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Band V
DIE CACTACEAE
HANDBUCH DER KAKTEENKUNDE
Von
CURT BACKEBERG
Hamburg-Volksdorf
Band V
Cereoideae
(Boreocactinae)
M i t 7 3 7 z u m Te i l f a r b i g e n A b b i l d u n g e n i m Tex t
u n d 4 4 Ta f e l n
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
1961
INHALT
Beschreibender Teil
Cereoideae:
Semitribus 2: Boreocereeae
Subtribus 2: Boreocactinae. . . . . . . . . .
Sippe 1: Boreoechinocacti . . . . . . . .
Untersippe 1: Euboreoechinocacti. . . .
Untersippe 2: Mediocoryphanthae . . . .
Sippe 2: Mamillariae. . . . . . . . . .
Untersippe 1: Coryphanthae. . . . . .
Untersippe 2: Eumamillariae . . . . . .
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Beschreibender Teil:
Subtribus 2: Boreocactinae Backbg.
Nrdlicher Ast der Verbreitung cactoider Gattungen.
Vorkommen: Von Britisch-Kolumbien und Kanada (Alberta bis
Manitoba) ber USA (westliche Grenze: von Washington und Montana sdlich ber Idaho (ohne Wyoming), Nevada, Utah bis zum
sdlichen Kalifornien; stliche Grenze: Dakota, Nebraska, WKansas, Oklahoma; im Sden ber Arizona und Neumexiko bis
Texas), Mexiko (mit Nieder-Kalifornien und Yukatan, jedoch bisher
nicht berichtet aus Tabasco, Campeche und Quintana-Roo) bis
Mittelamerika (Guatemala, Honduras), in Westindien (sdliche Bahamas, Kuba, Puerto Rico, Mona, Desecheo, Culebra, Buck-Insel,
St. Thomas, Little St. James-Insel, Tortola, Antigua), Venezuela
(Nordkste), Curaao, Mittel-Kolumbien.
Sippe 1: Boreoechinocacti Backbg.
Vo r k o m m e n : USA (Washington, Montana, Idaho. Nevada, Utah, Colorado, Kansas, Texas, Neumexiko, Arizona, Kalifornien), Mexiko
(Nieder-Kalifornien, Sonora, Sinaloa, Chihuahua, Durango, Coahuila, Nuevo Len, Tamaulipas, San Luis Potos, Zacatecas, Hidalgo,
Quertaro, Aguascalientes, Guanajuato, Puebla), Guatemala (?).
Untersippe 1: Euboreoechinocacti Backbg.
Vo r k o m m e n : wie bei Sippe 1 angegeben.
(ber die Abgrenzung der Sippen und Untersippen s. Schlssel der
Kategorien, Band I. S. 91.)
Im Gegensatz zu den U.-F. Peireskioideae und Opuntioideae sowie
den sulenfrmigen Gattungen der U.-F. Cereoideae haben die nrdlichen Kugelformen der Sippe 1: Boreoechinocacti keinerlei Verbindung mit den sdamerikanischen. Sie treten nicht einmal, wie
die Mamillariae, auf die Groen und Kleinen Antillen ber, noch
gehen sie im Sden ber Mexiko hinaus; sie sind aber im Nordwesten bis nahe zur kanadischen Grenze verbreitet. Daraus ergibt
sich, da die nrdlichen Gattungen ein eigener groer Entwicklungsast cactoider Formen sind. Die Frage, wie es zu den zwei voneinander
unabhngigen gegenwrtigen Groarealen der Austro- und Boreocactinae bzw. zu der jetzigen Verbreitungslage kam, harrt noch
immer ihrer Beantwortung. Es gibt dafr bisher keine sicheren
Anhaltspunkte; man kann nur gewisse Vermutungen aussprechen,
wie es K. Schumann in seiner Schrift Die Verbreitung der Cactaceae im Verhltnis zu ihrer systematischen Gliederung tat (Berlin
1899), dem sich erst wenig Neues hinzufgen lt. Immerhin konnte
aber das Bild der Verbreitung inzwischen genauer ermittelt werden,
besonders, was die seitdem gemachten Neufunde anbetrifft, und
vielleicht ergibt sich aus der genauen Aufzeichnung alles gegenwrtig Bekannten die Mglichkeit, eine Vorstellung vom Verlauf
der Entwicklung und Verbreitung in der Vergangenheit zu gewinnen.
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Echinocactus
Echinocactus
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Echinocactus
Echinocactus
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Abb. 2508. Echinocactus grusonii Hildm. Von mir 1939 aus Mexiko nach Hamburg gebrachte
Standortpflanzen. An ihnen ist ersichtlich, da in der Heimat die Wuchsform
mehr gedrckt-rund ist.
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Echinocactus
Pflanzen mit strkerem Wollscheitel haben oben an den Rippen eine am Schopfrand dicke,
dann rasch an Breite abnehmende Filzverbindung ber mehrere Areolen abwrts, offenbar
berbleibsel der Bltenzone, denn
die Blten entstehen in einer
langovalen, beidendig zugespitzten Vertiefung ber den Stachelbndeln, fast mitten zwischen
denselben. Darber ist meines
Wissens bisher nichts berichtet
worden, und es ist mglich, da
auch die Blten der brigen
groen Arten so entstehen.
Eine sehr wchsige Pflanze,
Abb. 2509. Basal sprossender Echinocactus grusonii
aus Samen ziemlich rasch heranHildm., eine anomale Erscheinung.
wachsend; bis zur Blhfhigkeit
dauert es dann allerdings ziemlich lange. An der Riviera hlt die Art im Freien
aus. Da es zum Teil schon viele grere Smlingspflanzen gibt, lt sich aus ihnen
durch Scheitelzerstrung schneller Nachwuchs ziehen, da die Sprossen rascher
wachsen und sich leicht bewurzeln.
Natrlich sprossende Exemplare kommen vor, sind aber selten. Im Sommer
Vorsicht vor Verbrennung, im Winter nur schwach feucht halten.
Es gibt eine fast weistachlige Form, die noch ziemlich selten ist.
Echinocactus
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Abb. 2511. Fruchtender alter Echinocactus grusonii Hildm. Das Bild zeigt die bei lteren
Pflanzen starke Filzverbindung zwischen den Areolen.
Abb. 2512. Echinocactus grusonii Hildm., eine rein weistachlige Gartenform. Von einer Benennung wurde Abstand genommen, da nicht feststeht, ob die Farbe nicht spter wieder
mehr gelblich wird.
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Echinocactus
Abb. 2513. Echinocactus visnaga Hook., leicht erkennbar an den nur vier im Kreuz stehenden
Stacheln. Die Aufnahme wurde von mir im mexikanischen Staat San Luis Potos gemacht.
Der erste Bericht ber diese Art stammt offenbar aus Illustrated London News,
1846, als nach Kew ein riesiges Exemplar kam (Schumann sagt, es sei ein E. ingens
gewesen).
Echinocactus platyacanthus v. visnaga (Hook.) Marsh. ist eine comb. nud. in
Cactac., 153. 1941.
3. Echinocactus ingens Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 54. 1837
Kugelig bis verlngert und bis 1,50 m hoch, bis 1,25 m dick, graugrn, etwas
gertet, mit stark wolligem Scheitel, Wolle anfangs weilich, nach dem herab-
Echinocactus
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Echinocactus
Die folgenden, oft bei E. ingens genannten Namen mssen andere Arten gewesen sein: E. tuberculatus Lk. & O., Melocactus tuberculatus Lk. & O. (mit 8
stumpflichen Rippen); Echinocactus tuberculatus spiralis DC.
Dagegen gehren hierher wohl noch: Echinofossulocactus macracanthus und
Echinofossulocactus karwinskianus, kurz von Lawrence beschrieben (1841), bzw.
Echinocactus karwinskianus (MfK., 126. 1891). Nur ein Name war ferner Echinocactus
ingens grandis (MfK., 116. 1907).
4. Echinocactus grandis Rose Contr. US. Nat. Herb., 10:126. 1906
Einzeln, bis 2 m hoch und bis 1 m , stumpfgrn; Jugendform mit breiten
rtlichen Bndern; Scheitel starkwollig: Rippen sehr zahlreich und ziemlich dnn
(bei jungen Pflanzen anfangs ca. 8, breit und wellig); Areolen an Jungpflanzen
entfernt, an alten zusammenflieend; St. stark, pfriemlich, besonders die strkeren deutlich gebndert, zuerst gelblich, bald rtlichbraun; Randst. berwiegend
56, 34 cm lang; Mittelst. 1, 45 cm lang, gerade; Bl. zahlreich, gelb, 45 cm
lang; Ov. dichtfilzig, die Schuppen linear; Schuppen weiter oben schmal, steif,
fast stachelspitzig; Sep. eifrmig, lang gespitzt, mit gewimpertem Rand; Pet.
oblong, stumpflich, gezhnelt; Fr. oblong, 45 cm lang, in dicke Wolle gehllt,
diese wei; S. glnzendschwarz, 2,5 mm lang. M e x i k o (Puebla, Gebiet von
Tehuacan, auf gerllbedeckten Kalksteinhgeln) (Abb. 25152520).
Hier sammelte ich mehrere Exemplare, darunter zwei Pflanzen mit bis zu rund
1 Tonne Gewicht (Abb. 2519).
Da Britton u. Rose nur bei dieser Art angeben, da sie in der Jugend rot
quergebndert ist, und dies auch bei Echinocactus minax Lem. (Cact. Aliqu. Nov.,
18. 1838) nach ihren Angaben der Fall gewesen sein soll, mu dies der erste
Name fr die Pflanzen gewesen sein, sofern nicht etwa andere Arten zuweilen
ebenfalls in der Jugend ein rotes Querfeldmuster zeigen. E. minax soll nach
Lemaire manchmal bis 3 m hoch sein; das wrde auch nicht auf die Grenangabe
Abb. 2515. Sehr alte Echinocactus grandis Rose auf der Kakteenpampa zwischen Tehuacn
und Zapotitln (Mexiko: Puebla).
Echinocactus
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Abb. 2516. Seltenes 4kpfiges Exemplar von Echinocactus grandis Rose (ein Kopf noch an
der Rckseite).
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Echinocactus
Abb. 2517. Blhender Echinocactus, nach Berger: E. visnaga Hook., wegen der bis 6 Randstacheln aber wohl Echinocactus grandis Rose (aus Berger. Entwicklgsl., 69. 1926. Fig. 55).
(Foto: Rose.)
kleiner, alle strahlend; ein anderes Exemplar wird beschrieben (wohl das von
Pfeiffer erwhnte tote Exemplar in Berlin): gedrckt-kugelig, graugrn, 30rippig; Scheitel wollig; Rippen zusammengedrckt: Areolen stark verlngert,
anfangs wollig; sehr starke gerade St., 4 mittlere, abgeflacht, quergestreift, Basis
dicker; Randst. 34, kleiner; Bl. 3,75 cm lang; Sep. lanzettlich, gespitzt; Pet.
stumpflich, gelb; N. 10. M e x i k o.
Es ist eine erstaunliche Tatsache, da gerade die einzigartigen Riesenkugelformen Mexikos noch kaum eingehender studiert worden sind. Britton u. Rose
sagen beim Typus E. platyacanthus: Dieser Typus ist leider jetzt nur aus den
frhesten Beschreibungen und einer einzelnen Abbildung bekannt. Er scheint
von den anderen Arten der Gattung stark unterschieden zu sein. Die mexikanischen
Riesenkakteen sind dort sehr hufig, aber es wird eines sehr eingehenden Standortsstudiums bedrfen, um sie zu entwirren. Nach Pfeiffer ist diese Art gut unterschieden, aber anscheinend seitdem nicht wieder aufgetaucht, d. h. Schumann
nennt sie nur, Schelle kannte sie nicht. Es liegt die Mglichkeit nahe, da es
sich bei E. palmeri hchstens um eine Form des E. platyacanthus handelt, da beide
34 Mittelstacheln haben, oder beide sind identisch.
Sollte diese Ansicht zutreffen, kann man als Verbreitungsgebiet des E. platyacanthus den mexikanischen Staat Zacatecas bis S-Coahuila annehmen. Es ist
jedenfalls sehr unwahrscheinlich, da eine so auffllige Art wie E. platyacanthus
nicht mehr wiedergefunden sein soll.
Melocactus platyacanthus war ein Abb.-Name von Link & Otto.
Echinocactus
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2644
Echinocactus
an. Letzterer wurde bisher nicht wiedergefunden, bzw. er war den meisten Autoren
als eigene Art seit Pfeiffer nicht mehr, d. h. nicht mehr mit Sicherheit bekannt.
Danach ist mit hoher Wahrscheinlichkeit E. palmeri nichts anderes als der
alte E. platyacanthus. Es gbe somit, wenn auch E. ingens den richtigen Namen
erhielte und zweifellos ist E. ingens dieser n i c h t , an groen Spezies n u r
vier; sie mssen offenbar richtig heien: E. visnaga, E. karwinskii, E. platyacanthus
und E. minax, da sicher nicht erst Rose den E. grandis sah und also wahrscheinlich der richtige Name fr E. grandis der schon seit 1838 bestehende Name
E. minax Lem. ist. Da damit auch alle Verbreitungsgebiete der Arten bekannt
sind, knnte dann (im Sinne der Ausfhrungen Britton u. Roses bei E. platyacanthus) die Artengruppe der mittelmexikanischen Riesenkugelkakteen als geklrt gelten, zumal Britton u. Rose selbst von E. minax Lem. sagen: its
spotted stem suggests a young plant of E. grandis.
Ich habe nur deshalb von einem entsprechenden Namenswechsel bei zwei Arten
und der Reduzierung auf vier Spezies Abstand genommen, weil mir dazu eine
internationale Verstndigung unter den Kaktologen als erforderlich erscheint.
Abb. 2519. Die auf Abb. 2518 gezeigte Pflanze ist in Hamburg eingetroffen. Es ist der bisher
einzige in Europa gesehene groe E. grandis gewesen.
Echinocactus
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Die wunderlichen und einzigartigen Pflanzen, deren Flanken im Alter fast dem
Bauch eines Furchenwales hneln, sollten jedenfalls vllig geklrt bzw. auf sie
die ltesten Namen angewandt werden, zu Ehren der alten Autoren, die teils
in jenen schwierigen Zeiten die unzugnglichen Gebiete bereisten oder zuerst
die besondere Eigenart der betreffenden Spezies erkannten.
Das von Britton u. Rose hier noch angefhrte Synonym Echinocactus ingens
subinermis K. Sch. habe ich unter E. ingens belassen, da Britton u. Rose dort
sagen, er sei ihnen unbekannt, so da es unverstndlich ist, wieso sie ihn dann
als Synonym obiger Art nennen.
7. Echinocactus xeranthemoides (Coult.) Eng. In Rydberg, Fl. Rocky
Mountains, 579. 1917
Echinocactus polycephalus xeranthemoides Coult., Contr. U.S. Nat. Herb.,
3:358. 1896.
Vielkpfig, Einzeltriebe kugelig, bis 18 cm hoch, hellgrn; Rippen 13, leicht
gehckert, scharfkantig; Areolen rund, ca. 1 cm , oft weniger als 2 cm entfernt;
St. 1015, in der Jugend weirosa, im Alter schmutziggrau, dnn, aber ziemlich
steif, geringelt; Randst. 34 cm lang, rckwrts gekrmmt; Mittelst. 4,
36 cm lang, einer davon lnger als die anderen, etwas gebogen, ziemlich steif;
Bl. hellgelb, 5 cm lang; Schuppen auf Rhre und Ov. linear, rosa, papierartig,
steif, aber nicht stechend, bis 3 cm lang, verbleibend; Perigonbl. schmal-oblong,
gefranst, gespitzt oder lang zugespitzt; Staubbl. nicht hervorragend; Gr.
Abb. 2520. Entstachelte Echinocactus grandis Rose, jngere Exemplare, die kandiert werden
sollen. Sie werden dann ganz geschlt (s. Band IV: Abbildung Tafel 175), zerschnitten und
in Rohrzuckersaft gekocht.
2646
Echinocactus
gelb (?), nicht herausragend; Fr. kurz-lnglich, 3 cm lang, dicht und bleibend
bewollt, an der Basis ffnend; S. glnzend braunschwarz, ganz fein netzartig gemustert, 2,5 mm lang. U S A (Grenze von Utah und Arizona, Kanab Plateau).
Nach Coulter gab Engelmann der Pflanze den Namen, kam aber nicht dazu,
ihn zu verffentlichen. Die Art kommt auch in der Painted Desert in N-Arizona
vor. Durch die St. und S. von der nchsten Art deutlich unterschieden.
8. Echinocactus polycephalus Eng. & Big. In Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:276. 1856
Echinocactus polycephalus flavispinus Hge. jr., MfK., 9:43. 1899.
Anfangs einzeln, spter groe Gruppen bis zu ca. 30 Kpfen bildend, Einzeltriebe kugelig bis zylindrisch, gelegentlich bis 70 cm lang beobachtet, aber
meist viel krzer; Rippen 1321, ziemlich krftig, bis 3 cm hoch, etwas wellig,
fast unter der Bestachelung verborgen; Areolen gro, bis 1,2 cm , bis 3,5 cm
entfernt; St. 715, anfangs mit flaumigem Filz bedeckt, spter glatt, rtlich,
pfriemlich, abgeflacht; Randst. 2,55 cm lang; Mittelst. 4, strker, 39 cm
lang, geringelt; Bl. gelb, bis 6 cm lang; Schuppen auf dem Ov. winzig, unter
der Wollmasse verborgen; Schuppen auf der Rhre zahlreich, nur wenig lnger
als die Wolle, papierartig, stechend (bei der vorigen Art nicht stechend); Pet.
Abb. 2521. Ganz rechts im Bild: Kandierte Kakteenschnitte, von indianischen Hndlern
in den schwimmenden Grten von Xoximilco (Mexico-City) feilgeboten
Echinocactus
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Echinocactus
(nach Rost) bis 65 cm hoch und etwas ber 40 cm ; Rippen ca. 13, scharf, in
Hcker aufgelst, spiralig, mit tiefen Lngsfurchen, von Stacheln berdeckt,
die Hcker spter zuweilen gegeneinander verschoben; Areolen oval; Stacheln
wei, bis 15, starr, gerade; Randst. bis 11, die unteren spreizend, stark, die oberen
dnner; Mittelst. 4, bis 5 cm lang, am Grunde etwas verdickt, der oberste und
Abb. 2523. Lnger und dichter bestachelte Echinocactus horizonthalonius Lem. in Blte.
(Foto: Armstrong, Vancouver.)
Homalocephala
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besonders der unterste die strksten und lngsten; Bl. starkwollig; Pet. lang und
schmal, leuchtend goldgelb; Staubf. gelb; Gr. fast wei; Sep. an der Auenspitze
etwas erdfarben getnt; Fr. lnglich; S. regelmig geformt, Nabel seitlich unter
der Mitte, ohne Angabe papillser Oberflche. U S A (sdwestlich von El
Paso [Texas], gegen den Guzmansee zu), N-M e x i k o (Chihuahua, nahe der
Grenze) (Abb. 2524. rechts).
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Homalocephala
Astrophytum
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Scharlach und orange, oben rosa bis fast wei oder auch mit rosa Mittelfeld und
weiem Rand; Sep. linear, Rand gezhnelt, mit Stachelspitze; Pet. gezhnelt,
oft auch ohne Spitze; Staubf. rot; N. blarosa; Schuppen auf Ovarium und Rhre
spitzig; Fr. bis 4 cm , anfangs saftig, dann trocken, ganz unregelmig aufreiend
oder auch nicht, weiflockig; S. glnzend schwarz, 2,5 mm gro, etwas abgeflacht, rckseitig kantig, glatt, etwas nierenfrmig, sehr fein flachwarzig gefeldert: Nabel seitlich, gro, eingedruckt. U S A (Texas, SO-Neumexiko),
N-M e x i k o (Nuevo Len. Coahuila, Tamaulipas) (Abb. 2525).
Echinocactus courantianus Lem. wird als Synonym genannt, scheint aber nicht
gltig verffentlicht worden zu sein. Engelmann erwhnt einen Namen Melocactus laciniatus Berland.
Die Art soll auch auf Ameisenhgeln wachsen.
Homalocephala texensis v. gourgensii (Cels) Y. Ito ist eine comb. nud. in
Cacti, 108. 1952.
179. ASTROPHYTUM Lem.
Cact. Gen. Nov. Sp., 3. 1839
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Astrophytum Pro parte: Maierocactus
Rost, ZfS., 138142. 192526]
Flachkugelige, kugelige bis sulige Pflanzen, grn oder stark mit winzigen
weien Flckchen besetzt; Blten breittrichterig, gelb, mit oder ohne roten
Schlund; Rhre und Frucht mit spitzigen Schuppen ziemlich dicht besetzt, Wollbildung in den Achseln flockig und nicht so dicht wie bei den vorhergehenden
Gattungen, zum Teil Schuppenspitzen stechend; Frchte weichwandig und zum
Teil fleischig zu Anfang, basal ffnend oder nicht bzw. trocken zerfallend oder
etwas fester-wandig und sternfrmig oben aufreiend; Samen ziemlich gro,
frisch hell-, dann bald dunkelbraun, nicht hart, glatt und glnzend, mit eingedrcktem Nabel. Die Gre der Blten ist verschieden, ebenso die Bestachelung.
Einige Arten sind stachellos, bei anderen die Stacheln biegsam bis weichhornig
oder fast bastartig, mehr oder weniger dicht, bei einer Art auch pfriemlich und
hart; die Rippen laufen berwiegend gerade herab, bei A. ornatum kommt
auch spiralige Drehung vor. Die Flckchen knnen stark reduziert sein oder
ganz fehlen, zuweilen treten sie in Querfeldern auf. Bei den sternfrmig ffnende
Frchte bildenden Arten sind die Smlinge mehr rtlich, bei den brigen grn.
E. C. Rost hatte fr A. capricorne die Gattung Maierocactus aufgestellt, mit
den Merkmalen eines roten Bltenzentrums sowie basal ffnender Frchte, diese
trocken. Die Gattung ist in dieser Form nicht aufrechtzuerhalten, meines Erachtens auch eine zu weitgehende Trennung, da die Samen gleichartig sind. Rotes
Bltenzentrum hat auch A. asterias, die Frchte sind aber, wie Berger ausdrcklich sagt (Kakteen, 232. 1929), fleischig: das A. capricorne v. crassispinum hat
basal ffnende Frchte, aber die Blte ist ohne rote Mitte. Ich habe die Gattung
daher nach anderen Gesichtspunkten geteilt bzw. in Untergattungen, nach mehr
festwandigen und oben ffnenden Frchten und mehr weichwandigen, fleischigen (anfangs) Frchten, die unten ffnen oder auch berhaupt nicht (A. asterias zum Teil), sondern auftrocknen und zerfallen. Die U.-G. Astrophytum hat gelbe
Blten ohne rote Mitte.
Die Artenzahl und ihre Variationsbreite ist grer, als es nach der Synonymie
bei Britton u. Rose den Anschein hat, bzw. es waren ihnen einige Spezies noch
nicht bekannt und auch nicht einige strkere Unterschiede. Dr. H. Mller, Neuhausen, hat sich in ZfS., 5255. 1927, zuerst eingehender mit der genaueren
2652
Astrophytum
Formentrennung befat; seine Gliederung wurde auch von A. Berger bernommen. Dennoch gengt diese Trennung nicht, da es noch mehr Formen gibt.
Zum Beispiel ist das typische A. myriostigma grobltig und scharfkantig, whrend ich in San Luis Potos auch eine grobltige Form mit nicht kantigen, sondern runden Rippen fand; bei dieser Variett wie beim Typus der Art gibt es
sogenannte nuda-Formen, die ich auch am Standort sah. Man bezeichnet sie
bisher meist als Formen; dann mte A. ornatum glabrescens Web. auch als
Form angesehen werden. Vlliges Verschwinden der Flckchen zeigt sich aber
auch bei A. senile, das u. a. auch daraufhin als Art angesehen wird, denn die Bestachelung allein wrde nicht zur Trennung berechtigen. Ich habe daher (wie es
ltere Autoren auch zuweilen taten) solche oder hnliche Abweichungen gelegentlich als subvar. bezeichnet (bei Tephrocactus und Haageocereus z. B. als abweichende Merkmale von Samen oder Blten, whrend daneben als Form noch
abweichende Stachelfarben auftreten knnen); frher lie man ja die Bezeichnung
var. auch einfach fort oder ersetzte sie durch griechische Buchstaben; dem
kommt nur geringe Bedeutung zu. Es mute hier aber eine einheitliche Bezeichnungsform gefunden werden, d. h. es wurden nuda-Formen nur da als
subvar. bezeichnet, wo sonst keine weiteren Unterschiede gegeben sind.
Seit Abb Beguin, Brignoles (Sdfrankreich), sich im vorigen Jahrhundert
mit der Hybridisierung der Astrophytum-Arten befate, sind auch spter von
mehreren Zchtern viele Bastarde herangezogen worden, interessante Versuche,
aus denen sich auch zum Teil sehr schne Pflanzen ergaben.1) Radl verzeichnete
1896 zwlf Hybriden, Schelle 1907 bereits 59: die betreffenden Namen haben
Britton u. Rose in The Cact., III:183. 1922, aufgefhrt. Sie werden hier nicht
wiedergegeben, da in diesem Handbuch Bastarde nicht bercksichtigt werden
knnen.
Einige Bastarde fhrt auch Molitane Megata an, und zwar in der hervorragenden Astrophytum-Monographie dieses japanischen Autors: Memoirs of the
College of Agriculture, Kyoto Imperial University, No. 56. Juli 1944 [An Account
of the Genus Astrophytum Lem.]. Der inzwischen verstorbene Verfasser hat damit
eine mustergltige bersicht gegeben, wie sie in dieser Form fr alle Gattungen
wnschenswert wre, aber z. B. in diesem Rahmen nicht durchfhrbar ist. Erteilt die Gattung nicht in zwei Untergattungen auf, sondern in zwei Sektionen,
Sekt. 1: Austrastrophytum Meg., und Sekt. 2: Septentriastrophytum Meg. Er bezieht
sich hierbei auch auf meine erste entsprechende Teilung des Genus in BfK.,
1937-2; in seiner Sektionsgliederung nimmt Megata die Trennung nach der
Bltengre und erst in zweiter Linie nach der Frucht vor; bei seiner Teilung
richtet er sich auch danach, ob die Blten eine rote Mitte haben oder nicht. Spter
erwies sich, da die Bltengre nicht ausschlaggebend sein kann, und so whlte
ich in C. & S. J. (US.), 154. 1950, eine (andere) Untergattungsaufteilung. Megatas
Arbeit verdiente aber angesichts ihrer vielen wichtigen Einzelheiten eine allgemeine Verbreitung, zumal alle darin enthaltenen Angaben hier nicht wiederholt
werden knnen. Aus ihr erweist sich auch, da Y. Okumura in Classification
of Astrophytum, einer japanischen Schrift in Syaboten-no-Kenkyu, 4:174 bis
175, 195201, 215216. 1933, einige Kombinationen vornahm, die kaum bekannt geworden sind. Sie knnen hier der Einfachheit halber nur mit dem Literaturhinweis l. c. 1933, oder wo sie aus einer zweiten Schrift Various forms
in Astrophytum myriostigma: Syaboten No. 4:1618, 5:1115. 1934 (in
1
)R. Grser zeigte in Kakt. u. a. Sukk., 11:7, 9 8. 1960, sogar Pflanzen mit gewellten
Rippenflanken, l. c. in Abb. 3 so dichtwellig, da man an Aztekium erinnert wird.
Astrophytum
2653
2654
Astrophytum
Pflanzen
1
)In der eingangs erwhnten Astrophytum-Monoographie von M. Megata sind nur scharfrippige Pflanzen abgebildet, d. h. es fehlt darin die von mir bei Villar ausschlielich gefundene
rundrippige Form, die besonders schn das hier beigegebene Farbfoto Abb. 2533 zeigt; nudaFormen sind von beiden bekannt. Auch das zeigt, da hier eine deutliche Unterscheidung
der scharf- und rundrippigen Pflanzen noch ausstand, und das alleinige Vorkommen der
letzteren in einem bestimmten Gebiet lt es erforderlich erscheinen, sie als Variett abzutrennen, auch damit die nuda-Formen entsprechend eingegliedert werden knnen.
Astrophytum
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6: A. senile Fri
6a: v. aureum (Mll.) Backbg.
Untergattung 1: Astrophytum
(U.-G. Euastrophytum Backbg., in C. & S. J. (US.), XXII:5,154. 1950)(Abb. 2526).
Typus: Astrophytum myriostigma Lem.
2656
Astrophytum
Gr. gelb, N. meist 7; Fr. lnglichrund, grn, innen mit fester hellerer
Wand, sternfrmig aufklappend,
daran die Samen mit ungleich langen
und etwas fleischigen Nabelstrngen
befestigt; S. erst hell-, dann dunkelbraun bis fast schwrzlichbraun,
3 nun lang, 2 mm breit. M e x i k o
(vom zentralen bis zum nrdlicheren
Hochland?) (Abb. 25272529).
hnlich wie bei Echinocactus
drften die einzelnen Varietten wie
der Typus der Art auf bestimmte
Areale begrenzt sein, was aber meines
Wissens noch nicht genau untersucht
worden ist. Bei einigen ist dies bekannt.
Smlinge sind nach Mller stets
Abb. 2526. Die oben aufreienden Frchte der
rotbraun, auch im Schatten. Nach
Astrophytum-Untergattung Astrophytum.
Rost hat die Frucht einen 5eckigen
(Foto: Vandeweghe.)
Deckel.
Nach Purpus ist der grnere Typus der Art besonders hufig in der Sierra
La Tabla, im Staate San Luis Potos, bei der Mine San Rafael.
Die von Orcutt gemachte Beobachtung (Britton u. Rose, The Cact., IV:287.
1923), da die Frucht seitwrts aufreit, scheint eine Ausnahme gewesen zu sein
oder ein anomales ffnen. Rost vergleicht die Innenwand der Frucht mit Pergament; sie reift in 34 Wochen. Ameisen fressen die Samenstrnge und verstreuen dadurch die Samen.
Zuweilen entstehen (nach Rost) Blten nicht zentral, sondern in einigem Abstand vom Scheitel. Fruchtschleim fehlt.
Ganz junge Smlinge zeigen winzige Stacheln, an deren Grunde ein kleines
Haarpolster. Beide verschwinden schnell. Die Blte ffnet sich nach Rost selten
vor Mittag und schliet sich im Laufe des Nachmittags; sie bedarf zu vollem
Erblhen der Sonne. Rost hat beim Typus bis zu 7,5 cm breite Blten beobachtet.
Vielleicht war A. prismaticum Lem. nicht mit dem Typus der Art identisch.
Cereus inermis Scheidw. (1839) war nur ein Name, auch Astrophytum myriostigma v. multicostatum im Katalog Schwarz.
1a. subv. glabrum Backbg. n. subv.
Differt. a typo corpore viridi, stigmatibus deficientibus; costis acutangulis.
Weicht vom rundrippigen A. myriostigma v. strongylogonum subv. nudum durch
rein grne, fast glnzende, scharfkantige Rippen ab. M e x i k o (wahrscheinlich
vom Standort des Typus der Art).
Ich habe lange mehrere Exemplare kultiviert, die durch die scharfe Kante gekennzeichnet waren; vielleicht kommen auch etwas mattere Krper vor, wie bei
der rundrippigen Form. Diese wie die subv. nudum sind zuerst als Importpflanzen
bekannt geworden. Da R. Meyer seine Beschreibung als rundrippige Variett
verffentlichte, wir aber heute wissen, da es zwei verschiedene Formen von
zwei verschiedenen Varietten gibt, mute ich beide als subvar. einreihen.
Astrophytum
2657
2658
Astrophytum
Abb. 2528.
Astrophytum myriostigma Lem.,
bei Scheitelverletzung
verzweigend.
Abb. 2529.
Kammform von Astrophytum
myriostigma Lem.
Astrophytum
2659
Abb. 2530.
Astrophytum myriostigma
v. potosinum (Mll.)
Krzgr., scharfkantig und
mit mig groer Blte.
Abb. 2531.
Astrophytum
myriostigma v.
potosinum
(Mll.) Krzgr.,
Blick von oben
(aus Berger,
Entwicklgsl., 71.
1936, Fig. 57).
(Foto: Rose.)
2660
Astrophytum
Borg sagt irrig: Bei einigen Exemplaren ist der Krper fast grn mit wenigen
Flckchen: Form nudus Hort. Letztere ist kein Gartenname, sondern wurde
von R. Meyer beschrieben, die Pflanzen ohne Spur eines Wollflckchens, aber
rundrippig. Borg hlt v. columnare hort. (von Mller beschrieben!) fr eine
weitere Form, was keinesfalls zutrifft, da sie stets gleichmig schlank schon
als kleiner Smling ist.
In Haage-Sadovsky, Kakteen-Sterne, 37. 1957, wird unter den Namen
f. rotunda eine anomal breitrundlich-rippige Pflanze abgebildet.
Astrophytum
2661
2662
Astrophytum
2534
2535
Abb. 2534. Astrophytum myriostigma v. strongylogonum subv. nudum (R. Mey.) Backbg.
Rundrippige, reingrne Variett mit groen Blten.
Abb. 2535. Astrophytum myriostigma v. quadricostatum (Mll.) Baum.
Astrophytum
2663
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2664
Astrophytum
Die Rippenkanten sind oft nicht ganz gerade herablaufend, sondern etwas wellig
geschwungen. Viereck (Kkde., 6. 1941) meinte irrig, dies sei auch v. tulense.
2. Astrophytum ornatum (DC.) Web. Unverffentlichte Kombination (lt.
Britton u. Rose, Funote, The Cact., III:185. 1922)
Echinocactus ornatus DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:114. 1828.
E. holopterus Miqu. E. tortus Scheidw. E. ghiesbreghtii SD. ? E. ornatus v. kochii Cels (lt. Okumura).
Erst kugelig, im Alter zylindrisch, bis ber 1 m hoch und 30 cm ; Rippen 8,
gewlbt, nach oben strker verjngt, leicht gerundet, hufig gedreht; Flckchen
in bogigen, nach unten verjngten
Feldern, diese abwrts gekrmmt,
manchmal Flocken dichter, zuweilen
geringer, stellenweise auch fehlend;
Areolen dicht stehend, bald einander
berhrend, oval, mit Wollband um
die Stachelbasen; St. 511, meist
gerade, pfriemlich, stechend, anfangs gelblichbraun bis ganz dunkelbraun, spter brunlich und
schmutzig getnt, stark verflochten,
die lngsten schrg aufwrts weisend,
bis 3 cm lang; Bl. 79 cm breit,
hellgelb; Schuppen an Rhre und
Ov. schmal; Pet. breit lnglichspatelig, stumpf, gezhnelt, mit kurzem Spitzchen; Fr. lnglichrund;
S. wenige. M e x i k o (Hidalgo [Real
del Monte] bis Quertaro). (Abb. 2537
bis 2538; Tafel 212).
Ob die von Britton u. Rose als
Synonyme hierhergestellten Echinopsis haageana Lke. und Echinocactus haageanus Lke. wirklich hierhergehren, erscheint mir sehr zweiAbb. 2537. Astrophytum ornatum (DC.) Web., im felhaft, da Rmpler angibt: Krper
hckerig, braungrn, unter der Lupe
Alter stark zylindrisch werdend,
bis ca. 1 m hoch.
mit kaum sichtbaren brunlichen (!)
Wollbschelchen in groer Zahl;
Rippen 8, aus schief aufsteigenden flachen Hckern (!) bestehend; Epidermis
rauh; Stachelpolster auf der unteren Hckerhlfte, diese mit weier, seidenartiger
Wolle; St. rauh, pfriemlich, steif, schwarz, an der Basis braun, randstndige 68,
radfrmig geordnet, 0,51,5 cm lang; Mittelst. 12, bis 1,5 cm lang; Bl. unbekannt. Heimat wahrscheinlich Peru. Den Hckern, braunen, kaum sichtbaren Flckchen und schwarzen Stacheln nach gehrt die Pflanze nicht hierher,
zumal die Hcker auch flach sein sollen und schief aufsteigend (s. auch unter
Echus. ingens).
2a. subv. glabrescens (Web.) Backbg. n. comb.
Astrophytum glabrescens Web. in manuscr. Echinocactus ornatus
glabrescens (Web.) K. Sch., Gesamtbschrbg., 324. 1898. Astrophytum
ornatum v. glabrescens (Web.) Okum., l. c., 4:216. 1933.
Astrophytum
2665
2666
Astrophytum
ebensowenig zur Zeit Okumuras (1933): dieser hat aber die erste Kombination
mit A. ornatum vorgenommen, und so mute nur der Klammerautor richtiggestellt,
Okumura aber als Autor der Kombination unter Astrophytum ornatum gefhrt
werden.
Megata schreibt mirbelli, whrend die allgemeine Schreibweise mirbelii
lautet.
Im Katalog Cactaceae von F. Schmoll, 3. 1947, erscheinen noch die Namen
A. mirbellii, A. ornatum v. densiareolatum, v. spirale; A. virens (fast ganz grne
Form) und v. afilatum, v. aurispinum, v. pentacanthum, v. robustispinum, v. spirale,
alles nur Namen fr Formen, die unbeschrieben sind. Was die Namen Astrophytum nuda und stellata hort., in C. & S. J. (US.), XI:6, 86. 1939 gewesen sein
sollen, ist nicht festzustellen.
Untergattung 2: Neoastrophytum B ackbg .
C. & S. J. (US.), XXII:5, 154. 1950
Astrophytum
2667
2668
Astrophytum
Abb. 2541. Astrophytum asterias (Zucc.) Lem., Smling, unsichtbar auf Echinopsis-Kindel
gepfropft.
Astrophytum
2669
Abb. 2542. Astrophytum coahuilense (Mll.) Kays. am Standort; rechts eine sehr alte Pflanze.
(Foto: F. Schwarz.)
Abb. 2543. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R., normal-dichte Bestachelung.
2670
Astrophytum
Meist kugelig, in hherem Alter gestreckt und zuweilen bis ca. 25 cm hoch,
laubgrn; Flckchen dicht, meist in bogigen, verschieden breiten Feldern;
Rippen ca. 9, scharfkantig, Rist gewhnlich dunkelgrn, ca. 2 cm hoch, manchmal
schwach gekerbt; Areolen etwas eingesenkt, 1,53 cm entfernt, mit etwas
zottigem, grauweiem Filz; St. bis 10, regellos angeordnet, abgeflacht, oben und
unten von einer Linie durchzogen, bis 7 cm lang, ca. 2 mm breit, braun bis grau,
im Alter oft bestoen und abfallend, steif elastisch; Bl. bis 7 cm lang, wohlriechend, bei Vollsonne weit geffnet; Sep. gelblich bis rtlich, stachelspitzig; Pet.
seidig glnzend reingelb, im Grund karminrot; Ov. schlank-kreiselig, grn, mit
dunklen, lanzettlichen, etwas stechenden Schuppen besetzt; Staubf. hellgelb;
Staubb. Chromgelb; Gr. gelblich; N. 710, lang, hellgelb; Fr. rot, lang und schmal,
innen krapprot, ohne lngere Nabelschnre; S. nicht zahlreich, 3 mm lang, 2 mm
breit, nicht glnzend, sondern mehr mattkrnig, Nabelrnder nur wenig einwrts
gebogen; Keimling hellgrn. M e x i k o (im Norden, bei La Rinconada und sdlich von Parras). (Abb. 25432545).
Rost nennt die Frucht trocken; Mller bezeichnet sie als fleischig.
Abb. 2544. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. mit geringerer Bestachelung (aus
Berger, Entwicklgsl., 70. 1926, Fig. 56.) (Foto: Rose.)
Astrophytum
2671
Abb. 2545. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. mit sehr geringer Bestachelung.
Die Abb. 25432545 zeigen die progressive Reduzierung der Bestachelung, die bei dieser
Art angetroffen wird.
2672
Astrophytum
gesammelt worden; es steht auch nicht fest, ob die Stachelzahl konstant ist oder
in der Jugend gering, desgleichen nicht, warum die Variett v. minor genannt
wurde. (Siehe auch unter A. senile).
Was heute als diese Variett angesehen wird, beschreibt A. Berger, l. c.:
Kleiner, 1012 cm hoch, 46 cm , laubgrn, Wollflckchen s e h r z a h l r e i c h ,
zerstreut; Stacheln mehr stielrund.
Man kann als solche Variett die Pflanze der Abb. 2545 ansehen, die Stacheln
rundlich oder schwach 4kantig, die wellige Kante grn- oder hornig-randig. Die
Pflanze hat krzere und oft nur sehr wenige Stacheln und der Krper scheint
nicht so gro wie beim Typus der Art zu sein.
Borg sagt, l. c.: Kleiner, Stacheln zahlreicher, aber krzer und weniger kantig,
schwarz oder schwrzlich, gedreht und in allen Richtungen verflochten. Blte
kleiner. Das stimmt auch nicht mit der Originalbeschreibung berein; Quehl
gibt die Blte sogar als 6,5 cm breit und 7 cm lang an. Bei der von mir abgebildeten Pflanze ist der obere Stachelteil rund, der untere schwach kantig oder
wenigstens oft. Diese kleinere Pflanze mit wenig Stacheln ist abweichend. Ob es sich
hier um diejenige handelt, von der Britton u. Rose berichten nach Dr. C. A. Purpus eine eigene Art, von Coahuila, bei Pea und Villareal sowie in der Sierra de la
Paila, auf dem Cerro de la Bola, geht aus dem Text nicht hervor. Gemeint ist
aber v. minor. Woher Borg die Angabe hat Blten kleiner ist unerfindlich.
Mller gibt (ZfS., 55. 192728) an, da bei allen Varietten die Frucht
gro, samenreich, fleischig und purpurrot sei; ber die v. minor, wie er sie versteht, macht er eingehendere Angaben in ZfS., 128. 192526: Miniaturform,
hchstens bis 12 cm hoch und bis 6 cm ; Flckchen regellos zerstreut, weniger
zahlreich als beim Typus; Stacheln mehr stielrund, wenig abgeflacht, im Verhltnis
zum Krper sehr lang, nie bestoen oder abgebrochen. Alle brigen Merkmale
wie beim Typ.
Anscheinend hat jeder Autor etwas anderes unter dieser Variett verstanden,
nur nicht die Originalpflanze, die man nicht wieder gesehen hat.
Es hat den Anschein, als wenn A. capricorne doch variabler ist und vielleicht
auch bergnge zu den Varietten vorkommen. Zum Beispiel habe ich nirgends
Beschreibungen der von mir abgebildeten kurzstachligen Pflanze gesehen. Der
Typus kann zuweilen stark wei sein, hat dann jedoch nicht die derbere, aufgebogene und runde Bestachelung des v. niveum, aber alle Stacheln sind lnger,
auch bei smtlichen anderen Varietten. Das heit: die geringe Beflockung,
die Quehl angibt, braucht nicht stets gering zu sein; hingegen sind rundliche
Stacheln schon beachtlicher und noch mehr, wenn sie ganz ungewhnlich kurz
sind. Will man eine solche Variett also berhaupt abtrennen, scheint mir kleinerer Krper, kurze Stacheln, diese nicht deutlich abgeflacht noch am ehesten
geeignet, einen bestimmten Variettstypus festzulegen, zumal verschiedene Beschreibungen der Originalbeschreibung nicht entsprechen.
5b. v. niveum (Kays.) Okum., l. c., 4:174. 1933
Echinocactus capricornis niveus Kays., Kkde., 32. 1933. Astrophytum
capricorne v. niveum (hort.) Borg (Cacti, 1937). A. niveum
Kays. W. Hge. & Sad., Kakt. u. a. Sukk., 137. 1957.
Krper ganz mehlig wei, verhltnismig gro werdend, wenn alt; Rippen
oft etwas spiralig und wellig; St. 57, anfangs schwarz, bald aschgrau, bis
7 cm lang, zuweilen gedreht, berwiegend aufwrts-einwrts geschwungen, rundlich oder schwach kantig bis gepret (nach Kayser rundlich, selten mit Andeutung von 23 Lngsrillen; ich besa von Viereck Originalpflanzen, die auch
Astrophytum
2673
2674
Sclerocactus
2675
Sclerocactus
Griffel schwachflaumig
Jungpflanzen mit flaumigen Randstacheln
Pflanzen bis 15 cm lang
.Jungpflanzen ohne Mittelstacheln
Mittelstacheln braun bis schwarz, bis
ca. 3,5 cm lang
Blten 34 (4,5) cm lang
Petalen oblong, purpurrosa. . .
Pflanzen bis 5 cm lang
Jungpflanzen mit Mittelstacheln
Mittelstacheln dunkelbraun, weniger
als 2 cm lang
Petalen? . . . . . . . . . .
Jungpflanzen (soweit bekannt) nicht mit flaumigen Stacheln
Pflanzen bis 20 cm lang
Mittelstacheln weilich bis/und rtlich,
zum Teil 4kantig, bis 5 cm
lang
Petalen oben breit, mit Mittelspitze, purpurn. . . . . .
Griffel glatt
Pflanzen spter schlank-zylindrisch
Bestachelung dicht und ziemlich fein
Mittelstacheln ziemlich dnn und nicht
auffllig breit-flach
Blten 3,55,3 cm , weilich . .
(Hierunter auch: v. roseus
Clov.)
Pflanzen kugelig bis zylindrisch (bis 40 cm
lang)
Bestachelung wirr verflochten
2: S. intermedius Peebl.
3: S. havasupaiensis Clov.
2676
Sclerocactus
1. Sclerocactus whipplei (Eng. & Big.) Br. & R. The Cact., III:213. 1922
Echinocactus whipplei Eng. & Big., in Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:271. 1856. E. whipplei spinosior Eng.
Meist einzeln oder wenig sprossend;
Einzelkpfe wenigstens eine Zeitlang
kugelig und bis ca. 7,5 cm , spter
oblong und bis 15 cm lang; Rippen
1315, oft spiralig stehend, hckrig;
Jungpflanzen ohne Mittelst.; spter
711 Randst. etwas abgeflacht, spreizend oder zurckgebogen, bis 18 mm
lang, fast wei, einige schwarz;
Mittelst. meist 4, der oberste abgeflacht und gerade, die unteren alle
oder einige gehakt, meist braun oder
schwarz, strker als die randstndigen;
Bl. oft sehr zahlreich erscheinend,
kurz-glockig-trichterig, purpurn bis
rosa, bis 4 cm lang; Sep. grn mit
blassem Rand; Pet. oblong, mit
Spitze; Rhre sehr kurz; Staubf.
purpurrosa, sehr dnn; Gr. rtlich,
ganz flaumig; N. grn; Fr. oblong,
1,5 cm lang, rot, fast kahl, Schuppen
darauf klein, durchscheinend, mit kleinem Bschel von Filz; S. bis 3,4 mm
lang, an einem Ende viel grer,
Abb. 2548. Sclerocactus whipplei (Eng. & Big.) umgekehrt-eifrmig, fein warzig punkBr. & R. (Foto: Marshall [Peebles?].)
tiert, mattschwarz. U S A (N-Ari-
Sclerocactus
2677
zona, SO-Utah, W-Colorado). (Abb. 2548). Die Pflanze soll unscheinbar sein
und unter Bschen auf den Mesas in lehmigem oder sandigem Boden wachsen.
Britton u. Rose fassen den Begriff dieser Art sehr weit und bezeichnen sie
dementsprechend als sehr variabel in Zahl, Farbe und Form der Stacheln. Sie
erkennen daher auch nicht die v. spinosior Eng. an, im Gegensatz zu Boissevain
(s. weiter unten).
Echinocactus glaucus K. Sch., den Britton u. Rose hierher stellen, war vielleicht der erste Name fr S. franklinii, wenn auch Unterschiede in der Griffelfarbe
erkennbar sind, was aber vielleicht nicht entscheidend ist.
Sclerocactus whipplei v. spinosior (Eng.) Boiss. Colorado Cacti, 51. 1940
Whrend K. Schumann (Gesamtbschrbg., 337. 1898) als Merkmalsunterschiede nur angibt Randst. zahlreicher, 911, die unteren oft dunkel, die
brigen schneewei, fhrt Boissevain aus, da Engelmanns Typus der Art
nur 35 Inch (7,512,5 cm) hoch war, mit ca. 7 Randst., da man auch bis
10 Randst. und 14 mittlere St. beobachtete. Die v. spinosior soll dagegen
doppelt so hoch wie der Typus werden und 1215 Randst. haben. Nach
Boissevain kommen beide getrennt vor. Nach seiner Abb. 36, l. c., ist
v. spinosior schlanker als der Typus der Art. Ob es anderswo etwa bergnge
gibt, kann ich nicht beurteilen.
Echinocactus spinosior Brand. war nur ein Name.
1a. v. pygmaeus Peebl. Leaflets of West. Bot., 5:12. Dez. 1949
Kugelig, 5 cm hoch, sprlich bewaffnet (weitlufiger?); Mittelst. dunkelbraun,
weniger als 2 cm lang, manchmal gehakt; untere Areolen mit kurzen Mittel- und
wenigen flaumigen Randst.; Bl. unbekannt; Fr. kugelig, 7 mm lang; S.
schwarz, feinhckrig, mit kleinem Hilum. U S A (Arizona, Apache County,
15 Meilen nrdlich von Ganado, auf
ca. 2000 m).
Echinocactus whipplei nanus (MfK.,
119. 1900), nur ein Name, mag vielleicht
diese Variett gewesen sein.
Nach Britton u. Rose und Peebles
sind flaumige Jungstacheln typisch fr
S. whipplei. Britton u. Rose haben
Echinocactus pubispinus Eng. daher als
Synonym zum Typus der Art gestellt;
er kam von Pleasant Valley nahe Salt
Lake Desert.
2. Sclerocactus intermedius Peebl.
Leaflets of West. Bot., 5:12. Dez.
1949
Ovoid-zylindrisch, bis 20 cm hoch;
Rippen 13, niedrig, leicht spiralig;
Mittelst. 4, ber Kreuz, 35 cm lang,
die oberen weilich, abgeflacht, oben
leicht lngs-gefurcht, manchmal geAbb. 2549. Sclerocactus intermedius Peebl.
dreht, nicht hakig; andere Mittelst. rt(Foto: Peebles.)
2678
Sclerocactus
lich, 4kantig, oft gehakt; Randst. ca. 12, krzer, wei, nicht gehakt, gerade
oder gedreht; Bl. 4 bis 5 cm lang, purpurn; Pet. gerundet eifrmig-lanzettlich,
auf der Mittelader eine kurze Spitze; N. 9. U S A (Arizona, Mohave County,
9 Meilen sdwestlich von Pipe Springs, auf ca. 1500 m, und bei Sweet Water,
Apache County). (Abb. 2549).
hnelt S. whipplei in der krzeren Blte und dem flaumigen Griffel, in Wuchsform und Bestachelung aber S. polyancistrus.
3. Sclerocactus havasupaiensis Clov. Am. J. Bot., 29:172, f. 12. 1942
Echinocactus parviflorus havasupaiensis (Clov.) Bens., The Cacti of Arizona,
102. 1950.
Nach dem Herbarblatt von Clover (abgebildet in C. & S. J. (US.), XXIV:3,
73. 1952, Plants of the Canyon of the Colorado-Havasupai Canyon) hat die
Art auffallend schlanken Wuchs, mit dnner, den Krper dicht umhllender Bestachelung, nur einige und nicht auffllig gehakt (Typus: Clover, Nr. 6404).
Benson gibt dazu an: Stachelmasse weniger stachlig, Mittelst. schlanker als
bei S. parviflorus, unten weniger abgeflacht; Randst. meist lnger als die Blte;
Bl. 3,55,3 cm ; Pet., soweit bekannt, weilich, in gelbgrne Sep. bergehend;
N. fein geteilt; S. glnzend schwarz. U S A (Arizona, im Norden, nahe dem
Grand Canyon, Coconino County, bzw. Havasupai, Cataract und Hualapai
Canyon) (Abb. 2550).
Sclerocactus
2679
Benson hat die Pflanzen nicht in Blte gesehen. Da diese wesentlich grer
und anders gefrbt ist als bei S. parviflorus, auch die Stacheln verschieden sind,
Clover berdies beide Arten beschrieb und also am besten ber die Unterschiede
im Bilde war, halte ich es fr richtiger, dessen Ansicht zu folgen.
v. roseus Clov. Am. J. Bot., 29:173, f. 34. 1942
Echinocactus parviflorus v. roseus (Clov.) Bens., The Cacti of Arizona,
104. 1950.
hnlich wie der Typus der Art; Bl. fleischrosa, duftend; N. ungeteilt;
S. deutlich hckrig. U S A (Arizona, Havasupai Canyon).
Benson stellt die Art zu Echinocactus parviflorus, sagt aber nichts ber
die Bltengre, bemerkt im brigen, da das geringe bisher gesehene
Material durch vergleichende Untersuchungen der Variationsbreite ergnzt
werden mte. Da die Variett zusammen mit dem Typus der Art vorkommt, S. parviflorus aber nicht, richte ich mich vorderhand nach Clovers Ansicht, nehme aber von einer Aufnahme in den Schlssel Abstand.
4. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R. The Cact., III:213. 1922
Echinocactus polyancistrus Eng. & Big., in Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:272. 1856.
Einzeln, kugelig bis oblong, 1040 cm hoch; Rippen 1317, bis 1,5 cm hoch,
gerundet, stark wellig; Areolen bis 1,5 cm entfernt; St. ca. 20: Randst. nadelig,
wei, 12,5 cm lang; Mittelst. mehrere, ziemlich ungleich, bis 12,5 cm lang, die
oberen aufgerichtet, wei, abgeflacht, die anderen braun, spreizend, rund und
oft gehakt; Bl. ca. 8 cm lang und wohl auch breit; Pet. purpurn (magenta), oblong,
ca. 4 cm lang; Bltenschlund breit: Rhre selbst sehr kurz, bis 2 mm lang; Gr.
krftig, glatt, karmin; N. ca. 8, 4 mm lang: Schuppen unten gro, stumpflich, auf
dem Ov. selbst sprlich, winzig, bis 2 mm lang; Fr. hell purpurrosa, mit fleischige;
Abb. 2551. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R. (aus Werdermann, Blh. Kakt.
u.a. sukk. Pflanz., Tafel 143. 1938). (Nach einem Farbfoto von Werdermann.)
170
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2680
Sclerocactus
Wand, dann auftrocknend und dnnwandig, oblong bis birnfrmig, fast ohne
Schuppen, bis 4 cm lang, unten ffnend: S. gro, 4 mm lang, schwarz, hckrig;
Nabel gro, fast seitlich. U S A (Wsten von Kalifornien und Nevada; auch
von W-Arizona berichtet) (Abb. 25512553).
Britton u. Rose verweisen darauf, da die Bltenfarbeangabe bei Engelmann
gelb lautet, bei Coulter gelb und rot: man hat aber spter nur rote Blten
gesehen, bzw. Rost gibt an, da diese am ersten Tag purpurn sind, am zweiten
rein rot; nur die reichlich erscheinenden bzw. hervortretenden gelben Staubbltter
knnen von weitem den Eindruck einer gelben Blte erwecken. Rost hat die
Pflanzen auch immer nur vereinzelt angetroffen.
5. Sclerocactus parviflorus Clov. & Jott. Bull. Torr. Bot. Club, 68:6, 419.
1941
Echinocactus parviflorus (Clov. & Jott.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 102.
1950.
Einzeln, zylindrisch, aufrecht oder gebogen, bis 45 cm lang und 69 cm ;
Areolen rund; Rippen 13, deutlich gehckert; 1415 Randst., zusammengedrckt,
gerade, bis 3,4 cm lang: Mittelst. 3, hakig, sowie ein oberer, dreikantig, ungehakt,
meist gebogen, bis 6 cm lang, aufsteigend; die 3 unteren Mittelst. 34kantig,
purpurbraun, 67,5 cm lang, zwei davon seitlich, einer abwrts gerichtet; Bl.
Abb. 2552. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R., mit Frucht.
Sclerocactus
2681
2682
Sclerocactus
Leuchtenbergia
2683
2684
Neogomesia
sie ffnet basal; die Samen sind dunkelbraun und feinhckrig punktiert. Die
Blten dauern bis zu 6 Tagen und riechen angenehm. Die monotypische Gattung
stand ihrer langen Warzenbildung nach lange allein da. Neuerdings wurde aber
die Gattung Neogomesia bekannt, mit hnlichen Warzen, aber ohne die papierartigen langen Stacheln der Leuchtenbergia, d. h. ohne oder nur mit sehr kurzen
Stchelchen; ferner wurde eine noch unbeschriebene kleine Art gefunden, deren
Gattungszugehrigkeit nicht feststeht. Alle machen spter groe, dickere Stmme
und sind vielleicht als nher miteinander verwandt aufzufassen.
Ty p u s : Leuchtenbergia principis Hook. Typstandort: Real del Monte
(Mexiko: Hidalgo).
Vo r k o m m e n : Mittel- bis N-Mexiko.
1. Leuchtenbergia principis Hook. In Curtis Bot. Mag., 74:pl. 4393. 1848
Einzeln oder spter sprossend, mit zylindrischem Stamm im Alter, bis 50 cm
hoch, Stamm ber 10 cm lang werdend und bis 7 cm ; Warzen im Oberteil aufsteigend. unten abwrts geneigt, blulichgrn, bis 12,5 cm lang, 3kantig.
oben etwas gestutzt, spter von der Spitze her absterbend, dann abbrechend
und zuletzt verschwindend; St. ziemlich lang und papierartig dnn, aus den bis
5 mm starken und mit dichtem grauem Wollfilz versehenen Areolen, zuerst
schmutzig strohgelb, spter grau bis schwrzlich; Randst. 614, bis ca. 5 cm lang;
Mittelst. 12, zuweilen bis 10 cm lang; Bl. einzeln, dicht hinter den St. erscheinend, auf jngsten und noch kleineren Warzen, bis 8 cm lang, ziemlich trichterfrmig; Ov. verlngert-kreiselfrmig, gelbgrn, wie die Rhre mit greren
Schuppen bedeckt, in den Achseln kahl; Sep. ziemlich fleischig grn, mit rtlicher
Mitte und Spitze oder dort brunlich, mit hellerem Rand; Pet. oblong, zugespitzt,
fein gesgt an der Spitze, auch mit Stachelspitze, nach oben etwas verbreiternd,
gelb, zuweilen mit braunem Rckenstreifen, glnzend; Staubbl. und Gr. etwas
hervorragend; Staubf. unten gelb, oben rot oder braun; Staubb. chromgelb;
Gr. gelb; N. 1014, hellgelb; Fr. spindelfrmig, trocken, beschuppt, basal ffnend; S. dunkelbraun. M e x i k o (Hidalgo, unweit von Pachuca; sdstlich
von San Luis Potos: Coahuila, bei Parras; Durango, Cuencam und San Juan
de Guadelupe; Guanajuato; Zacatecas) (Abb. 2555-2556).
Nach H. Bravo werden die Pflanzen auch bis 70 cm hoch, der Stamm bis
30 cm lang und 8 cm .
182. NEOGOMESIA Casta.
In Marshall und Bock, Cactac., 164. 1941
Einzeln, ziemlich niedrig; Scheitel flach; Stamm rbig dick; Warzen breit
auseinanderspreizend, im Querschnitt halbrund, bisweilen leicht gekielt, ca. 4 cm
lang werdend; Stacheln fehlend oder sehr kurz; Areolen verhltnismig gro;
Blten trichterig-glockig; Rhre ziemlich lang, nackt; Perigonbltter rosa; Frucht
eine bis 2,5 cm lange keulige rote Beere; S. unbekannt. Eigentmlich ist, da
die groen Areolen nicht an der Warzenspitze erscheinen, sondern ziemlich weit
vor derselben auf der Warzenoberseite. Die Pflanzen sind ziemlich klein, die
blattartig langen Warzen runzlig-querrissig und vergrauen spter; die Rbe ist
fast kugelig; die Bltenzone im Scheitel trgt ziemlich dicken Filz, aus dem
die Frchte bei der Reife erscheinen; sie haben eine Art Deckel, bzw. dieser
breiter-runde Oberteil ist in der Mitte vertieft, ohne Bltenrest.
Zu dieser Gattung habe ich eine Pflanze gestellt, ber die ich leider wenig
erfahren konnte. Mr. Cutak vom Botanischen Garten St. Louis sandte mir die
Neogomesia
2685
Fotos. Ob die Spezies hierher gehrt, vermag ich nicht zu sagen; sie wurde
irgendwo in N-Mexiko gefunden, ist klein, hat dnn-zylindrische Warzen, oben
gestutzt, mit dicker Areole, und die Blten sind ziemlich gro, trichterig. Ob sie
seitwrts oder im Scheitel entstehen, habe ich aus dem Foto nicht feststellen
knnen. Die Pflanzen sind inzwischen eingegangen; hoffentlich werden sie wiedergefunden. In den langen Warzen sowie dem rbenartigen Basalteil zeigen sie
eine gewisse hnlichkeit mit Neogomesia; jedenfalls sind sie hchst eigentmliche
Pflanzen.
Neogomesia wurde durch Ing. M. Castaeda entdeckt.
Ty p u s : Neogomesia agavioides Casta. Typstandort: Nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Tamaulipas).
2686
Neogomesia
Neogomesia
2687
Oberflche, bis 4 cm lang, bis ca. 6 mm breit, nach oben zu langsam verjngend,
im Querschnitt halbrund oder unten zum Teil leicht gekielt, anfangs aufrecht,
bald weit spreizend, Spitze hufig zurckgebogen; Areolen dickwollig, bis fast
1 cm , ca. 5 mm vor der Warzenspitze auf der Oberseite; Bltenzone im
Scheitel, krftig-filzig; Wollfilz schmutzig gelblich-wei bis grau; Areolen anfangs
bis 1 cm ; St. gelegentlich 13, wei bis hornfarben, hchstens 35 mm lang,
pfriemlich, angedrckt; Tagblten, nur einen Tag dauernd, bis 5 cm lang, glockigtrichterig; Rhre 2 cm oder mehr lang, nackt; Sep. wenige, schuppenartig; Pet.:
uere linear, ganzrandig, bis 2 cm lang, wei mit rosa Mitte, innere mehr spatelig,
mit ausgezogener Spitze, 2,5 cm lang, spreizend, rosa, mit fast weier Basis;
Staubf. und Staubb. gelb; Gr. wei; N. 5, wei; Fr. rot, rundlich-kugelig, bis
2,5 cm lang, mit vertieftem Nabel, rasch reifend: S. unbekannt. M e x i k o
Tamaulipas) (Abb. 25572560).
2688
Ferocactus
Abb. 2561. Eine Neogomesia sp.? Unbeschriebene Pflanze mit nicht genau bekanntem
Bltenursprung. (Foto: Cutak.)
Abb. 2562. Blhende Pflanze der Abb. 2561. Kulturpflanzen dieser Art konnten nach dem
Import im Botanischen Garten St. Louis leider nicht am Leben erhalten werden.
(Foto: Cutak.)
Ferocactus
2689
dicht beschuppt, in den Achseln kahl; die Frucht ist lnglich und ebenfalls
dicht beschuppt bzw. kahl. Die Bltenform ist glockig- bis breiter-trichterig;
die Perigonbltter sind schmaler oder breiter, die Staubfden wohl immer kurz;
die trockene Frucht ffnet basal; die Samen sind schwarz, fein punktiert, aber
nicht gehckert. Die Bltenfarben sind sehr mannigfaltig, teils rein gelb, teils
sehr bunt, am schnsten bei der nordwestlichen Gruppe der Arten mit gekrmmten Stacheln. Diese Gruppe scheint einen besonderen Zweig der Entwicklung darzustellen bzw. letztere noch nicht abgeschlossen zu sein. Bei einigen Namen
bestand Unklarheit, welche die ltesten sind, bei anderen ist es umstritten, ob sie
eigene Arten sind oder als Varietten anderer angesehen werden sollen. Die beste
Arbeit, zusammen mit sorgsamer Standortsforschung, hat auf diesem Gebiet
G. Lindsay geleistet und im Journal der amerikanischen Gesellschaft publiziert.
Die Autoren sind in den USA sehr unterschiedlicher Meinung gewesen. Whrend
z. B. Marshall, und Benson Ferocactus lecontei als Synonym von F. acanthodes
ansahen, hielten Baxter und Peebles ersteren als eigene Art aufrecht; spter
meinte Peebles, da er vielleicht eine Variett von F. acanthodes sein knne. Der
neueren Auffassung bei den amerikanischen Autoren folgend, hat Lindsay manche
frher selbstndigen Arten als Varietten anderer angesehen, und ich bin ihm,
als dem besten Kenner derselben, hier im allgemeinen gefolgt. Bei mehreren Namen
war mir dies jedoch nicht mglich, abgesehen davon, da es die Gliederung
des Vergleichsschlssels nicht zulie1). Wenn die Krpergren stark unterschieden sind, ebenso die Stachelzahl, -form und -frbe sowie die der Blte, kann
man meines Erachtens die betreffenden Pflanzen ebensogut als getrennte Arten
ansehen. Lindsay stellt z. B. den von mir als Spezies aufgefhrten Ferocactus
tiburonensis zu F. wislizenii, der bis ber 2 m hoch wird. Borstenstacheln besitzt,
einen ziemlich breiten Mittelstachel, bis 5 cm lang, die Blten rtlich, whrend
F. tiburonensis nur 1 m hoch wird, viel feiner und verflochtener bestachelt ist,
ein mittlerer mig breit, ohne Borstenstacheln, der lngste Stachel bis 9 cm lang,
die Blten gelb; auerdem ist noch der Bltenursprung verschieden, bei F. wislizenii in weiterem Kranz, bei F. tiburonensis in engerem. Zu dieser Gruppe mag
auch der von Schumann beschriebene und bisher vom Standort nicht wieder berichtete Echinocactus californicus Monv. non hort. gehren. Jedenfalls sind
im vorerwhnten Falle die Unterschiede so gro, da bei einer Zusammenfassung
beider Pflanzen in einer Art keine einheitliche Schlsselgliederung mehr mglich
ist. Der Vergleichsschlssel fat nun aber alle Arten mit gleichen Gruppenmerkmalen und damit solche mutmalich nherer Verwandtschaft zusammen;
ohne eine solche bersicht ist es gerade bei Ferocactus auerordentlich schwierig,
die Pflanzen richtig zu erkennen bzw. zu bestimmen.
Einige Arten, die Britton u. Rose zu Ferocactus einbezogen, muten ausgegliedert werden. Ferocactus johnsonii wurde bereits von Hester als Echinomastus angesehen (C. & S. J. (US.), 1934); Berger stellte Ferocactus hamatacanthus zu Hamatocactus, wohin er seinem ganzen Charakter nach weit besser
gehrt, wenngleich die Frucht lnglich ist, jedoch weniger dicht beschuppt, die
Blten mit lngerer Rhre. Wenn auch durch die Sammelergebnisse von
Lindsay und H. Bravo in neuerer Zeit mehr Klarheit in die Gruppe der
Ferocactus echidne, victoriensis (rafaelensis?) und alamosanus gebracht wurde, gibt
es doch wohl noch unbeschriebene Arten dieser Verwandtschaft, auerdem scheinen
1
)Zumal Lindsay selbst sagt, da die Variett (gegenber der var. typica) keinen geringeren
Rang habe; die Fassung oder Zusammenfassung ist also mehr konventionell; es gibt keine
allgemeingltige Regel, die besagt, wann eine Pflanze in einen species complex einbezogen
oder getrennt gehalten werden mu.
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Ferocactus
Ferocactus
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Ferocactus
8: F. herrerae G. Ortega
2693
Ferocactus
1
)Vielleicht nur eine Form dere weitere Variett von F. acanthodes. Siehe Funote zu 7
und 7a.
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Ferocactus
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Ferocactus
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Ferocactus
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Ferocactus
Unbeschrieben:
Gruppenbildend, Einzelkpfe kugelig
Epidermis blaugraugrn
Stacheln goldgelb, nur 6 randstndige
Blten gelb [Ferocactus pfeifferi (Zucc.)?]. . . . . .
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Ferocactus
Zur Geschichte des Namens: Die ursprnglichen Angaben, l. c., besagen nur,
da es eine 116 kg schwere Pflanze war, mehr als 1 m hoch und mit 60 cm ,
die Blten orange, von der Gre wie bei Opuntia; auf dem riesigen nach Kew
eingefhrten Stck, das von Stain(e)s im Staate San Luis Potos (ohne Typortangabe) gesammelt wurde, hat man ber 100 Blten beobachtet. Eine Abbildung,
die Britton u. Rose nicht erwhnen, erschien in Rev. Hort., 7:1. 1845, ohne
weitere Beschreibung; sie zeigt k e i n e aufflligen H a a r e in den Areolen!
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 25632565).
Ferocactus
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2700
Ferocactus
Ferocactus
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Ferocactus
Lindsay sagt, l. c.: die Merkmale, auf die Coulter seine v. pringlei begrndete und woraufhin Britton u. Rose F. pringlei und F. stainesii (pilosus) als verschiedene Arten auffaten, sind alle innerhalb der Variationsgrenzen, die bei
vielen Ferocactus-Arten gefunden werden. Das mag stimmen; dann aber sollte
zumindest eine Variett angefhrt werden. Coulter erwhnt beim Typus von
Echinocactus pilosus keine Haare, sondern nur Randstacheln, die zum Teil auch
fehlen knnen, sowie 6 Mittelstacheln. Es kann sich hier also keinesfalls um E. pilosus gehandelt haben, bzw. hat Coulter den Namen offenbar auf die ca. 3 dnnen
Randstacheln zurckgefhrt; in Wahrheit ist, was er als Typus ansah, anscheinend
nur eine etwas abweichende Form der Variett gewesen. Fr letztere ist aber die
ganz abweichende Bltenfarbe brunlichrot angegeben.
Solche Pflanzen sind heute in den Sammlungen nicht mehr bekannt. Zum Typus
der Art knnen beide Pflanzen Coulters nicht gestellt werden. Da v. pringlei
aber zu dieser Formengruppe gehrt, ist offensichtlich, so da F. stainesii v.
pringlei nur als gegenwrtig nicht nher bekannte Variett angesehen werden kann.
1c. v. pilosus (Gal.) Backbg. n. comb.
Echinocactus pilosus Gal., in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 148.
1950. Ferocactus pilosus (Gal.) Werd., in Fedde Rep., SonderBeiheft C, 18:72. 1933.
(Anfangs) kugelig, krftig, glnzend grn, Scheitel kaum bewollt; Rippen
1318, zusammengedrckt, zwischen den Areolen leicht aufgebogen, fast linear
Abb. 2567. Ferocactus stainesii v. pilosus (Gal.) Backbg. mit strkerer Behaarung.
Ferocactus
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2704
Ferocactus
Erst kugelig, dann zylindrisch und im Alter bis ber 2 m hoch, meist einzeln,
bei Verletzung sprossend; Rippen zahlreich, oft ca. 25, 3 cm hoch; Areolen elliptisch, gro, bis 2,5 cm lang, braunfilzig, 23 cm entfernt, die blhenden oft genhert; St. variabel, an jungen Pflanzen Randst. oft fehlend, borstig oder feinnadelig, bis 5 cm lang; Mittelst. mehrere, wei bis rot, krftig bzw. pfriemlich, geringelt,
einer viel strker, gewhnlich sehr abgeflacht, stark gehakt, mitunter bis 15 cm lg.;
Fr. gelb, oblong, 45 cm lang; S. mattschwarz, undeutlich bzw. flach genetzt.
U S A (Texas, westwrts durch S-Neumexiko und Arizona nach) M e x i k o
(Chihuahua, Sonora, Niederkalifornien und vielleicht Sinaloa) (Abb. 2570-2571).
H. Bravo gibt auch Utah an (wie Britton u. Rose, die dies als wohl irrtmlich bezeichnen) und Colorado (woher Boissevain berhaupt kein FerocactusVorkommen anfhrt).
Die Ansichten ber den Umfang der Art gehen sehr auseinander. Engelmann
bezog Echinocactus lecontei als Variett ein (den Britton u. Rose als selbstndige Art ansahen, whrend Lindsay ihn als Variett zu F. acanthodes stellte!).
Seit Britton u. Rose wird auch Echinocactus emoryi Eng. hiereinbezogen. K. Schumann beschrieb diesen aber nach Engelmann mit 79 sehr starken, pfriemlichen, geringelten Randstacheln Borsten werden nicht erwhnt einzelnen
Mittelstacheln, und 78 cm langen, purpurroten Blten mit gelbem Rand;
Frucht gelblich oder rtlich. Extranuptiale Nektarien gibt Schumann fr beide
an, bei E. emoryi kegelig, spter verholzend, bei E. wislizeni nicht immer deutlich.
Schumanns Beschreibung geht offensichtlich auf die Engelmanns (Cact. of the
Bound., 24. 1858) zurck, dessen Abbildungen in ihrer Przision zeigen, da
Ferocactus
Abb. 2570. Ein sehr alter Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R.
(Farbfoto: Polaski.)
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Ferocactus
E. emoryi nichts mit E. wislizenii zu tun haben kann. Sowohl Blten wie Stachelbndel sind vllig verschieden: bei E. emoryi sind Rhre und Ov. weniger stark
abgesetzt, die Bl. trichterig erweiternd, die Schuppen entfernter, dreikantig, die
8 Rand- und der 1 Mittelst. alle sehr derb und stark geringelt, keine Borsten
vorhanden; bei E. wislizenii ist die viel breitere Perigonbltter aufweisende Bl.
mehr glockig, Rhre und Ov. stark abgesetzt, dicht rundlich beschuppt, die St.
typisch von Borstenst. begleitet. Engelmann gibt auch rote Bl. mit gelbem Rand
fr E. emoryi an.
E. emoryi soll ursprnglich aus SW-Neumexiko gekommen sein; diese zweifelhafte Pflanze stellten Britton und Rose zu Feroc. wislizenii. Typmaterial fand
Coulter nicht. Engelmanns gltige Beschreibung in Cact. Mex. Bound. bezieht
sich auf die gleiche Art, die spter Feroc. covillei Br. & R. genannt wurde;
sie mu daher als Ferocactus emoryi gefhrt werden. Benson sagt daher auch
richtig: Der Name E. emoryi mu vielleicht den Namen Ferocactus covillei
ersetzen.
Die Vorkommensangabe Utah ist wohl auf die frhere Einbeziehung von
E. lecontei zurckzufhren. In seinem Index erwhnt Coulter noch einen E. wisli-
Abb. 2571. Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Zeichnung in Cact. Bound.
Tafel 25).
Ferocactus
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Ferocactus
Einzeln, bis 30 cm ; Rippen an jungen Pflanzen 13, spter auf ca. 20 anwachsend; Hcker nicht auffllig; Areolen gro, oval bis elliptisch, 1,72 cm
lang und ebenso weit getrennt; Randst. borstenfrmig, 1014, nur die untersten
zuweilen den kleineren mittleren hnelnd, spreizend und schwach gewellt, mattwei; Mittelst. 9 (11), steif, krftig, geringelt, hell brunlichrot, alle gerade,
stechend, nur der unterste mittlere bis 1 cm breit, abgeflacht und bis 5 cm lang,
oben konkav, aufrecht oder leicht abwrts weisend, hakig; Fr. gelb (Lindsay);
S. 1,5 mm gro, halbmatt-schwarz, sehr fein flach lnglich-grubig punktiert.
M e x i k o (Niederkalifornien, sdwestlich von Aguaje San Andreas).
Nach Lindsay, l. c., ist das Vorkommen sehr begrenzt, d. h. nahe dem Sdende der Verbreitung von F. gracilis; er sagt, da v. coloratus aber nie hher
als ca. 90 cm ist, da der Stachelunterschied auch darin beruht, da F. coloratus
breitere und nie gedrehte Mittelstacheln hat, wie F. gracilis. Lindsay hlt es
auch fr mglich, da es Naturhybriden mit Ferocactus gracilis und F. peninsula
v. viscainensis gibt. Man mu also festhalten, was als typischer coloratus angesehen wird, und da F. gracilis keine borstenfrmigen Stacheln hat, viel hher
wird und auch keine hakigen, auerdem schmlere Mittelstacheln aufweist, ist
nicht einzusehen, warum nicht der von ihm strker unterschiedene F. coloratus
Gat. getrennt gehalten werden soll. Dadurch kann der berblick ber die erkennbaren Hauptformen nur gewinnen.
4. Ferocactus horridus Br. & R. The Cact., III:128. 1922
Kugelig, bis 30 cm , von I. M. Johnson bis 1 m hoch berichtet; Rippen 13,
breit, 2 cm hoch, stumpf lieh, nicht hckrig; Areolen 1,52 cm entfernt, gro;
Randst. 812, nadelig (im Schlssel Britton u. Roses unter der Rubrik mit
Ferocactus
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Ferocactus
Ferocactus
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Ferocactus
Abb. 2575. Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R., Typus der Art. im Devils Garden bei
den San Bernardino Bergen (Kalifornien). Die Stachelfarben variieren von gelblich bis rot.
Der Typus der Art ist dicker als die var. lecontei (Eng.) Linds. Alte Exemplare knnen
bis 3 m hoch werden. (Farbfoto: Polaski.)
Ferocactus
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Ferocactus
sind allerdings schlanker. Die Samen beider sind aber sowohl in der Gre wie
in der Testastruktur verschieden.
Was Baxter (California Cactus, 73. 1935) als F. acanthodes ansieht, sind anscheinend etwas niedrigere, sehr dicht bestachelte Pflanzen, die Stacheln zuweilen
auch gelb. Solche Formen gehen daher in F. rostii Br. & R. ber und sind wohl
die westlichsten des F. acanthodes.
Die kalifornische Form des F. acanthodes v. lecontei hat nach Baxter (bei ihm
als eigene Art) oben etwas strker gekrmmte Mittelstacheln, als der Typus der
Art sie dort aufweist.
8. Ferocactus herrerae G. Ortega Mxico Forestal, V:506, 53. 1927
Zuerst kugelig, zuletzt zylindrisch, einzeln; Rippen 1314, zuerst hckrig,
spter wenig erhht; Areolen elliptisch, 2 cm lang, mit weiem oder hellgrauem
Filz; Randst. 8, anfangs rot gefleckt, zwei wei; Mittelst. 1, anfangs hakig, dann
gerade, auerdem bis 8 gedrehte Borsten, bis 3 cm lang; Bl. trichterig, bis 7 cm
breit; Ov. zylindrisch, 15 mm , Schuppen herzfrmig, Mitte rot; Pet. rtlich
mit gelblichem Rand; Staubf.: die inneren gelb, die ueren rot; N. 24; Fr. oblong, 4 cm lang, bis 3 cm , unten mit groer ffnung aufreiend; S. 2 mm lang.
M e x i k o (Mazatln, bei Ahoma; Durango, Sianori).
Es soll zwei Formen, mit mehr gehakten und geraden Stacheln, geben. Da die
Pflanzen sowohl von der Kstennhe wie von 1200 m (Durango) berichtet werden,
mag eine Variettsabtrennung mglich sein; wo die Hakenform vorkommt, ist
nicht gesagt.
9. Ferocactus townsendianus Br. & R. The Cact., III:127. 1922
Kurzzylindrisch, bis ca. 40 cm hoch Rippen ca. 16, oft spiralig, etwas wellig;
Areolen gro, entfernt; Randst. 1416, weit spreizend. 34 cm lang, die meisten
borstenfrmig, aber oft 2 oder mehr pfriemlich; Mittelst. pfriemlich, graufarben,
gewhnlich 1 gekrmmt oder ganz hakig, die anderen gerade, alle geringelt; Bl.
auen rtlich, die Sep. mit gelbem Rand, oval; Pet. oblong-lanzettlich, mit
schmalem rosa Mittelstreifen und grngelbem Rand; Staubf. und Gr. dunkelrosa;
N. bla grnlich-braun. M e x i k o (Golf von Kalifornien, San Josef Insel, hufig
nahe der Kste, hauptschlich auf der trockenen Mesa).
Beim Vergleich von v. townsendianus und v. santa-maria gibt Lindsay die
Bltenfarbe obiger Art als rot oder orange an, was nicht den Angaben Britton
u. Roses entspricht; er sagt auch, da v. townsendianus mehr konische Krperform erreicht; am Cabo San Lucas sollen (nach Lindsay) auch Pflanzen mit kaum
gekrmmten oder sogar geraden Stacheln vorkommen.
9a. v. santa-maria (Br. & R.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6,170. 1955
Ferocactus santa-maria Br. & R., The Cact., III:131. 1922.
Zylindrisch, bis 60 cm hoch oder hher; Rippen ca. 14; Randst. mehrere,
fadenfrmig; Mittelst. in zwei Serien, alle gerade, graufarben, geringelt, pfriemlich, der 1 Hauptstachel flacher, aufsteigend, oben etwas gebogen; Fr. 34 cm
lang, mit runden Schuppen; S. 2 mm lang, fein netzartig gemustert. M e x i k o
(Niederkalifornien, am Ufer der Santa Maria Bay) (Abb. 2578).
Die Variett weicht nach Lindsay nur durch gelbe Blten und oben mehr kugeligen Wuchs ab; letztere Angabe soll besagen, da die alten Krper nicht konisch
werden; der aufsteigende Hauptstachel soll nicht immer auffllig ausgebildet sein;
nach alledem scheint der Unterschied nur in der Krperhhe und -form alter
Pflanzen zu liegen und die Einbeziehung des F. santa-maria als Variett ist
Ferocactus
2715
daher berechtigt, obwohl dieser nur ein begrenztes Gebiet (am Typstandort) hat,
whrend v. townsendianus sdlich des 26. Breitengrades auf den Hgeln und
Kstenebenen des sdlichen Niederkalifornien viel weiter verbreitet sein
soll.
Echinocactus santa-maria Rose
war nur ein von Schick erwhnter
Name.
10. Ferocactus chrysacanthus
(Orc.) Br. & R. The Cact.,
III:127. 1922
Echinocactus
chrysacanthus
Orc., Rev. Cact., 1:56. 1899.
Kugelig bis zylindrisch; Rippen
ca. 18, hckrig; Randst. 4 bis viele,
dnn, wei; Mittelst. bis 10, bis 5 cm
lang, gelb oder rot, gebogen; Bl. nahe
dem Scheitelpunkt, 5 cm breit im
Hochstand; Schuppen: untere rund
und grn, obere oval, braun oder
mit braunen Spitzen, der Rand dnn,
manchmal gewimpert; Sep. ziemlich steif, rosabraun; Pet. 2 cm lang,
Rand ausgezackt oder gezhnelt,
mit satinartigem Glanz; Fr. gelb,
3 cm lang; S. gro, schwarz.
M e x i k o (Niederkalifornien, Cedros
Insel und gegenberliegende Kste)
(Abb. 2579).
Borg fhrt eine v. rubrispinus
(Hge. jr.) Borg auf. Die rotstachlige Form soll ursprnglich Echinocactus rubrispinus genannt worden
sein (nicht beschrieben). E. emoryi
chrysacanthus hort. wird von Schumann als Name genannt, er sieht ihn
aber als Form des E. cylindraceus
(= F. acanthodes) an. Rose sah nur
20 cm hohe Pflanzen, meinte aber,
sie wrden wohl viel hher.
11. Ferocactus rostii Br. & R.
The Cact., III:146. 1922
Echinocactus rostii (Br. & R.)
Berg., Kakteen, 238. 1929.
Nach Baxter handelt es sich hier
nur um eine Form des Ferocactus
acanthodes. Lindsay scheint sich mit
dieser Frage nicht befat zu haben.
2716
Ferocactus
Die Pflanze soll aber im Gegensatz zu dem meist einzeln wachsenden F. acanthodes sowohl schlankzylindrisch sein, wie auch in Klumpen von bis zu 10 Kpfen vorkommen; Einzelstcke erreichen die
gleiche Hhe von 3 m wie F. acanthodes; Areolen weifilzig (F. acanthodes: braunfilzig), gro, genhert;
St. verflochten, den Krper verdeckend: Randborsten 28, oder
auch fehlend, wei bis gelblich; St.
ca. 12, manchmal weniger; Mittelst.
34, am unteren Pflanzenteil spreizend, am oberen aufgerichtet, etwas
biegsam, geringelt, abgeflacht,
stechend, einer gerade oder gebogen an der Spitze, vielleicht nieAbb. 2580. Ferocactus peninsulae (Web.) Br. & R.
(Foto: H. Gates.)
mals gehakt, nur an jungen Sprossen
anfangs rtlich, dann gelblich werdend; Bl. dunkelgelb; Fr. rot. U S A (Kalifornien, vom Westrand des Imperial Valley bis ungefhr Jacumba und hinab nach) M e x i k o (Niederkalifornien, auf 40 Meilen); nach Stockwell und Breazeale (Arizona Cacti, 95.
1933) auch in SW-Arizona, hier die Bl. bright yellow.
Whrend Baxter die Art nur fr eine gelblich bestachelte Form von F. acanthodes ansieht (er sah eine dreitriebige Gruppe, an der zwei Triebe rot und einer
gelb bestachelt waren), wie sie auch im Borego Valley nahe The Narrows, stlich von Julian in Kalifornien vorkommt, bzw. nur mit dem einzigen Unterschied,
da die Staubf. dunkelbraunrot sind, sagen Britton u. Rose: Eine auffllige
Pflanze, vielleicht F. acanthodes am nchsten stehend, aber viel schlanker (was
auch das Bild von Rost. The Cact., III:147. 1922, Fig. 153b, erkennen lt),
mit strohfarbenen, viel anliegenderen Stacheln. Das trifft zweifellos zu, da auf
Tafel XV, l. c., die zahlreichen (Fakakteen) F. acanthodes viel stmmiger aussehen. Ich kann diese Frage nicht entscheiden und mu hier daher Britton u.
Roses Auffassung entsprechend die Art vorderhand weiterfhren. Marshall
(Cactac., 148. 1941) nennt die Pflanze F. acanthodes v. rostii (Br. & R.) Marsh.
12. Ferocactus peninsulae (Web.) Br. & R. The Cact., III:133. 1922
Echinocactus peninsulae Web., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 1:320. 1895
(nach K. Schumann stammt der Name von Engelmann, und Weber hat
ihn nur verffentlicht, bzw. soll er so schon l. c., 1:5. 1894 [Sonderabdr.],
publiziert worden sein).
Erst kugelig, dann sulig, bis 35 cm ; Rippen 1321, 12 cm hoch; Areolen
34 cm entfernt, eifrmig, 8 mm ; Randst. ca. 11, die oberen 6 dnn-pfriemlich, gerade, wei, bis 2,5 cm lang, die unteren strker, kantig, etwas gekrmmt,
geringelt, rot, dann grau, bis 3 cm lang; Mittelst. 6, die unteren 4 im aufrechten
Kreuz, der unterste hakig gebogen; Bl. 5,5 cm , Hlle flattrig; Rhre und Ov.
dunkelgrn; Pet. ziemlich schmal, mit karmin Mittelstreif, sonst violett und ins
Purpurrote, atlasglnzend; Staubf. purpurn bis karmin; Gr. purpurn; Staubb.
Chromgelb; N. unten rot, oben gelb, 1215. M e x i k o (sdliches Niederkalifornien) (nach K. Schumann; Britton u. Rose: ohne Bltenangabe) (Abb. 2580).
Ferocactus
2717
Webers Name basierte auf einer von Diguet gesammelten Pflanze, Engelverffentlichte die gleiche Art (in bereinstimmung mit Weber) in Contr.
U.S. Nat. Herb., 3:361. 1896, aber nach einer von Gabb gesammelten Pflanze.
Ob beide bereinstimmen, lassen Britton u. Rose offen, nehmen es aber als
mglich an.
Britton u. Rose stellten hierher auch eine Pflanze, die 1920 von Dr. William
S. W. Kew nahe Boca de Guadalupe, an der Westkste Niederkaliforniens gesammelt wurde, mit anfangs braunfilzigen Areolen; Randst. brunlich oder wei;
Mittelst. 4, graubraun, der lngste untere abgeflacht, stark gehakt, geringelt;
Bl. gelb; Fr. gelblich, 2,5 cm lang. Diese Pflanze mit ganz abweichender Bltenfarbe ist vielleicht eher eine Form der v. viscainensis gewesen.
12a. v. viscainensis (Gat.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 169. 1955
Ferocactus viscainensis Gat., C. & S. J. (US.), IV:8, 324. 1933.
Kugelig-zylindrisch, spter zylindrisch, basal etwas verjngt, bis 30 cm ;
Rippen 1321, ziemlich dnn, wellig, stark hckrig quergeteilt, stumpf olivgrn;
Areolen gro, elliptisch, bis 2 cm lang, bis 4 cm entfernt; Randst. meist 4 oder
weniger, nadelig, aufrecht, grauwei; Mittelst. 59, steif, krftig, stumpf graubraun, geringelt, gerade, einer aber bis 13 cm lang, bis 6 mm breit, abgeflacht,
oben konkav, herabgebogen, etwas gedreht, stark hakig; Perigonbl. lanzettlich,
spitzig; Fr. oblong, 4 cm lang, gelb; S. zahlreich, schwarz, glnzend. M e x i k o
(Niederkalifornien, bei Mesquital).
Originalbeschreibung von Gates. Nach Lindsay ein bergangstypus zu F. coloratus (der gleiche Blten zu haben scheint, aber nicht so hoch wird); das Holotypusmaterial soll, sagt Lindsay, kaum von dem Holotypus von F. peninsulae
verschieden sein, den Gabb sammelte, 1867 bei Muleg. Der Blte nach ist dies
nicht auf Schumanns Beschreibung zutreffend, d. h. es wrde sich daran nur
zeigen, da das Material, das Engelmann fr E. peninsulae vorlag, nicht identisch mit dem Diguetschen war (s. oben). Als Beschreibung des F. peninsulae
kann jedoch nur die Webers, als frhere, angesehen werden, wie sie Schumann
wiedergab.
Lindsay bildet zwei unterschiedliche Stachelbndel ab, d. h. mit verschieden
langen Mittelstacheln, und sieht als v. viscainensis die Pflanzen mit lngeren
Stacheln an. Mir scheint aber eher, da v. viscainensis variabel ist, unhnlich dem
Material im Sinne der Weberschen Erstbeschreibung von F. peninsulae. Es
mte die Frage geklrt werden, was als letzterer anzusehen ist, da z. B. die Bltenangaben fr die Diguet-Pflanze stark abweichen; nur die Rippenzahl stimmt
berein. Wie notwendig diese Klrung ist, geht auch daraus hervor, da Diguet
selbst (Les Cact. Util. du Mexique, 270. 1928) den F. peninsulae nach der Engelmannschen Beschreibung wiedergibt, d. h. auch mit gelben Blten, aber 56 cm
lang, whrend Schumann nur eine Lnge von 44,5 cm fr die purpurviolett
blhende Pflanze angibt, die von Diguet stammen soll. Was Diguet abbildet,
ist eine Pflanze mit langen Mittelstacheln; er sagt: Das ist die gewhnlichste
Art von Niederkalifornien.
mann
2718
Ferocactus
Abb. 2581. Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg. (Engelmanns Darstellung in Cact. Bound.,
Tafel 28.)
Ferocactus
2719
oft 24 cm weit, an alten Pflanzen aber stark genhert oder sich berhrend, anfangs dicht braunfilzig, gro und rund, die bltentragenden mehr verlngert,
dreigeteilt: der unterste Teil das Stachelbndel, darber die Drsenstacheln,
oben die Blten; Stachelfarbe variabel, oftmals von rot bis wei; Randst. 58,
etwas spreizend, pfriemlich, gerade oder zurckgebogen, bis 6 cm lang; Mittelst.
stets einzeln, variabel, gerade, oder gekrmmt oder stark hakig, geringelt, rund
bis stark abgeflacht oder dreikantig, 38 cm lang; alte Areolen tragen 57
Glandeln, die stachelhnlich und 56 mm lang werden; Bl. rot, gelb gefleckt,
aber auch als ganz gelb beschrieben; Pet. linear-oblong, oft gesgt; Schlund
breit; Rhre kurz, nur 23 mm lang; Fr. oblong, 5 cm lang, mit wenigen breiten
Schuppen; S. schwarz, matt oder glnzend, 22,5 mm lang, fast glatt oder nur
schwach grubig punktiert. U S A (S-Arizona) bis N-M e x i k o (Sonora, Guaymas).
Britton u. Roses Name mute fallengelassen werden (s. unter F. wislizenii)
(Abb. 2581-2582).
Britton u. Rose halten es fr mglich was wohl auch fr F. wislizenii
gilt , da angesichts der weiten Verbreitung mehr als eine Art vorhanden sind.
Die Bltenfarbe ist nicht endgltig geklrt, und die Samen sind ziemlich unterschiedlich (Britton u. Rose).
Benson (The Cacti of Arizona, 1940. 97. 1950) gibt eine Hhe bis zu 2,40 m
an, Durchmesser bis ca. 50 cm; Blte mahagonirot bis zitronengelb!
14. Ferocactus tiburonensis (Linds.) Backbg. n. comb.
Ferocactus wislizenii v. tiburonensis Linds., C. & S. J. (US.), XXVII:6,
166. 1955.
Aus den im einleitenden Text zur Gattung ausgefhrten Grnden kann ich
diese Pflanze hier nur als eigene Art unterbringen. Lindsay (l. c. S. 167, oben) gibt
selbst betrchtliche Unterschiede an, wenn er auch sagt is doubtless of the
F. wislizenii complex (und fhrt fort a number of differences separate it from
the typical form).
Vor allem mte meines Erachtens zuerst einmal der Formenkreis des F. wislizenii eingehender studiert werden, was bisher anscheinend nicht erfolgt ist
(s. dort). Lindsay gibt z. B. die Bltenfarbe des F. wislizenii v. wislizenii als
rot an (in Sonora), die Blten in weiterem Kranz als bei obiger Art, deren
Stacheln auch als variabel bezeichnet werden. Die Angaben der Bltenfarbe sind
bei F. wislizenii sehr unterschiedlich; orangerot, selten gelb (Benson), gelb
(Diguet, der also in Niederkalifornien nicht die red flowering typical variety
von Sonora gesehen haben kann), oder gelb, mitunter rot bzw. kanariengelb
(K. Schumann)!
Lindsay beschreibt die obige Art wie folgt: Einzeln, kugelig bis sulig, bis
Im hoch, bis 35 cm ; Rippen ca. 21, 3 cm hoch, leicht gehckert; St. meist
stark geringelt, nicht klar in Rand- und Mittelst. geschieden; die 4 zentralen sind
rund, ber Kreuz stehend, gerade oder etwas gewunden, der unterste etwas abgeflacht und bis 9 cm lang; Randst. pfriemlich, den mittleren hnelnd, aber
schwcher, niemals borstig; der untere Mittelst. nicht so deutlich gehakt wie bei
F. wislizenii: Bl. gelb, trichterig, 6 cm lang und 5 cm breit; Sep. sehr breit, 2 cm
lang. 1,7 cm breit, fast dreieckig, gelb oder rtlich; Pet. gelb, breitlanzettlich,
bis 4 cm lang, 1,1 cm breit, Rand gesgt; Staubf. gelb bis rot, bis 15 mm lang;
Gr. 3 cm lang, 4 mm dick, gelb, gefurcht; N. ca. 20, gelb; Fr. fleischig, gelb,
trocken, 23 cm lang, 2,5 cm ; S. schwarz, 2,5 mm lang, 1,75 mm dick, gerundet,
mit feiner netzartiger Musterung, Hilum klein, rund, wei. Weicht von wislizenii
Abb. 2583. Blhender Ferocactus latispinus (Haw.) Br. & R. Die Drsen befinden sich
zwischen dem Stachelpolster und dem Bltensitz.
(Nach Areolen- und Bltencharakter, abweichender Krperform und den reniform seeds
[Coulter] besser zu Glandulicactus gehrend?)
Ferocactus
2721
2722
Ferocactus
Sep.; Pet. bla karminrosa mit dunklerem Mittelstreifen, 3 cm breit, Staubf. und
Gr. purpurn; N. 19, gelblich: Fr. kurz-oblong, 2 cm lang; S. 2 mm gro, braunschwarz, schwach glnzend, sehr fein flachgrubig punktiert. M e x i k o (Puebla
und Oaxaca, Tomellin Canyon).
Britton u. Rose geben (wie H. Bravo) die Bltenfarbe als Pet. rot mit
weiem Rand an. Ich habe bei Tehuacan einige etwas grere Stcke gesammelt,
auch gesehen, da eine Abtrennung nach spiralig stehenden Rippen nicht mglich
ist, so da Ferocactus nobilis spiralis (K. Sch.) Borg (Cacti, 288. 1951) ein Synonym ist.
Britton u. Rose fhren noch folgende Synonyme auf: Echinocactus curvicornis
Miqu.; E. stellatus Scheidw. non Speg.; Cereus recurvus Steud.: Echinofossulocactus
recurvus campylacanthus Lawr.; ferner (nach Salm-Dyck) als Synonym
von Echinocactus spiralis: E. spiralis stellaris SD.; E. stellaris Karw.; Melocactus
recurvus Lk. & O.; Melocactus besleri affinis (Frster 1846). Es wird angenommen,
da auch Cactus multangularis Voigt non Willd. non Mocio & Sess
(non Echinocactus, wie Schumann schrieb) hierhergehrt, ebenso Echinocactus
glaucus Karw. non K. Sch. (in Pfeiffer 1837) und E. agglomeratus hort. non
Karw. (in Pfeiffer), letzterer als Synonym von E. spiralis angefhrt. Nur Namen
waren: E. recurvus latispinus, solenacanthus und tricuspidatus (Frster 1846),
sowie E. recurvus bicolor (MfK., 144. 1910).
Ferocactus sp., coll. Lindsay, in C. & S. J. (US.), XXVII:6, 174. 1955
Lindsay berichtet von kleinen Stcken von F. recurvus, die er 1937 bei
Mitla (Oaxaca) sammelte und die im Desert Botanical Garden zu enormer
Abb. 2584. Ferocactus diguetii (Web.) Br. & R., die grte Art. Die Pflanzen werden bis
4 m hoch. (Foto: Lindsay.)
Ferocactus
2723
2724
Ferocactus
20. Ferocactus johnstonianus Br. & R. The Cact., IV:App. 287. 1923
Einzeln, kurzzylindrisch, bis 60 cm hoch und 35 cm ; Rippen 2431 mit
welligem Rand; Areolen elliptisch, ziemlich nahe stehend; St. 20 oder mehr,
pfriemlich, alle hnlich, nie gehakt, schwach spreizend und auswrts gebogen,
bis 7 cm lang, gelb bis braungelb, geringelt: Bl. mit kurz gespitzten Perigonbl.,
diese leicht gezhnelt; Staubf. unten gelblich, oben rtlich; N. fleischfarben,
813; Schuppen auf dem Ov. kreisrund; Fr. klein, 2,5 cm ; S. kantig, schwarz,
fein punktiert, 2 mm lang, Hilum klein, wei, eingedrckt. M e x i k o (Niederkalifornien, Angel de la Guardia Insel) (Abb. 2587).
Borg nennt als Synonym Echinocactus johnstonianus Turner (wo bzw. wann
erschienen?)
Ferocactus
2725
2587
2588
Abb. 2587. Ferocactus johnstonianus Br. & R. (Foto: H. Gates.)
Abb. 2588. Pfeiffers Darstellung von Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R.
21. Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R. The Cact., III:135. 1922
Echinocactus robustus Lk. & O., Allg. Gartenztg., 1:364. 1833. Echinofossulocactus robustus Lawr.
In groen, haufenartigen Kolonien wachsend, oft bis 3 m oder mehr (zum Teil
5 m) und bis ber 1 m hoch, mit Hunderten von Kpfen; Rippen 8, hoch,
im Alter verflachend, etwas wellig, Kante rundlich, sonst ziemlich schmal; Areolen
anfangs braunfilzig; Einzelkpfe rundlich bis lnglich. 1020 cm breit, dunkelgrn; Randst. verschieden, die oberen dnn bis borstenfein, abstehend oder
seitlich verflochten, in der Lnge variabel, sowie in der Zahl, mit den abwrts
gerichteten nadelig-pfriemlichen ca. 3 zusammen bis ca. 14 oder auch etwas mehr;
Mittelst. 4 (6) pfriemlich, anfangs braun1), manchmal abgeflacht, bis 6 cm lang,
am Grunde dunkler; Bl. bis 4 cm lang und breit, gelb; Pet. oblong, spitzlich, die Bl.
im Hochstand breittrichterig ffnend; Schuppen breit, oben gerundet; N. ca. 10,
rtlich: Fr. 22,5 cm lang; S. oblong, schwarz, 1,5 mm lang. M e x i k o (Puebla,
Gebiet von Tehuacan) (Abb. 2588-2591).
Ich habe (s. Abb. 2590) am Standort verschieden dichte Bestachelung beobachtet, manchmal die Krper deutlicher sichtbar, zuweilen strker von lngeren
und breiter strahlenden feinen Randstacheln bersponnen.
Die Rhrenschuppen sollen zurckschlagen, Staubf., Staubb. und Gr. weilich sein.
Schelle fhrt einen (bei Britton u. Rose nicht verzeichneten) Namen Echinocactus robustus flavispinus Lk. auf (Kakteen, 195. 1926). Als weitere Namen
nennen Britton u. Rose hier: E. robustus prolifer (in Pfeiffer) mit dem Synonym E. agglomeratus Karw., sowie E. spectabilis und E. subuliferus hort. (beide in
Pfeiffer), letzterer lt. Pfeiffer nicht dieselbe Art wie E. subuliferus Lk. & O.,
eine nicht mehr identifizierbare Pflanze.
Das Farbbild (Abb. 2589) nahm ich in der Sammlung des Jardin Exotique de
Monaco auf.
1
)Nach K. Schumann: in der Jugend unten zum Teil sehr schn hyazinth- bis karminrot.
2726
Ferocactus
22. Ferocactus orcuttii (Eng.) Br. & R. The Cact., III:134. 1922
Echinocactus orcuttii Eng., West Amer. Sci., 2:46. 1886.
Einzeln oder sprossend, kugelig bis lnglich, manchmal 1520 Kpfe, bis
1,30 m hoch und 2545 cm , dunkelgrn; Scheitel eingesenkt, weifilzig;
Abb. 2590. Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R.; ein besonders groes Polster.
Ferocactus
2727
173
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2728
Ferocactus
Abb. 2593. Ferocactus victoriensis (Rose) Backbg., von Lindsay zu F. echidne als Variett
gestellt. (Foto: Lindsay.)
Ferocactus
2729
und zuerst als Echinocactus rafaelensis bezeichnet, da letzterer als gruppenbildend beschrieben wurde. Lindsay meint, da, wenn beide bereinstimmen,
E. victoriensis der ltere Name ist. Von Ferocactus echidne abweichende Merkmale
sind: zylindrischer werdend, mehr sprossend; Stacheln lnger und brchiger, etwas
grere Samen; bltentragende Areolen oblong; Fruchtschuppen gewimpert
(statt ganzrandig, wie bei F. echidne) (nach Lindsay, l. c.). Lindsay sammelte die
Art 11 km sdwestlich von Ciudad Victoria, an der Strae nach Jaumave, auf
ca. 500 m (Abb. 2593).
K. Schumanns Beschreibung des E. echidna weicht in den Krpermerkmalen
nur sehr geringfgig von der Beschreibung des E. rafaelensis ab, zumal Schumann von E. echidna sagt bildet in der Heimat Gruppen bis zu 20 Kpfen,
Rippen 14, Randst. 78, 1 Mittelst., lnger und strker, bis 3,5 cm lang (die
Lngenangabe will wenig besagen, da diese oft variabel ist); Bl. 3 cm lang.; dagegen sagt J. A. Purpus von E. rafaelensis kugelig, in der Heimat bei lteren
Exemplaren zylindrisch-kugelig, durch Sprossung aus dem Grunde vielkpfige
Klumpen bildend. Purpus spricht aber auch von Drsen in den Areolen des
E. rafaelensis, und darber finde ich weder bei H. Bravo noch bei Lindsay Angaben. Der Vergleich mit der Abb. 221 in H. Bravo. Las Cactac. de Mex., 1937,
zeigt auch die gleichen welligen Rippen bzw. Lngsfurchen. Ich selbst habe vor
der Quebrada Grande in Hidalgo bei dem Ferocactus echidne nicht solche Polster
gesehen, wie sie Purpus abbildet [dazwischen wuchsen einzelne groe Pflanzen,
die n i c h t etwa F. histrix waren (vielleicht Echinocactus vanderaeyi Lem.?)].
Echinocactus rafaelensis J. A. Purp. (MfK, 163. 1912)1)
Ferocactus rafaelensis (J. A. Purp.) Borg, Cacti, 291. 1951) (Abbildung
in MfK., 35. 1913).
Die Originalbeschreibung besagt wenig Unterschiedliches gegenber der
Schumannschen von E. echidna, wie vorstehend gesagt; Bl. war unbekannt;
Rippen bis 20 beobachtet, vor allem Drsen; Mittelst. 1, 46 cm lang;
S. sehr klein, 1 mm lang, etwas schief-eifrmig, glnzend tiefschwarz.
M e x i k o (Minas de San Rafael. S. L. P.).
In C. & S. J. (US.), XXVII:6, 172. 1955, bringt Lindsay unter Fig. 159, rechts
oben, ein Foto des F. echidne v. victoriensis (Rose) Lindsay. Die von ihm gezeigte
Pflanze ist von Purpus Standortsfoto von San Luis Potos (Minas de
San Rafael; Lindsay und Schwarz haben diesen Standort nicht mit Sicherheit
ermitteln knnen) ziemlich abweichend, d. h. auf Lindsays Bild sind die Rippen
um die Areolen weit strker geschwollen als auf Purpus Bild, vor allem sind die
Einzelkrper von F. echidne v. victoriensis auf Lindsays Bild deutlich etwas nach
oben verjngt, die von E. rafaelensis nicht, auch nicht bei F. echidne, wie ihn
H. Bravo l. c. abbildet.
Dieser wesentliche Unterschied auer den sonst von Lindsay genannten
hat mich bewogen, die Art vorderhand als eigene Spezies zu fhren; es besteht
hingegen auch die Mglichkeit, da Echinocactus rafaelensis J. A. Purp. eher
eine Variett von Ferocactus echidne ist als F. victoriensis. Auffallend ist, da
H. Baum in Kkde., 187. 1934, einen ziemlich groen Echinocactus rafaelensis
abbildet, der keinerlei Sprosse zeigt und wenig der Abbildung von Purpus hnelt;
es ist dies der von Viereck unter diesem Namen versandte Echinocactus.
1
)Nach Purpus (MfK., 164. 1912) hnelt die Art dem Echinocactus flavovirens, nach
Purpus Foto (1913) ist sie dichter bestachelt und oben rundlicher als Lindsays Fund von F.
victoriensis.
173*
2730
Ferocactus
Eine endgltige Klrung der hier angefhrten Namen bzw. Arten scheint also
noch auszustehen. Es knnte sein, da Palmer ein gleiches Einzelstck sammelte
und an Rose sandte, wie das von Baum abgebildete. Das wrde auch Roses Bemerkung never cespitose verstndlich erscheinen lassen.
25. Ferocactus viridescens (Torr. & Gray) Br. & R. The Cact., III:140. 1922
Echinocactus viridescens Torr. & Gray, Fl. N. Amer., 1:554. 1840.
Melocactus viridescens Nutt. Echinocactus limitus Eng.
Zuerst kugelig bis etwas gedrckt-rund, im Alter grer-kugelig bis zylindrisch,
bis 45 cm hoch und bis 35 cm , einzeln oder sprossend, tiefgrn, etwas glnzend;
Rippen 1321, leicht gerundet, bis 2 cm hoch, etwas wellig; Areolen nahe stehend, elliptisch, 12 cm lang, oben filzig, unten stacheltragend, Bltenareolen
auerdem mit Glandeln, diese rtlich, spter verlngert und stachelhnlich; St.
anfangs hellrot, dann dunkler und gelb- oder hornfarben werdend; Randst. 920,
spreizend, 12 cm lang; Mittelst. 4, der unterste mehr abgeflacht, bis 3,5 cm
lang; Bl. gelblichgrn, 4 cm lang; Perigonbl. oblong, stumpflich, etwas gespitzt,
gezhnelt am Rande; Schuppen auf dem Ov. rund, dachziegelig stehend; Fr.
1,62 cm lang, rtlich, von angenehmem Geschmack; S. 1,6 mm lang, fast rund,
schwarz, sehr fein lnglich-grubig punktiert. U S A (Kalifornien), M e x i k o (Niederkalifornien, nahe der Grenze und der See bzw. zu Fen der Kstenhgel).
Nach Baxter (California Cactus, 70. 1935) sind die Pflanzen berwiegend
(gedrckt-)kugelig, bis 30 cm und hoch; erst in hohem Alter nehmen sie mehr
zylindrische Form an; die Samen sollen oft schon in der Frucht keimen. Baxter
beschreibt die Perigonbltter als gelb, mit roter Mittelader und ziemlich gro,
im Verhltnis zur Pflanzengre. Die Art heit in Kalifornien San Diego Barrel
Cactus.
26. Ferocactus rectispinus (Eng.) Br. & R. The Cact., III:134. 1922
Echinocactus emoryi rectispinus Eng. in Coulter, Contr. U.S. Nat. Herb.,
3:362. 1896. E. rectispinus Br. & R. (1911).
Kugelig bis zylindrisch, bis 2 m hoch; Randst. 812, die drei oberen strker
und etwas gebogen; Mittelst. 1, 913 cm lang, ziemlich dnn, fast gerade, nie
gehakt, manchmal schwach gebogen; Bl. zitronengelb; Pet. 5 cm lang lanzettlich, spitzig. M e x i k o (Mittel-Niederkalifornien).
Die Stacheln sind fast alle geringelt.
27. Ferocactus histrix (DC.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 171. 1955
Echinocactus histrix DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
E. coulteri G. Don E. oxypterus Zucc. E. electracanthus Lem.
E. lancifer Reichb. non Dietr. Echinofossulocactus oxypterus Lawr.
Echinocactus electracanthus v. capuliger Monv. Ferocactus melocactiformis
sensu Br. & R., The Cact., III:138. 1922 (nach Lindsay nicht Echinocactus
melocactiformis DC.).
Lindsay geht bei der Umbenennung des Ferocactus melocactiformis in F. histrix
von folgendem aus: De Candolle beschrieb eine Anzahl neuer Arten nach den
Kopien der Zeichnungen von Mocio & Sess, die er wegen der notwendigen
Rckgabe an Mocio ziemlich rasch hergestellt haben soll. Die Beschreibung von
Echinocactus melocactiformis, die so nach der Kopie gemacht wurde, entbehrt der
Vollstndigkeit bezglich Grenangabe und Stachelzahl, sagt Lindsay (die
Stachelzahl geht ja aber aus der Zeichnung hervor) und fhrt fort: Blte und
Stachelfarbe entsprechen keiner bekannten Art und waren vielleicht ungenau
Ferocactus
2731
kopiert. Die Tafel zeigt eine Pflanze mit der typischen Struktur eines Echinofossulocactus. Andererseits ist die von De Candolle gegebene Beschreibung fr
E. histrix, nach einem von Thomas Coulter erhaltenen Exemplar, klar, was
Form, Rippen und Stacheln anbetrifft. Das Exemplar kam in sterbendem Zustand an, war klein und entbehrte der Blte, so da es diesbezglich wie in Hinsicht auf die Fruchtangabe unvollstndig ist, aber vollstndig genug fr die
Identifizierung bzw. um das Taxon zu reprsentieren, welches wir hier anfhren.
Lindsay bezeichnet danach E. melocactiformis DC. als nomen dubium (Prodr.,
3:462. 1828).
Dem ist nicht ohne weiteres zu folgen. Schon Britton u. Rose zogen den Vergleich mit einem Echinofossulocactus, was die Kopie der Mocio-Tafel anbetrifft.
Aber die Blte zeigt so klar eine dichte, kahle Beschuppung, da es sich nur um
einen Ferocactus handeln kann; bei Ferocactus melocactiformis stehen die Blten
auch weiter um den Scheitel, zuweilen kommen wellige untere Rippenpartien
vor, und die Stachelzahl der Zeichnung ist auch nicht unzutreffend, whrend fr
De Candolles Beschreibung von E. histrix Frucht- und Bltenangaben fehlen;
die hierunter von Lindsay verstandenen Pflanzen haben auch kaum so gebogene
Hauptstacheln, wie sie De Candolle darstellt, sondern sie sind gerade vorstehend (K. Schumann). Man kann also durchaus annehmen, da die Pflanze
Mocios ein Ferocactus war, obwohl er reichlich phantasievoll gezeichnet war;
jedenfalls war es eine ausgesprochene Kugelform, und diese ist fr obige Art
kennzeichnend. Offensichtlich wenn man annehmen will, da E. histrix die
Pflanze ist, die lange als E. electracanthus ging und von Britton u. Rose als
F. melocactiformis angesehen wurde hat De Candolle ein und dieselbe Art
zweimal beschrieben: einmal nur nach der Kopie von Mocios Zeichnung, und
auerdem nach dem besagten lebenden Stck von Th. Coulter. Man kann mithin
geteilter Meinung sein, was richtig ist: Britton u. Roses oder Lindsays Ansicht.
Nachdem der letztere nun aber die Umkombinierung auf Ferocactus histrix vollzogen hat und nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen ist, da Britton u. Roses
Ansicht richtig war, wird besser der von Lindsay eingesetzte Name beibehalten,
obwohl ich der Ansicht bin, da eine Erstbeschreibung, der die Blten- und
Fruchtangaben fehlen, ebenso unsicher ist. In keinem Bild ist brigens deutlich
dargestellt, da die blhfhigen Areolen ber dem Stachelbndel stark verlngert
sind und fast bis zur unten rundlichen Erhhung oder leichten Verdickung
unter der nchstoberen Areole reichen! Man betrachte dazu die farbige Abbildung
einer alten Pflanze, auch um zu sehen, da bei ihr die Hauptstacheln viel gerader
und mehr aufgerichtet stehen als auf der spteren Zeichnung von De Candolle,
die damit ebenfalls als nicht genau bezeichnet werden mu. Die Beschreibung
lautet bei Britton u. Rose: Einzeln, zylindrisch (die von mir gesehenen Pflanzen
sind aber eher spter grokugelig, mit schrgem Scheitel (s. Farbfoto Abb. 2597);
Epidermis als blulich-grn bezeichnet, jedoch mit einem olivgrnen Ton; Rippen
ca. 24 (im Alter werden aber durch Einschiebung viel mehr entwickelt, nach
einem von mir in San Luis Potos gesammelten groen Exemplar, das ca. 70 cm
hoch war); Stacheln bis ca. 12, zum Teil leicht gebogen, manchmal auch nur 7
und stets 1 mittlerer Stachel gerade vorgestreckt, dieser und einige der randstndigen gelb (andere heller und dnner), steif pfriemlich, spter zum Teil mehr
brunlich (Britton u. Rose geben an, da auch 34 undeutlich als mittlere,
stets aber 1 lngerer vorhanden sind); spter ist der Scheitel deutlich eingesenkt
und vllig von seitlich verflochtenen Stacheln ausgefllt bzw. bedeckt, und die
Blten entstehen um diesen Scheitelkrater, nicht in demselben, in groer Zahl von
auen nach innen aufblhend, bis ca. 3,5 cm lang, hellgelb, breittrichterig, die
2732
Ferocactus
unteren Sep. mit rtlicher Mitte; Pet. linear-oblong, spitzlich; N. 6, grn (stets?);
Schuppen oval, spitzlich, etwas gewimpert; Fr. kurz-oblong, ca. 2 cm lang; S.
winzig, braun, 1 mm lang. Die alten Stacheln knnen auch hornfarben sein.
M e x i k o (nach Lindsay in den Staaten Zacatecas, Durango, Jalisco, Guanajuato,
Hidalgo, Puebla und San Luis Potos) (Abb. 25942597).
Nach Britton u. Roses Ansicht gehren hierher die Namen Echinocactus pfersdorffii hort. oder Hildm., sowie der Name Cactus multangularis Mocio & Sess
(1828, non Willd. 1813 non Voigt), ferner Echinocactus hystrichacanthus Lem.
und E. pycnoxyphus Lem., die Weber beide fr Varietten von E. histrix ansah,
ferner Echinocactus electracanthus rufispinus hort. (MfK., 70. 1893). Schelle
(Kakteen, 196. 1926) fhrt noch die unbeschriebenen Namen E. electracanthus
v. centrispinus hort. und v. flavispinus hort. auf.
28. Ferocactus glaucescens (DC.) Br. & R. The Cact., III:137. 1922
Echinocactus glaucescens DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
? E. pfeifferi Zucc. in Pfeiffer, En. Cact., 58. 1837 ? Echinofossulocactus pfeifferi Lawr.
Was heute meist unter F. glaucescens verstanden wird, ist wahrscheinlich
nicht die Pflanze, die Pfeiffer als Echinocactus pfeifferi Zucc. beschrieb
Ferocactus
2733
Abb. 2595. Ferocactus histrix (DC.) Linds. Tafel von De Candolle, die der Beschreibung
des Echinocactus histrix DC. zugrunde lag, von Lindsay als die zuverlssigere Abbildung
angesehen als die der Abb. 2594, die Britton u. Rose ihrem Ferocactus melocactiformis
zugrunde legten.
Abb. 2596. Handelspflanze unter dem Namen Echinocactus rafaelensis J. A. Purp., ganz
De Candolles Zeichnung von E. histrix hnelnd (vergl. Abb. 2595).
2734
Ferocactus
Abb. 2597. Ferocactus histrix (DC.) Linds. Alte Pflanze (oben) und Blick in den mit
Knospen und Blten besetzten Scheitel (unten).
Ferocactus
2735
Ferocactus glaucescens v. pfeifferi (Zucc.) Borg (Cacti, 293. 1951), mit den
Merkmalen: Mehr graugrn, weniger reifiggrn, oder stumpfgrn; St. meist
honigfarben, in grau bergehend, ist also eine rein willkrliche Charakterisierung,
die gar nicht der Originalbeschreibung entspricht.
Britton u. Rose haben den Pfeifferschen Typstandort auf F. glaucescens
bertragen und fgen hinzu: Blten 2 cm lang und im Hochstand wohl breiter;
Sep. oval-spitzlich, rckwrts etwas brunlich, Rand gewimpert; Pet. oblong,
nur spitzlich, etwas gezhnelt; N. schlank, krem; Schuppen auf Ov. brunlich,
oval, spitzlich, gewimpert, dachziegelig stehend. s t l i c h e s M i t t e l m e x i k o.
Ich belasse es hier bei der Fassung Britton u. Roses, da ich, wie gesagt, bezweifle. da Echinocactus pfeifferi dasselbe war wie E. glaucescens: das ergibt
sich auch daraus, da Dr. I. Meyran in Cactac. y Suc. Mex., 1:2, 35. 1955,
einen Ferocactus sp. aus der Barranca de Tolimn erwhnt: Eine dem F. echidne
hnliche Art. Er ist ausgesprochen lnglich, hnlich dem Ferocactus sp. aus der
Gegend von Metztitln, der noch nicht beschrieben zu sein scheint, mit 6 goldgelben Randstacheln, Krper blaugraugrn, Blten gelb (H. S. Mejorada, l. c.,
1:1, 12. 1955, in seinem Bericht ber 10 Jahre Erkundung der Cactaceae-Flora
an der Strae Pachuca-Metztitln).
Es liegt also die Vermutung nahe, da E. pfeifferi eine der letzteren Pflanzen
war, da Pfeiffer rarissime centrali 1 aequali... prope Toliman in rupestribus
angibt! Weitere Nachforschungen zur Klarstellung dieser Frage sind notwendig.
Wahrscheinlich sind also die Pflanzen von Tolimn der richtige F. pfeifferi
sowie v i e l l e i c h t auch die wohl unbeschriebene Art von Metztitln, oder dies
ist eine Form des ersteren. Sowohl fr E. pfeifferi wie die Spezies von Metztitln
werden auch nur 6 Randstacheln, ohne Mittelstachel, angegeben.
Insofern wre es also richtig, die in den Sammlungen vertretenen, im Alter
mehr lnglich-k u g e l i g e n Pflanzen, selten sprossend (unten), mit stets einem
Mittelstachel und hufig auch etwas mehr Stacheln als 6, Krper bereiftgrn bzw.
blaugraugrn, als Ferocactus glaucescens anzusehen. Diese Pflanze zeigt das Farbbild Abb. 2598.
Es ist verwunderlich, da der Formenkreis dieser mexikanischen Artengruppe
noch nicht vllig geklrt ist. Ferocactus glaucescens kommt nach Mejorada bei
Venados (Hidalgo) vor.
29. Ferocactus echidne (DC.) Br. & R. The Cact., III:136. 1922.
Echinocactus echidne DC., Mm. Cact., 19. 1834. ? E. vanderaeyi Lem.
E. dolichacanthus Lem. ? Echinofossulocactus vanderaeyi Lawr. E. vanderaeyi
ignotus-longispinus Lawr. E. echidne Lawr. Echinocactus
gilvus Dietr. E. echidne gilvus SD.
Gedrckt-kugelig (anfangs), nach Schumann spter sprossend (?), nach Britton
u. Rose bis 12,5 cm hoch und 18 cm , grn; Rippen 13, scharfkantig, unten
breit; Areolen entfernt, anfangs wollfilzig, oval; Randst. steif, ca. 7, ungefhr
2 cm lang, gelb; Mittelst. 1, vorgestreckt, 3 cm oder mehr lang; Bl. zitronengelb;
Perigonbl. linear-oblong, spitzlich, manchmal oben gezhnelt; N. ca. 10, verlngert, spreizend oder zurckgebogen; Schuppen auf dem Ov. oval, fein gespitzt;
Staubf., Gr. und N. nach Schumann gelb: die Honigkammer am Griffelansatz
mit chromgelbem Fleck; Bl. breittrichterig; Fr.? M e x i k o (Hidalgo, bei
Zacultepn, Jicuico, vor der Quebrada Grande am Wege nach Metztitln usw.).
Schumann sagt, die Art sprosse drben reichlich (bis 20 Kpfe); davon sagt
H. Bravo nichts. Ich sah vor der Quebrada Grande mitten zwischen den F. echidne
2736
Ferocactus
Ferocactus
2737
einzelne grere Stcke (Abb. 2599), die F. histrix hneln1), aber schlanker, wenn
auch dick sind, einzeln. Ich habe diese Pflanzen nicht klren knnen (Echinocactus vanderaeyi Lem.?). Auffallend ist, da E. vanderaeyi mit Echinocactus ingens
verglichen wird, aber ohne Wollscheitel (K. Schumann). H. Bravo bildet ein
junges Stck des Ferocactus echidne, breitrund, in Las Cactac. de Mex., 431. 1937,
Fig. 221, ab. Auch der Formenkreis dieser Art scheint noch nicht vllig geklrt
zu sein, denn Echinocactus echidne gilvus SD. wird mit rotem Mittelstreifen an
Pet. und Sep. beschrieben. Schelle fhrt einen E. echidne Pfersdorffii hort. an.
von schwcherem, schlankerem Wuchs (s. unter F. histrix: dort nennen Britton
u. Rose diesen Namen). Nach Schelle war Echinocactus vanderaeyi kugelig,
graugrn, die Randst. brunlich, ebenso der 1 Mittelst., die Rippen in lnglichdicke Hcker zerlegt (!).
Die Bltenknospen sollen oft nicht zur Entfaltung kommen, wenigstens nicht
in europischen Sammlungen (Berger).
Als Name fhren Britton u. Rose hier den unbeschriebenen Echinocactus
dolichocentrus SD. auf. Schumann und Schelle schrieben echidna; letzterer
verzeichnet noch den Namen E. echidna pfersdorffii hort.
Abb. 2599. Ferocactus echidne (DC.) Br. & R.? Ungewhnlich groes, dickzylindrisches
Exemplar, von mir vor der Barranca Grande zwischen Atotonilco und der Barranca aufgenommen (Echus. vanderaeyi Lem.?). Es handelt sich nicht um Ferocactus histrix, der
in solcher Gre einen breiten Schopf bilden wrde (s. zum Vergleich Abb. 2597 unten).
1
) De Candolle sah E. echidne zuerst als eine var. vom E. histrix an, der viel grer
wird; es scheint also so, als wenn Lemaire mit Recht eine hnliche grere Pflanze E. vanderaeyi benannte
2738
Ferocactus
Ferocactus
2739
In MfK., 85. 1914, hat R. Meyer weitere Ausfhrungen gemacht und hinzugefgt: Randst. bis 7, der oberste auch so lang wie die brigen, Lnge aller
variabel, Frbung anfangs rtlich, erst spter ins Gelbliche, Mittelst. zuerst purpurn, dann hellrot; Pflanzenkrper glnzend grau-grn; auch die Mittelst. geringelt,
spter strohgelb, sehr steif. Nach meinen Beobachtungen laufen die Rippen
bzw. Hcker manchmal etwas rtlich an. Die Pflanzenfrbung ist einzigartig, und
die Stcke sind leicht als solche zu erkennen. In MfK., 52. 1920. hat schon
C. Schick eine gute Abbildung dieser Art gebracht
Was Marshall in Saguaroland Bulletin Nov., 103. 1953, als Thelocactus pottsii
(SD.) Br. & R. abbildet, ist nicht diese Art, sondern, wie Marshall selbst sagt,
eine dem Thelocactus bicolor hnelnde Pflanze, d. h. eine seiner Varietten: Theloc.
bicolor v. pottsii (SD.) Backbg. n. comb.
31. Ferocactus schwarzii Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:3, 7071. 1955
Stets einzeln, kugelig bis breitelliptisch, bis 80 cm hoch und 50 cm ; Rippen
1319, scharfkantig, senkrecht verlaufend. 35,5 cm hoch, blagrn, nicht
hckrig; Areolen elliptisch bis fast eifrmig. 0,51,2 cm entfernt und bis 2,2 cm
lang, anfangs mit abfallendem hellbrunlichem Wollfilz, dieser den Scheitel fllend und ber die ersten Areolen reichend, so da diese wie zusammenflieend
wirken, wodurch sich die Art deutlich von anderen hnlichen unterscheidet (z. B.
F. alamosanus)); St. zuerst gelb, dann mehr hornfarben, nur sehr schwach gebogen, fast gerade, ganz schwach geringelt, im Querschnitt plankonvex bis stielrund, 1,55,5 cm lang, unten bis 2 nun breit, nicht in rand- und mittelstndige St.
geschieden, an jungen Pflanzen meist nur 4, aber auch 35, ausgewachsene
Exemplare meist nur mit 13 St. in jeder Areole, wenn nur 2, einer aufwrts und
einer abwrts, leicht gebogen; Bltenareolen mit meist 2 unregelmig gestellten
Glandeln, diese bla-orange, spter schwach warzig geformt; Bl. anscheinend aus
den jngsten Areolen des Vorjahrwuchses, um den Scheitel, 5 cm lang, 4 cm breit;
Schuppen rot, mit gelbem Rand, gewimpert, nach oben zu in schwach gewimperte gelbe Schuppen mit rotem Mittelstreifen bergehend; Staubf. und
Staubb. gelb: Gr. gelb; N. 1220. hellgelb; Fr., wenn auftrocknend. 1,5 cm lang,
1,2 cm , mit zurckgebogenen schildfrmigen Schuppen, diese gelb, die Fr. selbst
2740
Ferocactus
rtlich, ganze Lnge mit vertrockneter Hlle ca. 3 cm, die Fr. unten nicht ffnend;
S. schwarz, fein genetzt, 1,5 mm lang, 1 mm dick, von vertrockneter ser
Pulpa umgeben. M e x i k o (N-Sinaloa, in den Barrancas zwischen El Rancho
del Padre und dem Rio Sinaloa). (Abb. 2601.)
Durch die eigenartig zurck- bis abwrts gebogenen Fruchtschuppen und das
Nichtffnen der Frucht ziemlich von anderen Arten abweichend. Lindsay sagt
noch: dem F. echidne verwandt, aber dieser neigt dazu zu sprossen, wird jedoch
nie so gro wie F. schwarzii, hat auch mehr St. und dnnere Rippen.
Ferocactus alamosanus Br. & R. The Cact., III:137. 1922
Echinocactus alamosanus Br. & R., Contr. U.S. Nat. Herb., 16:239. 1913.
Meist einzeln, manchmal in Gruppen, oben etwas abgeflacht, grn, bis ca. 30 cm ,
25 cm hoch Rippen ca. 20, schmal; St. alle gelb; Randst. meist 8, 34 cm lang,
spreizend; Mittelst. 1. vorgestreckt oder aufgerichtet, seitlich etwas abgeflacht,
etwas lnger als die randstndigen St.,
bis 6 cm lang, meist deutlich gerade
abstehend; Knospen mit ovalen, gewimperten Schuppen, diese brunlich,
der Rand ausgenommen; Fr. unbekannt. M e x i k o (S-Sonora, AlamosGebirge). (Abb. 2602.)
Beschreibung Britton u. Roses.
Blten noch heute unbekannt, da die
Pflanze sehr langsam wchst; ein Exemplar im Huntington Bot. Garden ist
in 20 Jahren nur um 5 cm breiter geworden und hat nicht geblht. Lindsay sagt [C.&S. J. (US.), XIV:10
11. 1942), da er die Art nie im AlamosGebirge sammeln konnte; er meint,
alle in den Sammlungen anzutreffenden seien wohl v. platygonus. Er sagt
ferner, er habe Typus der Art und
Variett zusammen angetroffen bei
Guirocoba, den Typus der Art in hAbb. 2602. Ferocactus alamosanus Br. & R., herer Lage, die var. platygonus in tieferer; diese wurde auch in Chihuaschmalrippiger Typus der Art.
hua gefunden (Cerro Colorado und
Metate), d. h. Pflanzen, die wahrscheinlich v. platygonus waren (Lindsay).
Britton u. Rose geben an, I. M. Johnson habe eine dem F. alamosanus
closely related species nahe San Carlos Bay (Sonora) gesammelt, mit zitronengelben Blten, 23 Rippen, 60 cm hoch. Lindsay gibt an, da er mit Dr. Craig
diesen Standort aufsuchte und dort nur Ferocactus covillei sah, also F. emoryi,
dessen Blten als sowohl rot wie gelb beschrieben wurden, und der auch in Sonora
vorkommt.
32a. v. platygonus Linds. C. & S. J. (US.), XIV:1011, 139. 1942
Einzeln, kugelig oder kurz-zylindrisch, bis 1 m hoch, bis 40 cm ; Rippen ca. 13,
zuweilen mehr, bis ca. 20, bis 34 cm hoch und breit; St. bernsteinfarben, mit spter
roter Basis, spter grau; Randst. meist 8, 2,54,5 cm lang, leicht seitlich abgeflacht; Mittelst. 1, bis 7,5 cm lang, leicht aufwrts gebogen; Bl. trichterig, bis
32.
Ferocactus
2741
4,5 cm lang und 3,5 cm breit; Sep. ca. 20, 1 cm lang, 6 mm breit, spatelig, hell
grngelb, Rand gewimpert; Pet. zahlreicher, bis 3 cm lang, hell grngelb, spatelig,
Rand gesgt; Staubf. gelb, ebenso Staubb. und Gr.; N. ca. 12; Fr. ovoid, unten
ffnend, 4 cm lang, 3 cm , gelb, mit breiten Schuppen; S. tief dunkelbraun bis
schwarz, unregelmig, glatt, 3 mm lang, 2 mm breit. M e x i k o (Sonora, Alamos, bei Guirocoba Ranch, auf ca. 1200 m, bzw. SW-Chihuahua, Westhnge der
Sierra Tarahumare). (Abb. 26032604).
Es soll auch den Namen Ferocactus platygonus (Linds.) geben; ihn als eigene
Art anzusehen, erscheint angesichts der stark unterschiedlichen Wuchshhe verstndlich.
Abb. 2603. Ferocactus alamosanus Br. & R., bergangsform zur Variett v. platygonus
Linds.?
33. Ferocactus macrodiscus (Mart.) Br. & R. The Cact., III:139. 1922
Echinocactus macrodiscus Mart., Nov. Act. Nat. Cur., 16:331. 1832.
E. macrodiscus laevior Monv. E. macrodiscus decolor Monv. E. macrodiscus multiflorus R. Mey., MfK., 150. 1914.
Niedergedrckt-kugelig, zuweilen kurz-zylindrisch, bis 45 cm , hellgrn;
Scheitel etwas eingesenkt; Rippen 1621, scharfkantig, um die 1,53 cm entfernten Areolen etwas eingesenkt; Areolen hellgelb-filzig, bis 1 cm lang; St. gelb,
rotgelb oder blutrot; Randst. 68, manchmal etwas zurckgebogen, zusammengedrckt, bis 2 cm lang; Mittelst. 4, krftiger, strker zusammengedrckt, der
unterste bis 3,5 cm lang, abwrts gebogen; Bl. 5 cm lang, trichterig; Schuppen
spitz, dachziegelig deckend; Pet. lineallnglich, wenig lnger als die obersten
Schuppen, dunkelrot bis purpurn bzw. karmin mit dunklerem Mittelstreifen, fein
gefranst, spitz zulaufend; Ov. schmutzigrot, mit dreiseitigen, dunkel grnroten
Schuppen, die Schuppen der kurzen Rhre grn- bis karminrot; Staubbl. kaum
die Mitte der Bltenhlle erreichend. M e x i k o (San Luis Potos, Quertaro,
Puebla, Oaxaca).
Diese Pflanze wird fr die Herstellung von Sigkeiten besonders geschtzt
(Bisnaga de Dulce).
Whrend Berger von ihm nicht anerkannte Varietten einklammert, ist dies
bei der folgenden nicht der Fall, so da es wohl heien mu:
2742
Ferocactus
Hamatocactus
2743
174
2744
Hamatocactus
Mittelstacheln hakig
Krper weichfleischig
1
)Engelmann (Cact. of the Bound., 21. 1858) sagt berdies von dem Echinocactus sinuatus Dietr., den die meisten Autoren bergehen: Er ist mit E. setispinus und besonders auch
E. longehamatus so nahe verwandt, da Dr. Poselger meint, der letztere verbinde die beiden
ersteren. Ich wiederhole diesen auch unter der Artbeschreibung wiedergegebenen Hinweis
Engelmanns, um auch hier erkennen zu lassen, wie anfechtbar Buxbaums Rckgliederung
von H. hamatacanthus zu Ferocactus ist, vor allem, wenn er sich nicht mit E. sinuatus auseinandersetzt.
Hamatocactus
2745
2746
Hamatocactus
Abb. 2605. Hamatocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth in der Darstellung Engelmanns (Cact. Bound., Tafel 21) als Echinocactus longehamatus. Man beachte die lngliche
Rhre (bzw. Ovarium); die Lnge derselben ist demnach variabel.
Hamatocactus
2747
Abb. 2606. Hamatocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth in Blte. Diese Art ist durch
Echinocactus sinuatus Dietr. mit der nchsten eng verbunden: Buxbaums Rckgliederung zu Ferocactus ist daher abwegig. Die Zugehrigkeit zu Hamatocactus erkannte schon
Orcutt mit der Umbenennung der Zwischenart in Hamatocactus sinuatus (Dietr.) Orc.
2748
Hamatocactus
zeigt. Die Frucht des H. hamatacanthus weicht in Farbe und Gestalt von
der des Typus der Gattung (kugelig, rot) insofern ab, als sie ellipsoidisch und
grn ist.
Es scheint aber eine Zwischenform zu geben:
Echinocactus sinuatus Dietr., der von Schumann und Britton u. Rose als
Synonym obiger Art angesehen wird. Orcutt hat als erster Autor diese Spezies
aus dem Echinocactus hamatacanthus-Formenkreis zu Hamatocactus gestellt:
baums
Hamatocactus
2749
E. setispinus
seraceus Eng. E. hamulosus
Rgl. Echinopsis nodosa
Lke. Echinocactus nodosus
Hemsl. non Lke. E. setispinus muehlenpfordtii Coult.
Kugelig bis lnglich bzw. etwas
konisch, selten sprossend, bis meist
ca. 15 cm hoch und 1012 cm ,
lauchgrn oder heller; Rippen
meist ca. 13, ziemlich schmalkantig, oft wellig, zwischen den
Abb. 2607. Hamatocactus hamatacanthus
Areolen wenig vorgezogen: Areolen v. davisii (Hought.) Marsh. (Foto: Armstrong,
bis ca. 1,5 cm entfernt, rund, die
Vancouver.)
blhenden etwas verlngert, kurz
weifilzig, zuletzt kahl; Randst. 1215, dnnpfriemlich, wenig stechend, meist seitlich strahlend, die lngsten oberen gewhnlich etwas gekrmmt, dunkelbraun, die
anderen wei, 0,54 cm lang; Mittelst. 1 (3), hakig, dunkelbraun, an der Spitze
heller, etwas lnger als die randstndigen; Bl. reichlich erscheinend, 5,57 cm lang,
gelb, mit roter Mitte, trichterig; Rhre schlanktrichterig erweiternd, darber die
breiter ausladende Hlle; Sep. grnlichgelb, nach oben gertet; Pet. lanzettlichspatelfrmig, zugespitzt, ganzrandig oder gezhnelt, gelb, am Grunde rot; Staubf.
gelb, ins Rtliche; Gr. gelb; N. 58, gelb; Fr. kugelig bis eifrmig, verschieden
gro, 618 mm , schwach beschuppt, schmutzig rotbraun bis korallenrot;
S. fast kugelig, bis ca. 1,5 mm lang, schwarz, schwach warzig punktiert.
U S A (S-Texas) bis N-Mexiko. (Abb. 26082609).
H. Bravo gibt die Form der Frucht auch als ellipsoidisch an (wie Schumann
die grere Frucht des H. hamatacanthus); die Frucht wird teils als fleischig
(Coulter), teils als ziemlich trocken angegeben (Berger), oder als anfangs fleischig. dann bald trockener, nach Runyon (Desert Pl. Life, 32. 1936) als ebar
und bald von Ameisen und anderen Insekten verzehrt. Coulter sagt ber die
Samen abweichend strongly tuberculate.
Engelmann (Cact. of the Bound, 21. 1858) schildert eingehend die Zwischenstellung von Echinocactus sinuatus zwischen dieser und der vorigen Art (letzterer
mit kleinerer, aber grner Frucht) und sagt: it is so nearly allied to the foregoing
E. setispinus) and especially to the next species (E. longehamatus), da er deshalb dazu eine genauere Beschreibung gibt (s. auch unter H. hamatacanthus).
Diese Beobachtung des erfahrenen Kenners jener Kakteenflora zeigt ebenfalls,
da Buxbaums Rckgliederung von H. hamatacanthus zu Ferocactus hchst anfechtbar ist.
2750
Hamatocactus
Auch diese Art scheint sehr variabel zu sein; Engelmann gibt l. c. an: many
forms have been collected. Trotzdem hat er Echinocactus setispinus v. hamatus
Eng. abgetrennt (Pl. Lindheim., II. 201), den auch Schumann und Berger
fhren; Britton u. Rose erkennen keine Variett an. Doch scheinen die zylindrischen Formen und solche mit gelben Stacheln eher abtrennbar zu sein, d. h.
als besonders abweichende Formen. Britton u. Rose geben zwar an, da es weiterer Untersuchungen bedarf (die bisher nicht erfolgten), bevor die ganze Variationsbreite bzw. eine genauere Artabgrenzung mglich ist, ihre Abbildungen
Fig. 112 und Fig. 113 (The Cact., III:105. 1922) lassen aber zwei so stark voneinander abweichende Formen erkennen, da es berechtigt erscheint, vorderhand
wenigstens die nachstehenden Varietten gesondert anzufhren.
Ein Name war Cactus bicolor Berland. sowie Echinocactus longihamatus setispinus hort. (Schelle, Kakteen, 200. 1926).
2a. v. cachetianus (Monv.) Knuth Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
353. 1935
Echinocactus setispinus cachetianus Lab., Monogr. Cact., 203. 1953.
Krper spter zylindrisch; St. krzer, Mittelst. braun, angelhakig. NOM e x i k o (gern unter Gestruch). Angabe Schumanns.
Nach den Fig. 113 und 114 von R. Runyon in Britton u. Rose, l. c., scheinen
diese Formen auch in Texas bei Brownsville vorzukommen.
Abb. 2608. Hamatocactus setispinus (Eng.) Br. & R. in Engelmanns Darstellung als Echinocactus setispinus Eng. in Cact. Bound., Tafel 20. Man beachte die hnlichkeit der Rhre
bzw. des Ovariums auf diesem Bild und dem von E. longehamatus auf Abb. 2605.
Hamatocactus
2751
Abb. 2609. Samentrger von Hamatocactus setispinus (Eng.) Br. & R. (Sammlung Zchter
Pecheret, Antibes.).
2752
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2753
knnen. Dabei ist aber zu bedenken, da bei einer Spezies die Stachelzahl und
-form variabel ist oder sein kann, und ebenso die Bltenfarbe bzw. die der
Streifen. So kann, worauf Tiegel, l. c. hinweist, z. B. bei E. phyllacanthus, der
eine gelblichweie Blte mit rotem Mittelstreifen hat, dieser viel breiter sein, so
da die Blte rosa erscheint oder so weit verblassen kann, da sie mehr wei ist.
Bei einigen Arten mgen auch Naturhybriden vorkommen.
2610
2611
2612
Abb. 2610. 1: Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawr.: 2: E. pentacanthus (Lem.)
Br. & R.; 3: E. phyllacanthus (Mart.) Lawr.: 4: E. tricuspidatus (Scheidw.)
Br. & R.; 5: E. grandicornis (Lem.) Br. & R. (Die Abb. 26102614 sind
Zeichnungen von H. Oehme, aus dem Stachelschlssel von Tiegel und Oehme
in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege. 78-82. 1938.)
Abb. 2611. 6: Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. & R.; 7: E. anfractuosus (Mart.)
Lawr.; 8: E. crispatus (DC.) Lawr.; 9: E. gladiatus (Lk. & O.) Lawr.; 10:
E. dichroacanthus (Mart.) Br. & R.
Abb. 2612. 11: Echinofossulocactus hastatus (Hopff.) Br. & R.; 12: E. obvallatus (DC.)
Lawr.; 13: E. violaciflorus (Quehl) Br. & R.; 14: E. heteracanthus (Mhl.pfrdt.) Br. & R.; 15: E. albatus (Dietr.) Br. & R.
2754
Echinofossulocactus
Aus vorerwhnten Grnden habe ich mich zwar an die bliche Aufschlsselung
halten mssen, aber auch den Oehmeschen Stachelbildschlssel fr die zustzliche Orientierung beigefgt, soweit die Arten zur damaligen Zeit bekannt
waren. (Abb. 26101614).
Die Merkmale der Gattung sind: scharfkantige Rippen, mit 12 Ausnahmen
schmal, wellig und ziemlich hoch bzw. eng stehend, Haupt- und Nebenstacheln
sehr unterschiedlich, eigentliche Mittelstacheln nicht immer als solche deutlich
vorhanden, oft auch die oberen Nebenstacheln am aufflligsten, rund bis blattartig breit, gebogen, gekrmmt und zum Teil oben geschlitzt, zuweilen geringelt,
verschieden lang, die kleineren, etwa als Randstacheln anzusehenden, entweder
2613
2614
Abb. 2613. 16: Echinofossulocactus vaupelianus (Werd.) Tieg. & Oehme;
17: E. wippermannii (Mhlpfrdt.) Br. & R.; 18: E. tetraxiphus (O.) Oehme;
19: E. ochoterenaus Tieg.
Abb. 2614. 20: Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br. & R.; 21: E. lloydii Br. & R.;
22: E. zacatecasensis Br. & R.; 23: E. multicostatus (Hildm.) Br. & R.
Echinofossulocactus
2755
dnn oder derber bis pfriemlich, gerade strahlend oder gebogen; hufig sind die
Basen verdickt. Die Blten sind entweder verhltnismig klein, einfarbig oder
mit farbigem, verschieden breitem Mittelstreifen, glockig bis breittrichterig,
oder in wenigen Fllen langrhriger; die Areolen stehen oft weit entfernt und nur
gering an Zahl auf einer Rippe; manchmal sind die Stacheln berwiegend feiner
und dichter und verhllen den Krper stark, bzw. sie sind stechend; die Staubfden sind zahlreich; die Schuppen verschieden an Zahl, weniger bis zahlreicher,
dnn und kahl in den Achseln; die Frucht ist kugelig bis etwas oblong, mit nur
wenigen dnnen Schppchen, sie scheint immer seitlich aufzureien; die Samen
sind schwarz. Viele Arten wachsen einzeln, bis auf eine sprossen sie freiwillig nicht
gern. Die Smlinge zeigen anfangs Warzen, die dann zu Rippen verschmelzen.
Die Gattung ist bisher noch nicht grndlicher studiert worden bzw. die Frage,
ob eine straffere Artabgrenzung mglich ist, und wie alsdann die abweichenden
Formen untergebracht werden knnen. So erklrt es sich auch, da Britton u.
Rose im Anschlu an die aufgeschlsselten Arten noch 28 weitere Namen mit
Beschreibungen auffhren, Spezies, die hierhergehren sollen, von denen aber
keine ausreichenden Beschreibungen, noch berhaupt Abbildungen vorliegen,
Bltenangaben nur fr wenige. Wahrscheinlich sind alle heute undefinierbar und
knnen daher nur in gleicher Form aufgezhlt werden.
Ebenso mu mit jenen Arten verfahren werden, ber die Croizat in C. & S. J.
(US.), XIV:8, 112. 1942, berichtet, Namen von Tiegel, die Borg in Cacti, 227.
1937, auffhrt, sowie Whitmore in einem Bericht in C. & S. J. (US.), V:12,
589. 1934, und Frau Caroline Schmoll , mit Abbildungen, in gleicher Zeitschrift, VI:3, 3637. 1934. Croizat sieht Tiegels Namen als nomina nuda, die
von Whitmore angefhrten bzw. von Frau Schmoll abgebildeten Arten als
nomina subnuda an. Dementsprechend werden sie hier erwhnt, da nicht gengend ber sie bekannt ist. Ich habe die Arten zum Teil lebend gesehen, auch,
da einige ziemlich groe Blten haben, doch ist mir nichts bezglich etwaiger
bergnge bekannt. Croizat berichtet noch, da Dr. Houghton eine Schrift
ber Stenocactus verfassen wollte und Material dafr zusammentrug, aber
gleichzeitig Frau Schmoll informierte, da es ihn Jahre kosten wrde, die Arbeit
zu vollenden. Er starb darber. Marshall hat in Cactac. 1941 wieder den Namen
Stenocactus verwandt und die vorerwhnten Namen bergngen; er war es wohl,
von dem Croizat schrieb: about 6080 plants reached the hand of another
author who meant to publish a book on the Cactaceae, and did, but he, too, took
no record of them. Es mu also knftigen Bearbeitern berlassen bleiben, festzustellen, ob und welche von Frau Schmoll l. c. abgebildeten Pflanzen mit den
betreffenden nom. subnud. endgltig beschrieben werden knnen, doch sollen
einige Pflanzen, nach Angaben von Frau Schmoll, durch Urbarmachung in den
betreffenden Gebieten, daselbst nicht mehr vorhanden sein. So habe ich wenigstens die Fotos hier wiedergegeben.
Viele Arten sind leicht aus Samen heranzuziehen und auch wurzelecht wchsig,
andere schwieriger; Importen sind manchmal schwer voranzubringen; gepfropfte
Smlinge haben sich am besten bewhrt. Im allgemeinen sind die Echinofossulocactus-Arten blhwillig, wenn sie im Winter sehr hell gestellt werden. Sie bringen
dann die Blten ziemlich frh hervor. Whrend der Wachstumszeit wollen die
meisten mehr Feuchtigkeit haben, als man allgemein annimmt.
