Natürliche Helligkeit im Haus – die besten Tipps zur Tageslichtnutzung

natuerliche-helligkeit-im-haus

Natürliche Helligkeit im Haus zu verwirklichen ist eine Herausforderung, der sich irgendwann jeder Bauherr einmal zu stellen hat. Denn mehr Licht, vor allem natürliches Tageslicht, ist nicht nur eine Frage der Ästhetik. Auch für das körperliche und seelische Wohlbefinden spielt die perfekte Nutzung der Sonne als Lichtquelle eine wichtige Rolle.

Bei der Frage, wie ihr am besten natürliche Helligkeit im Haus bewerkstelligen könnt, gilt es viele wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Tageslicht ist beispielsweise wesentlich heller als künstliche Lichtquellen. Ein handelsübliches Leuchtmittel verfügt über ungefähr 500 Lux, wohingegen selbst ein bewölkter Himmel bereits über 10.000 Lux spendet.

Noch eklatanter fällt der Unterschied zwischen künstlicher Lichtquelle und Sonnenlicht aus, wenn man bedenkt, dass die Sonne mit rund 100.000 Lux zweitausendmal heller strahlt als eine Glühbirne. Das hat erhebliche Auswirkungen sowohl auf die biologischen Funktionen des Körpers als auch auf unser emotionales Wohlbefinden.

Mit mehr Licht aus natürlicher Quelle lässt sich zudem einiges an Strom sparen. Wer tagsüber nicht auf zusätzliche Beleuchtung durch Lampen und Strahler angewiesen ist, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern schont dabei vor allem den eigenen Geldbeutel.

Ein gut geplanter Lichteinfall kann ein Baustein bei der Verringerung des Energieverbrauchs sein. Denn auch wenn die meisten Leuchtmittel heutzutage Energiesparlampen sind, die weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wirkt sich eine gut durchdachte Tageslichtplanung immer noch deutlich auf die monatliche Stromrechnung aus.

Mehr Licht – worauf ihr achten müsst

Plant ihr als angehende Bauherren euer Eigenheim oder seid ihr bereits mit der Realisierung eures Traumhauses beschäftigt? Fast immer stellt sich die perfekte Ausrichtung des Hauses als entscheidende Aufgabe heraus. Außerdem solltet ihr bei der Planung und Auswahl der Fenster unbedingt beachten, zu welcher Tageszeit ihr welches Zimmer besonders benötigt und daher auf möglichst natürliche Helligkeit im Haus angewiesen seid.

Die häufigsten Lösungen für mehr Licht im Eigenheim sind bekanntermaßen große Fenster und bodentiefe Verglasungen. Weniger bekannte Maßnahmen dagegen sind die Nutzung transluzenter Stoffe und die Reflexion von Licht durch Wände. Auf diese Weise „leiht“ ihr euch das Licht gewissermaßen aus hellen Räumen, um Zimmer ohne Außenwände oder mit weniger intensivem Lichteinfall mit Tageslicht zu fluten.

Um diese Möglichkeiten geschickt auszuloten, ist es immer hilfreich, den Bebauungsplan zusammen mit einem Architekten zu studieren. Dieser kann beurteilen, welche Konsequenzen bestimmte Hausausrichtungen für die natürliche Helligkeit im Haus nach sich ziehen werden.

Außerdem ist es für den Eindruck natürlicher Helligkeit erstrebenswert, bei der Wahl von Farben auf besonders lichte Farbtöne zu setzen. Helle Wände reflektieren viel Licht, was für angenehme Streuung in den Innenräumen sorgt. Aus demselben Grund ist von allzu düsteren Farbtönen abzuraten, da diese oft den Eindruck von Enge erzeugen.

Weitere Mittel, die sich in letzter Zeit wachsender Beliebtheit erfreuten, sind teils lichtdurchlässige Stoffe, welche auch als „transluzente Wände“ bezeichnet werden. Die hierfür verwendeten Materialien sind blickdicht. Man kann also nicht sehen, was auf der anderen Seite vor sich geht. Sie sorgen für Offenheit und können je nach Wunsch Licht entweder absorbieren, reflektieren oder streuen. Dies erzeugt eine angenehme und natürliche Lichtquelle, welche sich hervorragend zur indirekten Beleuchtung von fensterlosen Räumen eignet.

Welche Maßnahmen für natürliche Helligkeit können beim Hausbau eingeplant werden?

