Aus Linux-Magazin 10/2005

13 Desktop-Suchsysteme im Vergleich (Seite 2)

Google Desktop Search

Mit Google Desktop Search sollen Anwender ihre Daten möglichst schnell finden. Dank der Integration eines Eingabefelds in die Windows-Taskleiste erreichen sie alle Funktionen zwar sehr flott. Das Programm setzt aber voraus, dass stets ein Browser läuft, beziehungsweise startet ihn jedes Mal neu.

Positiv: Die Desktopsuche integriert sich neben WWW-, News- und anderen Suchen als weitere Funktion in Googles Website. Die Desktop-Ergebnisse zeigt der Browser bei einer Websuche stets mit an (Abbildung 2). Leider lässt sich die Suchsoftware nur mit Administratorrechten installieren und ausführen.

Google verarbeitet nach eigenen Angaben die Mailfolder von Outlook, Mozilla und Thunderbird. Ein Test mit Thunderbird funktionierte jedoch nicht. Einzelne Mails zeigt Google vollständig an und bietet die üblichen Bearbeitungsfunktionen wie Antworten und Weiterleiten.

X1/Yahoo

Ebenfalls im Web-Umfeld erfolgt die Desktopsuche von Yahoo, die auf Produkten der Firma X1 basiert. In einem eigenständigen Fenster zeigt die Software eine Vorschau für alle unterstützten Datentypen. Dazu gehören auch Open-Office-Dokumente, allerdings extrahiert das Programm lediglich den XML-Inhalt aus den Dateien, während Anwender ihre MS-Office-Dateien als vollwertige Vorschauen sehen. Für Open-Office-2.0-Dateien zeigt Yahoo die Struktur des Zip-Archivs.

Abbildung 2: Google integriert die Desktopsuche direkt in seine bekannte Website. Daher müssen Anwender nicht zusätzlich ein anderes Programm starten, um Inhalte der Festplatte zu durchsuchen.

Abbildung 2: Google integriert die Desktopsuche direkt in seine bekannte Website. Daher müssen Anwender nicht zusätzlich ein anderes Programm starten, um Inhalte der Festplatte zu durchsuchen.

Durch die integrierte Vorschau und die Möglichkeit, Audio- sowie Videodateien abzuspielen, mutet das Programm wie ein Dateimanager an. Es gibt zwar kein Taskbar-Symbol und auch keine weitere Integration in den Desktop, aber per Tastatur-Shortcut ist das Programm schnell zu erreichen. Ein Scheduler aktualisiert den Index regelmäßig, die Suche geht auffallend flott vonstatten.

Insgesamt hinterlässt das Produkt den positiven Eindruck eines ausgereiften Werkzeugs mit vielen Funktionen und hoher Leistung, aber eher geringer Desktopintegration.

Tabelle 1:
Integrationsstufen eines Suchsystems

 

 

Geringe Integration

Mittelmäßig Integration

Hohe Integration

Sehr hohe Integration

Systemintegration

Beispiel: Kommandozeile

System schnell zu erreichen,

System immer sichtbar,

Weitgehende Integration in den

 

Beispiel: Tastatur-Shortcut

Beispiel: Integration in die

Desktop, Beispiel: Erreichbar-

 

 

Taskbar

keit bei Dateioperationen mit

 

 

 

dem Filemanager

Datenintegration

Nur Anzeige der externen

Anzeige der internen

Applikationszuordnung der

Das System zeigt aggregierte

Metadaten von Dateien

Metadaten und damit des

gefundenen Daten

Daten im Kontext an, Desktop-

 

 

Kontextes

 

einstellungen steuern die

 

 

 

 

 

Verwendung der Ergebnisse

 

Windows Desktop Search

Microsoft hat seine MSN-Toolbar-Suite inklusive der Windows Desktop Search Anfang des Jahres veröffentlicht, die Betaphase endete Mitte Mai 2005. Das System ist erwartungsgemäß gut in den Desktop integriert. So erreichen Anwender die Suche über ein Eingabefeld in der Taskbar (Abbildung 3).

Die Ergebnisanzeige in einem eigenen schlanken Fenster ist sehr schnell auf und zu zu klappen und gut erreichbar. Daneben integriert sich die zugehörige Toolbar in Outlook, den Internet- und den Datei-Explorer. Allerdings zeigte im Test eine Eingabe in den Search-Toolbars externer Programme keine Wirkung.

LINUX-MAGAZIN KAUFEN
EINZELNE AUSGABE Print-Ausgaben Digitale Ausgaben
ABONNEMENTS Print-Abos Digitales Abo
TABLET & SMARTPHONE APPS Readly Logo
E-Mail Benachrichtigung
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Nach oben