So schwierig auch die Arten-Bestimmung und die Gliederung der Gattung
ist, gehren die Pflanzen doch durch ihre eigenartige Rippenbildung, oft schne
Bestachelung und die meist zahlreicher erscheinenden Blten zu den interessantesten mexikanischen Arten.
2756
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2757
9: E. ochoterenaus Tieg.
2758
Echinofossulocactus
Stacheln 811
Mittelstacheln fehlend
Oberstacheln (bis 3): einer
Echinofossulocactus
flach, aufgebogen,
bis ca. 5 cm lang
Blten weilich (sehr hell
purpurn, auen mit
braunem Mittelstreifen
[lt. Tiegel]). . . . (5)
Mittelstacheln und einige obere braun
Stacheln 811 (randstndige
ringsum)1)
Mittelstacheln 23, 2 dnn,
rund,
Oberstacheln: 1, gedrckt,
gekielt, etwas breiter,
bis 4 cm lang (Tiegel)
Blten
purpurviolett,
Rand zum Teil heller
(20)
Randstacheln niemals nadeldnn
Mittelstacheln deutlich geschieden
Perigonbltter verlngert, ausgebreitet und umbiegend
Stacheln 8, wei
Mittelstacheln: anscheinend 1,
abwrts gerichtet, und
Oberstacheln: 3, alle 4
flach,
lanzenfrmig
(nach Britton & Rose)
Blten rosa . . . . . .
Perigonbltter krzer, nicht locker
umbiegend
Stacheln alle anliegend
Stacheln 7 (8), erst honiggelb,
braunspitzig
Oberstacheln: 1, bis 3 cm
lang, 5 mm breit, stark
aufwrts aufliegend, 2
mittlere strker
Blten wei, mit purpurvioletter Mitte. (13)
2759
175
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2760
Echinofossulocactus
Stacheln
Stacheln 7 -9
Mittelstacheln 1, ca. 2 cm lang,
stielrund, spitzig
Oberstacheln: 2 hornartig
aufgebogen, rund, mittelster lngster breit,
2 cm lang, mittelgekielt
Blten purpurn, weirandig (Britton u.
Rose; Tiegel: wahrscheinlich wei mit
karmin Mittelstreifen)
(7)
Stacheln 8 (7 stielrund)
Mittelstacheln 1, als lngster
vorgestreckt, kaum geringelt, ber 2,5 cm
lang
Oberstacheln: mittlerer bis
2,5 cm lang, breitgedrckt
Blten wei mit purpurner Mitte (nach Brit1
Echinofossulocactus
ton u. Rose gro,
nach K. Schumann:
bis 2 cm lang). . . (12)
Stacheln 56
Mittelstacheln 1, bis 4 cm lang,
vorgestreckt, offenbar
dnnpfriemlich
Oberstacheln unter den 45
randstndigen kaum
unterschieden
bzw.
hchstens schwach abgeflacht
Blten purpurn. 4 cm
breit, also gro (Echus.
gladiatus K. Sch. pro
parte; er gibt gelbe
Blten, bis 2,2 cm, an).
Mittel- und Randstacheln nicht deutlich geschieden
Stacheln (7) 9 (11, nach
Tiegel)
Mittelstacheln: 1 zuweilen undeutlich gestellt, abwrts gedrckt; alle
Stacheln (nach K.
Schumann) gedrcktpfriemlich, geringelt,
bis 2 cm lang, anfangs
rubinrot
Oberstacheln: 1 mittlerer
(nach Tiegel) zumindest zuweilen flacher,
mittelgekielt, dolchartig, 2 cm lang
Blten rosaviolett, purpurner Mittelstreif (bei
sehr hnlicher Pflanze
so beobachtet) . . (10)
2761
2762
Echinofossulocactus
:Echinofossulocactus sp.(Schwarz)
mann
Echinofossulocactus
Oberstacheln 3, abgeflacht
Blten violett, weirandig (steht vielleicht
E. anfractuosus am
nchsten, aber die
grte bekannte Art) .
2763
Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Stachelbilddarstellungen von Tiegel
(Oehme), dessen zustzliche Angaben einbezogen wurden, wo sie als sicher erschienen. Der
Vergleichsschlssel wurde im groen ganzen auf die Schlssel von Britton u. Rose und
H. Bravo abgestimmt, aber ausfhrlicher gehalten, um die Bestimmungsmglichkeit zu erleichtern. Dabei sind Schwankungen in der Stachelzahl sowie der Bltenfarben (whrend der
Bltedauer zuweilen aufhellend) zu bercksichtigen. Das Artenverzeichnis gibt die beschriebenen Spezies wieder; Abweichungen sind als Zwischenformen anzusehen bzw. zu jener Art
gehrend, der sie berwiegend gleichen. Sicher mindestens zum Teil noch gute Arten stellen
einige Pflanzen der Schmoll-Fotos dar, die hier beigefgt sind, um eine Benennung der
unbeschriebenen nom. subnud. zu erleichtern. Mangels lebenden Materials in Blte konnte
jedoch keine Beschreibung gegeben werden.
Die von manchen verwandte Bezeichnung Hauptstachel fr den mittleren oberen wurde
hier in Oberstachel gendert, um Verwechslungen mit auffallend groen Mittelstacheln
zu vermeiden (z. B. bei E. lloydii).
Die Schlsselangaben ber die Bltenfarbe werden im beschreibenden Text meist nicht
wiederholt, die brigen nur, soweit notwendig.
2764
Echinofossulocactus
mehrt, die strksten oberen und der Mittelst. oft unter der gelben Spitze etwas
dunkler (Tiegel); Bl. nach Schumann die grten der Gattung, was Britton
u. Rose bernahmen, doch fehlen berall die Grenangaben, nur Schelle
gibt 3 cm an, sagt aber Bl. auen wei, innen rotviolett; Staubf. wei; Gr.
rosa. Da Schelle von einem blattartig nach vorn gestreckten Mittelst. spricht,
dieser nach Tiegel nicht abgeflacht ist (Stachelbild 11), mu es sich bei Schelle
um eine andere Pflanze handeln. Die Rippen verbreitern sich zunehmend nach
unten, gekerbt, 1 cm hoch; die Fr. soll sich nach Schumann am Grunde lsen;
S. brunlichgrau. Da die Bltenlnge von Schumann als kurz angegeben wird,
bezieht sich grte der Gattung auf die Breite. Die Angabe ist ungenau.
M e x i k o (Hidalgo, nrdlich von Pachuca bei Metztitlan).
Da H. S. Mejorada in Cact. y Suc. Mex., 1:1, 12. 1955, diese Art nicht aus
jenem Gebiet namentlich anfhrt, kann es sich um eine der beiden von ihm l. c.
als Stenocactus sp. bezeichneten handeln.
Die Art wurde bei Frster als Echus. hastatus Hopff. nur erwhnt, ebenso
dessen v. fulvispinus Allardt.
3. Echinofossulocactus multicostatus (Hildm.) Br. & R. The Cact., III:111. 1922
Echinocactus multicostatus Hildm., in Mathsson, Gartenflora, 39:465.
1890. Brittonrosea multicostata (Hildm.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Stenocactus multicostatus (Hildm.) Berg., Kakteen. 245. 1929.
Echinofossulocactus
2765
2766
Echinofossulocactus
frbe stammt von H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 400. 1937). M e x i k o (Hidalgo, bei Real del Monte).
Britton u. Roses Stachelfarbenangabe bis fleischfarben haben sie wohl nach
ihrem Kulturstck angegeben (die richtige Art?).
6. Echinofossulocactus boedekerianus (Berg.) Croiz. C. & S. J. (US.), XIV:
8, 111. 1942
Echinocactus boedekerianus Berg., Kakteen, 246. 1929. Stenocactus boedekerianus (Berg.) Berg., l. c.
Flachkugelig, 67 cm breit, 56 cm hoch, matt dunkelgrn, am Scheitel
flach, weiwollig, von den Stacheln hoch berragt; Rippen etwa 40, wellig, 5 bis
6 mm hoch; Areolen 1 cm entfernt bzw. spter bis 2,5 cm, rundlich; Randst. ca. 20,
strahlig, die oberen etwas gedrngter, verschieden lang, gerade oder etwas gekrmmt, die seitlichen bis 1,2 cm lang, alle schlank, nadelfrmig, wei; Mittelst.
meist 9 (679), davon 8 in einem ueren Kranz, der 9. in der Mitte, alle am
Grunde zwiebelig, der mittlere abgeflacht, dnn, biegsam, geringelt, am Grunde
gekielt, brunlich, nach oben gelblich, mit braunroter Spitze, 35 cm und darber
lang, 1,5 mm breit, aufwrts gerichtet, der dahinter stehende hnlich, die brigen
jedoch mehr stielrund oder nadelfrmig, rotbraun oder dunkelbraun, etwas zurckgebogen spreizend, 2,5 cm lang, die unteren gerade vorstehend; Bl. noch nicht
bekannt. M e x i k o (Zacatecas, bei Concepcin im Gebirge, von Fr. Ritter
gefunden. Von dem hnlichen E. wippermannii durch die zahlreicheren Mittelst.
verschieden) (Originalbeschreibung).
Unter dieser Art diskutiert Croizat l. c.: Bergers abwegige Behandlung der
Nomenklatur... Stenocactus als Untergattung behandelt... nicht unter den
im Index mit * aufgefhrten, zum ersten Male genannten Arten bzw. der Gattungsname nicht mit einem Stern versehen. Das war auch nicht ntig; Croizat hat
bersehen, da Berger in Kakteen, 244. 1929, das Schumannsche Subgenus als
von ihm gegenber Echinofossulocactus vorgezogenen Gattungsnamen betrachtet
(und hier ist die Funote mit Stern gegeben). Croizat scheint sich auch nicht
mehr zu erinnern, da zur damaligen Zeit die amerikanische systematische Gliederung in Europa fast nirgends anerkannt war. Daher waren Berger, Weingart
und Bdeker seinerzeit zu der Verlegenheitslsung einer Doppelkombination gezwungen1). So ist das Verfahren Bergers und anderer zu erklren. Bisher ist
aber stets z. B. Bergers Kombination mit den nachgefgten Gattungsnamen
1
)Das heit, Berger weist 1929, S. V, ausdrcklich darauf hin, da seine Untergattungsnamen fr die Systematische bersicht zu verstehen sind, die er in jenem Werk anwenden
mute, bzw. sie verstanden sich nur bei Anwendung der angefhrten Sammelgattungsnamen, mit denen er einen Kompromi zwischen alter und neuer Auffassung zu finden hoffte.
Die Art seiner gleichwertigen Einrckung mit den brigen Gattungsnamen ist aber so zu
verstehen, da alle Namen als eigene Gattungen gelten, wenn man die von ihm dazu bei den
Beschreibungen nachgesetzten Gattungen Britton u. Roses oder berhaupt ihr System
anwendet. Da niemand die Untergattungen der Bergerschen Zwangslsung in der Aufzhlung von 1929 angewandt hat, er selbst auch in seinen Entwicklungslinien nur die amerikanischen Gattungen verwandte, lasse ich nur letztere gelten bzw. fhre ich nur jene Untergattungen in der Synonymie an, die von Berger in anderen Publikationen vor 1929 verffentlicht wurden. Ich betrachte also die bersicht von 1929 mehr als Gattungsindex, um die
Synonymie nicht berflssigerweise zu vermehren.
T. A. Sprague (Royal Botanic Gardens, Kew) hat im brigen in Chronica Botanica,
VII:8, 428. 1943, ebenfalls nachgewiesen, da Croizats Auffassung unrichtig und Stenocactus Berg. ein gltiger Gattungsname war. Dementsprechend sind alle gleichartig eingerckten Gattungsnamen Bergers auch als Gattungsbezeichnungen im Falle der Nichtanwendung seiner Sammelgattungen anzusehen.
Echinofossulocactus
2767
2768
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2769
Echinocactus lemarii in Cactus lemairei (Monv.) Br. & R. gedacht. Man wundert
sich dann nur, da dem zitierten Art. 70 entsprechend nicht auch Pereskia in
Peireskia gendert wurde, da sowohl der franzsische wie der latinisierte Name
dies erforderten. Bei Tiegels Namen aber ist durchaus nicht gesagt, da es sich
um einen Irrtum handelt; er kann ihn auch deshalb so gefat haben, um eine
grere Namenslnge zu vermeiden. Ich mu die Art daher unter der Tiegelschen Bezeichnung wiedergeben.
Dies ist eine der schnsten Arten. Wenn ich mich recht entsinne, ist die Blte
ziemlich lang und hat auch hellpurpurnen Ton bzw. kommen abweichende Formen mit solchen Blten vor. Darauf bezieht sich wohl die Angabe von Frau
C. Schmoll in C. & S. J. (US.), VI:3, 36. 1934: Bei E. gladiatus und E. rectospinus finden sich fast karminrote dunkle Blten. Croizat nennt letzteren
Namen:
Echinofossulocactus rectospinus Whitm. (nom. nud. in C. & S. J. (US.), 589.
1934; n. subnud. C. Schmoll, l. c., VI:36. 1934), nach einem Ausstellungsbericht von Whitmore. Ein Bild konnte ich nicht finden. Ich habe hnlich
karmin oder purpurn blhende Pflanzen mit grerer Blte gesehen.
Ferner gehren in diese Nhe:
Echinofossulocactus densispinus (Tieg.) C. Schmoll (n. subn. in C. & S. J.
(US.), 6:37. 1934). Er steht anscheinend dem E. boedekerianus (Berg.)
Croiz. nahe (vgl. dessen Bild in Kkde., 94. 1933). Der Name erschien auch
als Stenocactus densispinus Tiegel nom. nud., in Borg, Cacti, 227. 1937
(Abb. 2625, links unten).
2770
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2771
2772
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2773
oder auch zuweilen bis 9, gewhnlich nur im unteren Halbkreis, strahlend, hin
und wieder aber auch 2 im oberen Teil der Areole schrg seitwrts-aufwrts weisend, die anderen dnn und bis ca. 1 cm lang; 1 Oberstachel stark krperwrts
aufrecht, im Scheitel zusammenneigend, mit verdickter Mitte, nach den Rndern
dnn, gestreift, brunlich hornfarben, oft mit etwas dunklerer Spitze, bis ber
5 cm lang; Mittelst. deutlich als solche gestellt, 2, schrg aufwrts auseinanderspreizend, stielrund, immer paarweise nebeneinander, geringelt, am Grunde
schwach verdickt; Bl. nur ziemlich klein, weniger als 2 cm lang, weilich, auen
mit etwas dunkler Mitte. M e x i k o. (Abb. 2617).
Die Pflanze erhielt ich vor mehreren Jahren als Neuheit von F. Schwarz; sie
steht in meiner ehemaligen Sammlung in Monako. Es war mir erst jetzt mglich,
sie zu beschreiben. Auffallend und von anderen Arten abweichend sind die stets
deutlich paarweise nebeneinanderstehenden Mittelstacheln. Leider habe ich von
Schwarz keine genaue Herkunftsangabe erhalten.
16. Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. & R. The Cact., III:113.
1922
Echinocactus lamellosus Dietr., Allg. Gartenztg., 15:177. 1847. Brittonrosea lamellosa (Dietr.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus
lamellosus (Dietr.) Berg., Kakteen, 248. 1929.
Kugelig, bis spter gestreckt, mit vertieftem Scheitel, blaugrn, bis ca.
10 cm hoch, bis ca. 8 cm ; Rippen 30 bis ber 35, dnn und unregelmig ge-
2774
Echinofossulocactus
wellt; Areolen nur wenige auf der Rippe, etwas eingesenkt, anfangs weifilzig;
St. 6, davon 5 randstndige, gebogen, der Oberst. bis 3 cm lang, flach, einwrts gebogen, an beiden Seiten lngsgerillt und quergeringelt, die oberen beiden
seitlichen krzer und dnner, etwas aufwrts-seitwrts weisend, 2 noch dnnere
schrg abwrts gestellt und nur halb so lang und breit wie die beiden oberen;
Mittelst. 1, bis 4 cm lang, zusammengedrckt, fast dreischneidig (Berger: abgeflacht?); alle St. nach Britton u. Rose wei mit brauner Spitze; Bl. etwas
rhrig, d. h. wenig offen, 3,54 cm lang; Schuppen am Ov. karminrot, kurz gespitzt, wei gerandet; Perigonbl. linealisch, spitz, 2 mm breit; Staubf. rot; Gr.
wei; N. 58, gelb. M e x i k o (Hidalgo).
Britton u. Rose sagen Stacheln nach Schumann gelb; das ist ein Irrtum,
da auch Schumann sagt alle Stacheln wei, kaum an der Spitze brunlich.
Die Art soll zwischen Pachuca und Ixmiquilpan vorkommen.
Echinocactus lamellosus fulvescens SD. scheint niemals beschrieben worden zu
sein, sagen Britton u. Rose. Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 30. 1850) gibt
aber zu seiner auf l. c., S. 30, genannten Variett auf S. 159 eine kurze Beschreibung: St. brunlich, zuweilen fast niedergebogen, der eine oder andere fehlend
(der mittlere?).
17. Echinofossulocactus grandicornis (Lem.) Br. & R. The Cact., III:114. 1922
Echinocactus grandicornis Lem., Cact. Gen. Nov. 2 Sp., 30. 1839.
Echinocactus grandicornis fulvispinus SD. E. grandicornis nigrispinus
Lab. Brittonrosea grandicornis (Lem.) Speg., Brev. Not. Cact., 11.
1923. Stenocactus grandicornis (Lem.) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Einzeln, kugelig bis etwas sulig, bis 10 cm hoch, 56 cm , blulichgrn, am
Scheitel gelbfilzig und von St. berragt; Rippen bis 35, scharfkantig, stark zusammengepret, wellig; Areolen mig weit entfernt, eifrmig, 5 mm , anfangs
sprlich gelb wei-filzig; Randst. zuerst gelblich, obere 45 mm lang, bisweilen
fehlend, die unteren 4 mehr pfriemlich, gerade oder schwach gekrmmt, bis
1,2 cm lang; K. Schumann gibt 3 Mittelst. an, meint mit diesen aber wohl den
mit Kiel versehenen und geringelten Oberst., sehr steif, krftig, abgeflacht, dick,
5 cm und mehr lang, sowie die beiden seitlichen strkeren oberen Randst., etwas
gebogen, stielrund, pfriemlich, bis 3 cm lang, deren Basis zusammenstehend und
damit mehr Mittelstellung vortuschend (bei E. coptonogonus sind sie z. B. weiter
auseinandergerckt); Britton u. Rose geben daher auch keinen ausgesprochenen
Mittelst. an; die Stachelspitze soll nach Schumann oft purpurschwarz sein; Bl.
ca. 3 cm lang; Ov. hellgrn; Hlle trichterig, 2 cm ; Sep. grnlichwei; Staubf.
wei; N. 6, gelb. M e x i k o.
Der Name geht auf den mitunter fast s-frmig wie ein Horn gebogenen ziemlich
starken Oberst, zurck (Stachelbild 5). Die Angaben der Bltenfarbe weichen ab:
bei Schumann innen wei mit braunem Mittelstreif, bei Britton u. Rose
Bl. weilich purpurn. Solche Schwankungen sind bei der Gattung aber nicht
ungewhnlich.
Echinofossulocactus cadaroyi, ein Name in Succulenta, 83. 1956, mag hierhergehren (Abb. 2618).
18. Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br. u. R. The Cact., III:114. 1922
Echinocactus arrigens Lk., in Dietrich, Allg. Gartenztg., 8:161. 1840.
E. sphaerocephalus Mhlpfrdt. E. allardtianus Dietr. E. arrigens
atropurpureus SD. Brittonrosea arrigens (Lk.) Speg., Brev. Not. Cact.,
11. 1923. Stenocactus arrigens (Lk.) Berg., Kakteen, 248. 1929.
Echinofossulocactus
2775
Eine wenig geklrte Art. Britton u. Rose verweisen darauf, da die von
K. Schumann hierher als Synonyme gestellten Namen Echinocactus xiphacanthus
Miqu. (1838) und E. ensiferus Lem.1) (Cact. Aliq. Nov., 26. 1838) (E. anfractuosus
ensiferus SD., 18491850) lter sind als E. arrigens und letzterer dagegen zurcktreten mte, wenn er mit vorstehenden identisch ist. Schumann sagt dazu ausdrcklich: E. xiphacanthus stimmt in allen wesentlichen Exemplaren mit E. arrigens Lk. & O. berein. Er meint damit nicht den von Pfeiffer abgebildeten
E. arrigens (den er eher fr E. crispatus hlt, die Blten nach seiner Meinung
auch falsch koloriert), sondern die Pflanze, die Rmpler als E. arrigens abbildet
(Handb. Cactkde., 546. 1886, Fig. 69), wenn er diese Pflanze auch als vielleicht
eine Variett ansieht. Britton u. Rose dagegen bilden zu ihrer Beschreibung
Pfeiffers Darstellung in Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 27. 18461850 ab, die allerdings ihrer wiedergegebenen Abbildung des E. crispatus wenig hnelt, diese hingegen wieder nicht dem, was wir heute unter Echinofossulocactus crispatus verstehen.
Werdermann hat daher in Blh. Kakt. u.a. sukk. Pflanz., T. 95 (1935),
Schumanns Ansicht vertreten (bzw. sich darauf berufen, da schon Pfeiffer
selbst sagte, seine Abbildung stimme nicht recht mit der Originalbeschreibung
berein) bzw. legt er Rmplers Darstellung zugrunde, weil diese sich im wesentlichen mit der Originalbeschreibung decke. Er gibt die Merkmale an: etwas gestreckt-kugelig, bis 13 cm hoch und ca. 12 cm ; Scheitel wenig eingesenkt, mit
gelblichweiem, flockigem Filz: Krperfarbe matt- bis blulichgrn; Rippen ca.
5060, fast kartonartig schmal, etwas gewellt, ziemlich scharfkantig, 67 mm
hoch: Areolen ca. 3 cm entfernt, bis 3,5 mm ; Randst. 47, nadelig, meist etwas
gekrmmt, glasig weilich, seltener gelblich, bis ca. lern lang, selten mehr:
Mittelst. 13, in der Areolenmitte, aufgerichtet, dazu im unteren Areolenteil
meist 2, seltener noch 3 zustzliche mittlere, blasser, rundlich, oft durch in die
Mitte rckende entsprechende Randst. ersetzt; insgesamt selten mehr als 8 St.;
Bl. 3 cm lang, 2,5 cm ; Ov. flachgedrckt, dicht beschuppt; Rhre 5 cm lang,
mit dickerer Wand, trichterig erweiternd, Schuppen um die Mitte braunviolett,
nach unten rtlich, die breiten Rnder erst grnlichgelb, dann weilich, oben
1
176
2776
Echinofossulocactus
kurz gespitzt, in die Sep. allmhlich bergehend; Pet. 1,3 cm lang, 2,5 mm breit,
kaum gespitzt, lanzettlich, um die Mitte intensiv purpurviolett, zum Rande heller;
Staubf. unten wei, nach oben zu purpurn getnt; Gr. purpurviolett; N. blagelb, kopfig geschlossen; Fr. unbekannt. M e x i k o.
Rmpler gibt zu seiner Darstellung 4 kreuzstndige Mittelstacheln an (wohl
weil er, wie hufig bei den Autoren, den Oberst, einbezieht). Berger gibt (Kakteen, 248. 1929) sogar Mittelstacheln 0 an, Stacheln insgesamt (5) 7; Bl.
wei mit karmin Mitte.
Am besten hlt man sich an Werdermanns (und Schumanns) Auffassung und
Beschreibung, da diese nach mehreren lebenden Stcken gemacht wurde, die
sich seit langem in Berlin befanden.
Britton u. Rose fhren hierunter noch an: Echinocactus arrectus Otto, nur
ein Name; E. ensiferus pallidus (in Frster, 1846). Ob Echinofossulocactus ensiformis (Lawrence, in Loudon, Gard. Mag., 317. 1841) hierhergehrt, halten sie
fr mglich, aber nicht sicher. (Es mag eine abweichende Schreibweise von Lemaires Namen gewesen sein.)
Echinofossulocactus xiphacanthus (comb. nud. in Succulenta, 6: 86. 1956, mit
den unrichtigen Klammerautoren LK. & O.) scheint der Stachelzahl nach hierher
zu gehren; der Verfasser van der Velde gibt aber keine Bltenfarben an. Es
ist mglich, da obige Art richtiger E. xiphacanthus (Miqu.) (als Echinocactus, in
Linnaea, 12:1, pl. 1, f. 1. 1838) genannt wird, nach dem zu Anfang Gesagten.
Schelle (Kakteen, 212. 1926) nennt ihn Echinocactus arrigens xiphacanthus (Miqu.)
Schelle.
Tiegel-Oehme (Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 83. 1938) geben an, da von den
3 Mittelstacheln der mittlere bis 4 cm lang ist, zusammengedrckt, gekielt und
schwertfrmig, alle schwach geringelt (Stachelbild 20).
19. Echinofossulocactus lancifer (Dietr. non Reichb.) Br. & R. The Cact.,
III:118. 1922
Echinocactus lancifer Dietr., Allg. Gartenztg., 7:154. 1839, non Reichb.
(Ferocactus histrix). E. dietrichii Heynh. Brittonrosea lancifera
(Dietr.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Schumann war dieser Name nicht klar, weil Pfeiffer in Abb.-Beschr. II:t. 22
eine bereinstimmung seiner Pflanze mit Echus. obvallatus DC. gesehen haben soll1)
(Schumann hlt diese Abbildung fr E. crispatus oder E. phyllacanthus). Dietrich hat sie als gute Art angesehen und beschrieben. Schumann erwhnt dann
noch, da manche sie fr E. obvallatus, andere sie fr E. hastatus halten. So
kommt es wohl, da Tiegel-Oehme in Beitr. Sukkde. u. -pflege, 80. 1938,
Echinofossulocactus obvallatus mit dem Synonym Echus. lancifer anfhren.
Ihr Stachelbild 12 gilt fr Echinofossulocactus obvallatus.
Berger fhrt (Kakteen, 249. 1929) Stenocactus lancifer (Dietr.) Berg. nur
namentlich an, d. h. beschreibt ihn nicht.
Britton u. Rose folgen Dietrich, halten die Pflanze auch fr eine gute Art
und fgen dazu Pfeiffers Abbildung bei2) (die im brigen wesentlich von der
von ihnen gezeigten Abbildung des E. obvallatus abweicht, wie sie auch von
Rmpler in Handb. Cacktde., 535. 1886, Fig. 68, wiedergegeben wird, mit aufrecht-trichteriger Blte, nicht weit umbiegend, wie sie Pfeiffer wiedergibt, und
1
)Schelle (Kakteen, 211. 1926) fhrt die Art daher als Echinocactus obvallatus lancifer
Dietr.
2
)Von Pfeiffer lt. Ind. Kew. als Echinocactus obvallatus bezeichnet.
Echinofossulocactus
2777
die also die von E. lancifer darstellt, eine treffende Abbildung, was die lanzenfrmigen Stacheln anbetrifft).
Beschreibung nach Britton u. Rose: Fast ovoid, im Scheitel etwas eingedrckt; Rippen zahlreich, stark zusammengedrckt; Areolen wenige auf jeder
Rippe, anfangs filzig; St. 8, wei oder mit brauner Spitze, einige breit und flach;
Bl. rosa, ziemlich gro; Rhre als lang beschrieben; Pet. linear-oblong, weit
spreizend. M e x i k o. (Abb. 2619, rechts).
Eine unzulngliche Beschreibung; mageblicher ist das Bild, das Britton u.
Rose l. c., 119. 1922, Fig. 125, wiedergeben. Ob diese Pflanze lebend in irgendwelchen Sammlungen vorhanden ist, kann ich nicht sagen.
Echinocactus lancifer Reichb. wurde von diesem in Terscheck, Suppl. Cact. 2,
gebracht, ein Name, den Britton u. Rose als beschriebenes Synonym unter Ferocactus melocactiformis auffhren, whrend sie unter Echinofossulocactus lancifer
sagen, da sie nicht sicher wten, ob ersterer richtig beschrieben worden sei
(Walpers beschrieb ihn noch in Rep. Bot., 2:320. 1843). Jedenfalls hat Heynhold den neuen Namen Echus. dietrichii aufgestellt, weil er Reichenbachs Namen
als bereits ordnungsgem beschrieben ansah. Auch diese Frage ist bisher ungengend geklrt, wie, ob Echus, lancifer Dietr. wirklich der richtige Name ist.
20. Echinofossulocactus violaciflorus (Quehl) Br. & R. The Cact., III:114.
1922
Echinocactus violaciflorus Quehl. MfK., 22:102. 1912. Brittonrosea
violaciflora (Quehl) Speg., Brev. Not. Cact., 12. 1923. Stenocactus
violaciflorus (Quehl) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Kugelig, spter verlngert, bis 10 cm , matt blulichgrn, am Scheitel und
rings von St. umhllt; Rippen ca. 35, dnn, tief gekerbt; Areolen 2 cm entfernt,
Abb. 2619. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus phyllacanthus (Mart.)
Lawr.; rechts: Echinofossulocactus lancifer (Dietr. non Reichb.) Br. & R.
(nach Britton u. Rose).
176*
2778
Echinofossulocactus
anfangs graufilzig, eingesenkt, rund; St. ca. 7, der oberste bis 3 cm lang, spanfrmig, etwas gekielt und deutlich geringelt, ziemlich anliegend, lineallanzettlich,
anfangs honiggelb, braun gespitzt, die beiden folgenden weniger breit, sonst dem
Oberst. gleich, nur etwas dicker, die unteren glasig wei, stielrund, das obere
Paar derselben 79 mm lang, das unterste ca. 12 mm lang, alle kleineren angedrckt: nach Tiegel tritt hin und wieder hinter dem Oberst. entweder ein
glasig weier oder ein den oberen hnlich gefrbter Randst. auf; Bl. zwischen den im
Scheitel stark zusammengeneigten St., 2,5 cm lang; Pet. schmal, zugespitzt;
Schuppen auf Ov. fast dachziegelig, breit eifrmig, kurz gespitzt, mit sehr dnnem
Rand; Staubf. und Gr. violett; N. 9, gelblich. M e x i k o (Zacatecas und Aguascalientes).
Britton u. Rose sagen abweichend die 3 obersten St. abgeflacht, 36 cm
lang, was wohl nur ungenau ausgedrckt ist; es ist aber mglich, da auch
bis 6 cm lange mittlere Oberstacheln vorkommen.
21. Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag.,
17:317. 1841
Echinocactus gladiatus Lk. & O., Verh. Ver. Befrd. Gartbau., 3:426. 1827.
Melocactus gladiatus Lk. & O. Echinocactus gladiatus ruficeps Lem.
E. gladiatus intermedius Lem. Brittonrosea gladiata (Lk. & O.) Speg.,
Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Diese und die nchste Art sind nach den alten Beschreibungen nur schwer zu
identifizieren. Berger fhrt die Art als Stenocactus (Echinocactus) gladiatus
(Salm) Berg., weil K. Schumann (Gesamtbschrbg., 374. 1898) einen Echinocactus
gladiatus SD. beschreibt, mit dem Zusatz: non Lk. & O. (Cact. Hort. Dyck.,
20. 1845). 1850 hat Salm-Dyck nur den E. gladiatus Lk. & O. aufgefhrt, mit
4kantigem Mittelst. Schumann hlt die beiden nicht fr identisch, indem er
darauf verweist, da die Abbildung von Link und Otto keine bereinstimmung
zulasse, zumal die Rippen dick und stumpf sind. (Britton u. Rose verweisen
im brigen unter Echinofossulocactus confusus darauf, da Salm-Dyck niemals
von sich aus eine neue Art Echinocactus gladiatus beschrieben habe.) Betrachtet
man in der allerdings sehr schlechten bzw. phantasievollen Zeichnung manche
typischen Stachelbndel, so entsprechen diese durchaus bzw. weitgehend dem
Stachelbild 9 von Tiegel-Oehme fr Echinofossulocactus gladiatus. Schumann
macht auch keine Angabe ber die Art des Mittelst. bei seinem Echinocactus
gladiatus, d. h. ob er rund oder kantig ist. Britton u. Rose haben den Echinocactus gladiatus SD. auf Tafel 159 von Blh. Kakteen ihrer Beschreibung von
Echinofossulocactus confusus zugrunde gelegt.
Danach verbleibt bei Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.) Br. & R. nur die
Beschreibung Britton u. Roses: Blulichgrn, ovoid bis lnglich, 12,5 cm hoch,
10 cm , mit eingedrcktem Scheitel, dieser von zusammengeneigten St. bedeckt; Rippen ziemlich breit und stumpflich (die Rippendarstellung der unten
erwhnten Abbildung ist zweifelhaft), 1422; St. 10, grau, 4 Oberst. pfriemlich,
davon gewhnlich 3 aufsteigend, der mittlere abstehend oder vorgestreckt, der
grte 5 cm lang, 4 untere nadelig; Bl. und Fr. unbekannt. Britton u. Rose
fgen hinzu: Wir kennen die Pflanze nur von der Beschreibung und Abbildung,
folgen Lawrence, der diese wenig bekannte Art zu Echinofossulocactus einbezieht,
sind aber betr. ihrer wirklichen Verwandtschaft sehr im Zweifel. M e x i k o
(O-Mexiko?). (Abb. 2621, links).
Echinofossulocactus
2779
Das ist alles, was Britton u. Rose sagen; es kann keinesfalls als gengend
angesehen werden, um danach eine der heute bekannten Pflanzen einwandfrei
mit obigem Namen zu versehen, zumal Britton u. Rose von 4 pfriemlichen (!)
Oberst, sprechen. Es kann sich dies nur auf ungenaue Angaben beziehen bzw.
wre vorauszusetzen, da die Rippen falsch gezeichnet sind. Was heute als Echinofossulocactus gladiatus angesehen wird, beschreiben Tiegel-Oehme (Stachelbild 9)
wie folgt: Krper kugelfrmig bis zylindrisch, hell-blulichgrn; Rippen etwa 27
(? Grke); von den 3 oberen Randst. ist der mittlere etwas flachgedrckt, 3 cm
lang, die beiden seitlichen etwas runder und krzer; der Mittelst. ist bis 4 cm lang,
vielseitig bis fast rund, im rechten Winkel abstehend; alle St. rtlich hornfarben,
an der Spitze dunkler, nach unten 46 weie glasartige, 8 mm lange Randst.;
Bl. schwefelgelb (rotviolett) mit ebensolchen N.
Auch diese Beschreibung ist nicht einwandfrei, wie die sich widersprechenden
Bltenfarbenangaben zeigen: Blte schwefelgelb ist Schumanns Echinocactus
gladiatus SD. aus seiner Gesamtbeschreibung entnommen (der ebenso genannte
E. gladiatus in Blh. Kakt. T. 159, den Britton u. Rose ihrem Echinofossulocactus
confusus zugrunde legen, blht rotviolett).
Alle Beschreibungen sind ziemlich verworren. Nach Tiegel-Oehme hat E. gladiatus bis 10 Stacheln (wie bei Britton u. Rose, aber andere Farbe), der Oberstachel (mittlere) etwas flachgedrckt (bei E. crispatus flach und dolchfrmig),
der eine eigentliche Mittelstachel bei E. gladiatus mehrkantig oder -flchig, nach
unten 46 Stacheln [bei E. crispatus ein fast stets stielrunder Mittelstachel sowie
(bei typisch 8 Stacheln) nach unten 4 kleine, glasig weie Randstacheln].
Mir erscheinen diese und die nchste Art bei keinem Autor, auch TiegelOehme nicht, als hinreichend geklrt.
Echinofossulocactus gladiatus v. carneus C. Schmoll, nom. subn. in C. & S. J.
(US.), VI:3, 37. 1934, mit Abb.
Die abgebildete Pflanze ist breit-rund; dnne, nur mig dichte Rippen;
3 krftigere St. stehen nach oben (manchmal der mittlere fehlend), der Oberst.
als krftigster, aufgerichtet bis abstehend, sowie 3 hnlich krftige nach unten
auseinanderspreizend, sowie 1 Mittelst., gerade oder leicht abwrts gebogen;
dazu je 2 dnne und krzere Unterst., rechts und links der Areole schrg abwrts weisend; Scheitel krftiger wollig. Diese Angaben entnahm ich der
Abbildung (s. Abb. 2625. Mitte links); die Stachelfarbe ist mir nicht bekannt, ebenso wenig die Blte, bzw. ob die Pflanze wirklich hierhergehrt.
Ob Echinofossulocactus carneus Whitm., nom. nud., in C. & S. J. (US.),
V:12, 589. 1934, die gleiche Art ist (Croizat fhrt beide Namen hintereinander
l. c., XIV:8, 112. 1942, auf), wei ich nicht, mchte es aber vermuten, da
Schmoll in seiner Liste 1947 nur einen Stenocactus carneus fhrt, aber keinen
solchen Namen mehr als Variett von Stenocactus gladiatus.
22. Echinofossulocactus crispatus (DC.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag., 17:
317. 1841
Echinocactus crispatus DC., Prodr., 3:461. 1828. Brittonrosea crispata
(DC.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus crispatus (DC.)
Berg., Kakteen, 248. 1929.
Britton u. Roses Beschreibung lautet nur: Pflanze fast ovoid. am Scheitel
etwas eingedrckt; Rippen ca. 25, gewellt; St. 1011, steif, ungleich; Blten
zentral, ziemlich klein; Perigonbltter in zwei Serien, purpurn, linear-oblong,
2780
Echinofossulocactus
Abb. 2620. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus obvallatus (DC.) Lawr.;
rechts: Echinofossulocactus crispatus (DC.) Lawr. (nach Britton u. Rose).
Echinofossulocactus
2781
2782
Echinofossulocactus
Beschreibung nach Britton u. Rose: Einzeln, etwas lnger als breit, 12,5 cm
lang, 6 cm , stumpfgrn; Rippen zahlreich (nach Schumann ca. 30), zusammengedrckt, wellig, jede nur mit wenigen Areolen; St. etwas gebogen, strohfarben
mit braunen Spitzen; Randst. 7, steif bzw. krftig, die oberen 3 viel lnger, ca.
3 cm lang, die unteren 4 Randst. dnn; Mittelst. einzeln, 2,5 cm lang, brunlich;
Perigonbltter purpurn, mit weiem Rand. M e x i k o (Hidalgo, bei Pachuca
und Ixmiquilpan).
Berger sagt: Schlankzylindrisch, ca. 78 cm , dunkelblulichgrn; Rippen
weniger als 30; Randst. 7, die 3 oberen flach, dunkelbraun, bis 2,5 cm lang,
die 4 unteren schlanker; Mittelst. 1, gelblichbraun.
Tiegel-Oehme geben an (Stachelbild 7): St. 810, Randst. 79, die 3 obersten
strohgelb bis brunlich, der oberste breit und mittellngs gekielt, bis 2 cm lang,
das folgende Paar mehr hornartig rundlich, nicht so lang, die unteren am Grunde
etwas seitlich gedrckt, dann stielrund, glasartig, schwach gebogen; Mittelst. 1,
gerade, sehr spitz, stielrund, 2 cm lang; kein St. quergeringelt! Bl. wahrscheinlich wei mit karminrotem Mittelstreif.
Man kann die Art wohl mit Recht als variabel innerhalb dieser ganzen Angaben
ansehen.
24. Echinofossulocactus obvallatus (DC.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag., 17:
317. 1841
Echinocactus obvallatus DC., Prodr., 3:462. 1828. Brittonrosea obvallata
(DC.) Speg., Brev. Not, Cact., 11. 1923. Stenocactus obvallatus (DC.)
Berg., Kakteen, 248. 1929.
Kugelig bis fast eifrmig, am Scheitel eingedrckt; Rippen ca. 25, ziemlich
dnn und wellig; St. ca. 8, 4 St. pfriemlich aufsteigend oder spreizend, 4 St. kurz,
vielleicht weniger als ein Viertel der 4 lngeren; Bl. zentral, ziemlich gro; Perigonbltter linearoblong. M e x i k o (Hidalgo) (Beschreibung Britton u. Roses)
(Abb. 2620, links).
Britton u. Rose geben als Abbildung diejenige aus Mm. Mus. Hist. Nat.
Paris, 17:pl. 9 (als Echinocactus obvallatus), wieder, wie sie auch Rmpler
(Handb. Cactkde., 535. 1886, Fig. 68) wiedergab. Nach letzterem wurde die Art
von Schelhase 1833 gleichzeitig mit E. lancifer aus Samen erzogen; Rmpler
gibt die Rippen als zahlreich an, St. 89, die strksten St. schwertfrmigbreit, was etwas bertrieben ist; er meint, da junge Pflanzen E. dichroacanthus
hneln. Nach Frster ist die Blte nicht gerade very large (Britton u. Rose),
sondern 2324 mm lang, Rhre sehr kurz; Sep. wei, mit schwarzrotem Mittelstreifen; Pet. lanzettlich, stumpf, aufrecht, mit den Spitzen nach auen gebogen,
gesttigt purpurrot, wei gerandet; Staubb. Schwefel- bis orangegelb (letztere
ohne Pollen); N. 9, kopfig zusammengeneigt. Rmpler nennt eine v. pluricostatus
Monv. mit zahlreicheren Rippen und v. spinosior Monv. mit dichter stehenden
Stacheln, nur Namen, ebenso Echinocactus coptonogonus obvallatus SD.
Die Art basiert auf Mocio und Sesss Abbildung von Cactus obvallatus.
Britton u. Rose geben an, da Pfeiffers Darstellung in Abb.-Beschr. Cact.,
2:T. 22, oft hierhergestellt wird, da sie aber der Typus von E. lancifer sein mu;
dorthin stellten Britton u. Rose jenes Bild. Sie haben zweifellos recht, denn
Rmpler sagt ja, wie oben wiedergegeben, da beide Arten gleichzeitig von
Schelhase aus mexikanischem Samen erzogen wurden. Daher ist auch TiegelOehmes synonymische Einbeziehung von E. lancifer unter E. obvallatus ein Irrtum. Da Rmpler letzteren mit Fig. 68 abbildete und dementsprechend die Blte
Echinofossulocactus
2783
genau beschrieb, ist Britton u. Roses Angabe: wir konnten bei dieser Art auch
nicht annhernd irgendwelches von uns gesehenes mexikanisches Material unterbringen unbeachtlich. Berger gibt die Blte nur als 2 cm lang an, Randstacheln
7-8, die unteren sind kaum 8 mm lang, pfriemlich, die oberen linealisch, blattartig verbreitert, der oberste 1 cm lang, die seitlichen lnger und schmler;
Mittelstacheln 1, gerade oder etwas gebogen; die greren Stacheln oben und
unten braun, anfangs schn rot.
Tiegel-Oehme (Stachelbild 12) fgen hinzu: Der mittelste Oberst. 2,5 cm lang,
dolchartig breitgedrckt, der Mittelst. undeutlich geringelt, kaum etwas nach
unten gebogen und noch lnger; untere Randst. weilich, stielrund, pfriemlich,
1,5 cm lang; die Spitze der anfangs rubinroten greren Oberst, dunkler.
25. Echinofossulocactus confusus Br. & R. The Cact., III:120. 1922
Brittonrosea confusa (Br. & R.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Diese Art basiert auf der Darstellung in Blh. Kakt., T. 159, als Echinocactus
gladiatus SD., ein von Salm-Dyck niemals beschriebener Name. Nach Angabe
Britton u. Roses ist dies auch Echinocactus gladiatus K. Sch. (in Gesamtbschrbg.,
374. 1898, als E. gladiatus SD. bezeichnet) in most part. Da Schumann auerdem die Blten als gelb angab, sie in Blh. Kakt., T. 159, purpurn sind, wurde
die letztere Art von Britton u. Rose als unbeschrieben angesehen bzw. unter
obigem Namen verffentlicht.
Einzeln, blagrn, krftig, sulig bis kurz keulig (nur in Kultur?), 615 cm
hoch, 68 cm ; Rippen 2630, dnn, niedrig, wellig; Areolen 45 auf jeder
Rippe, 23 cm entfernt; St. alle gelb, pfriemlich; Randst. 45, nur schwach
abgeflacht, 710 mm lang; Mittelst. 1, bis 4 cm lang, gewhnlich vorgestreckt;
Bl. purpurn, 4 cm breit; Perigonbltter oblong, spitzlich. Ohne Herkunftsangabe (Originalbeschreibung) (Abb. 2621, rechts).
Tiegel-Oehme fhren diese Art nicht auf, haben sie also nicht lebend gekannt.
Berger beschrieb sie ebenfalls nicht.
26. Echinofossulocactus dichroacanthus (Mart.) Br. & R. The Cact., III:
117. 1922
Echinocactus dichroacanthus Mart., in Pfeiffer, En. Cact., 62. 1837.
E. dichroacanthus spinosior Monv. Brittonrosea dichroacantha (Mart.)
Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus dichroacanthus (Mart.)
Berg., Kakteen, 249. 1929.
Beschreibung lt. Britton u. Rose: Fast eifrmig, 15 cm hoch, 10 cm , im
Scheitel etwas eingedrckt; Rippen 32, dnn, scharf, wellig; Areolen nur wenige
auf der Rippe, weifilzig; Oberst. 3, aufrecht, abgeflacht, purpurn; Randst. 46,
wei; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Hidalgo).
Tiegel-Oehme (Stachelbild 10) fgen hinzu: Von den 3 oberen Randst. ist der
mittlere flach, mittlngs gekielt, dolchfrmig, 2 cm lang, die beiden folgenden
fast waagerecht stehend, etwas krzer und schmler, der nicht immer vorhandene
Mittelst. fast 4kantig, nach unten gebogen, kaum lnger als der obere. Diese 4
sind im Neutrieb rubinrot, an der Spitze schwarzrot. Nach unten gerichtet 46
durchscheinend weie, 78 mm lange Randst. Die oberen Randst. einschlielich
Mittelst. geringelt.
Tiegel-Oehme geben die Blten als unbekannt an. Ich sah Pflanzen, auf die
die Beschreibungen passen und deren Blten rosaviolett waren, mit dunklerem
Mittelstreifen.
2784
Echinofossulocactus
Abb. 2621. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.)
Lawr.; rechts: Echinofossulocactus confusus Br. & R. (der falsche E. gladiatus in Blh.
Kakt., T. 159) (nach Britton u. Rose).
Echinofossulocactus
2785
eine eigene Art. Ob alle hierhergehren, sind sich Britton u. Rose nicht sicher.
Echinocactus stenogoni war nur eine frher zuweilen verwandte Bildunterschrift,
die sich auf die Echinocactus-Reihe Stenogoni bezog.
Echinofossulocactus sp. (Schwarz)
Diese Pflanze fhre ich gesondert auf, weil ich sie bisher bei keiner anderen
unterbringen konnte. Schwarz sandte sie mir als neue Art. Sie hnelt im breitrunden, ziemlich sprlich bestachelten Krper etwas Echinofossulocactus kellerianus
und hat, wie dieser, auch keine Mittelst. Jedoch ist der Scheitel weniger stark
wollig, die Rippenzahl ist etwas geringer, es sind immer 3 Oberst, vorhanden,
2 davon seitlich-aufwrts spreizend gewhnlich pfriemlich, leicht gebogen, 1 mittlerer Oberst, lnger, bis ber 4 cm lang, aufwrts gekrmmt, gewhnlich breitgedrckt, mit verdickter Mitte, geringelt, oder er ist (selten) etwas hohl-flach;
Unterst. sind meist 4 vorhanden, glasig, viel dnner und krzer; die Bl. ffnen
weittrichterig; N. 8, lang und weit umbiegend. Merkwrdig ist, da ich haarartige Staubf. ohne Staubb. beobachtete, oben gekruselt; die lanzettlichen Pet.
sind oft oben seitlich (manchmal nur einseitig) etwas ausgezhnelt sowie gewhnlich mit Stachelspitze versehen. M e x i k o (Herkunft mir nicht bekannt) (Abb.
2622).
28. Echinofossulocactus tricuspidatus (Scheidw.) Br. & R. The Cact., III:
117. 1922
Echinocactus tricuspidatus Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:51. 1841.
E. melmsianus Wegen. E. phyllacanthus tricuspidatus Frst. Stenocactus tricuspidatus (Scheidw.) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Abb. 2622. Echinofossulocactus sp. (Schwarz), eine offenbar noch unbeschriebene Art.
2786
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2787
oberen; Bl. ziemlich gro fr die Gruppe, tief-violett, Perigonbltter mit weiem
Rand. M e x i k o (nach Schumann: Hidalgo, Real del Monte, Pachuca, Los
Baos; San Luis Potos, bei der gleichnamigen Stadt) (Abb. 2623).
Britton u. Rose kannten die Art nur von Lemaires Abbildung und halten
sie fr dem E. obvallatus sehr nahestehend. Der Oberstachel ist aber breiter als
bei der Abbildung des letzteren, fr den auch meist 8 Stacheln angegeben sind,
sowie von Schumann 1 nach unten gedrckter Mittelstachel.
Ich bilde eine typische Pflanze ab, die allen wesentlichen Merkmalen der Bestachelung entspricht und auch eine grere Blte zeigt.
Tiegel-Oehme (Stachelbild 2) geben noch an: Oberst. bis 4 mm breit, zugespitzt, steif, von einem Mittelkiel durchlaufen, oberseits geringelt, unterseits
gerundet und glatt; das folgende Paar wenig kleiner (d. h. krzer), gerade oder
schwach gebogen, schmler, 4kantig (). fast zylindrisch, das unterste Paar nur
58 mm lang, oft zangenfrmig zueinander gekrmmt; Bl. blagelb mit
rtlichviolettem Mittelstreifen.
Die Bltenangabe Tiegels entspricht meiner Abb. 2623, whrend Britton u.
Rose tiefviolett angeben, was aber wenig besagen will, da die Blten
mancher Arten ziemlich variabel in der Farbe sein knnen.
Britton u. Rose sagen noch: Echinocactus anfractuosus laevior Monv. wurde
als Synonym von E. anfractuosus pentacanthus angefhrt.
Auffllig ist, da auer
Schumann kein anderer Autor
etwas ber polsterfrmigen
Wuchs dieser Art sagt. (K.
Schumann: Rasen flach oder
schwach gewlbt.)
In Schelle, Kakteen. 211.
1926, gibt es noch den Namen
Echinocactus pentacanthus brevispinus hort.
30.Echinofossulocactus kellerianus Krainz Schweizer Garten 1:10. 1946
Flachgedrckt, ca. 7 cm
breit, 4 cm hoch; Scheitel
dichtwollig; Rippen ca. 60,
ziemlich robust und stark gewellt; Mittelst. fehlend; Oberst.
1, lern lang, ca. 1,5 mm breit,
vorn schwarz, rckseits weigrau, Basis hellbraun; Randst.
24, bis ca. 5 mm lang, gelbbraun; Bl. 2,5 cm breit; Perigonbl. in zwei Reihen, innere
rein wei, uere mit violettem
Mittelstreifen; Staubf. kremfarben; Staubb. hellgelb; N. 9,
Abb. 2623. Echinofossulocactus pentacanthus (Lem.)
Br. & R.
wei; Fr.?. M e x i k o.
2788
Echinofossulocactus
Standort nicht bekannt. Die Pflanze stammt von C. Schmoll. Weicht auffllig durch den einzelnen Oberst. ab, d. h. die seitlichen zwei scheinen abwrts
gerckt und damit mehr dnne und krzere Randst. geworden zu sein. Zuweilen
sind berhaupt nur 3 St. vorhanden. Die Bl. breiten sich voll aus, ziemlich gro.
31. Echinofossulocactus caespitosus Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit.,
12:4, 81. 1950
Anscheinend nicht sehr gro werdend, bald sprossend; Rippen ca. 27, gewellt; 3 grere Oberst. abgeflacht und ziemlich gleich lang, aber der mittlere
strker abgeflacht, bis 21 mm lang, gelblich, der mittelste bis 2 mm, die beiden
seitlichen ca. 1 mm breit; 4 kleinere, weiliche untere Randst., dnn, 56 mm
lang; Areolen anfangs weifilzig; Bl. ca. 11 mm lang, wei, Mitte grnlich, d. h.
bei den inneren Perigonbl., Schlund grnlich, ebenso Staubb. und die 10 N.
M e x i k o. (Abb. 2624).
Ich erhielt die Pflanze von C. Schmoll, unter der obigen Bezeichnung. Auffllig ist die gelbliche Bestachelung und der grne Mittelstreifen sowie Schlund
der Blten. Auerdem begann das Exemplar bei mir tatschlich bald mit dem
Sprossen (1 lebendes Stck befindet sich in meiner ehemaligen Sammlung in
Monako). Leider hat Frau Schmoll mir den Standort nicht angegeben.
32. Echinofossulocactus guerraianus Backbg. Fedde Rep. LI, April, 63. 1942
Einzeln, halbkugelig; Scheitel von St. berragt; bis 20 cm breite Pflanzen;
Rippen dunkelgrn, ber 3035, gewellt, scharfkantig; Areolen bis 4 cm entfernt,
anfangs weifilzig; St. gewhnlich 8; 3 Oberst, bis 1,8 cm lang, abgeflacht;
2 seitliche St. bis 2,8 cm lang, rundlich; 24 unterste St. zierlich, bis 1 cm lang;
Mittelst. 1, pfriemlich-rund, bis 4 cm lang; alle St. gelblich, oben braun; Bl. 3 cm
breit, violettfarbene Mitte, Rand wei. M e x i k o (Hidalgo, bei Zoquital, vor
der Quebrada Grande).
Ich benannte die Art nach dem einstigen mexikanischen Generalkonsul
A. Guerra, dessen Bemhungen 1939, von Hamburg aus, es zu verdanken war,
da die damalige Reise, auf der ich eine Anzahl ungewhnlich groer Kakteen
fr den Hamburger Park Planten un Blomen sammelte, von den amtlichen
mexikanischen Stellen durch eine Sondergenehmigung untersttzt wurde.
Echinofossulocactus
2789
2790
Echinofossulocactus
Echinofossulocactus
2791
church, Neuseeland); es ist aber nicht ersichtlich, wieso die Autorin die
bereinstimmung mit dem Stieberschen Namen festgestellt hat.
adversispinus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 16:10. 1848.
brachycentrus SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 160. 1850.
Syn. E. brachycentrus olygacanthus SD., E. olygacanthus SD., in K. Sch.
non Pfeiff., 1837.
Rose meint, eine solche Pflanze bei San Juan del Rio gefunden zu haben;
ich sammelte dort auch, konnte die Pflanzen aber nicht identifizieren. Es
sollen nach Rose unterschiedliche Stachelmerkmale auftreten. Blten unbekannt. Labouret schrieb irrtmlich: E. brachiatus.
cereiformis DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
ellemeetii Miqu., Nederl. Kruidk. Arch., 4:337. 1858.
flexuosus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:347. 1851.
fluctuosus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:154. 1851.
foersteri Stieb., Bot. Zeit., 5:491. 1847.
griseispinus Jac., Allg. Gartenztg., 24:99. 1856.
heyderi Dietr., Allg. Gartenztg., 14:170. 1846.
hookeri Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 13:345. 1845.
hystrichocentrus Berg., Allg. Gartenztg., 8:131. 1840 (E. hystrichodes Monv.).
linkeanus Dietr., Allg. Gartenztg., 16:298. 1848.
macrocephalus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 14:370. 1846.
mammillifer Miqu., Linnaea, 12:8. 1838.
Lemaire bezog seine Namen E. theionacanthus Lem. (von ihm auch E. theiacanthus Lem. geschrieben) unter E. mammillifer ein; Schumann stellte sie
zu Echinocactus pfeifferi.
ochroleucus Jac., Allg. Gartenztg., 24:101. 1856.
octacanthus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 16:10. 1848.
quadrinatus Wegen., Allg. Gartenztg., 12:66. 1844 (E. wegeneri SD.).
rhaphidacanthus SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 160. 1850.
rhaphidocentrus Jac., Allg. Gartenztg., 24:101. 1856.
tellii hort., MfK., 11:161. 1901 [Echinofossulocactus tellii (hort.) Y. Ito,
comb. nud. (1952), Abbildung in Syaboten, 21:8. 1959].
teretispinus Lem., Hort. Univ., 6:60. 1845.
tribolacanthus Monv., in Labouret, Monogr. Cact., 221. 1853.
trifurcatus Jac., Allg. Gartenztg., 24:100. 1856.
Borg fhrt in Cacti, 1937. 281. 1951, unter Stenocactus noch auf:
Stenocactus oligacanthus (SD.) Berg., Kakteen, 249. 1929
Dies ist Echinocactus brachycentrus SD. bzw. E. brachycentrus olygacanthus
SD., E. oligacanthus SD.
Berger hat den Namen unter Stenocactus nur erwhnt, ohne Beschreibung, die bei Borg lautet: Eine krftige Art, einzeln, kugelig bis zylindrisch,
blagrn, im Scheitel weifilzig, bis 20 cm hoch und 15 cm ; Rippen ca. 35,
sehr dnn und wellig: Areolen oval, 23 cm entfernt; St. meist 5, alle gleichartig, pfriemlich, anfangs rtlich gelb, dann in bernsteingelb bergehend,
dunkler gespitzt, der unterste bis 2,5 cm lang.
Das entspricht nicht der kurzen von Britton u. Rose wiedergegebenen
Beschreibung, die unter anderem besagt: Manchmal ein kurzer Mittelst.,
sonst alle randstndig, die 3 obersten aufgerichtet, brunlich (nach Schumann gelb), die zwei unteren wei, kleiner und dnner als die anderen.
177
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2792
Coloradoa
Thelocactus
2793
dann mehr breitrund bzw. oben mehr gerundet und durch Querteilung im Oberteil zu breitrundlichen Warzenhckern gestaltet; Areolen oval, anfangs strker
wollig bzw. mit brunlichem, spter grauem und geringerem Filz: die Rippen
stehen meist spiralig; Randst. ca. 810, ca. 1 cm lang, anfangs rundlich, spter
gedrckt, zuerst gerade, dann mehr gebogen, alle kremfarben, mit rtlicher oder
brauner Basis; Mittelst. meist fehlend, wenn vorhanden nur 1, ebenfalls ca. 1 cm
lang, pfriemlich, grau mit dunkler Spitze, gerade oder gekrmmt und vorgestreckt oder aufgerichtet; Bl. glockig-trichterig, ca. 3,5 cm breit und lang;
Sep. fast lanzettlich, ganzrandig, brunlich-purpurn mit weiem Rand; Pet.
gelblich bis kremfarben, mit gelblichbraunem Mittelfeld; Schlund hellgrn;
Staubf. grn; Staubb. klein, hellgelb; Gr. grnlichwei, krftig; N. 8, kurz, grn;
Fr. nackt; S. 4 mm gro. U S A (SW-Colorado: Neumexiko bzw. Grenzraum
bei Shiprock). (Abb. 26262627).
2626
2627
Abb. 2626. Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. (Foto: Boissevain.)
Abb. 2627. Kulturpflanze von Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids.
Der Typus befindet sich im Dudley Herbarium der Standford University, Palo
Alto, Kalifornien.
Es gibt nach Marshall (Saguaroland Bull., 8:5, 55. 1954) eine Form mit
deutlicheren Rippen und schwcherer Bestachelung.
Croizat glaubte (in Desert Pl. Life, 15:77. 1943), den Namen korrekter in
Coloradoa mesaverde zu verbessern; ich hatte mich nach der Originalbeschreibung zu richten.
187. THELOCACTUS (K. Sch.) Br. & R.
Bull. Torr. Bot. Club. 49:251. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte, und
U.-G. Cephalocactus K. Sch. pro parte Thelomastus Fri n. nud. (1931), in
Kreuzinger, Verzeichnis, 10. 1935, pro parte Thelocactus-U.-G. Euthelocactus (K. Sch.) Soul., in Cactus, 10:46 47, 250. 1955]
Die Gattung wurde von Britton und Rost: zu ihrer Tribus 3: Cereeae, Subtribus 6: Coryphanthanae, gestellt, im Schlssel der Subtribus mit den Merkmalen
Ovarium schuppig, Blten glockig und mit kurzer Rhre, kein Stachel hakig,
177*
2794
Thelocactus
Thelocactus
2795
Warzen also sozusagen Scheinwarzen. hnlich ist es bei Thelocactus, d. h. hier entstehen nur verschieden stark abgeteilte Hcker, unterschiedlich zerklftete
Rippen; deren Charakter geht aber nicht vllig verloren. Dementsprechend haben
Britton u. Rose die Arten in ihrem Schlssel in zwei Gruppen unterteilt, aber
diese Teilung ist nicht genau genug.
Die Blten sind bei Thelocactus auch nicht etwa deutlich glockig, sondern eher
breittrichterig und wie meine Abb. 2640 zeigt zum Teil sehr weit ausgebreitet.
Thelocactus pottsii war im Schlssel Britton u. Roses ein Miverstndnis,
da Echinocactus pottsii zu Ferocactus gehrt; was unter diesem Namen als Thelocactus beschrieben wurde, ist zum Teil Thelocactus heterochromus, der in neuerer
Zeit wieder des fteren gesammelt wurde, oder Thelocactus bicolor v. pottsii.
Unter den hinter den Beschreibungen von Britton u. Rose als vielleicht zu
Thelocactus gehrend aufgefhrten Arten befinden sich einige, die sich hier nicht
befriedigend unterbringen lassen. Sie gehren eher zu meinem Genus Gymnocactus (s. dort). Umstritten ist in jngerer Zeit die Gattung Echinomastus gewesen,
eine der am schwierigsten zu interpretierenden Gattungen [Croizat, in C. &
S. J. (US.), XIV:8, 112. 1942]; es ist daher auch ein kombiniertes Genus
Thelomastus Fri (1931) n. nud. aufgetaucht. Neuerdings konnte eine einfachere
Definition gefunden werden, und gegenwrtig ist dieses Genus allgemein anerkannt.
Will man Vorgesagtes fr die Praxis auf eine einfache Form bringen, kann
man sagen, da Thelocactus wie folgt gekennzeichnet ist: Rippen spiralig gestellt, teils weniger, teils stark in Hcker zerklftet, aber an der Basis noch erkennbar; Blten nahe dem Scheitel, aus verlngerten Areolen. mehr trichterig
als glockig, im Hochstand weit ausgebreitet und ziemlich gro; Bestachelung
meist krftig, bei Th. phymatothele auch so gut wie fehlend; Ovarium und Frucht
locker beschuppt; Samen, soweit bekannt, basal angeheftet.
Ich habe die Arten nicht, wie Britton u. Rose, nach der Deutlichkeit der
Rippen bzw. der Hckerung gegliedert, die oft schwankt und sich bei Pfropfungen
strker verndern kann, sondern nach breitrunden und zylindrischen Arten,
denn diese beiden Artengruppen sind natrlicher und deutlich in der Gestalt geschieden. Die von Britton u. Rose abgebildeten lteren Illustrationen (Zeichnungen) sind, wie auch die K. Schumanns in seiner Gesamtbeschreibung, nicht
treffend genug. Manche der Arten kannten Britton u. Rose auch nicht als lebende Exemplare, auerdem sind Merkmalsschwankungen zu beobachten, die bisher
noch nicht ausreichend erfat sind; vor allem ist die Formengruppe des Thelocactus leucacanthus in der von Britton u. Rose gewhlten Zusammenfassung
aller lteren Namen unzureichend, da in der Natur, wie die Abb. 26462650
zeigen, in Blte und Bestachelung wie auch in der Rippenzahl und Hckerform
ziemlich erhebliche Unterschiede zu beobachten sind. Bei Pfropfungen bzw. zu
starkem Treiben derselben knnen Vermehrungen von breitrunden Formen, oder
Smlinge, lnglicher werden; das mu hier als nicht natrliche Form unbercksichtigt bleiben.
Ty p u s : Echinocactus hexaedrophorus Lem. Typstandort: Mexiko: Tampico
(Tamaulipas?).
Vo r k o m m e n : USA (Texas), Mexiko (Chihuahua, Coahuila, Nuevo Len,
Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Mexico DF., Zacatecas, Quertaro).
2796
Thelocactus
2797
Thelocactus
9: T. krainzianus Oehme
2798
Thelocactus
Mittelstacheln 1
Rippen ca. 13, Hcker mehr konisch-rund, kleiner
Bestachelung gelblich
Randstacheln ca. 20
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Thelocactus
2800
Thelocactus
Thelocactus
2801
2802
Thelocactus
Abb. 2630. Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. (Foto: van Oosten.)
lich gebndert, jedenfalls recht variabel und doch der Pflanze einen einheitlichen
Charakter verleihend; manche Importen sind derb und wild bestachelt, und die
St. bedecken den Krper ziemlich dicht und verflochten; Bl. bis 6 cm lang, nach
Tiegel bis 10 cm , hell-violett, innen oft unten dunkler; Schuppen eifrmig, grnlich, Rand dnn und gewimpert; Fr. klein, kugelig, bis 1,5 cm ;
S. schwarz, feinhckrig, mit weiem, rundem, basalem Hilum. M e x i k o (Chihuahua bis Coahuila). (Abb. 26302631).
Eine oft miverstandene, schne Art, die lange wenig bekannt war, neuerdings
aber hufiger importiert wurde.
Thelomastus heterochromus (Web.) Fri ist eine comb. nud.
Thelocactus
2803
2804
Thelocactus
Abb. 2633. Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R. von oben gesehen.
Abb. 2634. Eine Form von Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R.?
Thelocactus
2805
Abb. 2636. Thelocactus bueckii (Klein) Br. & R. Ziemlich kurzstachlige Form.
(Sammlung: Gutekunst.)
2806
Thelocactus
Thelocactus
2807
Abb. 2638. Thelocactus tulensis (Pos.) Br. & R., von oben und von der Seite gesehen.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2808
Thelocactus
dicht mit brunlichen Schuppen besetzt, diese weirandig und mit weinroten
Spitzen; Sep. innen weigelblich, auen brunlich grn, weirandig; Pet. gelbweilich; Staubf. wei; Gr. wei; N. ca. 10. M e x i k o.
Schelle (Kakteen, 240. 1926) hlt die Art irrtmlich fr identisch mit T. lophothele, wohl weil Schumann fr letzteren auch im Alter ausfasernde Stacheln angibt, und sagt, da diese Pflanzen kalkhaltigen Boden lieben.
9. Thelocactus krainzianus Oehme Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 1. 1940
Kugelig, sprossend und polsterbildend, glatt glnzend graugrn, bis ca. 8 cm
hoch und 6 cm oder mehr; Rippen 8, fast vllig in kegelige, bis 3 cm lange
warzenfrmige Hcker zerteilt, diese am Grunde mit nach vorn abgespitztem
Hcker, der sich im Ruhestand einfaltet; Randst. 1013, abstehend, bis 4,5 cm
lang, rund, am Grunde etwas keulig, die untersten etwas krzer als die oberen
und etwas abgeflacht; Mittelst. 1, bis 5,5 cm lang; alle St. im Neutrieb hellgrau,
unten rtlich; Bl. aus den etwas verlngerten Areolen, hinter dem Stachelbndel,
ca. 5,5 cm lang, bis 9 cm breit; Ov. kugelig, matt lig grn; Schuppen auf Lcke
stehend, hell gerandet, mit rtlich violettem Mittelstreifen, der in ein Spitzchen
ausmndet; Perigonbl. glnzend hellviolett; Sep. oblong; Pet. spitz auslaufend
und etwas gefranst; Staubf. gelblich wei: Gr. hell fleischfarben; N. ca. 8, kremfarben; Fr. mit schiefer ffnung lsend; S. mattschwarz, nierenfrmig, rundnabelig. M e x i k o (ohne Standort). (Abb. 2639).
Die Art wurde von C. Schmoll vertrieben; die Blte ist ziemlich weit geffnet,
Oehme gab an, da er noch sehr hnliche Pflanzen besa, vermutlich Varietten,
die aber unbeschrieben blieben.
10. Thelocactus lloydii Br. & R. The Cact., IV:11. 1923
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 12 cm , bla blulichgrn, krftig bestachelt;
Hcker auffllig, aber niedrig, oft breiter als lang, mitunter bis 4 cm breit; Langareole zuweilen bis ber den halben Hcker reichend; St. gewhnlich 8, manchmal
noch ein kleinerer Beistachel, alle von der Basis her aufsteigend und von der
Mitte ab auswrts gebogen, rund oder am Fu etwas kantig, oft unten leuchtend
gefrbt mit gelblich karminroten Spitzen, die lngsten bis 6 cm lang; Sep. sehr
bla purpurn, niemals tief rosapurpurn; Staubf. wei; Gr. gelblich, oben rosa;
N. rosagelb. M e x i k o (Zacatecas).
11. Thelocactus bicolor (Gal.) Br. & R. Bull. Torr. Bot. Club, 49:251. 1922
Echinocactus bicolor Gal., in Pfeiffer, Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 25. 1848.
E. rhodophthalmus Hook. E. rhodophthalmus ellipticus Hook.
E. ellipticus Lem.
Die Beschreibungen des Typus der Art schlieen offenbar meistens nach der
angegebenen Randstachelzahl zu urteilen Echinocactus bicolor v. schottii Eng.
ein. Es ist mglich, da es bergangsformen gibt. Ich gebe daher nachstehend
die Beschreibung von Britton u. Rose wieder, dahinter aber noch Engelmanns
Angaben ber die Unterschiede zwischen Typus der Art und v. schottii, fhre
letztere aber nicht besonders im Schlssel auf.
Einzeln, kugelig bis konisch, klein, bis 3 cm hoch, sehr stachlig, Rippen meist 8,
breit, etwas gehckert; Areolen genhert; St. krftig gefrbt, manchmal hellrot
oder gelblich oder rot und gelblich: Randst. 918, spreizend oder zuweilen oben
zurckgebogen, bis 3 cm lang; Mittelst. meist 4, aufsteigend oder vorgestreckt,
alle gerade, 35 cm lang, pfriemlich; Bl. gro, 56 cm lang und ungefhr so
breit, wenn voll geffnet; uere Perigonbl. blapurpurn; innere Perigonbl. tief
Thelocactus
2809
purpurrosa1), oblong, zugespitzt; Schuppen auf Ov. und Rhre dachziegelig stehend,
oval, mit dnnem und gewimpertem Rand: Staubf. wei bis purpurn; N. blabis rosagelb; Fr. klein, ca. 1 cm lang, basal mit unregelmiger ffnung lsend;
S. 2 mm lang, schwarz, oben breiter, gehckert, mit basalem rundem und eingedrcktem Hilum. U S A (S-Texas) bis M i t t e l - M e x i k o.
Britton u. Rose mssen ein sehr kleines Exemplar gesehen haben, denn die
Art kann wesentlich grer werden; Berger gibt dementsprechend 610 cm
an. Echinocactus bicolor bolansis scheinen Britton u. Rose nicht gekannt zu
haben, da sie keine rein weie Stachelfarbe anfhren.
Engelmann gibt in Cact. of the Bound., 27. 1858, an, da:
Echinocactus bicolor v. schottii Eng., Proc. Amer. Acad., 3:277. 1856
Echinocactus schottii Small; Thelocactus bicolor schottii (Eng.) Davis n. nud.),
gegenber dem mehr rundlichen mexikanischen Typus durch eifrmige bis zylindrische Gestalt unterschieden ist, durch die geringere Randstachelzahl (1011)
sowie einen nicht gekielten und nicht lngeren (als die anderen) oberen Mittelst.;
Bl. bis 7,5 cm lang; die 4 Oberstacheln bis ca. 2,5 cm lang und flach, alle anderen rund.
Ob es bergangsformen gibt, ist mir nicht bekannt.
Thelocactus bicolor v. texensis Backbg. nom. nud. (erwhnt in Krainz Die
Kakteen, C VIIIb. 1957), eine Pflanze, die ich von Davis als strker abweichend erhielt, ist durch zum Teil sehr lang werdenden mittleren oberen
Flachstachel sowie einen kantigen oder gerieften Mittelstachel unterschieden.
(Beschrbg. in Bd. VI).
Echinocactus castaniensis und E. bicolor montemorelanus Web. (beide in Dict.
Hort. Bois, 465. 1896) werden gewhnlich hierhergestellt, sind aber nicht beschrieben worden.
11a. v. pottsii (SD.) Backbg. n. comb.
Echinocactus bicolor v. pottsii SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 173. 1850.
Thelocactus pottsii sensu H. Bravo, in Las Cact. de Mexico, Abb. 247.
1937.
Ist durch ca. 10 breitrundere Rippen, lngere Randst., meist 1011, und
stark pfriemliche, etwas abwrts gekrmmte Mittelst. unterschieden. Nach der
Abbildung H. Bravos in Las Cact. de Mexico, 484. 1937, Fig. 247, ist ein oberer
Randst. strker abgeflacht und schrg stehend. M e x i k o (Chihuahua, nahe
der gleichnamigen Stadt). (Abb. 2640).
Diese Variett ist hufig, so auch bei Britton u. Rose, mit Ferocactus pottsii
verwechselt worden, auch mit Thelocactus heterochromus. H. Bravos Abbildung
zeigt eine blhende Pflanze; Pet. breitspatelig; Staubbl. um den Gr. zusammengeneigt, letzterer sie ein Stck berragend.
11b. v. bolansis (Runge) Knuth (und Y. Ito, 1952) Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 358. 1935
Echinocactus bicolor bolansis K. Sch., Gesamtbschrbg., 303. 1898.
Eifrmig bis zylindrisch; vom Typus der Art durch rein weie St. unterschieden; bis ca. 25 Randst., dnn, stark seitlich verflochten; Mittelst. ca. 3, unregelmig untereinanderstehend, am Fu verdickt, einer aufgerichtet, ein lngster abstehend, etwas nach oben, seitwrts oder etwas abwrts; Bl. gro und breit,
ber 7 cm ; Perigonbl. locker stehend und auen umbiegend, ziemlich schmal.
M e x i k o (Coahuila, in der Sierra Bola). (Abb. 2641).
1
)Der Zchter Thiemann, Bremen, beobachtete auch vereinzelt weie Blten, ein hnlicher Fall wie eine bei dem Zchter Saint-Pie, Asson, wei blhende Mamillaria zeilmanniana.
178*
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Thelocactus
Thelocactus
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Thelocactus
Rckenstreifen; Pet. zahlreich, bis 40, ebenso geformt, bis 3 cm lang, 9 mm breit,
bla violettrosa, die innersten dunkler; Staubf. wei: Gr. wei; N. wei; Fr.
unbekannt. M e x i k o. (Abb. 26422643).
Steht wohl Gymnocactus (?) conothelos nahe (s. auch dort).
Thelocactus
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Abb. 2643. Thelocactus hastifer (Werd. & Bd.) Knuth. Zylindrische Form des Typus der
Art. Jungsmlinge haben eine eigentmlich langkeulige Form.
Abb. 2644. Thelocactus hastifer (Werd. & Bd.) Knuth. Gestreckt-ovoide Form mit etwas
mehr aufgerichtetem unterem Mittelstachel.
15. Thelocactus schwarzii Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 12:4, 81.
1950 (mit Abb.)
Einzeln, bis 6 cm hoch, blulichgrn, ca. 5,5 cm ; Rippen ca. 13, fast vllig
in warzenhnliche Hcker zerteilt, diese bis 13 mm lang und 9 mm breit: Areolen
lnglich, ca. 2 mm lang, weifilzig, mit sehr kurzem weilichem Filz; Mittelst. 0:
Randst. 1314, seitlich spreizend, etwas zum Krper gebogen, gelblich oder zuerst
mit rtlichem Fu, spter ganz gelblich, die 3 oberen St. abgeflacht, davon
zwei bis 17 mm lang, der oberste bis 2,7 cm lang, mehr abgeflacht und scheitelwrts weisend bzw. gebogen; Bl. bis 8,5 cm breit, rtlich-purpurn, mit scharlachfarbenem Schlund; Rhre grn, mit spitzlichen Schuppen; Gr. wei; N. rtlichscharlach; Fr. rundlich, braunviolett; S. 3 mm gro, dunkelbraun, matt.M e x i k o (Tamaulipas, in schwerem Lehmboden unter Bschen). (Abb. 2645.)
Von F. Schwarz gefunden. Der oberste und der unterste Stachel stehen hufig
u n t e r h a l b der anderen1). Die Pflanze scheint wenn sie nicht entsprechend
variiert in der Kultur zum Teil insofern etwas anders auszusehen, als die
Randstacheln krzer sein knnen, wenig verflochten, der oberste Stachel weniger
auffllig lang und etwas schmler (vgl. Abbildung in Krainz, Die Kakteen,
C VIIIb, 15. 1. 1957). Im Hochstand schlgt die Blte breit um, der Griffel ber
die Staubbltter hinausragend.
1
)Buxbaum hat in Sukkde. IV (SKG) 1951 gewissermaen Entwicklungstendenzen
in der Stachel Stellung herausgearbeitet (und dazu ausgezeichnete Stacheldiagramme gesehen); ob die einzelne Stellung aber im Laufe der Stammesgeschichte entstanden ist, wie
Buxbaum meint, bzw. daraus weitgehende Rckschlsse gezogen werden knnen, scheint
mir noch ungesichert zu sein, es sei denn, man knnte einen Beweis dafr erbringen, whrend es sich vorlufig nur um eine Annahme handelt.
2814
Thelocactus
Thelocactus
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16. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. The Cact., IV:8. 1923
Echinocactus leucacanthus Zucc., in Pfeiffer, En. Cact., 66. 1837. Cereus
tuberosus Pfeiff. non Pos. C. maelenii Pfeiff. Echinocactus
maelenii SD.1). Mamillaria maelenii SD. (1844. 14. 1845). E. leucacanthus tuberosus Frst. E. leucacanthus crassior SD. E. theloideus SD.
Einzelkrper kurz-zylindrisch, 1015 cm lang, spter unten oder auch seitlich
reich sprossend und Polster bildend; Rippen 813, hufig spiralig gestellt, durch
Einschnrungen gehckert, aber Rippen trotzdem ziemlich deutlich erhalten
bleibend; Randst. 720, zuerst hellgelb, im Alter grau, spreizend oder zurckgebogen, ungleich lang, mitunter auch geringelt; Mittelst. 01, anfangs
schwrzlich, im Alter grau, verschieden lang, deutlich abstehend, mig stark;
Bl. gelb, 5 cm lang; Pet. lanzettlich, zahlreich, zugespitzt; Ov. und Rhre mit
breiten, dachziegelig stehenden Schuppen besetzt. M e x i k o (Hidalgo, bei
Zimapn und Ixmiquilpan). (Abb. 26462648).
Britton u. Rose beziehen Echinocactus porrectus Lem. zu obiger Art mit ein
und geben dementsprechend eine alle Abnderungen umfassende Beschreibung.
Der Vergleich z. B. mit der Abb. 2650 zeigt, da auf diese Weise, d. h. wenn
bei dieser Art keine Varietten beschrieben werden, kein klarer berblick ber
die Variationsbreite gegeben ist. Ich sammelte in Hidalgo eine Reihe von ver-
2647
2648
Abb. 2647. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. mit strker spiraligen Rippen.
Abb. 2648. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. mit weniger und breiteren Rippen.
1
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Thelocactus
Thelocactus
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Lex Fuaux sandte mir das Foto Abb. 2649 einer sehr hnlichen Pflanze
mit sehr groer, ganz breit bis zurckgebogen geffneter Blte, die vielleicht
hierhergehrt. Die Blte ist offensichtlich viel grer als die von Werdermann
abgebildete; ihre Gre mag variabel sein.
v. sanchezmejoradai (J. Meyr.) Backbg. n. comb.
Thelocactus sanchezmejoradai J. Meyr., Cact. y Suc. Mex., III:4,
7778. 1958.
Die Beschreibung der Pflanze selbst unterscheidet sich nicht von der Werdermanns der v. schmollii; nur die Staubf. und der Gr. sind bei der neuen var.
anders gefrbt: Staubf. purpurn; Gr. rosa; die N. sind geringer an Zahl,
nur 689; Fr. ca. 1,21,5 cm lang, 810 mm , mit vertrocknetem Pe-
2818
Thelocactus
rianth; S. 1,5 mm gro, birnfrmig, fein genetzt, Nabel wei, basal bis subbasal. M e x i k o (Quertaro, 15 km stlich von Cadereyta de Montes, auf
Hgeln zwischen dem Cerro Pico de Gallo und Cerro Prieto).
Bei der starken Variationsbreite der Art ist den obigen geringen Unterschieden keinesfalls Artcharakter beizumessen. Hinzukommt, da Werdermann die Pflanze von Schmoll, Cadereyta, erhielt, so da anzunehmen ist.
sie stammte aus dem gleichen Bezirk, und die obige neue Variett ist mehr
eine Form von v. schmollii als eine weitere Variett.
16b. v. porrectus (Lem.) Backbg. n. comb.
Echinocactus porrectus Lem., Cact. Aliq. Nov., 17. 1838. Thelocactus
porrectus (Lem.) Knuth, Kaktus-ABC, 361. 1935.
Nach Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 172. 1850): keulig-zylindrisch, blulichgrn, stark sprossend; Rippen 78; Areolen bald verkahlend; 4 krftigere
St., davon 3 obere aufgerichtet sowie 1 Mittelst. als lngerer gebogen spreizend;
Randst. 78, krzer, zuweilen mit Beist.; alle St. steif, dunkelrtlich, wei gefleckt; Bl. kupfrig gefrbt. M e x i k o (Hidalgo [Backeberg]). (Abb. 2650).
Salm-Dyck gibt l. c. an, da sich in seiner Sammlung hnliche Pflanzen, aber
mit mehr strohfarbenen oder grauen St. befanden, deren Blten er nicht sah.
Kupfrig getnte Blten sind meines Wissens sonst nicht wieder beobachtet
worden, ebenso nicht dunkel purpurfarbige Neustacheln. Die Bltenfarbe variiert also offenbar noch mehr, als es meist bekannt ist. Die von mir als
v. porrectus angesehene Pflanze weicht erheblich ab durch die auffllige Bestachelung, hat aber gelbe Blten, was jedoch nicht verwunderlich ist, da es ja auch
Thelocactus
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Thelocactus
Thelocactus
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Echinomastus
Es ist sehr fraglich, ob diesen Namen angesichts der Variationsbreite der Art
irgendwelche Bedeutung zukommt. Ich fhre sie daher dort nicht auf.
Thelocactus longispinus Schmoll n. nud. [erwhnt in C. & S. J. (US.), XI:6, 86.
1939, d. h. diese Pflanze?).
pectinatus Schmoll n. nud.
queretaroensis Schmoll n. nud.
rectispinus Schmoll n. nud.
recurvatus Schmoll n. nud.
188. ECHINOMASTUS Br. & R.
The Cact., III:147. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte
Thelomastus Fri nom. nud. 1931 und in Kreuzinger, Verzeichnis, 10. 1935,
pro parte Thelocactus-U.-G. Echinomastus (Br. & R.) Soul., Cactus, 10:
4647, 250. 1955]
Britton u. Rose stellten diese Gattung zu ihrer Subtribus Echinocactanae.
Als die wesentlichen (im Gattungsschlssel und in der Gattungsbeschreibung
angefhrten) Unterscheidungsmerkmale geben sie an: Rippen deutlich gehckert;
Blten meist glockig, nicht lang, zentral, mittelgro; Ovarium und Frucht
schuppig, Schuppen ganzrandig1); Fr. klein, kurz-oblong, trocken werdend, basal
ffnend; S. gro, mit eingedrcktem, bauchseitigem Hilum. Die Pflanzen sind
verhltnismig klein, kugelig oder kurz-zylindrisch.
Die Bltenfarbenangabe Britton u. Roses purpurn trifft nicht auf alle
Arten zu.
Zumindest bei einigen Arten (Bild Andreae von E. durangensis in Beitr. z.
Sukkde. u. -pflege, 26. 1939) sind die Rippen noch ziemlich deutlich mit verbindendem Grat erhalten, bei anderen (E. intertextus) sind sie strker warzighckrig. Schon J. P. Hester [C. & S. J. (US.), V:7, 503. 1934] machte darauf
aufmerksam, wie spter auch Marshall, da in obiger Gattungsdiagnose ein
wichtiger Hinweis fehlt: das Vorhandensein von Furchen. Marshall weist
dabei auf die Trennung von Stachel- und Bltenareole hin, letztere an der
Furchenbasis, an der Axille des Hckers, und sieht Echinomastus daher als eine
Gattung der Coryphanthanae an. Es handelt sich hier aber weder um echte
Warzen noch um zwischen diesen gelegene Axillen, sondern um Langareolen
mit Filz. Sie knnen, worauf Hester l. c. hinweist, bei jungen Pflanzen (wie auch
bei Coryphantha; Backbg.) fehlen.
Marshall (Cactac., 170. 1941) sagt auerdem noch, da das einzige wirkliche
Unterscheidungsmerkmal gegenber Thelocactus sei: bei diesem basale Samenanheftung, bei Echinomastus bauchseitige (ventral)2). Buxbaum stellt jedoch
Echinomastus zu seiner Linea Thelocacti, nicht zur Linea Coryphanthae. Immerhin
ist die Samenanheftung von Echinomastus zumindest teilweise offenbar stark hnlich der von Coryphantha, und vielleicht mu man Echinomastus eher zu meiner
Untersippe Mediocoryphanthae stellen. Ob die Blte stets at the opposite end of
the groove erscheint, wie Britton u. Rose auch bei Ferocactus uncinatus
(Glandulicactus) angeben, steht meines Wissens nicht fest. Eine spekulative Deu)Bei Echinomastus johnsonii und E. unguispinus bewimpert (Backeberg).
)In der Funote Bd. I, S. 93, mu es in der Verdeutschung von ventral attachment
of seeds richtiger heien seitlich bzw. bauchseitlich (statt wandstndig); die Trennung
nach Areolenform geschah bei Britton u. Rose und wurde von H. Bravo bernommen.
1
2
Echinomastus
2823
179
)Bei dem sie zum Teil erst spter bzw. in der vorjhrigen Wuchszone entwickelt wird!
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2824
Echinomastus
anheftung, erwhnt dagegen Bltenfarben von rot bis wei und gelb, so da
v. lutescens (Parrish) Marsh., nur nach der Bltenfarbe abgetrennt, kaum gltig
wre, es sei denn, es wrden weitere Unterschiede festgestellt. Dagegen gibt
Benson an, da die Frucht von Echinocactus johnsonii seitlich aufreit, wie
bei dem offensichtlich sonst weitgehend in den Gattungsmerkmalen mit ihm
bereinstimmenden Echinomastus erectocentrus (s. weiter unten).
Echinocactus krausei Hildm. (Abb. 2655; aus Schelle, Kakteen, Fig. 137. 1926)
wird von Britton u. Rose unter Echinomastus intertextus aufgefhrt, wohin er
nach Schelles Abbildung aber nicht gehrt. Er wurde von Mathsson in Arizona,
bei der Station Dragoon Summit, gesammelt und weder von Marshall noch
von L. Benson erwhnt. Er ist in mehrfacher Hinsicht ungeklrt. Schumann
wie Schelle geben einen bestachelten Fruchtknoten an. Das wre wenn es
sich hier nicht um eine anomale Bildung handelte der einzige Fall unter den
nrdlichen Kugelformen und mte einen eigenen Gattungsrang verlangen. Die
Blten wurden als wei angegeben. Diese Bltenfarbe (unter anderen Tnungen)
berichtet Benson nur von Echinomastus johnsonii, und als Echinocactus johnsonii
wurde die Art auch eingefhrt. Schumann weist aber ausdrcklich auf nach
oben gerichtete Mittelstacheln hin; dies bezieht sich wohlgemerkt auf den
u n t e r s t e n Mittelstachel von 24. Das ist bisher nur von Echinomastus erectocentrus bekannt, der aber nur 12 Mittelstacheln hat; da bei einigen Echinomastus die Zahl aber sehr variabel ist, hat Hester bei Echinomastus johnsonii
nachgewiesen, fr den er bis 13 Mittelstacheln angibt! Auf Grund der aufgerichteten Mittelstachelstellung reihe ich Echinocactus krausei unter Echinomastus
erectocentrus ein, bis er mehr geklrt oder wiedergefunden ist.
Fr Echinomastus erectocentrus gibt L. Benson (The Cacti of Arizona, 100. 1941)
keine Langareolen an, wie sie auf Marshalls Abbildung (Cactac., 170. 1941,
Fig. 130) erkennbar sind, aber er sagt bei der Frucht auf einer Seite aufreiend.
Dies ist vllig abweichend vom ffnen der Frucht z. B. bei E. intertextus. Aber
abweichendes Fruchtffnen habe ich zuweilen schon bei anderen Gattungen beobachtet (z. B. Neobuxbaumia), oder es wrde Untergattungsteilung erfordern (wie
bei Astrophytum). Vorderhand ist eine solche Trennung jedoch nicht mglich.
Alle Arten sind durch dichtere und ziemlich bunte Bestachelung ausgezeichnet,
schne Pflanzen, aber leider sind einige nicht leicht in der Kultur zu halten.
Ty p u s : Echinocactus erectocentrus Coult. Typstandort: USA (Arizona, bei
Benson).
Vo r k o m m e n : USA (Texas, W-Utah, S-Nevada, O-Kalifornien, NW-Arizona,
SO-Arizona), N - M e x i k o (Coahuila?, Chihuahua, Durango, Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Echinomastus
2825
2826
Echinomastus
2827
Echinomastus
Abb. 2653. Echinomastus sp. (E. pallidus nom. prov.). Eine neue Art, dem E. erectocentrus
nahestehend? (Pflanze aus Japan.)
van
der
Steeg,
2828
Echinomastus
Echinomastus
2829
teilt, diese um die Areolen verdickt und mit schmlerem Grat herablaufend;
Areolen bis zur Kerbe reichend und nach hinten etwas verbreiternd, ca. 1,5 cm
entfernt, mit weiem Filz; Randst. ber 30, die unteren die krzesten, ca. 1,5 cm
lang, die oberen lngsten bis 3 cm lang, in mehreren Reihen, ziemlich steif, gerade oder wenig gebogen; Mittelst. (3) 4, die 3 oberen nach oben gebogenen wenig
von den Randst. unterschieden (K. Schumann), der untere vorgestreckt; Bl.
(nach Aufnahme Andreae, Beitr. z. Sukkde. u.-pflege, 26. 1939) ziemlich klein,
glockig-trichterig, mig weit ffnend. M e x i k o (Durango, am Rio Nazas, westlich von Villa Lerdo; Zacatecas). (Abb. 26562657 [?]).
Die Art scheint in der Farbe der Bestachelung variabel zu sein. K. Schumann
beschreibt diese: alle St. eigentmlich blulich grauschwarz, gegen das Licht
gehalten rotbraun schimmernd; Britton u. Rose sagen alle St. wei, ausgenommen die schwarzen Spitzen. Abb. 2656 zeigt eine solche weistachlige
Pflanze; aber die Mittelst. sind eher schlank-pfriemlich und krftig als nadelig,
wie Britton u. Rose angeben.
Bei der von Andreae l. c. abgebildeten Pflanze (Abb. 2657) kann es sich um
eine Variett (?) handeln; hier laufen die Hcker deutlich mit lngerem Grat
herab und zeigen, da man beim Bltensitz nicht von Axille im blichen
Sinne sprechen kann, wie es Marshall tut.
Thelomastus durangensis (Rge.) Fri ist eine comb. nud.
3. Echinomastus johnsonii (Parry) Baxt. California Cactus, 75. 1935
Echinocactus johnsonii Parry, in Engelmann, Bot. Kings Surv., 117. 1871.
Echinocactus johnsonii octocentrus Coult. Ferocactus johnsonii (Parry)
Br. & R., The Cact., III:141. 1922.
Spter zylindrisch, selten mehr als 25 cm hoch, bis ca. 12 cm , einzeln; Rippen
nach Benson meist 1820 (nach Hester auch 1315), gerade oder etwas gedreht. durch Querbuchten stark in niedrige, rundliche Hcker zerteilt; Randst.
nach Britton u. Rose 1014, nach Benson 1012 [nach Hester, C. & S. J.
(US.). V:7, 504. 1934, kommen zu 10 % auch 8 oder 17, zu 20 % und 30 % auch
Abb. 2656. Echinomastus durangensis (Rge.) Br. & R. jngere, rundliche Pflanze.
2830
Echinomastus
Echinomastus
2831
Dessen Pflanze stammte aus Arizona, Yuma County. Sie unterscheidet sich (nach
Hester) durch grere Lnge, bis 40 cm lang (!), bis 15 cm ; Randst. 1011
(gelegentlich auch 1214); Mittelst. meist 4 (5) (zu 5% auch 67 Mittelst.,
lt. Hester); Bl. ca. 6 cm lang, 5 cm , kanariengelb oder blasser, mit braunroter
Mitte, ungefhr 7 Tage geffnet. Die St. variieren von blagelb bis rosa und nach
grau- bis braunrot.
In C. & S. J. (US.), XXVII:4, 106107. 1955, beschreibt George G. Glade
den Fund von Echinomastus johnsonii v. lutescens Parrish im Staate Nevada,
bei Searchlight. Er gibt an, da die Blten grer sind, zuerst grnlich, dann
gelb, mit braunroter Mitte. Bezglich der Publikation in Arizonas Cactusses
gebe ich die Angabe von Glade wieder.
Wenn auch Echinomastus johnsonii ziemlich variabel ist, scheint die Variett
wohl berechtigt zu sein, auf Grund der greren Wuchshhe (obwohl Benson
eine solche fr Arizona nicht erwhnt, von woher er auch gelbblhende Pflanzen
berichtet); auch die Stachelzahl ist nach Hester abweichend; die Bltengre
ist dagegen offenbar weniger magebend.
Glade schreibt zum Teil nur ein Schreibfehler Echinomastus johnstonii
v. lutescens.
4. Echinomastus intertextus (Eng.) Br. & R. The Cact., III:149. 1922
Echinocactus intertextus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:277. 1856. Cactus
pectinatus centralis Coult. Echinocereus pectinatus centralis K. Sch.
E. centralis Rose (1909) 1).
Engelmann beschrieb den Typus der Art in Cact. of the Bound., 27. 1858:
Kleiner, eifrmig-kugelig; Rippen 13, etwas schrg; Hcker oben mit kurzer, befilzter Furche; Areolen eifrmig, anfangs schmler; mit kurzen steifen St., Basis
weilich, oben brunlich, randstndige 1625, anliegend, verflochten, die 59
borstenhnlichen oberen gerade, die steiferen seitlichen etwas lnger, der krf-
2832
Echinomastus
Echinomastus
2833
2834
Echinomastus
Echinomastus
2835
2836
Echinomastus
Abb. 2663.
Echinomastus macdowellii
(Reb.) Br. & R. (Sammlung
Delrue, Menton-Garavan).
Abb. 2664.
Echinomastus macdowellii (Reb.)
Br. & R. in Blte, rein weie Kulturpflanze. (Foto: Dlz.)
Utahia
2837
Abb. 2665. Echinomastus macdowellii (Reb.) Br. & R. Importpflanze mit krftiger gelblichen
Mittelstacheln.
2838
Utahia
Blten-, Frucht- und Samenfotos von R. H. Peebles (in dem gleichen Journal,
XIII:6, 8386. 1941) einen eingehenden Bericht ber die Gattung. Ich gebe
nachstehend Peebles Beschreibung, als die beste bisherige, wieder.
Abb. 2667. Utahia sileri (Eng.) Br. & R. Sehr selten in den Sammlungen. Dieses Exemplar
ist ganz elfenbeinwei bestachelt, die Randstacheln nur zum Teil mit uerst feiner brunlicher Spitze, die Mittelstacheln mehr oder weniger von oben her braungespitzt, der lngste
schrg aufwrts und gerade vorgestreckt. Es ist dies eine geradstachlige Form mit auch
anfangs nie schwarzen Stacheln.
Utahia
2839
Aus den vorerwhnten Aufnahmen ergibt sich: Im Gegensatz zu L. Benson (The Cacti of
Arizona, Univ. of Arizona Biol.
Sci. Bull., 5:114. 1940), der sagt
ltere Pflanzenteile zeigen etwas
die Tendenz zum Zusammenflieen der Hcker und Rippen zu
bilden, will Peebles stets nur
deutlich getrennte Hcker gesehen haben. Es ist mir aber auch
bei anderen deutlich warzig gehckerten Arten (Turbinicarpus,
Neochilenia) ein Zusammenflieen
der Warzenhcker bekannt, wenn
sie gepfropft werden; die Warzenhcker mgen also eine jngere
Erwerbung sein, oder sie sind oft
nur besonders scharf ausgeprgt.
Die Stacheln sollen spter am
unteren Teil der Pflanze oben
zerfasern (was jedoch nicht unique ist, wie Lindsay sagt, sondern auch sonst zuweilen beobachtet wird)1). Peebles stellte
fest, da die Frucht seitlich aufreit. das Areolenfilzpolster geht
in das angrenzende der BlAbb. 2668. Areolenbild der Utahia sileri (Eng.)
ten ber,und die Samen zeigen eine
Br. & R., mit lngerem, lockerem Filzbesatz. Die
nach unten zu manchmal leicht gekanteten Mittel
eigenartige Krmmung, bei der
stacheln verbreitern sich zur Basis hin.
der Nabel genau genommen weder
basal noch bauchseitlich (ventral)
steht; er zeigt gewissermaen eine Zwischenstellung zwischen der Anheftung bei
Thelocactus und Echinomastus (soweit hier bekannt), wie bei letzterem auch seitliches Aufreien der Frucht auftritt, und nach Peebles Bild kann man sich vorstellen, wie es bei Echinomastus zu einer etwas verlngerten Areole kam. Die Frucht ist
weitlufig und klein beschuppt. Merkwrdigerweise sagt keiner der vorerwhnten
Autoren etwas, ob in den Achseln etwa Filzbildung vorhanden ist; nach Peebles
Fruchtfoto knnte man es annehmen. Diese Feststellung ist wichtig, da auch bei
Echinomastus zum Teil geringe Filzspuren berichtet sind, so da dies bei Utahia
nicht ausgeschlossen wre bzw. sich auch hierin eine nhere Beziehung zu Echinomastus erweisen knnte. E. F. Wiegands Bild (Abb. 2666) zeigt, da auch die
Stacheln am ganzen Krper ziemlich dunkel und die Petalen oben mehr gerundet
sein knnen, nicht nur spitzlich verjngt. Ich sah auch fast ganz weie Pflanzen,
die Paradine fr mich sammelte (Abb. 2667).
Die Art ist bisher nur in Gipsablagerungen beobachtet worden; anscheinend
hlt sie sich (daher?) nicht lange in der Kultur.
Ty p u s : Echinocactus sileri Eng. Typstandort: Cottonwood Springs und
Pipe Springs, in N-Arizona, (erste Angabe: S-Utah).
1
180
)Bei der Pflanze, die mir vorlag, sah ich dies nicht.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2840
Utahia
Vo r k o m m e n : USA (bisher
nur aus dem Gebiet nrdlich der Route Pipe Springs
und Fredonia in N-Arizona bekannt).
1.Utahia sileri (Eng.) Br. & R.
The Cact., III:215. 1922
Echinocactus sileri Eng., in
Coulter, Contr. U.S. Nat.
Herb., 3:376. 1896.
Einzeln, kugelig bis oblong, bis
15 cm hoch und 12 cm ; Rippen
ganz undeutlich, spiralig, 816,
deutlich in Hcker aufgeteilt,
diese an der Basis rhombischkantig, in der Mitte rundlich und
nach oben verjngend (nach
Schumann 1 bis 1,5 cm hoch),
ca. 1 cm lang und breit; Areolen
weiwollig1), 11,5 cm entfernt,
Abb. 2669. Utahia sileri (Eng.) Br.
& R.: bermakroaufnahme der am
Scheitel dicht verwobenen, starren
Stacheln.
Abb. 2670. Die Samen der Utahia sileri (Eng.) Br. & R. haben eine feinkrnige Testa,
der ziemlich groe, leicht vertiefte Nabel ist subventral.
1
)So in der hier nach Engelmann wiedergegebenen Originalbeschreibung. Ich sah mehr
filzig-haarige Areolen, 58 mm . Das Exemplar, das mir vorlag, hatte auch strkere bzw.
weiere Gesamtbestachelung als die von Peebles und Wiegand aufgenommene Pflanze, die
Mittelstacheln basal strker verdickt.
Pediocactus
2841
2842
Pediocactus
Pediocactus
2843
2844
Pediocactus
Abb. 2671. Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. Von Marshall als P. hermannii Marsh.
beschriebene Form oder Variett. (Foto: E. F. Wiegand.)
Abb. 2672. ben links: Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. Jngeres Stck des Typus aus
dem Staate Washington, ziemlich gro werdend (bis 22 cm hoch, 15 cm ), fast immer einzeln wachsend. Oben rechts: Stachelbild des Typus der Art. Unten links: Pediocactus
simpsonii v. caespiticus Backbg. Junge, noch unverzweigte Pflanze aus Colorado (Salida),
spter stark verzweigend, Gruppen bis 30 cm und bis zu 50 Kpfen, die Einzelkpfe kleiner
bleibend als beim Typus der Art. Unten rechts: Stachelbild von Pediocactus simpsonii v.
caespiticus Backbg.
Pediocactus
Abb. 2672
2845
2846
Pediocactus
Abb. 2673. Mamillaria purpusii K. Sch., Illustration in MfK., 167. 1894, eine nicht ganz treffende Darstellung von Pediocactus simpsonii (Eng.)
Br. & R. (Zeichnung: P. Behrend.)
Nach Engelmann in allem kleiner als der Typus der Art. Nach
Boissevain: Mittelst. 0,41 cm
lang; Randst. nicht verflochten,
U S A (Colorado: Pikes Peak,
Estes Park, Gunnison; Territorium des Sangre de Cristo Pass;
Clear Creek Valley, auf 2400 bis
3000 m).
)Name zuerst erwhnt in The Nat. C. & S. J., 14:4, 63. 1959.
Gymnocactus
2847
Die Pflanzen sind lange von Schnee bedeckt und haben nur eine kurze Vegetationszeit.
Die Pflanze der Abb. 2672, oben, scheint die von Coulter als Echinocactus
simpsonii v. robustior Coult. bezeichnete zu sein: In allen Teilen viel grer,
besonders den Warzen Randst. 1620, bis 2,3 cm lang; Mittelst. 12,8 cm lang
werdend. U S A (Nevada, Humboldtberge und nrdlich bis Washington).
Die von mir abgebildete Pflanze wurde ebenfalls in Washington gefunden. Mit
ihr identisch ist vielleicht der Melocactus on the Oregon Plains, von dem nach
Britton u. Rose Charles A. Geyer in The London Journ. of Bot., 5:25. 1846,
berichtete, und den auch Britton u. Rose fr die Washington-Form halten. Es
scheint dies die erste Auffindung der Gattung gewesen zu sein.
Pediocactus (?) paradinei B. Bens.: s. unter Pilocanthus.
Eine mittelstachellose neue Art, Pediocactus knowltonii L. Bens., aus Colorado
(bei La Boca), wird in C. & S. J. (US), XXXII:6, 193. 1960, erwhnt.
191. GYMNOCACTUS Backbg.
BfK., 1938-6 (S. 10, 22)
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte
bei Britton u. Rose Neolloydia Br. & R. pro partebei anderen Autoren zum Teil
als Thelocactus (K. Sch.) Br. & R. bei Knuth und Buxbaum zum Teil als
Neolloydia Br. & R. Rapicactus Buxb. & Oehme, Jahrb. DKG., Aug. 1942-23]
Die Gattung scheint an Echinomastus anzuschlieen, der noch Schuppen an
Ovarium und Frucht besitzt, whrend diese bei Gymnocactus fehlen. Buxbaum
hat das in Jahrb. DKG (II), Aug. 1942-23, treffend ausgedrckt: Gehrt zu jenen
hchst abgeleiteten Bltentypen, an denen jeder Achsencharakter restlos geschwunden und auch das Perikarpell vllig nackt geworden ist.
Es kennzeichnet die Kompliziertheit der Buxbaumschen Gliederungsmethode,
da er, nachdem er 1942 so klar das unterscheidende Gattungsmerkmal von
Gymnocactus umrissen hatte, dies Genus spter [C. & S. J. (US.), XXIII:6,
193197. 1951] als Synonym zu Neolloydia stellt (whrend er sein Genus
Rapicactus als eigene Gattung bestehen lt).
Vermutlich regte dazu Britton u. Roses Einbeziehung von Gymnocactus horripilus zu Neolloydia an, da sie von grooved tubercles sprechen. Sie kannten
aber keine lebenden Pflanzen. Schumann (Gesamtbschrbg., 444. 1898) sagt in
seiner przisen Beobachtungsweise richtiger Areolen elliptisch, ber das Stachelbndel hinaus verlngert. Nahezu vllig gleich sind die Areolen von Gymnocactus
beguinii; bei G. viereckii sind sie rckwrts zu einer k u r z e n Furche verlngert
(Werdermann in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., T. 156. 1939), bei G. gielsdorfianus nur lnglich (Werdermann, l. c., T. 164). Bei den beiden Arten Echinocactus conothelos und E. saussieri, die ich daher nur bei Gymnocactus unterbringen
konnte, und die im Hckerbild sehr stark der Abbildung von Gymnocactus
horripilus in Blh. Kakt., I: Tafel 6 (als Echinocactus horripilus), hneln, ist
keine Areolenverlngerung zu beobachten. Es handelt sich nirgends um echte
Furchen wie bei Neolloydia, aber wenn auch zum Teil um verlngerte Areolen,
so doch nicht einmal um Langareolen wie bei Thelocactus, bei dem zudem Schuppen
an der Blte vorhanden sind. Dagegen scheint eine grere hnlichkeit der
Merkmale mit Echinomastus zu bestehen, bei dem aber nicht das Perikarpell
vllig nackt ist.
Bezglich Rapicactus sagt Buxbaum l. c. 1942: Der uere Bau der Blte
von Rapicactus und Gymnocactus weist bestimmt ziemlich groe hnlichkeit
2848
Gymnocactus
auf! Eine Abtrennung erfolgte dann nach dem inneren Merkmal eines unterschiedlichen Perikarpell-Baues, wozu noch wie der Gattungsname sagt
die Eigenart der Wurzel bzw. des epicotylen Langsprosses kommen. Ob das
erstere Argument zu einer Abtrennung berechtigt, bedarf noch zahlreicher vergleichend wertender Beobachtungen. Rbenwurzeln mit verschiedenartigem dnnem
Hals finden sich sowohl bei Gymnocactus mandragora, wie bei Weingartia, Neoporteria, Neochilenia, Copiapoa; Buxbaum hat dies letztere Argument auch wohlweislich nicht als entscheidend angefhrt. Die Areolen sind bei Rapicactus subterraneus
(Backbg.) Buxb. & Oehme nicht verlngert, genauso wie bei Gymnocactus
saussieri und G. conothelos. Auerdem sollen, nach Doelz, die Autoren bei der
Aufstellung zuerst mein Genus Gymnocactus bersehen haben1).
Ich kann es nur als einen bedenklichen Beweis fr die nach Bedarf wechselnde
Methode Buxbaums ansehen, wenn er genug Grnde beibringt, um die gut
geschlossene Artengruppe des lteren Namens Gymnocactus zu zerreien und fr
einen Teil derselben nur Rapicactus gelten zu lassen. Schon allein die Habitusund Bltenhnlichkeit von Gymnoc. subterraneus, viereckii, saueri, horripilus,
beguinii, gielsdorfianus und mandragora spricht gegen die Richtigkeit eines solchen
Verfahrens. Eine gewisse Schwierigkeit bot allerdings die Behandlung von G. conothelos und G. saussieri, die wegen der Bltenhnlichkeit und der relativ kurzen
Areolen hierunter einbezogen wurden. Leider gibt es fr beide keine genauen
Bltenbeschreibungen, was die etwaige Beschuppung von Rhre und Fruchtknoten anbetrifft. Schumann (Gesamtbschrbg., 440. 1898) schreibt als einziger
ovario prob. (!) squamoso glabro. Sicher ist dies also nicht. Angesichts der
Namensverflechtung dieser beiden Arten mit Theloc. hastifer, was die Zugehrigkeit des Namens Theloc. saussieri longispinus hort. anbetrifft, besteht auch die
Mglichkeit, da beide vorerwhnte Arten zu Thelocactus gehren und Th. hastifer
nur eine Variett ist, denn ich sah bei einem Import des Zchters Thiemann,
Bremen, da es bei letzterem schlankzylindrische wie auch etwas gestrecktovoide Krper gibt. Eine Klrung ist nur durch genauere Ovariumsbeobachtung
mglich, wozu hoffentlich meine schrfere Gliederung beitrgt.
ber die Samen ist wenig bekannt; sie scheinen alle mattschwarz und fein
warzig gehckert zu sein. Die Arten sind im allgemeinen wchsig, bis auf die
Rben bildenden, die sich aber als Pfropfungen leichter kultivieren lassen,
vor allem G. mandragora.
Ty p u s : Echinocactus saueri Bd. Typstandort: Mexiko (Tamaulipas, Salamanca-Gebirge bei San Vicente).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Coahuila, Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Zacatecas).
1
)Buxbaums Ausfhrungen in Sukkde. (SKG), IV: 4. 1951 (auf Grund seiner Angaben
in sterr. Bot. Zschr.) knnen trotz ihrer Lnge nicht bersehen lassen, da er hier anscheinend mehr zur Rettung seines Genus Rapicactus als zur wirklichen Klrung der GymnocactusArten schreibt. Er fut auf ungenauen frheren Angaben Knuths; man braucht aber nur
die Farbfotos Werdermanns in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflz. zu betrachten, um zu erkennen,
da hier keine wirklichen Furchen und keine Axillenbltigkeit wie bei Neolloydia vorliegen.
Man hat sich zur genauen Definition schon frher bemht, zwischen runden, lnglichen und
Langareolen einerseits, andererseits Furchen und Axillenblten zu unterscheiden. Das wird
durch die Zusammenfassung von Gymnocactus und Neolloydia berflssigerweise verwischt,
d. h. wie und wo die beiden Gattungen in Wirklichkeit blhen. Buxbaum gibt fr Rapicactus
ein Bltenstielchen an; das erwhnt Bdeker aber bei Echinocactus valdezianus ebenfalls. Ich
kann mich den ungenauen Feststellungen nicht anschlieen; fr mich ist Rapicactus ein
Synonym.
Gymnocactus
2849
2850
Gymnocactus
Pflanzen
Gymnocactus
2851
2852
Gymnocactus
Abb. 2674.
Gymnocactus viereckii (Werd.)
Backbg.
Abb. 2675.
Gymnocactus viereckii (Werd.)
Backbg. mit locker gestellten
Perigonblttern.
Gymnocactus
2853
2854
Gymnocactus
Abb. 2677.
Gymnocactus beguinii (Web.)
Backbg.
Abb. 2678.
Gymnocactus beguinii v. senilis
(Hort.).
Gymnocactus
2855
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
Abb. 2679.
Gymnocactus beguinii v. smithii (Mhlpfrdt.)
Backbg.
2856
Gymnocactus
Gymnocactus
2857
Abb. 2680. Gymnocactus ysabelae (K. Schlange) Backbg., links: von oben gesehen;
rechts: mit Blte. (Foto: Castaeda.)
Warzen etwas krzer und weniger krftig; St. krzer und kaum miteinander
verflochten. Vom gleichen Standort.
Es erscheint mir nicht als sicher, da die Variett aufrechterhalten werden kann,
da z. B. G. viereckii zeigt, da diese Arten manchmal variabler sind, doch kann
ich darber mangels gengenden lebenden Materials nichts Sicheres sagen.
6. Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5,
151, 1951, ohne Basonym
Echinocactus gielsdorfianus Werd., M. d. DKG., 215. 1929. Neolloydia
gielsdorfiana (Werd.) Knuth, Kaktus-ABC, 366. 1935. Thelocactus gielsdorfianus (Werd.) Werd., in Borg, Cacti, 284. 1937.
Als Werdermann in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., T. 164. 1939, die Art
farbig abbildete, erkannte er richtig Knuths Einbeziehung zu Neolloydia nicht
an. Seine Ansicht deckt sich mit der meinigen (im Gegensatz zu Buxbaum), da
es sich nicht um ein Neolloydia handelt; hier bleibt nur Gymnocactus als diejenige
Gattung brig, zu der diese Art gestellt werden kann.
Beschreibung nach Werdermann: Meist einzeln, seltener am Grunde sprossend,
kugelig-eifrmig oder fast kurz-zylindrisch, matt blau- bis grau- oder etwas
gelblichgrn, an lteren Teilen oft etwas weischlferig; Scheitel von weier
Wolle bedeckt und von braunschwarzen St. durchstoen; Warzen locker stehend,
basal unregelmig begrenzt bzw. durch Lngs- und Querfurchen getrennt,
manchmal nicht ganz bis zur Basis, oder aufwrts ausgezogen, zuweilen kleine
bzw. niedrige warzenartige Teile abgeschnrt stehend, als abgeteilte, nach oben
gezogene Basis, Warzenform daher nicht gleichmig, aber kegel- bis pyramidenfrmig, Basis unten rundlich, nach oben Fu mehr verjngt und Oberseite auch
zuweilen kantig, Spitze abgestutzt; Areolen ca. 2 mm lang bzw. lnglich, nicht
furchig, anfangs mit dichter flockig-weier Wolle, nur allmhlich verkahlend; St.
meist nur randstndig, 68, anfangs mehr aufgerichtet, gerade oder unregelmig
sanft gebogen bis gekrmmt, dnn pfriemlich, bis ca. 2 cm lang, anfangs
dunkelbraun mit schwrzlicher Spitze, oft grau bereift, spter schmutzig brunlichwei bis kalkig und meist bestoen; Bl. ca. 22,5 cm lang; Ov. etwas abgeschnrt, klein, blagrn, nackt; Rhre ca. 5 mm lang, etwas trichterig er181*
2858
Gymnocactus
Gymnocactus
2859
2860
Gymnocactus
Abb. 2683. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg. (Foto: Kakteen-Haage.)
Abb. 2684. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg. Blick in die Blte.
(Foto: Kakteen-Haage.)
schmal lanzettlich; Staubb. und
N. safrangelb. M e x i k o (San
Luis Potos, nach Berger; nach
Weber genauer: bei Matehuala). (Abb. 26852686).
Steht zweifellos der vorigen
Art sehr nahe; die Blten sind
annhernd gleich gro, gleich
gefrbt, die Stachelangaben
bzw. Mittelstachellnge ist nicht
wesentlich unterschieden, wenigstens bei gewissen Exemplaren,
auch die Warzenform bzw. ihre
eigenartige aufgebogene Gestalt sind gleich. Da auch bei
der Thelocactus bicolor-Gruppe
strkere Unterschiede der Krperform auftreten, mag es
richtiger sein, diese Art als
Variett des lteren Namens
Echinocactus conothelos anzusehen; aber das ist Ansichtssache.
Gymnocactus
2861
2862
Gymnocactus
Gymnocactus
2863
2688
2689
Abb. 2688. Gymnocactus subterraneus (Backbg.) Backbg. Blhende Pfropfung. Vergleicht
man die Pflanze mit den Abb. 26742690, so erkennt man die Geschlossenheit
der Merkmale dieses Genus sowie, da Buxbaums Abtrennung dieser Art als
Genus Rapicactus nicht berechtigt ist.
Abb. 2689. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg. (Foto: Kakteen-Haage.)
2864
Gymnocactus
Abb. 2690. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg. Auch diese Art zeigt im Habitus
bzw. seiner hnlichkeit mit G. beguinii usw. die Einheitlichkeit der
Gymnocactus-Artengruppe.
Gymnocactus
2865
ein Stielchen, aber bei rbiger Wurzel doch keinen dnnen Hals. Dies zeigt, da
man diesen Merkmalen im einzelnen keine zu groe Bedeutung beimessen kann.
Dem Bltensitz nach auch keine Pelecyphora, nach dem nackten Ovarium kein
Thelocactus.
ber die Pflanze wurde zum ersten Mal in MfK., 44. 1892, berichtet, als einen
neuen Pelecyphora-Import von A. Bennecke, l. c., 68. 1893, als P. fimbriata
Hildm.
Abb. 2693. Vergrerung einer Makroaufnahme von Echinocactus valdezianus (Mll.) Bd..
Schon der oberflchliche Vergleich mit den Blten der vorhergehenden Abbildung zeigt,
da die Art bisher nur als Gymnocactus valdezianus (Mll.) Backbg. bezeichnet werden kann.
Eine endgltige Einreihung haben denn auch bisher andere Autoren nicht vornehmen knnen.
(Foto: Kilian.)
2866
Strombocactus
Obregonia
2867
Abb. 2694. Zwei in Gre und Form der inneren Perigonbltter etwas unterschiedliche
Blten von Strombocactus disciformis (DC.) Br. & R.
Nur ein Name war Echinocactus helianthodiscus Lem. in Salm-Dyck, Cact. Hort.
Dyck., 1844. 17. 1845.
Marshalls Einbeziehung von Strombocactus [C. & S. J. (US.), 55. 1946] zu
dem axillenbltigen Ariocarpus war eine irrige Synonymievermehrung.
Strombocactus disciformis v. setosus ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
Die grerbltige Form wurde in Katalog Haage, 17. 1925, als v. seidelii
Hge. bezeichnet, Petalen oben (spitz oder) rundlich.
193. OBREGONIA Fri
ZfS., 184. 192728
[Bei Berger (Entwicklgsl., 72. 1926) zu Strombocactus bei Marshall (C. & S.
J. (US.), XVIII:4, 55. 1946) zu Ariocarpus]
Die Pflanzen wurden von Fri gefunden und unter dem jetzigen Namen zuerst
1923 in den Handel gebracht; Obregonia wurde auch in ZfS., 103. 1925, erwhnt1),
und daher wird wohl bei Marshall [C. & S. J. (US.). XVIII:4, 56. 1946] 1925
1
2868
Obregonia
als Publikationsjahr angegeben, wie schon irrtmlich bei Berger (Kakteen, 260.
1929), obwohl er selbst die neue Gattung von Fri mit lateinischer Diagnose erst
in ZfS., 185. 1927, verffentlichte. Dort weist Berger darauf hin, da mit der
Gattung Ariocarpus bel umgegangen wurde, deren Arten selbst in neuerer Zeit
noch oft verwechselt worden sind. Trotz Bergers Hinweis l. c. auf die Axillenbltigkeit von Ariocarpus hat Marshall die unrichtige Suhrsche Bemerkung
von 1925 wieder aufgegriffen und Obregonia zu Ariocarpus gestellt, obwohl Berger
sagt: Obregonia hat weder etwas mit Ariocarpus noch mit Roseocactus (ein nicht
weniger bel behandeltes Genus; Backeberg) zu tun. Sowohl Strombocactus
wie Obregonia haben keine Furchen (wie Roseocactus) und die Blten entstehen
nicht aus der Axille (wie bei Ariocarpus); beide sind echte Echinocacteen, sagt
Berger richtig. Die Warzen von Obregonia haben in der quergezogenen und welligen Form ihrer Basis viel hnlichkeit mit denen von Strombocactus und mit
diesem auch die weichen und zuletzt abfallenden Stacheln gemein; die Blten
von Obregonia haben aber eine lngere Rhre, diese gnzlich unbeschuppt bis
an den Schlund, an dem die schmalen, wenigen und stumpflichen ueren Perigonbltter sitzen; die inneren Perigonbl. sind viel lnger und zahlreicher; die Frucht
ist f l e i s c h i g und nackt, hnlich wie bei Mamillaria, aber wei, die aufsitzende
Bltenhlle springt ringfrmig ab; die Samen sind viel grer als bei Strombocactus, mattschwarz und feinwarzig (Beschrbg. Bergers, ZfS., 185. 1927). Marshalls berflssige Revision of the Genus Ariocarpus lt nur die Unterschiede in Vergessenheit geraten.
Ty p u s : Obregonia denegrii Fri Typstandort: Mexiko (Tamaulipas).
Vo r k o m m e n : Nur im mexikanischen Staat Tamaulipas.
1. Obregonia denegrii Fri ZfS., 185. 192728
Krper mit dicker Wurzel, verkehrt kegelig, mit flachem Kopf, grau- oder
dunkelgrn, 812 cm breit; Warzen fast blattartig, dick, dreieckig, 22,5 cm
breit am Grunde, 11,5 cm lang, oberseits flach, am Rcken gekielt; Areolen
an der Spitze der Warzen, anfangs wollig und mit 24 schwachen, leicht gebogenen, kaum stechenden, 11,5 cm langen Stacheln, aber bald Wolle und St.
verlierend, zuweilen letztere auch etwas lnger haftend; Bl. wei oder hellrosa,
hnlich denen von Strombocactus; Ov. und Rhre kahl bzw. nackt, bis auf
wenige uere, schuppenartige Hllbltter; Fr. in der Scheitelwolle verborgen,
wei, fleischig, mit den trockenen Bltenresten, diese abspringend; S. gro,
schwarz. (Nach Bergers Beschreibung in Kakteen, 260. 1929). M e x i k o
(Tamaulipas; San Vicente bei Ciudad Victoria) (Abb. 2695).
Eine der Blte, den abfallenden weichen Stacheln und der Warzenform nach
Strombocactus sehr hnliche Pflanze, nur da die Warzenhcker lnger ausgezogen sind; H. Bravo bringt in Las Cact. de Mex., 387. 1937 (Fig. 203), ein
Foto, das die hnlichkeit besonders gut zeigt. Dennoch weisen beide Gattungen
wesentliche Unterschiede in Blte und Frucht auf, ein gutes Beispiel dafr, da
entwicklungsgeschichtliche Theorien bedenklich sind, wenn wir bislang keinerlei
Vorstellung bzw. exakten Nachweis haben, wie es bei teilweise soviel hnlichkeit
zu andererseits derartigen Verschiedenheiten kam. Gerade solche Flle haben
mich bewogen, statt vorschneller Vereinigung die vorsichtige, genaue Differenzierung nach einheitlichen Gesichtspunkten vorzuziehen, zumal dies das beste
Bestimmungshilfsmittel ist.
Obregonia lt sich spter bzw. als Importe wenigstens nach meinen Erfahrungen nicht pfropfen. Ihre Kultur ist nicht einfach, da die Pflanzen, solange
Toumeya
2869
Abb. 2695. Links: Obregonia denegrii Fri aufblhend; rechts: Obregonia denegrii Fri
im Bltenhochstand.
sie nicht in wirklich gutem Wuchszustand sind (und sie dahin zu bringen, gelingt
ziemlich schwer), keine Sonne vertragen, rot werden und langsam eingehen.
Die meisten importierten Pflanzen sind daher wieder verschwunden. Es empfiehlt sich mehr schattiger Stand; unter solchen Umstnden habe ich allerdings
schon einige gut wachsende Exemplare in den Sammlungen angetroffen.
194. TOUMEYA Br. & R.
The Cact., III:9 1. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte Toumeya emend. Marsh. pro parte, in Cactus (Paris), 4:5. 1946]
Die Gattung wird hier, in bereinstimmung mit Buxbaum bzw. was die
Wiederausgliederung der Turbinicarpus-Arten aus Toumeya Br. & R. emend.
Marsh. anbetrifft unter Hinweis auf dessen Ausfhrungen in J. DKG. (II),
Dez. 1936-19-20, 1937-26-27, als monotypisch angesehen, zumal wir heute auch
mehr ber die von Marshall einbezogene Gattung Navajoa Croiz. wissen. Im
brigen sei auf die angegebenen Unterschiede im Schlssel von Band I des vorliegenden Werkes (S. 94) verwiesen. Es ist immer leichter, Arten zusammenzuziehen, als sie sorgfltig auf ihre unterscheidenden Merkmale hin zu trennen;
letzteres dient aber mehr der exakten Kenntnis der Pflanzen. Soweit
H. Bravo als Mitautorin der n. comb. in Marshalls erweiterter Fassung zeichnet,
hat sie wohl nur die Einzelheiten der mexikanischen Pflanzen beigesteuert. Nur
ein klares Trennungsprinzip kann gerade bei der Schwierigkeit, die feinen,
aber vorhandenen Unterschiede bei so winzigen Pflanzen sorgfltig zu erfassen
der Gefahr entgehen, in solche Widersprche zu geraten, wie sie sich z. B. daran
zeigen, da Berger und Borg Turbinicarpus-Arten zu Strombocactus einbezogen (den Marshall unrichtig zu Ariocarpus stellt), whrend sie Marshall
zu Toumeya einbezieht, wobei er die Unterschiede der Bestachelung, der Bltenform, der Merkmalsdifferenzen an Ovarium und Frucht in seinem Schssel unbercksichtigt lt und im brigen die unzutreffende Angabe macht: Backeberg hat Turbinicarpus im C. & S. J. of Amer., XXIII:150. 1951, beschrieben
usw., obwohl die selbstndige Fassung dieses Genus von Buxbaum stammt
2870
Toumeya
(s. oben). Die Angaben der Emendierung sind daher auch was z. B. in der
Gattungsbeschreibung die Fruchtmerkmale anbetrifft ungenau bzw. fr einige
der einbezogenen Arten sogar unrichtig. Zusammenziehungen sind m. E. nur berechtigt, wenn sie auf einem einheitlichen systematischen Prinzip basieren, das
dementsprechend fr die ganze Familie gilt, sonst kann es leicht zu Widersprchen kommen.
Britton u. Roses Gattungsdiagnose lautete: ein kleiner ovoider oder kurzzylindrischer Kaktus, die Areolen auf in niedrigen Spiralen sitzenden Hckern;
St. dnn, flach, wei, glnzend, papierartig, biegsam, die mittleren viel lnger als
die randstndigen; Bl. zentral, ungefhr so breit wie lang, wei, an den Stachelbndeln der jngsten Hcker entstehend; Ov. mit einigen winzigen Schuppen,
die Axillen nackt; uere Perigonbltter oval, oben spitzlich, die inneren lanzettlich zugespitzt; Rhre kurz, mit einigen lanzettlichen papierartigen St.; Fr.
trocken, kugelig, glatt; S. zusammengedrckt, schief, schwarz.
Ich habe die Pflanzen lngere Zeit kultiviert und auch oft zur Blte gebracht.
Ich beobachtete Filzspuren am Ovarium und oben gelegentlich winzige Papierstchelchen1), die Blte zwar etwas trichterig erweiternd, aber von unten her
mehr glockig, die Frucht auch mit wenigen Schuppen (wie auch Marshall angibt), im brigen trocken, dnnhutig und lngsreiend, alles Merkmale, die auf
Turbinicarpus nicht zutreffen. Nach B. W. Benson sind die Samen netzartig
gefeldert und ziemlich kugelig.
Ty p u s : Mamillaria papyracantha Eng. Typstandort: USA (Neumexiko,
bei Santa F).
Vo r k o m m e n : USA (Neumexiko, bei Santa F, Albuquerque und an einigen
anderen Stellen, sowie bei Show Low und weiter nrdlich zur NavajoReservation in Arizona).
1. Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R. The Cact., III:91. 1922
Mamillaria papyracantha Eng., Pl. Fendl., 49. 1849. Echinocactus papyracanthus Eng.
Einzeln, selten sprossend (ich habe von Hummel auf Cereus gepfropfte Pflanzen
erhalten, die auerordentlich stark sproten; die Angabe versteht sich also fr
wurzelechte Pflanzen), bis 10 cm hoch und (nach L. Benson) bis 2,5 cm (5 cm
bei Marshall l. c. wohl nur ein Fehler auf Grund der Angabe Britton u. Roses:
5 to 10 cm long); Rippen stark oder ganz in ziemlich niedrige breitrundliche
bis zylindrische Hcker aufgelst, zuweilen aber noch basal verbunden und
durch Quersenken getrennt, nach 8er und 13er Bz. geordnet; Randst. ca. 58,
viel krzer und schmler als die mittleren, zuweilen fast rundlich, sonst abgeflacht,
der unterste hufig etwas breiter, ca. 34 mm lang, horizontal strahlend, wei,
glnzend, manchmal ein lngerer gebogener und dnner im oberen Randteil;
Mittelst. bis 4, 23 aufwrts gerichtet und gekrmmt, bis 2 cm lang, einer
vorgestreckt und abwrts gebogen, bis 5 cm lang, dnn, papierartig, manchmal
in der Mitte schwach verdickt, die oberen auch zuweilen oben mit zwei Lngsfurchen; Bl. in Scheitelnhe, ca. 2,2 cm lang und ca. 1,25 cm weit ffnend;
Ov. fast halbkugelig, mit sehr wenigen Schuppen (oder kahl?), in den
Achseln wenigstens zuweilen Filzspuren, mitunter oben auch feine Flachstchelchen; Rhre mit spitzen, ganzrandigen Schuppen besetzt; Pet. lanzettlich, wei,
seidenglnzend; Staubbl. in halber Hllenlnge; N. 56, wei; Fr. kugelig, mit
verbleibender Hlle, einige Schuppen am Oberteil, anfangs etwas fleischig, dann
1
Toumeya
2871
Abb. 2696. Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R., ungefhr im Bltenhochstand.
182
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2872
Navajoa
Navajoa
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2874
Navajoa
Navajoa
2875
zona, ca. 300 Meilen Luftlinie westlich vom Typstandort der N. peeblesiana, auf
ca. 1500 m, auf den Hngen der Sdseite niedriger Berge im Gebiet der Nordseite des Grand Canyon). (Abb. 27002702).
Die Pflanzen wachsen auf einem Gemisch feinen Sand- und Kalksteingerlls,
sonnig, zwischen geringer, etwas grasiger Vegetation, zusammen mit Opuntia,
Cylindropuntia und Mamillaria.
Gefunden wurde diese interessante neue Art schon vor 3 Jahren von Mrs. und
Mr. Fickeisen; 1960 konnten zusammen mit Mr. Paradine und Mr. W. Rand
gengend Pflanzen gesammelt werden, um auch mir ausreichendes lebendes
Studienmaterial zu senden. Die Standortsangaben und die farbige Abbildung
verdanke ich Mrs. Florence R. Fickeisen. Nach L. Benson soll Mrs. Cowper
die Art zuerst 1956 gesehen haben. Der Typus befindet sich in meiner Sammlung.
Abb. 2700. Blhende Navajoa fickeisenii Backbg. am Standort. Die Randstacheln sind
zierlicher als bei N. peeblesiana. (Foto: Fickeisen.)
2876
Pilocanthus
2701
2702
Abb. 2701. Navajoa fickeisenii Backbg. Nahaufnahme der Pflanze mit Frucht.
Abb. 2702. Navajoa fickeisenii Backbg. Makroaufnahme der Bestachelung alter Pflanzen.
Pilocanthus
2877
Abb. 2703. Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg. am Standort.
(Foto: Paradine.)
2878
Pilocanthus
Abb. 2705.
Pilocanthus paradinei (B. Bens.)
B. W. Bens. & Backbg. Jngere Pflanze
mit Knospe und der typischen Wurzel.
Abb. 2706.
Frchte des Pilocanthus paradinei (B. Bens.)
B. W. Bens. & Backbg. (Foto: B. W. Benson.)
Pilocanthus
2879
Abb. 2707. Blhender lterer Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.
2880
Pilocanthus
cactus, sondern radfrmig, 1,2 cm lang, 2,2 cm breit, nahezu rhrenlos; Schuppenbltter dachziegelig stehend, 7 mm lang, 3 mm breit, breitlanzettlich, unten verjngt, rtlichbraun mit gelblichem, dnnem und etwas zerfressenem Saum, unmerklich in die Sep. bergehend; innere Perigonbl. kremwei, zuweilen mit rosa
Mittelstreif, ca. 3 mm breit, seidig glnzend und dicht stehend, mit dnnem, durchscheinendem, gerundetem Oberrand, unregelmiger Saum, wellig; Staubf.
gelblich; Staubb. dottergelb; Gr. gelblich; N. zart grnlichwei, nicht kpfig
zusammengeneigt; Fr. klein-eifrmig, seitlich klaffend aufreiend, trocken; S.
Abb. 2709. Warzenbild von Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.
(Foto: B. W. Benson.)
Abb. 2710. Voll entwickelter lterer Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.
Turbinicarpus
2881
2882
Turbinicarpus
Turbinicarpus
2883
1. Turbinicarpus macrochele
(Werd.) Buxb. & Backbg.
J. DKG. (II), Mai 1937-27
Echinocactus macrochele Werd.,
Notizbl. Bot. Gart. u. Mus.
Berlin-Dahlem, XI:104. 270.
1931. Strombocactus macrochele (Werd.) Backbg., BfK.,
1936-1. Toumeya macrochele
(Werd.) Bravo & Marsh.,
Saguaroland Bull., 117. 1956.
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 3 cm
hoch und 4 cm und lngerem
unterirdischem Teil; Scheitel weiwollig, von grauen St. berragt;
Epidermis matt graugrn; Rippen
in Warzen aufgelst, diese verschieden zahlreich und meist breiter
als hoch; Areolen lnglich und anfangs schmutzig weiwollig; St.
35, meist 4, bis 4 cm lang und mehr,
ziemlich stark gebogen und zuAbb. 2711. Turbinicarpus macrochele
sammengedrckt, oben oft rundlich,
(Werd.) Buxb. & Backbg.
ber dem Scheitel dicht verflochten,
sonst unregelmig gekrmmt und zuweilen die Spitze hakenhnlich gebogen,
oberseits flach und meist mit rinnenartiger Vertiefung, anfangs schmutziggelb mit
dunklerer Spitze, spter dunkelgrau, mit rauher, borkiger Oberflche, alte St.
meist ziemlich gleich lang; Bl. anscheinend nicht so willig erscheinend wie bei
dem hnlichen T. pseudomacrochele, wei, mit rosa Hauch; Fr. eine glatte
Beere. M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 2711).
2. Turhinicarpus polaskii Backbg. n. sp.
Ad 1 cm altus, ad 2,7 cm , subcaeruleo-viridis, radice conica; costis in
tubercula plana rotundula sed connexa, leviter separata, dissolutis, ca. 8;
aculeis primum 1, brevi tempore caduco, in apice conniventibus, flaveolis,
leviter annulatis, ad 1,2 cm longis; flore 1 cm longo, 1,5 cm ; phyllis perigonii exterioribus acutatis, viridibus, margine albido; phyllis perigonii
interioribus albis; fructu ignoto; seminibus nitidis, nigris, 0,75 mm
longis.
Krper leicht blulich-graugrn, ca. 1 cm hoch, bis 2,7 cm , mit konisch verjngter Wurzel; Rippen in flachrunde Hcker geteilt, aber nicht vllig, sondern
nur durch Querlinie getrennt, hnlich wie bei Lophophora williamsii; St. nur 1
(selten ein winziger Zusatzst., der bald abzufallen scheint), bis 12 mm lang, gelblich-hornfarben, dicht und schwach quergeringelt, die St. aber ohne Lngsrille; Bl. ca. 1 cm lang, 1,5 cm ; Sep. grnlich, mit weiem Rand und brunlicher Mitte, spitzig, glatt; Pet. schmallanzettlich, ca. 3 mm breit, zugespitzt
und mit feinem Stachelspitzchen, dieses zuweilen fehlend oder die Pet.-Spitze
geschlitzt, sonst glattrandig, mattglnzend, wei, zuweilen mit sehr hellem und
zartrosa Mittelton, rckseits mitunter etwas dunkler und zuweilen leicht brunlich getnt; Staubf. und Gr. rosa; Staubb. tief goldgelb; N. 6, rosa, mit zarter
2884
Turbinicarpus
Abb. 2712. Turbinicarpus polaskii Backbg. Obiges Bild zeigt, zusammen mit denen der
anderen Turbinicarpus-Arten, die Geschlossenheit dieses Genus in Habitus und Blte
besonders gut. Die Zusammenfassung mit Toumeya unter deren Genusnamen erscheint
danach als abwegig. (Makrofoto.)
Turbinicarpus
2885
keine Wolltpfelchen. Die genaue Unterscheidung solcher Merkmalsdifferezen ist bei diesen
kleinen und bei flchtigem Vergleich sich hnelnden Arten wichtig.
Die hnlichkeit des Krpers dieser Spezies
mit dem von Lophophora ist noch grer als bei
der nchsten Art.
3. Turbinicarpus lophophoroides
(Werd.) Buxb. & Backbg. J. DKG. (II),
Mai 1937-27
Thelocactus lophophoroides Werd., Kakteenkunde 9:176. 1934. Strombocactus lophophoroides (Werd.) Knuth, Kaktus-ABC, 356. 1935. Toumeya lopho- Abb. 2713. Turbinicarpus polaskii
Backbg. Bild der Bestachelung.
phoroides (Werd.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 119. 1956.
Einfach (ungepfropft), mit starker Rbenwurzel, gedrckt halbkugelig bis mehr
kegelfrmig, bis 3,5 cm hoch und 4,5 cm ; Scheitel weiwollig, stacheldurchsetzt;
Rippen in 24 mm hohe, unten 46eckige, ziemlich flache, rundliche oder
kantige, bis 12 mm breite Warzen aufgelst; Areolen etwas gestreckt, bis 2,5 mm
lang; St. 23(4), davon 2(3) (manchmal 4 kreuzfrmig) bis 8 mm lang
1 mittlerer, gerade aufgerichtet, nach oben gebogen, bis 1 cm lang, alle glatt, fast
ganz schwarz oder rauh und vergraut, auch weilich und mit dunklerem Oberteil,
leicht gebogen; Bl. ca. 3,5 cm breit; Ov. 23 mm ; Rhre 5 mm lang, schlank,
bla grnlich, glatt; Sep. 1 cm lang, bis 2,5 mm breit, bla grngelblich, oben
mehr brunlicholiv und mit hellem, rundlichem Rand; Pet. 2 cm lang, 4 mm breit
Abb. 2714. Turbinicarpus lophophoroides (Werd.) Buxb. & Backbg. Besonders der Trieb
ganz links unten zeigt, da hier keine echten Warzen gebildet werden; die Rippen sind noch
deutlich erkennbar und die Hcker nur durch seichte Querfurchen getrennt.
2886
Turbinicarpus
4. Turbinicarpus schmiedickeanus
(Bd.) Buxb. & Backbg. J.
DKG. (II), Mai 1937-27
Echinocactus schmiedickeanus Bd., ZfS., 229. 192728. Strombocactus schmiedickeanus (Bd.) Berg., Kakteen, 250. 1929 bzw. S. schmiedickeanus (Bd.) West, C. & S. J. (US.), II:2, 298. 1930. Toumeya
schmiedickeana (Bd.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 116. 1956.
Verkehrt-eifrmig oder keulig-zylindrisch, selten 2- oder mehrkpfig, bis
5 cm hoch und 3 cm , lebhaft mattgrn, unten vergraut; Scheitel weiwollig,
von Stacheln berragt; Rippen in Warzen aufgelst, nach 8er und 13er Bz.,
seitlich mehr abgerundet-4kantig bis kurz kegelfrmig, am Grunde 5 mm breit,
bis 7 mm lang, Kuppe abgestutzt; Areolen rund, 23 mm , starkwollig zu
Anfang; St. 3 (4), gewunden, stark nach oben gerichtet und im Scheitel ineinandergreifend, der lngste untere bis 2,5 cm lang, die anderen krzer, der
oberste der krzeste, oft fehlend, alle blattartig und dick, linealisch, 0,51 mm
breit, kurz zugespitzt, im Querschnitt rundlich, oberseits platt und oft mit feiner
Lngsfurche, schmutzig dunkelgraubraun, unter der Lupe wie bereift und quergerissen, alle St. spter abfallend; Bl. ca. 18 mm , verhltnismig kurz, seidenglnzend; Ov. kugelig, hell olivgrn wie auch die Rhre; Sep. 1 cm lang, 1,5 cm
breit, glattrandig, schlank lanzettlich, scharf zugespitzt, schmutzig hellrosa mit
olivbraunem Mittelstreifen auf der Auenseite; Pet. gleichgeformt, bis 15 mm
lang, 2 mm breit; Staubf. wei; Staubb. hellgelb; Gr. wei, unten und oben rosa;
Fr. eine Beere mit Schuppenspuren oder nackt. M e x i k o (Tamaulipas, bei
Miquihuana) (Abb. 2717).
West bezog sich auf Bergers Beschreibung und sprach die Neukombination
nicht eindeutig aus, ebenso nicht H. Bravo; dies ist die Folge von Bergers ungenauer Formulierung. Bei Stenocactus hat er alle Kombinationen im Index auf-
Turbinicarpus
2887
gefhrt, da dieser Name auch als Gattung gilt; ebenso htte er es bei Strombocactus
halten mssen, hat es hier aber im Index bersehen.
Die Blten knnen etwas grer sein, wenn man die Pflanzen pfropft.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2888
Turbinicarpus
2889
Turbinicarpus
gem nicht so auffllig ist wie bei manchen anderen Gattungen, scheint mir der
Kenntnis der Pflanzen nicht gedient zu sein, wenn man sie vereinigt und damit
die klare Vorstellung von den Unterschieden verwischt.
7. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. J. DKG.
(II), Mai 1937-27
Strombocactus pseudomacrochele Backbg., BfK., 1936-6. Toumeya pseudomacrochele (Backbg.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 118. 1956.
Flachkugelig, aber mit langem unterirdischem Teil und dadurch ziemlich zylindrisch, bzw. nach unten zu rbig verlngert; Krper bis 3 cm ; Rippen in
Warzen aufgelst, diese unregelmig quadratisch bis gedrckt, unregelmig
schwachkantig; Areolen schmallang und anfangs krftig bewollt; St. ca. 8, borstenfein, am Scheitel untereinander gebogen verflochten, anfangs gelblich, spter grau;
Bl. ca. 3,5 cm ; Perigonbltter wei mit rosa Mittelstreifen, dieser auen dunkler,
die Pet. ziemlich schmal, spitz zulaufend und im Hochstand weit ausgebreitet
und umgebogen; Narben 5, weilich wie die Staubfden. Fr. klein, fast kahl.
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 27192720).
Eine gern und meist reichlich blhende Art mit ziemlich groen, stark ausgebreiteten Blten.
H. Bravo und Marshall geben an: Frucht klein, mit einigen wenigen Schuppen. Bei T. schmiedickeanus sagen sie Beere mit wenigen Schuppen oder nackt.
2719
2720
Abb. 2719. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. mit Rbenkrper.
Abb. 2720. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. Pfropfungen
blhen viel reicher.
183*
2890
Aztekium
Daraus geht hervor, da bei Turbinicarpus die Reduzierung der Schuppen sichtbar
ist; ich habe auch Frchte nur mit Schuppenspuren gesehen, und es gibt auerdem ganz nackte.
8. Turbinicarpus krainzianus (Frank) Backbg. n. comb.
Toumeya krainziana Frank, Kakt. u. a. Sukk., 11:11, 168170. 1960.
Kurzzylindrisch, spter zuweilen sprossend, 34 cm hoch, 23 cm , dunkelgrn: Scheitel weiwollig; ca. 11 spiralige Warzenreihen, die Warzen am Grunde
rhombisch, nach oben zu kegelig, spter verkahlend; St. 68, gewunden,
1230 mm lang, die oberen die lngsten, biegsam, nicht stechend, anfangs gelblichbraun, spter vergrauend, mit dunklen Spitzen, zuletzt abfallend; Bl. im
Scheitel, engtrichterig, 2 cm lang; Sep. grn, spitz; Pet.: uere grnlichkrem,
innere kremgelb; Ov. grn; Gr. wei; N. 4, wei; Staubb. gelb: Fr. nackt, eifrmig
bis kugelig, 35 mm , anfangs grn, spter oben rtlich, mit trockenem Perianthrest; S. schwarz, ei- bis birnfrmig, I mm lang, mit vorstehendem groem Nabel,
Testa matt, sehr klein gehckert. M e x i k o (Standort unbekannt) (Abb. 2721).
Frank gibt zwar als Herkunft an: wahrscheinlich Quertaro oder Hidalgo,
sagt aber selbst, da dies nicht sicher ist. Angesichts der vllig einheitlichen Artengruppe von Turbinicarpus Buxb. & Backbg., was Habitus, Bestachelung, Blte
und Frucht anbetrifft, kann die Art hier nur zu diesem Genus einbezogen werden.
Heinrich erhielt diese Pflanze bereits 1935 von Hrlimann, Pieterlen (Schweiz).
198. AZTEKIUM Bd.
M. d. DKG., 52. 19291)
Dieses bisher monotypische Genus gehrt zu den aufflligsten Kakteengestalten.
Bdekers Gattungsbeschreibung lautete: Krper von ganz eigenartiger, einer
geflochtenen Krone hnlichen Struktur und so an die Skulpturen der Urbewohner
Mexikos, der Azteken, erinnernd. Der Untergattung Lophophora K. Sch. nahe1
)Die Angabe von Krainz in: Die Kakteen, 15:III. 1958, da die Gattung zuerst in
Berger, Kakteen, 259. 1929, verffentlicht wurde, ist ein Irrtum, da Bdeker die Erhebung
zur Gattung bereits in M. d. DKG., 52. 1929, vorgenommen hat.
Aztekium
2891
2892
Aztekium
Ausreichende Gattungsunterschiede sind: trompetenfrmige Blte mit stieliger, glatter Rhre; schlanke Beerenfrchte; Samen grer als die von Strombocactus, gebuckelt wie bei diesem, aber mit anders geformtem relativ groem
Arillus (vgl. Buxbaums Samenzeichnungen und die eines jungen AztekiumSprosses in J. DKG. (II), Dez. 1936-19).
Die Rippen-Kennzeichnung in meinem Schlssel gibt fr den reinen Bestimmungsvergleich nur das uere Bild wieder; genau genommen handelt es
sich um rippenartig einander nach unten folgende geprete Warzen, und um
gleiche, aber der Gre nach geringere, eingeschaltete Nebenrippen bzw.
rippenhnlich folgende, geprete Warzen (s. Buxbaum, l. c., Dez. 1936-20, wo
dies genauer und eingehender dargelegt ist). Buxbaum bringt auch richtig die
Gattung in Verbindung zu Strombocactus und Turbinicarpus. Mit beiden hat
Aztekium auch die anfangs vorhandenen weichen, gekrmmten und bald abfallenden Stacheln gemein. Eigenartig ist ferner das spter reiche basale Sprossen.
Die Pflanzen wachsen sehr langsam, lassen sich auch pfropfen, werden dann
aber viel grner und verlieren viel von ihrer Eigentmlichkeit.
Ty p u s : Echinocactus ritteri Bd. Typstandort: Nur im mittleren Teil
des mexikanischen Staates Nuevo Len.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Mittel-Nuevo Len).
1. Aztekium ritteri (Bd.) Bd. M. d. DKG., 52. 1929
Echinocactus ritteri Bd., ZfS., 305. 1928.
Anfangs einzeln, dann am Grunde sprossend, mit kurzer, zhfleischiger Rbenwurzel, niedergedrckt-kugelig bis halbrundlich; Scheitel eingesenkt und von
filziger, schmutzig weier Wolle bedeckt, in deren uerem Bereich von kleinen
St. durchsetzt; Epidermis reifartig grau- bis hell-laubgrn; Scheinrippen (einander
folgende geprete Warzen) 911, dazwischen schmlere Zwischenrippen gleicher
Art, erstere bis ca. 1 cm hoch und 8 mm breit; ca. 13 nicht feste, gewundene
bis stark gekrmmte St., 34 mm lang, schmutzig wei bis grau, im Querschnitt
oberseits rundlich, unterseits platt; Bl. in der Gre entweder wechselnd oder
vielleicht auch bei einer Variett (?) grer als ursprnglich mit 8 mm und
mit der Hlle allein hervortretend angegeben, bzw. sind auch wesentlich grere
Bl. beobachtet worden, mit lnger hervortretender stieliger und glatter Rhre;
Sep. oblong und zugespitzt, bei den von Bdeker gesehenen Bl. 5 mm lang und
2 mm breit, glattrandig, schneewei, mit rosa Hauch im Oberteil; Pet. rein wei;
Staubf. wei; Staubb. goldgelb; Gr. gelblichwei; N. 4, weilichgelb, die Staubb.
berragend; Fr. klein, schlanke Beeren, rosawei, in der Wolle verborgen; S.
kaum 0,5 mm gro, kugelig-birnfrmig, mit fein gebuckelter Testa, schwarz,
Nabel mundfrmig (Beschreibung nach Bdeker). M e x i k o (Nuevo Len, im
mittleren Staat). (Abb. 27222723.)