Im Folgenden werden wir euch einige Maßnahmen ausführlicher erläutern, die ihr als Bauherren unbedingt beachten solltet:

Die richtige Hausausrichtung

Da die Sonne nun einmal im Osten aufgeht und mittags im Süden steht, wird dem Bauherren empfohlen, bei der Planung darauf zu achten, tagsüber genutzte Räumlichkeiten in die Südseite des Hauses zu verlagern. Hier ist die Lichtausbeute selbst an bedeckten Tage am größten. Für Zimmer mit Ostfenster eignen sich insbesondere Schlafzimmer sehr gut.

Auch wenn im Winter die Sonne erst spät aufgehen mag: Erste Sonnenstrahlen, die einen am Morgen begrüßen, tun der Seele einfach gut. Und wer es zum Abendbrot gern behaglich warm und sonnig hat, dem sind Westfenster für den Essbereich zu empfehlen. Durch wohlüberlegte Planung bei der Hausausrichtung lässt sich natürliches Licht auf sehr angenehme und stimulierende Weise nutzen.

Große Fenster und bodentiefe Verglasungen

Mittlerweile finden immer mehr Architekten Gefallen an großflächigen Fenstern und bodentiefen Verglasungen. Da durch neueste Dreischeibenverglasungen bei Fensterflächen der Wärmeverlust kaum noch eine Rolle spielt, lassen sich gerade auch Bauherren zunehmend für diese modernen Baumöglichkeiten begeistern.

Verfügt das Haus beispielsweise über einen Garten, vermitteln bodentiefe Fensterflächen oft den Eindruck, trotz Schmuddelwetters ein Stück Natur ins Wohnzimmer hineinzuholen. Die enormen Vorteile solcher Fenster für natürliche Helligkeit im Haus sind offensichtlich.

Wintergarten

Bei richtiger Planung und ausreichend Sonnenschutz ist ein Wintergarten wie eine Wohlfühloase aus Tageslicht. Nicht nur Pflanzen überwintern dort gern, auch für Mensch und Haustier ist der Anbau eines Wintergartens eine echte Bereicherung.

Allerdings sollte für die sonnigen Tage darauf geachtet werden, Markisen und Jalousien so zu positionieren, dass möglichst große Hitze in den Innenräumen vermieden wird. Die Nutzung von Klimaanlage und Ventilatoren ist zudem sehr energieintensiv und daher teuer.

Fassadenverglasung und Flachdachfenster

Optimale Tageslichtnutzung kann außerdem durch geschickte Einplanung von Oberlichtern und verglasten Fassaden bewerkstelligt werden. Obwohl nach wie vor die Fassadenverglasung eine beliebte Wahlmöglichkeit für optimale Lichtausbeute darstellt, sollte die Option von Flachdachfenstern immer mitgedacht werden.

Während nämlich durch seitlichen Lichteinfall an trüben Tagen viel Streuung verloren geht, kann das Zenitlicht, welches durch ein Flachdachfenster dringt, bis zu dreimal mehr Licht spenden.

Helle Vorhänge und Spiegel für mehr Licht in dunklen Innenräumen

Um dunklere Innenräume heller zu gestalten, eignen sich transparente und helle Vorhänge oder Rollos. Leichte Stoffe sind dickeren Materialien vorzuziehen, da diese oft einen schweren und behäbigen Eindruck hinterlassen.

Des Weiteren sind Spiegel ein wunderschöner Blickfang und lassen Räume größer wirken. Darüber hinaus bewirken sie bei richtiger Platzierung auch die Reflexion von Lampen oder Fenstern, was einen besonders raffinierten Effekt erzielt.

Offene Treppenhäuser und Wendeltreppen

Für Bauherren, die offene Räume bevorzugen, können wir offene Treppenhäuser und Wendeltreppen empfehlen. Werden diese so geplant, dass von oberen, lichtdurchfluteten Etagen möglichst viel Helligkeit in untere Stockwerke geleitet wird, kann dadurch die Tageslichtausbeute um ein Vielfaches gesteigert werden.

Fazit

Für mehr Licht und natürliche Helligkeit im Haus eignen sich je nach Bebauungsplan und daraus resultierender Architektur verschiedenste Methoden. Denn eine durchdachte Tageslichtplanung spart nicht nur Energie, sondern trägt zum Wohlbefinden der ganzen Familie bei.

Eine Kombination unserer Tipps und Ideen wird euch sicher bei der Ausgestaltung eures Traumhauses weiterhelfen. Es lohnt sich in jedem Fall, eure Vorstellungen ausführlich mit dem jeweiligen Hausbauunternehmen zu besprechen. Gemeinsam Ideen zu entwickeln, macht das Abenteuer Hausbau zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Bildquelle: © SkyLine | stock.adobe.com

Antwort hinterlassen

Your email address will not be published. Required fields are marked *