Gonionotophis capensis

Südliche Feilennatter / Cape Filesnake

Familie: Nattern (Lamprophiidae)

Wir haben seit 9/2010 1,1 Gonionotophis capensis, Feilnattern aus südafrikanischer Nachzucht 2010 von unserem Freund Simon. Meine erste, eindrucksvolle Begegnung mit dieser sehr eindrucksvollen und etwas "anderen" Schlange hatte ich auf der Nisela- Schlangenfarm in Swasiland.

Mehelya capensis wurde 2011 zur Gattung Gonionotophis gestellt. Feilennattern sind in der Terraristik nicht weit verbreitet, da sie in der Natur primär Schlangen fressen. Auf ihrer Speisekarte stehen wohlklingende Namen wie Dendroaspis (Mambas) oder Bitis arietans (Puffottern); die Feilnatter ist immun gegen deren Gifte! Nachzuchten sind jedoch leicht zu halten und gut an tote Babymäuse bzw. -ratten zu gewöhnen. Seit 7/2011 halten wir unser Pärchen zusammen in einem Terrarium. 2013 hatten wir erste Wachseier...

Merkmale

Größe: 70-130cm, max. 1,75m (♀), ♀ sind grundsätzlich größer als ♂.

Unterarten

- keine -

Vorkommen/ Habitat

Verbreitung: Von Kamerun, Zentralafrikanischer Republik u. Sudan südwärts bis ins östliche Südafrika.
Lebensraum: 0-2000m NN, Savannen, Wälder, Buschland

Haltung

Der Körper ist dreieckförmig, die Schuppen sind stark gekielt. Die terrestrischen Nattern klettern gut und sind im Trockenterrarium (1 x 0,5 x 0,75 GL) mit flachen Verstecken, Kletterästen, Wasserschale und Wetbox bei 24-29 °C und ca. 22 °C nachts zu pflegen.

Unsere beiden Jungtiere hielten wir zunächst in Curverboxen bei tagsüber 24-27°C und einer Nachtabsenkung auf ca. 20-22°C. Alle 2-3 Tage wurde eine Ecke im Terrarium befeuchtet. Sobald es dunkel wurde, kamen die Tiere aus ihren Höhlen und erkunden neugierig das Becken. Da Feilennattern in der Natur Schlangenfresser sind, hielten wir sie zunächst einzeln. Nach einigen Monaten setzten wir die Tiere zusammen, wo sie bis jetzt harmonisch miteinander leben.

Mittlerweile halten wir sie phasenweise getrennt, da es noch nicht mit der Vermehrung geklappt hat. Tagsüber schlafen die Nattern in flachen, engen Verstecken (in der Natur auch Erdhöhlen). Bodengrund ist Torf (mit etwas Spielsand gemischt), dann ein paar kräftige Äste, eine Wasserschale und eine Wetbox. Die Häutung erfolgt (wie bei Python regius) trotz Wetbox oft nicht sehr elegant...die Haut ist sehr fest.

Verhalten

Die streng nachtaktiven, für Menschen ungefährlichen Feilennattern fressen in der Natur Schlangen und Echsen und sind immun gegen Giftschlangenbisse regionaler Arten wie z.B. Mambas, Bitis sp.,...! Bei Gefahr "schlagen" die Tiere regenwurmartig und verstecken den Kopf, beißen aber nicht. streng dämmerungs- und nachtaktiv, sehr schüchtern. Einen Beißversuch konnten wir nie beobachten. Das Abwehrverhalten ist sehr defensiv. Vor allem bei Jungtieren springt der Kopf federartig unter eine Schlinge (s.o.), so dass Kopfbilder schwer zu machen sind...Feilennattern klettern übrigens auch recht gerne. Ein Tier kletterte in der Natur bei der Jagd nach einer Boomslang (= holl. für "Baumschlange", Dispholidus) einen Baum ca. 5 Meter hoch...

Nahrung

Gefressen werden tote Babymäuse/-ratten, in der Natur auch Echsen, (Gift-)schlangen. In den USA werden bei Fressproblemen Anolis übergangsweise verfüttert.

Fortpflanzung

Die Nachzucht gelingt selten, aber in Deutschland bereits wiederholt. Die Gelege umfassen 5-13 Eiern (ca. 51 x 26mm), aus denen 29-45cm lange Nattern schlüpfen. Die Gewöhnung auf tote Babymäuse gelingt gut. Einzelhaltung ist im ersten Lebensjahr empfehlenswert.
Ähnlich zu haltende Art: Gonionotophis vernayi

Literatur & Links

Branch, B., Field guide to the snakes and other reptiles of southern Africa, 1988
Marais, J., A complete guide to the snakes of Southern Africa, Struikverlag, 2004
Marais, J., Graham, A., A guide to the reptiles of Southern Africa, Struikverlag, 2001
Schillert, A. S., Das Portrait: Mehelya c. capensis - SAURIA, Berlin, 19 (2): 1-2, 1997
Spawls et al., A Field guide to the Reptiles of East Africa, London, 2004²
http://www.creaturesandcritterscaptivebred.com/s_projects.html