Die Blte gleicht im Bau, wenn auch wesentlich grer, sehr jener, die Hennings
in Gartenfl., 37:410412, Fig. 92. 1888, fr Anhalonium lewinii Henn.
apud Lew. verffentlichte (s. auch unter Lophophora); in ihrer sehr dnnrhrigen
Gestalt hneln beide einander, nur da es sich bei Hennings um eine winzige
Blte handelt (weswegen Croizat diese Art zu Epithelantha micromeris v. greggii
stellte).
Lophophora
2893
2894
Lophophora
forderte auch die Anfgung einer dritten Art. Croizat behandelt auerdem in
seiner Studie die bei Lophophora-Bearbeitungen nicht zu umgehende Monographie du Peyotl, Echinocactus williamsii Lem. von Rouhier (Trav. Lab. Mat.
Md. Pharm. Fac., Paris, 17 (5):1371. 1927). Die eingehenden morphologischen
Untersuchungen Croizats wiederzugeben, ist hier dagegen weder der Platz noch
die Aufgabe des Handbuches, das sich nur auf die wichtigsten unterscheidenden
Merkmale beschrnken kann. Die Gattungsbeschreibung Britton u. Roses (The
Cact., III:83. 1922) lautete: Kleine, einzelne oder sprossende Pflanzen, stachellos
(Smlinge mit wenigen weichen, borstenhnlichen behaarten Stacheln); Rippen
sehr breit und rundlich, mit wenigen niedrigen Hckern; Areolen rund, Blten
nur in der ersten Jugend tragend, aber stets mit aufrechten Bscheln von matten
Haaren; Blten in der Scheitelmitte, klein, radfrmig-glockig, wei bis rosa;
Frucht keulig, nackt, rot bis rosa, schnell reifend; S. schwarz, fein-hckrig rauh.
Blten und Sprosse entstehen inmitten des Areolen-Haarbschels (Heinrich.)
Die Angabe mit wenigen Hckern ist nicht immer zutreffend, ebensowenig
die Bltenfarbe, da auch weie und gelbliche Blten bekanntgeworden sind.
Nach Heinrichs und meinen Beobachtungen reifen die Frchte nicht schnell,
sondern treten wie bei Malacocarpus und Mamillaria als Frchte der
vorherigen Wachstumsperiode um die Zeit der neuen hervor und tuschen ein
schnelles Reifen bei ihrem Erscheinen nur vor. Die Lngsschnittzeichnung
bei Croizat, l. c., S. 120 (5), zeigt auch, da ein eigentliches Scheitelhaarkissen fehlt (absence of the top-cushion, Croizat); nach Croizat bekleiden
die Staubbltter die ganze Rhre und sind zum Griffel geneigt; die flache Grundflche der inneren Bltenbasis ist eine dnne, glatte, Nektar produzierende
Zone (Croizat). Einer der Autoren, die im Gegensatz zu Croizats Arten und
Varietten nur L. williamsii anerkennen, ist Richard Evans Schultes; er verffentlichte einen interessanten Beitrag ber den Gebrauch getrockneter Lophophora-Schnitte (Mescal Buttons) durch die Indios in C. & S. J. (US.), XII:11,
177180. 1940; nach ihm sind heute 9 Alkaloide des Genus bekannt.
Ty p u s : Echinocactus williamsii Lem. ex SD. Typstandort: nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Mittel-Mexiko bis USA (S-Texas).
Schlssel der Arten:
Krper blulichgrn, einzeln oder sprossend
Blten klein, kurz, ca. 1,25 cm breit
Blten rosa
Rippen undeutlich in Hcker zerteilt
Rippen 8 (selten 10)1). . . . . . 1: L.-williamsii (Lem. ex SD.) Coult.
Rippen 10132) . . . . . . . .
1a: v. pluricostata Croiz.
Rippen meist nur 53). . . . . . .
1b: v. pentagona Croiz.
Rippen in deutliche konische Hcker
zerteilt (Blten etwas lnger; Krper nur bis 6 cm )4). . . . .
1c: v. decipiens Croiz.
Blten grer, ca. 22,5 cm und lang
Blten wei
Rippen ca. 10 oder mehr, in 56seitige
Hcker, konisch, aufgelst,
Lophophora
2895
2896
Lophophora
Abb. 2724. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Typus der Art. (Nach Pfeiffer u.
Otto, Abb.-Beschr., 2:35. 1846.)
Die als Typus angesehene Pflanze (v. typica Croiz., L. williamsii sensu Schultz
& Runyon) ist in Texas gesammelt worden, aber die Art reicht weit nach Mexiko
hinein, doch gibt es keine Angaben, wo die einzelnen von Croizat aufgefhrten
Arten und Varietten vorkommen, d. h. ob sie in obigem, von Bravo genannten
Gesamtvorkommen etwa jeweils nur in Teilgebieten auftreten bzw. wie weit.
Manche Gegenden heien sogar nach den dort stark vertretenen Pflanzen, wie
Peyotn (Jalisco), Lomerias de Peyote (Coahuila) usw. In der Trockenzeit ziehen
die Krper ein.
Die Rben sind fleischig; getrocknete Schnitte (Mescal buttons oder Botones
de Mescal) haben eigenartige halluzinationshnliche Alkaloidwirkungen, weswegen der Genu besonders in frherer indianischer Zeit stark war; aber auch
Lophophora
2897
Abb. 2725. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Lobende Pflanzen. (Aus L. Croizat:
A Study of the Genus Lophophora Coult.) (Foto: Ethel Bailey Higgins.)
Dieser Abbildung entspricht Schumanns Fig. 55 in Gesambschrbg., 319. 1898.
2898
Lophophora
Henn. mss., 1888 von Lewin verffentlicht, eine Epithelantha war; die Abbildung
in Gartenfl., Fig. 92, 37:411. 1888, zeigt die Richtigkeit dieser Feststellung. A lewinii
war im gleichen Jahr von Rusby (Drugg. Bull., 2:126. 194. 1888) miverstanden
und als Lophophora lewinii (Henn.) Rusby bezeichnet worden. Seitdem datiert
die irrige Namensfhrung. Durch die bernahme dieser Art zu Epithelantha und
die Aufgliederung der richtigen Lophophora-Arten ist die bersicht wesentlich
erleichtert worden. L. lewinii sensu Rusby (an sich schon eine miverstandene
Art) wurde von Thompson (Rept. Mo. Bot. Gard., 9:133. 1898) noch einmal
miverstanden, bzw. es soll sich hier nicht um blaugrne Pflanzen gehandelt
haben, sondern um die gelblichgrne L. lutea (Rouh.) Backbg. n. comb.
Der Alkaloidgehalt der einzelnen Arten soll verschieden sein.
1a. v. pluricostata Croiz. Des. Pl. Life, 16:9. 1944
Lophophora williamsii sensu Schult., C. & S. J. (US.), XII:178,
Fig. 1, 1940, excl. descr. syn. omn.
Ausgewachsene Pflanzen mit 1013 Rippen, die Hcker undeutlich zusammenflieend; Bl. klein, rosa, kurze Rhre. Wie weit die Verbreitung reicht, ist
nicht bekannt.
Croizat hlt diese Variett fr hufiger sprossend: daher mag L. williamsii
v. caespitosa Y. Ito (Cacti, 96. 1952) n. nud. auch hierhergehren. Croizat sieht
Echinocactus williamsii pseudo-lewinii hort. ex Rouh. als hierhergehrenden
Namen an.
1b. v. pentagona Croiz. Des. Pl. Life, 16:44. 1944
Weicht durch nur 5 breitere Rippen ab, die Hcker undeutlich. Vorkommen
nicht angegeben (Abb. 2726).
Es handelt sich hier um das Anhalonium sp., unbeschrieben, von Y. Wright,
oberstes Bild, excl. descr. syn. omn., in C. & S. J. (US.), III:55. 1931, das Buxbaum (J. DKG. (II), Mai 1937-26) als armrippige Form bezeichnet, die dem
Anhalonium jourdanianum gleicht;
Michaelis hielt (1896) dieses fr
identisch mit Lophophora williamsii.
Croizat sieht als typisch die
Pflanze von Y. Wright an.
Anhalonium jourdanianum (Reb.)
Lew. nom. nud. (Ber. Dtsch. Bot.
Ges., 12:289. 1894) war zuerst ein
Katalogname von Rebut; es erscheint auch als Echinocactus
jourdanianus (Reb.) Reb. ex Maass
nom. nud. in MfK., 15:122. 1905, sowie
als Lophophora jourdaniana (Lewin,
richtiger: Rebut) Krzgr. nom. nud.,
(Abb. 2731:V), in Kreuzingers
Verzeichnis, 9. 1935, hier aber
nicht als wenigrippige, sondern als
ca. 13rippige Form mit undeutlichen
Hckern und v i o l e t t r o s a Blte,
v. Roeder (Kaktkde., 190. 1937)
schreibt:
Wulstige Rippen, starke
Abb. 2726. Lophophora williamsii v. pentagona
Haarbschel; blalila Blute. Dies
Croiz.
Lophophora
2899
wrde der Auffassung von Michaelis bzw. Croizats insofern entsprechen, als es sich hier nur um eine von
L. williamsii v. pluricostata Croiz. abweichende Bltenfarbe handelt, aber mit
strkerer Haarbildung. Wohl deswegen
haben Fri und Kreuzinger diese Pflanze gesondert angefhrt, mit dem Synonym L. violaciflora nom. nud. Wollte man
strikt im Sinne von Croizat verfahren,
mte eine solche Variett noch hinter
L. williamsii v. decipiens (mit deutlicher
konischen Hckern) eingeschaltet werden
als Pflanze mit bis ca. 13 Rippen, unAbb. 2727. Lophophora williamsii
deutlichen Hckern, blalila bis violettv. decipiens Croiz.
rosa Blte, strkere Haarbschel. Ob
dies wirklich berechtigt ist, kann ich nicht beurteilen. Wie Buxbaum (l. c.)
dazu kommt, diese Pflanze als gleicht der armrippigen Form zu bezeichnen,
geht aus seinem Text nicht hervor; er gibt dortselbst auch einen genaueren
morphologischen Bericht, auf den hiermit verwiesen sei. Es wird dort ferner
H. Bravos Zeichnung der mehrzellreihigen Haare wiedergegeben.
1c. v. decipiens Croiz. Des. Pl. Life, 16:44. 1944
Lophophora williamsii sensu Br. u. R., The Cact., III:Pl. X, Fig. 4.
1922, excl. descr. syn. omn.
Angeblich kleiner, ca. 56 cm (junge Pflanze?), ab; Rippen zuerst ca. 11,
dann in konische Hcker aufgelst; Bl. rosa, etwas lngere Rhre. Vorkommen nicht bekannt (Abb. 2727, 2731:111?).
Die von Britton u. Rose abgebildete Pflanze stammte aus Frankreich, und
die hnlichkeit mit Fig. V in Kreuzingers Verzeichnis, 9. 1935, mag daher
auch die Annahme rechtfertigen, da es sich hier um Rebuts A. jourdanianum
handelte (dann mte Croizats Angabe Blte rosa erweitert werden: Blte
rosa bis violettrosa). Die Pflanze stammte von Schmoll.
Lophophora echinata Croiz. Des. Pl. Life, 16:4344. 1944
Lophophora williamsii sensu Schult., in C. & S. J. (US.), XII:11, Fig. 3,
180. 1940, excl. descr. syn. omn.
Blaugrn; einzeln, bis 13 cm ; die 56seitigen Podarien auf den Rippen
spter nicht zusammenflieend, konisch, ca. 23 cm lang und breit, reichliche
Haarbschel; Bl. im Hochstand bis 2,5 cm und lang, wei: Sep. 3serig, spitzlich, blagrnlich und mit brunlichem Rckenstreifen; Pet. 2serig, ca. 30; zahlreiche Staubbltter; Staubf. wei; Staubbeutel blagelb, klein; Gr. 1013 mm
lang, weilich; N. 7; Fr. fast rundlich, verlngert, ca. 12 cm lang, meist blarosa, mit vertrocknetem Perianth; S. wie bei den anderen Arten. Genaue Vorkommensangabe fehlt. Ich sah von Zehnder in Texas gesammelte Pflanzen
(Abb. 2728).
Zu dieser Pflanze sagt l. c. Schultes: Die Variationsbreite in der Zahl und
dem Aussehen der Rippen hat Veranlassung zu vielen verwirrenden taxonomischen Kontroversen gegeben. Das ist die eine Ansicht. Liest man dagegen
Croizats Studie bzw. die sehr genau begrndeten Ergebnisse seiner Arbeit
durch, so hat man das Gegenstck zu dieser Auffassung. Ich gebe es hier neutral
2.
2900
Lophophora
wieder, weil Croizats Arbeit bisher die eingehendste ist. Gerade Lophophora ist
ein guter Beweis dafr, da fast jeder Autor seine eigene Meinung hat, und da
man, wenn sie sachlich richtig begrndet ist, sie zwar respektieren mu, ohne
aber immer einer derselben alleinige Gltigkeit einrumen zu knnen. Das gilt
auch fr die in diesem Handbuch vertretene Handhabung im einzelnen, die alles
heute Bekannte zu sammeln versucht, aber nach einer auch praktisch einheitlichen
Abb. 2728. Lophophora echinata Croiz. Mit ihren ziemlich groen, rein weien Blten und
den starken Filzhaarbscheln die schnste Lophophora-Art. Das obere Bild zeigt eine aus
dem alten rbigen Krper nachgewachsene Pflanze.
Lophophora
2901
Abb. 2729. Lophophora echinata v. diffusa Croiz. Bild der Typpflanze der Variett.
(Foto: H. Bravo.)
2902
Lophophora
Epithelantha
2903
I
II
III
IV
V
Abb. 2731. Nach den Abbildungen in Fri und Kreuzingers Verzeichnis, 9. 1935, heien die
Pflanzen (zum Teil lt. Croizat): 1. Lophophora lutea (Rouh.) Backbg.; II: L. lutea texana
(Fri ex Krzgr.) Backbg.; III: L. williamsii v. decipiens Croiz. (Altersform?); IV: L.
williamsii (sprossende Form); V: nach Fri-Kreuzinger: L. jourdaniana (Lewin) Krzgr..
Kreuzinger gibt violettrosa Blten fr diese Pflanze an. (Foto: Fri und Kreuzinger.)
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2904
Epithelantha
von Weber publiziert worden war. Richtiger scheint mir obige Fassung, da der
Name von Weber stammt, die Gattungsbeschreibung von Britton u. Rose.
Da zur Zeit Webers nur eine Art bekannt war, ist diese von Britton u. Rose
als Typus gewhlt worden. Weber hat sie l. c. auch als Echinocactus micromeris
angefhrt; vielleicht war ihm daher bereits bekannt, da diese Pflanzen nicht
aus der Axille, sondern aus der Areole blhen. Zuerst wurde auf das abweichende,
mehr zentrale Erscheinen der Blten von C. Wright hingewiesen, wie Engelmann in Cact. Mex. Bound., 4. 1858, angibt; Engelmann selbst nahm an, da
die Blten aus der Axille hervortreten. Sie knnen stark zentral erscheinen, aber
auch etwas zum Rand eines Scheitelhaarpolsters hin, das verschieden gro ist,
z. T. aus weichen und kurzen Haaren (danach wird die Einbeziehung von Anhalonium lewinii Henn. apud Lew. durch Croizat verstndlich). Heute sind verschiedene Arten und Varietten bekannt, die sich in der Form der Krper sowie
der teilweise deutlich abweichenden Bestachelung unterscheiden, d. h. durch
lngere Mittelstacheln, zuweilen bschelig den Scheitel aufrecht berragend
oder im oberen Teil der Pflanzen aufflliger spreizend, manchmal ziemlich derb,
oder alle dicht abstehend, whrend bei den mehrserigen Stchelchen des Typus
der Gattung die mittleren nur zuweilen mit einzelnen etwas lngeren aufflliger
hervortreten. E. micromeris v. densispina ist lockerer- und deutlich spreizendstachlig. Die Blten entstehen scheitelnah, sind sehr klein, nur bis 6 mm breit,
und weilich bis zartrosa gefrbt; die Frucht ist eine lngliche, keulige Beere
hnlich denen von Mamillaria; die Samen sollen nicht zahlreich sein, schwarz,
glnzend, ziemlich gro (beim Typus des Genus 1,5 mm breit) und mit eingedrcktem Nabel.
Merkwrdig ist, da von diesen Pflanzen hufig auch abweichende Formen eingefhrt wurden, ohne da anfangs auer v. greggii (Eng.) Borg eine weitere
Abtrennung oder Beschreibung derselben erfolgte. Erst Bdeker beschrieb 1932
eine Mamillaria micromeris v. unguispina (Epithelantha spinosior C. Schmoll,
Epithelantha
2905
184*
2906
Epithelantha
Abb. 2733. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. (Zeichnung von Engelmann, Cact. Bound.,
Tafel 1, verschiedene Formen.)
Epithelantha
Krper verlngert, zylindrisch oder mit Rbenwurzel, z. T. mit Einschnrung ber derselben
Basis der Pflanzen schlank, oft fast stielig
verengt
Stacheln im Scheitel ein aufrechtes
Bschel bildend, wei,
im Scheitel ziemlich lang,
(E. tuberosa hort.?) . . . . 2: E. pachyrhiza (Marsh.) Backbg.
Basis der Pflanzen zylindrisch, verlngert,
nie verengt
Stacheln im Scheitel keine lngeren
Bschel bildend, wei . . .
2a: v. elongata Backbg.
Pflanzen mehrkpfig verzweigend
Krper bzw. die einzelnen Kpfe ziemlich
klein, locker stehend
Stacheln kurz, etwas spreizend, die
oberen bzw. am Scheitel
brunlich . . . . . . . 3: E. polycephala Backbg.
2907
2908
Epithelantha
1. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Dict. Hort. Bois. 804. 1898 (nur
als Name)
Mamillaria micromeris Eng., Proc. Amer. Acad., 3:260. 1856. Cactus
micromeris Kuntze. ? Mamillaria leucodasys SD. ? Cactus leucodasys Kuntze.
Klein, meist einzeln, manchmal unten sprossend, fast kugelig, Scheitel eingedruckt, meist 1,54 cm (Engelmann); Warzen sehr klein, in vielen Spiralen
angeordnet, 1 mm lang; St. zahlreich, wei (Engelmann: aschgrau, aber an
totem Exemplar gesehen), nicht stechend, meist ca. 2 mm lang, in jngsten
Areolen sind die 68 oberen St. 23mal oder 4mal so lang wie die brigen,
keulig oder am Ende verdickt, mit scharfem Spitzchen, im Scheitel oft gedrngt,
spter (nach dem 2. oder 3. Jahr, Engelmann) brechen sie oben ab und haben
dann die Lnge der brigen, diese mehrserig, ohne ausgesprochene mittlere, nur
gelegentlich einzelne lngere als mittlere anzusehen; Bl. weilich bis rosenrot,
bis 6 mm breit; Perigonbl. 810; Staubf. 1015; Gr. 812 nun lang, rot; N. 3:
S. 1,5 mm breit. N-M e x i k o bis U S A (W-Texas). (Abb. 2733, 2734:14,
2735 2738, Tafel 216).
Schelle gibt noch an (Kakteen, 301. 1925): uere Perigonbl. mit grnen
Streifen; Staubbl. rot; Gr. und 3 N. wei.
Pelecyphora micromeris Pos. & Hildm. war ein Synonym.
Abb. 2735. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Typus der Art nach H. Bravo.
(Foto: H. Bravo.)
Epithelantha
2909
Abb. 2737. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Typus der Art; Kulturpflanze.
2910
Epithelantha
Abb. 2738. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. (Typus der Art). Greres rundliches
Kulturexemplar. Der Typus der Art wurde von Engelmann mit oben lngeren Stacheln
und anfangs mit oder ohne lngere wollige Behaarung abgebildet; die Behaarung dauert bei
manchen Exemplaren lnger an (Sammlung Claeys, Gent).
1a. v. densispina (H. Bravo) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40, 57. 1954
Epithelantha densispina H. Bravo, Nuev. Esp. del Gen. Epithelantha,
in Anal. Inst. Biol. Mex., 22:1, 1920. 1951.
Weicht vom Typus der Art (ca. 20 St.) ab durch mehr St. (2428), ohne
Mittelst., alle verflochten, wei, Basis etwas gelblich, im Scheitel bis 1 cm lang;
hellrosa, Staubf. rosa. M e x i k o (Coahuila) (Abb. 27392740).
Anscheinend brechen die Lngeren Stacheln nicht so frh ab wie beim Typus
der Art. Nach H. Bravos Abbildung scheint die Variett auch eine krftigere
Hauptwurzel zu bilden.
Es gibt eine Epithelantha taponella hort., mit spreizenden und im Oberteil
der Pflanzen aufwrts gebogenen Stacheln, die anscheinend hierhergehrt, bzw.
als eine Form.
1b. v. rufispina (H. Bravo) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40, 57. 1954
Epithelantha rufispina H. Bravo, l. c., 1951.
Weicht vom Typus der Art ab durch 1822 St., von denen 5 als Mittelst.
angesehen werden knnen, etwas an der Basis verdickt und heller als die oberen,
die oben rotbraun sind, bis ca. 1 cm lang am Scheitel, der nur ziemlich wenig
Wolle aufweist. M e x i k o (Coahuila) (Abb. 2741).
1c. v. greggii (Eng.) Borg Cacti, 212. 1937
Mamillaria micromeris v. greggii Eng., Proc. Amer. Acad. 3:261. 1856
und (Abbildung) Cact. Mex. Bound., 2, Pl. 4, Fig. 58, 1859. Anha-
Epithelantha
2911
lonium lewinii Henn. apud Lew., Therap. Gaz., 12:232. 1888. A. lewinii
Henn., Gartenfl., 37:401, Fig. 92 (excl. 3,4), 1888. A. lewinii Henn.
sensu Rusby, Drug. Bull., 2:126. 194 (excl. figs.). 1888. Echinocactus
lewinii (Henn.) K. Sch., in Engler & Prantl, Nat. Pflanzf., 3 (6):173.
1894. quoad nom. Mamillaria lewinii sensu Karst. quoad nom.
Cactus micromeris greggii (Eng.) Coult. (1894). Lophophora williamsii
2912
Epithelantha
Abb. 2741. Epithelantha micromeris v. rufispina (H. Bravo) Backbg. (Foto: H. Bravo.)
1
)Echinocactus williamsii lewinii war ein Katalogname von De Laet, aber fr eine Lophophora.
Epithelantha
2913
23mal so lang und dicker als die brigen, gerade oder etwas gebogen, grau bis
schwrzlich bzw. krallig abwrts weisend; Bl. und Fr. wie beim Typus der Art;
wchsiger.
C. Schmoll und H. Bravo kennzeichnen die E. spinosior: nur jngste Areolen
wollig, nur 1316 Randst., unten 1 St. bis 7 mm lang, abgeflacht, wei, mit
Abb. 2743. Epithelantha micromeris v. greggii (Eng.) Borg. Croizats Wiedergabe (Des. Pl.
Life, 15: 116. 1943) von Hennings Originalzeichnung zu Anhalonium lewinii Henn. apud
Lew., mit Scheitelschopf (1), darin sehr kleine Blten [vergrert: (2)], Frucht (3) und
Samen (4), nach Croizat E. micromeris v. greggii (Eng.) Borg (Zeichnung: Hennings).
2914
Epithelantha
brauner Spitze. Im oberen Teil der Pflanze sind die oberen St. aufwrts, die unteren abwrts gerichtet; Bl. cm , rosa, Sep. gelblichgrne Mittellinie aufweisend; Staubf. rosa, ebenso Staubb. und Gr.; N. gelblich; Bl. mehr als 1 cm
Abb. 2745. Epithelantha micromeris v. unguispina (Bd.) Backbg., eine der Bdekerschen
Variett hnliche Form (E. spinosior C. Schmoll). (Foto: Schmoll.)
Epithelantha
2915
2746
2747
Abb. 2746. Epithelantha micromeris v. unguispina (Bd.) Backbg. Etwas steifer bestachelte
Form (E. spinosior C. Schmoll). (Foto: Schmoll.)
Abb. 2747. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg.
Abb. 2748. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg. nach Marshall. (Foto: Marshall.)
2916
Epithelantha
2917
Epithelantha
2751
2752
2918
Mediocoryphanthae
Mediocoryphanthae
2919
Abb. 2754. Kammformen von Epithelantha, einer Gattung, bei der Verbnderungen nicht
selten sind. (Foto: Fri.)
185
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2920
Glandulicactus
Glandulicactus
2921
daraus somit rein theoretisch. Die Blten ffnen auch nicht sehr weit, mehr halbtrichterig, und sie knnen bei Gl. uncinatus auerordentlich kurzrhrig sein. Das
ergibt auch der Vergleich der beiden Abbildungen bei Britton u. Rose, The Cact.,
III:144. 1922, Fig. 151 (Gl. crassihamatus) und Fig. 152 (Hamatocactus hamatacanthus); Buxbaum sei im brigen zum Vergleich mit den Blten von Hamatocactus hamatacanthus auf Engelmanns Darstellungen in Cact. Bound. Mex., T. 21
(Echinocactus longehamatus) und vor allem auf T. 20 (Echinocactus setispinus) verwiesen, deren Vergleich mit Fig. 151 von Britton u. Rose (l. c.) bzw. mit der
Blte von Glandulicactus eine ganz andere Bltenform zeigt. Andererseits gibt
Engelmann fr E. longehamatus auf T. 23 und 24 ganz verschiedene Samenformen an, so da diesen also anscheinend keine bermige Bedeutung zugemessen werden kann; weit eher schon den nur halboffenen, sehr kurzrhrigen
und dicht beschuppten Blten von Glandulicactus, im Verhltnis zu denen von
Hamatocactus.
Marshall (Cactac., 168. 1941) hatte eine noch andere Auffassung als Buxer bezog die beiden Glandulicactus-Arten zu Thelocactus ein. Immerhin
kannte er aber nicht mein Genus Glandulicactus oder hatte es bersehen; seine
Aufnahme l. c. Fig. 126 lt gut erkennen, wie tief die Bltenareole herabreicht:
bis zur Rippenkerbe (was z. B. bei Gymnocactus nicht der Fall ist), wobei man
aber nicht bersehen darf, da die Kerbe nur eine Rippeneinsenkung ist und also
nicht bis zum Grunde reicht, mithin die Areole nur eine Langareole ist, in der
Mitte verengt, die Glandeln in dem der Stachelareole zugewandten Teil, die
Blte in dem dieser entgegengesetzten Punkt erscheinend. Bei Glandulicactus sind
gegenber Ancistrocactus die Rippen auch noch sehr deutlich erhalten. Marshall hatte richtig erkannt, da Ferocactus uncinatus und F. crassihamatus nicht
zu Ferocactus gehren konnten, denn er hat beide umkombiniert; aber nach der
Bltenform allein schon gehren die beiden Arten auch nicht zu Thelocactus,
obwohl beiden die basale Anheftung der Samen gemeinsam ist. Bei Thelocactus
reicht die Areole zudem, soweit ich gesehen habe, kaum bis zur Querkerbe oder
der tiefsten Rippensenkung, wie dies bei Glandulicactus der Fall ist und Abb. 2755
baum:
185*
2922
Glandulicactus
deutlich zeigt. Glandulicactus behalte ich nach alledem bei, auch deswegen, um
seine Arten aus den so unterschiedlichen Ansichten herauszuhalten, wohin sie bei
einer Zusammenfassung mit anderen Arten zu stellen sind, eine Frage, ber die
es immer wieder verschiedene Anschauungen geben wird und somit eine Benennungsunsicherheit, die hier zu vermeiden war.
Ty p u s : Echinocactus uncinatus Gal. Typstandort: Mexiko, ohne weitere
Angabe.
Vo r k o m m e n : W-Texas bis Mittel-Mexiko (Quertaro).
Schlssel der Arten:
Lngere Hakenstacheln sehr steif und derb, rund
Mittelstacheln 15, bis 3 cm lang
Blten nur 2 cm lang, purpurn. . . . 1: G. crassihamatus (Web.) Backbg.
Lngere Hakenstacheln nicht sehr steif und
derb, nur anfangs rund, dann
zusammengedrckt
Mittelstacheln 14, am Grunde kantig,
29 (?) cm lang
Blten 22,5 cm lang, purpurbraun . 2: G. uncinatus (Gal.) Backbg.
Mittelstacheln nur 1, bis 15 cm lang
Blten bis 3,5 cm lang, dunkelpurpurn.
2a: v. wrightii (Eng.) Backbg. n. comb.
Abb. 2756. Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. Nahaufnahme der Langareolenbzw. Hckerbildung.
Glandulicactus
2923
Echinocactus crassihamatus Web., Dict. Hort. Bois, 468. 1896. E. mathssonii Berge, MfK., 76. 1897. Ferocactus crassihamatus (Web.) Br. & R.,
The Cact., III:144. 1922. Thelocactus crassihamatus (Web.) Marsh.,
Cactac., 168. 1941. Hamatocactus crassihamatus (Web.) F. Buxb., Kakt.
u. a. Sukk., 2:1, 6. 1951.
Einzeln, halbkugelig bis gestreckt; Scheitel eingesenkt und locker flockig;
Epidermis blulichgrn; Rippen ca. 13, strker quergebuchtet und dadurch tief
gehckert, in stark geflltem Zustand aber nur gering; Stachelareole gro, rund
oder lnglich, bis 1 cm lang und 8 mm breit, anfangs mit reichlicherem Filz; Blten-
2924
Glandulicactus
areole lnglich, in der Mitte verjngt, bis zur Querbuchte, zur Stachelareole hin
mit Glandeln; Randst. 8, das seitliche Paar das lngste und strkste, bis 2 cm lang,
hornfarben und im oberen Teil rtlich gefleckt; Mittelst. an jngeren Exemplaren oft nur 1, spter oder an anderen bis 5, strker als die randstndigen, derbpfriemlich, ein zentraler Hauptst. am lngsten, bis 3 cm lang, gerade vorgestreckt,
an der Spitze nach auen abwrts gehakt, rot, an der Spitze heller bzw. fleckig:
die drei untersten Randst. sind meist oben hakig gekrmmt, die obersten nur
zum Krper schwach gebogen; Bl. nur halbtrichterig ffnend, ziemlich klein, 2 cm
lang; Pet. linear-oblong, purpurn, heller gesumt. M e x i k o (Quertaro). (Abb.
27552756).
2. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. BfK., 1938-6
Echinocactus uncinatus Gal., in Pfeiffer, Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 18.
1848. E. ancylacanthus Monv. Ferocactus uncinatus (Gal.) Br. & R.,
The Cact., III:146. 1922. Echinomastus uncinatus (Gal.) Knuth.
Kaktus-ABC, 358. 1935. Thelocactus uncinatus (Gal.) Marsh., Cactac.,
168. 1941. Hamatocactus uncinatus (Gal.) F. Buxb., Kakt. u. a. Sukk.,
2:1, 6. 1951.1)
Einzeln, blulich grn, mit spindeliger Wurzel, bis 20 cm hoch; Rippen meist 13
deutlich erkennbar, aber durch scharfe Querbuchten tief eingeschnitten; Stachelareolen lnglich; Bltenareole vom Stachelbndel bis zur Querbuchte herabreichend, dort Bltensitz, zwischen diesem und dem Stachelbndel Glandeln,
Glandulicactus
2925
gro, flach, gelb, mit einem kurzen, gelben Haarring umgeben; Randst. 78,
2,55 cm lang, die oberen strohfarben, abgeflacht, die unteren 3 purpurn,
rund und hakig; Mittelst. bis 4, die drei oberen krftig, bis 2,5 cm lang, der untere
sehr lang, abgeflacht, meist oben rtlich, sonst strohfarben, oben gehakt; Bl. 2 bis
2,5 cm lang, brunlich purpurn; Pet. linear-oblong; Staubf. zahlreich, kurz;
Schuppen auf Ov. und der kurzen Rhre dicht, trockenrandig; Fr. klein, oblong
bzw. eifrmig, 1,52,5 cm lang; S. stark zusammengedrckt, gekrmmt, glatt
und glnzend, 1,21,4 mm lang, mit basalem Hilum. M e x i k o (Chihuahua,
Coahuila, San Luis Potos; lt. Coulter) (Abb. 27572759).
Die Frucht ist nach Britton u. Rose zuerst grn, wird dann braun, darauf
karmin und zuletzt Scharlach, mit anliegenden Schuppen, etwas fleischig und
ebar.
Der Name soll als nom. nud. nach Coulter zuerst in Frster, Handb. Cactkde.,
321. 1946, erschienen sein und von Hopffer stammen.
Abb. 2759. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. mit zierlicherer bzw. dnnerer und
lngerer Randbestachelung, junge Pflanze, sehr einer Cochemiea hnelnd. (Foto: Voll.)
2926
Ancistrocactus
Ancistrocactus
2927
2928
Ancistrocactus
Abb. 2762.
Ancistrocactus megarhizus (Rose)
Br. & R.
Abb. 2763.
Ancistrocactus megarhizus (Rose)
Br. & R. (nach einem Aquarell).
Ancistrocactus
2929
Fr. grn, keulig, den Frchten von Coryphantha hnelnd, aber nahe dem Oberrand
mit einigen Schuppen: S. schwarz, glatt, glnzend. M e x i k o (Tamaulipas, bei
Ciudad Victoria) (Abb. 2762276:-}, Tafel 217).
Die Mittelstachelfarbe geben Britton u. Rose nicht an; Berger sagt brunlich; in dem hier wiedergegebenen Aquarell sind sie gelblich, und so sah ich
sie bei dem Zchter Saint-Pie. Die Blten waren Britton u. Rose und Berger
noch nicht bekannt.
Fri fhrte die Art auch unter dem nom. nud. Roseia castanedai Fri.1)
2. Ancistrocactus scheeri (SD.) Br. & R. The Cact., IV:4. 1923
Echinocactus scheeri SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 155. 1850.
Kugelig bis lnglich und auch keulig, bis ber 10 cm hoch und bis etwas
ber 6 cm , grn; Rippen ca. 13, strker in rundliche Warzenhcker geteilt;
Randst. 1518, spreizend, bis 1,2 cm lang,
wei bis strohfarben; Mittelst. 34,
25 cm lang, davon der unterste lngste
stark hakig gekrmmt und strker abstehend; Bltenareole als Langareole nur
ber die Hckerhlfte reichend; Bl. ziemlich klein, ca. 2,5 cm lang, grnlichgelb; Ov.
klein, fast nackt; Fr. (nach Coulter)
klein, grn, fast nackt; S. ziemlich gro,
ca. 2 mm lang, braun und fein hckerig.
U S A (S-Texas), N-M e x i k o (z. B. in
Chihuahua gesammelt). (Abb. 2764).
Auffallend durch die oft sehr langen
und biegsamen Hakenstacheln. Britton
u. Rose geben fr die Pflanzen nur bis
5 cm Lnge an (nach von Rose bei Laredo
gesammelten Stcken), ebenso nach Engelmann (eine abweichende Form?).
)Gasser, Zrich, bot 1924 (ZfS., Heft 15, Annoncenteil) unter diesem Namen A. scheeri an.
2930
Ancistrocactus
dick, grn, bei Vollreife mit rosa Hauch; S. kugelig, dunkelbraun, ziemlich glatt,
Hilum gro, eingedrckt. U S A (Texas, nur vom Typstandort Henri Ranch,
Vanderpool, bekannt).
Die Art ist selten; sie wchst auf ca. 420 m Hhe in Kalkstein, unter einem
Mischbestand von Wacholder und Eichen, und kommt vielleicht auch im SabinalRiver-Tal vor. Sie wurde von H. Tobusch 1951 gefunden.
Die Art wurde als Mammillaria (Ancistrocactus) beschrieben; warum auch
als Mamillaria, ist unerfindlich, da sie den Merkmalen dieses Genus nicht entspricht, sondern in jeder Hinsicht denen von Ancistrocactus.
4. Ancistrocactus brevihamatus (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:5. 1923
Echinocactus brevihamatus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:271. 1856.
E. scheeri brevihamatus Web., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 336. 1898.
Kugelig bis fast eifrmig, bis 10 cm hoch und bis 7,5 cm , dunkelgrn; Rippen
meist 13, stark hckerig geteilt; Randst. ca. 12 (14), rund, wei, 12 cm lang;
Mittelst. 4, der unterste, nach Engelmann nur bis ca. 3 cm lange, der strkste, die
Hakenspitze braun oder schwarz, die seitlichen Mittelst. die lngsten, aber weniger
stark, bis ca. 34,5 cm lang (Engelmann); Bl. bis 3,2 cm lang, voll geffnet nur
ca. bis 2 cm ; Pet. ca. 1,41,6 cm lang, 4 mm breit, blarosa, mit dunklerer
Mittellinie (Engelmann); Fr. ca. 1,5 cm lang, dnnwandig, fast nackt; S.
schwrzlichbraun, ca. 2 mm lang, glatt oder nur niedrige Erhebungen darauf, mit
basalem Hilum. U S A (S-Texas, San Pedro und hufig bei Eagle Pass),
nach H. Bravo auch bis N-M e x i k o (Chihuahua, Nuevo Len und Tamaulipas?).
(Abb. 27652766).
Abb. 2765. Ancistrocactus brevihamatus (Eng.) Br.& R. (Engelmanns Tafel 18, in Cact. Bound.)
Mamillariae
2931
Schumann und Weber waren der Ansieht, da diese Art nur eine Variett
von A. scheeri ist. Aber schon Engelmann war anderer Meinung, ebenso Britton
u. Rose und Berger. Die Unterschiede sind auch meines Erachtens zur Trennung
ausreichend, wie ich an den mir von Schwarz zugegangenen Exemplaren beider
Arten sah.
Sippe 2: Mamillariae Berg. emend. Backbg.
Hierunter sind alle jene Gattungen zusammengefat, die echte halbe
oder ganze Furchen, keine Langareolen haben, bzw. aus dem
Furchenende zum Krper hin oder an der Axille blhen, und dort
auch ohne Furche.
Vo r k o m m e n : Von Britisch-Kolumbien und Kanada (Alberta, Manitoba) ber USA (stlich: ber Dakota, Nebraska, Kansas,
Oklahoma bis Texas; westlich: ber Montana [in Wyoming offenbar fehlend], Idaho, Utah, Nevada, Colorado bis Kalifornien,
Arizona, Neumexiko) nach Mexiko (in allen Staaten mit Ausnahme
von Tabasco, Aguascalientes (?), Campeche und Quintana Roo),
Mittelamerika (Guatemala und Honduras), Westindien (Kuba,
Hispaniola, sdliche Bahamas, Puerto Rico, Mona, Desecheo, Culebra, Buck-Insel, St. Thomas, Little St. James-Insel, Tortola, Antigua) und im nrdlichen Sdamerika (Venezuela, Curaao, Kolumbien).
Im Gegensatz zu Buxbaum, der in sterr. Bot. Zschr., 98:12,
44104. 1951, den Versuch einer Umbearbeitung der nrdlichen
Kugelformen unternahm, indem er diese u. a. nach Lineae und
Rami einteilt, dabei z. B. unter Ramus I: Linea Strombocacti
F. Buxb. sowohl areolen- wie axillenbltige Gattungen zusammenfate und Gattungen aufstellte, die zum Teil inzwischen wieder als
Untergattungen (von Mamillaria) gelten sollen, habe ich hier die
Abb. 2766. Engelmanns Blten- und Stachelbild von Ancistrocactus brevihamatus (Eng.)
Br. & R. (Engelmanns Tafel 19, in Cact. Bound.)
2932
Mamillariae
Neolloydia
2933
2934
Neolloydia
zu Neolloydia zu stellen bzw. ist nach der Furche, den harten Samen, der nicht
ausgesprochen wrigen, rtlich trbgrnen Frucht1) das Subgenus sofern man
nicht die Samen gestalt ber bewertet, die auerdem nicht sehr abweichend ist
vorderhand hier zu belassen.
Betrachtet man dementsprechend die Arten der zwei Untergattungen, erkennt
man in beiden eine groe habituelle hnlichkeit bzw. eine gut geschlossene Zusammengehrigkeit, was man bei der erweiterten Fassung Britton u. Roses
sowie Buxbaums (einschlielich Gymnocactus, und dies auf Grund einer ungenauen
Furchen-Angabe bei G. saueri durch Knuth) nicht sagen kann.
Die Arten sind im allgemeinen nicht sehr wchsig und halten meist nicht lange
in den Sammlungen; das gilt auch fr N. cubensis, die in Kuba nur auf begrenztem
Raum gefunden wird und wie Frre Alain angab schon fast verschwunden
ist. Nach den von ihm an den Jardin Botanique Les Cdres gesandten Exemplaren machte ich das Foto derselben wie der Frucht und erhielt von ihm auch das
einzige bisher bekannte Foto einer kleinen, blhenden Pflanze.
Ty p u s : Mamillaria conoidea DC. Typstandort: Nur Mexiko angegeben
(N-Mexiko).
Vo r k o m m e n : USA (Texas) bis Mexiko (N-Mexiko, San Luis Potos, Hidalgo),
Kuba.
Schlssel der Arten:
Pflanzen nicht rasenfrmig wachsend,durchgehende
Furche, Samen mattschwarz. . U.-G. 1: Neolloydia
Blten breiter ffnend, grer
Mittelstacheln stets vorhanden
Pflanzen bis 10 cm hoch
Blten purpurviolett
Mittelstacheln ca. 5 (Randstacheln
ca. 1516)
Mittelstacheln im Kreise stehend, 1 zentral, mit meist
schwarzer Spitze. . . . . 1: N. ceratites (Quehl) Br. & R.
Mittelstacheln nicht im Kreise
angeordnet, schwarz. . . . 2: N. conoidea (Dc.) Br. & R.
1
)Berger hat (Kakteen, 266. 1929) in seinem Schlssel der Gattungen (unabhngig von
der lt. Boissevain versehentlich umgekehrten Angabe der Fruchtreife durch Britton u.
Rose) folgende Einteilung gegeben:
Frchte trb gefrbt, papierartig vertrocknend. . . . . . . . . . . . . . 1: Neolloydia
Frchte rot
Warzen lang (gro), weichfleischig, nicht stehenbleibend, Nabel der Samen gro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2: Neobesseya
Warzen kurz (klein), als holzige Hcker stehenbleibend, Nabel
der Samen klein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3: Escobaria
Testastruktur oder Nabelsitz (basal, subbasal, subventral, ventral) sowie das Aussehen
(matt, halbmatt, etwas oder stark glnzend) sind in ihrem Zustandekommen ungeklrt,
bisher nur theoretisch e r k l r t, oft ist der Sitz nicht einheitlich sowie Form und Gre so
verschieden (Parodia, Gymnocalycium), da mir erst viel weiter reichende Untersuchungen
zu gestatten scheinen, daraus so weitgehende Folgerungen wie eine Gattungsteilung zu ziehen
(sofern es nicht etwa derart auffllig wie bei Phellosperma ist); da der Praxis nicht immer
Samen zur Verfgung stehen, ist vorderhand auch die Einteilung nach Fruchtfarben nicht
durchweg praktisch anwendbar; aber Bergers Einteilung spricht jedenfalls nicht gegen die
Eingliederungsmglichkeit von Cumarinia als Untergattung von Neolloydia, (ber die umgekehrten Fruchtreifeangaben bei Britton u. Rose s. Boissevain, Colorado Cacti, 69.
1940).
2935
Neolloydia
Backbg.
Blten klein, 1,52 cm gro
Mit Hakenstacheln (Samen blank)
Pflanzen dunkelgrn
Mittelstacheln alle hakig, dunkel
honiggelb bis schwarzbraun
Blten gelblichrosa. . . . 6: N. odorata (Bd.) Backbg.
Ohne Hakenstacheln (Samen halbmatt)
Pflanzen fahlgrn
Mittelstacheln 01, kurz, weilich
Blten grngelb. . . . . . 7: N. cubensis (Br. & R.) Backbg.
Ungengend bekannt:
Blten klein, 1,52 cm lang, purpurn
Furchen von Britton u. Rose nicht angegeben
Scheitel starkwollig (Samen unbekannt). 8: N. pilispina Br. & R. non J. A.
Purp.
Untergattung 1: Neolloydia
(U.-G. 1: Euneolloydia Backbg., J. DKG. (II), 60. 1942)
1. Neolloydia ceratites (Quehl) Br. & R. The Cact., IV:16. 1923
Mamillaria ceratites Quehl, MfK., 19:155. 1909. Coryphantha ceratites
(Quehl) Berg., Kakteen, 266. 1929.
Eifrmig, einzeln oder in kleinen Gruppen, 610 cm hoch, bis 5 cm ; Scheitel
kaum eingesenkt, nur etwas wollflockig, von dunkelbraunen St. berragt; Krper
graugrn; Warzen in ca. 10 Spiralen, fast rhombisch, ca. 1 cm hoch, 1,5 cm breit,
schief gestutzt; Areolen rund, 5 mm , schwachwollig zu Anfang; Randst. ca. 15,
am Grunde zwiebelig verdickt, spreizend, bis 1,5 cm lang, weigrau, wie bereift,
hin und wieder dunkelbraun gespitzt, durchscheinend; Mittelst. 5(6), unten ver186
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2936
Neolloydia
dickt, abstehend, gerade oder leicht gebogen, weigrau-, horn- oder hell- oder
dunkelbraunfarbig, Spitze meist schwarz; Axillen weiwollig; Bl. 33,5 cm lang:
Pet. oblong, spitzlich, purpurn. M e x i k o. (Abb. 2767. rechts.)
Abb. 2767. Links: Neolloydia grandiflora (O.) Berg.: rechts: Neolloydia ceratites (Quehl)
Br. & R. (Foto: De Laet.)
2. Neolloydia conoidea (DC.) Br. & R. Bull. Torr. Club, 49:252. 1922
Mamillaria conoidea DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828.
M. diaphanacantha Lem. M. inconspicua Scheidw. M. echinocactoides
Pfeiff. M. scheeri Mhlpfrdt. 1845 non 1847. M. strobiliformis Eng.
non Scheer nec Mhlpfrdt. Echinocactus conoideus Pos. Cactus
conoideus Kuntze. Cactus echinocactoides Kuntze. Coryphantha conoidea
Orc. in Berger Kakteen, 266. 1929.
Synonymie nach Britton u. Rose, ohne Neolloydia grandiflora; wahrscheinlich gehrt Cactus echinocactoides Kuntze (und Mam. echinocactoides
Pfeiff.?) zu N. grandiflora, da Kuntze zwei Namen anfhrt, die Britton
u. Rose zusammenfassen. Kuntze schrieb Cactus conodeus und C. echinocactodes.
Einzeln bis (meist spter) am Grande oder seitlich sprossend. zylindrisch,
hell- bis graugrn, 710 cm hoch, 57 cm ; Axillen wollig; Warzen ziemlich
locker gestellt, eifrmig, rundlich und stumpf; Randst. ca. 16, dnn, steif, strahlend, 810 mm lang, wei und vergrauend; Mittelst. 45, spreizend, schwarz,
13 cm lang; Bl. bis 6 cm ; Pet. schlank-lanzettlich, mit scharfer Spitze;
Staubf. zahlreich, gelb, am Grunde rot; Staubb. orange; Gr. und 67 N. gelblich;
Fr. kugelig, gelb, gertet, zuletzt braun, papierartig auftrocknend. U S A (Texas),
stliches M e x i k o (bzw. Zacatecas, Hidalgo).
Neolloydia texensis Br. & R. The Cact., IV:18. 1923
wird von Britton u. Rose als eigene Art gefhrt, ist aber nach Bdeker
die Texasform der Art. Richtiger ist wohl, da Britton u. Rose mit ihrer
Beschreibung von N. conoidea diese und N. grandiflora zusammenwarfen
(daher ihre Randstachelzahl 25) und somit mehr die letztere darunter verstanden, weswegen sie die Texasform besonders benannten, die mehr die
N. conoidea im heutigen Sinne ist.
Neolloydia
2937
Es werden zwar 13 Mittelst. bei N. texensis angegeben, aber offensichtlich knnen sie auch fehlen; Fr. klein, kugelig, dnnwandig, grnlich (unreif?), auftrocknend; S. feinhckrig, 1,5 mm gro, Nabel gro, basal.
Coryphantha conoidea war zuerst nur ein Name in einem Zirkular von Orcutt.
Britton u. Rose stellen hierher auch Mamillaria crebrispina DC. (Mm. Mus.
Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828) (Cactus crebrispinus Kuntze) von Thomas
Coulter gesammelt, eine zweifelhafte Art, die Pfeiffer als M. conoidea verwandt ansah. Als Synonym von M. crebrispina DC. wird der Name M. polychlora
Scheidw. (Frster, Handb. Cactkde., 205. 1846) angesehen, daselbst auch
M. coronata Scheidw.
3. Neolloydia matehualensis Backbg. The Spine, 1:4, 106. 1948
Zylindrisch, von unten sprossend, bis 15 cm lang und 5 cm ; Warzen aufwrts anliegend, abgeflacht, an der Basis ca. 2 cm breit, bla graugrn; Axillen
schwach weifilzig; Areolen anfangs mit weiem Filz, bald kahl, fast der Basis
der nchstoberen Warze anliegend; Randst. ca. 10 (12), grauwei, glasig, bis 1 cm
lang; Mittelst. steif, zuerst 2, einer auf- und einer abwrts weisend, bis 2,2 cm
lang, spter bis 3 St. mit verdickter Basis; Bl. unbekannt, aber hchstwahrscheinlich purpurn. M e x i k o (San Luis Potos, bei Matehuala). (Abb. 2768.)
4. Neolloydia pulleineana Backbg. The Spine, 1:4, 106. 1948
Keulig-zylindrisch, anfangs dnn und gewunden, bis fast 20 cm lang und
1,5 cm ; Wurzel lang, rbig, bis 3 cm ; spter sprossend; Axillen schwach graufilzig; Warzen rundlich-konisch, etwas zusammengepret, dunkelgrn; Randst.
bis 18, verflochten, bis 12 mm lang, steif, pfriemlich, schmutziggrau; Mittelst. 3
(4) bzw. 3krftiger und laufrecht, mittelstark, am Grunde verdickt, 1 schrg
aufwrts zu Anfang, spter abwrts weisend (ein unterer lngster), bis 2 cm
lang, die anderen 2 seitlich gerichtet, der zuweilen vorhandene oberste bis 1,6 cm
lang, alle mittleren schmutziggraubraun, sehr steifpfriemlich, mitunter der lngste
schwach geringelt: Bl. gelb. M e x i k o (San Luis Potos, bei Matehuala) (Abb. 2769).
5. Neolloydia grandiflora (O.) Berg. Kakteen, 266. 1929 (als Coryphantha
und zugleich Neolloydia)
Mamillaria grandiflora O., in Pfeiffer, En. Cact., 33. 1837. Cactus grandiflorus Kuntze. Coryphantha grandiflora (O.) Berg., Kakteen, 266. 19291).
Zylindrisch; Warzen dichter stehend als bei N. conoidea, krzer und weniger
schief-aufrecht; Axillen und besonders die jungen Areolen reichlich weiwollig;
Stachelareolen rund, ziemlich gro; Randst. bis 25, horizontal strahlend, aber
verbogen, plattgedrckt an den Seiten, wei am Grunde; Mittelst. fehlend
oder 12, vorwrts gerichtet, derb, schwarz; Bl. gro, weit offen, purpurn; Pet.
breiter als bei N. conoidea. U S A (Texas) bis M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2767, links.)
Die Kombination als eigene Neolloydia-Art geschah nicht durch Britton u.
Rose, wie Borg irrtmlich angibt, sondern mit der Doppelkombination Bergers.
Mamillaria canescens Jac. non DC. mag, nach Pfeiffer, diese Art gewesen
sein.
1
)Nach Bdeker, ZfS., 312. 192728, ging die Pflanze eine Zeitlang unter dem nom.
nud. Coryphantha stuetzlei Fri (S. auch unter Escobaria orcuttii).
186*
2938
Neolloydia
Abb. 2768.
Neolloydia matehualensis Backbg.
Abb. 2769.
Neolloydia pulleineana Backbg.
Neolloydia
2939
(Coryphantha-U.-G. Cumarinia Knuth, in Kaktus-ABC, 379. 1935, ohne lateinische Diagnose Cumarinia (Knuth) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 61.
1951)1)
Typus: Coryphantha odorata Bd.
6. Neolloydia odorata (Bd.) Backbg. J. DKG. (II), 60. 1942
Coryphantha odorata Bd., M. d. DKG., 168170. 19301). Neobesseya
odorata (Bd.) Werd. (S. Funote) und Borg, Cacti, 364. 1951.
Basal sprossend, rasenbildend; Einzelkpfe meist kugelig, bis 3 cm ; Krper
am Scheitel schwach eingesenkt und kahl, von St. berragt; Warzen zylindrisch,
ca. 1 cm lang, 0,4 cm dick, Kuppe stark rundlich abgestutzt, glnzend dunkel
laubgrn; Furche scharf, seicht und kahl, kurz vor der Axille endend und dort
mit Wollflckchen, wo die Blten entspringen; Randst. 79, stark horizontal
gerichtet, aus nur ganz zu Anfang und auch dann nicht immer weifilzigen Areolen,
gerade, steif und dnnadelig, schwach rauh und wie bereift, 0,81 cm lang, wei
mit besonders an den oberen Randst. weit hinabreichender dunkelbraun oder
honiggelb gefrbter Spitze; Mittelst. 34, stark vor- und unregelmig auseinanderspreizend, dicker nadelfrmig, 22,5 cm lang, ebenfalls rauh, gerade
und steif, rot- bis schwarzbraun, an der Spitze alle hakig gebogen, am Grunde
verdickt; Bl. ca. 1,5 cm lang und bis 1 cm breit, schmal-trichterig, aus den
jngsten Furchenenden; Ov. zylindrisch, bis 5 mm gro, hell rtlichbraun;
chuppen rtlich, hellrandig; Sep. lineallanzettlich, ganzrandig, bis 8 mm lang,
brunlich-rosa mit hellerem Rand; Pet. etwas lnger, schlanker zugespitzt, hellgelblichrosa; Staubf. wei; Gr. unten wei, oben gelb; N. 4, klein, grnlich;
2940
Neolloydia
Fr. klein, bla grnlich bis schwach rtlich; S. 1 mm gro, glatt und glnzendschwarz, birnfrmig, an einer Seite bohnenartig plattgedrckt, mit sehr kleinem,
subbasalem Nabel bzw. dieser schrgseitlich. M e x i k o (Tamaulipas, bei Caracoles, und San Luis Potos, bei Matehuala) (Abb. 2770:Tafel 218).
An einer in der Sammlung Andreae,
Bensheim, gemachten Makroaufnahme
(Tafel 218) zeigte sich, da in prallem
Zustande die Warzen eine Art verdickten
Fu haben (am besten sichtbar an der
linken Pflanze bzw. den beiden Warzen
rechts unten), durch die ein wulstiger
freier Teil zwischen den Warzenbasen
Abb. 2771. Neolloydia cubensis (Br. & R.)
Backbg. Einziges Foto einer blhenden
verbleibt; die Furche geht bis zur eigentPflanze (1) dieser fast ausgerotteten Art.
lichen Warzenbasis, d. h. bis zum Ver(Foto: Sammlung Garcia Feria,
dickungsansatz, so da Bdeker mit
Holgun [Kuba].)
der Angabe kurz vor der Axille endend sehr genau beobachtet hat; seine Pflanze war wohl nur nicht so sehr
geschwollen wie die hier abgebildete.
7. Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg. J. DKG. (II), 60. 1942
Coryphantha cubensis Br. & R., Torreya, 12:15. 1912. Mamillaria urbaniana Vpl., MfK., 22:65. 1912. Neobesseya cubensis (Br. & R.) Hest.,
Des. Pl. Life, 192. 1941.
Spter kleine Rasen bildend; Einzelkpfe gedrckt-kugelig, 23 cm breit,
fahlgrn; Warzen zahlreich, vertikal zusammengedrckt, 67 mm lang, 45 mm
breit, ca. 3 mm dick; Furche scharf, bis ber die obere Warzenmitte hinausreichend;
St. ca. bis 10, weilich, seitlich strahlend, nadelig, weich, 34 mm lang, an den
Abb. 2772. Vergrerte Aufnahme einer Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg.
Neolloydia
2941
jngsten Areolen aus kleinem Filzpolster; Mittelst. spter meist entwickelt oder
auch ganz fehlend; Bl. bla gelbgrn, ca. 1,6 cm lang; Pet. spitzlich; Staubf.,
Gr. und N. gelblich: Fr. unter 1 cm lang, nackt, dnnwandig; S. braunschwarz,
sehr feinhckrig, halbmatt, birnfrmig, mit kleinem Nabel, nicht genau basal
stehend. K u b a (sdstlich von Holgun, Prov. Oriente) (Abb. 27712774).
Vaupel gab der Art einen neuen Namen bei Einbeziehung zu Mamillaria, da
es schon eine M. cubensis Zucc. gab. Britton u. Rose geben an, da die Frucht
rot ist. Frre Alain sagt gelbgrnlich, und so sah ich sie (in der Sonne rtlich angehaucht?).
8. Neolloydia pilispina Br. & R. non J. A. Purp. (1912) The Cact., IV:14.
1923
Gruppenbildend; Einzelkpfe ca. 3 cm ; Rippen undeutlich, aus deutlich ausgebildeten, etwas kantigen Warzen bestehend; junge Areolen mit starker, weier
Wolle versehen, die den Scheitel der Pflanze bedeckt; Randst. 67, 56 mm
lang, weich und spreizend, die oberen lnger und ber dem Kopf der Pflanze zusammengeneigt, 2 cm oder mehr lang, wei mit schwrzlichen Spitzen; Mittelst.
oft fehlend, manchmal 1; Bl. klein, 1,52 cm lang, purpurn; Sep. brunlich.
M e x i k o (San Luis Potos, Minas de San Rafael).
Britton u. Rose nannten irrtmlich als Synonym Mamillaria pilispina
J. A. Purp., MfK., 22:150. 1912. Purpus beschrieb diese Pflanze ohne Angaben
ber Blte, Frucht und Samen, doch sagt er, da die Areolen kahl sind, sowie da
in ihnen verschiedenartige Randstacheln gebildet werden, als unterste ein Kranz
feiner Haarstacheln, diese schneewei, auerdem 5 pfriemliche Randstacheln von 7 mm
Lnge und ein gleich langer Mittelstachel, beide
von 67 mm Lnge, unten gelb, Mitte wei,
oben braun.
Dies ist die Mamillaria pilispina J. A. Purp.,
non Br. & R., die nach Berger (Kakteen,
290. 1929) und Bdeker (Mamm.-Vergl.Schlssel, 23. 1933) als Mamillarienart mit
blagelben Blten bekannt ist.
Britton u. Rose haben nun aber l. c., Fig. 12,
eine scheitelnah blhende Pflanze abgebildet,
mit purpurnen (!) Blten, und dazu eine Beschreibung gegeben, die von der der Mamillaria
pilispina J. A. Purp. (1912) abweicht. Zugleich
sagen sie, da ihre Abbildung eine Aufnahme
von C. A. Purpus darstellt. Tiegel hat bereits in J. DKG (I), 137. 1936, auf den Synonymiefehler Britton u. Roses bei dieser Art
hingewiesen. Es ist nun aber nicht unklar,
welche Pflanze Britton u. Rose ihrer Beschreibung zugrunde legten (Buxbaum in
Sukkde. (SKG.), V:23. 1954, Funote), sondern wir haben ein Pflanzenfoto und eine diesem entsprechende Beschreibung dazu (unrichAbb. 2773. Makroaufnahme einer
tig ist nur das Synonym). Bis eine solche
Frucht von Neolloydia cubensis
Pflanze nicht anderswo gefunden wird, mssen
(Br. & R.) Backbg.
2942
Neobesseya
wir annehmen, da C. A. Purpus diese Pflanze ebenfalls bei Minas San Rafael
sah. Nach dem Bltensitz und der Angabe purpurn ist auch durchaus anzunehmen, da es eine Neolloydia war, selbst wenn Britton u. Rose nichts
ber Furchen sagten, die ihnen vielleicht bei Neolloydia als selbstverstndlich
erschienen.
Neolloydia pilispina Br. & R. ist also als Neolloydia-Art zu fhren; Mamillaria pilispina J. A. Purp. ist dagegen eine Mamillarienart. Craig verkannte
dies, bzw. er hat wohl Tiegels Artikel nicht gelesen, so da diese Mamillarienart bei Craig fehlt und unter Unclassified Spezies (bzw. bei mir in Abteilung
IV:Unklassifizierte Arten) nachgefgt werden mu.
Abb. 2774. Zerquetschte Frucht und Samen der Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg.
Immerhin ist aber die von Britton u. Rose abgebildete Pflanze bis heute
nicht wiedergefunden worden, so da eine berprfung nicht mglich war, auch
was die Furchen anbetrifft usw. Diese Art mu daher als ungengend bekannte
Neolloydia-Spezies angesehen werden.
Neolloydia conoidea (Britton u. Rose, The Cact., IV:15. 1923, Fig. 15), mit
langer und dichter Bestachelung, von Dr. Safford 1907 in Mexiko gesammelt,
scheint eine noch unbeschriebene Art zu sein, jedenfalls nicht N. conoidea, von
der Britton u. Rose offensichtlich keinen klaren Begriff hatten.
Neolloydia compacta, crassispina, cinerazens und pectinata sind nur Katalognamen von Schmoll (1947).
204. NEOBESSEYA Br. & R.
The Cact., IV:51. 1923
[Bei K. Schumann: Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. pro parte bei Berger
auch als Coryphantha (Eng.) Lem., in Kakteen, 278. 1929]
Einzelne oder sprossende Pflanzen, kugelig oder etwas gedrckt; Warzen unregelmig oder etwas spiralig stehend, oben (zumindest spter) mit Furche;
Blten dem Scheitel nahe, aber doch etwas entfernt, verschieden gro, 26 cm
lang; Frucht fleischig; S. schwarz, kugelig, punktiert, mit vorspringendem, weien
Arillus. Die Frchte sollen lt. Boissevain (Colorado Cacti, 69. 1940) langsam reifen,
Neobesseya
2943
Blten gelb
Sepalen glattrandig
Blten 45 cm lang. . . . . . . . . 1: N. wissmannii (Hildm.) Br. & R.
2944
Neobesseya
Sepalen gewimpert
Blten 56 cm lang. . . . . . . . .
Blten ca. 2 cm lang oder etwas mehr
Randstacheln meist 14 (920), grau mit
braunen Spitzen. . . . . . .
Randstacheln 910, grauweilich,
wollig rauh. . . . . . . . .
Blten rosa getnt
Blten graurosa, 1,52,5 cm breit. . . .
Blten blarosa, 4 cm breit. . . . . . .
Neobesseya
2945
Abb. 2776. Neobesseya wissmannii (Hildm.) Br. & R. (Mam. similis robustior Eng.). Diese
Art bildet bis 3 basal Verdickte Mittelstacheln, die, wie das Bild zeigt, entgegen den allgemeinen Beschreibungen auch etwas lnger sein knnen. Auch die Randstachelzahl stimmt
mit den Beschreibungen berein (fraglich ist dagegen die Abbildung in Blh. Kakt., I:T. 5.
(Foto: Thiele.)
1
)Engelmann schrieb in Cact. Bound., 68. 1858, versehentlich: nuttalis; ein Synonym
soll lt. Rmpler Cor. nuttallii Eng. sein.
2946
Neobesseya
Abb. 2778. Neobesseya similis (Eng.) Br. & R. Mit feineren Stacheln als N. wissmannii;
die Stachelzahl kann auch hier hher sein; aus dem Foto ergibt sich, da auch bis 4 mittlere
gebildet werden, einer jedoch nur aufflliger. Die Art ist anscheinend variabler, als die Beschreibungen erkennen lassen. Der Vergleich mit Abb. 2776 lt auch verstehen, da Engelmann darin nur eine Art mit Varietten sah. Mit Mam. similis identifizierte er spter Mam.
nuttallii v. caespitosa, whrend unter Mam. nuttallii Eng. heute N. missouriensis verstanden wird, nach Abbildung in Boissevain, Colorado Cacti, 69. 1940 (Fig. 48), deutlich
von obiger Pflanze unterschieden. (Foto: Thiele.)
Neobesseya
2947
Abb. 2779. Neobesseya missouriensis (Sweet) Br. & R.? Form mit 14 Mittelstacheln.
Vielleicht eine noch unbeschriebene Art (?).
Die Abbildung zeigt eine Pflanze, die ihren allgemeinen Merkmalen nach der
Neobesseya missouriensis entspricht, nur hat sie 14 Mittelstacheln, diese dunkler.
Es mag sich um eine Form der weit verbreiteten Art handeln, die mehr Mittelstacheln entwickeln kann, wie Berger auch bis 3 Mittelstacheln bei N. wissmannii
berichtet. Die von Marshall in Cactac., 174. 1941 (Fig. 135) abgebildete grobltige N. missouriensis kann nicht diese Art sein.
Die Staubfden obiger Art sind nach Schelle (Kakteen, 292. 1926) wei,
nach Schumann (Gesamtbschrbg., 497. 1898) gelblichwei. Borg (Cacti, 364.
1951) unterscheidet: N. missouriensis v. nuttallii (Eng.) Borg Petalen mit rtlicher Mittellinie; Staubf. rosa bis violett.1) Britton u. Rose machen keine entsprechenden Angaben. Nach Boissevain (Colorado Cacti, 69. 1940) sind die
Perigonbltter gelbgrn, wenigstens in Colorado, mit rosa oder braunem Mittelstreifen. Dieses Merkmal scheint etwas variabel zu sein. Boissevain sagt: stamens pink, pollen orange. Die Staubfdenfarbe ist vielleicht variabel. Vorderhand
1
2948
Neobesseya
erscheint mir die von Borg genannte Variett als nicht abtrennbar. Die von
Borg aufgefhrte Kombination Neobesseya nuttallii Br. & R. gibt es nicht.
4. Neobesseya asperispina (Bd.) Bd. Mammill.-Vergl.-Schlssel, 14. 19331)
Coryphantha asperispina Bd., M. d. DKG., 192. 1929.
Einzeln, kugelfrmig, oben flachrund, bis 6 cm , mit derber, kaum verzweigter
gelblicher Rbenwurzel; Warzen nach den 8er und 13er Bz. geordnet, locker
stehend, matt dunkel blaugrn, spitz kegelfrmig, die unteren etwas aufwrts
gebogen, ca. 1,8 cm lang, am Grunde etwas breitgedrckt und bis 1,2 cm breit,
oberseits etwas abgeflacht, mit seichter, scharfer, durchgehender Furche, Kuppe
wenig nach unten abgestutzt; Areolen kaum 2 mm lang, kurz-elliptisch, anfangs
etwas weiwollig, bald kahl; Randst. 910, dnnpfriemlich, wollig-rauh, grauweilich, 0,81 cm lang, anfangs gerade vorspreizend, spter mehr dem Krper
zugebogen angedrckt, allseitig strahlend; Mittelst. 01, meist fehlend, krzer
und wenig derber; alle St. unten nicht verdickt; Axille ganz kahl; Bl. schmaltrichterig, ca. 2,8 cm lang, 2,5 cm ; Ov. blagrn, rundlich, 3 mm dick; Rhre
kurz, oben mit brunlichgrnen, lanzettlichen und schlank zugespitzten, weirandigen und bewimperten Schuppen, 47 mm lang, 3 mm breit; Sep. blagrn,
am Rand heller, mit olivbrunlichem Mittelstreifen, lanzettlich oblong und mig,
aber scharf zugespitzt, unten schwach bewimpert, die bergangsbl. scharfrandig,
ca. 1,5 cm lang, 4 mm breit, mit kurzer Stachelspitze; Pet. lineallanzettlich,
1,5 cm lang, 23 mm breit, ganzrandig, schlank und scharf zugespitzt, ohne
Stachelspitze, bla grnlichgelb, Rand heller, olivbrunlicher Mittelstreifen;
Staubf. gelblichwei, oben zart rosa; Staubb. dunkel goldgelb; Gr. grnlichwei;
N. 5, hellgrn, 2 mm lang, zusammengeneigt; Fr. rund, ziemlich trockenes Fleisch;
5. kurz-eifrmig, 2 mm gro, glnzend schwarz, mit basalem, lnglichem, weiem
Nabel. M e x i k o (Coahuila, sdlich von Saltillo, in grasigen Tlern auf 2500 m)
(Abb. 2780 [?]).
Abb. 2780. Neobesseya sp. bzw. eine Variett oder eine Form der N. asperispina (Bd.) Bd.?
Die Stacheln grauwei, nicht rauh, mittlere zum Teil dunkler, schwach basal verdickt.
1
)Da Werdermanns amerikanische Gattungsnennung in Backeberg, Neue Kakteen,
als gleichberechtigt anzusehen ist (wie bei A. Berger), sollte es heien: Neobesseya asperispina (Bd.) Werd., l. c., 93. 1931. Bdeker betrachtete sich als Erstautor der Neobesseya-Kombination, wohl auf Grund seiner nicht eindeutigen Notiz von 1929.
Neobesseya
2949
2950
Escobaria
rosa Jungstacheln, habe im Tulsa Experiment Garden eine 4 cm breite, grnlichrosa Blte gezeigt. Es habe sich nicht um N. notesteinii gehandelt. Eine unbenannte Art?
Neobesseya arizonica Hest. n. nud., in Des. Pl. Life, 191. 1941 (Samenbild),
ist anscheinend unbeschrieben. Neobesseya odorata (Bd.) Borg S. unter Neolloydia
odorata (Bd.) Backbg.
Escobaria
2951
187
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2952
Escobaria
2953
Escobaria
187*
2954
Escobaria
Ungengend bekannt:
Pflanzen zylindrisch, bis ca. 10 cm lang
Bestachelung grauwei, steif
Mittelstacheln: 1 lnger abstehend
Blten klein, hellpurpurn. . . .
Pflanzen nur bis 6 cm lang
Bestachelung zahlreich, dnn, wei
Mittelstacheln 15, 12 im Zentrum,
derber, schwach dunkelspitzig
Blten rosa; 6 lange, weie Narben . . . . . . . . . . .
Pflanzen winzig, bis 1,5 cm lang, 5 mm
Bestachelung zahlreich, wei
Blten unbekannt. . . . . . .
Mir unbekannt . . . . . .
Abb. 2783.
Escobaria tuberculosa (Eng.) Br. & R.
Eine der im Text angefhrten Varietten
oder Formen [v. caespititia (Quehl)
Borg.?]
Escobaria
2955
2956
Escobaria
Abb. 2784. Escobaria tuberculosa v. durispina (Quehl) Borg, die einzige var. mit harten,
sprden Mittelstacheln, hier einige mehr als von Quehl angegeben.
Escobaria
2957
2958
Escobaria
2785
2786
1,5 cm lang, innerste Perigonbl. ohne deutlicheren Mittelstreifen; Staubf. weilich; Gr. hellgelb, fast wei; N. hellgelb, 57. U S A (W-Texas). (Abb. 2785 bis
2786.)
5. Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. n. comb.
Mamillaria emskoetteriana Quehl, MfK., 139. 1910. Coryphantha emskoetteriana (Quehl) Berg., Kakteen, 280. 1929.
Rasenfrmig; Einzelkpfe bis 5 cm hoch, 4 cm , dunkelgrn; Scheitel wenig
eingesenkt, mit weiem Filz; Warzen kegelig, 1 cm lang, unten 6 mm breit, locker
stehend, aufwrts strebend, Kuppe rundlich und schrggestutzt; Furche nur an
der Warzenspitze leicht filzig; Areolen
rund, 4 mm , wenigfilzig; Randst. in
mehreren Reihen, ber 20, derbnadelig,
weilich, zum Teil rotbraunspitzig, bis
2 cm lang; Mittelst. 68, gleich gro,
einzelne am Grunde zwiebelig verdickt,
alle unten wei, oben fuchsrot; Axillen
nackt; Bl. ca. 3 cm lang; Ov. grn, leicht
reifig; Hlle 2,53 cm breit; Sep. grn,
weirandig, bewimpert, 1,5 cm lang;
Pet. 2 cm und mehr lang, lanzettlich,
mit 1 oder 2 Spitzen; Staubf. hellrosa,
rechtsherum zu einem Knuel gedreht;
N. 6. M e x i k o (von aus San Luis
Abb. 2787. Escobaria emskoetteriana
Potos erhaltenem Samen angezogen)
(Quehl) Backbg. (Aus MfK., 139. 1910.)
(Abb. 27872789.)
(Foto: E. Weddy.)
Escobaria
2959
Quehl stellte die Art zur U.-G. Coryphantha Eng. Britton u. Rose vergleichen sie, wie schon Quehl, mit E. dasyacantha, die aber grer wird und
anders gefrbte Blten hat. Von Craig (Mamm. Handb., 347. 1945) als eine Neolloydia angesehen.
6. Escobaria chihuahuensis Br. & R. The Cact., IV:55. 1923
Coryphantha chihuahuensis Berg., Kakteen, 280. 1929.
Oft einzeln, auch gruppenbildend, kugelig bis kurz-zylindrisch, dicht bestachelt;
Warzen kurz, von den St. verborgen; Randst. zahlreich, spreizend; Mittelst.
mehrere, lnger als die Randst., im Oberteil gewhnlich braun oder schwarz;
Bl. klein, 11,5 cm lang; Sep. oben rundlich, bewimpert; Pet. zugespitzt, purpurn. N-M e x i k o (Chihuahua, nahe bei Chihuahua Stadt). (Abb. 27902792.)
Britton u. Rose haben die Art nicht abgebildet; sie scheint sehr selten zu
sein. Ich erhielt einmal eine Pflanze von Schwarz, von der ich einen Trieb an
Mr. Shurly (England) gab: die Pflanze blhte bei mir, und ich gebe Abbildung
des sprossenden Wuchses und eines blhenden Stckes wieder. Die Jungstacheln
dieser Pflanze sind hellbraun; sie steht in meiner ehemaligen Sammlung in Monako.
Die Blte war purpurrosa; Narben 5, wei. Vielleicht ist die Bltenfarbe etwas
variabel.
7. Escobaria chaffeyi Br. & R. The Cact., IV:56. 1923
Wenig sprossend, 612 cm lang, 56 cm , fast ganz von den weien St.
bedeckt; Warzen sehr kurz, hellgrn, mit schmaler Furche; Randst. zahlreich,
borstig wei; Mittelst. mehrere (Bdeker in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 16. 1933:
Abb. 2788. Eine Pflanze von Schmoll, die offenbar eine wiedergefundene Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. ist: Randstacheln ca. 20, wei, Mittelstacheln ca. 6, hellbraun; Bl. 2 cm lang, blartlich; Griffel grnlich. Alle Merkmale treffen im Rahmen der
bei diesem Genus gegebenen Variabilitt zu (Pflanze strker vergrert).
2960
Escobaria
Abb. 2789. Eine der Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. nahestehende Pflanze:
Randstacheln 13, strahlend; Mittelstacheln 1, aufwrts weisend, alle weilich hellfarben,
brunlich gespitzt; Blte grnlichwei mit schmutzig-rtlichem Mittelstreif; Staubfden
violett; Griffel grn, Narben grn; Petalen ganzrandig, Sepalen weitlufig bewimpert
(Beschreibung s. S. 2972) (Pflanze strker vergrert).
Abb. 2790. Die sehr seltene Escobaria chihuahuensis Br. & R. Gruppenwuchs einer lteren
Pflanze.
Escobaria
2961
einzeln), etwas krzer als die Randst., braun- oder schwarzspitzig; Bl. nur 1,5 cm
lang, kremrosa, mit brunlichem Mittelstreifen; Gr. wei; N. sehr kurz,
grnlich-gelblich, kopfig zusammengeneigt; Fr. karmin, ca. 2 cm lang. M e x i k o
(Zacatecas, bei Cedros) (Abb. 27932795, Tafel 219).
Abb. 2792. Nahaufnahme eines Triebes von Escobaria chihuahuensis Br. & R.
2962
Escobaria
Abb. 2794. Feinstachligere Form von Escobaria chaffeyi Br. & R. (Variett?).
(Sammlung Andreae, Bensheim.)
Escobaria
2963
2964
Escobaria
obige Art 1921 in Mexiko bei Reynosa verschwinden, was meines Erachtens
eine ebenso berflssige wie bedauerliche Folge des heute blichen stndigen Umkombinierens wre.
9. Escobaria muehlbaueriana (Bd.) Knuth Backeberg & Knuth, KaktusABC, 380. 1935 (s. auch die Funote auf S. 2963)
Coryphantha muehlbaueriana Bd., M. d. DKG., 1819. 1930. Neobesseya muehlbaueriana (Bd.) Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel 15. 1933.
Ovoid-zylindrisch, basal sprossend, bis ca. 5 cm hoch und 3 cm , glnzend
dunkel-laubgrn; Warzen nach den 5er und 8er Bz. geordnet, kegel- bis fast
eifrmig, ca. 8 mm lang, unten 6 mm ; Furche nicht ganz durchgehend (?),
mit Flckchen am Ende; Areolen nur anfangs weiwollig, rund; Randst. 1520,
davon 46 obere dnn haarfrmig, etwas zurckstehend und oft nicht ganz
gerade, die brigen allseitig spreizend, dnn, aber steifnadelig, weilich mit brandbrauner Spitze; Mittelst. typisch 6, aufwrts weisend oder mehr geradeaus, derber
als die randstndigen, glatt, steif, am Grunde schwach verdickt, die oberen 1,2 bis
1,5 mm lang, die unteren krzer, alle grauwei bis zur Mitte, die obere Hlfte
dunkelrotbraun; Axillen kahl; Bl. trichterig, 1,5 cm lang, 2,5 cm breit; Ov. kugelig,
hellgrn; Schuppen bewimpert, dunkelgrn; Sep. schmallanzettlich, grnlichgelb
mit breitem, rotbraunem Rckenstreifen, ca. 1,2 cm lang, 2 mm breit; Pet. (nur
an der Spitze) mit feinem rtlichen Rckenstreifen, 1,6 cm lang, 5 mm breit;
Staubf. weilich, oben rosa; Staubb. dottergelb; Gr. grnlich; N. 56, kurz,
chromgrn, spreizend; Fr. kugelig, 5 mm , rot; S. kurz nierenfrmig, 1 mm gro,
glnzend dunkel rotbraun, fein punktiert; Nabel ventral (seitlich sitzend).
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2796.)
Diese Art zeigt, da man bei der Gliederung nicht nur nach der Furchenlnge
gehen kann (s. U.-G. Cumarinia von Neolloydia), denn bei dieser Art reicht die
Furche (stets?) nach Bdeker nicht ber die ganze Warzenlnge; ebenso sind die
Escobaria
2965
Samen dunkelrotbraun, wie Buxbaum dies fr seine Untergattung Pseudocoryphantha voraussetzt, aber die Frucht ist kugelig-rot, whrend die Pseudocoryphantha-Arten keine rote Frucht haben, sondern eine wrige grne; auch der Nabelsitz ist unbeachtlich (s. hierzu auch Echinomastus), denn sowohl Escobaria tuberculosa wie die obige Art haben seitlichen Nabel. Bdeker hat die Stellung der
Art im damaligen System zwar als zur U.-G. Coryphantha Eng. gehrend gekennzeichnet, dann aber gesagt: hinter Mamillaria dasyacantha Eng., die eine
Escobaria ist. 1933 erkannte er Escobaria an, belie aber die zierlich-zylindrische
Art bei Neobesseya. Sie hnelt berdies offensichtlich bis auf die Bltenfarbe
sehr der Escobaria runyonii. Weder nach dem Verfahren von Buxbaum noch nach
der Einbeziehung zu Coryphantha, wohin B. Moran Escobaria stellt, ist die Unterbringung befriedigend; mir scheint, da Buxbaum auch die obige Art in keiner
seiner Umbearbeitung nennt, da er wie Moran nicht aus gengender Artenkenntnis heraus handelten. Nach Berger und vor allem nach Britton u.
Rose ist die Unterbringung und Bestimmung logisch bzw. leicht, unter Belassung
von Escobaria als eigenes Genus im Sinne meiner Schlsselgliederung.
10. Escobaria roseana (Bd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5. 151.
19511)
Echinocactus (Thelocactus) roseanus Bd., ZfS., 363. 1928. Neolloydia
roseana (Bd.) Knuth, Kaktus-ABC, 368. 1935. Coryphantha roseana
(Bd.) Mor., Gent. Herb., VIII:4. 318. 1953. Thelocactus roseanus
(Bd.) Marsh. (1941).
Abb. 2797. Escobaria roseana (Bd.) Backbg. (Blte hellrosa. 1,5 cm lang, Griffel und
Narben wei).
1
)Diese Kombination wird hier belassen, da Dr. Dawson seinerzeit nur versehentlich
das Basonym nicht angab. Krainz zitiert die Escobaria-Art dagegen in Die Kakteen,
C VIIIc, 1960, als Escobaria roseana (Bd.) Schmoll ex Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12.
1951, doch wurde dort der Schmollsche Katalogname ohne irgendwelche Autorenbeifgung
nur erwhnt, im Gegensatz zu anderen Neukombinationen Buxbaums.
2966
Escobaria
Escobaria
2967
lang, einige unten verdickt; Mittelst. meist 38, seltener bis 16, bis 1,2 cm
lang, wie die Randst. gefrbt; Bl. rosa, glockig-trichterig, ca. 1,5 cm lang
und breit; Sep. locker bewimpert, 810, spitzlich, rosenholzfarbene Mitte;
Pet. ca. 14, fast linearlanzettlich, gespitzt oder spitz zulaufend, 810 mm
lang, 1,53 mm breit; Staubf. wei; Gr. grnlichgelb; N. 4, kopfig zusammengeneigt, kanariengelb; Ov. kugelig, glatt, 2 mm ; Fr. dnnwandig, ca. 12 Monate
grn und fast verborgen, dann hervortretend, scharlach, 2 cm lang, 5 mm ;
S. kugelig, mattschwarz, basal zusammengedrckt; Hilum basal, in einen niedrigen Rand eingefgt. U S A (Texas, S-Brewster County, auf niedrigen Berghhen wenige Meilen westlich von Hot Springs) (Abb. 2799).
Zuerst als Escobaria H. 4 in C. & S. J. (US.), X:10, 181. 1939.
13. Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. n. comb.
Coryphantha nellieae Croiz., Torreya, 34:15. 1934.
Winzige Pflanzen, spter strker sprossend, zylindrisch werdend, bis 4,5 cm
lang; Epidermis grn; Rippen in 814 Reihen von Warzen aufgelst; Warzen
nur 2 mm lang, oben gefurcht; Areole rundlich bis etwas lnglich, anfangs krausfilzig, bald verkahlend: St. nur randstndig, allseitig strahlend, die obersten 5 (6)
aufwrts weisend und am krftigsten, die brigen etwas schwcher, gerade oder
zum Teil schwach zum Krper gebogen, insgesamt ca. 18 St., pfriemlich, wenn
auch dnn; am Oberrand der Areole zuweilen noch bis zu 5 dnnere Beist., unter
den oberen Randst. aufwrts dem Krper angelegt; Bl. sehr klein, ca. bis 1,5 cm ,
purpurn; Fr. unbekannt. U S A (ungefhr 4 Meilen sdlich von Marathon,
Texas, auf Kalkstein). (Abb. 28002803).
Ich bekam die Pflanze von Mr. Hummel; die Stacheln waren gelblich gefrbt;
Croizat gibt als Stachelfarbe auch an: wei und unten gelblich oder gelegentlich
auch rtlich; die krftigeren und lngeren, bis ca. 1 cm langen oberen Randst.
knnen auch dunkel honiggelb sein. Die Pflanze lt sich sehr leicht pfropfen
Abb. 2799. Escobaria duncanii (Hest.) Backbg. (Escobesseya duncanii Hest.) (Foto: Hester.)
188
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2968
Escobaria
und durch das reichere Sprossen rasch vermehren; sie blht auch gern mit den
fr Escobaria typischen kleinen Blten, die ueren Perigonbltter verhltnismig lang und locker bewimpert.
14. Escobaria lloydii Br. & R. The Cact., IV:57. 1923
In Klumpen wachsend, an alten Stcken die Areolen stachellos und korkig;
Randst. ca. 20, spreizend, dnn, wei; Mittelst. mehrere, krftig, mit brunlicher
oder schwarzer Spitze, 2 cm lang; Bl. grnlich, 2,5 cm lang, mit brunlichem
Rckenstreifen; Staubf., Gr. und N. grn; Fr. kugelig bis oblong, 612 mm lang,
rot; S. kugelig, schwarz, fein punktiert, 1 cm gro. M e x i k o (Zacatecas, zu
Fen von Hgeln der Sierra Zuluaga).
Weicht von allen anderen Arten durch bewimperte Petalen ab.
15. Escobaria bella Br. & R. The Cact., IV:56. 1923
Diese (ihren allgemeinen Merkmalen nach typische) Escobaria-Art weicht von
allen brigen Spezies durch die von Britton u. Rose (The Cact., IV, T. VII:4a)
vergrert abgebildete filzige Furche mit einer lnglichen Drse ab und beweist
damit, da dem Auftreten von Glandeln hchstens zur Bestimmung, bzw. schlsselmig zur Darstellung gewisser gemeinschaftlicher Merkmale, Bedeutung zukommt. Die Pflanzen sprossen, anscheinend mig; Einzelkpfe zylindrisch,
68 cm lang; Warzen nahezu rund, 1,52 cm lang; Furche weifilzig, die
schmale Glandel nahezu in der Furchenmitte, brunlich; Randst. mehrere, weilich, bis 1 cm lang; Mittelst. 35, braun, ungleich, bis 2 cm oder mehr lang, aufsteigend; Bl. klein, im Hochstand radfrmig ffnend, fast 2 cm breit; Perigonbl.
2800
2801
Abb. 2800. Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. mit dunklerer Bestachelung.
Abb. 2801. Escobaria nellieae (C roiz .) B ackbg . mit hellerer Bestachelung.
Escobaria
2969
rosa mit blassem Rand, linear-oblong, oben spitzlich, die ueren bewimpert;
Staubf. rtlich; Gr. im Oberteil, wie auch die N. grn. U S A (Texas, auf
Hgeln am Devils River).
16. Escobaria rigida (hort.)? Nur erwhnt in Kaktusarsky Listy, 80. 1929
Eine eigentmliche Art, die anscheinend bisher nirgends beschrieben wurde.
Die Tr. sind zylindrisch, die Pflanzen von unten sprossend und sehr langsam
wachsend; Randst. typisch dicht seitlich verflochten, trb grauwei; Mittelst.:
einzelne lngere, bis ca. 1,5 cm lang, deutlich waagerecht bis etwas schrg abwrts abstehend. Meines Wissens erhielt ich die Pflanze unter obigem Namen
von Schwarz; sie gehrt dem Habitus und anscheinend auch der nheren
Verwandtschaft mit E. tuberculosa nach zu Escobaria. Zuweilen sind die St.
zonenweise etwas dunkler grauwei. M e x i k o (Abb. 2804, Tafel 220).
Warzen tragen deutliche Furchen.
Abb. 2802. Vergrerte Nahaufnahme einer hell honigfarben bestachelten Escobaria nellieae
(Croiz.) Backbg.
188*
2970
Escobaria
Abb. 2804. Escobaria rigida (hort.) mit nur einem lngeren Mittelstachel.
Escobaria
2971
Die Mittelstacheln sind ziemlich steif, die Pflanzen bis nahezu 10 cm hoch im
Alter. Die Blte ist klein, hellpurpurn.
17. Escobaria orcuttii (hort.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 17. 1933
Escobaria orcuttii hort., 1925 (ohne weitere Angabe) lt. Bdeker.
Neolloydia orcuttii Rose, erwhnt in Mllers Dtsch. Grtnerztg., 142. 1926.
Krper eifrmig, 6 cm hoch: Randst. dnn, zahlreich, wei, 8 mm lang;
Mittelst. bis 15, 12 im Zentrum derber und etwas lnger, schwach dunkler gespitzt; Bl. 1,5 cm gro, rosa; Staubf. rosa; Gr. schmutzigwei; N. 6, lang, wei.
U S A (?, Texas?).
Die Art scheint in den Sammlungen kaum noch vertreten zu sein. Coryphantha
stuelzlei Fri, in Mllers Dtsch. Grtnerztg., 23:Nr. 6. 192526, ist nach Fri
die gleiche Art.
18. Escobaria leei Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 17. 1933
Wird von Bdeker nur sehr kurz beschrieben: Pflanze am Grunde sprossend,
nur 1,5 cm hoch und 5 mm dick; St. zahlreich, wei, bis 3 mm lang. U S A
(Neumexiko).
Mir unbekannte Art. Bdeker bezieht sich auf eine Mamillaria sp. Nr. 282.
von Dr. Rose, 1924, ber die ich nichts habe feststellen knnen. Marshall
(Cactac., 175. 1941) gibt als Herkunft Texas an.
Unbekannt ist mir auch:
Escobaria bisbeeana (Orc.) Marsh., in Marshall & Bock, Cactac., 175. 1941
Mamillaria bisbeeana Orc. Coryphantha bisbeeana (Orc.) Borg
ohne weitere Besehreibung bzw. nur mit der Angabe: von Bisbee, Arizona1).
In meinem Kat. 10 J. Kaktfrschg., 29. 1937, erscheinen noch die nomina
nuda Escobaria chlorantha Backbg. non Buxb. (S. Coryphantha chlorantha),
E. durispina, E. estanzuelensis, E. schmollii, deren lebendes Material mir im Kriege
verlorenging, so da ich darber nichts mehr zu sagen vermag. F. Schmoll fhrt
in seiner Preisliste 4. 1947 eine Escobaria chlorantha an, die aber vielleicht mit
Coryphantha chlorantha identisch bzw. eine wrig-saftige und grnfrchtige Coryphantha ist.
J. Pinckney Hester hat in Des. Pl. Life, 189192. 1941, noch Samenbilder
von einer Escobaria arizonica Hest. n. sp., non Buxb., nom. nud. (?), verffentlicht, eine Art mit strker ventral gelagertem Samennabel (nicht zu verwechseln mit der ebenso genannten Neobesseya arizonica Hest. n. sp.); eine Besehreibung habe ich nicht finden knnen; da die E. duncanii, gleichfalls mit
Samenbild (1941) als sp. n. vermerkt, aber erst 1945 beschrieben wurde, mgen
die vorerwhnten Namen gar nicht gltig publiziert worden sein. Sonderabdruck
liegt mir von Hester nicht vor, nur ber E. duncanii bzw. Escobesseya und Echinomastus mariposensis (alle von Hester beschrieben in Des. Pl. Life, 17:2325.
1945).
Es gibt mithin noch mehr Escobaria-Arten, als im Schlssel aufgefhrt sind.
Berger fhrt (Kakteen, 280. 1929) z. B. auch Escobaria fobei Fri auf (Fobea
viridiflora Fri). Sie mag vielleicht mit Escobaria lloydii Br. & R. der einzigen
ordnungsgem beschriebenen grnlich blhenden Art identisch sein; die
1
)Orcutt, Cactography, 3. 1926, sagte, da Britton u. Roses Fig. 47, in The Cact.,
IV:47, 1923, (von Cor. aggregata) nicht diese Art, sondern Esc. bisbeeana sei, nach der
Bltengre aber unwahrscheinlich.
2972
Lepidocoryphantha
Pflanze ist aber lngst wieder aus den Sammlungen verschwunden, und eine
Identitt wre nur nach den bei E. lloydii allein vorkommenden bewimperten
inneren Perigonblttern festzustellen.
Leider haben Britton u. Rose von E. lloydii keine Abbildung verffentlicht.
Dieser Art kommt anscheinend eine andere ziemlich nahe, ebenfalls grnlich
blhend, die ich von F. Schwarz, San Luis Potos, erhielt:
Escobaria sp. (Schwarz)
Kugelig bis schwach gestreckt; Warzen rundlich, aufwrts weisend; Areolen
anfangs krftig weifilzig, langsam verkahlend; Scheitel mit weiem Wollfilz; Bl. 2,5 cm lang, 3 cm ; Sep. nur entfernt und lnger bewimpert bzw.
nur die uersten; Pet. grnlichwei, mit schmutzig-rtlichem Rckenfeld;
Staubf. violett; Gr. grn; Staubb. gelb; N. grn. Mexiko (Herkunft
mir nicht bekannt.) Escobaria viridiflora Backbg. n. nud. in Kat. 10 J.
Kaktfrschg. mag die gleiche Art gewesen sein (Abb. 2789).
Den bis ca. 20 Stacheln nach, dazu einem (spter auch mehr) mittleren oder
fehlend, knnte diese Art der E. lloydii nahekommen, aber die Petalen
sind ganzrandig, schmallanzettlich und spitz zulaufend. Es ist auch mglich,
da eine Form der E. emskoetteriana hiermit wiedergefunden wurde.
Coryphantha hesteri Y. Wright (S. am Ende von Coryphantha) gehrt dem
Titelfoto in C. & S. J. (US.), IV:5, 1932 nach wohl auch zu Escobaria;
F. Buxbaum stellt sie dahin, es fehlen aber die Fruchtmerkmale, die allein eine
sichere Bestimmung gestatten. Nur ein Name war Esc. (Mamillaria) intermedia
Fri, in Cesk. Zahr. List., 121. 1923; angeblich aus Texas.
Escobaria boregui Schmoll (Mamillaria boregui) ist nur als Katalogname berichtet. E. Shurly (in The Cact. Journ., 4:1, 11. 1935) gab dafr folgende
kurze Beschreibung: Sehr klein, nur 2,5 cm (1 inch), schwach sulig,
spter vielleicht strker sulig; Warzen klein, rund; Randst. 23; Mittelst. 4;
alle St. seidig wei, die mittleren mit verdickter hellbrauner Basis. Die
Warzen sind kahl (Furche?), die Stachelpolster wei, aber nur unauffllig.
206. LEPIDOCORYPHANTHA Backbg.1)
BfK., 1938-6
[Bei K. Schumann: Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. bei Britton u. Rose:
Coryphantha (Eng.) Lem. bei R. Moran: Coryphantha, Sekt. Lepidocoryphantha
(Backbg.) Mor., Gent. Herb., VIII:4, 318. 1953]
Die Gattung umfat die Coryphantha-Series Macromeres Britton u. Roses
mit den Kennzeichen: ziemlich weichfleischig; Furchen nur ber die Hlfte der
Warzen reichend, daraus sprossend und so groe Klumpen bildend; das Ovarium mit einigen Schuppen und Filz in deren Achseln; die Frucht mitunter auch
noch mit Schuppen.
1
)Nachdem Buxbaum vorher Lepidocoryphantha abgelehnt hat, sagt er in Kakt. u. a.
Sukk., 7:1, 6. 1956: Die Coryphantha-Series Macromeres (Lepidocoryphantha Backbg.), die
noch ein riesiges Perisperm und einen ringfrmigen Embryo, aber eine weder von Ramus 1
noch Ramus 2 (seiner phylogenetischen Ableitung) ableitbare, kleinzellige Testa hat, ist unstreitig ein sehr alter, direkt von den Ahnen der Euechinocactineae abgeleiteter Entwicklungsast. Dabei wurden die zum Teil filztragenden Schuppenachseln noch ganz unbeachtet gelassen. Das alles ist mehr als ausreichend fr die Aufrechterhaltung des Genus, wenn man
dagegenhlt, da so zweifelhafte Gattungen wie Mammilloydia, Pseudomammillaria, Oehmea
oder Leptocladodia gleichzeitig von Buxbaum aufrechterhalten wurden.
Lepidocoryphantha
2973
Das fr die Abtrennung wichtigste Merkmal ist die Bildung von filzigen
Achseln und z. T. Schuppen am Ovarium; damit erweist sich Lepidocoryphantha
als eine Entwicklungsstufe mit geringerer Reduktion der Spromerkmale an der
Blte als bei Coryphantha, wo nur die Arten mit bewimperten Sepalen soweit
dies feststeht noch einige Schuppen an der Frucht haben knnen, aber ohne
Filz, das Ovarium nackt.
Buxbaum hat in Die Kakteen, Systematische Einteilung, das Genus eingezogen
bzw. zu Coryphantha gestellt. Reid Moran nahm Lepidocoryphantha dagegen als
Sektion bei Coryphantha auf. Buxbaum ist nur Marshall gefolgt, dessen Systematische Revision (Cactus, Paris, Juni 2:9 pp. 1946) ein logisches Gliederungsprinzip vermissen lt, wie es bei Buxbaum u. a. wenigstens in der Bewertung
der Samen vorhanden ist, wenn auch E. Shurly (C. & S. J. Gr. Brit., 18:4,
123. 1956) die Unzuverlssigkeit dieser Methode fr einen Teil nachgewiesen hat.
Britton u. Roses Samenangaben seeds globose, brown but sometimes described as yellow, smooth geben bei Lepidocoryphantha dafr auch nicht genug
Anhaltspunkte.
Das hier zur Anwendung gelangende Gliederungsprinzip gestattet nicht, zwei verschiedene Reduktionsstufen zusammenzufassen, und so bleibt Lepidocoryphantha
als eigene Gattung bestehen. Auch Britton u. Rose sagen (The Cact., IV:25.
1923) von den beiden Arten: Sie sind den anderen des Genus Coryphantha nicht
nher verwandt.
Einheitliches Merkmal der beiden Spezies sind auch die greren, hellpurpurnen Blten mit bewimperten Sepalen.
Ty p u s : Mamillaria macromeris Eng. Typstandort: USA (Neumexiko, bei
Doana).
Vo r k o m m e n : USA (S-Neumexiko, Texas), Mexiko (Chihuahua bis Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Warzen bis zur Mitte (oder zum Teil etwas darber
hinaus) gefurcht
Warzen verlngert, reingrn
Randstacheln 1017 . . . . . . . . 1: L. macromeris (Eng.) Backbg.
Warzen ziemlich kurz, graugrn
Randstacheln 6 oder mehr. . . . . . 2: L. runyonii (Br. & R.) Backbg.
n. comb.
2974
Lepidocoryphantha
Abb. 2805.
Lepidocoryphantha macromeris (Eng.)
Backbg. in Engelmanns Darstellung
(Cact. Bound., Tafel 14).
Abb. 2806.
Krzer-warzige Form von Lepidocoryphantha macromeris (Eng.) Backbg.
(Foto: W. Heinrich.)
Lepidocoryphantha
2975
kantig oder seitlich zusammengedrckt, stechend, wei; Mittelst. spter gewhnlich 4, anfangs 013, 2,25 cm lang, meist schwarz oder braun, mitunter hellbraun oder im Jungtrieb auch rosa, gerade oder gebogen oder gedreht, der unterste
der lngste und strkste, Basis deutlich zwieblig verdickt; Axillen kahl; Bl. in
Scheitelnhe, 56,5 cm lang, 68 cm , aus dem Furchengrund, nicht der Axille
hervortretend, trichterig; Ov. grn, mit einigen gefransten Schuppen und filzigen
Achseln; Perigonbl. viele, bis 50; Sep. lanzettlich, gefranst, grn, mit rtlichem
Ton; Pet. schmal lineal-spatelig, zugespitzt, stachelspitzig, gezhnelt, tiefrosarot
oder purpurrosa, mit dunklerem Grunde, Spitzen und Mittelstreifen; N. 78,
schrg aufrecht; Fr. ellipsoidisch, saftig, 1,52,5 cm lang, grn, mitunter mit
einigen Schuppen; S. gedunsen, umgekehrt-eifrmig, braun, glatt, 1,21,5 cm
lang. U S A (W-Texas, S-Neumexiko). M e x i k o (Chihuahua und sdlich bis
Zacatecas) (Abb. 28052807).
Coryphantha heteromorpha Lem. (1868) gehrt nach Britton u. Rose mglicherweise hierher. (Im Ind. Kew. war lt. Britton u. Rose Coryphantha heterophylla
ein Schreibfehler.) Schelle fhrt noch als Formen an: Mamillaria macromeris
v. longispina hort. und v. nigrispina hort.
2. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg. n. comb.
Coryphantha runyonii Br. & R., The Cact., IV:26. 1923.
Niedrige Klumpen bildend, manchmal bis 50 cm , graugrn, mit einer dicken,
verlngerten Rbenwurzel: Warzen verhltnismig kurz, 12 cm lang, rund
oder etwas abgeflacht; Furche weniger als bis zur Hlfte oder bis zur Hlfte der
2976
Lepidocoryphantha
Warzenlnge, selten lnger; Randst. 6 oder mehr, spreizend, nadelig, in der Lnge
ziemlich verschieden, bis 3 cm lang oder auch weniger, manchmal alle gelb, oder
zuweilen 1 oder mehr in einem Stachelbndel braun, die anderen gelb, bzw.
meist die Randst. hellfarben, oder auch einzelne rotorange und oben schwrzlich;
Mittelst. anfangs meist 1, oben dunkelbraun bis schwarz, unten rotorange, spter
manchmal 23 mittlere, bis 6 cm lang, etwas kantig; Bl. gro, purpurrosa,
5 cm ; Sep. bewimpert, wie auch die bergangsschuppen und die wenigen
eigentlichen Schuppen am Rand des lnglich-glatten Ov.; Pet. (schmal) spatelig,
zugespitzt, an den oberen Seiten zuweilen leicht gezhnelt; Ov. mit wenigen
kleinen Schuppen oder nur Filztupfen; N. wei; Fr. grn; S. braun. U S A
(Texas, am Rio Grande, von Brownsville bis Rio Grande City) (Abb. 28082811).
Die Pflanzen knnen bis 50 Pfund schwer werden.
Abb. 2808. Nach Berger Coryphantha runyonii Br. & R. (Entwicklungsl., 81,1926, Fig. 65),
der greren Stachelzahl und Warzengestalt nach aber Lepidocoryphanta macromeris (Eng.)
Backbg. (Foto: Rose.)
Lepidocoryphantha
2977
Abb. 2809. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg., mit nur schwach bewimperten
Perigonblttern.
2978
Lepidocoryphantha
Abb. 2810. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg., mit strker bewimperten
Perigonblttern.
Abb. 2811. Furchenbild der Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg. Beide Arten
der Gattung sprossen reichlich aus dem areolen-abgewandten Ende der Halbfurche.
Coryphantha
2979
2980
Coryphantha
den beiden letzteren Gattungen reifen die Frchte langsamer, bei Coryphantha
schneller. Darauf lt auch Engelmanns Angabe (Cact. Bound., 10. 1858)
schlieen Bacca plerumque anno primo, rarissime anno secundo, maturescens;
d. h. die Ausnahmen sind die von ihm einbezogenen Arten von Neobesseya und
Escobaria. Da ich aber nicht beurteilen kann, ob es nicht auch bei Coryphantha
Ausnahmen gibt, kann ich nur einen entsprechenden Hinweis wiedergeben.
Britton u. Rose beschrieben 37 Arten, von denen ich zwei unter Lepidocoryphantha abtrennte. Von den verbleibenden 35 Arten hat L. Benson (The Cacti of
Arizona) die gesamte Gruppe DD. Outer perianth-segments ciliate in einer Art
mit entsprechenden Varietten zusammengefat; das erschien mir als zu weitgehend, so da ich die (zum Teil gelbbltigen) sehr dicht bestachelten Arten
wenigstens als zwei weitere Spezies mit je einer Variett bestehen lie.
Bdeker hat eine Reihe von Arten aus Mexiko neu beschrieben, und heute
sind ber 60 Arten bekannt, bei denen aber wahrscheinlich bzw. wenigstens in
einigen Fllen, eine noch straffere Zusammenfassung als mglich erscheint. Das
ist jedoch Ansichtssache. Zusammenfassungen wie die drsenlose Coryphantha
robustispina mit der drsenbildenden C. muehlenpfordtii (nach Britton u. Rose;
nach Schumann drsenlos; L. Benson fhrt fr letztere den Namen Mamillaria
engelmannii Cory ein), wie sie Marshall in Arizonas Cactusses, ed. II. 94. 1953,
vornahm (whrend Benson die Art als Mamillaria robustispina selbstndig belt,
aber berhaupt keine Drsenangaben macht), bedrfen jedoch einerseits einer genaueren Nachprfung, zeigen andererseits aber auch, wie schwierig die richtige
Beurteilung einiger lterer Namen ist. Bei Britton u. Rose stimmen auch nicht
alle Angaben; offenbar handelt es sich z. B. bei der Illustration von Coryphantha
cornifera auf Tafel II:4 nicht um diese Art, sondern um die von Bdeker als
C. roederiana beschriebene, aus Coahuila stammende Spezies.
Da seit Britton u. Rose keine zusammenfassende Bearbeitung von Coryphantha mehr erschien nur Bdekers knappe Aufstellung in seinem Mammillarien-Vergleichs-Schlssel, bzw. wenn man von Helia Bravos schwer zugnglicher Beschreibung von rund 50 Arten absieht kommt der ausreichenden Illustrierung bei diesem Genus besondere Bedeutung zu, und ich hoffe, zugleich mit
dem Schlssel, eine Gesamtbeschreibung der Arten wiedergegeben zu haben, die
unserem gegenwrtigen Wissen entspricht; hierbei assistierte mir dankenswerterweise Herr Walter Heinrich, Coswig, dem ich eine Reihe wichtiger Hinweise
verdanke.
Die Gattung gliedert sich in zwei Gruppen mit und ohne Glandeln in den Furchen, nahe dem Stachelbndel oder in den Axillen. So einheitlich die Fruchtund Samenmerkmale sind, so verschiedenartig ist die
Bestachelung wie auch die Bltengre und -frbe:
blagelb bis gelb, kremfarben, wei bis purpur (rosa);
bei einigen Arten ist die Blte klein, bei anderen relativ sehr gro, bis 10 cm ; die grten Blten finden
sich meist unter den gelbblhenden Arten. Leider
werden in der Natur wie auch in der Kultur manche
Arten spter unscheinbar oder bekommen Rostflecken.
Abb. 2812.
Smlingsvergleich: 1: Mamillaria macdougalii Rose;
2: Coryphantha elephantidens Lem.; 3: Mamillaria prolifera
v. haitiensis (K. Sch.) Borg (aus Berger, Entwicklungsl., 80.
1926, Fig. 64). (Zeichnung: Berger.)
2981
Coryphantha
Im allgemeinen halten sie sich aber gut und blhen als Pfropfungen schneller
und reicher, sehen meist auch schner aus. ber den Artumfang gehen die
Ansichten zum Teil auseinander. So ist ungeachtet der bergnge
bei Coryphantha vivipara und Varietten im Sinne der Vereinigung, wie
sie L. Benson vornahm, die Verschiedenartigkeit des Habitus so gro, da
eine derart starke Zusammenfassung nur noch wenig berzeugend ist; jedenfalls hat eine kugelige C. vivipara (etwa aus Colorado) mit dem California
Fox-tail Cactus C. alversonii oder der C. deserti gar keine hnlichkeit mehr;
eher kann man die letztere als Variett der C. chlorantha ansehen, deren Name
lter ist. Die am weitesten verbreitete Art ist C. vivipara, die bis Kanada geht
und zum Teil sehr zahlreich auftritt; sie gehrt mit zu den ltesten bekannten
Kakteenarten.
Ty p u s : Mamillaria sulcolanata Lem. Typstandort: Ohne Angabe (MittelMexiko, Hidalgo).
Vo r k o m m e n : Britisch-Kolumbien (lt. K. Schumann, nach Howells Katalog),
Kanada (Alberta bis Manitoba), USA (Washington, Montana, Idaho,
Nebraska, W-Kansas (lt. Schumann) bzw. Kansas (lt. Britton u. Rose).
Colorado, Utah, Nevada, S- bzw. SO-Kalifornien, Arizona, Neumexiko,
Oklahoma, Texas), Mexiko (Sonora, Chihuahua, Coahuila, Nuevo Len.
Tamaulipas, San Luis Potos, Durango, Zacatecas, Guanajuato, Morelos.
Guerrero, Michoacn, Hidalgo, Quertaro, Veracruz, Mexiko DF., Puebla,
Oaxaca).
Schlssel der Untergattungen:
Ovarium und/oder Frucht mit einigen Schuppen,
oben oder seitlich
Petalen ganzrandig oder bewimpert. . . . U.-G. 1: Neocoryphantha Backbg.
Ovarium und Frucht stets nackt
Petalen stets ganzrandig . . . . . . . . U.-G. 2: Coryphantha
2982
Coryphantha
Ohne Glandeln
Perigonbltter (uere) gewimpert
Mittelstacheln nie hakig
Mittelstacheln mehrere
Randstacheln mehr als 15
Blten purpurrosa
Pflanzen spter gruppenbildend
Bestachelung mig bis ziemlich
dicht
Pflanzen rundlich
Gruppen spter mig gro
Blten 3,5 cm
Mittelstacheln
14,
braun oder gefleckt
Petalen stachelspitzig.
1
)L. Benson gibt in The Cacti of Arizona den Bltendurchmesser fr diese (und die
nchste) Variett mit nur 3,75 cm an, Britton u. Rose 57 cm , Coulter 3,75 cm ; die
Gre scheint demnach variabel zu sein? Es sollte nachgeprft werden, wie Britton u.
Rose zu viel greren Durchmesserangaben kamen.
2983
Coryphantha
4: C. chlorantha Eng.
Nach Marion S. Lahman zur Gruppe der Cor. vivipara-radiosa-aggregata gehrend, aber ohne Angabe ber bewimperte Perigonbltter, Frucht nur als nackt
bezeichnet (vielleicht zur U.-G. Coryphantha, Reihe Sulcolanatae, zu stellen [keine
Drsenangaben]):
Blten purpurn bis blasser
Pflanzen einzeln, sulig
Warzen schlank
Randstacheln 1018
Mittelstacheln 4, davon 1 abstehend
Blten 6,5 cm lang. . . .
5: C. columnaris Lahm.
Untergattung 2: Coryphantha
Cact. Bound., 10. 1858
(Als U.-G. Eucoryphantha Backbg., in J. DKG., 61, 78. 1942)1)
189
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
2984
Coryphantha
6: C. maiz-tablasensis Backbg.
2985
Coryphantha
2986
Coryphantha
2987
Coryphantha
Blten gelb
Pflanzen eifrmig
Warzen konisch, schwach graugrn
Mittelstacheln 4, die unteren sbelartig herabgebogen
Randstacheln 1720; die oberen
78 aufwrts, gedreht, wei und dunkelspitzig; die unteren 10
bis 12 steifnadelig, ebenso
gefrbt
Blten 44,5 cm (gelb
mit brunlichem Mittelstreifen). . . . . . .
Pflanzen kugelig
Warzen kurz und dick
Mittelstacheln 3, 2 aufwrts, 1 abwrts gebogen oder vorgestreckt, fast schwrzlich
Randstacheln ca. 20, wei oder
grau
Blten 57 cm (hellgelb).
Warzen oval, angelegt
Mittelstacheln 23, pfriemlich,
zum Krper gebogen
Randstacheln 1520, steifnadelig, wei oder strohgelb
Blten 45 cm (reingelb). . . . . . . .
Warzen quer-rhombisch, aufgebogen,
auffllig graugrn
Mittelstacheln 3, hell brunlichgrau,
nicht viel strker
Randstacheln oben aufrecht-bschelig, unten strahlend,
bis ca. 20
Blten 6 cm lang (Schlund
rot) . . . . . . . . .
Hierunter:
Coryphantha marstonii Clov.
Randstacheln weniger als 15
Pflanzen sprossend
Blten gelb mit roter Mitte
2988
Coryphantha
Coryphantha
2989
Mittelstacheln stets 4
Warzen ziemlich schrg herablaufend
Krper schwarzgrn
Mittelstacheln: 3 aufrecht,
1 vorstehend, dunkel
Randstacheln 10, pfriemlich,
gerade, hellgrau, dunkelspitzig
Blten 5 cm (orangegelb,
Schlund rot) . . . . . 37: C. obscura Bd.
Warzen gerade herablaufend
Krper dunkel- bis blaugrn
Mittelstacheln den Randstacheln gleichend
Randstacheln 79, wei,
dunkelspitzig
Blten 6 cm gro (goldgelb
mit dunkler Mitte). . . 38: C. speciosa Bd.
Krper graugrn
Mittelstacheln ber Kreuz, Basis verdickt
Randstacheln bis 14
Blten 45 cm (reingelb) 39: C. difficilis (Quehl) Berg.
Pflanzen gedrckt-rund, zuweilen konisch
verjngt
Blten gelb mit roter Mitte, gro
Mittelstacheln erst 1, dann oft 24,
gekrmmt, oben dunkel,
unten hornfarbig, bei
allen Stacheln Basis verdickt
Warzen rhombisch einwrts gebogen
Krper fahlgrn
Mittelstacheln: 1 stets vorgestreckt und abwrts gekrmmt, z. T. bis 4
Randstacheln zuerst 7, spter
mehr, anfangs gleichartig, dann untere meist
strker
Blten (5) 9 cm . . . 40: C. scolymoides (Scheidw.) Berg.1)
Mittelstacheln 34 (5)
Warzen oben abgebogen
Krper graugrn
Mittelstacheln fast schwarz
Randstacheln bis 10 und mehr,
oberste gebschelt
Blten sehr gro . . . . 41: C. daimonoceras (Lem.) Lem.
1
2990
Coryphantha
1
)Glandulifera Fri (Cesk. Zahr. List., 122. 1924), non Della Torre & Harms, war ein
unbeschriebenes Homonym.
2991
Coryphantha
Glandeln rot
Areolen rundlich
Krper fast ovoid
Randstacheln 1820,
steifnadelig . . . .
Krper ovoid
Randstacheln
15,
rauh, untere pfriemlich, obere nadelig.
Randstacheln weniger als 15
Pflanzen gro, bis ca. 20 (22) cm lang
Mittelstacheln 1 (anfangs z. T. 0)
Randstacheln 57, dunkel, fast
schwarz
Blten rosa, bis 6 cm
lang
Warzen halbkugelig, dicht,
unten kantig. . .
Mit bis 14 oberen Beistacheln
Warzen kegelig . . . .
1
)Laut Bdeker und Berger; Britton u. Rose sagen: rosa, H. Bravo: rosa-gelblich.
2992
Coryphantha
Glandeln rot
Pflanzen gedrckt-kugelig
Blten silbrigwei, 3,5 cm 57: C. georgii Bd.
1
)Bdeker in Mamm.-Vergl.-Schlssel, in der Originalbeschreibung weilich-hornfarben,
Oberseite ockergelb bis orangebraun.
2993
Coryphantha
Unsicher, ob zu dieser Reihe gehrend, da nicht bekannt, ob spter auch vereinzelt Drsen an den Areolen auftreten:
Randstacheln 1518
Mittelstacheln 1, anfangs schwarz, dann grauweilich
Pflanzen in Gruppen
Blten 3,5 cm breit, hellgelb . . . . . . . .
Coryphantha hesteri Y. Wright, mglicherweise
eine Escobaria, sowie die unsichere Coryphantha
pottsii (Scheer) Bd. S. am Ende der Beschreibungen.
Bltenfarbe und -groe, wie zum Teil auch einige
andere Angaben des Schlssels, werden im beschreibenden Text oft nicht wiederholt, bzw. sind zu
diesem ergnzend die Schlsselangaben nachzulesen.
2994
Coryphantha
1839. ? M. scolymoides raphidacantha SD.1) Echinocactus corniferus raphidacanthus Pos. Mamillaria sulcoglandulifera Jac. Coryphantha
raphidacantha Lem. Cactus raphidacanthus Kuntze. C. brunneus
Coult. Mamillaria brunnea (Coult.) Vpl., MfK., 56. 19202). Cactus
maculatus Coult. Mamillaria maculata (Coult.) Vpl., MfK., 56. 19203).
Neolloydia clavata (Scheidw.) Br. & R., The Cact., IV:15. 1923.
Zylindrisch bis keulig, 47 cm , dunkel-lauchgrn oder etwas violett angehaucht; Scheitel wollfilzig; Warzen nach 5er und 8er Bz. locker angeordnet,
schief kegelfrmig, schief gestutzt, Kuppe etwas abgeflacht; Furche seicht, mit
12 roten Drsen; Areolen rund bis elliptisch, 2,5 mm , mit dichtem, kurzem,
krausem und weiem Filz, spter verkahlend; Randst. pfriemlich, stark horizontal
strahlend, gerade, wei mit braunen Spitzen, im Neutrieb braun, am Grunde
rubinrot, durchscheinend, die untersten die hellsten und lngsten, bis 815 mm
lang, die obersten dunkelsten bis wenig ber 1 cm lang; Mittelst. anfangs fehlend,
dann einzeln, 23 cm lang, gelblich bis braun, oft mit einer dunkleren Binde unter
der braungelben Spitze; Axillen weiwollig, mit einzelnen, selten gepaarten roten
Drsen; Bl. 2 cm lang, oder auch bis 2,53 cm lang; Ov. grn; Sep. linealisch,
stumpf, gelblichbraun mit rtlichem Mittelstreifen und gelblichweiem Rand,
innen heller; Pet. spitz, gelber, seidig glnzend; Staubf. orange, nach oben zu
ins Karminrote; Gr. gelblich, oben etwas violett; N. 5, hellgelb. (Beschreibung
nach K. Schumann.) M e x i k o (San Luis Potos, bei Jaral, nahe der gleichnamigen Stadt) (Abb. 2813). Ov. mit 12 dnnen Schuppen.
Nur ein Name fr diese Art war wohl Mam. raphidacea (in Castles Cact. Pl.,
24. 1884).
Die Beschreibung Britton u. Roses weicht darin ab, da die Staubfden und
der Griffel als rosa, die Narben als grnlich bezeichnet werden. Aber solche Abweichungen kommen auch sonst vor; die Staubfdenfarbe ist z. B. bei Cor. echinoidea, die Narbenfarbe bei C. ottonis (Mamillaria golziana Hge. jr.) verschieden.
Nach W. Heinrich sind die Mittelstacheln des Typus der Art gerade oder
hchstens an der Spitze schwach gekrmmt.
Nicht ganz klar erscheint mir die Stellung der Mamillaria radicantissima Quehl
(MfK., 164. 1912), die Britton u. Rose als Synonym zu obiger Art stellen. Sie
wurde beschrieben (mit Abbildung) als: Mit mehrfach geteilten mohrrbenartigen
Wurzeln, diese gelblich; der Krper kugelig bis ins Eifrmige (es steht aber nicht
fest, ob es nicht nur eine junge Pflanze war), ca. 5 cm hoch, 5 cm ; Warzen erst
kegelig, dann fast rhombisch, sehr schief; Areolen rund; Randst. bis 10 und mehr,
1
)Fruchtangaben scheinen berall zu fehlen. Mam. scolymoides raphidacantha SD. stellen
Britton u. Rose hierher. Das ist sehr zweifelhaft, da Salm-Dyck fr diese Pflanze vier rtliche
Mittelstacheln angibt.
2
)Cactus brunneus Coult. und
3
)Cactus maculatus Coult. wurden mit ihren Synonymen (als Mamillaria, nach Vaupel)
hier aufgefhrt, weil Britton u. Rose Coulters Namen als Synonyme hierherstellten. Nach
Vaupels Beschreibung in MfK.:
Cactus (Mamillaria) maculatus Coult.: 68 cm hoch, etwas rasenartig verzweigt;
Warzen eifrmig, rund, 10 mm lang; Axillen nackt; Randst. 1011, gerade spreizend,
starr, schwrzlich, 12 cm lang; Mittelst. 1, gro, gefleckt, aufrecht, 23,5 cm lang;
Bl. 1,3 cm lang, nelkenfarbig. M e x i k o (San Luis Potos) (eine Escobaria?).
Cactus (Mamillaria) brunneus Coult.: 36 cm hoch, einzeln: Warzen eifrmig,
56 mm lang; Axillen wollig; Randst. 1115, spreizend, ziemlich starr, brunlich,
810 mm lang: Mittelst. 1, 2 cm lang, hakig gebogen; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (San Luis Potos)
gehren beide n i c h t hierher, zumindest nicht der (die) erstere, da die Bltenfarbe abweicht,
auerdem bei beiden die Warzenform und zum Teil auch die Bestachelung.
Coryphantha
2995
2996
Coryphantha
Britton u. Rose fhren (mit Fragezeichen) als Synonym noch an: Mamillaria
potosiana Jac., Allg. Gartenztg., 24:92. 1856 (bzw. Craig als eine Coryphantha
[Mammillaria-Handbook, 118. 1945], eine gelbbltige Art mit Glandeln in den
Axillen, non M. potosina hort. Reb. M. neopotosina Craig). Es ist aber nicht
sicher, ob es sich hier um obige Art handelt, die Britton u. Rose irrtmlich
zu Neolloydia stellten (s. unter Coryphantha exsudans).
Die ursprngliche Schreibweise des Lemaireschen Namens war rhaphidacantha,
doch hat man spter Schumanns Schreibweise raphidacantha beibehalten, die
er wohl nach Salm-Dyck whlte.
2. Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. Kings Exp., 115. 1871
Cactus vivipara Nutt., Frasers Cat. Nr. 22. 1813. Mamillaria vivipara
Haw. Echinocactus vivipara Pos. M. vivipara vera Eng. Escobaria
vivipara (Nutt.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951, comb. nud.
Britton u. Rose haben in ihre Beschreibung auch die Coryphantha radiosa
Rydbg. einbezogen, die Boissevain (Colorado Cacti, 67. 1940) als eigene Art
auffhrt. L. Benson fat alle Arten Britton u. Roses in deren Schlssel DD.
Outer perianth-segments ciliate unter obiger Art mit (als Mamillaria) entsprechenden Varietten zusammen. Mir erschien es richtiger, Boissevain zu folgen,
der die Cor. radiosa abtrennt; ich beschreibe den Typus der Art nach ihm und
fhre die C. radiosa als Variett an.
Pflanzen einzeln oder in kleinen Gruppen, gedrckt-kugelig, ca. 5 cm ,
3 cm hoch; Randst. 16 (1422), wei oder braun; Mittelst. 14, braun oder gefleckt, 1,52 cm lang; Bl. 3,5 cm lang und breit; Gr. wei oder rosa, 812
blagelbe oder rosa N.; Staubf. purpurn oder rosa; Fr. grnlich bis braunrot,
ellipsoid, 2 cm lang, 1 cm ; S. braun, fein punktiert, 1 mm gro.
Britton u. Rose weichen in folgendem ab: Mittelst. 46, Basis verdickt; Ov.
nackt; Staubf. rosa, unten heller; Gr. grnlich bis oben purpurn; N. ca. 8, purpurn; Fr. saftig, fast kugelig, 1,5 cm , ber die ganze Lnge mit einigen bewimperten Schuppen, 56 zuweilen, klein; S. hellbraun, 1,5 mm lang. K an a d a (Manitoba, Alberta), U S A (von Kansas bis Colorado und N-Texas).
(Abb. 2814).
Abb. 2814. Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. Ganz rechts: kleinere Pflanzen (mit
auch etwas kleineren Blten) aus Saskatchevan; links: etwas grere Pflanzen mit greren
Blten aus Alberta, mit lngeren und krftigeren Warzen und frher blhend (die aus Saskatchevan erst in Knospen). (Foto: Armstrong.)
Coryphantha
2997
2998
Coryphantha
Coryphantha
2999
Die v. radiosa, die Britton u. Rose mit dem Typus der Art zusammenfassen,
ist nach Boissevain in W-Colorado deutlicher unterschieden; ich habe sie daher
als Variett abgegrenzt, doch nicht als eigene Art, wie es Rydberg und Boissevain taten. Boissevains Angabe Coryphantha radiosa (Eng.) Br. & R. ist ein
Druckfehler, da diese Kombination von Rydberg vorgenommen wurde.
Coryphantha oklahomensis Lahm. C. & S. J. (US.), XXI:6, 165. 1949
Escobaria oklahomensis (Lahm.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
78. 1951 (irrtmlich oclahomensis geschrieben), comb. nud.
Hier kann es sich nicht um eine gute eigene Art handeln, sondern hchstens
um eine Standorts- oder bergangsform zwischen Cor. vivipara und v. radiosa, wie sie Boissevain in Colorado Cacti, 64 und 67. 1940, abbildet, das
Stachelkleid mehr der ersteren, die Mittelstachelzahl mehr der letzteren gleichend, die Blte kaum unterschieden; hchstens hat diese Pflanze eine etwas
grere Neigung zum Sprossen, was aber nicht so entscheidend ist, da auch
die beiden vorgenannten sprossen knnen. Hinzu kommt, da die Verbreitung
in ganz W-Oklahoma angegeben wird (Typstandort: Caddo County), so
da Cor. oklahomensis der Coloradoform von Cor. vivipara, die Boissevain
aus O-Colorado berichtet, verhltnismig nahe benachbart ist.
2d. v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. n. comb.
Mamillaria vivipara radiosa neo-mexicana Eng., Proc. Amer. Acad., 3:269.
1856. M. radiosa neo-mexicana Eng. M. radiosa borealis Eng.
M. radiosa texana Eng. Cactus radiosus neo-mexicanus Coult.
C. neo-mexicanus Small. Mamillaria neo-mexicana A. Nels. Coryphantha neo-mexicana (Eng.) Br. & R., The Cact., IV:45. 1923.
Escobaria neo-mexicana (Eng.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78.
1951, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis oblong, bis 12 cm lang, ganz unter St. verborgen; Randst.
zahlreich, 2036 (Eng.), wei, nadelig; Mittelst. 312, bndelig (Eng.), viel
strker als die randstndigen, unten bla, oben braun oder schwarz (Eng.: Spitze
purpurn); Bl. gro: Sep. grnlich; Pet. oben gezhnelt; Staubf. grnlich, kurz;
N. wei, oben stumpflich (nicht spitzlich wie beim Typus der Art); Fr. 2,5 cm
lang, grn, saftig, mit einigen haardnnen Schuppen nahe dem Oberrand: S.
1,5 mm gro, rotbraun, hell grubig vertieft gefeldert. U S A (W-Texas, Neumexiko), M e x i k o (N.-Chihuahua). (Abb. 2816, 2818, rechts.)
Bei den von Britton u. Rose hier als Synonyme einbezogenen nachstehenden
Varietten Engelmanns unterschied dieser:
v. borealis: fast kugelig, mit 1220 weien Randst., 36 Mittelst., zum Tei
purpurn: Bl. klein. Mam. borealis war ein unrichtiges Zitat von Britton
u. Rose und Craig; in Engelmann, Cact. Bound., 68. 1858, nicht so
angegeben.
v. texana: oval bis zylindrisch, mit 2030 weien Randst., 45 gelben oder
braunen Mittelst.; Bl. gro.
Geringe Unterschiede sind also vorhanden, die Bltengre anscheinend hier
ebenso variabel, wie es die abweichenden Angaben von Britton u. Rose und
L. Benson bei C. vivipara v. aggregata und v. arizonica erkennen lassen.
Lt. Marshall ist Coryphantha fragrans Hest. (nur ein Name?) eine Form
obiger Variett.
190
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3000
Coryphantha
3. Coryphantha alversonii(Coult.)
Orc. Cactography, 3. 1926
Cactus radiosus alversonii
Coult., Contr. U.S. Nat.
Herb., 3:122. 1894. Mamillaria alversonii Zeiss.
M. radiosa alversonii K. Sch.
M. vivipara alversonii
(Coult.) L. Bens., The Cacti
of Arizona, 118. 1950.
Was Britton u. Rose als Coryphantha deserti beschreiben (Bl.
hellrosa), ist nicht diese Art, die
strohgelb blht, sondern C. alversonii, bzw. ist nur die Zahl der
Mittelst. zutreffend. Eine genauere
Beschreibung gab E. Baxter in
California Cactus, 8687. 1935,
wo er auch die Differenzierung
gegenber C. deserti nach der Originalbeschreibung von Coulter
wiedergibt: Weicht von Cactus
radiosus deserti durch krftigeren
und verzweigenden Habitus ab,
bis 12,5 cm hoch und 10 cm ;
Warzen krzer und dicker; Mittelst.
zahlreicher und lnger (1222 mm),
alle schwarzspitzig, die Mittelst.
bis zur Hlfte herab von einem
Abb. 2816. Coryphantha vivipara v. neomexirtlich scheinenden Schwarz; Bl.
cana (Eng.) Backbg. (Engelmanns Darstellung
rosa. U S A (Wstenregion des
von Mamillaria radiosa v. neo-mexicana Eng.,
uersten SO-Kalifornien) (Abb.
in Cact. Bound., Tafel 13).
2817, links; 2819, rechts.)
Die Pflanzen wachsen einzeln oder auch des fteren von unten verzweigt,
meist bis 3, zuweilen bis zu 12 Kpfe, diese spter kurzzylindrisch, bis 20 cm lang,
7,5 cm , durch die dichte Bestachelung dicker erscheinend; Randst. bis 35,
lnger als die mittleren und im oberen Areolenteil grer als im unteren, dnn,
aber nicht borstenfrmig; Mittelst. bis 14, pfriemlich, obere Hlfte schwrzlich,
untere wei; Warzen verhltnismig kurz und dick, nach 13er und 21er Bz. geordnet; Bl. ca. 3 cm lang (L. Benson: 3,75 cm ); Pet. scharf gespitzt, purpurrosa
mit dunklerer Mittellinie (rosa); Gr. und 6 N. wei. Die Verbreitung reicht in
der Mitte der sdkalifornischen Wstengebiete vom Devils Garden im Morongo
Valley bis zu isolierten Gruppen etwas stlich von Baker, und die Art kommt sehr
zahlreich vor in den Gebirgscanyons nrdlich von Indio bis nach San Bernardino
County, jedenfalls aber nur in Kalifornien, whrend C. chlorantha und v. deserti
bis SW-Utah gehen (Beschreibung nach Baxter, der diese Art fr eine der grten
und prchtigsten aller Coryphantha-Spezies ansieht).
Die Abtrennung dieser Pflanze als eigene Art erscheint mir auch darum ratsam, weil E. F. Wiegand eine ihr nahestehende, aber krftig-kugelige Pflanze,
ebenfalls mit purpurnen Blten, fand:
Coryphantha
3001
Abb. 2817. Links: Coryphantha alversonii (Coult.) Orc.; rechts: deren v. exaltissima Wieg.
& Backbg. (Foto: B. F. Wiegand.)
3002
Coryphantha
Nach L. Benson (The Cacti of Arizona, 118. 1950) hnelt die Pflanze in Arizona der Cor. deserti; die Sep. bewimpert, nicht gefranst, die Stacheln auch dnn
und rosafarben.
Benson sagt l. c.: Pflanzen auf Kalksteinhgeln in der Mojave-Wste kurz
westlich des Mountain Pa in den Ivanpah Mountains von Kalifornien haben in
einigen Exemplaren strohfarbene oder grnlichgelbe Petalen, in anderen lavendel
bis rosa. Offenbar ist die Bltenfarbe dieser Pflanze nicht konstant, wie von
verschiedenen Autoren vermutet wurde. Vielleicht hat die Farbabweichung
andere Ursachen (man sollte nachprfen, ob hier nicht das Ergebnis einer Vermischung etwa mit C. alversonii vorliegen kann). Benson gibt die Pflanzengre
auch nur mit bis 15 cm hoch und ca. 7,5 cm an.
Abb. 2818. Links: Coryphantha chlorantha Eng.; rechts (zum Vergleich): Coryphantha
vivipara v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. (aus Britton u. Rose, The Cact., IV:44. 1923,
Fig. 4243).
Coryphantha
3003
Abb. 2819. Links: Coryphantha chlorantha v. deserti (Eng.) Backbg.; rechts: Coryphantha
alversonii (Coult.) Orc. (Br. & R., Fig. 44 u. 45, Bd. IV.)
3004
Coryphantha
Abb. 2820. Coryphantha sp., von Clover in S-Utah gesammelt (s. im Text hinter
Coryphantha chlorantha). (Foto: Clover.)
oder C. chlorantha-Planzen aus den Ivanpah Mountains gehren, gehen offensichtlich die Meinungen bei Baxter und L. Benson auseinander. Auch aus diesem
Grunde, bzw. um die Hauptverschiedenheiten festzuhalten, habe ich die in dem
Schlssel gewhlte Gliederung vorgenommen. (Siehe auch unter Cor. alversonii
v. exaltissima Wieg. & Backbg.)
Als Coryphantha sp. (?) bezeichnet Elzada
U. Clover in Bull. Torr. Club, Vol. 65:410,
412. 1938, eine Pflanze, die in S-Utah,
Washington County, zwischen Veyo und
Gunlock, gefunden wurde (1908). Die Beschreibung von Coryphantha deserti pat
ungefhr zu dieser Pflanze; die St. sind rauh
und haben eine deutliche purpurne Tnung,
die Spitze schwarz; Randst. nie mehr als 15,
Mittelst. 4; es wurden nur trockene Bl. gesehen, offenbar gelb. Die Fr. ist ziemlich
gro, grnlich mit purpurnem Ton (durch
die Sonne?). Die Pflanze wchst auf rotem
Sandstein, gemeinsam mit einer Artemisia
und Covillea tridentata. Anscheinend handelt
es sich um eine besondere Standortsform
der Cor. chlorantha v. deserti aus Utah
(Abb. 2820).
5. Coryphantha columnaris Lahm. C. &
S. J. (US.), VI:2, 27. 1934
Einzeln, selten sprossend, zylindrisch,
unten schmler, am Scheitel eingesenkt,
Abb. 2821. Coryphantha columnaris Lahm.
(Foto: Jim Slack.)
Coryphantha
3005
bis 17 cm hoch, ca. bis 6 cm ; Warzen schlank, 11,2 cm lang; Randst. 1018,
fein, wei mit braunen Spitzen, 512 mm lang; Mittelst. 4, hellbraun, einer
krftig, aufgerichtet, die 3 anderen kleiner und herabgebogen; Bl. zu mehreren,
6,5 cm lang; Pet. linear, purpurrot mit durchsichtigem Rand, die bergangsbltter blasser, in die grnlich-strohfarbenen Sep. bergehend; Staubf. wei;
Staubb. orange; N. 8, auen wei, innen rosa; Fr. blagrn, nackt; S. hellbraun.
U S A (Oklahoma, bei Altus, Jackson County, auf niedrigen, sandigen Ebenen,
auf ca. 180 m) (Abb. 2821).
Marion Sherwood Lahman, die die Pflanze fand, gibt an, da sie in die Gruppe
der Mamillaria vivipara-radiosa-neomexicana gehre, spricht aber weder von
gefransten noch bewimperten Sepalen und sagt auch nichts ber Fruchtschuppen
(auf die brigens nicht alle neueren Autoren geachtet zu haben scheinen).
Kommt zusammen mit C. vivipara v. aggregata vor, von der sie jedoch stark
unterschieden ist. Vielleicht gehrt die Art gar nicht zur U.-G. Neocoryphantha.
Untergattung 2: Coryphantha
Reihe 1: Sulcolanatae B r . & R.
(Sektion Aulacothelae Lem.)
6. Coryphantha maiz-tablasensis Backbg. BfS., 1:5. (Januar) 1949
Sprossend, spter zum Teil ziemlich krftig, meist bis 5,5 cm , 3 cm hoch;
Warzen blulichgrn, konisch, 1 cm lang, am Grunde 1,3 cm breit; Randst. 67,
grauwei, strahlend, am Scheitel zusammengeneigt, fest, der oberste bis 1,2 cm
lang, anfangs mit schwarzer Spitze; Mittelst. fehlend; Bl. gelblich. M e x i k o
(San Luis Potos, bei Ciudad Maiz und Las Tablas).
hnelt C. vogtherriana, hat aber schlankere Warzen und bis 7 festere Stacheln
mit anfangs schwarzen Spitzen, ohne den spter bei der letzteren vorhandenen
gekrmmten Mittelstachel.
3006
Coryphantha
Pflanze soll kleiner sein, blasser und stumpfer grn, unten leichter sprossend, die
Stacheln gelb mit rtlicher Spitze. Vorkommen nicht angegeben. (Nur eine
Form?)
Coryphantha
3007
3008
Coryphantha
12. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:34. 1923
Mamillaria pectinata Eng., Proc. Amer. Acad., 3:266. 1856. Cactus
pectinatus Kuntze. Coryphantha radians pectinata (Eng.) Borg, Cacti,
355. 1951.
Meist einzeln, kugelig, 36 cm ; Warzen meist in 13 Spiralen stehend; die
oberen Warzen 11,2 cm lang, ca. doppelt so lang wie die unteren; Areolen etwas
lnger als breit; St. 1624, nur randstndig, an den tieferen Warzen anliegend
oder etwas zurckgekrmmt, an den jngsten Warzen zusammenneigend und
1,21,8 cm lang, gelblich-wei mit schwarzen Spitzen; Bl. grannenspitzig [nach
Schelle, Kakteen, 291. 1926. mit grnem Schlund1)]; Ov. 68 mm lang; Fr.
1,2 cm lang. U S A (W-Texas, am Pecos River) und benachbartes N - M e x i k o
(Abb. 28232826).
Coulter, K. Schumann und Schelle stellen die Art zu Mamillaria radians DC.,
die aber Mittelstacheln bilden kann und unter der Schumann eine Anzahl Arten
zusammenfate, die heute als selbstndige Spezies angesehen werden.
Abb. 2823. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Darstellung als Mamillaria
pectinata Eng., Cact. Bound., Tafel 11).
1
)Dies ist, was Grke als Mam. radians typica ansah, von Schelle als Form bezeichnet,
whrend er bei M. radians sagt: Schlund rot.
Coryphantha
3009
Das Titelbild in C. & S. J. (US.), XXIX:5, 1957 (Cor. compacta), von MarShields scheint diese Art zu sein, jedenfalls nicht C. compacta.
Cor. radians ist nach Britton u. Rose durch nicht dunkel gespitzte
steifere Stacheln unterschieden, die in der Jugend toments sind; es kann spter
auch 1 Mittelstachel entwickelt werden (Bdeker), bei C. pectinata nie.
jorie
Abb. 2824. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. mit lnglichen Areolen. Importpflanzen.
(Foto: Thiele.)
Abb. 2825. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. Kulturpflanze. (Foto: Heinrich.)
3010
Coryphantha
Coryphantha
3011
Abb. 2827. Coryphantha radians (DC.) Br. &R. mit rundlicheren Areolen als bei C. pectinata
und spter zuweilen einem Mittelstachel. (Foto: Thiele.)
3012
Coryphantha
Coryphantha altamiranoi Rose (WO beschrieben?) ist lt. Berger und Bdeker
hnlich, aber weniger bestachelt.
Coryphantha radians v. caespitosa, v. compacta, v. grandimamma und v. recurvata
sind nur Katalognamen von F. Schmoll (Kat. 4. 1947).
Coryphantha pseudoradians H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., XXV:
528 1954 (mit Abbildung in Blte)
Einzeln, kugelig, graugrn; Warzen in 13 Reihen, am Grunde fast rhomboidisch, nach unten zu gebogen; Areolen oval: Randst. 1315, 35 aufwrts gebschelt; Mittelst. 012, meist fehlend, im oberen Areolenteil;
Bl. fahl gelbrot, 3 cm lang, 7 cm . M e x i k o (Oaxaca, zwischen Tejupan
und Suchixtlahuaca).
Steht offenbar der weiter nrdlich vorkommenden C. radians nahe, unterscheidet sich aber durch die teilweise gebschelten Stacheln, das Vorhandensein von gelegentlich 12 Mittelstacheln und die etwas andere Bltenfarbe.
Abb. 2828. Coryphantha impexicoma (Lem.) Lem., oft zu C. radians einbezogen, aber mit
lngeren und verflochtenen bzw. mehr abstehenden Randstacheln. (Foto: Heinrich.)
15. Coryphantha compacta (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:36. 1923
Mamillaria compacta Eng., in Wislizenus, Mm. Tour North. Mex., 105.
1848. Cactus compactus Kuntze.
Pflanzen einzeln, etwas gedrckt-rund, 36 cm hoch, 58 cm ; Warzen in
13 Reihen stehend, 8 mm lang; Randst. 1416, steif, anliegend, verflochten,
weilich, 12 cm lang; Mittelst. gewhnlich fehlend: Bl. mig gro, nur 2 cm
lang und breit; Fr. oval; S. gelb, glatt. M e x i k o (Chihuahua, bei Cosihuiriachi)
(Abb. 2829).
Schumann war die Pflanze nicht genauer bekannt. Die Namensverbindung
Coryphantha compacta ist anscheinend zuerst 1922 in einem Zirkular von Orcutt erschienen.
Coryphantha
3013
16. Coryphantha robustispina (Schott) Br. & R. The Cact., IV:33. 1923
Mamillaria robustispina Schott, in Engelmann, Proc. Amer. Acad., 3:
265. 1856. Cactus robustispinus Kuntze. Mamillaria brownii Toumey.
Cactus brownii Toumey. Coryphantha muehlenpfordtii v. robustispina
(Schott) Marsh., Arizonas Cactuses, Ausg. II, 94. 1953.
Einzeln oder sprossend, rund oder etwas lnger als dick, 515 cm lang, dicht
von St. bedeckt; Warzen gro, 2,52,8 cm lang, in 13 Spiralen stehend, fleischig,
spter dicht gepret, mehr oder weniger rckseitig abgeflacht, bla graugrn;
Randst. 1215, die 3 untersten sehr krftig, brunlich, die obersten meist weicher,
die allerobersten 23 ziemlich weich, gebschelt und sehr bla; Mittelst. 1, sehr
stark, aufgerichtet oder gekrmmt und zuweilen fast hakig, gelb, 3,5 cm lang, alle
strkeren St. am Grunde verdickt; Bl. nach Britton u. Rose lachsfarben,
nach Bdeker gelb, nach L. Benson (The Cacti of Arizona, 112. 1950) gelb oder
lachsfarben, seltener wei, 3,75 cm , nach Britton u. Rose 56 cm lang; S.
3 mm gro, rotbraun, nierenfrmig, seitlich eingedrckt, ganz flachfelderig genetzt. U S A (in den Bergen S-Arizonas, dem Wsten-Grasland von Pima County
sowie sdliche Cochise County, besonders im Avra-Tal und an den Ost- und Nordhngen der Sierrita), N-M e x i k o (N-Sonora).
Fr die uneinheitliche Auffassung US-amerikanischer Autoren ber Selbstndigkeit oder Zusammengehrigkeit von Pflanzen ist ein Beispiel, da L. Benson
C. robustispina und C. muehlenpfordtii als selbstndige Arten auffhrt, whrend
Marshall die obige Art als Variett der C. muehlenpfordtii ansieht, obwohl
C. robustispina von Britton u. Rose unter der drsenlosen Serie verzeichnet wird,
C. muehlenpfordtii dagegen unter der drsentragenden Serie. Leider uert sich
L. Benson berhaupt nicht ber Drsen, so da man nur auf Britton u. Roses
entscheidende Angaben angewiesen ist, zumal C. muehlenpfordtii bei Schumann
nach Britton u. Rose eine angebliche Vermischung von 56 Arten sein soll,
whrend L. Benson fr diese Spezies den Namen Mamillaria engelmannii Cory
Abb. 2829. Coryphantha compacta (Eng.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:36.
1923, Fig. 33).
3014
Coryphantha
verwendet, der bei Britton u. Rose nicht erscheint und ber den ich aus Bensons
mir allein vorliegendem Buch The Cacti of Arizona nicht mehr erfahren kann.
Gerade in solchen Fllen wre eine sorgfltige Nachprfung erwnscht gewesen, die wichtiger erscheint als Umkombinationen.
Mamillaria robustissima Schott erscheint als Name fr obige Art in West Am.
Scientist, 21. 1900.
17. Coryphantha cornifera (DC.) Lem. Cactes, 35. 1868
Mamillaria cornifera DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828.
M. pfeiffer(i)ana De Vriese.1) Echinocactus corniferus Pos. E. corniferus longisetus Pos. E. corniferus nigricans Pos. Cactus corniferus
Kuntze. C. pfeiffer(i)anus Kuntze.
Einzeln, selten sprossend, bis 12 cm hoch, kugelig bis kurz-zylindrisch, blagrn bzw. graugrn: Scheitel kurz-weiwollig; Warzen dick, nach 5er und 8er Bz.
geordnet, 1,52,5 cm lang und am Grunde so breit, in der Gestalt fast rhombisch, unterseits strker als oberseits gewlbt; Areolen elliptisch, bis 4 mm lang,
anfangs krftig bewollt: Randst. nach K. Schumann 792), nach Britton u. Rose
1617, 69 mm bzw. 1012 mm lang, wachsgelb, durchscheinend, gerade oder
wenig gekrmmt: Mittelst. 1, krftig, bisweilen fehlend, aufgerichtet oder gebogen, 1416 mm lang, nach K. Schumann anfangs kirschrot, dann oben schwarz,
am Grunde kastanienbraun und endlich heller braun, spter alle grau; Axillen
kurz weiflockig; Bl. 5,56 cm lang, nach Britton u. Rose bis 7 cm , nach
K. Schumann 4,55 cm , trichterig: Sep. grnlichbraun, linealisch, spitz, die
inneren brunlichgelb gerandet und zitronengelb mit braunem Rckenstreifen;
Pet. rein zitronengelb, lanzettlich, zugespitzt; Staubf. rosenrot; Gr. und 8 N.
gelb. M e x i k o (Hidalgo, im Gebiet PachucaActopan: um Tula). (Abb.
28302831.)
Coryphantha
3015
Ohne Beschreibung sind die Namen Mamillaria cornifera mutica SD. (Mam.
mutica in Hemsley, Biol. Centr. Am., 506. 1879, Cor. mutica in Shurly, Spec.
Names & Syn. of the Genus Mammillaria, 57. 1952) und Echinocactus corniferus
muticus Pos., zu dem auch Mamillaria radians hort. non DC. gestellt wurde.
Nach Britton u. Rose brauchte Poselger den Namen Echinocactus corniferus
raphidacanthus (lt. K. Sch.: Echinocactus raphidacanthus) fr Coryphantha clavata
(Scheidw.) Backbg.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Coryphantha
nach 5er und 8er Bz. geordnet, fast dachziegelig deckend, flach, rhombisch im
Querschnitt, am Grunde fnfeckig, oben stumpflich, unten von einer Kante
durchzogen, schief gestutzt, 1,21,7 cm lang, 1,51,7 cm breit; Areolen rund,
anfangs mit meist schmutzig- bzw. gelbwei gefrbtem Wollfilz; Randst. 57,
horizontal strahlend, pfriemlich, derb, zusammengedrckt, gerade oder oft gekrmmt, die unteren lnger, 68 mm lang, die oberen nur 46 mm lang, anfangs weilich, oft hornfarben, durchscheinend, mit braunschwarzen Spitzen,
spter kreidig grau; Mittelst. 1, strker, so lang wie der lngste Randst., hornartig abwrts gekrmmt; Bl. rosenrot (K. Schumann; nach Bdeker gelb, im
Verblhen rosa). M e x i k o.
Abb. 2832. Coryphantha palmeri Br. & R., breitrunde Form. (Foto: De Laet.)
Abb. 2833. Coryphantha palmeri Br. & R., lnglich-runde Form. (Foto: De Laet.)
Coryphantha
3017
Scheint der als C. scolymoides bezeichneten Art sehr zu hneln, bei der die
gelben Blten aber einen roten Schlund haben.
20. Coryphantha delaetiana (Quehl) Berg. Kakteen, 270. 1929
Mamillaria delaetiana Quehl, MfK., 18:59. 1908.
Von unten und aus der Mitte sprossend und dadurch unregelmig rasenfrmig; Einzelkrper keulig bis zylindrisch, bis ca. 8 cm hoch und 5 cm (Quehl),
lauchgrn, anfangs frischer grn, spter verblassend; Scheitel wenig-filzig, von
St. berragt; Warzen von fast rhombischem Umfang, unten doppelt so lang wie
oben, 1 cm lang, Kuppe schief gestutzt; Furche kahl, daraus sprossend; Areolen
rund, 2 mm , anfangs sprlich filzig; Rand- und Mittelst. schwer trennbar, aber
bis ca. 15 Randst. und 1 Hauptst. vorhanden, dieser 2 cm lang und viel strker
als die brigen, sbelfrmig abwrts gebogen, schwarz mit hornfarbenem Grund,
in der Mitte wie bereift, die oberen 3 Randst. mehr abstehend und fast so lang
wie der Hauptst., die brigen ca. bis 1 cm lang, glasig, schwarzspitzig, unten verdickt; Axillen nackt; Bl. gelb; Pet. kurz und dnn zugespitzt, die ueren Perigonbltter mit dunklem Rckenstreifen. M e x i k o (Coahuila, lt. Bdeker). (Abb.
2834).
Die Pflanze wurde von Orcutt an De Laet gesandt. Die Art steht zweifellos
Cor. salm-dyckiana sehr nahe, mit der sie Britton u. Rose und H. Bravo vereinigen, doch sind bei C. delaetiana die auch Bdeker als eigene Art ansah
die Warzen etwas lockerer und die Oberst, mehr bschelig angeordnet bzw.
gedrngt aufwrts gerichtet, der Mittelst. pechschwarz; eine der Quehlschen
Beschreibung entsprechende Pflanze bilde ich ab. Sie ist auch mehr ovoid. Doch
glaube ich, da man sie zumindest als Variett zu C. salm-dyckiana stellen knnte,
wenn mehr ber beide bekannt ist bzw. ihren Standort.
191*
3018
Coryphantha
21. Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. The Cact., IV:42. 1923
Mamillaria durangensis Rge., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 478.
1898.
Einzeln oder in kleinen Gruppen, kurzzylindrisch, bis 10 cm lang, graugrn, unten verkorkend; Warzen dachziegelig deckend, nach 5er und 8er Bz. geordnet, hochgezogen bzw. Oberlinie daher kurz; Axillen anfangs strker wollfilzig; Randst. 68, nadelig, hell, spreizend, bis 1 cm lang; Mittelst. 1, hufig
aufgerichtet, die obersten oft zusammenneigend, anfangs schwarz; Bl. nur 2 cm
lang, 24 cm , gelb; Sep. purpurn oder mit purpurnem Mittelfeld; Pet. kremfarbig bis bla zitronengelb; Staubf. kremfarbig, ebenso Gr. und N.; Fr. kugelig,
nackt, grn, 58 mm ; S. braun, 1 mm gro. M e x i k o (Durango, z. B. bei
Villa Lerdo) (Abb. 2835, Tafel 221).
Nach Schumann war Hildmanns Katalogname Mamillaria compressa diese Art.
Abb. 2835. Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:43.
1923, Fig. 41).
Coryphantha
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Coryphantha
Coryphantha
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gebogen, bis 2 cm lang; Bl. rein gelb, 5 cm ; N. 12, heller. M e x i k o (S-Coahuila, bei San Pedro).
Beschreibung nach Bdeker, Mamm.-Vergl.-Schlssel, 8. 1933. Die Pflanze
gleicht sehr der Cor. echinus, nur da die drei oberen Stacheln mehr abstehen (sie
sind ebenfalls unten verdickt), so da man wohl in obiger Art eine Variett von
Cor. echinus sehen kann, zumal auch die Blten gleich gro und gleichfarbig sind.
3022
Coryphantha
2839
2840
Abb. 2839. Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Darstellung als Mamillaria echinus Eng., Cact. Bound., Tafel 10).
Abb. 2840. Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. Eine schon zur Zeit Britton u. Roses
seltene Art. Obige Abbildung ist die erste Bltenaufnahme. Die Mittelstacheln
sind nicht alle ausgebildet.
Coryphantha
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Coryphantha
Coryphantha
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verhltnismig klein, unten ca. 1 cm dick, ebenso lang; Areolen nur ganz zu
Anfang etwas wollig; Randst. 1520, den Krper umspinnend, steifnadelig, horizontal und etwas nach unten gebogen spreizend, mattwei bis strohgelb mit oft
brunlichem Spitzchen, 11,2 cm lang; Mittelst. 23, nie mehr, hornartig und
wirr vorspreizend, zum Krper gebogen, derber, mehr pfriemlich, 1,52,5 cm
lang, mattgrau- bis gelblich-hornfarbig, nach dem Scheitel zu zunehmend schwarzbraun: Axillen im Scheitel strker wollig; Bl. 45 cm ; Ov. grnlich, kurz
3026
Coryphantha
zylindrisch, bis 7 mm lang; Sep. 1,52 cm lang, bis 3 mm breit, sehr schlank zugespitzt, gelb, mit breitem brunlichem Rckenstreifen, die nchsten weniger
spitz und mit feinerem Rckenstreifen; Pet. schlank, oblong, 3,5 cm lang, 5 mm
breit, reingelb: Staubf. dunkelgelb; Gr. und 68 N. gelb; Fr. unbekannt.
M e x i k o (Oaxaca. nahe der gleichnamigen Stadt) (Abb. 284-42846).
Abb. 2846. Coryphantha reduncuspina Bd., etwas abweichende Kulturform mit lngeren
bzw. aufflliger abstehenden Mittelstacheln. (Foto: Heinrich.)
Coryphantha
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Coryphantha
Abb. 2848. Coryphantha marstonii Clov., nur vom Typ-Standort USA (Utah),
Heils Backbone, bekannt. (Foto: Clover.)
Coryphantha
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lieh: Gr. grnlichgelb; N. 710, gelb, ausgerandet; Fr. oblong, grnlich; S. oblong, glnzend, dunkelbraun. U S A (S-Texas, Industry). (Abb. 28492851).
Britton u. Roses Abbildung in The Cact., IV:Tafel X, oben, einer Pflanze von
Sabinal, Texas, mu eine andere Art sein, die anscheinend der Cor. nickelsae nhersteht. Die richtige Art bildet Bdeker in M. d. DKG., 72. 1932, als Cor. calcarata sulcata Eng. ab, eine Bezeichnung, die es bei Engelmann nicht gibt.
Was als Mamillaria radians sulcata (Eng.) K. Sch. Syn. M. calcarata Eng.
in MfK., 65. 1917, abgebildet wurde, ist dagegen nach Bdeker wohl Cor. cornifera.
Abb. 2850. Coryphantha sulcata (Eng.) Br. & R. (von Bdeker Cor. calcarata genannt),
dem von Engelmann erwhnten Material Wrights entsprechend. (Foto: Bdeker.)
Abb. 2851. Von Britton u. Rose als Coryphantha sulcata von Sabinal, Texas, abgebildete
Pflanze (The Cact., IV:Tafel X, oben) mit bis ca. 20 Stacheln und ohne erkennbaren Mittelstachel. Dies mu irgendeine andere Art sein, vielleicht Cor. nickelsae verwandt (?).
3030
Coryphantha
Die Pflanze hnelt im Bild stark Cor. vaupeliana, die aber rote Drsen besitzt!
Deren Farbe ist auch ein mattes Blaugrn, whrend C. sulcata glnzend dunkellaubgrn ist (Bdeker). Die Stacheln der letzteren sind auch alle fast wei.
Mamillaria goeringii war ein Katalogname von Haage (1900) fr M. calcarata
lt. Britton u. Rose1).
32. Coryphantha longicornis Bd. M. d. DKG., 249. 1931
Breitrund bis kugelig, bis 10 cm , spter auch lnglich werdend und bis 20 cm
hoch, mattglnzend laub- bis graugrn; Scheitel kaum eingesenkt, wenig wollig;
Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, kegelig, angedrckt, daher Oberlinie kurz,
Kuppe etwas abstehend, unten an der Pflanze Basis mehr rautenfrmig, ca.
1,52 cm lang und breit; Areolen 2 mm gro, nur anfangs etwas weiwollig:
Randst. 12, schwach rauh und weilich hornfarben, Spitze etwas dunkler, dnnpfriemlich, gerade oder etwas zum Krper gebogen; Mittelst. 3, die 2 oberen etwas
vorstehend und seitwrts gebogen spreizend, bis 1 cm lang, der untere stark hornfrmig abwrts gebogen und bis 2,5 cm lang; alle Mittelst. viel derber als die randstndigen, schwach rauh, brunlich hornfarben, zur Spitze viel dunkler, am Grunde
wenig knotig verdickt; Axillen kahl; Bl. seidig glnzend reingelb2); Perigonbl. sehr
zahlreich, die uersten schwefelgelb und nach oben zu brunlichrosa mit dunklem
Mittelstreifen, lineallanzettlich, mig zugespitzt; Pet. ebenso geformt; Staubf.
hellgelb; Gr. hellgelb; N. kremfarben; Fr. ei- bis keulenfrmig, 515 mm lang.
gelblichgrn (zuweilen rosa berhaucht); S. 1 mm gro, kugelig-nierenfrmig.
glatt, glnzend brunlichgelb. M e x i k o (Durango, im nrdlichen Teil gefunden).
(Abb. 2852).
Die Pflanze trgt den einheimischen Namen biznaga pia, den Bdeker
mit Coryphantha Ananas bersetzte.
Coryphantha
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Coryphantha
Britton u. Rose sagen, da Prof. Conzatti die Pflanzen an der Typlokalitt bei der Stadt Oaxaca wiedergesammelt habe, die Randst. wei, die
3 Mittelst. nahezu schwarz, alle rckwrts gebogen; im Scheitel sehr starke
Bildung von Wolle, die fr kommerzielle Zwecke gesammelt wird.
Abb. 2853. Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. (Darstellung von Martius in Nov.
Act. Nat. Cur., T. 17, 1832).
Abb. 2864. Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. Das Bild zeigt, da entgegen den Beschreibungsangaben eifrmig oder kurz-zylindrisch die Krperform am Standort breitrund
ist. (Foto: Thiele.)
Coryphantha
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Die Pflanze ist also etwas variabel, was zu ihrer Verwechslung beigetragen
haben mag; sie hat weniger Mittelstacheln als die vorige Art.
Britton u. Rose stellen hierher mit Fragezeichen (weswegen ich auch die
Synonyme dabei auffhre): Mamillaria latimamma DC., 1828, M. acanthostephes
Lehm., 1835; M. arietina Lem. (die K. Schumann zu M. centricirrha als Synonym
stellt) (M. arietina spinosior Lem. (1839), bzw. M. magnimamma arietina SD. in
Frst., 1846, gehrten demnach ebenfalls hierzu); M. magnimamma lutescens SD.;
? Echinocactus acanthostephes Pos.; ? M. acanthostephes recta hort.; ? Coryphantha acanthostephes Lem.;? Cactus acanthostephes Kuntze. Nach Labouret
war ein Synonym von M. magnimamma lutescens: M. magnimamma spinosior
Lem. (in Salm-Dyck, 1844-45, unbeschrieben).
Mamillaria pycnacantha scepontocentra Monv. (1853) mag hierhergehren.
M. magnimamma O. non Haw. (1824) wurde 1834 von De Candolle zu M. latimamma als Synonym gestellt.
Britton u. Rose erwhnen hier Mamillaria cephalophora SD. (18491850)1)
non Quehl (1914) (Echinocactus cephalophorus Pos.; Cactus cephalophorus Kuntze),
ein seinerzeit neuer Name fr Melocactus mammillariaeformis SD. in Allg. Gartenztg., 4:148. 1836, zuerst als Melocactus beschrieben, aber nach Britton u. Rose
mehr einer Coryphantha hnelnd. Nach Pfeiffer war der Same hnlich dem von
Mamillaria coronaria (Haw.?) (eine Pflanze, die nach der Beschreibung eher
ein grerer Ferocactus war). Hemsley fhrte die Art als Melocactus. K. Schumann (Notiz in Gesamtbschrbg., 489. 1898) hielt Melocactus mamillariiformis
SD. den Salm-Dyck spter Mamillaria cephalophora SD. nannte, fr eine
der Cor. pycnacantha verwandt gewesene Art.
Mamillaria winkleri Frst. war nach Schumann eine in diese Verwandtschaft
gehrende Pflanze mit orangeroten (!) Blten und weilichen, zahlreicheren Stacheln. Eine Einbeziehung in die Synonymie, wie sie Britton u. Rose vornahmen,
ist daher nicht ohne weiteres mglich, doch bin ich den amerikanischen Autoren
damit unter Vorbehalt gefolgt, weil auch K. Schumann sie als Synonym anfhrt;
die Bltenfarbe wre demnach variabel.
Weiter nennt Pfeiffer als Synonym von Mamillaria pycnacantha den Namen
Echinocactus radiatus hort. belg. (Mamillaria radiatus in Steudels Nomencl.
Bot., 97. 1841). M. reichenbachiana, nur ein Name in MfK., 108. 1903, war diese Art.
35. Coryphantha salm-dyckiana (Scheer) Br. & R. The Cact., IV:39. 1923
Mamillaria salm-dyckiana Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck.,
1849. 134. 1850. M. salm-dyckiana brunnea SD. Echinocactus salmdyckianus Pos. non Pfeiff. Cactus salm-dyckianus Kuntze.
Einzeln (bis sprossend?), hellgrn, 1015 cm , am Scheitel mit weier Wolle
und vielen St.; Warzen fast rhombisch, 1 cm lang, schief gestutzt, von unten nach
oben sich fast dachziegelig deckend; Furche tief, kahl; Areolen anfangs sprlichfilzig; Randst. 715,11,5 cm lang, grau oder weilich, davon einige gebschelt,
aufrecht, fast aus der Furche; Mittelst. 14, rtlich bis schwarz, die drei oberen
aufsteigend, der unterste am krftigsten, 22,5 cm lang, leicht gekrmmt; Bl.
bis 4 cm lang, auen grnlich und gertet, innen blagelb; Staubf. grnlichgelb;
N. 7. M e x i k o (Chihuahua, ziemlich hufig) (Abb. 2855).
Schumann stellt die Art zu Mamillaria scheeri Mhlpfrdt., 1845, meint aber
wohl: 1847, ein Synonym von Coryphantha muehlenpfordtii (Pos.) Br. & R. (die
L. Benson neuerdings Mamillaria engelmannii Cory nennt).
1
)Ein Synonym war lt. Frster (Handb., 252. 1846): Melocactus mammillariaeformis
SD. Discocactus Hge. Cat. (SD.).
192*
3034
Coryphantha
Britton u. Rose hielten Mamillaria delaetiana Quehl, fr mit obiger Art identisch, doch ist man seit Bdeker der Ansicht, da sie eine gute eigene Art ist.
36. Coryphantha conimamma (Lke.) Berg. Kakteen, 272. 1929
Mamillaria conimamma Lke., Allg. Gartenztg., 25:239. 1857. M. cornimamma N. E. Brown.
Warzen dick-kegelig, aber (nach Berger) kleiner als bei C. pycnacantha; Randst.
nur 69; Mittelst. 34, gekrmmt; Bl. 5 cm lang, grnlichgelb; Staubf. karminrot; N. 5, gelblich. M e x i k o.
Britton u. Rose halten die Art fr identisch mit Cor. sulcolanata, die aber
keine Mittelstacheln und gelbe Staubfden hat.
Nach Schumann ist der Krper kugelig bis ellipsoidisch, bis 10 cm , mit
geringer Neigung zum Sprossen, glnzend dunkelgrn; Scheitel sehr reichwollig;
Warzen nach 5er und 8er Bz., 1,5 cm lang und 1011 mm (also im Gegensatz
zu Berger nicht kleiner als bei voriger Art); Randst. pfriemlich, strahlend, einige
aufwrts gebschelt, bis 12 mm lang; Mittelst. bis 2,2 cm lang; Ov. grnlich;
Bltenhlle kurz- und breittrichterig; Sep. linealisch mit rtlichem Mittelstreifen;
Pet. grnlichgelb, lineallanzettlich, spitz. M e x i k o.
Die Art soll, nach Schumann, weniger sprossen als die vorige, der sie nahesteht.
Mamillaria conimamma major hort. ist ein Name in Schelle, Kakteen, 289.
1926.
37. Coryphantha obscura Bd. M. d. DKG., 25. 1930
Einzeln, nicht sprossend, lnglich-eifrmig, ca. 11 cm hoch, bis 9 cm , mattglnzend schwarzgrn; Scheitel kaum eingesenkt, wenig wollig; Warzen nach
Abb. 2855. Coryphantha salm-dyckiana (Scheer) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact.,
IV:38. 1923, Fig. 37).
Coryphantha
3035
3036
Coryphantha
7 mm lang, oft fadenfrmig verbogen; Fr. ziemlich gro, eifrmig, blagrn; S. 2 mm gro,
glatt, braun. M e x i k o (Coahuila, westlich von Monclova in
trockenen Ebenen auf Flugsandboden, selten). (Abb. 2857.)
39. Coryphantha difficilis (Quehl)
Berg. Kakteen, 271. 1929
Mamillaria difficilis Quehl.
MfK., 18:107. 1908.
Einzeln, flachkugelig, graugrn
bzw. blaugraugrn, oben etwas verjngt, ca. bis 6 cm hoch, 8 cm :
Scheitel mit wenig Wolle; Warzen
rhombisch, bis 2,5 cm breit, aufgerichtet und dachziegelig stark angelegt; Axillen sprlich wollig:
Abb. 2857. Coryphantha speciosa Bd.
(Foto: Bdeker.)
Furche bald kahl, ebenso die Areolen; Randst. 1214, die obersten
bis 2 cm lang, die untersten oft nur bis 1 cm lang, glashell, einige obere oft
brunlich gespitzt; Mittelst. 4, der oberste oft schwcher und heller als die
brigen, diese strker als die Randst., rtlich hornfarben und dunkler bis schwarz
gespitzt, alle ca. 2 cm lang, nach unten gekrmmt, pfriemlich; alle St. am
Grunde verdickt; Bl. 45 cm breit; Pet. spatelig, Rand gewellt, etwas
gezhnelt, stumpflich oder mit Stachelspitzchen; N. 12, spreizend. M e x i k o
(Coahuila). (Abb. 2858; Tafel 222.)
Eine schn blhende Art, aber wie der Name sagt schwer in der Kultur
zu halten. Britton u. Rose stellten sie irrtmlich zu Coryphantha poselgeriana.
40. Coryphantha scolymoides (Scheidw.) Berg. Kakteen, 271. 1929
Mamillaria scolymoides Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:44. 1841. M. scolymoides longiseta SD. M. scolymoides nigricans SD. (?) Echinocactus
corniferus scolymoides Pos. Cactus scolymoides Kuntze. Coryphantha
cornifera v. scolymoides (Scheidw.) Borg, Cacti, 353. 1951 (s. auch unter
Cor. clavata)1).
Salm-Dyck beschreibt die Art (Cact. Hort. Dyck., 131132. 1850): Kugelig,
blagrn; Axillen bewollt; Warzen aufsteigend, gefurcht, dachziegelig angeordnet:
Areolen nur anfangs wollig; Randst. 1218, untere abstehend strahlend,
fleischfarben, die oberen wei, dunkel gespitzt, gebschelt; Mst. 34, steif,
schwarz, Basis grau, der unterste vorgestreckt und zurckgekrmmt, die beiden
oberen der Pflanze angedrckt; Bl. ansehnlich, gro, 5 cm (bipollicari),
Perigonbltter aufgerichtet und umgebogen, innere lanzettlich, zugespitzt,
schwefelgelb, oben gezhnelt, Schlund purpurn, uere mit roter Rckenlinie:
Staubf. zusammengeneigt, purpurn: Staubb. safrangelb; Gr. dick, hervorragend,
gelblich, mit ebenso gefrbten N. Eine anscheinend sehr variable Pflanze.
Salm-Dyck hlt Mam. daimonoceras Lem. fr die gleiche Art, gibt auch an,
da die obige schon zu seiner Zeit nicht richtig beschrieben war.
1
)Mamillaria scolymoides raphidacantha SD., die Britton u. Rose bei Neolloydia clavata
als Synonym auffhren, gehrt wohl besser hierher.
Coryphantha
3037
Abb. 2858.
Coryphantha difficilis (Quehl.)Berg.
Abb. 2859.
Als Coryphantha scolymoides
(Scheidw.) Berg. importierte, sehr
grobltige Pflanze, die anscheinend
zu einem noch wenig geklrten
greren Artkomplex gehrt.
3038
Coryphantha
Coryphantha
3039
schwrzlich, unten hornfarben, zuweilen auch 5, dann zwei (wie bei Berger angegeben) hornartig gekrmmt, sonst meist 4, ber Kreuz, gekrmmt, der untere
lngste nach abwrts gebogen. N-M e x i k o (Sierra de la Paila).
Diese Pflanze ist hinreichend von Cor. scolymoides unterschieden und kann
als typische Cor. daimonoceras angesehen werden. Meist nehmen auch die oberen
gebschelten Randstacheln an Zahl zu.
Zu diesem Formenkomplex, alle mit groen gelben und rotschlundigen Blten,
drften die nordmexikanischen Cor. difficilis, scolymoides, daimonoceras und borwigii (Tamaulipas) gehren, ferner wohl auch Coryphantha daemonoceras jaumavei Fri und Coryphantha jaumavei Fri, nur Namen in Mllers Dtsch.
Gartenztg., 23:6. 192526. In einer Anzeige von Friedr. Ad. Haage jr., ZfS.,
XLVIII. 192324, wird letztere als Mamillaria jaumavensis angeboten, im
Katalog der gleichen Firma, 24. 1925, als Coryphantha jaumavense Fri, im Katalog 26. 1928 als Coryphantha jaumavensis, insgesamt also vier verschiedene Schreibweisen, zu denen aber wohl nicht die Mamillaria jaumavei Fri auf Otto
Stoyes Kakteenpostkarte Nr. 185 gehrt. Das darauf gezeigte Bild findet
sich in den Katalogen von Friedr. Ad. Haage jr., 12. 1932 und 5. 1936, als
Coryphantha palmeri; im Katalog von Schwarz und Georgi, San Luis
Potos, Nr. 46. 1933, wird Coryphantha jaumavei als gruppenbildende Pflanze
bezeichnet. Die Frischen Namen waren unbeschrieben, und welche der spter
so oder hnlich bezeichneten Pflanzen er ursprnglich darunter verstand, lt
sich wohl nicht mehr feststellen. Was Berger als Cor. palmeri (Kakteen, 269.
1929) abbildete, war ebenfalls eine gruppenbildende Pflanze, und die Abbildung
der Stoye-Karte 185 stellte der Randstachelzahl nach offensichtlich Cor. palmeri dar.
Reihe 2: Recurvatae B r . & R.
(Sektion Glanduliferae SD.)
42. Coryphantha erecta Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria erecta Lem., in Pfeiffer, Allg. Gartenztg., 5:369. 1837.
M. ceratocentra Berg. Echinocactus erectus Pos. Cactus erectus Kuntze.
C. ceratocentrus Kuntze.
Zylindrisch, anfangs einzeln und aufrecht, dann liegend, sprossend, die Enden
aufgerichtet, sowie grere Kolonien bildend, gelbgrn; Scheitel weiwollig, gerundet, von St. bedeckt; Einzeltriebe bis ca. 8 cm ; Warzen nach 5er und 8er Bz.
geordnet, kegelig, an den Spitzen stumpf, bis 8 mm lang, unten 1,5 cm ; Areolen
anfangs wollig, ca. 2 mm ; Randst. 814 (18), horizontal strahlend oder etwas
aufrecht, der oberste bis 1,2 cm lang; Mittelst. 2 (4), der untere bis 2 cm lang,
abwrts gebogen; alle St. pfriemlich, stechend, bernsteinfarben, spter dunkler
gelbbraun, dann vergrauend; Axillen anfangs mit reichlicherem Wollfilz und
mit einer anfangs gelben, dann braunen Drse, diese von kurzem Haarkranz umgeben; Bl. (5,5) 7(7,5) cm lang bzw. breit; Perigonbl. schmal lanzettlich,
spitz, hellgelb, die ueren stachelspitzig und mehr hell zitronengelb, die inneren
zugespitzt, kanariengelb, am Grunde grnlich; Staubf. unten blagelb, oben rot;
Staubbeutel safrangelb; Gr. und 6 N. blagelb; Fr. keulig, weich. M e x i k o
(Hidalgo) (Abb. 2860).
Schumann gibt am schmal kreiseifrmigen Ovarium einige Schuppen an, doch
geht aus der Angabe nicht hervor, ob nur oben oder auch seitlich; an der Frucht
fehlen sie. Die Petalenlnge scheint variabel zu sein.
3040
Coryphantha
Nach Lemaire war ein fehlerhafter Gartenname Mamillaria evarescentis, bzw. fhrte Frster (1846)
die Synonyme M. evanescens, M. evarescens, M. evarascens auf. Glandulifera erecta (Lem.) Fri & Krzgr.,
Verzeichnis, 10. 1935, ist ein n. nud.
Cor. erecta albispina, centrispina
und fina sind nur Katalognamen
von Schmoll (1947).
43. Coryphantha clava (Pfeiff.)
Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria clava
Pfeiff.,
Allg. Gartenztg., 8:282. 1840.
Echinocactus clavus Pos.
Cactus clavus Kuntze.
Anfangs einzeln, spter gruppenbildend; Einzeltriebe sulig bis keulenfrmig, oben gerundet, bis ber
30 cm hoch, bis 10 cm , blulich
graugrn; Warzen nach 8er und
13er Bz. geordnet, schief kegelfrmig, etwas seitlich zusammengeAbb. 2860. Coryphantha erecta Lem.
drckt, 1,5 cm hoch, schief gestutzt;
(Foto: Heinrich.)
Furche erst bei blhbarem Zustand,
wollfilzig, oft zur Axille hin mit etwas aufgewlbten Rndern; Randst. (7)
810 oder etwas mehr, gerade, dnnpfriemlich, stechend, der unterste lngste
bis 1,4 mm lang, anfangs honiggelb mit braunen Spitzen, dann hellgelb, durchscheinend; Mittelst. (1) 34 (Britton u. Rose: 1; nach Schelle (1926) nur
bei Kulturpflanzen, auch fehlend), der unterste bis 2 cm lang, sehr schwach gekrmmt die oberen spreizend, alle anfangs kastanienbraun, spter honiggelb, am
Grunde dunkler; Bl. 5 cm lang, 4 cm ; uere Perigonbl. grn, rot gespitzt,
innere lnglichspatelig, grannenspitzig und gezhnelt, glnzend gelb, auen gertet; Staubf. rotgelb oder (lt. K. Sch.) rtlich bis rosenrot: Staubb. orangerot:
Gr. und 67 N. hellgelb. M e x i k o (Hidalgo).
Ehrenberg fand bei Almolon Stcke bis 60 cm hoch und 14 cm .
Cor. clava longimamma ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947), Glandulifera clava (Pfeiff.) Fri & Krzgr., Verzeichnis, 10. 1935, ein n. nud.
43a. v. schlechtendalii (Ehrbg.) Heinr. n. comb.
Mamillaria schlechtendalii Ehrbg., Linnaea, 14:377. 1840. M.
schlechtendalii laevior SD. Echinocactus schlechtendalii Pos. Cactus
schlechtendalii Kuntze.
Schumann sagt (Gesamtbschrbg., 501. 1898), da sich in Berlin Mamillaria
clava und M. schlechtendalii in keiner Weise unterschieden, sondern die fr die
letztere angegebene schwchere Bestachelung ging spter in die der typischen
M. schlechtendalii ber, welche die zahlreichsten und strksten Waffen der ganzen
Reihe zeigt.
Coryphantha
3041
Das ist genau das Gegenteil1) von dem, was Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck.,
127. 1850) sagt: Hellgrn; mit gelber Drse; St. zierlich, gelblich, an der Basis
verdickt, 16-18 randstndige; Mittelst. fehlend; Bl. 2,5 cm ; Perigonbl. strohfarben. Es gibt eine Variett (v. laevior SD.) mit krzeren, mehr zurckgebogen
angepreten St.
Danach kann Schumann nicht die richtige Mamillaria schlechtendalii vor
Augen gehabt haben. Er sagt auch anfangs rote, spter gelbe Drsen; Berger
(Kakteen, 277. 1929) schreibt dagegen bei Cor. clava rote oder gelbe Drsen.
Auch Lemaire hielt beide Namen getrennt.
Da Mamillaria schlechtendalii aber zum Formenkreis der Cor. clava gehrt,
wird sie hier als Variett gefhrt, bis etwa genauere Untersuchungen ergeben
sollten, da Salm-Dycks unterschiedliche Beschreibungen nicht zutreffen.
Nur ein Katalogname von Schmoll war Coryphantha schlechtendalii Schmoll
n. nud.
Abb. 2861. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. (Sammlung Delrue, Menton-Garavan.)
1
3042
Coryphantha
44. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. The Cact., IV:30. 1923.
Mamillaria octacantha DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828.
M. leucacantha DC. M. lehmannii O. M. macrothele Mart. M.
plaschnickii O. M. aulacothele Lem. M. biglandulosa Pfeiff.
M. sulcimamma Pfeiff. M. lehmannii sulcimamma Miqu. M. martiana
Pfeiff. M. aulacothele multispina Scheidw. M. aulacothele
spinosior Monv. M. aulacothele sulcimamma Pfeiff. M. aulacothele
flavispina SD. M. polymorpha Scheer. M. macrothele lehmannii SD.
M. macrothele biglandulosa SD. M. plaschnickii straminea SD.
Echinocactus macrothele Pos. E. plaschnickii Pos. E. macrothele lehmannii Pos. E. macrothele biglandulosus Pos. Coryphantha lehmanni
Lem. Cor. aulacothele Lem. Cactus macrothele Kuntze. C. aulacothele
Kuntze. C. plaschnickii Kuntze. C. octacanthus Kuntze.
C. martianus Kuntze. C. biglandulosus Kuntze. C. lehmannii
Kuntze. C. polymorphus Kuntze. Cor. macrothele (Mart.) Bd.,
Mamm.-Vergl.-Schl., 13. 1933.
Zylindrisch, einzeln bis gruppenbildend, oben mit sprlicher gelblicher Wolle
und gelben St., bis 50 cm hoch und 46 cm (Britton u. Roses Durchmesserangabe 1215 cm mu ein Irrtum sein); Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet,
kegelig, 22,5 cm lang, zuerst aufrecht, dann horizontal; Areolen anfangs gelblich- bis weifilzig; Areolen rund, 3 mm ; Randst. 68, horizontal strahlend
bis etwas abstehend, 11,21,5 cm (der oberste) lang, anfangs honiggelb, dann
heller; Mittelst. 12, grer und strker, brunlich, bis 2,5 cm lang; Randst.
auch mit schwrzlichen Spitzen; Bl. nach K. Schumann 3 cm lang, doppelt so
breit (Britton u. Rose), strohgelb; Sep. mit
starkem dunklem Mittelfeld; Staubf. rtlich;
Gr. rot (Britton u. Rose) oder gelblich
(K. Schumann); N. gelb. M e x i k o (Hidalgo; von nahe Pachuca bis Quebrada Venados). (Abb. 28612862).
Die Axillen sind meist mit 1, selten zwei
roten Drsen versehen. Etwas variabel, woraus sich wohl die verschiedenen Namen
erklren.
Britton u. Rose stellen mit Fragezeichen
hierher: Mamillaria thelocamptos Lehm.,
Linnaea 13:Litt. 101. 1839. M. polymorpha
Scheer soll nach Britton u. Rose wohl
nur eine abnorme Kulturpflanze gewesen
sein. Es ist interessant, hierzu von W. Heinrich zu erfahren, da er auch Aufnahmen
einer merkwrdigen Pflanze mit kinnfrmig
vorgezogenen Warzenspitzen besitzt; Pflanzen mit gelben und grnen Narben. Heinrich glaubt, da vielleicht Varietten abgrenzbar sind, womit er wohl die verschiedenen lteren Namen, zum Teil vom gleichen
Abb. 2862. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R.:
blhende Pflanze, die ich in Hidalgo, Barranca
Grande, sammelte.
Coryphantha
3043
Autor (z. B. Salm-Dyck), meint. Das bedarf noch weiterer Untersuchungen. Cereus
lehmannii hort. wird von Frster (1846) als Synonym von Mam. lehmannii O.
genannt. M. ochracantha (in Sweets Hort. Brit., 281. 1839) war anscheinend
ein Schreibfehler.
Coryphantha aulacothele und C. lehmanni Lem. werden meist hierhergestellt;
nur ein Name ist: Mamillaria macrothele nigrispina (Schelle, 1907) [1926: Mam.
aulacothele nigrispina Schelle.] In Kakteen, 296. 1926, gibt Schelle ganz glnzendgelbe innere Perigonbltter an sowie weie bis rosa Staubf., Gr. gelblichgrn.
Diese Merkmale sind also variabel.
Die Vernderlichkeit der Merkmale ist wohl auf die verschiedenen Standorte
zurckzufhren, da die von mir in der Barranca Venados gesammelten Pflanzen
ziemlich einheitliche Kennzeichen aufwiesen. Es ist lauch-, blau- bis graugrne
Epidermis berichtet worden. Schelle (1926) hielt Mam. aulacothele und M. macrothele getrennt.
Glandulifera biglandulosa (Pfeiff.) Fri & Krzgr., Verzeichnis, 10. 1935,
ist ein n. nud.
45. Coryphantha villarensis Backbg. Fedde Rep., LI:64. 1942
Einzeln, fast schwarzgrn, anfangs halbkugelig, dann gestreckt und bis 15 cm
hoch, 13 cm ; Warzen gro, 3 cm lang, an der Basis bis 2,8 cm breit, 2 cm hoch,
Kuppe etwas gerundet; Axillen anfangs reichwollig, ebenso die Furche, spter
verkahlend; Glandeln zuweilen sehr wenige, gelblich; Randst. 911, unregelmig spreizend, 515 mm lang, zuerst gelblich, Basis und Spitze dunkelbraun
oder rotbraun bzw. fleckig, zuletzt schwarzfleckig und -spitzig; 1 Mittelst. anfangs
etwas aufwrts vorstehend, gelblich, dunkelspitzig, dann wei und schwarzspitzig,
zuletzt schmutziggelb, bis 3 cm lang; Bl. ziemlich zahlreich, 4 cm lang, 5 cm breit,
hellgelb. M e x i k o (San Luis Potos, bei Villar) (Abb. 2863).
Die Stachelzahl kann anfangs auch geringer sein.
46. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:27. 1923
Mamillaria recurvispina Eng., Proc. Amer. Acad., 3:266. 1856, non De
Vriese 1839. M. recurvata Eng., Trans. St. Louis Acad., 2:202. 1863.
Cactus recurvatus Kuntze.
Gedrckt-kugelig, 1020 cm , oft groe Massen von 3060 cm bildend
und manchmal mit bis ber 50 Kpfen; Warzen niedrig; Randst. ca. 2030,
gelb bis grau, mit dunklen Spitzen, kammfrmig angeordnet, zurckgebogen;
Mittelst. 1, seltener 2, lnger und dunkler als die Randst., 1,22 cm lang, zurckgebogen, oft anliegend; Bl. 2,53,5 cm lang, angeblich auen brunlich;
Pet. zitronengelb: Fr. grn, fast kugelig, ca. 7,5 mm ; S. hell-rotbraun, ovoid,
1,2 mm gro. U S A (Arizona: W-Santa Cruz County, aus 12001800 m), M e x i k o (N-Sonora, stliche Teile von Pimeria Alta, besonders Sierra del Pajarito).
(Abb. 28642867.)
L. Benson (The Cacti of Arizona, 111. 1950) gibt an, da die Gruppen bis 90 cm
haben knnen, da aber in Arizona solche alten Pflanzen fast ausgerottet sind;
die Einzelkpfe sind nach Benson bis 25 cm lang, die Warzen zylindrisch, der
Mittelst. zuerst gelb, die Randst. immer fest anliegend, wei oder blagrau; die
Bl. hat nur bis 2,5 cm .
Britton u. Rose fhren als Synonym noch an: Cactus engelmannii Kuntze,
Rev. Gen. Pl., 1:260. 1891 (nach Shurly gibt es bei Lemaire auch den Namen
Mamillaria engelmannii [Les Cact., 34. 1868], nur genannt) und schreiben dazu
in einer Funote: Es ist mglich, da Lemaire fr Mamillaria recurvispina
auch den Namen Coryphantha engelmannii gab, obwohl dies aus dem Text nicht
3044
Coryphantha
hervorgeht. Kuntze stellte den Namen Cactus engelmannii auf, weil er Mamillaria recurvispina De Vriese als ltere und eigene Art ansah (s. am Ende der
Beschreibungen). Coryphantha engelmannii Lem. (Cactes, 34. 1868) war ein nom.
nud. und kann nach Britton u. Rose nicht mit Sicherheit zu einer der bekannten Arten gestellt werden.
Schumann stellte hierher auch den Namen Mamillaria nogalensis Rge.; er
wurde aber bereits von Watson gebraucht.
47. Coryphantha schwarziana Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 12. 1933
Einfach, lnglich-eifrmig; Warzen kurz kegelfrmig, am Grunde bis 8 mm dick;
obere Axillen schwach wollig; Areolen oval; Randst. bis 20, nadelig, oft schwach
Abb. 2864. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:27.
1923, Fig. 2627). Links: von Dr. Macdougal bei Calabasas gesammelte Pflanze; rechts: von
Dyer bei Xosales gesammelte Pflanze.
Coryphantha
3045
Abb. 2865. Coryphantha sp., wahrscheinlich eine Form der C. recurvata. (Foto: Heinrich.)
Abb. 2866. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. Eine alte Gruppenpflanze. Im monotonen
Staubgrau der Wste wirkt das Stachelbild wie eine gute Tarnung. (Farbfoto: Polaski.
3046
Coryphantha
gebogen, weigrau, bis 9 mm lang; Mittelst. 01, gerade, abstehend, dnnpfriemlich, wenig lnger, gelblich hornfarben mit dunkler Spitze; Bl.? (blagelb?).
M e x i k o (Guanajuato).
Bdeker gibt als Beschreibungsjahr im Mamm.-Vergl.-Schlssel an 1932, doch
ist in diesem Jahrgang der M. d. DKG. keine Verffentlichung zu finden.
Abb. 2867. Der Coryphantha recurvata anscheinend nahestehende Art (unbeschrieben?) oder
eine Form derselben. (Foto: Heinrich.)
Coryphantha
3047
49. Coryphantha echinoidea (Quehl) Br. & R. The Cact., IV:30. 1923
Mamillaria echinoidea Quehl, MfK., 23:42. 1913.
Pflanzen einzeln, kugelig oder etwas breitrund, 56 cm , dunkel graugrn,
ganz von strahlenden weien, braungespitzten Randst. eingehllt; Warzen konisch, 1,5 cm hoch, 1,2 cm breit am Grunde; Furche mit 13 grauen Drsen
(Berger, Kakteen, 277. 1929: Furche mit roter Drse); Areolen elliptisch, anfangs wollig; Randst. 2025, in zwei Reihen bereinander, wei mit dunkleren
Spitzen, bis 1,5 cm lang; Mittelst. (1) 2 (3), strker, bis 1,5 cm lang, davon
einer vorgestreckt, hornfarben; Bl. 68 cm breit; Perigonbl. oblong, oben breit,
meist gezhnelt; Staubf. zahlreich, rot (nach Britton u. Rose). M e x i k o
(Durango).
Quehl beschrieb die Art mit roten Glandeln. Britton u. Rose geben als
Bltenfarbe an rosa. [Bdeker: ganz gelb, bis 6 cm gro]. Ob hier eine
Verwechslung mit einer Pflanze von Cor. pseudechinus vorlag? Diese ist allerdings bisher nur aus Coahuila berichtet worden.
Die Staubfdenfarbe ist nach W. Heinrich rot oder gelb.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3048
Coryphantha
Coryphantha
3049
52. Coryphantha poselgeriana (Dietr.) Br. & R. The Cact., IV:28. 1923
Echinocactus poselgerianus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:346. 1851.
E. saltillensis Pos. non hort. E. salinensis Pos. Mamillaria saltillensis Bd.
Halbkugelig, meergrn1), regelmig abgerundet; Warzen gro, halbkugelig, bis
2,5 cm ; obere Axillen filzig; Areolen klein, lnglich, fast kahl; Randst. 57,
gerade, oder einzelne leicht gekrmmt, die beiden oberen die kleinsten, kaum
2 cm lang, zweischneidig, rotbraun; Mittelst. 1, gerade nach oben gerichtet, 4 cm
lang, unten rotbraun, oben weilich; alle St. steif und pfriemlich. Die von Dietrich
beschriebene Pflanze war 5 cm hoch, fast 8 cm . M e x i k o (Coahuila, bei
Saltillo). Dietrichs Originalbeschreibung, nach Rmpler.
Die Warzenform nach W. Heinrich als halbkugelig angegeben (bei Rmpler:
Sehr flach auf der Oberseite, hier 2,5 cm , unregelmig vier- bis sechsflchig,
doch von den Ecken nur die eine oder andere deutlicher, die brigen nur angedeutet). K. Schumann sah die Art fr identisch mit Mamillaria scheeri an,
was nicht zutrifft.
Britton u. Roses Beschreibung scheint eine Vermischung zu sein, da sie auch
Mamillaria difficilis Quehl einbeziehen, die eine andere Art ist; sie geben die
Blte aber als fleischfarben an.
Dietrich kannte die Blte nicht, doch ist sie wohl rosa. Bdekers Angabe
(Mamm.-Vergl.-Schlssel, 12. 1933) seltener rein gelb drfte auf die Schumanns (Gesamtbschrbg., 484. 1898) fr Mam. scheeri nach Weber gelb zurckzufhren sein; H. Bravo sagt: fleischfarben. K. Schumann vermischte lt. Britton u. Rose in der Beschreibung seiner Mamillaria scheeri 45 verschiedene
Arten und bezog auch die obige darunter ein, so da seine Beschreibung unbeachtet bleibt.
Echinocactus saltillensis Pos. ist nicht zu verwechseln mit E. ingens saltillensis
K. Sch., jetzt Echinocactus palmeri.
193*
3050
Coryphantha
Coryphantha
3051
Nach
Berger:
Graugrn,
mit dicken Warzen; Randst.
8, davon 3 aufwrts gerichtete
schwcher; Mittelst. 1; alle
St. wenig von der Pflanze
abstehend, krftig, braun,
in der Mitte heller, dunkel
gespitzt. (Abb. 2872).
Nach Bdeker (lt. Berger)
nur eine Standortsform von
Cor. poselgeriana, von dieser
lt. W. Heinrich durch unterseits abgeflachte St. unterschieden. Ob eine Variett,
lt sich nach den knappen
Angaben ohne Blteneinzelheiten nicht sagen.
3052
Coryphantha
Ich glaube nicht, da die Pflanzen von Texas und N-Mexiko (Chihuahua) die
gleiche Art wie die von Rmpler beschriebene sind, sondern die folgende, die
L. Benson in The Cacti of Arizona, 113, 115. 1950 beschreibt:
Mamillaria engelmannii Cory (Coryphantha muehlenpfordtii sensu Br. & R.)
Einzeln, rund, ovoid oder zylindrisch, 1522 cm lang, 7,512,5 cm ;
Warzen 1,252,5 cm lang, krftig; Randst. mehrere; Mittelst. 14, gerade oder gebogen, nicht hakig, 2,53,75 cm lang, rtlich bis gelb, Spitze
braun oder schwarz; Bl. grn bis gelb; Fr. grn, ca. 3,75 cm lang. U S A
(SO-Arizona bis W-Texas), N-M e x i k o (N-Chihuahua). (Abb. 2874).
Nach Britton u. Rose mit groen (!) dunklen Glandeln.
Diese Beschreibung deckt sich allein der Mittelstachelzahl nach nicht mit
Rmplers Beschreibung von Mamillaria scheeri Mhlpfrdt., 1847, auch
nicht der Warzenlnge und Drsengre nach. Es ist auch unwahrscheinlich,
da eine Pflanze aus Hidalgo weit getrennt von diesem Standort abermals
auftritt.
Im Gegensatz zu Bensons Angabe Mittelst. nicht hakig, zeigt Abb. 2875
(Foto Rose einer Pflanze von Canutillo, Texas) einige ausgesprochene
Hakenstacheln, wie auch Britton u. Rose angeben or even strongly hoked! Es ist anzunehmen, da die Pflanzen in Texas eben doch einige Hakenstacheln bilden und dann also nur Formen gegenber der mehr gekrmmtstachligen Arizona-Form sind.
Ich vermute, da die richtige Coryphantha muehlenpfordtii (der Beschreibung
Rmplers) aus Mexiko (Hidalgo) stammt, whrend die von Britton u. Rose
Abb. 2873. Coryphantha neoscheeri Backbg., als Mam. scheeri Mhlpfrd. in Rmpler,
406. 1886, Fig. 44 (angeblich von Mexiko. Hidalgo, Mineral del Monte).
Coryphantha
3053
und L. Benson beschriebene Art einen anderen Namen erhalten mu. Nach
Bensons Namen knnte die Art Coryphantha engelmannii (Cory) non Lem.,
Cactes, 34. 1868, genannt werden; der Name kann verwandt werden, da Lemaires Name ohne Beschreibung ist. Der Name Mamillaria scheeri Mhlpfrdt.
1847 ist jedenfalls ein Homonym (1845 von Mhlenpfordt schon fr Neolloydia
conoidea verwandt) und kann daher nicht fr die Art aus Hidalgo benutzt werden.
54. Coryphantha ottonis (Pfeiff.) Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria ottonis Pfeiff., Allg. Gartenztg., 6:274. 1838. Echinocactus
ottonianus Pos. Cactus ottonis Kuntze non Lehm.
Kugelig bis kurz-zylindrisch, ca. bis 10 (12) cm hoch und 8 cm , dunkel graugrn; Warzen dick, am Grunde zuweilen zusammenflieend; Furche tief, wollig bis
zur weifilzigen Axille bzw. darin eine rote Drse; Areolen anfangs weifilzig;
Randst. 812, fast gleich lang, steif, gerade, die zwei obersten dnner, fast aufrecht, gelblich, an der Spitze braun, dann grau; Mittelst. 3, seltener 4 (da der
oberste meist fehlt), fast kreuzstndig, steifer, strker, anfangs gelblich, spter
braun und von der Spitze bis zur Mitte weilich, etwas lnger, der unterste lngste
bis 1,8 cm lang, abstehend, fast hakig auswrts gekrmmt; Bl. ber 5 cm breit;
Sep. breitlanzettlich, stumpf und mit Grannenspitze, oben weilich, nach unten
zu mit einer schmutzigroten Mittellinie; Pet. fast zweireihig, wei, aufrecht, mit
Abb. 2874. Falsche Coryphantha muehlenpfordtii, Abbildung in Britton u. Rose. The Cact.,
IV:29. 1923, einer in W-Texas gesammelten Pflanze, die von L. Benson Mamillaria engelmannii Cory genannt wird, mit dem (unrichtigen) Synonym Coryphantha muehlenpfordtii.
Sie sollte Coryphantha engelmannii (Cory) genannt werden, um die Verwirrung bei dieser
Art zu beenden. Dies ist eine Form, fr die Benson ausdrcklich angibt keine Hakenstacheln (wohl die Arizona-Form).
3054
Coryphantha
gekerbt-ausgerandeter Spitze; Staubf. gelb; Staubb. safranfarben; N. 10, zylindrisch, aufrecht, gelb. M e x i k o (Hidalgo; Mineral del Monte). (Nach der Beschreibung Rmplers.) (Abb. 2876).
Mam. ottonis tenuispina Pfeiff. scheint unbeschrieben zu sein.
Bdeker berichtete in MfK., 16. 1917, eingehend ber diese Art und ihre
Formen (?) und beschreibt darin die Krperfarbe der Cor. ottonis als laubgrn,
was wohl als Kulturfarbe anzusprechen ist (Abbildung auf S. 3, oben).
Mamillaria bussleri Mundt in K. Schumann, MfK., 47. 1902, wird von Britton
u. Rose als Synonym hierhergestellt. Sie scheint bis auf die Blte niemals
richtig beschrieben worden zu sein1). Sie war eine dickwarzige Pflanze von der
Abb. 2875. Von Berger in Entwicklgsl., 82. 1926 (Fig. 66) abgebildete Pflanze, als Coryphantha muehlenpfordtii bezeichnet, mit hakigen Stacheln. Sie wurde bei Canutillo gesammelt und kann als die Texas-Form der Coryphantha engelmannii (Cory) angesehen werden.
(Foto: Rose.)
1
)In MfK., 142. 1911, gibt Bdeker an: glnzend schwarzgrn, Randst. bis 8, Mittelst. 1,
oben gekrmmt; N. smaragdgrn. Letztere Angabe stimmt nicht mit Qehls berein;
diese Beschreibung stammt aber von Bdeker, nicht Mundt.
Coryphantha
3055
Grenze der mexikanischen Staaten Puebla und Veracruz bzw. zwischen Esperanza und San Augustin de Palmar, bei dem Dorfe Cuesta Bianca (Mundt),
trug Drsen und hatte eine Blte, die Quehl in MfK., 97. 1913, beschrieb:
Ca. 4 cm lang, glockenfrmig, mit zurckgeschlagenen Spitzen; Ov. grn, ca.
5 mm lang und ebenso dick; Sep. grn mit rotbraunem Rckenstreifen, 23 cm
lang, 34 mm breit; Pet. anfangs schmutzigwei mit rosarotem Anflug, der sich
nach und nach vertieft, so da die Farbe hellrosa wird, von ca. 4 cm Lnge und
nur 5 mm Breite; alle Hllbltter linealisch bis lanzettlich und gespitzt; Staubb.
dunkelgelb; Staubf. grnlich; Gr. grn mit zweiteiliger gelber Narbe, die nicht
die Hlfte der Bltenhlle erreichenden Staubbltter kaum berragend.
Die Pflanze wird von Quehl in die Nhe von Mamillaria ottonis gestellt, von
der sie durch grne Staubfden und grnen Griffel mit gelben Narben unterschieden ist; die Pflanze, nach der die Blte beschrieben wurde, stammt von
Mundt selbst. Schumanns erste Beschreibung in MfK., 47. 1902, war ungenau
bzw. unvollstndig, ohne Krperbeschreibung.
Danach ist Mamillaria bussleri Mundt nicht ohne weiteres als Synonym von
Cor. ottonis zu bezeichnen, auch da die Standorte betrchtlich weit auseinanderliegen. Erst die genaue Kenntnis lebenden Materials gestattet die Feststellung, ob
es eine gute Art war bzw. wohin sie sonst gehrt.
hnlich im Aussehen soll Mam. franckii gewesen sein, nur ein Name in MfK.,
192. 1903.
Eine zweite, meist hierher gestellte Art ist:
Mamillaria golziana Hge. jr., MfK.,100. 1909 (mit Text und Foto von Dr. Kuntze,
Phoenix [Arizona]). Die Erstbeschreibung umfat nur die der Blte. Schumann
(Gesamtbschrbg., 486. 1898, Anm. II) stellte sie in die Nhe von Cor. robustispina;
3056
Coryphantha
sie soll oben gekrmmte Mittelstacheln und eine weie Blte gehabt
haben, wie sie L. Benson auch zuweilen fr letztere Art berichtet (s. dort). Die
Pflanze stammte aber nach Kuntze aus Zacatecas, und Bdeker (MfK., 141. 1911)
berichtete rote Drsen. Danach gehrt sie in die Nhe der Cor. ottonis. Kuntzes
Abbildung zeigt eine halbrunde Pflanze mit bis ca. 14 strahlenden Rand- und 1
leicht abwrts gekrmmten Mittelst. sowie mehr breiten als hohen, an der Basis
vierflchigen Warzen; Bl. wei, 2,53 cm lang, 35 cm , breit ffnend; Sep.
purpurn und grn; Pet. schmal, spitz, 1,8 cm lang, 4 mm breit, mit zartem purpurrotem Mittelstreifen, dieser in der Sonne rckseitig dunkler, im Schatten sind die
Bl., die schwach duften, beinahe reinwei; Staubf. unten grnlich, oben wei;
Staubb. goldgelb; Gr. wei, doppelt so lang wie die Staubf.; N. 67, hellgelb,
ausgebreitet; Fr. apfelgrn, eirund, 1,82,5 cm lang. M e x i k o (Zacatecas,
auf grasigen Schafweiden der Hochebene).1)
Bdeker (MfK., 142. 1911) beschreibt eine andere Pflanze unter dem Namen
M. golziana Hge. jr., ebenfalls mit roten Drsen; 910 Randst., horngelb:
24 Mittelst.; Bl. zartrosa mit g r n l i c h e r N.; diese Pflanze hlt er fr die
echte M. golziana2), Kuntzes Pflanze dagegen fr die echte Cor. ottonis. Dann wre
jedoch der Name M. golziana ein Synonym von Cor. ottonis, und die von Bdeker
beschriebene Pflanze mit grnen Narben mte einen Namen erhalten (eine
Form oder Variett von Cor. ottonis?). Im brigen weicht auch Kuntzes Bltenbeschreibung in der Staubfdenfarbe ab. Eine Klrung ist erst an Hand neuen
lebenden Materials mglich.
Im Mamm.-Vergl.-Schlssel hat Bdeker die Namen Mamillaria bussleri und
M. golziana nicht mehr erwhnt. Schelle bildet die letztere in Kakteen
(Fig. 163) ab: Bl. wei, innen rosa; N. grngelb; Staubf. und Gr. wei.
Coryphantha golzeana hort. ist ein Katalogname von Schmoll.
55. Coryphantha guerkeana (Bd.) Br. & R. The Cact., IV:29. 1923
Mamillaria guerkeana Bd., MfK., 24:52. 1914.
Einzeln, flachkugelig, ca. 6 cm hoch, 8 cm , mattglnzend hell bis dunkler
lauchgrn; Scheitel wenig eingesenkt, reich wollig; Warzen dick, ca. 1,5 cm lang,
2 cm breit, locker stehend, am Grunde fast rautenfrmig, Kuppe abgerundet und
schief gestutzt, Oberseite rundlich; Furche scharf, schwach wollig; Areolen rund,
6 mm , nur anfangs wollig; Randst. typisch 7, bis 1,5 cm lang, gerade, sehr
derbpfriemlich, am Grunde verdickt, weilich hornfarben mit kaum sichtbarer
dunklerer Spitze, neben diesen St. im Areolenoberteil noch 34 viel dnnere,
bschelig stehende borstenfrmige Beistacheln, von der Lnge der brigen, auch
am Grunde verdickt; Mittelst. 23, stark vorspreizend, sehr dick und plump,
oft 6kantig, schwach sbelfrmig gebogen und am Grunde zwiebelig verdickt,
12 obere Mittelst. aufwrts spreizend bzw. auseinanderstrebend, 1,5 cm lang,
der zweite oder dritte nach unten vorspreizend und ca. 2 cm lang, die mittleren
alle weilich hornfarben, aber auf der Oberseite in ganzer Lnge ockergelb bis
orangebraun; Axillen wollig und mit roter Drse. M e x i k o (Durango, bei der
gleichnamigen Stadt). (Abb. 2877.)
Nach H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 538. 1937) gibt es auch 34 Mittelstacheln, die Spitze eines derselben leicht gekrmmt; die Blte angeblich der
von Cor. ottonis hnelnd.
1
)Bdeker, MfK., 140. 1911, bezweifelt, ob Kuntzes Pflanze mit der dunkelgrnen,
zuerst 1898 von F. Haage jr. importierten identisch war.
2
)Gltig ist aber die Beschreibung von 1909.
Coryphantha
3057
Abb. 2877. Coryphantha guerkeana (Bd.) Br. & R., die am derbsten bestachelte Art der
Gattung. (Foto: De Laet.)
3058
Coryphantha
Coryphantha
3059
Abb. 2880. Coryphantha georgii Bd.? Blte grer, wei, rosa gespitzt, (ca. x 1.0)
Allein durch die Bltenfarbe von Cor. exsudans unterschieden, zu der sie Britu. Rose stellten. Borg sagt (Cacti, 360. 1951): Blten wei bis rosa.
Cor. asterias caespitosa und densispina sind nur Katalognamen von Schmoll.
59. Coryphantha vogtherriana Werd. & Bd. M. d. DKG., 32. 1932
Einzeln, mit derber Pfahlwurzel, meist flachkugelig, bis 4,5 cm hoch und 8 cm ,
glnzend blaugrn; Scheitel kaum eingesenkt, etwas weiwollig, kaum von St.
ton
3060
Coryphantha
berragt; Warzen nach 5er und 8er Bz. locker geordnet, flach- bis kurzkegelig und
bis 1,2 cm lang, am Grund 1,5 cm dick; Areolen anfangs strker weiwollig, rund,
3 mm , allmhlich verkahlend und etwas kleiner; St. zunchst nur randstndig,
56, horizontal und oft unregelmig spreizend, 68 mm lang, der obere oft
etwas lnger und verbogen, die brigen dnn und steifnadelig, rauh, die 3
unteren und der oberste meist wei, wie bereift, letzterer lnger, die weiteren
oberen wei mit braun durchsetzt, braun oder schwrzlich gespitzt, am Grunde
schwach knotig; erst an lteren Pflanzen erscheint 1 Mittelst., stark abwrts und
zum Krper gebogen. Spitze hakig nach unten umgebogen, oft etwas seitwrts gerichtet, bis 1,5 cm lang, wenig derber, sonst wie die randstndigen St.; Axillen
stark weiwollig, mit meist verdeckter roter Drse; Furche erst an lteren Pflanzen, seicht, schwach wollig, scharf: Bl. hellgelb, ca. 3 cm . M e x i k o (San
Luis Potos, bei der gleichnamigen Stadt in etwas lehmigem Boden, auf ca. 2000 m).
60. Coryphantha unicornis Bd. ZfS., 205. 1928
Anfangs einzeln, dann am Grunde sprossend und ganze Klumpen bildend;
Einzelkrper kugelig, 68 cm ; Wurzel derb; Scheitel wenig eingesenkt, mig
wollig, von St. verdeckt; Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet, locker, kegelig,
1,5 cm lang, am Grunde 1 cm dick, Kuppe kurz rundlich abgestumpft; Furche
scharf, kahl; Epidermis glnzend hellblaugrn, spter verkorkend; Areolen rund,
2 mm , nur anfangs schwach wei wollig; Randst. 78 (selten 9), hellgelblichbis hellbrunlich-grau, rauh und wie bereift, nach der Spitze zu rein- bis dunkelrotbraun, bis 1,5 cm lang, gerade, derbnadelig bis fast dnnpfriemlich, am Grunde
knotig verdickt, schwach zum Krper geneigt spreizend; Mittelst. 1, etwas dicker,
derber, unten knotig verdickt, 1,82 cm lang, gerade vorgestreckt, kaum gebogen, dunkel-rotbraun, im Neutrieb rot; Axillen schwach weiwollig, mit roter
Drse, zuweilen eine weitere solche an der Areole; Bl. vermutlich gelb (Bdeker);
Fr. glatt und keulig, fast 2 cm lang, oben 8 mm , grn, schwach rtlich angehaucht; S. schmal-nierenfrmig, 1,5 cm gro, glnzend gelbbraun, glatt, mit untenseitlichem Nabel. M e x i k o (Coahuila, auf Hgeln sdlich der Stadt Viesca).
(Abb. 2881.)
Coryphantha
3061
3062
Coryphantha
Wenn C. pseudonickelsae keine Drsen bildet, d. h. auch nicht gelegentlich hinter den Areolen, wrde sie hinter
Cor. delaetiana gehren, mit den unterscheidenden Merkmalen Mittelstacheln
nicht lange ganz schwarz bleibend und
der 1 Mittelstachel ganz deutlich getrennt; kein Stachel am Grunde verdickt. Die Blten sind dagegen hnlich.
Folgende Pflanze ist wegen der Kleinheit des Wuchses und der Blte vielleicht eine Escobaria; Frucht- und Samenangaben fehlen jedoch noch.
Coryphantha hesteri Y. Wright
C. & S. J. (US.), IV:5, 274. 1932
Kugelig, 2,54 cm hoch, einzeln
oder sprossend, Klumpen bis 30 cm
bildend; Einzelkrper anfangs
hellgrn, spter dunkler grn bis
grau; Scheitel nur schwach vertieft,
Abb. 2883. Coryphantha pseudonickelsae
kahl, von St. berdeckt; Axillen
Backbg.
kahl; Warzen spiralig angeordnet,
in 5 oder 8 Reihen, konisch, 712 mm lang, bis 5 mm ; Furche von
der Areole bis ca. 12 mm vor der Axille reichend, nur auf jngsten
Warzen mit etwas Filz, sonst kahl; Areolen rund, 24 mm , nur anfangs
schwach weifilzig; nur Randst., steif, glashell, die jngsten mit etwas dunkelbrunlichem Ton an der Spitze, 1416, die oberen die lngsten, 715 mm
lang, am oberen Areolenrand noch ein Bndel von 46 weicheren St. gleicher
Lnge und Farbe; Bl. hellpurpurn, 2,3 cm lang, glockig-radfrmig, 2,5 cm
breit; Ov. 4 mm lang und dick, grn, unten heller; Sep. lanzettlich, lang bewimpert, die greren krzer bewimpert, purpurbraun mit hellerem Rand;
Pet. ca. 24, 1 cm lang, 2 mm breit, am Grunde nur 0,75 mm breit, hellpurpurn; Staubf. glasigwei, 5 mm lang; Staubb. chromgelb; Gr. dnn,
1,3 cm lang, gelblich, oben mit rosa Ton; N. 4. krftig, 1 mm lang, kremfarben. U S A (Texas, bei Mt. Ord, 10 Meilen sdstlich von Alpine,
Brewster County).
Wohl wegen der bewimperten Sepalen und rosa Farbe nach Y. Wright
zwischen Cor. arizonica und C. deserti gestellt. Diese Pflanzen haben jedoch
mehrere Mittelstacheln und sind viel grer; erst die Ermittlung, ob die
Frucht rot und die Samen schwarz sind, liee feststellen, ob es nicht etwa
eine Escobaria ist, bei der mittelstachellose Pflanzen aber auch ungewhnlich
sind.
Buxbaum hat der Art (in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951) bereits
den Namen Escobaria hesteri (Wright) F. Buxb. gegeben, (wenn auch Frucht
und Samen noch unbekannt sind).
Britton u. Rose fhren noch folgende Arten bzw. Namen als zu Coryphantha
gehrend an:
Mamillaria recurvispina De Vriese non Eng., in Kl. Bijdr. tot Naturl. Fam.
d. Cact., 8. 1838 (nach Shurly) und Tijdschr. Nat. Geschr., 6:53. 1839.
Coryphantha
3063
(Cactus recurvispinus
Kuntze.)
Einzeln, etwas gedrckt, ca. 16 cm ,
blaugrn; Warzen wenige, gro, etwas
zusammengedrckt, stumpflich;Areolen und Axillen kahl; nur Randst., 8,
pfriemlich, einwrts gebogen; Bl.
und Fr. unbekannt. M e x i k o.
(Abb. 2884).
Labouret stellt die Pflanze zu
Mamillaria sulcolanata; Schumann
erwhnt sie unter M. scheeri. Die
kurze und unzulngliche Beschreibung
gengt aber nicht, um ihre Zugehrigkeit eindeutig festzustellen.
Britton u. Rose halten sie fr der
Coryphantha bumamma nahestehend.
Mamillaria speciosa De Vriese, nomen Abb. 2884. Mamillaria recurvispina De
Vriese. Abbildung der Originalbeschreiin l. c., 6:52. 1839, non Gillies, 1830, bung; nach Britton u. Rose der Coryist ebenfalls undefinierbar; Beschrei- phantha bumamma am nchsten stehend.
bung in: Kleine Bijdragen, 7:52. 1838.
Mamillaria cordigera Heese, Gartfl., 59:445. 1910,
wird als zylindrische Art von 6 cm Hhe und 4,5 cm beschrieben, mit
4kantigen Warzen, oben gefurcht, 415 Randst., 4 Mittelst., an der Spitze
gekrmmt, wenn nicht hakig, 1,5 cm lang; Bl. und Fr. unbekannt.
W. Heinrich sagt dazu richtig: Der Name sollte unter Coryphantha
verschwinden; es handelt sich sicher um M. bombycina (Britton u. Rose
schreiben ebenfalls, da sie zuerst der Ansicht waren, es sei diese Art);
die Drsenfurche ist nichts anderes als ein Fehler in der Beschreibung
und bezieht sich auf die geringe Einsenkung an der Warzenspitze; es ist
keine Furche wie bei den Coryphantha-Arten.
Unbeschriebene Namen waren: Coryphantha conspicua Lem., Cactes, 34. 1868,
C. hookeri Lem., Cactes, 34. 1868, und C. sublanata Lem., Cactes, 35. 1868.
Mir unbekannt ist Coryphantha elyi hort.
Unbeschriebene Katalognamen von F. Schmoll, Cadereyta, waren (Liste: 4.
1947):
Coryphantha pseudoechinoidea F. Schmoll n. nud.,
Coryphantha pseudoradians F. Schmoll n. nud. (= C. pseudoradians H. Bravo).
Ein unbeschriebener Katalogname von Schwarz ist Coryphantha shurlyana
F. Schwarz n. nud. Die Pflanze ist mir nicht bekannt.
Umstritten und eine unsichere Art ist:
Coryphantha pottsii (Scheer) Berg. - Kakteen, 278. 19291)
Mamillaria pottsii Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck. Cult.,
1849. 104. 1850. Cactus pottsii Kuntze. Neomammillaria pottsii
Br. & R. Chilita pottsii Orc., Cactography 2.
1
)In Mamm.-Vergl.-Schlssel, 11. 1933, bezeichnet Bdeker sich selbst als Autor der
Coryphantha-Kombination, wohl auf Grund von Bergers Funote l. c.
194
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3064
Roseocactus
Schmal-zylindrisch, 20 cm hoch, nur 2,53,5 cm ; Warzen stumpf eifrmig, fein gefurcht und aus der Furche sprossend; Axillen etwas wollig;
Areolen kahl; Randst. sehr zahlreich, dnn, ineinandergeflochten, wei, die
Pflanzen einhllend; Mittelst. 7, krftiger, der obere aufwrts gebogen, alle
am Grunde knotig und mit rotbraunen Spitzen. Hat nach Bdeker nichts
mit M. leona gemein; wohl nur noch gelegentlich in Kultur (Berger); Drsen
scheinen zu fehlen. M e x i k o (Chihuahua, bei 20002500 m). (Beschreibung nach A. Berger.)
Berger schliet sich nur Bdeckers Meinung an. Nach Craig scheint
das der Originalbeschreibung zugrunde gelegene Material so unzulnglich gewesen und zudem ohne Kenntnis der Blten und Frucht beschrieben worden
zu sein, da man den Namen als unsicher fallenlassen, jedenfalls nicht an
Stelle von Mamillaria leona setzen sollte. Vermutlich handelte es sich um
eine Variett der Escobaria tuberculosa: v. pubescens (Quehl) Borg.
Verstmmelte Namen oder ungenaue Kombinationen waren wohl (lt. Shurly,
Spec. Names and Syn. of the Genus Mammillaria, 1952) Coryphantha phoenicus,
radiatus, brunnea, raphidacea, reichenbachia, alle ohne Autor.
208. ROSEOCACTUS Berg.
Journ. Wash. Acad. Sci., XV:45. 1925
[Bei Engelmann (1856) als Mamillaria bzw. (1859) als Anhalonium bei Britton
& Rose (Rose, 1911) (1922) als Ariocarpus bei Marshall in C. & S. J. (US.),
XVIII:4, 5556. 1946 als Ariocarpus (Scheidw.) emend. Marsh., U.-G. Roseocactus (Berg.) Marsh.]
In ZfS., III:184. 192728, sagt A. Berger: Mit der Scheidweilerschen
Gattung Ariocarpus ist man bel umgegangen; man hat den Begriff derselben
durch Aufnahme ihr fremder Elemente getrbt, wie ich das im Journal of the
Washington Academy of Sciences, Vol. XV:4348. 1925, gezeigt habe. Ariocarpus gehrt in die nhere Verwandtschaft der Mamillarien mit axillren, also
zwischen den Warzen entspringenden Blten. Diejenigen Arten, welche auf den
Warzen hnlich wie die Coryphantha eine Spalte tragen und aus dieser die Blten
entwickeln, sind generisch verschieden und mssen davon getrennt gehalten
werden. Fr diese habe ich l. c. die Gattung Roseocactus aufgestellt.
Das hat Marshall nicht gehindert, in einer Revision of the Genus Ariocarpus
[C. & S. J. (US.), 55 56. 1946] zu Ariocarpus wieder Roseocactus als Untergattung
zu stellen und unter der U.-G. Euariocarpus auch Strombocactus und Obregonia
einzubeziehen sowie unter der U.-G. Roseocactus auch Encephalocarpus. Buxbaum hat in sterr. Bot. Zschr., 98:1 2. 1951, ausgefhrt, warum das (mit
Ausnahme von Roseocactus) nicht geht, und ich schliee mich ihm darin an. Wenn
er aber glaubt, Marshall bezglich Roseocactus folgen zu knnen, kann ich ihm
nicht beipflichten, unter Hinweis auf obige Worte Bergers. Man mu schon
zwischen stark entwickelter Langareole und echter Furche unterscheiden, aber
nicht wie Buxbaum die tiefe, wollfilzige Lngsfurche... (Blten aus dem Grunde
der Furchen) (Berger, Kakteen, 281. 1929) nur als Langareole bezeichnen,
obwohl Engelmann (Abb. 2885) den Bltenursprung deutlich dargestellt hat,
und zwischen so blhenden Arten und solchen, die wie Ariocarpus keine Furchen
bilden und aus der Axille blhen (Buxbaum, l. c., 71. 1951) trennen, wenn man
nicht die Linie einer klaren und logischen Gliederung verlassen will, die jeder
Roseocactus
3065
leicht berblicken kann. Alle anderen Gedanken sind hypothetisch und mssen hier vermieden
werden. Marshall hat auch
Ariocarpus lloydii als Variett
zu Ariocarpus fissuratus gestellt und in seinem Schlssel
nur die Form der Warzen getrennt, ohne Bercksichtigung der
schon von Berger erkannten
Unterschiede, da Roseocactus
fissuratus dreieckige Warzen mit
einer getrennten Leiste am Rande
hat, R. lloydii dagegen rhombische
Warzen ohne getrennte Leiste;
schon Britton u. Rose haben
beide verwechselt bzw. fr die
gleiche Art gehalten, so wie man
auch die Ariocarpus-Arten zuweilen verwechselte. Dies beweist, wie notwendig gerade hier
eine klare und scharfe Gliederung
ist. berdies hneln einander alle
Roseocactus-Arten trotz der Grenunterschiede so auffllig, da
man allein daran schon die eigene
Formengruppe erkennt. Bereits
Abb. 2885. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. DarKarwinski schlug fr R. kotschoustellung Engelmanns in Cact. Bound. Tafel 16, als
beyanus den Gattungsnamen StroMamillaria fissurata Eng.
matocactus (Polsterkaktus) vor,
der aber ohne Beschreibung blieb (s. auch Rmpler, Handb. Cactkde., 229. 1886).
Berger charakterisiert sein Genus wie folgt: Flachkugelig, mit dicker Rbenwurzel; Warzen gro, unbestachelt, dachziegelig deckend, nur die dreieckige,
mit dicker horniger Oberhaut versehene Spitze zeigend, mit einer tiefen wolligen
Lngsfurche; die Wolle der jngsten Warzen einen wolligen Scheitel bildend; Blten aus dem Grunde der Furchen, ziemlich gro, mittags offen; Fr. vertrocknend,
die Samen in der Wolle der Furche noch lange Zeit verborgen. Bergers Bltenfarbenangabe Blte rosarot gilt nicht fr alle Arten bzw. Varietten, da wir
heute auch eine weiblhende Variett des Roseocactus kotschoubeyanus kennen.
Auerdem gibt Berger fr R. lloydii purpurrote Blten an, Marshall ebenso
in Cactac., 135. 19411). In seiner Revision, l. c., 56. 1946, bzw. in seinem
Schlssel sagt er jedoch Blten wei. Es scheint dies noch nicht geklrt zu
sein, bzw. mag auch bei Roseocactus lloydii ebensowohl eine purpurne wie eine
weie Bltenfarbe vorkommen, wie dies bei R. kotschoubeyanus festgestellt
worden ist. Bei Roseocactus entstehen die Blten auch zentraler als bei Ariocarpus.
Selbst ltere, frische Importen von Roseocactus lassen sich willig pfropfen, wodurch man ihre Anflligkeit ausgleicht, sie auch leichter zum Blhen bringt.
1
)Nach den Bltenfarben- und Warzenangaben zu urteilen, hat Marshall aber in seiner
Revision bei Ariocarpus fissuratus und v. lloydii die Schlsselangaben irrtmlich umgekehrt wiedergegeben.
194*
3066
Roseocactus
Ty p u s : Mamillaria fissurata Eng. Typstandort: USA (Texas: am Zusammenflu von Rio Pecos und Rio Grande).
Vo r k o m m e n : USA (W-Texas), Mexiko (N-Coahuila, Durango, Nuevo Len.
San Luis Potos, Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Pflanzen grer, bis ca. 1015 cm
Warzen fast 3kantig
Mit Furche und Leiste am Warzenrand
Blten rosarot (bis wei?). . . . . . .
Warzen rhombisch
Ohne Furche und Leiste am Warzenrand
Blten purpurn (Berger) bzw. hellrot
Furche nur halb die Warze bedeckend
Warzen gering runzlig etwas grer .
Furche ber die ganze Warze laufend
Warzen stark runzlig, etwas grer.
Pflanzen viel kleiner, bis ca. 5 cm oder weniger,
selten etwas mehr
Warzen 78 mm breit
Blten purpurn, bis ca. 3 cm breit . .
Blten wei, bis 5 cm breit . . . . . .
Warzen zierlicher; die Rbe schlanker . . . .
Roseocactus
3067
Abb. 2887. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. mit Frucht. Die Abbildung zeigt deutlich
die Randleiste, durch die sich die Art von R. lloydii (Rose) Berg. unterscheidet, und vor
allem die starkfilzige Furche, die alle Roseocactus-Arten haben und sie worauf schon Berger eindringlich hinwies von Ariocarpus ausschlieen. Trotzdem hat man unverstndlicherweise neuerdings die beiden Gattungen wieder zusammengefat (Marshall, Buxbaum u. a.).
3068
Roseocactus
als von Engelmann zu Mamillaria fissurata gestellt. Das ist aber nur eine
irrtmliche Auslegung der Engelmannschen Anmerkung in Cact. Bound., 74. 1858,
Anmerkung 17, die sich bei diesem Namen auf Coryphantha macromeris bezieht.
2. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. Journ. Wash. Acad. Sci., 45. 1925
Ariocarpus lloydii Rose, Contr. US. Nat. Herb., 13:308. 1911. Ariocarpus
fissuratus v. lloydii (Rose) Marsh., C. & S. J. (US.), XVIII:4, 56. 1946.
Tracht wie bei der vorigen Art, aber die Oberseite der Warzen nicht dreieckig,
sondern rhombisch, weniger flach und mehr gegen die Mittelfurche erhht,
fast wie zusammengedrckt, auerdem an den Seiten ohne Furchen und Leisten;
Areolenfurche nur ber die halbe Warzenlnge reichend; Bl. purpurrot.
M e x i k o (Coahuila, Cerro de Perote; Durango; Zacatecas). (Abb. 2886:3;
28882890; 2896, oben rechts.)
Die Abbildungen von F. Anderson in Cact. y Suc. Mex., III:4, 79. 81. 1958,
zeigen, da bei R. fissuratus die Warzen mehr auf Zwischenraum stehen, bei
R. lloydii mehr untereinander und dichter gepret. Eine Zusammenziehung der
beiden Arten scheint mir auch danach nicht berechtigt zu sein.
3. Roseocactus intermedius Backbg. & Kilian Kakt. u. a. Sukk., 11:10,
149 152. 1960
Die Pflanzen sind, soweit bisher bekannt, bis ca. 8 cm breit, grau, mit
schmutzigweiem, derbem Wollfilzscheitel; Warzen rhomboidisch, ca. 1 cm hoch,
Abb. 2888. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. (aus Berger, Entwicklgsl., 83. 1926, Fig. 67).
(Foto: Rose.)
Roseocactus
3069
Querbreite bis 2,3 cm, Hochbreite bis 2 cm, oben ziemlich flach, stark runzlig
und querrissig; Areolenfurchen von etwas innerhalb der rckwrtigen Kante
bis zur Warzenspitze ber die Oberflche durchlaufend, nicht sichtlich erhht,
ziemlich gleichmig breit filzig, Filzbahn ca. bis 2 cm lang, 23 mm breit,
anfangs nach innen (d. h. zur Basis) zu breiter und strker filzig; nach alten
Warzen zu schlieen bildet sich die Areolenfurche hnlich wie bei Coryphantha
erst spter bzw. bei Blhreife; Bl. im Scheitel entstehend, breittrichterig-becherig,
hellrot, bis ber 4 cm ; Frucht gestreckt-keulig, weilich-rosa; Samen mattschwarz, mtzenfrmig, 1,7 mm gro, etwas erhabener warzig gehckert als
bei R. lloydii, Nabel basal, vertieft. N-M e x i k o (genauer Standort nicht bekannt). (Abb. 2891; 2893, unten links).
Von Schwarz gefunden. Auffllig durch die abweichende Warzenoberflche
mit durchlaufender Areolenfurche wie auch durch die greren Blten. Die
Pflanze wurde von H. Thiemann, Bremen, eingefhrt.
4. Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) Berg. Journ. Wash. Acad. Sci.,
XV:45. 1925
Anhalonium kotschoubeyanum Lem., Bull. Cercle Confer. Hort. Dep. Seine,
1842. Anhalonium sulcatum SD. Cactus kotschubeyi Kuntze.
Ariocarpus sulcatus K. Sch., MfK., 9. 1897. Ariocarpus kotschubeyanus
(Lem.) K. Sch.1)
Meist einzeln, nach Schumann auch zum Sprossen neigend; Rben stark und
zylindrisch; der eigentliche Krper niedrig, rosettenartig, oben flach und am
1
)K. Schumann schrieb den Artnamen nach dem des russischen Frsten Kotschubey
an sich richtig kotschubeyanus, Lemaire jedoch stets kotschoubeyanus, ein unrichtig
latinisierter Artname; nach der in Frankreich blichen franzsischen Aussprache derselben
(daher z. B. auch: Pereskia).
3070
Roseocactus
schwach wolligen Scheitel etwas eingesenkt; Warzen nach den 5er und 8er Bz.
geordnet, spiralig stehend, dachziegelig deckend, niedrig, kaum 7 mm hoch,
3kantig, bis 7 mm breit oder etwas mehr, fast rechtwinklig-dreieckig, durchgehend
gefurcht, nach unten verdnnt; Axille mit Wollbschel hinter der Furche; Bl.
aus der Scheitelnhe, 2,53 cm lang; Ov. rtlichwei, nackt; Bltenhlle kurztrichterig, im Hochstand weit ausgebreitet, bis ca. 3 cm ; Sep. grn oder
brunlich, etwas fleischig, oft zweispaltig; Pet. lanzettlich-spatelig, zugespitzt,
stumpf oder auch ausgerandet, rosa bis hellpurpurn; Staubf., Gr. und N. wei,
N. 5; Fr. zuletzt trocken, aufspringend; S. 1 mm lang, umgekehrt eifrmig,
schwarz, matt, hckrig punktiert. M e x i k o (besonders in Mittel-Mexiko bzw.
San Luis Potos, z. B. nrdlich von Matehuala; Durango und Nuevo Len).
Als Synonyme werden genannt: Stromatocactus kotschoubeyi Karw., (unbeschrieben, in Rmpler)1), Anhalonium fissipedum Monv., Cactus kotschoubeyi
Karw. und Mamillaria sulcata (ohne Autor beschrieben), non Eng. (Coryphantha).
Abb. 2890. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. Scheitelaufnahme. Der Vergleich aller Roseocactus-Arten zeigt eine groe Merkmalsbereinstimmung und damit ihre eigene Artengruppe.
1
)So in Rmpler und auch bei Britton u. Rose (The Cact., III:82. 1922), von letzteren
nach Lemaires Verffentlichung, nur als Name, in Ill. Hort., 16:Misc., 72. 1869. Krainz gibt
an (Die Kakteen, C VIIIb): Lemaire habe Stromatocarpus kotschubeyi Karw. geschrieben.
Roseocactus
3071
Abb. 2892. Eine Form oder Variett von Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.)
Berg. mit Krpern bis zur von Schumann angegebenen Maximalbreite und bis 5 cm breiten
hellpurpurnen Blten, (v. grandiflorus?) (Foto: Kilian.)
3072
Roseocactus
2893 (links)
Abb. 2893. Die Warzenformen der Roseocactus:Arten: Oben links: R. fissuratus (Eng.)
Berg.; oben rechts: R. lloydii (Rose) Berg.; unten links: R. intermedius Backbg. & Kilian;
unten rechts: R. kotschoubeyanus v. macdowellii Backbg. Stachelbndel werden nur im
ersten Jugendstadium gebildet (vgl. Abb. 2886), spter sind sie unterdrckt. Die Areolenfurche variiert in der Lnge, d. h. verluft, hnlich wie bei Lepidocoryphantha, z. T. nicht
ber die ganze Warzenoberflche.
Roseocactus
2893 (rechts)
3073
3074
Roseocactus
2894
2895
Abb. 2894. Roseocactus kotschoubeyanus v. albiflorus Backbg., eine wei blhende Variett.
Abb. 2895. Roseocactus kotschoubeyanus v. albiflorus Backbg. im Bltenhochstand.
Encephalocarpus
3075
3076
Encephalocarpus
Pelecyphora
3077
hellgelb; Staubb. satt orangegelb; Gr. unten weilich, oben gelbbraun; N. 34,
weilich; S. 1 mm gro, etwas gekrmmt-keulenfrmig, dunkelgrau, mit zahlreichen Lngsstreifen. M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2897.)
Von A. Viereck entdeckt und 1927 eingefhrt. Die fiedrigen Jungstacheln
bleiben jahrelang erhalten (Heinrich).
210. PELECYPHORA Ehrenbg.
Bot. Ztg., 1:737. 1843
Die Gattungsbeschreibung lautet bei Britton u. Rose: Klein, sprossend, zylindrisch oder kugelig; mit Warzen; Saft wrig; Warzen nicht auf Rippen, stark
abgeflacht, von einer elliptischen Areole gekrnt sowie kammfrmigen Stacheln,
niemals gefurcht; Blte nahe dem Zentrum, breitglockig, purpurn, die Bltenbltter in deutlichen Reihen; Bltenrhre sehr kurz, schlank; Staubbltter kurz:
Frucht klein, nackt; Samen schwarz, glatt.
In dieser Beschreibung ist die Angabe niemals gefurcht ein Irrtum, wie ich
in Kakteenkunde, 98101. 1935, nachwies. Davon abgesehen wrde obige Beschreibung unzureichend sein, um z. B. etwa eine Trennung von Encephalocarpus
zu ermglichen, der zudem genauso gefrbte Blten hat wie Pelecyphora aselliformis. Hinzu kommt, da ich 1935 eine weitere, scheitelblhende Art beschrieb
(die tuschend der tief-seitlich blhenden und mamillarienhnliche Frchte
hervorbringenden Solisia hnelt), Blte am oberen, inneren Warzenrand. Buxbaum hat recht, wenn er (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 70. 1951) sagt: Pelecyphora ist eine der rtselvollsten Gattungen. Das beweist auch Echinocactus
valdezianus. Er blht einwandfrei an der Areole1), die Blte hat ein Stielchen
wie Gymnocactus-subterraneus-Blten. Ich habe diese Art daher am Ende von
Gymnocactus aufgefhrt. hnlichkeiten des Wuchses sind im brigen nichtssagend, wie sich an Solisia pectinata und Pelecyphora pseudopectinata erweist.
Pelecyphora hat jedenfalls an lteren Warzen eine deutliche Areolenfurche,
wenn auch winzig; auf die Furche wies bereits K. Schumann, in Gesamtbschrbg.,
602. 1898, hin2).
Belt man Pelecyphora aselliformis und P. pseudopectinata allein bei Pelecyphora, ergibt sich wenigstens insofern eine deutlichere Zusammengehrigkeit, als
beide auffllig seitlich zusammengedrckte Warzen und langgezogene Areolen mit
kammfrmiger kurzer und harmloser Bestachelung haben, auerdem keine unten
strker verjngten Blten (wie Echinocactus valdezianus). Solche bereinstimmenden Merkmale erscheinen mir bei der Gliederung oft weil ja wirklich vorhanden
fr mehr bercksichtigenswert als rein theoretische Ansichten ber Entwicklungswege. (Das gilt z. B. auch fr Dolichothele.) Da der genaue Bltenursprung
bei so kleinwarzigen Pflanzen wie Pelecyphora uerst schwer zu beobachten ist,
)Wenn stark getrieben (s. Abbildung bei Gymnocactus) auch nicht nahe dem Zentrum.
)Die Ehrenbergsche Beschreibung von 1843 beschrnkt sich zur Hauptsache nur auf
die merkwrdigen Stacheln, sie reichte aber nicht zu einer Gattungsabtrennung nach heutigen Gesichtspunkten aus, zumal er nur sagte Bltenachse einstndig, mit seidenartiger
Wolle umgeben, das Nhere unbekannt (!). Dagegen wird die Frucht eingehender beschrieben:
lnglich, oben spitz, in der oberen Achsel (!) der Hcker, dnnhutig, mit wenigen nierenfrmigen Samen, einzeln aus den geplatzten Beeren in der Seide erscheinend, an der Oberflche zwischen den Kmmchen (Stacheln als stecknadelkopfgro angegeben). Die Beschreibung wurde hier etwas zusammengerafft. Zusammen mit den brigen heute bekannten
Einzelheiten reicht sie aber zur Trennung aus, bzw. kann bei solchen Miniaturkakteen nur die
schrfste Ermittlung differierender Merkmale unser Bild von den in der Natur vorhandenen
unterschiedlichen Formen vervollstndigen.
1
2
3078
Pelecyphora
weil er an den winzigsten jngsten Warzen liegt, ist klar. Bei Pelecyphora pseudopectinata entsteht die Blte jedenfalls nicht unmittelbar an der Areole; es kann
hier ja auch, bei der Kleinheit der Bltenwarzen, eine zwangslufige Rckbildung
der winzigen Furche vorliegen. Jedenfalls konnte ich in meiner Gliederung auch die
Warzenform eines der aufflligsten und am ehesten feststellbaren Merkmale
nicht auer acht lassen; dementsprechend wurde der Schlssel zu den Kategorien abgefat. Irgendwelche Ansichten ber den Entwicklungsverlauf sollen
mit dieser Gliederung nicht ausgedrckt werden, da sie meiner Ansicht nach notgedrungen hypothetisch sind. Gerade auch die Unterscheidung nach der Warzenform bzw. ihrer eigentmlichen seitlichen Zusammendrckung erscheint mir z. B.
gegenber Encephalocarpus, wie auch bei diesem gegenber anderen Gattungen,
als ein beachtliches Unterscheidungsmerkmal, und wenn etwas fr die Beibehaltung der Kleingattung spricht, ist es die Tatsache, da die Folge der scharfen
Abtrennung der Zwang zur genauen Beobachtung ist, whrend die Zusammenfassung bisher nur zur Auerachtlassung gerade jener Merkmale fhrte, die ausschlaggebend, aber nicht immer einfach festzustellen sind. Die Unterschiede werden
jedem auch besser bewut, wenn zwangslufig die Vorstellung davon mit dem
Kleingattungsnamen verbunden ist. Jedenfalls hat Ehrenberg wohl hnliche
Gedanken gehabt bzw. die Warzenform als ein hervorstechendes und absonderliches Merkmal angesehen, da er dem Genus den Namen Beiltrger gab; sie
kommt zwar auch bei Solisia vor, aber bei dieser sind Bltensitz und Frucht
ganz abweichend. Im brigen bleiben die Stacheln bei Pelecyphora wesentlich
lnger erhalten als etwa bei Ariocarpus, Roseocactus oder Encephalocarpus, und
es gibt Stcke, bei denen sie lngere Zeit noch besser sichtbar sind als bei anderen.
Es ist auch nicht immer so, wie Berger sagt, da die Stacheln bei P. aselliformis nur an den Spitzen frei sind, sondern das Farbbild zeigt an den jngsten
Areolen, da sie hier durchgehend frei sind, erst spter mehr an den Spitzen.
In der Vergrerung zeigt sich ferner, da die Stachelkuppe stumpf bzw. abgerundet ist; bei P. pseudopectinata sind die Stacheln feiner, aber stets ganz frei
stehend. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal fr Pelecyphora mag noch angesehen werden, da die Frchte klein und weich sind und zerflieen.
Ty p u s : Pelecyphora aselliformis Ehrenbg. Typstandort: Mexiko (bei San
Luis Potos).
Vo r k o m m e n : Mexiko (San Luis Potos, N-Mexiko, bei Palmillas).
Schlssel der Arten:
Stacheln an lnglichen Areolen kammfrmig herablaufend
Stacheln steifer, spter nur an der Spitze frei
Blten purpurn. . . . . . . . . . . 1: P. aselliformis Ehrenbg.
Stacheln dnn, ganz frei bleibend
Blten weirosa . . . . . . . . . . 2: P. pseudopectinata Backbg.
Pelecyphora
3079
karminviolett; Staubf. kurz, wei, ebenso der Gr.; N. 4, grnlichgelb; Fr. weich,
zerflieend; S. nierenfrmig, schwarz, glatt, M e x i k o (San Luis Potos).
(Abb. 28982899).
Bei den Indianern (wie Lophophora) unter dem Namen Peyote oder Peyotillo
bekanntes Heilmittel.
Mamillaria aselliformis Monv. wird von Weber als Synonym genannt, soll
aber lt. Watson schon 1843 beschrieben worden sein, Britton u. Rose haben
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3080
Pelecyphora
jedoch darber nichts finden knnen. Nur Namen waren Anhalonium aselliforme Web. und Ariocarpus aselliformis Web. (1898).
2. Pelecyphora pseudopectinata
Backbg. Kaktkde., 5:98.
1935
Einfach, nicht sprossend, anfangs kugelig, dann lnglich,
Hauptteil in der Erde verborgen,
bis 6 cm hoch, 4,4 cm ; Scheitel
eingesenkt, mit sehr sprlichem
Filz; Warzen am Fu fast viereckig, nach oben zu ganz flachgedrckt; Areolen zu Anfang mit
einem Wollbschelchen, schmallnglich, daraus kammartig nach
beiden Seiten feine krzere,
1,25 mm lange Stchelchen, nicht
stechend, ganz hnlich wie bei
der milchenden, seitlich blhenden Solisia; St. glaswei, am
Abb.2900. Pelecyphora pseudopectinata Backbg.
Grunde etwas graugelblich; Bl.
zu 13 aus dem jngsten Pflanzenteil, ca. 2 cm lang, aus einem lnglich ausgezogenen Areolenrand, bzw. scheinbar unvollstndiger Furche; Rhre kurz, grnlich, kahl; Sep. unten kurz, dunkel rotbraun, dann weilichrosa mit krftigem,
rotbraunem Mittelstreifen; Pet. schlank, zugespitzt, hell weirosa mit krftigem
violettrosa Mittelstreifen; Fr. klein, dunkelgrn. M e x i k o (bei Palmillas, in
N-Mexiko). (Abb. 2900).
Die Pflanze wurde von H. W. Viereck gefunden.
Solisia pseudopectinata war nur ein Name in C. & S. J. (US.), XI:6, 86. 1939.
Pelecyphora valdeziana Mll. S. am Ende von Gymnocactus. Pelecyphora
fimbriata Hildm. (MfK., 68. 1893) war wohl der erste Name fr Gymnocactus
valdezianus.
Untersippe 2: Eumamillariae Backbg.
Pflanzen aus der Axille blhend, ohne Furche.
Vo r k o m m e n : USA (Arizona, Neumexiko, Kalifornien, Texas), Mexiko (Niederkalifornien und Inseln, Sonora, Sinaloa. Jalisco, Colima,
Guerrero, Michoacn, Chihuahua, Durango, Zacatecas, Coahuila,
Nuevo Len, Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Quertaro,
Guanajuato, Morelos, Guerrero, Mexico D. F., Veracruz, Puebla,
Oaxaca, Chiapas, Yucatan), Mittelamerika (Guatemala, Honduras),
Westindien (Kuba, sdliche Bahamas, Hispaniola, Puerto Rico, Mona,
Desecheo, Culebra, Buck-Insel, St. Thomas, Little St. James-Insel,
Tortola, Antigua), Venezuela, Curaao, Kolumbien.
In meiner Systematischen bersicht, J. DKG. (II), 1942/1, S. 62, hatte ich
die Untersippe in zwei Gruppen gegliedert, die jetzt nur durch die betreffenden
Solisia
3081
3082
Solisia
neuerdings doch wieder gestellt hat1). Davon abgesehen, sind die Warzen seitlich
zusammengedrckt und lassen verstehen, warum Solisia pectinata zuerst als Pelecyphora angesehen wurde, die jedoch nur wrigen Saft hat. Der Milchsaft der
Solisia allein wre aber kein Gattungstrennungsmerkmal, denn solche Unterschiede werden auch innerhalb des Genus Mamillaria gefunden. Wohl aber liegt
der Bltenursprung bei Solisia tiefer, als er bei Mamillaria gefunden wird, bei der
die Blten aus dem Vorjahrstrieb entstehen. Solisia entwickelt die Blten aus
dem lteren Krperteil, nicht ausschlielich aus der vorjhrigen Neuwuchszone,
und Britton u. Rose sagen daher eindeutig in ihrer Gattungsdiagnose flowers
lateral. K. Gielsdorf hat in Kaktkde., 103. 1933, ein gutes Foto des stark
seitlichen Bltensitzes gebracht. Diesen wesentlichen Unterschied haben bisher
nur die wenigsten Autoren betont. Hinzu kommen die Argumente Buxbaums, whrend Bltensitz, Milchsaft und die bei Reife hervorgeschobenen
Frchte (hnlich denen von Mamillaria) Solisia von Pelecyphora trennen, mit
der sie aber die ungewhnlich langgezogenen Areolen und die ausgeprgt kammfrmige Stachelanordnung gemein hat, darin auffallend P. pseudopectinata
hnelnd. Eine Einbeziehung als Untergattung zu Mamillaria erscheint mir daher
nicht als angebracht; ich mu die Gattung also bestehen lassen. Widersprechend
sind die Angaben der Bltenfarbe, die bei Britton u. Rose gelb lautet; dies
sagt auch Berger, der es aber anscheinend nur danach geschrieben hat. Nicht
nur Schelle (Kakteen, 338. 1926) gibt die inneren Perigonbltter als rosa, hell gerandet an, sondern K. Gielsdorf sagt (in Kaktkde., 103. 1933): weie Blten.
Ich habe die Blten des fteren gesehen; sie waren sehr zartrosa, fast wei. Die
gelbe Bltenfarbe geht wohl auf die von Schelle angegebenen gelblichgrnen
uersten Bltenbltter zurck, d. h. wurden einer fast geschlossenen Blte entnommen.
Wurzelecht leben die Pflanzen nicht lange; sie lassen sich jedoch gut pfropfen,
und man erhlt sie dadurch lngere Zeit.
Ty p u s : Pelecyphora pectinata B. Stein - Typstandort: Nur Mexiko angegeben.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Puebla; Oaxaca).
1. Solisia pectinata (B. Stein) Br. & R. The Cact., IV:64. 1923
Pelecyphora pectinata B. Stein, Gartfl., 34:24. 1885 und Hildm. in Gartenztg., 218. 1885. P. aselliformis pectinifera Rmpl. P. aselliformis
pectinata Nichols. Mamillaria pectinifera (Rmpl.) Web. Neomammillaria
pectinata Fosbg.
Einzeln, ziemlich klein, bis 6 cm lang, 13 cm , tief im Boden sitzend und
der Krper unter den St. verborgen; vielleicht nur bei Verletzung des Scheitels
sprossend, dieser ohne Filz; Warzen klein, nach 8er und 13er Bz. spiralig an1
)In Kakt. u. a. Sukk., 7:1, 6. 1956, sagt Buxbaum allerdings: Da sich Solisia von
Chilita Subg. Acentracantha ableitet, kann auch diese Gattung als Subgenus von Mamillaria
gefhrt werden. In sterr. Bot. Zschr., 98:12, 93. 1951, behauptete Buxbaum aber genau
im Gegensatz dazu: der Milchsaft darf um so weniger fr eine Beziehung mit Mamillaria
gedeutet werden, als kein anderes Merkmal eine solche anzunehmen erlaubt (!). Damals
gab er an, dem morphologischen Typus des Samens nach gehre Solisia zu den Neobesseyae.
Was ist nun wirklich richtig? Nach der Ansicht von 1951 hat R. Moran unrecht, nach
der von 1956 sieht man, da Buxbaum seine Meinung nach Bedarf ndert und seine ganze
(und oft aggressive) Argumentation von 1951 neuerdings nicht mehr gelten soll. Man fragt
sich, ob die jetzige Auffassung eine lngere Geltungsdauer hat. Ich fhre dies als Begrndung an, w a r u m ich mich weder nach Buxbaum noch nach R. Moran richte, d. h. weil anscheinend beide Ansichten unzuverlssig sind.
Ariocarpus
3083
3084
Ariocarpus
bilden. Ich kann somit weder Marshall noch Buxbaum folgen, die fremde Elemente (A. Berger) einbeziehen, nmlich den furchentragenden Roseocactus. Das
ist weder nach meiner Gliederung noch nach sonstigen logischen Gesichtspunkten
mglich und Buxbaums Begrndung nur ein Beweis, da er die Dinge stets in
seinem jeweiligen Sinne deuten kann. Ich habe aber Ariocarpus nicht nur deshalb
auf die furchenlos axillenbltigen Arten begrenzt, weil das Genus so sehr einheitlich
ist, sondern auch, weil seine Arten hufig miverstanden wurden, so da eine klare
Gliederung hier doppelt vonnten ist. Noch Britton u. Rose bezogen zu Ariocarpus
retusus, fr den sie zwei ganz verschiedene Abbildungen zeigen (The Cact., III.
Fig. 94, ist nicht Ariocarpus retusus, sondern A. furfuraceus; auf Tafel IX,
unten, wird dagegen der richtige A. retusus abgebildet), A. furfuraceus Thomps.
und A. trigonus ein; ebenso ist in Bergers Entwicklgsl., Fig. 70 (S. 86. 1926)
A. retusus nicht diese Art, sondern A. furfuraceus, und Fig. 71 nicht A. trigonus,
sondern der richtige A. retusus Scheidw. (dabei mge noch daran erinnert sein, da Britton u. Rose wie Marshall gar nicht die Unterschiede der
gerandeten und nicht gerandeten Warzen von Roseocactus fissuratus und
R. lloydii erkannten; die Abtrennung von Roseocactus klrt ebenfalls die reinen
Ariocarpus-Arten, d. h. ohne Furche).
Die Warzen sind deltoid, stark verdickt, entweder von oben und unten zusammengedrckt und schrfer in eine Spitze ausgezogen (A. furfuraceus) oder
mehr 3kantig, entweder lang ausgezogen (A. trigonus) bzw. breitlnglich (A. retusus) oder unten schiffsschnabelig geformt (A. scapharostrus). Die Lnge der
Warzen ist bei einigen verschieden; die Abbildung Marshalls in Cactac., 134.
1941, Fig. 84, ist eine krzer-warzige Form des A. retusus mit weniger gestreckten
Spitzen. (Abb. 2907).
Die Blten entstehen zwar in den Axillen jngerer Warzen, aber die Bezeichnung Bergers (Entwicklgsl., 86. 1926) aus den Axillen junger Warzen ist doch
nicht eindeutig genug. Schon Pohls farbige Zeichnung in ZfS., hinter S. 274.
192728, zeigt das mehr seitliche Entstehen, und besonders treffend ist das
Bild 105 in A. Berger, Kakteen 333. 1926, das einen kranzfrmigen Bltenursprung zeigt, wie er auch bei Mamillaria gefunden wird, so da die Gattung
auch deswegen gut in die Eumamillariae pat; bei einigen Arten wird man
aber selten ein so ausgeprgtes und reiches kranzfrmiges Blhen sehen, doch
zeigen Bergers Abbildungen in den Entwicklungslinien deutlich, da die
Blten nicht zentral entstehen. Stacheln sind im allgemeinen nicht vorhanden;
sie kommen aber wie schon Britton u. Rose und Berger angeben
gelegentlich vor, zumindest bei A. scapharostrus und A. furfuraceus, und zwar
in Form von kleinen Stchelchen; die Areolen sind klein, oft nadelstichartig (Berger), an der Spitze der Warzen, auf der Oberseite nahe denselben,
oder sie fehlen auch ganz, anfangs meist mit etwas Wolle; die Warzen haben berdies eine starke bzw. derbe und oft panzerartige Hornhaut (Berger); die Blten
entstehen in reichlicher-wolligen Axillen, ffnen vormittags und dauern mehrere
Tage; die Rhre ist kurz; die Perigonbltter (innere) sind weilich bis gelblich
oder rtlich getnt; die linealen Narben stehen ab; die Frucht ist eine Beere,
die in der Axille verbleibt und schlielich vertrocknet. Die Arten sind bei uns
meist Herbstblher.
Ty p u s : Ariocarpus retusus Scheidw. Typstandort: Mexiko (San Luis
Potos).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Nuevo Len, Tamaulipas, Coahuila, Durango, Zacatecas, San Luis Potos).
3085
Ariocarpus
1. Ariocarpus furfuraceus (Wats.) Thomps. Rep. Mo. Bot. Gard., 9:130. 1898
Mamillaria furfuracea S. Wats., Proc. Amer. Acad., 25:150. 1890 Anhalonium furfuraceum Coult.
Einzeln, bis ca. 10 cm ; Warzen hellgrau, von oben und unten etwas zusammengedrckt, mit schwielig-warziger Oberflche, gegen das Ende scharf verjngt bzw.
kurz gespitzt, am Rcken gekielt; Areolen auf der Spitze, meist klein und kahl;
Bl. 2,53 cm lang, 45 cm breit; Sep. mit brunlichgrnem Rckennerv; Pet.
Abb. 2902. Ariocarpus furfuraceus (Wats.) Thomps. (aus Berger, Entwicklgsl. 86. 1926,
Fig. 70, von Berger in Kakteen 1929 richtiggestellter Name). (Foto: Lloyd.)
3086
Ariocarpus
2. Ariocarpus
trigonus
(Web.)
K. Sch. Gesamtbschrbg.,
606. 1898
Anhalonium trigonum Web.,
Dict. Hort. Bois, 90. 1893.
Einzeln, kaum sprossend, bis ca.
10 cm , mit sehr dicker Pfahlwurzel; Scheitel bewollt; Warzen
glnzend brunlich graugrn, zahlreich, aufgebogen, 3,55,5 cm lang,
22,5 cm breit, gleichseitig spitz
dreieckig, rckwrts bis zur Basis scharf ausgekielt; Areolen an
der hornigen, leicht abbrechenden
Spitze kaum sichtbar; Bl. (zahlreich) um den Scheitel, ca. 5 cm
breit, gelblich; Staubf. wei; N.
810; Pet. gelblich; S. 1,5 mm
gro, fast matt schwarz, Testa fein
rundwarzig gefeldert. M e x i k o
(Nuevo Len, nrdlich Monterrey;
Tamaulipas) (Abb. 2904).
Was Schelle, Kakteen, 340. 1926,
als A. trigonus beschreibt, d. h.
Warzen vorn kinnartig vorgezogen, scheint mehr A. scapharostrus
gewesen zu sein, doch wird die
Bltenfarbe als rein wei angegeben,
von Bdeker die der letzteren Art
als lebhaft violettrosa. Es mag
Ariocarpus
3087
aber auch weie Bltentne geben, wie z. B. bei Roseoc. kotchoubeyanus. Die
Ariocarpus-Arten sind daraufhin noch nicht genauer untersucht worden.
Die Art variiert in der Warzenform, und die unterschiedlichsten Pflanzen sind
darin ziemlich verschieden. Siehe hierzu Abb. von J. A. Purpus, MfK., 67. 1913;
die extremen Abweichungen sollten benannt werden. Da Schumann den Typus der
Art mit dreiseitigen, zugespitzten Warzen von 3 cm Lnge, am Fu 1,5 cm breit,
beschrieb, kann es sich hier nicht um jene Formen handeln, die strker verlngerte
und einwrts gekrmmte Warzen haben. Der Typus der Art bildet gerade Warzen; eine Abbildung desselben findet sich in Cact. y Suc. Mex., III:4, 83. 1958,
Fig. 53 (von Edward F. Anderson), der diese Pflanze irrtmlich fr eine Zwischenform zwischen A. retusus und A. trigonus hlt. Die l. c., S. 84, Fig. 54, von
Anderson als A. trigonus angesehenen Pflanzen mit verlngerten, oben strker
verjngten und einwrts gekrmmten Warzen, d. h. die auch aufflliger zur Basis
hin querbandartig bereiften Formen etwas unterschiedlicher Warzenlnge, stellen
dagegen Anhalonium elongatum SD. (Cact. Hort. Dyck., 1849. 77. 1850) dar:
Ariocarpus trigonus v. elongatus (SD.) Backbg. n. comb.
Anhalonium elongatum SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 77. 1850. A. pulvilligerum Lem. Mamillaria elongata Hemsley (1880) non DC. (1828)
Cactus pulvilliger Kuntze Ariocarpus pulvilligerus K. Sch., Bot.
Jahrb. Engler, 24:550. 1898. Ariocarpus elongatus (SD.) M. H.
Lee, C. & S. J. (US.), IX:5, 75. 1937.
Warzen strker verlngert, nach oben schlanker verjngt, einwrts gebogen, bandartige Reifbildung zur Basis hin; Warzenlnge bis 5 cm.
M e x i k o (bei Jaumave und vielleicht auch anderswo) (Abb. 2905).
Salm-Dyck beschrieb die Warzenform eindeutig als tuberculis triquetro-elongatis... recurvato patentibus, ad margines integerrimis. Selbst wenn es
bergangsformen gbe, stellen die von Anderson l. c. mit Fig. 53 und 54
Abb. 2905. Ariocarpus trigonus elongatus (SD).) Backbg. Eine besonders lang- und
schlankwarzige Form, mit schwacher Querbnderung; eine strker quergemusterte Pflanze
zeigt Pohls Farbtafel 7 in ZfS. 274. 19271928.
3088
Ariocarpus
Abb. 2906. Ariocarpus retusus Scheidw. (aus Berger, Entwicklgsl., 87. 1926, Fig. 71, von
Berger in Kakteen 1929 richtiggestellter Name). (Foto: Palmer.)
1
)Es ist auch mglich, da es jeweils bergangsformen, vielleicht als Folge frherer
Artvermischung, gibt.
Ariocarpus
3089
angaben von Coahuila, Durango, Zacatecas, San Luis Potos sich auf A. retusus
und welche sich auf A. furfuraceus beziehen. Jedenfalls ist A. furfuraceus, nach
der falsch benannten Abbildung Britton u. Roses in The Cact., IV:81. 1923,
in Zacatecas und nach Berger auch
in Coahuila am Paso de Carneros
gesammelt worden; nach H. Bravo
scheint dieser Pa freilich in
San Luis Potos zu liegen. Welche
Art wirklich in Durango vorkommt,
erscheint nach allem noch als ungeklrt, wie berhaupt die Gattung
wenig klrende Beachtung gefunden hat, was die genaueren Angaben der Verbreitung anbetrifft.
Die Pflanze ist in ihrer Heimat
unter dem Namen Chaute offizinell z. B. gegen die Malaria.
Nach H. Bravo sind die Bl. auch
zuerst wei, dann rosa: die Fr. ist
oblong, wei bis lebhaft rot (wahrscheinlich bezieht sich dies auf zwei
verschiedene Arten, aber weiche?); Abb. 2907. In Marshall & Bock, Cactaceae, 134.
1941, Fig. 84, als Ariocarpus retusus Scheidw.
S. schwarz, rund, 1,5 mm .
bezeichnete Pflanze, wohl eine krzer warzige Form.
(Foto: Marshall.)
Was Schelle in Kakteen, 339.
1926, als Ariocarpus retusus beschreibt, ist nach der Angabe Hcker mit wolliger Furche versehen ein Roseocactus, wahrscheinlich R. fissuratus, bei dem die Bltenfarbe auch zwischen
wei und rosa zu schwanken scheint, denn Schelle gibt, hnlich Marshall
(wobei dessen Schlsselangaben bezglich A. fissuratus und A. lloydii umgekehrt
zu verstehen sind), weie Petalen an, am Rcken rtlich.
A. retusus major hort. ist nur ein Name, nach Schumann auch Mamillaria retusa Mittl. non Pfeiff. (Handb. Liebh., 11). Falls Anhalonium prismaticum wirklich hierhergehrt, sind Synonyme: Mamillaria aloides Monv. (lt. Labouret)
und Mamillaria trigona hort.; Anhalonium aloides pulvilligerum Monv., Mamillaria pulvilligera Monv. und M. aloidea pulvilligera hort. (Monv.) gehren dagegen wohl zu A. trigonus v. elongatus.
4. Ariocarpus scapharostrus Bd. M. d. DKG., 1:60. 1930
Einzeln, mit derber Rbenwurzel, bis 9 cm ; Scheitel eingesenkt; Warzen
schrg seitwrts aufstrebend, anfangs dunkel-laubgrn, dann wie bestaubt matt
graugrn, dreiseitig prismatisch, nach der Spitze oberseits verschmlert, mit
scharfen Kanten, bis 5 cm lang, die Oberseite flach, langgezogen dreieckig, daher
nach unten zu breiter als die beiden Seitenflchen, unten kielartig scharf und
nach dem Ende zu kurz rundlich und aufwrts gebogen wie ein Bootsschnabel,
bis zur Warzenspitze; hier ganz junge Smlinge mit bald abfallenden, bis 4 kleinen
Stchelchen, die Areolen aber lt. Bdeker fehlend, jedoch wohl nur uerst
winzig, da der Stachelansatzpunkt als Areolensitz anzusehen ist; Axillen kahl;
in der Mitte auf der Oberseite eine lochartige Vertiefung mit grauweiem Wollbschel, gleichsam Scheinareolen; Bl. nur vereinzelt hervortretend (nur bei jungen
3090
Ariocarpus
Mamillaria
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Mamillaria
Mamillaria
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Mammilloydia F. Buxb. (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 6465. 1951) wurde mit
zwei neuen Kombinationen verffentlicht.
E. Shurly hat aber 1956 nachgewiesen, da dieses neue Genus berhaupt
nicht zu Recht besteht, da es auf seminibus nigris verrucosis begrndet
wurde. Shurly nimmt an, da Buxbaum nicht die richtigen Samen untersucht hat (vielleicht die von M. lanata oder M. herrerae, auf die Buxbaums
Kennzeichnung zutrfe) und weist darauf hin, da die Samen von beiden
Mammilloydia-Arten niemals warzig sind, sondern rugose (runzlig), die
Samen von M. candida v. rosea aber schwarz und glnzend bzw. nur mit winziger Punktierung.
Damit sind auch die beiden letzten Kombinationen bzw. das Genus Mammilloydia
ungltig, und es mssen somit in diesem Handbuch 142 Synonyme wiedergegeben
werden, die bei einer vorsichtigen Bearbeitung seitens Buxbaums htten vermieden werden knnen. Mit anderen Worten: Seine ganze Mamillariengliederung
von 1951 und 1954 ist wieder hinfllig geworden. Im brigen hat Shurly noch
nachgewiesen (The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4, 124. 1956), da eine Gliederung oder Aufteilung nach Samenverschiedenheiten ein fragwrdiges Unternehmen ist (s. hierzu am Ende des Schlssels von Craig).
Buxbaum hat zwar in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 96. 1951, auf seine morphologische Schulung gepocht und wenn er sich auf diesbezgliche Untersuchungen ohne gewagte Folgerungen beschrnkt htte, wrde er sich angesichts der Exaktheit seiner morphologischen Arbeit sicher ein Verdienst erworben haben , es hat ihn dies aber nicht vor einer groen Anzahl von Fehlkombinationen bewahrt, die das von ihm angewandte Verfahren mit berechtigter
Skepsis betrachten lassen.
Um die Verwirrung vollstndig zu machen, hat Buxbaum dann in Kakt. u. a.
Sukk., 7:1. 1956, einen Vorschlag zur Wiedervereinigung von Gattungen mit
der Gattung Mammillaria gemacht, der ungefhr das wiedergibt, was er auf dem
Londoner I. O. S.-Kongre darlegte. Dies ist auf zwei Seiten abgemacht; es wird
nur von einer Mglichkeit gesprochen von meines Erachtens ganz unangebrachten Wiedereinbeziehungen zu Mamillaria als Untergattungen, wie
Bartschella und Solisia, abgesehen und man wei nicht, woran man endgltig
ist. Man wird verstehen, wenn ich die Frage stelle, wie wohl Buxbaum in seiner
bekannten Manier reagiert haben wrde, wenn ich eine so chaotische Situation,
wie er sie auf diesem Gebiet hinterlassen hat, verursacht htte.
Aus obiger bersicht, die die Situation bis zum Augenblick der Niederschrift
dieser Arbeit wiedergibt, ergibt sich jedenfalls, da Buxbaums Weg nicht der
geeignete fr die Bearbeitung der Gattung Mamillaria ist. Ich mute daher
wieder auf den Craigschen Schlssel zurckgreifen1), auch als Bestimmungsgrundlage, bzw. auf die Schumannsche Sektionsteilung, die in dem CraigSchlssel zum Ausdruck kommt, und gebe vorher die entsprechende Gliederung
aus meiner Systematischen bersicht von 1942 wieder, die groenteils auf Reihen
frherer Autoren fut; sie wurde von mir nur sinngem ergnzt, womit
eine klare Charakterisierung der entsprechenden Artengruppen und eine leichtere
1
)Soulaire hat in Cactus, Paris, 43:159162, 44:187190, 4647:243248. 1955,
ebenfalls einen Mamillarienschlssel verfat. Er ist aber unvollstndig, nicht so bersichtlich und detailliert wie der Craigs, und zum Teil bringt er auch fehlerhafte Namen. Die hier
gewhlte Form einer Zweiteilung, d. h. unter Anfgung von Nachtrgen nach meiner Reiheneinteilung, erwies sich auch insofern als praktischer, weil so Nachtrge leicht einzufgen waren
bzw. bis zum Beginn des Druckes, und deren geringe Zahl jeweils leicht zu bersehen ist;
andernfalls htte sich eine ftere Umarbeitung des Schlssels als erforderlich erwiesen, was
nicht durchfhrbar war.
3094
Mamillaria
Abb. 2910. Eine Mamillarien-Spezialsammlung ist angesichts der groen Form- und Farbverschiedenheit der Arten besonders reizvoll (aus der ehemaligen Sammlung des Verfassers,
jetzt im Jardin Exotique de Monaco).
Mamillaria
3095
Abb. 2911. Zuweilen lassen Blten und Frchte noch ihren ursprnglichen Sprocharakter
erkennen. Eine Frucht von Mamillaria centricirrha mit Hckern und bestachelten Areolen
sowie einer Art von Nebenspro; die Frucht selbst enthlt reife, keimfhige Samen.
1
)In England interessiert man sich neuerdings auch fr die Grndung einer MammillariaSociety.
196
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Mamillaria
Mamillaria
3097
I: bersicht ber die Sektionen. Untersektionen, Reihen und Unterreihen, nach meiner
bersicht in Cactac., Jahrb. DKG. (II) 1942/1.
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Mamillaria
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Mamillaria
Mamillaria
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Mamillaria
U.-Reihe 9: Ancistracanthae
K. Sch.
Meine bersicht von 1942 wurde auch insofern gendert, als die Sektionen
dadurch schrfer getrennt worden sind, da ich die Reihen und Unterreihen nur
innerhalb der Sektionen laufend durchnumerierte. Ferner muten die Guerrerones aus der Sektion Hydrochylus K. Sch. in die Sektion Subhydrochylus gestellt werden, da die Pflanzen im Innern milchen knnen. Die Reihe 8: Zephyranthoides von 1938 (BfK.-6) [J. DKG. (II). 1942/1, S. 64, als Series 15] wurde zu
Dolichothele gestellt, aus den dort dargelegten Grnden.
Die Aufstellung soll eine bersicht ber die nach diesem Einteilungsprinzip
erkennbaren Artengruppen geben, ohne Bercksichtigung der Samenverschiedenheiten, da sich diese als nicht ausreichend erwiesen, um die Gesamtzahl der Spezies
danach so bersichtlich zu gliedern. Gerade die Sektion 2: Subhydrochylus zeigt,
wie eng milchende und nichtmilchende Arten zusammenhngen, bzw. stellt diese
Sektion den verbindenden bergang zur Sektion 3: Hydrochylus dar. Innerhalb
jeder Sektion gibt es Hakenstacheln tragende Stufen in Sektion 2 und 3 mit den
Guerrerones und Wuthenauianae auch insofern als bergnge, als hier gerade
und Hakenstacheln nebeneinander gebildet werden knnen wie solche auch
bei verschiedenen anderen Gattungen auftreten.
Aus allen diesen Grnden habe ich die Gattung Mamillaria in dieser einfachen
Gliederung belassen, ohne die bersicht durch Bercksichtigung entwicklungsgeschichtlicher Hypothesen zu erschweren, wie sie Buxbaum besonders mit seiner
Einteilung in sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951, vornahm, von der er aber inzwischen fast ganz wieder zurckgetreten ist. Aus den gleichen Grnden belie
ich auch die strker unterschiedenen Gattungen Phellosperma, Krainzia, Bartschella und Porfiria selbstndig, d. h. bercksichtigte sie nicht als Sektionen oder
Untergattungen von Mamillaria, wie dies R. Moran tat. Das sind mehr theoretische als praktische Manahmen.
Auf diese Weise kann ich auch fr die Bestimmung Craigs Schlssel bercksichtigen der mit seiner Artenzahl die meisten in den Sammlungen vorhandenen
Arten umfat , bis auf die Neueingnge, die der bersichtlichkeit halber anschlieend, zusammen mit Craigs Unclassified Spezies, nach obiger bersicht
gegliedert wiedergegeben werden, so da man damit einen Anhaltspunkt zum
Aufsuchen der Arten hat. Ich zerstre so auch nicht die beste und klarste Aufschlsselung der Mehrzahl aller Arten, die es bis heute gibt, und bercksichtige
damit zugleich auch die praktischen Gesichtspunkte: die leichteste Bestimmungsmglichkeit.
3103
Mamillaria
Sektion 1: Galactochylus K. S ch .
[U. G. Galactochylus (K. Sch.) Fosberg, Bull. S. Calif. Acad. Sci., 30:54, 55. 1931]
A: W. mit Milchsaft; S. braun
B: Mst. fehlend
C: Rst. unter 10
D: B. in den Axillen
E: Sep. ganzrandig. . . . . . . . . .
EE: Sep. bewimpert
F: Pet. rtlich
G: W. nicht gekantet . . . . . . .
GG: W. gekantet
H: W. nach Bz. 8:13. . . . . . .
HH: W. nach Bz. 13:21 . . . . . .
1: M. pyrrhocephala Scheidw.
2: M. compressa DC.
3: M. seitziana Mart.
4: M. polyedra Mart.
1
)ber die Berhrungszeilenordnung bzw. ihre mathematische Gesetzmigkeit s. Nheres
im einleitenden Text zu Neochilenia (Band III).
3104
Mamillaria
Mamillaria
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Mamillaria
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Mamillaria
1
)Mamillaria pseudocrucigera Bd., 1936 (1933), war eine ungltige Besehreibung; sie
mu einen neuen Namen erhalten: M. neocrucigera (s. unter: IV, Nr. 262).
3108
Mamillaria
)Falls die Warzen gleich milchen, gehrt hierhinter 212: M. pseudoperbella Quehl
)Hierunter auch M. pseudorekoi Bd. als eigene Art.
3109
Mamillaria
Sektion 3: Hydrochylus K. S ch .
[U.-G. Hydrochylus (K. Sch.) Fosberg, Bull. S. Calif. Acad. Sci., 30:54, 56. 1931]
AAA: W. mit wrigem Saft; S. meist schwarz, einige
auch braun
B: Mst. fehlend (nur gelegentlich an starken Pflanzen)
C: Rst. weniger als 20
D: Ohne B. in den Axillen
E: Rst. aufsteigend. . . . . . . . . .
EE: Rst. horizontal gerichtet . . . . . . .
CC: Rst. 1020 (s. auch bei CCC)
D: Pet. rtlich
E: Sep. ganzrandig (manchmal 1 Mst.: v. centrispina Craig) . . . . . .
EE: Sep. gesgt. . . . . . . . . . . .
DD: Pet. gelblich
E: Glieder leicht lsend; S. schwarz. . .
EE: Glieder nicht leicht lsend; S. braun
(stets mit Mst.: v. echinaria).
CCC: Rst. ber 20
D: B. in den Axillen
E: B. steif, ca. 78. . . . . . . . . .
EE: B. nur gelegentlich
F: Pet. rot (S. hellbraun). . . . . . .
FF: Pet. weilich. . . . . . . . . .
DD: Ohne B. in den Axillen
E: St. fiedrig. . . . . . . . . . . .
EE: St. nicht fiedrig
F: Rst. unter 30 . . . . . . . . . .
FF: Rst. ber 40
G: Sep. ganzrandig. . . . . . . .
GG: Sep. gesgt
H: Ax. mit Wolle und Haaren
I: St. dichthaarig. . . . . . .
II: St. deutlich strahlend . . . .
HH: Ax. kahl. . . . . . . . . .
BB: Mst. vorhanden
C: Mst. gehakt
D: Rst. weniger als 10
E: Mst. 1 (s. auch 155: Mst. 14) . . . . .
EE: Mst. 34. . . . . . . . . . . . .
DD: Rst. 1020 (s. auch unter DDD)
E: B. in den Axillen
F: S. brunlich
G: Pet. hellgelb . . . . . . . . .
1
)Einschlielich M. echinaria bzw. M. elongata mit den Varietten: v. tenuis (DC.) K. Sch.,
v. viperina Schmoll non J. A. Purpus, v. subcrocea SD., v. straminea hort., v. intertexta SD.,
v. rufocrocea K. Sch., v. stella-aurata (Mart.) K. Sch., v. echinata (DC.) Backbg. (M. echinata),
v. echinaria (DC.) Backbg. (M. echinaria), v. anguinea (O.) K. Sch., v. densa (Pfeiff.);
darunter auch M. mieheana Tieg.
3110
Mamillaria
JJ: Mst. 46 . . . . . . . .
II: Sep. ganzrandig
J: Rst. 1115
K: W. nach Bz. 8:13 . . . .
JJ: Rst. 1520
K: W. nach Bz. 5:8. . . . .
HH: W. weichfleischig
I: Pet. gelb . . . . . . . . .
II: Pet. rosa bis purpurn
J: Sep. bewimpert
K: N. 11, gelb, Rst. 1214. .
KK: N. 7, grn, Rst. 1422 . .
JJ: Sep. ganzrandig
K: Pet. purpurn. . . . . .
KK: Pet. wei bis rosa mit rtlichem Mittelstreif
L: S. schwarz. . . . . .
LL: S. schwarzbraun . . . .
DDD: Rst. ber 20
E: B. in den Axillen
F: Pet. rtlich
G: Rst. 2025
H: Mst. meist 2 . . . . . . . . .
HH: Mst. 46, gehakt (zu Nr. 203:
geradstachlig) . . . . .
GG: Rst. 30
H: Mst. 4. . . . . . . . . . .
FF: Pet. wei bis gelb
G: S. hell- bis dunkelbraun
H: Mst. 2. . . . . . . . . . .
HH: Mst. 4 (s. auch unter HHH)
I: Rst. 2025 . . . . . . . .
HHH: Mst. 79 . . . . . . . . .
GG: S. schwarz
H: Mst. glatt. . . . . . . . . .
HH: Mst. rauh (haarig)
I: Rst. glatt. . . . . . . . .
II: Rst. rauh (haarig)
J: W. 45 mm lang . . . . .
JJ: W. 815 mm lang. . . . .
EE: B. nur gelegentlich in den Axillen (s. auch
unter EEE)
F: Pet. rot . . . . . . . . . . . .
FF: Pet. gelblich . . . . . . . . . .
EEE: Ohne B. in den Axillen (155: mit B.?)
F: Rst. 2030 (155: Rst. 911?)
G: Pet. rtlich (oder wenigstens mit
rtlicher Mitte)
H: Mst. und: oder Rst. rauh (haarig)
(155:14, 156:47)
197
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Mamillaria
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Mamillaria
155: M. scheidweileriana O.
156: M. mercadensis Pat.
157: M. insularis Gat.
158: M. posseltiana Bd.
159: M. microcarpa Eng.
160: M. weingartiana Bd.
161: M. bocasana Pos.
162: M. painteri Rose
163: M. boedekeriana Quehl
164: M. sinistrohamata Bd.
165: M. moelleriana Bd.
1
)Nach L. Benson nur eine gelegentlich Hakenstacheln zeigende Form von M. microcarpa.
Die Blten sind glockig-trichterig; die von Buxbaum irrtmlich hierhergestellte echte
M. marnierana hat noch grere, breit umrollende Blten (s. unter IV: Unklassifizierte Arten)
und ist stets wei.
3113
Mamillaria
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Mamillaria
H: Mst. 16
I: Pet. rtlich
J: N. rtlich
K: W. kantig-4flchig . . .
L: N. rosa
M: Mst. 2 . . . . . .
KK: W. konisch
LL: N. rot
M: Mst. 46. . . . .
JJ: N. gelb bis grnlich
K: Sep. gesgt
L: Bl. rhrig. . . . . .
LL: Bl. glockig . . . . . .
II: Pet. gelb (218: schmutzig-krem)
J: W. kantig
K: St. rauh (fein behaart). .
KK: St. glatt. . . . . . . .
JJ: W. konisch . . . . . . .
HH: Mst. 1015 . . . . . . . . .
GG: Rst. mehr als 30
H: Pet. wei bis gelb
I: Mst. 811 . . . . . . . . .
II: Mst. (0) 18
J: St. borstig (Mst. 18) . .
JJ: St. steifnadelig (Mst. (0)4).
HH: Pet. rosa bis purpurn
I: Sep. ganzrandig
J: Pet. rtlich (Mst. 68) . . .
II: Sep. gesgt . . . . . . . .
JJ: Pet. tief karmin (Mst. 79) .
Die Varietten sind von Craig im Schlssel nicht mit angefhrt, sondern nur unter den betreffenden Arten zu finden.
Craigs Schlssel ist ein knstlicher Bestimmungsschlssel; er will daher keine natrlichen Gruppierungen wiedergeben, abgesehen von der Aufteilung nach milchigem oder
wrigem Saft.
Z u d e n S a m e n : In der Sektion Hydrochylus K. Sch. sind die Samen verschieden gefrbt, vorwiegend schwarz. Ausnahmen sind:
Hellbraun: M. hidalgensis, kelleriana, rhodantha, lesaunieri, albilanata, ochoterenae,
conspicua, fuscata, columbiana, droegeana.
Gelbbraun: M. hoffmanniana, calacantha.
Goldgelb: M. eriacantha.
Goldbraun: M. microhelia.
Rotbraun: M. nunezii, knebeliana, perbella, halbingeri, spinosissima, densispina.
1
)Von Craig hierher gestellt, gehrt aber nach Quehl und von Shurly erhaltener
Besttigung zur Sekt. Galactochylus, hinter 85: M. infernillensis Craig (s. auch hinter Nr. 95).
Eine Umstellung war nicht mehr mglich.
2
)Mittelstacheln anfangs auch zum Teil fehlend.
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Mamillaria
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)Auch malletiana oder malettiana geschrieben, aber nach einem Mr. Malet benannt
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Abb. 2914. Mamillaria polyedra Mart. hat besonders scharfkantige Warzen und ziemlich
lange Axillenborsten.
Mamillaria
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Craig stellt Mamillaria villifera O. zu M. polyedra, wobei er sich auf die geringfgigen Stachelunterschiede beruft; (bei Br. & R. ist erstere eine eigene Art,
Krainz sieht sie als ltesten Namen von M. carnea an); wichtig ist aber Britton
u. Roses Hinweis, da M. carnea keine sichtbaren Axillenborsten hat. Ehrenbergs
Standortsangabe von 1847, Oaxaca, besagt dagegen nichts, da dort auch
M. carnea vorkommt. Man hat M. villifera auch mit M. mystax hort. (non Mart.)
verglichen, aber ber letztere konnte Craig keine verllichen Angaben erhalten.
M. polygona Zucc. (in Pfeiffer, En. Cact., 17. 1837), non SD., war l. c. nur ein
Name und zum Teil als M. polyedra angesehen. Salm-Dyck beschrieb als M. polygona SD. eine andere Pflanze. Pfeiffer stellte M. polygona Zucc. als Synonym
zu M. subpolyedra, Craig nicht, wohl weil er den Namen mangels Beschreibung
nicht als ein bestimmtes Synonym festlegen wollte.
Schumann und Bdeker haben bei M. polyedra Mittelstacheln angegeben, die
weder in der Originalbeschreibung erwhnt noch von Craig an lebenden Pflanzen
beobachtet wurden; es mgen aber gelegentlich einzelne mittlere Stacheln vorkommen, wie dies auch bei M. karwinskiana und M. confusa angetroffen wird.
3122
Mamillaria
Mamillaria
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Mittelstacheln als fraglich: eher drfte sie eine langstachlige Form von M. collinsii
sein. Strkere Unterschiede der Stachellngc kommen allerdings hufiger vor,
z. B. bei M. nejapensis, M. casoi usw.
Diese Variett steht M. collinsii nach Craig jedoch nahe; sie ist aber keinesfalls,
wie er es fr mglich hlt, mit ihr identisch. Ich habe von Dawson erhaltenes
Originalmaterial der letzteren kultiviert. Die Pflanzen sind feinwarziger und
tiefer herab wollflockig, anfangs nur dunkler braun bestachelt, die St. feiner.
5b. v. robustispina Craig Mamm.-Handb., 25. 1945
Rst. 45, starknadelig bis starkpfriemlich. M e x i k o (Oaxaca, zwischen
Oaxaca und Mitla).
Die Art ist in der Stachelstrke sehr variabel, und die Varietten gehen zum
Teil ineinander ber, so da auch M. conzattii hierher gerechnet werden mute.
Auch das Vorkommen von krftigen Mst. ist uneinheitlich.
M. confusa v. rectinatispina ist ein Katalogname von Schwarz (1955).
6. Mamillaria karwinskiana Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:335. 1832
Mamillaria karwinskiana flavescens Zucc. M. virens Scheidw. M. karwinskiana virens SD. Cactus karwinskianus Kuntze. C. virens
Kuntze. Neomammillaria karwinskiana Br. & R., The Cact., IV:95.
1923.
Einzeln und sprossend sowie dichotomisch verzweigend, kugelig bis ovoid-zylindrisch, hellblulich- bis dunkelgrn; Scheitel gerundet; W. nach Bz. 13:21, fest,
stanzend, pyramidisch, unten gekantet, oben fast rund, 68 mm lang, unten
78 mm breit; Ar. oval, versenkt, bis 2,5 mm gro, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig und mit elfenbeinfarbenen, braun gespitzten, warzenlangen B.; Mst. meist fehlend (gelegentlich 1, 2,5 cm lang, stark pfriemlich, gerade
oder zurckgebogen: s. unter der betreffenden Variett); Rst. 46, die oberen
und unteren 1030 mm lang, die seitlichen 416 mm lang, alle starknadelig bis
pfriemlich, gerade, zuerst blutrot, dann unten kalkwei, mit dunkel rotbraunen
bis schwarzen Spitzen, abstehend, manchmal einer mehr zentral gestellt; Bl.
trichterig, 2 cm lang, 1,5 cm ; Sep. 1016, bla grnlichgelb, oben purpurn,
mit grnrotem Rckenstreif. Rand bla grngelb, linearlanzettlich; Pet. unten
wei, oben rote Mittellinie, Rand wei bis krem; Staubf. gelblichwei; Gr. weilich bis bla gelblich; N. 45, bla gelbgrn bis gelb; Fr. rot, keulig, bis 2 cm
lang, saftig; S. 1 cm gro, hellbraun. M e x i k o (Oaxaca [?] und Puebla, z. B.
bei Tehuacn). (Abb. 2916, Tafel 224).
Rmpler zitiert als Synonym (Handb. Cactkde., 348. 1886) Mam. flavescens
Zucc. meint aber wohl (wie Pfeiffer, En. Cact., 19. 1837) Mam. karwinskiana
flavescens Zucc.
Stark variable Art. Da die Originalbeschreibung keine Mst. angibt, hat Craig
fr Pflanzen mit Mst. eine Variett aufgefhrt. H. Bravo hat die Art auch von
Mitla (Oaxaca) berichtet; Craig hlt diese Pflanzen fr M. confusa, eine ebenfalls
variable Art. Nur Katalognamen von Schmoll (1947) sind v. brevispina, v. flavispina und v. rectispina. Borg erwhnt noch eine v. senilis hort.
Mamillaria flavescens Schmoll n. nud., Katalogname [non (DC.) Haw. non
Zucc. in Frster, Handb. Cactkde., 348. 1886 (als Synonym von
M. karwinskiana) non Hitchen.]
Nach Heinrich ist Craigs Abbildung in Mamm.-Handb., 27. 1945, Fig. 11,
n i c h t M. karwinskiana, denn offensichtlich fehlen die long tortuous bristles
as long as the tubercles, d. h. es scheint sich hier um die M. flavescens zu
3124
Mamillaria
Abb. 2917. Mamillaria flavescens Schmoll non Haw., ein ungltiger Katalog-Name.
(Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3125
3126
Mamillaria
weicht doch viel strker von ihr ab als etwa die Varietten der vorhergehenden Arten; Tiegel hlt sie fr eine eigene gute Spezies, und dem Aussehen nach mu man ihm beipflichten.
7. Mamillaria knippeliana Quehl MfK., 17:59. 1907
Einzeln, spter verzweigt und gruppenbildend; Einzelkpfe bis 6 cm hoch,
45 cm ; W. nach Bz. 13:21, pyramidisch, am First vierflchig, oben gerundet,
8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund, 2 mm gro, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig und mit gewundenen B.; Mst. fehlend; Rst. 6, zuweilen
nur 4, bis 3 cm lang, alle nadelig, gerade, steif, glatt, wei, mit blutroter oder
brauner Spitze, abstehend; Bl. einzeln, trichterig, 15 mm lang, 10 mm ; Sep.
rot mit gelblichem Rand, spter gelb mit kupferrtlichem Mittelstreif, lanzettlich,
spitzlich; Pet. strohgelb, rot gespitzt, linearlanzettlich, fein bewimpert; Staubf.
wei; Gr. wei; N. 6, hellgrn; Fr. rot, verlngert kugelig, 9 mm lang, 5 mm ;
S. dunkel gelbbraun, mit seitlichem Nabel, fein genetzt, 1,2 mm lang, 6 mm breit.
M e x i k o (Morelos, nahe Cuernavaca). (Abb. 2919).
Craig meint, die Art sei ein Bindeglied zwischen M. karwinskiana und M. praelii.
Er und Dawson vergleichen (Allan Hancock Found. Publ. Occ. Pap., 12:59.
1948) mit M. knippeliana die von ihnen neu beschriebene M. nejapensis. Von
ihr ist die gerade und nadelig bestachelte M. knippeliana deutlicher unterschieden
als M. praelii (s. unter nchster Art).
8. Mamillaria praelii Mhlpfrdt. Allg. Gartenztg., 14:372. 18461)
Mamillaria inclinis Lem. Cactus praelii Kuntze. Neomammillaria
praelii Br. & R., The Cact., IV:96. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch (und keulig verlngernd, wenigstens zum Teil?), bla- bis dunkelblulichgrn; Einzelkpfe
meist bis 11 cm lang, 8 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, oben 46kantig, unten
gekielt, 10 mm lang, unten 69 mm breit; Ar. oval, 23 mm gro, anfangs kurz
weiwollig; Ax. dicht weiwollig bis brunlichwollig und mit 1518 warzenlangen B.; Mst. fehlend; Rst. 45, meist 4, 2,8 mm lang, zuweilen die seitlichen
am lngsten, alle pfriemlich, ber Kreuz, steif, glatt, anfangs gelblichkrem bis
braun, dann wei, braunspitzig, etwas abstehend oder horizontal gerichtet; Bl.
trichterig, 1520 mm lang, 10 mm breit; Sep. mit braunrotem Mittelstreif, Rand
grnlichgelb, oval bis lanzettlich, stumpf bis spitzlich; Pet. grnlich-gelbwei mit
rtlicher Mittellinie, nach K. Schumann stumpf lieh (stets?), glatt- bis fein
wimperrandig; Staubf. bla grnlichgelb bis gelblichwei, ebenso der Gr.; N. 36,
grn; Fr. rot, keulig, 2 cm lang, 5 mm , mit Perianthrest; S. braun, Hilum
subbasal, 1,2 mm lang. M e x i k o (Oaxaca); nach Ehrenberg auch in Guatemala (?). (Abb. 2920, Tafel 225).
Craig gibt umgekehrt zu Schumann die Herkunft an: Guatemala bis
Oaxaca (?). Die Art soll gelegentlich einen Mst. haben. Craig sagt von den St.
alle gerade; in seinem Bild sind die lngeren aber deutlich gebogen. Ich erhielt
Pflanzen von Schwarz, bei denen (Abb. 2921) die Merkmale sich einerseits stark
grnen und wenigborstigen Formen von M. praelii nhern, andererseits auffllig
nach M. nejapensis bergingen. Bei der unter M. knippeliana erwhnten Beschreibung von M. nejapensis haben Craig und Dawson den viel wichtigeren Vergleich
mit M. praelii und ihrer Formenstreuung nicht vorgenommen. Es erscheint mir so,
1
)Craigs Abbildung, Fig. 13, in Mamm.-Handbook, 29. 1945, ist nicht typisch, da von
warzenlangen Borsten kaum etwas zu sehen ist. Vielleicht aber eine bergangsform zu
v. viridis?
Mamillaria
3127
als wenn M. nejapensis nur eine besonders starkborstige Form oder Variett der
M. praelii ist; bei beiden ist die berwiegende Stachelzahl 4, der unterste oft der
lngste. M. nejapensis1) scheint in der Gesamtformenzahl der M. praelii-M. nejapensis-Gruppe die Pflanze mit der zum Teil strksten Borstenbildung bzw. den
lngsten Stacheln zu sein; es kommen aber auch recht kurzstachlige vor. Heinrichs typisches Bild (Abb. 2920) von M. praelii lt den Zusammenhang mit
M. nejapensis noch deutlicher erkennen.
Nach Schumann sind die Warzen bei M. praelii nach Bz. 8:13 geordnet. Es
gibt aber auch Pflanzen, bei denen eine verschiedene Bz.-Ordnung auftritt.
Diese Art scheint, wie M. nejapensis, so variabel zu sein wie die anderen
Oaxaca-Arten: M. confusa und M. karwinskiana; es erscheint als zweifelhaft, ob
die Trennung aufrechterhalten werden kann, bzw. knnte sich eine Zusammenfassung und umfangreichere Variettsabtrennung, als sie Craig bei M. praelii
vornahm, als erforderlich erweisen,
8a. v. viridis (SD.) Craig Mamm.-Handb., 30. 1945
Mamillaria viridis SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 16, 116117. 1850.
Cactus viridis Kuntze.
Mit 1 Mst., selten 2; Rst. 56; Bl. blagelb mit roter Mittellinie. (Abb. 2921).
Salm-Dyck wies l. c. darauf hin, da Mhlpfrdt. die obige Art nur unvollstndig beschrieb und da sie mit M. viridis stark bereinstimmt.
Craig gibt als Synonym an: M. viridis praelii SD., obwohl Salm-Dyck diesen
tarnen der M. praelii also dem Typus der Art gleichsetzt, und die Mst.
tragende Form als M. viridis bezeichnet. Zu Salm-Dycks Zeit hatte M. praelii
nur synonymischen Rang; es war aber der lteste Name.
Abb. 2920. Mamillaria praelii Mhlpfrdt. (wahrscheinlich gehren hierher auch als
Varietten die M. nejapensis und ihre Varietten). (Foto: Heinrich.)
1
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Mamillaria
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198*
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Abb. 2922. Mamillaria magnimamma Haw. Typus der Art. (Foto: Tiegel.)
Abb. 2923. Mamillaria magnimamma Haw. Nach Dr. Keller eine Form, aber nicht der
Typus der Art. (Foto: Dr. Keller.)
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Abb. 2924. Mamillaria magnimamma Haw. Eine weitere Form des Typus. (Foto: Dr. Keller.)
Abb. 2925. Mamillaria magnimamma v. divergens (DC.) Borg (in der Sammlung Pallanca,
Bordighera).
3132
Mamillaria
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Abb. 2927. Mamillaria centricirrha Lem. Formen des Typus nach Tiegel. (Foto: Tiegel.)
3134
Mamillaria
Abb. 2928. Mamillaria neumanniana Lern., nach Keller, mit weniger und derberen Randstacheln. (Vergl. Tafel 226. links). (Foto: Dr. Keller.)
Mamillaria
3135
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Mamillaria
Abb. 2930. Mamillaria centricirrha v. glauca (Dietr.) mit hellroter bzw. rosa Blte.
(Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3137
Abb. 2932. Mamillaria gladiata Mart. Die Pflanze entspricht der Beschreibung von Martius,
hat ziemlich abweichende Bestachelung und vor allem mehr wolligen Scheitel.
)Siehe unter M. crocidata Lem.
)v. polygona Schelle S. unter M. polygona SD.
3
)Siehe auch die Funote S. 3135.
1
2
3138
Mamillaria
Mamillaria
3139
Die Art wurde bei Real del Monte, Sierra Taro, Mesa de la Magdalena und
(nach Schmoll) auch bei Tecozanbla gesammelt.
Britton u. Rose geben die Rst. mit 67 an, die Originalbeschreibung sagt:
meist bis 4. Craigs Fig. 19 zeigt eine stark axillenwollige Pflanze mit 4 St.;
das Bild soll nach einer von Schmoll erhaltenen Pflanze aufgenommen worden
sein. Abb. 2933 ist die Wiedergabe eines Katalogbildes von Schmoll, nach brieflicher Angabe an Heinrich obige Art. Hier sind 6 St. vorhanden, ein lngerer
unterer weit abwrts vorgestreckt. Es scheint also Formunterschiede zu geben.
Dieses Schmoll-Foto entspricht Britton u. Roses Beschreibung.
Abb. 2933. Mamillaria crocidata Lem., eine Form mit mehr Randstacheln.
(Foto: Schmoll.)
Craig fhrt als Synonym noch an: Mamillaria uberimamma Monv. (in Labouret, 120. 1853), M. centricirrha uberimamma Schelle, Handb. Kaktkde., 267.
1907. Schelle fhrt den letzteren Namen noch in Kakteen, 330. 1926, unter
M. centricirrha. Er hat die Pflanze also nicht als selbstndige Art angesehen.
15. Mamillaria roseoalba Bd. M. d. DKG., 1:87. 1929
Einzeln, flachkugelig, Scheitel leicht eingesunken, bis 6 cm hoch, bis 18 cm ;
W. nach Bz. 8:13, spiralig angeordnet, dunkel blaugraugrn, pyramidisch, oben
kantig, Oberseite abgeflacht, unten gekielt, 11,5 cm lang, unten 8 mm breit;
Ar. 3 mm breit zu Anfang, spter kleiner, nur anfangs weiwollig; Ax. sehr
schwachwollig und nur zu Anfang; Rst. 46, die oberen 12 kleiner und oft
abfallend, 1 fast zur Mitte gerckt, meist der unterste der lngste, bis 1,5 cm lang,
die seitlichen 56 mm lang, alle kremfarben mit schwarzen Spitzen, gerade bis
etwas gebogen, krftig-nadelig bis dnnpfriemlich, etwas abstehend, der oberste
aufgerichtet; Mst. 0; Bl. glockig, 2,5 cm breit, 1,5 cm lang; Sep. unten grn,
brunlichgrner bis rosabrauner Mittelstreifen, leicht orange getnte Spitze,
Rnder hell grnlichelfenbein, linearlanzettlich, spitzig, Rand fein gewimpert;
Pet. wei, hell- bis dunkelrosa Mittellinie, linear, spitzig und oft geschlitzt, ganzrandig, ca. 2 cm lang, 2 mm breit; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. zitronengelb; Gr. bla- bis dunklerrosa; N. 57, grnlichgelb; Fr. rot, keulig, gebogen,
1,5 cm lang; S. matt braungelb, kurz gebogen-birnfrmig, etwas runzlig, nicht
punktiert, 1,4 mm gro. M e x i k o (Tamaulipas; Progreso, bei Victoria) (Abb.
2934).
3140
Mamillaria
Die Krpermae gelten nur fr den grnen Teil; im Alter werden die Pflanzen
auch etwas verlngert. Im Handel wurde die Art auch als M. rosealeuca angeboten.
Craig schreibt unrichtig roseo-alba.
16. Mamillaria lloydii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria lloydii Br. & R., The Cact., 4:89. 1923.
Einzeln, abgeflacht kugelig bis zylindrisch, bis 7 cm ; Scheitel vertieft:
W. dichtstehend, nach Bz. 8:13, spiralig gestellt, fest, dunkelgrn, zur Spitze
4kantig, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. klein, oval, nur anfangs wollig; Ax.
nur in der Bltenzone wolliger, sonst wenig; Rst. 34, obere und untere bis
6 mm lang, seitliche krzer, alle pfriemlich, gerade, steif, glatt, der oberste oft
zur Mitte gerckt, rtlich bis dunkelbraun, die anderen weilich, alle abstehend;
Mst. 0; Bl. breittrichterig, 1,21,5 cm breit; Sep. mit rtlichbraunem Mittelstreifen und blagrnem Rand, lanzettlich, spitzig, Rand gesgt; Pet. wei mit
rosa Ton, dunklere Mittellinie, kurz zugespitzt, ganzrandig, spreizend; Staubf.
oben blarosa, unten heller; Staubb. gelb; Gr. blarosa, unten blasser; N. 6,
blabrunlich; Fr. rosa, kurzkeulig, 8 mm lang, 5 mm dick, mit Perianthrest;
S. hellbraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 7 mm lang. M e x i k o (Zacatecas).
Mamillaria
3141
zesten, die untersten die lngsten, alle dnnadelig, gerade, glatt, steif, Basis nicht
verdickt, wei bis kremwei, Spitze orangerosa, bald hornfarben, waagerecht
spreizend, an alten Areolen fast kammfrmig gestellt; Mst. 0; Bl. breittrichterig,
2 cm lang und breit, im April erscheinend; Sep. mit breiterem, nach oben
verjngtem braunolivem Mittelstreifen, Rand wei, linear-lanzettlich, spitz bis
zugespitzt, fein gesgt; Pet. kremwei, mit feiner und schwacher brunlichrosa
bis rosa Mittellinie, scharf zugespitzt, 3 mm breit, Rand fein gesgt; Staubt ganz
blarosa bis weilich; Staubt), blagelb; Gr. ganz blarosa bis weilich; N. 46,
hell grnlichgelb, rckseitig wei werdend, 1 mm lang; Fr. krftig rosa, verlngertkugelig, 1 cm lang; S. braun, birnfrmig, Hilum ventral, fein punktiert, 1,2 mm
gro. M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo).
Craig sah die Perigonbltter ganzrandig.
In Bdekers Originalbeschreibung ist vermerkt: Die Pflanze ging vor wenigen Jahren flschlich als neue Porfiria-Art. Die Vorkommensangabe
stammt lt. Bdeker, von mir, d. h. nach einer Angabe von Schwarz an mich.
Hier kann es sich nur um jene Pflanzen handeln, die von Bdeker in ZfS., II:13,
213. 192526, als Porfiria coahuilensis v. albiflora Bd. bezeichnet wurden,
mit 1620 St., W. viel krzer als beim Typus der Art; Bl. bis 3 cm breit. Die
Pflanzen haben hufig einen aus dem unteren Areolenteil abwrts gerichteten Mst.,
der aber auch ganz fehlen kann. Die Pflanzen fallen durch die relativ groe Bl.,
wie beim Typus der Art, und den dicken Rbenteil des Krpers auf; die Pet.
haben einen grnlichen Mittelstreifen.
Siehe hierzu das Foto unter Porfiria coahuilensis v. albiflora mit offener Blte.
Es hnelt sehr dem Foto Bdekers bzw. dem Foto der Mamillaria albiarmata
mit Blte bei Craig (Fig. 22); die Pet. sollen allerdings einen rtlichen Mittelstreifen haben. In der Originalbeschreibung sagt Bdeker bei M. albiarmata
nichts von Rbenwurzeln; Craig setzt in der Beschreibung jedoch hinzu Wurzeln
dickrbig, tief sitzend.
Entweder handelt es sich hier um zwei uerst hnliche Pflanzen, oder Bdeker
hat spter die Porfiria coahuilensis v. albiflora Bd. auch als Mamillaria albiarmata beschrieben und dabei geringfgige Abweichungen der Bltengre wiedergegeben, bzw. er hat dabei ein Exemplar ohne Mst. und mit anders getntem
Mittelstreifen der Pet. vor sich gehabt, was Craigs Zusatz bezglich der Wurzeln
erklren wrde. Auch spricht dafr, da die W. der Porfiria-Variett viel krzer
(als der Typus der Art) sind. Diese erhielt ich von Schwarz als Porfiria, und
der lngere und dicke Rbenkrper entspricht ebenfalls dieser Einbeziehung. Eine
Nachprfung von lebendem Material vermag allein diese Frage zu klren.
18. Mamillaria strobilina Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:329. 1933
Einzeln, konisch, 6 cm ; Scheitel schwach eingesunken; W. nach Bz. 13:21,
dunkelgrn, scharfkantig pyramidisch, gebogen, bis 12 mm breit; Ar. rund, 2 mm
breit, anfangs wei wollig; Ax. wei wollig und zuweilen mit einer einzelnen B.;
Rst. 45, 6 mm lang, die oberen krzer, alle krftig nadelig, aschgrau mit dunkler
Spitze, spter weilich, etwas abstehend; Mst. 1, 12 mm lang, pfriemlich, oft
hakig, aschgrau, vorgestreckt; Bl. 1,8 cm breit; Sep. schmutzig gelblichwei,
unterseits mit schwachem grnem Mittelstreifen, lanzettlich, scharf zugespitzt,
Rand bewimpert; Pet. sehr bla grnlichgelb bis schmutzigwei, oft mit rotbrunlicher Mittellinie, lanzettlich, Rand bewimpert oder glatt; Staubf. wei bis
oben rtlich; Staubb. schmutziggelb; Gr. weilich; N. 45, bla grnlichwei,
1,5 mm lang; Fr. karminrot, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich,
gekrmmt birnfrmig, mit, tiefseitlichem Hilum, 1 mm gro. M e x i k o (Oaxaca).
3142
Mamillaria
Craig spricht die Vermutung aus, da die Pflanze mit einer der Varietten von
M. confusa oder M. collinsii verwandt sein knnte, nach der Verbreitung, Krperhnlichkeit, Stachelzahl und Blte, wie er berhaupt alle jene Oaxaca-Mamillarien
fr eng verwandt hlt. Das ist zweifellos richtig. Meines Wissens ist die Art in
Europa nicht wieder aufgetaucht (das Craig-Bild ist die Abb. der Originalbeschreibung), genauer Standort ist unbekannt, und die Pflanze scheint auch
nicht wiedergefunden zu sein. Unter Hinweis auf Craigs Ansicht ist es interessant, Heinrichs Foto, Tafel 226, rechts, hiermit zu vergleichen. Es zeigt
eine anomale M. pentacantha Pfeiff. (S. unter M. centricirrha und M. flavovirens) mit abgeflachten und einwrts gekrmmten W., eine auffallend hnliche
Warzenbildung, die erklrlich erscheinen lt, wie mglicherweise die W. bei
Obregonia oder Encephalocarpus entstanden sind. Spter wurde das Exemplar
wieder normal. Es sei dahingestellt, ob M. strobilina eine hnlich anomale
Pflanze war, wie dies z. B. Heinrich vermutet, zumal die Stachelzahl die gleiche
wie bei M. pentacantha ist1). Craig schrieb M. strobiliana.
19. Mamillaria uncinata Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 34. 1837
Mamillaria depressa Scheidw. M. uncinata spinosior Lem. M. uncinata rhodacantha Dietr. Cactus depressus Kuntze. C. uncinatus
Kuntze. Neomammillaria uncinata Br. & R., The Cact., IV:140.
1923.
Mamillaria
3143
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3144
Mamillaria
Werdermann sagt l. c.: Die Art soll mit M. praelii verwandt sein, aber wohl
nur auf Grund einer schwachen hnlichkeit.
M. maltrata n. nud. in Baltimore Cact. Journ., 2:229. 189596, mit 35 Mst.,
0 bis sehr schwachen Rst. und Wolle sowie kleinen St. in den AX.(Craig) knnte
mglicherweise hierher gehren.
21. Mamillaria carnea Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 19. 1837
Mamillaria pallescens Scheidw. M. villifera carnea SD. Cactus carneus
Kuntze. C. pallescens Kuntze. Neomammillaria carnea Br. & R.,
The Cact., IV:88. 1923.
Eine sehr variable Art. die von Salm-Dyck zu M. villifera O. gestellt wurde,
obwohl keine sichtbaren Axillenborsten vorhanden sind, wie sie Pfeiffer (En.
Cact., 18. 1837) fr M. villifera angibt (letztere stellte Craig daher als Synonym zu
M. polyedra, whrend Britton u. Rose sie als eigene Art ansahen, was Craig
angesichts der geringen Stachelunterschiede meines Erachtens zu Recht ablehnte). Craig hat nur eine Variett abgetrennt, v. robustispina Craig. Es kann
hier aber nur logisch verfahren werden, d. h. wenn heute z. B. bei M. nejapensis.
M. casoi usw. ziemlich kurz- und sehr langstachlige Formen getrennt bzw. die
sehr langstachligen als Varietten abgetrennt werden, mu bei M. carnea notgedrungen auch so verfahren werden, ungeachtet der mglichen Zwischenformen,
um eine Benennung der extrem abweichenden Formen zu finden. Daher muten
hier auch Varietten fr M. aeruginosa Scheidw., M. villifera v. cirrosa SD. und
M. subtetragona Dietr. eingeschaltet bzw. die synonymischen Namen dementsprechend verteilt werden. K. Schumann hat mit der Stachelangabe bis
12 mm lang wahrscheinlich M. subtetragona vor Augen gehabt, whrend Pfeiffer
summo et imo multo longioribus fr M. carnea angibt, d. h. also der oberste
ebenfalls. Daher hat Craig wohl seine Fig. 26 (Mamm.-Handb., 44. 1945)
als Typus der Art gewhlt, obwohl diese Oberstacheln auch etwas krzer, etwas
gerader und etwas derber sein knnen. Pfeiffer beschreibt diese als Typus der
Art angesehene Pflanze: Kugelig, dunkelgrn; W. unten ca. 4 Linien (ca. 8 mm)
breit. 5 Linien (ca. 1 cm) lang; Ax. wollig; Ar. anfangs wollig, spter kahl; St. 4.
steif, fast kreuzstndig, fleischfarben, Spitze schwarz, die 2 seitlichen die krzesten.
3 Linien (6 mm) lang, der oberste und unterste die lngsten, der oberste bis
6 Linien (12 mm), der unterste bis 8 Linien (1,6 cm) lang, ziemlich gerade; Bl.
fleischfarben oder blarosa; Sep. und Pet. gewimpert-gezhnelt; Staubf. wei:
Staubb. blagelblich; N. 6, strahlend, grn. M e x i k o (Ixmiquilpan). Pfeiffer
zitiert noch Zuccarini: Setae infra flores breves, lanaabsconditae, d. h. also:
hchstens mit in der Ax.-Wolle verborgenen B. Daher kann man nicht ohne
weiteres, wie Krainz in Die Kakteen, C VIIIc, 1957, obige Art unter M. villifera O. einbeziehen.
Craig fgt hinzu: Auch seitlich verzweigend, bis zylindrisch, bis 10 cm hoch.
8,5 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, hell- bis dunkelgrn, matt, pyramidisch und
zur Spitze gekantet; W. 13 mm lang, unten 810 mm breit; Ar. rund bis viereckig,
bis 4 mm breit; Ax. nur mit gelblicher Wolle; Rst. fehlend oder selten nur oben
12 Borsten; Mst. 4, gelegentlich 5, ungleich und in der Lnge variabel, in voller
Sonne lnger und krftiger, der oberste 12 cm lang, der unterste 1,54 cm lang,
die seitlichen 0,61,5 cm lang, alle pfriemlich, die seitlichen gerade, die obersten
und untersten schwach einwrts gebogen, steif, fleischfarben mit schwarzer Spitze,
stark aufsteigend; Sep. unten blagrn, oben fleischfarben bis blarosa, mit
brunlichrotem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzig, gewimpert oder gesgt; Pet.
Mamillaria
3145
mit blagrnem Schlund, weiter oben rosa mit dunklerer Spitze, mit dunklerem
bis brunlichem Mittelstreifen, rckseitig dunkler, keulig-oblong, mit feiner Spitze,
manchmal geschlitzt, bewimpert; Staubf. bla grnlichgelb; Staubb. gelb; Gr.
bla grnlichgelb; N. 47, grn bis blagelb, rckseits mit brauner Linie,
1,5 mm lang; Fr. rot, keulig, bis 2,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. hellbraun,
genetzt, gekrmmt-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, 1,3 mm lang. M e x i k o
(Hidalgo; Puebla, bei Tehuacn; Guerrero, bei Taxco; Oaxaca. Typlokalitt:
Ixmiquilpan, irrtmlich, falls nicht berhaupt von Zuccarini eine andere Pflanze,
etwa eine Form der anfangs auch keine Axillenborsten aufweisenden, in der Beschreibung hnlichen und von Ixmiquilpan stammenden M. seitziana gemeint war.
Vgl. die Beschreibungen.)
Die Angabe bezglich Lnge der obersten und untersten St. kann angesichts
der Variabilitt nicht als einheitlich angesehen werden. In den Abbildungen
Schelles (Kakteen, 68. 1926, Bildteil, Fig. 193, und S. 69, Fig. 192) sind die
obersten St. am lngsten; die Fotos stammen von De Laet. Dementsprechend
ist Craigs Angabe zu vervollstndigen: Der unterste oder der oberste St. am
lngsten. Ob die Formen aus Guerrero und Oaxaca von denen aus Puebla
abweichen, ist nicht bekannt. Craigs Fig. 26 mit etwas schlankeren lngsten aufgebogenen Oberstacheln (!) stammt von Schmoll. Wo H. Bravo die
in Las Cact. de Mex., 681. 1937, wiedergegebene Gruppenpflanze mit lngsten
Unterstacheln aufgenommen hat, ist nicht angegeben.
21a. v. subtetragona (Dietr.) Backbg. n. comb.
Mamillaria subtetragona Dietr., Allg. Gartenztg., 8:169. 1840. Cactus
subtetragonus Kuntze.
Hierfr gibt Rmpler an: W. undeutlich 4kantig; St. 4, seltener 23, noch
seltener 6, kurz, pfriemlich, auseinanderstehend, ganz schwarzbraun oder weilich und nur am Grunde und an der Spitze schwarzbraun, der unterste stets der
lngste; N. hellrosa (!).
Die Narbenfarbe mag noch variabler sein als Craig angibt. Der unterste St.
der kurzstachligen M. carnea ist zwar stets der lngste, aber Rmpler sagt
nichts von ungewhnlicher Lnge, oder da sie ungewhnlich gebogen bzw. nicht
normal gestellt sind. Daher mu fr diese kurzstachlige Form Dietrichs Name
erhalten bleiben.
21b. v. aeruginosa (Scheidw.) Grke Blh. Kakt. 1, unter Tafel 60. 1905
Mamillaria aeruginosa Scheidw., Allg. Gartenztg., 8:338. 1840.
M. villifera aeruginosa SD. Cactus aeruginosus Kuntze. M. carnea
v. robustispina Craig (?).
Rmpler beschreibt diese Pflanze: Die 3 oberen St. fast von gleicher Lnge,
der untere um vieles lnger und gerade oder zurckgebogen.
Die Bemerkung der untere um vieles lnger und gerade oder zurckgebogen
kann auf Craigs v. robustispina passen, die G. Lindsay (Craig, Fig. 27, l. c.)
bei Taxco aufnahm und derbere St. hat; jedenfalls sind hier auch gerade St.
vorhanden, gegenber der von Schmoll gesammelten Pflanze mit stets gebogenen
lngsten Stacheln.
21c. v. cirrosa (SD.) Grke, l. c., 1905
Mamillaria villifera cirrosa SD., Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 115. 1850.
M. cirrosa Pos., Allg. Gartenztg., 94. 1853. (K. Sch.: M. cirrhosa).
Rmpler beschreibt l. c. diese Variett: Alle St. viel lnger, der oberste und
unterste die lngsten und wie eine Wickelranke gedreht; sie sind anfangs purpurn,
199*
3146
Mamillaria
spter fleischfarbig. Die Variett mit 23 Mst. wurde von Schumann mit ? zu
M. centricirrha gestellt.
Die Angabe ber die Strke der Drehung mag etwas bertrieben sein; vielleicht
kommen auch Pflanzen mit nur 2 lngeren und gebogenen St. vor. Eine solche
Pflanze mit dicker-filzigen Areolen bildete z. B. Ad. Hahn, Berlin-Lichterfelde,
im Katalog 30. 1952 ab, viel strker auch seitlich verbogen als auf dem CraigFoto Fig. 27 seiner v. robustispina.
Mamillaria carnea rosea war ein Katalogname (1947) von Schmoll.
22. Mamillaria melispina Werd. Notizbl. Bot. Gart. Berlin, 12:226. 1934
Einzeln, unten selten sprossend, kurz-zylindrisch, bis 8 cm hoch, 6 cm , unter
Bschen wachsend; W. dichtstehend, schwach glnzendgrn, spter blulich.
34kantig, 1 cm lang und unten breit; Ar. etwas eingesenkt, nur anfangs weiwollig; Ax. nur anfangs weiwollig; Rst. 0; Mst. 2 (seltener 14), 812 mm lang,
nadelig, fast biegsam, glatt, Basis verdickt, anfangs gelb, spter dunkler und
durchsichtig, Basis dunkler, vorgestreckt; Bl. nahe dem Scheitel, vereinzelt (?),
trichterig, 3 cm lang; Sep. gelb oder mit grnlichem Rand, rostfarbener Mittelstreifen, spitzlich, Rand leicht gesgt; Pet. zitronengelb, spitzig, Rand gesgt:
Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei; N. 7, blagelb; Fr. unbekannt; S. braun.
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave).
Anscheinend von Viereck gesammelt; eine Abbildung oder Pflanzen sind wohl
nicht mehr anzutreffen.
23. Mamillaria orcuttii Bd. In Berger. Kakteen, 323. 1929, als Name; Beschreibung in M. d. DKG., 2:258. 1930 (Berger gab nur an: mit 4 schwarzen St.)
Einzeln, anscheinend nicht sprossend, kugel- oder kurz sulenfrmig, 67 cm ,
glnzend dunkelblaugrn: Scheitel etwas eingesenkt, oft ziemlich weiwollig und
von dunklen St. berragt; W. nach Bz. 13: 21, locker und abstehend, kurz kegelbis fast eifrmig, unterseits schwach kielig, am Grund fast 4kantig, Spitze stark
abgestutzt, ca. 6 mm lang, 45 mm dick; Ar. rund, im Oberteil der Pflanze
reichlich weiwollig, hier bis 2 mm , spter verkahlend; St. spter nur als Mst.,
4 (selten 5), stark vorspreizend, glatt, gerade und steifnadelig, am Grunde nicht
verdickt, besonders anfangs pechschwarz, am Grunde ins Brunliche bergehend,
spter grau, reifig, der unterste St. bis 2 cm lang, die 2 seitlichen bis 1,5 cm, der
oberste 0,81,5 cm lang, am Standort wechselnde Stachellnge; Rst. nur anfangs als 68 sehr kurze, 2 mm lange haarfrmige Beist., die meist bald abfallen:
Ax. lngere Zeit stark weiwollig, dann verkahlend, ohne B.; Bl. trichterig, vereinzelt, ca. 1,2 cm lang und breit; Sep. brunlich, lanzettlich, spitzig, gesgt; Pet.
hell karminfarbig mit dunklerem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzig, gesgt; Staubf.
und Gr. hellrosa; Staubb. gelb; N. 4, dunkelrosa; Fr. rot, keulig, 13 cm lang:
S. rtlichbraun, matt, gebogen-birnfrmig, mit weiem seitlichem Nabel nahe
dem Grunde, 1,2 mm lang. M e x i k o (Puebla, bei Esperanza).
24. Mamillaria polythele Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:328. 1832
Mamillaria quadrispina Mart. M. columnaris Mart. M. affinis DC.
M. setosa Pfeiff. M. stenocephala Scheidw. M. polythele quadrispina
SD. M. polythele columnaris SD. M. polythele setosa SD. M. polythele hexacantha SD. M. polythele latimamma SD. Cactus affinis
Kuntze. C. quadrispinus Kuntze. C. setosus Kuntze. C. stenocephalus
Kuntze. C. polythele Kuntze. Mamillaria rhodantha stenocephala
K. Sch. M. polythele affinis Schelle (1907).Neomammillaria
polythele Br. & R., The Cact., IV:88. 1923.
Mamillaria
3147
Eine oft miverstandene und offenbar sehr variable Art. Schumann stellte sie
zur Sekt. Hydrochylus (weswegen Knuth dessen Art als M. multimamma umbenannte1); nach Martius hat M. polythele Milchsaft gehabt), was Britton u.
Rose nur als Irrtum hinstellen; sie selbst bilden aber dazu M. hidalgensis Purp.
ab, die wrigen Saft hat. Craigs Abbildungen Fig. 29 und Fig. 30 sind,
worauf Heinrich mit Recht hinweist, sehr unhnlich bzw. sieht nach ihm die
Pflanze von Fig. 29 auch mehr der M. hidalgensis hnlich. Da Craig aber beide
Pflanzen lebend von Schmoll erhielt, mssen sie Milchsaft gehabt haben. Die
lteren Autoren haben stets Varietten abgetrennt; fat man alle diese Formen,
wie Craig, in einer einheitlichen Beschreibung zusammen, ist es nicht mglich,
die abweichende Form solcher Varietten zu bestimmen. Will man solche
Formen unterscheiden, kann man sich nur an Rmplers Fassung halten (dessen
M. polythele v. aciculata M. aciculata O. allerdings eher zu M. discolor gehrt, wegen der 1820 Rst.). Sowohl Pfeiffer wie Rmpler sprechen von
2 Mst., selten mehr. Daher mu es sich bei dem Craigschen Foto einer zylindrischen, Milchsaft fhrenden Pflanze um den Typus der Art handeln. Verwirrend
ist auch das vorbergehende Vorhandensein (selten) von wenigen weien Randborsten, meist bald wieder verschwindend (Rmpler) gewesen; dies hat wohl
auch Schumann irregefhrt, da sie (bis 8) auch bei der wassersaftfhrenden
M. hidalgensis beobachtet werden, wie bei M. obconella (dolichocentra); erstere
hat ebenfalls oft nur 2 St.
Die Varietten wurden (genauer als bei Craig) bei Rmpler, Handb. Cactkde.,
325326. 1886, beschrieben. Craig sagt ber die Art:
Anfangs kugelig, dann verlngert-zylindrisch, einfach, selten sprossend, bis
50 cm hoch und 10 cm ; W. dunkelgraugrn bis dunkelblaugrn, nach Bz. 13:21,
konisch, bis 13 mm lang, bis 8 mm breit; Ar. weiwollig zu Anfang, bis 3 mm gro;
Ax. anfangs bzw. um die Bl. weiwollig, spter nackt, ohne B.; St. beim Typus
der Art meist 2, seltener mehr (bis 4), rund, fast gerade, braun, der unterste
lngste bis 2,5 cm lang, zuweilen anfangs gelbbraun oder rotbraun bis dunkelbraun, wenn 2, einer auf- einer abwrts gestellt, wenn 4, diese ber Kreuz stehend;
Rst. selten oder fehlend, wenn vorhanden dnn, abfallend: Bl. zahlreich, bis 2 cm
lang, 1 cm ; Sep. brunlichrot mit rotem Mittelstreifen, Rand bla, unten wei,
linearlanzettlich. scharfspitzig, hchstens schwach gesgt; Pet. rosa bis karmin,
spitzlich, nur zuweilen etwas gesgt; Staubf. karmin bis purpurrot; Staubb.
kugelig, gelb: Gr. unten weilich oder grnlichgelb, oben purpurn; N. 35, rtlichpurpurn; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. matt dunkelbraun, Hilum seitlich, unter 1 mm gro. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan).
Katalognamen von Schmoll (1947) sind: M. polythele v. bispina, v. cirrhifera,
v. nerispina.
Als M. polythele v. quadrispina SD. bzw. M. quadrispina Mart. werden von
Rmpler jene Pflanzen beschrieben, die 4 kreuzweise Stacheln haben, hchst
selten 56, ziemlich gleich lang, von einigen Randborsten umgeben, besonders
zum Scheitel hin; Griffel mit 4 dunkelroten Narben. Nur an ausgewachsenen
Stcken mit Sicherheit zu unterscheiden; nach Frster entstanden in den
Sammlungen Zwischenformen. Es ist zweifelhaft, ob diese Variett wirklich vom
Typus der Art zu trennen ist, doch knnen in der Stachelzahl unterschiedliche
Pflanzen entsprechend gekennzeichnet werden, wie folgende:
1
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Mamillaria
Mamillaria
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am Grunde ca. 8 mm breit; Ar. elliptisch, fast kreisrund. 4 mm gro, nur die
jngsten mit Wolle; Ax. mit reichlicher weier Wolle, oft die W. verdeckend
und lange andauernd, spter mit 410 etwas gedrehten, weien B., bis 1 cm lang:
Rst. 89, 45 mm lang, gleichmig lang und strahlend, flach abstehend, kremfarben mit rtlichbraunen Spitzen; Mst. 13, ca. 7 mm lang, anfangs dunkelbraun, dann gelbbrunlich oder elfenbein mit rtlichbraunen Spitzen; Bl. 2 cm
lang; Ov. wei; Sep. unten blagelb, oben dunkler gelb, oft mit grnem Schein.
linearlanzettlich, unregelmig bis sehr fein gewimpert; Pet. gelb mit rtlichem
oder brunlichem Rckenstreifen, 1 cm lang, mit feinem Spitzchen; Staubf.
wei; Staubb. hellgelb; Gr. wei, 1 mm dick; N. 5, grnlichgelb. 1,5 mm lang:
Fr. rot bis karmin, keulig, 2,5 cm lang, mit Perianthrest; S. gelblichbraun, 0,5 mm
gro. G u a t e m a l a (Rancho San Agustin).
Nach Eichlam sind die Mittelstacheln am Grunde verdickt und am Fu miteinander verwachsen (MfK., 2. 1909), was Craig nicht angibt.
Craig hat die Art offenbar nach Eichlam (bzw. dessen M. chapinensis Eichl.
& Quehl, l. c. 1909) beschrieben, sagt dazu aber, da Britton u. Rose bis 8 Mst.
berichteten, die Originalbeschreibung nur 12, whrend Craig meist nur 3 gesehen habe. Abgesehen davon, da er die Gre der Einzelkrper 5 cm hoch,
3 cm wohl nach einem kleinen Kulturstck und daher als fr ausgewachsene
Tr. unrichtig angibt, hat er nichts von Eichlams interessanten Ausfhrungen ber
die Variationsbreite dieser Art wiedergegeben, ohne die unter Umstnden abweichende Importpflanzen nicht zu bestimmen wren.
Es lassen sich nach Eichlam folgende vom Typus der Artbeschreibung abweichende Hauptvariationsformen unterscheiden, die durch Zwischenformen verbunden sind (Typus als var. a):
var. b: Krper keulenfrmig, vielfach in halber Hhe sprossend; W. am Grunde
flach gedrckt, viel schrger gestutzt, der obere Teil nasenfrmig berstehend; Rst. 8; Mst. zumeist nur 1; alle St. erheblich krzer, 2,5 mm
lang, dunkelbrunlich bis rtlich.
var. c: Stark sprossend, zumeist in Scheitelnhe und dadurch groe Klumpen
und dichte, rasenfrmige Flchen bildend; Krper gesttigt dunkelgrn, meist ins Brunliche bergehend, die Pflanzen oft braunrot;
Rst. 56, 7 mm lang; Mst. 1,1 cm lang, alle kalkig berhaucht, mit
dunkler Spitze, gegen das Licht rostrot durchscheinend; W. gedrungen;
Ar. mit wenig Wolle.
var. d: Meist aus dem Grunde oder sehr tief sprossend, weniger groe Rasen
bildend; Krper mehr gestreckt, lebhaft blattgrn; W. gestreckter,
fast 3kantig, mit abgerundeten Ecken; Ar. und Ax. mit wenig Wolle;
Rst. 68, 7 mm lang, wei, mit kurzem dunklem Spitzchen; Mst. 1,
sehr krftig, 33,5 cm lang abstehend, nach unten geneigt, hornartig
wei, rosa durchscheinend, Jungstacheln orangerot durchscheinend.
var. e: Auf halber Hhe sprossend; Einzelkrper keulenfrmig, am Scheitel
gerundet, nicht eingesenkt, dunkelgrn, rtlich berlaufen; W. lose
gestellt, auffallend eckig und kantig; Ar. und Ax. mit geringer Wolle;
Ax. frhzeitig mit B., diese wei; Rst. 8, schmutzigwei mit dunkler
Spitze, 1 cm lang; Mst. 12, rtlichbraun, dunkler gespitzt, 1,5 cm
lang; alle St. anfangs rubinrot.
3150
Mamillaria
Die Stammform und var. b wchst hauptschlich am linken Ufer des Rio
Motagua, var. c vornehmlich am Hauptweg von Rancho nach Sanare, var. d mehr
auf der Hhe, in Richtung auf die Berge, linksseitig des Hauptweges. Am aufflligsten ist die starke Sprossung bei var. c.
26. Mamillaria polygona SD. Cact. Hort. Dyck. Gilt., 1849. 120. 1850
Cactus polygonus Kuntze. Neomammillaria polygona Br. & R., The
Cact., IV:101. 1923. Mamillaria centricirrha polygona Schelle.
Einzeln, keulig, bis 10 cm hoch; W. pyramidisch, 4kantig, unten gekielt; Ar.
kahl; Ax. mit Wolle und Haaren: Rst. 8, 14 mm lang, die oberen 23 winzig,
zuweilen fehlend, der unterste der lngste, Spitze brunlich; Mst. 2, der obere
lnger, bis 2,5 cm lang und etwas zurckgebogen, alle pfriemlich, am Fu karmin,
oben rtlichgelb; Bl. mit blarosa Pet., aufrecht, nicht zurckgebogen; N. 56,
zurckgebogen; S. unbekannt. M e x i k o (Puebla: nach Bdeker auch in
Morelos).
M. subpolygona hort. ist lt. Katalog Haage 1900 ein Synonym, anscheinend
unbeschrieben.
Craig sah keine lebenden Pflanzen.
27. Mamillaria tenampensis (Br. & R.) Berg. Kakteen, 325. 1929
Neomammillaria tenampensis Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.
Einzeln, kugelig, 56 cm ; W. locker gestellt nach Bz. 8:13, fest, hell gelblichgrn, nach oben zu 4kantig, 67 mm lang und unten breit; Ar. fast rund, unter
1 mm gro, anfangs gelbfilzig; Rst. 810, aber nur als kleine weie B.; Mst. 46,
16 mm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, brunlich mit dunkler Spitze, abstehend, der oberste mehr zur Mitte gestellt; Bl. trichterig, 1,2 cm lang, 8 mm
Mamillaria
3151
breit; Sep. brunlich, schmallanzettlich, fein gespitzt, Rand gesgt bis bewimpert;
Pet. rtlichpurpurn, lanzettlich, gesgt, gespitzt, 810 mm lang; Staubf. unten
blafarben, oben purpurn; Staubb. hellgelb; Gr. rtlich bzw. unten kremfarben,
oben rosenrot; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Staat Mexiko, Barranca de
Tenampa).
Nach H. Bravo (Icon. Cact. Mex., 534. 1954) hnelt dieser Art M. mixtecensis
H. Bravo, aber bei letzterer sind die W. mit den Rst. strker genhert, und von
den Mst. ist einer deutlich zentral gestellt und aufflliger abstehend.
Bei M. tenampensis sind die Ax. anfangs mit gelblicher Wolle und zahlreichen
gelben B. in der Bltenzone versehen; spter verschwindet die Wolle, und die
B. werden wei.
28. Mamillaria petrophila Brand. Zoe, 5:193. 1904
Neomammillaria petrophila Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln und seitlich sprossend, gedrckt- bis zylindrisch-kugelig, bis 15 cm ;
W. nach Bz. 8: 13, graugrn, konisch, unregelmig schwach kantig, unten gekielt, 1 cm lang, unten 7 mm breit und 4flchig; Ar. oval, nur anfangs mit weier
Wolle; Ax. mit langer hellbrunlicher Wolle, besonders in der Fruchtzone, einige
Wollbschel verbleibend, daneben 36 B., 58 mm lang; Rst. 810, 11,5 cm
lang, dnnadelig, gerade, glatt, abstehend; Mst. 12, bis 2 cm lang, nadelig, gerade, steif, glatt, dunkel nubraun, spter blasser, vorgestreckt; Bl. 1,82 cm
lang; Sep. mit hell grnlichgelbem Mittelstreifen, Rand blasser, lanzettlich,
ziemlich spitzig, Rand leicht gesgt; Pet. ebenso gefrbt und geformt;
Staubf. grnlichgelb; Staubb. gelb; Gr. und 56 N. grnlichgelb; Fr. rund,
klein, rot: S. rtlichbraun, anscheinend glatt, unter 1 mm gro. M e x i k o
(Niederkalifornien, Kapgegend, in der Sierra de la Laguna und Sierra Francisquito) (Abb. 2936).
29. Mamillaria eichlamii Quehl
MfK., 18:65. 1908
Neomammillaria eichlamii Br.
& R., The Cact., IV:94. 1923.
Rasenbildend, Gruppen mit kugeligkeuligen Tr.; Einzelkrper verlngert,
oben gerundet, mit wenig eingesenktem
Scheitel, dieser mit schmutziggelber
Wolle, 1525 cm lang, 56 cm ,
gelbgrn, stark milchend, Seitentriebe
leicht abbrechend; W. kegelfrmig,
Kanten undeutlich, Spitze schrg gestutzt; Ar. 2 mm gro, mit wenig
schmutzig blagelbem Wollfilz; Ax.
mit reichlicher schmutzig-gelber Wolle,
diese spter verschwindend, in lteren
Ax. 56 gedrehte, 1 cm lange weie B.;
Rst. 6, gleichmig stehend, 57 mm
lang, die drei oberen etwas krzer und
schwcher als die unteren, gelblichwei
mit dunklen Spitzen; Mst. 1,1 cm lang.
am Grunde gelblich, obere Hlfte brunlichrot, anfangs rtlich ockerfarben,
3152
Mamillaria
zuletzt grau: Bl. zu 12 aus jeder Ax., 2 cm lang, trichterig; Sep. spitz, lanzettlich, gelb mit brunlichrotem Mittelstreifen auf der Rckseite und scharf zurckgebogenem Stachelspitzchen, leicht bewimpert: Pet. rein gelb oder kremfarben
bis zitronengelb, linearlanzettlich, ganzrandig oder schwach gesgt; Staubf. weilich oder (Quehl) gelb; N. 5, grngelb; Fr. keulig, mit Perianthrest; S. hellbraun, Hilum subbasal, schwach punktiert, 1,5 mm gro. G u a t e m a l a (bei
Sabanetas) und (nach Craig) auch in Honduras. (Abb. 2937).
Quehl sagt in der Originalbeschreibung von den Petalen nur reingelb; Craig:
krem- bis zitronengelb, hell karminrote Mittellinie, rckseits dunkler. Ob sich
dies nur auf die Honduras-Pflanzen bezieht, ist nicht angegeben. Vielleicht sind
die Blten entsprechend variabel in der Frbung. Craig gibt von der obigen
Originalbeschreibung abweichend auch Randstacheln 6 (78) an.
Craigs Abbildung in Mamm.-Handb., 52. 1945, Fig. 34, ist nicht typisch, zumal
mit der verjngten Spitze; ein gutes Gruppenbild Eichlams ist in MfK., 7. 1909,
publiziert worden. Heinrichs Foto Abb. 2937 gibt auch einen besseren Begriff
von der Einzelpflanze.
M. eichlamii v. albida hort., in Borg, Cacti, 349. 1937, ist nicht gltig beschrieben; Ax.- und Ar.-Wolle wei.
30. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria collinsii Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.
Einzeln bis sprossend und rasenfrmig, Einzelkpfe bis 4 cm lt. Britton
u. Rose (ich sah solche von 6 cm , und wahrscheinlich wird die Art noch krftiger im Alter. Britton u. Roses Durchmesserangabe ist wohl der ihnen zugesandten Pflanze entnommen); W. nach Bz. 8:13, fest, bronzefarben bis dunkelpurpur berhaucht, konisch-zylindrisch, rund, unterseits etwas gekielt, 810 mm
lang, unten 67 mm breit; Ar. oval, anfangs mit weier Wolle, bald kahl; Ax.
weiwollig und mit gewundenen weien B., oft lnger als die W.; Rst. 7, 57 mm
lang, nadelig, gerade, glatt, Basis blagelb, Spitze dunkelbraun bis schwrzlich,
etwas abstehend; Mst. 1, bis 8 mm lang, krftig-nadelig, steif, glatt, dunkelbraun,
vorgestreckt; Bl. trichterig, bis 1,5 cm lang; Sep. unten stark blagrn, darber
sich verjngende rtliche Mittellinie, Rand gelblich, bewimpert; Pet. in der Mitte
rosa, zum Rand gelblichrosa, lanzettlich, spitzig, meist ganzrandig oder zuweilen
etwas gewimpert; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei; N. 4, bla grnlichgelb,
bis 2 mm lang; Fr. tiefrot, keulig, bis 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich.
Hilum subbasal, 1 mm gro. M e x i k o (Oaxaca, bei San Jeronimo, nahe dem
Isthmus von Tehuantepec). (Abb. 29382939).
Craig (Mamm.-Handb., 53. 1945) meint, da mit dieser Art M. confusa v. centrispina sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch sei. Ich glaube, man kann so weit
gehen, zu sagen, da M. confusa und Varietten berhaupt nicht ausreichend von
obiger Art trennbar sind, sondern zu ihr als Varietten gestellt werden sollten,
denn M. collinsii wurde vor M. confusa publiziert. Nach dem von mir gesehenen
Material knnte man hchstens sagen, da M. collinsii einen zierlicher-warzigen
Eindruck macht als M. confusa (deren Abbildungen bei Craig mangels der aufflligen Borsten sowieso nicht sehr typisch sind). Bei mehreren Oaxaca-Arten
scheint die Formstreuung sehr betrchtlich zu sein. H. Bravo hlt auch ihre
M. huajuapensis H. Bravo (Icon. Cact. Mex., 535536. 1954) fr M. confusa
v. centrispina und M. collinsii nahestehend; bei M. huajuapensis sind aber wenigstens die Warzen nach Bz. 21:34 geordnet.
Mamillaria
3153
Abb. 2938. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. steht der M. confusa sehr nahe und mag
vielleicht besser als Typus der Art angesehen werden, da vor M. confusa publiziert, und
letztere mit ihren Varietten als Varietten der obigen Spezies.
Abb. 2939. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. mit geringfgig abweichender Bestachelung
(als M. confusa v. centrispina in der Sammlung Zantner,
im Jardin Exotique de Monaco).
3154
Mamillaria
31. Mamillaria mystax Mart. Hort. Reg. Monac., 127. 1829, als Name; Beschreibung in Nov. Act. Cur., 16:332. 1832
M. leucotricha Scheidw. M. xanthotricha Scheidw. (Britton u. Rose:
zanthotricha, wohl ein Druckfehler). M. xanthotricha aculeis axillaribas
robustioribus Scheidw. M. mutabilis Scheidw. M. funkii Scheidw.
M. senkei Frst. (Frster schrieb zuerst senkii).1) M. autumnalis
Dietr. M. mutabilis xanthotricha SD. M. maschalacantha Monv. (1853)
(als Name zuerst bei Salm-Dyck 1845 bzw. als M. meschalacantha hort.).
M. maschalacantha leucotricha Monv. M. maschalacantha xanthotricha
Monv. Cactus funkii Kuntze. C. leucotrichus Kuntze. C. maschalacanthus Kuntze. C. mutabilis Kuntze. C. mystax Kuntze2).
C. xanthotrichus Kuntze. Mamillaria mutabilis leucocarpa Schelle.
Neomammillaria mystax Br. & R., The Cact., IV:92. 1923. Mamillaria mutabilis leucotricha (Scheidw.) Schelle (1926).
Einzeln bis von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, abgeflacht bis oben
gerundet, bis 15 cm hoch, bis 10 cm ; Scheitel vertieft; W. dichtgestellt, nach Bz.
13:21, fest, dunkel graugrn, pyramidisch 4kantig, unten scharf gekielt, 1015 mm
lang, am Grunde 8 mm breit; Ar. rund, bis 3 mm gro, zuerst knapp weiwollig, dann
kahl; Ax. weiwollig und mit oft krftigen, gewundenen B.; Rst. 56, spter
bis 10, 48 mm lang, der unterste der lngste, alle feinnadelig bis dnnpfriemlich,
oft gewunden, wei mit braunen Spitzen, abstehend bis (spter) fast horizontal
spreizend; Mst. 34, hufig 1 mehr zentral gestellt, 3 davon 1,52 cm lang,
der mehr zentrale bis 7 cm lang, gewunden, alle starknadelig, kantig, dunkel purpurn zu Anfang, Spitze dunkelbraun, unregelmig verflochten, ber den Scheitel
gebogen; Bl. glockig. 2,5 cm lang, 2 cm breit; Sep. 68, Basis grn, orangebraune
bis purpurne Mittellinie, schmaler rosa bis weier Rand, linearlanzettlich, spitzig,
ungleich lang, zurckgebogen, Rand gesgt; Pet. 810, glnzend purpurrosa,
unten heller, Rnder silberig und ganzrandig oder an der Spitze fein gesgt,
linearlanzettlich, spitzig, 2,5 cm lang; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. zitronengelb; Gr. unten wei, oben rosa bis blagelb; N. 45, bla gelblichgrn, 2 mm
lang; Fr. rot, keulig, bis 2,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. matt dunkelbraun,
birnfrmig, Hilum subbasal, rauh, 1,2 mm gro. M e x i k o (von Hidalgo bis
Oaxaca bzw. auch in Puebla).
Eine ziemlich variable Art, wie der Name M. mutabilis besagt.
M. hermantiana (Rebut schrieb M. hermantii) war nur ein von Labouret als
Synonym von M. autumnalis zitierter Name [wahrscheinlich sollte er (wie Pilocereus hermentianus) M. hermentiana lauten].
M. krauseana, ein Name aus Grusons Katalog, wird von Schumann als Synonym von M. mutabilis zitiert.
M. maschalacantha dolichacantha Monv. fhrt Labouret als zweifelhaftes Synonym von M. maschalacantha auf.3).
1
)Richtiger mte der Name lauten senckei, denn nach Schumann hie der Leipziger
Zchter: Sencke. Der Name gehrt nach Rmpler hierher. Siehe auch bei M. seitziana.
2
)Die Synonymie von M. mystax gibt ein besonders sinnflliges Beispiel, wie sich Kuntze
durch unkontrollierte Umkombination aller Kakteennamen seinerzeit sinnlos verewigt hat,
da niemand diese Namen benutzte. Sie mssen aber immer wieder abgeschrieben werden,
wie dies auch mit den berflssigen 142 Synonymen von Ebnerella und Chilita Buxbaums
der Fall sein wird. Leider gibt es dagegen bisher keine Abhilfe.
3
)Craig schrieb im Index zwar maschalacantha, in der Synonymie aber stets mashalacantha.
Mamillaria
3155
3156
Mamillaria
unterscheiden sie auch die eigenartig verjngten W. Ich gebe ein Foto von
Heinrich, Abb. 2941, wieder, das die in deutschen Sammlungen als M. pentacantha bezeichnete Art zeigt; der Name sollte fr diese Pflanzen erhalten
bleiben, auch wenn Pfeiffer keine Bltenbeschreibung gab. Bei Rmpler (Handb. Cactkde., 372. 1886) lautet die Beschreibung: Fast kuge-
Mamillaria
3157
3158
Mamillaria
Craig gibt hier den seltenen Fall einer doppelten Berhrungszeilenordnung an.
Es wre interessant gewesen, zu erfahren, ob sich die Faser- und Rbenwurzeln
etwa nur bei der einen oder bei der anderen Form finden. Wenn die Bz.-Zahl
grundstzlich als typisch fr eine Art bei jeder derselben genannt wird, sollte
eine abweichende Zahl vielleicht als Variett gefhrt werden, um eine verlliche Trennungsgrundlage zu haben (sofern es sich nicht nur um Abweichungen
bei jngeren Pflanzen handelt). So verfuhr ich bei den chilenischen zwergigen Neochilenia-Arten, bei denen aber noch abweichende Stachelmerkmale hinzukommen.
Auch die Angabe zuweilen 12 sehr kurze Borsten, aber nicht typisch kann
nicht befriedigen. Zweifelsohne lt sich eine Reduktionslinie in Lnge und
Zahl auch bei den Borsten feststellen, bis zu Exemplaren mit berwiegend fehlenden, zuweilen aber doch vorhandenen. Gerade dies mu genau untersucht und
festgestellt bzw. kann es durchaus als typisch angesehen werden, da sonst die
Bestimmung zuweilen schwierig ist (s. hierzu auch weiter hinten unter Mamillaria
diacentra).
Wie schwierig die Abgrenzung der Mamillarienarten zuweilen ist, zeigt Craigs
Angabe, da Gentry bei Tesopaco (Sonora) einige Pflanzen sammelte, von
denen mehrere zu M. tesopacensis gestellt wurden, whrend andere in M. bocensis
bergingen... Lindsay sammelte ferner Pflanzen bei Mazatln (Sinaloa), die
sehr hnlich waren, aber sie hatten eine mehr rosa getnte Blte . . . Schmoll
sandte eine (der M. bocensis sehr) hnliche Pflanze, die aus Chihuahua stammen
sollte. Es mag sich zum Teil auch um Naturhybriden gehandelt haben.
Soulaire schreibt den Artnamen (Cactus, Paris, 4647. 245. 1955) flschlich:
M. docensis.
34. Mamillaria sempervivi DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris. 17:114. 1828
Mamillaria diacantha Lem. non Pfeiff. Cactus sempervivi Kuntze.
Neomammillaria sempervivi (DC.) Br. & R., The Cact., IV:86. 1923.
Britton u. Rose wie auch Craig haben M. sempervivi und M. caput-medusae
zusammengefat, gegenber Salm-Dyck und Schumann, die sie als eigene
Arten auffaten; ersterer hat sogar noch Varietten bei beiden aufgestellt. Beide
sollen nach Britton u. Rose ursprnglich von T. Coulter stammen, als gleichzeitig gesammelt. Die Herkunft ist nach den genaueren Angaben Schumanns
auch ungefhr die gleiche. Schumann weist demgem darauf hin, wie
schwierig die Unterscheidung der beiden Spezies manchmal sei. Sammler, die
auf eine genaue Bestimmung angewiesen sind, legen heute oft Wert darauf, da
deshalb die beiden Arten getrennt bleiben. Die oben erwhnten Tatsachen lassen
das jedoch nicht zu, wohl aber, da M. caput-medusae Pfeiff. zumindest als
gute Variett beibehalten wird, d. h. als Pflanze mit schlankeren Warzen und
mit 45 Stacheln sowie zuweilen einem mittleren, unter Zusammenfassung dieser
Variettsmerkmale Salm-Dycks, whrend die kurz- und krftiger-warzige Pflanze,
die auch dunkler grn ist, als Typus der Art auf Grund ihrer frheren Beschreibung anzusehen ist, wozu die bereits von De Candolle aufgestellte Variett
v. tetracantha zu stellen wre. Nur die beiden letzteren bildet Craig ab.
Die Pflanzen sind demnach wie folgt zu trennen:
Pflanzen dunkel- bis schwarzgrn
Warzen krzer und derber, kantig
Rst. nur in der Jugend, zum Teil abfallend
Mst. meist 2. . . . . . . . M. sempervivi DC.
Mst. 4. . . . . . . . . . v. tetracantha DC.
Mamillaria
3159
v. caput-medusae (O.)Backbg.
n. comb.
200
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3160
Mamillaria
Abb. 2943. Mamillaria sempervivi v. caput-medusae (O.) Backbg. Eine Form mit
strker wolligem Scheitel.
Mamillaria
3161
Von Salm-Dyck vor Mamillaria caput-medusae aufgefhrt, von dieser aber durch
etwas derbere Randstacheln unterschieden diese bald abfallend und vor
allem durch purpurrote Blten, ist die nachstehende Art, die ich in der Sammlung
Pallanca, Bordighera, wieder auffand und die ganz der Beschreibung SalmDycks und Rmplers entspricht, auch nach Ansicht von Heinrich:
Mamillaria tetracentra O. (Hort. berol.) in Frster, Handb. Cactkde., 214.
1846
Cactus tetracentrus Kuntze.
Rmpler beschreibt die Art: Krper zylindrisch-kugelig, 1015 cm hoch
und halb so stark; Ax. nackt; W. breit kegelfrmig, zusammengedrckt,
fast undeutlich-vierseitig, dunkelgrn; Stachelpolster in der Jugend weiwollig, unten niemals mit B.; St. 4 (bei jungen Pflanzen meistens 6), ins
Kreuz gestellt, abstehend, der oberste lngste etwas nach oben gekrmmt,
erst gelblichwei mit rotbrauner, dann weigrau mit dunklerer Spitze, der
oberste fast schwarz; Bl. im Juli und August; Rhre am Grunde grn, oben
bauchig erweitert; Perigonbltter zugespitzt, schmutzigrtlich, die inneren
purpurrot; Staubgefe zusammengeneigt, mit rosenroten Fden. Vaterland unbekannt. (Abb. 2944).
Salm-Dyck sagte noch: W. konisch, Basis verbreitert, nach oben zu
spitzig verjngt; oberster und unterster St. am lngsten, alle anfangs brunlich; Bl. wie bei M. kewensis.
Wahrscheinlich sind die bald abfallenden Rst. meist bersehen worden;
sie sind vielleicht auch nicht immer vorhanden; die Stachelzahl ist sowieso
3162
Mamillaria
bei dieser Gruppe etwas variabel, und bei der Pflanze Pallancas findet man
zuweilen berhaupt nur 2, wenn sie auch meistens im Kreuz stehen. Diese
Pflanze ist mit keiner anderen identisch, und ich gebe daher nachstehend
eine genauere Beschreibung nach dem Exemplar in der Sammlung Pallanca:
Kugelig, blaugraugrn, nicht glnzend, bis 15 cm ; Scheitel eingesenkt und
weiwollig; W. nach Bz. 21: 34, am Grunde vierflchig und unterseits leicht
gekielt, aber nicht allzu 4kantig bis oben hin, milchend; Rst. nur anfangs 4
kurze, meist abfallende, bis 2 mm lang, oben zuerst schwarzbraun, spter
hornfarben mit dunkler Spitze, bis 11 mm lang, die unteren heller braun:
Mst. 23 (4), meist der unterste der lngste, anfangs brunlich mit dunklerer Spitze, spter wei, dunkler gespitzt; Bl. glockig-trichterig; Sep. mit
brunlichroter Mitte und hellerem Rand, gewimpert, spitzlich; Pet. leuchtend
purpurn, lanzettlich zugespitzt, ganzrandig; Staubf. rosa; Staubb. weilich,
Gr. hell kremrosa, N. 5, kremwei; Fr. nicht bekannt. Der Scheitel zeigt
reichere Wolle, die bald abfllt, die Axillen sind kahl. Herkunft sicher
M e x i k o.
Die Pflanze ist in voller Sonne eher breitkugelig rund; die Literaturangaben
ber zylindrische Form sind sicher auf nrdliche Glashauskultur zurckzufhren, wie man das auch von anderen Arten kennt, die an der Riviera
mehr ihre natrliche Form behalten.
Craig bezog die Art zu M. tetracantha SD. ein, Britton u. Rose stellten
sie zu M. magnimamma; beides ist nicht richtig.
Abb. 2944 ist ein Farbfoto dieser lange verschollen gewesenen Art.
Mamillaria
3163
35. Mamillaria obscura Hildm. MfK., 1:52. 1891 (Abb.: hinter S. 48)
Neomammillaria obscura (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:87. 1923.
M. wagneriana Bd., M. d. DKG., 4:199. 1932.
Einzeln, kugelig, etwas gedrckt, bis 11 cm , 8 cm hoch; Scheitel flach;
W. nach Bz. 13: 21, fest, dunkelgrn, am Grunde 4kantig, kurz-pyramidisch,
78 mm lang, unten 7 mm breit; Ar. rund, 4 mm gro, nur anfangs weiwollig,
spter kahl und kleiner; Ax. mit weier Wolle in der Bltenzone, spter kahl:
Rst. 68, 814 mm lang, steif dnnpfriemlich, gerade, weilich hornfarben mit
kurzer brauner Spitze, leicht abstehend; Mst. 24, der untere lngste bis 2 cm
lang, die bis 3 oberen krzer, alle gerade, dnnpfriemlich, rauh, am Grunde verdickt, steif, rtlich hornfarben, Spitze braun bis fast schwarz, spreizend, der
unterste zurckgebogen, spter alle grau; Bl. 1,5 cm , glockig, scheitelnah;
Sep. brunlichrosa, gelber Rand, linearlanzettlich, spitzig, Rand leicht gewimpert;
Pet. schmutzig weilichgelb, rosa Mittelstreifen, linearlanzettlich, spitzig, bewimpert; Staubf. und Gr. weilich: Staubb. gelb; N. 56, hell gelblichgrn;
Fr. rot, keulig; S. dunkelbraun, kaum 1 mm gro, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum. M e x i k o (Quertaro, z. B. bei Toliman, und Zacatecas). (Abb.
2945; Tafel 227, unten.)
Craigs Abbildung Fig. 41 (Mamm.-Handb., 59. 1945) ist durchaus nicht typisch;
es knnte hchstens wenn hier nicht berhaupt ein Versehen vorliegt als Foto
einer besonders kurzstachligen Pflanze gelten. Eher deckt sich Bdekers erstes
Foto von M. wagneriana in M. d. DKG., 199. 1932, mit Hildmanns Stachelbild. Im Gegensatz dazu scheint Craig M. wagneriana als eine langstachligere Form
angesehen zu haben (d. h. angesichts der von ihm abgebildeten kurzstachligen
Pflanze), denn sonst ist die abwegige Variettsbezeichnung v. wagneriana tortulospina nicht verstndlich, was den Zusatz wagneriana anbetrifft.
M. obscura tetracantha ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
35a. v. wagneriana tortulospina Craig Mamm.-Handb., 60. 1945
Unterscheidet sich vom Typus der Art durch bis 4,5 cm lange Mst., diese auch
gewunden.
Die Variett ging lt. Bdeker eine Zeitlang flschlich unter dem Namen Mamillaria weingartiana.
Craig fhrt in der Synonymie an: M. wagneriana var. Bd., M. d. DKG.,
4:200. 1932. Bdeker hat l. c. die langstachlige Pflanze aber nicht als Variett
angesehen, sondern nur als Abbildung einer besonders langstachligen Form wiedergegeben. Er schreibt sogar: Mst. sehr variabel in der Lnge und Form, fast
gerade und nur 2 cm lang oder gebogen und gewunden und dann bis 4 oder 5 cm
lang. Es ist wahrscheinlich, da am Standort auch alle bergnge gefunden
werden und die Abtrennung der Variett sich nur fr extrem lang und gewunden
bestachelte Formen verstehen kann; hierfr wrde die Bezeichnung v. tortulospina gengen.
36. Mamillaria bucareliensis Craig Mamm.-Handb., 61. 19451)
Einzeln, flachkugelig, bis 9 cm und 5 cm hoch, blulich graugrn; W. nach
Bz. 8:13, aber auch 13:21, fest, scharf 4kantig und 4flchig, oben etwas abgeflacht, 1 cm lang, 812 mm unten breit; Ar. eingesenkt, birnfrmig, nur anfangs weiwollig; Ax. dick weiwollig, die Wolle lnger ausdauernd; Rst. 35,
zuweilen fehlend, unter 1 mm bis 5 mm lang, dnnadelig bis schlankpfriemlich,
1
)Der Name erschien bereits in Neale, Cact. and Other Succ., 83. 1935, als von Tiegel
stammend; nach Heinrich hat Oehme den Namen schon frher vorgeschlagen.
3164
Mamillaria
gerade, steif, glatt, weilich mit braunen Spitzen, etwas abstehend; Mst. 24,
0,54 cm lang, der unterste der lngste, alle krftig nadelig bis pfriemlich, leicht
zurckgebogen, steif, glatt, der unterste krftiger, alle hellbraun mit schwarzen
Spitzen, spter grau, spreizend bis nahezu horizontal; Bl. glockig-trichterig, mit
kurzer Rhre, 1,5 cm lang, 1,8 cm breit, im Juni erscheinend; Sep.: purpurbrauner
Mittelstreifen, rosabrunlicher Rand, Basis grnlicher, lanzettlich, spitzlich, Rand
fein gesgt; Pet. tiefrosa bis purpurn, dunklere Mittellinie, in der unteren Hlfte
in blagrnlich weie Frbung bergehend, linearlanzettlich, spitzlich, ganzrandig;
Staubf. unten wei, oben blarosa; Staubb. gelb; Gr. unten blarosa bis grnlichwei, oben tiefrosa; N. 5, rosa bis karmin; Fr. karminrot, keulig, 1,5 cm lang,
ohne Perianthrest; S. hellbrunlich, matt, leicht genetzt, gebogen-birnfrmig mit
seitlichem Hilum, 1 mm lang. M e x i k o (Guanajuato, z. B. bei Bucarel).
Gehrt zweifellos in die Formengruppe der M. centricirrha-magnimamma und
scheint jener Pflanze nahezukommen, die Heinrich unter M. neumanniana typica;
versteht (s. Abbildung unter M. centricirrha), gegenber der von Dr. Keller in
Kaktkde., 6:87. 1937, verffentlichten M. neumanniana; Heinrichs Pflanze hat
(stets?) nur 1 Mst., jedoch auch rosa Blten.
Nach Neale soll der Artname von Tiegel stammen, ist aber von ihm nirgends
publiziert worden, sondern wohl nur ein Namensvorschlag an Schmoll oder
Neale.
Bei der Bz.-Zahl 8:13 sollte festgestellt werden, ob es sich nicht nur um Jugendformen handelt. Soulaire schreibt (Cactus, Paris, 4647, 245. 1955) die Art
ungenau (wenn auch richtiger) bucarelensis und setzt Tiegel als Autor dazu.
36a. v. bicornuta Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 62. 1945
Krper und Bestachelung wie beim Typus der Art; Sep. aber ganzrandig; Pet.
wie bei M. obscura: blakrem, uere Reihe mit hellroter Mittellinie, innere
mit blagrnem Mittelstreifen, oblong, Spitze stumpflich, zum Unterschied von
M. obscura ganzrandig, d. h. weder bewimpert noch gesgt; Gr. wei, nur ganz
oben rosa; N. 7, bla brunlichgrn, rckseits mit roter Linie. M e x i k o (Bucarel). Die Bl. sind nur geringfgig lnger, bis 2 cm, 1,5 cm .
Neale hat bereits in Cact. Other Succ., 83. 1935, die Pflanze kurz charakterisiert, aber nicht gltig beschrieben. Vielleicht eine eigene Art.
37. Mamillaria vagaspina Craig Mamm.-Handb., 6263. 1945
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 8,5 cm , matt dunkelgraugrn; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, fest, gekantet, oben etwas abgeflacht, unterseits
gekielt, 13 mm lang, unten 811 mm breit; Ar. eingesenkt, scharfkantig begrenzt,
etwas rautenfrmig, nur zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig; Rst. 3 (25), die
obersten 2 meist abfallend, 110 mm lang, die seitlichen die lngsten, alle nadelig,
meist gerade oder nur leicht gebogen, glatt, steif, kalkig brunlichwei, abstehend,
wenn nur 2: seitwrts gerichtet, wenn 3: der unterste unter dem unteren Mst.,
wenn 5: die obersten 2 sehr kurz und hinter dem oberen Mst.; Mst. 2, sehr unregelmig, 0,66 cm lang, der untere der lngere, alle krftig-nadelig, stark
gewunden, etwas gekantet, glatt, die lngsten biegsam, auf- und abwrts spreizend,
kalkig brunlich; Bl. trichterig, 1 cm ; Sep. unten weilich, rosa Mittelstreifen,
oben brunlich, Rand blarosa, lanzettlich, spitzlich, ganzrandig; Pet. mit rosa
Rand und dunklerem Mittelstreifen, linear-lanzettlich, gespitzt bis geschlitzt,
ganzrandig; Staubf. blarosa; Staubb. brunlichgelb; Gr. rosa; N. 4, brunlichgelb, rckseits mit rosa Linie; Fr. zinnober-rtlich, gebogen-keulig, 1,1 cm lang;
S. hellbraun, matt, gebogen-birnfrmig, Hilum seitlich, 1,2 mm lang; Wurzeln
faserig. M e x i k o (Quertaro, bei Tierra Bianca).
Mamillaria
3165
Soulaire schreibt den Artnamen (Cactus, Paris, 4647, 245. 1955) flschlich:
M. regaspina.
In San Luis Potos fand ich nrdlich der Hauptstadt Pflanzen, die obiger Art
mit den verbogenen lngeren Stacheln sehr hnlich sehen, aber strker sprossen.
Sie blieben unbeschrieben.
38. Mamillaria craigii Lindsay C. & S. J. (US.), XIV:8, 107. 1942
Einzeln oder dichotomisch verzweigend, hell gelblich graugrn; Scheitel eingesenkt und wollig; W. nach Bz. 13:21, fest, 4flchig, nach oben zu scharf gekantet, 67 mm lang, unten 910 mm breit; Ar. oval, 2 mm lang, eingesenkt,
mit reichlicher brunlicher Wolle, die lnger verbleibt; Ax. mit etwas weier Wolle
in der Bltenzone, ohne B.; Rst. 78, 412 mm lang, die oberen 3 krzer, die
untersten am lngsten, alle feinnadelig, gerade, glatt, meist steif bis schwach
biegsam, am Grunde etwas verdickt, goldbraun, deutlich abstehend; Mst. 13,
meist 2, 12 cm lang, die untersten am lngsten, alle dnnadelig, steif, glatt,
die oberen leicht zurckgebogen, alle schwach am Grunde verdickt, goldbraun;
Bl. glockig, 1,52 cm lang, 11,5 cm breit, im Februar und Mrz, 23 Tage geffnet;
Sep. 15, unten bla grnlich, oben brunlichrosa, linear, Spitze stumpflich, Rand gesgt oder leicht gewimpert; Pet. tiefrosa, unten mit dunklerer Mittellinie, linear-spatelig, Spitze stumpflich oder ausgerandet, Rand fast ganz, manchmal oben gesgt;
Staubf. krem bis gelb bis oben rosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. gelb bis oben
schwach rosa; N. 7, grnlichgelb, 3 mm lang; Fr. rot, keulig, 1,2 cm lang, mit
Perianthrest; S. hellbraun, glnzend, gebogen-birnfrmig mit subbasalem Hilum,
1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (SW-Chihuahua und SO-Sonora; Barranca des Rio Urique, wenige Meilen sdlich von Choro in der Sierra Tarahumara,
auf ca. 1800 m, auf Humus in halbschattigen Felsspalten).
39. Mamillaria melanocentra Pos. Allg. Gartenztg., 23:17. 1855
Mamillaria melanacantha Frst. Neomammillaria melanocentra (Pos.)
Br. & R., The Cact., IV:81. 1923.
Eine in der Artabgrenzung umstrittene Spezies. Craig hat darunter mindestens
drei Arten (zwei als Varietten) vereinigt sowie M. erinacea Pos. und M. valida
Web., deren Zugehrigkeit aus unten erwhnten Grnden ebenfalls zweifelhaft
ist. Neomammillaria runyonii kann allerdings mit Recht als Variett zu M. melanocentra gestellt werden; aber ob M. meiacantha mit ihren weniger starken Warzen
und im allgemeinen fast gleich langen Stacheln sowie der starken Wurzel hierhergehrt, erscheint mir mehr als zweifelhaft. Ich fhre sie daher hierunter gesondert
auf, und es mag jedem berlassen bleiben, welcher Auffassung er folgen will.
M. melanocentra Pos. v. melanocentra (Craig: v. typica Craig) beschreibt Craig
wie folgt: Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 11 cm 1), 16 cm hoch; Scheitel etwas
eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, dunkel blulichgrn, fest, scharf 4kantig zur Spitze,
pyramidisch, unterseits stark gekielt, 1020 mm lang, unten 1315 mm breit;
Ar. fast rund, 34 mm gro, weiwollig, spter kahl; Ax. anfangs weiwollig;
Rst. 79, ungleich, die oberen 3 oder 4: 46 mm lang, der unterste bis 2,5 cm
lang, alle gerade oder etwas gebogen, glatt, steif, zuerst schwarz, dann grau mit
schwarzer Spitze, abstehend; Mst. 1, 25,5 cm lang, starknadelig bis pfriemlich,
gerade, steif, glatt, schwarz, bald brunlich, meist vorgestreckt; Bl. glockig,
1,8 cm lang, 2,5 cm breit, im April erscheinend; Sep. rosaolivgrne Mitte, zum
Rand hin rosa, linearlanzettlich, scharfspitzig, ganzrandig; Pet. tief rosarot, zur
1
)Es gibt auch strkere Pflanzen, wenn ich auch keine von 30 cm sah, wie fr M. valida
Web. angegeben.
3166
Mamillaria
Abb. 2946. Mamillaria melanocentra Pos. Die als M. euthele Backbg. nom. nud. bezeichnete
Form oder Variett, mit strafferen bzw. geraderen Randstacheln, die Warzen oben mehr
breit gerundet. (Aus der Sammlung H. Thiemann, Bremen.)
1
)Nach Shurly List of Spec. Names Mamm. soll M. pachythele SD. in Labouret (Des
Cactes, 122. 1853) gltig beschrieben sein, Poselger eine nur in den Stachelangaben etwas
abweichende Beschreibung gegeben haben, so da die richtige Autorenbezeichnung SD.
lauten mte. Vielleicht war Poselgers Pflanze angesichts der greren Stachelzahl
auch eine andere Art.
Mamillaria
3167
beschrieb diese Art in Dict. Hort. Bois, 806. 1898.) Der ungewhnlich groe
Durchmesser wird sonst nur noch annhernd von der gelblich blhenden M. grusonii erreicht, die bis 25 cm beschrieben wurde; Runge beschrieb sie bereits
1889, und sie ist durch Schmoll und Tiegel wieder bekanntgeworden. Vielleicht
ist M. valida Web. nur eine Form derselben.
Schlielich stellt Craig hierher noch als Synonym Mamillaria saltillensis (Pos.)
Bd. (ZfS., 3:270. 1928); das ist aber ein Irrtum, denn hier handelt es sich um
eine Coryphantha (Abbildung in ZfS., 269. 1928).
39a. v. runyonii (Br. & R.) Craig Mamm.-Handb., 65. 1945
Neomammillaria runyonii Br. & R., The Cact., IV:81. 1923. Mamillaria runyonii (Br. & R.) Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel, 52. 1933.
Unterscheidet sich durch nur 11,4 cm langen Mst. M e x i k o (Nuevo Len:
El Mirador bei Monterrey).
Mamillaria euthele Backbg. n. nud. war ein von mir an Schwarz aufgegebenes
nomen provisorium, fr Formen der M. melanocentra mit aufflligeren Warzen und
lngeren, helleren Stacheln, der Scheitel mehr brunlich als schwarz. Mangels
weiteren lebenden Materials habe ich den Namen nicht beschrieben. Es sind von
Schwarz aber viele Pflanzen und Samen unter obigem Namen in den Handel
gekommen; wenn die angegebenen Unterschiede ausreichend sein sollten, mte
die Pflanze als Variett der M. melanocentra beschrieben werden.
Mamillaria meiacantha Eng. Proc. Amer. Acad., 3:263. 1856
Cactus meiacanthus Kuntze. Neomammillaria meiacantha (Eng.) Br.
& R., The Cact., IV:84. 1923. Mamillaria melanocentra v. meiacantha
(Eng.) Craig, Mamm.-Handb., 66. 1945.
Craig bezieht diese Art als Variett zu M. melanocentra ein, unter Hinweis
auf die beobachtete weite Formstreuung mancher Arten. Der Typus von
M. meiacantha ist aber durch rbige Wurzeln, kleinere Warzen, krzere und
an Zahl geringere Rand- und Mittelstacheln, ziemlich gleichmig, mittlere
bis 2 zuweilen, unterschieden, whrend die Blten nach Schumann noch
lnger sind, so da diese Pflanze besser als eigene Art verbleibt, wie bei
allen bisherigen Autoren: Einzeln, bis 11 cm , kaum sprossend, kugelig
oder halbkugelig, oben gerundet oder endlich flacher; Scheitel wenig eingesenkt, mit etwas weiem Filz; W. dunkelgrn, spter ins Bluliche, nach
Bz. 8:13, ziemlich dicht gestellt, vierseitig pyramidisch, scharfkantig, etwas
von oben zusammengedrckt, Spitze schrg gestutzt, 1,21,6 cm lang; Ar.
rund, bis 2 mm gro, anfangs mit kurzem krausem Filz; Ax. wenn blhbar
mit etwas Wolle, sonst nackt; Rst. 59 (meist 6), krftig, pfriemlich, steif,
gerade oder leicht gekrmmt, wei oder schmutziggelblich mit braunen
Spitzen, anfangs durchscheinend, die unteren etwas lnger, horizontal strahlend, 5,59 cm lang; Mst. einzeln (oder, seltener, gepaart), etwas krzer,
67 mm lang, aber strker als die lngsten Rst., gerade vorgestreckt oder
mitunter einer nach oben gekrmmt, hornfarben, spter dunkler gespitzt,
und auch der Fu kann bei allen dunkler sein; Bl. im Kranz, 2,53,2 cm
lang; Ov. grn; Hlle glockig-trichterig, bis 2 cm ; Sep. lanzettlich-oblong,
spitz, wei, schwach ins Hellrtliche; Pet. lanzettlich zugespitzt bzw. die
innersten krzer als die ueren, unregelmig gezhnelt, wei, mit breitem
hell- bis rosarotem Mittelstreif; Staubf. rein wei; Staubb. hellgelb; N. 68,
gelbgrn; Fr. schlankkeulig, 1,52,2 cm, zum Teil bis 2,7 cm lang, gekrmmt,
karminrot; S. kaum 1 mm lang, umgekehrt eifrmig, ins Kugelige, gelbbraun,
3168
Mamillaria
grubig punktiert. U S A (Texas: Guadelupe River bis zum Bogen des Rio
Grande, auf den Cedar Plains vom Llano Estacado bis zum Rio Pecos; Neumexiko), nach Craig auch in N-Mexiko, ohne weitere Angabe. (Beschreibung nach K. Schumann.)
Die Schreibweise lautete flschlich auch M. meonacantha, M. meionacantha,
M. melanocantha (bei dem Synonym von M. melanocentra). Mamillaria
meiacantha longispina hort. (Manchester, Coll. Cact., 44. 1908) mag eher ein
Name fr eine Form der langstachligeren M. melanocentra gewesen sein.
40. Mamillaria nivosa Lk. In Pfeiffer, En. Cact., 11. 18371)
Cactus nivosus Kuntze. Coryphantha nivosa Britt. Neomammillaria
nivosa (Lk.) Br. & R., The Cact., IV:71. 1923.
Einzeln bis von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, bis 818 cm ,
dunkelgrn bis bronzegrn; W. nach Bz. 8:13, 11:17 und 13:21 (Backbg.: 11:17
eine ganz anomale Ordnungszahl, vielleicht ein bergangsstadium zu lteren
Pflanzen mit mehr Warzen?), fest, verlngert konisch, seitlich zusammengedrckt,
11,5 cm lang, unten 1 cm breit; Ar. rund, 23 mm gro, anfangs wei wollig,
dann kahl; Ax. mit flockiger weier Wolle, spter oft stark zunehmend, ohne B.;
Rst. bis 8, 13 cm lang, die seitlichen am lngsten, alle nadelig, gerade, glatt,
anfangs hellgelb, spter wei oder brunlich werdend, abstehend, sowie feinere
subradiale St., bis 7, 28 mm lang, die oberen krzer und borstenfein bis nadeldnn, heller als die eigentlichen Rst., die, wenn weilich, auch gelbliche Spitzen
haben; Mst. (nach Craig) 1, ich sah (Farb-Abb. 2947) bis 4, ber Kreuz gestellt,
bis 2 cm lang, krftignadelig, gerade, glatt, vorgestreckt, hellgelb bis dunkler
werdend; Bl. 1,52 cm lang; Sep. unten blagelb, mit schwacher orangefarbener
Mittellinie, uerste Spitze orange, lanzettlich, spitzig, fein gesgt; Pet. krembis zitronengelb, linearlanzettlich, zugespitzt bis scharfspitzig, Rand gesgt;
Staubf. bla brunlichkrem; Staubb. gelb; Gr. bla grnlichkrem; N. 6, bla
brunlichgelb; Fr. rot bis scharlach, dickkeulig, bis 1,8 cm lang und 7 mm dick;
S. hellbraun, matt, birnfrmig, rauh, mit seitlichem Hilum, 1,1 mm gro.
We s t i n d i e n (sdliche Bahamas, Mona, Desecheo, Culebra, Buck, St. Thomas,
Little St. James, Tortola. Antigua, Portorico, Virgin-Inseln und andere). (Beschreibung nach Craig) (Abb. 2947).
Es handelt sich hier zweifellos nicht um eine einzige, stets gleich-charakterisierte
Art, sondern zumindest um eine Formengruppe, die in der Literatur teils unzureichend beschrieben wurde, teils mit unrichtiger Synonymie. So fhren
K. Schumann (als wahrscheinlich hierhergehrend) und nach ihm Borg als
Synonyme an: M. caracasana O. und M. microthele Monv. non Mhlpfrdt.,
die beide zu M. simplex gehren mssen, weil sie von Caracas stammten. Typus
der Art ist eine Pflanze, die wohl mit der M. tortolensis O. in Pfeiffer identisch
ist (daher auch die Typstandortangabe: Insel Tortola). Fr diese gibt Pfeiffer
1 Mittelstachel an, seine Bltenangabe gelb und die brige Beschreibung ist
knapp und unzureichend. Von M. tortolensis sagen Britton u. Rose, sie oder
eine hnliche Pflanze sei von Forbes kurz beschrieben worden (Journ. Hort.
Tour., 148. 1837).
Auffllig ist nun einmal, da Craig angibt Frucht keulig, ohne verbleibenden
Perianthrest, whrend die Abb. 2947 einen solchen zeigt, sowie, da die Frchte
nicht ausgesprochen keulig, sondern eher rundlich sind. Merkwrdig ist
1
)Die am Ende der Beschreibung angegebenen Standorte beziehen sich auf den ganzen
Komplex der M. flavescens und v. nivosa, gem meinen nachstehenden Ausfhrungen; welche
Pflanzen, Typus und/oder Variett auf den einzelnen Inseln wachsen, steht nicht fest.
Mamillaria
3169
Abb. 2947. Mamillaria nivosa Lk. Die Frchte mit haftendem Perianthrest (Craig sagt:
ohne Perianthrest). Richtiger: Mamillaria flavescens v. nivosa (Lk.) Backbg. n. comb.
3170
Mamillaria
Mamillaria
3171
4 mm breit; Ar. rund, klein, mit wenig schmutzigweier Wolle zu Anfang, spter
kahl; Ax. schwach wollig, ohne B.; Rst. 610, 15 mm lang, die drei oberen
die krzesten, alle nadeldnn, gerade, glatt, steif, hornfarben mit dunkelbrauner
Spitze, waagerecht spreizend; Mst. 1, bis 6 mm lang, nadelig, steif, oben schwach
gebogen bis gerade, glatt, unten matt hellbraun, Spitze dunkler, vorgestreckt;
Bl. scheitelnah aus Vorjahrsaxillen, trichterig, 1,2 cm lang; Sep. 8, sich verjngender rotbrauner, breiter Mittelstreifen, Rnder bla grnlichgelb, Basis brunlich,
lanzettlich, spitzig, Saum gesgt; Pet. 16, bla grnlichgelb, rckseits grner,
mit einigen auf der Auenseite krftigeren brunlichgrnen Mittellinien, spitzlich,
linearlanzettlich, ganzrandig oder Saum bei einigen gesgt; Staubf. wei bis
krem; Staubb. gelb; Gr. grnlichgelb; N. 45, grnlichgelb; Fr. oben bla hellrosa, unten weilich, keulig, suerlich schmeckend, 1,5 cm lang; S. mattrot; unter
1 mm lang; Wurzeln: 12 fleischige Rben, die in feinere auslaufen. M e x i k o
(Niederkalifornien; Punta Prieta) (vergl. Abb. 3203).
Allem Anschein nach ist M. dawsonii nicht der lteste Name fr diese kleine
Art, sondern Mamillaria glareosa Bd., die ebenfalls aus Niederkalifornien
stammte. Die Merkmale stimmen weitgehend berein, doch wurde leider Bdekers
Art ohne Blte beschrieben, so da keine sichere Identifizierung mglich ist (s. auch
weiter hinten unter V: Wenig bekannte Arten, bzw. unter M. glareosa Bd.).
42. Mamillaria gatesii Jon. C. & S. J. (US.), VIII:7, 99. 1937
Einzeln oder sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch, tief im Boden, bis 15 cm ,
20 cm lang; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch, rund, 915 mm lang, unten bis
1,5 cm breit; Ar. rund bis schwach oval, zuerst weiwollig, dann kahl; Ax. weiwollig, ohne B.; Rst. 68, 813 mm lang, die oberen 2 krzer, der unterste lnger,
alle derbnadelig, gerade, glatt, steif, gelblichwei mit brauner bis schwarzer Spitze,
abstehend; Mst. 1, 2,53 cm lang, krftignadelig bis schlankpfriemlich, gerade,
glatt, steif, anfangs dunkelrotbraun bis purpurn, am Grunde gelblich, spter
hornfarben, vorgestreckt; Bl. glockig, 1,6 cm lang, 2 cm breit; Sep. grnlichgelb,
Abb. 2948. Mamillaria gatesii Jon. oder eine ihr nahestehende Form.
3172
Mamillaria
Mamillaria
3173
Craig hat zwei weitere Funde von Gates, M. marshalliana und M. pacifica,
nur als Standortsformen angesehen und somit die Beschreibung zusammengefat,
die Bltenfarbe z. B. grngelb genannt, obwohl Gates beim Typus obiger Art
nur gelb sagt. Da irgendwie die Unterschiede der drei Arten gekennzeichnet
werden mssen, fasse ich sie nicht zusammen, sondern gebe Gates Originalbeschreibungen hierunter wieder, wobei es dahingestellt bleiben mag, ob man
die Pflanzen wirklich als eine einzige Art ansehen soll, bzw. ob es richtiger wre,
die folgenden zumindest als Varietten anzufhren, was auf jeden Fall bei M. pacifica als zutreffender erscheint, da sie nach Gates Abbildung wahrscheinlich eine
hhere Bz.-Ordnungszahl aufweist, jedenfalls zahlreichere und zierlichere Warzen:
Mamillaria marshalliana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, KaktusABC, 398. 1935
Neomammillaria marshalliana Gat., C. & S. J. (US.), VI:1,4. 1934.
Gelegentlich sprossend, tief sitzend, bis 12 cm , blaugrn; W. verlngert,
bis 1,2 cm lang; Ar. anfangs weiwollig, dann kahl, rund; Ax. schwach wollig;
Rst. 813, unregelmig bis 1 cm lang, spreizend, wei mit dunklen Spitzen,
dann wei; Mst. 1, 1 cm oder weniger lang, wei mit dunklen Spitzen; Bl.
grngelb, 1,5 cm lang, 2 cm breit; Sep. mit purpurner Mitte; Pet. ganzrandig,
hell grnlichgelb; Staubb. hellgelb; N. 8, grngelb; Fr. unbekannt.
M e x i k o (Niederkalifornien, auf granitischen Klippen eines Canyons 2 Meilen
unterhalb von San Bartolo, die Verbreitung auf die engen Canyons der
niedrigen Berge um San Bartolo begrenzt).
Weicht durch dunkelgrne Farbe ab und mehr grnlichgelbe Blten.
Mamillaria pacifica (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
398. 1935
Neomammillaria pacifica Gat., C. & S. J. (US.), VI:1,5. 1934.
Tief sitzend, meist sprossend, oft teilend, kugelig mit flachem oder eingesenktem Scheitel, Einzelkpfe bis 15 cm hoch und breit, dunkelgrn; W.
dichtstehend, schwach 4kantig, lnglich, bis 1,3 cm lang; Ar. rund, anfangs
wollig; Ax. wollig, in der Bltenzone strker; Rst. 712, anfangs wei mit
braunen Spitzen, spreizend, nadeldnn, aufwrts gebogen, die oberen bis
5 mm, die unteren bis 10 mm lang; Mst. 1, 11,5 cm lang, steifnadelig,
braunspitzig; Bl. grngelb, Mitte dunkler; Perigonbltter 1 cm lang, gespitzt,
ganzrandig, die Sep. mit purpurner Mittellinie; Fr. unbekannt. M e x i k o
(Niederkalifornien, wahrscheinlich auf die niedrigeren Kstengebiete 8 Meilen
nrdlich von Todos Santos begrenzt [Kap-Distrikt]).
Nach Gates ist es eine der grten milchtragenden Arten Niederkaliforniens. Dies, die dunkelgrne Farbe und die bei den beiden vorherigen Arten
in den Originalbeschreibungen nicht erwhnte dichotomische Teilung sowie
die nach dem Originalfoto viel dichtere Stellung der schlankeren Warzen
lassen diese Pflanze gut als eigene Art erscheinen, zumindest aber als eine
gute Variett. Dies kann nicht mehr als slight variation (Craig) bezeichnet
werden.
44. Mamillaria brandegeei (Coult.) Brand. Erythea, 5:111. 1897
Cactus brandegeei Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:96. 1894. Neomammillaria brandegeei (Coult.) Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln und sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkelgrn, bis 9 cm ; Scheitel
eingesenkt, aber nur schwach; W. nach Bz. 13:21. fest, am Grunde scharf
4kantig, oben mehr konisch, 610 mm lang; Ar. rund, gro, zuerst grauwei-
3174
Mamillaria
filzig; Ax. anfangs mit dichter, weier Wolle und hier und da einer vereinzelten
weien B.; Rst. 810 (Brandegee: 916), 710 mm lang, dnnadelig, steif,
gerade, glatt, weilich mit dunklen oder gelbbraunen Spitzen, schwach abstehend;
Mst. 234, bis 2 cm lang, steifnadelig, gerade oder leicht gebogen, glatt, Basis
rotbraun, oben dunkler, spreizend abstehend; Bl. klein, 8 mm lang; Sep. mit hellbrauner Mittellinie, Rand hellgrn, oval, scharfspitzig, bewimpert; Pet. grngelb,
rote Mittellinie, lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf. wei: Staubb. gelb;
Gr. grn; N. 47, grn; Fr. rosa bis hellrot1), unten heller, keulig, 1,5 cm lang,
ohne Perianthrest; S. mattbraun, gebogen birnfrmig, 1 mm gro. M e x i k o
(Niederkalifornien; San Jorge, und von Hamiltons Rancho bis Calmalli) (Abb.
2950).
)Die Frucht soll (ob immer?) einige Schuppen aufweisen, was recht ungewhnlich ist.
Mamillaria
3175
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3176
Mamillaria
46. Mamillaria zuccariniana Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:331. 1832
Neomammillaria zuccariniana (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:89. 1923.
Chilita zuccariniana (Mart.) Orc., Cactography, 3. 1926. Mamillaria
centricirrha zuccariniana Schelle, Kakteen, 330. 1926.
Rmpler schrieb, wahrscheinlich versehentlich, M. zuccarinii, sagt
Craig bei seiner Fig. 303; ich finde 1886 nur zuccariniana.
Mamillaria
3177
Abb. 2952. Mamillaria zuccariniana Mart. Von Tiegel als M. macracantha DC. angesehen
(Foto: Tiegel.)
Schumann stellte (wie auch Schelle) die Art zu M. centricirrha, was meines
Erachtens durchaus berechtigt ist; Craigs Einwand, da die Blte anders gefrbt sei, ist ja nur auf die Nichttrennung von M. magnimamma und M. centricirrha zurckzufhren. Die Mittelstacheln sind in Lnge und Form ziemlich
variabel.
Mamillaria monocentra Jac. Allg. Gartenztg., 24:90. 1856
Wrde dem Craig-Schlssel nach hier einzureihen sein. Rmpler und Schumann war sie nicht oder ungengend bekannt: Gedrckt-kugelig, dunkelgrn,
bis 8,5 cm , 12,5 cm hoch; Scheitel vertieft; W. am Grunde vierseitig, oben
stumpf, pyramidisch, mit seitlich abgeflachter Spitze; Ar. anfangs weiwollig;
Ax. zuerst kahl, spter weiwollig, zuletzt wieder verkahlend; Rst. 6, 25 mm
lang, die oberen krzer, die unteren lnger und strker, alle abstehend; Mst. 1,
bis 2,5 cm lang, gerade, krftig-nadelig, etwas zurckgebogen, gelblichbraun
201*
3178
Mamillaria
Abb. 2953. Mamillaria bachmannii Bd. Eine Form mit zahlreicheren Randstacheln und
zum Teil nur 23 (selten 4) mehr pfriemlichen Mittelstacheln, die Wollbildung in den Axillen
geringer. (Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3179
Rand meist ganz, gelegentlich bewimpert; Pet. tiefrosa mit purpurrosa Mittellinie, diese breit, oben dunkler, breiter blarosa Rand, linear, zugespitzt, ganzrandig; Staubf. wei, oben blarosa; Staubb. brunlichgelb; Gr. krftig, bla
kremfarben; N. 48, brunlichrosa, 2 mm lang; Fr. karmin im Oberteil, unten
fast wei, dickkeulig, 1,8 cm lang, mit trockenem Perianthrest; S. braun, kugeligbirnfrmig, Hilum subbasal, schwach runzlig, 1,4 mm gro. M i t t e l-M e x i k o (?)
(Abb. 2953). Nach Heinrichs Foto kann die Mst.-Zahl anfangs geringer sein.
Die Pflanze erscheint weder in den letzten Preislisten von Schmoll noch von
Schwarz, ist also von diesen nicht wildwachsend gesehen; H. Bravo fhrt sie
1937 auch nicht an. Daher mag Craig recht haben, wenn er es fr mglich hlt,
da es ein Bastard ist; dann wre die sehr schne Pflanze berraschend konstant.
48. Mamillaria phymatothele Berg Allg. Gartenztg., 8:129. 1840
Mamillaria ludwigii Ehrbg. M. ludwigii clavata Walp. Cactus ludwigii
Kuntze. C. phymatothele Kuntze. Neomammillaria phymatothele
(Berg) Br. & R., The Cact., IV:76. 1923.
Einzeln, gelegentlich von unten Sprossen bildend, anfangs kugelig, spter
lnglich, 69 cm , dunkel blulichgraugrn; W. nach Bz. 8:13, fest, pyramidisch, unterseits gekielt, seitlich gekantet, oberseits gerundet, kaum 1 cm hoch,
schief gestutzt, 914 mm lang; Ar. rund, eingesenkt, bis 4 mm gro, zuerst weiwollig; Ax. nur anfangs mig weiwollig; Rst. 37 (zuweilen 13 kurze Beistacheln), die oberen 36 mm lang, die seitlichen 1,31,7 cm lang, der unterste
lngste bis 3,5 cm lang, alle pfriemlich, abstehend, gerade, der unterste stark abwrts geneigt, glatt, grauwei mit rotbraunen Spitzen, anfangs ganz gelblich:
Mst. 1 (2), 12 cm lang, pfriemlich, vorgestreckt, steif, glatt, anfangs rtlichgelb bis dunklerrot, spter grau mit schwarzen Spitzen, meist etwas abwrts geneigt; Bl. trichterig, 11,5 cm lang; Sep. dunkelbraun, Rand heller, lanzettlich;
Pet. feurig karmin, lanzettlich, gespitzt; Staubf. wei; Staubb. chromgelb; Gr. unten grnlichgelb, oben
rosenrot; N. 7, gelblich; Fr. unbekannt, ebenso die (wahrscheinlich
braunen) S. M e x i k o (MittelMexiko und Hidalgo). (Abb. 2954).
Tiegel meint in Jahrb. DKG.,
I:86. 193536, irrtmlich, da es
sich um eine M. centricirrha-Form
handelt, wohl weil Britton u. Rose
in The Cact., IV:75. 1923, Fig. 68,
eine undefinierbare Pflanze als
M. phymatothele abbildeten, die in
Blh. Kakt., I:Tafel 32, als M. centricirrha var. verffentlicht wurde.
v. trohartii Craig non Hildm.
Mamm.-Handb., 76. 1945
Mehr niedergedrckt und
sprossend; Mst. 124; Sep.
mit gesgtem Rand, linearoblong; Pet.: tief purpurrosa
Mittellinie,
Rand
blasser,
3180
Mamillaria
)Wohl nach Katalog Schmoll (1947), wo unrichtig Hamilton Hoytae geschrieben wurde.
Mamillaria
3181
bis 2,5 cm lang vorhanden ist. Die Frbung der St. hnelt ebenfalls der
obigen Art. Da die Mittelstachelzahl einmal etwas geringer sein kann, ist
nicht ungewhnlich. Wahrscheinlich ist die vorstehende nicht gltig beschriebene Art nur ein Synonym der 1931 von H. Bravo beschriebenen.
49a. v. fulvaflora Craig Mamm.-Handb., 78. 1945
Im Habitus dem Typus der Art gleichend; Bl. kleiner, 1,21,5 cm lang; Sep.
unten bla brunlichgrn, mit breitem orangebrunlichrosa Mittelstreif, nach
oben verjngend, Spitze rosaorange, linearlanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt
bis fein gewimpert, zum Teil auch nicht; Pet. rckseitig mit breitem orangebrunlichem Mittelstreifen, oberseits blarosa, Rnder gelbbrunlich, lanzettlich
zugespitzt, fast ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. hellgelb;
Gr. bla grnlichwei; N. 6, krem, brunlichrosa Rckenstreifen. Am gleichen
Standort wie der Typus der Art.
3182
Mamillaria
Mamillaria
3183
v. autlanensis Craig & Daws. ist vielleicht mit den greren Polstern und
1 Mittelstachel sowie 6 Randstacheln, den strohfarben bis (mittlere) gelbbraun
gefrbten Stacheln und hell brunlichorange Staubbeuteln eher eine gute,
eigene Art,
Die Unterschiede von M. pseudoscrippsiana s. bei dieser.
51. Mamillaria esseriana Bd. ZfS., 3:289. 1928
Zunchst einfach, keulenfrmig, bis 10 cm hoch, oben 6 cm , dichotomisch
teilend und dann niedrig verzweigt, schlfrig matt- und graugrn1); Scheitel kaum
eingesenkt, wenig wollig und von den gelben Mst. berragt; W. nach Bz. 13:21,
ca. 8 mm lang und dick, am Grunde rautenfrmig, nach oben undeutlich vielflchig, Unterkante gekielt, Spitze schrg abwrts abgestutzt; Ar. elliptisch,
34 mm gro, anfangs stark weiwollig; Ax. im Scheitel kahl, bald weiwollig
und mit weien, gewundenen B. besetzt; Rst. bis 10, nur seitwrts und nach
unten stehend, steif borsten- bis dnn nadelfrmig, rein wei, die seitlichen
ca. 3 mm, nach unten zu bis ca. 8 mm lang, leicht vorgespreizt; Mst. 6, nur im
Kreise, keiner geradeaus, stark vorspreizend, steif nadel- bis pfriemfrmig, der
gerade aufwrts weisende krzeste 7 mm lang, der lngste nach unten stehende
bis 1,5 cm lang; alle Mst. hell und durchscheinend bernsteingelb, Spitze dunkler
bis brandrotbraun, Fu kurz dunkelgelb, nicht verdickt; Bl. aus den mit dicker
Wolle und ca. bis 16, ungefhr 15 mm langen Borsten besetzten Ax., trichterig,
ca. 12 mm ; Ov. sehr klein, in der Wolle; Sep. grnlich mit rtlichbraunem
Mittelstreifen, Rand heller, fein gezhnelt; Pet. uere Reihe ca. 1 cm lang, 3 mm
breit, schlank lanzettlich, mit feiner Spitze, karminfarbig mit dunklerem Mittelstreif, innere Reihe gleichgeformt, etwas lnger, feurig karminrot; Staubf. und
Gr. rosakarmin; Staubb. wei; N. 56 strahlend, weilich bis blarosa; Fr. und
S. unbekannt. M e x i k o (aus Chiapas von Schmoll berichtet), in den sdlichsten
Gebieten, bis Mittelamerika (Guatemala?).
Craig gibt als Synonym an: Mamillaria brevispina Bd., ZfS., 3:289. 1928.
Bdeker hat dort aber von ohne Autor gesprochen, da der Name nicht zutreffend und in der Literatur nicht zu finden ist; man kann also Bdeker nicht
als Autor nennen. Die Art scheint der vorigen und ihren Varietten nahezustehen.
52. Mamillaria geminispina Haw. non DC. In Till, Phil. Mag., 63:42. 1824
Eine lange Zeit weit mehr unter dem Namen Mamillaria bicolor bekannt
gewesene Art, ein wegen der fast ganz weien Bestachelung ebensowenig glcklich
gewhlter Name wie M. geminispina. Die Spezies ist, was die Stachellnge anbetrifft, uerst variabel, von sehr kurz- bis ziemlich langstachlig, so da eine
Abgrenzung solcher Formen schwerhlt, wie ich an den groen Gruppen sah,
die ich 1939 in der Barranca Venados Hid. sammelte. Da aber die extremen
Unterschiede betrchtlich sind, kann man die am Ende der Beschreibung aufgefhrten Namen zu ihrer Kennzeichnung verwenden. Da auch Rmpler (Handb.
Cactkde., 289. 1886) Dr. Poselgers Bericht wiedergibt, wonach sowohl in der
Pflanzenhhe wie in der Bestachelung alle nur denkbaren bergnge gefunden
werden, kann aber zu der vorerwhnten Abgrenzung nur je ein Name fr besonders lang- und kurzstachlige Formen gewhlt werden.
1
)Besehreibung nach Bdeker. Alte Kulturpflanzen werden bis ber 20 cm hoch und
bis ca. 9 cm , weniger dichotomisch teilend als seitlich sprossend, Mittelstacheln auch rein
gelblich bis fast weilich. (Abb. in Bd. VI.)
3184
Mamillaria
Danach teile ich die Art bzw. ihre bei Craig verzeichneten Synonyme auf:
Mamillaria geminispina Haw. v. geminispina
Mamillaria bicolor Lehm., Del. Sem. Hort. Hamburg. Bot. 7. 1830.
M. nivea Wendl. non K. Sch. Cactus geminispinus Kuntze.
C. niveus Kuntze1). Neomammillaria geminispina (Haw.) Br. & R.,
The Cact., IV:98. 1923.
Spter groe Gruppen bildend, bis 2 m und zum Teil ziemlich hoch; Einzelkpfe hellgrn, kugelig bis zylindrisch bis spter keulig, bis 18 cm lang und
8 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, am Grunde vierseitig,
oben rund, oberseits abgeflacht, ca. 7 mm lang und unten breit; Ar. oval,
23 mm gro, nur anfangs mit weier Wolle; Ax. mit weier Wolle und
1020 weien, gewundenen B. bis zur Lnge der W.; Rst. 1620, ca. 5 bis
7 mm lang, dnnadelig, gerade oder gebogen, glatt, halbbiegsam, kalkwei, horizontal spreizend; Mst. beim eigentlichen Typus, bzw. der Form
mit mittellangen St., die hier als Typus angesehen wird, 24 (6), die oberen
bis ber 2 cm lang, die anderen 715 mm lang, alle steifnadelig, gerade oder
schwach gebogen, glatt, nicht am Grunde verdickt, kalkwei, Spitze braun
bis dunkel- (zum Teil rtlich-) braun oder braunschwarz; Bl. breittrichterig,
1,71,9 cm lang; Sep. mit kirschrotem Mittelstreifen, Rnder wei, lanzett-
Abb. 2957. Mamillaria geminispina Haw. non DC., normal bestachelter Typus der Art.
(Foto: Heinrich.)
1
)Coulter nennt in Contr. U.S. Nat. Herb., 378. 1898, auch den Namen Cactus niveus
aristatus hort.
Mamillaria
3185
3186
Mamillaria
Rst. (stets?) nach Rmpler zweireihig, uere 1618, innere 67, wei;
Mst. 1, sehr lang, fuchsrot gespitzt; ziemlich lang werdende Einzelpflanzen.
Epidermis graugrn. (Abb. 2958).
Das Foto von Heinrich zeigt, da auch bis 3 lngere oder gewhnlich 2 lngere
Mst. gebildet werden, 1 davon aber stets besonders lang. Die Farbe der Spitze
mag wechseln.
Borg hat hiermit v. nivea (K. Sch.) verwechselt, so da es heien mu: M.
geminispina v. nivea Borg ein Synonym von v. nobilis, da Borg lngere weie
Stacheln angibt, Schumann fr v. nivea dagegen krzere!
52b. v. brevispina (Hildm.) Backbg. n. comb.
Mamillaria nivea brevispina Hildm., Verz. 4. 1888. M. bicolor nivea
K. Sch. non Borg.
Mst. krzer, zahlreicher, nicht gekrmmt (K. Sch.).
Nach Heinrich soll es auch eine M. nivea hort. non Wendl. geben (Pflanze
von De Laet?), die zum M. elegans-Formenkreis gehrt.
Verunstaltete Namen sind: M. nivea wendlei in Labouret, sowie M. bicorem,
den Craig von Salm-Dyck erwhnt (Cact. Hort. Dyck., 86. 1850); er macht hier
aber einen doppelten Fehler, indem er Lem. statt Lehm. angibt, und auerdem
handelte es sich um den Akkusativ von M. bicolor, bei dem versehentlich nur
zwei Buchstaben ausgelassen wurden.
53. Mamillaria evermanniana (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria evermanniana Br. & R., The Cact., IV:97. 1923.
Einzeln bis sprossend, kugelig bis zylindrisch, 57 cm ; Scheitel gerandet;
W. nach Bz. 13: 21, fest, hellgrn, konisch, Kuppe sehr klein, 89 mm lang,
unten 6 mm breit; Ar. oval, anfangs dicht weiwollig; Ax. dicht weiwollig zu
Anfang, mit weien gewundenen B. bis 58 mm lang; Rst. 1215, 58 mm lang,
dnnadelig, gerade, halbbiegsam, glatt, kalkwei, die unteren mit rtlicher Spitze,
alle anfangs etwas abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 24, 1,2-1,5 cm
lang, derbnadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, glatt, steif, unten nicht verdickt, in der Jugend rtlichbraun, spter kalkwei mit braunen Spitzen; Bl.
rhrig, 1,5 cm lang; Sep. mit breiterem brunlich-purpurrosa Mittelstreifen,
schmaler rosa Rand, dieser gesgt, lanzettlich, gespitzt; Pet. rosen- bis purpurroter Mittelstreifen, Rand bla olivgrn bis kremfarben, lanzettlich, gespitzt,
ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. bla grnlichgelb; N. 5, olivgrn, 1 mm
lang; Fr. rot, keulig, 1 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen- birnfrmig.
Hilum subbasal, 1 mm lang. Mexiko (Niederkalifornien und nahe Inseln des
Golfes von Kalifornien, z. B. Cerralboa und Nolasco Insel) (Tafel 252 oben rechts).
Soulaire schreibt in Cactus, Paris, 4647, 248. 1955, unrichtig M. auermaniana.
M. nolascana Radley, kurz beschrieben in C. & S. J. (US.), XII:5. 1940.
scheint nicht damit identisch zu sein, wie Craig meint: 1520 cm , bis 30 cm
lang, spter sprossend, milchend; Ax. anfangs dichtwollig; Bl. ziemlich gro,
tiefrosa. Es soll auch den Katalognamen von Schwarz Mamillaria nolascensiana
(1947) geben.
54. Mamillaria saetigera Bd. & Tieg. In Bdeker, Mamm.-Vergl.-Schlssel.
49. 1933
Einzeln, kugelig, glnzend dunkelgrn, 67 cm hoch; Scheitel etwas vertieft;
W. nach Bz. 13: 21, pyramidisch, aber nicht gekantet, stumpf gestutzte Kuppe,
1,2 cm lang, unten 56 mm breit; Ar. elliptisch, 12 mm gro, nur ganz zu
Anfang wollig; Ax. weiwollig und mit weien B., besonders am unteren Pflanzen-
Mamillaria
3187
teil; Rst. 1520, 7 mm lang, die obersten am krzesten, alle gerade, glatt, dnnnadelig, wei, fast horizontal bis schwach abstehend; Mst. 2, 711 mm lang,
dnnpfriemlich, glatt, gerade, wei mit braunen Spitzen, stark abstehend, oft
auf- und abwrts gebogen; Bl. mehr hochseitlich, 2 cm lang und breit, breittrichterig; Sep. fast wei, rosa Mittelstreifen, sehr schmallanzettlich, spitzig,
Rand gesgt, 1 cm lang; Pet. ebenso, nur etwas dunkler in der Tnung; Staubf.
unten wei, oben rosa; Staubb. gelb, Gr. rosa; N. 45, dunkelgelb; Fr. rot,
schlankkeulig, 1,8 cm lang, mit Perianthrest; S. gelblichbraun, gebogen-birnfrmig, kleines seitliches Hilum, 1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, Grenze
von San Luis Potos, Typstandort: Hazienda Cenca, auf 400500 m). (Abb. 2959).
3188
Mamillaria
Craig erhielt die Pflanze von Schmoll, ohne weitere Angaben, als neue Art.
Craig war darber im Zweifel und sah sie nur als Variett an. Die hnlichkeit
ist aber nur eine oberflchliche und, genau genommen, sind so gut wie alle
Merkmale Krperfarbe, Axillenwolle und -borsten bzw. deren Farbe, Stachelzahl, Bltengre und -frbe verschieden, so da man eher Schmolls
Ansicht folgen knnte. Der Artname Mamillaria quadricentralis wre bisher frei.
55. Mamillaria standleyi (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria standleyi Br. & R., The Cact., IV:97. 1923.
Einzeln und sprossend, bis 1 m groe Rasen bildend; Einzelkpfe nahezu kugelig,
glnzend krftiggrn, bis 15 cm ; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21,
fest, konisch, oben rund und etwas abwrts gestutzt, unterseits kielig, 9 mm lang,
unten 78 mm breit; Ar. anfangs dicht weiwollig; Ax. mit weien B. und dichter
weier Wolle in der Bltenregion; Rst. 1619, 48 mm lang, die obersten am
krzesten, alle feinnadelig, gerade, glatt, halbbiegsam, wei mit dunklen Spitzen,
schwach abstehend; Mst. 4, 68 mm lang, die untersten am lngsten, alle gerade,
krftig-nadelig, glatt, rtlichbraun, vorgespreizt abstehend; Bl. trichterig, im
Kranz nahe dem Scheitel, 1,2 cm ; Sep. mit rtlich-purpurnem Rand und purpurner Mittellinie, linear, Spitze stumpflich, Rand bewimpert; Pet. purpurrosa.
dunklere Mittellinie, Rand silbrig, lineallanzettlich, Spitze stumpflich, Rand unregelmig bewimpert oder gesgt, zuweilen glatt; Staubf. bla purpurrosa;
Staubb. tiefgelb; Gr. blagelb; N. 5, hellgrn; Fr. scharlach, keulig, 1,21,6 cm
lang, mit Perianthrest; S. brunlich. M e x i k o (Sonora, Sierra de Alamos, bei
Alamos).
Nach Craig soll bei den Pflanzen die Neigung, Rasen zu bilden, mit der Hhe
zunehmen, d. h. in tieferen Lagen kommen geringer sprossende bis einzelne
Exemplare vor; in hheren Lagen tritt die Art mit Pilosocereus leucocephalus
gemeinsam auf. Da Craig angibt, da M. canelensis obiger Art entfernt hnelt,
mag die von Schwarz in Katalog 1955 als rotblhende M. canelensis angebotene Pflanze auch eine Form der M. standleyi oder M. floresii gewesen sein.
55a. v. robustispina Craig Mamm.-Handb., 86. 1945
W. bis 1 cm lang und unten breit; Rst. 20. 46 mm lang, dnnadelig, wei
bis kremfarben; Mst. 56, 58 mm lang, pfriemlich, dunkel kremfarben mit
braunen Spitzen; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Sierra de Alamos).
Craig hlt es fr mglich, da diese Pflanze wenn die Fehlenden Details
bekannt sind anderswohin gehrt.
Es gibt auch eine Form mit besonders aufflligem bzw. lngerem Mittelstachel.
(Abb. 2960).
56. Mamillaria lindsayi Craig C. & S. J. (US.), XII:11, 182. 1940
Zuerst einzeln, dann sprossend und zuletzt bis 1 m breite Gruppen bildend;
Einzelkpfe kugelig, bis 15 cm hoch und breit; Scheitel abgeflacht und vertieft;
W. nach Bz. 13:21, fest, dunkel graugrn, konisch-viereckig, aber nicht deutlich
gekantet, unterseits gekielt, 610 mm lang, unten 57 mm breit; Ar. oval,
bis 2 mm gro, nur anfangs mit etwas brunlichem Filz; Ax. mit dichter weier
Wolle, bei alten Pflanzen oben zunehmend und manchmal fast bis in Warzenhhe,
dazu bis 8 gedrehte weie B., oft lnger als die W.; Rst. 1014, 28 mm lang,
die 34 obersten am krzesten und dnnadelig, die unteren etwas krftiger, alle
gerade, glatt, die oberen wei, die unteren brunlich- bis goldgelb, alle horizontal
spreizend; Mst. 24, meist 4, 412 mm lang, die 23 obersten am krzesten,
Mamillaria
3189
der unterste der lngste und krftiger, alle nadelig, gerade, glatt, steif, am Grunde
verdickt, hell goldbraun bis etwas rtlich, spter horngrau, spreizend, der unterste
vorgestreckt bis leicht abwrts weisend, die brigen etwas aufwrts; Bl. im Kranz,
ziemlich hoch erscheinend, bei Sonne mehrere Tage offen, fast rhrig, 1,52 cm
lang, 1 cm ; Sep. 24, hell grnlichgelb, mit orangegelbem Mittelstreifen, elliptisch, Spitze stumpflich, Rnder fein gesgt, 1,5 cm lang; Pet. 20, hell grnlichgelb, elliptisch, Spitze stumpflich bis ausgerandet, ganzrandig bis fein gewimpert,
1,5 cm lang; Staubf. blagelb bis wei; Staubb. zitronengelb, klein, abgeflacht;
Gr. hellgelb, bis 2 cm lang; N. 45, brunlich grnlichgelb, 2 nun lang; Fr. scharlach, zylindrisch-keulig, 2 cm lang, angeblich noch im gleichen Jahr reifend, mit
Abb. 2960. Mamillaria standleyi (Br. & R.) Orc., Form aus der Sierra Canelo mit 2 Mittelstacheln, davon einer aufflliger lang (Craigs var.? in Mamm. Handb., 86. 1945, mit
lngeren Mittelstacheln, hnlich wie bei M. canelensis).
3190
Mamillaria
Mamillaria
3191
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3192
Mamillaria
Abb. 2963. Farbbild der Mamillaria sonorensis-Form?, die Schwarz als Mamillaria evermanniana bezeichnete.
Mamillaria
3193
202*
3194
Mamillaria
Es gibt aber, wie meine Abbildungen zeigen, eine hhere und eine flachere
Form mit gleich groen Blten und beide mit ca. 1516 Randstacheln, die also
beide nur als M. hemisphaerica angesehen werden knnen (Blte bis 1,5 cm gro),
die Blten jedoch verschieden gefrbt: neben der Farbe des Typus der Art noch
solche mit weilich-brunlichem Ton der Petalenmitte; diese ist bisher ebensowenig beschrieben wie die ziemlich langstachlige Form der hier als M. applanata
angesehenen Pflanze der Abb. 2968, bei der die Blte auerdem einen krftigen
rosa Schlund hat. Britton u. Rose mgen durchaus recht haben, wenn sie
meinen, da diese drei Arten zusammengehren; ich folge aber ihrem Beispiel
der Trennung, damit wenigstens die Hauptformen leichter auseinandergehalten
werden knnen.
Abb. 2964. Mamillaria hemisphaerica Eng. mit verschiedenen Bltenfarben: links: rosa gestreifte Petalen des Typus der Art; rechts: Blte wei mit hellbrunlichen Streifen.
1
Mamillaria
3195
Craig beschreibt M. hemisphaerica: Einzeln, abgeflacht kugelig (Backestimmt nicht immer, die Krper knnen auch etwas gestreckt sein [s.
Abb. 2964, rechts]; die Bezeichnung abgeflacht wird daher besser fr M. applanata verwandt), 812 cm breit, ziemlich tief sitzend; Scheitel rund bis halbrund;
W. nach Bz. 8:13 und 13: 21 (hieran zeigen sich vielleicht auch Rassenunterschiede!), fest, dunkelblaugrn, verlngert vierflchig, unten schwach gekantet,
oben fast rund, unterseits gekielt, 1015 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. fast
rund, 1 mm breit, nur zu Anfang mit kurzer weier Wolle; Ax. fast kahl, ohne B.;
Rst. 913, 28 mm lang, die oberen am krzesten, dnnadelig, gerade, steif,
glatt, kremfarben bis brunlich, Spitze dunkler bis schwarz, etwas abstehend;
Mst. 1, 34 (8) mm lang, dnnpfriemlich, gerade bis leicht aufwrts gebogen,
steif, glatt, am Grunde hellbraun, Spitze dunkler bis schwarz, vorgestreckt oder
leicht aufgerichtet; Bl. breittrichterig, 11,5 cm lang; Sep. mit hellgrau-purpur
Mittelstreifen, kremfarbener Rand; linearlanzettlich, gespitzt oder oben abgestumpft, ganzrandig; Pet. mit rosa bis rtlicher Mittellinie, Rnder fast wei,
ganzrandig, Spitze oft geschlitzt; Staubf. unten wei, oben blarosa; Staubb.
schwefelgelb; Gr. blakremfarben; N. 58, grnlich-brunlich, 3 mm lang; Fr. rot,
langkeulig, bis 1,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. matt rtlichbraun, birnfrmig,
Hilum subbasal, etwas rauh, 1,2 mm gro; W. sowohl rbig wie faserig. U S A
(SO-Texas), N-M e x i k o (Tamaulipas, Nuevo Len, Sonora).
Es gibt auch eine Form mit gestreckterem Krper und hellbrunlichweiem
Mittelstreifen der Petalen (im Jardin Botanique Les Cdres beobachtet).
Craig stellte sehr unterschiedliche Mittelstachellngen fest, uerst kurz, bis
34 mm, und auch (Sonora) solche bis 0,8 cm Lnge.
berg:
3196
Mamillaria
Mamillaria
3197
die oberen borstenfrmig, die unteren krftig-nadelig, alle gerade bis etwas zurckgebogen, steif, glatt, wei mit brunlicher oder schwarzer Spitze, etwas abstehend;
Mst. 12, 4 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, glatt, steif, unten hellbraun,
schwarze Spitze, vorgestreckt bis aufgerichtet; Bl. trichterig, 2,53 cm lang,
1,52,5 cm breit; Sep. mit breitem brunlichrosa Mittelstreifen, Rand bla
kremfarben bis wei, lanzettlich, spitzlich, Rand bewimpert, 33,5 mm breit;
Pet. mit blulichrosa Mittelstreifen, Rand fast wei, linear-lanzettlich, spitzlich,
ganzrandig bis gesgt; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr. sehr
bla brunlichgrn im Oberteil, nach unten zu noch heller, 1,8 cm lang; N. 6,
rtlich, 2 mm lang; Fr. scharlach, verlngert-keulig, mit Perianthrest; S. dunkelbraun. M e x i k o (Chihuahua, Cosihuiriachi) (? Abb. 2966).
Unter dem falschen Namen M. dawsonii fhrt Schwarz im Katalog 1955 eine
Pflanze hnlich gummifera, sprossend und ziemlich grokpfige Gruppen bildend; sie hat auch Milchsaft und keine Borsten in den Achseln und mag eine
Variett oder Form der obigen Art sein; es ist mir nicht bekannt, ob sie stets
sprot.
Mamillaria buchheimeana Quehl (MfK., 97. 1917) wurde von Britton u. Rose
irrtmlich zu M. heyderi gestellt, wohl weil Quehl schrieb gehrt in Schumanns
System dicht h i n t e r M. heyderi; Craig vermutet richtiger, da sie mit M. gummifera identisch war, obwohl die Griffelfarbe wei, oben rosaroter Hauch etwas
abweichend ist; sonst sind aber keine Unterschiede festzustellen.
63. Mamillaria pachyrhiza Backbg. Beitr. Sukkde. u. -pflege, 2:39. 1939
Einzeln, tief sitzend, in der Trockenheit fast im Boden verschwindend, bis
15 cm , eigentlicher Pflanzenkrper 34 cm hoch, der lebende Teil inmitten
eines Mantels abgestorbener W. mit ihren St.; W. blattgrn, etwas zusammengedrckt; Ar. fast kahl; Ax. nackt; Rst. 1518, bis 1 cm lang, wei, horizontal
gerichtet und verflochten; Mst. 46, am Grunde verdickt, unterschiedlich
Abb. 2966. Eine Form der Mamillaria gummifera Eng. oder eine ihr nahestehende Art, von
Schwarz unrichtig als M. dawsonii (Hought.) Craig bezeichnet, eine grokpfige Gruppenpflanze, Warzen milchend.
3198
Mamillaria
Mamillaria
3199
Britton u. Rose sagen 1018, Craig 1520, Schelle (der in Kakteen, 325.
1926, unter M. heyderi auch M. applanata und M. hemisphaerica zusammenfat)
sagt: 22 Rst.
Eine Unterscheidungsmglichkeit der Haupttypen erscheint mir nur wie unter
M. hemisphaerica gesagt als gegeben. M. applanata scheint wirklich auch nach
dem Bild von Britton u. Rose nicht immer nur abgeflacht zu sein. Dafr
spricht auch die Abb. 2968, die eine von Schwarz gesammelte Pflanze zeigt,
mit ca. 2,3 cm langen Mittelstacheln (leider hat Schwarz nicht aufgegeben, ob
dies nur eine seltenere Form mit so langen Mittelstacheln war), die Blte aber
ziemlich gro, mit rosa Griffel und Schlund. Aus vorgesagtem Grunde kann ich
sie nicht beschreiben. Die Randstachelzahl ist hier ca. 1415, liegt also an der
Grenze der Angaben von Britton u. Rose einerseits und von Craig andererseits,
zeigt, wie schwankend dieses Merkmal sein kann, whrend die ungewhnlich
groe Blte eindeutig auf M. applanata verweist, von der Heinrich ein zwar
dem Namen nach sehr typisches, im Vergleich zur vorstehenden Form mit langen
Mittelstacheln aber stark abweichendes Foto aufnahm.
M. lindheimeri Eng., in der Literatur als Synonym von M. texensis bezeichnet,
gehrt danach hierher.
65. Mamillaria johnstonii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria johnstonii Br. & R., The Cact., IV:80. 1923.
Einzeln, nur gelegentlich unten sprossend, halbrund bis kugelig, 1520 cm
gro; Scheitel nur schwach vertieft; W. nach Bz. 13: 21, etwas matt blulichgraugrn, fest, bis zur Spitze 4kantig, 1013 mm lang, unten 69 mm breit;
Ar. rund bis oval, nur anfangs mit schwacher Wolle; Ax. mit etwas Wolle, ohne B.;
Rst. 1015, 69 mm lang, die oberen krzer, alle nadelig, steif, gerade, glatt,
wei bis hornfarben mit rtlichbraunen oder schwarzen Spitzen, leicht ab.
stehend; Mst. (1) 2, 10 mm lang, gerade, steif, pfriemlich, zum Teil (?) seit.
Abb. 2968. Mamillaria applanata Eng., mit ungewhnlich groer Blte, rosa Griffel und rosa
Schlund (eine Form oder Variett?), die Mittelstacheln ziemlich lang.
3200
Mamillaria
Die Abbildung zeigt eine Pflanze, die von Schwarz als M. guaymensis vertrieben wurde, aber nur 12 Mittelstacheln hat, Sep. so gut wie ganzrandig, Pet.
oben auf der Oberseite zur Spitze hin zuweilen mit dunklerem Mittelfeld. Es kann
sich hier nicht um v. guaymensis Craig handeln, da diese 46 Mittelstacheln hat.
Die Beschreibung gibt den Text Craigs wieder, nur auf den Typus der Art
abgefat.
65a. v. sancarlensis Craig Mamm.-Handb., 99. 1945
Unterscheidet sich durch 2 Mst., bis 2,5 cm lang, gewunden, halbbiegsam;
Rst. 1518; Pet. oben stumpflich. Gleicher Standort.
Oben stumpfliche Petalen scheinen zwischendurch auch beim Typus der Art
aufzutreten. Craig schreibt unter dem Bild Fig. 80: M. johnsonii v. scarcarlensis,
ein Druckfehler.
65b. v. guaymensis Craig Mamm.-Handb., 99. 1945
Unterscheidet sich vom Typus der Art durch 46 Mst., bis 1,8 cm lang, gerade, steif, pfriemlich; Rst. 18; Pet. zugespitzt. Vom gleichen Standort.
Wchst auf ziemlich salzigem Boden mit Muschelresten. Craig selbst sagt,
da die Art nur begrenzt vorkommt, in Massen und stark variierend, besonders
Mamillaria
3201
was Zahl und Lnge der Mittelstacheln anbetrifft. Es erscheint demnach als
zweifelhaft, ob die v. guaymensis sich berhaupt in der Streuung wirklich abtrennen lt. Es gibt im Scheitel heller und dunkler bestachelte Exemplare.
66. Mamillaria arida Rose MfK., 23:181. 1913
Neomammillaria arida (Rose) Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln, kugelig, tiefsitzend, bis 6 cm ; W. matt graugrn, nach Bz. 8:13 (?),
fest, am Grunde viereckig, oben fast rund, unterseits gekielt, stark milchend;
Ar. schwach oblong, spter eingedrckt, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. mit
etwas weier Wolle, aber ohne B.; Rst. 15, 610 mm lang, die oberen krzer,
alle dnnadelig, gerade, steif, glatt, etwas gelblich, Spitze dunkler, etwas abstehend; Mst. 47 (meist 56), 1216 mm lang, steifnadelig, gerade, dunkelbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig, 1 cm lang, 2,5 cm breit; Sep.: rtlichbrauner
bis purpurner Mittelstreifen, Rnder hellgrn, lanzettlich, spitzig (?), ganzrandig,
615 mm lang; Pet. krem bis grnlich-hellgelb, rckseits dunkelroter Mittelstreifen, lanzettlich, Spitze stumpflich, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb.
schmutziggelb; Gr. wei; N. 4, grnlich bis gelblich: Fr. rot, keulig, 1,5 cm lang;
S. braun. M e x i k o (Niederkalifornien, bei La Paz).
Die Art ist lt. Craig am Standort nicht wiedergefunden worden; dort fand
sich nur M. baxteriana, mit nur 1 Mittelstachel. Craig diskutiert die Frage, ob
eine Pflanze wie der in Washington aufbewahrte Typus mit 47 (meist 56)
Mittelstacheln nur eine gelegentliche Standortsform war, oder ob die Art inzwischen verschwunden ist. Abgebildet ist die Pflanze in The Cact., IV:Tafel VII:3.
Das Bild ist aber nichtssagend und lt hchstens erkennen, da diese Art in
die Nhe von M. gatesii und M. baxteriana zu gehren scheint.
67. Mamillaria pseudocrucigera Craig non Bd. Mamm.-Handb., 101. 1945
Einzeln, tief sitzend, abgeflacht-kugelig, dunkelgrau-olivgrn. bis 5 cm breit;
Scheitel vertieft; W. nach Bz. 8:13, 4kantig-pyramidisch, unterseits gekielt, 7 mm
lang, unten 5 mm breit; Ar. fast rund, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit
etwas Wolle, ohne B.; Rst. 1213, 12 mm lang, feinnadelig, gerade, glatt,
horizontal spreizend: Mst. 4, 34 mm lang, pfriemlich, gerade, steif, glatt, am
Grunde verdickt, kalkig wei, mit sehr kleiner dunkelbrauner bis schwarzer Spitze,
an der Basis orangebraun, seitwrts spreizend; Bl. glockig, 1,5 cm breit, 1,2 cm
lang, im Mai; Sep. unten olivgrn, rosa bis rotbrauner Mittelstreifen, nach
oben verjngt, breiter blarosa Rand, dieser unten leicht gesgt, oben glatt,
spitzlich; Pet. mit rosa Mittellinie, rckseits dunkler, breiter weier Rand, glatt,
lanzettlich, spitzlich: Staubf. wei, ganz oben rosa; Staubb. bla grnlichgelb;
Gr. unten krem, oben stark blarosa; N. 3, blagelb mit blarosa Rckenlinie;
Fr. hellrot, schlankkeulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. braun, gebogenbirnfrmig, Hilum seitlich, 1,4 mm gro. M e x i k o (Quertaro, zwischen
Cadereyta und Coln).
M. pseudo-crucigera Bd. non Craig, Kkde. 237. 1936, mu einen neuen Namen
erhalten, da sie zuerst (irrtmlich) als M. crucigera Mart. in Mamm.-Vergl.Schl., 45. 1933, beschrieben wurde. Craig sagt, Neale habe den Namen
M. pseudocrucigera bereits 1935 und 1938 erwhnt, was sich aber vielleicht auf
Bdekers Namen bezog. Dessen Artbeschreibung s. weiter hinten, unter
Nachtrag IV, als M. neocrucigera (Nr. 262).
3202
Mamillaria
70. Mamillaria xanthina (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 47. 1933
Neomammillaria xanthina Br. & R., The Cact., IV:164. 1923. Chilita
xanthina (Br. & R.) Orc., Cactography, 2. 1926.
Gedrckt-kugelig, 89 cm breit, matt blulichgrn; W. nach Bz. 13:21, kurz
und breitkonisch, d. h. breiter als hoch, oberseits abgeflacht, 5 mm lang; Ar. rund,
klein; Ax. anfangs dicht weiwollig; Rst. 1012, bis 4 mm lang, nadelig, gerade,
wei, spreizend; Mst. 2, lnger als die randstndigen, 46 mm lang, krftignadelig, der unterste vorgestreckt, der obere fast aufgerichtet; Bl. nahe dem
Scheitel aus Vorjahrsaxillen, Rhre nicht hervorragend, Saum stark ausgebreitet1
)Siehe unter IV: Macrothelae, Nicht klassifizierte Arten; diese Art ist jedoch in Bestachelung, Axillenwolle, Areolen und Blte deutlich unterschieden (Shurly).
Mamillaria
3203
Ich sah weinrote Frchte beim Typus der Art sowie leicht aufwrts gekrmmte
Mittelstacheln (Abb. 2970).
Ferner beobachtete ich eine von Schwarz gesammelte Form, bei der die Petalen
einen schmutzigrosa Mittelstreifen hatten, Staubf. wei (statt rosa); Staubb.
krem (statt gelb), Fr. kaum 1 cm lang, lnglichoval, Mst. kaum gebogen
(Tafel 230, unten).
3204
Mamillaria
Abb. 2971. Mamillaria simplex Haw. aus der Sammlung des Botanischen Gartens
Mnchen-Nymphenburg. Die Stachelfarbe variiert bis weilich.
1
)Britton u. Rose benannten die Art hiernach; nach dem Code ist M. simplex der gltige Name, als Haworths Typus der Gattung Mamillaria.
2
)Dies widerspricht Hummelincks unten erwhnter Angabe.
Mamillaria
3205
Besehreibung nach Craig, der auch M. ekmanii Werd. hier einbezieht, die
auf Haiti gesammelt wurde und zur Formengruppe der M. flavescens gehrt. Vielleicht hat Craig daher die Bltenfarbe blagelb aufgenommen. M. simplex
geht nicht auf die eigentlichen westindischen Inseln. Schumann fhrt zwar eine
v. flavescens K. Sch. an (s. unter M. nivosa), hat sich hier aber zweifellos geirrt,
da er die Heimat in Westindien angibt bzw. von M. simplex sagt: Ich sah
Exemplare von Kuba. Dort kommt die obige Art gar nicht vor. Somit trifft
auf die Bltenfarbe allein Schumanns Angabe hellgrn bis weilich zu, und
so kenne ich die Blten von den Exemplaren, die ich oberhalb von La Guayra
bzw. unter dem Fort sammelte. P. Wagenaar Hummelinck (Utrecht), der mehrere ausgezeichnete Abhandlungen ber die Cactaceae der Curaao-Inselgruppe
sowie des benachbarten Festlandes verffentlichte, beschrieb in Notes on the
Cactaceae of Curaao etc., Rec. des Travaux Bot. Nerl., XXXV:54. 1938,
die Blte wie folgt: 811 mm lang, kremfarben; Perigonbltter ca. 20, elliptisch,
lang feingespitzt, Spitze dunkelbraun und am Ende zuweilen sehr gering gefranst;
Gr. zylindrisch, mit 5 gelben N.; Staubf. (40) 45 (50) in der unteren Rhrenhlfte, Staubb. kurz; Ovarium zylindrisch, so lang wie breit; Perianth verbleibend; Frucht obkonisch, 12 cm lang, 68 mm breit, rtlich, Pulpa wei;
S. braun, rauh, 1,25 0,75 0,5 mm gro. Die Stachelangaben lauten: Insgesamt 1321 St., mittlere nicht immer von den randstndigen unterscheidbar
(Backeberg: in meiner Abb. 2971 jedoch deutlich!), alle nadelig, rund, rtlichbraun, oft mit dunklerer Spitze; Rst. 1016, spreizend, 58 mm lang; Mst. 35,
meist 78 mm lang. Vielleicht weichen die Curaao-Pflanzen etwas ab; jedenfalls gibt es auch Pflanzen mit helleren Mittelstacheln (Farbfoto in Bd. VI).
Mamillaria simplex gehrt zu den ltesten bekanntgewordenen Kakteen.
P. Wagenaar Hummelinck berichtet, da sie bereits von Commelin im Jahre
1697 abgebildet und beschrieben wurde, von Hermann 1698 und schon 1688 in
Kultur gewesen zu sein scheint. Danach ist die von Craig angegebene Erstbeschreibung von Morison 1715 nicht die lteste. Weiteres habe ich aber darber
nicht finden knnen, doch sollte die genaue Angabe ber Commelins Beschreibung
nachgeholt werden.
Ob Mamillaria (Cactus) microthele Sprengel, 1925, hierhergehrt, erscheint
als nicht sicher (s. auch unter 225: M. microthele Mhlpfrdt.).
M. microthele Monv. und M. micrantha hort. bezieht Rmpler zu M. caracassana O. ein, ebenso M. micrantha Monv. Ferner erwhnt Frster (1846)
den unbeschriebenen Namen M. simplex affinis O., doch ist nicht mehr festzustellen, welche Pflanze er damit meinte. M. karstenii Pos. war bei Schumann
eine wenig bekannte Art. Nach dem Ind. Kew. sollte sie aus Argentinien
stammen, aber die Typortangabe La Canada mag ein Irrtum sein und La
Guayra heien sollen, in welchem Falle die Synonymie hier richtig wre; mutmalich hat sie Karsten gesammelt, da sie nach ihm benannt wurde, und dann
knnte sie aus Venezuela stammen.
73. Mamillaria zeyeriana Hge. jr. In Schumann, Gesamtbschrbg., 574. 1898
Neomammillaria zeyeriana (Hge. jr.) Fosberg, Bull. So. Calif. Acad. Sci.,
30:56. 1930.
Einzeln, kugelig bis pyramidisch, bla blulichgrn, bis 10 cm breit, meist
lnglich im Alter; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13: 21, eifrmig, schwach gekantet, schief gestutzt, 1012 mm lang; Ar. oval, 3 mm breit, zu Anfang weiwollig, spter kahl: Rst. 10, 310 mm lang, die oberen 45 am krzesten, alle
feinnadelig, gerade, glatt, wei, die unteren mit den untersten Mst. vermischt;
3206
Mamillaria
Mst. 4, 1,52,5 cm lang, nadelig, halb-biegsam, gerade, mit Ausnahme des schrfer
zurckgebogenen obersten, alle zuerst rubinrot, dann nubraun, zuletzt
vergrauend, der oberste aus der Areolenmitte vorgestreckt, die anderen drei abwrts
weisend; Bl. trichterig; Sep. mit breitem, rtlichbraunem Mittelstreifen, gelbbrunlicher Rand. lanzettlich, spitzig, Rnder zerrissen; Pet. mit rtlich-orange
Mittelstreifen, Rand gelb und schwach zerrissen, lanzettlich, zugespitzt; Staubb.
gelb, N. 57, gelblichbraun; Fr. unbekannt; S. mattbraun, kugelig-birnfrmig,
mit seitlichem Hilum, 1,3 mm gro. M e x i k o (Coahuila und Durango) (Abb.
2972; Tafel 231).
Die Art wurde z. B. bei Viesca gesammelt. Craig gibt an Ax. kahl, aber
das ist hchstens bei jungen Pflanzen, wie sie auf Craigs unzulnglichem Bild
dargestellt sind, der Fall. Abb. 2972 (Foto: Heinrich) zeigt Wollbildung in der
Bltenzone.
74. Mamillaria petterssonii Hildm. Deutsch. Gartenztg., 185. 1886
Mamillaria heeseana McDow. M. heeseana v. brevispina Schelle und
v. longispina Schelle. Neomammillaria petterssonii (Hildm.) Br. & R.,
The Cact., IV:94. 1923.
Eine in der Lnge der Mst. ziemlich variable Art, so da die Abtrennung der
Schelleschen Varietten hchstens zur Kennzeichnung der am lngsten und am
krzesten bestachelten Formen dienen kann. Krper einzeln oder spter von
unten sprossend, oben gerundet, matt hellgrn; Scheitel vertieft; W. nach
Bz. 13: 21, fest, undeutlich vierflchig, unterseits gekielt, oberseits abgeflacht,
1 cm lang und unten breit; Ar. oval, 23 mm breit, anfangs mit reichlich kruseliger Wolle, spter kahl; Ax. mit kruseliger Wolle, aber borstenlos; Rst. 1012
oder etwas mehr, die oberen bis 3 mm lg., die unteren bis 1015 mm lg., dnnnadelig, die oberen weicher, die
unteren fester, alle gerade, glatt,
steif, die oberen wei, die unteren
schmutzigwei mit dunklen Spitzen, alle horizontal gerichtet; Mst.
14, die oberen 12 cm lg., der
unterste bis 4,5 cm lg., alle nadelig, die unteren strker, alle gerade, glatt, steif, am Grunde verdickt, brunlich mit dunkleren
Spitzen, spter schmutzig-wei,
stark abspreizend; Bl. trichterig,
2,4 cm lg.; Sep. mit bla gelblichgrner Basis und rtlichbraunem
nach oben verjngendem Mittelstreifen, lanzettlich, zugespitzt,
Rand bewimpert; Pet. mit tief
purpurrosa Mittelstreifen, Rand
blarosa, glatt mit gelegentlicher
feiner Zhnelung, lanzettlich,
Spitze stachlig zugespitzt; Stbf.
unten wei, oben sehr blarosa;
Stbb. schwefelgelb; Gr. unten
Abb. 2972. Mamillaria zeyeriana Hge. jr.
weilich, an der Spitze sehr bla(Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3207
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3208
Mamillaria
Mamillaria
3209
Abb. 2976. Mamillaria bravoae Craig. Erst das Makrofoto zeigt, da die Mittelstacheln am
Grunde verdickt sind (in der Literatur nicht angegeben).
1
203*
3210
Mamillaria
brunlichrosa, 0,8 mm lang; Fr. karmin, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest;
S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 1,5 mm gro. M e x i k o
(Guanajuato, am Rio Blanco). (Abb. 2976).
Der Name wurde bereits in C. & S. J. (US.), XII:145. 1940, erwhnt, aber
ohne Besehreibung. Mamillaria quevedoi Schmoll war ein unbeschriebener
Katalogname fr eine Form mit dunkleren Mittelstacheln, fast einer M. elegans
hnelnd.
78. Mamillaria woodsii Craig C. & S. J. (US.), XV:3, 33. 1943
Mamillaria woodsii Krainz, Neue u. seit. Sukk., Schweizer Garten.
6:170. 1945.
Krper einzeln (stets?), abgeflacht-kugelig bis spter keulig, matt grasgrn,
bis 8 cm , 5 cm hoch; Scheitel strker vertieft; W. nach Bz. 13:21, unten gekantet, oben fast rund, unterseits stark gekielt, 7 mm lang, unten 67 mm breit:
Ar. oval, nur anfangs mit weier Wolle; Ax. in der Bltenzone mit dichter weier
Wolle, fast bis zur Warzenspitze, sowie zahlreiche Haarborsten bis 2,5 cm lang,
diese ziemlich straff abstehend; Rst. 2530, 48 mm lang, fein haarartig, glatt,
gewunden, biegsam, glasig wei, etwas abstehend; Mst. meist 2, gelegentlich 4.
der unterste 816 mm lang, die oberen 45 mm lang, der unterste dnnpfriemlich, die anderen bzw. der obere derbnadelig, alle glatt, meist gerade oder nur
leicht zurckgebogen bzw. der unterste abwrts, der oder die oberen aufwrts
gerichtet, wenn mehrere, dann auseinanderspreizend-aufrecht, alle matt kalkigpurpurrosa mit schwarzer Spitze; Bl. trichterig, im Mrz und April, 11,2 cm
lang, 1,21,5 cm breit (Krainz: 2 cm lang, 1 cm breit); Sep. mit brunlichdunkelrosa Mittelstreifen, Rnder blarosa und fein gesgt, lanzettlich, 2 mm
breit; Pet. mit sich verjngendem dunkelrosa Mittelstreifen, Rand rosa, Spitze
stumpflich, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr. blarosa; N. 36, bla brunlichrosa, 1 mm lang; Fr. tiefrosa, 1,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. mattbrunlich, gebogen birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein
punktiert. M e x i k o (Guanajuato, Hazienda de Tarajeas).
Der Name scheint ursprnglich von Schmoll zu stammen, da Krainz sagt, die
Art sei bereits vor seiner Beschreibung unter dem Namen M. woodsii eingefhrt
worden; er hat von Craigs Beschreibung offenbar keine Kenntnis gehabt, sondern
nur von dem Namen. Nach seinen Angaben ist der Griffel karminrosa, also
wohl etwas in der Farbe variabel. Nach Heinrich soll es auch Exemplare mit
fast schopfartig im Scheitel abstehenden lngeren Mittelstacheln geben.
Die Art wurde am gleichen Standort wie M. hahniana v. giselana gesammelt.
Craig erhielt eine Anzahl Exemplare von Schmoll, die offensichtlich an M. hahniana anschlssen; wenn auch Unterschiede vorhanden sind, hlt Craig doch
die Art fr nur schwer von M. hahniana trennbar, alle fr nahe verwandt und
fr einen Beweis, da zahlreiche Mamillaria-Arten unter sich keine scharfen
Trennlinien aufweisen und von einer Spezies in die andere bergehen, was aber
zweifellos als bertrieben erscheint.
79. Mamillaria chionocephala J. A. Purp. MfK., 16:41. 1906 (nicht 1916.
wie Craig angibt)
Neomammillaria chinocephala Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.1)
Meist einzeln, auch seitlich sprossend, etwas verjngt-kugelig, oben gerundet,
bis 12 cm , 812 cm hoch; Scheitel nur schwach vertieft; W. blaugrn, nach
1
)Britton u. Rose schreiben flschlich wiederholt M. chinocephala; J. A. Purpus schrieb
chionocephala (schneehuptig).
Mamillaria
3211
Bz. 13: 21, fest, fein wei punktiert, stumpf vierkantig, pyramidisch, unterseits
gekielt, oberseits gerundet, stark milchend, 68 mm lang; Ar. elliptisch, 2 mm
gro, anfangs mit zuerst weier, dann braun werdender Wolle, spter kahl; Ax.
stark weiwollig, Wolle lange bleibend, sowie mit zahlreichen 2 mm langen Haaren
(die Originalbeschreibung sagt irrtmlich 2 cm lang); Rst. 2224, bis 8 mm lang,
steif, borstenfrmig, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 26
(ausnahmsweise 6), 46 mm lang, pfriemlich, steif, gerade oder leicht gebogen,
am Grunde zwiebelig verdickt, schmutzigwei bis brunlich, mit schwrzlichen
Spitzen, wenn 2, einer auf- und einer abwrts gerichtet, wenn 4, dann ber Kreuz
stehend, ber dem Scheitel zusammengeneigt; Bl. im Kranz, 1822 mm lang
und breit; Sep. wei oder fleischfarben, mit sich verjngendem, rotem oder brunlichrotem Mittelstreifen und dunkler brunlichroter Spitze, lanzettlich, zugespitzt,
Rand gesgt oder auch glatt; Pet. wei oder fleischfarben (Originalbeschreibung:
rosenrot), mit hellrotem Mittelstreifen und dunklerer brunlichroter Spitze;
elliptisch-lanzettlich, scharf gespitzt, Rnder fast glatt; Staubf. unten wei, oben
rosa; Staubb. hellgelb; Gr. unten wei, oben rosa; N. 6 (57), gelblich, rtlich
oder hellrosenrot; Fr. dunkelkarmin, keulig, bis 22 mm lang (Originalbeschreibung:
1617 mm lang), mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, schwach genetzt, 1,5 mm gro. M e x i k o (Coahuila, zuerst bei
Viesca gesammelt, Sierra de Parras; Canyon de Arteaga bei Monterrey; Durango,
bei Nazas und Sierra del Rosario) (Abb. 2977; Tafel 232, oben).
Nach Britton u. Rose wurde die Art zuerst von Pringle (1890) als M. acanthoplegma verkauft, von De Laet spter auch als M. formosa f. crucigera.
Handelsnamen fr Formen sind (lt. Heinrich) M. general cepeda und M. sp.
aus der Sierra de La Paila oder M. chionocephala v. pailana.
Vielleicht gehrt M. ritteriana v. quadricentralis Craig, wie Heinrich meint,
besser hierher statt zu M. ritteriana (s. auch dort). Leider hat Craig nichts ber
Abb. 2977. Mamillaria chionocephala J. A. Purp. (Aus der Sammlung des Zchters Pallanca,
Bordighera.)
3212
Mamillaria
die Art der Axillenborsten gesagt, die fr die Unterbringung entscheidend sind
(Axillenhaare [auer der Wolle] oder steifere Borsten).
80. Mamillaria mayensis Craig Mamm.-Handb., 116. 1945
Einzeln, oben abgeflacht, kurz-zylindrisch, hell olivgraugrn, bis 19 cm hoch,
15 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, vierflchig, aber nicht kantig,
unterseits gekielt, oberseits abgerundet, 8 nun lang, 812 mm unten breit; Ar.
oval, anfangs mit strkerer Wolle; Ax. reich weiwollig und mit langen, etwas
gedrehten weien B., ber der Wolle verflechtend, jedoch nicht ber die W.
hinausreichend; Rst. 2530, 26 mm lang, die oberen 46 krzer, alle dnnnadelig, gerade, steif, glatt, kalkigwei, einige mit kleiner gelblicher oder hellbrauner Spitze, leicht abstehend; Mst. 5, ca. 5 mm lang, dnnpfriemlich, gerade,
steif, glatt, am Grunde nicht verdickt, in der Jugend brunlich, spter hornfarben, abstehend spreizend; Bl. trichterig, 1,2 cm lang, 1,5 cm , im April; Sep.
mit sich verjngendem rosa Mittelstreifen, Rnder blasser, lanzettlich, gespitzt,
Rand gesgt; Pet. tiefrosa, dunklere Mittellinie, lanzettlich, spitzig, Rand unregelmig gesgt; Staubf. blarosa; Staubb. gelb; Gr. unten brunlich; N. 5,
hellbrunlichgrn; Fr. unbekannt; S. unbekannt, wahrscheinlich braun.
M e x i k o (SW-Chihuahua und SO-Sonora; die Art wurde gesammelt: in der
Sierra Cajurichic und Sierra Canelo, Rio Mayo).
Die Spezies soll nach Howard S. Gentry, der sie 1936 zuerst fand, sehr
selten sein.
81. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. non hort. Allg. Gartenztg., 15:4 9. 1847
Mamillaria potosina Reb. non Jac., angeblich von Rebut stammender
Name lt. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 475. 1910. Cactus muehlenpfordtii
Kuntze. M. potosina sensu Br. & R. und v. longispina in The Cact.,
IV:99. 1923. M. elegans potosina hort. (Syn. M. potosina hort.), in
Schelle, Kakteen, 321. 1926. M. neopotosina Craig, Mamm.-Handb.,
117. 1945.
Zur Geschichte des Namens: Britton u. Rose stellten M. muehlenpfordtii
Frst. als Synonym zu M. celsiana Lem., und darin folgte ihnen Craig. Rmpler
gibt aber (Handb. Cactkde., 308. 1886) in seiner Beschreibung der M. muehlenpfordtii an: Axillen mit herabhngenden weien Borsten besetzt; unter M. celsiana Lem. erwhnt er: in manchen Handelsgrtnerischen Verzeichnissen wird
M. celsiana mit M. muehlenpfordtii identifiziert (seit damals begann die Verwechslung der beiden Arten, denn M. celsiana hat keine Borsten in den Axillen,
milcht nach Schumanns Eingliederung in die Reihe Elegantes auch nur schwach
im Innern, weswegen Craig sie zu der Gruppe mit wrigem Saft stellte).
Craig gab den neuen Namen M. neopotosina wegen des hnlich lautenden
Namens M. potosiana Jac. (einer Coryphantha-Art, vielleicht C. exsudans), der
von 1856 stammt; eigentlich war die Neubenennung unntig, da die Namen hinreichend unterschieden waren.
Da diese Pflanze richtig M. muehlenpfordtii Frst. heien mu, hat Bdeker bereits in MfK., 143. 1912, erkannt, indem er auf die samenbestndige
Axillenborstenbildung bei dieser Spezies hinweist, im Gegensatz zu M. celsiana.
Man hat beide immer wieder verwechselt. Quehl hat in MfK., 126. 1908.
M. potosina nur als eine Jugend- und Smlingsform bzw. als Form von
M. elegans angesehen, was wieder auf Schumann zurckgeht (Gesamtbschrbg.,
566. 1898), der M. celsiana als Unterform von M. elegans ansah. Beide haben
jedoch keine Axillenborsten.
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v. hexispina (Schmoll) In Craig, Mamm.-Handb., 118. 1945, als M. neopotosina hexispina Schmoll
Mit 6 Mittelst., bis 3,5 cm lang; Bl. mehr rhrig und kleiner, bis 9 mm lang.
Gleicher Standort.
F. Schmoll unterschied im Katalog 1947 unter dem Namen Mamillaria potosina
noch folgende Varietten: v. aurispina Schmoll n. nud., v. cirrhifera Schmoll
n. nud. (M. neopotosina v. longispina Craig), v. robustispina Schmoll n. nud.
Mamillaria nealeana Tieg. (n. prop.) kurz beschrieben von Neale (Cact. Other
Succ., 91. 1935) und Day (Flow. Desert, 65. 1938) mit 4 ber Kreuz stehenden
dunkleren Mittelst. und ziemlich straff ber die Areolen der mehr breitrundlichen
Pflanze hinausragenden weichen Haarstacheln und Borsten, aufflliger hervortretend als beim Typus der Art. Da dieser aber auch breitrundlich sein kann,
nennt man die schne Pflanze besser M. muehlenpfordtii v. nealeana (Tieg.)
(Abb. 2979). Die Mittelst. sind wenigstens zum Teil unten verdickt.
Auerdem gibt es noch eine mehr zylindrische Form mit sehr feinen, dicht verflochtenen Randst. und bis 6 allseitig spreizend abstehenden Mittelst., die viel
krzer als bei der v. hexispina sind (Abb. 2980). Entweder mte also diese Form
einen Namen erhalten, oder Craigs Beschreibung von Schmolls Namen mte
die Angaben mehr zylindrisch, St. dicht verflochten, Mittelst. kurz bis 3,5 cm
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Abb. 2981. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. v. longispina (Craig), aber mit sehr viel lngeren Mittelstacheln. (Foto: Heinrich.)
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Im Katalog Schmoll (1947) finden sieh die unbeschriebenen Namen M. parkinsonii v. gladiformis, v. haseltonii, v. minima, v. walthonii (falsche Schreibweise
von v. waltonii?) sowie drei weitere unbenannte Varietten. Was sie im einzelnen
darstellen sollen, lt sich wohl nicht mehr feststellen. Sicher ist aber, da zwischen Typus und v. brevispina einerseits und v. dietrichae andererseits strkere
Schwankungen der Merkmale vorkommen. Die am strksten unterschiedenen
lassen sich mit den folgenden Variettsnamen kennzeichnen, doch habe ich auch
sehr starkkpfige Stcke gesehen, die meines Wissens nicht benannt sind, Mittelstacheln verhltnismig kurz.
82a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 121. 1945
Kugelig: W. nach Bz. 13:21; Rst. 3540, 14 mm lang, feinnadelig; Mst. 4
(gelegentlich 5), 35 mm lang, starkpfriemlich: Bl. engtrichterig; Sep. unten sehr
blagrn, oben mit braunrotem Mittelstreifen, zum Teil hellgrner Band, dieser
glatt, lanzettlich, spitzig; Pet. unten wei, Spitze blarosa; Staubb. schwefelgelb;
Staubf. und Gr. unten wei, oben blarosa; N. 5, bla gelblich- grn. Herkunft
nicht angegeben.
Lt. Heinrich hnelt Craigs Abbildung Fig. 102 der M. pseudo-crucigera Bd.
(neocrucigera Backbg. n. nov.) oder M. leucocentra Berg (vergl. Abb. 3209). Letztere soll aber karmin- bis orangerote Blten und keine Borsten gehabt haben,
und so werden diese Merkmale auch von ersterer berichtet. Es gibt aber sehr
kurzstachlige M. parkinsonii-Formen.
82b. v. dietrichae (Tieg.) Backbg. n. comb.
Mamillaria dietrichae Tieg., Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:413. 1933.
Ziemlich lang und dicht bestachelte Pflanzen, nicht sehr starkpfriemliche Mst.,
abstehend bis schrg abwrts weisend. Durch die ziemlich lange und dichte Mittelbestachelung deutlich unterschieden. Heinrich sah eine Gruppe von 7 Kpfen,
von denen 5 mehr wei, 2 Kpfe fast schwarzbraun durch die Mst.-Frbung
Abb. 2983. Mamillaria parkinsonii Ehrenbg. Typus der Art, variabel in der Stachellnge.
(Foto: Heinrich.)
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Abb. 2984. Mamillaria parkinsonii v. dietrichae (Tieg.) Backbg., eine wegen der Dichte
und Lnge der Mittelstacheln berechtigte Variett. (Foto: Heinrich.)
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spreizend vorgestreckt; Bl. trichterig, im April bis Juni; Sep. unten blagrn,
oben ein sich verjngender rosa-olivgrner Mittelstreifen, die sehr schmalen
Rnder blarosa und fein gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. tief
purpurrosa mit dunklerer Mittellinie, Rnder glatt, mit schmalem blarosa bis
weilichem Saum, linearlanzettlich bis oblong, zugespitzt oder am Ende stumpflich; Staubf. unten wei, oben bla purpurrosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei
bis kremfarben, oben rosa; N. 4, gelblich olivgrn bis brunlich, rosa Rckenstreifen, 1 mm lang; Fr. hellrosa, keulig, 1,2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig mit subbasalem Hilum, fein punktiert, schwach glnzend, 1,1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, bei Infernillo, und im Staate Guanajuato).
Die Art variiert etwas in der Strke und Lnge der Stacheln.
86. Mamillaria formosa Gal. In Scheidweiler, Bull. Acad. Sci. Brux., 5:497.
1838
Mamillaria formosa microthele SD. ? M. formosa dispicula Monv.1)
M. formosa gracilispina Monv. ? M. formosa laevior Monv.1) Cactus
formosus Kuntze. Neomammillaria formosa (Gal.) Br. & R., The Cact.,
IV:90. 1923
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Diese Sektion mute ich gegenber den hierunter von Craig aufgefhrten
Arten (bei ihm Gruppe With semi-milky sap) um einige erweitern, die er unter
der Gruppe mit wrigem Saft aufgefhrt hatte. Es handelt sich dabei um die
Schumannsche Reihe XI: Elegantes, von denen Schumann sagt: Die angestochenen Warzen milchen nicht, denn die Milchsaftschluche treten nicht in
sie hinein: Milchsaft fliet nur beim Durchschneiden des Krpers. L. Quehl
hat darber auch in MfK., 126. 1908, berichtet; er fhrt darunter auf: M. elegans
(bzw. M. peacockii), M. supertexta, M. acanthoplegma, M. dyckiana, M. celsiana
ferner M. haageana und M. perbella. Es gehren hierher aber einerseits noch
M. crucigera Mart. sowie M. rekoiana Craig und M. vaupelii (die von Schelle
in Kakteen, 321. 1926, dazugestellte M. donatii scheint nur wrigen Saft zu
haben und wre demnach hier auszuschlieen); andererseits zhlen noch hierher
von den weiter hinten aufgefhrten, erst in jngerer Zeit bzw. nach Craig beschriebenen Arten die M. matudae, M. meyranii (beide: H. Bravo) und M. neocrucigera.1)
Dies ist die eigentliche Reihe Elegantes, bei denen es Arten mit und ohne Borsten in den Axillen gibt. Ferner gehren zu der Sektion Subhydrochylus noch die
hakenstachligen (bis geradstachligen) Arten: M. guerreronis, M. rekoi und die
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Craig sagt, in ruhendem Zustand sei die Pflanze nicht milchend, wohl aber bei
beginnendem Wuchs, wie er an Pflanzen von Schmoll gesehen habe. Eine Angabe, wo die Pflanze milcht, ist aber nicht gemacht worden, obwohl gerade dies
wichtig ist, in Hinsicht auf Schumanns Charakterisierung der Reihe Elegantes.
89. Mamillaria celsiana Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 41. 1839
Mamillaria schaeferi Fenn. M. tomentosa Ehrenbg. M. schaeferi longispina Hge. Cactus celsianus Kuntze. C. schaeferi Kuntze. Mamillaria celsiana longispina Hge. M. perringii Hildm. Neomammillaria
celsiana (Lem.) Br. & R., The Cact., IV:112. 1923.
Zu Schumanns Zeit hat man mglicherweise die richtige M. celsiana gar nicht
gekannt, wie er selbst in MfK., 149. 1897, sagt, da (von Schumann so zitiert)
Lemaire darunter eine sehr dicke Pflanze mit 6 braunen Mst. verstand. Schumann hat zwar M. celsiana in Gesamtbschrbg., 565566. 1898, beschrieben, aber offensichtlich nur eine
kurz-mittelstachlige Pflanze, weswegen er sie wohl auch als Variett
zu M. elegans gestellt sehen wollte,
was Grke bereits in MfK., 49.
1906, bei Besprechung der M. perringii ablehnte, die nach ihren
1,5 cm langen, oben dunkel gefrbten Mst. (Grke) anscheinend
Lemaires Pflanze am hnlichsten
war. Die Warzenlnge scheint nicht
magebend zu sein. Schumann lie
sich wohl nur von einer hell- und
kurzbestachelten Jungform irrefhren; seine Angaben ber die Art
des Milchens sind aber nach seiner
Einreihung in die Serie Elegantes
nicht zu bezweifeln, so da sie danach wie nach Craigs Angabe Abb. 2990. Mamillaria crucigera Mart. Foto der
watery sap nur zur Sektion Subvon Schmoll wiedergefundenen Pflanze.
(Foto: Tiegel.)
hydrochylus gestellt werden kann.
Man hat oft die Ansicht vertreten,
da M. neopotosina und M. celsiana identisch seien; erstere hat aber Axillenborsten, die der letzteren nach allen Beschreibungen fehlen, von dem anscheinend strkeren Milchen der M. neopotosina ganz abgesehen. Beide Arten
sind wohl allerdings zumindest in bestimmten Formen sehr hnlich. Verworren ist die Ansicht ber M. lanifera Haw. non SD. Salm-Dyck fhrt im
Index den Namen M. lanifera Haw. (Cactus lanifer Kuntze) auf, stellt ihn aber
vorn in seiner Aufzhlung zu M. rhodantha als v. lanifera Haw. Auerdem beschreibt
er (Cact. Hort. Dyck., 98. 1850) eine M. lanifera SD. non Haw., zu der er als Synonym stellt: M. rhodantha celsii Lem.; letztere hat borstige Axillen, und man mu
annehmen, da Salm-Dyck auch die M. lanifera Haw. gekannt hat, die nach seiner
Aufzhlung (S. 11, l. c.) zu M. rhodantha gestellt wird, welche ebenfalls Borsten in
den Axillen hat. Schumann (Gesamtbschrbg., 566. 1898) hlt Salm-Dycks Einbeziehung von M. lanifera Haw. zu M. rhodantha zwar fr einen Irrtum und sagt,
es sei der lteste Name fr M. celsiana und daher eigentlich der gltige. Das heit,
204*
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danach mte M. celsiana richtiger M. lanifera Haw. non SD. heien. Sowohl
Britton u. Rose, die Haworths Pflanze fr probably different bezeichnen,
wie Craig erklren M. lanifera Haw. nicht mit Bestimmtheit als Synonym,
sondern Craig sagt: Sie wurde sehr kurz und undeutlich beschrieben. Will
man voraussetzen, da Salm-Dyck Haworths Pflanze noch gekannt hat, mte
man also die axillenborstige Spezies unter M. rhodantha auffhren bzw. bei jenen
wollscheiteligen Formen, die von ihr bekannt sind, denn die Artbezeichnung ist
ja sicher wegen strkerer Wolle gegeben worden. Es taucht dann, wegen der
Axillenborsten, noch die Frage auf, ob mit M. lanifera nicht etwa eine der auffallender behaarten Formen der M. muehlenpfordtii, wie z. B. v. nealeana, gemeint
gewesen sein kann. ber die Art des Milchens finden sich keine Angaben. Jedenfalls ist Schumanns Ansicht nicht ohne weiteres als richtig anzusehen, da Haworths Name der lteste fr M. celsiana ist, und es bleibt daher hier besser bei
der von Craig gewhlten Lsung. Dieser beschreibt die Art: Einzeln und von unten
sprossend, blulich grn, kugelig bis zylindrisch, oben gerundet, bis 12 cm hoch
und 8 cm breit; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, fest, konisch, am Grunde
etwas zusammengedrckt, 610 cm lang, unten 8 cm breit (nach Craig mit
wrigem Saft, nach Schumanns Einbeziehung zu den Elegantes nicht in den
W., sondern nur bei Durchschneiden des Krpers milchend); Ar. oval bis rund,
23 mm gro, anfangs reichwollig; Ax. weiwollig in der Jugend; Rst. 2430,
68 mm lang, die seitlichen am lngsten, alle dnnadelig, gerade, steif, glatt,
durchsichtig wei, horizontal gerichtet; Mst. 46, die oberen und seitlichen bis
814 mm lang, der unterste bis 3 cm lang, alle krftig-nadelig, der obere zum
Krper gebogen, der untere (nach Craigs Fig. 251) schrg abwrts vorgestreckt
und auch verbogen, glatt, bla bis dunkelgelb, Spitze braun; Bl. trichterig, 11 mm
lang; Sep. rtlich-braun, lanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt; Pet. rosa bis feurigkarmin, lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rtlich;
Staubb. gelb; Gr. unten wei, oben rosa; N. 4, rosa bis rot; Fr. keulig, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, matt, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum.
schwach runzlig, 1,2 mm gro. M e x i k o (San Luis Potos, z. B. bei San Felipe;
Quertaro; Guanajuato; Staat Mexiko, z. B. nrdlich von Mexiko City; Oaxaca
[?], im Bezirk von Cuicaln [?]).
Cactus canescens Mocino & Sess: wird hier, nach De Candolle, von Britton
u. Rose genannt; er soll aber unterschieden gewesen sein bzw. nicht identisch mit
M. lanifera Haw., zu der ihn Pfeiffer stellt.
M. monacantha Loudon (Gard. Mag., 313. 1841; Walpers: monoacantha) soll
ein Synonym von M. lanifera SD. sein.
90. Mamillaria elegans DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828
Mamillaria geminispina DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:30. 1828
non Haw. 1824. M. elegans minor DC. M. elegans globosa DC.
M. elegans micracantha Lem. M. klugii Ehrenbg. M. micans Dietr.
(?) M. splendens Ehrenbg. M. elegans klugii SD. M. acanthoplegma decandollei SD. (?) M. acanthophlegma elegans Monv. Cactus
elegans Kuntze. C. klugii Kuntze. C. micans Kuntze (?). Neomammillaria elegans (DC.) Br. & R. (?) Mamillaria elegans v. nigrispina Borg, Cacti, 336. 1937.
Es gibt nur wenige andere Mamillarienarten, bei denen soviel Verwirrung besteht und so wenig Klarheit ber die unter der Synonymie zusammengefaten,
aber durch wesentliche Formverschiedenheit trennbaren Arten, wie bei M. elegans.
3227
Mamillaria
Schon De Candolles Name fr die letztere ist ein spteres Homonym von
Haworths M. geminispina. Nimmt man Britton u. Roses Text als diejenige Beschreibung, die den Typus der Art darstellen soll, so ist letzterer auch nach
H. Bravos Beschreibung von 1937 als eine kleine, meist kaum ber 5 cm breite
kugelige Pflanze aus der Umgebung von Mexico City (Pedregal) leicht festzustellen.
Ein Synonym war M. peacockii hort., denn Craig sagt, sie wre aus dergleichen
Gegend gekommen. Alle Arten haben gemeinsam, da zwei Mst. vorhanden sind,
wenigstens normalerweise. Nun sind aber auch ziemlich lnglich bis zylindrisch
wachsende Formen bekannt, die Bl. sind zum Teil in der Farbe unterschieden,
und M. elegans v. schmollii Craig war lt. Rmplers Beschreibung zweifellos
schon lange bekannt als M. meissneri Ehrenbg. (es wre auch merkwrdig gewesen,
wenn gerade sie unbekannt geblieben wre). In den Sammlungen ziemlich selten
vertreten ist die echte M. haageana, mit hellroten Bl., dunklem Krper und
grauschwarzen St., die ich stlich von Las Derrumbadas in riesigen Mengen sah,
bzw. so von Perote berichtet ist (ich hielt sie anfangs fr unbeschrieben).
Was M. dyckiana war, ist in neuerer Zeit zweifelhaft gewesen, aber nach Pfeiffers Beschreibung und dem beigegebenen Bild von H. Neumann (Abb. 2994)
kann es sich nur um diese Pflanze gehandelt haben. Wenig bekannt sind auch die
ziemlich lang- und derbzylindrischen Formen, die man, nach den alten Beschreibungen zu urteilen, als M. acanthoplegma bezeichnet hat1). Ganz unsicher
ist die Beurteilung, was man eigentlich unter M. supertexta zu verstehen hat.
Hier ist selbst auf die ltesten Beschreibungen wenig Verla, denn z. B. verstand Salm-Dyck unter M. elegans eine Art mit 4 Mst.; wahrscheinlich war es
M. dyckiana, wie ich sie nach Pfeiffer verstehe, die mitunter 4 Mst. bilden kann
(vielleicht M. supertexta tetracantha SD.). Nun sagt aber Salm-Dyck fr M. supertexta Caulis depresso-globosus, Rmpler von den Bl. rosenrot (seine Angabe
der Krpermae ist wohl weniger magebend, da sie sich unter Umstnden auf
ein altes gepfropftes Stck bezogen haben kann). Jedenfalls habe ich auch Importen solcher Pflanzen gesehen (Abb. 2992). M. dealbata hat wenig mit M. elegans
zu tun, wenn man sie etwa nach Rmplers Beschreibung beurteilt und nach
Heinrichs Bild (Abb. 2995). Fat man alle diese wohlunterschiedenen Pflanzen,
wie es Craig tut, unter M. elegans zusammen, oder zum Teil als deren Varietten,
noch dazu mit ungengendem Text, bekommt man kein richtiges Bild ber die zu
beobachtenden Formunterschiede, und die richtige Bestimmung ist schwierig. Ich
belasse daher die alten Arten selbstndig, bilde sie einzeln ab denn nur so
kann Klarheit ber sie geschaffen werden und gebe nachstehend eine schlsselartige bersicht ber den M. elegans-Formenkreis:
Pflanzen kugelig
Krper klein, hchstens nur wenig ber 5 cm , Kpfe oben
wenig verjngt
Blten tief karmin. . . . . . . . . . . . . . .
Krper grer, anfangs halbrund, bis ca. 7 cm , oben
strker verjngt
Blten hellrot (rosa)
Stacheln mit dunklerer Spitze. . . . . . . . .
M. elegans DC.
M. supertexta Mart.
1
)Britton u. Rose wie auch Craig schreiben acanthoplegma, Salm-Dyck, Rmpler
und Schumann aber wie Lehmann acanthoplegma, Stachelkorb. Die Silbe -phlegma wrde Brand bedeuten und damit brandige Schwrzung der Stachelspitze, was hier
als Merkmal auch zutrifft.
3228
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v. leucostoma Backbg.
n. v.
M. dyckiana Zucc.
M. dealbata Dietr.
M. haageana Pfeiff.
M. acanthoplegma Lehm.
M. meissneri Ehrenbg.
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Teilung vor. Solche Pflanzen wurden M. polycephala Mhlpfrdt. (Allg. Gartenztg., 347. 1845) [Cactus polycephalus Kuntze] genannt, gem Salm-Dycks
Synonymie.
v. leucostoma Backbg. n. v.
Differt aculeis centralibus colore clariore vel flavescentibus; flore fauce
alba; phyllis perigonii interioribus apice rubido.
Halbkugelig bis schwach verlngert-halbkugelig, bis ca. 7 cm ; Scheitel
nicht mit aufflliger dunklen St., sondern die 2 mittleren weilich bis
gelblich und nur mit kurzer, dunkler Spitze; Bl. mehr glockig-trichterig.
innen wei, nur der Saum der Pet. dunkler-rtlich. M e x i k o (anscheinend aus Oaxaca) (Abb. 2993).
Die Pflanze wurde von Schwarz gesammelt und im Jardin Botanique
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat, aufgenommen. Sie hnelt dem Typus
der Art in der Form und den helleren Bl. Eine Beschreibung habe ich nirgends finden knnen.
Die Mr. Shurly bersandte Aufnahme des Typus der Art wurde auch von
ihm als mglicherweise M. supertexta angesehen. Die Farbe der Narben
scheint nicht einheitlich zu sein, wie dies auch sonst vorkommt. Mglicherweise ist M. elegans v. aureispina Borg, Cacti, 336. 1937, in die Nhe der
M. supertexta v. leucostoma zu stellen, auf Grund der Stachelfarbe, doch
sagt Borg, da der oberste Stachel der lngste ist, whrend bei v. leucostoma der untere der 2 Mittelstacheln der lngere ist. Sollte die Pflanze der
Fig. 252 von Craig der Form nach hierhergehren und wie die Aufnahme
vermuten lt dunkelrot blhen, mte sie hier unter einer besonderen
Bezeichnung eingereiht werden.
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stlich von Las Derrumbadas. Sie gehren in Form, Blte und nach den
2 Mittelstacheln zweifellos in die M. elegans-Formengruppe, weichen aber
durch die dunkler grne Krperfarbe, die hellen Blten sowie die vorwiegend eigenartig aschgrau schwrzliche Bestachelung ab.
Abb. 2996 zeigt eine von mir gesammelte, blhende Pflanze, die nach
ihrem Standort zweifellos die echte M. haageana ist. Wieweit damit Craigs
Fig. 223 bereinstimmt, lt sich nicht sagen. Nach der von mir aufgenommenen Pflanze sind auch die Namen M. diacantha nigra Hge. (Craig schreibt
auf S. 247 irrtmlich M. diacentra nigra) und M. perote hort. verstndlich.
Pfeiffer sagt in der Originalbeschreibung, da die 2 zierlicheren Mst.
schwarz sind, Rst. 20. Typstandort: Perote. Die Form der von mir aus
der Nhe des Typstandortes gesammelten Art ist oben breiter als Craigs
Abbildung. Die Art mag etwas variieren. Die Frbung der Mst. ist durchgehend.
Vielleicht ist dies M. elegans nigra, Katalogname von Schwarz (1955).
Mamillaria acanthoplegma Lehm. Del. Sem. Hamb. 1832
Cactus acanthophlegma Kuntze.
Eine zweifellos seit langem nicht mehr richtig erkannte Art. Pfeiffers Beschreibung ist zu allgemein, um danach berhaupt eine Unterscheidung vorzunehmen; er sagt aber in der Synonymie Cact. columnaris fl. mexic.1) SalmDyck beschreibt die Art schon genauer (Cact. Hort. Dyck., 86. 1850): Sulenfrmig; W. oval-konisch; Rst. 2024; Mst. 2, krftiger, aufgerichtet, Spitze
braun. Nach Pfeiffer und Salm-Dyck soll De Candolle eine Form, die
Salm-Dyck var. nennt (mit oben braunroten St.), mit M. geminispina
Haw. verwechselt haben. Noch deutlicher wird die Kennzeichnung der Form
durch Salm-Dycks Einbeziehung der zylindrischen M. meissneri Ehrbg.
als var. . Am besten schildert Rmpler die Art (Handb. Cactkde., 281.
1886): Stamm spter sulenfrmig, bis 20 cm hoch und halbem Durchmesser; Rst. 2024, dnn borstenfrmig, verflochten, die ganze Pflanze
einhllend; Mst. 2, gerade, strker, wei, an der Spitze schwrzlich (Backeberg: variabel bis dunkelrotbraun); Bl. bis 1,3 cm breit, im Mai, mehrere Tage
dauernd; Perigonbl. linienfrmig, blulichpurpurrot, zurckgebogen; Staubb.
gro, schwefelgelb; N. 46, gelb. M e x i k o (Oaxaca). (Abb. 29972998).
Nach Rmpler ist die Art durch regelmige Form und dichtes Stachelgewebe (daher der Name acantho-plegma, Stachelkorb) ausgezeichnet
und blht schon in der Jugend reichlich. Meine Abb. 2997 zeigt eine jngere
Pflanze, an der die lngeren, geschwungenen und im oberen Teil bereits
strker ausgebildeten St. auffallen, sowie Abb. 2998, eine seltene Verzweigung, mit beraus dichtem Stachelgewebe und den ziemlich schmal-linienfrmigen inneren Perigonbl., die intensiv blulichrot sind. Durch die ziemlich
dickzylindrische Form und die lang abstehenden, aufwrts geschwungenen
Mst. eine so typische Pflanze, da die Einbeziehung zu M. elegans nur erklrlich wird, wenn man annimmt, da die Art neueren Autoren nicht mehr
bekannt war. Karwinski soll sie nebst mehreren Varietten (Formen?) in
den khleren Regionen von Oaxaca auf festem Tonboden gesammelt haben.
1)Auf diese sulig werdende Art bezog also Pfeiffer den von De Candolle in Prodr.,
4:459. 1828 ined., aufgenommenen Namen Cactus columnaris Moc. & Sess [M. columnaris
(Moc. & Sess) K. Sch. non Martius (M. polythele)].
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Meine Pflanzen stammen von F. Schwarz und befinden sich jetzt in meiner
ehemaligen Sammlung im Jardin Exotique de Monaco.
Hierher mgen die folgenden Namen gehren: M. acanthoplegma v. monacantha Monv., v. leucocephala Monv., v. abducta Monv., bei Walpers irrtmlich als M. obdusta: M. obducta Scheidw. (auch M. abducta und abdusta
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Journ., 1:29. 1898) handelt, die Craig bei M. parkinsonii anfhrt. Schelles
Pflanzenbild stammt von De Laet, und die gegabelten Pflanzen lassen vermuten,
da es hier zu dichotomischer Teilung kommt. Andererseits passen die 4 ber
Kreuz stehenden, dnnadeligen und dunklen Mittelstacheln nicht zu M. parkinsonii; es handelt sich aber offensichtlich auch nicht um eine Art aus dem M. elegans-Formenkreis. Sie kann daher hier nur mit Abbildung gebracht werden.
91. Mamillaria perbella Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 567. 1898
Neomammillaria perbella (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:111. 1923.
Eine wie aus den Katalognamen von Schmoll hervorgeht ziemlich
variable, wenn auch sehr charakteristische Art, besonders durch ihren zu Anfang
stark gedrckt-runden Wuchs und die frh einsetzende dichotomische Teilung.
Ich gebe hier Schumanns Originalbeschreibung wieder, die bei Craig fast die
gleiche ist, nur in den Angaben der Krperform gekrzt: Wuchs durch dichotomische Spaltung des Krpers in gleiche Sprosse rasenfrmig; Rasen sehr dicht,
flach oder wenig gewlbt; Krper niedergedrckt, quer ellipsoidisch, oben ziemlich flach; mit etwas eingedrcktem Scheitel, der von nicht reichlicher, weier
Wolle verdeckt wird; graugrn, bisweilen ins Bluliche, klein, kaum ber 6 cm ;
W. nach den 13er und 21er Bz. dicht gestellt, wenig ber 5 mm lang, schlank
kegelfrmig, am Grunde 4 mm Durchmesser, oben gerade gestutzt; Ar. 2 mm im
Durchmesser, kreisfrmig, mit kurzem, weiem, kaum gekruseltem Wollfilz bedeckt; Rst. 1418, ungleich lang und verschieden dick, borstig bis dnn pfriemlich, 1,53 mm lang, wenig stechend, wei, die greren schwarz bespitzt; Mst. 2,
derb und ziemlich plump fr die geringe Gre von 46 mm; der grere nach
oben, der kleinere nach unten, mit einer kurzen, pyramidalischen Spitzenendung,
elfenbeinwei, nicht vergrauend; in der Jugend sind smtliche St. rtlichwei;
Ax. spter mit weier Wolle besetzt; Bl. im Kranze, ganze Lnge derselben
910 mm; Fruchtknoten grnlichwei, ins Brunliche; Bltenhlle glockigtrichterfrmig, 8 mm im grten Durchmesser; uere Bltenhllbltter grnlichbraun, dreiseitig lanzettlich, spitz; innere mit karminrotem Rande; innerste
lanzettlich, kaum zugespitzt, karminrot; Staubgefe die halbe Lnge der Blutenhlle berragend, nach innen geneigt; Fden hellkarminrot; Beutel hellgelb; der
weie, am Grunde grnliche Gr. ist etwas lnger als die Staubgefe, am Ende
wird er rosenrot; die 3 kugelig zusammenneigenden N. sind ebenso gefrbt.
Mexiko (ohne bestimmten Standort). (Abb. 3000, links; Tafel 235, unten).
Craig fgt hinzu: Sep. mit grnlichbraunem Mittelstreifen, kremfarbenem
Rand, dieser fein gewimpert; Pet. mit karminrotem Mittelstreifen, blarosa Rand,
spitz bis fein zugespitzt, meist ganzrandig; Staubb. gelb bis brunlich; Gr. unten
grnlich bis wei, oben rosenrot; S. rtlichbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum, 1,3 mm gro. M e x i k o (Quertaro, bei San Pablo; Hidalgo,
bei Tolimn). Die bei Craig abweichenden Bltenangaben sind wohl darauf
zurckzufhren, da die Art ziemlich variabel ist, wie auch die Katalognamen von
Schmoll (1947) besagen: v. aljibensis, v. brunispina, v. fina, v. grandimamma,
v. longispina, v. mayor, v. minor, v. virens, alle unbeschrieben. Ferner erwhnt
Craig den Schmollschen Namen M. perbella lanata n. nud. (Abb. 3000, rechts). Ich
habe des fteren beobachtet, da es zumindest mehr grn erscheinende, aber auch
mehr weiwollig aussehende Exemplare gibt, doch scheinen diese Schwankungen
ineinander berzugehen. Zur Kennzeichnung der strker bewollten Exemplare ist
aber der Name M. perbella lanata ganz bezeichnend. Was Craig unter Fig. 221
(Mamm.- Handb., 244. 1945) abbildet, ist eine zylindrische Pflanze, als greres
Exemplar noch nicht geteilt. Dies ist irgendeine andere Art, whrend die Fig. 222
3238
Mamillaria
Abb. 3000. Mamillaria perbella Hildm. Links: Typus der Art: rechts: v. lanata Schmoll
nom. nud., etwas dichter bestachelt und oben strker wollig. (Foto Heinrich.)
offenbar den Hildmannschen Typus der Art darstellt, von Schmoll als v. fina
n. nud. bezeichnet. Es soll sogar eine Form mit (nahezu?) weien Blten geben
(Heinrich), die nicht dichotomisch teilt, mit braunerer Bestachelung.
Craig reiht die Art unter die Gruppe mit wrigem Saft ein, Schumann jedoch
unter seine Reihe Elegantes, und bei seiner Grndlichkeit mu angenommen
werden, da er und Hildmann die Art daraufhin genau untersuchten, so da sie
hier zur Sektion Subhydrochylus einbezogen werden mu.
92. Mamillaria vaupelii Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:412. 1933
(auch als Neomammillaria)
Einzeln, abgeflacht kugelig, hell blulichgrn, ca. 6 cm und etwas weniger
hoch; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, fein wei punktiert, am
Grunde vierseitig, oben mehr oval, 6 mm lang, am Grunde 56 mm breit; Ar.
rund, 2 mm gro, nur anfangs mit dnner krauser Wolle; Ax. mit kruseliger
Wolle und grauweien B.; Rst. 1621, 56 mm lang, nadelig, gerade, steif, glatt,
glnzendwei, am Grunde gelblich, zuerst abstehend, spter horizontal gerichtet:
Mst. 2 (mitunter 4), die untersten 15 mm lang, die obersten 10 mm lang,
alle pfriemlich, gerade, steif, glatt, zuerst orangebraun, dann am Grunde kremfarben, oben rosa mit brunlicher Spitze, zuletzt grau, auf- und abwrts gerichtet,
ber dem Scheitel zusammengeneigt; Bl. rhrig-glockig, 1,7 cm lang, 1 cm ;
Sep. fast wei, Spitze hell purpurrosa, linearlanzettlich, spitzig, ganzrandig; Pet.
im unteren Drittel fast wei, darber hell purpurrosa, linearlanzettlich, stumpfliche Spitze, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei; N. 3.
blagelb, 1 mm lang; Fr. karminrot, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest; S.
gelblich orangebraun, gebogen-birnfrmig, glatt, 1 mm gro; Wurzeln faserig.
M e x i k o (Oaxaca, bei Mixteca). (Abb. 3001).
Die Art ist variabel, was Zahl und Farbe der Mst. anbetrifft. Craig bildet
eine M. vaupelii v. flavispina Neale (Cact. Other Succ., 94. 1935) ab, durch 45
(meist 4) Mst. von gelblicher Farbe unterschieden.
Abb. 3001 zeigt eine von Heinrich aufgenommene Pflanze, die einmal weniger
flachrund wirkt als das Bild des Typus der Art (von Schmoll aufgenommen, in
C. & S. J. (US.), VII:21. 1935) mit 4 am Grunde etwas verdickten Mst., diese
jedoch nicht so hellfarben wie Schmolls Foto Fig. 110 in Craigs Mamm.-Handb.,
Mamillaria
3239
128. 1945, von v. flavispina, die auch mit weniger auffllig langen Mst. abgebildet
wird. Danach mte eigentlich noch eine 4stachlige Variett mit lngeren, dunkleren Mst. aufgestellt werden; hchstwahrscheinlich gibt es aber Zwischenformen.
Auffllig ist, da Craig schreibt: Saft wrig, gelegentlich schwach milchig;
ferner besteht eine weitgehende bereinstimmung aller Merkmale mit M. conspicua Purp., die nicht allzuweit entfernt in Puebla vorkommt, und von der
J. A. Purpus sagt: Warzen nicht milchend. Beide Pflanzen sollten daraufhin
genau untersucht werden, d. h. ob es sich nicht um Formen ein und derselben Art
handelt. M. conspicua wird allerdings etwas lnglicher, wenigstens spter; ob sie
nicht etwa schwach im Innern milcht, steht bisher nicht fest. M. vaupelii mute
nach der angegebenen Saftbeschaffenheit jedenfalls in die Sektion Subhydrochylus
einbezogen werden.
93. Mamillaria rekoiana Craig Mamm.-Handb., 128. 1945
Neomammillaria rekoi Br. & R., The Cact., IV:141. 1923 pro parte.
Britton u. Rose haben unter Neomammillaria rekoi, nach ihren Abb. 149 und
155a, zwei verschiedene Pflanzen zusammengefat, mit Hakenstacheln und mit
geraden. Letztere Pflanze trennte Craig als eigene Art ab. Beiden ist aber das
mitunter dnne Milchen an oberen W. gemeinsam, nach Britton u. Rose; so
mag auch Craigs Angabe bezglich M. vaupelii zu verstehen sein, jedenfalls ist
danach das Milchen in der Sektion Subhydrochylus nicht gleichartig bzw. nicht
immer so, wie es Schumann fr die Reihe Elegantes angibt. Craigs Beschreibung lautet: Einzeln, keulig, 12 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, konisch, rund, mit
halbmilchigem Saft, 810 mm lang; Ax. mit Bscheln von weier Wolle sowie
18 B.; Mst. 45, 1015 mm lang, krftig-nadelig, gerade, braun, vorgestreckt
spreizend; Rst. 20, 46 mm lang, dnnadelig, gerade, wei, schwach abstehend;
Abb. 3001. Mamillaria vaupelii Tieg., Form mit 4 dunkleren und lngeren Mittelstacheln.
(Foto: Heinrich.)
205
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3240
Mamillaria
Bl. glockig, 15 mm lang; innere Perigonbltter tief purpurn, linear-oblong, zugespitzt; Staubf. purpurn; Staubb. gelb; Gr. purpurn; N. grnlich; Fr. rot, keulig; S.
braun. M e x i k o (Oaxaca).
Craig ist berzeugt, da beide Arten hinreichend unterschieden sind; Britton
u. Roses Fig. 149 zeigt aber ein zweifellos ziemlich geschrumpftes Exemplar, und
da wir heute eine Reihe von Arten kennen, die sowohl gerade wie gehakte Mst.
haben knnen, Craigs Beschreibungen der M. rekoiana und M. rekoi auch nicht
eindeutig verschieden sind, besteht immerhin die Mglichkeit, da Britton u.
Rose mit der Zusammenfassung im Recht waren.
94. Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg.1) Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 391. 1935
Neomammillaria guerreronis H. Bravo, Anal. Inst. Biol. Mex., 3:395. 1932.
Sprossend, sulig werdend, bis 60 cm lang, 6 cm , von St. dicht bedeckt,
hellgrn; W. nach Bz. 8:13, klein, konisch; Ar. klein, anfangs weifilzig; Ax.
mit weier Wolle, diese verbleibend, und mit (ca. 1520) weien B.; Rst. 2030.
borstenfein, wei, nadelig, 0,51 cm lang, glatt, gerade, halbbiegsam, Basis
orangegelb, horizontal gerichtet; Mst. (2) 4 (5) (Originalbeschreibung: 4),
ca. 1,5 cm lang, die unteren lnger, wei, zuweilen rosa getnt, an jungen Pflanzen
1 Mst. hakig; Bl. unbekannt; Fr. 1,52 cm lang, rot (Craig: grnlichwei zu
Anfang, dann rosa, unten blasser, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest); S. braun.
1 mm lang (Craig: gebogen kugelig-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, 1,5 mm
lang). M e x i k o (Guerrero, Canyon del Zopilote), (Tafel 236).
Nach Craig kommt die Art auch in Michoacn vor.
Obige Beschreibung gibt die Originaldiagnose von H. Bravo wieder, mit
einigen Ergnzungen von Craig. Abb. 3002 zeigt eine Pflanze aus der Sammlung
Pallanca, Bordighera, die genau der Originalbeschreibung entspricht, d. h. der
ltere Krper im allgemeinen geradstachlig, die jungen Sprosse groenteils mit
einem hakigen Mittelstachel. Leider waren zwar Knospen ausgebildet, aber nicht
geffnet, doch lie sich daran erkennen, da die Perigonbltter weilich mit rosa
Mitte sein mssen. Diese Aufnahme zeigt aber auch (unten rechts) gelegentliches
Erscheinen eines Hakenstachels unter sonst geraden der lteren Pflanze. Craig
macht folgende von der Originalbeschreibung abweichende Angaben: Mst. gerade bis gelegentlich gehakt (s. Variett), hell orangebrunlich, spter kremwei, Basis orangegelb, Spitze rosa.
Craig stellt folgende Varietten auf:
a) v. recta Craig Mamm.-Handb., 130. 1945
Alle Mst. gerade.
b) v. subhamata Craig Mamm.-Handb., 130. 1945
Einer der Mst. gelegentlich hakig. (Abb. 3002).
Auerdem beschreibt Craig vom Typstandort der M. guerreronis, d. h. aus
dem Zopilote-Canyon, eine M. zapilotensis Craig (Mamm.-Handb., 132. 1945).
eine unrichtige Schreibweise, da auf Spanisch der Geier zopilote heit; seitdem
haben andere Autoren diesen Namen, der ja eine geographische Bedeutung hat.
unrichtig nachgeschrieben. Die Beschreibung der Pflanze deckt sich so gut wie
vllig mit der des Typus, nur da gesagt wird Mst.: der untere g e w h n l i c h gehakt, d. h. es gibt also auch hier Ausnahmen.
1
)Die Autorenangabe im Kaktus-ABC (H. Bravo) Bd. war ein Versehen, bzw. sollte
sie wie oben genannt lauten.
Mamillaria
3241
Eine eigene Art ist ebenso unberechtigt wie die Varietten von M. guerreronis, denn meine Abbildung des Typus zeigt, da hier die Jungtriebe genauso
hakenstachlig sind, wie es H. Bravo fr den Typus der Art angab, da aber ein einzelner Stachel spter hakig war. Das heit, es handelt sich um eine jener Arten, die
besonders in Guerrero vorkommen, an denen gerade und Hakenstacheln auftreten
knnen, bzw. im obigen Fall um eine Art, die die anfnglich meist auftretende
Hakenstachelbildung entweder ganz wieder aufgibt, oder sie treten nur vereinzelt
auf, zuweilen auch strker erhalten geblieben. Die Pflanzen selbst gleichen einander
vllig, nur da manche mehr wei, andere mehr rosa getnt erscheinen. Das
Hakenstachelmerkmal ist so schwankend, da danach keine einheitliche Trennung
mglich ist. Auerdem wchst die berwiegend hakenstachlige am gleichen Standort wie die spter berwiegend geradstachlige Form. Craigs Erklrung M. zapilotensis hybridisiert mit M. guerreronis ist eine Verkennung der fter auftretenden
Variabilitt der Hakenstachelbildung bei Arten, die gerade in jener Gegend auch
sonst dieses Merkmal zeigen: M. bella, wuthenauiana, solisii bzw. nunezii u.a.
Ich habe die Pflanzen selbst gesammelt Tafel 236 zeigt die Wuchsform
alter Exemplare am Standort und auf die Zusammengehrigkeit untersucht.
Man kann die strker hakenstachligen Formen aber mit dem Namen M. guerreronis v. zopilotensis (Craig) Backbg. [C. & S. J. (US.), 152. 1951] kennzeichnen.
Abb. 3002. Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. Diese Pflanze stellt die v. subhamata
Craig dar, ein Mittelstachel gelegentlich hakig. Da Hakenstacheln bei mehreren Arten gelegentlich und mehr oder weniger auftreten knnen, kann man zur Unterscheidung wohl
Craigs Namen verwenden, aber in Wirklichkeit sind alle nur Formen einer teils gerade,
teils hakig bestachelten Art. Die Abbildung zeigt meist gerade Stacheln und nur hchst
selten einen hakigen. (Aus der Sammlung des Zchters Pallanca, Bordighera.)
205*
3242
Mamillaria
95. Mamillaria rekoi (Br. & R.) Vpl. In Engler u. Prantl, Pflanzenfam.,
Ausg. 2, 21:633. 1925
Neomammillaria rekoi Br. & R., The Cact., IV:141. 1923 pro parte.
Ebnerella rekoi (Br. & R.) F. Buxb., Ost. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951.
comb. nud.
Einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, oben gerundet, grn, bis 12 cm hoch.
56 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch, rund, 810 mm lang; Ar. oval, anfangs
schwach wollig; Ax. mit Bscheln weier Wolle und 18 langen, weien B.:
Rst. 20, 46 mm lang, dnnadelig, gerade, wei, horizontal gerichtet; Mst. 4.
11,5 cm lang, die unteren am lngsten, alle steifnadelig, der untere gebogen
und hakig, die oberen gerade, alle braun, die oberen abstehend, der untere fast
vorgestreckt; Bl. scheitelnah, 1,5 cm lang; Pet. tiefpurpurn, linear-oblong, spitzig:
Staubf. purpurn, Staubb. gelb; Gr. purpurn; N. grnlich; Fr. rot, keulig, 1,2 cm
lang; S. braun, gebogen-birnfrmig. M e x i k o (Oaxaca).
Mamillaria pseudorekoi Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 34. 1933
Mamillaria rekoi v. pseudorekoi (Bd.) Craig, Mamm.-Handb., 131. 1945
Schlankzylindrisch, basal reichlich sprossend; W. und Ax. wie bei voriger Art.
ebenso die (krzeren) Rst.: Mst. 47, bis 10 mm lang, braun bis schwarz, stechend,
alle gerade oder der untere hakig; Bl. etwas grer als bei voriger Art; Fr. rot.
M e x i k o (Puebla und Morelos).
Angesichts der ganz unterschiedlichen Krperform besser eine eigene Art.
Bdeker nannte als Klammerautor Rose, wohl irrtmlich.
Sektion 3: Hydrochylus K. S ch .
Gesamtbschrbg., 474. 1898
Pflanzen mit wrigem Saft, auch im Innern nicht milchend
96. Mamillaria kewensis SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 112. 1850
Mamillaria kewensis albispina SD. Neomammillaria kewensis (SD.) Br.
& R., The Cact., IV:104. 1923.
Einzeln oder sprossend, spter keulig, blulich graugrn, oben gerundet, bis
12 cm hoch, 9 cm ; W. nach Bz. 8:13, breitkonisch, 8 mm lang, unten 915 mm
breit; Ar. oval, anfangs weiwollig; Ax. mit bleibender weier Wolle, ohne B.:
Rst. 6, die oberen 612 mm lang, der unterste bis 3 cm lang, alle krftig-nadelig.
schwach zurckgebogen, glatt, steif, unten nicht verdickt, zuerst rotbraun bis
schwarz, spter die unteren heller werdend, alle abstehend; Mst. fehlend; Bl.
glockig, Juni bis September, 2 cm lang, 1,21,5 cm ; Sep. unten grnlich, mit
sich verjngendem brunlichrotem Mittelstreifen, Rand blasser und meist glatt
oder nur leicht gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. tief purpurrosa, ganzrandig.
lanzettlich, zugespitzt; Staubf. gekrmmt, tief purpurrosa; Staubb. gelblichbraun; Gr. oben kremfarben bis blarosa; N. 5, blarosa, 1,5 mm lang; Fr. grnlich bis blarosa oder rosenrot, dickkeulig, 1,32 cm lang, 9 mm dick, mit
Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, rauh.
1,2 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Hidalgo und Mittelmexiko bzw. von
Schwarz auch in Guanajuato bei S. M. de Allende gefunden).
Britton u. Rose erwhnen, nach Salm-Dyck, kruselige Haare in den
Axillen, die Craig nicht gesehen hat. M. hidalgensis, die zum Teil in der Nhe der
M. kewensis wchst (Hidalgo, bei Ixmiquilpan) unterscheidet sich durch mehr
schlankkonische Warzen, sie hat nur Mittelstacheln, und die Sepalen sind gesgt.
Mamillaria
3243
Abb. 3003. Mamillaria durispina Bd. Links: schwarzbraune Jungstacheln; rechts: hell
hornbraune Jungstacheln, mit vereinzelten Mittelstacheln. (Aus der Sammlung des Zchters
H. Thiemann, Bremen.)
3244
Mamillaria
spter mehr grau werdenden St. noch ein oberer dunkler, oder die dunkle Farbe
im Oberteil, zuweilen auch fleckig, Spitze auch goldbraun; Bl. glockig, 1,5 cm lang
und breit; Sep. unten krem bis hellgrn, oben tief karmin, verjngter braunroter
Mittelstreifen, Rand leicht gesgt (Originalbeschreibung ganzrandig; vielleicht
wechselnd), linear-lanzettlich, zugespitzt; Pet. unten blagrn bis fast wei, oben
purpurrosa, dunklere Mittellinie, Rand heller bis fast durchsichtig, glatt, linearlanzettlich, bis 3 mm breit, zugespitzt; Staubf. weilich, oben rosa; Staubb.
weilich- bis brunlichgelb; Gr. unten weilich bis krem, oben rosa bis dunkelrosa:
N. 5, tief purpurrosa, kurz kugelig-keulig, 1 mm lang; Fr. karmin oder mit grner
Spitze, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. blagelb, gebogen-birnfrmig, mit
subbasalem Hilum, 1 mm gro, fein punktiert. M e x i k o (Guanajuato; Quertaro, bei San Moran) (Abb. 3003).
Gelegentlich werden einzelne Mittelstacheln ausgebildet, die dann vorgestreckt
sind, zumindest bei den Pflanzen mit Warzen nach Bz. 8:13. Was Craig abbildet
(Fig. 119, Mamm.-Handb., 137. 1945), ist eine Reproduktion des Typus der Art.
Foto in ZfS., 343. 1928. Hier handelt es sich um Pflanzen, bei denen Bdeker
nur angibt: Warzen nach 21 und 34 Berhrungszeilen, auch sind die Warzen
offensichtlich viel dichter gestellt, die Ausbildung der Farbzonen viel deutlicher als bei meiner Abb. 3003 von Pflanzen, die ich (von Schwarz stammend) bei dem Zchter H. Thiemann, Bremen, aufnahm. Diese sah offenbar
Craig und sind diejenigen, deren Warzenordnung er mit Bz. 8:13 angab,
whrend seine brigen Daten der Originalbeschreibung entnommen sind. Der
Scheitel der letzteren Pflanzen ist auch offener und wolliger. Bdeker gab als
Herkunft nur an mittleres Mexiko. Es ist nicht ausgeschlossen, da die Formen
in Guanajuato und Quertaro verschieden sind, und wahrscheinlich mu man
fr die lockerer-warzigen Pflanzen eine Variett aufstellen, bei der auch hornfarbene und goldbraune Stacheln auftreten.
98. Mamillaria napina J. A. Purp. MfK., 22:161. 1912
Neomammillaria napina (Purp.) Br. & R., The Cact., IV:104. 1923.
Wurzel dick, rbenfrmig, nach oben in den kurzen Stamm bergehend, nach
unten spitz zulaufend; Krper halbkugelig, einzeln, oben abgeflacht, hellgrn.
46 cm breit; Scheitel leicht vertieft; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch, am Grunde
seitlich zusammengedrckt, 810 mm lang, unten 78 mm breit, schief gestutzt:
Ar. oval, 3 mm gro, anfangs mit
gelbem
Wollfilz;
Ax.
mit
schwacher Wolle oder kahl; Rst.
1012,89 mm lang, gescheitelt,
etwas gebogen, schrg abstehend,
strahlend, sehr starr, glasartig
wei bis hellgelb bzw. an der
Basis, verflochten und dadurch
auch den Scheitel verhllend:
Mst. beim Typus der Art fehlend:
Bl. glockig bzw. breit glockigtrichterig, mehr seitlich, 4 cm
breit, nach Purpus hellkarmin
oder rosenrot, nach Craig Sep.
rosa, mit brunlichrosa Mittelstreifen, schmaler hellerer Rand,
Abb. 3004. Mamillaria napina J. A. Purp.
(Foto: Schwarz & Georgi.)
glatt, linearlanzettlich, stumpflich
Mamillaria
3245
gespitzt, 2,5 cm 2 mm gro; Pet. rosa, nach oben zu dunkelrosa bis hell violettrosa, schmal-linear, ganzrandig, Spitze stumpf, 3,5 cm 3 mm gro; Staubf.
unten wei, oben mehr gelblich; Staubb. gelb; Gr. gelblich; N. 6, weilich,
schlank; Fr. und S. unbekannt (letztere meines Wissens schwarz [?]). M e x i k o
(Puebla, Berge westlich von Tehuacn) (Abb. 3004).
98a. v. centrispina Craig Mamm.-Handb., 139. 1945
Mit meist einem Mst., dieser vorgestreckt und 58 mm lang.
Craig gibt als Autor an (Br. & R.) Craig, aber der Name der Variett
findet sich nicht bei Britton u. Rose. In der Kultur werden die lteren Krper
lnglich. Die Art ist wurzelecht empfindlich; sie lt sich aber gut pfropfen.
99. Mamillaria lanata (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria lanata Br. & R., The Cact., IV:104. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kurz-zylindrisch, hellgrn, Gruppen bis zu
25 cm Breite bildend; Einzelkpfe nur 2,53 cm breit; W. nach Bz. 13:21 und
21:34, fest, konisch, 24 mm lang, unten 2 mm breit; Ar. kurz-oval, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. in der Bltenzone mit strkerer Wollbildung; Rst. 12
bis 20, 12 mm lang, sehr feinnadelig, gerade, glatt, halb-biegsam, am Grunde
bla brunlichwei, horizontal gerichtet; Mst. fehlend, hchstens stark rudimentre unter der Lupe erkennbar; Bl. trichterig, seitlich, 1 cm lang, 610 mm breit;
Sep. mit breitem brunlichrosa Mittelstreifen sowie blarosa Rand und dieser
leicht gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. mit sich verjngendem schmalem hellrosa Mittelstreifen, Rand breit weilich bis blarosa, linear, glatt, zugespitzt;
Staubf. rosa; Staubb. gelb; Gr. unten kremfarben, oben tiefrosa; N. 3, purpurrosa, unter 1 mm lang, nicht weit spreizend; Fr. Scharlach, verlngert-kugelig,
5 mm gro, mit Perianthrest; S. nur wenige, oliv-grnlichbraun, halbglnzend,
kugelig-birnfrmig mit subbasalem Hilum, fein punktiert; Wurzeln eine dickere
Rbe. M e x i k o (Typort: nahe
Rio de Santa Luisa, angeblich in
Puebla; von Lindsay im TomellinCanyon gesammelt) (Abb. 3005).
Die Beschreibung Britton u.
Roses wurde nach Lindsays Pflanzen von Craig vervollstndigt.
Hchstwahrscheinlich
ist
der
lteste Name fr diese Art M. irregularis DC. (s. weiter hinten unter
V: Wenig bekannte Arten). Deren
Beschreibung gleicht keine andere
Art so sehr wie die obige, da auch
De Candolle von rbigem Unterteil,
sprossenden Pflanzen und nur ca.
2,5 cm breiten Einzelkpfen, fehlenden Mittelstacheln und 2025 Stacheln, wei, sprach. Da die Ax.
als nackt angegeben werden, ist
sicher auf nicht blhbare Exemplare zurckzufhren. Vgl. auch
Abb. 3005. Mamillaria lanata (Br. & R.) Orc.
De Laets Foto zu M. irregularis DC.
Etwas grere Form? (Foto: De Laet.)
3246
Mamillaria
Die Pflanze ist ebenso gestutzt-ovoid wie auf Britton u. Roses Abbildung
Fig. 105, l. c.
Schwarz hat Pflanzen gesammelt, die ich auch im Jardin Botanique Les
Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat, sah, und die einzeln wuchsen (wenigstens die gesehenen Exemplare) und ganz der Aufnahme von De Laet (Abb. 3005) glichen
bzw. grer waren, als Craigs Angaben besagen. Auffallend ist auch, da Craig
eine verschiedene Bz.-Zahl-Ordnung fr die Warzen angibt; sehr wahrscheinlich
gehen unter dem Namen M. lanata zwei einander nher verwandte, aber verschiedene Arten, und Abb. 3005 (Foto De Laet, von Herrn Heinrich stammend)
mag die grere Form mit der hheren Bz.-Zahl-Ordnung sein.
Craig gibt an, da die Art in M. elegans ber deren var. supertexta bergeht.
Abgesehen davon, da Craig zweifelsohne unter M. elegans nicht den Typus vom
Pedregal bei Mexico City verstand, hat er auch als M. elegans supertexta eine
Pflanze abgebildet, die eher jener greren M. lanata sensu Schwarz nahesteht
als die von mir abgebildete M. supertexta, die besser eine eigene Art bleibt.
Mamillaria conata (H. Bravo) Werd., in Soulaires Mamillarienschlssel in
Cactus, Paris, 4647:243. 1955, mag eine unrichtige Wiedergabe obigen
Namens sein, da ich sonst keinen so lautenden finden konnte.
100. Mamillaria gracilis Pfeiff. Allg. Gartenztg., 6:275. 1838
Cactus gracilis Kuntze.
Es ist unverstndlich, wie Britton u. Rose und auch Craig dieser Art den
Namen M. fragilis SD. geben konnten, denn unter dem angegebenen Literaturbezug Cact. Hort. Dyck., 1849. 103. 1850, kommt dieser Name nicht einmal in
Salm-Dycks Index vor, sondern er sagt nur: Der Name M. fragilis wre geeignetergewesen. Er selbst nennt die Pflanzen M. gracilis Pfeiff. Seit Berger
(Kakteen, 304. 1929) hat es sich eingebrgert, die von Salm-Dyck genannte Form
mit 2 weien Mst. als v. fragilis (SD.) Berg. zu bezeichnen, whrend Berger
den Typus der Art wie folgt beschreibt: Zylindrisch, sehr reich sprossend, ausgewachsen 810 cm hoch, 34,5 cm breit, frischgrn; W. (Craig: nach Bz. 5:8)
68 mm lang, 56 mm dick; Ax. und Ar. sprlich wollig; Rst. 1214, wei
oder gelblichwei, derb borstenfrmig, 59 mm lang; Mst. 35, hell- bis dunkelbraun, bis 15 mm lang, der oberste fast in der Ebene der Rst.; Bl. 1,7 cm lang.
1,3 cm breit; Sep. und Pet. lanzettlich, gelblichwei; Fr. hellgelblichrot, 1 cm
lang; S. nach Schumann schwarz. M e x i k o (Hidalgo) (Abb. 3006, Mitte).
Abb. 3006. Mamillaria gracilis Pfeiff. Links: v. fragilis (SD.) Berg.; Mitte: Typus der Art;
rechts: v. pulchella SD. (Foto: H. Tiedge.)
Mamillaria
3247
Dies scheint die Form zu sein, fr die Salm-Dyck bezglich der Mst. sagt: vel
fuscis; er gibt aber nur 2 Mst. an. Demgegenber stellt Craig Pfeiffers Namen
(obwohl Salm-Dyck selbst sagt: aculeis radialibus setiformibus albis, centralibus
rigidioribus albis vel fuscis) als Synonym zu M. echinaria, fr die 12 Mst. angegeben werden, whrend die Pflanze mit 35 Mst. (Berger) nirgends erscheint. Ich folge hier auch Bdeker, der sich in seinem Mamm.-Schlssel
Berger anschliet, und die beide auer obigem Typus noch eine v. fragilis mit
2 weien Mst. anfhren, Tr. leicht abbrechend, sowie eine v. pulchella, kleiner,
ohne Mst., Tr. sehr leicht abbrechend. Craig fhrt hingegen M. gracilis fragilis
ebenfalls unter M. echinaria auf, M. gracilis pulchella dagegen unter M. elongata,
wohin sie nicht gehrt. Was im brigen M. echinaria ist, steht nicht mit
Sicherheit fest. Salm-Dyck kannte sie nicht, Rmpler fhrt den Namen als
Synonym von M. echinata auf, und ich halte beide fr Varietten des ltesten
Namens M. elongata DC.
Berger unterscheidet:
100a. v. fragilis (SD.) Berg. Kakteen, 304. 1929
Neomammillaria fragilis (SD.) Br. & R., The Cact., IV:133. 1823.
Chilita fragilis (SD.) Orc., Cactography, 2. 1926.
Etwas kleiner, Mst. 2, wei, braun gespitzt, die Mitte zwischen dem Typus
und der folgenden Variett haltend. (Abb. 3006, links).
100b. v. pulchella SD. non. Hopff. Cact. Hort. Dyck., 1849. 13, 103. 18501)
Krper zierlicher, 23 cm breit; Rst. schwcher, die oberen 23 lnger,
brunlich, der oberste der lngste, braun, etwas gebogen; Mst. 0; Fr. dunkelkarmin, 1,52 cm lang (Abb. 3006, rechts). Die Angaben nach Berger.
Salm-Dyck fhrte die var. auf S. 13 als v. pulchella hort., gab aber auf S. 103
eine gute Beschreibung. Es ist dies weder M. pulchella O. (M. discolor) noch
v. pulchella Hopff. oder v. virens hort. (in Frster, 241. 1846), diese identisch
mit v. laetevirens SD., einer lebhafter grnen Form von M. gracilis.
Der Typus ging auch unter dem Namen M. gracilis v. robustior hort. (Grssner),
hchstens eine krftigere Form (Abb. 3006, Mitte). Die von Craig im Schlssel
angefhrte M. fragilis v. centrispina Craig ist nicht berechtigt, da es eine nur
gelegentlich auftretende Form ist.
Typus der Art und Varietten hat H. Tiedge in ZfS., 118. 192728, nebeneinander abgebildet, eine Aufnahme, die die Unterschiede zeigt, auch da der
strkere Typus weder etwas mit M. elongata noch mit Mamillaria echinaria
sensu Craig (Abb. 3021) zu tun hat.
M. gracilis pusilla (MfK., 62. 1893) war nur ein Name von Quehl. Torrey
(Coll. Rocky Mt. Pl., 202. 1826) fhrte den Namen M. fragilis an, verwechselte
ihn aber mit Coryphantha vivipara.
M. gracilis v. monvillei war ein unbeschriebener Name (hierhergehrend?).
101. Mamillaria elongata DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:109. 1828
Cactus elongatus Kuntze. Neomammillaria elongata (DC.) Br. & R.,
The Cact., IV:134. 1923. Chilita elongata Orc., Cactography, 2. 1926.
Leptocladia elongata (DC.) F. Buxb., Osten-. Bot. Zschr., 96:12, 82.
1951, comb. nud.
1
3248
Mamillaria
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Abb. 3007. Mamillaria elongata DC. Typus der Art. (Foto: Heinrich.)
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n. comb.
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Abb. 3012. Mamillaria elongata v. subcrocea (DC.) SD., Form mit weilichgelben Stacheln
und schwachbraunen Triebspitzen. (Foto: Heinrich.)
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Mamillaria
e) v. intertexta (DC.) SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 12, 100. 1850
Mamillaria intertexta DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris. 17:110. 1828.
M. subcrocea intertexta SD., Hort. Dyck. 1844. 13. 1845. Cactus intertextus Kuntze.
Pflanzen mit auffllig abstehend-verflochtener Bestachelung und zuweilen einem
kurzen Mst.; Tr. ca. 2 cm . Pfeiffer sagt: Von M. subcrocea durch die strkeren und lngeren St. unterschieden sowie genherten Areolen; Bl. etwas grer. Die aufflliger abstehend-verflochtene Bestachelung, wie sie aus Abb. 3015
deutlich hervorgeht und dem Namen gut entspricht, ist weder bei Pfeiffer noch
bei Salm-Dyck angegeben; Schumann kannte diese Pflanze offenbar nicht.
f) v. rufocrocea (SD.) K. Sch. Gesamtbeschrbg., 521. 1898
Mamillaria rufo-crocea SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 102. 1850.
Cactus rufocroceus Kuntze. M. echinaria v. rufocrocea (DC.) Craig.
Mamm.-Handb., 254. 1945.
Krper mehr niederliegend und sehr verstelt, mig krftig; Rst. weniger
zahlreich (bis 16; oder etwas mehr: Backeberg), unten safrangelb, oben weilich.
Spitze braun: Mst. einzeln, selten gepaart (Beschreibung Schumanns) (Abb.
30163017).
Auffllig ist die dichte, fast struppige Bestachelung. Abb. 3017 von Heinrich
zeigt eine Kulturpflanze mit hnlich abstehender Bestachelung, aber lockerer, und
3013
3014
Abb. 3013. Mamillaria elongata v. subcrocea (DC.) SD., Form mit auffllig brandrotbraunen
Triebspitzen. (Foto: Heinrich.)
Abb. 3014. Mamillaria elongata v. straminea hort., (stroh)gelb bestachelt. (Foto: Heinrich)
[Craig-Fig. 301, M. echinaria var. Nr. 1092?]
Mamillaria
3255
Abb. 3015. Mamillaria elongata v. intertexta (DC.) SD. (Jardin Botanique Les Cdres,
St. Jean-Cap-Ferrat.)
Abb. 3016. Mamillaria elongata v. rufocrocea (SD.) K. Sch., mit struppigerer Bestachelung
(Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)
206
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3256
Mamillaria
mehr Rst. sowie nur selten einem Mst., alle auch gelblich, braun gespitzt; dies
mag eine bergangsform sein.
g) v. stella-aurata (Mart.) K. Sch. Gesamtbschrbg., 520. 1898
Mamillaria stella-aurata Mart., in Zuccarini, Plant. Nov. Pl., 101.
1837. M. tenuis media DC. (lt. Pfeiffer). Cactus stella-auratus
Kuntze.
Abb. 3017. Eine weniger struppig bestachelte Form der Mamillaria elongata v. rufocrocea
(SD.) K. Sch. (Foto: Heinrich.)
Mamillaria
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Mamillaria
Mamillaria
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Nach Pfeiffer ursprnglich nur als W. gedrngter, St. zahlreicher und zierlicher beschrieben und dabei zu M. echinata (mit 2 Mst.) gestellt; aber Rmpler
sagt (Handb. Cactkde., 380. 1886): Krper niedrig, an der Basis rasenartig verstelt; W. eirund-kegelfrmig, gedrngt, hellgrn; Rst. 1416, dnn zurckgebogen, ausgebreitet, miteinander sich mischend, goldgelb; Mst. 2, strker, gerade,
gelblich. Pfeiffer fhrt die Art als Variett auf M. echinata zurck, aber die
viel niedrigere Statur und der am Grunde rasenartige Krper unterscheiden sie
von ihr hinlnglich.
Bedenkt man dazu, da die Zahl der Rand- und Mittelstacheln ziemlich variabel
sein kann, pat die Schilderung Rmplers sehr gut auf M. mieheana Tieg., die
auch nach Ansicht Heinrichs hierherzustellen ist. Sie ist goldgelb, lang- und
dichtverflochten bestachelt, Mst. 2-4, selten einmal fehlend; die Bl. sind mehr
glockig, gelblich, die Staubf. leicht einwrts gekrmmt. Die dicht sprossenden
Pflanzen sind nicht sehr hoch, durchschnittlich bis 78 cm hoch, zierlicher, und
die Randstachelzahl kann bei M. mieheana ebenfalls 16 sein (Abb. 3024) oder
auch zahlreicher (Abb. 3023, von Heinrich). Da gerade auch das Foto der mir
von Schwarz gesandten M. mieheana die gleiche Randstachelzahl zeigt, wie sie
Rmpler fr M. densa angibt, lt sich M. mieheana schwer von M. densa
trennen, es sei denn, genauer zu ermittelnde Unterschiede berechtigten zu einer
weiteren Abtrennung.
M. caespitosa hort. wird von Pfeiffer und anfangs auch von Martius hierhergestellt; spter bezieht sie Martius zu M. glochidiata ein, Labouret zu M. pusilla,
Abb. 3021. Mamillaria elongata v. echinaria (DC.) Backbg., mit krftigerer und deutlicher
abstehender Bestachelung bzw. oben brunlich (v. echinata K. Sch. non Backbg.).
(Foto: Heinrich.)
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Mamillaria
Abb. 3023. Mamillaria elongata v. densa (Lk. & O.) Backbg. (Foto: Heinrich.)
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Mamillaria
Einzeln, von unten sprossend und auch dichotomisch teilend, kugelig bis
schwach zylindrisch, Kuppe abgeflacht, hell- bis gelblichgrn, 35 cm , bis 6 cm
hoch; W. nach Bz. 13:21, halbfest, schlank-konisch, 810 mm lang, unten 2 mm
breit; Ar. rund, fast kahl: Ax. mit kurzer, bleibender Wolle und gelegentlich
einem Brstchen; Rst. 3040 in mehreren Serien, bis 5 mm lang, borstenartig,
gerade, glatt, weich, gelb bis durchsichtig wei, einige abstehend, andere horizontal gerichtet und verflochten; Mst. 0: Bl. 2 cm lang, 2,5 cm breit; Sep. wei
mit kaum auffallendem rosa Ton. roter Mittelstreifen, lanzettlich, stumpflich.
Abb. 3027. Gruppen der Mamillaria viperina J. A. Purp. mit einer Frucht. (Jardin Botanique
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)
Abb. 3028. Mamillaria lenta Brand. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
Mamillaria
3265
Rand fein gesgt; Pet. weilich, lanzettlich, spitzig, meist ganzrandig; Staubf.
unten hellrosa, oben dunkelrosa; Staubb. chromgelb; Gr. wei bis blarosa;
N. 45, hell olivgrn; F. rot, keulig, 1 cm lang; S. schwarz, warzig (Shurly),
ber der Basis verengt. M e x i k o (Coahuila, bei Viesca und Torren gesammelt).
(Abb. 3028; Tafel 238, unten).
105. Mamillaria plumosa Web. In Bois, Dict. Hort., 2:804. 1898
Neomammillaria plumosa (Web.) Br. & R., The Cact., IV:123. 1923.
Chilita plumosa Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella plumosa (Web.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Von unten sprossend und rasenbildend; Einzelkpfe (gepfropft) bis 7 cm hoch
und breit, ungepfropft meist kleiner, hellgrn, dicht gedrngt, vllig von St. bedeckt; W. nach Bz. 8: 13, weich, zylindrisch, 12 mm lang, 23 mm am Grunde
breit; Ar. rund, mit geringer kurzer Wolle; Ax. mit lngerer weier Wolle; Rst.
bis 40, 37 nun lang, gefiedert, weich, gewunden, wei, abstehend; Mst. 0; Bl.
glockig, 1,5 cm lang, 1,4 cm breit; Sep. bla gelblichgrn, Rand fast wei, oben
gesgt, unten glatt, lanzettlich bis keulig, stumpflich; Pet. mit blagrnem
Schlund, Rand sehr bla-grnlichwei, rckseits bla rtlichbraune Mittellinie
zur Spitze hin, fast keulig, stumpflich, ganzrandig; Staubf. und Gr. sehr blagrn; Staubb. schwefelgelb; N. 35, bla grnlichgelb; Fr. rtlich; S. schwarz,
fein punktiert. M e x i k o (besonders Coahuila und auch sonst im Norden von
Monterrey bis Saltillo).
Die Art wchst meist in geschtzten Felsspalten.
Mammillaria lasiacantha plumosa Wats. (Cact. Cult., 82. 1889), mit lngeren
Fiederstacheln, hlt Craig fr eine hierher gehrende Form oder einen Bastard
mit M. lasiacantha.
Mamillaria schiedeana plumosa Reb. erwhnt Craig hier, als mglicherweise
hierhergehrend; sie ist aber eher eine Form der M. schiedeana (s. dort). Alle
diese feinstachligen kleinen Arten mit schwarzen Samen scheinen eine besondere
Formengruppe zu sein, d. h. M. plumosa, M. aureilanata, M. schiedeana, dumetorum und pseudoschiedeana, M. lenta, M. lasiacantha, M. denudata, M. herrerae
sowie M. albiflora. Die Art wchst gut auf eigenen Wurzeln; gepfropft wirkt sie
zu mastig.
106. Mamillaria aureilanata Backbg. Beitr. z. Sukkde. u. -pflege., 13. 1938
Mamillaria cephalophora Quehl non SD., MfK., 24:158. 1914. Ebnerella
aureilanata (Backbg.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,89. 1951, comb.
nud. Chilita aureilanata (Backbg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), IV:25.
1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig, glnzend dunkelgrn, bis 7,5 cm hoch; Scheitel schwach vertieft; W. weit stehend, nach Bz. 8:13, punktiert, zylindrisch, mit kleinerem
Scheitel, aufwrts gebogen, 10 mm lang, unten 7 mm breit; Ar. rund, kahl; Ax.
kahl; Rst. dnn haarfrmig, 2530, in mehreren Serien, bis 15 mm lang, glatt,
gewunden, hell- bis goldgelb, spter dunkler, etwas abstehend, verflochten; Mst. 0;
Bl. glockig, 3 cm lang, 1,51,8 cm breit; Sep. unten grn, mit purpurgrnem
breiterem Mittelstreifen, Rand sehr bla und glatt; lanzettlich, spitzig; Pet. wei
bis blarosa, hellrosa Mittelstreifen, lanzettlich bis oblong, ganzrandig, Spitze
grannig; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. gelb bis orange; Gr. grnlichwei
bis bla gelblichrosa; N. 5, tiefgelb; Fr. rosawei, keulig; S. mattschwarz; Wurzeln
dickrbig. M e x i k o (San Luis Potos, bei Villar). (Abb. 3029).
3266
Mamillaria
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Abb. 3030. Mamillaria herrerae Werd. Die Makroaufnahme zeigt das filigranfeine
Muster der Stacheln im Scheitel.
3268
Mamillaria
Abb. 3031. Mamillaria albiflora (Werd.) Backbg. wird als Pfropfung sehr viel strker und
blht dann reich. (Beschreibung unter Nr. 296.)
Abb. 3032. Mamillaria schiedeana Ehrenbg. Typus der Art, (Foto und Sammlung
Andreae, Bensheim.)
Mamillaria
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Mamillaria
von Andreae, Bensheim, Abb. 3033 und 3036 (letztere: M. dumetorum), zeigen,
da die Blte der M. dumetorum mehr zylindrisch-glockig ist, die St. geringer,
offener, die Fr. (links unten) gestutzt kugelig-keulig, doch sind die Fr. bei beiden
Arten mit Perianthrest versehen, auch sind nur bei M. schiedeana die St. nicht
alle gerade gerichtet.
Mamillaria schiedeana v. plumosa Reb. (Cat., 7. 1896) mag der lteste, unbeschriebene Name fr jene dichter behaartstachlige Form (Abb. 3033) sein,
die Schmoll auch mit dem Katalognamen M. schiedeana v. sericata n. nud. bezeichnete. Bisher reichen die Beobachtungen nicht aus, um zu entscheiden, ob
sie wirklich als Variett abgetrennt werden kann.
Mamillaria pseudoschiedeana Schmoll, in Katalog 6. 1947
Dieser Name wird bisher nirgends erwhnt, doch zeigt die Aufnahme von
Andreae, Bensheim, eine wesentlich abweichende Form: Die Pflanzen
sprossen reich von unten, und die Einzelkpfe sind breit-rundlich; die Bestachelung lt den Krper mehr durchscheinen, ist lang und stark seitlich
verwoben, aber zugleich auch deutlich mit den oberen der mehrserigen St.
seitlich abstehend, whrend dies bei M. dumetorum nicht der Fall ist, auch
sind die seitlich hier am strksten verflochtenen und weit eher als verwoben
zu kennzeichnenden St. lnger als bei allen Exemplaren der M. schiedeana
oder dumetorum. Leider ist mir ber Blten und Frchte wenig bekannt, so
da eine gltige Beschreibung noch unterbleiben mu. Jedenfalls kann diese
Art nicht zu M. schiedeana gestellt werden; sollte man sie als Variett ansehen, mte man sie eher zu M. dumetorum einbeziehen. (Abb. 3034.)
109. Mamillaria dumetorum J. A. Purp. MfK., 22:149. 1912
Ebnerella dumetorum (J. A. Purp.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
89. 1951, comb. nud.
Purpus beschrieb die Art: Wuchs durch Sprossung rasenfrmig; Rasen klein,
wenigkpfig (!), einzelne Krper halbkugelig, oben abgeflacht, ltere zylindrischkugelig; W. locker stehend, konisch, dunkelgrn, schief aufwrts gerichtet, bis
etwa 10 mm lang, bei einem Durchmesser an der Basis von 5 mm; Areolen kreisfrmig, sehr klein, sprlich mit kurzer, flockiger Wolle bekleidet, manchmal auch
kahl; Ax. ohne Wolle, mit wenigen feinen, gekruselten Haaren besetzt; Bl. in
Scheitelnhe, glockig (!), mit Fruchtknoten etwa 1,8 cm lang und wei, auen
grnlich, ebenso innen am Grunde; Bltenbltter lanzettlich, zugespitzt, wei,
die ueren mit grnlich-brunlichem Mittelstreifen; Staubf. wei, etwa die Hlfte
der Blumenkrone erreichend; Staubb. gelblichwei; Gr. wei, ein wenig lnger
als die Staubf., mit gelblichweier, 56strahliger Narbe (mehr als bei M. schiedeana: Backeberg); Fr. dicker-keulig, zinnoberrot; S. halbnierenfrmig, unten
abgestutzt, kaum ber 1 mm lang, schwarz, dichtgrubig punktiert. Die wichtige
Stachelbeschreibung lautet: Rst. zahlreich, die inneren fein borstenfrmig, die ueren grber, pfriemlich, alle starr, wei, bei manchen Pflanzen
(ich habe etwa 20 Exemplare beobachtet) gelblich (in der Kultur oft nur im
Scheitel), alle aber an der Basis gelblich, smtliche St. mehr oder weniger nach
rckwrts gerichtet oder spreizend, meist auf der Areole gescheitelt, etwa 46 mm
lang, die borstenfrmigen meist lnger; Mst. keine vorhanden. Purpus spricht
also sogar von grberen ueren, pfriemlichen St., womit bei den mehrserigen
die obersten gemeint sind, die zwar winzig-, aber doch deutlich-pfriemlich sind
und ca. 610 an der Zahl. Daher vermute ich, da Britton u. Rose diese Pflanzen
in ihrer M. schiedeana-Beschreibung vorliegen hatten. Jedenfalls sind hier die
Mamillaria
3271
St. gerade gerichtet; die Bl. sind in ihrer zylindrisch-glockigen Form abweichend,
und die oben abgeflacht-gerundeten kugelig-keuligen Fr. ebenfalls, so da M. dumetorum im Interesse der Klrung dieser schwierigen Formengruppe hier als Art
erhalten bleiben mu. M e x i k o (San Luis Potos, Minas de San Rafael) (Abb.
30353036).
110. Mamillaria lasiacantha Eng. Proc. Amer. Acad., 3:261. 1856, und Cact.
of the Bound., 5. 1858
Mamillaria lasiacantha minor Eng. Cactus lasiacanthus Kuntze.
Neomammillaria lasiacantha Br. & R., The Cact., IV:128. 1923. Chilita
lasiacantha Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella lasiacantha (Eng.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und sprossend, kugelig bis ovalrund, oben gerundet, 1,82,5 cm breit,
graugrn; W. nach Bz. 8: 13, zylindrisch, rund, 4 mm lang, unten 2 mm breit;
Ar. rund bis oval, anfangs weiwollig; Ax. kahl; Rst. 4060, in mehreren Serien,
34 mm lang, die oberen lnger, die innere Serie krzer, alle borstenfein, gerade
oder leicht zurckgebogen, feinhaarig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 0; Bl.
trichterig, 1,2 cm lang und breit, im April und Mai; Sep. wei, mit brunlichlavendelfarbenem Mittelstreifen, linearlanzettlich, Spitze stumpflich oder gespitzt,
Rand gesgt; Pet. wei, mit rtlichpurpurnem Mittelstreifen Ins zur Basis, dort
einen roten Schlundring bildend, oblong, ganzrandig, am Ende stumpflich oder
ausgerandet; Staubf. gelb bis bla-lavendelfarben; Staubb. gelb; Gr. grnlichgelb; N. 45, gelblichgrn, kurz, oval aufgerichtet; Fr. scharlach, 12 cm lang,
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3272
Mamillaria
Mamillaria
3273
mit obiger Art identisch ist, es handelt sich aber wohl nur um eine Form
oder Variett. Der Name erschien zuerst in einem Katalog von Haage &
Schmidt, 1908.
111. Mamillaria criniformis DC. Mem. Cact., 8. 1834
Mamillaria criniformis rosea DC. ? M. criniformis albida DC. ? M. crinita rubra Forb. Chilita criniformis (DC.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:21. 1954, comb. nud.
Schumann sah M. criniformis als Synonym und M. crinita als var. von M. glochidiata an (Gesamtbschrbg., 532. 1898); ferner sollen die Illustrationen von De Candolle die Craig leider nicht bringt einmal eine der M. pusilla (d. h. M. prolifera) hnliche Pflanze sein, die zweite Abbildung aber M. crinita, die Schumann
also fr eine Variett der M. glochidiata, Bl. mit gelblichem Mittelstreifen, hielt,
wohin aber M. crinita nicht gehren kann, weil ihre Ax. kahl sind, die der M.
glochidiata borstig. Zu letzterer kann nach Craig auch M. criniformis nicht gehren,
da sie wesentlich weniger Rand- und Mittelstacheln hat. Craig beschreibt sie:
Von unten sprossend; W. weich, glnzend hellgrn, oval bis oblong, 68 mm
lang, unten 3 mm breit; Ar. mit kurzer weier Wolle; Ax. fast kahl; Rst. 810,
8 mm lang, borstendnn, behaart, wei, horizontal gerichtet; Mst. 1, gehakt,
steif, gelb bis rosa, vorgestreckt; Bl. rhrig, 1,41,6 cm lang; Sep. linearlanzettlich, grn gerandet; Staubf. rosenrot; Staubb. weilich; Gr. hell rosenrot; N.
4, weilich, geffnet; Fr. unbekannt; S. unbekannt, aber wahrscheinlich schwarz.
M e x i k o (Hidalgo; nach Schmoll bei Zimapn).
M. cuneiformis (Loudon, Gard. Mag., 314. 1841) hlt Craig fr wahrscheinlich
einen Druckfehler; dieser Artname wird aber (wie der obige bei Schumann)
zu M. glochidiata gestellt. Zu dieser bezog auch Pfeiffer (En. Cact., 37. 1837)
die M. criniformis sowie ihre v. rosea DC. und v. albida DC. ein; letztere mag eher
zu M. crinita gehren. Ob M. glochidiata alba (Frster, Handb. Cactkde., 188.
1846) wirklich zu M. glochidiata oder zu obiger Art gehrt, kann ich nicht feststellen.
112. Mamillaria wildii Dietr. Allg. Gartenztg., 4:137. 1836
Mamillaria wildiana O., in Pfeiffer, En. Cact., 37. 1837. M. wildiana
major SD. M. wildiana compacta hort., in Frster-Rmpler (1886).
Cactus wildianus Kuntze. Neomammillaria wildii (Dietr.) Br. & R.,
The Cact., IV:143. 1923. Chilita wildii (Dietr.) Orc., Cactography, 2.
1926. M. wildii compacta hort. ex Schelle, Kakteen, 306. 1926. Ebnerella wildii (Dietr.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb.
nud. Chilita willdii Orc., falsche Schreibweise in Sukkde. (SKG.), V:21,
26, 31. 1954 (Buxbaum).
Von unten und seitlich sprossend, klumpenbildend; Einzelkrper spter zylindrisch, 815 cm lang, 46 cm , dunkel blulichgrn (W. am Grunde heller,
zum Teil rtlich); W. sehr locker stehend, spter nach Bz. 13:21 (anfangs weniger),
zylindrisch bis keulig, fein glitzerig punktiert, 610 mm lang, unten 36 mm
breit; Ar. rund, bis 1,5 mm breit, nur ganz zu Anfang schwachwollig; Ax. mit
winzigen Haartupfen, selten ohne B., meist mit 1 bis mehreren haarartigen, gewunden; Rst. 810, 68 mm lang, gerade, durchsichtig wei, borstenfein, horizontal gerichtet; Mst. 34, 810 mm lang, dnnadelig, die 3 geraden oberen
weniger abstehend als der gehakte untere, rauh oder uerst kurzhaarig, strker
als die Rst., blagelb, etwas durchsichtig, spter schmutzig-brunlich; Bl. trichterig, 1,2 cm lang und breit; Sep. 6, unten blagrn, oben weilich, Rand durchsichtig und glatt, linearlanzettlich, mit breiterem brunlichem Mittelstreifen, zu207*
3274
Mamillaria
gespitzt; Pet. 6, wei, ziemlich durchsichtig und mit feinem grnlichem oder
brunlichem Glanz, linearlanzettlich, lnger oder schrfer zugespitzt, ganzrandig
bis leicht gesgt; Staubf. unten grnlich, oben wei: Staubb. kugelig, sehr blagelb; Gr. bla grnlichwei; N. 45, gelblichgrn; Fr. brunlichrot, keulig, mit
etwas vertiefter Kuppe und Perianthrest; S. mattschwarz, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem Hilum, punktiert, 0,8 mm gro. M e x i k o (Hidalgo,
Barranca Venados; Quertaro). (Abb. 3037).
Sehr gutwchsige Pflanze. Craig stellt hierher: M. crinita v. pauciseta DC.,
M. wildiana aurea (M. glochidiata aurea hort., lt. Pfeiffer), nomen. M. wildiirosiflora war ein Bastard von Steinicke, Ludwigsburg (Kkde., 6:106. 1936).
Craig gibt auch behaarte Randstacheln an; ich sah nur glatte.
Mamillaria
3275
M. calleana Backbg., die entfernt der obigen hnelt, weicht ab durch fehlende
B. in den Ax. und nur 1 Mst.; die ebenfalls etwas hnliche M. sinistrohamata
hat eine andere Bz.-Zahl-Ordnung, ebenfalls kahle Ax. und 4 Mst.; die Mst.
obiger Art sind auerdem feiner und lnger als die der beiden letzteren Arten.
114. Mamillaria leucantha Bd. Kaktkde., 233. 1933
Einzeln, selten sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkel blattgrn, 3,5 cm ;
Scheitel leicht eingesenkt; W. locker stehend, nach Bz. 8: 13, zylindrisch, 7 mm
lang, unten 2 mm breit; Ar. rund, anfangs mit Wolle; Ax. zuerst mit kurzer
weier Wolle sowie mit 5 mm langen, weien B.; Rst. 18, 56 mm lang, gerade,
sehr dnn, sehr weichhaarig, wei mit
kaum wahrnehmbarer hellbrunlicher
Spitze; Mst. 34, 56 mm lang, 3 gehakt, der 4., wenn vorhanden, gerade, alle
glatt, krftiger als die randstndigen
St., dunkel bernsteingelb, spreizend vorgestreckt; Bl. schlanktrichterig, 1,5 cm
lang; Sep. wei mit hellolivgrnem Mittelstreifen, Basis grn, linearlanzettlich,
Rand gesgt, 1 cm lang; Pet. wei, nur
schwach olivgrne Mittellinie, Basis grn,
linearlanzettlich, Rand gesgt, 1 cm lang;
Staubf. und Gr. unten hellgrn, oben
wei; Staubb. hellgelb; N. 4, gelblichwei; Fr. unbekannt; S. dunkelgraubraun, matt, birnfrmig, punktiert, 1 mm
Abb. 3039. Mamillaria leucantha Bd.
gro; Wurzel rbig.M e x i k o (San Luis
(Originalfoto: Bdeker.)
3276
Mamillaria
Potos, bei Soledad Diez Gutierrez, stlich der Stadt an fast senkrechten
Wnden) (Abb. 3039).
115. Mamillaria capensis (Gat.) Craig Mamm.-Handb., 156. 1945
Neomammillaria capensis Gat., C. & S. J. (US.), IV:372. 1933. Ebnerella
capensis (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb.
nud. Chilita capensis (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:17. 1952,
comb. nud.
Einzeln, spter von unten sprossend, zylindrisch, olivgrn, bis 25 cm lang.
35 cm ; W. nach Bz. 5:8, ovoid-zylindrisch, 45 mm lang, unten 5 mm breit;
Ar. oval, mit wenig Wolle; Ax. kahl oder mit 13 kurzen B.; Rst. 13 (16), zuweilen einige bereinanderstehend, 815 mm lang, nadelig, steif, manchmal die
3 obersten schwach knotig am Grunde verdickt und einzelne schwach zur Mitte
gerckt, horizontal spreizend und verflochten, wei bis dunkler bzw. variierend
mit rotbraunen bis schwrzlichen Spitzen; Mst. 1, vorgestreckt, hakig, 1,52 cm
lang, krftig-nadelig, steif, hufig Haken aufwrts gekrmmt, aber auch abwrts
oder seitwrts, am Grunde heller bis weilich; Bl. hochseitlich, glockig-weittrichterig; Sep. mit grnlichrosa Mittelstreifen, blarosa Rand, oblong, stumpflich,
Rand ziemlich glatt; Pet. blarosa, zuweilen mit schwach dunklerem Mittelstreifen,
oblong, am Ende breit zugespitzt, mit feiner Spitze, oder stumpflich und sogar zum
Teil ausgerandet; N. 6, stark verlngert und spreizend, grnlichgelb (Staubf. hell,
Staubb. dunkel); Fr. orange bis scharlach, keulig, 2 cm lang; S. schwarz, glnzend, kugelig, Hilum seitlich, ber der Basis eingeengt, punktiert, 1,3 mm lang.
M e x i k o (Niederkalifornien, Kap-Distrikt bei Puerto de Bahia de los Muertos).
(Abb. 3040).
Abb. 3040. Mamillaria capensis (Gat.) Craig. Die Stachelfarbe variiert etwas. Die Abbildung
stellt wohl die v. pallida Gat. nom. nud. dar.
Mamillaria
3277
Ich erhielt die Pflanzen von Gates sofort nach Rckkehr von seiner Sammelreise und gab ihnen in meinem Kakt.-Index, 38. 1936, den provisorischen
Namen M. cochemioides (Shurly und Craig schreiben: cochemoides); Gates beschrieb aber vorher die neue Art unter obigem Namen, was bersehen wurde.
Abb. 3040 zeigt eine hell bestachelte Pflanze, wohl M. capensis v. pallida nomen
Gat., in Cactac. y Suc. Mex., II:4, 76. 1957 (nur erwhnt).
3278
Mamillaria
grnlichwei, Mst. 45, Rst. ber 20. Anscheinend sind die Perigonbltter obiger
Art glattrandig.
116a. v. similis De Laet MfK., 28:102. 1918
Krper kleiner; Mst. oft gelb; Rst. krzer, behaart (stets?); Bl. heller; N. gelb.
Vielleicht steht dieser Variett die folgende Art nahe:
Mamillaria monancistria Berg In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 533. 1898
(als Name zuerst in Frster, Handb., 254. 1846)
Mamillaria monancistria hort. ex Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 18497. 1850, nomen, irrig als Synonym von M. wildiana rosea (= M. scheidweileriana). Ebnerella monancistra (Berg) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 90. 1951, comb. nud.1) Chilita monancistra (Berg ex SD.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:21. 1954, comb. nud.1)
Sprossend, kugelig bis zylindrisch; W. nach Bz. 8:13, hellgrn, spter
dunkler, zylindrisch; Ar. mit etwas gelblicher Wolle; Ax. mit B.: Rst. 911.
1 cm lang, borstig, wei; Mst. 14, behaart, 12 gehakt; Bl. trichterig.
1,21,3 cm lang; Sep. rosa, dunklerer Mittelstreifen; Pet. hell rosenrot, zugespitzt, Rand gesgt; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr.
unten wei, oben hell rosenrot; N. 3, gelb. M e x i k o (Beschreibung nach
Craig). Schumanns Beschreibung weicht ab: Krperfarbe gelbgrn bis lgrn; Pflanzen ca. 56 cm ; W. 1 cm hoch, sehr weich; Ar. anfangs mit
gekruseltem, sprlichem gelbem Wollfilz, bald verkahlend und kleiner:
Rst. 1 cm lang; Mst. 14, wenn 4, dann im aufrechten Kreuz, unter der
Lupe fein rauh, 12 angelhakig gekrmmt, strker, anfangs dunkelbernsteingelb, spter kastanienbraun; Axillenborsten in geringer Zahl, keine Wolle:
Ov. hellgrn, nackt; Bl. 1,31,4 cm breit; Pet. hellrosa, kaum gezhnelt:
Staubf. wei, oben tiefkarminrot; N. uerst klein. Dies sind die zustzlichen oder abweichenden Merkmale.
Wie auch Craig (unter M. scheidweileriana) richtig angibt, besteht durchaus die Mglichkeit, da M. erythrosperma und ihre Variett zu M. monancistria gestellt werden mssen; daher sind Buxbaums zwei jetzt synonymische
Kombinationen bei der ersteren voreilig gewesen.
Schumann hat Salm-Dycks Synonym M. wildiana rosea zu M. scheidweileriana gestellt, die aber keine Axillenborsten hat, und hlt mit letzterer
Art also irrig auch obige fr identisch.
117. Mamillaria fraileana (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 30. 1933
Neomammillaria fraileana Br. & R., The Cact., IV:157. 1923. Chilita
fraileana Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria fraileana (Br. & R.
Backbg., in BfK., 1934-4, als irrtmliche Neukombination. Ebnerella
fraileana (Br. & R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb.
nud.
Zylindrisch, einzeln oder von unten sprossend; W. nach Bz. 5:8, fest, kurzkonisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, anfangs mit kurzer schmutzigweier Wolle; Ax. mit 1 bis mehreren B.; Rst. 1112, 810 mm lang, die oberen
1
)Buxbaums Schreibweise (nach Craig) monancistra ist unrichtig, ebenso seine Klammerautorangabe (unter Chilita): Berg ex. SD.; bei Salm-Dyck war der Name ein Hort.-nomen
nudum.
Mamillaria
3279
krzer und fast horizontal gerichtet, dnnadelig, gerade, steif, glatt, wei, kalkig
werdend, anfangs rtlichbraun, die unteren vorgestreckt; Mst. 3 (4), ca. 1 cm
lang, die oberen krzer und dnner, gerade, steif, glatt, anfangs dunkelbraun
oder wenigstens in berwiegender Lnge, stark aufgerichtet bis fast horizontal
die oberen, der unterste vorgestreckt und hakig; Bl. glockig-trichterig, bis ber
3 cm breit (Craig: 2 cm); Sep. linear-oblong, dunkel getnt; Pet. zum Schlund
hin rosenrot, oben mehr rosa, breitlanzettlich, lang zugespitzt bzw. Spitze ausgezogen, die ueren auch mit dunklerem Mittelfeld und zuweilen stumpflich,
mitunter einige auch mehr gestutzt und zerrissen, aber nur gering; Staubf. rosa;
Staubb. gelb; Gr. rosa; N. 5 (Craig: 67), gerade spreizend, pfriemlich verjngt;
Fr. lilarosa, keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, kugelig, mit seitlichem Hilum,
ber der Basis eingeengt. M e x i k o (Niederkalifornien, Pichilinque-, Cerralboaund Catalina-Inseln; der Typus von der Pichilinque-Insel) (Abb. 3042).
3280
Mamillaria
(Baxt.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud. und
daselbst auch Ebnerella verhaertiana (Bd.) F. Buxb., comb. nud. Chilita phitauiana (Baxt.) F. Buxb., Sukkde., (SKG.), V:18. 1954, comb. nud.
Zur Namensgeschichte: Die erste Abbildung der Mamillaria verhaertiana in
MfK., 153. 1912, die auch Schelle in Kakteen, Bildteil S. 62, Fig. 176, wiedergibt, gleicht vllig meiner Abb. 3043 (einer rein weistachligen Pflanze in meiner
ehemaligen Sammlung in Monako) sowie der Abbildung in BfK. 1934-4 als M. phitauiana, die Craig fr diese Art wiedergibt. Ich habe diese Pflanzen von Baxter
selbst erhalten als M. phitauiana. Spter stellte ich fest, da der Name nur ein
Synonym von M. verhaertiana Bd. ist. Ob die unter M. verhaertiana von Craig
abgebildete, von G. Lindsay gesammelte Pflanze wirklich diese Art ist, lt
sich angesichts des gegenber Bdekers Originalabbildung mehr abgeflachtkeuligen Krperoberteils und der mehr glockig-trichterigen Bl. von etwas grerem Durchmesser als 2 cm (Bdeker) nicht sagen. Die Stachelangaben gestatten auch keine Klrung, da Craig sie bei M. verhaertiana mit Rst. 1520
und bei M. phitauiana mit Rst. 1824 angibt. Ferner sagt Craig bei M. verhaertiana Mst. 46, der unterste hakig, bei M. phitauiana aber Mst. 4, der
unterste gewhnlich kakig, manchmal gerade. Ich habe nun das BaxterMaterial lange beobachtet und mit der Beschreibung von M. verhaertiana ververglichen, bei der Bdeker entgangen zu sein scheint, da auf seiner Originalabbildung, einem Foto von De Laet, alle Mst. gerade sind (so wie ich es auch bei
dem Baxter-Material von M. phitauiana
zuweilen beobachtete). In meiner ehemaligen
Sammlung in Monako stehen Vermehrungsstcke von ein und demselben Material, bei
denen entweder alle oder fast alle Mst.
(untere) hakig sind (Tafel 239, unten), oder sie
sind alle gerade oder nur ganz wenige hakig.
Ferner ist die Farbe im Neutrieb unterschiedlich: ganz wei, die mittleren fast fuchsbraun
oder auch dunkelkaffeebraun. Die Blte ist
mehr rhrig-trichterig und ffnet vielleicht
bei Vollsonne oben etwas strker. Das heit:
Craigs Foto zu M. verhaertiana ist zweifelhaft
in seiner Zugehrigkeit. M. verhaertiana und
M. phitauiana sind identisch, aber es handelt
sich um eine Pflanze, die in der Randstachelzahl und ihrer Verflechtung in der Farbe der
Stacheln im Neutrieb sowie der Form der
unteren Mst. ob gerade oder hakig sehr
variabel ist und damit eine Art Gegenstck zu
M. guerreronis, bei der das gleiche zu beobachten ist; auerdem werden alte Stcke
ziemlich lang, viel lnger als es Bdeker fr
M. verhaertiana oder Craig fr M. phitauiana
angibt; die Art sprot und wchst nicht
einzeln, wie es Bdeker nach seinem einzeltriebigen Beschreibungsstck berichtet.
Abb. 3043. Mamillaria verhaertiana
Bd. (Syn.: M. phitauiana Baxt.) mit
Beide Artbeschreibungen besagen auch,
geraden oder spter zum Teil hakigen
da in den Ax. zahlreichere weie B. geMittelstacheln.
Mamillaria
3281
funden werden; bei Baxters Material fand ich ebenso korallen- oder orangerote Frchte, wie sie Craig fr M. verhaertiana angibt.
Bdeker beschrieb die Art: Einfach (Backeberg: spter reicher von unten
und seitlich sprossend), bis 4 cm (oder etwas mehr) (im Alter langzylindrisch, bis
ber 30 cm lang), Scheitel gerundet, kaum eingesenkt, von den meist spreizenden
gelblichen (oder weilichen bzw. fuchsrot bis braun gefrbten mittleren) St. berdeckt; W. kurz-kegelfrmig 7 mm lang, am Grunde 6 mm breit, die Unterseite
deutlich gekielt, an der Spitze schief nach oben gestutzt und daher die Kielkante
hier etwas vorgezogen; Ar. rund-oval, bis 3 mm , gewlbt, mit ziemlich reichlicher
kurzer, weier Wolle, erst spter verkahlend; Ax. wollig und mit zahlreicheren
schneeweien B. besetzt; Rst. gerade, 20 und mehr, horizontal, aber seitwrts
dichter strahlend (bis aufflliger seitlich verwoben), dnn, die oberen 8 mm lang,
nach unten zu lnger, einzelne bis doppelt so lang wie die krzesten oberen,
gelblich-wei (bis rein wei), im Neutrieb zum Teil schwach brunlichgelb; Mst.
46, ebenfalls gerade, auseinanderspreizend, etwas derber als die Rst. und bis
1,2 cm lang, auch gelblichwei (oder rein wei), jedoch die Spitzen bis zur Hlfte
herab gelbbraun und erst sehr spt ganz wei werdend (zum Teil fuchsbraun oder
kaffeebraun); der untere St. hakig (hufig ganz gerade, d. h. alle Mst., oder nur
vereinzelt gehakt, manchmal aber auch die unteren Mst. berwiegend hakig);
Bl. vereinzelt im Kreise, trichterig, bis 2 cm lang (und von annhernd gleichem
Durchmesser); Perigonbltter breitlanzettlich, die ueren gelblichwei mit
schwach olivgrnem (oder rtlichem) Mittelstreifen, die inneren mehr wei;
Staubf. sehr kurz, hellrosa; Staubb. goldgelb; Gr. rosa; N. 89, rosa (Craig:
orangegelb); Fr. (nach Craig und meinen Beobachtungen) orangerot bis korallenrot, keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien) (Abb. 3043; Tafel 239, links und rechts). Eingeklammerte Texte von mir
hinzugefgt.
Fr M. phitauiana gibt Craig an: Pet. mit roter Mittellinie, was nicht
Baxters Originalbeschreibung entspricht, der nur wei angibt. Die Pflanzen
wurden von der Sierra de la Laguna, stlich von Todos Santos berichtet; Lindsay
sammelte das Craig-Material an der Los Angeles-Bay, wo auch M. angelensis
Craig von Lindsay gefunden wurde, und Craigs Bild der M. verhaertiana mag
eher eine Form der M. angelensis darstellen.
119. Mamillaria dioica K. Brand. Erythea, 5:115. 18971)
Mamillaria fordii Orc. Neomammillaria dioica (K. Brand.) Br. & R.,
The Cact., IV:158. 1923. Chilita fordii Orc., Cactography, 2. 1926.
Mamillaria incerta Parish, in Jepson, Flora Calif., 2:549. 1936.
Ebnerella dioica (K. Brand.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita dioica (K. Brand.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:17. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, zylindrisch, blulichgrn, bis 33 cm hoch
und bis 10 cm , aber meist kleiner; Scheitel gerundet; W. nach Bz. 8:13, fest,
kurz zylindrisch, am Grunde etwas vierseitig, 46 mm lang, unten 34 mm breit;
Ar. rund, anfangs wollig, bald kahl; Ax. mit wenig Wolle und 515 Borsten fast
in Warzenlnge; Rst. 1122 (gewhnlich um 15), 57 mm lang, nadelig, gerade,
glatt, steif, meist wei, manchmal rosa, oft an der Spitze brunlich bis schwarz, horizontal gerichtet; Mst. 14, 815 mm lang, der unterste am lngsten und hakig,
alle krftig-nadelig, glatt, steif, brunlich bis braunschwarz, die oberen fast wie
die Rst., der untere vorgestreckt; Bl. glockig-breittrichterig, (unvollstndig) di1
)Erste Erwhnung des Namens durch Orcutt: West Amer. Sci., 9. 1884.
3282
Mamillaria
zisch, 13 cm lang; Sep. mit rtlichem bis purpurnem Mittelstreifen und sehr
schmalem gelbem Rand, dieser glatt, lanzettlich, spitz zulaufend und mehr spreizend; Pet. kremfarben, mit feinem purpurnem Mittelstreifen, dieser rckseitig
dunkler und breiter, lanzettlich bis oblong, spitzig, manchmal geschlitzt, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. tiefgelb; Gr. wei bis blagelb; N. 56 (7),
pelzig, gelblich- bis brunlichgrn; Fr. scharlach, oval bis keulig, 12,5 cm lang,
mit Perianthrest; S. schwarz, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein punktiert.
U S A (S-Kalifornien, um San Diego und stlich bis zur Wste), sdlich lngs der
Kste bis Kap San Lucas (N i e d e r k a l i f o r n i e n bzw. dessen Sdspitze und auf
einigen Inseln) (Abb. 30443045).
Eine sehr variable Art, was auch die Synonyme M. fordii und M. incerta erklrt; letztere von der Wstengebirgsseite, mit weieren Blten und rotbraunem
Mittelstreifen. Sie wurde auch als M. dioica v. incerta (Parish) Mnz in Aliso, IV:
1. 94. 1958, publiziert. Die Formen um San Diego sind mehr kugelig und oft sprossend; im Borego Canyon sind die Pflanzen unverzweigt und stark zylindrisch, oft
ber 30 cm hoch; in Niederkalifornien erscheinen recht variable Formen. Baxter
(California Cactus, 91. 1935) berichtet von bis 60 cm breiten Gruppen, und da
die Hakenstacheln lang und gedreht oder kurz und krftig sein knnen bzw.
auch rot. Im allgemeinen gibt es mnnliche oder weibliche Pflanzen. Baxter
Abb. 3044. Mamillaria dioica K. Brand. Die einzige stets dizische Mamillarienart.
Vereinzelte Dizie kommt nur noch bei M. neopalmeri Craig vor.
Mamillaria
3283
beobachtete nebeneinander auch zwei Formen: eine gro und schlank, mit langer
schlanker Frucht; die andere Form gedrungen, viel krzer, mit kurzer birnfrmiger Frucht.
120. Mamillaria armillata K. Brand. Zoe, 5:7. 1900
Neomammillaria armillata (K. Brand.) Br. & R., The Cact., IV:157. 1923.
Chilita armillata Orc., Cactography, 2. 1926. Neomammillaria lapacena
Gat., Des. Pl. Life, 3:117. 1932.1) Ebnerella armillata (K. Brand.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten oder seitlich sprossend, zylindrisch, bis 30 cm hoch,
45 cm , blulichgrn; W. nach Bz. 5:8, lederig, unten vierseitig, oben mehr
konisch bis zylindrisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, mit kurzer,
schmutzigweier Wolle, bald kahl; Ax. mit schwacher Wolle und 13 B.; Rst.
915, 712 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, unten wei bis gelblich, Spitze dunkelbraun, etwas abstehend; Mst. 14, 12 cm lang, die untersten
lnger und gehakt, die oberen gerade, alle krftig-nadelig, glatt, gelblichgrau bis
braun, der unterste hakige vorgestreckt; Bl. mehr glockig als trichterig, 12 cm
lang, 2 cm breit; Sep. grnlich, spitzig, Rand gesgt; Pet. breitlanzettlich zugespitzt, wei bis rosa, die ueren zum Teil mit zarter Mittellinie, Rand glatt
(bis gesgt, lt. Craig); Staubf. rosa; Staubb. gelb; Gr. rosa; N. 67 (5), rosenrot;
Fr. rot, keulig, 1,53 cm lang, mit Perianthrest; S. 0,5 mm gro, halbmatt-
Abb. 3045. Mamillaria dioica K. Brand. Inselform von der Isla San Martin. Zur Zeit
Britton u. Roses war die Verbreitung auf den Inseln Los Coronados, Margarita und Todos
Santos noch unbekannt. (Foto: Y. Dawson.)
1
3284
Mamillaria
121. Mamillaria glochidiata Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:337. 1832
Cactus glochidiatus Kuntze. Mamillaria glochidiata prolifera K. Sch.
Neomammillaria glochidiata (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:149. 1923.
Chilita glochidiata Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella glochidiata
(Mart.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Von unten sprossend, zylindrisch, oben gerundet, 2-3,5 cm breit, glnzend
hellgrn; W. nach Bz. 5:8, weich, zylindrisch bis schlank-konisch oder manchmal
keulig, rund, 1216 mm lang, unten 46 mm breit; Ar. fast rund, nur ganz zu
Anfang mit schwacher Wolle; Ax. mit 15 feinen B.; Rst. 1215 (?), bis 1,2 cm
lang, borstendnn, glatt, biegsam, wei, horizontal gerichtet; Mst. 34, 612 mm
lang, die 3 oberen gerade, der unterste hakig, alle schwach haarig, nadelig, dunkelgelb bis rotbraun, die oberen fast horizontal gerichtet, der unterste vorgestreckt:
Bl. glockig, 1,5 cm lang, 1,2 cm breit; Sep. unten grn, oben mit grnlichrotem
Mamillaria
3285
3286
Mamillaria
spter verringert, sowie ca. 15 oder mehr steife und etwas gewundene weie B.;
Rst. 16, 510 mm lang, die untersten am lngsten, alle nadelig, gerade, steif,
glatt, wei, einige mit brunlicher uerster Spitze, anfangs abstehend, spter
fast horizontal gerichtet; Mst. 34, 814 mm lang, der unterste am lngsten,
gehakt, alle nadelig, glatt, unten nicht verdickt, dunkel purpurbraun, am Grunde
heller bis brunlich-kremfarben, der unterste vorgestreckt, die geraden fast den
randstndigen aufliegend; Bl. glockig, 2 cm lang, 3 cm breit; Sep. kremwei, oben
rosa Mittelstreifen, stumpflich, Rand kurz bewimpert; Pet. wei, locker stehend,
umbiegend linear, 3 mm breit, spitzlich, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. blagelb; Gr. wei; N. (4) 5, gelblich olivgrn, 3 mm lang; Fr. rtlich, keulig; S.
schwarz, fein punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien; Los Angeles Bay, auf der
Insel Angel de la Guardia).
124. Mamillaria icamolensis Bd.
Kaktkde., 168. 1933
Ebnerella icamolensis (Bd.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 89. 1951, comb. nud.
Chilita icamolensis (Bd.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln, kurz-zylindrisch, oben
gerundet, blattgrn, bis 6 cm hoch,
4 cm ; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, Kuppe rundlich, 78 mm
lang, unten 2 mm breit; Ar. rund,
1 mm gro, anfangs mit etwas
weier Wolle; Ax. mit einigen kurzen
Haaren, aber keine Wolle; Rst.
1620, 57 mm lang, dnnadelig
bis haarfrmig, glatt, wei, horizontal gerichtet; Bl. breittrichterig,
1,2 cm ; Sep. blarosa mit hellerem Rand, linearlanzettlich, spitzAbb. 3047. Mamillaria icamolensis Bd.
lich, ganzrandig; Pet. bla rosawei,
(Foto: Heinrich.)
bla rosa Mittelstreifen, schlank-oblong, stumpflich, ganzrandig; Staubf.
unten grn, oben rosa; Staubb.
hellgelb; Gr. hellgrn; N. 5, wei;
Fr. keulig, klein; S. olivgrau (?),
1 mm lang, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein punktiert.
M e x i k o (Nuevo Len, bei Icamol
und Monterrey) (Abb. 3047).
125. Mamillaria pubispina Bd.
M. d. DKG., 61. 1930
Ebnerella pubispina (Bd.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 90. 1951, comb. nud.
Chilita pubispina (Bd.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
Abb. 3048. Mamillaria pubispina Bd.
V:21. 1954, comb. nud.
(Originalfoto: Bdeker.)
Mamillaria
3287
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3288
Mamillaria
Mamillaria
3289
Abb. 3051. Links: Mamillaria occidentalis v. monocentra (Craig) Backbg., mit durchweg
kahlen Axillen; rechts: Stachelbndel der M. occidentalis v. monocentra (Craig) Backbg.
Die Randstacheln stehen nicht genau in einer Ebene, sondern teils als obere,
teils als untere Stacheln.
stachel oft gekrmmt, nicht stets gerade wie bei der mit filzigen Axillen
beschriebenen M. mazatlanensis, der die var. auch weniger hnelt als der
M. occidentalis. Sollte die Blte gro sein, mte diese Variett ebenfalls zu
M. patonii umgestellt werden.
Die von Craig vervollstndigte Beschreibung der M. occidentalis lautet: Von
unten sprossend, schlankzylindrisch, bis 15 cm hoch, 23 cm ; W. nach Bz. 5:8,
fest, konisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, anfangs mit schmutzigweier Wolle; Ax. ohne Wolle, gelegentlich mit einigen wenigen B.; Rst. 1218,
38 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, wei bis gelblich, Spitze braun,
schwach abstehend; Mst. 45, 512 mm lang, nadelig, die oberen gerade, der
unterste hakig oder manchmal gerade, alle glatt, steif, rtlichbraun, spreizend
vorgestreckt; Bl. rhrig, 1 cm lang; Sep. mit brunlichrosa Mittelstreifen, rosa
Rand und dieser gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. rosa bis tiefrosa, dunklere
Mittellinie, lineallanzettlich, zugespitzt, meist ganzrandig; Staubf. rtlich; Staubb.
gelb: Gr.?; N. 89, olivgrn; Fr. rtlich, keulig; S. schwarz, glnzend.
M e x i k o (Colima, bei Manzanillo; Nayarit; Sinaloa).
Es gibt noch eine bisher unbeschriebene Pflanze mit nur vereinzelten lngeren
hakigen, berwiegend aber sehr kurzen geraden Mittelstacheln (Abb. 3052).
126a. v. monocentra (Craig) Backbg. n. comb.
Mamillaria mazatlanensis v. monocentra Craig, Mamm.-Handb., 242.
1945.
208*
3290
Mamillaria
3052
3053
Abb. 3052. Mamillaria sp.? Eine unbeschriebene Form, mit nur sehr vereinzelt einem bis 7 mm
langen Hakenstachel, die Axillen zuerst schwach querstrichig-filzig, dann kahl,
borstenlos. BZ.-Zahl 8: 13. Vielleicht eine Variett der M. occidentalis oder ihr sehr
nahestehende Form oder Art mit meist sehr kurzen Mittelstacheln ( ca. 1,5).
Abb. 3053. Mamillaria patonii (Bravo) Bd. Olivgrne Art mit schwachfilzigen, borstenlosen
Axillen. Das Foto zeigt, da auch strker-hakige Mittelstacheln gebildet werden
knnen. (Etwas vergrerte Aufnahme.)
1
)Die mir vorliegende Pflanze hat nach unten zu gleichsam etwas verlngerte Warzenbasen.
Mamillaria
v.
3291
3292
Mamillaria
der unterste vorgestreckt, die oberen, nicht ganz zentral stehenden in einer Ebene
mit den randstndigen: Bl. glockig, bis 3 cm , scheitelnah; Sep. mit purpurbraunem Mittelstreifen, Rand wei bis grnlich und meist gesgt, linearlanzettlich, oben
stumpflich; Pet. mit rosa Mittelstreifen (dieser manchmal auch grnlich bis brunlich) Rand wei bis kremfarben und glatt, linearlanzettlich bis elliptisch, spitzlich;
Staubf. rosa; Staubb. orange; Gr. gelb, manchmal oben rosa; N. 79, gelblichgrn; Fr. dunkelrot, 1,41,8 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend,
kugelig, ber der Basis eingezogen, Hilum basal, fein punktiert, 1 mm gro:
Wurzeln faserig. M e x i k o (Sonora, bei Guaymas und entlang der Kste)
(Abb. 3055).
Von der etwas hnlichen Mamillaria sheldonii durch das Vorhandensein von
Axillenborsten unterschieden, doch hat Craig auch Exemplare ohne Axillenborsten bei dieser variablen Spezies gefunden; somit ist die schlsselmige
Unterscheidung schwierig (und man knnte nur auf eine Form oder Variett der
M. sheldonii schlieen, die mehr rtlichbraune Mst. und gewimperte Sep. hat,
wenigstens nach abwrts zu. Auch sind die W. der M. sheldonii etwas weniger
fest als bei M. swinglei).
Mamillaria
3293
3294
Mamillaria
Mamillaria
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Abb. 3059. Mamillaria fasciculata Eng.? (hier nur 1 Mittelstachel). (Foto und Sammlung
Andreae, Bensheim.)
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Bei dieser Art sind die W. festfleischig, es werden grere Hauptkpfe gebildet, die Sprossen wurzeln nicht selbst (Shurly); die grne Frucht soll oben
auch rosenrot getnt sein, die Samen nach Buxbaum hellbraun, mit genetzter
Testa [vgl. mit nachstehender M. saffordii (Br. & R.) H. Bravo],
Da Craig die Samen als schwarz angibt, hat er zumal auch die Samen der
M. saffordii braun sind offensichtlich die der von ihm hier mit einbezogenen
M. unihamata wiedergegeben.
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Mamillaria
132. Mamillaria saffordii (Br. & R.) H. Bravo Las Cactac. de Mex., 613. 1937
Neomammillaria saffordii Br. & R., The Cact., IV:149. 1923. Chilita
saffordii Orc., Cactography, 2. 1926.
Britton u. Rose beschrieben die Art: Klein, kugelig bis kurz-zylindrisch,
34 cm hoch, dunkelgrn, fast unter den dichten St. verborgen; Ax. nackt;
Ar. nur ganz zu Anfang schwachwollig, bald kahl, rund; St. in der Jugend unter
der Lupe alle haarig; Rst. 1214, etwas abstehend, im Alter auswrts gekrmmt, ganz zu Anfang mit weier Basis und hellroten Spitzen, spter wird
der untere Teil gelblich; Mst. einzeln, krftig, rtlich, 1,5 cm lang, an der Spitze
gehakt; Bl. 2,5 cm lang, rosa; Sep. borstenfrmig langgespitzt, Pet. stumpflich;
N. grn. M e x i k o (Nuevo Len, bei Icamole).
Die Pflanzen sprossen nach Britton & Rose reichlich. Die Einzelkpfe sind
kleiner als bei M. carretii, die Pflanzen polsterbildend, ohne grere Mutterpflanze;
die Sprossen wurzeln selbst; die W. sind weichfleischig; die S. sind (nach Buxbaum) hellbraun wie bei M. carretii, doch ist die Testa fein punktiert.
Craig gibt einen Standort nrdlich von Saltillo an; vielleicht gehen beide
Arten bis dorthin, da Bdeker auch bei M. carretii als Standort Nuevo Len
nennt. Genaueres ist nicht zu ermitteln, zumal auch M. unihamata aus Nuevo
Len stammt.
Craigs Einzelheiten, mit denen er die Zusammenfassung begrndet, sind angesichts obiger Vergleichsangaben nicht zutreffend bzw. ungenau.
133. Mamillaria hutchisoniana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
387. 1935
Neomammillaria hutchisoniana Gat., C. & S. J. (US.), VI:4. 1934.
Ebnerella hutchisoniana (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita hutchisoniana (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:17. 1954, comb. nud.
Gates beschrieb die Art: Sprossend, Einzeltriebe zylindrisch, bis
15 cm lang, 46 cm ; W. kurz,
konisch, olivgrn, oft purpurn getnt; Ax. nackt (!);Rst. 15 bis 20,
zu Anfang purpurn bis schwarz,
bald wei, weit spreizend, 58 mm
lang; Mst. gewhnlich 3, 8 mm
lang, einer mehr verlngert, kurz
gehakt, purpurn gespitzt, unten
wei; Bl. kremwei, Perigonbltter
lanzettlich, gespitzt, Rand ausgefressen; Fr. scharlach, keulig,
2 cm lang, 1 cm dick; S. schwarz,
punktiert, unter 1 mm gro.
M e x i k o (Niederkalifornien, 8 Meilen westlich von Calmalli; anscheinend ist das Vorkommen auf die
schlammig sandigen Bezirke der
nrdlichen Vizcaino-Wste begrenzt). Die Randstachelzahl soll
bis 35 betragen knnen (Abb. 3061). Abb. 3061. Mamillaria hutchisoniana (Gat.) Bd.
(Foto: Y. Dawson.)
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Craig hat zu dieser Art auch M. bullardiana gestellt, d. h. als Synonym, doch
wurde M. bullardiana l. c. vor M. hutchisoniana beschrieben, so da die Synonymie
dann umgekehrt lauten mte. Whrend aber M. hutchisoniana mit kremweien
Bl. und meist 3 Mst. beschrieben wurde, werden fr M. bullardiana blarosa Bl.
und nur 1 Mst. angegeben; nach Gates Originalabbildung sind die W. von
M. bullardiana auch basal mehr verlngert bzw. deutlicher aufgerichtet. Ob
M. hutchisoniana eine Variett ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Ich fhre
auch wegen der ungenauen bzw. umgekehrten Synonymie daher M. bullardiana
als Art auf. Eine eventuelle nderung in der Stellung beider Arten mu spteren
Untersuchungen berlassen bleiben. Buxbaum schrieb irrtmlich M. hutchinsoniana; ich nderte daher diese Schreibweise in der Synonymie.
Mamillaria bullardiana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
387. 1935
Neomammillaria bullardiana Gat., C. & S. J. (US.), VI:4. 1934.
Ebnerella bullardiana (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud.
Gates beschrieb die Art: Stark sprossend, Einzeltriebe zylindrisch, bis 12 cm
lang, 4 cm ; W. schlank, konisch, mit verlngerter Basis, bis 8 mm lang
(W. von M. hutchisoniana kurz); Ax. mit winzigen Wolltupfen (bei M. hutchisoniana nackt); Ar. rund; Rst. 2030, spreizend, nadelig, 510 mm
lang, wei, zuweilen mit brunlichem Spitzchen; Mst. 1, 1 cm lang, kurz
gehakt, braun; Bl. 2 cm lang, 2,5 cm breit, schimmernd, blarosa mit dunklerer Mittelzeichnung auf den Sep.; Staubf. und Staubb. gelb; N. 6, grnlich,
herausragend; Fr. kurzkeulig, 1,2 cm lang, 6 mm dick, scharlach; S. schwarz,
punktiert, unter 1 mm gro. M e x i k o (Niederkalifornien, nur auf sandigen,
ebenen Bezirken sdwestlich La Paz, unter Bschen, nicht zahlreich) (Abb.
3062).
Die Farbaufnahme stammt aus der Sammlung Glauser (Luzern); sie
zeigt deutliche Wollflckchen in den Ax. und nur 1 Mst., der aber nur im
Oberteil (Kulturerscheinung?) braun getnt ist, Rst. nur ca. 1518.
Nach der Bltenfarbe und Mittelstachelzahl sowie den klein flockigen
Axillen von M. hutchisoniana unterschieden; die Randstachelzahl scheint
nicht entscheidend zu sein, da beim Typexemplar von M. hutchisoniana z. B.
nur 1520 Randstacheln festgestellt wurden (Craig), whrend die Originalbeschreibung sagt 2535. Ich habe daher bei M. hutchisoniana nur wie
Craig 15-20 Randstacheln angegeben.
134. Mamillaria sheldonii (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl. -Schlssel, 30. 1933
Neomammillaria sheldonii Br. & R., The Cact., IV:156. 1923. Chilita
sheldonii Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella sheldonii (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, zylindrisch, grn bis dunkelgrn, bis
25 cm lang, 6 cm ; W. nach Bz. 8:13, mig fest, konisch-zylindrisch, am
Grunde vierseitig, oben rund, Kuppe gestutzt, gekielt, 9 mm lang, unten 6 mm
breit; Ar. rund bis oval, anfangs mit wenig brunlicher Wolle; Ax. nackt; Rst.
1015, 69 mm lang, nadelig, glatt, gerade, die oberen 34 dunkler, rtlichbraun, am Grunde weilich, Spitze dunkler, meist horizontal gerichtet; Mst. 13.
912 nun lang, die geraden oberen die krzeren und fast horizontal gerichtet,
der untere lnger, gehakt, vorgestreckt, alle krftig-nadelig, glatt, dunkelrtlichbraun; Bl. breittrichterig, hoch-seitlich, 2 cm lang, 3 cm , mehrere Tage geffnet,
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Abb. 3062. Mamillaria bullardiana (Gat.) Bd., nach Bltenfarbe und durch stets nur 1 Mittelstachel von M. fasciculata Eng. unterschieden, auch durch weniger (nur 15) Randstacheln.
(Sammlung Glauser, Luzern, ( ca. 1,25.)
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von April bis zum August; Sep. 1013, unten hellolivgrn, mit breiter hellbrunlichgrner Mittellinie, oben grn, mit schmalem, sehr hellem, grnlichrosa
Rand und dieser etwas gewimpert (nach unten zu mehr, oben oft glatt), linearlanzettlich, 2,5 mm breit; Pet. hellrosa bis purpurnes Mittelfeld mit breitem
weiem Rand, rckseits brunlichgrn, breit-lanzettlich, spitzlich, ganzrandig,
bis 7 mm breit; Staubf. hellpurpurn; Staubb. orangegelb; Gr. hellrosa bis gelb;
N. 68, hellolivgrn, 35 mm lang, die Staubb. 4 mm berragend; Fr. bla
scharlach, keulig, 2,53 cm lang, mit Perianthrest, aber dieser leicht abfallend:
S. schwarz, glnzend, kugelig, mit basalem Hilum, ber der Basis eingezogen,
leicht punktiert. 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (S-Sonora, bei Hermosillo, auch von Guaymas und aus dem Yaqui-Tal berichtet).
Craig hlt Britton u. Roses Fig. 175, l. c., fr eine Verwechslung mit der naheverwandten M. microcarpa, was aber bei einem Vergleich mit deren Fig. 173174
bei Britton u. Rose wenig wahrscheinlich ist, zumal Britton u. Rose sicher
doch die M. microcarpa kannten. Dagegen scheint diese bei Hermosillo (Sonora)
gesammelte Pflanze eher die unrichtige M. marnierana gewesen zu sein (s. hierzu
auch unter M. marnierana; offensichtlich gibt es in Sonora noch ungeklrte
Formen dieser Verwandtschaft). Die von Britton u. Rose fr M. sheldonii als
typisch angegebene Aufwrtskrmmung des Hakenstachels hat Craig als nicht
konstant beobachtet.
Schwarz fhrt in seinem Katalog 1955 eine M. sheldonii sp. alta; dies ist
vielleicht die falsche M. marnierana.
135. Mamillaria neocoronaria Knuth Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
392. 1935
Mamillaria coronaria K. Sch. non Haw., Gesamtbschrbg., 555. 1898.
M. coronaria nigra Schelle, Kakteen, 319. 1926. M. coronaria nigra
euchlora Schelle, l. c.
Zur Namensgeschichte: Haworth beschrieb zuerst (1821) eine M. coronaria
mit dem Synonym Cactus coronatus (von Haworth irrtmlich C. coronarius geschrieben) von Willdenow, vielleicht ein Ferocactus. Ein Foto aus Haworths
Sammlung, unter dem Datum Febr. 20. 1846, erhielten Britton u. Rose durch
N. E. Brown; diese Pflanzen halten Britton u. Rose jedoch fr etwas anderes,
d. h. fr eine Mamillarienart, bzw. sie stellen sie zu ihrer Gattung Neomammillaria,
ohne Beschreibung.
Was Schumann 1898 als M. coronaria beschrieb, ist offenbar die gleiche Pflanze,
die Pfeiffer bereits 1837 als M. coronaria sensu Pfeiffer beschrieb (er gibt als
Autor Haworth an, was aber fr diese Pflanzen nicht richtig ist, ebensowenig
wie seine Synonyme Cactus coronatus Willd. und C. cylindricus Ort.). Aus der
Beschreibung von Pfeiffer geht hervor, da es sich um eine zylindrische Pflanze
handelte, von unten sprossend; Ax. fast kahl, W. ziemlich gro, blulichgrn,
oval; St. aus wenig Filz, Rst. 1316, steif und durchsichtig wei; Mst. 4, lnger,
braun, der unterste der lngste, bei sehr jungen Pflanzen strker verlngert erscheinend und gehakt. Sehr schne Art, 5 Fu hoch, halber Fu Durchmesser
(nach DC.); W. 1,21,5 cm lang, 1,2 cm , die obersten 3 Rst. ca. 1,2 cm lang,
die mittleren 0,82,5 cm lang; Bl. rot, mit lngeren W., oben im Kranz. M e x i k o, G u a t e m a l a. Whrend die Stachelzahl mit M. coronaria K. Sch. ungefhr
bereinstimmt, auch die kahlen Ax. und das eigentmliche Merkmal mancher
Mamillarien, an Jungpflanzen strker ausgebildete Hakenstacheln zu haben (z. B.
bei M. guerreronis), stimmen die Grenmae der Pflanze nicht und sind vielleicht ein Irrtum, oder diese Angaben sind auf Haworths Erstbeschrei-
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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bildung Fig. 164 von Craig (Mamm.-Handb., 183. 1945), die M. blossfeldiana sein
soll, ist M. shurliana Gat., eine strker zylindrische Pflanze.
M. goodridgei v. goodridgei, in Dawsons Abbildung Fig. 45, l. c., 79. 1952.
kommt in der Bltengre fast an M. blossfeldiana heran, so da es nicht richtig
ist, wenn Dawson l. c. schreibt: der grerbltige Typus von der Insel Guadalupe wird hier als M. blossfeldiana v. shurliana bezeichnet. Die richtige M. shurliana hat Gates in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 30. 1956, beschrieben. Nimmt
man an, da Dawson mit Fig. 45 wirklich die varietas typica von M. goodrichii
abgebildet hat, so wre die im Habitus gleiche, aber ber 4 cm breit blhende
Form (der M. goodrichii?) noch unbeschrieben und mte als v. grandiflora bezeichnet werden (als M. blossfeldiana v. grandiflora, nomen, in BfK., 1934-4).
Da eine vllige Klrung dieser Fragen nur an Hand meiner Abbildungen durch
genauere Untersuchungen an den Standorten mglich ist, behalte ich vorderhand
die Trennung der M. blossfeldiana bei, wobei die Stachelzahl nicht ausschlaggebend sein kann, denn die Randstachelzahl nhert sich bei allen Formen einander. Die Mittelstachelzahl ist bei allen, wie fr M. goodrichii angegeben, 34,
auch bei M. blossfeldiana, selbst auf Bdekers Originalfoto, obwohl er 4 Mittelstacheln angibt, die aber deutlich sichtbar nicht immer vorhanden sind.
Von einer gltigen Beschreibung der v. grandiflora nehme ich bis zur Klrung
dieser Fragen Abstand. Nach den Abbildungen halte ich auch die Angabe der
abweichenden Narbenfarbe bei M. goodrichii v. rectispina nicht fr ausschlielich,
sondern sonst zum Teil ebenfalls vorkommend (vgl. z. B. die Abb. 3066).
137. Mamillaria blossfeldiana Bd. M. d. DKG., 3:209. 1931
Neomammillaria blossfeldiana (Bd.) Gat., C. & S. J. (US.), IV:371.
1933. Ebnerella blossfeldiana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 89. 1951, comb. nud. Chilita blossfeldiana (Bd.)F. Buxb., Sukkde.,
V:17. 1951, comb. nud.
Abb. 3066. Links: Mamillaria blossfeldiana Bd., mit Blten von 2 cm ; rechts: eine sehr
grobltige Form, die wohl als v. grandiflora bezeichnet werden mu (Craigs Fig. 164, Mamm.
Handb., 183. 1945, der M. blossfeldiana ist M. shurliana, eine mehr zylindrische Art).
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Abb. 3068.
Mamillaria shurliana Gat.
Auch diese Art variiert leicht.
Dieses Exemplar hat meist 4 Mittelstacheln
(Typus mit 3 Mittelstacheln beschrieben)
und grnen Griffel
(Typus: Griffel wei bis rosa).
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Abb. 3069. Mamillaria wilcoxii Toumey, eine nur zur Bltezeit leichter zu findende Art.
ber Arttrennung oder Zusammenhang von M. wrightii, M. wilcoxii und M. viridiflora gehen
die Ansichten der nordamerikanischen Autoren auseinander; letztere wird zum Teil sogar
als Bastard angesehen. Obige Pflanze stimmt nach Habitus und Blte mit keiner der bisherigen Abbildungen berein; sie hat mehr Randstacheln als M. wrightii, so da es sich hier
nur um die echte M. wilcoxii handeln kann, zumal auch die Blten viel breiter als bei M.
wrightii sind. Wahrscheinlich ist die Abbildung Britton u. Roses eher die letztere Spezies.
Die Art ist sehr selten in den Sammlungen.
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glatt (?); Pet. wei, rote oder rosa Mittellinie, lanzettlich, spitzig, ganzrandig
(?); Staubf. rosenrot; Staubb. gelblich; Gr. blarot; N. 45, weilich bis gelblich; Fr. rot, keulig; S. schwarz. M e x i k o (Hidalgo, bei Real del Monte, Actopan und Ixmiquilpan).
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 1849. 7 und 80. 1850) beschrieb die drei Varietten v. sericata, v. rosea und v. triuncinata. Bei letzterer sollen alle 3 Mst. hakig
sein. Die v. sericata soll nach Rmpler (Handb. Cactkde., 254. 1886) M. scheidweileriana sein, ebenso M. glochidiata purpurea Scheidw.; als Synonym der v. sericata gibt Rmpler noch an: M. glochidiata sericata Lem. Diese Synonymie
Rmplers ist nach Heinrich unrichtig. Lt. Heinrichs Foto hat M. schelhasei
v. sericata lngere haarige, feine Stacheln oder etwas festere; es soll sich zum
Teil vielleicht um Bastarde handeln.
143. Mamillaria rettigiana Bd. M. d. DKG., 2:98. 1930
Ebnerella rettigiana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951.
comb. nud. Chilita rettigiana (Bd.) F. Buxb., Sukkde., V:19. 1954,
comb. nud.
Einzeln bis etwas verzweigt, niedergedrckt bis oblong-kugelig, glnzend
dunkel-blattgrn, bis 4 cm 1); W. locker angeordnet nach Bz. 8:13, langzylindrisch, 810 mm lang, unten 3 mm dick; Ar. rund, 23 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. nackt oder nur mit sehr schwacher Wolle; Rst. 1820, bis 1 cm lang,
sehr dnnadelig, glatt, gerade, wei bis gelb, spter grau, horizontal gerichtet;
Mst. 34, die 23 oberen 1,2 cm lang, der unterste bis 1,5 cm lang, alle nadelig,
glatt, unten verdickt, der unterste hakig, die oberen gerade, alle rot bis dunkelbraun, am Grunde heller, die obersten aufgerichtet, fcherfrmig stehend, der
unterste vorgestreckt; Bl. nahe dem Scheitel, kurztrichterig, 1,5 cm breit; Sep.
mit grnlichem Rcken- und oberem gelblichgrnem Mittelstreifen, in der Mitte
dunkler, ebenso an der Spitze, zugespitzt, ganzrandig; Pet. mit zartrosa Mittelstreifen, hellerer Rand, Saum glatt, mit seidigem Glanz, oblong-lanzettlich, zugespitzt; Staubf. unten wei, oben hell karminrot; Staubb. hellgelb; Gr. kremwei; N. 45, weilich, ziemlich kurz und spreizend; Fr. rot, keulig, klein;
S. brunlichschwarz, glnzend, oval mit lnglichem basalem Hilum, punktiert,
1 mm gro. M e x i k o (Hidalgo und Guanajuato). Abb. in Bd. VI.
Vgl. Mamillaria boedekeriana; von dieser in nur geringen Unterschieden der
Bltenmerkmale sowie der Randstacheln abweichend, vor allem durch bis 6 Mittelstacheln, wie ich sah.
144. Mamillaria umbrina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:287. 1849
Cactus umbrinus Kuntze Mamillaria umbrina roessingii (Maths.)
Quehl Neomammillaria umbrina (Ehrenbg.) Br. & R., The Cact.,
IV:164. 1923 Chilita umbrina Orc., Cactography, 2. 1926.
Craig hat die nachfolgende Beschreibung auf Grund der Originalbeschreibung
und der verschiedener anderer Autoren wiedergegeben und weist darauf hin, da
die jetzt im Handel befindlichen Pflanzen in mehrerer Beziehung von der Originalbeschreibung abweichen. In Salm-Dycks und Rmplers Beschreibung von
M. umbrina werden im Gegensatz zu Craigs Ax.-Angabe kahle Axillen
angegeben, ca. 20 Rst. und 24 Mst., hufig 23, der u n t e r s t e ca. 2,5 cm
lang, abstehend, etwas gehakt; N. 7, grnlich. Schumann gibt ungefhr die gleiche
Beschreibung, sagt auch Axillen kahl sowie Mst. meist 2, der o b e r s t e lngste
1
)Bei Krhenbhl, Basel, sah ich gepfropfte Stcke von 11 cm Lnge und 8,5 cm !
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Craig fgt hinzu: Sep. ganzrandig... Staubb. hell goldgelb (!); N. 35.
sehr bla grnlichwei (!); Fr. grn mit leicht brunlichem Ton; S. glnzend
schwarz, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem und korkigem Nabel, punktiert, 1,3 0,7 mm gro. M e x i k o (Guerrero, aus dem Zopilote Canyon, zwischen Taxco und Acapulco, lt. H. Bravo). Krainz sagt abweichend: Samen matt.
Craigs Foto Fig. 179 (Mamm.-Handb., 199. 1945) entspricht gut meiner
Abb. 3073; Kulturpflanzen haben offensichtlich ein feineres Haarstachelkleid, da
gerade die wirre Bekleidung auf meine Abbildung zutrifft, wie auch sonst alle
Merkmale. Craigs Fig. 179 zeigt eine in Mexiko erhaltene Pflanze, die mit meiner
bereinstimmt. Danach sind die Bl. auch nicht von auffallend eigenartig kleiner
Form, wie Bdeker in einem Nachwort schreibt; das erklrt sich wohl nur
aus einer anomalen Entwicklung seiner Pflanze, die nur vereinzelt blhte.
M. aureoviridis Heinr., die Craig als Synonym ansieht, ist eine andere Art.
151. Mamillaria longicoma (Br. & R.) Berg. Kakteen, 292. 1929
Neomammillaria longicoma Br. & R., The Cact., IV:146. 1923. Chilita
longicoma Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella longicoma (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951, comb. nud.
Einzeln oder von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkelgrn, 35 cm
; W. nach Bz. 13:21, weich, konisch, stumpflich, 45 mm lang, unten 34 mm
breit; Ar. oval, klein, mit wenig Wolle nur ganz zu Anfang; Ax. mit langen
weien Haaren; Rst. 25 oder mehr, 68 mm lang, haarig1), gewunden, wei,
fast horizontal gerichtet, verflochten; Mst. 4, 11,2 cm lang, sehr dnnnadelig, 12 hakig, alle haarig, oben braun, unten heller, spreizend vorgestreckt; Bl. trichterig; Sep. unten hellgrn, oben mit rosa-olivgrnem Mittelstreifen, Rand kremfarben und glatt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. fast wei
bis bla kremrosa, ganz blasser grner Mittelstreifen, linearlanzettlich, spitz bis
zugespitzt, ganzrandig; Staubf. sehr bla rosa; Staubb. gelb; Gr. blagelb;
N. 35, kremfarben bis grnlichgelb; Fr. rot, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kugelig, mit hervorstehendem Hilum, punktiert, 1 mm
gro. M e x i k o (San Luis Potos, bei der Hauptstadt des Staates).
152. Mamillaria kunzeana Bd. & Quehl MfK., 17:177. 1912
Mamillaria bocasana kunzeana Quehl (1916). Neomammillaria kunzeana
(Bd. & Quehl) Br. & R., The Cact., IV:145. 1923. Chilita
kunzeana Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria kunzeana v. flavispina
hort., v. longispina
hort., v. rubrispina
hort., alle
in Schelle,
Kakteen, 306. 1926. Ebnerella kunzeana (Bd. & Quehl) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, glnzend hellgrn;
bis 9 cm hoch, 56 cm : Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, weich, zylindrisch bis schwach keulig, Kuppe gerundet, 815 mm lang, unten 35 mm breit:
Ar. oval, schmal, eingesenkt, etwas von der Kuppe abwrts stehend, sehr
schwachwollig zu Anfang; Ax. ohne Wolle, mit zahlreichen gewundenen, haarartigen B.; Rst. 2025, 410 mm lang, borstenartig, gerade, haarig zu Anfang,
biegsam, schneewei, zuerst abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 34,
12 cm lang, der unterste am lngsten und hakig, die oberen gerade, alle dnnnadelig, haarig, halbbiegsam, am Grunde wei bis bernsteinfarben, oben orange1
)Craigs Angabe pubescent bersetze ich mit haarig; manchmal mag dies auch nur
rauh bedeuten. Bei dieser Art bzw. den Rand- und Mittelstacheln sagen weder Berger
noch Bdeker etwas von rauh oder haarig.
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braun bis purpurbraun, Spitze schwarz, die oberen abstehend, der untere vorgestreckt; Bl. trichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. mit breitem, rosenrotem
Mittelstreifen, Saum sehr bla bis weilich und glatt, linearlanzettlich, spitz;
Pet. bla kremfarben bis wei, Mittelstreifen bla rosa bis fehlend, Saum glatt,
lanzettlich, spitz; Staubf. sehr bla grnlichwei; Staubb. blagelb; Gr. unten
wei, oben sehr blarosa; N. 35, hellgelb, 0,7 mm lang; Fr. rot, kugelig, 1,5 cm
gro, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem Hilum, punktiert. 0,9 mm gro. M e x i k o (Zacatecas; Quertaro; von
Ocotillo, aus der Sierra de San Moran, berichtet) (Abb. 3074).
Die angegebenen Varietten Schelles sind unbeschriebene Namen. Craig meint,
v. rubrispina mag vielleicht zu M. glochidiata gehren (die aber weniger B. und
mehr Rst. hat). Heinrich sagt im brigen richtig: M. kunzeana, seideliana, longicoma, erectohamata, boedekeriana, trichacantha, pubispina sowie M. bocasana und
noch andere sehen sich sehr hnlich, am lebenden Stck mitunter kaum zu erkennen. Man mu also schon genau nach dem Schlssel bzw. den Beschreibungen
gehen und eine gewisse Variabilitt zum Teil voraussetzen, so da Varietten
kaum noch berechtigt sind.
153. Mamillaria bombycina Quehl MfK., 20:149. 1910
Mamillaria cordigera Heese, Gartfl., 59:445. 1910. Neomammillaria
bombycina (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:161. 1923. Chilita bombycina Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella bombycina (Quehl)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis keulig, hellgrn, bis 20 cm
hoch, bis ca. 6 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 11:18, fest, konisch bis
zylindrisch, Kuppe gerundet, 15 mm lang, unten 10 mm breit; Ar. rund, spter
verlngert, anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit reicher Wolle, besonders zum
Scheitel hin, manchmal eine Borste; Rst. 3040, 210 mm lang, die seitlichen
am lngsten, alle dnnadelig, steif, gerade, etwas haarig, glnzend wei, meist
horizontal gerichtet, der unterste und oberste abstehend; Mst. 24, der obere
7 mm lang, die seitlichen 1 cm
lang, der unterste 2 cm lang, der
obere und die seitlichen gerade,
der unterste hakig, alle dnnadelig, glatt, wei bis bernsteingelb
werdend, Spitze brunlichrot, die
oberen aufwrts abstehend, der
unterste vorgestreckt; Bl. trichterig, dem Scheitel nahe, 1,5 cm
lang und breit; Sep. unten grnlichrot, oben rtlichwei, lanzettlich, zugespitzt, Saum bewimpert;
Pet. hell karminrot mit dunklerem
Mittelstreifen, langelliptisch, am
Ende geschlitzt, Saum bewimpert; Staubf. unten wei, oben
hell karminrot; Staubb. gelblich; Gr. unten wei, oben tiefrot; N. 46, rtlich purpurn,
Abb. 3074. Mamillaria kunzeana Bd. & Quehl.
linear; Fr. weilich, keulig;
(Foto: Heinrich.)
3318
Mamillaria
S. schwarz, sehr klein. M e x i k o (San Luis Potos, bei Santa Maria; Coahuila)
(Abb. 2912, 3075).
Mamillaria cordigera Heese gehrt hierher (Bdeker); die Einbeziehung zu
Coryphantha (mit Fragezeichen), die man frher in der Literatur fand, geht auf
die eingesenkten Areolen (spter?) zurck, die Heese irrtmlich als Furche bezeichnete. Mamillaria bombycina flavispina hort. in Schelle, Kakteen, 310.
1926, ist nur eine Form.
154. Mamillaria seideliana Quehl MfK., 21:154. 1911
Neomammillaria seideliana (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:144. 1923.
Chilita seideliana Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella seideliana
(Quehl) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Mamillaria
3319
zylindrisch, rund, 10 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur anfangs mit etwas
Wolle; Ax. ohne Wolle, mit zuweilen (Quehl: nicht immer) einzelnen weien B.:
Rst. 20 oder mehr (1825), 58 mm lang, borstenfein, gerade oder leicht gebogen, ganz zu Anfang haarig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 34, die oberen 58
mm lang, gerade und borstenfrmig, der untere 11,5 cm lang, gehakt und
dnnadelig, alle haarig in der Jugend, wei mit brauner Spitze (Farbe variabel?), die oberen zum Scheitel spreizend, der untere lngste vorgestreckt; Bl.
trichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. hellgelblich, mit bla rosenrotem
Rckenstreifen, etwas brunlich getnt, oblong, spitz, ganzrandig; Pet. hell gelblich bis fast wei, mit schwacher brunlichrosa Mittellinie, lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei bis kremfarben; N. 36, bla
grnlichgelb; Fr. scharlachrot, gebogen schlankkeulig, 3 cm lang, 4 mm dick,
angeblich mehrere Jahre in den Ax. verbleibend, mit Perianthrest; S. schwarz,
glnzend, oval, mit basalem Hilum, ber der Basis eingeengt, punktiert, 1 mm
gro. M e x i k o (Zacatecas und Quertaro).
Nach Britton u. Rose soll M. barbata der obigen Art sehr nahestehen. Die
Fig. 157a Britton u. Roses, l. c. (links), und die der M. barbata (Fig. 159, bei
Britton u. Rose, S. 145, l. c.) hneln einander vollkommen, so da mir nicht
als sicher erscheint, da berhaupt die richtige Art bei M. seideliana abgebildet
wurde. M. barbata hat weniger Mst. und weit mehr Rst., die Bl. sind rosenrot.
Das rechte Bild in Britton u. Roses Fig. 158, S. 144, ist noch weit weniger
M. seideliana, wenn man es mit Quehls Originalbild l. c. vergleicht.
155. Mamillaria scheidweileriana O. In Dietrich. Allg. Gartenztg., 9:179.
1841
Mamillaria wildiana rosea SD. Cactus scheidweilerianus Kuntze
Neomammillaria scheidweileriana (O.) Br. & R., The Cact., IV:148. 1923.
Chilita scheidweileriana Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella
scheidweileriana (O.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951,
comb. nud.
In der Zeit von Salm-Dyck ber Rmpler bis zu Schumanns Gesamtbeschreibung war M. scheidweileriana nur dem Namen nach bekannt (Pfeiffer kannte
sie noch nicht, da sie erst 1841 beschrieben wurde). Rmpler sah M. scheidweileriana als Synonym von M. schelhasei sericata an1); da M. schelhasei aber weilich blht, M. scheidweileriana rosa, knnte nur Salm-Dycks M. schelhasei rosea
SD., mit rosa Bl., hierhergehren, bzw. man mu dies als ziemlich sicher annehmen.
Salm-Dyck gibt die Ax. von M. schelhasei als kaum bewollt (d. h. auch ohne Borsten) an; Craig sagt bei M. scheidweileriana Ax. mit etwas Wolle, aber ohne Borsten; Britton u. Rose schreiben Ax. mit Borsten. Diese Angabe ist nach Heinrich richtig! Nach ihm steht die Art M. glochidiata sehr nahe. Nach K. Schumann,
Nachtrag, 133. 1903 (Gesamtbschrbg.), ist M. monancistria Berg vollkommen mit
M. scheidweileriana bereinstimmend. Der Name M. monancistria Berg kommt
zuerst unbeschrieben in Frsters Handb. Cact., 254. 1846, vor; Salm-Dyck sah letztere Spezies als Variett von M. wildii an (K. Schumann); 1898 sagt Schumann, sie
stehe M. glochidiata Mart. oder M. schelhasei viel nher; die Identifizierung der
M. monancistria mit M. scheidweileriana datiert also erst von 1903. Borg (in
Cacti 1951) sieht M. scheidweileriana als identisch mit M. schelhasei an, kannte
aber sicher beide nicht, denn sein Bild der ersteren, l. c. S. 432, hat nichts mit
1
)Er stellte dazu auch M. glochidiata sericata Lem. und Mamillaria glochidiata purpurea
Scheidw.; letztere ist offenbar M. scheidweileriana O. gewesen. (S. auch unter M. schelhasei.)
210
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3320
Mamillaria
ihnen zu tun, sondern es scheint sich hier um irgendeine grer und mehr glockig
blhende niederkalifornische Art zu handeln.
Craig gibt die Beschreibung der M. monancistria1) nach Schumann wieder:
bei seinem Text zu M. scheidweileriana mu es sich um eine andere Pflanze
handeln, da er von Axillen ohne Borsten spricht. Woher Craig diese Angabe
hat, gibt er nicht an. Britton u. Rose beschrieben die letztere Sprossend, kugelig
bis zylindrisch, hellgrn; W. borstig in den Ax., in 8 und 13 Spiralen, zylindrisch:
St. alle behaart; Rst. 911. borstenartig, wei, 1 cm lang; Mst. 14, braun, 12
gehakt; Bl. rosenrot, 1213 mm lang. M e x i k o, ohne Standort. Schumanns
Beschreibung der M. monancistria weicht davon insofern ab, als er die Krperfarbe
als lgrn angibt, bei den Rst. gar keine Behaarung, bei den mittleren St. nur
unter der Lupe fein rauh.
Nach alledem ist sehr fraglich, was ursprnglich M. scheidweileriana war.
Heinrich sagt, die bei uns bekannte M. scheidweileriana habe Axillenborsten
und blulichrosa Blten. Die von Britton u. Rose beschriebene M. scheidweileriana ist in den Einzelheiten nahezu mit M. glochidiata identisch.
Der Vollstndigkeit halber sei hier noch Craigs Beschreibung wiedergegeben,
d. h. der Pflanze, die er dafr hielt, aber, gegenber Britton u. Roses Beschreibung, Axillen ohne Borsten und viel mehr Randstacheln hat: Sprossend, kugelig:
bis zylindrisch, oben gerundet; W. nach Bz. 8: 13, dunkelgrn (!), zylindrisch,
rund; Scheitel eingesenkt; Ar. birnfrmig, nur zu Anfang schwachwollig; Ax.
mit etwas Wolle, ohne B.: Rst. 2530, 812 mm lang, haarig, borstenfrmig
bis zu sehr feinborstig, biegsam, silbrig wei, etwas abstehend; Mst. 14. die
3 oberen krzer, rtlich, und gerade bzw. fast horizontal gerichtet, der untere
hakig, steifnadelig, purpurspitzig, unten gelbwei, vorgestreckt, alle behaart:
Bl. breittrichterig, 1,21,5 cm ; Sep. (6) brunlichrot, Rand wei und glatt,
linearlanzettlich, gespitzt; Pet. (9) rosa, Mittellinie und Spitze brunlich, Rand
weilich und meist glatt, linearlanzettlich, zugespitzt oder etwas geschlitzt:
Staubf. tiefrosa; Staubb. orangegelb; Gr. tiefrosa; N. 4, blarosa; Fr. unbekannt:
S. schwarz. M e x i k o (San Luis Potos?; Hidalgo, bei Zimapn).
Die Angabe Hidalgo stammt
von Schmoll; wahrscheinlich handelt es sich hier um eine andere
Pflanze und offenbar auch bei der
von Schwarz & Georgi aus San
Luis Potos an Craig gesandten
(Fig. 184 von Craig), denn hier
sind weit mehr Randstacheln vorhanden als in der von Britton
u. Rose wiedergegebenen Beschreibung. Heinrich hlt Craigs
Foto Fig. 184 fr M. erythrosperma v. similis.
Was heute in den Sammlungen
als M. scheidweileriana geht,
Abb. 3076. Mamillaria mercadensis Patoni. (Foto
scheint mir am ehesten mit Schuund Sammlung Andreae, Bensheim.) Die Stacheln
manns Beschreibung von M. mondieser spter sehr schnen Art variieren Von gelb
bis brunlichrot.
ancistria bereinzustimmen, wenn
1
Mamillaria
3321
auch nicht damit gesagt ist, da es sich hier um die richtige Spezies handelt
(s. auch weiter vorn unter M. monancistria Berg).
156. Mamillaria mercadensis Pat. Alianza Cientif. Univers., 1:54. 1910
Mamillaria ocamponis Ochot. Neomammillaria mercadensis (Pat.) Br.
& R., The Cact., IV:145. 1923. Chilita mercadensis Orc., Cactography,
2. 1926. Ebnerella mercadensis (Pat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig, oliv- bis dunkelgrn, 5 cm ;
Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, konisch bis kurzzylindrisch, rund, 1 cm
lang; Ar. klein, oval, 2 mm lang, nur anfangs weiwollig; Ax. nackt; Rst. 2530,
58 mm lang, dnnadelig, in der Jugend behaart, wei, schwach abstehend;
Mst. 47, 1,5-2,5 cm lang, der unterste am lngsten und hakig, die
oberen gerade, alle steifnadelig, am Grunde wei, nubraun bis rot oder gelb im
Oberteil, vorgestreckt spreizend; Bl. 3 cm breit; Pet. blarosa, Spitze stumpflich;
Fr. unbekannt; S. unbekannt, wahrscheinlich schwarz. M e x i k o (Durango,
Cerro de Mercado (Abb. 3076). Farbfoto einer alten Pflanze in Bd. VI.
Die Form mit oben rtlichen Stacheln hat Schmoll als M. mercadensis v. rufispina bezeichnet, ein Katalogname (1947).
157. Mamillaria insularis Gat. C. & S. J. (US.), X:2, 25. 1938
Ebnerella insularis (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1 2, 89. 1951,
comb. nud. Chilita insularis (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:17.
1954, comb. nud.
Seitlich und vom Grunde sprossend, abgeflacht-kugelig (soweit aus der Erde
ragend), rbiger, tiefsitzender Basalteil, 6 cm hoch, 5 cm , blulichgrn; W.
nach Bz. 5: 8, konisch, gestutzt, am Grunde unregelmig-flchig, Saft klebrig,
7 mm lang und am Grunde breit;
Ar. rund, 2 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. kahl oder mit schwacher
Wolle; Rst. 2030,5 mm lang, dnnnadelig, steif, wei, horizontal gerichtet; Mst. 1, 1 cm lang, nadelig,
hakig, am Grunde hell, dann zur
Spitze hin ber braun in schwarz
(oder vielleicht auch in diesen Oberfarben wechselnd), vorgestreckt,
nicht nur seitlich gebogener Haken,
an der Basis kaum verdickt; Bl.
glockig-trichterig, 1,52,5 cm lang;
Sep. mit hellgrnem Mittelstreifen,
lanzettlich, spitz, ganzrandig; Pet.
mit hellrosa Mittelstreifen, Rand
wei und glatt, spitz; Staubb. gelb;
N. 45, grnlichgelb, 34 mm lang
(zuweilen auch 6 N.); Fr. orangerot,
keulig, glatt, 1 cm lang, 2 mm dick,
mit Perianthrest; S. schwarz, matt,
unregelmig kugelig, mit basalem
Abb. 3077. Mamillaria insularis Gat.
210*
3322
Mamillaria
Mamillaria
3323
in The Cacti of Arizona, Tafel XXIX, eine Form mit stark verlngerten Frchten
gezeigt, neben der auch kurze, hinter den Stacheln verborgene Frchte vorkommen (daher Craigs Bezeichnung: Frchte dimorph). Die Bestachelung
variiert in der Dichte, die Krperform von kugelig bis zylindrisch, selbst die
Petalenform ist verschieden, spitzlanzettlich bis am Ende stumpflich (nicht nur
bei v. milleri). Das Bild von De Laet, Abb. 3081, zeigt eine dicht wirr bestachelte
Pflanze, bei der die dnnen, unregelmig gerichteten lngeren oberen Mst.
auffallen. Alle jene Autoren, wie z. B. Benson, haben recht, die M. oliviae nur als
eine Form mit krzeren geraden oder nur gelegentlich hakigen Mst. bezeichnen.
Siehe hierzu auch das Foto von M. oliviae aus der Fotosammlung Frank, Stuttgart, wichtigem lterem Bildmaterial, das mir Herr Heinrich zur Auswertung
zur Verfgung stellte. Ich halte zwar M. oliviae getrennt wie Craig oder auch
Benson, aber nur, um die extreme Form deutlicher hervortreten zu lassen.
Wahrscheinlich ist nicht einmal ein Variettsrang aufrechtzuerhalten, wie das
Foto De Laets und das von Frank zeigen. Die wirre lngere Bestachelung lt
auch ganz eindeutig erkennen, da die Zuweisung zu M. microcarpa durch alle
frheren Autoren ausgenommen Buxbaum richtig ist, da letzterer aber
der Klrung dieser schwierigen Formengruppe, wie der anschlieenden, noch wenig
bekannten Sonora-Arten dieser Verwandtschaft, mit der Behauptung, M. marnierana sei M. oliviae, nicht gedient hat; sie ist nur durch eine flchtige Betrachtung erklrlich. Ich folge mit der Beschreibung Craig, der die Art offensichtlich
gut studiert hat, und mache nur geringe Zustze, nach den von mir gesehenen
Pflanzen: Einzeln, wie auch von unten sprossend (Benson: Klumpen von 23
oder wenigen Stmmchen), kugelig bis zylindrisch (Benson: fast kugelig oder
kurzzylindrisch, da Benson v. milleri als Form gesondert anfhrt), dunkel graugrn, bis 16 cm lang, 56 cm , oben gerundet (bzw. Kuppe leicht verjngt);
W. nach Bz. 13:21, fest, im Alter korkig, ca. 7 mm lang und unten 6 mm breit;
Ar. oval, nur ganz zu Anfang mit schwacher Wolle; Ax. nackt; Rst. 20
bis 30, 612 mm lang, anfangs allseitig horizontal strahlend (spter mehr kammfrmig, wenigstens mitunter, d. h. die nach oben gerichteten fehlend), locker ver-
Abb. 3079. Mamillaria microcarpa Eng., kugelige Form. (Foto und Sammlung Andreae,
Bensheim.)
3324
Mamillaria
Mamillaria
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Abb. 3081.
Mamillaria microcarpa Eng.
Eine bergangsform zu M. oliviae Orc.
(Foto: De Laet.)
Abb. 3082.
Mamillaria microcarpa Eng. Lngliche
Form.
3326
Mamillaria
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3328
Mamillaria
Eine variable Art, was die Dichte des manchmal so zarten Haarstachelkleides
wie bei Krainzia guelzowiana anbetrifft, ebenso die Farbe der Mst., die zuweilen
rein gelb sein knnen, wie auch bei der vorerwhnten Pflanze. Craig beschreibt
die Art: Einzeln oder sprossend, spter grere Polster bildend, kugelig, zuletzt
zylindrisch, hell bis dunkel blulichgrn, 45 cm ; W. nach Bz. 8: 13, weich,
schlank-zylindrisch bis etwas konisch, rund, 610 mm lang, unten 24 mm
dick: Ar. rund bis oval, mit schwachem gelblichem Wollfilz; Ax. nackt; Rst.
2530, 820 mm lang, sehr fein haarfrmig, gewunden, glatt, zuerst abstehend,
spter fast horizontal verflochten; Mst. 1 (23), 58 mm lang, dnnadelig,
haarig, der unterste gehakt, die etwa vorhandenen oberen gerade, alle gelbbraun
oder gelb (v. flavispina Schelle), der hakige vorgestreckt, die anderen fast
horizontal gerichtet; Bl. trichterig, Rhre so lang wie die W., 1,6 cm lang,
1,2 cm ; Sep. unten grn, mit hell rtlichbraunem Mittelstreifen, Saum grnlichgelb und glatt, lanzettlich, spitz; Pet. gelb, hell rtlichbraune Mittellinie und
Spitze, linearlanzettlich, oben spitz bis stumpflich, ganzrandig; Staubf. wei
bis blagelb oder auch oben rosa; Staubb. gelb; Gr. blagelb; N. 4, hellgrn,
nicht ber die Staubb. hinausragend; Fr. rot, schlankkeulig; S. schwarz (?), breiteifrmig, mit schmalem basalem Hilum, klein. M e x i k o (San Luis Potos,
Sierra de Bocas).
Coulter beschrieb die Samen zuerst als zimtbraun und so sagten auch
sptere Autoren (z. B. Britton u. Rose); seine Beschreibung weicht etwas von
der Originalbeschreibung ab, mit der die obige nach dem von Craig gesehenen
Material bereinstimmen soll, die Samen schwarz. Schumann berichtet 36 Borsten in den Axillen, was Craig unbercksichtigt lt, da die Originalbeschreibung
nackte Axillen angibt; Schumann spricht auch nur von weien bis gelben Mst.,
nur an der Spitze braun. Die reingelb bestachelte Form v. flavispina Schelle ist
unbeschrieben, kann aber so gekennzeichnet werden, ebenso die zart locker-dicht
behaarte v. splendens Reb. (der Krainziana guelzowiana hnelnde Pflanzen); beschrieben ist die Variett nicht; als Autoren werden fr sie auch angegeben:
Schlechtendahl (Kat. Haage & Schmidt, 1922), ferner Hildmann und auch
Liebner. Rebut hat den Variettsnamen zuerst verwandt. Quehl erwhnt fr
diese Pflanzen auch den Namen M. bocasana sericata Lem. (MfK., 19:46. 1909).
K. Schumann (Gesamtbeschreibung) ist der Ansicht, da Mamillaria schelhasei
lanuginosior Hild. nicht von M. bocasana unterschieden ist, und er meint, da
M. glochidiata sericata Lem. (auch SD.) ebenfalls obige Art ist (Heinrich hlt
einen Bastard fr mglich, wenigstens zum Teil). Schumann sagt noch, wenn
M. bocasana wirklich mit der von Lemaire in Nov. Gen., 40. 1839, beschriebenen
Pflanze bereinstimmt, mte obige Art M. sericata heien; Craig stellt diesen
Namen jedoch zu M. schiedeana. 1907 hat Schelle noch den Namen M. bocasana
glochidiata hort. erwhnt; 1926 fhrt er ihn nicht mehr auf, die v. flavispina nur
mit dem Vermerk gelber Mittelstachel. Die M. bocasana multihamata, die Craig
Schelle (l. c., Ausg. 1926) zuschreibt, erscheint dort mit Bd. als Autor1)
(woher diese Autorenangabe stammt, sagt Schelle nicht). Im Gegensatz zu
Craig gibt auch Bdeker in seinem Mamm.-Vergl.-Schlssel, 24. 1933, an, da
die Axillen der M. bocasana Borsten tragen.
M. bocasana inermis hort. (Hummel) wurde in C. & S. J. (US.), 8:102. 1936,
zwar kurz charakterisiert, aber nicht beschrieben; es ist eine der hakenstachellosen M. albicoma hnelnde Pflanze.
1
Mamillaria
3329
3330
Mamillaria
Glanz, anfangs abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 34, 813 mm lang,
der unterste lnger, strker und hakig, die oberen gerade und strahlend, alle
nadelig, glatt, hellbraun mit schwarzer Spitze, einige kupferbraun, der Hakenstachel vorgestreckt; Bl. trichterig, nahe dem Scheitel, 2,53 cm lang; Sep. mit
hell rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand gelb und leicht gesgt, linearlanzettlich,
zugespitzt; Pet. mit rosabrunlichem Mittelstreifen, Rand breit brunlichgelb
und glatt, linearlanzettlich, zugespitzt; Staubf. blagrn bis unten wei, oben
blarosa; Staubb. gelblichorange; Gr. wei bis unten blagrn, oben olivgrn;
N. 34, gelb; Fr. rot, keulig; S. schwarz; Wurzeln rbig. M e x i k o (San Luis
Potos, bei La Maria; Guanajuato) (Abb. 3085: Tafel 242).
Bdeker sieht das unterscheidende Merkmal in der Randstachelfarbe, bleibend goldgelb (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 34. 1933), whrend Quehl sagt: weiglasig oder wei mit goldigem Schimmer. Gemeint ist wohl: gelblich.
Bdekers Originalfoto Abb. 3085, mit seinem Vermerk grte Pflanze von
Georgi, zeigt, da die Pflanzen drben eher breitkugelig sind.
Wenn auch Bdeker in M. d. DKG., 118119. 1932, die Unterschiede von
M. rettigiana und M. boedekeriana dargelegt hat, so sind sie doch uerst gering.
Bdekers Ansicht zu den Rst. bzw. ihrer Farbe ist auch nach Heinrichs
Meinung etwas bertrieben, was sich besonders auch beim Vergleich mit der
nachstehend aufgefhrten dritten neuerdings aufgetauchten Art ergibt:
Mamillaria zacatecasensis Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 22:3, 51.
1960
Einzeln, kugelig, oben etwas flach, bis 7 cm breit und ca. 5 cm hoch, meist
kleiner; W. nach Bz. 13: 21 (ich sah auch 8: 13), stark spiralig stehend,
zylindrisch, zur Spitze leicht zweiseitig gekantet, fest, fein punktiert, mit
wrigem Saft, 6 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. am Scheitel etwas wollig,
spter verkahlend; Ax. kahl; Rst. 2024, 78 mm lang, bla- bis krftiger
gelblich, etwas zusammengedrckt, gerade, steif, waagerecht spreizend und
etwas abstehend, spter an der Basis etwas dunkler getnt: Mst. 34,
23 im Areolenoberteil fcherfrmig abspreizend, 1 cm lang, einer zentral
und vorgestreckt, 1,5 cm lang, alle derbnadelig, glatt, basal nur schwach
verdickt, die oberen gelb mit krzerer rtlicher Spitzentnung, der untere,
gehakte, tiefer hinab rtlich (-brunlich) getnt; Bl. zahlreich, glockig, im
Mai, 1,4 cm breit; Sep. weirandig, mit grnlicher und dazu etwas brunlich
getnter Mitte; Pet. wei, rosa Mittellinie, lanzettlich, spitz zulaufend, ganzrandig; Staubf. grn; Staubb. orange; Gr. grnlich; N. 5, wei mit schwach
grnlichem Ton; Fr. rot, keulig. in verschiedener Lnge; S. schwarz, kugelig,
mit hervortretender korkiger Basis, fein punktiert; Wurzeln faserig.
M e x i k o (Zacatecas) (Abb. 3084).
Ich sah auch Pflanzen mit anfangs weilichen Rst., die Pet. auch ganz
mit einem sehr zarten rosa Ton berlaufen und einem bla-karminrosa
Mittelstreifen, Staubf. wei, der Gr. und die zum Teil verwachsenen N.
hell kremwei. Diese leichten Abnderungen sind jedoch nicht ungewhnlich. Der Name erschien zuerst in einem Schwarz-Katalog, 1955.
Im Craig-Schlssel ist M. rettigiana durch weniger Randstacheln und brunlichschwarze Samen unterschieden. M. boedekeriana soll sich durch anfangs leicht
behaarte Randstacheln unterscheiden, und davon wieder M. zacatecasensis durch
vllig glatte, sowie Faserwurzeln. Die Ansicht, da alle drei Formen oder Varietten
einer einzigen weiter verbreiteten Art sind, liee sich aber auch vertreten.
Mamillaria
3331
Abb. 3086. Mamillaria sinistrohamata Bd. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
)Welche die erste Beschreibung ist, die Bdekers oder Britton & Roses, kann ich
nicht feststellen.
1
3332
Mamillaria
Einzeln, kugelig bis etwas keulig verlngert, oben gerundet, glnzend blattgrn,
6 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, zylindrisch bis eifrmig, 8 mm lang, unten 8 mm
breit; Ar. oval, 34 mm , anfangs weiwollig; Ax. nackt; Rst. 3540, 79 mm
lang, nadelig, gerade, glatt, steif, schneewei, am Grunde schwach gelblich, etwas
abstehend; Mst. 89, selten 10, die 3 untersten oben gerade bis gekrmmt,
bis 2 cm lang, die oberen krzer und ganz gerade, der mittelste scharf gehakt
und am lngsten, strker als die brigen am Grunde verdickt, alle krftig-nadelig,
glatt, unten hell honigfarben, oben dunkler, gold- bis rtlichbraun1), manchmal
auch ein anderer unterer Mst. am lngsten, die lngeren mehr vorgestreckt als
die brigen; Bl. trichterig, 1,5 cm lang und breit; Sep. schmutzigwei bis blarosa mit brunlicher Mittellinie, ganzrandig, spitz; Pet. krem bis gelblich, rosa
Mittelstreifen, linear bis schmal-spatelig, selten spitzlich, meist stumpflich, ganzrandig, hchstens sehr schwach am Rande zerrissen; Staubf. unten wei, oben
hellrosa; Staubb. gelb: Gr. wei, N. 56, gelblichrosa; Fr. grnlichwei, keulig,
saftig, 1,5 cm lang: S. schwarz, glnzend, rund, mit basalem weiem Hilum, 1 mm
gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Durango, Sierra de Santa Maria) (Abb. 3087).
Eine der schnsten Mamillarien, von Dr. Mller, Neuhausen (Schweiz), eingefhrt, aber sehr selten in den Sammlungen. Bdekers Abbildung l. c. und
noch mehr Craigs Reproduktion derselben (Fig. 195) geben nur einen unzulnglichen Eindruck von dieser Art; Craig gibt auch die Stachelfarben wohl ver1
Mamillaria
3333
sehentlich umgekehrt an, d. h. nach ihm sind die mittleren oben honiggelb und
unten dunkelrotbraun. Die Pflanze blht verhltnismig reich.
Es kommen auch rein dunkel goldgelb bestachelte Pflanzen vor.
166. Mamillaria gasseriana Bd. ZfS., 3:75. 1927
Ebnerella gasseriana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita gasseriana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:19. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis kurz eifrmig, bla graugrn,
34 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, am Grunde rtlich, glnzend,
kurz-ovoid, Kuppe rundlich, punktiert, 6 mm lang, 56 mm breit am Grunde;
Ar. schlankoval, 2 mm lang, zuerst weiwollig; Ax. nackt; Rst. 4050, in 23
durcheinandergehenden Reihen, 58 mm lang, feinnadelig, rauhhaarig, oft etwas
gebogen, wei, gelegentlich in der Jugend mit rtlicher Spitze, horizontal bis
schwach abstehend; Mst. 12, 8 mm lang, steifnadelig, gehakt, unten wei,
dunkelbraun zur Spitze hin, vorspringend; Bl. breittrichterig, scheitelnah,
78 mm breit; Sep. weilich kremfarben, feine blasse brunliche Mittellinie,
matter Glanz, Rand gesgt, breitlanzettlich, spitz; Pet. wie die ueren Perigonbltter, aber mit grnlichem Schlund; Staubf. weilich; Staubb. hellgelb: Gr.
hell grnlichgelb; N. 4, hellgrnlich, sehr klein, zusammengeneigt; Fr. brunlichrot, keulig, sehr klein; S. grauschwrzlich (?) [ungesubert, sonst schwarz (?)],
glnzend, langeifrmig mit hervorstehendem seitlichem Hilum, fein punktiert,
0,5 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Coahuila, bei Torreon) (Abb. 3088).
167. Mamillaria barbata Eng. In Wislizenus, Mem. Tour North. Mex., 105.
1848
Cactus barbatus Kuntze Neomammillaria barbata (Eng.) Br. & R.,
The Cact., IV:144. 1923. Chilita barbata Orc., Cactography, 2. 1926.
Ebnerella barbata (Eng.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951,
comb. nud.
Einzeln bis von unten sprossend, gedrckt-kugelig, am Scheitel wollig, 35 cm
; W. nach Bz. 8: 13, kugelig bis zylindrisch, 8 mm lang, unten 3 mm breit; Ar.
oval, klein, anfangs mit etwas Wolle, bald nackt; Ax. nackt; Rst. 5060 (nach
der Originalbeschreibung; von Britton u. Rose versehentlich mit 20 angegeben), in mehreren Reihen (die uere 40, die innere 1015), 68 mm lang,
nadelig, gerade, die ueren wei, die
inneren gelblichbraun, Spitze dunkler, horizontal gestellt; Mst. 1 (2), 1215 mm lang
krftig-nadelig, anfangs haarig, gehakt
(meist nach unten), brunlich, vorgestreckt;
Bl. trichterig, 1,82 cm lang und breit, sehr
scheitelnah; Sep. (8 uere und 12 innere
Schuppen): uere grn, innere rtlich,
lanzettlich bis linearlanzettlich, lang zugespitzt, Saum schwach gewimpert; Pet.
rosenrot, dunklerer Mittelstreifen, linearlanzettlich, krzer und schmler als die
ueren Perigonbltter, ganzrandig; Staubf.
rosa; Staubb. gelb; N. 56, grnlichgelb;
Fr. oblong, 11,2 cm lang, mit PerianthMamillaria gasseriana Bd.
rest; S. schwarz, glnzend, fast eifrmig, Abb. 3088.
(Originalfoto: Bdeker.)
3334
Mamillaria
Mamillaria
3335
unterste 1,21,4 cm lang, krftiger und gehakt, alle steif, am Grunde rtlichgelb, Spitze dunkelviolett; Bl. (nach Salm-Dyck) mit aufgerichteten Perigonblttern bzw. diese kaum zurckgebogen; Sep. spitz; Pet. ausgerandetstumpflich, mit krftigerer hellrosa Mittellinie; Gr. mit 3 kurzen, weien N.,
die Staubb. berragend. Herkunft unbekannt.
Schumann stellte den Namen zu M. glochidiata, die aber Axillenborsten und
weit weniger Rst. hat; eher gehrt dorthin M. ancistroides Lehm. (1852).
Siehe hierzu die Funote auf S. 3493. Der Saft obiger Spezies soll wrig sein.
Bis auf die Bltenangaben, die einen helleren Petalenrand vermuten lassen,
pat die Art hierher, wo sie auch Craig auffhrt. Eine endgltige Klrung
des Namens wird wohl nicht mehr mglich sein, und die Kombination
Buxaubms mit Chilita war daher (auch mangels der Samenangaben)
bei einer so zweifelhaften Art berflssig.
169. Mamillaria colonensis Craig Mamm.-Handb., 219. 1945
Chilita colonensis (Craig) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:16. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, abgeflacht kugelig, stumpf graugrn, 6 bis
7 cm , ganze Lnge ca. 5 cm, ber dem Boden nur 23 cm hoch; W. nach
Bz. 8:13, weich, konisch, fast rund, 10 mm lang, unten 56 mm breit; Ar. rund,
nur zu Anfang schwach brunlich-wollig; Ax. mit 810 weien B. von nahezu
Warzenlnge, ohne Wolle; Rst. 15, 67 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, halbbiegsam, am Grunde orange, Spitze schneewei, horizontal gerichtet; Mst. 14,
an lteren Areolen mehr, anfnglich nur 1, 13 obere gerade, 13 mm lang, alle
nadelig, glatt, steif, Basis orange, dann kremfarben werdend, Spitze rotbraun,
die geraden fast vorgestreckt, der untere bis 7 mm lang und stark abwrts gerichtet, manchmal gehakt; Bl. 2,3 cm lang, im Juni, scheitelnah; Sep. unten
olivgrn, mit etwas brunlich-olivgrnem Mittelstreifen, dieser sich nach oben
verjngend, Rand kremfarben und fein bewimpert, linearlanzettlich, stumpflich;
Pet. kremfarben, schmaler blulichrosa Mittelstreifen, nicht verjngend, oblong,
stumpflich, ganzrandig; Staubf. bla grnlichwei, oben eingebogen; Staubb.
orange; Gr. unten blagrn, oben kremfarben; Fr. und S. unbekannt; Wurzeln kurz,
breit, stumpfrbig, daraus faserige. M e x i k o (Guerrero, an der Strae von
Taxco nach Acapulco, bei Colonia, am Rio Balsas, auf ca. 600 m).
Eine jener besonders in Guerrero beheimateten Arten, bei denen gerade oder
hakige Mst. auftreten, wie dies aber auch bei M. verhaertiana, multidigitata u. a.
im uersten Nordwesten der Mamillarienverbreitung vorkommt. Weitere Schlsse
knnen diesbezglich vorderhand nicht gezogen werden.
Im Katalog Schmoll 1947 gibt es noch Mamillaria colonensis sp. n.
(Schmoll non Craig), ein unbeschriebener Name; es ist kaum mehr festzustellen,
worum es sich bei dieser Pflanze handelte, die aber wohl aus dem gleichen Gebiet
stammte. Vielleicht erklrt sich der Name (wie M. solisii und M. nunezii) daraus,
da es Exemplare mit geraden und solche mit teils hakigen Mst. gibt.
170. Mamillaria gueldemanniana Backbg. Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 1:3,
57. 1941
Chilita gueldemanniana (Backbg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:15. 1954,
comb. nud.
Originalbeschreibung: Von unten sprossend, spter zylindrisch verlngert, bis
10 cm lang (das vorliegende Stck), 4,8 cm , Originale meist kleiner; Epidermis
211
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Mamillaria
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Mamillaria
3090
3091
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Mamillaria
gelb; Gr. grn; N. 4, weilich kremfarben; Fr. klein, keulig, rot; S. dunkelrotbraun,
mattglnzend, sehr fein grubig punktiert, krumm-birnfrmig, unten an der Spitze
gestutzt und hier mit kleinem, weilichem Nabel. M e x i k o (San Luis Potos,
1520 km sdlich der gleichnamigen Stadt, auf ca. 2000 m in Schluchten, von
Georgi gefunden) (Abb. 3092).
172. Mamillaria oliviae Orc. West. Amer. Sci., 12:50. 1902 (163. 1902? Br. & R.)
Neomammillaria oliviae (Orc.) Br. & R., The Cact., IV:135. 1923.
Chilita oliviae Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella oliviae (Orc.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Nach bereinstimmendem Urteil aller Botaniker mit Ausnahme Buxbaums
eine Form der M. microcarpa, womit auch die wirre Bestachelung und die leichte
Verjngung im Oberteil in Einklang steht. Britton u. Rose muten sie getrennt
halten, wenn sie auch Neomammillaria milleri getrennt hielten. Buxbaum hat
nur die Synonymie vermehrt, und in Unkenntnis der richtigen Arten durch seine
ebenso indiskutablen wie irrigen Ausfhrungen in Sukkde., V:15. 1954, die
Klrung der Formenschwankung bei M. microcarpa wie berhaupt der schwierigen
Formengruppe nher verwandter Arten erschwert. Genau genommen ist wie
auch Benson (S. unter M. microcarpa) ausfhrt M. oliviae nur eine Form der
letzteren, bei der die Mst. nur gelegentlich erscheinen knnen, whrend die Pflanze
in ihrem Habitus ganz der bergangsform der M. microcarpa hnelt, die ich mit
Foto De Laet bei jener abbildete. Ich fhre aber Craigs Besehreibung hier auf,
um den Text zu erhalten, verweise aber auch auf das hier beigegebene Foto aus
der alten Bildsammlung Frank, Stuttgart (das ich Herrn Heinrich verdanke),
das die hnlichkeit mit der letzterwhnten Form der M. microcarpa noch deutlicher erkennen lt; Craigs Foto (Mamm.-Handb., 224. 1945, Fig. 204) scheint
berhaupt nicht M. oliviae zu sein, sondern irgendeine andere Art aus Sonora
(wo die Pflanze gesammelt wurde), da das Exemplar viel lockerer bestachelt ist.
Zur Klrung des Wissens um M. oliviae ist das Foto vllig ungeeignet, eher
irrefhrend. Britton u. Rose beschreiben die Art: Einzeln oder sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, bis 10 cm hoch, manchmal bis zu 8 Kpfen; W. ovoid; Ax.
nackt; Rst. 2536, schneewei oder rtlichbraun (!), steif, dnn, 6 mm lang,
die obersten krzer; Mst. 13, der untere aufgerichtet, steif, wei oder schokoladebraun gespitzt; Bl. ca. 3 cm breit; Perigonbltter lanzettlich, spitz, magentafarben, oberer Rand und Spitze wei gesumt; Staubf. tiefmagenta; Gr. hellrosa;
N. olivgrn; Fr. scharlach, keulig, bis 2,5 cm lang; S. klein, schwarz. U S A
(Arizona, westlich von Vail, nahe Tucson) (Abb. 3093).
Bei der unrichtigen Identifizierung von M. oliviae und M. marnierana hat
Buxbaum bersehen, da bei obiger Art auch manchmal rotbraune Rst. angegeben wurden, typisch fr M. microcarpa bzw. deren Variationsbreite (ebenso
wie die Fruchtlnge, da letztere Art ja dimorphe Frchte hat, d. h. auch ebenso
lange, wie sie fr M. oliviae angegeben wurden). M. marnierana hat dagegen rein
weie Rst.
173. Mamillaria magallanii Schmoll In Craig, Mamm.-Handb. 225. 1945
Ebnerella magallanii (Schmoll) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita magallanii (Schmoll) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:25. 1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig, hell graugrn, bis 6 cm hoch, 45 cm ; W. nach Bz. 13:21,
fest, zylindrisch, fast rund, 6 mm lang, unten 4 mm breit; Ar. fast rund, klein,
nur anfangs mit sehr wenig schmutzigweiem Filz; Ax. ohne B., nur mit wenig
Mamillaria
3339
Abb. 3093. Mamillaria oliviae Orc. Der Vergleich mit Abb. 3081 zeigt, da es sich hier mehr
um eine Form der M. microcarpa handelt. (Foto: Frank, Stuttgart.)
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Mamillaria
Mamillaria
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Britton u. Rose stellten die Art mit Fragezeichen zu M. polythele Mart., was
nicht richtig ist, da diese Milchsaft hat.
Im Katalog Schmoll 1947 gibt es noch die unbeschriebenen Namen M. hidalgensis v. quadrispina und v. robustispina.
Craig gibt die Blte (versehentlich?) als 2,2 cm breit an, Purpus mit 6 bis
7 mm .
175. Mamillaria obconella Scheidw. Hort. Belge, 4:93. 1837
Mamillaria dolichocentra Lem. (1838). M. tetracantha Hook. non SD.
(1844). M. dolichocentra phaeacantha Lab. Cactus dolichocentrus
Kuntze C. obconellus Kuntze Mamillaria rigidispina Hildm. (1893).
M. dolichocentra brevispina Rge.
Wie allein schon die groe Verschiedenheit der Abbildungen bei Britton u.
Rose (The Cact., IV:108. 1923, Fig. 108) und Craig (Mamm.-Handb., 227. 1945,
Fig. 207) erkennen lt, sind unter dem Namen M. tetracantha zwei Arten zusammengeworfen worden; die Abbildung bei Britton u. Rose zeigt M. tetracantha Hook., von 1844, Craigs Bild vielleicht M. tetracantha SD. ex Pfeiffer,
von 1837. Die letztere Art mu gesondert aufgefhrt werden. Salm-Dyck hat beide
auseinandergehalten, indem er M. dolichocentra (M. obconella) unter Conothelae
(also: kegelig-warzige Pflanzen) auffhrt, mit dem Synonym M. tetracantha (Hook.).
Bot. Mag. 4060, und M. tetracantha SD. unter Angulosae (also: kantigwarzige Pflanzen). Dementsprechend mute hier getrennt werden. M. tetracantha
SD. ist zu kurz bzw. unzulnglich beschrieben worden. Was dagegen M. obconella
ist, wissen wir nach Salm-Dycks Synonym M. dolichocentra Lem. genauer, zumal er
auch auf die bekannte Variationsbreite der Stachelfarben hinweist. Mit dieser
Fassung stimmt auch Britton u. Roses Abbildung von Hooker berein, denn
M. tetracantha Hook. sieht genau wie M. dolichocentra aus, ein Name, der gegen
den lteren M. obconella zurcktreten mu. Auch Britton u. Rose stellten M. obconella in die Synonymie von M. tetracantha, bei der sie nur einen unrichtigen
Autor anfhren (im Sinne dieser Synonymie), so da keine Bedenken dagegen bestehen, den ersten Namen M. obconella wieder einzufhren. Eine treffende ltere
Abbildung dieser Spezies findet sich auch unter dem Namen M. rigidispina
Hildm. in MfK., 113. 1893, mit 46 Stacheln. Von Tiegels Ausfhrungen in
J. DKG. I sehe ich hier ab, da sie zum Teil irrig sind. K. Schumann beschrieb
obige Art (unter dem Namen M. dolichocentra) wie folgt: Rasenfrmig (in der
Heimat), durch Sprossen von unten, in der Kultur meist einzeln, zylindrisch, meist
1030 cm, zuweilen bis 100 cm hoch, meist 612 cm , gelegentlich im Alter
bis 20 cm , dunkelgrn, spter oft ins Braune, oben flach; Scheitel wenig vertieft, von weier Wolle verborgen und von Stacheln berragt; W. nach Bz. 13:21,
ca. 1 cm hoch, gerundet-vierseitig (bzw. mehr konisch: Backeberg), an der Spitze
schief gestutzt, schrg aufrecht, die unteren horizontal; Ar. elliptisch bis rhombisch, mit weier, kurzer Wolle, endlich verkahlend; Ax. mit reichlicher weier,
spter schwindender Wolle1); Rst. 0 oder einige wenige, borstenfrmig oder dnnpfriemlich; Mst. 4, bisweilen auch 56, immer einer nach oben ( geschwungen:
Backeberg) gerichtet, einer nach unten, von 12,5 cm Lnge, spreizend, gerade
oder in der Mittelebene schwach gekrmmt, fest, stark, stechend; in der Jugend
am oberen Teil gelbbraun, unten verblassend, dunkel honiggelb (Salm-Dyck:
fuscidulus, d. h. etwas brunlich), kaum durchscheinend, spter verkalkend; Bl.
im Kranze, 2 cm lang; Ov. weilich; Bltenhlle trichterig, 15 mm breit, Perigonbltter gleich lang, 8 mm lang, lanzettlich; Pet. breiter, in eine feine Spitze zu1
3342
Mamillaria
Mamillaria
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3344
Mamillaria
also gar nicht genau, was M. tetracantha SD. eigentlich war, kann man sogar
vermuten, da sie Milchsaft hatte und berhaupt nicht hierhergehrt.
Mamillaria tetracentra O., die von Craig mit vorstehender Art in der
Synonymie der M. tetracantha sensu Craig (M. obconella) vereinigt wird, kann
nicht mit Salm-Dycks Pflanze identisch sein, da dafr Axillen etwas wollig
angegeben wurde, whrend nach Rmpler die Axillen der M. tetracentra O.
(Hort. berol. bei Salm-Dyck) kahl sind. (Letztere s. hinter M. sempervivi.)
176. Mamillaria viereckii Bd. ZfS., 3:73. 1927
Ebnerella viereckii (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951,
comb. nud. Chilita viereckii (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:23.
1954 comb., nud.
Diese Art wurde von Bdeker mit glatten St. beschrieben, ihre var. brunispina
(ein Name, der ursprnglich von Viereck stammt, der mir beide Pflanzen
als lebendes Material sandte) blieb bisher berhaupt ungeklrt, da Craig diese
braunstachlige Pflanze zum Typus mit gelben Mst. stellt. Heinrich und ich haben
auch die Frage diskutiert, ob diese Spezies vielleicht mit M. picta zusammenfllt, die Meinshausen mit behaarten St. beschrieb, whrend die Pflanzen
unserer Sammlungen glattstachlig sind. Dies besttigte auch Herr Andreae an
seinen Pflanzen, whrend die auf meine Bitte hin vorgenommene Untersuchung
der M. viereckii ergab, da die St. unter der Lupe uerst feinhaarig, nicht
glatt sind (Brief Andreae an mich vom 4. Aug. 1958). Das heit: die Behaarungsmerkmale sind bei den heute als M. viereckii und M. picta angesehenen Pflanzen umgekehrt zu denen in den Beschreibungen. Dennoch sind
beide Arten so charakteristisch, auch die Bestachelung ist der Zahl nach unterschieden, da die beiden Spezies durchaus berechtigt sind. Die abweichenden
Feststellungen bezglich der Behaarung lassen sich aber insofern erklren, als
sie berhaupt nicht unbedingt verllich zu sein brauchen. Behaarung kann z. B.
bei M. aurihamata vorhanden sein oder auch nicht1), ebenso bei M. lasiacantha,
von der Craig sagt, da an ein und derselben Pflanze alle Stadien zu sehen sind;
ebenso werden die Stacheln bei M. wilcoxii mit glatt bis behaart angegeben.
Die Behaarung tritt weiter z. B. bei M. erythrosperma, kunzeana und seideliana
berhaupt nur an den Jungstacheln auf: an M. viereckii ist sie nur mit einer
modernen Leuchtlupe festzustellen. Es bleibt daher am besten bei der Fassung
wie bei Craig, unter Hinzufgung der v. brunispina bei M. viereckii und entsprechenden Hinweisen bezglich abweichender Behaarung bei dieser und M. picta.
Die der M. viereckii v. brunispina entfernt hnelnde M. schieliana s. hinten, unter
den spter als Craigs Ausgabe beschriebenen Arten; Ross, Bad Krozingen, hlt
sie zwar fr keine gute Art, aber ohne Begrndung, und der Form nach weicht sie
auch ab.
Beschreibung nach Craig: Anfangs einzeln, dann von unten sprossend, zuerst
kugelig, darauf lnglich, oben gerundet, glnzend dunkelgrn, Einzelkpfe ca.
34 cm oder etwas mehr ; W. nach Bz. 8:13, am Grunde heller, glnzend,
schlank-zylindrisch, Kuppe konisch, 810 mm lang, 23 mm breit; Ax. mit
weier Wolle und 810 mig langen, haarfrmigen, gedrehten B., zum Teil ber
die Warzenkuppe hinausreichend; Ar. rund, 11,5 mm gro, zuerst mit etwas
weier Wolle; Rst. und Mst. unter der Lupe uerst fein behaart, nicht glatt, wie
in Bdekers Beschreibung, oder wenigstens mitunter; Rst. 67 (810), 45 mm
lang, sehr feinnadelig, gerade oder etwas gewunden, wei, horizontal unter den
mittleren; Mst. subzentral, keine richtigen Mst., da einige in der Ebene der
1
Mamillaria
3345
Abb. 3096. Mamillaria viereckii Bd. Sehr hellstachlige Form (Sammlung Andreae,
Bensheim.)
randstndigen stehen, 911, 12 mm lang, die seitlichen etwas dnner, dnnnadelig, gerade, steif, am Grunde schwach verdickt, an der Basis hell ockergelb,
oben durchscheinend bernsteingelb, horizontal gerichtet bis schwach abstehend;
Bl. breittrichterig, 1,2 cm lang; Sep. kremwei mit bla olivgrner Mittellinie,
Saum glatt, lanzettlich, zugespitzt, 8 mm lang, 1,5 mm breit; Pet. kremwei mit
bla olivgrner Mittellinie, lanzettlich, ganzrandig, zugespitzt, 1 cm lang, 23 mm
breit; Staubf. wei; Staubb. hell chromgelb; Gr. unten reinwei, oben grnlichwei; N. 67, wei; Fr. rtlichbraun, keulig, klein; S. schwarz, glnzend, gebogen-birnfrmig, fein punktiert, 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Tamaulipas, bei Nogales) (Abb. 30963097).
Bdeker gibt in der Originalbeschreibung insgesamt nur 911 Hauptstacheln,
gelb, an, sowie aus dem unteren Areolenteil noch 67 dnnere gerade oder gebogene zustzliche Stacheln; nach ihm ist die Frucht zinnoberrot, der Same
schief-mtzenfrmig.
176a. v. brunispina Neale Cact. Oth. Succ., 94. 1935
Spter lnglichrund, mit vertieftem, von braunen St. bedecktem Scheitel; Mst.
deutlicher geschieden, neben ca. 1012 festeren Rst., sowie zuweilen bis ca. 4
abwrts gerichteten, sehr dnnen unteren randstndigen, 12 Mst. deutlicher abstehend, einer davon oft ziemlich genau zentral, alle St. unten hell, oben brunlich, bzw. anfangs alle ziemlich weit hinab, spter mehr die mittleren. Die Areolen
sind mehr oval und deutlicher-filzig. M e x i k o (Tamaulipas; da von Viereck
stammend und als v. brunispina bezeichnet, sicher aus der gleichen Gegend von
Nogales) (Abb. 3098).
Auch hier sind lt. Andreae die Stacheln unter der Lupe uerst fein behaart.
Von Craigs Angabe Wurzeln faserig abweichend wird in Kaktkde., 8:154. 1936,
3346
Mamillaria
Nach Craig soll die Art M. kewensis craigiana nahe verwandt sein und in sie bergehen, doch hat letztere eine andere Bz.Ordnungszahl. Er meint ferner, da die
Mamillaria
3347
von Schmoll unter dein Namen M. schmuckeri und M. nerispina vertriebenen Pflanzen, die etwas strkere Stacheln haben, hierher gehren.
Nach den von Shurly erhaltenen Fotos weicht aber M. schmuckeri Schmoll
n. nud. durch krftige Axillenwollzone in der Bltenregion ab, die Bestachelung
dichter, die Randstacheln zum Teil nur 45, teilweise krzer, schmutzigwei
oder hornfarben, rot oder schwarz gespitzt; Narben 3, bla purpurn mit weier
Behaarung; Blte nicht im August, sondern Ende Oktober beobachtet. Nach
alledem ist es zumindest eine berechtigte Variett, zumal Craig bei M. kelleriana
von der Axillenwolle sagt: nur im Scheitel.
178. Mamillaria fertilis Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 530. 1898
Neomammillaria fertilis (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:131. 1923.
Chilita fertilis Orc., Cactography, 2. 1926.
Einzeln, spter von der Seite reicher sprossend, kugelig bis spter zylindrisch,
oben gerundet, krftig grn, ca. 56 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13,
am Grunde schwach vierseitig, schlankzylindrisch, 78 mm lang; Ar. rund, 2 mm
gro, anfangs mit schwacher Wolle, wei und etwas lockig; Ax. im Scheitel mit
weier Wolle, spter nur geringwollig; Rst. 810, 6 mm lang, dnnadelig, sehr
brchig, glnzend, spter grau; Mst. 12, bis 1 cm lang, nadelig, gerade bis
etwas gebogen, gelblichbraun, Spitze etwas dunkler; Bl. trichterig, 1,71,8 cm
lang, 11,5 cm breit; Sep. mit braunem Mittelstreifen, Rnder hellrot; Pet.
feurig karmin, Rand schwach gesgt, linearlanzettlich spitz; Staubf. feurig karmin. Staubb. gelb; Gr. unten gelb, oben karmin; N. 4, rot. kugelig, sehr kurz;
Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (ohne genauen Standort) (Abb. 3099).
M. liebneriana (MfK., 175, 178. 1894), nur ein Name, wird von Schumann hierhergestellt, (MfK. 130. 1904), mit der Angabe lngerer W. und St.
An lteren und stark sonnig kultivierten Stcken werden die Mst. oft auch
lnger, etwas gebogen oder gewunden, die Bestachelung dann verflechtend, besonders bei wurzelechten Stcken, die nicht strker getrieben sind, wie z. B.
Pfropfungen. Eine gutwchsige Art, die ich jahrelang kultivierte und in meiner
ehemaligen Sammlung in Monako steht. Buxbaum bezeichnet in Sukkde. (SKG.),
V:4. 1954, die Art als species incerta, vielleicht, weil er sie nicht lebend kannte.
3348
Mamillaria
Mamillaria
3349
1620, ungleich, bis 6 mm lang, die oberen am krzesten, alle dnnadelig, gerade,
glnzendwei, fast horizontal gerichtet; Mst. 4 (5), 78 mm lang, steifnadelig
bis pfriemlich, gerade, am Grunde verdickt, hell bis dunkel rotbraun, in
spreizender Kreuzform abstehend, den Scheitel berragend; Bl. glockig, 2 cm lang,
1,52 cm breit; Sep. brunlichrot, Rand weilich bis rtlich und bewimpert,
lanzettlich, spitz; Pet. bis 25, tief karminrot, Schlund wei, Rand fast farblos
und gesgt, lanzettlich, spitz; Staubf. unten wei, oben rtlich; Staubb. wei mit
gelbem Glanz; Gr. wei; N. 7, grn, hervortretend; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. braun, matt, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal. 1,7 mm gro. H o n d u r a s und G u a t e m a l a.
181. Mamillaria rhodantha Lk. & O. Icon. Pl. Rar., 51. 1828
Diese auerordentlich variable Art ist bei Craig nicht befriedigend behandelt
worden, da er darunter 29 Synonyme vereinigt und sagt, da bei dieser
variablen Spezies die Namen vorwiegend nach den Stachelfarben gegeben wurden,
was viel Konfusion angerichtet habe, da die Namen sowohl fr die Art wie die
Variett benutzt wurden, oder wenigstens zum Teil. Aber was an Namen von
Craig zusammengefat wurde, stellt immerhin in den Stachelfarben strker unterschiedliche Formen dar. Nach Craigs Verfahren kann man die Pflanzen nicht
befriedigend benennen bzw. die einzelnen abweichenden Formen nach den Unterschieden kennzeichnen. Eine Unterscheidung der von manchen Autoren zu M. rhodantha gestellten M. fuscata, ebenfalls ziemlich variabel, ist nach den fehlenden
Axillenborsten leicht. Sodann habe ich die gesamte Synonymie von M. rhodan-
3350
Mamillaria
tha nach den Stachelfarben aufgeteilt, soweit dies mglich ist, nach dem
Vorbild K. Schumanns, damit eine bessere Unterscheidungs- und Kennzeichnungsmglichkeit in dem ganzen Formenschwarm gegeben ist, wobei man zu
folgenden ltesten Namen gelangt:
Stacheln:
M. rhodantha v. rhodantha, Typus der Art . . . . . . . weilich bis hellgelblich
v. fulvispina (Haw.) Schelle . . . . . . . heller- bis mittelbraun
v. rubens Pfeiff.. . . . . . . . . . . (anfangs rubinrot, dann) dunkelbraun
v. rubra K. Sch. (einschlielich v. ruberrima K. Sch., St. lnger und mehr. rein rot bzw. bis dunkelrot
bostig). . . . . . . . . . . . .
v. crassispina K. Sch. (Craig Abb. 214,
mit einzelnen sehr langen und gekrmmten Stacheln) . . . . . . . . lang- und starkstachlig
Die Lnge der Stacheln mu als variabel und also bei vorstehender Gliederung als nicht ausschlaggebend angesehen werden, mit Ausnahme der ungewhnlich langen Bestachelung, wie sie Craigs Fig. 214 fr M. rhodantha v. crassispina zeigt. Obige Varietten sind nur die strksten Farbunterschiede; zweifellos
gibt es auch bergnge, die nicht bercksichtigt werden knnen und dem berwiegenden Farbton nach zu der einen oder anderen Variett zu stellen sind.
Mamillaria rhodantha Lk. & O. v. rhodantha
Cactus rhodanthus Kuntze Neomammillaria rhodantha (Lk. & O.)
Br. & R., The Cact., IV:121. 1923.
Von den durch Craig aufgefhrten Synonymen mgen zum Typus
der Art gehren:
Mamillaria pulchra Haw. M. inuncta Hoffmgg. M. rhodantha
prolifera Pfeiff. M. rhodantha wendlandii Pfeiff. M. rhodantha
centrispina Lk. (?) Cactus capillaris Coult. C. pulcher Kuntze
Mamillaria centricirrha pulchra (Haw.) Schelle.1)
Die folgenden von Craig unter M. rhodantha aufgefhrten Namen mssen zu
M. fuscata gestellt werden, da in der Literatur borstenlose bzw. kahle Axillen
angegeben werden: M. chrysacantha Pfeiff., M. robusta O., M. chrysacantha fuscata SD., M. russea Dietr., Cactus chrysacanthus Kuntze, M. rhodantha chrysacantha K. Sch.
Beschreibung nach Craig, der Typus der Art hier nach Pfeiffer, En. Cact., 31.
1837, nur auf Pflanzen mit aculeis interioribus albis vel flavescentibus beschrnkt: Einzeln und von unten her sprossend, auch dichotomisch teilend, kugelig bis zylindrisch, bis 30 cm hoch, bis 10 cm ; Scheitel hchstens mig bewollt; W. ziemlich nahe stehend, nach Bz. 13:21, matt dunkelgrn, fest, zylindrisch-konisch, gerundet, 812 mm lang, unten 68 mm breit; Ar. rund bis
oval, anfangs mit kurzer weier Wolle; Ax. mit weier Wolle und B.; Rst. 1620
im Durchschnitt, 610 mm lang, die unteren am lngsten, alle dnnadelig, glatt,
wei oder gelb, horizontal gerichtet bis leicht abstehend; Mst. 47, 1025 mm
lang, gerade bis leicht gebogen, krftig-nadelig, glatt, steif, weilich bis gelblich;
Bl. breittrichterig, 2 cm lang, 1,6 cm breit; Sep. unten brunlichgrn, oben mit
grnlich-hellbraunem Mittelstreifen, Rand weilich und gesgt, linearlanzettlich,
spitz; Pet. tief purpurrosa, ganzrandig, lanzettlich, spitz; Staubf. unten wei,
oben tief purpurrosa; Staubb. gelblichwei; Gr. unten weigrn, oben rosa;
1
)Ob Mamillaria rhodantha major Monv. (1839) hierher gehrt oder zu welcher Variett,
kann ich nicht feststellen.
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Einzeln oder gelegentlich von unten sprossend, zylindrisch, oben gerundet, bis
20 cm hoch, bis 6 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, hellgrn, gerundet-pyramidisch,
Kuppe rund, Areolensenke unten auf 1-2 mm herabreichend, mit klarem Wassersaft, 8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur ganz zu Anfang mit Wolle; Ax.
anfangs weiwollig und mit gelegentlichen weien B.; Rst. 1724 (meist ca. 20),
46 mm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, bis zur Spitze hin wei; Mst. 2 (gelegentlich 3), 9 mm lang, manchmal auch lnger, dnn-pfriemlich, glatt, gerade
oder zuweilen leicht gebogen an der Spitze, aber nie gehakt, am Grunde nicht verdickt, rtlichbrunlich bis fast schwarz, Spitze dunkler, der untere vorgestreckt,
der obere aufgerichtet; Bl. trichterig, 1,8 cm lang, bis 2 cm , im Juli, mehrere
Tage geffnet; Schuppen grasgrn, mit schmalem weiem Rand und dieser gewimpert, lanzettlich, spitz; Sep. mit rtlichbraunem Mittelstreifen, 1,5 mm breit,
nicht verjngend, Rand rosawei und gesgt, besonders nach unten zu, keulig,
spitz; Pet. wei bis kremfarben, am Grunde rosa, rosabraune Mittellinie, nach
unten zu mehr rosa und breiter, elliptisch-rhomboid, spitz, ganzrandig; Staubf. in
der oberen Hlfte tiefrosa, in der unteren hellgrn; Staubb. orange; Gr. wei; N. 8,
hellgrn, 3 mm lang; Fr. scharlach, ovoid, 11 mm lang, mit Perianthrest; S.
schwarz, glnzend, birnfrmig, schwach punktiert, 0,8 mm gro. M e x i k o
(Sonora, San Carlos Bay nahe Guaymas, am Golf von Kalifornien) (Abb.
3104).
Die Pflanzen wachsen in salzigem Boden (!), unmittelbar am Meeresrand, halbschattig in zerfallenen Muscheln und Humus. Die Art wurde nach der Gattin des
Autors Craig benannt.
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184. Mamillaria sphacelata Mart. Hort. Reg. Monac., 127. 1828, nur als Name,
beschrieben in Nov. Act. Nat. Cur., 16:339. 1832
Echinocactus sphacelatus Pos. Cactus sphacelatus Kuntze Neomammillaria sphacelata (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:138. 1923.
Chilita sphacelata Orc., Cactography. 2. 1926. Ebnerella sphacelata
(Mart.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1 2, 90. 1951, comb. nud.
In Sukkde. (SKG.), V:5. 1954 unter Chilita erwhnt mit Zusatz: Wahrscheinlich eine Leptocladia (spter: Leptocladodia).
Abb. 3105. Mamillaria sphacelata Mart. (Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)
Von unten und seitlich sprossend, grere Ansammlungen bildend; Einzelkpfe bis 1020 cm lang und 23 cm ; W. nach Bz. 5:8, hellgrn, konisch,
Kuppe stumpf bis gerundet, bis 7 mm lang, unten 67 mm breit: Ar. rund, ca.
2 mm gro, ziemlich lange weifilzig; Ax. mit Wolle und B.; St. fast den zylindrischen Pflanzenkrper bedeckend, zu Anfang in der oberen Hlfte rubinrot,
dann dunkelbraun, zuletzt alle wei, zum Teil nur die uerste Spitze dunkel;
Rst. 1015, 58 mm lang, krftig-nadelig, gerade, steif, glatt; Mst. 14,
46 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, glatt, 1 vorgestreckt und krftiger, die
anderen auf- und abwrts gerichtet, oft auch nur 1 Mst. vorhanden; Bl. trichterig,
bis 15 mm lang, 78 mm breit; Sep. mit breitem rtlichbraunem Mittelstreifen,
Band schmal, grnlichkremfarben und kurz bewimpert, stumpflich oder breitlanzettlich, spitz; Pet. dunkelrot, mit dunklerer Mittellinie, linearlanzettlich, spitz,
ganzrandig; Staubf. purpurrosa; Staubb. orange bis gelb; Gr. rosa; N. 45, hell
gelblichgrn; Fr. rot, gekrmmt-keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend,
fast glatt, kugelig, Hilum seitlich und hervorstehend, 1,5 mm lang. M e x i k o
(Oaxaca und Puebla, z. B. bei Tehuacn) (Abb. 3105; Tafel 243).
Die Angaben ber die Axillenbekleidung lauten verschieden: Craig sagt mit
schwachen Wolltupfen, selten mit einer gelegentlichen haarartigen Borste,
K. Schumann schreibt dagegen in der Jugend kahl, spter mit weier Wolle
und einigen ziemlich starken Borsten von weier, oben brauner Farbe. Die
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Abb. 3106. Mamillaria mazatlanensis (Reb.) K. Sch. & Grke mit geraden Mittelstacheln.
Bei der von Craig angegebenen teilweisen Axillen-Borstenbildung, die fr diese Artengruppe ungewhnlich wre, handelt es sich offenbar um die ersten erscheinenden feinen
Stchelchen dieser typisch reich aus den Axillen sprossenden Art.
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Ich habe K. Schumann zu obiger Art als Autor hinzugefgt, da meines Wissens
keine genauere Beschreibung von Rebut existiert, sondern der Name aus einer
Samenliste stammt.
188. Mamillaria amoena Hopff. In Salm-Dyck, Hort. Dyck., 6. 1845, als
Name; beschrieben in Cact. Hort. Dyck., 1849. 99. 1850
Neomammillaria amoena (Hopff.) Br. & R., The Cact., IV:120. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, blulich-milchiggrn,
bis 10 cm hoch, bis 12 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, konisch
bis eifrmig, Kuppe gestutzt, unten etwas seitlich zusammengedrckt, 57 mm
lang; Ar. rund bis oval, 3 mm gro, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit wenig
Wolle und ohne B.; Rst. 1620, 25 mm lang, die obersten die krzesten, alle
borstenartig, gerade, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 2, 8 bis
15 mm lang, der oberste der lngste, alle nadelig, gerade bis schwach gebogen,
steif, gelblichbraun bis rot, auf- und abwrts vorgestreckt spreizend; Bl. im Kranz,
breittrichterig, 2 cm lang, 1,5 cm ; Sep. brunlichgrn, Rand rot und gewimpert,
lanzettlich zugespitzt; Pet. mit rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand nahezu wei,
glatt, spatelig, oben stumpflich; Staubf. unten wei, oben karminrot; Staubb.
gelb bis rot; Gr. blagrn; N. 4, grn; Fr. rot, keulig; S. braun, glatt.M e x i k o (Morelos, bei Cuernavaca; Hidalgo, bei Pachuca).
K. Schumann gibt 57 Mittelstacheln an (Schelle: 5). Vielleicht sagt Craig
deswegen: Schumann verwechselte diese Art mit M. rhodantha; dessen Beschreibung stimmt aber sonst weitgehend mit vorstehender berein. Craig
mag M. droegeana damit verwechselt bzw. diese, die Schumann als Variett von
M. rhodantha beschrieb, damit gemeint haben.
Mamillaria stueberi Frst. Handb. Cactkde., 517. 1846
Mamillaria tentaculata conothele Monv., in Labouret, Monogr. Cact., 55,
1853. Cactus stueberi Kuntze.
Diese Art erwhnt Craig mit kurzer Beschreibung hinter M. droegeana mit
der Bemerkung, da sie vielleicht zu obiger gehre, nicht zu M. rhodantha,
wozu mancher die Art vordem gestellt habe. Rmpler (Handb. Cactkde., 281.
1886) beschreibt sie (etwas eingehender als Craig): Kugelrund, das grte
Exemplar der von Frster beschriebenen Art 8 cm hoch, bei gleichem Durchmesser; Ax. in der Jugend weiwollig, spter fast nackt; W. kegelfrmig,
hell graugrn; Ar. in der Jugend reichlich mit Wolle besetzt, spter ziemlich
nackt; Rst. 1214, nur 78 mm lang, weilich, strahlig ausgerichtet, zierlich
verstrickt, kaum gebogen, die obersten die krzesten; Mst. 2, lnger, bis 13 mm
lang, in der Jugend rotbraun, an der Spitze dunkler, spter schmutziggelblich, braun gespitzt, einer nach oben gerichtet, etwas gebogen, einer nach
unten, gerade; Bl. unbekannt. Herkunft unbekannt.
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 11. 1850) gibt als Synonym an M. imbricata Wegn.; diese aber fhrt Craig als Synonym zu M. rhodantha an. wohin
sie nicht gehren kann, da letztere Art Borsten in den Ax. hat. Diese Synonymie Salm-Dycks scheint Craig also bersehen zu haben.
Von Labouret wurde, nach Craig, als Synonym obiger Art. M. conothele
SD.(?) gefhrt; nur ein Name.
Der Beschreibung nach knnte M. stueberi sehr wohl eine Form der
M. amoena sein.
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spreizend; Mst. 24, zuerst nur 2, bis 8 mm lang, steifnadelig, gerade, am Grunde
nicht verdickt, stumpf rtlichbraun, am Grunde heller, wenn 2: auf- und abwrts abstehend, wenn 4: ber Kreuz, weit spreizend; Bl. klein, angeblich rot;
Fr. und S. unbekannt. M i t t e l - M e x i k o (Standort unbekannt).
Die Blten sollen hnlich denen von M. elegans sein; M. schulzeana ist nur ein
in Berger, Kakteen, 308. 1929, erwhnter Name, nach Bdeker ein Bastard
von M. graessneriana (Abb. 3110).
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wie ich sie auch im Jardin Botanique Les Cdres, Saint Jean-Cap-Ferrat, sah; auf
der Abbildung sind aber auch zum Teil 5 und 6 Stacheln zu sehen, und hchstens
vereinzelte kurzborstige Randstacheln, jedenfalls keine 16. Entweder ist also
das Foto undeutlich bzw. lt es die Randstacheln nicht erkennen, und mte
dann auch die Mittelstachelangabe lauten 4 (56), oder es handelt sich bei
der Abbildung gar nicht um diese Art, sondern vielleicht um eine Form der
M. obconella (M. tetracantha Hook. non SD.), deren Beschreibung darauf eher
zutrifft.
Mamillaria obvallata O. In Dietrich, Allg. Gartenztg., 14:308. 1846
Cactus obvallatus Kuntze.
Diese Art hlt Craig, wenn auch unvollkommen beschrieben, fr der obigen
etwas hnlich und weist darauf hin, da wenn wirklich beide bereinstimmen sollten M. obvallata der ltere und damit gltige Name wre. Bisher
reichen die Angaben aber nicht zu einer Identifizierung aus: Krper oval;
Scheitel vertieft; W. blulichgrn, konisch; Ar. weiwollig, spter nackt;
Ax. mit Wolle; Mst. 4, 25 mm lang, der unterste lngste bis 35 mm lang,
krftiger, alle nadelig, gebogen, anfangs tiefgelb, spter braun, ber Kreuz
stehend; Rst. 16, fein, borstenartig; Bl. 10 mm lang; Sep. 810, brunlichrot,
lanzettlich gespitzt; Pet. purpurrot, lanzettlich gespitzt, ganzrandig; Staubf.
purpurrot; Staubb. gelb; Gr. purpurrot; N. 34, purpurrot, kurz und dick;
Fr. und S. unbekannt.
In den Angaben ber Rand- und Mittelstacheln besteht eine starke bereinstimmung mit M. fuliginosa.
196. Mamillaria ochoterenae (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen, 98. 1931
Neomammillaria ochoterenae H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:127. 1931
Diese Art wurde von Werdermann zur Sektion Galactochylus gestellt bzw.
zur Schumannschen Reihe Elegantes, d. h. also zu den Arten, deren Warzen
nicht bei Verletzung milchen, sondern nur im Innern des Krpers. Bdeker
stellt die Art ebenfalls zu den Galactochylees. Woher diese beiden Autoren
die entsprechenden Angaben haben, kann ich nicht feststellen. Craig hat wohl
nur Nichtmilchen der Warzen festgestellt und die Art wie H. Bravo
daher zur Sektion Hydrochylus einbezogen; es ist aber mglich, da die Spezies
besser in die Sektion Subhydrochylus gehrt. Craig beschreibt sie: Einzeln,
gedrckt-kugelig (spter schwach gestreckt: Backeberg), bis 8 cm , hellgrn;
Scheitel nur wenig eingesenkt (Backeberg); W. nach Bz. 13:21, von St. berdeckt, fest, konisch, unterseits gekielt, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. nur
anfangs mit etwas Wolle; Ax. nackt; Rst. 1718, 49 mm lang, dnnadelig,
gerade, glatt, wei bis hell bernsteinfarben, horizontal gerichtet bis etwas abstehend, verflochten; Mst. 56, 1020 mm lang, der unterste am lngsten und
krftiger, alle derbnadelig bis pfriemlich, gerade oder schwach gebogen, steif,
glatt, gelblichgrau mit roter Spitze zu Anfang, spter braun mit schwarzer Spitze,
der unterste abwrts gerichtet, der oberste aufgerichtet; Bl. im Kranz, 1 cm lang;
Sep. mit brunlichrotem Mittelstreifen, Rand wei und glatt, lanzettlich; Pet.
mit rosa Mittelstreifen, Rand wei und glatt, linear zugespitzt; Staubf. hellrosa;
Staubb. gelb; N. 56, hellgelb; Fr. rot, kugelig-keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, birnfrmig, mit subbasalem Hilum, schwach rauh, 1 mm lang.
M e x i k o (Oaxaca) (Abb. 3112).
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ligen, krzeren Stacheln und angeblich mehr zylindrischem Wuchs, wahrscheinlich nicht wirklich trennbar.
198. Mamillaria discolor Haw. Syn. Pl. Succ., 177. 1812
Cactus depressus DC.1) C. pseudomamillaris SD. (Salm-Dyck schrieb
spter M. pseudo-mamillaris SD. [184950]). C. spinii Colla. Mamillaria pseudomamillaris Pfeiff. M. discolor prolifera Pfeiff. M. albida
Hge. M. aciculata O. in Pfeiff. M. discolor albida SD. M. discolor
rhodacantha SD. ? M. polythele aciculata SD. M. curvispina O. in
Dietr. M. curvispina parviflora O. in Dietr. ? M. discolor pulchella
O. in Frst. M. nitens O. in Linke. ? M. pulchella O. in
Linke. M. discolor aciculata SD. M. discolor coniflora SD. M. discolor curvispina SD. M. discolor nitens SD.M. rhodacantha SD.M.
rhodacantha pallidior SD. M. pulchella flore pallidiore SD. M. pulchella
nigricans Monv. M. porphyracantha Jac. Cactus aciculatus Kuntze.
C. discolor Kuntze. C. pulchellus Kuntze. Neomammillaria discolor
(Haw.) Br. & R., The Cact., IV:132. 1923. Chilita discolor Orc.,
Cactography, 2. 1926.
Dies ist nach Schumann eine der ltesten eingefhrten Mamillarienarten, und
aus der Literatur geht hervor, da sie sehr variabel ist; man hat eine Anzahl von
Abb. 3113. Mamillaria pringlei (Coult.) Brand. Normal bestachelter Typus; es gibt krzer
und gerader bestachelte, aber auch viel dichter und lnger bzw. borstig bestachelte Formen.
(Foto: Heinrich.)
1
)Pfeiffer fhrt als Synonym irrtmlich Mamillaria depressa DC. an, meinte aber Cactus
depressus DC. (eine andere Pflanze als M. depressa Scheidw.); letzterer gehrt nach De Candolles eigener Ansicht (Revue, S. 28) hierher.
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Varietten aufgestellt, die wieder verschwanden, Craig bildet nur eine Smlingspflanze ab (Fig. 236, Mamm.-Handb., 261. 1945). Britton u. Rose geben an.
sie seien nicht in der Lage gewesen, diese Art mit Bestimmtheit zu identifizieren:
daher sagt auch wohl Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:4. 1954], es sei eine species incerta. Zehnder hat sie aber jngst in grerer Zahl wiedergesammelt.
Meine Abb. 3114 zeigt eine Pflanze, auf die alle Merkmale zutreffen: ca. 1820
Rst., 6 Mst., die randstndigen weit spreizend; die Bl. stimmt auch berein.
Im Nachtrag (Band VI) bringe ich das Foto einer greren Pflanze Zehnders.
Salm-Dyck hat bei M. discolor (Cact. Hort. Dyck., 96. 1850) angegeben centralibus rectis aut curvatulis, hnlich sagt Rmpler oder schwach nach auen gekrmmt.1) Craig beschreibt die Art: Einzeln, kugelig bis eifrmig, spter
zylindrisch, oben gerundet, blulich-grn, bis 8 cm (Rmpler: die schon seit
langer Zeit in Kultur befindlichen Pflanzen wurden 1518 cm hoch, bis 813 cm ):
W. nach Bz. 8:13, fest, ovoid-konisch, 67 mm lang, unten 57 mm breit:
Ar. oval (wie in meiner Abbildung), 23 mm gro, anfangs mit kurzer weier
Wolle; Ax. mit sehr geringer Wolle bis kahl; Rst. 1620, manchmal mehr, bis
1 cm lang, die unteren am lngsten, alle dnnadelig (Rmpler: borstenfein),
gerade, wei, horizontal gerichtet: Mst. 6 (8), 1 cm lang (oder auch lnger:
Backeberg) (im Foto Craig nicht 1 cm, sondern bis 1,5 cm lang!), gerade (SalmDyck: oder etwas gekrmmt), an der Basis wei, darber bernsteingelb mit
schwarzer Spitze (Rmpler: verschieden gefrbt, im Freien dunkler, unter Glas
heller, nach oben braun, schwarzbraun bis fast schwarz...1) der oberste und
unterste sehr lang. Dies stimmt mit meiner Abbildung sowie mit Zehnders Pflanzen besser berein als Craigs Angabe, die er vielleicht als Durchschnitt der
Smlingspflanze entnahm); Bl. trichterig, 2 cm lang, 1,6 cm breit (Rmpler:
1,8 cm breit, vom Februar bis April); Sep. mit altrosa bis dunkelrtlichem Mittelstreifen, Rand wei und glatt, linear, 2 mm breit, Spitze stumpflich; Pet. wei,
mit rosenroter Mittellinie, linear, ganzrandig, am Ende spitz bis stumpflich; Staubf.
wei bis rosa; Staubb. gelb; Gr. wei bis blagelb; N. 67, blagrn; Fr. rtlichhellbrunlich, keulig, 2,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. braun, abgeflacht und
gebogen-birnfrmig, Hilum seitlich,
schwach punktiert. 1 mm lang. M e x i k o (Puebla) (Abb. 3114).
Die Bltenfarbe scheint ebenfalls variabel zu sein; Rmpler gibt an: weilich-rosa, auf der Unterseite mit dunkelrosenrotem Mittelstreifen. Salm-Dyck
bezeichnet die Bltenfarbe der hier
einbezogenen M. pulchella O. sogar als
hellpurpurn, so da Craig vor das
Synonym mit Recht ein Fragezeichen
setzt. Bei der ebenfalls als Synonym
einbezogenen M. rhodacantha SD. wird
die Bltenfarbe von Rmpler auch als
hellpurpurrot angegeben, und es scheint
stets bersehen worden zu sein, da
1
)Die von Zehnder gesammelten und ziemlich gro werdenden Pflanzen haben weie,
braune bis schwarze Mittelstacheln, sind darin also sehr variabel, alle gebogen, der lngste,
unterste Mittelstachel bis 3 cm lang, die brigen 1,22 cm lang (der oberste).
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Salm-Dyck dazu sagt: spter doppeltdichotomisch!. Stacheln waren purpurn getnt; sie wurde von Salm-Dyck zuerst
(1845) als M. discolor rhodacantha SD. bezeichnet, wegen vorerwhnter strker abweichender Merkmale aber spter zur eigenen
Art erhoben. Sie mag zeigen, wie weit die
Variationsbreite der obigen Spezies reicht.
M. aciculata O. und M. polythele aciculata
SD. stellte Schumann zu M. polythele; nach
der greren Stachelzahl hlt Craig sie
eher fr hierhergehrend (Rmpler gab
aber an: Narben 6, wei!).
M. confinis Hge. wird als Synonym von
M. albida Hge. angefhrt (von Pfeiffer).
[Es gibt auch fast ganz weistachlige
M. discolor.]
M. canescens hort. non Jac. in Pfeiffer
(1837), von De Candolle kurz beschrieben
Abb. 3115. Mamillaria albicans (Br. & R.)
(1828) und von ihm offenbar irrig als SynBerg.? [vielleicht auch eine Form von
onym zu M. lanifera Haw. (Cactus lanifer
M. slevinii (Br. & R.) Bd.]
Kuntze) gestellt (wohl wegen des Namens
(Foto: Heinrich.)
Cactus canescens Moc. & Sess, nach
De Candolle ein Synonym von M. lanifera Haw.), bezog Pfeiffer spter
zu M. discolor ein (aber auch zu M. grandiflora).
M. coniflora hort. und M. discolor coniflora SD. sind nur Namen, die hierher
gehren. Ebenso wird meist hierhergestellt M. discolor breviflora Frst. (1846),
unbeschrieben wie M. discolor fulvescens SD.
Cactus pseudomamillaris erschien in Desfontaines, Tab. Bot. ed. 2, 191. 1815,
nur als Name und bei Pfeiffer (1837) auch als Synonym von M. discolor prolifera.
M. spinii Colla wird als Synonym von M. discolor, zufolge Salm-Dyck (1849. 11.
1850), bezeichnet.
M. rhodantha droegeana K. Sch., deren weie Blte mit rosa Hauch oder Mittelstreif Quehl zuerst (in MfK., 48. 1915) berichtete, wurde von diesem zu M. discolor gestellt, aber spter von Hildmann (in Schelle, Handb. Cactkde., 257.
1907) richtiger zur eigenen Art erhoben. Craig bezeichnete ihre Blte irrtmlich
als gelblich.
199. Mamillaria slevinii (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 44. 1933
Neomammillaria slevinii Br. & R., The Cact., IV:139. 1923. Chilita
slevinii Orc., Cactography, 2. 1926.
Eine bei Craig nicht richtig behandelte Art, denn er stellt sie als Synonym
zu M. albicans, die viel wolliger ist. Auerdem hat er fr die letztere die Bltenbeschreibung Britton u. Roses fr M. slevinii bernommen, obwohl noch nicht
bekannt ist, wie M. albicans blht. Fr letztere geben Britton u. Rose auch an
515 Kpfe beieinander, bei M. slevinii einzeln wachsend, auch die Fruchtund Samenangaben sind verschieden. Ich kann mich daher hier nur an Britton
u. Rose halten und bis zu weiteren Beobachtungen beide Arten getrenntauf
fhren. Im Schlssel nenne ich diejenige Spezies, bei der die Blten bekannt sind:
Einzeln, zylindrisch, bis 10 cm oder mehr hoch, 56 cm , vllig unter den dichtstehenden St. verborgen; St. am Scheitel unten rosa, mit braunen oder schwarzen
213*
3370
Mamillaria
Spitzen, nach unten zu wei verbleichend; Rst. zahlreich, nadelig, weit spreizend:
Mst. ca. 6, etwas lnger und strker, schwach abstehend; Bl. ca. 2 cm breit; Sep.
mit rosa Mittelrippe; Pet. wei; Staubf. rosa; Gr. fast wei; N. fast wei; Fr. rot.
ca. 1 cm lang; S. schwarz, nahezu kugelig, am Grunde mit einem Vorsprung und
einem groen, basalen Hilum. M e x i k o (Niederkalifornien, Insel San Josef
und sdlich davon auf der Insel San Francisco).
Wenn die Blte der M. albicans der dieser Art gleichen sollte, mte M. slevinii
zumindest als Variett zu M. albicans gestellt werden, da die Art weniger wollig
ist, einzeln wchst und auch die Frchte und Samen verschieden zu sein scheinen.
Mamillaria albicans (Br. & R.) Berg. Kakteen, 308. 1929
Neomammillaria albicans Br. & R., The Cact., IV:138. 1923. Chilita
albicans Orc., Cactography, 2. 1926.
Zuerst kugelig, dann zylindrisch, bis 20 cm lang, bis 6 cm , oft in Gruppen
von 515 Kpfen; St. den Pflanzenkrper bedeckend und oft rein wei;
Rst. zahlreich, kurz, steif, breit spreizend; Mst. mehrere, gerade, steif, oft an
der Spitze brunlich oder schwrzlich; Stachelareolen (und offenbar auch
die Ax.: Backeberg) anfangs dicht weiwollig (die Axillenwolle offenbar
lnger haftend: Backeberg); Fr. keulig, rot, 1018 mm lang; S. schwarz, mit
basalem Hilum. M e x i k o (Niederkalifornien, auf der Insel Santa Cruz und
dem benachbarten Inselchen San Diego) (Abb. 31153116).
Nach der Abbildung Britton u. Roses strker weiwollig als M. slevinii:
die Bl. ist unbekannt. Die Abb. 3115 und 3116 (einer lngere Mst. aufweisenden Form) mgen eher zu M. slevinii gehren.
200. Mamillaria esperanzaensis Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 40. 1933
Mamillaria fuscata-esperanza J. A. Purp., MfK., 24:118. 1914, nur ein
Name; Bdeker gibt in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 40. 1933, an: M. esperanzaensis Bd. 1932; aber in diesem Jahr ist keine Beschreibung der
Art zu finden.
Abb. 3116. Nach Heinrich: eine langstachligere Form von M. albicans (Br. & R.) Berg.
[oder von M. slevinii (Br. & R.) Bd.?]. (Foto: Heinrich.)
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Abb. 3119. Mamillaria conspicua J. A. Purp. In der Sammlung Delrue, Menton, als M. vaupelii
Tieg., aber mehr zylindrisch, mit teils 2, teils 4 Mittelstacheln. ber die Safteigenschaften
ist bisher nichts Sicheres bekannt.
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Innern milcht, steht meines Wissens nicht fest. Dann wrde sich M. conspicua nur
durch spter etwas lnglicheren Wuchs unterscheiden. Die Art sollte auf ihre
Safteigenschaft hin genauer untersucht werden. Frher wurde sie von Klissing
(Barth) in grerer Zahl importiert, und ich besa davon kurzzylindrische Stcke.
Abb. 3119 aus der Sammlung Delrue (Menton) zeigt eine unter dem Namen
M. vaupelii kultivierte Pflanze; es drfte sich aber eher um M. conspicua handeln; hier kommen auch 34 Mst. vor, wie bei M. vaupelii flavispina, doch sind
sie dunkel und am Grunde verdickt, was bisher weder von der einen noch der
anderen Art berichtet ist. Deren Areale sind im brigen nicht sehr weit voneinander entfernt. H. Bravo erwhnte M. conspicua in ihrem Handbuch von 1937
nicht mehr.
3374
Mamillaria
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schieden; Bl. trichterig, 3,5 cm lang, 3 cm ; Sep. mit breitem, hell graugrnem
Mittelstreifen sowie blarosa Mittellinie darin, Band sehr blarosa und bewimpert, breitspatelig, spitz; Pet. sehr bla grnlichwei bis sehr bla rosa,
rosa Mittellinie, spatelig, 4 mm breit, spitz, ganzrandig; Staubf. ganz blarosa,
gebogen; Staubb. tief orange; Gr. blarosa; N. 68, brunlichrosa, spter tiefrosa, 3 mm lang, die Staubb. berragend; Fr. karmin, keulig, mit Perianthrest; S.
schwarz, glnzend, regelmig in Reihen punktiert, 1,5 mm gro. M e x i k o
(Guanajuato und Quertaro, an der Grenze beider Staaten) (Abb. 31203121;
Tafel 244).
H. Bravo schrieb 1931 zuerst ortiz rubiona, in Las Cactac. de Mex., 1937,
ortizrubiona, bei der Abbildung ortiz-rubiona. Hier wird regelmig die
letzte Schreibweise beibehalten.
Buxbaum (Sukkde., IV:7. 1951) nennt Craigs Samenbezeichnung pitted in
rows als fehlerhaft; es soll sich um flache Buckel handeln, zwischen
denen kleine Grbchen bleiben, und Buxbaum hat dafr die Bezeichnung
Zwischengrbchen (englisch: spotted) gewhlt. Daraus leitet er den Gattungszusammenhang mit Mammilloydia candida her. Shurly (S. Einleitung zu Mamillaria) hat aber auf Grund seiner Untersuchungen festgestellt, da die Testa von
beiden Mammilloydia-Arten nicht warzig, sondern runzlig ist, bei M. candida
rosea sogar glnzend mit nur winziger Punktierung. Die Gattung Mammilloydia
soll auf Untersuchung unrichtiger Samen beruhen. Die am Ende des CraigSchlssels aufgefhrten Samenunterschiede (Verzeichnis von Shurly) lassen somit
die Fragwrdigkeit dieser Gattungsabtrennung erkennen.
205. Mamillaria neopalmeri Craig Mamm.-Handb., 267. 1945
Cactus palmeri Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:108. 1894. Mamillaria dioica insularis K. Brand. Neomammillaria palmeri (Coult.) Br.
& R., The Cact., IV:140. 1923. Chilita palmeri Orc., Cactography,
2. 1926. Mamillaria palmeri (Coult.) Bd. non Jac. (1856), Mamm.Vergl.-Schlssel, 43. 1933.
Einzeln oder sprossend, zum Teil in riesigen Ansammlungen (vgl. Abb. 3122,
Foto Lindsay), oben gerundet, Einzelkpfe bis ca. 9 cm hoch, 5 cm , spter
vielkpfig; Scheitel etwas eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, fest, weilich-graugrn
bis blulichgrn, gestutzt-konisch, am Grunde vierseitig, oberseits gerundet und
breiter, Kuppe stumpf, 4 mm lang, unten 6 mm breit; Ar. oval, 1 mm gro,
zuerst mit dichter weier Wolle, fr einige Zeit erhalten bleibend; Ax. mit weier
Wolle gefllt, besonders zum Scheitel hin, und mit in der Wolle verborgenen
weien B., nicht so lang wie die W.; Rst. 2530, 5 6 mm lang, die untersten
am lngsten, alle sehr dnnadelig, glatt, steif, wei bis zur Spitze, etwas abstehend,
verflochten; Mst. 34, meist 4, 78 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif,
am Grunde nicht verdickt, brunlich mit dunklerer Spitze, der unterste vorgestreckt, die oberen fast in Ebene der Rst. spreizend, die seitlichen mehr aufwrts abstehend; Bl. trichterig, breitschlundig, 1,2 cm lang, 1 cm ; Sep. mit
rtlich-hellbrunlichem Mittelstreifen, Saum hellbrunlich und glatt, oblong,
Spitze stumpflich; Pet. sehr bla grnlichwei bis hell kremfarben, mit olivgrner
Mittellinie, manchmal mit rosa Schein, breitspatelig, 34 mm breit, Spitze
stumpflich, ganzrandig; Staubf. weilich; Staubb. orangegelb; Gr. weilich;
N. 56, hellbrunlich-olivgrn bis gelblich, 3 mm lang, die Staubb. berragend;
Fr. scharlach, keulig, 1,3 cm lang, 5 mm dick, mit Perianthrest; S. schwarz,
glnzend, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, tief punktiert. M e x i k o (Nordwestkste von Niederkalifornien, nur auf den San Benito Inseln) (Abb. 3122).
3376
Mamillaria
Craig gibt an: auch von der Insel Guadalupe berichtet, was aber nach Lindsay
ein Irrtum ist.
K. Brandegee beschrieb die Art als M. dioica insularis, weil viele der unteren
Mittelstacheln hakig waren und zum Teil dizische Blten beobachtet wurden,
beide Merkmale auch bei M. dioica auftretend. Lindsay (Des. Pl. Life, 22:4, 44.
1950) hat dazu berichtet, da berwiegend nichtdizische Blten, aber auch einzelne dizische beobachtet wurden, vereinzelt auch Mittelstacheln mit der Neigung
zur Hakenkrmmung.
Whrend die teilweise dizischen Blten nur zeigen, da die Natur auch diese
Zwischenstufe entstehen lie, sind vereinzelte Hakenstacheln heute auch sonst
bekannt, z. B. bei M. multidigitata, M. verhaertiana usw., von denen erstere Art
in vielen Merkmalen der M. neopalmeri nahezustehen scheint, nur da sie lngere
und schlankere Triebe bildet und keine Borsten hat.
Lindsay berichtet noch, da M. neopalmeri die Benitos-Inseln zum Teil in
Massen besiedelt, und da die Inseln zugleich von Seelwen bevlkert werden;
die obige Art kommt auf allen drei Inseln der Gruppe vor.
Craig sagt, da die Originalbeschreibung mit Einzelheiten von Pflanzen vervollstndigt wurde, die von der Insel Guadalupe stammten. Das knnte vermuten lassen nach Lindsays Hinweis, da die Art dort nicht wchst , da
Abb. 3122. Mamillaria neopalmeri Craig. Aufnahme des Massenbestandes auf den niederkalifornischen San-Benito-Inseln, wo die Art allein vorkommt. (Foto: Lindsay.)
Mamillaria
3377
einige Einzelheiten nicht auf M. neopalmeri zutreffen; Lindsay fgte aber noch
hinzu, da die Fischer, die die Pflanzen brachten, nachher nicht mehr genau
wuten, wo sie sie gesammelt hatten. Was Mamillaria palmeri Jac. (Allg.
Gartenztg., 24:82. 1856) war, konnte Schumann nicht mehr sagen.
206. Mamillaria spinosissima Lem. Cact. Aliq. Nov., 4. 1838
Mamillaria polycentra Berg M. auricoma Dietr. M. polyacantha
Ehrbg. M. polyactina Ehrbg. M. hepatica Ehrbg. M. pomacea
Ehrbg. M. pulcherrima Ehrbg. M. pretiosa Ehrbg. M. caesia
Ehrbg. M. mirabilis Ehrbg. M. pruinosa Ehrbg. M. seegeri
Ehrbg. M. herrmannii Ehrbg. M. aurorea Ehrbg. ? M. hasseloffii
Ehrbg.1) M. linkeana Ehrbg. M. vulpina Ehrbg. M. eximia
Ehrbg. M. isabellina Ehrbg. M. spinosissima flavida SD. M.
spinosissima rubens SD. M. spinosissima brunnea SD. M. herrmannii
flavicans SD. M. seegeri gracilispina SD. M. seegeri pruinosa SD.
M. uhdeana SD. M. spinosissima hepatica Lab. M. castaneoides
Lem. M. castanea Lab. M. castanaeformis Lab. M. seegeri mirabilis
Lab. M. sanguinea Hge. jr.2) M. poselgeriana Hge. Cactus
auricomus Kuntze C. auroreus Kuntze C. eximius Kuntze
C. linkeanus Kuntze C. mirabilis Kuntze C. polycentrus Kuntze
C. pomaceus Kuntze C. pretiosus Kuntze C. pulcherrimus
Kuntze C. spinosissimus Kuntze C. vulpinus Kuntze Mamillaria spinosissima sanguinea Hge. in Brand. M. spinosissima
aurorea Grke M. spinosissima auricoma Grke M. spinosissima
eximia Grke M. spinosissima hasseloffii Grke1) M. spinosissima
herrmannii Grke M. spinosissima isabellina Grke M. spinosissima linkeana Grke M. spinosissima mirabilis Grke M. spinosissima pruinosa Grke M. spinosissima pulcherrima Grke M.
spinosissima seegeri Grke M. spinosissima vulpina Grke M.
spinosissima pretiosa Schelle Neomammillaria spinosissima (Lem.)
Br. & R., The Cact., IV:117. 1923. M. spinosissima castaneoides (Lem.)
Borg, Cacti. 328. 1937. M. spinosissima caesia (Ehrbg.) Borg und
M. spinosissima uhdeana (SD.) Borg, beide in Cacti, 390. 1951.
Einzeln, sulig werdend, oft unten gebogen, oben gerundet, aber der Scheitel
nicht eingesenkt, dunkel blulichgrn, bis 30 cm lang, bis 10 cm ; W. nach
Bz. 13:21, fest, oval-konisch, am Grunde undeutlich vierseitig; Ar. rund, 23 mm
breit, mit kurzer weier Wolle, bald verkahlend; Ax. mit Wolle und B.; Rst. 20
bis 30, 410 mm lang, borstig, gerade, glatt, halbbiegsam, wei, horizontal verflochten; Mst. an Zahl verschieden (740) 1215, 12 cm lang, nadelig, halbbiegsam, gerade (gelegentlich 1 hakig, aber nicht typisch), glatt, am Grunde
etwas verdickt, wei bis rubinrot, gelblichbraun, rosa oder rotbraun, vorgestreckt
spreizend; Bl. breittrichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. mit hellgrner
Mittellinie im unteren Teil, oben rtlich bis hellbrunlich, Rand rosa und unter
der Lupe fein gesgt, lanzettlich, spitz; Pet. rtlichrosa bis purpurn, mit etwas
dunklerer Mittellinie, rckseits mehr brunlich, linear, spitz bis zugespitzt, meist
ganzrandig, auch fein gesgt, 2 mm breit; Staubf. wei bis unten blagrnlich;
Staubb. gelb; Gr. unten wei, oben bla grnlichrosa; N. 5 (8), hell grnlichgelb
1
)Schreibweise nach Salm-Dyck (im Index versehentlich hasselofii). Sptere Autoren
schrieben haseloffii. Siehe auch unter Mamillopsis senilis.
2
)Nach Rmplers Abb. 28 in Handb. Cactkde., 271. 1886, hierhergehrend, von ihm aber
merkwrdigerweise mit nackten Axillen und nur 1820 Randstacheln beschrieben.
3378
Mamillaria
Mamillaria
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Abb. 3124. Mamillaria albicoma Bd. hnelt der M. bocasana Pos., hat aber keine
Hakenstacheln. (Foto: Hummel.)
v. rubens SD.: lt. Rmpler die intensiver rot gefrbte Form (M. sanguinea
Hge.);
v. flavida SD.: lt. Rmpler St. glnzend goldgelb (v. auricoma?).
Da, wie schon Salm-Dyck sagt, an Smlingen die Farbe schwanken kann, sind
obige Variettsbezeichnungen nur als Kennzeichnung der Formen verschiedener
Farbe anzusehen, aber nicht als bestndige Varietten.
207. Mamillaria albicoma Bd. M. d. DKG., 1:241. 1929
Von unten sprossend und kleine Gruppen bildend, Einzelkrper kugelig bis
verlngert, Scheitel nicht eingesenkt, 5 cm hoch, 3 cm , dicht von den feinen St.
bedeckt; W. nach Bz. 8:13, hell glnzend blattgrn, konisch bis zylindrisch,
Kuppe gestutzt, bis 7 mm lang, unten 23 mm breit; Ar. rund, 1,5 mm breit,
mit lngere Zeit andauernder weier Wolle; Ax. mit weiem Wollfilz und lngeren,
haarartigen, gedrehten B.; Rst. 3040, 810 mm lang, sehr dnnhaarig, weich,
gedreht, rein wei, stark abstehend; Mst. 14, oft fehlend, kaum erkennbar,
410 mm lang, dnnadelig, gerade, steif, glatt, wei, Spitze rtlichbraun, fast
vorgestreckt; Bl. spreizend-trichterig, 11,5 cm lang und breit; Sep. unten hellgrn, bla grnlichgelbwei nach oben zu, mit dorthin verjngender, hell rtlichbrauner bis olivbrauner Mittellinie, lanzettlich, spitz, Saum gesgt, 5 mm lang,
2 mm breit; Pet. sehr bla grnlichgelb bis kremweilich, schwach glnzend, schmallanzettlich, zugespitzt, stellenweise leicht gesgt oder glatt; Staubf. sehr blagrn
bis weilich; Staubb. hellgelblich; Gr. bla grnlichgelb; N. 34, hell grnlichgelb, 1 mm lang; Fr. klein, rot; S. mittel- bis dunkler grau (?), gebogen-birnfrmig,
mit seitlichem Hilum, glatt, kaum 1 mm gro; Wurzeln ziemlich krftig-rbig.
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave) (Abb. 31243125).
3380
Mamillaria
Die Blten der von mir gesehenen Pflanzen waren nicht breiter als 9 mm geffnet; vielleicht ist die ungewhnliche Samenfarbe auf haftenden Fruchtschleim
zurckzufhren.
208. Mamillaria candida Scheidw. Bull. Acad. Sci. Brux., 5:496. 1838
Mamillaria sphaerotricha Lem. Cactus sphaerotrichus Kuntze
Mamillaria candida sphaerotricha Schelle Neomammillaria candida
(Scheidw.) Br. & R., The Cact., IV:130. 1923. Chilita candida Orc.,
Cactography, 2. 1926. Mammilloydia candida (Scheidw.) F. Buxb.,
Sukkde. (SKG.), IV:7. 1951, comb. nud.
Einzeln oder von unten und auch seitlich sprossend, kugelig, spter gestreckt,
bla blulichgrn, 57 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch,
fast keulig, oben stumpflich, 10 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund, anfangs
mit etwas weier Wolle; Ax. mit 47 weien B. in der Lnge der W.; Rst. ber
50, 59 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, wei, horizontal gerichtet bis etwas
abstehend, uneinheitlich; Mst. 812, 47 nun lang, nadelig, etwas krftiger als
die Rst., gerade, glatt, steif, wei, Spitze braun, der mittelste vorgestreckt, die
anderen spreizend; Bl. trichterig, ziemlich scheitelnah, 2 cm lang, 1,5 cm breit:
Sep. grnlich-hellbraun bis fast wei, mit rosenrotem bis brunlichem Mittelstreifen, rckseits dunkler, lanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt; Pet. mit
schmutzigrosa Mittelstreifen, Rand wei und gesgt, lanzettlich, spitz, 2 cm lang:
Staubf. und Gr. rosenrot; Staubb. goldgelb; N. 6, purpurrot; Fr. rot, verlngert:
S. schwarz, nach Shurly rugose (runzlig). M e x i k o (San Luis Potos, bei
der gleichnamigen Stadt). (Abb. 3126).
Craig gibt bei den Samen an glnzend, wohl weil er die v. rosea mit einbezieht, bei der nach Shurly allein glnzende Samen vorkommen.
208a. v. rosea (SD.) K. Sch. Gesamtbschrbg., 525. 1898
Mamillaria sphaerotricha rosea SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 8 und 85.
1850.
Weicht ab durch dnnere und doppelt so lange Mst., anfnglich rosa (SalmDyck); die S. sind (nach Quehl) glnzend schwarz, nicht warzig oder runzlig.
Schmoll hat M. estanzuelensis Berg. hier einbezogen als M. candida estanzuelensis.
Katalogname Schmoll, 1947; M. estanzuelensis hat aber keine Axillenborsten.
Salm-Dyck und Rmpler gaben beim Typus
der Art (M. sphaerotricha) bla-fleischfarbene
Blten an, Schumann innere Bltenbltter
trb rosenrot, wei gerandet; uere Bltenbltter wei mit rosenrotem Mittelstreif, gefranst
(bei den inneren ist also von gefranst nichts
gesagt), ganze Lnge der Blten 2 cm.
Mamillaria
3381
Quehl machte schon in MfK., 141. 1914, darauf aufmerksam, da die Blte
der v. rosea von der der typischen Form abweicht; ganze Lnge derselben 3 cm,
voll erschlossen 3 cm ; uere Hllbltter bis 1 cm lang, grnlichbraun, die folgenden lnger, wei mit brunlichem Rckenstreifen; die inneren Hllbltter
ber 2 cm lang, wei mit rosarotem Streifen; Fr. 5 mm lang, rot.
Die Blten der Variett sind also wesentlich grer als die des Typus der Art,
was bisher nicht gengend beachtet wurde. Hinzu kommt die auffllige Verschiedenheit der Samen, so da Shurly zuzustimmen ist, der meint, die Variett
wrde besser als eigene Art angesehen. Sie mte dann, wegen M. rosea Scheidw.,
einen anderen Namen erhalten.
209. Mamillaria multiceps SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 81. 1850
Mamillaria multiceps elongata Meinshsn. M. multiceps humilis
Meinshsn. M. pusilla texana Eng. M. texana Pos. Cactus multiceps
Kuntze C. stellatus texanus Coult. C. texanus Small Neomammillaria multiceps (SD.) Br. & K., The Cact., IV:125. 1923. Chilita
multiceps Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria prolifera texana
Borg, Cacti, 316. 1937. M. prolifera multiceps Borg, Cacti, 316. 1937.
Ebnerella multiceps (SD.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud.
Als Typus der Art mu die Pflanze angesehen werden, die nach Salm-Dycks
Beschreibung mit rubro-fulvidis Mst. versehen ist, also die brunlich wirkende.
Bisher fehlte eine eindeutige Kennzeichnung der mehr grauwei wir-
3382
Mamillaria
kenden Pflanzen. Auch sonst scheinen Formunterschiede vorzukommen, weswegen ich an die Besehreibung anschlieend die Varietten anfhre, die sich bei
Rmpler, Handb. Cactkde., 260. 1886, finden. Den Typus der Art beschreibt
Craig: Stark sprossend, von unten und aus der Seite, grere Gruppen bildend,
kugelig, bis kurzzylindrisch, Tr. 12 cm , dunkler graugrn; W. nach Bz. 8:13,
ziemlich weich, gedrckt-zylindrisch, Kuppe konisch, 4 mm lang, an der Basis
ebenso dick; Ar. rund, anfangs wei wollig; Ax. mit bzw. lngeren gewundenen,
haarfrmigen B.; Rst. 3050, 25 mm lang, fein, haarartig, etwas haarig (nicht
so stark wie die Mst.), gerade bis gewunden, biegsam, wei, horizontal gerichtet;
Mst. 68 (12), 68 mm lang, dnnadelig, gerade, haarig, steif am Grunde
verdickt, Basis weilich, oben rtlichgelb bis rtlichbraun, spreizend; Bl. trichterig,
1,4 bis 2 cm lang, im April bis Juni; Sep. unten mit einem sich verjngenden blagrnlichen Mittelstreifen, oben bla schmutzigrosa, Rand bla brunlichgrn und
gesgt, linearoblong, spitz; Pet. mit brunlichen Mittelstreifen, Rand bla grnlichgelb und etwas gesgt, breitlanzettlich, Spitze stumpflich bis ausgerundet,
gerade bis umgebogen; Staubf. wei; Staubb. goldgelb; Gr. unten blagrn, oben
mehr olivgrn; N. 48, grnlichgelb, ber die Staubb. hinausragend; Fr. scharlach, verlngert-keulig bis fast zylindrisch, 812 mm lang mit Perianthrest;
S. schwarz glnzend, umgekehrt-eifrmig, mit linearem basalem Hilum, 1 mm
gro. U S A (Texas, nahe Eagle-Pass und am Rio Grande), M e x i k o (Coahuila;
Nuevo Len, bei Linares; Taumalipas).
M. pusilla multiceps Reg. (1898) gehrt vielleicht hierher; nur ein Name.
M. pusilla mexicana hort. (Grssn.) ist nach Craigs Ansicht der Typus von
Nuevo Len.
Vielleicht nur Formen des Typus sind (Beschreibung nach Rmpler, Handb.
Cactkde., 260, 1886):
M. multiceps humilis Meinshsn. (Syn. M. parvissima Karw., manchmal auch
Meinshausen zugeschrieben, wohl nur ein Name): Im Gegensatz zum
Typus der Art, den Rmpler mit 818 cm langen Trieben, am Grunde
und oben stark sprossend beschreibt, bildet diese Variett nur 56 cm
Mamillaria
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214
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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Mamillaria
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Hhe und ber 10 cm ); Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, fest, glnzend,
etwas vierflchig, aber nicht scharf gekantet, 812 mm lang, unten 68 mm
breit; Ar. verlngert, ca. 2,5 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. mit kurzer weier
Wolle, spter kahl; Rst. 2535, 57 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, blagelb, spter grau, horizontal gerichtet bis leicht abstehend; Mst. 24,1015 mm
lang, steifnadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, glatt, hell rtlichbraun, Spitze
braun, anfangs auch purpurn, wenn 2: auf- und abwrts abstehend, wenn 4:
ber Kreuz: Bl. glockig, sehr kurzrhrig, oft kaum aus den St. hervorragend, 8 mm
lang, 1,21,4 cm breit; Sep. unten bla grnlichwei, Rand blasser, glatt oder
mit feiner Zhnelung, Spitze orangerosa, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. unten
bla grnlichwei, Rand bla karminrosa und glatt, Spitze und Mittellinie dunkler
karmin, linearlanzettlich, spitz; Staubf. ganz bla rosa; Staubb. hellgelb; Gr.
unten weilich, oben blarosa; N. 45, karmin, die Staubb. nur wenig berragend; Fr. rosa, an der Spitze hellgrn, zylindrisch-keulig, ca. 2 cm lang, mit
Perianthrest; S. hell gelbbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit dunklerem seitlichem Hilum, schwach runzlig, nicht punktiert, 1,6 mm gro. M e x i k o
(Quertaro, Guanajuato). (Abb. 3129.)
Craig gibt an, da Schmoll die Art von Augosbura de Charcos berichtet
habe, doch ist das wohl ein Schreib- oder Lesefehler und soll sicher heien: Angostura de Charcos.
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Mamillaria
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sie bergeht. Dies ist eine ungenaue Kennzeichnung; er hat nicht das Hauptunterscheidungsmerkmal angefhrt: M. rhodantha mit Borsten in den Axillen.
M. fuscata schwachfilzig bis nackt. Dies mag als Merkmal jeweils stark ausgebildet sein.
Lt. Pfeiffer ist M. olivacea ein Synonym; M. oliveriana Frst. hlt Craig
wohl mit Recht fr einen Druckfehler, statt M. odierana. Nach Craig gehrt
hierher der Name M. flaviceps in Frster, 254. 1846, nach anderen zu M. rhodantha; undefinierbar.
In der Farbe wesentlich unterschieden sind die beiden folgenden Varietten:
213a. v. sulphurea (Sencke) Backbg. n. comb.
Mamillaria sulphurea Sencke, in Frster, Handb. Cactkde., 200. 1846.
M. rhodantha sulphurea SD. ? Cactus rhodanthus sulphureospinus
Coult. Mamillaria rhodantha pfeifferi K. Sch. non Booth M. rhodantha sulphurea K. Sch. M. sulphurea longispina Hge.
W. mehr gelblichgrn, eirund-kegelfrmig (Rmpler), ein wenig lnger (K. Sch.);
St. gleichfarbig, anfangs lebhaft Schwefel-, spter dunkelgelb (Rmpler), bzw.
nach Schumann Rst. gelblich, Mst. gelb; Ax. nur anfangs weiwollig (Rmpler):
Rst. (nach Rmpler) 1624, borstenfrmig, abstehend-strahlig, Mst. 6, seltener
7 oder 8, etwas strker und lnger. Die Pflanzen erreichen ca. 10 cm Hhe bei
etwas geringerem Durchmesser; Bl. 2,5 cm lang, lebhaft dunkelrosenrot; N. 4.
dunkelrosenrot.
Da ich das Gelb der Stacheln bei diesen Pflanzen als variabel ansehen mu.
habe ich Schumanns M. rhodantha pfeifferi K. Sch., mit zitronengelben Mst.
hier einbezogen; es ist dies n i c h t M. pfeifferi Booth, die nach Salm-Dyck identisch mit M. rhodantha aureiceps SD. (M. aureiceps Lem. [S. hinten unter IV])
sein soll, deren Mst. als dunkelgoldgelb beschrieben wurden; ich erhielt Pflanzen
von McDowell, die mehr goldbraun waren, so da M. aureiceps, mit ihrer fraglichen Bltenfarbe vorderhand besser getrennt gehalten wird; sie hat auch Borsten in den Axillen.
Ob M. aurea Pfeiff. bzw. M. rhodantha aurea SD. hierher oder zum Typus der
Art gehren, lt sich nicht mehr klren.
213b. v. russea (Dietr.) Backbg. n. comb.
Mamillaria russea Dietr., Allg. Gartenztg., 19:347. 1851. M. odierana
rubra Sencke.
Rmpler beschreibt die Art (Handb. Cactkde., 309. 1886): Krper verkehrteirund, mit etwas flachem Scheitel; Ax. in der Jugend mit einigen langen Wollfden (keine Borsten: Backeberg), spter fast nackt; W. dicht, lnglich, kegelfrmig, hellgrn, stumpf; Stachelpolster fast nackt; Rst. 1620, strahlig ausgebreitet, borstenfrmig, 6,5 mm lang, ganz wei oder hchstens an der Spitze
brunlich; Mst. meistens 4, seltener 6, pfriemlich, noch einmal so lang, nach entgegengesetzten Richtungen ausgespreizt, nur der unterste mehr vorwrts gestreckt
und etwas lnger als die brigen, fuchsrot, gerade oder schwach gekrmmt; Bl.
sehr klein; Sep. lanzettlich, spitz, brunlich, nur halb so lang wie die Pet.; Pet.
purpurrot, glnzend, stachelspitzig, mit etwas dunklerer Mittellinie; Staubf.
rosenrot; Staubb. gelb; Gr. oben etwas gertet, N. 6, linienfrmig, rot. M e x i k o.
(Abb. 3131.)
Dieser Beschreibung entspricht die von mir in Stachlige Wildnis, 395. 1941.
als M. rhodantha v. teotihuacana bezeichnete Pflanze (nur ein Name), die sich
von der rotstachligen M. rhodantha allein schon durch den mehr wolligen Scheitel
unterscheidet, da auch die Areolen anfangs strker wollig sind, wenn die Pflanze
Mamillaria
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stark im Wuchs ist; spter sind sie allerdings auch fast nackt. Die Bezeichnung
Dietrichs russeus (oder russus): rot entspricht sehr gut der Bestachelung, die
ein tiefes Rot zeigt, womit der wollige Scheitel kontrastiert; die Stachelbeschreibung deckt sich ebenfalls. Ich sah die Pflanzen in der Nhe der Ruinenstadt
Teotihuacn. (Abb. 3099.)
214. Mamillaria columbiana SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 99. 1850
Die Originalbeschreibung Salm-Dycks lautet: Einzeln, zylindrisch; Ax. bewollt; W. dichtstehend, fast eifrmig-konisch, wei punktiert; Ar. anfangs wollig,
spter braunfilzig; Rst. 1820, borstenfrmig, strahlend, wei; Mst. 45, fast
gleich lang, glatt aufgerichtet abstehend, steif, goldbraun, am Grunde verdickt.
Eine Salm-Dycks Beschreibung entsprechende Art wurde neuerdings auch
wiedergefunden.
Werdermann beschrieb eine durch mehr Rand- und Mittelstacheln unterschiedene Pflanze als M. bogotensis Werd. (in Backeberg, Neue Kakteen, 98.
1931): Bis 10 cm hoch und ca. 4,5 cm ; Scheitel etwas eingesenkt, von
weier Wolle geschlossen und kurzen, brunlichen St. berragt, Farbe frisch
hellgrn oder etwas graugrn; W. kurz kegelfrmig, nicht gekantet, ca. 46 mm
hoch, am Grunde 67 mm breit, Spitze etwas schrg abgestutzt, nicht
milchend; Ar. ca. 1,52 mm , etwas lnglich, im Scheitel weiwollig, dann
nur noch mit gelblichweiem Wollfilz, spter ganz kahl; Rst. regelmig
strahlend oder etwas vorstehend, ganz feinnadel-, fast borstenfrmig, gerade,
glatt, glasig, wei, stets mehr als 20, meist annhernd 30 (ca. 27), ca. 4 bis
6 mm lang; Mst. fast durchweg 6, sehr selten einer mehr oder weniger, sehr regelmig gestellt, strahlenfrmig vorspreizend, nadelfrmig, an der Basis verdickt,
fast glatt, gerade, meist gelblich, zur Spitze brunlich, am Grunde mehr weilich,
im Neutrieb mehr brunlichgelb mit dunkleren Spitzen, an alten Areolen mehr
schmutziggrau bis brunlich, ca. 68 mm lang; Ax. besonders an lteren Pflanzen
stark weiwollig, ohne Borsten; Bl. rot (Backeberg). Kolumbien (200 km
nordstlich von Bogot, bei Sogamoso und Villa de Leiva auf ca. 1200 m).
In Kolumbien gibt es zweifellos mehr Mamillarien, als man bisher annahm.
Von den vorstehend beschriebenen Pflanzen weicht eine andere, nrdlich von
Bogota gefundene ab, die mehr graugrn ist, die Stacheln nicht gelb, sondern
weilich bis wei. Auerdem gibt es in Kolumbien noch eine gnzlich abweichende rundliche Art, die viel weniger Randstacheln und mehrere rtliche
Mittelstacheln hat. In Bd. VI. kann erst die gltige Beschreibung nebst Abbildungen, mit einer Farbtafel, gebracht werden. Fr einen genaueren berblick
mgen die endgltigen Kombinationen bzw. Namen aber bereits hier erwhnt
sein:
M. columbiana SD. v. columbiana:
Maximalhhe?; Wuchs zylindrisch; Rst. 1820, wei: Mst. 45, goldbraun; aufflligere Wollbildung nur in den Ax. In Bogot von Eingeborenen bisweilen auf den Markt gebracht, genauer Standort aber bisher
nicht bekannt. Bestachelung mehr brunlich.
v. bogotensis (Werd.) Backbg. n. comb.: Bis 20 cm hoch gesehen; Rst.
(2024) 2730, weilich; Mst. fast stets 6, gelblich, Spitze brunlich;
Bltenzonen starkwollig in den Ax. Es gibt auch rein gelbe Mst. aufweisende Pflanzen, im Alter zum Teil keulig, gekrmmt, die durch die
dichte Mittelbestachelung stark gelb wirken (farbige Abbildung in Bd. VI).
Wchst auf ca. 2200 m bei Villa de Leiva, 200 km nrdlich von Bogot (angeblich auch bei Sogamoso) (Abb. 3132).
3390
Mamillaria
3131
3132
Abb. 3131. Mamillaria fuscata v. russea (Dietr.) Backbg., dunkelrot bestachelt, mit weiwolligem Scheitel.
Abb. 3132. Mamillaria columbiana v. bogotensis (Werd.) Backbg., mit gelblichen Mittelstacheln und krftig ausgebildeten Wollzonen (aus Kolumbien).
Mamillaria
3391
wandten gesandte und in Bd. VI abgebildete Pflanze weicht durch das dichtere
gelbe Mittelstachelkleid und die keulige Form und Krmmung ab, die durch das
sptere Sprossen bzw. an schrgen Hngen entsteht.
Die nachstehende venezolanische Art unterscheidet sich durch die Krperfarbe,
die am Grunde nicht verdickten, mehr brunlichroten Mst. sowie gleichmigere,
spter gleichmig tiefer hinab erscheinende Ax.-Wolle und gedrngtere bzw. deutlicher sichtbare Mst.-Bildung im Scheitel. Craig hat diese als M. columbiana abgebildet obwohl sie aus Venezuela stammt , whrend wir heute wissen, da es eine
eigene Art ist und in Kolumbien mehr Arten, Varietten und Formen vorkommen,
als bisher bekannt war.
Mamillaria hennisii Bd. M. d. DKG., 7. 1932
Fast kugelig, vorliegende Pflanze ca. 4 cm hoch und von gleichem Durchmesser, hell- und mattglnzend-laubgrn; Scheitel nicht eingesenkt und von
fuchsig-rotbraunen St. fast geschlossen berragt, in der Tiefe nur schwachwollig; W. nach Bz. 13:21 locker geordnet, kurz kegelfrmig, ca. 4 nun lang,
am Grunde 3 mm breit, Spitze wenig abgestutzt und nur im Scheitel mit
wenig weiwolliger, kaum 2 mm groer, sonst aber kahler Areole; Rst. ca. 20,
wenig aus der Horizontale vorspreizend, glasigwei, auf der Areole gelblich,
dnnadelfrmig, glatt, steif, gerade oder auch schwach zum Krper gebogen,
ca. 56 mm lang, unregelmig oder meist mehr seitlich strahlend; Mst. 34,
stark vorspreizend, derber nadelfrmig, am Grunde kaum verdickt, fast
gerade, steif und stechend, glatt, im Scheitel brunlich, am unteren Krper
mehr fuchsigrot und 8 mm bis 12 mm lang; Ax. mig weiwollig, nicht
haarig oder borstig. Ve n e z u e l a (im Nordwesten, auf ca. 500 m . M.
an Kalkfelsen). (Beschreibung Bdekers.) Der Saft ist wrig, der Wuchs
im Alter lnglich (Abb. 3133: Tafel 246, rechts).
Die Art wird von Craig mit M. columbiana vereinigt. Die Warzen sind aber
krzer und schmler, die Ax.-Wolle ist spter gleichmiger entwickelt, die
Stacheln sind dunkler und mehr rtlichbraun, bei zylindrischem Krper.
Die Art wird daher besser getrennt gehalten, wenn sie auch der M. columbiana nahesteht.
Bdeker gab als Entdecker Hennis jr. an, der die Art zuerst 1931 gefunden habe. Er bersah, da ich in meinem Bericht (M. d. DKG., 66. 1931)
bereits im Vorjahr eine Mamillaria simplex aus den Dolomiten Venezuelas
bei Maracay, auf Kalk berichtete; ich konnte aber keine lebenden Pflanzen herberbringen.
215. Mamillaria yucatanensis (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria yucatanensis Br. & R., The Cact., IV:114. 1923.
Mamillaria fobeana Bd., Kaktkde., 154. 1933.
Einzeln und sprossend, bis zylindrisch, hell gelblichgrn, bis 1015 cm hoch,
37 cm ; Scheitel schwach eingesenkt; W. nach Bz. 13: 21, leicht glnzend,
kurzkonisch, nicht gekantet, 47 mm lang, unten 35 mm breit; Ar. fast rund,
anfangs mit schwacher Wolle; Ax. zuerst mit etwas Wolle, ohne B.; Rst. 2030
(25), 3-5 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, kremwei, horizontal gerichtet bis
leicht abstehend; Mst. 36, 48 mm lang, krftig-nadelig, gerade, glatt, brunlich-hellgelb, Spitze braun, vorgestreckt spreizend; Bl. kurzglockig, bis 1,2 cm
breit; Sep. unten blagrn, mit sich verjngendem rosa bis dunkelrosa Mittelstreifen im oberen Teil, Rand blabrunlich und gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. unten fast wei, nach oben zu mit breiter rosa oder rosenroter
3392
Mamillaria
Mittellinie. Rand sehr blarosa und glatt oder hchstens oben gesgt, lanzettlich,
stumpflich bis spitz: Staubf. tief purpurrosa oder heller; Staubb. orangebraun;
Gr. unten wei, oben blarosa; N. 46, bla gelblich-olivgrn, 2 mm lang, dnn,
zurckgebogen; Fr. orangerot, keulig, 1,6 cm lang, 4 mm dick, ohne Perianthrest:
S. braun, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, schwach runzlig. M e x i k o
(Yucatn, bei Progreso).
3133
3134
1
)Im gleichen Jahr von Pfeiffer beschrieben in En. Cact., 32. 1837 (hort. berol.) und
in Beschreibung Syn., 30. 1837 (hort. berol.).
Mamillaria
3393
wei bis orange oder rtlich, keulig, 1 cm lang; S. bla- bis goldgelb, fast keulig,
1 mm gro. M e x i k o (Veracruz, bei Jalapa und Cerro Gordo) (Abb. 3134).
Ich fand die Art auf offenen Felshalden, in Humus, unweit der Strae Jalapa
Veracruz.
In der Autorennennung bzw. den Basonymangaben folgte ich Craig, der
darauf hinweist, da drei Publikationen ber die Art im gleichen Jahr erschienen
und es kaum noch festzustellen ist, welche als erste anzusehen ist. Pfeiffer
und Otto beziehen sich selbst aber (Abbildung in Blh. Kakt., 25. 1843) auf Link &
Ottos Publikation, wie es auch hier der Fall ist.
M. eriantha hort., von Pfeiffer als Synonym genannt, war wohl nur ein
Schreibfehler, da es keine behaarten Blten dieses Genus gibt.
M. cylindracea DC. und M. cylindrica Don non Hitch., die Pfeiffer, Otto,
Schumann hierherstellen, knnen nicht diese Spezies sein, da die Beschreibung
Borsten in den Axillen angibt (s. unter Wenig bekannte Arten).
217. Mamillaria densispina (Coult.) Vpl. MfK., 55. 1920
Cactus densispinus Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:96. 1894. Mamillaria pseudofuscata Quehl Neomammillaria densispina (Coult.) Br.
& R., The Cact., IV:119. 1923 Leptocladia densispina (Coult.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.
Die Besehreibung dieser Art ist, was die Krperform anbetrifft, von Craig
offenbar um die Angabe kurzzylindrisch vermehrt worden, weil er hier irrtmlich M. miehana Tieg. einbezieht, die als Synonym (?) von
M. elongata v. densa angesehen
werden mu. Buxbaum hat
vielleicht durch diese Synonymie
die Art sogar zu Leptocladia
gestellt, mit der sie nichts zu
tun hat bzw. den dazu gerechneten Arten. Die Beschreibung
von Quehl gibt nur Krper
flachkugelig an, das Bild eine
gestreckte Form, und so kenne
ich die Pflanzen, bei denen
ich nie von unten sprossend
(Craig)
beobachtete;
diese Angabe mag auch auf die
Einbeziehung von M. mieheana
zurckzufhren sein. Ich gebe
Craigs Beschreibung ohne die
offenbar nicht hierhergehrenden Angaben wieder:
Einzeln, kugelig bis gestreckt,
am Scheitel gerundet, dunkelgrn, 810 cm und fast ebenso hoch werdend; W. nach Bz. Abb. 3135. Mamillaria densispina (Coult.) Vpl.,
8:13, fest bis etwas schlaff, von Quehl als M. pseudofuscata beschrieben bzw.
M. eshaussieri sensu Fri genannt. Die Mittelkonisch (Bdeker: kurz-rund- auch
stachelfarben sind variabel, von gelb bis fuchsrot
lich), am Grunde 4flchig, oberund mit dunklerer Spitze. (Foto: De Laet.)
3394
Mamillaria
seits abgeflacht, 5 mm lang und unten breit; Ar. oval, mit weier Wolle; Ax. nur
oben bzw. in der Bltenzone weiwollig, spter kahl; Rst. 2025, ungleich,
813 mm lang, die oberen zum Teil krzer, alle dnnadelig, gerade, steif, glatt, am
Grunde unwesentlich verdickt, wei bis gelb, im Alter dunkler, abstehend, verflechtend; Mst. 56, 1020 mm lang, meist die oberen am lngsten, alle steifnadelig,
gerade, selten schwach gebogen, glatt, an der Basis deutlicher verdickt, am Grunde
wei, selten dunkel und darber eine helle Zone, nach oben zu gelb bis fuchsrot,
zuweilen uerste Spitze schwrzlich, vorgestreckt-spreizend; Bl. trichterig, scheitelnah, 2 cm lang, 1 cm breit, im Mai; Ov. grnlichwei, oval, 6 mm lang,
4 mm dick (Quehl); Sep. unten grnlichgelb, oben blagelb, rot getnt, linearlanzettlich, spitz oder stumpflich, ganzrandig, 28 mm lang (Quehl: spitzlanzettlich, purpurrot); Pet. schwefelgelb, lanzettlich, lnger und breiter als die Sep.,
spitz, ganzrandig; Staubf. wei bis bla grnlichgelb (Quehl: wei, 57 mm lang,
nach innen gekrmmt); Staubb. gelb; Gr. sehr blagrn; N. 45, grn bis bla
grnlichgelb: Fr. rot, kurzkeulig, mit Perianthrest; S. rtlichbraun, glnzend,
umgekehrt-eifrmig, punktiert, 1 mm lang. M e x i k o (San Luis Potos, Quertaro,
Guanajuato) (Abb. 3135).
Nach Eschanzier (in Coulter) gibt es auch eine kleinere Form mit krftigeren,
lngeren grauweien Stacheln.
Das Originalfoto von De Laet verdanke ich Herrn Heinrich; es ist charakteristischer als Craigs Abbildung Fig. 259.
Nur Katalognamen von Schmoll sind: M. densispina v. essaussieri und v.
major. Dementsprechend war ein Katalogname von mir (Kakt.-Index, 39. 1936):
M. essaussieri v. densispina; ihm liegt Fris Name M. eshaussieri Fri zugrunde
(den Kreuzinger in Verzeichnis, 7. 1935, auf Coulters Cactus eschanzieri bezieht); danach gehrt hierher auch als Synonym Ebnerella esshaussierii (Fri)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, unrichtig geschrieben bzw. eine
weitere Verbalhornung dieses Namens. Da Coulters Pflanze hakige Mittelstacheln haben sollte, ist Kreuzingers Bezugnahme auf Coulter jedoch ein
Irrtum. Somit gehrt vielleicht Buxbaums ebenfalls verbalhornter Name Chilita
eschautzieri [in Sukkde. (SKG.), V:4. 1954] eher zu Chilita eschauzieri Orc.,
wie Craig den Namen schreibt, eine undefinierbare Art.
Die Kombination M. densispina (Coult.) Orc., Cactography, 7. 1926, ist nicht
gltig. Buxbaums Einbeziehung zu Leptocladia ist unverstndlich.
218. Mamillaria vetula Mart. Hort. Reg. Monac., 128. 1829 (nur als Name),
beschrieben in Nov. Act. Nat. Cur., 16:338. 1832
Cactus vetulus Kuntze Neomammillaria vetula (Mart.) Br. & R., The
Cact., IV:130. 1923. Chilita vetula Orc., Cactography, 2. 1926.
Einzeln und von unten sprossend, zylindrisch oder eifrmig werdend, oben gerundet oder abgeflacht, nach Rmpler bis 18 cm (Craig: bis 20 cm) hoch, 57 cm
(Craig: 35 cm) breit; Scheitel nicht eingesenkt und von braunen St. berragt;
W. (lt. Craig) nach Bz. 7:18 und auch 11:29 (?) geordnet (lt. K. Schumann:
nach Bz. 5:8)1), ziemlich locker gestellt, glnzend blulichgrn, im Neutrieb heller,
kegelfrmig, bis 9 mm lang, etwas schief gestutzt; Ar. rund, 2 mm gro, nur anfangs mit kurzem, weiem Wollfilz; Ax. kahl (K. Schumann) oder mit sprlichem
weiem Filz (Rmpler); Rst. zuerst 2530 (Rmpler: spter sieh bis zu ca. 50
vermehrend), 310 mm lang, dnnadelig bis borstenfrmig (Rmpler), wei.
sternartig strahlend, glatt, verflochten (Rmpler); Mst. 12, bis 1 cm lang
1
)Ich zhlte bei einer lteren Kulturpflanze von Krhenbhl und der von Zehnder
wiedergefundenen Pflanze Bz. 5:8.
Mamillaria
3395
(Rmpler: 13, strker, aufrecht, braun), nach Schumann und Craig: die oberen
am krzesten, alle steifnadelig, gerade, im Neutrieb rotbraun, spter vergrauend,
abstehend; Bl. trichterig, zerstreut unfern des Scheitels, bis 1,5 cm lang, 1,2 cm ;
Ov. gelblichgrn; Sep. zitronengelb mit rtlichem Rckenstreifen, lanzettlich gespitzt; Pet. rein zitronengelb, mit fast rtlichem Mittelstreifen1) (Rmpler: Perigon
zylindrisch-glockenfrmig, mit lebhaft zitronengelben Blttern, auen der Lnge
nach von einem dunkel braunroten Mittelstreifen durchzogen), spitz; Staubf.
ziemlich kurz, gelb; Staubb. gelb (Craig: Staubf. grnlichgelb); Gr. grnlichgelb
(lt. Craig; Rmpler: wei); N. 5, gelblich (Craig: wei bis gelb); Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (Hidalgo, bei San Jos del Oro, auf ber 3000 m).
Die Blten sollen nach Rmpler vom Oktober bis Dezember erscheinen.
Nach ihm kommt die Art in Gemeinschaft mit der M. supertexta vor bzw. was
frher dafr galt; Schumann sagt mit M. elegans, aber letztere erreicht als
Typus der Art nicht die Gre der ersteren. Nach Britton u. Rose sind die Pet.
kremfarben, wie auch Krhenbhl sie sah.
M. vetula major SD. (M. grandiflora hort. non O., lt. Rmpler) soll etwas
grere Blten haben.
Nach Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:5. 1954] bzw. Von Rotz kann es sich
um eine Dolichothele-Art handeln, nach Bdeker (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 24.
1933) nicht. Heinrich und Krhenbhl kennen die Pflanze und halten sie ebenfalls nicht fr eine Dolichothele. In vollem Wuchs sind die Warzen ziemlich fest.
Eine Abbildung kann erst in Bd. VI gegeben werden.
219. Mamillaria schmollii (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen,
98. 1931
Neomammillaria schmollii H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:128. 1931.
Einzeln, gedrckt-kugelig, olivgrn, 7 cm breit; W. nach Bz. 8: 13, konisch;
Ar. nur in der Jugend sprlich wollig; Ax. nackt; Rst. 2325, 45 mm lang,
dnnadelig, gerade, glnzend wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 1115, 7 bis
10 mm lang, einer lnger und mehr zentral stehend; Bl. gelb, im Kranz; Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (Oaxaca, bei Mitla).
Bdeker stellte die Art in die Sektion Galactochylus, aber in der Originalbeschreibung ist wriger Saft angegeben. Craig fand die Art nicht in der Nhe
der Ruinen; sie stammt wahrscheinlich aus dem Gebirge. H. Bravo hat sie mit
der Originalbeschreibung abgebildet. Soulaire schreibt den Namen (Cactus,
Paris, 4647:243. 1955 und l. c. 44:190. 1955) unrichtig M. schmolii.
Die unter diesem Namen im Handel befindlichen Pflanzen sind nach Craig
meist nicht diese Art, sondern Formen (?) von M. elegans.
220. Mamillaria droegeana (Reb.) Hildm. In Schelle, Handb. Kaktkde.,
257. 1907
Mamillaria droegeana Reb., nur als Name in Kat., 7. 1896. M. rhodantha droegeana K. Sch. M. discolor droegeana Quehl.
Einzeln und von unten sprossend, sulig werdend, dunkel graugrn, bis 8 cm
hoch, 4 cm ; W. nach Bz. 8:13, halbfest, Kuppe gestutzt, unterseits kielig,
5 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur anfangs mit schwacher Wolle; Ax.
nackt; Rst. 30, 56 mm lang, nadelig, gerade oder schwach zurckgebogen, glatt,
halbsteif, am Grunde nicht verdickt, blagelb, an der Basis dunkler und ein Ring1
)Nach F. Krhenbhl, der eine ltere Pflanze besitzt: schmutzig-kremfarben mit bla
rtlichbraun getnten Lngsstreifen, Bltengre wie etwa bei M. bocasana, aber schlanker
und mehr ins Brunliche spielend, jedenfalls nicht gelb.
3396
Mamillaria
Abb. 3136. Eine der Mamillaria radiaissima Linds. in allen Merkmalen gleichende Pflanze,
ohne Warzenfurchen, in der Sammlung des Zchters Pallanca, Bordighera.
Mamillaria
3397
Abb. 3137. Mamillaria microhelia Werd. Die farbige Makroaufnahme les Scheitels zeigt die
variable Mittelstachelbildung, hier: 014.
3398
Mamillaria
In der Sammlung Pallanca, Bordighera, sah ich eine Pflanze (Abb. 3136),
auf die alle Merkmale zutreffen; die Warzen hatten keine Furchen, es konnte
also keine Coryphantha-Art sein. Blten sind bisher nicht beobachtet worden.
Vielleicht handelt es sich um obige Spezies.
222. Mamillaria microhelia Werd. M. d. DKG., 2:236. 1930
Mamillaria microhelia albiflora Backbg. & Knuth, Kaktus-ABC, 381.
1935. Leptocladia microhelia (Werd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 82. 1951, comb. nud.
Eine sehr variable Art; darauf ist zurckzufhren, da Werdermann auch eine
M. microheliopsis beschrieb, die hchstens als extreme Form anzusehen und damit
als Variett zu kennzeichnen ist; es sind aber inzwischen alle bergnge in der
Bestachelung und Bltenfarbe festgestellt worden.
Krper einfach, zuweilen von unten sprossend, zylindrisch bis keulig, spter in
die Lnge wachsend, ber 15 cm lang, 3,54,5 cm , glnzend mittelgrn:
Scheitel etwas wollig, von dunklen St. berragt und der Krper ebenso verhllt:
Ar. nur jung schwach weiwollig, umgekehrt-birnfrmig, am Unterrand furchig
vertieft, darin die St. eingesenkt, 2 mm gro; Ax. anfangs mit geringer Wolle;
Rst. fast 50, 46 mm lang, die oberen am krzesten, nadel- oder steif borstenfrmig, oben rein wei, an der Basis glnzend goldgelb bis rotbraun oder rot, so
dicht gestellt, da sie fast ein Schildchen bilden (Werdermann), gleichmig
nach allen Seiten strahlend, etwas abstehend und zurckgebogen, glatt; Mst. 04.
meist 12, gewhnlich erst spter auftretend, im Scheitel aufrecht, an Zahl oft
zunehmend, bis 11 mm lang, durchsichtig rubinrot bis rostbraun oder dunkelbraun, am Grunde heller, die oberen gerade aufgerichtet, die unteren vorgestreckt
spreizend, glatt, steif, am Grunde verdickt; Bl. glockig, hochseitlich, im Kranz,
1,6 cm lang und breit; Sep. unten grnlichwei, mit breitem grnlichgelbem
Mittelstreifen, oft Spitze rosa, meist ganzrandig, nur selten leicht gesgt, lanzettlich zugespitzt; Pet. wei, kremfarben, gelbgrnlich (zum Teil mit bergangstnungen nach rosa bzw. zur Farbe der Variett hin), seidig glnzend, oblong,
spitz, ganzrandig, 5 mm lang, 2 mm breit; Staubf. reinwei, gekrmmt; Staubb.
blagelb; Gr. unten wei, oben blagrn; N. 56, blagrn, 1 mm lang, die
Staubb. berragend; Fr. weilich (Werdermann) bis rosa (Craig), keulig, 1,1 cm
lang, 4 mm dick, mit Perianthrest; S. goldbraun, mattglnzend, birnfrmig, mit
seitlichem Hilum, netzig-grubig punktiert, kaum 1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, Sierra de San Moran, auf ca. 2000 m). (Abb. 3137).
Eine sehr schne Art, gutwchsig und durch ihr starkes Variieren interessant.
Neomammillaria microhelia rubispina, ohne Autor [in C. & S. J. (US.), IV:381.
1933], aber kurz beschrieben, gehrt nach Craig hierher als Synonym.
222a. v. microheliopsis (Werd.) Backbg. BfK., 1937-2
Mamillaria microheliopsis Werd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. BerlinDahlem, 11:278. 1931. Leptocladia microheliopsis (Werd.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.
Eine Unterscheidung bzw. ein Variettsrang ist angesichts der bergnge nur
mglich im Sinne von Bdekers Charakterisierung (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 20.
1933): Mit mehr Rst. und Mst., die Bl. rot. Die Mst. reichen hier aufflliger
bis zur Krperbasis herab, nicht erst zunehmend spter erscheinend, die Pflanze
dichter umhllend, letztere angeblich auch kleiner bleibend; Rst. 3040; Mst.
68, meist 7, ca. 69 mm lang, in der Farbe wechselnd von hellgrau bis fleischfarben und schwarzbraun; Bl. purpurrot (Abb. 3138).
Mamillaria
3399
Stachel- und Bltenangabe nach Werderder Gr. soll auch unten blagrn sein,
die N. blagrn bis blagelblich, die Fr. nur
weilich bis schmutzig blagrn; S. mit seitlichem Hilum (wie beim Typus der Art). Vom
gleichen Standort.
Es kommen auch rotbraune Stachelfarben
vor; die Blten gehen von rtlich bzw. rosa in
rot ber. Vielleicht gab es einst zwei strker
unterschiedene Typen, die im Laufe der Zeiten
verbastardierten.
223. Mamillaria leona Pos. Allg. Gartenztg.,
21:94. 1853
Neomammillaria pottsii sensu Br. & R.,
The Cact., IV:136. 1923. Chilita
pottsii sensu Orc., Cactography, 2. 1926.
Leptocladia leona (Pos.) F. Buxb.,
Sukkde. (SKG.), V:4. 1954, comb. nud.
Einzeln, von unten und seitlich sprossend, zy- Abb. 3138. Mamillaria microhelia
v. microheliopsis (Werd.) Backbg.
lindrisch, oben gerundet, blulich-grn, bis 15 cm mit hellroten Blten; die Bltenhoch, 4 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch, 5 mm farbe und Bestachlung dieser Art
sind sehr variabel.
lang, unten ebenso breit; Ar. fast rund bis
schwach oval, nur anfangs mit etwas Wolle:
Ax. mit sehr geringer Wolle; Rst. bis 35,45 mm lang, feinnadelig, gerade, weich,
glatt, am Grunde verdickt, wei, horizontal verflechtend; Mst. 79,410 mm
lang, die oberen die lngsten, alle steifnadelig, gerade oder die oberen zurckgebogen, glatt, an der Basis etwas verdickt, abstehend, gelblich bis kalkig
purpurn oder fast schieferfarben und mit dunklerer bis brauner Spitze; Bl. trichterig, klein, 1 cm lang; Sep. mit oben rtlichem Mittelstreifen, Rand kremfarben
und gesgt, oval-lanzettlich, spitz; Pet. mit rosenrotem Mittelstreifen, Rand
orangerosa und glatt, elliptisch, spitz; Staubf. oben bla purpurn; Staubb. weilich; Gr. rosa; N. 4, orangegelb; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. dunkelbraun,
fast schwarz, tief punktiert. U S A (Texas, Big Bend, am Rio Grande entlang),
M e x i k o (Nuevo Len, bei Rinconada; Coahuila, bei Saltillo; Durango, bei Villa
Juarez; Chihuahua; Zacatecas) (Abb. 3139).
mann;
Mamillaria leona similis Hildm. war nur ein Name (fraglich, ob hierhergehrend).
Mamillaria pottsii Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 104. 1850
Echinocactus pottsianus Pos. Cactus pottsii Kuntze Coryphantha
pottsii Berg., Kakteen, 278. 1929.
Berger beschrieb sie ausdrcklich als nicht mit M. leona identisch bzw. als
nach Bdeker eine echte Coryphantha, die nichts mit M. leona, mit der
sie Britton u. Rose vereinigen, gemein habe: Schmal zylindrisch, 20 cm
hoch, nur 2,53,5 cm dick; W. stumpf-eifrmig, fein gefurcht (!) und aus
der Furche sprossend; Ax. etwas wollig; Ar. kahl; Rst. sehr zahlreich, dnn,
ineinandergeflochten, wei, die Pflanze einhllend; Mst. 7, krftiger, der
obere aufwrts gebogen, alle am Grunde knotig, mit rotbraunen Spitzen.
M e x i k o (Chihuahua, bei 20003000 m).
215
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3400
Mamillaria
Sektion 1: Galactochylus K. S ch .
(Mit Milchsaft)
Reihe 1: Leucocephalae L em .
Mamillaria
3401
3402
Mamillaria
Abb. 3141. Mamillaria tiegeliana Backbg. Oben: etwas langstachligere Form; unten: krzer
bestachelte Form. (Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3403
3404
Mamillaria
Von Craig nach einer Handelspflanze beschrieben. Ich erhielt eine solche
Pflanze von Schmoll oder Schwarz; sie ist auch unter dem Namen M. trohartii
gegangen, aber weder M. phymatothele trohartii Craig noch M. trohartii Hildm.,
welch letztere beide nicht identisch sind (nach Schelles Foto und den Beschreibungen), wie Craig annimmt.
228. Mamillaria bellisiana Craig Mamm.-Handb., 304. 1945
Einzeln, zuweilen sprossend, stumpf hellgrn; W. weitstehend, nach Bz. 13:21,
konisch, fast rund, unten etwas gekielt, 1,4 cm lang, 1,21,4 cm dick (unten);
Ar. fast rund, nur anfangs weiwollig; Ax. mit Wolle zu Anfang, aber ohne B.:
Rst. 69, die oberen 35 mm lang, die unteren 915 mm lang, die oberen
nadelig, die unteren krftiger bis pfriemlich, gerade, steif, glatt, Basis verdickt,
etwas aufsteigend, brunlichrosa, spter hornfarben; Mst. 1, 1,5 cm lang, krftig,
ber 1 mm dick, glatt, gerade, unten verdickt, brunlichrosa bis (anfangs)
purpurbraun, dann hornfarben, dunkelspitzig; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(SW-Chihuahua, SO-Sonora; Typstandort: Sierra Canelo, Rio Mayo).
Mamillaria
3405
3406
Mamillaria
233. Mamillaria neoschwarzeana Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in Cactus, Paris, 7:30, 135. 1951 bzw. Notes Jardin Botanique
Les Cdres, 1:7. 1951)
Rasenfrmig wachsend; W. vierseitig, aber nicht gekantet, ziemlich gro und
locker stehend: Ax. wollig. Wolle lnger bleibend, ohne B.; Ar. anfangs krftiger
wollig; Rst. 7, krftig-nadelig, abstehend spreizend, hellfarben; Mst. 1, meist
krzer als die Rst., gerade vorgestreckt, wenig krftiger, alle St. im Scheitel
dichter aufrecht stehend, rotbrunlich; Bl. etwas becherfrmig bzw. mit aufgerichteten
Perigonbl., 2,3 cm lang; Sep.
oft etwas bewimpert, mit
braunrtlichem Mittelstreif.
Pet. kremfarben bis rtlichwei und einer schwachen
rtlichen Mittellinie; N. grnlich kremfarben; Fr. zierlicher
als bei M. tesopacensis (die
durch 1015 Rst. unterschieden ist). M e x i k o (N-Sinaloa
bis Sonora). (Abb. 3146.)
3144
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Mamillaria
3407
rade, glatt, steif, kalkwei, ziemlich horizontal gerichtet; Mst. 12 (3), die
oberen 315 mm lang, die unteren 1235 mm lang, krftig-nadelig, glatt, steif,
gerade oder abwrts gebogen, am Fu kaum verstrkt, dunkel purpurbraun bis
oben fast schwarz, vorgestreckt auf- und abwrts weisend; Bl. krem mit rtlichem
Mittelstreif: Fr. karmin, keulig, 1,7 cm lang, 5 mm ; S. rotbraun, schwach
punktiert, 1,3 mm lang, Hilum basal. M e x i k o (Quertaro; Ocotillo, Sierra de
San Moran).
234a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 315. 1945
W. krzer, 5 mm lang; Rst. 410 mm lang; Mst.: obere 34 mm lang, untere
bis 1,2 cm lang. Am gleichen Standort.
Abb. 3146. Mamillaria neoschwarzeana Backbg. Oben: etwas dichter bestachelte Pflanze;
unten: blhende Pflanze.
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Mamillaria
Mamillaria
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zuerst krftig wollig, spter strker verkahlend; Rst. 46, kurz, nadelig,
gerade, wei, oft rosa getnt, mit rtlichbrauner bis schwarzer Spitze,
die untersten doppelt so lang wie die seitlichen, die obersten die krzesten,
nur halb so lang wie die seitlichen und hufig rosa bis schwarz gefrbt,
sehr variabel in Farbe und Lnge (Rst.); Mst. anfangs 1, spter 2, einer fast
viermal so lang wie der unterste Rst., gerade, zuweilen zurckgebogen,
der zweite Mst. krzer, von der Lnge der unteren Rst., wei mit schwarzer
3410
Mamillaria
Spitze, der Hauptmst. meist ganz schwarz, zuweilen Mitte braun; alle St. spter
grau bis schwarz; Bl. sprlich, nicht in dichtem Ring, glockig; Perigonbl. in zwei
Serien, 1 cm lang, 0,3 cm breit, oblong, zugespitzt bis etwas gestutzt, an der
Basis grn; Sep. 6, wei, mit gelblicher Mitte und roter Linie darin; Pet. 8,
ebenso gefrbt, aber ohne gelbliche Mitte, alle ganzrandig; Staubf. wei; Staubb.
gelb; Gr. wei mit rosa Ton; N. 4, rosa, linear; S. honiggelb, oval; Wurzeln rbig.
M e x i k o (Standort nicht bekannt). Von Schwarz gefunden (Abb. 3149).
Lebende Exemplare sind mir nur aus der Sammlung Shurly, Elstree (England), und Claeys, Gent (Belgien), bekannt. Bltenangaben nach Shurly.
Mamillaria
3411
3412
Mamillaria
(Hildm.) Craig abbildet, kann schon darum nicht M. trohartii sein, weil die
Ax. nicht kahl, sondern starkwollig sind, die W. durchaus nicht so zierlich wie
in der Originalbeschreibung. Diese Pflanze fhre ich daher als M. phymatothele
trohartii Craig non Hildm.; die Schumannsche Art aber mu als selbstndige
Spezies bestehenbleiben, die Craigsche Variett gehrt dagegen angesichts der
kantigen W. zu M. phymatothele.
Abb. 3151. Mamillaria rubida Backbg. Oben: etwas dichter bestachelte Form; unten: weniger
dicht bestachelte Form in Blte.
Mamillaria
3413
Die hierher gehrenden Arten sind leicht daran zu erkennen, da sie milchen,
Borsten in den Axillen und gerade, nicht hakige Stacheln haben, bzw. nicht dicht
wei bestachelt sind
240. Mamillaria auriareolis Tieg. In Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:412.
1933 (auch als Neomammillaria)
Flachkugelig, dichotomisch verzweigend und gruppenbildend; Einzelkpfe bis
8 cm , 6,5 cm hoch, blulichgrn; W. nach Bz. 13: 21, fest, unten vierkantig,
oben zylindrisch bzw. konisch, Unterseite gekielt, 68 mm lang, 46 mm dick
(unten); Areolen sprlich-wollig zu Anfang; Ax. weiwollig, mit B., lnger als die
W.; Rst. 2540, 35 mm lang, borstig, gerade, glatt, glnzend wei, etwas gebogen; Mst. 4, 36 mm lang, die unteren lnger, alle gerade, steifnadelig, glatt,
unten verdickt, weilich mit rotbrauner Spitze und hell goldgelbem Fu, etwas
abstehend; Bl.?; Fr. hellkarmin, keulig, 2 cm lang; S. dunkel gelbbraun, birnfrmig, mit seitlichem Nabel, 1,2 mm lang. M e x i k o (Grenze zwischen Guanajuato und Quertaro).
Die Pflanzen sind um den Scheitel krftiger wollig in den Axillen.
241. Mamillaria auricantha Craig Mamm.-Handb., 301. 1945
Einzeln, zylindrisch, hellgrn; Scheitel eingesunken; Pflanzen bis 6 cm hoch,
4 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch bis fast zylindrisch, fast rund, unterseits schwach gekielt, 56 mm lang und breit (unten); Ar. kurzoval, nur anfangs
mit kremfarbener Wolle; Ax. schwachwollig, mit nur wenigen B.; Rst. 1215,
37 mm lang, die oberen krzer, alle sehr feinnadelig, gerade, glatt, ziemlich
biegsam, wei bis blagelb; Mst. 24 (meist 2, selten 3 oder der 4. (oberste) viel
krzer), 514 mm lang, der unterste der lngste, alle nadelig, gerade, steif, glatt,
goldgelb, abstehend vorgestreckt; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua, SO-Sonora; Sierra Canelo, Rio Mayo.) Von Howard A. Gentry 1936
gefunden.
242. Mamillaria auritricha Craig Mamm.-Handb., 302303. 1945
Einzeln, ovoid, hellgrn, 7 cm lang, 5 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, von St.
bedeckt, zylindrisch, fast rund, 4 mm lang und breit (unten); Ar. oval, anfangs
weiwollig; Ax. mit weier Wolle und weien B.; Rst. 25, 15 mm lang, die
obersten die krzesten, sehr feinnadelig, gerade, glatt, horizontal gerichtet; Mst.
57, 11,2 cm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, unten schwach verstrkt,
goldgelb, etwas spreizend abstehend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SWChihuahua; SO-Sonora, Sierra Canelo, Rio Mayo.) Von Howard S. Gentry 1936
gefunden.
Wahrscheinlich eher als Variett der vorigen anzusehen, denn als eigene Art.
243. Mamillaria bellacantha Craig Mamm.-Handb., 303. 1945
Einzeln, gedrckt-kugelig, dunkel graugrn; Scheitel stark eingesunken; Pflanzen bis 10 cm , 8 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, fest, vierflchig, nicht kantig,
Oberspitze etwas die schrg abwrts weisende Areole berragend; Ar. oval,
eingedrckt, anfangs weiwollig; Ax. wei wollig, weie B. fast so lang wie
die W.; Rst. 15, 38 mm lang, die obersten die krzesten, alle borstig, gerade, steif, wei, einige oben mit dunkelbrauner bis schwarzer Spitze, deutlich abstehend; Mst. 4, 57 mm lang, dnnadelig, gerade, steif, glatt, hell
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Mamillaria
rtlichbrunlich, Spitze dunkler, bald hornfarben, ber Kreuz stehend und aufgerichtet-abstehend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua und
SO-Sonora, Sierra Canelo, Rio Mayo). Von Howard S. Gentry 1936 gefunden.
244. Mamillaria cadereytensis Craig Mamm.-Handb., 305. 1945
Einzeln, dichotomisch verzweigend, kugelig bis kurz zylindrisch, bis 11 cm
hoch, 8,5 cm , dunkel graugrn; W. nach Bz. 13:21, fest, pyramidisch, aber
nicht kantig, unterseits gekielt, 1,2 cm lang, 8 mm breit (unten); Areolen breitoval, anfangs schmutzig weiwollig; Ax. mit schwacher Wolle in der Bltenzone
und 610 kurzen, gewundenen B.; Rst. 30, 35 mm lang, dnnadelig, gerade,
glatt, biegsam; Mst. bis 6, 410 mm lang, pfriemlich, gerade, steif, glatt, kalkwei, schwarz gespitzt, nur wenig abstehend: Bl.?; Fr. scharlach, schlankkeulig.
bis 1,5 cm lang, 4 mm ; S. rtlichbraun, birnfrmig, Hilum subbasal, 1,3 mm
lang, schwach runzlig. M e x i k o (Cadereyta als Typstandort, in Quertaro;
Guanajuato).
Craig war der Ansicht, da der zu seiner Zeit unbeschriebene Name M. tiegeliana
(s. Nr. 225) hierher gehrt, aber der Vergleich der Besehreibung spricht dagegen.
244a. v. quadrispina Craig Mamm.-Handb., 306. 1945
Mit nur 4 Mst., dnnadelig. M e x i k o (Quertaro, bei Tarajeas).
Die W. sind offensichtlich zierlicher, daher nher stehend, und die Pflanze
wirkt infolgedessen dichter bestachelt.
245. Mamillaria caerulea Craig Mamm.-Handb., 306. 1945
Einzeln, keulig, dunkel blaugrn, bis 12 cm hoch, 6 cm ; W. nach Bz. 13:21,
fest, Basis vierflchig, nach oben pyramidisch bis rund, 7 mm lang, 5 mm breit
(unten); Ar. oval, anfangs wollig; Ax. nur in der Bltenzone wei wollig, nur gelegentlich mit einer B., aber nicht typisch, doch immerhin vorhanden; Rst. 1820.
15 mm lang, die seitlichen die lngsten, alle feinnadelig bis borstig, glatt, gerade,
biegsam, wei, etwas abstehend; Mst. 36, meist 4, 810 mm lang, nadelig.
gerade bis (obere) gebogen, vorgestreckt abstehend, Basis verdickt, anfangs
dunkelbraun, spter kalkig rotbraun, meist ber Kreuz; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo).
246. Mamillaria canelensis Craig Mamm.-Handb., 307308. 1945
Einzeln, kugelig, glnzend gelbgrn; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21,
fest, kugelig, Kuppe gestutzt, 8 mm lang und breit (unten); Ar. oval bis rund,
anfangs dicht weiwollig; Ax. starkwollig, wei, mit langen weien B.; Rst. 22 bis
25, 515 mm lang, sehr feinnadelig, gerade, glatt, biegsam, wei, seitlich strahlend; Mst. 24, 3 cm lang, krftignadelig, gerade bis gebogen, glatt, ziemlich
biegsam, orangegelb, ber den Scheitel spreizend; Bl. 1,8 cm lang, 1,5 cm ; Sep.
grnlichgelb, schwach bewimpert; Pet. lanzettlich, mit scharfer Spitze und zuweilen leicht gesgt, ca. 1,5 mm breit, hell grnlichgelb; Staubf. wei; Staubb.
krem; Gr. kurz; N. dnn; die Bl. hat eine deutliche, 5 mm lange, weie und glatte
Rhre; Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua, SO-Sonora).
Es kommen auch bis zu 5 Mst. vor, diese in der Lnge sehr unterschiedlich: es
gibt ziemlich lange Mst. und auch recht kurze. Die Axillenwolle ist auffllig nur
in der Bltenzone entwickelt, und manche Exemplare sind auch hier nur mig
bewollt.
Craig nimmt an, da M. standleyi (Br. & R.) Orc. obiger Art nahesteht, bei
der aber etwas mehr Rst. sowie lngere Mst. (strker orangegelb gefrbt) auftreten.
Mamillaria
3415
Nach Schwarz (Kat. 1955) gibt es auch eine rotblhende Form oder Variett;
es wird sich aber wohl um eine andere Art handeln (M. floresii?).
247. Mamillaria casoi H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., 25:540. 1954
Kugelig; W. nach Bz. 13:21, milchend, vierseitig; Ax. in der Bltenzone bewollt und mit B.; Mst. 34 (5), pfriemlich, fast rtlich, die 3 oberen kurz,
410 mm lang, der unterste sehr lang, bis 6 cm lang, etwas abgeflacht, rtlichbrunlich, spter bis fast wei, gerade oder leicht gebogen, aufgerichtet oder etwas
abwrts gerichtet; Rst. 58, sehr kurz, wei, pfriemlich; Bl. purpurn; Fr. keulig,
rot, mit trockenem Perianthrest; S. brunlich. M e x i k o (Oaxaca, bei Suchixtlahuaca) (Abb. 3152).
Wechselvoll in der Bestachelung; Mst. manchmal kurz, dann wieder ziemlich
lang; alle solche Verschiedenheiten werden am gleichen Vorkommensort gefunden.
Die Art steht M. mystax nahe; sie erschien uns zuerst als eine Variett von ihr,
aber die W. sind allgemein grer, ebenso der unterste Mst., etwas abgeflacht,
meist gerade hervorstehend in Richtung der W. (H. Bravo).
Die Art wurde in Oaxaca zwischen Tejupn und Suchixtlahuaca angetroffen.
Die langstachlige Form wurde als v. (forma) longispina H. Bravo nom. nud. bezeichnet.
248. Mamillaria crispiseta Craig Mamm.-Handb., 308. 1945
Einzeln, flachkugelig, bis 8,5 cm breit; W. nach Bz. 13: 21, dunkelgrn, fest,
pyramidisch, zur Spitze hin kantig, 1 cm lang, 8 mm breit (unten); Ar. fast rund,
nur zu Anfang brunlichwei-wollig; Ax. mit langen, gewundenen, weien B.;
Rst. 8, 47 mm lang, obere am krzesten, alle dnnadelig, glatt, leicht zurckgebogen, wei mit brauner Spitze, etwas abstehend; Mst. 45, 718 mm lang,
nadelig, zurckgebogen, glatt, steif, am Grunde schwach verdickt, Farbe variabel,
von rosa, braun bis dunkelbraun und schwarz, Spitze dunkel, stark abstehend;
Bl. unbekannt; Fr. karmin, keulig, 1,5 cm lang; S. hellbrunlich, gekrmmtbirnfrmig, 1 mm lang, Hilum subbasal. M e x i k o (Quertaro?).
Abb. 3152. Mamillaria casoi H. Bravo. Stachelbilder: links: kurzstachlige Form; rechts: langstachlige Form, als v. (forma) longispina H. Bravo bezeichnet. (Foto: H. Bravo.)
216
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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N. 45, blagrn; Fr. hellrot, schlankkeulig, 2 cm lang, 6 mm ; S. bla goldgelb, 1,2 mm lang. M e x i k o (Oaxaca, in Kalkgestein der Rio-TotolapanSchlucht, 1015 km nordwestlich von Nejapa) (Abb. 31553156).
Abb. 3155. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. Eine der M. praelii Muehlpfrdt. sehr
nahestehende Art, vielleicht nur weitere Varietten derselben. (Foto: Dawson.)
Abb. 3156. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. Von Schwarz gesammelte Form, die bereits
der M. praelii-Abbildung (Abb. 2920 und Tafel 225) sehr nahekommt.
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Mamillaria
Abb. 3157. Mamillaria nejapensis v. brevispina Craig & Daws. Mehrere Oaxaca-Arten, wie
auch M. praelii Mhlpfrdt., zeigen eine sehr groe Variationsbreite der Bestachelung.
(Foto: Dawson.)
Abb. 3158. Mamillaria nejapensis v. longispina Craig & Daws. (Foto: Dawson.)
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strker, gerade bis gewunden, spreizend; Sep. bewimpert, spitzlanzettlich; Pet. lanzettlich, rtlich, ganzrandig; Fr. karmin, sulig-keulenfrmig, 2 cm lang, 8 mm ; S. matt
hellbraun, fast glatt, Hilum subbasal.
1,2 mm lang.M e x i k o (Quertaro,
bei Toliman).
Im Katalog Schmoll 1947 heien
die Pflanzen M. tolimanensis und var.
258a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 319. 1945
W. nach Bz. 8:13 (?), 11 mm lang.
8 mm breit (unten); Rst. bis 9.
15 mm lang, dnnadelig, gewunden; Mst. 6, 518 mm lang, obere
krzer und dnner-pfriemlich, untere krftiger, manchmal gebogen.
Am gleichen Standort.
258b. v. longispina Craig
Mamm.-Handb., 319. 1945
W. nach Bz. 8:13, 78 mm lang,
1012 mm breit (unten); Rst. 5,
Abb. 3160. Mamillaria rossiana Heinr.
(Foto: Heinrich.)
18 mm lang, nadelig; Mst. 6.
obere 412 mm lang, unterster bis 6,5 cm lang, pfriemlich, die unteren am krftigsten und gewunden. Am gleichen Standort.
258c. v. subuncinata Craig Mamm.-Handb., 320. 1945
W. nach Bz. 13:21, 6 mm lang, 8 mm breit (unten); Rst. 5, 14 mm lang,
nadelig; Mst. 5, 14 mm lang, nadelig bis gekrmmt.
M. tolimensis steht zweifellos M. compressa nahe, doch sind von ersterer nicht
so groe Polster berichtet, die W. der letzteren sind deutlicher 4kantig, die Frbung ist verschieden; in der Variabilitt der Bestachelung stehen sie einander
so nahe, da Frau Schmoll obige Art fr eine Form der letzteren Spezies ansah,
bzw. (wegen der zum Teil langgewundenen St. der v. longispina) fr die von
manchen als besondere Form angesehene M. cirrhifera. Gerade die Variationsbreite von M. tolimensis beweist aber, da Abtrennungen solcher Art bei so
variablen Pflanzen nicht mglich sind.
Reihe 5: Rossianae B ackbg .
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Abb. 3162. Mamillaria pitcayensis H. Bravo. Fr diese zylindrische, stark milchende und
borstig bestachelte Art aus den steilen Flanken der Barranca de Pitcaya und
Malinaltenango des mexikanischen Staates Guerrero schlug H. Bravo eine besondere Reihe Setosae vor.
Abb. 3163. Mamillaria matudae H. Bravo. (Fotos: H. Bravo.)
Diese Pflanze unterscheidet sich von M. rossiana durch andere Bz.-Zahl-Ordnung wie durch die (geffnet) breitere Bltenform; alte Warzen milchen kaum, die
der Wuchszone jedoch bei Anstich schnell und reichlich, so da diese Pflanze
hierher gestellt werden mu.
Mamillaria heeriana Backbg. nom. nud.1) (Kat. Schwarz) mag lt. Heinrich
M. hamata Lehm. (S. dort) sein; sie hnelt obigen Arten etwas im Wuchs, wie in der
Bestachlung, aber nicht in der Bltenform.
Mamillaria pitcayensis H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., 28:3738. 19572)
Krper zylindrisch, bis 14 cm lang, 4 cm ; Scheitel mit St. geschlossen; W. in
21 Reihen, spiralig, klein, 5 mm lang, 23 mm , konisch-zylindrisch, sehr stark
milchend, weich; Ar. rund, 2 mm , mit weier Wolle; Ax. wollig und mit 810
dnnen Borsten von Warzenlnge; Rand- und Mittelst. nicht unterschieden und
nicht trennbar, alle 56 mm lang, nadeldnn, weich, nicht stechend, etwas gelblich- bzw. schmutzigwei, durchscheinend, allseitig strahlend, ungefhr 17 mehr
zum Rand hin, ca. 14 zur Mitte; Bl. im Kranz, scheitelnah, becherfrmig, 2 cm lang
1
)Diesen provisorischen Namen gab ich der mir von Schwarz fr die Bestimmung zugesandten Pflanze, konnte mich spter aber zu einer Beschreibung nicht entschlieen.
2
)Ohne lautende Nummer, da erst spter eingefgt.
Mamillaria
3425
einschlielich Ov.; Sep. spatelig bis schmallineal, etwas flaumig, Rand sehr fein
gewimpert, 6 mm breit; Pet. purpurn; Stbf. wei; Stbb. krem; Gr. wei; N. 6,
2,5 mm lang, hellgrn; Fr. und S. nicht bekannt. M e x i k o (Guerrero, Barranca de Pitcaya, auf 1400 m) (Abb. 3162).
Eine weitere Art der Reihe Rossianae (fr die obige Art schlug H. Bravo
den Reihennamen Setosae vor; der Name Rossianae soll aber die hierunter
gehrenden Arten nicht auf borstenstachlige beschrnken und ist daher vorzuziehen; er wurde auch bereits vor Beschreibung obiger Art gewhlt). Die beiden
Arten dieser Reihe stimmen in starkem Milchen, zylindrischer Gestalt und
becherfrmiger Blte berein. Die M. pitcayensis ist ein bergang zu den beiden
nchsten Arten und (auch geographisch gesehen) zur Reihe Guerrerones der
Subsectio Subhydrochylus, d. h. man knnte von einer Reduktionslinie auch des
Milchens sprechen. Gradstachlige Arten kommen in beiden Reihen vor.
Sektion 2: Subhydrochylus B ackbg .
(Warzen nicht milchend; M i l c h s a f t s c h l u c h e i m K r p e r)
Reihe 1: Elegantes K. S ch .
Stacheln wei bis zum Teil brunlich gespitzt oder dunkler
(mittlere), keiner gehakt
260. Mamillaria matudae H. Bravo The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4,83. 1956
Einzeln oder von unten sprossend, schlankzylindrisch, bis 20 cm lang, bis
3 cm ; W. nach Bz. 13:21, 4,5 mm lang, unten 2,5 mm breit, konisch, schwach
vierflchig; Ar. elliptisch, ca. 2 mm lang, anfangs etwas wollig; Ax. nackt;
Rst. 1820, nadelig, 23 mm lang, die untersten am lngsten, horizontal spreizend, durchsichtig wei; Mst. 1, nadelig, schwach abgeflacht, krftiger als die
randstndigen, 4,5 mm lang, aufwrts weisend, anfangs wei mit leichtem rosa
Ton und rtlichen Spitzen, durchsichtig, spter schmutzigwei und einige braun;
Rst.-Basis gelblich; Bl. trichterig, 1,2 cm lang; Ov. 4 mm gro, grn; Sep. ganz-
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Abb. 3166. Mamillaria duoformis v. rectiformis Craig & Daws. Diese Variett lt sich vielleicht nicht wirklich abtrennen, bzw. es handelt sich mglicherweise um eine Art, bei der
hakige und/oder gerade Mittelstacheln auftreten knnen, wie bei M. guerreronis usw. (Foto:
Dawson.)
3428
Mamillaria
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Ein bei Andreae, Bensheim, aufgenommenes Exemplar (s. Farbbild Tafel 248)
zeigte gelegentliche Hakenstachelbildung (sonst mit der Beschreibung bereinstimmend; Craig gibt keine Hakenstacheln an). Danach gehrt obige Art anscheinend besser in die Nhe von M. verkaertiana.
Unterreihe 2: Candidae K. S ch . 1)
Wei- (oder hell-) gelblich bestachelte Arten ohne oder mit Axillenborsten;
Stacheln zum Teil fein, fiedrig oder borstenartig. Pflanzen zum Teil rasenbildend.
Mamillaria egregia Schwarz S. unter 102: Mamillaria humboldtii Ehrenbg.
265. Mamillaria fuauxiana Backbg. The Fuaux Herb. Bull., 1:4, 53. 1950
(Bltenbeschreibung in Cactus, 33:86. 1952 bzw. Notes Jardin Botanique
Les Cdres, 2:14. 1952)
Einzeln, zylindrisch, bis 30 cm hoch, 8 cm , hellgrn; W. sehr klein; Rst. 20 bis
22, wei, sehr dnn, 2,5 mm lang; Mst. 2, einer auf-, einer abwrts gerichtet,
5 mm lang, wei, rotbraun gespitzt; Ax. mit kurzem grauem Filz, in der
Bltenregion strker weiwollig; Bl. klein, schlank, ca. 7 mm lang und breit,
dunkel weinrot; Staubf. krem; N. wei; Fr. kurzkeulig, orangerot; S. hellbraun,
ovoid, 0,8 mm gro, fein punktiert. M e x i k o (Guerrero, bei Puente Mescala,
an steilen Felshngen in guter Erde). (Abb. 3168.)
Die Bltenfarbe dieser Art ist das dunkelste Rot aller mir bekannten rotbltigen Mamillaria-Arten.
266. Mamillaria albidula Backbg. n. sp.
Simplex, brevicylindrica, 11 cm alta, 6 cm crassa, griseo-viridis; mamillis
ad 21:34 seriebus ordinatis; suco aquoso; axillis aliquid tomentosis;
Abb. 3167. Mamillaria multidigitata Linds. Illustration der Originalbeschreibung, mit geraden Stacheln (bei Kulturexemplaren beobachtete ich auch vereinzelte Hakenstacheln [vgl.
Tafel 248]). (Foto: Lindsay.) Wahrscheinlich handelte es sich schon bei der von Scheer
berichteten krftigeren Form der M. sphacelata in der Nhe von Guaymas um diese Art
bzw. ihre erste Beobachtung.
1
)Vgl. notfalls auch mit den hellstachligen Arten der Unterreihe 5: Heterochlorae SD.
3430
Mamillaria
Die Pflanze wurde von F. Krhenbhl, Basel, aus einer Sendung von Haage,
Erfurt, bis heute erhalten. Der Standort war nicht mehr zu ermitteln.
Im Craig-Schlssel gehrt die Pflanze in die Gruppe der Nr. 197200, ist
aber mit keiner dieser Arten identisch.
Mamillaria
3431
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3432
Mamillaria
entspricht, die Craig von Frau Schmoll als M. martinezii erhielt. Letztere ist
demnach die richtige M. martinezii; Craig stellte sie zu M. albilanata Backbg., die
ich in Guerrero fand, von der sich aber M. martinezii wesentlich dadurch unterscheidet, da sie nicht so dick weiwollig im Oberteil lterer Exemplare ist, bzw. hat
M. albilanata nicht so glasige, sondern rein weie St. Daher war die sehr schn
ebenmig bestachelte und schon lange in manchen europischen Sammlungen
befindliche M. martinezii gultig zu beschreiben, was ich 1951 l. c. nachholte. Die
Abb. 3170. Mamillaria martinezii Backbg., von Craig irrtmlich zu M. albilanata Backbg.
gestellt, aber ohne die starkwollige Kuppe der letzteren und mit greren und helleren Blten.
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271. Mamillaria solisioides Backbg. Cactus, Paris, 7:30. 131. 1951 (Notes Jardin
Botanique Les Cdres, 1:3. 1952)
Einzeln, schwach zylindrisch, bis 4 cm , der oberirdische Teil nur ca. 1 cm
hoch, mit eingesenktem Scheitel: W. kurz konisch (!), hellgrn, wrig-saftig(!);
Ax. kahl; Ar. oblong, ca. 1 mm lang, hellbrunlich; Rst. ca. 25, wei, kammfrmig-strahlig angeordnet und anliegend, bis 5 mm lang, biegsam: Mst. 0:
Bl. nur 1,4 cm lang, mit kurzer Rhre, fast glockig-trichterig, 1,5 cm , gelblichwei: Perigonbl. ca. 1,8 mm breit und 8 mm lang; Staubf. gelblich; Gr. grnlich:
Fr. kaum ber die W. hinausragend, mit vertrocknetem Perianth; S. schwarz,
0,8 mm gro, schwach punktiert, mit rundem basalem Hilum. M e x i k o
(Puebla, sdlich von Petlalzingo, auf niedrigen steinigen Hgeln, in humosen
Anschwemmungen, in voller Sonne) (Abb. 3174).
Mamillaria
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strahlende lngere Stacheln und diese in geringerer Zahl, ferner eine nur halb
so groe und anders geformte Blte von gelblichweier Farbe (bezglich der
Solisia-Bltenfarbe s. dort), die Blten hher entstehend. Da Buxbaum sagt,
da die Samen beider Pflanzen vllig bereinstimmen, ist dies nur ein weiterer
Beweis dafr, da die Samenbeurteilung fr die Gattungsabgrenzung oder -zusammenfassung unbrauchbar ist. Im brigen wirken die Krper obiger Art im
Vergleich zu Solisia auch mehr breitrund. Man kann die Pflanze daher keinesfalls
als eine Standortsform der letzteren ansehen, mit der sie nichts zu tun hat.
272. Mamillaria subtilis Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 12:4, 81. 1950
Zwergig, einzeln, grn; W. ca. 3 mm lang, konisch; Ax. mit gekruselten B.;
Rst. ca. 30, haarfein, gekruselt; Mst. 67, wei, am Grunde gelblich, 12 davon
(obere) ca. 11,2 cm lang, brunlich oder rtlich, fast borstenfein; Bl. trichterig,
wei, ca. 1 cm lang; Fr. unbekannt. M e x i k o (San Luis Potos, ca. 80 km
nrdlich der gleichnamigen Stadt, in Halbschatten, auf gutem, angeschwemmtem
Boden) (Abb. 3175).
Die Pflanze hnelt M. multiceps (die bisher nicht aus diesem Staat berichtet
ist); letztere bildet aber viel grere Gruppen und hat steifere Mst., auch mehr
stechende Stchelchen, und die Bl. sind nicht rein wei, sondern kremfarben bis
gelblich-lachsfarben; M. subtilis hat dagegen lngere und feinere Mst., borstenbis fast haarfrmig, auerdem aufgerichtet, die weien Bl. auch in geringerer
Zahl erscheinend, die St. ber dem Scheitel schopfartig aufgerichtet. Die kleine
Pflanze wurde von F. Schwarz entdeckt.
Unterreihe 3: Amoenae B ackbg .
Nicht strker weilich bestachelte Pflanzen ohne Borsten in den Axillen; Stacheln
hchstens bis 25
273. Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria cerralboa Br. & R., The Cact., IV:116. 1923.
Einzeln, zylindrisch, oben gerundet, bis 15 cm hoch, bis 6 cm ; W. dichtstehend, gelblichgrn, stumpfkonisch, rund; Ar. fast rund; Ax. kahl; Rst. 10,
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bestehend, ohne B.; St. fast durchweg nur 2 (selten 3), bis ca. 2 cm lang, aufund abwrts weisend, der obere strker aufwrts, der untere abwrts gebogen
und letzterer meist, aber nicht immer, etwas krzer, lngere Zeit in der unteren
Hlfte gelblich, die obere hell- bis fast kaffeebraun, zuweilen kommen bis zu
3 cm lange St. vor; Bl. ziemlich klein, nur ca. 1 cm gro, hell reinrot, ohne karminoder purpurfarbenen Ton; Fr. rot. M e x i k o (Hidalgo, obere Barranca Grande,
am Wege von Atotonilco, wo dieser die Quebrada erreicht, in den steilen, obersten
Felshngen) (Abb. 3177).
Auffallend durch die gleichmige, geschwungen aufgebogene zweifarbige Bestachelung sowie die einzigartig rein hellrote Blte, ferner auch durch die betrchtliche Gre, die die Pflanzen erreichen. Es kommen Exemplare mit 34 Stacheln vor.
276. Mamillaria neophaeacantha Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in Cactus, Paris, 33:84. 1952 bzw. Notes Les Cdres, 2:12. 1952)
Einzeln, spter zylindrisch werdend; W. konisch, unten 7 mm breit; Ax. reichlich wollig, aber ohne B.; St.(2) 4, zuerst schwrzlich, dann aschgrau, in der Durchsicht rotbraun, der oberste etwas aufgerichtet, bis 2,2 cm lang; eigentliche Rst.
Abb. 3177. Mamillaria ingens Backbg., mit ihren stark aufwrts geschwungenen Stacheln
und den eigentmlich rein hellroten Blten eine ebenso interessante wie spter ziemlich gro
werdende Art.
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Stacheln in verschiedenen Farben, aber nicht alle wei; Axillen mit Borsten
(wenigstens im Alter); Stacheln wenige bis zahlreich; Pflanzen kugelig bis zylindrisch
279. Mamillaria aureiceps Lem. - Cact. Aliqu. Nov., 8. 1838
Mamillaria pfeifferi Booth in Scheidw., 1839. M. rhodantha aureiceps SD. Cactus aureiceps Kuntze Neomammillaria aureiceps Br. & R.
? Mamillaria aureiceps v. sanguinea Neale M. aureiceps v. pfeifferi
Borg, Cacti, 331. 1937
Einzeln, selten verzweigend, kugelig, oben gerundet; W. dunkelgrn, konisch,
Basis fast oval, 1012 mm lang; Ar. rund, mit kurzer Wolle, bald verkahlend;
Ax. in der Bltenzone weiwollig, mit spreizenden kurzen, safrangelben B.;
Rst. 30 (oder mehr), goldgelb, verflochten, nadelig, horizontal spreizend; Mst. 6
(7), 1,41,8 cm lang, dnnpfriemlich, dunkelgoldgelb, aufwrts zurckgebogen;
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Bl. nicht genau bekannt, angeblich (dunkelrot? [Britton u. Rose] bzw.) krem
bis grnlichwei (Rmpler); Fr. grn; S. unbekannt. M e x i k o (nach Schmoll:
Quertaro, nach Bdeker: Staat Mexiko).
Nach Schmoll kommen die Pflanzen in Quertaro beim Rancho del Sabino vor.
Nach Craig haben Britton u. Rose die Art mit einer Variett von M. rhodantha
verwechselt und damit auch die Rand- und Mittelstachelzahl gendert sowie die
Bl. als dunkelrot angegeben, was Craig als fraglich bezeichnet; nach Blanc sei
die Bl. krem. Lemaire selbst fhrt die Art spter (1840) als Synonym von M. pfeifferi Booth an, aber unrichtig, da sein Name ein Jahr lter ist, Salm-Dyck
als Synonym von M. rhodantha aureiceps. Craig fhrt als Synonym an: M. aureiceps v. pfeifferi Borg, Cacti, 331. 1937. Spter (1951) hat Borg geschrieben:
M. rhodantha v. pfeifferi K. Sch. = M. aureiceps Lem. Nach Salm-Dycks Synonymie (M. pfeifferi Booth = M. aureiceps Lem.) ist Craigs Einbeziehung
der M. pfeifferi zu M. fuscata ein Irrtum. M. aureiceps steht den borstigen
Axillen und der Stachelfarbe nach M. rhodantha fulvispina am nchsten, hat
aber mehr Randstacheln.
Siehe auch unter M. fuscata sulphurea.
280. Mamillaria carmenae Casta. & Nu. De Cac. An. Inst. Biol. Mex.,
XXIV:233-5. 1953
Sprossend, kugelig bis oval, spter auch leicht zylindrisch, 58 cm lang; W.
grn, an der Basis und in den Ax. weigrn, nicht fest, sich am Grunde nicht berhrend, konisch, verlngert, oben fast zylindrisch, Kuppe gestutzt, 68 mm
lang; Ax. mit weier Wolle und weien B., diese lang und hyalin; Ar. rund; Rst.
mehr als 100, weich, aber stechend, ringsum stehend und strahlend, wei oder
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Abb. 3182. Mamillaria pilispina J. A. Purp., von Britton u. Rose irrtmlich zu Neolloydia
pilispina Br. & R. non Purp. einbezogen.
auf 3 mm Lnge unter der Kuppe verjngt, nach den Axillen heller getnt, im
allgemeinen zylindrisch, weichfleischig, First etwas schrg nach unten gestutzt;
Ar. rund, 2 mm , nur anfangs mit weier Wolle; Ax. kahl, aber mit 1012
langen, gewellten weien B., so lang wie die W., stehenbleibend; Rst. 40, 7 mm
lang, wei, fadenfrmig, unregelmig spreizend, in Bscheln, ber der Horizontale
abstehend, glatt, gerade bis leicht wellig; Mst. 58, 1 cm lang, untere Hlfte
wei, obere rotbraun, anfangs tiefer herab so getnt, spter oft nur die Spitze so.
nadelig, gerade, einer aus der Areolenmitte aufragend; Bl. glockig, kurzrhrig.
2 cm lang, 1,5 cm , nur in voller Sonne offen, 45 Tage lang; Ov. grn, 3 mm
lang; Sep. ganzrandig, wei, rckseitig mit rotbrauner Mitte; Pet. nur 4, rein
wei; Staubf. zahlreich, wei; Gr. bis 8 mm lang, wei; N. 4, spreizend, gelb; Fr.
hellrot, oval, 5 mm lang, 3 mm ; S. mattschwarz, oval, 0,5 mm lang, nur schwach
punktiert; Hilum basal. M e x i k o (San Luis Potos, im Norden des Staates,
auf 1800 m, an steilen Kalksteinhngen, aber in guter, schwarzer Erde, selten).
285. Mamillaria schieliana Schick Sukkde. (SKG.), III:27. 1949
Chilita schieliana (Schick) F. Buxb., Sukkde.(SKG.), V:23. 1954, comb. nud.
Einzeln, spter sprlich sprossend, zylindrisch-eifrmig, bis 10 cm hoch, 7 cm ;
Scheitel von St. berragt; W. dunkelgrn, nach Bz. 21:34, kegelfrmig, 710 mm
lang, 5 mm dick (unten); Ar. kahl; Ax. anfangs weiwollig, mit langen, haarfrmigen, weien B.; Rst. 2530, sternfrmig strahlend, wei, borstenartig, ca.
5 mm lang, mit der Basis ein leicht rtlichbraunes Areolen-Mittelfeld bildend;
Mst. 56, etwas strker als die randstndigen, glasig wei, braunrot gespitzt,
anfangs ganz braunrot erscheinend, ca. 5 mm lang, stechend; Bl. glockenfrmig,
1,21,3 cm ; Sep. schmallanzettlich, elfenbeinwei mit grnlich-violettem Mittelstreif; Pet. lnger, elfenbeinwei mit rtlichem Mittelstreif, seidenglnzend:
Staubf. eingebogen, wei; N. 6, gelblichwei; Bl. angenehm duftend; Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (?, Herkunft unbekannt). (Abb. 3183.)
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Die Pflanze ging anfangs als Mam. pygmaea, die aber gehakte Mst. hat.
Die Art hnelt der M. viereckii brunispina, die aber meist einen spter aufflliger abstehenden Mst. hat. M. schieliana ist vielleicht besser eine Variett von
M. viereckii
Abb. 3183. Als Mamillaria schieliana Schick bezeichnete Pflanze in der ehemaligen Zantnerschen Sammlung, jetzt im Jardin Exotique de Monaco. Der Krper ist mehr breitrundlich,
die Zahl der Randstacheln etwas geringer als in der Originalbeschreibung angegeben.
Bei diesen Pflanzen knnen die Mittelstacheln gerade oder auch vereinzelt bis
hufiger gehakt sein; es kommen Exemplare vor, bei denen ein Mittelstachel auch
fast immer gehakt ist, whrend sie bei anderen nur gerade sind
Nur eine Unterreihe:
Unterreihe 6: Wuthenauianae B ackbg .
286. Mamillaria bella Backbg. Fedde Rep., LI:63. 1942
Anfangs einzeln, dann sprossend, bis 15 cm lang, 9 cm ; W. konisch, dunkelgrn; Ax. mit B.; Rst. sehr dnn, weilich glasig, ca. 20, bis 8 cm lang; Mst. 4(6),
etwas krftiger, bis 2 cm lang, weilich glasig, der unterste lngste bis 3 cm lang,
hin und wieder gehakt oder auch alle gerade, am Grunde verdickt; Bl. karminrot.
M e x i k o (Guerrero. Caon de la Mano und an der Strae nach Taxco). (Abb.
31843185.)
Die Mst. knnen so gut wie ganz wei sein, zuweilen sind sie aber auch etwas
rtlich gespitzt.
Mit dieser Art fr identisch halte ich die nachstehende, die an E. Shurly mit
der gleichen Bemerkung hnlich M. spinosissima gesandt wurde, wie ich dies
in Fedde Rep. ebenfalls angab. Sie wurde auerdem von Schwarz in derselben
Gegend entdeckt:
Mamillaria deliusiana Shurly: The Cact. & S. J. Gr. Brit., 10:4, 92. 1948
Meistens einzeln, zuweilen gruppenbildend, halbkugelig bis kurzzylindrisch;
Scheitel schwach eingesenkt; Pflanzen bis 7 cm , 8 cm hoch, am Standort
bis 20 cm hoch; W. grn, zylindrisch, nach Bz. 13: 21, bis 1 cm hoch, bis
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einander nahe durch das gelegentliche Auftreten von hakigen Mst. Daher gehren mglicherweise in diese Unterreihe auch M. nunezii und v. solisii, die nur
wegen der geraden und der stark hakigen St. (wie dies auch bei M. guerreronis
vorkommt) als zwei Arten angesehen wurden, aber vom gleichen Standort
stammen, vorausgesetzt, da der Saft wrig ist (s. auch unter dieser Art).
Abb. 3185. Mamillaria bella Backbg. Von Schwarz gesammeltes Exemplar, das als M. deliusiana Shurly beschrieben wurde. Auch hier kommen die gleichen, ganz vereinzelten
Hakenstacheln vor.
Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc. (S. unter Reihe Amoenae) mit gelblichen St., 10 Rst., 1 Mst., Wuchs zylindrisch, gehrt vielleicht auch besser hierher1),
da ein mir von R. Moran gesandtes Exemplar gehakte St. hatte, whrend Britton u. Rose nur gerade angeben; daher, und weil Britton u. Rose nichts ber
glockige Bl. sagen, wurde die Beschreibung unter der Reihe Amoenae wiedergegeben.
Reihe 3: Curvispinae B ackbg .
Mit stets einem hakigen Mittelstachel
Unterreihe 7: Hamatispinae B ackbg .
Meist ziemlich weichfleischige Pflanzen mit hufig zarter Bestachelung (besonders
die randstndige), oft nur der untere Mittelstachel gehakt; Blten klein
288. Mamillaria aureoviridis W. Heinr. Kakt. u. a. Sukk., 4:5657. 1937
Sprossend, mit ca. 4 mm starken, fleischigen Wurzeln (nicht Rbenwurzeln),
bei Warzenverletzung stark sprossend; Einzelkrper kugelig bis zylindrisch, ca.
7 cm hoch, 4,5 cm , mattglnzend laubgrn, bei trockenem Stand rtlich berlaufen; Scheitel kaum eingesenkt, nicht wollig, nur wenig von St. berragt; W.
1
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nach Bz. 8:13, locker stehend, kurzzylindrisch, ca. 1 cm lang, 4 mm dick (unten),
oben gerundet und flach gestutzt; Ar. ca. 1,5 cm gro, rund, nur anfangs schwach
gelbfilzig; Ax. mit winzigen, weien Wollflckchen und ab und zu mit vereinzelten,
haarfrmigen, gewundenen, gelblichen B.; Rst. ca. 2025, schwach vorspreizend
strahlend, hell bis dunkelgelb, auch im Neutrieb gelb, gerade, dnn, borstenfrmig, wenig rauh, bis 8 mm lang; Mst. 4 (selten nur 3), die 3 oberen etwas
mehr als die Rst. vorspreizend, 910 mm lang, der mittlere der lngste, alle
dnnadelig, gerade bis hakig (nur selten), der untere Mst. etwas strker, bis
1,3 cm lang, etwas abwrts vorgestreckt, gerade, mit hakig gebogener Spitze, alle
Mst. goldgelb, spter goldbraun, am Grunde schwach verdickt; Bl. ca. 2 cm lang.
1,4 cm ; Ov. kurzzylindrisch, 3 mm lang, 2,5 mm , weilichgrn; Sep. 813 mm
lang, bis 2 mm breit, schmallanzettlich, spitz auslaufend, ganzrandig, weilich
mit brunlich-dunkelrosa Rckenstreif; Pet. ebenso geformt, rahmwei, seidenglnzend, Schlund grnlich; Staubf. und Gr. weilich; N. 4, kurz, weilichgelb:
Fr. tiefrosa, keulig, 2,5 cm lang; S. etwas lnglich-kugelig, kleiner als 1 mm, mattschwarz, grubig punktiert. M e x i k o (Standort nicht bekannt).
hnelt M. gilensis (die dickrunder ist), denen Axillenborsten auch krzer sind:
bei M. aureoviridis sind sie zum Teil bis 5 mm lnger als die Hakenstacheln, die
Pflanzen auch reicher sprossend.
Craig sieht die Art irrtmlich als mit M. hirsuta identisch an.
Mamillaria mollihamata Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 22:3, 52.
1960, als Mammillaria mollihamata Shurly1)
Abb. 3186. Mamillaria wuthenauiana Backbg. Krftiger bestachelt als M. bella, aber auch
gelegentlich mit einzelnen Hakenstacheln, wie dies fr mehrere, berwiegend im
mexikanischen Staat Guerrero beheimatete Arten typisch ist.
1
)Ohne laufende Nummer, da erst spter eingefgt.
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Abb. 3187. Mamillaria mollihamata Shurly, vor Schmoll stammend und mit dnnen, teils
gelben bis goldbraunen Mittelstacheln, die Blten sowohl kremwei wie auch hellrosa.
Einzeln (oder sprossend?), breitzylindrisch, 11 cm hoch und 9,5 cm dick werdend, dunkelgrn mit blulich-purpurnem Hauch; Scheitel gerundet; Wurzeln
fleischig, zahlreich und lang; W. nach Bz. 19:30 (ungewhnliche Ordnung, wahrscheinlich in 21:34 bergehend); Ar. so gut wie kahl zu Anfang, spter ganz
kahl; Ax. kahl; Rst. 28, sehr dnn, fast gewunden, wei, ziemlich glnzend,
1 cm lang; Mst. 4, drei fcherartig im oberen Ar.-Teil, einer abwrts gestellt,
1 cm lang die oberen, der untere hakige 8 mm lang, alle St. gelbbraun; Bl. zahlreich, glockig, im Mai erscheinend; Sep. 8; Pet. 12, wei, wie die Sep. mit braunrosa Mittellinie; Staubf. wei; Staubb. blagelb; Gr. bla grnlich wei; N. 5,
spreizend, bla grnlichgelb; Fr. rot, 1 cm lang, keulig, sehr saftig; S. klein,
helmfrmig, schwarz, mit weilichen, korkigen Vorsprngen, mittelfein punktiert. M e x i k o (Abb. 3187).
Nach einer von mir erhaltenen Pflanze beschrieben, die mir von Frau Schmoll
zuging. Die Pflanzen knnen auch sprossen.
Die Art hnelt entfernt der M. aureoviridis W. Heinr., ist aber von ihr durch
eine hhere Bz.-Ordnung, kahle Axillen, krzeren Hakenstachel, rtlich gestreifte
Perigonbltter, blagrnlich getnten Gr. und N. sowie krzere Fr. unterschieden,
whrend die Stachelfarbe gleich ist.
Solange die Art noch unbeschrieben war, ging sie unter dem gleichlautenden,
mollishamata geschriebenen provisorischen Namen.
Bei den von mir kultivierten Pflanzen gab es auch gelbstachlige mit rein
weier Blte, whrend die mehr goldbraun getnten einen rtlichen Mittelstreif
hatten.
In The Cact. & S. J. Gr. Brit., 124. 1956, gab Shurly bereits eine Samenbeschreibung unter dem Namen M. mollishamata, kleiner Nabel, groe Punkte;
dort wurde der Name zum ersten Mal erwhnt.
218
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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289. Mamillaria calleana Backbg. Cactus, Paris, 7. 30, 130. 1951 (Notes
Jardin Botanique Les Cdres, 1:2. 1951)
Einzeln, bis 6,5 cm , 2,5 cm hoch, wenn prall gefllt etwas grer, dunkelgrn; W. zylindrisch, Kuppe gestutzt, biegsam, locker stehend, bis 1 cm lang;
Ar. anfangs nur sehr schwach filzig; Ax. mit sprlicher Wolle am jngeren Teil;
Rst. 22, hellgelb, weich, seitlich spreizend, bis 6 mm lang; Mst. 1, honiggelb,
bis 1 cm lang, gehakt; Bl. ca. 1 cm gro, rein wei, Perigonbl. lanzettlich, uere
mit nur schwach dunklerer Mitte; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Hidalgo,
unter Bschen im Halbschatten, auf Humus). (Abb. 3188.)
Die Art hnelt der M. sinistrohamata Bd., die jedoch kahle Ax. hat, weie
oder hchstens ganz blagelbe Rst. sowie 4 Mst., krftiger, lnger und einer aufflliger links gehakt; auerdem stammt sie aus Durango.
Soulaire fhrt die Art in seinem Mamillarienschlssel (Cactus, Paris, 43:162.
und 44:188. 1955) zweimal auf. unter verschiedenen Serien bzw. Unterserien.
. Mamillaria cowperae Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 21:3, 5859.
67. 19591)
Einzeln, kugelig bzw. anfangs breitrund, im Neuwuchs mehr krftiggrn, spter
graugrn, bis 10 cm und 11 cm hoch gesehen (einschlielich St.); Hcker nach
Bz. 13:21, rundlich, fest, 10 mm hoch, 5 mm breit, spter mit breitgezogener
Basis, locker stehend, mit wrigem Saft; Ax. anfangs schwach filzig, spter
kahl; Ar. im Neutrieb weifilzig, rundlich, Filzpolster-Durchmesser 3 mm, spter
kahl, klein; Rst. wei, nadelig, 4050, 79 mm lang, in gleichmigem Abstand
abstehend strahlend, im unteren Halbkreis meist zahlreicher; Mst. 810, ganz
zuerst im Unterteil wei, nach oben zu gelblich, bei anderen Stcken (lt. Shurly)
die obere Stachelhlfte anfangs krftig braunrot, meist je 4 im rechten und linken
Halbkreis, dazu unten in der Mitte 1 hakiger, 1525 mm lang, sowie in der Mitte
ein vorgestreckter bis aufwrts weisender lngster Hakenstachel, 23 cm lang,
alle brigen Mst. gerade, ca. 1 cm lang, alle mittleren am Grunde verdickt, im
unteren Halbkreis mehr, der mittelste zwiebelig geschwollen am Grunde; Mittel1
Mamillaria
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stachelfarbe spter gelb, am Grunde etwas dunkler, die geraden Mst. mit dunklerer
Spitze, die beiden lngsten nach unten zu heller, nach oben zu krftig getnt
oder auch rtlich und besonders die Spitze, spter wird die Stachelfarbe mehr
grau und nur bei den mittleren verbleibt ein schwacher Ton der ursprnglichen
Farbe; Bl. im Kranz aus dem Vorjahrswuchs, glockig, schon im Januar bis Mrz
erscheinend (am Standort, bei uns Mrz bis Mai), 2 cm lang, 1,5 cm , kaum ber
die St. hinausragend, rhrenlos; Sep. 12, blagrn, oblong, von halber Blten-
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Mamillaria
Abb. 3191. Mamillaria mitlensis H. Bravo mit einem gehakten oder nur undeutlich gekrmmten Mittelstachel beschrieben, darin und offenbar auch in der Form der M. guerreronis nahestehend, ob auch in den Safteigenschaften, scheint bisher nicht mit Sicherheit festzustehen.
(Foto: Sivilla.)
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sie sowohl Herr W. Haage wie auch ich des fteren an Mamillarienfrchten
beobachteten, manchmal die normale Samen enthaltende Fr. mit deutlich bewollten und bestachelten Areolen ber die ganze Fr. verteilt. Es sind nur gelegentliche Rckschlge der Sprocharakterreduzierung (s. hierzu Abb. 2911
unter Einleitung von Mamillaria).
292. Mamillaria multicentralis Craig Mamm.-Handb., 313. 1945
Sprossend, niedrige Rasen bildend; Einzelkpfe dunkelgrn, bis 2 cm ,
W. weich, zylindrisch, rund, 5 mm lang, 3 mm dick (unten); Ar. rund, nur anfangs tiefgelb-filzig; Ax. kahl; Rst. 3040, bis 1,2 cm lang, fein haarfrmig, gewunden, biegsam, glatt, wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 1215, 4 mm lang,
davon einer gehakt, nadelig, gelblich bis brunlich, aufgerichtet, die brigen sehr
feinnadelig, wei mit hell brunlichgelber Spitze, mehr subzentral stehend, einige
aufgerichtet bzw. abstehend, die anderen horizontal gerichtet; Bl. trichterig,
8 mm lang, 6 mm ; Sep. linearlanzettlich, spitzig, gesgt, bla gelblichgrn; Pet.
ebenso geformt, blarosa, am Oberrand bzw. an der Spitze tief gesgt, weiter
unten weniger; Staubf. und Gr. sehr blagelb; N. 3, grngelb; Fr. rtlich, oval,
1,3 cm lang, 5 mm ; S. dunkel rtlichbraun, 1,2 mm lang, fein punktiert.
M e x i k o (Quertaro, wahrscheinlich bei Tarajeas).
293. Mamillaria pennispinosa Krainz Sukkde. (SKG.), II:20. 1948
Phellosperma pennispinosa (Krainz) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
92. 1951, comb. nud.
Flachkugelig, mit dicker Rbenwurzel, einzeln, ca. 3,5 cm , 3 cm hoch;
Scheitel nicht eingesenkt; Pfropfungen werden auch lnglich; W. zylindrisch,
57 mm lang, ca. 3 mm (unten), mit mikroskopisch feinen Flckchen, nach
Bz. 8:13; Ar. rund, kahl; Ax. nur anfangs etwas kurzfilzig, dann kahl; Rst. 16 bis
20, 58 mm lang, gerade, dnn, grauwei, die oberen von der Mitte ab zur Spitze
hin zunehmend rotbraun, stark fiedrig behaart, anfangs schrg abstehend, dann
verflochten; Mst. 1 (selten 3), davon nur der untere hakig, gerade abstehend.
etwas weniger gefiedert als die Rst., am Grunde gelb und knotig verdickt, nach
oben zu leuchtend braunrot bis heller brunlich, selten noch obere zustzliche Mst.,
wie etwas krftigere Rst., gerade; Bl. 1,5 cm lang, 1,2 cm breit; Pet. wei mit
karminrosa Mittelstreif, 5 mm lang, 2 mm breit; Schlund hellkarminrosa; Ov.
grn; Gr. bla gelbgrn; N. 34, gelblich; Fr. oval, ca. 5 mm lang, grn (s.
unten); S. schwarz, 0,75 mm gro, mit groem Hilum, feingrubig punktiert.
M e x i k o (Coahuila, im Sdwesten, zwischen rotbraunem, nacktem Gestein) (Abb.
31923193).
Dies soll die einzige Art mit behaarten Mittel- und Randstacheln sein (Krainz);
das wird aber z. B. auch bei M. pilispina gefunden. Eine Einbeziehung dieser kleinbltigen Art zu der lang- und grotrichterig blhenden Phellosperma, nur auf
Grund eines korkigen, aber kleineren Arillus, halte ich fr nicht hinreichend
begrndet; Krainz hat (Die Kakteen, C VIIIc) daher richtig die Phellosperma-Kombination in die Synonymie verwiesen.
Obige Beschreibung wurde nach der Originaldiagnose wiedergegeben, in der
die Fruchtangaben offenbar nach einer unreifen Frucht gemacht wurde. Die
Frchte sind, wie die Abbildung zeigt, karminrot, ca. 2,5 cm lang, mit haftendem Bltenrest. In Die Kakteen, C VIIIc, 1. Nov. 1956, hat Krainz seine
erste Angabe richtiggestellt, in der lateinischen Diagnose aber l. c. die erste, irrige
Beschreibung der Frucht wiederholt.
Mamillaria
3453
Abb. 3193. Mamillaria pennispinosa Krainz mit Frchten. Die Originalbeschreibung gibt
nur 56 mm lange Frchte an, sie sind hier aber ca. 2 cm lang. Ferner weisen sie oben
rote, stielige und zum Teil behaarte Gebilde auf, winzigen Seelilien hnelnd. Sie erklren
sich wohl als hnliche anomale Erscheinungen, wie sie das Fruchtfoto Abb. 2911 zeigt. Die
Fruchtlnge der Originalbeschreibung scheint nach unreifen Frchten angegeben zu sein.
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Mamillaria
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Mamillaria
rund, kahl; Ax. nackt; Rst. 9, 6 mm lang, fast gleich, feinnadelig, gerade, glatt,
steif, wei mit braunen Spitzen, horizontal strahlend; Mst. 1, 9 mm lang, nadelig,
glatt, steif, oben gehakt, unten nicht verdickt, purpurbraun bis schwarz, spter
heller; Bl. und Fr. unbekannt; S. schwarz, glnzend, kugelig-eifrmig, glatt oder
sehr fein punktiert, 0,7 mm lang. M e x i k o (Sonora, bei Alamos).
Mamillaria
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Nach Lindsay sind die Samen einzigartig durch ihre Einschnrung, aber diese
wird z. B. auch fr M. swinglei und M. sheldonii angegeben. Die Bl. hat eine aufflligere Rhre. M. boolii hnelt etwas M. insularis, hat aber nicht deren groe
Rbenwurzeln. Der Gr. mit den spreizenden N. berragt die Staubb. ein Stck.
299. Mamillaria marnierana Backbg. Cactus", Paris, 7:30, 130. 1951 (Notes
Jardin Botanique Les Cdres, 1:2. 1951)
Einzeln oder sprossend, bis 10 cm hoch, 6,5 cm ; Scheitel flach, nicht eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, konisch, 5 mm lang; Ax. kahl; Ar. etwas lnglich,
zuerst schwach filzig; Rst. bis ca. 30, bis 8 mm lang, wei, angepret, 3 obere
anliegende Rst. etwas krftiger, anfangs zum Teil schwach braunspitzig; Mst. 1,
krftig, fast pfriemlich, gerade aus der Areolenmitte vorgestreckt, sehr kurz, nur
2 mm lang, nur im Jungteil leicht nach oben geneigt, bald waagerecht abstehend;
Rst. dicht gegenseitig durchflochten und den Krper vllig verhllend; alle St.
anfangs ganz wei, spter rand- und mittelstndige mit schwach brunlichem
Ton am Fu, so da die Areole gleichsam umrandet erscheint, aber nur unter
der Lupe sichtbar; Bl. nur ca. 1,5 cm lang, bis ber 3,5 cm breit (zuweilen bis fast
4 cm ), breit ffnend und die Hlle stark umrollend; Pet. hell purpurkarminrosa
mit nur schwach dunklerer Mitte, breit l i n e a r, am Ende rundlich bis spitzig
verjngt, oder auch gestutzt und schwach ausgerandet; Staubf. karmin; Staubb.
dottergelb; Gr. karmin; N. ca. 5 mm lang, grnlich; Sep. bewimpert; Fr.?
M e x i k o (Sonora, bei Santana und San Bernardo auf Kalksteinhgeln) (Abb. 3195
3196 [3197]).
Die 1953 in den Notes du Jardin Botanique Les Cdres in Blte abgebildete
Pflanze stammt aus der Gegend von Santana.
Die Berechtigung dieser Art, wie von M. pseudoalamensis (s. dort), hat Buxbaum in Sukkde. (SKG.), V:16. 1954 (Funote), bestritten, und zwar mit einer
rein theoretischen Betrachtung,
die nicht unwidersprochen bleiben kann. Er vergleicht M. marnierana mit M. swinglei und
M. oliviae und erklrt sie fr
mit letzterer identisch. Er sagt
dabei Santana soll natrlich
heien: Santa Ana". Einmal
hat mir Schwarz den Standort
so aufgegeben und daher mu
es dabei bleiben, zum anderen
wei Buxbaum wohl nicht, da
diese Zusammenziehung im
Spanischen durchaus gebruchlich ist. Was nun M. oliviae anbetrifft, so hat Buxbaum bersehen, da L. Benson, der gute
Kenner der Arizona-Kakteen,
ber diese Art sagt (The Cacti
of Arizona, 121. 1950): ... ist,
wie Neomammillaria milleri Br.
& R., eine Form von M. micro- Abb. 3195. Mamillaria marnierana Backbg., in Becarpa. Britton u. Rose fhren stachelung und Bltenform vllig von der Mamillaria
M. oliviae" unterschieden und von
1 bis 3 Mst. an, der untere microcarpa-Form
Buxbaum irrtmlich mit ihr identifiziert.
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Mamillaria
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Erst spter blhte die Schwarz-Nr. 95 (Abb. 3195) mit ihrer sehr groen, umrollenden hellpurpurnen Blte, die somit als die r i c h t i g e M. marnierana-Blte
anzusehen und bei der allein schon die Form der Petalen ganz anders ist.
Welche Art die 1953 in Blte abgebildete Pflanze darstellt, vermag ich nicht zu
sagen, da die Bltenform von der der M. swinglei und M. sheldonii abweicht,
noch mehr die zahlreichere Bestachelung, die aber wieder nicht der von M. oliviae
gleicht, ebensowenig wie die Blte, die ja nach Benson die Form wie bei M. microcarpa haben soll, wo aber mehr umbiegende Pet., und zwar verhltnismig
schmal, abgebildet sind; vor allem aber sind fr diese bis 3 Mst. angegeben, bis
1,8 cm lang, whrend die M. marnierana von 1953 nur spter im Scheitel
lterer Pflanzen dunkle Hakenstacheln bildet. Bei M. microcarpa ist auch der
Scheitel rounded (Craig), bei den beiden als M. marnierana angesehenen
Pflanzen ist er typisch flach. Vielleicht war die unrichtige M. marnierana die
gleiche Pflanze wie Britton u. Roses (lt. Craig) unrichtige Abbildung Fig. 175
von M. sheldonii (s. auch dort), bei Hermosillo (Sonora) gesammelt (Abb. 3197).
Nach alledem mu es, wie gesagt, in Sonora mehr Formen geben, als bisher
beschrieben sind. Schwarz hielt die Pflanzen auch fr neu. Jedenfalls ist das hier
beigegebene Bild (Abb. 3196) der bltenlosen Pflanze die richtige M. marnierana,
ihre Blte gro, mit umrollenden, breitlinearen Petalen.
Abb. 3197. Die falsche Mamillaria marnierana mit ganz anders geformten, mehr trichterigen Blten, vielleicht Britton u. Roses Abbildung Fig. 175 der unrichtigen M. sheldonii
bzw. Schwarz Mamillaria sheldonii sp. alta. Die Aufnahmen zeigen, da diese schwierige
Formengruppe nicht mit voreiligen Identifizierungen zu klren ist.
3460
Mamillaria
Die 1953 abgebildete Pflanze mag eine weitere Spezies sein oder auch eine
Variett der M. marnierana. Keinesfalls lassen sich die Pflanzen mit M. oliviae
zusammenwerfen, wie es Buxbaum tut. Nur erschpfende Beschreibung der Unterschiede und eingehender Vergleich der bisher beschriebenen Arten vermgen
Klarheit in diese schwierige Formengruppe zu bringen.
300. Mamillaria pseudoalamensis Backbg. Cactus, Paris, 37:210. 1953
(Notes Jardin Botanique Les Cdres)
Weicht von Mamillaria marnierana dadurch ab, da die Randstachelzahl nur
ca. 23 betrgt, die nicht so stark verflechten wie bei ersterer, der Mst. etwas
lnger und einzeln abstehend, der Scheitel der Pflanze leicht eingesenkt, n i c h t
dagegen bei M. marnierana. Auerdem ist (wie in der lateinischen Diagnose gesagt) der Oberteil leicht verjngt. Die Blte ist trichterig, deutlich abstehend
durch den trichterigen Teil, vor allem nicht aufliegend wie bei der richtigen
M. marnierana, die Breite der Blte ist etwas ber 2 cm, der untere Bltenteil
(bergangsbltter) ist hell-oliv, nicht karminrosa wie bei der hakenstachligen
M. marnierana von 1953; Gr. karmin. M e x i k o (Sonora, bei Alamos) (Abb.
3198).
Buxbaums Ausfhrungen hierzu in Sukkde. (SKG.), V:16. 1954, sind ebenso
unsachlich wie bei M. marnierana, weil er von beiden offenbar nicht genug lebendes
Material kennt. Er meint, ich habe verschwiegen, da M. marnierana im Volltrieb die Bestachelung ebensowenig dicht verflochten sei wie bei M. pseudoalamensis; das knnte sich hchstens auf die sogenannte M. marnierana von 1953 beziehen; bei der echten M. marnierana sind sie stets dicht verflochten. Die Angabe zum
Scheitel verjngt hlt Buxbaum nur fr einen Wuchsfehler. Wie abwegig das ist,
zeigt Craigs Bild der M. alamensis, bei der letzterer eindeutig sagt body conical.
Ist dies etwa auch ein Wuchsfehler? Beide Arten stammen aus der Umgebung
von Alamos; bei beiden darf daher die einheitlich verjngte Wuchsform als normale
Gestalt angesehen werden, nur ist M. pseudoalamensis durch viel reichere Bestachelung unterschieden, M. alamensis durch weit weniger St. und stets mit
dunklem Hakenstachel. Verwunderlich ist danach kaum noch, da Buxbaum
M. pseudoalamensis als Synonym der M. inaiae bezeichnet, die 23 Mst. bildet.
9 mm lang, Ax. mit B., zylindrische
Krper bis 20 cm hoch, Pet. wei bis
krem, nur unten rosa und mit rosabrauner Mittellinie, Wuchs zylindrisch.
Auerdem wchst die Art am Golf von
Kalifornien.
Solche Art der Pflanzenkritik nur aus
Literaturstudium, wie sie Buxbaum
Abb. 3198.
Mamillaria pseudoalamensis Backbg., eine
weitere Art der schwierig zu klrenden M.
marnierana-Formengruppe aus Sonora; die
hier abgebildete Pflanze verjngt sich oben
genau so wie Mamillaria alamensis, zum Teil
noch viel aufflliger, hat aber nicht die Hakenstacheln der letzteren, die Randstacheln
zahlreicher und mehr verflochten.
Mamillaria
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3462
Mamillaria
Ich fhrte die Art zuerst in Europa ein; durch ihr reiches Sprossen ist sie
schnell zu vermehren und vor allem als Pfrpfling wuchs- und blhwillig und in
ihrer Zierlichkeit eine besonders schne Spezies der glockenbltigen Arten. Sie
wurde durch Craig und das Ehepaar Hilton 1937 entdeckt.
V. Wenig bekannte Arten:
Bis auf einige wenige inzwischen genauer bekanntgewordene Arten, die im Teil IV
aufgefhrt sind, enthlt dieser Teil jene von Craig als Little known Spezies
aufgezhlten Arten, zu denen er sagt: sie sind sehr kurz beschrieben, gewhnlich ohne Blten-, Frucht- oder Samenangaben. Auch die Typlokalitt ist selten
angegeben worden, so da ein Wiedersammeln sehr unwahrscheinlich ist. Als
Folge dessen werden nur wenige jemals identifiziert werden knnen. Wir fhren
sie hierauf, um sie wenigstens zu erwhnen, da bisher kein Versuch gemacht wurde,
eine solche Ausgabe zu bringen. Ich gebe sie mit der Beschreibung wieder, weil
einige doch bereits identifiziert werden konnten und es daher nicht ausgeschlossen
ist, da Pflanzen auftauchen, die nur diesen Beschreibungen entsprechen. Dafr
mu aber jedenfalls auch die krzere Diagnose wiederholt werden, bzw. es gengt
nicht, etwa nur die Namen und ihre Synonymie zu zitieren.
Die alphabetische Reihenfolge macht eine fortlaufende Numerierung unntig.
Mamillaria acicularis Lem. Cact. Gen. Nov. Sp. Mon., 34. 1839
Cactus acicularis Kuntze.
Kugelig, mit eingesenktem Scheitel; W. blagrn, oval, konisch, Basis vierflchig, 8 mm lang, unten 810 mm breit; Ar. klein, rund, mit langer Wolle:
Ax. weiwollig; Mst. 1, ca. 25 mm lang, nadelig, goldgelb, spter gelblich, abstehend; Rst. 6, fast gleich lang. 810 mm lang, goldgelb, spter gelblich, horizontal spreizend. Mexiko (Dietrich).
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B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
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gerade, untere gebogen, alle gelblichbraun, Spitze dunkelbraun bis schwarz, aufund abwrts stehend; Rst. 12, 46 mm lang, borstendnn, gerade, wei, horizontal strahlend; Bl. trichterig, 12 mm lang; Sep. grnlichrot, weirandig, lanzettlich, spitzig; Pet. weilichrot. rosa Mittellinie, lanzettlich, zugespitzt; Staubf.
rosenrot; Staubb. gelb; N. 6. weilich bis rosenrot; Fr. und S. unbekannt.
M e x i k o.
Mamillaria bonavitii Schmoll (Katalogname)
Halbrund, mit flachem Scheitel, bis 8 cm breit und 6 cm hoch gesehen; W.
rundlich; Bz.-Ordnung und Saft unbekannt; Rst. ca. 16, berwiegend seitlich
strahlend; Mst. bis 6, Basis nur schwach verdickt, lnger und krftiger als die Rst.,
schwach spreizend, zwei je seitwrts, einer abwrts und einer zum Scheitel gekrmmt aufwrts gerichtet, Farbe variabel bis ziemlich dunkel; Bl. unbekannt:
Fr. ca. 18 mm lang, oben 6 mm dick, unten wei, oben blagrn, wenig saftig
bzw. nur geringe weie Pulpa; S. hellbraun, glatt, lnglich-oval bis am Ende
spitzlich, Hilum subbasal, strichfrmig, wei und von einer schwarzen Linie umgeben. M e x i k o (Standort unbekannt) (Tafel 251, unten). Frucht- und Samenangaben nach K. Shurly.
Mamillaria breviseta Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:251. 1849
Cactus brevisetus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 7,510 cm hoch, 57,5 cm breit; W. dunkelgrn,
ovoid-konisch, unten vierflchig, 4 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, kurz
weiwollig, dann goldgelb; Ax. kurzwollig, weie B.: Mst. 815, 612 mm lang,
borstenfrmig bis nadelig, steif, gerade, weilichgelb, dunkelrot gespitzt; Rst. 20
bis 22, 24 mm lang, borsten- bis haarfrmig, wei. M e x i k o.
Mamillaria caespititia DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828
M. caespitata Don M. nitida Scheidw. Cactus caespititius Kuntze.
Kugelig, unten sprossend; W. oval, klein, 8 mm gro; Ar. kahl; Ax. nackt:
Mst. 12, lnger, gerade, steif, gelb bis wei, spter grau; Rst. 911, gerade,
gelb bis wei, spter grau, strahlend. M e x i k o [Coulter] (? Mineral del Monte.
Hidalgo; Oaxaca [Frster]).
Bei Labouret ist ein Synonym M. crebrispina nitida. Zweifelhaft ist, ob hierher
M. caespititia minima gehrt (MfK., 28. 1896), vielleicht eher zu M. prolifera.
Pfeiffer schrieb caespiticia, Rmpler caespitita; nach Britton u. Rose
eine wenig bekannte Art.
Craig sagt: K. Schumann htte die Art auch noch zu M. pusilla gestellt; er
sagt dort aber ausdrcklich M. caespititia hort. non DC. Nach Craig wegen
zu kurzer Beschreibung zu keiner bekannten Art zu stellen; Buxbaum bezeichnet
sie trotzdem als Synonym von Mam. multiceps [Sukkde. (SKG.), V:23. 1954],
Mamillaria cirrosa Pos. Allg. Gartenztg., 21:94. 1853
M. cirrhosa K. Sch. M. centricirrha cirrhosa Schelle; bei Britton u.
Rose: Synonym von M. magnimamma Haw.
Kugelig, 7,5 cm breit, 6 cm hoch; W. dichtstehend, blulichgrn, vierflchig,
pyramidal, vierkantig, unten gekielt; Ar. mit etwas Wolle: Ax. nackt; Mst. 23.
46 cm lang, der untere oft strker verlngert, gewunden, rtlichgrau, Spitze
schwarz; Rst. 6, 24 mm lang, wei; Bl., Fr. und S. unbekannt. Herkunft
ungewi, wahrscheinlich M e x i k o (Typlokalitt San Agostin de Palmar).
Wegen der 23 Mst. nicht zu M. magnimamma gehrend, sondern ungeklrte
Art. Schumann hielt den Namen fr ein Synonym von M. centricirrha.
Mamillaria
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Mamillaria
Mamillaria crebrispina DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828
Cactus crebrispinus Kuntze.
Von unten sprossend, oval, 5 cm hoch, 3,5 cm ; W. oval, zusammengedrckt:
Ar. nackt; Ax. nackt; Mst. 3, gerade, braun, abstehend spreizend; Rst. 1617.
gerade, wei, verflochten; Bl. und Fr. nicht bekannt. M e x i k o (nach Frster:
San Luis Potos).
Pfeiffer hielt die Art fr M. conoidea (Neolloydia conoidea) nahestehend. In
Allg. Gartenztg., 247. 1840, wurde sie als Synonym von M. diaphanacantha (Neolloydia conoidea) genannt. Rmpler fhrt als Synonymie obiger Art an: M. coronata Scheidw. und M. polychlora Scheidw., aber ohne die Bltenmerkmale ist
darber nichts Genaues zu sagen.
Mamillaria cylindracea DC. Rev. Fam. Cact., 17:111. 1829
Mamillaria cylindrica Don non Hitch., Gen. Syst. Gard. Bot., 157. 1834
Cactus cylindraceus Kuntze.
Einzeln, zylindrisch, 12,5 cm hoch, 2,5 cm ; W. tiefgrn, oval; Ar. fast kahl:
Ax. etwas borstig; Mst. 2, 68 mm lang, steif, abstehend; Rst. 2530, 34 mm
lang, wei. M e x i k o.
Diese Art wurde verschiedentlich zu M. coronaria und M. eriacantha gestellt,
von denen sie abweicht. Craig stellt hierher auch M. cylindrica flavispina Lab.
(Cactes, 88. 1853) (Britton u. Rose: zu M. eriacantha).
Cactus cylindricus Ortega (Nov. Rar. Plant., 128. 1797) gehrt nicht hierher, da
der Saft der Pflanze milchig und die Randstachelzahl geringer ist (s. M. hamata).
Mamillaria divaricata Forb. Journ. Hort. Tour., 150. 1837
Zylindrisch, gegabelt; Mst. gelblichrosa; Rst. wei.
Eine undefinierbare Art.
Mamillaria divaricata hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., 370. 1886
Abgeflacht-kugelig, Scheitel eingesunken; W. graugrn, vielflchig. Oberkante
vorgezogen; Ar. und Ax. mit Wolle; Mst. 23, 3 cm lang, die unteren gebogen.
alle silbergrau, Spitze braun, spreizend; Rst. 34, viel krzer, allseitig spreizend:
Bl. und Fr. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Schumann fhrt diese Kombination nicht an, ebensowenig Schelle und
Britton u. Rose.
Mamillaria divaricata Dietr. Allg. Gartenztg., 16:210. 1848
Cactus divaricatus Kuntze.
Kugelig; Scheitel eingesunken, 5 cm und hoch; W. blaugrn, wei punktiert,
zusammengedrckt, gerundet vierseitig; Ar. rund, kahl; Ax. wollig; Mst. 2, 6 mm
lang, nadelig, dunkel, auf- und abwrts abstehend; Rst. 16, 5 mm lang, borstig,
steif, wei, dunkelbraun gespitzt, spreizend; Bl. klein, 8 mm lang, 1 cm ; Sep.
brunlichrot, breitlanzettlich, zugespitzt; Pet. karmin, ganzrandig, lanzettlich,
scharf zugespitzt; Staubf. unten wei, oben dunkelrot; Staubb. gelb; Gr. karmin:
N. 6, klein, dnn, gelb. M e x i k o ? (Herkunft unbekannt).
Da es mehrere M. divaricata gibt, bzw. man die Frster-Rmplersche wohl
als von der Dietrichschen nicht unterschieden ansah resp. dabei dann nur die
Randstachelzahl der M. divaricata hort. vor Augen hatte, haben Schumann,
Schelle und Britton u. Rose M. divaricata Dietr. zu M. magnimamma (bei
Schumann und Schelle: als M. centricirrha) gestellt. Dies ist aber wegen der
16 Rst. nicht mglich, auch wegen der Mst. nicht, die gewhnlich bei M. magni-
Mamillaria
3469
mamma fehlen. Aus dem gleichen Grunde kann aber auch M. divaricata hort.
nicht zu letzterer gestellt werden, abgesehen davon, da das Fehlen der Bltenangaben keine sichere Identifizierung gestattet.
Mamillaria ebenacantha Shurly n. sp.1)
Breitrund, einzeln; W. breit nach unten verlaufend, 4kantig, wahrscheinlich
mit Milchsaft; nur Rst., meist 4, anfangs schwarz; die Ax. sind zumindest in der
Bltenregion wollig und mit einigen zum Teil krftigeren B. versehen, letztere
im allgemeinen so lang wie die W. werdend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(Standort nicht bekannt) (Abb. in Bd. VI).
Angaben nach einem Foto von E. Shurly (Kat.-Name Schmoll). Die Art wrde
im Craig-Schlssel zu den ersten acht Arten zu stellen sein, weicht von allen
aber durch ihre stets nur 4 schwarzen, pfriemlichen Rst. sowie durch ihre einzelne,
breitrunde Wuchsform bzw. die der W. ab. Sie entspricht auch keiner der
Craigschen Beschreibungen unter wenig bekannte Arten.
Mamillaria eborina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:309. 1849
Cactus eborinus Kuntze.
Sulig, 7,510 cm hoch, 6 cm ; W. gelblichgrn, ovoid-konisch, stumpf gekielt, oben gerundet, 68 mm lang, 46 mm breit (unten); Ax. mit Wolle und
weien B.; Mst. 47 (meist 4), die 3 oberen 10 mm lang, die unteren 1416 mm
lang, krftig, gerade, steif, wei mit braunen Spitzen und ber Kreuz stehend;
Rst. 2022, 610 mm lang, die untersten die lngsten, alle wei; Bl. und Fr.
unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria echinops Scheidw. LHort. Belg., 95. 1838
Neomammillaria echinops Fosbg., Bull. Soc. Calif. Acad. Sci., 5. 1931.
Einzeln, kugelig, 8 cm ; W. hellgrn, undeutlich vierseitig, mit Milchsaft;
Ax. mit Wolle und B.; Mst. 4, pfriemlich, wei, Spitze rtlich, spter grau, ber
Kreuz; Rst. 1213, 3 oberste krzer, alle borstig, wei; Bl. unbekannt; Fr. rot,
keulig, 8 mm lang. M e x i k o.
Scheidweiler hielt sie fr der M. polyedra nahestehend, was schon Britton
u. Rose bezweifelten; Dietrich (Syn. Plant., 92. 1843) und nach ihm Frster
stellen obige Art zu M. oothele Lem. (eine heute nicht mehr bekannte Art), die
nach Britton u. Rose bzw. ihrer Beschreibung nach sehr abweicht.
Mamillaria emundtsiana hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., 11:341. 1886
Kugelig; Scheitel eingesunken; W. blulichgrn, stumpf 4kantig bis konisch,
68 mm lang, mit Milchsaft; Ar. mit reicher Wolle, ebenso die Ax., spter kahl;
Mst. 0; Rst. 35 (6), seitliche lnger, bis 15 mm lang, stark, silbergrau, dunklere Spitze, zurckgebogen; Bl. und Fr. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
In C. & S. J. (US.), 86. 1939, als M. edmundtsiana erwhnt.
Mamillaria erectacantha Frst. Allg. Gartenztg., 15:50. 1847
Cactus erectacanthus Kuntze.
Kugelig, 3,5 cm hoch und breit; W. dunkelgrn, konisch, unterseits gekielt,
4 mm lang und unten breit; Ar. anfangs weiwollig; Ax. nackt; Mst. 1, 68 mm
lang, steif, brunlich mit dunkler Spitze, aufrecht; Rst. 1011, 26 mm lang,
seitliche lnger, wei, braunspitzig, strahlend; Bl. und Fr. nicht bekannt. Herkunft unbekannt.
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digen, die oberen 810 mm lang, die unteren 1618 mm lang, alle nadelig, strker als die Rst., gerade oder hakig, braungelb bis rtlich, unten heller, unregelmig ber Kreuz; Rst. 2426, durchsichtig schwefelgelb, obere 4 mm lang,
untere bis 8 mm lang, alle borstenfein, gerade oder etwas gebogen, horizontal
spreizend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria flavicoma hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., II:298. 1886
Kugelig, Scheitel vertieft; W. hellgrn, konisch: Ar. etwas filzig; Ax. etwas
weiwollig; Mst. 6, 1215 mm lang, der obere der lngste, schwach gebogen, allseits gerichtet, steif, anfangs gelb, Basis brunlich; Rst. 2224, feinborstig,
strahlig, gelb, spter wei; Bl. rot, in mehreren Reihen. Herkunft unbekannt.
Aus der Sammlung Haage, Erfurt, stammend.
Die Pflanze war 8 cm lang, der Scheitel schn gelbfilzig.
Mamillaria geminata Scheidw. Allg. Gartenztg., 9:42. 1841
Cactus geminatus Kuntze.
Dichotomisch verzweigend, Scheitel eingesenkt; W. grn, vierseitig-pyramidisch,
8 mm lang, mit Milchsaft; Ar. anfangs wollig; Ax. wollig; Mst. 1, 6 cm lang,
krftiger, schwarz, gebogen; Rst. 6, 5 mm lang, schwrzlich, sternfrmig strahlend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Oaxaca, auf 5000 Fu [1500 m]).
Craig meint, diese Art knnte mit M. confusa v. centrispina identisch sein,
aber mangels Kenntnis der Blte kann dies nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Mamillaria glabrata SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 109. 1850
Cactus glabratus Kuntze.
Halbkugelig; W. spreizend, blulichgrn, unten vierseitig, verjngt, oberseits
gerundet, mit Milchsaft; Ar. oval, in einer kleinen Furche, verlngert, wollig,
spter kahl; Ax. hufig nackt; Mst. 13, sehr kurz bis fehlend, abstehend, gelb
bis braun; Rst. 1214, untere lnger, steif, etwas zurckgebogen, wei bis bla
gelbbraun, der untere aus einer Art Furche; Bl.
und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Potts berichtete die Art aus Chihuahua. Die
Angabe Milchsaft stammt von Craig, weil SalmDyck die Art frher bereits mit M. caput-medusae
und M. heyderi verglichen hatte.
Mamillaria glareosa Bd. Mamm.-Vergl.Schlssel, 59. 1933
Sehr klein, flachkugelig; W. 4kantig, oben
stumpflich, mit Milchsaft; Ax. wollig; Mst. 1, krftiger; Rst. 9, bis 6 mm lang, die drei oberen dnner,
weilich die brigen so lang wie der mittlere,
wie dieser braun und pfriemlich; Bl. unbekannt.
M e x i k o (W-Niederkalifornien; auf 28 Breitengrad [Bdeker]) (Abb. 3203).
Vielleicht ist M. dawsonii (Hough.) Craig ein
Synonym dieser Art.
Abb. 3203.
Mamillaria glareosa Bd., wahrscheinlich der erste Name
fr M. dawsonii (Hought.) Craig. (Foto: Heinrich.)
Mamillaria
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Abb. 3204. Mamillaria grusonii Rge. Eine groe, heute wohl verschollene gute Art aus der
Sierra Bola des mexikanischen Staates Coahuila. (Foto: Tiegel.)
3474
Mamillaria
nicht immer krzer; die Ax. ohne B. Anscheinend hatte Tiegel spter die
Pflanze von Schmoll, Cadereyta, erhalten. Eine gute und charakteristische Art.
M. grusonii v. rubescens hort. war ein Handelsname von Berge in MfK., 48.
1892.
Mamillaria haematactina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 16:266. 1848
Cactus haematactinus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, bis 10 cm hoch, 6 cm ; W. dunkelgrn, ovoid bis
konisch, 6 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, anfangs kurzwollig; Ax. kurzwollig, 24 B., 24 mm lang; Mst. 12, 68 mm lang, die oberen lnger, nadelig.
krftiger als die Rst., alle zuerst blutrot, dann wei mit roter Spitze; Rst. 2022.
46 mm lang, die oberen krzer, alle borstenfein, wei, einige rotspitzig.
M e x i k o.
Mamillaria hamata Lehm. Delect. Sem. Hamb., 1832
Cactus cylindricus Ortega, Nov. Rar. Pl. 128. 17971) non Lamarck (1783).
Mamillaria hamata v. longispina SD. M. hamata v. brevispina SD.
M. hamata v. principis Lab. Cactus hamatus Kuntze Neomammillaria
hamata Br. & R., The Cact., IV:140. 1923.
Pfeiffer beschreibt die Art: Einzeln, fast eifrmig-oblong; Ax. fast kahl
(subnudis); W. pyramidisch-konisch; Ar. bewollt; B. (Rst.) 1520, ungleich,
stechend, strahlend, wei; innere (Mst.) 34, aufgerichtet, der unterste sehr verlngert, gehakt. Der M. coronaria nahestehend (Pfeiffer gibt aber bei M. coronaria Haw. non K. Sch. als Synonym an: Cactus coronatus Willd., der keine
Mamillaria gewesen sein kann [s. unter M. coronaria], so da dieser Name schon
zu Pfeiffers Zeit miverstanden wurde).
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 92. 1850) gibt folgende Beschreibung: Aufrecht, fast zylindrisch; Ar. etwas borstig; W. konisch, etwas gedrckt, Kuppe
schief gestutzt; Ar. oval, bald kahl; Rst. 1820, untere lnger, wei, Spitze
gelbbraun bis brandig; Mst. 46, spreizend, brunlich, die oberen fast gleichfrmig nadelig, der unterste lngere an jungen Pflanzen sehr stark gehakt.
Die Art variiert in der Lnge und der oft braunen Farbe, statt des gehakten an
alten Pflanzen ein gerader, nadeliger St.; Perigonrhre zylindrisch, grn, nach
oben eigentmlich bauchig erweitert, purpurn, an der ffnung zusammengezogen, am Rande erweitert; N. 6, kleinkugelig, grn. M e x i k o.
Nach Britton u. Rose als milchend beschrieben, wovon weder Pfeiffer
noch Salm-Dyck etwas sagen; nach Heinrich soll die Art auch milchen (Rmpler erwhnt nichts davon, vielleicht handelt es sich um eine hnliche Erscheinung
wie bei Mamillaria sp., unter M. rossiana erwhnt).
Hiermit hlt Heinrich fr wohl identisch, weil genau so geformte Blten aufweisend: M. heeriana Backbg. nom. cat. Schwarz, neuerdings oft eingefhrt; sie
hat bei ihm auch gerade Mst. gebildet, neben hakigen. (Abb. 3205)2).
Schumann stellt die obige Art zu M. coronaria (d. h.: M. neocoronaria, wie sie
jetzt heit), die jedenfalls wrigen Saft hat. M. principis Monv. in Labouret
(Monogr. Cact., 34. 1853) wird als Synonym von M. hamata principis genannt.
1
)Nach Shurly 1797, nicht 1800 (Britton u. Rose), und angeblich als Mamillaria
(Shurly: Spec. Names and Syn. of Mam., 19. 1952); der Name Mamillaria stammt aber
erst aus dem Jahr 1812. Siehe hierzu auch unter M. neocoronaria Knuth.
2
)Die von Krainz in Kakt. u. a. Sukk., 11:3. 47. 1960, angekndigte Beschreibung des
ursprnglich von mir stammenden Namens ist also bereits im voraus strittig.
Mamillaria
3475
Abb. 3205. Mamillaria hamata Lehm.? (M. heeriana Backbg. n. nud.), mit den von SalmDyck erwhnten bauchig erweiterten Blten, die Frchte grn bis rot. Die Originalabbildung ist undefinierbar.
3476
Mamillaria
Craig vergleicht diese Art mit einer im Zopilote Canyon, Mexiko (Guerrero,
nahe dem Rio Balsas), gefundenen lnglichen Art, aber nur wegen der Lnge. Eine
genaue Identifizierung ist nicht mglich. Die unzulngliche Originalzeichnung
lt gar keine Hakenstacheln erkennen; diese Pflanze ist auffllig zylindrisch,
die Jungtriebe sind keulig.
Unter dem Namen Mamillaria mihavoinandis hort. Mller (Marrakesch) sah
ich eine hnlich hakenstachlige Pflanze bei dem Zchter Thiemann,
Bremen, nicht milchend, nur schwachwollige Axillen ohne Borsten (Abb. 3212).
Ich habe sie nicht bei den beschriebenen Arten unterbringen knnen.
Mamillaria haynii Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 402. 1844 bzw. Bot. Ztg.,
833. 1844
Erste Schreibweise: M. heinii Ehrenbg., vom Autor spter gendert.
M. digitalis Ehrenbg. M. haynii viridula SD. M. haynii minima SD.
Cactus heinei Kuntze.
Sprossend, zylindrisch, Scheitel etwas vertieft, bis 10 cm hoch, 6 cm ; W.
grn, dick, vierseitig, gestutzt, oben gerundet, 6 mm lang, unten 4 mm breit;
Ar. verlngert, wollig; Ax. wollig; Mst. 24, 816 mm lang, der unterste am
lngsten, etwas krftiger, steif und hakig, alle rtlichbraun; Rst. 1820, 28 mm
lang, strohgelb, die oberen horizontal spreizend, die unteren abstehend; Bl. rtlich.
M e x i k o.
Einige Autoren haben diese Art zu M. umbrina gestellt, was aber nicht sicher
ist (s. auch dort).
Mamillaria helicteres DC. Prodr., 460. 1828
Cactus helicteres Mocio & Sess, Fl. Mex. (nur Zeichnung). M. convoluta St. Lag.
Einzeln, oval, glatt; W. in zahlreichen fast vertikalen Reihen angeordnet,
oben stacheltragend; Bl. rosenrot, etwas lnger als die Hcker. M e x i k o.
Abb. 3206. Mamillaria irregularis DC. Die einzige mir bekannte, der Beschreibung dieser Art
entsprechende Pflanze; Blte nicht bekannt. (Foto: De Laet.)
Mamillaria
3477
3478
Mamillaria
Craig diskutiert die ungewhnliche Furche, womit aber wohl nur die gelegentlich auftretende Vertiefung der Ar. (wie z. B. bei M. glabrata oder M. ingens)
gemeint ist.
Mamillaria kunthii Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 402. 1844 (bzw. Bot. Ztg.,
2:835. 1844)
Cactus kunthii Kuntze.
Beschreibung nach Rmpler (Handb. Cactkde., 287. 1886): Halbkugelig,
kaum etwas gedrckt; Ax. wollig und borstig: \V. pyramidenfrmig, an der Basis
vier-, oben fnfteilig, stumpf, dunkelgraugrn: Stachelpolster lnglich, anfangs
wollig; Rst. 20, sehr klein, ungleich lang, weilich; Mst. 4, stark, gerade oder
etwas gebogen, der oberste der lngste, schmutzigwei, braun oder schwarz gespitzt. Die Ehrenbergsche Originalpflanze war 5 cm hoch bei 8 cm Durchmesser. Die Herkunft wurde nicht angegeben, war aber Mexiko, woher
sie wieder eingefhrt wurde. (Abb. 3208.)
Craig stellt die Art als Synonym zu M. elegans, indem er hier offensichtlich
K. Schumann folgt. Dies ist unrichtig, da die Pflanze Borsten in den Axillen hat.
M. elegans nicht. Heinrich hat die Art fotografiert (Abb. 3208); sie zeigt in der
Bltenzone wie im Scheitel strkere Wolle, wird im Alter etwas lnglich, scheint
auch zuweilen strker zu sprossen. Heinrichs Pflanze hatte den gleichen Durchmesser, wie ihn Rmpler angibt, und entsprach genau der Beschreibung. Leider
ist ber den Saft nichts bekannt, ebensowenig ber die Blten (vermutlich rot).
Abb. 3208. Mamillaria kunthii Ehrenbg. Eine von Craig irrtmlich zu M. elegans DC.
gestellte gute Art. (Foto: Heinrich.)
Mamillaria
3479
Abb. 3209. Mamillaria leucocentra Berg. Nach Heinrich diese Art, aber nur mit 24
Mittelstacheln (Originalbeschreibung: 56), doch ist die Stachelzahl manchmal variabel.
(Foto: Heinrich.)
220
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3480
Mamillaria
strker wolligen Scheitel ab, sie ist auch mehr rundlich; Rst. borstenfein, zahlreicher; Mst. stets 4; Saft unbekannt, auch ob B. in den Ax. Am ehesten hnelt
die Pflanze M. morganiana, die aber zumindest anfangs einige lngere Axillenhaare bildet, diese bis 2 cm lang; Bl. und Fr. sind unbekannt, ebenso der Standort
in Mexiko. (Angaben nach einem Foto von E. Shurly.) Abb. in Bd. VI.
Mamillaria leucodictia Lke. Allg. Gartenztg., 16:330. 1848
Cactus leucodictyus Kuntze.
Einzeln, kugelig, Scheitel vertieft, 7,5 cm und hoch; W. grn, pyramidisch.
8 mm lang, 45 mm breit (unten); Ar. zuerst schneewei bewollt; Ax. anfangs
wollig, dann kahl; Mst. 34, 1214 mm lang, krftiger, etwas gebogen, am
Grunde rosenrot bis hornfarben, dunkelbraun gespitzt; Rst. 2428, die oberen
6 mm lang, die seitlichen und unteren 10 mm lang, alle borstenfrmig, wei, am
Grunde rosenrot, verflochten; Bl. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Sie steht nach Walpers M. micans nahe, die vielleicht zur Formengruppe der
M. elegans gehrt.
Mamillaria livida Fenn. Allg. Gartenztg., 15:66. 1847
Cactus Hindus Kuntze.
Einzeln, verlngert-kugelig, 10 cm lang, 8 cm ; W. grau, konisch, 7 mm lang.
4 mm breit (unten); Ax. weiwollig; Mst. 4, 6 mm lang, steif, zuerst brunlich, spter wei mit schwarzer Spitze, ber Kreuz; Rst. 2426, 4 mm lang.
M e x i k o.
Fennel stellt hierher M. farinosa, unbeschrieben.
Mamillaria loricata Mart. In Pfeiffer, En. Cact., 13. 1837
Mamillaria heteracantha Mart., 1829 nur als Name. Coryphantha loricata
Lem. Cactus loricatus Kuntze.
Einzeln, fast kugelig, 45 cm ; W. blulichgrn, oval, am Grunde vierflchig.
5 mm lang; Ar. dichtwollig; Ax. wollig; Mst. 2, 810 mm lang, gerade, strker
als die Rst., Spitze schwarz, die unteren abwrts zurckgebogen; Rst. 12, 68 mm
lang, steif, gelb, horizontal strahlend; Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Die unbeschriebene M. heteracantha stellte Pfeiffer 1837 als Synonym hierher.
Nach Shurly ist dies wahrscheinlich eine Coryphantha gewesen.
Mamillaria macracantha DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828
Mamillaria centricirrha macracantha K. Sch. Neomammillaria macracantha (DC) Br. & R., The Cact., IV:79. 1923. ? M. macracantha v. retrocurva Kell., Kaktkde., 6:86. 1937.
Einzeln, flachkugelig, 45 cm hoch, 1015 cm ; W. oval bis etwas vierseitig; Ax. mit etwas dichter Wolle; Mst. 12, bis 5 cm lang, etwas kantig
wei bis brunlich; Rst. 0; Bl. nicht genau bekannt. M e x i k o (Zentralplateau?)
(Abb. 3210).
Craig fhrt die Art als unzureichend bekannt auf. Britton u. Rose verzeichnen
sie als eigene Art und nennen als hierhergehrende Synonyme noch Cactus macracanthus Kuntze und C. alternatus Coult., Namen, die bei Craig fehlen, der auch
irrtmlich Schelle als Autor der M. centricirrha macracantha angibt, obwohl
schon Schumann diese Variett abbildete (Fig. 93). Craig sagt auch Rmpler
stellt sie zu M. zuccarinii, aber diese hat Rst. Ich finde diese Angabe bei Rmpler
nicht, der in Handb. Cactkde., II:377. 1886, M. macracantha als eigene Art an-
Mamillaria
3481
Abb. 3210. Mamillaria macracantha DC. Von Schumann zu M. centricirrha Lem. gestellt,
von Britton u. Rose als eigene Art angefhrt, von Craig als unzureichend bekannt bezeichnet; auffallend ist der strker wollige Scheitel. (Foto: Heinrich.)
Die Art gehrt zweifellos in den Formenkreis der M. centricirrha und M. magnimamma.
Nach Keller ist die v. retrocurva Kell, unterschieden durch kugeligen Wuchs
(Typus der Art flacher und breiter), an der Spitze rotviolett getnte W., beide
Mst. leicht nach oben gebogen; sehr selten noch 23 ganz kleine Mst., sonst diese
1
)Rmpler scheint die richtige M. macracantha (Syn. M. zuccariniana hort. non Mart.)
beschrieben zu haben, da er ausdrcklich von 12 dauernden Stacheln spricht; er erwhnt
allerdings auch, da (wenigstens bei der von ihm gesehenen Pflanze) zuerst 34 kleinere
vorhanden sind, die bald abfallen. Das kommt wohl auch sonst vor. Vielleicht hat De Candolle dies an seinem Exemplar nicht gesehen. Nach Britton u. Rose gehrt der Name
Frsters M. macrantha hierher, nach Craig irrige Schreibweise Labourets.
Nach Rmpler sind die verbleibenden Stacheln der M. zuccariniana aschgrau, schwarz
gespitzt, die lngeren der M. macracantha braun oder schwarz (auch weilich, oder nur im Alter?:
Backeberg).
220*
3482
Mamillaria
in der Lnge sehr variabel, bis 3 cm lang. Die Variett ist hauptschlich durch
die aufwrts gebogenen, anfangs hornfarbenen bis schwarzen Mst. unterschieden.
Man kann also M. macracantha v. recurva Kell. auch als gute Variett ansehen
(Abb. 3211).
Nach Kellers Bericht l. c. ist die Art in Europa vorhanden. Es sollen aber
034 Rst. vorkommen, sehr kurz und weilich, sowie 2 Mst., auf- und abwrts
gebogen, anfangs fast schwarz. Danach handelte es sich hier um eine andere als
die oben beschriebene Pflanze, die nur weiliche bis brunliche (oder schwarze) Mst.
hat, die Rst. nach Rmpler spter fehlend.
Abb. 3211. Mamillaria macracantha v. retrocurva Kell., nach Dr. Keller durch mehr
aufwrts gekrmmte Mittelstacheln unterschieden, aber ohne den wolligeren Scheitel der
Abb. 3210; diese Pflanze gehrt vielleicht mehr in die Nhe der M. centricirrha Lem.
Mamillaria
3483
3484
Mamillaria
Abb. 3213. Mamillaria velthuisiana hort. (Mller, Marrakesch), eine nur dem Namen nach
bekannte, weilich bestachelte, Milchsaft fhrende Pflanze mit variablen Mittelstacheln.
(Ein Bastard?) (Sammlung H. Thiemann, Bremen.)
Mamillaria
3485
1214 mm lang, alle gerade, hornfarben, abstehend; Bl., Fr. und S. nicht bekannt. Herkunft unbekannt.
Die gewhnlich als Synonym angesehene M. ovimamma sollte nach Craig zumindest als Variett angesehen werden, da sie mit nur 1 Mst. und 89 Rst. beschrieben wurde.
Mamillaria palmeri Jac. non Bd. Allg. Gartenztg., 22:82. 1856
[M. palmeri (Coult.) Bd. = M. neopalmeri Craig.]
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, 12 cm hoch, 67 cm ; W. dunkelgrn, breitbis zylindrisch-konisch, zusammengedrckt, mit wrigem Saft; Ar. rund, 3 bis
4 mm lang, weiwollig; Ax. mit dicker Wolle; Mst. 4, 46 mm lang, die unteren
lnger, alle gerade bis etwas gebogen, am Fu bernsteingelb, oben rtlichbraun,
zurckgebogen; Rst. 2426 (lt. Grke auch 1822), 47 mm lang, die oberen
krzer, alle gerade, borstenfein, durchsichtig wei, meist seitwrts gerichtet, verflochten und die Pflanze bedeckend; Bl. trichterig, 1517 mm lang, 20 mm breit;
Sep. grnlichgelb mit rtlichgelbem Mittelstreif; Pet. hell grnlichgelb, gelbroter
feiner Mittelstreif, scharf zugespitzt, am Ende geschlitzt; Staubf. wei; Staubb.
Chromgelb; Gr. wei, oben hellkarmin; N. 4, hellgrn, 2,5 mm lang. Herkunft
unbekannt.
Die Bltenangaben stammen von Grke (MfK., 174. 1906); er sah die Pflanze
in Dahlem in Blte und bezeichnete sie als gute Art.
Mamillaria persicina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:250. 1849
Cactus persicinus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch; W. graugrn, robust, ovoid-konisch, oben gestutzt,
6 mm lang, unten ebenso breit; Ar. oval, zuerst wollig; Ax. mit Wolle und B.;
Mst. 616, 810 mm lang, einer mehr zur Mitte, die unteren 1214 mm lang,
starknadelig, steif, untere gehakt, hellrot, spreizend; Rst. 2226, die unteren
56 mm lang, die oberen 2 mm lang, borstig, wei; Bl., Fr. und S. unbekannt.
M e x i k o.
Mamillaria phaeotricha Monv. (1846 als Katalogname), in Labouret, Monogr.
Cact., 39. 1853
Cactus phaeotrichus Kuntze.
Kugelig, W. konisch, unten etwas zusammengedrckt, oben gestutzt; Ar. rund,
weiwollig, spter kahl; Ax. nackt; Mst. 46, etwas zurckgebogen, wei bis
oben rot, abstehend spreizend; Rst. 1820, die oberen krzer, wei. M e x i k o.
Abweichende Namen bei Britton u. Rose und Craig sind Schreib- und Druckfehler und bleiben daher hier unbercksichtigt.
Mamillaria plecostigma Meinshsn. Wochschr. Grtn. Pflanz., 1:27. 1858
Ibid.: v. minor Meinshsn. v. major Meinshsn. Cactus plecostigma
Kuntze.
Sprossend; Einzelkpfe zylindrisch; W. zylindrisch, oben stumpflich, gestutztmit wrigem Saft; Areolen schwachwollig; Ax. zuerst nackt, dann mit biegsamen B.; Mst. 34, 23 obere gerade, untere hakig, alle erst gelb, dann rotbraun; Rst. 1620, borstig, wei, seitlich strahlend; Bl. glockig; Sep. purpur,
braun-ziegelrot, Rand gelb; Pet. fleischrosa, schmutzigbraune Mittellinie, nicht
gespitzt; N. 45, kurz; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Die v. minor hat schlankere W., die Bl. nur halb so gro.
3486
Mamillaria
Mamillaria pleiocephala Rgl. & Klein Ind. Sem. Hort. Petrop., 47. 1860
Cactus pleiocephalus Kuntze.
Sprossend; W. graugrn, pyramidisch, unten vierseitig, zusammengedrckt,
oben gestutzt, 1 mm lang und breit, Milchsaft (?); Ar. etwas oval, anfangs weiwollig; Ax. zuerst wollig; Mst. 12 (selten 3), 26 mm lang, anfangs rtlich;
Rst. 10, 24 mm lang, untere lnger, bis 8 mm lang, anfangs rotspitzig. M e x i k o.
Mamillaria procera Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:241. 1849
Cactus procerus Kuntze.
Einzeln, zylindrisch, 1012,5 cm hoch, 2,5 cm ; W. locker, hellgrn, verlngert-konisch, oben rund, 10 mm lang; Ar. weiwollig, spter kahl; Ax. nackt;
Mst. 1, 812 mm lang, krftig, gerade, purpurbraun, abstehend; Rst. 9, nadelig,
steif, zuerst rtlichgelb, spter wei mit brauner Spitze, strahlend; Bl. 8 mm lang,
12 mm , dunkel purpurrot, Rand bewimpert; N. gelblichgrn. M e x i k o.
Mamillaria pugionacantha Frst. Allg. Gartenztg., 15:50. 1847
Cactus pugionacanthus Kuntze.
Zylindrisch, 8,5 cm lang, 6 cm ; W. graugrn, konisch, 6 mm lang, unten 4 mm
breit; Ar. oval, zuerst nur dichtwollig; Ax. weiwollig zu Anfang; Mst. 4, die oberen
3 gerade, der untere abwrts gekrmmt, alle nadelig, schneewei, der untere
braunspitzig; Rst. 3036, 26 mm lang, die seitlichen lnger, wei, schwarzspitzig, horizontal strahlend bis abstehend. M e x i k o.
Mamillaria punctata Lab. In Rmpler, Handb. Cactkde., 11:293. 1886
Einzeln, zylindrisch; W. graugrn, fein wei punktiert, konisch; Ar. und Ax.
weiwollig; Mst. 6, 67 mm lang, krftiger, brunlichgelb; Rst. 20, 4 mm lang,
borstenfrmig, wei, horizontal strahlend. Herkunft unbekannt.
Mamillaria purpurascens Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:260. 1849
Kugelig, 5 cm hoch, 6,5 cm ; W. dunkelgrn, konisch, eifrmig, unten vierseitig, 4 mm lang; Ar. oval, zuerst kurz wei wollig; Ax. fast nackt, nur vereinzelte
weie B.; Mst. 9, 7 seitliche ziemlich gleichmig bis 12 mm lang, der
oberste mehr zur Mitte gerckt, 1820 mm lang, die unteren 2426 mm lang,
nadelig, gerade, dunkelviolett, spreizend; Rst. 26, 45 mm lang, borstenfein,
wei, horizontal strahlend; Bl. trichterig, 12 mm lang; Sep. schmutzig purpurrot,
spitzlich, fein bewimpert; Pet. hell purpurrosa, linear, zum Teil fein bewimpert;
Gr. rosenrot; N. grnlichgelb; Staubf. purpurrot, gekrmmt. M e x i k o.
Durch Fehlen der Saftangabe nicht sicher zu plazieren, sie entspricht auch
keiner der in Craigs Schlssel angefhrten Arten.
Mamillaria purpurea Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:270. 1849
Cactus purpureus Kuntze.
Zylindrisch, 7,512,5 cm lang, 5 cm ; W. dunkelgrn, ovoid-konisch, oben
gestutzt, 34 mm lang, unten 45 mm breit; Ar. oval, lang weiwollig; Ax.
mit weier Wolle und weien B.; Mst. 6, obere 812, untere 1216 mm lang,
alle feinnadelig, gerade und gehakt, purpurrot, spreizend; Rst. 2022, 34 mm
lang, haarfein, gerade, durchsichtig wei, horizontal strahlend; Bl., Fr. und S.
nicht bekannt. M e x i k o.
Mamillaria
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Mamillaria
Mamillaria
3489
Mamillaria speciosa De Vriese (non Gillies 1830) Kleine Bijdr., 52:7. 1838
Cactus vrieseanus Kuntze.
Zylindrisch, krftig, 15 cm lang, 6 cm ; W. grn, klein, gedrckt-konisch,
unten vierseitig, kurz; Ar. zuerst wollig; Ax. etwas wollig; Mst. 568, verlngert, wei, Spitze rtlich; Rst. 22, kurz, borstenfrmig, wei. M e x i k o.
Mamillaria spinaurea SD. Allg. Gartenztg., 18:394. 1850
Cactus spinaureus Kuntze.
Kugelig bis gedrckt-rund; W. grn, vierseitig, eifrmig, unterwrts gekielt,
Kuppe schief gestutzt; Ar. oval, anfangs oben mit kleiner Furcheneinsenkung, die
spter fehlt; Ax. etwas flockig wollig, wei; Mst. 56, von doppelter Lnge der
Rst., krftiger, goldgelb, zurckgebogen; Rst. 12, steif, dnn, goldgelb, spreizend,
die unteren lnger, aus einer Einsenkung; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(vermutlich von John Potts aus Chihuahua gesandt).
Salm-Dyck hielt sie fr der M. glabrata nahestehend. Scheer meinte, da die
Pflanze vielleicht in Sonora oder Durango gesammelt wurde.
Mamillaria (Cactus) spiraeformis Colla Rep. delle Sci. Fis.-Med. del Piemonte, No. 279, Fasc. 16. Aug. 1840
Ziemlich rund bis oval-oblong, blaugrn, sprossend; W. klein, oval, genhert,
in sich regelmig berschneidenden Spiralen; Ar. anfangs dichtwollig, spter
kahl; Ax. nackt; Rst. sehr dicht, borstenfrmig, strahlend, weilich; Mst. lnger,
1 aufgerichtet, als lngster, die brigen abstehend, alle sehr steif, elfenbeinwei,
Spitze schwrzlich. M e x i k o.
Der Zusatz lautet: In der Farbe und Warzenform der M. discolor nahekommend (Cactus spinii Colla), aber die W. bei dieser grer und nicht so genhert, die Areolenwolle anfangs weniger dicht, die St. krzer und zweifarbig;
im brigen weicht von dieser Spezies die obige Art, ebenso von anderen, besonders
durch den Habitus und die Form der einzelnen Triebe ab.
Diese Art wurde bisher von allen Autoren bersehen. Ich verdanke die Mitteilung
Mr. G. Rowley, der mir die wertvolle Originalbeschreibung leihweise berlie.
Sie reicht aber nicht zur Identifizierung aus, sondern ist nur eine Vervollstndigung unseres Wissens um die lteren Namen.
Mamillaria suaveolens Pos. In Rebut, Catalogue, 8. 1886 (Hort. ex Rmpler,
Handb. Cactkde., 11:297. 1886)
Kugelig, 4 cm hoch und breit; W. sehr gedrngt, dunkelgrn, eifrmig, klein;
Ar. zuerst wollig; Ax. weiwollig; Mst. 4, aufwrts gebogen, braun; Rst. 1315,
klein, borstenfrmig, angedrckt, spter brunlichgelb. M e x i k o.
Britton u. Rose halten Rmpler fr den Autor, aber Rebut und Hildmann
(1888) geben beide Poselger als Autor an.
Mamillaria subulifera Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:242. 1849
Cactus subulifer Kuntze.
Flachkugelig; Scheitel vertieft; Krper 10 cm hoch, 15 cm ; W. dunkelgrn,
pyramidisch, 45flchig, 1012 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, sehr
klein, zuerst lang weiwollig; Ax. mit dicker weier Wolle; Mst. 1, 48 mm lang,
alle nadelig, etwas gebogen, zuerst schwarz mit rtlicher Basis, spter silbergrau;
Rst. fehlend; Bl. rot, Rand heller. M e x i k o (San Toro).
Vielleicht soll die Typlokalitt Sierra Taro heien, denn dort kommt M. webbiana Lem. (M. crocidata Lem.) vor, mit der zusammen obige Art verbreitet sein soll.
3490
Mamillaria
Mamillaria
3491
3492
Mamillaria
habe, solche Synonyme, wie auch die Buxbaumschen comb. nud. von Ebnerella,
die ebenfalls nie verwandt wurden (neuerdings mu man dazu auch seine
Chilita-Kombinationen rechnen), fortzulassen, damit sie nicht berflssigerweise
durch die Literatur geschleppt werden.
VI. Verzeichnis der nur namentlich bekannten Arten:
A: K a t a l o g n a m e n v o n S c h m o l l (meistens aus Preisliste 1947). Die Namen
erscheinen zuweilen bzw. zum Teil in den Sammlungen, in zwei Fllen gibt es
auch Abbildungen, doch sind die Arten unbeschrieben und wohl auch viele
wieder verschwunden.1)
Mamillaria aljibensis [Abbildung in C. & S. J. (US.), VII:59. 1935]
atarageaensis
bertrandii (angeblich M. magnimamma verwandt)
biuncinata (M. biuncinata Lem., in Frster [1846] nur erwhnt?)
brunispina
haseltonii
iwerseniana
jalpanensis
longispina
melaleuca non Karw.
michoacanensis
pseudodietrichae
pseudoschiedeana (hiermit sind sicher jene etwas greren bzw. starkwchsigeren
Pflanzen gemeint, die eine Zeitlang auftauchten, ohne lngere, rbige Wurzel,
wie ich sie z. B. bei M. schiedeana sah; s. dort)
ruberrima
sombreretensis
tolimanensis (soll sicher M. tolimensis heien, da Schmoll die gleichen Varietten v. brevispina und v. longispina anbietet, wie sie Craig fr M. tolimensis
beschrieb)
B: Mir unbekannt und wohl unbeschrieben sind die folgenden Namen aus C. &
S. J. (US.), 50-53. 1958:
Mamillaria crassispora
ehreteana
stenocephala
C: Fr h e r e N a m e n, die lediglich als solche bekannt sind. Ich fhre sie hier
nur als Nachweis der bestehenden Namen auf, aber ohne Literaturhinweis. Fr
Sonderflle sei dazu auf Britton u. Rose sowie Craig und vor allem Shurlys
Liste verwiesen; hier ist es nicht erforderlich, diese Angaben zu machen, da man
die Pflanzen nicht mehr einwandfrei identifizieren kann.
Mamillaria acutangula, Kat. Grus.
adunca Scheidw. (unbeschriebenes Synonym von M. uncinata?)
alamoensis (alamosensis?) (vielleicht M. sonorensis oder alamensis)
alba bzw. alba minor, nomina
albiseta Schlumbg. (1856, non Frst., 1886)
amarilla Schenk.
1
)Da bei manchen der unter Verzeichnis VI und VII erwhnten Namen der Zugehrigkeitshinweis umstritten ist (d. h. auch bei solchen ohne Fragezeichen), sind sie nur hier aufgefhrt
worden.
Mamillaria
3493
3494
Mamillaria
Mamillaria
3495
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3496
Mamillaria
Mamillaria rigida in Samenkatalog Schenkel, 1936, ist vielleicht (?) Esc. rigida
oder M. rigidispina Hildm., oder M. rigida hort. Grssner, eine breitkugelige
Art, mit weilichen St., anfangs dunkel; Ar. (und Scheitel) ziemlich wollig.
Wolle lnger erhalten bleibend, Rst. bis ca. 2, anliegend, Mst. 6, abstehend,
der unterste lngste schrg abwrts gerichtet. (Name in Katalog Grssner,
26. 1931; Bl. unbekannt; Beschreibung ist offenbar nicht erfolgt)
roematactina Schlumbg.
roessingii (Berge) Maths. (S. M. umbrina)
rooi Reb.
rubra Forb.
rubrispina, nomen in US. Journal, 86. 1939
ruschiana Reg. (Cactus ruschianus Kuntze) (wohl nicht zu Mamillaria gehrend)
saillardi Reb.
salmiana Fenn.
saluciana Schlumbg.
schiedeana hort. in Pfeiffer non Ehrenbg. (zu M. magnimamma gestellt)
schniedeana hort.
schulzeana hort. (lt. Bdeker Bastard von M. graessneriana Bd.) (Abb. 3110).
semigloba Walt.
semilonia Ehrenbg. in Haage (Irrtum, folgender Name)
seminolia hort. (MfK., 47. 1897)
Simonis Ehrenbg.
speciosissima Walt.
speciosissima brunea SD., in Haage, Cact. Cult., 1900
sphaeroidea SD. (M. humboldtii bzw. M. Candida verwandt; M. sphaerotricha
Lem.?)
spinisfuscis Alln.
spirocentra Dint.
Stella aurea (MfK., 78. 1893: M. elongata stella-aurata?)
stephani Vind in Frster (1846)
suberecta Pfeiff.
supertexta caespitosa Monv.
supertexta tetracantha Lem.
tellii Ehrenbg.
tetragona hort. (Handelsname; Bl. rosa)
tournefortii Dint.
trigoniana Reb.
trigoniana Dams (falsches Autorenzitat; vorstehender Name)
vandermaelen hort., von Craig bei M. rosea erwhnt
velthuisiana hort. (Mller, Marrakesch). Breitkugelige Art mit Milchsaft:
Ax. mit B.; St. wei bzw. die mittleren brunlich gespitzt, bei der Form
mit lngeren Mst. diese anfangs weiter hinab dunkelbraun gefrbt; Bl. nicht
bekannt. Ich sah die Art bei dem Zchter H. Thiemann, Bremen (Abb. 3213)
vicina (Brandegee: Niederkalifornien)
villa-lerdo hort. (in Craig; Haage: M. villa laredo [1900])
villosa Fenn.
virentis SD.
viridescens hrt. (zu M. centricirrha?)
vivida hort. (MfK., 105. 1918: unbeschriebene Variett von M. erythrosperma?)
Mamillaria
3497
221*
3498
Mamillaria
Mamillaria
3499
3500
Mamillaria
Mamillaria
3501
3502
Mamillaria
Mamillaria
3503
3504
Porfiria
Porfiria
3505
des Typus der Gattung locker und lnglich sind sowie dreiseitig; die Warzen
der v. albiflora sind indessen weit krzer und stehen viel weniger locker. Bdekers
Ansicht, da nur die bestachelte Areole, der Milchsaft sowie die Frucht- und
Samenfarbe in etwa auf die Gattung Mamillaria hinweisen, whrend der Krper,
die Warzen, die Wurzelrbe, die Blten, die Samenform u. a. m. nach Ariocarpus
hinneigen, lt sich mithin nicht halten. Die Samenform besagt nicht viel, die
Warzenform ist bei Porfiria nicht einheitlich locker-lang, grere Blten und
dicke Kuben gibt es auch bei Mamillaria. Mamillaria pachyrhiza Backbg. hat
z. B. eine hnlich extrem starke Rbe und ebenso flachen Kopf sowie auch
weie Bl.; sie sind allerdings viel kleiner, was aber bedeutungslos ist.
Das einzige, bisher wenig beachtete Merkmal, das meines Erachtens fr eine
Trennung stichhaltig wre, ist die Angabe Bdekers: Frucht noch im selben
Jahr ausreifend. Darin unterscheiden sich meines Wissens die Mamillarien
wesentlich. Zustzliche Merkmale fr Porfiria sind dann noch: ziemlich groe,
glockig-trichterige Blten; dicker Rben- und ziemlich niedriger Oberkrper;
Milchsaft; Stachelbndel entfernt oder die Stacheln verflochten (die Variett);
Frucht zinnoberrot; Samen feurig hell- oder schwrzlichbraun.
Ty p u s : Porfiria coahuilensis Bd. Typstandort: Mexiko (Coahuila).
Vo r k o m m e n : Nur aus Mexiko (Coahuila) bekannt.
Schlssel der Arten:
Warzen locker stehend und lnger; Stacheln nicht verflochten
Blten weilich mit rosa Hauch und rosa Mittelstreifen. 1: P. coahuilensis Bd.
Warzen dichter stehend und krzer; Stacheln verflochten
Blten wei . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1a: v. albiflora Bd.
3506
Porfiria
oberseits flach oder leicht gewlbt, blaugrn; im Alter vertrocknen die Warzen,
sind verstoen und hinterlassen zuletzt
schuppenartige Reste; Areolen elliptisch,
anfangs wollig, bald verkahlend; Randst.
16, dnn, weigrau, spreizend, ungleich
lang, die unteren bis 6 mm lang, die
oberen krzer; Mittelst. 1, brunlich.
6 mm lang, alle St. feinschlferig, rauh:
Bl. glockig-trichterig, am Grunde fleischig,
bis 3 cm breit, 6 Tage geffnet; Ov.
rundlich, glatt; Rhre in die schmallanzettlichen Sep. bergehend, diese zart rosa
mit breitem, brunlichem Mittelstreifen:
Pet. fast doppelt so lang, lineallnglich,
lang gespitzt, weilich mit rosafarbener
Abb. 3215. Einzelpflanze der Porfiria
Mitte, die innersten ebenso, nur etwas
coahuilensis Bd. (Foto: Bdeker.)
krzer und mehr zugespitzt; Staubf. weilich; Gr. zart rosa; N. 5, hellgrn-gelb; Fr. keulig. zinnoberrot, gro; S. feurig
hellbraun, 1 mm gro, rauh, grubig punktiert. M e x i k o (Coahuila, bei San Pedro).
(Beschreibung nach A. Berger.) (Abb. 32143215).
Bei Berger lautet der Name Porfiria schwartzii (nach Dr. Schwartz, der die
Art fand und wodurch sie an den Importeur Gasser, Zrich, gelangte), bzw. sieht
Berger Porfiria coahuilensis als Synonym an; da aber die Frische Verffentlichung nur mit Foto erfolgte, konnte Bdeker einen anderen Namen whlen.
Ob die Umkombination Bergers von diesem oder etwa von Bdeker vorgenommen wurde, geht aus dem Text nicht eindeutig hervor.
Krainzia
3507
Mglicherweise hat Bdeker diese Pflanze (im J. DKG. I:67. 193536) noch
einmal als M. albiarmata beschrieben, (s. auch dort).
215. KRAINZIA Backbg.
BfK., 1938-6, lateinische Diagnose S. 22
[Als Neomammillaria in Britton u. Rose, The Cact., IV:163. 1923 bei Berger
als Mamillaria, Kakteen, 296. 1929 bei Buxbaum als Phellosperma-U.-G.
Krainzia (Backbg.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1-2, 92. 1951]
Britton u. Rose schrieben in The Cact., IV:163. 1923, da sie den Typus des
Genus wiederholt whrend 25 Jahren studierten, aber niemals in der Lage
waren... eine endgltige Ansicht ber ihre Verwandtschaft zu gewinnen. ...
Eine der Eigentmlichkeiten sei the absence of an exserted ovary. Sie fgen
hinzu: Die Samen sind ganz unhnlich denen irgendwelcher anderen Neomammillaria-Arten. Die Bltenlnge war ihnen nicht bekannt, da sie nur vertrocknete Blten sahen. Vielleicht htten Britton u. Rose die Art wegen der
4,5 cm langen, mit aufflliger Rhre versehenen Blten bereits in die Nhe
ihrer Gattung Phellosperma gestellt, wenn sie frische Blten gesehen htten, sie
aber niemals damit vereinigt, weder dem Wortsinn des Gattungsnamens Phellosperma nach, noch angesichts der Samenzeichnung, die sie l. c. Fig. 183 wiedergeben. Allein schon nach dieser Samenverschiedenheit ist meines Erachtens
Krainzia nicht mit Phellosperma zu vereinigen, wie es Buxbaum entgegen seiner
sonstigen Praxis getan hat.
Ich kann hier nicht nur theoretischen phylogenetischen Gedankengngen wie
denen Buxbaums folgen, deren Verllichkeit angesichts der in der Einleitung
zu Mamillaria zitierten Kurzlebigkeit der neuen Gattungen und Untergattungen
zweifelhaft ist, sondern mu die fr meine Gliederung geltenden Gesichtspunkte
bedenken. Krainzia hat eine lange, enge Rhre... im Gegensatz zu Dolichothele
eine echte Rhre (wie Buxbaum in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 91. 1951, ausdrcklich schreibt). Danach gehrt sie also nicht zu Mamillaria; hinzukommt
bei den Samen das Fehlen eines groen, korkigen Arillus.
Da ich nach solchen Tatsachen im Interesse einer klaren Gliederung eindeutig
trennen mu, verbleibt Krainzia hier als eigenes Genus. Der Saft ist wrig;
ber die Samen sagt Buxbaum richtig l. c.: semina arillo albo parvo. Die
Zusammengehrigkeit der beiden hierunter einzubeziehenden Arten habe ich
bereits vor 1951 erkannt. Noch problematischer wird Buxbaums Vereinigung
von Krainzia mit Phellosperma, nachdem dieses Genus neuerdings von R. Moran
als Sektion zu Mamillaria gestellt wird, womit auch die Mamillariengliederung
nur komplizierter wird, gegenber der Schumannschen Sektionsgliederung, d. h.
damit wird auch Buxbaums Phellosperma-Gliederung l. c., 92. 1951, der Boden
entzogen, bzw. wrden deren Arten wieder Mamillaria-Spezies. Aus vorerwhnten
Grnden lehne ich die stndig zunehmende Konfusion, die durch die rein theoretisch arbeitenden Autoren verursacht wird, bzw. ihre dazu fhrende Methode ab.
Ty p u s : Neomammillaria longiflora Br. & R. Typstandort: Mexiko (Durango,
Santiago Papasquiaro).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Durango).
3508
Krainzia
Krainzia
3509
Abb. 3218. Krainzia guelzowiana (Werd.) Backbg. Hellgelbstachlige Form, als v. splendens
hort. bezeichnet. Interessant ist, da hier die Frucht (vorn Mitte) bei der Reife seitlich der
Lnge nach aufplatzt. (Sammlung: Claeys, Gent.)
3510
Phellosperma
angeheftet; Gr. nicht herausragend; Bltenrest auf der Fr. haftend, die Fr. in
einer kleinen Vertiefung aufsitzend, lnglichrund, hutig auftrocknend, genervt; S. schwarz, mit weiem Arillus, lngere Zeit an der Pflanze verbleibend.
M e x i k o (Durango). (Abb. 3219.)
Es gibt ganz hellgelbe Mittelst. zeigende Pflanzen, aber auch tief rotbraune,
dazwischen alle bergnge, so da hier wie bei voriger Art eine Trennung nach
Mittelstachelfarben nicht mglich ist. Thiemann, Bremen, hat auch rein wei
blhende Pflanzen gesehen.
216. PHELLOSPERMA Br. & R.
The Cact., IV:60. 1923
[Zuerst als Mamillaria Haw. (1852) als Mamillaria U.- G. Phellosperma FosBerg (1931) bei Buxbaum als U.-G. Euphellosperma F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr., 98:12, 92. 1951 bei R. Moran als Mamillaria-Sektion Phellosperma (Br. & R.) Moran, in Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953 als Mamillaria
U.-G. Phellosperma (Br. & R.) Soulaire, Cactus, 43:159, 160. 1955]
Britton u. Rose zweigten Mamillaria phellosperma Eng. als eigene Gattung
aus zwei Grnden ab: funnel-shaped flower und seeds large for this group...
with a thick corky base near as large as the body. Die trichterige Blte hat
bis ca. 4,5 cm Lnge; sie erscheint wie Britton u. Rose ausdrcklich angeben
und auch aus Baxters Bild in California Cactus, 89. 1935, hervorgeht in
axils of old tubercles (!). Da es sich nach Buxbaum auch um eine echte Rhre
handelt, die Samen ein mchtiges Arillusgewebe am Hilum haben, ist damit die
Art als eigenes Genus klar umrissen und jede Erweiterung ein Abgehen von dieser
klaren Trennung seitens Britton u. Rose. Mit auffallende Samengre, wie
Buxbaum fr alle Phellosperma-Arten in seinem erweiterten Sinne angibt, knnen
die nur 1 mm groen Samen der Phellosperma longiflora (Br. & R.) F. Buxb.
nicht richtig gekennzeichnet werden; der Same von Phellosperma tetrancistra ist dagegen 2 mm gro! Demgegenber ist der Same von Mamillaria pennispinosa, die
Buxbaum zu Phellosperma trotz ihrer kleinen Blte einbezieht, nur 0,75 mm
gro, also relativ klein, bzw. ein Widerspruch zu Buxbaums Angabe: Samen
bei allen Phellosperma-Arten auffallend gro. Der kleinen Blte wie dem ganzen
Charakter nach davon, da hier wirklich ein aufflliges korkiges Arillusgewebe
vorhanden ist, sagt Krainz nichts; ich finde auch bei Buxbaum keine
Darstellung sowie den ziemlich hoch um den Scheitel entspringenden Blten
nach mu ich diese Art daher Craig bzw. Krainz folgend bei Mamillaria
belassen, da sonst die scharf umrissene Charakterisierung von Phellosperma verlassen wrde. Der normale Zustand der reifen Frucht ist wohl stets eine zylindrische Form; wenn Britton u. Rose daneben auch sagen globular to cylindric,
so handelt es sich wohl um gelegentlich krzere Fruchtformen, wie sie auch bei
Mamillaria aus mir unbekannten Grnden vorkommen. Den eigenartigen Samen
mit seinem mchtigen Arillusgewebe bilden Britton u. Rose mit ihrer Fig. 57
ab. Buxbaum hat (1951) eigentlich eine Emendierung von Phellosperma vorgenommen, dies aber nicht gekennzeichnet, wohl, weil die descr. emend. dann
als zu gedehnt empfunden wrde; er spricht daher nur von einer neuen Fassung.
Phellosperma bleibt deshalb hier in dem ursprnglichen Umfang bzw. nur mit dem
Charakter Flores infundibuliformes elongatae aus der Buxbaumschen Charakterisierung seines Subg. Euphellosperma.
Die 14 Mittelstacheln sind nicht gleichmig hakig, manchmal nur einer,
zuweilen alle. Durch ihre oft leuchtend dunkle Frbung gegenber den berwiegend
Phellosperma
3511
222
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3512
Dolichothele
3221
3222
Abb. 3221. Phellosperma tetrancistra (Eng) Br. & R. Besonders schn dicht wei
bestachelte Form.
Abb. 3222. Phellosperma tetrancistra (Eng.) Br. & R. hlt sich wurzelecht nur schwer:
gepfropfte Stcke wie dieses verlieren aber durch das lockere Stachelkleid
an Schnheit. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
Dolichothele
3513
222*
3514
Dolichothele
des Genus Pseudomammillaria F. Buxb. sowie (in Sukkde. (SKG.), IV:15. 1951)
durch die Aufstellung des Genus Oehmea F. Buxb., mit dem gleichsam Werdermanns Ansicht, da seine Mammillaria aylostera Werd. eine Dolichothele sei,
widerlegt wurde, oder besser gesagt: zu widerlegen versucht wurde. Heute ist es
ja so, da man berhaupt nicht mehr recht wei, welche der damaligen Gattungen
Buxbaums eigentlich noch gltig sein sollen, d. h. welche nach dem Vorbild von
R. Morans Umgliederungen in andere Gattungen noch Bestand haben.
Entscheidend fr die Buxbaumsche Abtrennung von Pseudomammillaria und
Oehmea sind:
a) bei Pseudomammillaria: das Nichtvorhandensein einer Sulenbildung (
lange Verwachsung von Griffel und Rhre) und die sehr kleinen Samen
(Buxbaum, l. c.);
b) bei Oehmea Rezeptaculum gnzlich mit dem Griffel vereint (bei Dolichothele nur in der unteren Hlfte) sowie grob warzige Samen (bei Dolichothele
grubig punktiert).
Geringe Unterschiede in der Form des geffneten Perianths oder Drehung bzw.
Nichtdrehung von Staubfden kommen auch bei anderen Gattungen vor, wo
danach nicht getrennt wird, winzige braune Samen und grere schwarze auch
bei Parodia, noch grere Verschiedenheit bei Gymnocalycium (und wenn danach
getrennt wrde abgesehen davon, da die Fragwrdigkeit dieses Verfahrens
von E. Shurly nachgewiesen wurde wrde das Aufspalten unabsehbar werden); die weiteren angegebenen Charakteristika knnen also bergangen werden.
Die Kleinheit der Blten von Tiegels Dolichothele-Reihe Microfloridae
(Buxbaum, Ost. Bot. Zschr. 1951: Microdiflorae) ist auch unbeachtlich, aus
verschiedenen Grnden bzw. auch, was das Fehlen der Sule anbetrifft. Langrhrige und kleine Blten zieht Buxbaum z. B. selbst zusammen in der Neufassung von Phellosperma bzw. der U.-G. Euphellosperma Flores... elongatae
vel minores, wie denn auch, ganz im Gegensatz zu seinen Ausfhrungen in
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 9192. 1951, Phellosperma pennispinosa (Krainz)
F. Buxb. spter wieder als Synonym zu Mamillaria pennispinosa Krainz gestellt
wurde. Es ist hier schwer, den Grund der Buxbaumschen Sinneswandlung zu erkennen, zumal auch U.-G. Krainzia wieder zu Mamillaria einbezogen wird. Warum
da die umfangreichen Argumentierungen von 1951?
Da bei starker Reduzierung der Bltenlnge, wie sie Buxbaum selbst fr die
Microfloridae annimmt, auch die Sule gewissermaen auf ein Fehlen der
Zusammenwachsungsdistanz einschrumpft, liegt ja nahe. Auerdem differiert
solche Sulenbildung (s. bei Mediolobivia usw.); bei Aylostera Speg. kommen
dagegen noch andere wichtige Merkmale hinzu.
Buxbaum irrt auch, wenn er sagt: Die Bl. von Dolichothele stehen durch die
Sulenbildung ganz isoliert da (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 84. 1951). Anscheinend hatte er zum Zeitpunkt der Niederschrift noch nicht sein eigenes Genus
Oehmea bearbeitet; aber auch davon abgesehen habe ich bei Bartschella einwandfrei eine solche Sulenbildung beobachtet, wobei dahingestellt sein mag, wieweit sie berhaupt immer auftritt oder variiert.
Genau genommen ist damit smtlichen Argumenten fr die Abtrennung der
Boden entzogen, jedenfalls bestnde kein Grund nach dem Vorbild der Wiedereinbeziehung von Phellosperma und Krainzia zu Mamillaria durch Buxbaum ,
Dolichothele abzutrennen, so da Werdermann mit seiner Ansicht von 1938 im
Recht wre.
Dolichothele
3515
3516
Dolichothele
auch grn, sonst rot angegeben (ohne genauen Ton); damit bzw. angesichts
der bereinstimmend greren gelben Blten sind also zwischen Oehmea und
Dolichothele wieder die gleichen Beziehungen hergestellt wie sie Werdermann
durch die Nameneinschaltung (Dolichothele) bei seiner Beschreibung von Mamillaria aylostera darstellte. Da somit auch hakenfrmig gebogene Stacheln bei
Dolichothele vorkommen, ist ganz unbeachtlich, da wir bei smtlichen Sektionen
von Mamillaria wie auch bei mehreren anderen Gattungen (z. B. Ferocactus.
Pseudolobiria) teilweise Entwicklung von Hakenstacheln oder stark gekrmmten
antreffen. Dies ist, zusammen mit anderen Merkmalen, hchstens ein Reihenoder Unterreihenkennzeichen.
Buxbaum hat in Sukkde. (SKG.) IV die ziemlich unzureichende Beschreibung
von Neomammillaria nelsonii Br. & R.; auf Grund von Craigs Angaben fr
ausreichend gehalten, diese Art als Typus von Oehmea zu whlen, d. h. obwohl
keine sicheren Einzelheiten ber Bltengre und -frbe vorliegen; die Wahl als
Typus des Genus erfolgte vor allem auf Grund der warzigen Samen. Dabei hat
mir E. Shurly mitgeteilt, da unter Mamillaria auch z. B. M. lanata und M. herrerae durch hnliche Struktur abweichen. Damit wre dies Kennzeichen allein
nicht gengend. Somit steht Oehmea F. Buxb. auf sehr schwachen Fen, und
man entgeht auch hier Schwierigkeiten, wenn man nach Werdermanns Vorbild
die einwandfrei bekannten Arten aus dein mexikanischen Staat Guerrero sowie
dem angrenzenden Staat Michoacn einschlielich M. nelsonii smtlich als zu
Dolichothele gehrend ansieht.
Da also bei eingehenderer Betrachtung, gem obigen Ausfhrungen, eine Abtrennung von Oehmea und Pseudomammillaria nicht zu vertreten ist, folge ich
hier wieder Werdermann und Tiegel und vereinige alle Arten unter Dolichothele
im Sinne der endgltigen Emendierung in Descr. Cact. Nov., 5. 1956: Pflanzen
kugelig; Warzen locker angeordnet. weichfleischig, zylindrisch verlngert,
hufig zitzenfrmig oder reduziert: St. ziemlich dnn oder biegsam, gerade,
oder zum Teil mit (bei den Mittelst.) hakiger Stufe; Bl. grer oder kleiner:
Ovarium hervortretend: Gr. mit der Rhre verwachsen; Fr. grn, keulig.
verlngert oder mehr reduziert. Dabei ist unter verwachsen bei der Sule
zu verstehen, da die Verwachsung ausgebildet ist bis fehlend; die teilweise
Rtung der Fr. wird insofern unbeachtet gelassen, als nicht feststeht, ob es sich
bei der Angabe rot bei Neomammillaria nelsonii um eine hnliche Rottnung
handeln kann, wie man sie zuweilen auch sonst bei den Dolichothele-Arten beobachtet; es ist darber noch nicht gengend bekannt. Samen: schwarz bis dunkelbraun, glnzend, warzig (zum Teil runzlig) oder punktiert, groer, oder
klein und braun, grubig punktiert.
Sowohl bei der Tiegelschen Reihe Microfloridae. wie bei den Macrofloridae (Dolichothele im Sinne von Schumanns Untergattung) kommen auch Borsten
in den Axillen vor. d. h. bei allen Microfloridae, unter den Macrofloridae bei Dolichothele longimamma nur selten (?), bei D. melaleuca vereinzelt.
bei D. balsasoides zahlreicher, bei D. uberiformis, sphaerica, baumii und surculosa
fehlen sie.
Whrend die Pflanzen aus dem Staat Guerrero zum Teil empfindlicher sind
und gepfropft weit besser wachsen, sind die brigen Spezies auf eigenen Wurzeln
sehr gutwchsig.
Ty p u s : Mamillaria longimamma DC. Typstandort: Mexiko, ohne weitere
Angabe.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Tamaulipas, Nuevo Len, Hidalgo, Quertaro, San
Luis Potos, Michoacn, Guerrero, Oaxaca), USA (Texas).
Dolichothele
3517
)Wenn zwei, einer hakig, der zweite entweder auch oder oben gekrmmt.
3518
Dolichothele
Reihe 1: Macrofloridae T i e g .
1. Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R. The Cact., IV:62. 1923
Mamillaria longimamma DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828.
M. longimamma hexacentra Berg M. longimamma congesta hort.
? M. uberiformis hexacentra SD. M. uberiformis gracilior Meinshsn.
M. longimamma luteola hort. Cactus longimammus Kuntze Neomammillaria longimamma Fosberg, Bull. So. Calif. Acad. Sci., 30:58. 1931.
Einzeln oder von unten sprossend; Warzen sehr gelockert stehend, ziemlich
weichfleischig, oval-oblong, ziemlich glatt, nach Craig nur 35 cm lang, nach
K. Schumann bis 7 cm lang, am Grunde bis 1,5 cm breit; Areolen rund bis oval,
Dolichothele
3519
anfangs schwach wollig; Axillen nur haarfilzig bis kahl; Randst. 910,
0,52 cm lang, nadelig, gerade, rauh, schwach biegsam wei bis blagelb, unten
dunkler; Mittelst. gewhnlich 1 oder fehlend, gelegentlich bis 3, bis 2,5 cm lang,
nadelig, gerade, rauh und biegsam, vorgestreckt, hellbraun mit schwarzer Spitze;
Bl. 56 cm breit, 46 cm lang; Sep. grngelb oder brunlichgelb bzw. mit
braungelbem Rckenstreifen, lanzettlich, spitzig; Pet. hellgelb; Staubf. gelb;
N. 58, gelbgrn; Fr. gelblichgrn, dickkeulig; S. dunkelbraun, fast schwarz,
fein punktiert, kaum 1 mm lang, umgekehrt-eifrmig. M e x i k o (Hidalgo).
(Abb. 32233224; Tafel 253, oben). Axillenborsten sollen vereinzelt vorkommen.
Craig unterscheidet noch (nach Schumann):
v. gigantothele (Berg) Craig Mamm.-Handbook, 356. 1945
Mamillaria longimamma gigantothele Berg, in Frster, Handb. Cactkde.,
183. 1846. M. gigantothele Frster, nur als Name.
Warzen bis 6,5 cm (Rmpl.) lang; Randst. 9, 2 cm lang; Mittelst. 1, 2,5 cm
lang. Es erscheint mir zweifelhaft, ob diese Variett wirklich abtrennbar ist.
3520
Dolichothele
)Craig und Britton u. Rose schrieben malaena; der Name lautet richtig wie oben.
Dolichothele
3521
3522
Dolichothele
Dolichothele
3523
Abb. 3228. Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. mit einzelnen greren Krpern.
(Die Blten haben feinen Duft).
3524
Dolichothele
Dolichothele
3525
Zahl ja lt. Ehrenberg von 26 variiert. Danach kann als Standort der Dolichothele beneckei angegeben werden: Mexiko (Guerrero, am unteren Balsasflu).
Abb. 3229 zeigt eine von mir im Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-CapFerrat (Frankreich), aufgenommene Pflanze, die sich sowohl mit der Beschreibung
von Ehrenberg wie der Werdermanns ganz gut deckt.
Britton u. Rose stellten Ehrenbergs Art zu den nur dem Namen nach
bekannten Arten, die Schumann bei Mamillaria coronaria erwhnt, was schon
der spteren Bltenfarbenangabe Ehrenbergs nach nicht mglich ist. Daher
gehrt zweifellos der Name Mamillaria coronaria beneckei Schelle, 319. 1926,
hierher, zumal Schelle als Synonym angibt: M. beneckei Ehrenbg..
8. Dolichothele nelsonii (Br. & R.) Backbg. n. comb.
Neomammillaria nelsonii Br. & R., The Cact., IV:163. 1923. Chilita
nelsonii Orc., Cactography, 2. 1926. ? Mamillaria balsasensis Bd. (Originalbeschreibung), M. DKG., 121. 1931. M. nelsonii Bd., Mamm.-Vergl.Schlssel, 37. 1933. Oehmea nelsonii (Br. &R.)F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
IV:17. 1951, comb. nud.
Beschreibung nach Craig, der M. nelsonii und M. balsasensis fr die gleiche Art
ansieht und ebenso M. beneckei, doch bezieht sich die Beschreibung unverkennbar
nur auf die ersteren: Einzeln oder sprossend, unten oder weiter oben, bis 35 cm
breite Klumpen bildend, abgeflacht-kugelig bis verlngert; Warzen nach 8er und
13er Bz. geordnet, dunkler grn bis oft rtlich, kurz dickkonisch, 67 mm lang,
unten 89 mm dick; Areolen rund, 1 mm gro, anfangs mit weier Wolle, bald
nackt; Axillen mit etwas Wolle; Randst. 1315, bis 8 mm lang, obere krzer,
alle feinnadelig, glatt, wei mit brunlicher Spitze; Mittelst. 4 (26), die meist
drei oberen ca. 7 mm lang, der unterste 1 cm lang und nach verschiedenen Richtungen hakig gekrmmt, abwrts weisend; Bl. breittrichterig; Pet. gelb; Fr.
3526
Dolichothele
Dolichothele
3527
Ob die Blte d i e s e r Pflanze genau der Blte der von Halbinger in Michoacn
(weiter nrdlich) gesammelten entspricht, wissen wir bisher nicht.
Ich habe daher M. balsasensis Bd. mit Fragezeichen in die Synonymie gestellt; Shurly ist der Ansicht, da sie nicht mit M. nelsonii identisch ist, wobei
er wohl wie ich von der Unterschiedlichkeit der Warzenform und der Bestachelungsdichte ausging. Erst wenn die Blte der M. balsasensis Ritters
genau beobachtet ist, lt sich Endgltiges ber die Synonymie sagen. Vielleicht
mu M. balsasensis auch in Variettsrang zu Dolichothele nelsonii gestellt werden.
Britton u. Roses Beschreibung von Neomammillaria nelsonii ist sehr unvollstndig. Aus ihr geht nur hervor, da die Warzen zahlreich und klein sind,
rund, 57 mm lang, Mittelst. 1215 mm lang (also lnger als fr M. balsasensis
beschrieben); Fr. sehr schlankkeulig, 3 cm oder mehr lang, rot, wenigsamig;
S. kugelig, schwarz, runzlig, 2 mm gro. Die Warzenbeschreibung trifft auch
mehr auf die Halbinger-Pflanze von Michoacn zu.
9. Dolichothele balsasoides (Craig) Backbg. n. comb.
Mamillaria balsasoides Craig, Mamm.-Handbook, 158. 1945.
Einzeln oder von unten sprossend; Kpfe bis 7 cm ; Warzen nach Her und
18er Bz. geordnet, ziemlich weichfleischig, dunkel graugrn, spter oft rtlich
im Sonnenlicht, in den Axillen heller, konisch, Kuppe gestutzt, 8 mm lang, 4 mm
am Grunde dick; Areolen rund, so gut wie kahl; Axillen mit 26 weien Borsten
in Warzenlnge, aber keine Wolle; Randst. 1011, 46 mm lang, dnnadelig,
glatt, wei, horizontal spreizend; Mittelst. 4, 49 mm lang, der unterste lnger
und hakig, die drei oberen gerade, alle nadelig, glatt, halbsteif, am Grunde schwach
verdickt, dunkel rtlichbraun, Spitze fast schwarz, nur der untere mehr vorgestreckt; Bl. glockig, 4 cm breit; Sep. hellgrn, lanzettlich, Spitze stumpf, bis
3 mm breit; Pet. orange, breitlanzettlich, spitzig, ganzrandig, bis 3 mm breit,
2 cm lang; Staubf. fast wei, sehr kurz, oben orangerosa; Staubb. tiefgelb, etwas
lngsgeteilt; Gr. bla kremfarben; N. 3, orange, bis 3 mm lang, jede rckwrts
strker gefurcht; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Guerrero, an der Highway
zwischen Taxco und Acapulco).
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
3528
Dolichothele
Weicht von den beiden vorerwhnten Arten ab durch geringere Stachelzahl und
vor allem durch Borsten in den Axillen und darin fehlende Wolle; nach Craigs
Abbildung sind auch die Warzen mehr konisch verjngt. Nach Buxbaum
[Sukkde. (SKG.), IV:18. 1951] ist Krainz der Ansicht, da Mamillaria balsasensis und M. balsasoides identisch sind. Das ist nach Vorgesagtem offensichtlich nicht der Fall; vielleicht lag Krainz nicht das richtige Material bei
einer der beiden Arten vor.
Abb. 3233. Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg., weistachlige Form mit rein
weien Blten. (Sammlung des Zchters H. Thiemann, Bremen.)
Dolichothele
3529
Abb. 3235. Dolichothele camptotricha v. longithele Tiegel; allein schon in der einzigartigen
Warzenform zeigt sich die bereits von Grke erkannte nhere Zusammengehrigkeit mit den
dicker-warzigen Dolichothele-Arten. (Foto: Tiegel.)
223*
3530
Dolichothele
Abb. 3236. Dolichothele albescens (Tieg.) Backbg., wegen der krzeren und rundlichen
Warzen sowie geraden weien Mittelstacheln als eigene Art angesehen. (Foto: Tiegel.)
Dolichothele
3531
3532
Dolichothele
Dolichothele
3533
einmal die Wandelbarkeit der Farbe von kremwei bis purpurn (und meine
Pflanze blhte berhaupt hellpurpurn, ein Ton, den Craig gar nicht angibt);
wir wissen aber auch, da in den us-amerikanischen Sdstaaten bei gewissen
Coryphantha-Arten gelbe und purpurne Blten innerhalb der Varietten vorkommen, so da die Bltenfarbe kein Gegenargument wre; die Blte zeigt sehr
viel hnlichkeit mit der viel weiter sdlich auftretenden Dolichothele zephyranthoides-Blte, eine Art, die nicht nur in Oaxaca vorkommt, sondern auch in
Quertaro, wo ebenfalls die Arten der Dolichothele-Reihe Microfloridae wachsen.
Wie wenig isoliert-entfernte Areale berhaupt eine Bedeutung haben, beweist das
Vorkommen von niedrigen Cereus-Mill.-Arten in Brasilien und auf Fernando
Noronha; Bltengre, Schlaffheit der bis 2 cm langen Warzen und die Samen
lassen durchaus zu, diese Art zu Dolichothele einzubeziehen, wenn man bedenkt,
da die Argumente fr Buxbaums Emendierung dieses Genus nicht ausreichen.
Bisher mu ich die Art aber noch bei Mamillaria belassen, da ich kein lebendes
Material mehr besitze, um sie genauer zu untersuchen.
Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:5. 1954] ist, nach v. Rotz, der Ansicht, da
Mamillaria (Chilita Orc.) vetula Mart. wahrscheinlich eine Dolichothele-Art ist.
Britton u. Rose erhielten eine lebende Pflanze von L. Buscationi, Catania
(Sizilien), welche sie vermehrten und die auch in Washington geblht hat. Danach
3534
Bartschella
Mamillopsis
3535
am Abschlu der vorjhrigen Wuchszone liegt und die Gattung damit zu den
Eumamillariae gehrt. ber den Samen s. noch unter der Artbeschreibung. Die
Stacheln sind an einjhrigen Pflanzen rauhhaarig. Wenn Buxbaum diese Beschaffenheit der Stacheln junger Pflanzen in Verbindung mit Ebnerella zephyranthoides (spter Chilita; hier Dolichothele) bringt, unter Hinweis auf die bei beiden
gleich groen Blten, so ist das hchstens fr den Theoretiker interessant; allein
die fast rippenartige Warzenreihenbildung mit der schwach verbundenen Basis
und die ungewhnliche Frucht trennen beide stark, und wenn Buxbaum dann
noch auf das bei den Samen beider fehlende Perisperm hinweist, ersieht man daraus nur, da in der allmglichen Vielfalt der Merkmale dem letzteren keine ausschlaggebende Rolle zufallen kann.
Ty p u s : Mamillaria schumanni Hildm. Typstandort: Nicht angegeben
(Niederkalifornien).
Vo r k o m m e n : Mexiko (nur in Niederkalifornien, Kap-Distrikt).
1. Bartschella schumannii (Hildm.) Br. & R. The Cact., IV:58. 1923
Mamillaria schumanni Hildm., MfK., 1:125. 1891. M. venusta K. Brand.
Von unten sprossend, bis zu 40 Kpfe; Einzelkpfe bis 6 cm hoch und breit;
Warzen in Spiralen stehend, unten etwas verbunden, graugrn, zuweilen rtlich
getnt, gerundet, mit vierflchiger Basis und stumpfer, etwas eingedrckter
Kuppe, kurz und dick; Saft wrig; Areolen rund, weiwollig, dann kahl; Axillen
ebenfalls zuerst mit gekruselter Wolle, dann verkahlend; Randst. 12 (915),
612 mm lang, gerade, wei mit schwarzen Spitzen, krftig-nadelig, rauh;
Mittelst. 12 (34), 11,5 cm lang, krftig-nadelig, der unterste lnger, meist
scharf gehakt, unten wei, oben schwarz, der untere vorgestreckt, die anderen
aufgerichtet; Bl. glockig-trichterig, mit sehr kurzer Rhre, 4 cm breit, um den
Scheitel; Sep. lanzettlich, spitzlich; Pet. breitlanzettlich, mit auslaufender Spitze,
spreizendem Saum und dieser zurckgebogen; Gr. schlank; N. 6, linear, grn
bis braunrosa; Fr. Scharlach, 1,52 cm lang, fast trocken, schlank, etwas ber
dem Grunde umschnitten ffnend; S. mattschwarz, weniger als 1 mm lang, sehr
fein punktiert bzw. mit sehr feiner Strichelung; Hilum basal, dreieckig und schwach
eingedrckt M e x i k o (Niederkalifornien, Kap-Region: San Jos del Cabo)
(Abb. 3237).
Die Narbenfarbe soll mit der Bltendauer zum Teil etwas wechseln (wie auch
bei M. blossfeldiana); bei Jungsmlingen sind die Stacheln lnger behaart.
Mamillaria schumanniana in MfK., 12:178. 1902, war wohl nur ein Druckfehler.
219. MAMILLOPSIS (Morr.) Br. & R.1)
The Cact., IV:19. 1923
[Der Name ist von Weber in Dict. Hort. Bois, 805. 1898, nur als Synonym von
Mamillaria senilis erwhnt als Subgenus von Morren vorgeschlagen in Belg.
Hort., 24:33. 1874]
Britton u. Rose nennen als Autor der Gattung Weber, doch gaben sie
deren erste Beschreibung. Die Pflanzen bilden grere Gruppen, sind kugelig bis
kurzzylindrisch und in typischem Zustand fast vllig unter Stacheln verborgen,
diese fein und wei bis gelb; Warzen konisch; Axillen mit Haaren und Borsten;
Randstacheln zahlreich, weich, gerade; Mittelstacheln 46, mit gelben, hakigen
1
3536
Mamillopsis
Spitzen; Blten um den Scheitel, diesem ziemlich nahe, mit langer, krftiger
Rhre, diese breiter beschuppt, oder die Schuppen schmallanzettlich, oben abgebogen-aufgerichtet, die Basis herablaufend; Bltensaum weit spreizend; Pet.
gelborange bis orangerot, oben stumpflich und der Rand ausgefressen, zuweilen auch mit kleinen Spitzchen, am Ende aber mitunter auch breit gestutzt;
S. ziemlich gro, schwarz.
Mamillopsis
3537
kultivierte; auch gepfropft wachsen die Pflanzen willig und sprossen reich, sind
dann aber mehr aufgetrieben und nicht so schn wie wurzelechte.
Ty p u s : Mamillaria senilis Lodd. Typstandort nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Nordmexiko (Chihuahua, Durango, Jalisco).
Schlssel der Arten:
Randstacheln wei
Blten bis 7 cm lang . . . . . . . . . . . . 1: M. senilis (Lodd.) Web.
Rand stacheln dunkel strohfarben
Blten bis 3 cm lang . . . . . . . . . . . . 2: M. diguetii (Web.) Br. & R.
3538
Mamillopsis
lieh, oben wei oder zart orangefarben berlaufen; Staubb. schmutzig orangerot
N. 56, grn; Fr. ziemlich dickrund, rot; S. ziemlich gro, schwarz, netzgrubig
punktiert, Hilum seitlich. M e x i k o (Chihuahua; S-Durango, auf Bergen,
z. B. bei El Salto; Nayarit [Britton u. Rose]; Oaxaca, Sierra de Pluma
[Diguet]) (Abb. 3238).
2. Mamillopsis diguetii (Web.) Br. & R. The Cact., IV:20. 1923
Mamillaria senilis diguetii Web., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 10:383. 1904.
Polsterbildend, stark sprossend, Gruppen halbkugelig, bis 35 Kpfe; Einzelkpfe bis 25 cm ; Randst. zahlreich, dunkel strohfarben; Bl. nur 3 cm lang.
2 cm , tiefrot; Ov. mit kleinen Schuppen. M e x i k o (Jalisco bis Nayarit;
Typstandort: Sierra de Nayarit; J. G. Ortega sammelte die Art auch in Sinaloa,
auf der Sierra de Chabarra).
Salm-Dyck fhrte in Cact. Hort. Dyck., 1849. 8. 1850, noch zwei Varietten
der Mamillaria senilis auf, ohne Beschreibung: M. senilis hasseloffii1) und M. senilis linkei (M. linkei Ehrenbg.). Schumann hlt M. linkei fr ein Synonym
von M. senilis; ob mit v. hasseloffii nur etwa eine Form mit abweichenden Blten
gemeint war (wie sie aus meiner Abb. 3238 und der Britton u. Roses hervorgeht),
oder ob schon damals Mamillopsis diguetii bekannt war, lt sich an dem nomen
nudum Salm-Dycks nicht feststellen.
Abb. 3240. Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. & R., mit den typischen Cochemiea-Blten.
Cochemiea
3539
3540
Cochemiea
Cochemiea
3541
Abb. 3241. Cochemiea setispina (Coult.) Walt. (Nach einem Farbfoto von Werdermann.)
3542
Cochemiea
Cochemiea
3543
224
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.
Ta f e l a n h a n g
Tafel 212
Astrophytum ornatum (DC.) Web. Cereoide Altersform; die Pflanzen werden ber 1 m hoch.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 213
Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg. 1955 von H. Bravo noch einmal als Thelocactus
goldii H. Bravo beschrieben, dem Habitus und der nur mig groen purpurnen Blte nach
ein typischer Gymnocactus.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 214
Turbinicarpus polaskii Backbg. mit sehr kleiner weier Blte und nur einem
Stachel in der Areole (Makrofotos)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 215
Lophophora lutea (Rouh.) Backbg. Fahlgrner, weichlicher Krper, Blten und Frucht
(lt. Croizat) gelblich. Croizat stellte die Pflanze zu L. echinata Croiz. als Variett; sie
weicht aber so stark ab, da ihr Artrang ebenso berechtigt ist wie der von L. echinata.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Die rosa Blten sind so winzig, da nur die farbige Makroaufnahme von ihnen
ein deutlicheres Bild ergibt.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 216
Tafel 217
Ancistrocactus megarhizus (Rose) Br. & R. Ein ungewhnlich groes 4kpfiges Exemplar,
die einzelnen Triebe zum Teil ber 10 cm hoch. (Aus der Sammlung Glauser. Luzern.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 218
Neolloydia odorata (Bd.) Backbg. (Untergattung Cumarinia Knuth). Die Furche luft
bis zu einem basalen Warzenwulst herab und ist somit nur scheinbar nicht ganz durchgehend.
Es besteht kein hinreichender Grund, die Art nicht zu Neolloydia zu stellen, ebensowenig
bei N. cubensis (Br. & R.) Backbg., zumal es auch zwischen NO-Mexiko und Kuba mit
M. multiceps und M. prolifera bzw. mit zwei uerst nahe verwandten Arten bei Mamillaria einen gleichen Arealzusammenhang gibt, der sich weitgehend mit dem der Untergattung
Cumarinia deckt. Da N. odorata Hakenstacheln bildet, besagt nichts, da solche bei einer
Reihe von Gattungen teilweise auftreten.
Das Bild zeigt aus Samen gezogene blhfhige Pflanzen. (Sammlung Andreae).
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 219
Escobaria chaffeyi Br. & R., Pelo de conejo von den Eingeborenen genannt
(Kaninchenfell), eine der schnsten und am zartesten getnten Arten.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 220
Escobaria rigida (hort.) Eine bisher meines Wissens unbeschriebene Art mit hellpurpurnen
Blten, die hier wohl zum erstenmal gezeigt werden. (Aus der Sammlung Saint-Pie, Asson.)
Fr den Fall, da die Art bisher noch nirgends beschrieben wurde, gebe ich hiermit
eine lateinische Diagnose, damit der Name dieser mglicherweise zuerst von Fri eingefhrten
Pflanze als gltig angesehen werden kann: Simplex vel prolifica, subcylindrica ad cylindrica,
glaucoviridis; costis angustis, rectis vel spiralibus, humilibus. tuberculis sulcatis;
aculeis numerosioribus, griseo-albis vel albis, in apice densatis, radialibus tenuioribus, radiantibus, centralibus nonnulis aliquid crassioribus, aliquid distantibus vel porrectis, ad 1,5 cm
longis; flore violaceo, parvo, ca. ad 15 mm longo; fructu oblongo, rubro. Patria: verisimiliter
Mexico. (Typpflanze: Abb. 2840 im Jardin Exotique de Monaco.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 221
Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. Makroaufnahme der stark wolligen Scheitelregion
dieser seltenen Art. Wie bei der Neolloydia-Untergattung Cumarinia gehen manchmal
die Furchen nicht vllig bis zur Axille durch. (Aus der Sammlung Saint-Pie. Asson.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 222
Coryphantha difficilis (Quehl) Berg., variabel wie auch C. scolymoides und dieser sehr nahestehend. Die im Kreuz gestellten Mittelstacheln sind nicht immer so ausgebildet, zuerst
oft nur 1. auch 3 obere oft mehr zusammengerckt. (Aus der Sammlung des Zchters
H. Thiemann, Bremen.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 223
Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) Berg. Die Blte variiert etwas im Durchmesser und
in der Farbe, innen zum Teil auch hellrosa mit etwas dunklerer Mitte) (Foto: W. Haage).
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 224
Mamillaria karwinskiana Mart. Vielfach dichotomisch geteilte alte Pflanze. (Foto: Heinrich.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
II
Tafel 225
Mamillaria praelii Mhlpfrdt. Alte, lange und keulige Pflanze, mit ihren langen Axillenborsten der M. nejapensis sehr nahekommend. Vielleicht sind letztere und ihre Varietten
eher als Varietten der M. praelii anzusehen.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
II*
Tafel 226
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Links: Mamillaria neumanniana Lem. (besser M. centricirrha v. neumanniana Schelle), die nach Rmpler typischere Form mit mehreren kurzen
Randstacheln (vgl. Abb. 2928). (Foto: Heinrich.)
Rechts: Mamillaria pentacantha Pfeiff. Anomale Warzenbildung, in der Form der M. strobilina hnelnd, aber spter normal abstehend
(Foto: Heinrich.)
Tafel 227
Mamillaria sempervivi DC., Zwischenform zwischen dem Typus der Art (2 Mittelstacheln)
und v. tetracantha DC. (4 Mittelstacheln.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 228
Diese bisher als Mamillaria nivosa Lk. bezeichnete Pflanze ist die strker wollige
M. flavescens Haw. Deren var. nivosa (Lk.) Backbg. n. comb. siehe auf Farbfoto Abb. 2947.
(Vergl. auch mit Tafel 255.) (Foto: Heinrich.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 229
Mamillaria sartorii J. A. Purp. (vgl. mit dem geschlossener-glockig blhenden Typus der Art
[Abb. 2951]), wohl v. brevispina J. A. Purp., mit lngeren Axillenborsten und nur gelegentlichen
kleinen Beistacheln sowie mit mehr locker spreizenden Perigonblttern.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 230
Mamillaria tesopacensis Craig. Eine Form mit Blten, deren Staubfden wei sind (Typus:
rosa), die Staubbeutel kremfarben (Typus: reib), die Frucht hellweinrot, kaum 1 cm lang
(vgl. mit Abb. 2970).
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 231
Tafel 232
Mamillaria muehlenpfordtii Frst., eine variable Art mit sofort milchenden Warzen.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 233
Mamillaria muehlenpfordtii Frst., jngere Smlingspflanze; spter heben sieh von den
dichter verflochtenen weien Randstacheln bis 6 gelblich werdende Mittelstacheln ab.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 234
Mamillaria klissingiana Bd. Die Aufnahme lt deutlich das dunklere Mittelfeld der
Perigonbltter erkennen. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
Mamillaria peacockii hort. ex Rmpler (nach der Stoye-Karte Nr. 275). Da die Karte
etwa 1,5 mal der nat. Gre zu verstehen ist, stellt dieser Name den Typus der M. elegans
vom Pedregal bei Mexico City dar, wie auch Craig meint.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 235
Mamillaria elegans waltonii hort. ex Schelle, mit 4 Mittelstacheln, offenbar dichotomisch teilend, ein von Craig nicht erwhnter Name und eine ihrer Artzugehrigkeit nach
nicht genau zu bestimmende Spezies, bzw. ob sie mit M. waltonii Walt. identisch ist, die
Craig bei M. parkinsonii erwhnt. (Foto: De Laet, von Schelle publiziert [Originalfoto].
Mamillaria perbella Hildm. Die Pflanzen teilen sich frh dichotomisch, und Kammformen
sind nicht selten. Vielleicht besteht hier darin ein Zusammenhang.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 236
Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. Standortsaufnahme aus dem Zopilote Canyon.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 237
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 238
Mamillaria denudata Eng. (japanisches Foto, irrtmlich als M. egregia bezeichnet, die aber
viel kleinere Blten hat).
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
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Rechts: Mamillaria verhaertiana Bd. Zum Teil hakige Mittelstacheln aufweisende Pflanze, aus dem gleichen Baxter-Material (von M. phitauiana Baxt.)
gezogen wie die linke geradstachlige Pflanze, ein Beweis dafr, da bei manchen
Arten gerad- und hakenstachlige Formen nicht als echte Varietten zu trennen
sind, sondern die Variettsnamen nur zur Kennzeichnung
der Unterschiede dienen knnen.
Tafel 239
Tafel 240
Mamillaria fasciculata Eng., eine von M. microcarpa schwer zu unterscheidende Art. wenn
man nicht L. Bensons Angaben in The Cacti of Arizona (121122. 1950) bercksichtigt.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
III
Tafel 241
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
III*
Tafel 242
Tafel 243
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 244
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 245
Mamillaria fuscata Pfeiff. Von M. rhodantha durch nur wollige bis nackte Axillen unterschieden, meist auch oben mehr wollig. (Foto: Armin Rauh.)
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V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
A
Mamillaria sp. (Kolumbien)
Tafel 246
Tafel 247
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 248
Tafel 249
Ungeklrte Mamillarien 1: Mamillaria sp. in der Sammlung Saint-Pie, Asson, mit fast
stachelfesten Axillenborsten; nach Heinrich vielleicht ein Smling der lt. heeriana
(M. hamata Lehm.), aber breitrunder und heller bestachelt.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 250
Ungeklrte Mamillarien 3: Mamillaria sp., mit wrigem Saft, offenbar ohne Axillenborsten;
Warzen walzenfrmig; 1 Mittelstachel, hakig; Randstacheln bis ca. 15, dnn; Blte wei.
Ungeklrte Mamillarien 4: Mamillaria sp. (Schwarz-Nr. 75) mit gelblichen Blten, Krper
stark abgeflacht, bis 10 cm ; 4 Mittelstacheln, im Kreuz, unten verdickt; Randstacheln
meist 13, nur im unteren Areolenteil. zuweilen fehlend, mitunter auch 4; in der Bltenzone
krftige Wollbildung; Perigonbltter breitspatelig, zugespitzt; Sep. anscheinend ganzrandig.
Nach Schwarz eine neue Art, aber noch unbeschrieben. Die Stacheln sind weilich hornfarben, zuerst oben mit lngerer dunkler Spitze, diese spter fehlend oder nur kurz.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 251
Tafel 252
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 253
Abnorme Warzenform von Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R. (Foto: Heinrich.)
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 254
Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. Makrobild eines Einzeltriebes. Die Hell punktierten
Warzen knnen bis 12 mm lang und 6 mm breit werden.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
Tafel 255
Mamillaria flavescens (DC.) Haw., die meist als Mamillaria nivosa Lk. bezeichnet wird.
V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA