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D I E C AC TAC E A E

Band V

Abb. 2507. Ferocactus stainesii v. pilosus (Gal.) Backbg.


(Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat).

DIE CACTACEAE
HANDBUCH DER KAKTEENKUNDE

Von

CURT BACKEBERG
Hamburg-Volksdorf

Band V

Cereoideae
(Boreocactinae)
M i t 7 3 7 z u m Te i l f a r b i g e n A b b i l d u n g e n i m Tex t
u n d 4 4 Ta f e l n

V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA
1961

Erschienen am 20. 5. 1961


ES 18. G 2
Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany
Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
Copyright 1961 by VEB Gustav Fischer Verlag, Jena
Lizenz-Nummer 261 215/54/61
Gesamtherstellung: Druckerei Magnus Poser Jena

INHALT
Beschreibender Teil
Cereoideae:
Semitribus 2: Boreocereeae
Subtribus 2: Boreocactinae. . . . . . . . . .
Sippe 1: Boreoechinocacti . . . . . . . .
Untersippe 1: Euboreoechinocacti. . . .
Untersippe 2: Mediocoryphanthae . . . .
Sippe 2: Mamillariae. . . . . . . . . .
Untersippe 1: Coryphanthae. . . . . .
Untersippe 2: Eumamillariae . . . . . .

2631
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2918
2931
2933
3080

Beschreibender Teil:
Subtribus 2: Boreocactinae Backbg.

Nrdlicher Ast der Verbreitung cactoider Gattungen.
Vorkommen: Von Britisch-Kolumbien und Kanada (Alberta bis
Manitoba) ber USA (westliche Grenze: von Washington und Montana sdlich ber Idaho (ohne Wyoming), Nevada, Utah bis zum
sdlichen Kalifornien; stliche Grenze: Dakota, Nebraska, WKansas, Oklahoma; im Sden ber Arizona und Neumexiko bis
Texas), Mexiko (mit Nieder-Kalifornien und Yukatan, jedoch bisher
nicht berichtet aus Tabasco, Campeche und Quintana-Roo) bis
Mittelamerika (Guatemala, Honduras), in Westindien (sdliche Bahamas, Kuba, Puerto Rico, Mona, Desecheo, Culebra, Buck-Insel,
St. Thomas, Little St. James-Insel, Tortola, Antigua), Venezuela
(Nordkste), Curaao, Mittel-Kolumbien.
Sippe 1: Boreoechinocacti Backbg.
Vo r k o m m e n : USA (Washington, Montana, Idaho. Nevada, Utah, Colorado, Kansas, Texas, Neumexiko, Arizona, Kalifornien), Mexiko
(Nieder-Kalifornien, Sonora, Sinaloa, Chihuahua, Durango, Coahuila, Nuevo Len, Tamaulipas, San Luis Potos, Zacatecas, Hidalgo,
Quertaro, Aguascalientes, Guanajuato, Puebla), Guatemala (?).
Untersippe 1: Euboreoechinocacti Backbg.
Vo r k o m m e n : wie bei Sippe 1 angegeben.
(ber die Abgrenzung der Sippen und Untersippen s. Schlssel der
Kategorien, Band I. S. 91.)
Im Gegensatz zu den U.-F. Peireskioideae und Opuntioideae sowie
den sulenfrmigen Gattungen der U.-F. Cereoideae haben die nrdlichen Kugelformen der Sippe 1: Boreoechinocacti keinerlei Verbindung mit den sdamerikanischen. Sie treten nicht einmal, wie
die Mamillariae, auf die Groen und Kleinen Antillen ber, noch
gehen sie im Sden ber Mexiko hinaus; sie sind aber im Nordwesten bis nahe zur kanadischen Grenze verbreitet. Daraus ergibt
sich, da die nrdlichen Gattungen ein eigener groer Entwicklungsast cactoider Formen sind. Die Frage, wie es zu den zwei voneinander
unabhngigen gegenwrtigen Groarealen der Austro- und Boreocactinae bzw. zu der jetzigen Verbreitungslage kam, harrt noch
immer ihrer Beantwortung. Es gibt dafr bisher keine sicheren
Anhaltspunkte; man kann nur gewisse Vermutungen aussprechen,
wie es K. Schumann in seiner Schrift Die Verbreitung der Cactaceae im Verhltnis zu ihrer systematischen Gliederung tat (Berlin
1899), dem sich erst wenig Neues hinzufgen lt. Immerhin konnte
aber das Bild der Verbreitung inzwischen genauer ermittelt werden,
besonders, was die seitdem gemachten Neufunde anbetrifft, und
vielleicht ergibt sich aus der genauen Aufzeichnung alles gegenwrtig Bekannten die Mglichkeit, eine Vorstellung vom Verlauf
der Entwicklung und Verbreitung in der Vergangenheit zu gewinnen.
167

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2632

Echinocactus

177. ECHINOCACTUS Lk. & O.


Verh. Ver. Befrd. Gartenb., 3:420. 1827
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Cephalocactus K. Sch.]
Bevor Link und Otto ihre Gattung aufstellten, wurden die hierher gehrenden
Arten gewhnlich als Melocactus bezeichnet, weil sie einen starken wolligen
Scheitel haben. Bei K. Schumann war dagegen Echinocactus eine Sammelgattung
von 138 Arten, mit 11 Untergattungen, darunter Discocactus, Malacocarpus,
Lophophora, Astrophytum, die vordem bereits als eigene Gattungen angesehen
worden waren, wie auch Gymnocalycium, das Schumann in sein Subgenus Hybocactus einbezog. Alle diese Untergattungen sowie von den brigen Ancistrocactus,
[Notocactus und] Thelocactus und fr Stenocactus K. Sch. das Genus Echinofossulocactus Lawr. wurden von Britton u. Rose wieder ausgegliedert. Die unter
Euechinocactus von Schumann zusammengefaten Arten entsprechen ungefhr
der Gattung Ferocactus Br. & R., und was Schumann als Untergattung Cephalocactus ansah, stellt das Genus Echinocactus Lk. & O. dar, wie es die amerikanischen
Autoren verstanden. Sie gingen dabei davon aus, da Link und Otto in ihrer
Einleitung erwhnten, warum Echinocactus tenuispinus und E. platyacanthus als
Echinocactus abgetrennt wurden, und da der erstere nicht hierhergehrt, verblieb E. platyacanthus als Gattungstypus bzw. ergab sich danach der Umfang des
jetzigen Genus Echinocactus, eine Artengruppe mit starkwolligen Blten und
dichten Schuppen, mit strkerem oder schwcherem Wollscheitel, jedoch sehr
unterschiedlicher Gestalt. Die meisten Arten bilden spter riesige Kugelkrper
oder dicksulige Formen, whrend drei Arten viel kleiner sind. Allen aber ist
gemeinsam die stark bewollte Blte und die lngliche Frucht mit verhltnismig dnner Wand, die Frucht so gut wie trocken und unten ffnend; die
Schuppen sind schmal, ziemlich steif, manchmal spitzig aus der Wolle hervortretend und ziemlich dichtstehend.
Bemerkenswert ist, da bezglich der Riesenarten bei den Autoren bis in die
neuere Zeit hinein eine verschiedene Auffassung ber die Artabgrenzung bestand.
Schumann erkannte nur Echinocactus ingens als eigene Art an und fhrte darunter mehrere Varietten an, die er als mglicherweise nur Entwicklungsformen
ansah; er hielt aber bereits E. platyacanthus fr vielleicht eine eigene Art. Seine
Standortsangaben besagen nichts ber das Gebiet von Puebla, von wo Rose
erst 1906 den mchtigen E. grandis beschrieb, der zweifellos schon viel frher
bekannt war, zumal er zu den aufflligsten Gewchsen jener Gegend gehrt; er
wurde aber wohl fr die gleiche Art wie E. ingens gehalten. Angesichts der ziemlich
einheitlichen Krperform und Altersgre von E. visnaga, ingens, grandis, palmeri
und platyacanthus ist ihre Abtrennung Ansichtssache, denn genau genommen
sind die im Schlssel angegebenen, von Britton u. Rose festgelegten Artmerkmale
als solche anfechtbar, da es hnliche Unterschiede an Stachelzahl und -frbe auch
bei einigen anderen Arten gibt bzw. sie dort hchstens als Varietten gelten;
ebensowenig ist die Angabe bei E. ingens innere Perigonbltter linearoblong,
ganzrandig, ausreichend, da solche Unterschiede auch innerhalb anderer Arten
auftreten (z. B. Notocactus ottonis v. elegans, Pseudolobivia aurea v. elegans, beide
mit ungewhnlich schmalen Petalen; ganzrandige und gezhnelte Petalen kommen
anderswo auch vor, ohne da man sie trennte). Immerhin ist aber die Aufteilung
in Arten insofern zu begren, als dadurch die vage Verbreitungsangabe Schumanns fr E. ingens auf dem zentralen Plateau von Mexiko weit verbreitet
durch genauere Feststellungen ersetzt wurde, wo die einzelnen Arten vorkommen,
denn diese haben jede ihr ziemlich gut abgegrenztes Verbreitungsgebiet.

Echinocactus

2633

Soweit bekannt, sind nur dreimal ausgewachsene groe Echinocactus-Pflanzen


in Sammlungen gelangt: einmal sandte der Gouverneur von Tamaulipas einen
E. visnaga von 3 m Hhe und 1,3 m Umfang nach Mexico City, ein E. ingens von
3 m Hhe wurde bis 1846 in Kew kultiviert, und das einzige bisher gesammelte
Riesenexemplar eines E. grandis brachte ich von Puebla 1939 nach dem Hamburger Park Planten un Blomen; er wog rund eine Tonne und wurde spter
durch Bomben vernichtet.
Die Groformen wachsen meist einzeln, doch kommen mehrkpfige Exemplare
zuweilen vor.
In Mexiko verwendet man (wie auch Ferocactus wislizenii und F. stainesii)
die Arten der Gattung Echinocactus zur Herstellung von Sigkeiten (sogar den
kleinen E. horizonthalonius). Man schlt die Pflanzen, schneidet sie in Stcke und
kandiert diese mit Rohrzucker. Die fertigen Stcke heien Acitrn1) (daher
wohl Schumanns irrige Bemerkung sollen wie gezuckerte Citronen schmecken;
der Geschmack ist vielmehr fade-s) oder Dulce de viznaga. Das Wort Visnaga,
Viznaga oder Biznaga fhrt Schumann auf das arabische miswk zurck. Das trifft
nicht zu, sondern der Name entstand aus dem des aztekischen Gottes Huitznahuac, einem vergttlichten Echinocactus, dem man unter der Regierung von
Moctezuma in Tenochtitln einen Tempel errichtet hatte: Huitznahuacteopan.
Dort hat man die Stacheln vielleicht zu den Opfern verwendet. In Tlaxcala
hieen die groen Pflanzen teocomitl, und man opferte auf ihnen dem Gotte
Mixcoatl Menschen, wie dies auf Gehei Huitzilopochtlis auch bei den Azteken
der Fall gewesen sein soll.
Ty p u s : Echinocactus platyacanthus Lk. & O. Typstandort: Nur Mexiko
angegeben.
Vo r k o m m e n : USA (Nevada, Utah, W-Arizona, S-Kalifornien, W-Texas,
S-Neumexiko), Mexiko (im Norden und Nordwesten, N-Sonora und NiederKalifornien sowie ber das Hochland bis S-Puebla). Nach Mathsson soll
Echinocactus auch in Guatemala gesehen worden sein, doch ist dies spter
nicht mehr besttigt worden.
Schlssel der Arten:
Mit spter auffllig groem Wollscheitel
Krper sehr gro werdend, anfangs breitkugelig,
zum Teil zuletzt dicksulig,
ber 1 m hoch werdend, oft
mehr
Stacheln goldgelb
Blten glockig, gelb. . . . . . 1: E. grusonii Hildm.
Stacheln nicht goldgelb
Ohne Mittelstacheln
Stacheln 4, blabraun, der oberste der
lngste . . . . . . . . . 2: E. visnaga Hook.
Mittelstacheln 1
Stacheln anfangs braun
Randstacheln meist 8
Petalen linear-oblong, ganzrandig
Blten 2 cm lang (Berger). . . 3: E. ingens Zucc.
1
)Das spanische Wort fr Zitronat, das hier aber nur vergleichende Bedeutung hat
(Abb. 2521).

167*

2634

Echinocactus

Stacheln (mittlere) fast schwarz werdend


Randstacheln meist 56
Petalen oblong, stumpflich, etwas gesgt
Blten 45 cm lang
Jugendform rot quergebndert . 4: E. grandis Rose
Mittelstacheln 34
Stacheln zuerst braun, dann grau, mittlere
bis 3 cm lang
Randstacheln 4
Mittelstacheln abgeflacht
Blten 3 cm lang. . . . . . . . 5: E. platyacanthus Lk. & O.
Stacheln anfangs oben gelb, unten braun
und verdickt, geringelt
Randstacheln 58, viel dnner als die
mittleren
Mittelstacheln: 3 untere abgeflacht,
besonders der lngste . . . 6: E. palmeri Rose
Mit kleinem oder sprlichem Wollscheitel
Krper nicht sehr dick oder sehr gro werdend,
aber sprossend
Stacheln zum Teil abgeflacht und geringelt
Mittelstacheln 4
Einzelkpfe bis ca. 18 cm hoch
Stacheln anfangs nicht filzig, glatt
Blten hellgelb
Samen glnzend . . . . . . 7: E. xeranthemoides (Coult.) Eng.
Einzelkpfe gelegentlich bis 70 cm lang,
meist kleiner und mehr kugelig
Stacheln anfangs filzig, dann glatt
Blten gelb
Samen papills. . . . . . . 8: E. polycephalus Eng. & Big.
Krper einzeln, zuerst breitkugelig, spter rund
oder etwas pyramidisch
Stacheln sehr variabel
Mittelstacheln fehlend oder vorhanden (zum
Teil abgeflacht), oft geringelt,
rtlich oder unten schwarz,
auch rosa bis zum Teil
schwarzviolett
Rippen breitrund
Blten hellrosa bis rosenrot
Samen papills (verschiedene
Varietten, diese nur schwer
trennbar). . . . . . . . 9: E. horizonthalonius Lem.
Krper stets einzeln, derbzylindrisch werdend
Stacheln wei (!), den Krper verhllend,
kantig

Echinocactus

2635

Mittelstacheln 4, nie abgeflacht


Rippen in Hcker aufgelst
Blten goldgelb
Samen nicht papills . . . . 10: E. parryi Eng

1. Echinocactus grusonii Hildm. MfK., 1:4. 1891


Selten sprossend, am Standort spter hufig zuerst breitrund, dann auch verlngert, bis (ber?) 1,30 m hoch und bis ca. 80 cm breit, hellgrn; Rippen bis
ber 30; Scheitel weiwollig; Rippen bei jungen Pflanzen gehckert, an alten
gerade und nicht dick; Areolen bis 2 cm entfernt; St. pfriemlich, anfangs goldgelb, spter blasser, fast wei, fein geringelt; Randst. 810, bis 3 cm lang;
Mittelst. meist 4, ber Kreuz stehend, gekrmmt, breiter, der unterste abwrts
gerichtete bis ca. 5 cm lang; Bl. 46 cm lang, nur im vollen Sonnenlicht und nur
glockig. ffnend, oben bis 5 cm weit; Sep. lang zugespitzt, auen brunlich,
innen gelblich; Pet. kadmiumgelb, etwas glnzend, schmallanzettlich, lang zugespitzt, krzer als die Sep.; die trockenen Perigonbl. oben weit gebogen abstehend und nach unten in die zugespitzten Schuppen bergehend, diese mit dem
runden Ov. in starker weier Wolle entstehend; Staubf. zahlreich, zusammengeneigt, einen dicken Zylinder bildend; Fr. oblong bis rundlich, bis 2 cm lang,
dnnwandig, oben mit den Bltenresten, nach unten dick weiwollig, ganz unten
kahl; S. zahlreich, glatt, glnzend dunkelbraun, 1,5 mm lang. M i t t e l - M e x i k o
(von San Luis Potos bis Hidalgo; westlich von Zimapan gibt es die Art z. B.
in der Barranca des Rio Moctezuma) (Abb. 25082512).

Abb. 2508. Echinocactus grusonii Hildm. Von mir 1939 aus Mexiko nach Hamburg gebrachte
Standortpflanzen. An ihnen ist ersichtlich, da in der Heimat die Wuchsform
mehr gedrckt-rund ist.

2636

Echinocactus

Pflanzen mit strkerem Wollscheitel haben oben an den Rippen eine am Schopfrand dicke,
dann rasch an Breite abnehmende Filzverbindung ber mehrere Areolen abwrts, offenbar
berbleibsel der Bltenzone, denn
die Blten entstehen in einer
langovalen, beidendig zugespitzten Vertiefung ber den Stachelbndeln, fast mitten zwischen
denselben. Darber ist meines
Wissens bisher nichts berichtet
worden, und es ist mglich, da
auch die Blten der brigen
groen Arten so entstehen.
Eine sehr wchsige Pflanze,
Abb. 2509. Basal sprossender Echinocactus grusonii
aus Samen ziemlich rasch heranHildm., eine anomale Erscheinung.
wachsend; bis zur Blhfhigkeit
dauert es dann allerdings ziemlich lange. An der Riviera hlt die Art im Freien
aus. Da es zum Teil schon viele grere Smlingspflanzen gibt, lt sich aus ihnen
durch Scheitelzerstrung schneller Nachwuchs ziehen, da die Sprossen rascher
wachsen und sich leicht bewurzeln.
Natrlich sprossende Exemplare kommen vor, sind aber selten. Im Sommer
Vorsicht vor Verbrennung, im Winter nur schwach feucht halten.
Es gibt eine fast weistachlige Form, die noch ziemlich selten ist.

Abb. 2510. Scheitel eines blhenden Echinocactus grusonii Hildm.

Echinocactus

2637

Abb. 2511. Fruchtender alter Echinocactus grusonii Hildm. Das Bild zeigt die bei lteren
Pflanzen starke Filzverbindung zwischen den Areolen.

Abb. 2512. Echinocactus grusonii Hildm., eine rein weistachlige Gartenform. Von einer Benennung wurde Abstand genommen, da nicht feststeht, ob die Farbe nicht spter wieder
mehr gelblich wird.

2638

Echinocactus

Britton u. Rose erwhnen hierunter flschlich den Namen Echinocereus grusonii


azureus statt aureus (Zeisold, MfK., 141. 1893). Nicholson stellt als Synonym
hierher Echinocactus aureus (Dict. Gard. Suppl. 334. 1900).
Vermutlich ist die auffallende Pflanze viel frher gesehen worden, als sie Hildmann beschrieb. Britton u. Roses Ansicht, da E. corynacanthus Scheidw. und
E. galeottii Scheidw. (Allg. Gartenztg., 9:50. 1841) besser hierher als zu E. ingens
gehren, wohin Schumann diese Namen stellt, mag daher ihre Berechtigung
haben. Anscheinend ist dies aber nicht mehr mit Sicherheit zu klren.
2. Echinocactus visnaga Hook. In Curtis Bot. Mag., 77:pl. 4559. 1851
Echinocactus ingens visnaga K. Sch., Gesamtbschrbg., 317. 1898.
Sehr gro werdend, bis 3 m hoch und 0,701 m breit, graugrn; Scheitel mit
lohfarbenem Wollschopf; Rippen bis 40, schmal und hoch, oben lngsgefurchte
Kante; Areolen lnglich, die oberen sich fast berhrend; St. 4, ber Kreuz gestellt, spreizend, blabraun, der oberste strkste bis 5 cm lang, aufrecht stehend;
Bl. 78 cm breit im Hochstand; Pet. zahlreich, oblong-spatelig, gezhnelt, gelb,
ca. 3,5 cm lang; Rhre dickwollig, oben spitzliche Schuppen herausragend; Ov.
verlngert, bis 1 cm lang; Perianth vertrocknet sitzenbleibend; N. ca. 12, spreizend; Staubbl. zahlreich; Fr. zylindrisch, obere herausragende Schuppen fast
stechend. Die Rippen sind stumpf, etwas wellig, aber kaum gehckert.
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 2513).

Abb. 2513. Echinocactus visnaga Hook., leicht erkennbar an den nur vier im Kreuz stehenden
Stacheln. Die Aufnahme wurde von mir im mexikanischen Staat San Luis Potos gemacht.

Der erste Bericht ber diese Art stammt offenbar aus Illustrated London News,
1846, als nach Kew ein riesiges Exemplar kam (Schumann sagt, es sei ein E. ingens
gewesen).
Echinocactus platyacanthus v. visnaga (Hook.) Marsh. ist eine comb. nud. in
Cactac., 153. 1941.
3. Echinocactus ingens Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 54. 1837
Kugelig bis verlngert und bis 1,50 m hoch, bis 1,25 m dick, graugrn, etwas
gertet, mit stark wolligem Scheitel, Wolle anfangs weilich, nach dem herab-

Echinocactus

2639

laufenden Rand zu gelblich


(K. Schumann), im Zentrum oft
aufgewlbt; Rippen zahlreich,
bis ber 50 gezhlt (Britton u.
Rose sagen zweifellos irrtmlich: Rippen 8); Areolen 2,5
3 cm entfernt, mit reichlicher,
gelblicher Wolle; Randst. ca. 8;
Mittelst. 1; alle St. zuerst braun,
gerade, 23 cm lang; Bltenhlle 2 cm lang, 3 cm weit geffnet; Pet. linear-oblong, ganzrandig, stumpflich gelb; N. ca. 8,
ziegelrot; Fr. ovoid, 3 cm lang,
dichtwollig; S. gro, nierenfrmig, schwarz, glnzend.
M e x i k o (Hidalgo, z. B. bei Ixmiquilpan und Actopan) (Abb.
2514).
Da auch heute die groen
Kugelkakteen Mexikos noch
nicht als vllig geklrt gelten
knnen, ist die Synonymie zum
Teil zweifelhaft. Britton u.
Rose sagen:
E. karwinskii Zucc. (in
Pfeiffer, En. Cact., 50. 1837)
gehrt wohl hierher (zumal die
Art von Pachuca [Hidalgo] kam).
Sein Scheitel war sehr wollig.
Wenn beide identisch sind, mu
E. karwinskii Zucc. den Vo r Abb. 2514. Echinocactus ingens Zucc. als
r a n g haben, da er bei PfeifTrinkwasserersatz. Dazu pat gut die Bezeichnung
fer vor E. ingens steht! Aus
barrel cactus (Fakaktus).
Hidalgo bzw. der Gegend von
Ixmiquilpan berichtet auch H. Bravo den E. ingens, und ich fand ihn dort ebenfalls. Es besteht kaum ein Zweifel daran, da E. karwinskii statt E. ingens als
Artname gefhrt werden mu.
Ein Synonym bei Pfeiffer war Melocactus ingens Karw., nur ein Name.
Ebenso wird von Schumann hierhergestellt Echinocactus macranthus (De Vriese
1839); E. platyceras Lem. (Echinofossulocactus platyceras Lawr.) mag auch
hierhergehren. Betreffs E. platyceras minax SD, s. unter E. grandis. E. haageanus
Linke wird von Schumann hierhergestellt, ebenso E. hystrix Monv., ein unverffentlichtes Homonym. Ferner sollen hierhergehren: E. ingens edulis Lab.,
E. edulis Hge. Gewhnlich stellt man hierher auch: E. irroratus Scheidw.,
E. ingens irroratus Monv., E. oligacanthus Mart.
E. ingens subinermis K. Sch. kannten Britton u. Rose nach ihrer Aussage
nicht; vielleicht war es eine Form; K. Schumann gibt dafr an: Nur einzelne
oder gepaarte St., kurz und dnn. Er gehrt wohl hierher.

2640

Echinocactus

Die folgenden, oft bei E. ingens genannten Namen mssen andere Arten gewesen sein: E. tuberculatus Lk. & O., Melocactus tuberculatus Lk. & O. (mit 8
stumpflichen Rippen); Echinocactus tuberculatus spiralis DC.
Dagegen gehren hierher wohl noch: Echinofossulocactus macracanthus und
Echinofossulocactus karwinskianus, kurz von Lawrence beschrieben (1841), bzw.
Echinocactus karwinskianus (MfK., 126. 1891). Nur ein Name war ferner Echinocactus
ingens grandis (MfK., 116. 1907).
4. Echinocactus grandis Rose Contr. US. Nat. Herb., 10:126. 1906
Einzeln, bis 2 m hoch und bis 1 m , stumpfgrn; Jugendform mit breiten
rtlichen Bndern; Scheitel starkwollig: Rippen sehr zahlreich und ziemlich dnn
(bei jungen Pflanzen anfangs ca. 8, breit und wellig); Areolen an Jungpflanzen
entfernt, an alten zusammenflieend; St. stark, pfriemlich, besonders die strkeren deutlich gebndert, zuerst gelblich, bald rtlichbraun; Randst. berwiegend
56, 34 cm lang; Mittelst. 1, 45 cm lang, gerade; Bl. zahlreich, gelb, 45 cm
lang; Ov. dichtfilzig, die Schuppen linear; Schuppen weiter oben schmal, steif,
fast stachelspitzig; Sep. eifrmig, lang gespitzt, mit gewimpertem Rand; Pet.
oblong, stumpflich, gezhnelt; Fr. oblong, 45 cm lang, in dicke Wolle gehllt,
diese wei; S. glnzendschwarz, 2,5 mm lang. M e x i k o (Puebla, Gebiet von
Tehuacan, auf gerllbedeckten Kalksteinhgeln) (Abb. 25152520).
Hier sammelte ich mehrere Exemplare, darunter zwei Pflanzen mit bis zu rund
1 Tonne Gewicht (Abb. 2519).
Da Britton u. Rose nur bei dieser Art angeben, da sie in der Jugend rot
quergebndert ist, und dies auch bei Echinocactus minax Lem. (Cact. Aliqu. Nov.,
18. 1838) nach ihren Angaben der Fall gewesen sein soll, mu dies der erste
Name fr die Pflanzen gewesen sein, sofern nicht etwa andere Arten zuweilen
ebenfalls in der Jugend ein rotes Querfeldmuster zeigen. E. minax soll nach
Lemaire manchmal bis 3 m hoch sein; das wrde auch nicht auf die Grenangabe

Abb. 2515. Sehr alte Echinocactus grandis Rose auf der Kakteenpampa zwischen Tehuacn
und Zapotitln (Mexiko: Puebla).

Echinocactus

2641

von E. ingens passen. Britton u. Rose sagen ferner, da E. ingens helophorus


K. Sch. mglicherweise dasselbe war wie E. minax sowie E. helophorus Lem. und
seine Varietten v. laevior Lem. und v. longifossulatus Lem. (1839). Schumann
schreibt nichts von roter Querbnderung bei E. ingens helophorus K. Sch., doch
gehen rot gebnderte Pflanzen in den Sammlungen hufig als E. helophorus Lem.,
wohl auf Grund obiger Angabe Britton u. Roses; damit wrden hierhergehren
auch die Varietten E. minax laevior Lem., vielleicht auch E. platyceras minax SD.
Rote Querbnderung gibt Schelle an fr Echinocactus ingens aulacogonus Lem.
(E. aulacogonus Lem.) (Schelle, in Kakteen, 189. 1936), bzw. es wrde danach
auch hierhergehren E. aulacogonus diacopaulax Lem. (alle 1829). E. platyceras
laevior (Frster, Handb. Cactkde., 325. 1846) mag dasselbe wie E. ingens laevior
Lem. bzw. E. minax laevior Lem. gewesen sein.
5. Echinocactus platyacanthus Lk. & O. Verh. Ver. Befrd. Gartenb., 3:423.
1827
Beschreibung nach Pfeiffer (Pfeiffer, En. Diagn. Cact., 59. 1837), der die
lebende Pflanze kannte (in der Sammlung Wild): 27,5 cm hoch (11 Zoll), 50 cm
(20 Zoll); Areolen 2,5 cm (1 Zoll) entfernt oder nher; zuweilen auch zusammenflieend (soll wohl heien: oben); Mittelst. 3,75 cm lang, (1 Zoll), Randst. bis
ca. 1,8 cm lang (um die Hlfte kleiner); Pflanzen frischgrn; Rippen 2124,
meist scharfkantig; Mittelst. 34, die greren abgeflacht, die 4 randstndigen

Abb. 2516. Seltenes 4kpfiges Exemplar von Echinocactus grandis Rose (ein Kopf noch an
der Rckseite).

2642

Echinocactus

Abb. 2517. Blhender Echinocactus, nach Berger: E. visnaga Hook., wegen der bis 6 Randstacheln aber wohl Echinocactus grandis Rose (aus Berger. Entwicklgsl., 69. 1926. Fig. 55).
(Foto: Rose.)

kleiner, alle strahlend; ein anderes Exemplar wird beschrieben (wohl das von
Pfeiffer erwhnte tote Exemplar in Berlin): gedrckt-kugelig, graugrn, 30rippig; Scheitel wollig; Rippen zusammengedrckt: Areolen stark verlngert,
anfangs wollig; sehr starke gerade St., 4 mittlere, abgeflacht, quergestreift, Basis
dicker; Randst. 34, kleiner; Bl. 3,75 cm lang; Sep. lanzettlich, gespitzt; Pet.
stumpflich, gelb; N. 10. M e x i k o.
Es ist eine erstaunliche Tatsache, da gerade die einzigartigen Riesenkugelformen Mexikos noch kaum eingehender studiert worden sind. Britton u. Rose
sagen beim Typus E. platyacanthus: Dieser Typus ist leider jetzt nur aus den
frhesten Beschreibungen und einer einzelnen Abbildung bekannt. Er scheint
von den anderen Arten der Gattung stark unterschieden zu sein. Die mexikanischen
Riesenkakteen sind dort sehr hufig, aber es wird eines sehr eingehenden Standortsstudiums bedrfen, um sie zu entwirren. Nach Pfeiffer ist diese Art gut unterschieden, aber anscheinend seitdem nicht wieder aufgetaucht, d. h. Schumann
nennt sie nur, Schelle kannte sie nicht. Es liegt die Mglichkeit nahe, da es
sich bei E. palmeri hchstens um eine Form des E. platyacanthus handelt, da beide
34 Mittelstacheln haben, oder beide sind identisch.
Sollte diese Ansicht zutreffen, kann man als Verbreitungsgebiet des E. platyacanthus den mexikanischen Staat Zacatecas bis S-Coahuila annehmen. Es ist
jedenfalls sehr unwahrscheinlich, da eine so auffllige Art wie E. platyacanthus
nicht mehr wiedergefunden sein soll.
Melocactus platyacanthus war ein Abb.-Name von Link & Otto.

Echinocactus

2643

6. Echinocactus palmeri Rose Contr. U.S. Nat. Herb., 12:290. 1909


Echinocactus saltillensis hort., Cact. Journ., 1:100. 1898, non Pos. (1853).
E. ingens saltillensis K. Sch.
Bis 2 m hoch, bis 50 cm ; Rippen 1226 oder bei alten Pflanzen mehr;
Mittelst. 4, geringelt, der oberste aufrecht, bis 8 cm lang, steif, gerade, oben gelb,
unten braun und etwas verdickt, die 3 unteren krzer, hnlich in Farbe und
Markierung (geringelt), aber abgeflacht; Randst. 58, viel kleiner, heller und
schwcher; Bl. gelb, ziemlich klein; Perigonbl. ca. 2 cm lang, mit zerschlitztem
Rand; Fr. ca. 3 cm lang, mit dichter weier Wolle; Schuppen weich und borstenartig gespitzt. Mexiko (S-Coahuila bis Zacatecas, z. B. Concepcin del Rio).
Soll in N-Zacatecas an Sdhngen und am Fu von Hgeln hufig und ins Auge
fallend sein. Scheint zu variieren; das Bild Fig. 189 bei Britton u. Rose (The
Cact., III:172. 1922) zeigt einen auffallend lngeren stielrunden Hauptstachel,
aber keine sichtbar abgeflachten; Fig. 188, l. c., zeigt abgeflachte Stacheln.
Es sind nur zwei Arten mit 34 Mittelstacheln beschrieben worden: E. platyacanthus und E. palmeri. Fr beide wurde angegeben: St. geringelt, unten verdickt, Randst. kleiner. Britton u. Rose zeigen ein Foto, auf dem die Mittelstacheln ber Kreuz stehen, und das gibt auch Pfeiffer fr E. platyacanthus

Abb. 2518. Abtransport eines Echinocactus grandis Rose.

2644

Echinocactus

an. Letzterer wurde bisher nicht wiedergefunden, bzw. er war den meisten Autoren
als eigene Art seit Pfeiffer nicht mehr, d. h. nicht mehr mit Sicherheit bekannt.
Danach ist mit hoher Wahrscheinlichkeit E. palmeri nichts anderes als der
alte E. platyacanthus. Es gbe somit, wenn auch E. ingens den richtigen Namen
erhielte und zweifellos ist E. ingens dieser n i c h t , an groen Spezies n u r
vier; sie mssen offenbar richtig heien: E. visnaga, E. karwinskii, E. platyacanthus
und E. minax, da sicher nicht erst Rose den E. grandis sah und also wahrscheinlich der richtige Name fr E. grandis der schon seit 1838 bestehende Name
E. minax Lem. ist. Da damit auch alle Verbreitungsgebiete der Arten bekannt
sind, knnte dann (im Sinne der Ausfhrungen Britton u. Roses bei E. platyacanthus) die Artengruppe der mittelmexikanischen Riesenkugelkakteen als geklrt gelten, zumal Britton u. Rose selbst von E. minax Lem. sagen: its
spotted stem suggests a young plant of E. grandis.
Ich habe nur deshalb von einem entsprechenden Namenswechsel bei zwei Arten
und der Reduzierung auf vier Spezies Abstand genommen, weil mir dazu eine
internationale Verstndigung unter den Kaktologen als erforderlich erscheint.

Abb. 2519. Die auf Abb. 2518 gezeigte Pflanze ist in Hamburg eingetroffen. Es ist der bisher
einzige in Europa gesehene groe E. grandis gewesen.

Echinocactus

2645

Die wunderlichen und einzigartigen Pflanzen, deren Flanken im Alter fast dem
Bauch eines Furchenwales hneln, sollten jedenfalls vllig geklrt bzw. auf sie
die ltesten Namen angewandt werden, zu Ehren der alten Autoren, die teils
in jenen schwierigen Zeiten die unzugnglichen Gebiete bereisten oder zuerst
die besondere Eigenart der betreffenden Spezies erkannten.
Das von Britton u. Rose hier noch angefhrte Synonym Echinocactus ingens
subinermis K. Sch. habe ich unter E. ingens belassen, da Britton u. Rose dort
sagen, er sei ihnen unbekannt, so da es unverstndlich ist, wieso sie ihn dann
als Synonym obiger Art nennen.
7. Echinocactus xeranthemoides (Coult.) Eng. In Rydberg, Fl. Rocky
Mountains, 579. 1917
Echinocactus polycephalus xeranthemoides Coult., Contr. U.S. Nat. Herb.,
3:358. 1896.
Vielkpfig, Einzeltriebe kugelig, bis 18 cm hoch, hellgrn; Rippen 13, leicht
gehckert, scharfkantig; Areolen rund, ca. 1 cm , oft weniger als 2 cm entfernt;
St. 1015, in der Jugend weirosa, im Alter schmutziggrau, dnn, aber ziemlich
steif, geringelt; Randst. 34 cm lang, rckwrts gekrmmt; Mittelst. 4,
36 cm lang, einer davon lnger als die anderen, etwas gebogen, ziemlich steif;
Bl. hellgelb, 5 cm lang; Schuppen auf Rhre und Ov. linear, rosa, papierartig,
steif, aber nicht stechend, bis 3 cm lang, verbleibend; Perigonbl. schmal-oblong,
gefranst, gespitzt oder lang zugespitzt; Staubbl. nicht hervorragend; Gr.

Abb. 2520. Entstachelte Echinocactus grandis Rose, jngere Exemplare, die kandiert werden
sollen. Sie werden dann ganz geschlt (s. Band IV: Abbildung Tafel 175), zerschnitten und
in Rohrzuckersaft gekocht.

2646

Echinocactus

gelb (?), nicht herausragend; Fr. kurz-lnglich, 3 cm lang, dicht und bleibend
bewollt, an der Basis ffnend; S. glnzend braunschwarz, ganz fein netzartig gemustert, 2,5 mm lang. U S A (Grenze von Utah und Arizona, Kanab Plateau).
Nach Coulter gab Engelmann der Pflanze den Namen, kam aber nicht dazu,
ihn zu verffentlichen. Die Art kommt auch in der Painted Desert in N-Arizona
vor. Durch die St. und S. von der nchsten Art deutlich unterschieden.
8. Echinocactus polycephalus Eng. & Big. In Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:276. 1856
Echinocactus polycephalus flavispinus Hge. jr., MfK., 9:43. 1899.
Anfangs einzeln, spter groe Gruppen bis zu ca. 30 Kpfen bildend, Einzeltriebe kugelig bis zylindrisch, gelegentlich bis 70 cm lang beobachtet, aber
meist viel krzer; Rippen 1321, ziemlich krftig, bis 3 cm hoch, etwas wellig,
fast unter der Bestachelung verborgen; Areolen gro, bis 1,2 cm , bis 3,5 cm
entfernt; St. 715, anfangs mit flaumigem Filz bedeckt, spter glatt, rtlich,
pfriemlich, abgeflacht; Randst. 2,55 cm lang; Mittelst. 4, strker, 39 cm
lang, geringelt; Bl. gelb, bis 6 cm lang; Schuppen auf dem Ov. winzig, unter
der Wollmasse verborgen; Schuppen auf der Rhre zahlreich, nur wenig lnger
als die Wolle, papierartig, stechend (bei der vorigen Art nicht stechend); Pet.

Abb. 2521. Ganz rechts im Bild: Kandierte Kakteenschnitte, von indianischen Hndlern
in den schwimmenden Grten von Xoximilco (Mexico-City) feilgeboten

Echinocactus

2647

linear-oblong, 2,53 cm lang, ganzrandig, stumpflich; Gr. dnn, ca. 3 cm lang;


Fr. dichtwollig, mit den fast stachelartigen Schuppen gekrnt, kugelig oder oblong, 1,52,5 cm lang, an der Basis ffnend; S. kantig, papills, stumpfschwarz,
34 mm lang, Hilum gro, seitlich unter der Samenmitte. U S A (Utah.
Nevada, W-Arizona, S-Kalifornien bis) M e x i k o (N-Sonora, Nieder-Kalifornien)
(Abb. 2524, links).
Die Art hlt sich, wie die vorige, leider nicht lange in der Kultur (wie auch
Sclerocactus).
Anscheinend variiert die Stachelfarbe nach gelblich hinber, da sonst das
Haagesche Synonym nicht zu erklren wre.
9. Echinocactus horizonthalonius Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 19. 1839
Echinocactus equitans Scheidw. (1839). E. horizonthalonius curvispinus
SD. E. horizonthalonius centrispinus Eng. E. laticostatus Eng. & Big.
E. horizonthalonius obscurispinus R. Meyer.
Auerordentlich variable Art, einzeln, anfangs flachrund, dann kugelig, spter
zum Teil kurzzylindrisch bis pyramidisch, 425 cm hoch, reifig grau; Rippen
meist 8, es kommen auch 713 vor, gerundet, breit, oft spiralig gestellt oder gerade herablaufend; St. 69, gerade oder etwas gebogen, 24 cm lang, oft sehr
stark, rundlich bis abgeflacht, die wenn vorhanden am strksten abgeflachten fast krallig abwrts gebogen, als Mittelst., die aber wenigstens zu
Anfang stets fehlen, oder ein unterer ist etwas in die Mitte gerckt, abwrts
gebogen, die brigen seitwrts stehend, ziemlich gerade oder strker gebogen, allseitig strahlend, hufig stielrund, die lngsten bis 3 cm lang, Basis meist verdickt, die St. nicht selten geringelt, dunkel-bernsteingelb, an der Spitze dunkler,
rtlich oder an der Basis dunkler, zum Teil (manchmal zu Anfang ganz) dunkeloder gar schwarzviolett, in allen mglichen bergngen; Bl. blarosa bis rosenrot,
bis 6 cm lang oder etwas mehr (vor dem ffnen), im Hochstand breiter als lang;
Sep. lanzettlich, zugespitzt, nicht selten karminrot; Pet. lanzettlich, verschieden
breit, manchmal ziemlich schmal, bis 3 cm lang, nach Schumann auch mit gezhnelter, trockenhutiger Spitze, hell- bis dunkel-rosenrot, am Grunde hufig
karmin; Rhre sehr kurz; Ov. kurz-kreiselig, wie die Rhre mit zahlreichen
schwarzbraunen, stachelspitzigen Schuppen, linear, mit viel Wolle, die erstere
fast bedeckt; Staubf. meist zahlreich, verhltnismig kurz, wei; Staubb. gelb;
Gr. wei oder rosenrot; N. 68, rosa bis oliv; Fr. bis 3 cm lang, oblong, rot.
stark wollig, anfangs saftig, bald eintrocknend, unten kreisfrmig aufreiend;
S. 23 mm lg., kantig, papills, braunschwarz, Hilum gro, seitlich unter der
Mitte. U S A (W-Texas, S-Neumexiko, Arizona), M e x i k o (Chihuahua, Durango,
Coahuila, San Luis Potos bis in den nrdlichen Distrito Federal) (Abb. 25222523).
Die Blten sind wohlriechend. Der weiten Verbreitung entspricht die Variationsbreite. Ich habe einen Import von Schwarz gesehen, dessen Einzelstcke auerordentlich voneinander abwichen, aber immerhin alle gedrckt-rund waren, whrend es auch pyramidisch werdende Exemplare gibt (Abb. 2523). Die obenerwhnten Varietten abzutrennen, mu als unmglich erscheinen.
Echinocactus horizontalis (Frster 1846) war nur ein Name. Katalognamen
von Schmoll (1947) sind: Echinocactus horizonthalonius v. equitans und v. laticostatus.
10. Echinocactus parryi Eng. Proc. Amer. Acad., 3:276. 1856
Anfangs rundlich, spter derbzylindrisch, blaugrau, bis ca. 30 cm hoch (nach
Abbildung Rost deutlich zylindrisch), aber (nach Parry) auch bis ca. 35 cm ,
nie sprossend (nach Coulter auch, d. h. wohl anfangs, gedrckt-kugelig), zuweilen
168

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2648

Echinocactus

(nach Rost) bis 65 cm hoch und etwas ber 40 cm ; Rippen ca. 13, scharf, in
Hcker aufgelst, spiralig, mit tiefen Lngsfurchen, von Stacheln berdeckt,
die Hcker spter zuweilen gegeneinander verschoben; Areolen oval; Stacheln
wei, bis 15, starr, gerade; Randst. bis 11, die unteren spreizend, stark, die oberen
dnner; Mittelst. 4, bis 5 cm lang, am Grunde etwas verdickt, der oberste und

Abb. 2522. Wenigstachliger Echinocactus horizonthalonius Lem. in Blte.

Abb. 2523. Lnger und dichter bestachelte Echinocactus horizonthalonius Lem. in Blte.
(Foto: Armstrong, Vancouver.)

Homalocephala

2649

besonders der unterste die strksten und lngsten; Bl. starkwollig; Pet. lang und
schmal, leuchtend goldgelb; Staubf. gelb; Gr. fast wei; Sep. an der Auenspitze
etwas erdfarben getnt; Fr. lnglich; S. regelmig geformt, Nabel seitlich unter
der Mitte, ohne Angabe papillser Oberflche. U S A (sdwestlich von El
Paso [Texas], gegen den Guzmansee zu), N-M e x i k o (Chihuahua, nahe der
Grenze) (Abb. 2524. rechts).

Abb. 2524. Zwei seltener in den Sammlungen anzutreffende Arten:



links: Echinocactus polycephalus Eng. & Big. (Foto: Baxter);

rechts: Echinocactus parryi Eng., von Britton und Rose irrtmlich fr identisch
mit Echinocactus horizonthalonius angesehen. (Foto: Rost.)

Von Britton u. Rose irrtmlich als Synonym zu E. horizonthalonius gestellt,


aber durch weie und zahlreiche kantige Stacheln unterschieden, sowie viel
strker werdend.
Was Marshall in Saguaroland Bull., 102. 1953, abbildet, scheint eher ein
Ferocactus mit Hakenstacheln zu sein, da obige Abbildung keine hakigen Stacheln
zeigt.
Ein Katalogname von Schmoll (1947) ist Echinocactus validus.
Folgende Handelsnamen werden hier nur genannt: wahrscheinlich gehren sie
nicht in diese Gattung, knnen aber nur hier aufgefhrt werden:
Echinocactus tenuis Maths., in Anzeige Berge, MfK. 48. 1892. Welche Art
Mathsson darunter verstand, ist nicht mehr festzustellen.
Echinocactus lettensis hort., nur ein Name von Haage & Schmidt, in MfK., 96.
1892, ist ebenfalls undefinierbar.
178. HOMALOCEPHALA Br. & R.
The Cact., III:181. 1922
[Bei Schumann: Echinocactus-U.-G. Ancistrocactus, pro parte]
Ein monotypisches Genus; Pflanzen niedergedrckt-rund, starkrippig; Stacheln krftig, geringelt: Blten im Scheitel, breitglockig; Sepalen stachelspitzig;
Petalen schmal; Rhre kurz, wie das Ovarium mit linearen Schuppen und viel
168*

2650

Homalocephala

Wolle; Frucht kugelig, unregelmig aufreiend, mit ziemlich dicht stehenden


weien, abwrts anliegenden Haarflocken; Samen gro, schwarz, glatt. Die
Pflanzen sind anfangs oder auch spter gedrckt-rund, werden aber in vollem
Wuchs breitkugelig. Die Blten sind bis zu 4 Tagen geffnet. Die Gre und das
ffnen der Frucht sind sehr variabel; es sind auch nicht platzende Frchte bekannt (Abb. 2525). Die Art kommt auf den Hochebenen von W- und N-Texas
massenhaft vor und soll von den Farmern beim Urbarmachen des Landes als
stachlige Randwlle der Acker aufgehuft werden; sie wird wegen der starken Bestachelung und ihres zahlreichen Auftretens von den Einheimischen auch als
Teufelskissen oder Teufelskopf bezeichnet.
Ty p u s : Echinocactus texensis Hopff. - Typstandort: Texas.
Vo r k o m m e n : USA (Texas, SO-Neumexiko), Mexiko (im Norden, z. B. Nuevo
Len).
1. Homalocephala texensis (Hopff.) Br. & R. The Cact., III:181. 1922
Echinocactus texensis Hopff., Allg. Gartenztg., 10:297. 1842. E. lindheimeri Eng. E. platycephalus Mhlpfrdt. E. texensis gourgensii Cels
E. texensis longispinus Schelle.
Gewhnlich einzeln, gedrckt-kugelig, bis 30 cm breit, bis 15 cm hoch;
Rippen 1327, scharfkantig; Areolen nur 26 auf einer Rippe, weifilzig, gro;
Randst. meist 6, selten 7, spreizend oder zurckgebogen, abgeflacht, ungleich,
1,24 cm lang, selten bis 5 cm lang, rtlich, zumindest anfangs, dann auch gelb
werdend, randstndige breitpfriemlich, geringelt; Mittelst. 1 am breitesten,
flach, abwrts gerichtet, leicht nach unten gebogen, bis 6,5 cm lang und bis
8 mm breit, strker geringelt: Bl. breitglockig, bis 6 cm lang und breit, unten

Abb. 2625. Homalocephala texensis (Hopff.) Br. & R. mit Frchten.


(Sammlung Pecheret, Antibes.)

Astrophytum

2651

Scharlach und orange, oben rosa bis fast wei oder auch mit rosa Mittelfeld und
weiem Rand; Sep. linear, Rand gezhnelt, mit Stachelspitze; Pet. gezhnelt,
oft auch ohne Spitze; Staubf. rot; N. blarosa; Schuppen auf Ovarium und Rhre
spitzig; Fr. bis 4 cm , anfangs saftig, dann trocken, ganz unregelmig aufreiend
oder auch nicht, weiflockig; S. glnzend schwarz, 2,5 mm gro, etwas abgeflacht, rckseitig kantig, glatt, etwas nierenfrmig, sehr fein flachwarzig gefeldert: Nabel seitlich, gro, eingedruckt. U S A (Texas, SO-Neumexiko),
N-M e x i k o (Nuevo Len. Coahuila, Tamaulipas) (Abb. 2525).
Echinocactus courantianus Lem. wird als Synonym genannt, scheint aber nicht
gltig verffentlicht worden zu sein. Engelmann erwhnt einen Namen Melocactus laciniatus Berland.
Die Art soll auch auf Ameisenhgeln wachsen.
Homalocephala texensis v. gourgensii (Cels) Y. Ito ist eine comb. nud. in
Cacti, 108. 1952.
179. ASTROPHYTUM Lem.
Cact. Gen. Nov. Sp., 3. 1839
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Astrophytum Pro parte: Maierocactus
Rost, ZfS., 138142. 192526]
Flachkugelige, kugelige bis sulige Pflanzen, grn oder stark mit winzigen
weien Flckchen besetzt; Blten breittrichterig, gelb, mit oder ohne roten
Schlund; Rhre und Frucht mit spitzigen Schuppen ziemlich dicht besetzt, Wollbildung in den Achseln flockig und nicht so dicht wie bei den vorhergehenden
Gattungen, zum Teil Schuppenspitzen stechend; Frchte weichwandig und zum
Teil fleischig zu Anfang, basal ffnend oder nicht bzw. trocken zerfallend oder
etwas fester-wandig und sternfrmig oben aufreiend; Samen ziemlich gro,
frisch hell-, dann bald dunkelbraun, nicht hart, glatt und glnzend, mit eingedrcktem Nabel. Die Gre der Blten ist verschieden, ebenso die Bestachelung.
Einige Arten sind stachellos, bei anderen die Stacheln biegsam bis weichhornig
oder fast bastartig, mehr oder weniger dicht, bei einer Art auch pfriemlich und
hart; die Rippen laufen berwiegend gerade herab, bei A. ornatum kommt
auch spiralige Drehung vor. Die Flckchen knnen stark reduziert sein oder
ganz fehlen, zuweilen treten sie in Querfeldern auf. Bei den sternfrmig ffnende
Frchte bildenden Arten sind die Smlinge mehr rtlich, bei den brigen grn.
E. C. Rost hatte fr A. capricorne die Gattung Maierocactus aufgestellt, mit
den Merkmalen eines roten Bltenzentrums sowie basal ffnender Frchte, diese
trocken. Die Gattung ist in dieser Form nicht aufrechtzuerhalten, meines Erachtens auch eine zu weitgehende Trennung, da die Samen gleichartig sind. Rotes
Bltenzentrum hat auch A. asterias, die Frchte sind aber, wie Berger ausdrcklich sagt (Kakteen, 232. 1929), fleischig: das A. capricorne v. crassispinum hat
basal ffnende Frchte, aber die Blte ist ohne rote Mitte. Ich habe die Gattung
daher nach anderen Gesichtspunkten geteilt bzw. in Untergattungen, nach mehr
festwandigen und oben ffnenden Frchten und mehr weichwandigen, fleischigen (anfangs) Frchten, die unten ffnen oder auch berhaupt nicht (A. asterias zum Teil), sondern auftrocknen und zerfallen. Die U.-G. Astrophytum hat gelbe
Blten ohne rote Mitte.
Die Artenzahl und ihre Variationsbreite ist grer, als es nach der Synonymie
bei Britton u. Rose den Anschein hat, bzw. es waren ihnen einige Spezies noch
nicht bekannt und auch nicht einige strkere Unterschiede. Dr. H. Mller, Neuhausen, hat sich in ZfS., 5255. 1927, zuerst eingehender mit der genaueren

2652

Astrophytum

Formentrennung befat; seine Gliederung wurde auch von A. Berger bernommen. Dennoch gengt diese Trennung nicht, da es noch mehr Formen gibt.
Zum Beispiel ist das typische A. myriostigma grobltig und scharfkantig, whrend ich in San Luis Potos auch eine grobltige Form mit nicht kantigen, sondern runden Rippen fand; bei dieser Variett wie beim Typus der Art gibt es
sogenannte nuda-Formen, die ich auch am Standort sah. Man bezeichnet sie
bisher meist als Formen; dann mte A. ornatum glabrescens Web. auch als
Form angesehen werden. Vlliges Verschwinden der Flckchen zeigt sich aber
auch bei A. senile, das u. a. auch daraufhin als Art angesehen wird, denn die Bestachelung allein wrde nicht zur Trennung berechtigen. Ich habe daher (wie es
ltere Autoren auch zuweilen taten) solche oder hnliche Abweichungen gelegentlich als subvar. bezeichnet (bei Tephrocactus und Haageocereus z. B. als abweichende Merkmale von Samen oder Blten, whrend daneben als Form noch
abweichende Stachelfarben auftreten knnen); frher lie man ja die Bezeichnung
var. auch einfach fort oder ersetzte sie durch griechische Buchstaben; dem
kommt nur geringe Bedeutung zu. Es mute hier aber eine einheitliche Bezeichnungsform gefunden werden, d. h. es wurden nuda-Formen nur da als
subvar. bezeichnet, wo sonst keine weiteren Unterschiede gegeben sind.
Seit Abb Beguin, Brignoles (Sdfrankreich), sich im vorigen Jahrhundert
mit der Hybridisierung der Astrophytum-Arten befate, sind auch spter von
mehreren Zchtern viele Bastarde herangezogen worden, interessante Versuche,
aus denen sich auch zum Teil sehr schne Pflanzen ergaben.1) Radl verzeichnete
1896 zwlf Hybriden, Schelle 1907 bereits 59: die betreffenden Namen haben
Britton u. Rose in The Cact., III:183. 1922, aufgefhrt. Sie werden hier nicht
wiedergegeben, da in diesem Handbuch Bastarde nicht bercksichtigt werden
knnen.
Einige Bastarde fhrt auch Molitane Megata an, und zwar in der hervorragenden Astrophytum-Monographie dieses japanischen Autors: Memoirs of the
College of Agriculture, Kyoto Imperial University, No. 56. Juli 1944 [An Account
of the Genus Astrophytum Lem.]. Der inzwischen verstorbene Verfasser hat damit
eine mustergltige bersicht gegeben, wie sie in dieser Form fr alle Gattungen
wnschenswert wre, aber z. B. in diesem Rahmen nicht durchfhrbar ist. Erteilt die Gattung nicht in zwei Untergattungen auf, sondern in zwei Sektionen,
Sekt. 1: Austrastrophytum Meg., und Sekt. 2: Septentriastrophytum Meg. Er bezieht
sich hierbei auch auf meine erste entsprechende Teilung des Genus in BfK.,
1937-2; in seiner Sektionsgliederung nimmt Megata die Trennung nach der
Bltengre und erst in zweiter Linie nach der Frucht vor; bei seiner Teilung
richtet er sich auch danach, ob die Blten eine rote Mitte haben oder nicht. Spter
erwies sich, da die Bltengre nicht ausschlaggebend sein kann, und so whlte
ich in C. & S. J. (US.), 154. 1950, eine (andere) Untergattungsaufteilung. Megatas
Arbeit verdiente aber angesichts ihrer vielen wichtigen Einzelheiten eine allgemeine Verbreitung, zumal alle darin enthaltenen Angaben hier nicht wiederholt
werden knnen. Aus ihr erweist sich auch, da Y. Okumura in Classification
of Astrophytum, einer japanischen Schrift in Syaboten-no-Kenkyu, 4:174 bis
175, 195201, 215216. 1933, einige Kombinationen vornahm, die kaum bekannt geworden sind. Sie knnen hier der Einfachheit halber nur mit dem Literaturhinweis l. c. 1933, oder wo sie aus einer zweiten Schrift Various forms
in Astrophytum myriostigma: Syaboten No. 4:1618, 5:1115. 1934 (in
1
)R. Grser zeigte in Kakt. u. a. Sukk., 11:7, 9 8. 1960, sogar Pflanzen mit gewellten
Rippenflanken, l. c. in Abb. 3 so dichtwellig, da man an Aztekium erinnert wird.

Astrophytum

2653

japanischer Sprache) stammen, mit dem Literaturhinweis l. c. 1934 zitiert


werden. Auf die Wiedergabe zahlreicher anderer von Megata angefhrter Einzelheiten mu hier leider ebenfalls verzichtet werden, und ich kann dazu nur auf
die obenerwhnte Monographie dieses Autors verweisen1).
In The Nat. C. & S. J., Mrz, 4. 1951, hat Buxbaum die These aufgestellt,
da Astrophytum keine nhere Verwandtschaft mit den nrdlichen Echinokakteen (Euechinocactanae F. Buxb.) hat, sondern ein in den Norden vorgedrungener Abkomme der sdamerikanischen Pseudotrichocereanae sei, bzw. es stelle
Frailea das morphologische und geographische connecting link dar. Das gehe auch
daraus hervor so vergleicht er , da Echinocactus stets very strong and
fierce spines habe, Astrophytum dagegen always soft and up to absent spines.
Dabei hat Buxbaum Astrophytum ornatum mit seiner starken Bewaffnung bersehen. Das Vorhandensein von Frailea in Kolumbien (auf das Buxbaum verweist)
hat eine ganz natrliche Erklrung; dagegen wre die vllig vereinzelte Absprengung von Astrophytum im relativ hohen Norden vorderhand aus der Geschichte der Vergangenheit unerklrlich. Buxbaums Vergleiche sind auch sonst
zum Teil ungenau und seine Schlsse hier zu gewagt, um bercksichtigt werden
zu knnen; sie lassen eher annehmen, da seine Methode spekulativ ist; ihr fehlt
bisher ungeachtet des Wertes seiner morphologischen Arbeit der Beweis
fr ihre Richtigkeit, denn niemand vermag ja bisher mit Sicherheit zu sagen,
wie die Gattungen entstanden sind2).
Im allgemeinen wachsen Astrophytum-Arten gut auf eigenen Wurzeln, d. h.
die Arten der Untergattung Astrophytum (nicht im Sinne der Schumannschen
Untergattung), wie sie hier zusammengefat sind, whrend merkwrdigerweise
einige Arten der Untergattung Neoastrophytum viel empfindlicher sind und
mit Ausnahme des A. senile, das ziemlich hart ist besser gepfropft werden, vor
allem A. asterias, das sehr gut auf Echinopsis-Kindeln heranwchst, denen man
die Stachelbndel abschnitt; spter wird die Unterlage zur Wurzel und unsichtbar.
Ty p u s : Astrophytum myriostigma Lem. Typstandort: Nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : USA (Texas), Mexiko (San Luis Potos, Tamaulipas, Nuevo
Len, Coahuila. Hidalgo, Quertaro).
Schlssel der Arten:

Frucht sternfrmig aufspringend, mit festerer


Wand, Smlinge rotbraun.. . . U.-G. 1: Astrophytum
Blten nur gelb
Stacheln fehlend
Pflanzen kugelig-kantig
Rippen 5 (gelegentlich auch mehr)
Rippenkante scharf
Blten gro, reingelb
Mit Flckchen. . . . . . 1: A. myriostigma Lem.

v. myriostigma
Ohne Flckchen, grn. . .
1a: subv. glabrum Backbg. n. subv.
1
)Ein sehr gut illustriertes Astrophytum-Handbuch mit dem Titel Kakteen-Sterne
ist neuerdings im Neumann Verlag, Radebeul (1957), von den Autoren Walther Haage und
Otakar Sadovsky erschienen.
2
)Es sei hierzu noch darauf verwiesen, da Frailea durch ihre Bltenborsten als ein typisch
sdamerikanisches Genus gekennzeichnet ist, das auerdem einzigartige, berwiegend kleistogame Blten entwickelt. Beides findet sich nicht bei Astrophytum, so da die Beziehungen,
die Buxbaum zwischen beiden Gattungen annimmt, nur eine Hypothese sind.

2654

Astrophytum

Blten mittelgro bzw. kleiner,


blagelb
Krper grner
Rippen gerade. . .
Krper weier
Rippen oben meist
gedreht . . . . .
Rippenkante nicht scharf, Rippen
mehr breitrund
Blten gro, reingelb
Mit Flckchen. . . . . .
Ohne Flckchen . . . . .
Rippen 4
Blten mig gro, blagelb
Mit Flckchen . . . . .
(schon frh als Smling)
ziemlich schlank, spter
sulig
Rippen 5
Blten mig gro, blagelb
Mit Flckchen. . . . . .

1b: v. potosinum (Moll.) Krzgr.

1c: subv. tulense (Kays.) Backbg.


n. comb.

1d: v. strongylogonum1) Backbg. n. v.


1e: subv. nudum (R. Mey.) Backbg.
n. comb.
1f: v. quadricostatum (Mll.) Baum

Pflanzen

1g: v. columnare (K. Sch.) Tsuda

Stacheln vorhanden, pfriemlich


Pflanzen erst kugelig, spter sulig
Rippen ca. 8
Blten hellgelb
Stacheln brunlich
Mit Flckchen, oft in schrgen Bndern. . . . . . 2: A. ornatum (DC.) Web.

v. Ornatum
Ohne oder nur mit wenigen
Flckchen, oft die Rippen spiralig . . . . . .
Stacheln gelb . . . . . . .
Frucht unten oder gar nicht ffnend (dann zerfallend). zum Teil fleischig, rot oder trocken,
dnnwandiger (Smlinge
hellgrn) . . . . . .

2a: subv. glabrescens (Web.)


Backbg. n. comb.
2b: v. mirbelii (Lem.) Okum.

U.-G. 2: Neoastrophytum Backbg.

1
)In der eingangs erwhnten Astrophytum-Monoographie von M. Megata sind nur scharfrippige Pflanzen abgebildet, d. h. es fehlt darin die von mir bei Villar ausschlielich gefundene
rundrippige Form, die besonders schn das hier beigegebene Farbfoto Abb. 2533 zeigt; nudaFormen sind von beiden bekannt. Auch das zeigt, da hier eine deutliche Unterscheidung
der scharf- und rundrippigen Pflanzen noch ausstand, und das alleinige Vorkommen der
letzteren in einem bestimmten Gebiet lt es erforderlich erscheinen, sie als Variett abzutrennen, auch damit die nuda-Formen entsprechend eingegliedert werden knnen.

Astrophytum

Pflanzen mit Flckchen


Blten gelb, mit roter Mitte
Stacheln fehlend
Pflanzen plattrund
Blten gro. . . . . . . .
Pflanzen kugelig-kantig bis spter
kurzsulig, weigrau

(Rippen breit)
Blten gro, schwefelgelb . .
Stacheln vorhanden, biegsam-weich
Pflanzen rundlich bis etwas gestreckt
Stacheln abgeflacht, ineinander verbogen, krzer oder lnger
Krper nicht ganz wei. . . .

Stacheln stielrund, etwas kantig und
zum Teil auch gepret,
biegsam
Krper nicht ganz wei, kleiner.
Krper ganz wei (Stacheln aufwrts gebogen). . . .
Pflanzen ohne Flckchen (oder wenige)
Blten ohne rote Mitte
Stacheln dick, flach, braunschwarz. . .
Blten mit roter Mitte
Stacheln gelblich, weich, verflochten
Stacheln blagelblich oder fahl brunlichgelb
Flckchen ganz fehlend .
Stacheln goldgelb
Flckchen sehr gering oder
fehlend. . . . . . .

2655

3: A. asterias (Zucc.) Lem.

4: A. coahuilense (Mll.) Kays.

5: A. capricorne (Dietr.) Br. & R.


v. capricorne

5a: v. minus (Rge. & Quehl) Okum.


5b: v. niveum (Kays.) Okum.
5c: v. crassispinum (Moll.) Okum.

6: A. senile Fri
6a: v. aureum (Mll.) Backbg.

Untergattung 1: Astrophytum
(U.-G. Euastrophytum Backbg., in C. & S. J. (US.), XXII:5,154. 1950)(Abb. 2526).
Typus: Astrophytum myriostigma Lem.

1. Astrophytum myriostigma Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 4. 1839


Cereus callicoche Gal. in Scheidweiler, Bull. Acad. Sci. Brux., 61:88.
1839. Astrophyton myriostigma Lawr. und v. depressa Lawr. (1841).
Echinocactus myriostigma SD. ? Astrophytum prismaticum Lem., Cactes,
50. 1868.
Normale Pflanzen mehr kugelig als gestreckt, im Alter aber ausnahmsweise
auch hher werdend, zuweilen bis 60 cm (?) hoch (Berger); Scheitel vertieft;
Rippen gewhnlich 5, es kommt auch Verringern der Rippenzahl auf 3 und 4 (nicht
zu verwechseln mit dem 4kantigen A. myriostigma quadricostatum) vor, sowie
Rippenzahlerhhung bis zu 10: Rippenflanken kaum gewlbt, von zahlreichen,
feinen, strahligen Flckchen bedeckt, diese weigrau: Rippenkante scharf, Lngsfurchen tief; Areolen 1015 mm entfernt, rund, wollig, unbewehrt: Bl. bis 6 cm
lang und breit, seidig gelb; Sep. schwarz gespitzt, Pet. gezhnelt; Staubf. und

2656

Astrophytum

Gr. gelb, N. meist 7; Fr. lnglichrund, grn, innen mit fester hellerer
Wand, sternfrmig aufklappend,
daran die Samen mit ungleich langen
und etwas fleischigen Nabelstrngen
befestigt; S. erst hell-, dann dunkelbraun bis fast schwrzlichbraun,
3 nun lang, 2 mm breit. M e x i k o
(vom zentralen bis zum nrdlicheren
Hochland?) (Abb. 25272529).
hnlich wie bei Echinocactus
drften die einzelnen Varietten wie
der Typus der Art auf bestimmte
Areale begrenzt sein, was aber meines
Wissens noch nicht genau untersucht
worden ist. Bei einigen ist dies bekannt.
Smlinge sind nach Mller stets
Abb. 2526. Die oben aufreienden Frchte der
rotbraun, auch im Schatten. Nach
Astrophytum-Untergattung Astrophytum.
Rost hat die Frucht einen 5eckigen
(Foto: Vandeweghe.)
Deckel.
Nach Purpus ist der grnere Typus der Art besonders hufig in der Sierra
La Tabla, im Staate San Luis Potos, bei der Mine San Rafael.
Die von Orcutt gemachte Beobachtung (Britton u. Rose, The Cact., IV:287.
1923), da die Frucht seitwrts aufreit, scheint eine Ausnahme gewesen zu sein
oder ein anomales ffnen. Rost vergleicht die Innenwand der Frucht mit Pergament; sie reift in 34 Wochen. Ameisen fressen die Samenstrnge und verstreuen dadurch die Samen.
Zuweilen entstehen (nach Rost) Blten nicht zentral, sondern in einigem Abstand vom Scheitel. Fruchtschleim fehlt.
Ganz junge Smlinge zeigen winzige Stacheln, an deren Grunde ein kleines
Haarpolster. Beide verschwinden schnell. Die Blte ffnet sich nach Rost selten
vor Mittag und schliet sich im Laufe des Nachmittags; sie bedarf zu vollem
Erblhen der Sonne. Rost hat beim Typus bis zu 7,5 cm breite Blten beobachtet.
Vielleicht war A. prismaticum Lem. nicht mit dem Typus der Art identisch.
Cereus inermis Scheidw. (1839) war nur ein Name, auch Astrophytum myriostigma v. multicostatum im Katalog Schwarz.
1a. subv. glabrum Backbg. n. subv.
Differt. a typo corpore viridi, stigmatibus deficientibus; costis acutangulis.
Weicht vom rundrippigen A. myriostigma v. strongylogonum subv. nudum durch
rein grne, fast glnzende, scharfkantige Rippen ab. M e x i k o (wahrscheinlich
vom Standort des Typus der Art).
Ich habe lange mehrere Exemplare kultiviert, die durch die scharfe Kante gekennzeichnet waren; vielleicht kommen auch etwas mattere Krper vor, wie bei
der rundrippigen Form. Diese wie die subv. nudum sind zuerst als Importpflanzen
bekannt geworden. Da R. Meyer seine Beschreibung als rundrippige Variett
verffentlichte, wir aber heute wissen, da es zwei verschiedene Formen von
zwei verschiedenen Varietten gibt, mute ich beide als subvar. einreihen.

Astrophytum

2657

1b. v. potosinum (Mll.) Krzgr. Verzeichnis, 20. 19351)


Echinocactus myriostigma subsp. potosina Mll., ZfS., 54. 1927.
Astrophytum myriostigma subsp. potosinum (Mll.) Okum., l. c., 195.
1933.
Etwas breitkugelig; Flckchen nicht sehr dicht, der Krper daher grnlicher
erscheinend; Rippen 5, scharfkantig, gerade herablaufend: Bl. kleiner, nur etwa
halb so gro wie beim Typus der Art. blagelb, viel heller als beim Typus der Art.
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 25302531).

Abb. 2527. Samentrger von Astrophytum myriostigma, verschiedene Varietten.


(Zchter Pecheret, Antibes [S-Frankreich].)
1
)Kayser (Kaktfrd., 58. 1932) hat auch die stumpfrckige Form gekannt (v. strongylogonum), er nennt sie aber irrig l. c. potosinum-Form und bezeichnet sie als aquamaringrn,
was fr v. strongylogonum zutrifft; die scharfrippigen Pflanzen nennt er tamaulipense-Form
und bezeichnet sie als weier. Mller (ZfS., 54. 1927) hat aber ausdrcklich gesagt, da
Echinocactus myriostigma subsp. potosina zwei Varietten mit nur mittelgroen, blagelben
Blten habe. Nun hat aber die stumpfrckige Form v. strongylogonum (s. Farbfoto Abb. 2533)
groe, rein gelbe, nicht blasse Blten. Danach mu der von Kayser in Kaktfrd., 58. 1932,
vorgeschlagene Name subsp. tamaulipense (fr den er kleinere Blte angibt) als hchstens
eine weiere Form der v. potosinum mit scharfkantigen Rippen angesehen werden, d. h. wenn
man sie besonders bezeichnen will, als Astr. myriostigma v. potosinum subv. (oder forma)
tamaulipense; die v. potosinum hat nmlich auch scharfe Rippen, und so bildet sie M. Megata
richtig l. c. auf Tafel III, Fig. 12, ab, whrend K. Schumann den Typus des A. myriostigma
als scharfrippig, mit bis 6 cm groen, schwefelgelben Blten beschreibt.

2658

Astrophytum

Abb. 2528.
Astrophytum myriostigma Lem.,
bei Scheitelverletzung
verzweigend.

Abb. 2529.
Kammform von Astrophytum
myriostigma Lem.

Astrophytum

2659

Abb. 2530.
Astrophytum myriostigma
v. potosinum (Mll.)
Krzgr., scharfkantig und
mit mig groer Blte.

Abb. 2531.
Astrophytum
myriostigma v.
potosinum
(Mll.) Krzgr.,
Blick von oben
(aus Berger,
Entwicklgsl., 71.
1936, Fig. 57).
(Foto: Rose.)

2660

Astrophytum

Borg sagt irrig: Bei einigen Exemplaren ist der Krper fast grn mit wenigen
Flckchen: Form nudus Hort. Letztere ist kein Gartenname, sondern wurde
von R. Meyer beschrieben, die Pflanzen ohne Spur eines Wollflckchens, aber
rundrippig. Borg hlt v. columnare hort. (von Mller beschrieben!) fr eine
weitere Form, was keinesfalls zutrifft, da sie stets gleichmig schlank schon
als kleiner Smling ist.
In Haage-Sadovsky, Kakteen-Sterne, 37. 1957, wird unter den Namen
f. rotunda eine anomal breitrundlich-rippige Pflanze abgebildet.

Abb. 2532. Astrophytum myriostigma v. potosinum subv. tulense (Kays.)


Backbg.: Scheitel Verzweigung bei Verletzung.

1c. subv. tulense (Kays.) Backbg. n. comb.


Astrophytum myriostigma subsp. tulense Kays., Kaktfrd., 58. 1932.
A. myriostigma f. tulense hort. (Okum., 1933). A. myriostigma v.
tulense (Kays.) Borg, Cacti, 310. 1951.
Meist 5-, aber auch bis 8 rippig (zuweilen bis 10 Rippen), sehr scharf, nie gerundet, zum Scheitel wohl stets etwas spiralig gedreht; der Krper ist ziemlich
weigrau, durch strkere Beflockung; Borg gibt unrichtig an: Blten gro,
gewhnlich mit roter Basis. Ich kenne nur mittelgroe, blagelbe Blten, im
Verblhen hchstens nach unten zu mit fahl gelblich-rtlichem Schein. M e x i k o
(Tula) (Abb. 2532).
Kayser (Kaktfrd., 58. 1932) gibt sogar an, da diese Pflanzen die kleinsten
Blten haben. Hiermit ist wohl auch Kaysers subsp. tamaulipense identisch.

Astrophytum

2661

Abb. 2533. Astrophytum myriostigma v. strongylogonum Backbg., rundrippig und mit


sehr groer Blte, meist die Pflanzen strker grn getnt. Ein anomal 7rippiges Exemplar
(Jardin Botanique Les Cdres. St.-Jean-Cap-Ferrat).

1d. v. strongylogonum Backbg. n. v.


Differt a typo costis rotundis, non acutangulis; flore magno.
Diese Variett sammelte ich in Mexiko (San Luis Potos) bei Villar, im Ostteil
des Staates, wo die Art zusammen mit Gymnocactus knuthianus und Mamillaria
aureilanata (cephalophora) vorkommt, die ich dort wiederfand. Die 5- und mehrrippigen Krper haben stets gerundete und gewlbte Rippen, dadurch vom Typus der
Art deutlich unterschieden; die Blte ist gro undreingelb. M e x i k o (nahe der
Grenze von San Luis Potos und Tamaulipas. an der Bahnlinie nach Tampico).
(Farbige Abbildung der blhenden Pflanze Abb. 2533.)
Die Perigonbltter sind dunkel gespitzt, die ueren mit feiner Spitze, die
Schuppen sind dunkelspitzig.

2662

Astrophytum

2534
2535
Abb. 2534. Astrophytum myriostigma v. strongylogonum subv. nudum (R. Mey.) Backbg.
Rundrippige, reingrne Variett mit groen Blten.
Abb. 2535. Astrophytum myriostigma v. quadricostatum (Mll.) Baum.

1e. subv. nudum (R. Mey.) Backbg. n. comb.


Echinocactus myriostigma v. nuda R. Mey., MfK., 136-37. 1912.
Astrophytum myriostigma f. nuda hort. (Roed.). A. myriostigma
subsp. potosinum v. nudum hort. (Okum., 1933). Echinocactus
myriostigma subsp. potosina v. nudus Berg. (1929). Astrophytum
myriostigma v. nudum (R. Mey.) Meg., l. c. 43. 1944.
Halbkugelig bis kugelig, bis 17 cm , 14 cm hoch, mit sprlichem rotbraunem
Wollfilz zum Scheitel; Krper olivgrn, ohne Flckchen; Rippen bis 10 cm breit,
abgerundet; Areolen 0,51 cm entfernt, fast kreisrund, 34 mm , anfangs
mit rotbrunlichem Filz: Bl. gro. M e x i k o (im Osten des Staates San Luis
Potos) (Abb. 2534).
Schon Meyer hat erkannt, da es ganz rundrippige A. myriostigma gibt. Er
beschreibt die Pflanze als glnzend; der Glanz ist vernderlich; das abgebildete
Exemplar, das ich in Mexiko sammelte und das heute in meiner ehemaligen
Sammlung in Monako steht, ist nur mattglnzend, hat ganz zarte, fast als
Schottenmuster zu bezeichnende, sich berschneidende Bogenmuster, aber
keine Flckchen.
1f. v. quadricostatum (Mll.) Baum Kkde., 205. 1933
Echinocactus myriostigma subsp. quadricostatus Mll., ZfS., 54. 1927.
Astrophytum myriostigma subsp. quadricostatum (Mll.) Okum., l. c.
195. 1933.1)
1
)In Haage-Sadovsky, Kakteen-Sterne, 39. 1957, fhrt Sadovsky fr die v. quadricostatum den unbeschriebenen Namen v. jaumavense und bringt dazu l. c., S. 38, links unten,
ein Foto Baums, eine vier- und eine achtrippige Pflanze, Baum sagt aber ausdrcklich,
da sich spter meist nur eine oder hchstens zwei Rippen teilen knnen, so da die abgebildete Pflanze nicht 8rippig war! Auerdem sind bei dieser var. die Rippen nicht scharfkantig, so da es sich bei der Abb. l. c., S. 41, links unten, einer scharfrippigen Pflanze mit 4
und 5 Rippen, wohl um eine andere var. handelt, zumal bis 6 cm zeigende Blten angegeben wurden. Auch rein grne Vierkantformen sollen vorkommen.

Astrophytum

2663

Stets 4rippig (gelegentliche


Einschaltungen wie bei Abb. 2536
sind ebenso anomal wie beim
Typus etwa 3kantige oder vielrippige Stcke oder 4kantige);
Krper mehr breit als hoch, nicht
sehr weigrau, sondern mehr
grnlich wirkend durch nicht so
dichte Beflockung (aber etwas
variabel): Rippengewlbt, Lngsfurchen durch die Vierkantform
nicht so tief erscheinend; Bl.
kleiner, rein blagelb, seidenglnzend: Fr. grn, lnglichrund,
mit 46 Lappen ffnend; S.
gering an Zahl; Keimlinge rotbraun, Stchelchen (zu Anfang)
schwarz. M e x i k o (Tamaulipas). (Abb. 25352536).
Abb. 2536. Astrophytum myriostigma v. quadricostav. tetragona hort. (Borg, tum (Mll.) Baum mit anomaler Rippeneinschaltung.
Cacti, 309. 1951) und v. tamaulipense hort. (Kaktus-ABC, 348. 1935) waren nur Namen. Die Pflanze wurde
zuerst von H. Baum gefunden. Viereck sah bis 40 cm hohe vierrippige Stcke.
Als Autor der Variettskombination habe ich Baum angefhrt, entsprechend
seiner Fassung Echinocactus (Astr.); d. h. um jene Zeit der geteilten Verwendung
von Sammel- oder Kleingattungsnamen haben manche Autoren (auch Bdeker
und Weingart) nach dem Vorbild Bergers (1929) eine hnliche Form der
Doppelkombination gewhlt, wenn sie zum Ausdruck bringen wollten, da
ihre Verffentlichung fr beide Gattungen gilt.
Wenig beachtet wurde Baums Bild und Notiz in Kkde., 205. 1933, da diese
gute Variett, die durch kleinere Blten und anfangs stets 4rippige Smlinge
(Mller, in ZfS., 54. 1927) gekennzeichnet ist, in hohem Alter im oberen Drittel
die Rippen teilt, also mehr Rippen bilden kann. Das abgebildete Exemplar war
ber 45 cm hoch. Ob diese Teilung stets eintritt, ist mir nicht bekannt. Es soll
gelegentlich auch eine Rippenverminderung vorkommen. Ich wei daher nicht, ob
z. B. Astr. myriostigma f. tricostata hort., in Okumura, l. c., 4:201. 1933, hierhergehrt oder zum Typus der Art (v. myriostigma). Da geringere Rippenzahl als 4
oder grere als 5 nur gelegentlich auftritt, sind Bezeichnungen dafr berflssig.
1g. v. columnare (K. Sch.) Tsuda Cult. of Cacti, 1934-6, bzw. Okumura,
l. c., 102. 1934
Echinocactus myriostigma columnaris K. Sch., Gesamtbschrbg., 321.
1898. E. myriostigma subsp. potosina (Mll.) v. columnaris Mll.
(1927). Astrophytum myriostigma subsp. potosinum v. columnare hort.
(Okum., 1933). A. myriostigma v. potosinum f. columnare hort.
(Borg, 1937).
Pflanzen schon als Smling schlank bzw. lnglich, spter ausgesprochen sulig,
zum Scheitel hufig verjngt; 5rippig, scharfkantig; Bl. nur 2,5 cm lang, blagelb;
Fr. grn, trocken; Smlinge rotbraun. M e x i k o (Tamaulipas, Nuevo Len).
169

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2664

Astrophytum

Die Rippenkanten sind oft nicht ganz gerade herablaufend, sondern etwas wellig
geschwungen. Viereck (Kkde., 6. 1941) meinte irrig, dies sei auch v. tulense.
2. Astrophytum ornatum (DC.) Web. Unverffentlichte Kombination (lt.
Britton u. Rose, Funote, The Cact., III:185. 1922)
Echinocactus ornatus DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:114. 1828.
E. holopterus Miqu. E. tortus Scheidw. E. ghiesbreghtii SD. ? E. ornatus v. kochii Cels (lt. Okumura).
Erst kugelig, im Alter zylindrisch, bis ber 1 m hoch und 30 cm ; Rippen 8,
gewlbt, nach oben strker verjngt, leicht gerundet, hufig gedreht; Flckchen
in bogigen, nach unten verjngten
Feldern, diese abwrts gekrmmt,
manchmal Flocken dichter, zuweilen
geringer, stellenweise auch fehlend;
Areolen dicht stehend, bald einander
berhrend, oval, mit Wollband um
die Stachelbasen; St. 511, meist
gerade, pfriemlich, stechend, anfangs gelblichbraun bis ganz dunkelbraun, spter brunlich und
schmutzig getnt, stark verflochten,
die lngsten schrg aufwrts weisend,
bis 3 cm lang; Bl. 79 cm breit,
hellgelb; Schuppen an Rhre und
Ov. schmal; Pet. breit lnglichspatelig, stumpf, gezhnelt, mit kurzem Spitzchen; Fr. lnglichrund;
S. wenige. M e x i k o (Hidalgo [Real
del Monte] bis Quertaro). (Abb. 2537
bis 2538; Tafel 212).
Ob die von Britton u. Rose als
Synonyme hierhergestellten Echinopsis haageana Lke. und Echinocactus haageanus Lke. wirklich hierhergehren, erscheint mir sehr zweiAbb. 2537. Astrophytum ornatum (DC.) Web., im felhaft, da Rmpler angibt: Krper
hckerig, braungrn, unter der Lupe
Alter stark zylindrisch werdend,
bis ca. 1 m hoch.
mit kaum sichtbaren brunlichen (!)
Wollbschelchen in groer Zahl;
Rippen 8, aus schief aufsteigenden flachen Hckern (!) bestehend; Epidermis
rauh; Stachelpolster auf der unteren Hckerhlfte, diese mit weier, seidenartiger
Wolle; St. rauh, pfriemlich, steif, schwarz, an der Basis braun, randstndige 68,
radfrmig geordnet, 0,51,5 cm lang; Mittelst. 12, bis 1,5 cm lang; Bl. unbekannt. Heimat wahrscheinlich Peru. Den Hckern, braunen, kaum sichtbaren Flckchen und schwarzen Stacheln nach gehrt die Pflanze nicht hierher,
zumal die Hcker auch flach sein sollen und schief aufsteigend (s. auch unter
Echus. ingens).
2a. subv. glabrescens (Web.) Backbg. n. comb.
Astrophytum glabrescens Web. in manuscr. Echinocactus ornatus
glabrescens (Web.) K. Sch., Gesamtbschrbg., 324. 1898. Astrophytum
ornatum v. glabrescens (Web.) Okum., l. c., 4:216. 1933.

Astrophytum

2665

Krper dunkelgrn, weie Haarbschel minder zahlreich, spter verschwinden


sie ganz.
Es gibt auch von Anfang an ganz grne Formen, oft stark spiralig. Schwarz
bietet solche in seinem Katalog an als v. spirale, aber nur Pflanzen mit strker
gedrehten Rippen (E. tortus Scheidw.?).

Abb. 2538. Astrophytum ornatum (DC.) Web., Samentrger-Jungpflanzung, Exemplare mit


verschiedener Flockendichte. (Zchter Pecheret, Antibes [S-Frankreich].)

2b. v. mirbelii (Lem.) Okum. l. c., 4:216. 1933


Echinocactus mirbelii Lem., Cact. Aliqu. Nov., 22. 1838. E. ornatus
mirbelii Crouch.
Unterscheidet sich vom Typus der Art durch schn goldgelbe Stacheln, der
Krper meist reichlich mit Flckchen besetzt.
v. aureispina hort. (C. & S. J. (US.), 70. 1957) drfte obige Variett sein;
der Name wird erwhnt von M. E. Shields, Christchurch, Neuseeland.
M. Megata (l. c., 38. 1944) fhrt sich selbst als Autor der Kombination A. ornatum v. mirbelii (Lem.) Meg. comb. nov. (1944) an, obwohl Okumura die
Variett bereits unter Astrophytum ornatum auffhrte, wenn auch mit K. Schumann als Klammerautor; Schumann setzte seinen Namen 1898 dazu, weil zu
jener Zeit noch keine Verpflichtung zum Anfhren von Klammerautoren bestand,
169*

2666

Astrophytum

ebensowenig zur Zeit Okumuras (1933): dieser hat aber die erste Kombination
mit A. ornatum vorgenommen, und so mute nur der Klammerautor richtiggestellt,
Okumura aber als Autor der Kombination unter Astrophytum ornatum gefhrt
werden.
Megata schreibt mirbelli, whrend die allgemeine Schreibweise mirbelii
lautet.
Im Katalog Cactaceae von F. Schmoll, 3. 1947, erscheinen noch die Namen
A. mirbellii, A. ornatum v. densiareolatum, v. spirale; A. virens (fast ganz grne
Form) und v. afilatum, v. aurispinum, v. pentacanthum, v. robustispinum, v. spirale,
alles nur Namen fr Formen, die unbeschrieben sind. Was die Namen Astrophytum nuda und stellata hort., in C. & S. J. (US.), XI:6, 86. 1939 gewesen sein
sollen, ist nicht festzustellen.
Untergattung 2: Neoastrophytum B ackbg .
C. & S. J. (US.), XXII:5, 154. 1950

Typus: Echinocactus asterias Zucc.


3. Astrophytum asterias (Zucc.) Lem. Cactes, 50. 1868
Echinocactus asterias Zucc., Abh. Bayer. Akad. Wiss. Mnchen, 42:13. 1845.
Ganz flach, ca. 3 cm hoch und bis 10 cm breit, hellgraugrn bis krftiggrn,
verschieden stark mit Flckchen besetzt, manchmal in Querlinien, durchweg aber
nicht sehr zahlreich, meist in aufsteigend zusammenlaufenden Bogenlinien; Rippen
meist 8 (610), ganz flach, scharfe Furchen, in der Mitte mit bis ca. 1 cm Abstand die dicken, runden Areolen, deren Mitte vertieft; Bl. ca. 3 cm lang, ca.
6,5 cm breit, schwefelgelb mit rotem Grund; Fr. graurot, fleischig, dnnwandiger, oft an der Basis ffnend, meist bei der Reife abfallend, ohne zu ffnen
und dann zerfallend; S. zahlreich; Keimlinge hellgrn, in frhester Jugend mit
Stchelchen. M e x i k o (Tamaulipas, bei Ciudad Guerrero; Nuevo Len, Barretillas), U S A (Texas, unteres Rio-Grande-Tal, nach Clover). (Abb. 25392541).
Mller hat auch ganz grne Pflanzen beobachtet (ich ebenfalls) und nennt
sie v. nudum; hier scheint es sich aber um gelegentliche Ausnahmeflle zu handeln.
Ein rein grnes Stck steht in Monako. Nach Sadovsky vererben sich rein grne
Pflanzen weiter. Die Bltenfarbe variiert bis ocker oder rosa.
Wchst sehr gut auf Echinopsis-Kindeln, denen die Stachelbndel abgeschnitten
wurden, und dann wurzelecht wirkend (Abb. 2541); auf Trichocereus pachanoi
sehr langsam wachsend, aber sehr hart.
Megata hat eine Form mit fadenfrmigen Perigonblttern abgebildet (Abb. 2540).
In Beitr. z. Skde. u. -pflege, 70. 1941 (1), hat O. Sadovsky ber abweichende
Formen von A. asterias berichtet, wie sie bei Importen hufig beobachtet werden.
Er unterscheidet eine v. roseiflorum: blht rot, v. multipunctatum: Flckchen
und Areolen gro, Samen recht klein, v. seminudum: Flckchen klein, gering
an Zahl, Oberflche teilweise nackt, v. nudicarpum: Frucht rtlich, Samen
sehr gro. Die Namen sind nicht gltig beschrieben; was er unter rotblhend
versteht, fhrt er nicht weiter aus, aber nach dem Namen scheint es nur ein
rtlicher Bltenton zu sein. Ob den Abtrennungen eine Bedeutung zukommt,
knnte nur die Untersuchung zahlreicheren Pflanzenmaterials erweisen. In obiger
Ausgabe bzw. im genannten Beitrag berichten R. Grser und Sadovsky noch
ber Kreuzungsversuche, letzterer ferner in l. c. 3237. 1940 (1).

Astrophytum

Abb. 2539. Astrophytum asterias (Zucc.) Lem., blhende Importpflanze, wurzelecht.

Abb. 2540. Astrophytum asterias (Zucc.) Lem., mit fadenfrmigen Perigonblttern.


(Foto: Okumura.)

2667

2668

Astrophytum

Abb. 2541. Astrophytum asterias (Zucc.) Lem., Smling, unsichtbar auf Echinopsis-Kindel
gepfropft.

4. Astrophytum coahuilense (Mll.) Kays. Kfrd., 58. 1932


Echinocactus myriostigma subsp. coahuilensis Mll., ZfS., 54. 1927.
Astrophytum myriostigma f. coahuilense (Mll.) Tsuda (1933). A. myriostigma subsp. coahuilense (Mll.) Okum. (1933). A. myriostigma v. coahuilense (Mll.) Borg, Cacti, 310. 1951.
Anfangs scharfkantiger, spter Rippen gewlbter, breit und verflachend; Krper dicht mit Flckchen besetzt und daher oft fast kreidig grauwei wirkend;
Scheitel bei mittelgroen Pflanzen oft etwas konisch zulaufend, bei greren
aber auch ziemlich flach; Rippen 5, spter gewlbt und mit beinahe furchenhnlichen Bogenlinien, diese ganz schwach, zur Lngsfurche hin aufsteigend, gemustert; alte Krper sulig werdend und nach unten zu tief quergefurcht;
Bl. gro, schwefelgelb, mit orange bis scharlachroter Mitte; Fr. purpurrot, samenreich, unten ffnend; Keimlinge grn. N-M e x i k o (Coahuila). (Abb. 2542).
Mu als eigene Art angesehen werden, da die Pflanzen auer durch den
roten Bltenfleck von A. myriostigma durch fleischigere und unten ffnende
Frucht sowie grne Keimlinge abweichen; die Frchte sind auch anders gefrbt.
5. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. The Cact., III:184. 1922
Echinocactus capricornis Dietr., Allg. Gartenztg., 19:274. 1851. Maierocactus
capricornis (Dietr.) Rost1), ZfS., 142. 192526.
1
)In M. d. DKG. findet sich in einem Artikel von R. Grser die Bezeichnung Meierocactus mlleri (richtiger sollte es wohl heien moelleri, nach dem zu jener Zeit bekannten
Astrophytum-Sammler), womit Grser eine Benennung dieser Art glossieren wollte. Dann
htte er aber Maierocactus schreiben sollen. Rost benannte das Genus nach dem damals
verdienten kalifornischen Sammler Edward R. Maier, Los Angeles, in dessen Kakteengarten die Astrophytum-Arten ohne Hybridisierung kultiviert wurden und der das Sammeln
und Studieren dieses Genus vielseitig untersttzte.

Astrophytum

2669

Abb. 2542. Astrophytum coahuilense (Mll.) Kays. am Standort; rechts eine sehr alte Pflanze.
(Foto: F. Schwarz.)

Abb. 2543. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R., normal-dichte Bestachelung.

2670

Astrophytum

Meist kugelig, in hherem Alter gestreckt und zuweilen bis ca. 25 cm hoch,
laubgrn; Flckchen dicht, meist in bogigen, verschieden breiten Feldern;
Rippen ca. 9, scharfkantig, Rist gewhnlich dunkelgrn, ca. 2 cm hoch, manchmal
schwach gekerbt; Areolen etwas eingesenkt, 1,53 cm entfernt, mit etwas
zottigem, grauweiem Filz; St. bis 10, regellos angeordnet, abgeflacht, oben und
unten von einer Linie durchzogen, bis 7 cm lang, ca. 2 mm breit, braun bis grau,
im Alter oft bestoen und abfallend, steif elastisch; Bl. bis 7 cm lang, wohlriechend, bei Vollsonne weit geffnet; Sep. gelblich bis rtlich, stachelspitzig; Pet.
seidig glnzend reingelb, im Grund karminrot; Ov. schlank-kreiselig, grn, mit
dunklen, lanzettlichen, etwas stechenden Schuppen besetzt; Staubf. hellgelb;
Staubb. Chromgelb; Gr. gelblich; N. 710, lang, hellgelb; Fr. rot, lang und schmal,
innen krapprot, ohne lngere Nabelschnre; S. nicht zahlreich, 3 mm lang, 2 mm
breit, nicht glnzend, sondern mehr mattkrnig, Nabelrnder nur wenig einwrts
gebogen; Keimling hellgrn. M e x i k o (im Norden, bei La Rinconada und sdlich von Parras). (Abb. 25432545).
Rost nennt die Frucht trocken; Mller bezeichnet sie als fleischig.

Abb. 2544. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. mit geringerer Bestachelung (aus
Berger, Entwicklgsl., 70. 1926, Fig. 56.) (Foto: Rose.)

Astrophytum

2671

5a. v. minus (Rge. & Quehl) Okum., l. c., 4:175. 1933


Echinocactus capricornis minor Rge. & Quehl (meist wird nur Runge
als Autor genannt, weil Quehl, der die Beschreibung verfate, seinen
Namen nicht hinzusetzte), MfK., II:82. 1892. ? Astrophytum capricorne
crassispinum f. minor Okum. (l. c., 1934).
Was z. B. A. Berger (Kakteen, 234. 1929) unter v. minor versteht, entspricht
nicht der Originalbeschreibung, welche lautet: Kugelig, nach oben spitz, dunkelgrn, mit einzelnen unregelmig stehenden Flckchen; Rippen 8, scharf, gewellt; Furchen tief; Areolen anfangs wollig, bald nackt; St. 810, teils abstehend,
teils anliegend und g e k r u s e l t, schwarz und braun gefleckt, nicht abfallend, im
Alter wie vertrocknetes Gras wirkend; Bl. 67 cm lang, gelb, Schlund feurig rot,
auen unten mig bewollt; Rhre 2 cm lang, Wolle grau, Schuppen schwarzspitzig; Staubf. unten rot, oben gelb; Gr. und 7 N. gelb. N-M e x i k o (ohne
Herkunftsangabe) (von mir hinzugesetzt).
Danach hat es den Anschein, als wenn es sich eher um eine Form von A. senile
handelte, mit wenigen Flckchen und erhalten bleibenden, grasartigen Stacheln.
Es ist nichts davon gesagt, ob die Stacheln rund oder flach oder kantig sind,
noch ber den Grad der Steifheit. Eine solche Pflanze ist bisher nicht wieder

Abb. 2545. Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. mit sehr geringer Bestachelung.
Die Abb. 25432545 zeigen die progressive Reduzierung der Bestachelung, die bei dieser
Art angetroffen wird.

2672

Astrophytum

gesammelt worden; es steht auch nicht fest, ob die Stachelzahl konstant ist oder
in der Jugend gering, desgleichen nicht, warum die Variett v. minor genannt
wurde. (Siehe auch unter A. senile).
Was heute als diese Variett angesehen wird, beschreibt A. Berger, l. c.:
Kleiner, 1012 cm hoch, 46 cm , laubgrn, Wollflckchen s e h r z a h l r e i c h ,
zerstreut; Stacheln mehr stielrund.
Man kann als solche Variett die Pflanze der Abb. 2545 ansehen, die Stacheln
rundlich oder schwach 4kantig, die wellige Kante grn- oder hornig-randig. Die
Pflanze hat krzere und oft nur sehr wenige Stacheln und der Krper scheint
nicht so gro wie beim Typus der Art zu sein.
Borg sagt, l. c.: Kleiner, Stacheln zahlreicher, aber krzer und weniger kantig,
schwarz oder schwrzlich, gedreht und in allen Richtungen verflochten. Blte
kleiner. Das stimmt auch nicht mit der Originalbeschreibung berein; Quehl
gibt die Blte sogar als 6,5 cm breit und 7 cm lang an. Bei der von mir abgebildeten Pflanze ist der obere Stachelteil rund, der untere schwach kantig oder
wenigstens oft. Diese kleinere Pflanze mit wenig Stacheln ist abweichend. Ob es sich
hier um diejenige handelt, von der Britton u. Rose berichten nach Dr. C. A. Purpus eine eigene Art, von Coahuila, bei Pea und Villareal sowie in der Sierra de la
Paila, auf dem Cerro de la Bola, geht aus dem Text nicht hervor. Gemeint ist
aber v. minor. Woher Borg die Angabe hat Blten kleiner ist unerfindlich.
Mller gibt (ZfS., 55. 192728) an, da bei allen Varietten die Frucht
gro, samenreich, fleischig und purpurrot sei; ber die v. minor, wie er sie versteht, macht er eingehendere Angaben in ZfS., 128. 192526: Miniaturform,
hchstens bis 12 cm hoch und bis 6 cm ; Flckchen regellos zerstreut, weniger
zahlreich als beim Typus; Stacheln mehr stielrund, wenig abgeflacht, im Verhltnis
zum Krper sehr lang, nie bestoen oder abgebrochen. Alle brigen Merkmale
wie beim Typ.
Anscheinend hat jeder Autor etwas anderes unter dieser Variett verstanden,
nur nicht die Originalpflanze, die man nicht wieder gesehen hat.
Es hat den Anschein, als wenn A. capricorne doch variabler ist und vielleicht
auch bergnge zu den Varietten vorkommen. Zum Beispiel habe ich nirgends
Beschreibungen der von mir abgebildeten kurzstachligen Pflanze gesehen. Der
Typus kann zuweilen stark wei sein, hat dann jedoch nicht die derbere, aufgebogene und runde Bestachelung des v. niveum, aber alle Stacheln sind lnger,
auch bei smtlichen anderen Varietten. Das heit: die geringe Beflockung,
die Quehl angibt, braucht nicht stets gering zu sein; hingegen sind rundliche
Stacheln schon beachtlicher und noch mehr, wenn sie ganz ungewhnlich kurz
sind. Will man eine solche Variett also berhaupt abtrennen, scheint mir kleinerer Krper, kurze Stacheln, diese nicht deutlich abgeflacht noch am ehesten
geeignet, einen bestimmten Variettstypus festzulegen, zumal verschiedene Beschreibungen der Originalbeschreibung nicht entsprechen.
5b. v. niveum (Kays.) Okum., l. c., 4:174. 1933
Echinocactus capricornis niveus Kays., Kkde., 32. 1933. Astrophytum
capricorne v. niveum (hort.) Borg (Cacti, 1937). A. niveum
Kays. W. Hge. & Sad., Kakt. u. a. Sukk., 137. 1957.
Krper ganz mehlig wei, verhltnismig gro werdend, wenn alt; Rippen
oft etwas spiralig und wellig; St. 57, anfangs schwarz, bald aschgrau, bis
7 cm lang, zuweilen gedreht, berwiegend aufwrts-einwrts geschwungen, rundlich oder schwach kantig bis gepret (nach Kayser rundlich, selten mit Andeutung von 23 Lngsrillen; ich besa von Viereck Originalpflanzen, die auch

Astrophytum

2673

gedrckte und etwas kantige St. aufwiesen); Areolen aschgrau, ca. 2 cm


entfernt; Bl. hell schwefelgelb, Mitte
purpurn. M e x i k o (nach Kayser
von Viereck in Sonora gefunden).
(Abb. 2546).
f. flavispina hort. ist eine gelbstachlige Form.
5c. v.crassispinum (Mll.) Okum.,
l. c., 4:175. 1933
Echinocactus
capricornis
v. crassispinus Mll., ZfS.,
129. 192526. Astrophytum capricorne v. crassispinum f. major (Mll.)
Okum. (1934). A. capricorne v. majus (Mll.)
Borg, Cacti, 310. 1951.
A. crassispinum (Mll.)
W. Hge. & Sad., Kakt. Abb. 2546. Astrophytum capricorne v. niveum
u. a. Sukk., 137. 1957.
(Kays.) Okum., durch dichte Flockenbildung
fast ganz wei.
Kugelig bis kegelfrmig, bis 15 cm
hoch, bis 9 cm , laubgrn, teils
ganz fleckenlos, teils mit sprlichzerstreuten Flckchen; Scheitel mit
etwas gelbem Filz; Rippen stets 8,
scharfkantig; Areolen ca. 2 cm entfernt. bis 6 mm , reichlich gelbliche
Filzhaare; St. 68, sehr dick, plattgedrckt, anfangs braunschwarz,
dann kreidig grauwei, die ganze
Pflanze lockerumgebend, das unterste
Paar am lngsten, nach rechts und
links gerichtet; Bl. 6 cm gro; Ov.
schlank, spitzig geschuppt; Pet. spatelig, gezhnelt, kanariengelb, glnzend, Schlund n i c h t r o t , sondern
wachsig schwefelgelb bis hellorange
(Megata); Staubf. gelb; Staubb.
etwas dunkler; N. 8, hellgelb; Fr.
und S. wie beim Typus der Art.
N-M e x i k o (Coahuila, Sierra de la
Paila).
Das Bild der Pflanze, wie es Dr.
Kayser in Kkde., 31. 1933 (rechts),
Abb. 2547. Astrophytum senile Fri, mit
brunlichen, weichen Stacheln.
gelegentlich der Beschreibung von v.
niveum wiedergibt, entspricht nicht
der Originalbeschreibung Mllers: der Krper wirkt marmoriert, die Stacheln
sind weniger zahlreich und aufwrts durcheinander geschwungen. Durch die reingelbe Blte stark abweichend. Mller schreibt den Namen der Typart stets irrig
capricornus.

2674

Sclerocactus

A. capricorne crassispinum nudum in Kreuzingers Verzeichnis war nur ein


Name, ebenso Echinocactus capricornis major (MfK., 139. 1909).
6. Astrophytum senile FriCeskoslov. Zahraduickich Listu, 120:1923(1924?)
Echinocactus capricornis v. senilis Fri, in Mller, ZfS., 128. 1925-26.
Astrophytum capricorne v. senile (Fri) Okum., l. c., 4:175. 1933.
Einfach, kugelig bis sulenfrmig, bis 35 cm hoch und 15 cm , laubgrn, ganz
ohne Flckchen; Filz im Scheitel sprlich, gelblich; Rippen 8, scharfkantig, spter
oben spiralig; Areolen 11,2 cm entfernt, lnglich-oval, 5 mm , mit gelbem Filz,
spter grau; St. 1520, fast stielrund, weich, nestartig verwunden, bogig, dunkel
braunrot bis braunschwarz, stehenbleibend; Bl., Fr. und S. wie bei A. capricorne.
N-M e x i k o (Coahuila, Umgebung von San Pedro). (Abb. 2547).
Es hat am ehesten den Anschein, als sei v. minor Rge. & Quehl ein kleines
Stck dieser Art gewesen; da die Beschreibung aber nicht eindeutig ist, wird
am besten das als Neotypus der v. minor angesehen, was Berger beschrieb.
6a. v. aureum (Mll.) Backbg. BfK., 1937-2
Echinocactus capricornis v. aureus Mll., ZfS., 128. 1925. Astrophytum capricorne aureum (Mll.) Okum., l. c., 4:175. 1933.
Ohne Flocken oder nur wenige Flckchen; St. anfangs bzw. einige Zeit goldgelb
bis strohgelb, spter schiefergrau (Mller stahlblau(?)) oder grau, etwas faserig
werdend, Zahl und Lnge wie beim Typus der Art. Der Stachelfarbe nach deutlich
unterschieden; Bl. und Fr. wie beim Typus der Art. N-M e x i k o (Coahuila,
Sierra de la Paila).
Typus und Variett sind hrter als die anderen Arten; ich habe jahrelang ein
groes altes, fast wurzelloses Stck kultiviert, das noch heute in der Monakosammlung steht.
Der Name der Variett wurde zuerst von J. Gasser, Zrich, verwandt (ZfS.,
98. 1925).
180. SCLEROCACTUS Br. & R.
The Cact., III:212. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Ancistrocactus K. Sch., pro parte]
Einzelne oder sprossende, kugelige bis zylindrische Pflanzen mit ziemlich hohen,
zum Teil welligen oder hckrigen Rippen; Stacheln verschieden lang, bei jeder
Art unter den Mittelstacheln abgeflachte und zum Teil auch hakige; Blten
breitglockig-trichterig, meist zu mehreren gleichzeitig im Scheitel; Petalen wei,
rosa, grnlichrot oder purpurn; Fr. oblong, ellipsoidisch, kugelig oder schwach
keulig, trocken, wenigstens anfangs oft fest- (fleischig-) wandig, dann dnnwandig
auftrocknend, zum Teil sehr schnell, Schuppen klein und wohl meist dnn, mit
Filzspuren; Fr. ffnet basal; S. verhltnismig gro, schwarz oder braun, matt,
feinhckrig. Die Rhre ist verschieden lang, bei S. whipplei kurz, bei S. franklinii
wenigstens 1,2 cm lang, bei S. polyancistrus nur 12 mm lang (Britton u. Rose).
An Rhre und Ovarium oder wenigstens in einigen Schuppenachseln etwas deutlicherer Haarfilz. Hierin sowie in den stets ziemlich elastischen und immer wenigstens einigen Hakenstacheln, wie auch der dnn auftrocknenden grnrosa, roten
oder leuchtend purpurnen ansehnlichen, basal ffnenden Frucht liegt das Hauptunterscheidungsmerkmal des Genus. Werdermann (Blh. Kakt. u. a. sukk.
Pflanz., T. 143. Juli 1938) meinte noch, da der Unterschied von Toumeya nicht
recht offenkundig sei. Inzwischen hat man aber vier neue Arten und eine Variett

2675

Sclerocactus

gefunden, so da heute insgesamt sechs Arten bekannt sind; sie beweisen, da es


sich hier um ein sehr charakteristisches eigenes Genus mit sehr einheitlichen
Kennzeichen handelt, dessen Pflanzenkrper auch wesentlich grer als die von
Toumeya werden, von der viel kleineren und fast nackten Frucht der letzteren
ganz abgesehen. Britton u. Rose geben an, da der flaumige Griffel von S.
whipplei der einzige ihnen bekannte Fall mit diesem Merkmal ist (d. h. der Griffel
selbst). Bei dieser Art kommen flaumige Jungstacheln vor, worauf wohl auch
Engelmanns Name Echinocactus pubispinus zurckzufhren ist. Die Gattung ist
verhltnismig weit in den Wstengebieten der sdlichen USA verbreitet. Ihren
heimatlichen Verhltnissen entsprechend ist sie sehr empfindlich; ich habe zwar
eine Zeitlang z. B. S. polyancistrus und S. intermedius als Pfropfung halten knnen,
aber merkwrdigerweise gingen zuletzt auch diese noch an Trockenfule ein, so
da sie von wenigen Ausnahmen abgesehen in der Kultur wohl nie alt werden.
Ty p u s : Echinocactus polyancistrus Eng. & Big. Typstandort: Quelle des
Mojave River (Kalifornien).
Vo r k o m m e n : USA (Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado, Arizona).
Schlssel der Arten:

Griffel schwachflaumig
Jungpflanzen mit flaumigen Randstacheln
Pflanzen bis 15 cm lang
.Jungpflanzen ohne Mittelstacheln
Mittelstacheln braun bis schwarz, bis
ca. 3,5 cm lang
Blten 34 (4,5) cm lang
Petalen oblong, purpurrosa. . .
Pflanzen bis 5 cm lang
Jungpflanzen mit Mittelstacheln
Mittelstacheln dunkelbraun, weniger
als 2 cm lang
Petalen? . . . . . . . . . .
Jungpflanzen (soweit bekannt) nicht mit flaumigen Stacheln
Pflanzen bis 20 cm lang
Mittelstacheln weilich bis/und rtlich,
zum Teil 4kantig, bis 5 cm
lang
Petalen oben breit, mit Mittelspitze, purpurn. . . . . .
Griffel glatt
Pflanzen spter schlank-zylindrisch
Bestachelung dicht und ziemlich fein
Mittelstacheln ziemlich dnn und nicht
auffllig breit-flach
Blten 3,55,3 cm , weilich . .

(Hierunter auch: v. roseus
Clov.)
Pflanzen kugelig bis zylindrisch (bis 40 cm
lang)
Bestachelung wirr verflochten

1: S. whipplei (Eng. & Big.) Br. & R.

1a: v. pygmaeus Peebl.

2: S. intermedius Peebl.

3: S. havasupaiensis Clov.

2676

Sclerocactus

Mittelstacheln zum Teil breiter-flach,


oft gedreht, bis 12,5 cm lang,
wei und braun
Blten bis 8 cm lang
Petalen purpurn. . . . . . . 4: S. polyancistrus (Eng. & Big.) Br.
Mittelstacheln (untere) zum Teil 34-.
& R.

kantig, purpurbraun, bis
7,5 cm lang
Blten nur 2,5 cm lang, 2 cm
Petalen ei-lanzettlich, zugespitzt,
purpurn . . . . . . . . 5: S. parviflorus Clov. & Jott.
Pflanzen (kugelig) spter oblong (bis 14 cm
lang)
Bestachelung offen, krzer, nicht zum Teil
stark, sondern schwcher, abgeflacht oder rundlich
Mittelstacheln bis 3 cm lang, schwarz
oder aschgrau
Blten 34,5 cm lang
Petalen spitzlanzettlich, wei oder
rosa. . . . . . . . . . 6: S. franklinii Evans

1. Sclerocactus whipplei (Eng. & Big.) Br. & R. The Cact., III:213. 1922
Echinocactus whipplei Eng. & Big., in Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:271. 1856. E. whipplei spinosior Eng.
Meist einzeln oder wenig sprossend;
Einzelkpfe wenigstens eine Zeitlang
kugelig und bis ca. 7,5 cm , spter
oblong und bis 15 cm lang; Rippen
1315, oft spiralig stehend, hckrig;
Jungpflanzen ohne Mittelst.; spter
711 Randst. etwas abgeflacht, spreizend oder zurckgebogen, bis 18 mm
lang, fast wei, einige schwarz;
Mittelst. meist 4, der oberste abgeflacht und gerade, die unteren alle
oder einige gehakt, meist braun oder
schwarz, strker als die randstndigen;
Bl. oft sehr zahlreich erscheinend,
kurz-glockig-trichterig, purpurn bis
rosa, bis 4 cm lang; Sep. grn mit
blassem Rand; Pet. oblong, mit
Spitze; Rhre sehr kurz; Staubf.
purpurrosa, sehr dnn; Gr. rtlich,
ganz flaumig; N. grn; Fr. oblong,
1,5 cm lang, rot, fast kahl, Schuppen
darauf klein, durchscheinend, mit kleinem Bschel von Filz; S. bis 3,4 mm
lang, an einem Ende viel grer,
Abb. 2548. Sclerocactus whipplei (Eng. & Big.) umgekehrt-eifrmig, fein warzig punkBr. & R. (Foto: Marshall [Peebles?].)
tiert, mattschwarz. U S A (N-Ari-

Sclerocactus

2677

zona, SO-Utah, W-Colorado). (Abb. 2548). Die Pflanze soll unscheinbar sein
und unter Bschen auf den Mesas in lehmigem oder sandigem Boden wachsen.
Britton u. Rose fassen den Begriff dieser Art sehr weit und bezeichnen sie
dementsprechend als sehr variabel in Zahl, Farbe und Form der Stacheln. Sie
erkennen daher auch nicht die v. spinosior Eng. an, im Gegensatz zu Boissevain
(s. weiter unten).
Echinocactus glaucus K. Sch., den Britton u. Rose hierher stellen, war vielleicht der erste Name fr S. franklinii, wenn auch Unterschiede in der Griffelfarbe
erkennbar sind, was aber vielleicht nicht entscheidend ist.
Sclerocactus whipplei v. spinosior (Eng.) Boiss. Colorado Cacti, 51. 1940
Whrend K. Schumann (Gesamtbschrbg., 337. 1898) als Merkmalsunterschiede nur angibt Randst. zahlreicher, 911, die unteren oft dunkel, die
brigen schneewei, fhrt Boissevain aus, da Engelmanns Typus der Art
nur 35 Inch (7,512,5 cm) hoch war, mit ca. 7 Randst., da man auch bis
10 Randst. und 14 mittlere St. beobachtete. Die v. spinosior soll dagegen
doppelt so hoch wie der Typus werden und 1215 Randst. haben. Nach
Boissevain kommen beide getrennt vor. Nach seiner Abb. 36, l. c., ist
v. spinosior schlanker als der Typus der Art. Ob es anderswo etwa bergnge
gibt, kann ich nicht beurteilen.
Echinocactus spinosior Brand. war nur ein Name.
1a. v. pygmaeus Peebl. Leaflets of West. Bot., 5:12. Dez. 1949
Kugelig, 5 cm hoch, sprlich bewaffnet (weitlufiger?); Mittelst. dunkelbraun,
weniger als 2 cm lang, manchmal gehakt; untere Areolen mit kurzen Mittel- und
wenigen flaumigen Randst.; Bl. unbekannt; Fr. kugelig, 7 mm lang; S.
schwarz, feinhckrig, mit kleinem Hilum. U S A (Arizona, Apache County,
15 Meilen nrdlich von Ganado, auf
ca. 2000 m).
Echinocactus whipplei nanus (MfK.,
119. 1900), nur ein Name, mag vielleicht
diese Variett gewesen sein.
Nach Britton u. Rose und Peebles
sind flaumige Jungstacheln typisch fr
S. whipplei. Britton u. Rose haben
Echinocactus pubispinus Eng. daher als
Synonym zum Typus der Art gestellt;
er kam von Pleasant Valley nahe Salt
Lake Desert.
2. Sclerocactus intermedius Peebl.
Leaflets of West. Bot., 5:12. Dez.
1949
Ovoid-zylindrisch, bis 20 cm hoch;
Rippen 13, niedrig, leicht spiralig;
Mittelst. 4, ber Kreuz, 35 cm lang,
die oberen weilich, abgeflacht, oben
leicht lngs-gefurcht, manchmal geAbb. 2549. Sclerocactus intermedius Peebl.
dreht, nicht hakig; andere Mittelst. rt(Foto: Peebles.)

2678

Sclerocactus

lich, 4kantig, oft gehakt; Randst. ca. 12, krzer, wei, nicht gehakt, gerade
oder gedreht; Bl. 4 bis 5 cm lang, purpurn; Pet. gerundet eifrmig-lanzettlich,
auf der Mittelader eine kurze Spitze; N. 9. U S A (Arizona, Mohave County,
9 Meilen sdwestlich von Pipe Springs, auf ca. 1500 m, und bei Sweet Water,
Apache County). (Abb. 2549).
hnelt S. whipplei in der krzeren Blte und dem flaumigen Griffel, in Wuchsform und Bestachelung aber S. polyancistrus.
3. Sclerocactus havasupaiensis Clov. Am. J. Bot., 29:172, f. 12. 1942
Echinocactus parviflorus havasupaiensis (Clov.) Bens., The Cacti of Arizona,
102. 1950.
Nach dem Herbarblatt von Clover (abgebildet in C. & S. J. (US.), XXIV:3,
73. 1952, Plants of the Canyon of the Colorado-Havasupai Canyon) hat die
Art auffallend schlanken Wuchs, mit dnner, den Krper dicht umhllender Bestachelung, nur einige und nicht auffllig gehakt (Typus: Clover, Nr. 6404).
Benson gibt dazu an: Stachelmasse weniger stachlig, Mittelst. schlanker als
bei S. parviflorus, unten weniger abgeflacht; Randst. meist lnger als die Blte;
Bl. 3,55,3 cm ; Pet., soweit bekannt, weilich, in gelbgrne Sep. bergehend;
N. fein geteilt; S. glnzend schwarz. U S A (Arizona, im Norden, nahe dem
Grand Canyon, Coconino County, bzw. Havasupai, Cataract und Hualapai
Canyon) (Abb. 2550).

Abb. 2550. Sclerocactus havasupaiensis Clov. (Foto: Clover.)

Sclerocactus

2679

Benson hat die Pflanzen nicht in Blte gesehen. Da diese wesentlich grer
und anders gefrbt ist als bei S. parviflorus, auch die Stacheln verschieden sind,
Clover berdies beide Arten beschrieb und also am besten ber die Unterschiede
im Bilde war, halte ich es fr richtiger, dessen Ansicht zu folgen.
v. roseus Clov. Am. J. Bot., 29:173, f. 34. 1942
Echinocactus parviflorus v. roseus (Clov.) Bens., The Cacti of Arizona,
104. 1950.
hnlich wie der Typus der Art; Bl. fleischrosa, duftend; N. ungeteilt;
S. deutlich hckrig. U S A (Arizona, Havasupai Canyon).
Benson stellt die Art zu Echinocactus parviflorus, sagt aber nichts ber
die Bltengre, bemerkt im brigen, da das geringe bisher gesehene
Material durch vergleichende Untersuchungen der Variationsbreite ergnzt
werden mte. Da die Variett zusammen mit dem Typus der Art vorkommt, S. parviflorus aber nicht, richte ich mich vorderhand nach Clovers Ansicht, nehme aber von einer Aufnahme in den Schlssel Abstand.
4. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R. The Cact., III:213. 1922
Echinocactus polyancistrus Eng. & Big., in Engelmann, Proc. Amer. Acad.,
3:272. 1856.
Einzeln, kugelig bis oblong, 1040 cm hoch; Rippen 1317, bis 1,5 cm hoch,
gerundet, stark wellig; Areolen bis 1,5 cm entfernt; St. ca. 20: Randst. nadelig,
wei, 12,5 cm lang; Mittelst. mehrere, ziemlich ungleich, bis 12,5 cm lang, die
oberen aufgerichtet, wei, abgeflacht, die anderen braun, spreizend, rund und
oft gehakt; Bl. ca. 8 cm lang und wohl auch breit; Pet. purpurn (magenta), oblong,
ca. 4 cm lang; Bltenschlund breit: Rhre selbst sehr kurz, bis 2 mm lang; Gr.
krftig, glatt, karmin; N. ca. 8, 4 mm lang: Schuppen unten gro, stumpflich, auf
dem Ov. selbst sprlich, winzig, bis 2 mm lang; Fr. hell purpurrosa, mit fleischige;

Abb. 2551. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R. (aus Werdermann, Blh. Kakt.
u.a. sukk. Pflanz., Tafel 143. 1938). (Nach einem Farbfoto von Werdermann.)
170

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2680

Sclerocactus

Wand, dann auftrocknend und dnnwandig, oblong bis birnfrmig, fast ohne
Schuppen, bis 4 cm lang, unten ffnend: S. gro, 4 mm lang, schwarz, hckrig;
Nabel gro, fast seitlich. U S A (Wsten von Kalifornien und Nevada; auch
von W-Arizona berichtet) (Abb. 25512553).
Britton u. Rose verweisen darauf, da die Bltenfarbeangabe bei Engelmann
gelb lautet, bei Coulter gelb und rot: man hat aber spter nur rote Blten
gesehen, bzw. Rost gibt an, da diese am ersten Tag purpurn sind, am zweiten
rein rot; nur die reichlich erscheinenden bzw. hervortretenden gelben Staubbltter
knnen von weitem den Eindruck einer gelben Blte erwecken. Rost hat die
Pflanzen auch immer nur vereinzelt angetroffen.
5. Sclerocactus parviflorus Clov. & Jott. Bull. Torr. Bot. Club, 68:6, 419.
1941
Echinocactus parviflorus (Clov. & Jott.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 102.
1950.
Einzeln, zylindrisch, aufrecht oder gebogen, bis 45 cm lang und 69 cm ;
Areolen rund; Rippen 13, deutlich gehckert; 1415 Randst., zusammengedrckt,
gerade, bis 3,4 cm lang: Mittelst. 3, hakig, sowie ein oberer, dreikantig, ungehakt,
meist gebogen, bis 6 cm lang, aufsteigend; die 3 unteren Mittelst. 34kantig,
purpurbraun, 67,5 cm lang, zwei davon seitlich, einer abwrts gerichtet; Bl.

Abb. 2552. Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R., mit Frucht.

Sclerocactus

klein, nur bis 2,5 cm lang und 2 cm


breit; Sep. in der Mitte dunkelpurpurn,
am Rande und an der Spitze dnnhutig; Pet. purpurn, krftig, zweiserig, oben gespitzt, fein gezhnelt;
Gr. purpurn; Staubf. grn; Staubb.
goldgelb; N. 10, ungeteilt; Fr. trocken.
U S A (Arizona; Colorado Canyon,
oberhalb Lees Ferry, an der Mndung
des Forbidding Canyon in den Glen
Canyon). Sehr zahlreich 20 Meilen
oberhalb Moki Creek und am unteren
San Juan-Flu.
Weicht durch die ungewhnlich
kleinen Blten von den anderen Arten
ab. Da nichts ber flaumigen Griffel
gesagt ist, drfte er glatt sein.
6. Sclerocactus franklinii Evans
C. & S. J. (US.), XI:5, 74. 1939
Kugelig bis oblong, einzeln, bis
14 cm hoch und 8 cm , blaugrn;
Rippen 815. bis 15 mm hoch und an
der Basis breit, gehckert; Areolen
512 mm entfernt, oval, 58 mm
lang, weifilzig; 16 Glandeln in der
Wolle der Areolen, klein, rosa oder
gelb; Randst. 713, strahlend, anliegend oder abstehend, wei oder
aschgrau, bis 2 cm lang, rund und gerade, oder abgeflacht und gebogen;
Mittelst. 13, aufsteigend oder
vorgestreckt, rund oder abgeflacht,
1,53 cm lang, schwarz oder grau,
gerade oder gebogen; Bl. 34,5 cm
lang, 35 cm breit; Rhre 712 mm
lang; Sep. fast oval, gespitzt, 812,
grn, mit rosa oder weiem Rand;
Pet. 1520, bis 3 ein lang und 1 cm
breit, rosa oder wei; Fr. oblong, bis
3 cm lang, 715 mm breit, glatt,
grnrosa; S. 13 mm lang, schwarz
oder braun, winzig-hckrig. U S A
(Colorado, 12 Meilen stlich von
Delta, am Sdrand des Gunnison
Valley, Delta County, auf ca. 1500 m).
Die Pflanzen wachsen auf den Nordhngen, unter Bschen (Abb. 2554).
Von E. whipplei durch den grngelben Griffel unterschieden sowie hellere
Bltenfarbe und gewhnlich rundliche
170*

2681

Abb. 2553. Sclerocactus polyancistrus (Eng. &


Big.) Br. & R., gepfropfte jngere Pflanze.

Abb. 2554. Sclerocactus franklinii Evans.


(Foto: Evans.)

2682

Sclerocactus

Stacheln, kaum gekrmmt, vor


allem auch durch die Glandeln,
die nach Evans sonst bei keiner
anderen Spezies vorkommen sollen. Die einzige Art mit rosa
und auch weien Blten.
Diese Art steht zweifellos der
nachstehenden nahe, die Britton u. Rose als Synonym zu
S. whipplei stellen, dem aber
nicht gefolgt werden kann:
Echinocactus glaucus K. Sch.
Gesamtbschrbg., 438439.
1898
Einzeln, gedrckt-kugelig bis
ellipsoidisch, zuweilen sprossend: bis 8 cm hoch, bis 7 cm
; Rippen gehckert, spiralig, Hcker unten zusammengedrckt, oben kegelig; Areolen 1,5 cm entfernt
3 mm ; Randst. 89,
strahlend, wei, oben dunkler, gerade, pfriemlich, mittlere bis 15 mm lang; Mittelst.
1, auch 23, gekrmmt,
dunkelbraun, spter hornfarben, anfangs rot, bis 2 cm
lang; Bl. 3 cm lang; Ov.
rtlichgrn, sprlich beschuppt; Bl.- ca. 3 cm;
Sep. linear-oblong, spitz,
brunlichgrn, schmal rot
gerandet; Pet. spatelig, mit
Spitzchen, gezhnelt, rosenrot; Beere fast birnfrmig,
klein, ca. 1 cm lang; S.
2,53 mm lang, schwarz,
fein hckrig punktiert.
U S A (Colorado, auf der
Mesa Grande, am Dry Creek.
1800 m, und bei Gunnison;
Abb. 2555. Importpflanze von Leuchtenbergia prinvon C. A. Purpus gefunden).
cipis Hook. Sobald die Pflanze sich in der Kultur
S.
franklinii wird auch als
fllt, beginnen die Warzen zu spreizen (aus Berger,
Entwicklgsl., 74. 1926, Fig. 60). (Foto: Rose.)
meist bis 8 cm hoch und 7 cm
angegeben. Schumann beschreibt zwar den Griffel von E. glaucus als wei, sonst stimmen angesichts der
Variationsbreite dieser Gattung bzw. ihrer Arten die Merkmale aber weitgehend berein. Glandeln gibt Schumann nicht an; sie sind versteckt! Auffallend
ist ferner, da E. glaucus ebenfalls rosa blht, und da Purpus auch im Gunnison

Leuchtenbergia

2683

Valley sammelte. S. franklinii mu also wohl als Synonym zu Sclerocactus


glaucus (K. Sch.) gestellt werden, als eine Form desselben.
181. LEUCHTENBERGIA Hook.
Curtis Bot. Mag., 74:pl. 4393. 1848
Die eine Art dieser Gattung bildet anfangs einzelne Kpfe, spter kann es
auch zu Gruppenwuchs kommen; statt der Rippen werden lange, in undeutlichen
Spiralen stehende (nach Schumann in 8er und 13er Berhrungszeilen) Dreikantwarzen entwickelt, die spter abbrechen, so da bei alten Pflanzen ein zylindrischer
Stamm entsteht; die Warzen sind annhernd gleichschenklig, oberseits leicht
gewlbt, die Unterseiten flach oder leicht konkav. Die Pflanze ist blaugrn
gefrbt; wenn nicht in vollem Wuchs, stellt sich oft. besonders an den Warzenkanten, Rottnung ein; die Blten treten einzeln in jngsten Areolen auf; die
mig lange Rhre ist ziemlich dicht und gro beschuppt, aber, ebenso wie der
Fruchtknoten, vllig kahl; die Frucht ist spindelfrmig, trocken und beschuppt;

Abb. 2556. Blhende Leuchtenbergia principis Hook.

2684

Neogomesia

sie ffnet basal; die Samen sind dunkelbraun und feinhckrig punktiert. Die
Blten dauern bis zu 6 Tagen und riechen angenehm. Die monotypische Gattung
stand ihrer langen Warzenbildung nach lange allein da. Neuerdings wurde aber
die Gattung Neogomesia bekannt, mit hnlichen Warzen, aber ohne die papierartigen langen Stacheln der Leuchtenbergia, d. h. ohne oder nur mit sehr kurzen
Stchelchen; ferner wurde eine noch unbeschriebene kleine Art gefunden, deren
Gattungszugehrigkeit nicht feststeht. Alle machen spter groe, dickere Stmme
und sind vielleicht als nher miteinander verwandt aufzufassen.
Ty p u s : Leuchtenbergia principis Hook. Typstandort: Real del Monte
(Mexiko: Hidalgo).
Vo r k o m m e n : Mittel- bis N-Mexiko.
1. Leuchtenbergia principis Hook. In Curtis Bot. Mag., 74:pl. 4393. 1848
Einzeln oder spter sprossend, mit zylindrischem Stamm im Alter, bis 50 cm
hoch, Stamm ber 10 cm lang werdend und bis 7 cm ; Warzen im Oberteil aufsteigend. unten abwrts geneigt, blulichgrn, bis 12,5 cm lang, 3kantig.
oben etwas gestutzt, spter von der Spitze her absterbend, dann abbrechend
und zuletzt verschwindend; St. ziemlich lang und papierartig dnn, aus den bis
5 mm starken und mit dichtem grauem Wollfilz versehenen Areolen, zuerst
schmutzig strohgelb, spter grau bis schwrzlich; Randst. 614, bis ca. 5 cm lang;
Mittelst. 12, zuweilen bis 10 cm lang; Bl. einzeln, dicht hinter den St. erscheinend, auf jngsten und noch kleineren Warzen, bis 8 cm lang, ziemlich trichterfrmig; Ov. verlngert-kreiselfrmig, gelbgrn, wie die Rhre mit greren
Schuppen bedeckt, in den Achseln kahl; Sep. ziemlich fleischig grn, mit rtlicher
Mitte und Spitze oder dort brunlich, mit hellerem Rand; Pet. oblong, zugespitzt,
fein gesgt an der Spitze, auch mit Stachelspitze, nach oben etwas verbreiternd,
gelb, zuweilen mit braunem Rckenstreifen, glnzend; Staubbl. und Gr. etwas
hervorragend; Staubf. unten gelb, oben rot oder braun; Staubb. chromgelb;
Gr. gelb; N. 1014, hellgelb; Fr. spindelfrmig, trocken, beschuppt, basal ffnend; S. dunkelbraun. M e x i k o (Hidalgo, unweit von Pachuca; sdstlich
von San Luis Potos: Coahuila, bei Parras; Durango, Cuencam und San Juan
de Guadelupe; Guanajuato; Zacatecas) (Abb. 2555-2556).
Nach H. Bravo werden die Pflanzen auch bis 70 cm hoch, der Stamm bis
30 cm lang und 8 cm .
182. NEOGOMESIA Casta.
In Marshall und Bock, Cactac., 164. 1941
Einzeln, ziemlich niedrig; Scheitel flach; Stamm rbig dick; Warzen breit
auseinanderspreizend, im Querschnitt halbrund, bisweilen leicht gekielt, ca. 4 cm
lang werdend; Stacheln fehlend oder sehr kurz; Areolen verhltnismig gro;
Blten trichterig-glockig; Rhre ziemlich lang, nackt; Perigonbltter rosa; Frucht
eine bis 2,5 cm lange keulige rote Beere; S. unbekannt. Eigentmlich ist, da
die groen Areolen nicht an der Warzenspitze erscheinen, sondern ziemlich weit
vor derselben auf der Warzenoberseite. Die Pflanzen sind ziemlich klein, die
blattartig langen Warzen runzlig-querrissig und vergrauen spter; die Rbe ist
fast kugelig; die Bltenzone im Scheitel trgt ziemlich dicken Filz, aus dem
die Frchte bei der Reife erscheinen; sie haben eine Art Deckel, bzw. dieser
breiter-runde Oberteil ist in der Mitte vertieft, ohne Bltenrest.
Zu dieser Gattung habe ich eine Pflanze gestellt, ber die ich leider wenig
erfahren konnte. Mr. Cutak vom Botanischen Garten St. Louis sandte mir die

Neogomesia

2685

Fotos. Ob die Spezies hierher gehrt, vermag ich nicht zu sagen; sie wurde
irgendwo in N-Mexiko gefunden, ist klein, hat dnn-zylindrische Warzen, oben
gestutzt, mit dicker Areole, und die Blten sind ziemlich gro, trichterig. Ob sie
seitwrts oder im Scheitel entstehen, habe ich aus dem Foto nicht feststellen
knnen. Die Pflanzen sind inzwischen eingegangen; hoffentlich werden sie wiedergefunden. In den langen Warzen sowie dem rbenartigen Basalteil zeigen sie
eine gewisse hnlichkeit mit Neogomesia; jedenfalls sind sie hchst eigentmliche
Pflanzen.
Neogomesia wurde durch Ing. M. Castaeda entdeckt.
Ty p u s : Neogomesia agavioides Casta. Typstandort: Nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Tamaulipas).

Abb. 2557. Neogomesia agavioides Casta. (Foto: Castaeda.)

1. Neogomesia agavioides Casta.1) Marshall und Bock, Cactac., 164. 1941


Einzeln, nicht hoch werdend: Basalteil rbenartig, rundlich verlngert; Oberteil bis ca. 8 cm breit; Warzen graugrn, anfangs dunkler grn, mit krniger
1
)L. Croizats Verbesserungs Vorschlag (The Nat. C. & S. J., 14:4, 63. 1959), agavoides
zu schreiben, ist unzulssig.

2686

Neogomesia

Abb. 2558. Neogomesia agavioides Casta.

Abb. 2559. Neogomesia agavioides Casta. Makroaufnahme einer 4 cm breiten Pflanze.

Neogomesia

2687

Oberflche, bis 4 cm lang, bis ca. 6 mm breit, nach oben zu langsam verjngend,
im Querschnitt halbrund oder unten zum Teil leicht gekielt, anfangs aufrecht,
bald weit spreizend, Spitze hufig zurckgebogen; Areolen dickwollig, bis fast
1 cm , ca. 5 mm vor der Warzenspitze auf der Oberseite; Bltenzone im
Scheitel, krftig-filzig; Wollfilz schmutzig gelblich-wei bis grau; Areolen anfangs
bis 1 cm ; St. gelegentlich 13, wei bis hornfarben, hchstens 35 mm lang,
pfriemlich, angedrckt; Tagblten, nur einen Tag dauernd, bis 5 cm lang, glockigtrichterig; Rhre 2 cm oder mehr lang, nackt; Sep. wenige, schuppenartig; Pet.:
uere linear, ganzrandig, bis 2 cm lang, wei mit rosa Mitte, innere mehr spatelig,
mit ausgezogener Spitze, 2,5 cm lang, spreizend, rosa, mit fast weier Basis;
Staubf. und Staubb. gelb; Gr. wei; N. 5, wei; Fr. rot, rundlich-kugelig, bis
2,5 cm lang, mit vertieftem Nabel, rasch reifend: S. unbekannt. M e x i k o
Tamaulipas) (Abb. 25572560).

Abb. 2560. Neogomesia agavioides Casta. bermakroaufnahme einer Jungwarze der


kleinen, hchstens 8 cm erreichenden Pflanze, mit der eigentmlich riefig gemusterten
Epidermis und dem groen, jungen Filzhaarbschel. Die Blten entstehen im Scheitel an
diesen Areolen.

Der Typus befindet sich im Dudley Herb., Stanford Universitt (USA).


Die Aufnahmen der Originalpflanzen verdanke ich Ingenieur Castaeda.
Neogomesia sp.?
Kleine Pflanzen, bis 5 cm gro, deren Oberteil zum Teil an (?) Pelecyphora
valdeziana erinnert; Basalteil zylindrisch; Oberteil gestreckt, leicht verjngend
und daraus nach auen gebogene schlankzylindrische und verhltnismig
lange Warzen, oben gestutzt und mit Wollfilzkappe als Areolen; Bl. anscheinend
wei, ziemlich gro, glockig-trichterig; R. nur kurz, Schuppen ziemlich lang
und linear-spitz; Sep. breit gerundet: Pet. spatelig, nach oben hin zugespitzt;
am Standort mag die Kuppe der Pflanzen rundlicher bzw. der gestreckte
Wuchs der Abbildung auf schwaches Durchtreiben zurckzufhren sein.
Bltensitz nicht genau festgestellt, d. h. ob wirklich zu Neogomesia gehrend.
N-M e x i k o (Abb. 2561-2562).1)
1
)In den USA hat man erwogen, ob es sich hier nicht um eine vergeilte Importpflanze
von Pelecyphora valdeziana handelt. Einmal sind aber solche extrem und gleichmig
langen Warzenvergeilungen bisher nie und bei hiesigen Importen ebenfalls noch niemals beobachtet worden, bei den winzigen Pflanzen auch unwahrscheinlich, und auerdem ist hier
der Bltenursprung bei Einzelblten stets zentral (vergl. die Abb. unter Gymnocactus),
whrend dies bei Abb. 2562 nicht der Fall zu sein scheint.

2688

Ferocactus

Abb. 2561. Eine Neogomesia sp.? Unbeschriebene Pflanze mit nicht genau bekanntem
Bltenursprung. (Foto: Cutak.)

Abb. 2562. Blhende Pflanze der Abb. 2561. Kulturpflanzen dieser Art konnten nach dem
Import im Botanischen Garten St. Louis leider nicht am Leben erhalten werden.
(Foto: Cutak.)

183. FEROCACTUS Br. & R.


The Cact., III: 123. 1922
[Bei K. Schumann Echinocactus-U.-G. Euechinocactus K. Sch., Cephalocactus K. Sch.
pro parte und Ancistrocactus K. Sch. pro parte]
Der Gattungsname drckt den wilden Stachelcharakter der Pflanzen aus und
ist daher sehr treffend, denn die meisten Arten sind dicht und starrend bestachelt,
zum groen Teil mit Hakenstacheln oder stark gekrmmten, einer der Hauptstacheln nicht selten abgeflacht und geringelt, zuweilen auch die brigen, oder
wenigstens zum Teil. Bei einer Art treten Haare zu den Randstacheln, bei einigen
anderen sind sie fast borstenartig dnn. Die Blten haben als unterscheidendes
Gattungsmerkmal eine gewhnlich sehr kurze Rhre, diese wie der Fruchtknoten

Ferocactus

2689

dicht beschuppt, in den Achseln kahl; die Frucht ist lnglich und ebenfalls
dicht beschuppt bzw. kahl. Die Bltenform ist glockig- bis breiter-trichterig;
die Perigonbltter sind schmaler oder breiter, die Staubfden wohl immer kurz;
die trockene Frucht ffnet basal; die Samen sind schwarz, fein punktiert, aber
nicht gehckert. Die Bltenfarben sind sehr mannigfaltig, teils rein gelb, teils
sehr bunt, am schnsten bei der nordwestlichen Gruppe der Arten mit gekrmmten Stacheln. Diese Gruppe scheint einen besonderen Zweig der Entwicklung darzustellen bzw. letztere noch nicht abgeschlossen zu sein. Bei einigen Namen
bestand Unklarheit, welche die ltesten sind, bei anderen ist es umstritten, ob sie
eigene Arten sind oder als Varietten anderer angesehen werden sollen. Die beste
Arbeit, zusammen mit sorgsamer Standortsforschung, hat auf diesem Gebiet
G. Lindsay geleistet und im Journal der amerikanischen Gesellschaft publiziert.
Die Autoren sind in den USA sehr unterschiedlicher Meinung gewesen. Whrend
z. B. Marshall, und Benson Ferocactus lecontei als Synonym von F. acanthodes
ansahen, hielten Baxter und Peebles ersteren als eigene Art aufrecht; spter
meinte Peebles, da er vielleicht eine Variett von F. acanthodes sein knne. Der
neueren Auffassung bei den amerikanischen Autoren folgend, hat Lindsay manche
frher selbstndigen Arten als Varietten anderer angesehen, und ich bin ihm,
als dem besten Kenner derselben, hier im allgemeinen gefolgt. Bei mehreren Namen
war mir dies jedoch nicht mglich, abgesehen davon, da es die Gliederung
des Vergleichsschlssels nicht zulie1). Wenn die Krpergren stark unterschieden sind, ebenso die Stachelzahl, -form und -frbe sowie die der Blte, kann
man meines Erachtens die betreffenden Pflanzen ebensogut als getrennte Arten
ansehen. Lindsay stellt z. B. den von mir als Spezies aufgefhrten Ferocactus
tiburonensis zu F. wislizenii, der bis ber 2 m hoch wird. Borstenstacheln besitzt,
einen ziemlich breiten Mittelstachel, bis 5 cm lang, die Blten rtlich, whrend
F. tiburonensis nur 1 m hoch wird, viel feiner und verflochtener bestachelt ist,
ein mittlerer mig breit, ohne Borstenstacheln, der lngste Stachel bis 9 cm lang,
die Blten gelb; auerdem ist noch der Bltenursprung verschieden, bei F. wislizenii in weiterem Kranz, bei F. tiburonensis in engerem. Zu dieser Gruppe mag
auch der von Schumann beschriebene und bisher vom Standort nicht wieder berichtete Echinocactus californicus Monv. non hort. gehren. Jedenfalls sind
im vorerwhnten Falle die Unterschiede so gro, da bei einer Zusammenfassung
beider Pflanzen in einer Art keine einheitliche Schlsselgliederung mehr mglich
ist. Der Vergleichsschlssel fat nun aber alle Arten mit gleichen Gruppenmerkmalen und damit solche mutmalich nherer Verwandtschaft zusammen;
ohne eine solche bersicht ist es gerade bei Ferocactus auerordentlich schwierig,
die Pflanzen richtig zu erkennen bzw. zu bestimmen.
Einige Arten, die Britton u. Rose zu Ferocactus einbezogen, muten ausgegliedert werden. Ferocactus johnsonii wurde bereits von Hester als Echinomastus angesehen (C. & S. J. (US.), 1934); Berger stellte Ferocactus hamatacanthus zu Hamatocactus, wohin er seinem ganzen Charakter nach weit besser
gehrt, wenngleich die Frucht lnglich ist, jedoch weniger dicht beschuppt, die
Blten mit lngerer Rhre. Wenn auch durch die Sammelergebnisse von
Lindsay und H. Bravo in neuerer Zeit mehr Klarheit in die Gruppe der
Ferocactus echidne, victoriensis (rafaelensis?) und alamosanus gebracht wurde, gibt
es doch wohl noch unbeschriebene Arten dieser Verwandtschaft, auerdem scheinen
1
)Zumal Lindsay selbst sagt, da die Variett (gegenber der var. typica) keinen geringeren
Rang habe; die Fassung oder Zusammenfassung ist also mehr konventionell; es gibt keine
allgemeingltige Regel, die besagt, wann eine Pflanze in einen species complex einbezogen
oder getrennt gehalten werden mu.

2690

Ferocactus

F. echidne und F. victoriensis nicht zusammenzugehren, wie Lindsay annimmt.


Von ersterem (?) sah ich einzelne ziemlich groe Altersexemplare. Ferocactus crassihamatus und F. uncinatus gliederte ich ebenfalls aus, bzw. sie bilden bei mir
ein eigenes Genus Glandulicactus; beide Arten haben soviel Gemeinsames, besonders in der filzigen, fast furchenartigen Langareole mit Drsen, sowie in der
Blte und ihrem Ursprung, in der Bestachelung und fleischiger (ebarer) Frucht,
da schon ein oberflchlicher Vergleich ihre Zusammengehrigkeit erkennen lt.
Umstritten war auch die Benennung von Ferocactus stainesii. Ich habe diese
Gruppe im Jardin Botanique Les Cdres eingehend in Blte untersuchen
knnen. Es ist darber auch im franzsischen Journal Cactus, 11:52, 118120.
1956, von J. Marnier-Lapostolle und Soulaire berichtet worden. Der betreffende
Artikel beruht auf meinen Untersuchungen und den von mir gemachten
Fotos dazu, was allerdings unerwhnt blieb. Auch die Vorgenannten bernahmen
meine Ansicht, da F. stainesii als Name aufrechterhalten werden mu, wenn
auch Lindsay anderer Meinung war. Diese Gruppe umfat die einzigen greren
Pflanzen im stlicheren Mittel-Mexiko, die eine gewisse hnlichkeit mit den
niederkalifornischen und kalifornischen Groformen haben, sich von letzteren
aber durch Haarbesatz in den Areolen unterscheiden, der bei keiner anderen Art
auftritt. Die gewaltigsten Pflanzen treten im Kstenbereich von Niederkalifornien
bzw. in Kalifornien auf, und Ferocactus diguetii ist der grte aller Kugelkakteen;
es sind Exemplare bis zu 4 m Hhe beobachtet worden.
Die Ferocactus-Arten wachsen zwar langsam, aber im allgemeinen ganz gut,
whrend Blten in europischen Kollektionen fast ausschlielich nur an der
Riviera Frankreichs und Italiens gesehen werden.
Ty p u s : Echinocactus wislizeni Eng.Typstandort: Doana (USA: Neumexiko).
Vo r k o m m e n : USA (Utah, S-Nevada, Texas, Neumexiko, S-Kalifornien [bzw.
SO-Kalifornien]), Mexiko (Niederkalifornien und nahegelegene Inseln,
Sonora, Sinaloa, Chihuahua, Durango, Tamaulipas, San Luis Potos,
Hidalgo, Quertaro, Puebla, Oaxaca).
Schlssel der Arten:
Randstacheln von ( zahlreichen) Haaren begleitet
Mittelstacheln oben nur gebogen, rot bis gelb
(rot)
Pflanzen spter lnglich, bis 1,503 m gro
Haare in den Areolen nicht sehr zahlreich
Areolen entfernter
Blten orange. . . . . . .
Blten feuerrot-purpurn . . .
Blten braunrot . . . . . .

Haare in den Areolen zahlreich


Areolen genhert
Blten rtlich-orange bis innen
gelborange . . . . . . . .

1: F. stainesii (Hook.) Br. & R.


1a: v. haematacanthus (SD.)
Backbg. n. comb.
1b: v. pringlei (Coult.) Backbg.
n. comb.

1c: v. pilosus (Gal.) Backbg.


n. comb.

Ferocactus

2691

Randstacheln nicht von Haaren begleitet, aber


zum Teil
borstendnn,
zuweilen gedreht
Mittelstacheln deutlich gehakt bzw. gekrmmt
Mittelstacheln nicht auffllig gedreht
Pflanzen zuletzt gro, bis 2 m und mehr hoch;
dickzylindrisch
Stacheln rtlich oder weilich, anfangs
mehr gelblich (mittlere)
Mittelstacheln 4,1 breit und bis 5 cm
lang
Blten gelb bis rtlich bzw.
rot, bis 6 cm lang, in weiterem Kranz (Areolen mit
Glandeln). . . . . . . .
2: F. wislizenii (Eng.) Br. & R.
Pflanzen erst kugelig, dann zylindrisch und
bis 1 m hoch
Stacheln (mittlere) hell braunrot
Mittelstacheln 9 (11), 1 unterer
flach, bis 1 cm breit, 5 cm
lang
Blten strohgelb, auen mit
purpurner Mittellinie1). . .
3: F. coloratus Gat.
Stacheln (mittlere) rtlich; Randstacheln wei
Mittelstacheln 68, 1 hakiger bis
12 cm lang
Blten?. . . . . . . . . .
4: F. horridus Br. & R.
Pflanzen kugelig, spter gestreckt-dick (kurzzylindrisch)
Stacheln weilich und (anfangs) die
mittleren fleischfarben
Mittelstacheln 4, 1 breit, 4 cm lang
Blten hellpurpurn (rose-colored), 4 cm lang. . . . .
5: F. fordii (Orc.) Br. & R.
Blten gelbrot (rot bis orange),
6 cm lang (Pflanzen ausnahmsweise bis 1 m lang). .
5a: v. grandiflorus Linds.
Mittelstacheln zum Teil auffllig gedreht
Pflanzen bis 60 cm lang bzw. hoch
Stacheln (mittlere) graurot, mit gelben
Spitzen
Mittelstacheln 11, steif. 1 bis 13 cm
lang, hakig
Blten gelb bis orange, 46 cm
lang. . . . . . . . . .
6: F. tortulospinus Gat.
Mittelstacheln teils undeutlich gehakt, zum Teil
nur anfangs, oder nur gekrmmt
1
)Nach Lindsay orange oder rot erscheinend (durch den Mittelstreifen).

2692

Ferocactus

Mittelstacheln (einzelne) oben nur gekrmmt


Pflanzen bis fast 3 m hoch, meist einzeln
Stacheln wei bis rosa oder hellrot
Mittelstacheln 4, 1 bis 12 cm lang,
z. T. gedreht
Blten gelb bis orange, 46 cm
lang. . . . . . . . . .
Mittelstacheln wenigstens anfangs oder zum Teil
hakig
Pflanzen bis ca. 2 m hoch
Stacheln wei oder rot (zum Teil gelblich)
Mittelstacheln mehrere, mehr gegen
den Krper gebogen, nie
gedreht, breiter als beim Typus der Art, hakig
Rippen 2030
Blten gelb bis rot, 56 cm
lang (Pflanzen nur selten ohne
Borstenstacheln) . . . . .
Stacheln wei, anfangs auch rot gefleckt; einige gewundene Borsten
Mittelstacheln 1, anfangs hakig,
dann gerader gerichtet
(Randstacheln 8)
Rippen 1314
Blten 67 cm lang, innen rtlich, auen gelblich . . . .
Pflanzen mehr kugelig, spter gestreckt,
hchstens bis 4060 cm hoch
Stacheln grau
Mittelstacheln alle pfriemlich, 1 hufig gehakt oder auch nur gekrmmt
Blten ca. 6 cm lang, (Pet.: rosa
Mitte, grngelber Rand)
Pflanzen bis 40 cm und
mehr hoch, konisch . .
Mittelstacheln zweiserig, 1 strkster
flacher oben nur gekrmmt
Blten 7 cm lang, gelb
Pflanzen bis 60 cm hoch,
oben mehr kugelig . . . .

7: F. acanthodes (Lem.) Br. & R.1)

7a: v. lecontei (Eng.) Linds.1)

8: F. herrerae G. Ortega

9: F. townsendianus Br. & R.

9a: v. santa-maria (Br. & R.)


Linds.

Stacheln (mittlere) gelb oder rot


Mittelstacheln bis 10, einzelne bis
1
)Bei Typus und var. knnen lt. Baxter auch die borstenfeinen Randst. zum Teil fehlen,
so da man, wie Baxter, 11: F. rostii Br. & R. auch als nur eine Form oder weitere Variett
des F. acanthodes ansehen kann.

2693

Ferocactus

5 cm lang, oben nur gekrmmt


Blten gelb, 5 cm breit (mit
Nektardrsen in den Areolen) . . . . . . . . .
Randstacheln zum Teil borstendnn oder solche
fehlend
Mittelstacheln oben nur gebogen, nie (?) hakig
Pflanzen bis 3 m hoch, unten sprossend
Stacheln (Randborsten 028, gelblich oder wei), gelb, dicht, an
Jungtrieben oft zuerst rtlich
Blten dunkelgelb. . . . . .
Randstacheln nicht borstenhnlich, hchstens dnnnadelig (Haare fehlend) bis
pfriemlich
Mittelstacheln: 1 deutlich gehakt
Pflanzen bis 2,50 m hoch
Stacheln (mittlere) anfangs rubinrot,
spter blasser, wenig unterschieden bzw. 1 nicht auffllig breit
Mittelstacheln 6, 1 bis 6 cm lang,
kantig
Blten 44,5 cm lang, purpurviolett, Mittelstreif karmin . .
Pflanzen bis 1,50 m hoch
Stacheln (mittlere) graubraun, 1 breit,
stark unterschieden
Mittelstacheln 59, einer bis 13 cm
lang, bis 6 mm breit, oben
etwas konkav
Blten 4,5 cm lang, etwas rhriger, strohgelb mit purpurnem
Rckenstreifen. . . . . .
Stacheln in Form und Farbe variabel,
rot und/oder wei
Mittelstachel 1, rund oder flach,
hakig, 38 cm lang
Blten 6,7 cm lang, rot, gelb gefleckt, oder gelb (Bltenareolen mit Glandeln) (nach
Benson bis 2,40 m hoch werdend) . . . . . . . . . .
Pflanzen nur bis 1 m hoch
Stacheln (mittlere) schwer unterscheidbar, rtlich (?)
Mittelstacheln: 3 rund und 1 flach,

10: F. chrysacanthus (Orc.) Br. & R.

11: F. rostii Br. & R.1)

12: F. peninsulae (Web.) Br. & R.

12a: v. viscainensis (Gat.) Linds.

13: F. emoryi (Eng.) Backbg. n. comb.

1
)Vielleicht nur eine Form dere weitere Variett von F. acanthodes. Siehe Funote zu 7
und 7a.

2694

Ferocactus

aber mig breit, bis 9 cm


lang
Blten 6 cm lang, gelb, in dichterem Kranz . . . . . . .
Pflanzen anfangs breitrund, dann mehr kugelig, im Alter hchstens mig
gestreckt
Stacheln wei, rosa bis gelb
Mittelstacheln 4, 1 bis 7 mm breit,
3,5 cm lang
Blten bis 3,5 cm lang, weilich bis rtlich . . . . . .
Mittelstacheln: 1 undeutlich gehakt, zum Teil mehr
gekrmmt
Pflanzen kugelig bis mig verlngert, aufrecht, Rippen gedreht
Stacheln dunkelrtlich
Mittelstacheln 1, breit, 47 cm lang
Blten 2,54 cm lang, rot mit
weiem (rosa) Rand . . . .
Pflanzen liegend, bis ber 1 m lang, hnlich
vorigem
Blten weilich . . . . . . .
Mittelstacheln oben nur gebogen (in einem Falle
an Jungpflanzen einzelne hakig)
Pflanzen bis 3 m hoch
Mittelstacheln an Jungpflanzen vereinzelt
hakig
Stacheln (mittlere) hell- bis dunklerrot, Spitze z. T. heller
Mittelstacheln 713, davon 2 flach,
der unterste oben leicht konkav bzw. eingerollt
Blten 4 cm lang, strohgelb mit
rotbraunem Mittelstreifen
Pflanzen bis 30 cm . . . .
Mittelstacheln auch an Jungpflanzen nie
hakig, nur gekrmmt
Stacheln gelb, nur 68 (nur im Areolen-Unterteil), pfriemlich
Mittelstacheln nicht unterschieden
Blten 3,5 cm lang, rot mit gelbem Rand
Pflanzen bis 80 cm . . . .
Pflanzen bis maximal 1,50 m hoch
Pflanzen hchstens 1 m hoch
Stacheln derber
Pflanzen bis 40 cm . . . .

14: F. tiburonensis (Linds.) Backbg.


n. comb.

15: F. latispinus (Haw.) Br. & R.

16: F. recurvus (Mill.) Berg.


: Ferocactus sp. (coll. Linds.)

17: F. gracilis Gat.

18: F. diguetii (Web.) Br. & R.

18a: v. carmenensis Linds.

2695

Ferocactus

Pflanzen bis 1,50 m hoch


Stacheln rosa, gelb oder hornfarben
Mittelstacheln 4, ber Kreuz, seitlich abgeflacht, bis 7 cm
lang
Blten bis 6 cm lang, rot . . .
Pflanzen nur bis 60 cm hoch
Stacheln gelb bis braungelb
Mittelstacheln nicht deutlich geschieden (insgesamt 20 oder
mehr), bis 7 cm lang
Blten 5 cm lang, gelblich,
auen rtlich
Pflanzen bis 35 cm . . . .
Mittelstacheln gerade, nur zuweilen bzw. teilweise
schwach gebogen
Mit borstenfeinen Randstacheln
Pflanzen in groen Polstern bis 5 m
Stacheln (mittlere) bernsteinfarben
Mittelstacheln 4, ber Kreuz, 1 plankonvex, bis 3,5 cm lang
Blten bis 4 cm lang, goldgelb.
Ohne borstenfeine Randstacheln
Pflanzen nicht deutlich breitrund
Pflanzen gruppenbildend
Pflanzen bis 1,30 m hoch, bis 20 Triebe
Stacheln bernsteinfarben, unten rtlich, dann hell hornfarben
Mittelstacheln 4 (7), obere glasig,
1 unterer bis 3 cm lang,
stark, gekielt
Blten 4 cm lang, weinrot,
Rand grnlichgelb . . . .

19: F. gatesii Linds.

20: F. johnstonianus Br. & R.

21: F. robustus (Lk. & O.) Br. & R.

22: F. orcuttii (Eng.) Br. & R.


Pflanzen fast polsterfrmig, zahlreiche
Kpfe, bis 40 cm hoch
(einzelne lnglich werdend)
Stacheln blabraun, anfangs rtlich
Mittelstacheln 4, 5 -8 cm lang, bald
hellgrau
Blten gelb. . . . . . . . 23: F. flavovirens (Scheidw.)
Pflanzen mehrkpfig, einzelne gestreckt-.
Br. &R.1)

rund, bis ca. 40 cm (?)hoch
Stacheln hellgelb, brchig, ca. 8
Mittelstacheln 1, (bis 9 cm lang?)
Blten gelb
Fruchtschuppen spitz, gewimpert. . . . . . . . 24: F. victoriensis (Rose) Backbg.
n. comb.

171

)Bei Salm-Dyck war die Schreibweise flavo-virens.


B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2696

Ferocactus

Pflanzen wenig sprossend, zum Teil einzeln, bis 45 cm hoch


Stacheln erst rot, dann gelblich oder
dunkel
Mittelstacheln 4, 1 unterster flach,
zum Teil etwas gebogen
Blten 4 cm lang, gelbgrn
(Bltenareolen mit Glandeln). . . . . . . . .
Pflanzen einzeln, normalerweise nicht verzweigt
Pflanzen 12 m hoch, zylindrisch
Stacheln rtlich (?)
Mittelstacheln 1, bis 13 cm lang (nur
zum Teil schwach gebogen,
sonst gerade)
Blten 6 cm lang, gelb. . . .
Pflanzen grokugelig
Pflanzen bis 1 m hoch und
Stacheln bernsteingelb
Mittelstacheln 34, bis 6 cm lang,
pfriemlich
Blten 3,5 cm lang, hellgelb. .
Pflanzen bis 4060 cm hoch (zum Teil
erst in hohem Alter)
Stacheln gelb
Epidermis bereift-blaugrn
Mittelstacheln 1, hnlich den 6 gleich
langen Randstacheln, ca.
3 cm lang
Blten 2 cm lang, gelb. . . .
Epidermis nicht bereift-grn
Mittelstacheln 1, lnger als die randstndigen, bis 3 cm lang
Blten 3 cm lang, zitronenbis schwefelgelb
Ov.-Schuppen
rundlich,
ganzrandig. . . . . . .
Pflanzenhhe im Alter unbekannt
Stacheln strohgelb, anfangs rtlich
oder purpurn, mit blasser
Spitze
Epidermis glnzend graugrn, zum
Teil rot getnt; Rippen
hckrig erhht
Mittelstacheln 1, bis 3 cm lang
Blten strohgelb, innen rot . .
Pflanzen zumindest anfangs breitkugelig,

25: F. viridescens (Tour. & Gray)


Br. & R.

26: F. rectispinus (Eng.) Br. & R.

27: F. histrix (DC.) Linds.

28: F. glaucescens (DC.) Br. & R.

29: F. echidne (DC.) Br. & R.

30: F. pottsii (SD.) Backbg. n. comb.

2697

Ferocactus

erst im Alter zum Teil erhht (ausgenommen F. alamosanus v. platygonus, der


bis 1 m hoch wird)
Pflanzen bis 3050 cm
Obere Areolen filzbandartig verbunden (Pflanzen bis 80 cm
hoch)
Stacheln anfangs gelblich, dann
horngrau, plankonvex bis
rund
Mittelstacheln undeutlich als solche
gestellt; Stacheln (3) 4
(5), spter nur 13
Blten 5 cm lang, gelb (Bltenareolen mit blaorange
Glandeln) . . . . . . .
Obere Areolen nicht filzbandartig verbunden
Stacheln gelb
Mittelstacheln 1, bis 6 cm lang,
seitlich abgeflacht
Rippen ca. 20, scharfkantig
Blten gelb? (Pflanzen bis
25 cm hoch). . . . . .
Mittelstacheln 1, bis 7,5 cm lang
Rippen 1114, stumpflich breit
Blten 4,5 cm lang, gelb (Pflanzen bis 1 m hoch) . . . .
Pflanzen flachrund (plattrund), bis 45 cm
Stacheln: rtlich-gelbliche Randund purpurrote Mittelstacheln
Mittelstacheln 4, bis 3,5 cm lang
Blten 5 cm lang, dunkelrot
bis purpurn, mit dunklem
Mittelstreifen. . . . . .

31: F. schwarzii Linds.

32: F. alamosanus Br. & R.

32a: v. platygonus Linds.

33: F. macrodiscus (Mart.) Br. & R.

Unbeschrieben:
Gruppenbildend, Einzelkpfe kugelig
Epidermis blaugraugrn
Stacheln goldgelb, nur 6 randstndige
Blten gelb [Ferocactus pfeifferi (Zucc.)?]. . . . . .

: Ferocactus sp. (coll.


H. S. Mejorada.)

1. Ferocactus stainesii (Hook.) Br. & R. The Cact., III:124. 1922


Echinocactus stainesii Hook., in Audot, Rev. Hort., 6:248. 1845. E. pilosus steinesii SD. (unrichtige Schreibweise; die Art wurde nach Fred.
Stain(e)s benannt).
171*

2698

Ferocactus

Zur Geschichte des Namens: Die ursprnglichen Angaben, l. c., besagen nur,
da es eine 116 kg schwere Pflanze war, mehr als 1 m hoch und mit 60 cm ,
die Blten orange, von der Gre wie bei Opuntia; auf dem riesigen nach Kew
eingefhrten Stck, das von Stain(e)s im Staate San Luis Potos (ohne Typortangabe) gesammelt wurde, hat man ber 100 Blten beobachtet. Eine Abbildung,
die Britton u. Rose nicht erwhnen, erschien in Rev. Hort., 7:1. 1845, ohne
weitere Beschreibung; sie zeigt k e i n e aufflligen H a a r e in den Areolen!
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 25632565).

Abb. 2563. Ferocactus stainesii (Hook.) Br. & R. (Foto: F. Schwarz.)

Britton u. Rose stellen zu F. stainesii als Synonym Echinocactus pilosus Gal.;


hierber s. unter der Variettsbeschreibung. Dieser Name gehrt nicht hierher,
da es sich um eine reicher bzw. zustzlich behaarte Pflanze handelt. Britton u.
Roses Bltenangabe gelb entspricht nicht der ursprnglichen Kennzeichnung;
ihre Beschreibung Randstacheln zu langen weien Haaren reduziert ist ungenau; Salm-Dyck sagt richtiger pilisque subevanidis.
Webers Ansicht, da Echinocactus stainesii identisch mit E. haematacanthus
Monv. sei (der von E. pilosus vollkommen verschieden ist), stimmt auch nicht.
E. haematacanthus Monv. sah ich im Garten Les Cdres; er ist eine Variett,
wie E. pilosus und E. pringlei. Typus der Art ist der lteste Name E. stainesii.
Diese Pflanze sammelte ich in San Luis Potos und brachte ein sehr groes Exemplar nach Hamburg. Die Zahl der Rippen betrgt ca. 18; sie werden durch Einschiebungen vermehrt und sind ziemlich schmal; die Areolen sind weiter entfernt
als bei v. pilosus; die Stacheln sind berwiegend rtlich, mgen aber auch nach
gelblich hinber variieren; die elliptischen Areolen tragen den Bltensitz oberhalb
des Stachelpolsters; meist stehen 4 Mittelstacheln im Kreuz, dazu 2 obere Randstacheln schrg seitlich aufwrts spreizend und bis 3 untere Randstacheln schrg
abwrts weisend, die mittleren Stacheln auffllig geringelt, fast alle zusammengedrckt, der lngste abgeflacht und gebogen, nicht hakig; die Haarbildung in den Areolen ist unauffllig bzw. schwach, manchmal fast ganz fehlend;

Ferocactus

2699

die Blten entstehen in engem


Kranz und sind orangefarben.
Nur diese Pflanze kann also
als Typus der Art angesehen
werden. Zumindest anfangs
sind die Stacheln wohl stets
rot gefrbt. Was Britton u.
Rose als Abbildung Fig. 128
bringen, ist Schumann entnommen und scheint Ferocactus
stainesii zu sein.
George Lindsay hat in
C. & S. J. (US.), XXVII:6.
174. 1955, den Namen Ferocactus stainesii wieder zu F.
pilosus gestellt, dessen Scheitelbild er richtig abbildet.
Lindsay geht von der Annahme aus, da Echinocactus
stainesii (nach Lindsay soll
die Art nach Frederick
Stains benannt worden sein)
keine Beschreibung aufweist
und es sich nur um einen ungezeichneten Artikel handelte.
Das ist an sich richtig; nicht
folgen kann ich aber der Annahme, da keine Absicht
bestand, mit der Wiedergabe
in Revue Horticole eine neue
Art zu beschreiben, d. h., die
Benennung zeigt allein schon,
Abb. 2564. Ferocactus stainesii (Hook.) Br. &R.;
der Typus der Art mit wenigen Haaren
da man eine neue Art dar(Jardin Les Cdres, St.-Jean-Cap-Ferrat).
unter verstand, und der Erstbericht sowie die Abbildung
von 1845 besagen zusammen durchaus genug, da es tatschlich diese Pflanze gibt.
Sie ist nicht Galeottis Pflanze in Salm-Dyck, mu also besonders gefhrt werden;
der Name ist aber der lteste, und es kann auch daher nur dieser als Typus der Art
angesehen werden. Im brigen gibt es ja bei Salm-Dyck eine Beschreibung der v.
steinesii, gleichzeitig mit der fr E. pilosus, worin auf die Verschiedenheit hingewiesen wird, so da E. stainesii Hook. (in der Schreibweise steinesii) als alter
Name mit ausreichender Abbildung angesehen werden mu, um die bis heute noch
immer miverstandenen Pflanzen dieses Formenkreises endgltig zu klren. Es
wre nicht zu verantworten, wenn man etwa einen neuen Namen aufsteilen wollte,
weil, Lindsays Ansicht entsprechend, E. stainesii als Name von Britton u.
Rose unkorrekt Hooker zugeschrieben wurde; er findet sich so ja auch schon bei
Salm-Dyck1).
Wenn also alle Formen zusammengefat werden sollen, kann dies nur unter Ferocactus stainesii erfolgen. Lindsay fhrt aus, da die nrdlichen behaarteren
1
)Wie kamen Audot und Salm-Dyck zur Autorenangabe Hooker? Diesen Nachweis
hat Lindsay nicht erbracht, bzw. er hat diese Angabe nicht widerlegt.

2700

Ferocactus

Formen bergnge aufweisen, so da er keine Trennungsmglichkeit sieht. Wie aber


sollte man sich dann ber die
Unterschiede des F. stainesii
und v. pilosus verstndigen?
Es ist ja nicht etwa nur die
Behaarung verschieden, sondern auch die Areolenentfernung! v. haematacanthus ist
offensichtlich ein weiter abweichender Typus. Aufflligerweise kennen wir drei Varietten mit entfernteren Areolen
und sprlicher Behaarung, aber
nur eine Pflanze mit nahestehenden Areolen und reicher
Behaarung. Ein Zusammenwerfen wrde die Kenntnis der
zu beobachtenden Unterschiede verwischen. Auch hier kann
und mu man die Hauptvariationstypen herausgreifen und
festhalten. Sonst wrde auch
vergessen, da v. pringlei von
Coulter mit wesentlichen Unterschieden beschrieben wurde,
weswegen Rose diese Pflanze
sogar zur Art erhob! Wrde
man alle diese Unterschiede
einfach zusammenfassen (s. die
Abb. 2565. Ferocactus stainesii (Hook.) Br. & R.
Abbildung!) und entsprechend
(Jardin Les Cdres, St.-Jean-Cap-Ferrat).
auch bei den kalifornischen
Arten verfahren, wre das Ende
nicht abzusehen. Die Zweckmigkeit dieser Vereinfachungsmethode ist nicht
zu erkennen, da sie sich von dem Wichtigsten entfernt: dem Wissen um die in der
Natur tatschlich vorhandenen Unterschiede. Um sie festzuhalten, haben wir
aber keine andere Mglichkeit als die hier gewhlte.
Echinocactus pilosus canescens Scheidw. (Ind. Bibl. 286. 1887) gehrt wohl hierher. Borg (Cacti, 287. 1951) fhrt Ferocactus stainesii v. flavispinus hort. auf, mit
gelber Blte (?) und gelben Stacheln.
1a. v. haematacanthus (SD.) Backbg. n. comb.
Echinocactus electracanthus haematacanthus SD., Cact. Hort. Dyck. Cult.,
1849. 150. 1850. Echinocactus haematacanthus (SD.) Monv., in
Weber, Dict. Hort. Bois, 466. 1896. Ferocactus haematacanthus
(Monv.) Borg, Cacti, 290. 1951.
Salm-Dyck beschrieb die Pflanze nur als durch krftig und lebhaft rote
Stacheln abweichend, nur mit strohgelber Spitze, der mittlere mehr abgebogen.
Nach Monville-Weber einzelne Pflanzen, vielleicht sprossend, kurz-zylindrisch,
50 cm hoch, 30 cm ; Rippen 1220, krftig, hellgrn; St. alle gerade, rtlich

Ferocactus

2701

mit gelblicher Spitze; Randst. 6;


Mittelst. 4, 36 cm lang; Bl. trichterig, 6 cm lang, purpurn; Schuppen
auf Ov. rund, weirandig; Fr.
ovoid, 3 cm lang. Ohne Standortsangabe (nach Weber zwischen
Puebla und Tehuacan, was aber
nur eine Annahme sein kann)
(Abb. 2566).
Schumann sah die Art als verschieden an, kannte sich aber unter
Typus und hier als var. angefhrten
Namen, seiner Synonymie nach zu
urteilen, nicht aus.
Im Jardin Botanique Les Cdres habe ich eine blhende Pflanze
gesehen, die genau vorstehender Beschreibung entspricht; sie kann nur
als Variett der obigen Art angesehen werden, da die Allgemeinmerkmale die gleichen sind. Die
Rippenzahl betrgt ebenfalls ca. 18,
ziemlich schmal und hoch, nur weniger nach unten verbreiternd
(stets?), die Behaarung ist so ge2566. Ferocactus stainesii v. haematacanring, da es nicht verwunderlich Abb. thus
(SD.) Backbg. (Jardin Les Cdres,
ist, wenn sie nicht erwhnt wurde;
St.-Jean-Cap-Ferrat) mit feuerroter Blte.
die St. sind krftig rot, der verbreiterte Hauptstachel deutlich abgebogen, die Randst. knnen bis 6 sein, die Anordnung aller ist ungefhr die gleiche wie beim Typus der Art, die Mittelst. 4, ber
Kreuz, aber einer aufflliger, abgeflacht und sichtbarer geringelt als die anderen, der
lngste bis 4,5 cm lang, der lngste nach oben weisende ca. 3 cm lang, die brigen bis
ca. 2,5 cm. die eigentlichen Randst. zum Teil viel dnner; die Bl. ist purpurn
feuerrot. Manchmal sind die Stachelspitzen auch heller getnt. Die eifrmigen
Schuppen stehen dicht. Herkunft nicht bekannt.
Die Areolen sind, wie beim Typus der Art, weiter entfernt. Die Pflanze scheint
schon in geringerer Gre als die anderen ihr nahestehenden zu blhen; sowohl
durch die Stachel- wie die Bltenfarbe unterscheidet sie sich gut und kann
als Variett somit als gesicherter Name erachtet werden.
Echinocactus gerardii Web. (Dict. Hort. Bois, 466. 1896) wird als hierhergehrend angesehen, scheint aber niemals beschrieben worden zu sein.
1b. v. pringlei (Coult.) Backbg. n. comb.
Echinocactus pilosus pringlei Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:365.
1896. Echinocactus pringlei Rose (1906). Ferocactus pringlei
(Coult.) Br. & R., The Cact., III:125. 1922.
Coulters Beschreibung lautet: Weicht ab dadurch, da die Randst. durch
34 biegsame St. im oberen Ende der Areole und 45 am unteren vertreten sind;
Mittelst. 67; Bl. 3,54 cm lang, brunlich-rot. C o a h u i l a (N-Mexiko).

2702

Ferocactus

Lindsay sagt, l. c.: die Merkmale, auf die Coulter seine v. pringlei begrndete und woraufhin Britton u. Rose F. pringlei und F. stainesii (pilosus) als verschiedene Arten auffaten, sind alle innerhalb der Variationsgrenzen, die bei
vielen Ferocactus-Arten gefunden werden. Das mag stimmen; dann aber sollte
zumindest eine Variett angefhrt werden. Coulter erwhnt beim Typus von
Echinocactus pilosus keine Haare, sondern nur Randstacheln, die zum Teil auch
fehlen knnen, sowie 6 Mittelstacheln. Es kann sich hier also keinesfalls um E. pilosus gehandelt haben, bzw. hat Coulter den Namen offenbar auf die ca. 3 dnnen
Randstacheln zurckgefhrt; in Wahrheit ist, was er als Typus ansah, anscheinend
nur eine etwas abweichende Form der Variett gewesen. Fr letztere ist aber die
ganz abweichende Bltenfarbe brunlichrot angegeben.
Solche Pflanzen sind heute in den Sammlungen nicht mehr bekannt. Zum Typus
der Art knnen beide Pflanzen Coulters nicht gestellt werden. Da v. pringlei
aber zu dieser Formengruppe gehrt, ist offensichtlich, so da F. stainesii v.
pringlei nur als gegenwrtig nicht nher bekannte Variett angesehen werden kann.
1c. v. pilosus (Gal.) Backbg. n. comb.
Echinocactus pilosus Gal., in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 148.
1950. Ferocactus pilosus (Gal.) Werd., in Fedde Rep., SonderBeiheft C, 18:72. 1933.
(Anfangs) kugelig, krftig, glnzend grn, Scheitel kaum bewollt; Rippen
1318, zusammengedrckt, zwischen den Areolen leicht aufgebogen, fast linear

Abb. 2567. Ferocactus stainesii v. pilosus (Gal.) Backbg. mit strkerer Behaarung.

Ferocactus

2703

graufilzig, mit zahlreichen weien,


gekruselten Haaren und 6 geringelten starken St., diese anfangs purpurn,
dann blagelb, die oberen aufgerichtet, die unteren strahlend, der
unterste abgeflacht, fast herabgebogen (nach Salm-Dyck).
Salm-Dyck bezeichnet die Areolen zwar als remotis, aber nicht
etwa im Vergleich zu den brigen
hier genannten Pflanzen; im Gegenteil: gerade v. pilosus hat, wie die
Abbildungen zeigen, die am strksten
genherten Areolen. Dagegen pat
die Beschreibung sonst durchaus auf
die lang- und reich-behaarten Pflanzen, die mit Recht pilosus genannt
wurden. Die von mir im Jardin Botanique Les Cdres und auch
sonst beobachteten Pflanzen hatten
161820 Rippen, die St. anfangs
rtlich, dann bla rtlichgelb, je ein
Hauptst., genau untereinander in
den Areolen, etwas abwrts abstehend; Mittelst. bis 4 cm lang, nicht
oben gefurcht, aber geringelt,
(oben) abgeflacht, nach schrg unten
sowie oben seitlich je zwei dnnere
Abb. 2568. Blhender Ferocactus stainesii
randstndige, blasser; Bl. rtlich oranv. pilosus (Gal.) Backbg.
gegelb. Im allgemeinen stehen 4
Hauptst. im Kreuz, davon die 3 unteren deutlicher abgeflacht. M e x i k o
San Luis Potos) (Abb. 2507, 25672569).
Wenn auch Typus der Art und v. pilosus, nebeneinander gesehen, ziemlich verschieden sind, stimme ich doch Lindsay zu, da sie nicht wie bei Britton u. Rose
selbstndige Arten darstellen, sondern nher verwandt sind. Anscheinend haben
Britton u. Rose unter Ferocactus pringlei (Coult.) Br. & R. nicht Ferocactus stainesii v. pringlei verstanden (da sie nicht Coulters Beschreibung wiedergeben, bzw. eine andere Bltenfarbe), sondern v. pilosus.
Diese stndige Namensverwirrung ist der beste Beweis dafr, da nur eine
sorgsame Trennung der Hauptformen, nach Beobachtungen am lebenden und
blhenden Material, bzw. unter entsprechender Trennung in Typus (v. stainesii)
und drei Varietten, die Miverstndnisse beseitigen und das Wissen um die zu
beobachtenden Hauptunterschiede sichern kann.
Echinocactus piliferus Lem. (Labouret, Monogr. Cact., 186. 1853) wird hier
gewhnlich einbezogen, wurde aber l. c. nicht beschrieben. Eine Form mit mehr
gelblichen Mittelstacheln nennt Schelle, in Kakteen, 188. 1926: Echinocactus
pilosus flavispinus hort.
2. Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R. The Cact., III:127. 1922
Echinocactus wislizeni Eng., in Wislizenus, Mem. Tour. North. Mex., 96.
1848. E. wislizeni decipiens Eng. E. wislizeni albispinus Toumey.
E. falconeri Orc. E. arizonicus Kunze.

2704

Ferocactus

Abb. 2569. Scheitelbild des Ferocactus stainesii v. pilosus (Gal.) Backbg.

Erst kugelig, dann zylindrisch und im Alter bis ber 2 m hoch, meist einzeln,
bei Verletzung sprossend; Rippen zahlreich, oft ca. 25, 3 cm hoch; Areolen elliptisch, gro, bis 2,5 cm lang, braunfilzig, 23 cm entfernt, die blhenden oft genhert; St. variabel, an jungen Pflanzen Randst. oft fehlend, borstig oder feinnadelig, bis 5 cm lang; Mittelst. mehrere, wei bis rot, krftig bzw. pfriemlich, geringelt,
einer viel strker, gewhnlich sehr abgeflacht, stark gehakt, mitunter bis 15 cm lg.;
Fr. gelb, oblong, 45 cm lang; S. mattschwarz, undeutlich bzw. flach genetzt.
U S A (Texas, westwrts durch S-Neumexiko und Arizona nach) M e x i k o
(Chihuahua, Sonora, Niederkalifornien und vielleicht Sinaloa) (Abb. 2570-2571).
H. Bravo gibt auch Utah an (wie Britton u. Rose, die dies als wohl irrtmlich bezeichnen) und Colorado (woher Boissevain berhaupt kein FerocactusVorkommen anfhrt).
Die Ansichten ber den Umfang der Art gehen sehr auseinander. Engelmann
bezog Echinocactus lecontei als Variett ein (den Britton u. Rose als selbstndige Art ansahen, whrend Lindsay ihn als Variett zu F. acanthodes stellte!).
Seit Britton u. Rose wird auch Echinocactus emoryi Eng. hiereinbezogen. K. Schumann beschrieb diesen aber nach Engelmann mit 79 sehr starken, pfriemlichen, geringelten Randstacheln Borsten werden nicht erwhnt einzelnen
Mittelstacheln, und 78 cm langen, purpurroten Blten mit gelbem Rand;
Frucht gelblich oder rtlich. Extranuptiale Nektarien gibt Schumann fr beide
an, bei E. emoryi kegelig, spter verholzend, bei E. wislizeni nicht immer deutlich.
Schumanns Beschreibung geht offensichtlich auf die Engelmanns (Cact. of the
Bound., 24. 1858) zurck, dessen Abbildungen in ihrer Przision zeigen, da

Ferocactus

Abb. 2570. Ein sehr alter Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R.
(Farbfoto: Polaski.)

2705

2706

Ferocactus

E. emoryi nichts mit E. wislizenii zu tun haben kann. Sowohl Blten wie Stachelbndel sind vllig verschieden: bei E. emoryi sind Rhre und Ov. weniger stark
abgesetzt, die Bl. trichterig erweiternd, die Schuppen entfernter, dreikantig, die
8 Rand- und der 1 Mittelst. alle sehr derb und stark geringelt, keine Borsten
vorhanden; bei E. wislizenii ist die viel breitere Perigonbltter aufweisende Bl.
mehr glockig, Rhre und Ov. stark abgesetzt, dicht rundlich beschuppt, die St.
typisch von Borstenst. begleitet. Engelmann gibt auch rote Bl. mit gelbem Rand
fr E. emoryi an.
E. emoryi soll ursprnglich aus SW-Neumexiko gekommen sein; diese zweifelhafte Pflanze stellten Britton und Rose zu Feroc. wislizenii. Typmaterial fand
Coulter nicht. Engelmanns gltige Beschreibung in Cact. Mex. Bound. bezieht
sich auf die gleiche Art, die spter Feroc. covillei Br. & R. genannt wurde;
sie mu daher als Ferocactus emoryi gefhrt werden. Benson sagt daher auch
richtig: Der Name E. emoryi mu vielleicht den Namen Ferocactus covillei
ersetzen.
Die Vorkommensangabe Utah ist wohl auf die frhere Einbeziehung von
E. lecontei zurckzufhren. In seinem Index erwhnt Coulter noch einen E. wisli-

Abb. 2571. Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Zeichnung in Cact. Bound.
Tafel 25).

Ferocactus

2707

zeni jonesii, zu dem keine Beschreibung erfolgte. E. wislizeni albispinus Toumey


scheint richtiger zu Ferocactus acanthodes lecontei gestellt werden zu mssen (nach
Coulters Ausfhrungen, wonach er mit diesem das gleiche Areal teilt).
Echinocactus wislizeni latispinus (Schelle) und purpureus (Katalog Grssner)
werden von Britton u. Rose hier noch als Namen aufgefhrt; in Kakteen, 208.
1926, erwhnt Schelle den Namen E. wislizeni tricolor hort. Coulter sah
E. emoryi auch als eigene Art an und stellte dazu v. rectispinus, heute eine selbstndige Art. Der Name E. emoryi chrysacanthus hort. wird von Schumann als
Form des Echinocactus cylindraceus Eng. angesehen ( Ferocactus acanthodes).
Sodann weist K. Schumann noch auf den Namen Echinocactus sclerothrix
Lehm. (Cat. sem. Hort. Hamburg, 1838) hin, der beschrieben wurde: Randst.
1824, uere borstenfrmig; Mittelst. 48. Da Schumann E. wislizeni mit
20 Randstacheln beschreibt, hlt er es fr mglich, da hierher auch E. sclerothrix
gehrt, ein Name, der wie Britton u. Rose erwhnen dann der erste und
gltige wre. Jedenfalls scheint es keine Art zu geben, zu der der alte Name
besser pat.
Die erste Schreibweise war wislizeni; ich habe nach Lindsay die jetzt bliche wislizenii gewhlt.
Lindsay stellt zu Ferocactus wislizenii die v. tiburonensis Lindsay, die ich aus
eingangs erwhnten Grnden als eigene Art ansehen mute.
Unter Echinocactus emoryi fhrt Schumann dann noch eine Beschreibung des:
Echinocactus californicus Monv., in Labouret, Monogr. Cact., 199. 1853, auf,
den Britton u. Rose unter Ferocactus viridescens erwhnen, zugleich mit dem
Namen Echinocactus californicus hort. (letzteren auch unter Ferocactus
acanthodes); sie sagen, manche stellten ihn auch zu Ferocactus orcuttii. Beides
kann nicht stimmen, da es sich um eine Art mit dunkelbraunem starkem
Hakenstachel handelte. Schumann beschreibt die Pflanze: Randst. 59,
gerade, steif, sehr krftig, meist das mittelste Paar das krftigste, bis 4 cm
lang, pfriemlich, deutlich geringelt; Mittelst. 4, die 3 oberen hnlich den
randstndigen, der untere bis 6 cm lang, hakig gebogen, geringelt, dunkelkastanienbraun, mit zwei Lngsfurchen; Krper fast kugelig; Rippen 1520,
gerade, stumpf, gedunsen; Bl. 6 cm ; Ov. mit grnen, dachziegelig deckenden Schuppen; Staubgefe tief karminrot (nach Weberschen Angaben
sowie einem von diesem erhaltenen Rippenausschnitt).
Die Art soll nur einmal von Niederkalifornien an Pfersdorff, Paris, gelangt sein, in wenigen hchst charakteristischen Stcken, nicht die
jetzt so benannte.
Im Jardin Botanique Les Cdres sah ich eine grere Pflanze, die diese
Art sein knnte, wegen der dunkel kastanienbraunen Stacheln, bei hnlichkeit mit Ferocactus wislizenii, aber ohne Randborsten. Die Pflanze mag
noch aus der Weberschen Zeit stammen. Borg (Cacti, 290. 1951) nennt sie
Ferocactus californicus (Monv.) Borg.
Ferocactus wislizenii wird viel zur Herstellung von kandierten Kakteenschnitten
benutzt.
3. Ferocactus coloratus Gat. C. & S. J. (US.), IV:9, 344. 1933
Ferocactus gracilis v. coloratus (Gat.) Lindsay, C. & S. J. (US.), XXVII:6,
169. 1955.

2708

Ferocactus

Einzeln, bis 30 cm ; Rippen an jungen Pflanzen 13, spter auf ca. 20 anwachsend; Hcker nicht auffllig; Areolen gro, oval bis elliptisch, 1,72 cm
lang und ebenso weit getrennt; Randst. borstenfrmig, 1014, nur die untersten
zuweilen den kleineren mittleren hnelnd, spreizend und schwach gewellt, mattwei; Mittelst. 9 (11), steif, krftig, geringelt, hell brunlichrot, alle gerade,
stechend, nur der unterste mittlere bis 1 cm breit, abgeflacht und bis 5 cm lang,
oben konkav, aufrecht oder leicht abwrts weisend, hakig; Fr. gelb (Lindsay);
S. 1,5 mm gro, halbmatt-schwarz, sehr fein flach lnglich-grubig punktiert.
M e x i k o (Niederkalifornien, sdwestlich von Aguaje San Andreas).
Nach Lindsay, l. c., ist das Vorkommen sehr begrenzt, d. h. nahe dem Sdende der Verbreitung von F. gracilis; er sagt, da v. coloratus aber nie hher
als ca. 90 cm ist, da der Stachelunterschied auch darin beruht, da F. coloratus
breitere und nie gedrehte Mittelstacheln hat, wie F. gracilis. Lindsay hlt es
auch fr mglich, da es Naturhybriden mit Ferocactus gracilis und F. peninsula
v. viscainensis gibt. Man mu also festhalten, was als typischer coloratus angesehen wird, und da F. gracilis keine borstenfrmigen Stacheln hat, viel hher
wird und auch keine hakigen, auerdem schmlere Mittelstacheln aufweist, ist
nicht einzusehen, warum nicht der von ihm strker unterschiedene F. coloratus
Gat. getrennt gehalten werden soll. Dadurch kann der berblick ber die erkennbaren Hauptformen nur gewinnen.
4. Ferocactus horridus Br. & R. The Cact., III:128. 1922
Kugelig, bis 30 cm , von I. M. Johnson bis 1 m hoch berichtet; Rippen 13,
breit, 2 cm hoch, stumpf lieh, nicht hckrig; Areolen 1,52 cm entfernt, gro;
Randst. 812, nadelig (im Schlssel Britton u. Roses unter der Rubrik mit

Abb. 2572. Ferocactus horridus Br. & R., junge Pflanze.

Ferocactus

2709

borstigen Randst. aufgefhrt), spreizend, wei, 34 cm lang.; Mittelst. 68,


sehr unterschiedlich, alle rtlich, entweder spreizend oder vorgestreckt, alle gerade
mit Ausnahme eines stark verlngerten, sehr abgeflachten, der bis 12 cm lang
werden kann und sehr hakig ist: Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Niederkalifornien, San Francisquito Bay) (Abb. 2572).
Hat wohl die wildeste Bestachelung aller Arten dieser Gattung, nicht ganz so
lang wie bei F. rectispinus, aber strker und mehr gehakt.
5. Ferocactus fordii (Orc.) Br. & R. The Cact., III:126. 1922
Echinocactus fordii Orc., Rev. Cact., 1:56. 1899.
Kugelig bis kurz-zylindrisch, graugrn, bis 12 cm ; Rippen meist 21, ca. 1 cm
hoch; Areolen ca. 2 cm entfernt; Randst. weilich, nadelig (im Schlssel Britton
u. Roses unter der Rubrik mit borstigen Randst.), ca. 15, weit spreizend;
Mittelst. meist 4, einer vorgestreckt, abgeflacht, lnger als die anderen, bis 4 cm
lang, gekrmmt bis hakig, die anderen Mittelst. pfriemlich, etwas gekantet;
Sep. oval bis lnglich-oval, spitzig; Schuppen auf dem Ov. breit-eifrmig; Staubf.
rosa; Gr. und N. grnlichgelb bis weilich; S. 2 mm gro, fast kugelig, mattschwarz,
sehr fein lnglich-flachgrubig gefeldert. M e x i k o (Niederkalifornien, Lagoon
Head; San Bartolom Bay; Abreojos Point).
Offenbar an der ganzen Westkste von Niederkalifornien hufig, in niedrigen
Lagen und oft das Landschaftsbild bestimmend.
Nach Schumann ging die Art frher unter dem Namen Echinocactus santo
domingo, der unbeschrieben ist.
5a. . grandiflorus Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 164. 1955
Weicht vom Typus der Art in Habitus und Blte ab: Pflanzen in seltenen
Fllen auch bis 1 m hoch: Bl. gelbrot, bis 6 cm lang; Perigonbl. 4 cm lang, linearlanzettlich. M e x i k o (Niederkalifornien: San Bartolom Bay bzw. Westkste
der Halbinsel von Cabo San Eugenio bis Abreojos Point und Insel Natividad).
Nach Lindsay hat Rose mehrere unterschiedliche Formen zusammengefat,
was sich auch in obigen Standortsangaben ausdrckt; die Pflanzen von San Bartolom weichen mehr ab und stellen die Variett dar (Lindsay hlt sogar zwei
Arten fr mglich). Die Pflanzen von der Insel Natividad knnen auch rote und
krzere Blten als v. grandiflorus haben; dennoch stellt sie Lindsay hierher.
Nach ihm nimmt v. grandiflorus das Sdareal des von Britton u. Rose angegebenen Gesamtvorkommens ein, von Cabo San Eugenio bis Abreojos Point.
6. Ferocactus tortulospinus Gat. C. & S. J. (US.), IV:9, 343. 1933
Ferocactus acanthodes v. tortulospinus (Gat.) Linds., C. & S. J. (US.),
XXVII:6, 168. 1955.
Einzeln, kugelig-zylindrisch, bis 40 cm ; Rippen 20, ziemlich dnn, oben gerundet: Hcker undeutlich; Areolen elliptisch, ziemlich gro, 1 cm entfernt, an
alten Pflanzen mehr genhert; Randst. 68, nach jeder Seite die Hlfte, nadelig,
grauwei (das Bild von Gates zeigt auch einige borstendnne und gebogene St.,
bis zum Teil wellig); Mittelst. 11, steif, dnn, sehr verschiedenartig, spreizend
oder angelegt, geringelt, stumpf graurot mit gelben Spitzen, alle gerade und
stechend, mit Ausnahme eines unteren mittleren, der bis 13 cm verlngert ist,
hakig und ausgesprochen gedreht; Bl. nicht von denen des F. acanthodes
unterschieden, ebensowenig die Fr. M e x i k o (Niederkalifornien, 10 Meilen
nrdlich von Laguna Seca Chapala).
Auch die Stellung im Schlssel zeigt, da die Art dem F. acanthodes nahesteht
(weil hnliche Formen des F. acanthodes in Arizona, sdlich von Needles, vor-

2710

Ferocactus

kommen sowie im Gebirge hinter dem Verwaltungsgebude des Pipe Organ


National Monument, hielt Marshall obige Art fr eine Form des F. acanthodes);
die Auffhrung als eigene Art geschah, um schlsselmig die Unterschiede erkennen zu lassen, die Lindsay bewogen, die Variett abzutrennen bzw. aufrechtzuerhalten. Auch dies ist berechtigt bzw. Auffassungssache, ob man die uerliche
hnlichkeit der Bltenfarbe bzw. der Stachellnge fr entscheidend hlt, oder
den Unterschied in der Stachelfarbe, Krmmung und Drehung, vor allem aber
die stark abweichende Form des mehr kugeligen und nur 60 cm hohen F. tortulospinus gegenber dem bis 3 m hohen F. acanthodes. Die Areolen obiger Art
stehen auch anscheinend entfernter.
7. Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R. The Cact., III:129. 1922
Echinocactus acanthodes Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 106. 1839. E. viridescens
cylindraceus Eng. E. cylindraceus Eng. (? Ferocactus rostii Br.
& R., nach Baxter).
Im Alter zylindrisch und bis 3 m hoch, sehr stachlig; Rippen zahlreich, bis ca. 27
scharfkantig, 12 cm hoch; Areolen 1 cm und mehr , nahestehend, dicht braun
filzig, manchmal einander berhrend; St. oft weilich, rosa oder hellrot1); Randst.
dnn-nadelig bis borstig; Mittelst. pfriemlich, dnn, spreizend, abgeflacht, geringelt, gedreht oder gebogen, aber n i e m a l s h a k i g, bis 1012 cm lang; Bl.
glockig, gelb bis orange, meist breiter als lang; Schuppen mit groen purpurnen

Abb. 2573. Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R.


1

)Nach Polaski auch bis gelb.

Ferocactus

2711

Rckenflecken, dicht stehend und


allmhlich in die Sep. bergehend;
Pet. glnzend, schmallnglich bis
spatelig, stumpflich, oft gezhnelt:
Staubf. zahlreich, gelb, papills; Gr.
grnlich gelb, unten verdickt; N. 14,
gelb; Fr. lnglich, 3 cm lang; S.
schwarz, fein punktiert, 3,5 mm lang.
U S A (Wsten von S-Nevada,
SO-Kalifornien bis) Mexiko (N-Niederkalifornien) (Abb. 2573-2575).
Coulter berichtete die Art auch
von Neumexiko und Texas, wobei es
sich aber nach Britton u. Rose um
F. wislizenii gehandelt haben mu,
dem diese Art am nchsten steht.
Britton u. Rose berichten auch von
Exemplaren aus S-Kalifornien, die
hierhergestellt werden mten, aber
gar keine Borsten in den Areolen aufweisen. Nach Baxter ist dies Merkmal variabel; er bezieht sogar gelbstachlige Formen hier mit ein und
damit auch den Ferocactus rostii
Abb. 2574. Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R.
Br. & R., der nur durch dunkelrotImportpflanze.
braune Staubfden abweicht. Nach
Baxter reicht die Verbreitung in S-Kalifornien von Inyo County bis zur Grenze
des Staates, vom Colorado River bis zu den Osthngen der Kstenberge, von
niedrigen bis zu hohen Lagen, in der Wstenebene und auf felsigen Berghngen.
Nur Namen sind Echinocactus cylindraceus albispinus, E. californicus hort. non
Monv., E. cylindraceus longispinus.
E. leopoldi hort. (die beiden letzteren lt. Schumann), E. cylindraceus longispinus
hort.
Schelle (Kakteen, 205-6. 1926) fhrt E. cylindraceus Eng. als eigene Art auf
und stellt dazu als Synonyme bzw. Namen: E. lecontei hort. non Eng., E. cylindraceus
latispinus hort. non Eng., E. cylindraceus latispinus hort. und v. chrysacanthus hort., alle nicht beschrieben.
7a. v. lecontei (Eng.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6. 169. 1955
Echinocactus lecontei Eng., Proc. Amer. Acad., 3:274. 1856. E. wislizeni lecontei Eng. Ferocactus lecontei Br. & R., The Cact., III:129.
1922.
Zylindrisch, bis 2 m und mehr hoch, ziemlich schlank; Rippen 2030, spiralig verlaufend; Areolen lnger als breit; Randst. zum Teil borstig oder nicht
bzw. mehr nadelig und wie die Mittelst. mehr abgeflacht, alle ziemlich angepret
(bis auf einen, nach der Darstellung von Baxter in Calif. Cact., 71. 1935), wei
bis rot und hakig, nicht gedreht, der oberste und unterste der Hauptst. meist
breiter und mehr zum Krper gebogen: Bl. ursprnglich als gelb beschrieben, doch
sollen (Britton u. Rose) auch rote vorkommen: S. schwarz, schwach-glnzend,
2 mm lg., grubig genetzt, U S A (S-Kalifornien, Mesquite Valley, entlang dem
172

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2712

Ferocactus

Abb. 2575. Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R., Typus der Art. im Devils Garden bei
den San Bernardino Bergen (Kalifornien). Die Stachelfarben variieren von gelblich bis rot.
Der Typus der Art ist dicker als die var. lecontei (Eng.) Linds. Alte Exemplare knnen
bis 3 m hoch werden. (Farbfoto: Polaski.)

Colorado, bis Nevada [Goodsprings], Utah und Arizona), N-M e x i k o (Sonora


N-Niederkalifornien) (Abb. 25762577).
ber die Stellung von Echinocactus lecontei Eng. gehen die Ansichten sehr
auseinander. Marshall und Benson (The Cacti of Arizona, 94. 1950) halten ihn
nur fr ein Synonym von Ferocactus acanthodes. Die besten Aufnahmen des letzteren sind in Britton u. Rose, The Cact., Bd. III. 1922, die Fig. 134135 und
Tafel XV. Danach ist der typische Ferocactus acanthodes im Krper strker, in
der Bestachelung dichter und lnger: die Samen sind 3,5 mm lang und punktiert (Britton u. Rose).
Eine Vereinigung mit Ferocactus wislizenii als Variett, wie sie Engelmann
in Rothrock, Rep. US. Geogr. Surv., 6:128. 1878, vornahm, scheidet aus, da
F. wislizenii einen scharf gehakten Mittelstachel und mattere, 2,6 mm lange, undeutlich bzw. sehr flach genetzte Samen hat.
Die von Paradine fr mich gemachte Aufnahme eines alten Ferocactus acanthodes v. lecontei zeigt im Vergleich mit den obenerwhnten Abbildungen Britton
u. Roses, da dieser von ihnen richtig als rather slender gekennzeichnet wurde.
Auerdem hat diese schlankere Pflanze schwach glnzende, hchstens 2 mm lange
schwarze Samen; statt nur als reticulated (Britton u. Rose) mu die Testa
genauer als grubig genetzt bezeichnet werden (zum Unterschied von der des
F. wislizenii). Die Blte ist etwas glockig (Engelmann), das Ovarium nicht
abgesetzt; darin hneln sich der Typus der Art und die Variett gegenber
F. wislizenii mit strker abgesetztem Ovarium.

Ferocactus

2713

Abb. 2576. Ferocactus acanthodes v. lecontei (Eng.) Linds. (Engelmanns Darstellung in


Cact. Bound., Tafel 27).

Wenn ich hier Lindsays Auffassung mit der Kombination


Ferocactus acanthodes v. lecontei (Eng.) Linds. wiedergebe,
so darum, weil die Pflanze aus vorerwhnten Grnden nicht
als Synonym zu F. acanthodes gestellt werden kann. Ob
man sie als eigene Art ansehen will, wie dies Britton u.
Rose, Baxter und Peebles taten, ist Ansichtssache. Nur
der Bestachelung nach ist dies kaum mglich, denn Engelmann (Cact. of the Bound., 1858) gibt auf Tafel 130 eine
bersicht der verschiedenen Bestachelungsformen von
Echinocactus cylindraceus (dem Synonym von Ferocactus acanthodes), wonach Echinocactus lecontei Eng.
ungefhr Engelmanns Stachelbild Nr. 5 entspricht. Die
Maximalgre beider Pflanzen ist im Alter auch die gleiche,
d. h. bei der Variett 2,75 m; die Krper der letzteren
Abb. 2577. Ferocactus acanthodes v. lecontei (Eng.) Linds. am
Standort. (Foto: Paradine.)
172*

2714

Ferocactus

sind allerdings schlanker. Die Samen beider sind aber sowohl in der Gre wie
in der Testastruktur verschieden.
Was Baxter (California Cactus, 73. 1935) als F. acanthodes ansieht, sind anscheinend etwas niedrigere, sehr dicht bestachelte Pflanzen, die Stacheln zuweilen
auch gelb. Solche Formen gehen daher in F. rostii Br. & R. ber und sind wohl
die westlichsten des F. acanthodes.
Die kalifornische Form des F. acanthodes v. lecontei hat nach Baxter (bei ihm
als eigene Art) oben etwas strker gekrmmte Mittelstacheln, als der Typus der
Art sie dort aufweist.
8. Ferocactus herrerae G. Ortega Mxico Forestal, V:506, 53. 1927
Zuerst kugelig, zuletzt zylindrisch, einzeln; Rippen 1314, zuerst hckrig,
spter wenig erhht; Areolen elliptisch, 2 cm lang, mit weiem oder hellgrauem
Filz; Randst. 8, anfangs rot gefleckt, zwei wei; Mittelst. 1, anfangs hakig, dann
gerade, auerdem bis 8 gedrehte Borsten, bis 3 cm lang; Bl. trichterig, bis 7 cm
breit; Ov. zylindrisch, 15 mm , Schuppen herzfrmig, Mitte rot; Pet. rtlich
mit gelblichem Rand; Staubf.: die inneren gelb, die ueren rot; N. 24; Fr. oblong, 4 cm lang, bis 3 cm , unten mit groer ffnung aufreiend; S. 2 mm lang.
M e x i k o (Mazatln, bei Ahoma; Durango, Sianori).
Es soll zwei Formen, mit mehr gehakten und geraden Stacheln, geben. Da die
Pflanzen sowohl von der Kstennhe wie von 1200 m (Durango) berichtet werden,
mag eine Variettsabtrennung mglich sein; wo die Hakenform vorkommt, ist
nicht gesagt.
9. Ferocactus townsendianus Br. & R. The Cact., III:127. 1922
Kurzzylindrisch, bis ca. 40 cm hoch Rippen ca. 16, oft spiralig, etwas wellig;
Areolen gro, entfernt; Randst. 1416, weit spreizend. 34 cm lang, die meisten
borstenfrmig, aber oft 2 oder mehr pfriemlich; Mittelst. pfriemlich, graufarben,
gewhnlich 1 gekrmmt oder ganz hakig, die anderen gerade, alle geringelt; Bl.
auen rtlich, die Sep. mit gelbem Rand, oval; Pet. oblong-lanzettlich, mit
schmalem rosa Mittelstreifen und grngelbem Rand; Staubf. und Gr. dunkelrosa;
N. bla grnlich-braun. M e x i k o (Golf von Kalifornien, San Josef Insel, hufig
nahe der Kste, hauptschlich auf der trockenen Mesa).
Beim Vergleich von v. townsendianus und v. santa-maria gibt Lindsay die
Bltenfarbe obiger Art als rot oder orange an, was nicht den Angaben Britton
u. Roses entspricht; er sagt auch, da v. townsendianus mehr konische Krperform erreicht; am Cabo San Lucas sollen (nach Lindsay) auch Pflanzen mit kaum
gekrmmten oder sogar geraden Stacheln vorkommen.
9a. v. santa-maria (Br. & R.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6,170. 1955
Ferocactus santa-maria Br. & R., The Cact., III:131. 1922.
Zylindrisch, bis 60 cm hoch oder hher; Rippen ca. 14; Randst. mehrere,
fadenfrmig; Mittelst. in zwei Serien, alle gerade, graufarben, geringelt, pfriemlich, der 1 Hauptstachel flacher, aufsteigend, oben etwas gebogen; Fr. 34 cm
lang, mit runden Schuppen; S. 2 mm lang, fein netzartig gemustert. M e x i k o
(Niederkalifornien, am Ufer der Santa Maria Bay) (Abb. 2578).
Die Variett weicht nach Lindsay nur durch gelbe Blten und oben mehr kugeligen Wuchs ab; letztere Angabe soll besagen, da die alten Krper nicht konisch
werden; der aufsteigende Hauptstachel soll nicht immer auffllig ausgebildet sein;
nach alledem scheint der Unterschied nur in der Krperhhe und -form alter
Pflanzen zu liegen und die Einbeziehung des F. santa-maria als Variett ist

Ferocactus

2715

daher berechtigt, obwohl dieser nur ein begrenztes Gebiet (am Typstandort) hat,
whrend v. townsendianus sdlich des 26. Breitengrades auf den Hgeln und
Kstenebenen des sdlichen Niederkalifornien viel weiter verbreitet sein
soll.
Echinocactus santa-maria Rose
war nur ein von Schick erwhnter
Name.
10. Ferocactus chrysacanthus
(Orc.) Br. & R. The Cact.,
III:127. 1922
Echinocactus
chrysacanthus
Orc., Rev. Cact., 1:56. 1899.
Kugelig bis zylindrisch; Rippen
ca. 18, hckrig; Randst. 4 bis viele,
dnn, wei; Mittelst. bis 10, bis 5 cm
lang, gelb oder rot, gebogen; Bl. nahe
dem Scheitelpunkt, 5 cm breit im
Hochstand; Schuppen: untere rund
und grn, obere oval, braun oder
mit braunen Spitzen, der Rand dnn,
manchmal gewimpert; Sep. ziemlich steif, rosabraun; Pet. 2 cm lang,
Rand ausgezackt oder gezhnelt,
mit satinartigem Glanz; Fr. gelb,
3 cm lang; S. gro, schwarz.
M e x i k o (Niederkalifornien, Cedros
Insel und gegenberliegende Kste)
(Abb. 2579).
Borg fhrt eine v. rubrispinus
(Hge. jr.) Borg auf. Die rotstachlige Form soll ursprnglich Echinocactus rubrispinus genannt worden
sein (nicht beschrieben). E. emoryi
chrysacanthus hort. wird von Schumann als Name genannt, er sieht ihn
aber als Form des E. cylindraceus
(= F. acanthodes) an. Rose sah nur
20 cm hohe Pflanzen, meinte aber,
sie wrden wohl viel hher.
11. Ferocactus rostii Br. & R.
The Cact., III:146. 1922
Echinocactus rostii (Br. & R.)
Berg., Kakteen, 238. 1929.
Nach Baxter handelt es sich hier
nur um eine Form des Ferocactus
acanthodes. Lindsay scheint sich mit
dieser Frage nicht befat zu haben.

Abb. 2578. Ferocactus townsendianus v. santamaria (Br. & R.) Linds.

Abb. 2579. Ferocactus chrysacanthus (Orc.)


Br. & R.

2716

Ferocactus

Die Pflanze soll aber im Gegensatz zu dem meist einzeln wachsenden F. acanthodes sowohl schlankzylindrisch sein, wie auch in Klumpen von bis zu 10 Kpfen vorkommen; Einzelstcke erreichen die
gleiche Hhe von 3 m wie F. acanthodes; Areolen weifilzig (F. acanthodes: braunfilzig), gro, genhert;
St. verflochten, den Krper verdeckend: Randborsten 28, oder
auch fehlend, wei bis gelblich; St.
ca. 12, manchmal weniger; Mittelst.
34, am unteren Pflanzenteil spreizend, am oberen aufgerichtet, etwas
biegsam, geringelt, abgeflacht,
stechend, einer gerade oder gebogen an der Spitze, vielleicht nieAbb. 2580. Ferocactus peninsulae (Web.) Br. & R.
(Foto: H. Gates.)
mals gehakt, nur an jungen Sprossen
anfangs rtlich, dann gelblich werdend; Bl. dunkelgelb; Fr. rot. U S A (Kalifornien, vom Westrand des Imperial Valley bis ungefhr Jacumba und hinab nach) M e x i k o (Niederkalifornien, auf 40 Meilen); nach Stockwell und Breazeale (Arizona Cacti, 95.
1933) auch in SW-Arizona, hier die Bl. bright yellow.
Whrend Baxter die Art nur fr eine gelblich bestachelte Form von F. acanthodes ansieht (er sah eine dreitriebige Gruppe, an der zwei Triebe rot und einer
gelb bestachelt waren), wie sie auch im Borego Valley nahe The Narrows, stlich von Julian in Kalifornien vorkommt, bzw. nur mit dem einzigen Unterschied,
da die Staubf. dunkelbraunrot sind, sagen Britton u. Rose: Eine auffllige
Pflanze, vielleicht F. acanthodes am nchsten stehend, aber viel schlanker (was
auch das Bild von Rost. The Cact., III:147. 1922, Fig. 153b, erkennen lt),
mit strohfarbenen, viel anliegenderen Stacheln. Das trifft zweifellos zu, da auf
Tafel XV, l. c., die zahlreichen (Fakakteen) F. acanthodes viel stmmiger aussehen. Ich kann diese Frage nicht entscheiden und mu hier daher Britton u.
Roses Auffassung entsprechend die Art vorderhand weiterfhren. Marshall
(Cactac., 148. 1941) nennt die Pflanze F. acanthodes v. rostii (Br. & R.) Marsh.
12. Ferocactus peninsulae (Web.) Br. & R. The Cact., III:133. 1922
Echinocactus peninsulae Web., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 1:320. 1895
(nach K. Schumann stammt der Name von Engelmann, und Weber hat
ihn nur verffentlicht, bzw. soll er so schon l. c., 1:5. 1894 [Sonderabdr.],
publiziert worden sein).
Erst kugelig, dann sulig, bis 35 cm ; Rippen 1321, 12 cm hoch; Areolen
34 cm entfernt, eifrmig, 8 mm ; Randst. ca. 11, die oberen 6 dnn-pfriemlich, gerade, wei, bis 2,5 cm lang, die unteren strker, kantig, etwas gekrmmt,
geringelt, rot, dann grau, bis 3 cm lang; Mittelst. 6, die unteren 4 im aufrechten
Kreuz, der unterste hakig gebogen; Bl. 5,5 cm , Hlle flattrig; Rhre und Ov.
dunkelgrn; Pet. ziemlich schmal, mit karmin Mittelstreif, sonst violett und ins
Purpurrote, atlasglnzend; Staubf. purpurn bis karmin; Gr. purpurn; Staubb.
Chromgelb; N. unten rot, oben gelb, 1215. M e x i k o (sdliches Niederkalifornien) (nach K. Schumann; Britton u. Rose: ohne Bltenangabe) (Abb. 2580).

Ferocactus

2717

Webers Name basierte auf einer von Diguet gesammelten Pflanze, Engelverffentlichte die gleiche Art (in bereinstimmung mit Weber) in Contr.
U.S. Nat. Herb., 3:361. 1896, aber nach einer von Gabb gesammelten Pflanze.
Ob beide bereinstimmen, lassen Britton u. Rose offen, nehmen es aber als
mglich an.
Britton u. Rose stellten hierher auch eine Pflanze, die 1920 von Dr. William
S. W. Kew nahe Boca de Guadalupe, an der Westkste Niederkaliforniens gesammelt wurde, mit anfangs braunfilzigen Areolen; Randst. brunlich oder wei;
Mittelst. 4, graubraun, der lngste untere abgeflacht, stark gehakt, geringelt;
Bl. gelb; Fr. gelblich, 2,5 cm lang. Diese Pflanze mit ganz abweichender Bltenfarbe ist vielleicht eher eine Form der v. viscainensis gewesen.
12a. v. viscainensis (Gat.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 169. 1955
Ferocactus viscainensis Gat., C. & S. J. (US.), IV:8, 324. 1933.
Kugelig-zylindrisch, spter zylindrisch, basal etwas verjngt, bis 30 cm ;
Rippen 1321, ziemlich dnn, wellig, stark hckrig quergeteilt, stumpf olivgrn;
Areolen gro, elliptisch, bis 2 cm lang, bis 4 cm entfernt; Randst. meist 4 oder
weniger, nadelig, aufrecht, grauwei; Mittelst. 59, steif, krftig, stumpf graubraun, geringelt, gerade, einer aber bis 13 cm lang, bis 6 mm breit, abgeflacht,
oben konkav, herabgebogen, etwas gedreht, stark hakig; Perigonbl. lanzettlich,
spitzig; Fr. oblong, 4 cm lang, gelb; S. zahlreich, schwarz, glnzend. M e x i k o
(Niederkalifornien, bei Mesquital).
Originalbeschreibung von Gates. Nach Lindsay ein bergangstypus zu F. coloratus (der gleiche Blten zu haben scheint, aber nicht so hoch wird); das Holotypusmaterial soll, sagt Lindsay, kaum von dem Holotypus von F. peninsulae
verschieden sein, den Gabb sammelte, 1867 bei Muleg. Der Blte nach ist dies
nicht auf Schumanns Beschreibung zutreffend, d. h. es wrde sich daran nur
zeigen, da das Material, das Engelmann fr E. peninsulae vorlag, nicht identisch mit dem Diguetschen war (s. oben). Als Beschreibung des F. peninsulae
kann jedoch nur die Webers, als frhere, angesehen werden, wie sie Schumann
wiedergab.
Lindsay bildet zwei unterschiedliche Stachelbndel ab, d. h. mit verschieden
langen Mittelstacheln, und sieht als v. viscainensis die Pflanzen mit lngeren
Stacheln an. Mir scheint aber eher, da v. viscainensis variabel ist, unhnlich dem
Material im Sinne der Weberschen Erstbeschreibung von F. peninsulae. Es
mte die Frage geklrt werden, was als letzterer anzusehen ist, da z. B. die Bltenangaben fr die Diguet-Pflanze stark abweichen; nur die Rippenzahl stimmt
berein. Wie notwendig diese Klrung ist, geht auch daraus hervor, da Diguet
selbst (Les Cact. Util. du Mexique, 270. 1928) den F. peninsulae nach der Engelmannschen Beschreibung wiedergibt, d. h. auch mit gelben Blten, aber 56 cm
lang, whrend Schumann nur eine Lnge von 44,5 cm fr die purpurviolett
blhende Pflanze angibt, die von Diguet stammen soll. Was Diguet abbildet,
ist eine Pflanze mit langen Mittelstacheln; er sagt: Das ist die gewhnlichste
Art von Niederkalifornien.
mann

13. Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg. n. comb.


Echinocactus emoryi Eng., in Emory, Mil. Reconn., 157. 1848. Ferocactus covillei Br. & R., The Cact., III:132. 1922. Echinocactus covillei
(Br. & R.) Berg., Kakteen, 238. 1929.
Einzeln, kugelig oder kurz-zylindrisch, spter bis 1,50 m hoch; Rippen 2232,
24 cm hoch, ziemlich dnn, wenn jung hckrig; Areolen entfernt stehend,

2718

Ferocactus

Abb. 2581. Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg. (Engelmanns Darstellung in Cact. Bound.,
Tafel 28.)

Abb. 2582. Junge Pflanze von Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg.

Ferocactus

2719

oft 24 cm weit, an alten Pflanzen aber stark genhert oder sich berhrend, anfangs dicht braunfilzig, gro und rund, die bltentragenden mehr verlngert,
dreigeteilt: der unterste Teil das Stachelbndel, darber die Drsenstacheln,
oben die Blten; Stachelfarbe variabel, oftmals von rot bis wei; Randst. 58,
etwas spreizend, pfriemlich, gerade oder zurckgebogen, bis 6 cm lang; Mittelst.
stets einzeln, variabel, gerade, oder gekrmmt oder stark hakig, geringelt, rund
bis stark abgeflacht oder dreikantig, 38 cm lang; alte Areolen tragen 57
Glandeln, die stachelhnlich und 56 mm lang werden; Bl. rot, gelb gefleckt,
aber auch als ganz gelb beschrieben; Pet. linear-oblong, oft gesgt; Schlund
breit; Rhre kurz, nur 23 mm lang; Fr. oblong, 5 cm lang, mit wenigen breiten
Schuppen; S. schwarz, matt oder glnzend, 22,5 mm lang, fast glatt oder nur
schwach grubig punktiert. U S A (S-Arizona) bis N-M e x i k o (Sonora, Guaymas).
Britton u. Roses Name mute fallengelassen werden (s. unter F. wislizenii)
(Abb. 2581-2582).
Britton u. Rose halten es fr mglich was wohl auch fr F. wislizenii
gilt , da angesichts der weiten Verbreitung mehr als eine Art vorhanden sind.
Die Bltenfarbe ist nicht endgltig geklrt, und die Samen sind ziemlich unterschiedlich (Britton u. Rose).
Benson (The Cacti of Arizona, 1940. 97. 1950) gibt eine Hhe bis zu 2,40 m
an, Durchmesser bis ca. 50 cm; Blte mahagonirot bis zitronengelb!
14. Ferocactus tiburonensis (Linds.) Backbg. n. comb.
Ferocactus wislizenii v. tiburonensis Linds., C. & S. J. (US.), XXVII:6,
166. 1955.
Aus den im einleitenden Text zur Gattung ausgefhrten Grnden kann ich
diese Pflanze hier nur als eigene Art unterbringen. Lindsay (l. c. S. 167, oben) gibt
selbst betrchtliche Unterschiede an, wenn er auch sagt is doubtless of the
F. wislizenii complex (und fhrt fort a number of differences separate it from
the typical form).
Vor allem mte meines Erachtens zuerst einmal der Formenkreis des F. wislizenii eingehender studiert werden, was bisher anscheinend nicht erfolgt ist
(s. dort). Lindsay gibt z. B. die Bltenfarbe des F. wislizenii v. wislizenii als
rot an (in Sonora), die Blten in weiterem Kranz als bei obiger Art, deren
Stacheln auch als variabel bezeichnet werden. Die Angaben der Bltenfarbe sind
bei F. wislizenii sehr unterschiedlich; orangerot, selten gelb (Benson), gelb
(Diguet, der also in Niederkalifornien nicht die red flowering typical variety
von Sonora gesehen haben kann), oder gelb, mitunter rot bzw. kanariengelb
(K. Schumann)!
Lindsay beschreibt die obige Art wie folgt: Einzeln, kugelig bis sulig, bis
Im hoch, bis 35 cm ; Rippen ca. 21, 3 cm hoch, leicht gehckert; St. meist
stark geringelt, nicht klar in Rand- und Mittelst. geschieden; die 4 zentralen sind
rund, ber Kreuz stehend, gerade oder etwas gewunden, der unterste etwas abgeflacht und bis 9 cm lang; Randst. pfriemlich, den mittleren hnelnd, aber
schwcher, niemals borstig; der untere Mittelst. nicht so deutlich gehakt wie bei
F. wislizenii: Bl. gelb, trichterig, 6 cm lang und 5 cm breit; Sep. sehr breit, 2 cm
lang. 1,7 cm breit, fast dreieckig, gelb oder rtlich; Pet. gelb, breitlanzettlich,
bis 4 cm lang, 1,1 cm breit, Rand gesgt; Staubf. gelb bis rot, bis 15 mm lang;
Gr. 3 cm lang, 4 mm dick, gelb, gefurcht; N. ca. 20, gelb; Fr. fleischig, gelb,
trocken, 23 cm lang, 2,5 cm ; S. schwarz, 2,5 mm lang, 1,75 mm dick, gerundet,
mit feiner netzartiger Musterung, Hilum klein, rund, wei. Weicht von wislizenii

Abb. 2583. Blhender Ferocactus latispinus (Haw.) Br. & R. Die Drsen befinden sich
zwischen dem Stachelpolster und dem Bltensitz.
(Nach Areolen- und Bltencharakter, abweichender Krperform und den reniform seeds
[Coulter] besser zu Glandulicactus gehrend?)

Ferocactus

2721

in der Bltenfarbe und dem Stachelcharakter ab und blht im Frhling, statt,


wie jener, im Hoch- oder Sptsommer. M e x i k o (Niederkalifornien, TiburonInsel).
15. Ferocactus latispinus (Haw.) Br. & R. The Cact., III:143. 19221)
Cactus latispinus Haw., Phil. Mag., 63:41. 1824. Echinocactus cornigerus
DC. Mammillaria latispina Tate. Echinofossulocactus cornigerus
Lawr. E. cornigerus elatior Lawr. E. cornigerus rubrospinus
Lawr. E. cornigerus angustispinus Lawr. Echinocactus latispinus
Hemsl. E. latispinus v. flavispinus Web.
Einzeln, kugelig bis gedrckt-rund, bis 40 cm und 2540 cm hoch, in seltenen Fllen etwas zylindrisch; Rippen 1523, meist 21; Areolen gro; Randst.
610, dnn, geringelt, wei bis rosa, 22,5 cm lang; Mittelst. 4 oder mehr,
krftiger und intensiver gefrbt, einer stark abgeflacht und gehakt; Bl. glockig,
weilich bis rtlich bzw. rosa bis purpurn; Perigonbl. schmal-oblong und spitzlich;
Schuppen dnn und dicht, auf der Rhre mehr verlngert als auf dem Ov.; Fr.
lnglich, 4 cm lang. M e x i k o (Puebla, bei Tehuacan; Distrito Federal, Guadalupe; Hidalgo, Pachuca; San Luis Potos und bis Durango, sowie zweifellos in
den Gebieten zwischen vorerwhnten Standorten) (Abb. 2583).
Variiert stark in Breite und Farbe der Stacheln; daher die Namen Echinocactus
cornigerus v. flavispinus und v. latispinus (Frster 1846), zwischen denen es
aber auch bergnge gibt. Ferocactus latispinus flavispinus Hge. jr. und F. latispinus
latispinus hort. fhrt Borg in Cacti, 289. 1951, auf. Hierhergehrt auch Melocactus
latispinus (Pfeife.) mit dem Synonym Echinocactus cornigerus Mocio & Sess,
ferner Cactus cornigerus Mocio & Sess. Nur ein Name ist Echinocactus corniger
bzw. E. corniger rubrispinosus, sowie E. corniger flavispinus.
Ferocactus cornigerus und v. flavispinus sowie v. sanluispotosinus sind nur
Katalognamen von Schmoll (1947).
16. Ferocactus recurvus (Mill.) Berg. Kakteen, 240. 1929
Cactus recurvus Mill., Dict. Gard. ed., 8. 1768. C. nobilis L., 1771, non
Haw. Echinocactus recurvus Lk. & O. E. spiralis Karw. E. solenacanthus
Scheidw. E. recurvus spiralis K. Sch. Ferocactus nobilis
(L.) Br. & R. F. recurvus (Mill.) Y. Ito, Cacti, 105. 1952.
In C. & S. J. (US.), XXVII:6, 173. 1955, fhrt Lindsay aus, da Cactus
recurvus Mill. der ltere Name ist, da C. nobilis L. erst im 1771 herausgegebenen
zweiten Teil von Mantissa Plantarum verffentlicht wurde. Dies hat Berger
schon 1929 erkannt, auch wenn er die Art als Echinocactus recurvus auffhrt; er
vollzieht die Kombination aber im Sinne des Systems von Britton u. Rose
durch Anfhren von deren Gattung, zu der er die Art ebenfalls einbezieht, und
dementsprechend steht im Index ausdrcklich Ferocactus recurvus, so da
Y. Ito nicht der erste Autor dieser Kombination ist.
Kugelig bis gestreckt, bis ca. 25 cm hoch und ca. bis 20 cm ; Rippen 1315,
3 cm hoch, gerade oder spiralig stehend; Areolen ca. 3,5 cm entfernt, dunkelgraufilzig; St. dunkelrot bis dunkel graurot; Randst. 8, pfriemlich, jedoch zwei etwas
flachgedrckt, geringelt, bis 2,5 cm lang; Mittelst. 1, sehr krftig, bis 7 cm lang,
breit, mit hakiger Spitze oder nur gekrmmt, die schwcheren auch gelblich,
die strkeren anfangs schn rot; Bl. 2,54 cm (Berger: 5 cm) lang, trichterig,
wenig geffnet, dicht beschuppt; Schuppen braun, wei bewimpert, ebenso die
1
)Fr diese Art verwandte Orcutt den unbeschriebenen Gattungsnamen Bisnaga Orc.
(Cactography, 1. 1926).

2722

Ferocactus

Sep.; Pet. bla karminrosa mit dunklerem Mittelstreifen, 3 cm breit, Staubf. und
Gr. purpurn; N. 19, gelblich: Fr. kurz-oblong, 2 cm lang; S. 2 mm gro, braunschwarz, schwach glnzend, sehr fein flachgrubig punktiert. M e x i k o (Puebla
und Oaxaca, Tomellin Canyon).
Britton u. Rose geben (wie H. Bravo) die Bltenfarbe als Pet. rot mit
weiem Rand an. Ich habe bei Tehuacan einige etwas grere Stcke gesammelt,
auch gesehen, da eine Abtrennung nach spiralig stehenden Rippen nicht mglich
ist, so da Ferocactus nobilis spiralis (K. Sch.) Borg (Cacti, 288. 1951) ein Synonym ist.
Britton u. Rose fhren noch folgende Synonyme auf: Echinocactus curvicornis
Miqu.; E. stellatus Scheidw. non Speg.; Cereus recurvus Steud.: Echinofossulocactus
recurvus campylacanthus Lawr.; ferner (nach Salm-Dyck) als Synonym
von Echinocactus spiralis: E. spiralis stellaris SD.; E. stellaris Karw.; Melocactus
recurvus Lk. & O.; Melocactus besleri affinis (Frster 1846). Es wird angenommen,
da auch Cactus multangularis Voigt non Willd. non Mocio & Sess
(non Echinocactus, wie Schumann schrieb) hierhergehrt, ebenso Echinocactus
glaucus Karw. non K. Sch. (in Pfeiffer 1837) und E. agglomeratus hort. non
Karw. (in Pfeiffer), letzterer als Synonym von E. spiralis angefhrt. Nur Namen
waren: E. recurvus latispinus, solenacanthus und tricuspidatus (Frster 1846),
sowie E. recurvus bicolor (MfK., 144. 1910).
Ferocactus sp., coll. Lindsay, in C. & S. J. (US.), XXVII:6, 174. 1955
Lindsay berichtet von kleinen Stcken von F. recurvus, die er 1937 bei
Mitla (Oaxaca) sammelte und die im Desert Botanical Garden zu enormer

Abb. 2584. Ferocactus diguetii (Web.) Br. & R., die grte Art. Die Pflanzen werden bis
4 m hoch. (Foto: Lindsay.)

Ferocactus

2723

Gre heranwuchsen, l i e g e n d und bis ca. 1,20 m lang, stets um Weihnachten


mit einer Masse weilicher Blten. Der Lngenangabe nach, bzw. da die
Pflanzen niederliegend sind, kann es sich nicht um F. recurvus handeln, denn
ich habe bei meinem Aufenthalt in dem Hauptverbreitungsgebiet niemals
so lange, liegende Stcke gefunden. Vielleicht handelt es sich bei dem Vorkommen von Mitla um eine nahestehende andere Art mit mehr weilichen
Blten.
17. Ferocactus gracilis Gat. C. & S. J. (US.), IV:8, 323. 1933
Meist einzeln, erst kugelig, dann zylindrisch, bis 3 m hoch und 30 cm ; Rippen
24, gehckert, Lngsfurchen schwach; Hcker hervortretend und genhert; Areolen schmal-elliptisch, 1,5 cm lang; Randst. meist 5 nach jeder Seite, spter
spreizend, nadelig, weilich, spter grau, 2,54 cm lang; Mittelst. 713, variabel,
pfriemlich, mit Ausnahme des aufsteigenden oberen, mittleren, zweiseitig abgeflacht, und des unteren mittleren, der unten rundlich, oben konkav ist und bei
Jungpflanzen gelegentlich hakig, alle geringelt, stechend, stumpf dunkelrot mit
zuweilen helleren Spitzen, alle schwarz werdend und im Alter anliegend und verflochten; Fr. oblong, gelb, mit einigen halbmondfrmigen Schuppen; S. zahlreich,
schwarz, glnzend. M e x i k o (Niederkalifornien, auf Hgeln westlich der
Misin San Fernando als Typort, bzw. im mittleren Niederkalifornien zwischen 29.
und 30. Breitengrad).
Die Art ist, im Vergleich zu anderen niederkalifornischen, die schlankste,
manchmal sehr zahlreich auftretend und das Landschaftsbild bestimmend.
18. Ferocactus (Web.) Br. & R. The Cact., III:131. 1922
Echinocactus diguetii Web., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 4:100. 1898.
Starksulig werdende Pflanzen,
bis 4 m hoch berichtet und bis 80 cm
oder mehr; Rippen zahlreich,
manchmal bis 39, ziemlich dnn;
Areolen gro, bis 1,5 cm lang, etwas
elliptisch, genhert, an alten Pflanzen einander fast berhrend; St. 68,
gelb, pfriemlich, 34 cm lang,
schwach gebogen und etwas spreizend; Bl. zahlreich erscheinend;
Schuppen auf Ov. und Rhre eifrmig, dachziegelig dicht stehend,
Rand dnn, etwas gewimpert; Pet.
2 cm lang; Staubf. rosa, zahlreich;
Rhre sehr kurz; Gr. gelb; Fr.
schuppig. M e x i k o (Inseln des
Golfes von Kalifornien, Typort:
Santa Catalina Insel) (Abi). 2584
2585).
Der gewaltigste aller Kugelkakteen;
die Pflanzen haben nur ein flaches
Wurzelwerk und sind daher leicht
umzustrzen. Sie kommen von den
Berghalden bis zum Ufer vor, sollen
(nach Diguet) aber auf granitischen
Abb. 2585. Ferocactus diguetii (Web.) Br. & R.
Boden beschrnkt sein.
Junge Pflanze.

2724

Ferocactus

18a. v. carmenensis Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 167. 1955


Weicht vom F. diguetii ab durch niedrigeren Wuchs, niemals ber 1 m hoch,
und nur bis 40 cm , meist kleiner; Jungpflanzen sind mehr kugelig als flachrund; St. etwas krftiger als beim Typus der Art. M e x i k o (Niederkalifornien,
Golf von Kalifornien, Carmen-Insel).
19. Ferocactus gatesii Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:5, 151. 1955
Einzeln, kugelig oder kurz-zylindrisch, bis 1,5 m hoch und 30 cm ; Rippen 30
bis 32; Randst. ca. 16, rund, strahlend; Areolen hellbraun-filzig; Mittelst. 4,
der unterste gebogen, alle seitlich abgeflacht, geringelt, ber Kreuz stehend, bis
3 mm breit, der unterste der lngste, nie gehakt; Randst. nur einige geringelt,
die seitlichen dagegen dnner, gedreht und zum Teil borstenfein; Glandeln kurz,
spter stachelartig trocknend; Bl. bis 6 cm breit, trichterig; Schuppen kurz, breit,
gewimpert, auf dem Ov. rotbraun mit gelb; Sep. 2 cm lang, 1 cm breit, stumpflich; Pet. rot mit gelbem Rand, bis 3 cm lang, 1 cm breit, stumpflich oder spitzlich, die innersten am schmlsten, gewimpert, schlankspitzig; Staubf. rot; Staubb.
gro, gelb; Gr. gelb; N. gelb; Fr. gro, bis 7,5 cm lang, 2,5 cm ; S. 2,5 mm lang,
1,75 mm dick, schwarz, mit feiner Felderung und kleinem Hilum. M e x i k o
(Niederkalifornien, auf kleinen Inseln in der Los Angeles Bay) (Abb. 2586).

Abb. 2586. Ferocactus gatesii Linds. in Meeresnhe. (Foto: Lindsay.)

20. Ferocactus johnstonianus Br. & R. The Cact., IV:App. 287. 1923
Einzeln, kurzzylindrisch, bis 60 cm hoch und 35 cm ; Rippen 2431 mit
welligem Rand; Areolen elliptisch, ziemlich nahe stehend; St. 20 oder mehr,
pfriemlich, alle hnlich, nie gehakt, schwach spreizend und auswrts gebogen,
bis 7 cm lang, gelb bis braungelb, geringelt: Bl. mit kurz gespitzten Perigonbl.,
diese leicht gezhnelt; Staubf. unten gelblich, oben rtlich; N. fleischfarben,
813; Schuppen auf dem Ov. kreisrund; Fr. klein, 2,5 cm ; S. kantig, schwarz,
fein punktiert, 2 mm lang, Hilum klein, wei, eingedrckt. M e x i k o (Niederkalifornien, Angel de la Guardia Insel) (Abb. 2587).
Borg nennt als Synonym Echinocactus johnstonianus Turner (wo bzw. wann
erschienen?)

Ferocactus

2725

2587
2588
Abb. 2587. Ferocactus johnstonianus Br. & R. (Foto: H. Gates.)
Abb. 2588. Pfeiffers Darstellung von Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R.

21. Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R. The Cact., III:135. 1922
Echinocactus robustus Lk. & O., Allg. Gartenztg., 1:364. 1833. Echinofossulocactus robustus Lawr.
In groen, haufenartigen Kolonien wachsend, oft bis 3 m oder mehr (zum Teil
5 m) und bis ber 1 m hoch, mit Hunderten von Kpfen; Rippen 8, hoch,
im Alter verflachend, etwas wellig, Kante rundlich, sonst ziemlich schmal; Areolen
anfangs braunfilzig; Einzelkpfe rundlich bis lnglich. 1020 cm breit, dunkelgrn; Randst. verschieden, die oberen dnn bis borstenfein, abstehend oder
seitlich verflochten, in der Lnge variabel, sowie in der Zahl, mit den abwrts
gerichteten nadelig-pfriemlichen ca. 3 zusammen bis ca. 14 oder auch etwas mehr;
Mittelst. 4 (6) pfriemlich, anfangs braun1), manchmal abgeflacht, bis 6 cm lang,
am Grunde dunkler; Bl. bis 4 cm lang und breit, gelb; Pet. oblong, spitzlich, die Bl.
im Hochstand breittrichterig ffnend; Schuppen breit, oben gerundet; N. ca. 10,
rtlich: Fr. 22,5 cm lang; S. oblong, schwarz, 1,5 mm lang. M e x i k o (Puebla,
Gebiet von Tehuacan) (Abb. 2588-2591).
Ich habe (s. Abb. 2590) am Standort verschieden dichte Bestachelung beobachtet, manchmal die Krper deutlicher sichtbar, zuweilen strker von lngeren
und breiter strahlenden feinen Randstacheln bersponnen.
Die Rhrenschuppen sollen zurckschlagen, Staubf., Staubb. und Gr. weilich sein.
Schelle fhrt einen (bei Britton u. Rose nicht verzeichneten) Namen Echinocactus robustus flavispinus Lk. auf (Kakteen, 195. 1926). Als weitere Namen
nennen Britton u. Rose hier: E. robustus prolifer (in Pfeiffer) mit dem Synonym E. agglomeratus Karw., sowie E. spectabilis und E. subuliferus hort. (beide in
Pfeiffer), letzterer lt. Pfeiffer nicht dieselbe Art wie E. subuliferus Lk. & O.,
eine nicht mehr identifizierbare Pflanze.
Das Farbbild (Abb. 2589) nahm ich in der Sammlung des Jardin Exotique de
Monaco auf.
1

)Nach K. Schumann: in der Jugend unten zum Teil sehr schn hyazinth- bis karminrot.

2726

Ferocactus

22. Ferocactus orcuttii (Eng.) Br. & R. The Cact., III:134. 1922
Echinocactus orcuttii Eng., West Amer. Sci., 2:46. 1886.
Einzeln oder sprossend, kugelig bis lnglich, manchmal 1520 Kpfe, bis
1,30 m hoch und 2545 cm , dunkelgrn; Scheitel eingesenkt, weifilzig;

Abb. 2589. Ferocactus robustus (Lk. & O) Br. & R.

Abb. 2590. Ferocactus robustus (Lk. & O.) Br. & R.; ein besonders groes Polster.

Ferocactus

Rippen 1330, stumpflich, etwas


spiralig stehend, ca. 1,5 cm hoch,
etwas hckrig; Areolen genhert;
St. bernstein, rtlich oder (nach
Schelle) gelb mit rtlich; Randst.
913 (15), pfriemlich, strahlend,
teils gekrmmt und geringelt, ca.
bis 2 cm lang; Mittelst. 4 (7?),
krftiger, geringelt, kantig oder
flach, der unterste, gekielte, 3 cm
lang; Bl. (3) 4 (5) cm lang,
karmin-weinrot; Perigonbl. kurz
oblong, oben gerundet, gezhnelt (nach Schelle am Rande
grnlichgelb); Schuppen am Ov.
rund, klein; N. 1020, grn; Fr.
karmin; S. zahlreich, klein.
M e x i k o (Niederkalifornien, Palm
Valley, 40 Meilen sdstlich von
Tia Juana).
Britton u. Rose war die Art
nicht lebend bekannt; sie sagen
auch, da die von E. C. Rost
erhaltene Pflanze nicht der Beschreibung entsprach. In Europa
sind, anscheinend von Rost stammende, Pflanzen von Schelle kultiviert
und (Kakteen, 206. 1926) mit Blte
beschrieben worden; aber auch diese
entsprechen nicht genau der Originalbeschreibung; Schelle gibt 1115
Randstacheln und 7 Mittelstacheln
an. Orcutt selbst hielt die Art fr
eine Form von F. viridescens; Britton
u. Rose geben an, da nach den
verffentlichenten Abbildungen keine
nhere Verwandtschaft der beiden
Arten zu erkennen ist.

2727

Abb. 2591. Knospe des Ferocactus robustus


(Lk. & O.) Br. & R.; Form mit verflochtenen
feineren Randstacheln.

23.Ferocactus flavovirens (Scheidw.)


Br. & R. The Cact., III:138.
1922
Echinocactus flavovirens Scheidw.1),
Allg. Gartenztg., 9:50. 1841.
Gruppenbildend, oft in greren
Kolonien, fahlgrn, Einzelkpfe bis
20 cm , die Gruppen bis ca. 40 cm
hoch; Rippen (1112) 13, scharf,
1
)In Nat. Geogr. Mag., 21. 700, als Echinocactus flavescens.

173

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

Abb. 2592. Ferocactus flavovirens (Scheidw.)


Br. & R.

2728

Ferocactus

12 cm hoch, leicht gebuchtet; Areolen 2 cm entfernt, gro, graufilzig; St. alle


derb, pfriemlich, geringelt, rot bis braun, zuletzt grau; Randst. 14, abstehend,
die mittleren bis 2 cm lang; Mittelst. 4, der untere 58 cm lang; Bl. gelb;
Perigonbl. linear, lang gewimpert, ebenso die Schuppen, die dachziegelig stehen.
M e x i k o (Puebla, Tehuacan) (Abb. 2592).
Ich versuchte eine grere Gruppe zu sammeln, doch erwiesen sich die Kolonien als sehr brchig. In der Kultur blht die Art nur ungern; sie wchst mit
F. robustus zusammen, wenigstens stellenweise, und kann, von weitem gesehen,
leicht mit diesem verwechselt werden.
Echinocactus polyocentrus Lem., nur ein Name, soll hierhergehren. Im Index
Kew. wird die Art zu dem viel lteren Namen E. orthacanthus Lk. & O. gestellt
(Melocactus orthacanthus Lk. & O.; beide 1827). Es war eine Pflanze mit 18 Rippen
und 1 krftigem Mittelstachel. Herter fhrt sie, als ungeklrt, unter Malacocarpus als M. orthacanthus (Lk. & O.) Hert. auf (Cactus, 92. 1954).
24. Ferocactus victoriensis (Rose) Backbg. n. comb.
Echinocactus victoriensis Rose, Contr. U.S. Nat. Herb., 12:291. 1909.
Ferocactus echidne v. victoriensis (Rose) Linds., C. & S. J. (US.), XXVII:
6, 168. 1955 (K. Schumann schrieb: Echinocactus echidna), (bzgl. Echinocactus rafaelensis J. A. Purp. S. unten).
Die Originalbeschreibung geschah nach einem von Dr. E. Palmer bei Ciudad
Victoria gesammelten Einzelstck, wobei die Art als never cespitose beschrieben wurde; seit damals scheint die Verwechslung mit Ferocactus echidne zu
datieren, zu dem Britton u. Rose spter den Echinocactus victoriensis stellten.
Die Art wurde als Gruppenpflanze von H. Bravo (und spter von L. Wiggins
und G. Lindsay) im Cuchilla Verde Canyon bei Ciudad Victoria nachgesammelt

Abb. 2593. Ferocactus victoriensis (Rose) Backbg., von Lindsay zu F. echidne als Variett
gestellt. (Foto: Lindsay.)

Ferocactus

2729

und zuerst als Echinocactus rafaelensis bezeichnet, da letzterer als gruppenbildend beschrieben wurde. Lindsay meint, da, wenn beide bereinstimmen,
E. victoriensis der ltere Name ist. Von Ferocactus echidne abweichende Merkmale
sind: zylindrischer werdend, mehr sprossend; Stacheln lnger und brchiger, etwas
grere Samen; bltentragende Areolen oblong; Fruchtschuppen gewimpert
(statt ganzrandig, wie bei F. echidne) (nach Lindsay, l. c.). Lindsay sammelte die
Art 11 km sdwestlich von Ciudad Victoria, an der Strae nach Jaumave, auf
ca. 500 m (Abb. 2593).
K. Schumanns Beschreibung des E. echidna weicht in den Krpermerkmalen
nur sehr geringfgig von der Beschreibung des E. rafaelensis ab, zumal Schumann von E. echidna sagt bildet in der Heimat Gruppen bis zu 20 Kpfen,
Rippen 14, Randst. 78, 1 Mittelst., lnger und strker, bis 3,5 cm lang (die
Lngenangabe will wenig besagen, da diese oft variabel ist); Bl. 3 cm lang.; dagegen sagt J. A. Purpus von E. rafaelensis kugelig, in der Heimat bei lteren
Exemplaren zylindrisch-kugelig, durch Sprossung aus dem Grunde vielkpfige
Klumpen bildend. Purpus spricht aber auch von Drsen in den Areolen des
E. rafaelensis, und darber finde ich weder bei H. Bravo noch bei Lindsay Angaben. Der Vergleich mit der Abb. 221 in H. Bravo. Las Cactac. de Mex., 1937,
zeigt auch die gleichen welligen Rippen bzw. Lngsfurchen. Ich selbst habe vor
der Quebrada Grande in Hidalgo bei dem Ferocactus echidne nicht solche Polster
gesehen, wie sie Purpus abbildet [dazwischen wuchsen einzelne groe Pflanzen,
die n i c h t etwa F. histrix waren (vielleicht Echinocactus vanderaeyi Lem.?)].
Echinocactus rafaelensis J. A. Purp. (MfK, 163. 1912)1)
Ferocactus rafaelensis (J. A. Purp.) Borg, Cacti, 291. 1951) (Abbildung
in MfK., 35. 1913).
Die Originalbeschreibung besagt wenig Unterschiedliches gegenber der
Schumannschen von E. echidna, wie vorstehend gesagt; Bl. war unbekannt;
Rippen bis 20 beobachtet, vor allem Drsen; Mittelst. 1, 46 cm lang;
S. sehr klein, 1 mm lang, etwas schief-eifrmig, glnzend tiefschwarz.
M e x i k o (Minas de San Rafael. S. L. P.).
In C. & S. J. (US.), XXVII:6, 172. 1955, bringt Lindsay unter Fig. 159, rechts
oben, ein Foto des F. echidne v. victoriensis (Rose) Lindsay. Die von ihm gezeigte
Pflanze ist von Purpus Standortsfoto von San Luis Potos (Minas de
San Rafael; Lindsay und Schwarz haben diesen Standort nicht mit Sicherheit
ermitteln knnen) ziemlich abweichend, d. h. auf Lindsays Bild sind die Rippen
um die Areolen weit strker geschwollen als auf Purpus Bild, vor allem sind die
Einzelkrper von F. echidne v. victoriensis auf Lindsays Bild deutlich etwas nach
oben verjngt, die von E. rafaelensis nicht, auch nicht bei F. echidne, wie ihn
H. Bravo l. c. abbildet.
Dieser wesentliche Unterschied auer den sonst von Lindsay genannten
hat mich bewogen, die Art vorderhand als eigene Spezies zu fhren; es besteht
hingegen auch die Mglichkeit, da Echinocactus rafaelensis J. A. Purp. eher
eine Variett von Ferocactus echidne ist als F. victoriensis. Auffallend ist, da
H. Baum in Kkde., 187. 1934, einen ziemlich groen Echinocactus rafaelensis
abbildet, der keinerlei Sprosse zeigt und wenig der Abbildung von Purpus hnelt;
es ist dies der von Viereck unter diesem Namen versandte Echinocactus.
1
)Nach Purpus (MfK., 164. 1912) hnelt die Art dem Echinocactus flavovirens, nach
Purpus Foto (1913) ist sie dichter bestachelt und oben rundlicher als Lindsays Fund von F.
victoriensis.

173*

2730

Ferocactus

Eine endgltige Klrung der hier angefhrten Namen bzw. Arten scheint also
noch auszustehen. Es knnte sein, da Palmer ein gleiches Einzelstck sammelte
und an Rose sandte, wie das von Baum abgebildete. Das wrde auch Roses Bemerkung never cespitose verstndlich erscheinen lassen.
25. Ferocactus viridescens (Torr. & Gray) Br. & R. The Cact., III:140. 1922
Echinocactus viridescens Torr. & Gray, Fl. N. Amer., 1:554. 1840.
Melocactus viridescens Nutt. Echinocactus limitus Eng.
Zuerst kugelig bis etwas gedrckt-rund, im Alter grer-kugelig bis zylindrisch,
bis 45 cm hoch und bis 35 cm , einzeln oder sprossend, tiefgrn, etwas glnzend;
Rippen 1321, leicht gerundet, bis 2 cm hoch, etwas wellig; Areolen nahe stehend, elliptisch, 12 cm lang, oben filzig, unten stacheltragend, Bltenareolen
auerdem mit Glandeln, diese rtlich, spter verlngert und stachelhnlich; St.
anfangs hellrot, dann dunkler und gelb- oder hornfarben werdend; Randst. 920,
spreizend, 12 cm lang; Mittelst. 4, der unterste mehr abgeflacht, bis 3,5 cm
lang; Bl. gelblichgrn, 4 cm lang; Perigonbl. oblong, stumpflich, etwas gespitzt,
gezhnelt am Rande; Schuppen auf dem Ov. rund, dachziegelig stehend; Fr.
1,62 cm lang, rtlich, von angenehmem Geschmack; S. 1,6 mm lang, fast rund,
schwarz, sehr fein lnglich-grubig punktiert. U S A (Kalifornien), M e x i k o (Niederkalifornien, nahe der Grenze und der See bzw. zu Fen der Kstenhgel).
Nach Baxter (California Cactus, 70. 1935) sind die Pflanzen berwiegend
(gedrckt-)kugelig, bis 30 cm und hoch; erst in hohem Alter nehmen sie mehr
zylindrische Form an; die Samen sollen oft schon in der Frucht keimen. Baxter
beschreibt die Perigonbltter als gelb, mit roter Mittelader und ziemlich gro,
im Verhltnis zur Pflanzengre. Die Art heit in Kalifornien San Diego Barrel
Cactus.
26. Ferocactus rectispinus (Eng.) Br. & R. The Cact., III:134. 1922
Echinocactus emoryi rectispinus Eng. in Coulter, Contr. U.S. Nat. Herb.,
3:362. 1896. E. rectispinus Br. & R. (1911).
Kugelig bis zylindrisch, bis 2 m hoch; Randst. 812, die drei oberen strker
und etwas gebogen; Mittelst. 1, 913 cm lang, ziemlich dnn, fast gerade, nie
gehakt, manchmal schwach gebogen; Bl. zitronengelb; Pet. 5 cm lang lanzettlich, spitzig. M e x i k o (Mittel-Niederkalifornien).
Die Stacheln sind fast alle geringelt.
27. Ferocactus histrix (DC.) Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 171. 1955
Echinocactus histrix DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
E. coulteri G. Don E. oxypterus Zucc. E. electracanthus Lem.
E. lancifer Reichb. non Dietr. Echinofossulocactus oxypterus Lawr.
Echinocactus electracanthus v. capuliger Monv. Ferocactus melocactiformis
sensu Br. & R., The Cact., III:138. 1922 (nach Lindsay nicht Echinocactus
melocactiformis DC.).
Lindsay geht bei der Umbenennung des Ferocactus melocactiformis in F. histrix
von folgendem aus: De Candolle beschrieb eine Anzahl neuer Arten nach den
Kopien der Zeichnungen von Mocio & Sess, die er wegen der notwendigen
Rckgabe an Mocio ziemlich rasch hergestellt haben soll. Die Beschreibung von
Echinocactus melocactiformis, die so nach der Kopie gemacht wurde, entbehrt der
Vollstndigkeit bezglich Grenangabe und Stachelzahl, sagt Lindsay (die
Stachelzahl geht ja aber aus der Zeichnung hervor) und fhrt fort: Blte und
Stachelfarbe entsprechen keiner bekannten Art und waren vielleicht ungenau

Ferocactus

2731

kopiert. Die Tafel zeigt eine Pflanze mit der typischen Struktur eines Echinofossulocactus. Andererseits ist die von De Candolle gegebene Beschreibung fr
E. histrix, nach einem von Thomas Coulter erhaltenen Exemplar, klar, was
Form, Rippen und Stacheln anbetrifft. Das Exemplar kam in sterbendem Zustand an, war klein und entbehrte der Blte, so da es diesbezglich wie in Hinsicht auf die Fruchtangabe unvollstndig ist, aber vollstndig genug fr die
Identifizierung bzw. um das Taxon zu reprsentieren, welches wir hier anfhren.
Lindsay bezeichnet danach E. melocactiformis DC. als nomen dubium (Prodr.,
3:462. 1828).
Dem ist nicht ohne weiteres zu folgen. Schon Britton u. Rose zogen den Vergleich mit einem Echinofossulocactus, was die Kopie der Mocio-Tafel anbetrifft.
Aber die Blte zeigt so klar eine dichte, kahle Beschuppung, da es sich nur um
einen Ferocactus handeln kann; bei Ferocactus melocactiformis stehen die Blten
auch weiter um den Scheitel, zuweilen kommen wellige untere Rippenpartien
vor, und die Stachelzahl der Zeichnung ist auch nicht unzutreffend, whrend fr
De Candolles Beschreibung von E. histrix Frucht- und Bltenangaben fehlen;
die hierunter von Lindsay verstandenen Pflanzen haben auch kaum so gebogene
Hauptstacheln, wie sie De Candolle darstellt, sondern sie sind gerade vorstehend (K. Schumann). Man kann also durchaus annehmen, da die Pflanze
Mocios ein Ferocactus war, obwohl er reichlich phantasievoll gezeichnet war;
jedenfalls war es eine ausgesprochene Kugelform, und diese ist fr obige Art
kennzeichnend. Offensichtlich wenn man annehmen will, da E. histrix die
Pflanze ist, die lange als E. electracanthus ging und von Britton u. Rose als
F. melocactiformis angesehen wurde hat De Candolle ein und dieselbe Art
zweimal beschrieben: einmal nur nach der Kopie von Mocios Zeichnung, und
auerdem nach dem besagten lebenden Stck von Th. Coulter. Man kann mithin
geteilter Meinung sein, was richtig ist: Britton u. Roses oder Lindsays Ansicht.
Nachdem der letztere nun aber die Umkombinierung auf Ferocactus histrix vollzogen hat und nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen ist, da Britton u. Roses
Ansicht richtig war, wird besser der von Lindsay eingesetzte Name beibehalten,
obwohl ich der Ansicht bin, da eine Erstbeschreibung, der die Blten- und
Fruchtangaben fehlen, ebenso unsicher ist. In keinem Bild ist brigens deutlich
dargestellt, da die blhfhigen Areolen ber dem Stachelbndel stark verlngert
sind und fast bis zur unten rundlichen Erhhung oder leichten Verdickung
unter der nchstoberen Areole reichen! Man betrachte dazu die farbige Abbildung
einer alten Pflanze, auch um zu sehen, da bei ihr die Hauptstacheln viel gerader
und mehr aufgerichtet stehen als auf der spteren Zeichnung von De Candolle,
die damit ebenfalls als nicht genau bezeichnet werden mu. Die Beschreibung
lautet bei Britton u. Rose: Einzeln, zylindrisch (die von mir gesehenen Pflanzen
sind aber eher spter grokugelig, mit schrgem Scheitel (s. Farbfoto Abb. 2597);
Epidermis als blulich-grn bezeichnet, jedoch mit einem olivgrnen Ton; Rippen
ca. 24 (im Alter werden aber durch Einschiebung viel mehr entwickelt, nach
einem von mir in San Luis Potos gesammelten groen Exemplar, das ca. 70 cm
hoch war); Stacheln bis ca. 12, zum Teil leicht gebogen, manchmal auch nur 7
und stets 1 mittlerer Stachel gerade vorgestreckt, dieser und einige der randstndigen gelb (andere heller und dnner), steif pfriemlich, spter zum Teil mehr
brunlich (Britton u. Rose geben an, da auch 34 undeutlich als mittlere,
stets aber 1 lngerer vorhanden sind); spter ist der Scheitel deutlich eingesenkt
und vllig von seitlich verflochtenen Stacheln ausgefllt bzw. bedeckt, und die
Blten entstehen um diesen Scheitelkrater, nicht in demselben, in groer Zahl von
auen nach innen aufblhend, bis ca. 3,5 cm lang, hellgelb, breittrichterig, die

2732

Ferocactus

unteren Sep. mit rtlicher Mitte; Pet. linear-oblong, spitzlich; N. 6, grn (stets?);
Schuppen oval, spitzlich, etwas gewimpert; Fr. kurz-oblong, ca. 2 cm lang; S.
winzig, braun, 1 mm lang. Die alten Stacheln knnen auch hornfarben sein.
M e x i k o (nach Lindsay in den Staaten Zacatecas, Durango, Jalisco, Guanajuato,
Hidalgo, Puebla und San Luis Potos) (Abb. 25942597).
Nach Britton u. Roses Ansicht gehren hierher die Namen Echinocactus pfersdorffii hort. oder Hildm., sowie der Name Cactus multangularis Mocio & Sess
(1828, non Willd. 1813 non Voigt), ferner Echinocactus hystrichacanthus Lem.
und E. pycnoxyphus Lem., die Weber beide fr Varietten von E. histrix ansah,
ferner Echinocactus electracanthus rufispinus hort. (MfK., 70. 1893). Schelle
(Kakteen, 196. 1926) fhrt noch die unbeschriebenen Namen E. electracanthus
v. centrispinus hort. und v. flavispinus hort. auf.
28. Ferocactus glaucescens (DC.) Br. & R. The Cact., III:137. 1922
Echinocactus glaucescens DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
? E. pfeifferi Zucc. in Pfeiffer, En. Cact., 58. 1837 ? Echinofossulocactus pfeifferi Lawr.
Was heute meist unter F. glaucescens verstanden wird, ist wahrscheinlich
nicht die Pflanze, die Pfeiffer als Echinocactus pfeifferi Zucc. beschrieb

Abb. 2594. Echinocactus melocactiformis DC:, in De Candolles Darstellung in Mm.


Mus. Hist. Nat. Paris, 17:Tafel 10, von Lindsay als zweifelhafte Illustration angesehen
(Tafel von Mocio & Sess in Icones Florae Mexicanae).

Ferocactus

2733

mit dem Hinweis, da E. glaucescens DC. unzureichend beschrieben wurde.


Letzteren beschreibt Pfeiffer: Blaugrn, gedrckt-kugelig (!); Rippen
1113. seitlich zusammengedrckt, stumpflich (!); Areolen oval-oblong, anfangs dichtfilzig; Rippen 1113; St. gelb, 67 randstndige, 1 Mittelst.
M e x i k o . Nach Pfeiffer unterscheidet sich von dieser Art E. pfeifferi durch
1113 scharfkantige Rippen, lnglichkugelige Form, 6 ungefhr gleich lange, steife,
spreizend-aufgerichtete, ziemlich gerade, blagelbliche St., Fu braun, quergestreift: s e l t e n 1 Mittelst., gleich lang. M e x i k o (in Felsen bei Tolimn).

Abb. 2595. Ferocactus histrix (DC.) Linds. Tafel von De Candolle, die der Beschreibung
des Echinocactus histrix DC. zugrunde lag, von Lindsay als die zuverlssigere Abbildung
angesehen als die der Abb. 2594, die Britton u. Rose ihrem Ferocactus melocactiformis
zugrunde legten.

Abb. 2596. Handelspflanze unter dem Namen Echinocactus rafaelensis J. A. Purp., ganz
De Candolles Zeichnung von E. histrix hnelnd (vergl. Abb. 2595).

2734

Ferocactus

Abb. 2597. Ferocactus histrix (DC.) Linds. Alte Pflanze (oben) und Blick in den mit
Knospen und Blten besetzten Scheitel (unten).

Ferocactus

2735

Ferocactus glaucescens v. pfeifferi (Zucc.) Borg (Cacti, 293. 1951), mit den
Merkmalen: Mehr graugrn, weniger reifiggrn, oder stumpfgrn; St. meist
honigfarben, in grau bergehend, ist also eine rein willkrliche Charakterisierung,
die gar nicht der Originalbeschreibung entspricht.
Britton u. Rose haben den Pfeifferschen Typstandort auf F. glaucescens
bertragen und fgen hinzu: Blten 2 cm lang und im Hochstand wohl breiter;
Sep. oval-spitzlich, rckwrts etwas brunlich, Rand gewimpert; Pet. oblong,
nur spitzlich, etwas gezhnelt; N. schlank, krem; Schuppen auf Ov. brunlich,
oval, spitzlich, gewimpert, dachziegelig stehend. s t l i c h e s M i t t e l m e x i k o.
Ich belasse es hier bei der Fassung Britton u. Roses, da ich, wie gesagt, bezweifle. da Echinocactus pfeifferi dasselbe war wie E. glaucescens: das ergibt
sich auch daraus, da Dr. I. Meyran in Cactac. y Suc. Mex., 1:2, 35. 1955,
einen Ferocactus sp. aus der Barranca de Tolimn erwhnt: Eine dem F. echidne
hnliche Art. Er ist ausgesprochen lnglich, hnlich dem Ferocactus sp. aus der
Gegend von Metztitln, der noch nicht beschrieben zu sein scheint, mit 6 goldgelben Randstacheln, Krper blaugraugrn, Blten gelb (H. S. Mejorada, l. c.,
1:1, 12. 1955, in seinem Bericht ber 10 Jahre Erkundung der Cactaceae-Flora
an der Strae Pachuca-Metztitln).
Es liegt also die Vermutung nahe, da E. pfeifferi eine der letzteren Pflanzen
war, da Pfeiffer rarissime centrali 1 aequali... prope Toliman in rupestribus
angibt! Weitere Nachforschungen zur Klarstellung dieser Frage sind notwendig.
Wahrscheinlich sind also die Pflanzen von Tolimn der richtige F. pfeifferi
sowie v i e l l e i c h t auch die wohl unbeschriebene Art von Metztitln, oder dies
ist eine Form des ersteren. Sowohl fr E. pfeifferi wie die Spezies von Metztitln
werden auch nur 6 Randstacheln, ohne Mittelstachel, angegeben.
Insofern wre es also richtig, die in den Sammlungen vertretenen, im Alter
mehr lnglich-k u g e l i g e n Pflanzen, selten sprossend (unten), mit stets einem
Mittelstachel und hufig auch etwas mehr Stacheln als 6, Krper bereiftgrn bzw.
blaugraugrn, als Ferocactus glaucescens anzusehen. Diese Pflanze zeigt das Farbbild Abb. 2598.
Es ist verwunderlich, da der Formenkreis dieser mexikanischen Artengruppe
noch nicht vllig geklrt ist. Ferocactus glaucescens kommt nach Mejorada bei
Venados (Hidalgo) vor.
29. Ferocactus echidne (DC.) Br. & R. The Cact., III:136. 1922.
Echinocactus echidne DC., Mm. Cact., 19. 1834. ? E. vanderaeyi Lem.
E. dolichacanthus Lem. ? Echinofossulocactus vanderaeyi Lawr. E. vanderaeyi
ignotus-longispinus Lawr. E. echidne Lawr. Echinocactus
gilvus Dietr. E. echidne gilvus SD.
Gedrckt-kugelig (anfangs), nach Schumann spter sprossend (?), nach Britton
u. Rose bis 12,5 cm hoch und 18 cm , grn; Rippen 13, scharfkantig, unten
breit; Areolen entfernt, anfangs wollfilzig, oval; Randst. steif, ca. 7, ungefhr
2 cm lang, gelb; Mittelst. 1, vorgestreckt, 3 cm oder mehr lang; Bl. zitronengelb;
Perigonbl. linear-oblong, spitzlich, manchmal oben gezhnelt; N. ca. 10, verlngert, spreizend oder zurckgebogen; Schuppen auf dem Ov. oval, fein gespitzt;
Staubf., Gr. und N. nach Schumann gelb: die Honigkammer am Griffelansatz
mit chromgelbem Fleck; Bl. breittrichterig; Fr.? M e x i k o (Hidalgo, bei
Zacultepn, Jicuico, vor der Quebrada Grande am Wege nach Metztitln usw.).
Schumann sagt, die Art sprosse drben reichlich (bis 20 Kpfe); davon sagt
H. Bravo nichts. Ich sah vor der Quebrada Grande mitten zwischen den F. echidne

2736

Ferocactus

Abb. 2598. Ferocactus glaucescens (DC.) Br. & R.

Ferocactus

2737

einzelne grere Stcke (Abb. 2599), die F. histrix hneln1), aber schlanker, wenn
auch dick sind, einzeln. Ich habe diese Pflanzen nicht klren knnen (Echinocactus vanderaeyi Lem.?). Auffallend ist, da E. vanderaeyi mit Echinocactus ingens
verglichen wird, aber ohne Wollscheitel (K. Schumann). H. Bravo bildet ein
junges Stck des Ferocactus echidne, breitrund, in Las Cactac. de Mex., 431. 1937,
Fig. 221, ab. Auch der Formenkreis dieser Art scheint noch nicht vllig geklrt
zu sein, denn Echinocactus echidne gilvus SD. wird mit rotem Mittelstreifen an
Pet. und Sep. beschrieben. Schelle fhrt einen E. echidne Pfersdorffii hort. an.
von schwcherem, schlankerem Wuchs (s. unter F. histrix: dort nennen Britton
u. Rose diesen Namen). Nach Schelle war Echinocactus vanderaeyi kugelig,
graugrn, die Randst. brunlich, ebenso der 1 Mittelst., die Rippen in lnglichdicke Hcker zerlegt (!).
Die Bltenknospen sollen oft nicht zur Entfaltung kommen, wenigstens nicht
in europischen Sammlungen (Berger).
Als Name fhren Britton u. Rose hier den unbeschriebenen Echinocactus
dolichocentrus SD. auf. Schumann und Schelle schrieben echidna; letzterer
verzeichnet noch den Namen E. echidna pfersdorffii hort.

Abb. 2599. Ferocactus echidne (DC.) Br. & R.? Ungewhnlich groes, dickzylindrisches
Exemplar, von mir vor der Barranca Grande zwischen Atotonilco und der Barranca aufgenommen (Echus. vanderaeyi Lem.?). Es handelt sich nicht um Ferocactus histrix, der
in solcher Gre einen breiten Schopf bilden wrde (s. zum Vergleich Abb. 2597 unten).
1
) De Candolle sah E. echidne zuerst als eine var. vom E. histrix an, der viel grer
wird; es scheint also so, als wenn Lemaire mit Recht eine hnliche grere Pflanze E. vanderaeyi benannte

2738

Ferocactus

30. Ferocactus pottsii (SD.) Backbg. n. comb.


Echinocactus pottsii SD., Allg. Gartenztg., 18:395. 1850 non E. bicolor
pottsii SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 173. 1850. Non Thelocactus pottsii
sensu Br. & R. (s. unter Thelocactus heterochromus (Web.) Backbg.).
Obwohl bereits K. Schumann vor einer Verwechslung des Echinocactus pottsii
mit E. bicolor v. pottsii SD. warnte, wurden beide von Britton u. Rose zusammengezogen und dazu noch E. heterochromus Web. gestellt. Bezglich E. bicolor pottsii SD. gibt Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 173. 1850) an, da Pfeiffers Diagnose (in Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 25. 1848, von E. bicolor Gal.) mehr
Salm-Dycks Variett als der von ihm als Typus der Art angesehenen Pflanze
hnele. Demnach wre also E. bicolor pottsii SD. der eigentliche E. bicolor
Gal. und was Salm-Dyck als Typus der Art beschreibt eine Variett
des E. bicolor, da letzterer nur die l. c. bei Pfeiffer beschriebene Spezies sein
kann (s. auch unter Thelocactus bicolor). Was Britton u. Rose als Thelocactus
pottsii beschreiben, ist Thelocactus heterochromus (Web.) Backbg. Dies hat bereits
Tiegel in Kkde., 114115. 1933, eingehend dargelegt.
Echinocactus pottsii SD. ist dagegen ein Ferocactus. Schumann hat ihn in
Gesamtbschrbg., 327328. 1898, beschrieben und treffend abgebildet; die Bltenangabe stammt von Weber. Britton u. Rose war diese Pflanze nicht bekannt,
wie sie sagen, bzw. konnten sie Schumanns Abbildung nicht identifizieren. In
europischen Kollektionen wird die Art aber noch des fteren angetroffen, und
sowohl im Jardin Botanique Les Cdres wie in meiner ehemaligen Sammlung,
jetzt in Monako, befindet sich je ein Exemplar. Allein schon die Gre der Pflanzen und die Tatsache, da sie bisher nach Webers Bltenbeobachtung
anscheinend nirgends mehr blhten, beweist, da nur grere Pflanzen in der
Heimat blhen, also auch deshalb keine Thelocactus-Art sein knnen.
Beschreibung nach Schumann:
Kugelig, ins Eifrmige (spter gestreckt), oben gerundet, am Scheitel
mit gelblich-grauem Wollfilz; Rippen
1213, gerade verlaufend, oben scharfe, unten flache Lngsfurchen; Rippenkante in spitzlich zulaufende Hcker
gegliedert; Areolen 34,5 cm entfernt,
rund bis elliptisch, 7 bis 9 mm lang,
mit anfangs reichlicherem gelblichem
Wollfilz; Randst. meist 6, horizontal
strahlend oder wenig aufrecht, der
oberste der krzeste, bisweilen kaum
1 cm lang, die brigen bis 2 cm lang,
alle steif, pfriemlich, gerade oder
wenig gekrmmt, zusammengedrckt, geringelt, schwefelgelb; Mittelst. 1, strker und bis 3 cm lang,
stielrund; alle St. bald vergrauend
und bestoen; Bl. nach Weber strohgelb und im Innern rot; Ov. grn, beAbb. 2600. Ferocactus pottsii (SD.) Backbg., schuppt, kahl. Mexiko (Chihuaeine oft miverstandene Art.
hua, nach Potts). (Abb. 2600).

Ferocactus

2739

In MfK., 85. 1914, hat R. Meyer weitere Ausfhrungen gemacht und hinzugefgt: Randst. bis 7, der oberste auch so lang wie die brigen, Lnge aller
variabel, Frbung anfangs rtlich, erst spter ins Gelbliche, Mittelst. zuerst purpurn, dann hellrot; Pflanzenkrper glnzend grau-grn; auch die Mittelst. geringelt,
spter strohgelb, sehr steif. Nach meinen Beobachtungen laufen die Rippen
bzw. Hcker manchmal etwas rtlich an. Die Pflanzenfrbung ist einzigartig, und
die Stcke sind leicht als solche zu erkennen. In MfK., 52. 1920. hat schon
C. Schick eine gute Abbildung dieser Art gebracht
Was Marshall in Saguaroland Bulletin Nov., 103. 1953, als Thelocactus pottsii
(SD.) Br. & R. abbildet, ist nicht diese Art, sondern, wie Marshall selbst sagt,
eine dem Thelocactus bicolor hnelnde Pflanze, d. h. eine seiner Varietten: Theloc.
bicolor v. pottsii (SD.) Backbg. n. comb.
31. Ferocactus schwarzii Linds. C. & S. J. (US.), XXVII:3, 7071. 1955
Stets einzeln, kugelig bis breitelliptisch, bis 80 cm hoch und 50 cm ; Rippen
1319, scharfkantig, senkrecht verlaufend. 35,5 cm hoch, blagrn, nicht
hckrig; Areolen elliptisch bis fast eifrmig. 0,51,2 cm entfernt und bis 2,2 cm
lang, anfangs mit abfallendem hellbrunlichem Wollfilz, dieser den Scheitel fllend und ber die ersten Areolen reichend, so da diese wie zusammenflieend
wirken, wodurch sich die Art deutlich von anderen hnlichen unterscheidet (z. B.
F. alamosanus)); St. zuerst gelb, dann mehr hornfarben, nur sehr schwach gebogen, fast gerade, ganz schwach geringelt, im Querschnitt plankonvex bis stielrund, 1,55,5 cm lang, unten bis 2 nun breit, nicht in rand- und mittelstndige St.
geschieden, an jungen Pflanzen meist nur 4, aber auch 35, ausgewachsene
Exemplare meist nur mit 13 St. in jeder Areole, wenn nur 2, einer aufwrts und
einer abwrts, leicht gebogen; Bltenareolen mit meist 2 unregelmig gestellten
Glandeln, diese bla-orange, spter schwach warzig geformt; Bl. anscheinend aus
den jngsten Areolen des Vorjahrwuchses, um den Scheitel, 5 cm lang, 4 cm breit;
Schuppen rot, mit gelbem Rand, gewimpert, nach oben zu in schwach gewimperte gelbe Schuppen mit rotem Mittelstreifen bergehend; Staubf. und
Staubb. gelb: Gr. gelb; N. 1220. hellgelb; Fr., wenn auftrocknend. 1,5 cm lang,
1,2 cm , mit zurckgebogenen schildfrmigen Schuppen, diese gelb, die Fr. selbst

Abb. 2601. Ferocactus schwarzii Linds.

2740

Ferocactus

rtlich, ganze Lnge mit vertrockneter Hlle ca. 3 cm, die Fr. unten nicht ffnend;
S. schwarz, fein genetzt, 1,5 mm lang, 1 mm dick, von vertrockneter ser
Pulpa umgeben. M e x i k o (N-Sinaloa, in den Barrancas zwischen El Rancho
del Padre und dem Rio Sinaloa). (Abb. 2601.)
Durch die eigenartig zurck- bis abwrts gebogenen Fruchtschuppen und das
Nichtffnen der Frucht ziemlich von anderen Arten abweichend. Lindsay sagt
noch: dem F. echidne verwandt, aber dieser neigt dazu zu sprossen, wird jedoch
nie so gro wie F. schwarzii, hat auch mehr St. und dnnere Rippen.
Ferocactus alamosanus Br. & R. The Cact., III:137. 1922
Echinocactus alamosanus Br. & R., Contr. U.S. Nat. Herb., 16:239. 1913.
Meist einzeln, manchmal in Gruppen, oben etwas abgeflacht, grn, bis ca. 30 cm ,
25 cm hoch Rippen ca. 20, schmal; St. alle gelb; Randst. meist 8, 34 cm lang,
spreizend; Mittelst. 1. vorgestreckt oder aufgerichtet, seitlich etwas abgeflacht,
etwas lnger als die randstndigen St.,
bis 6 cm lang, meist deutlich gerade
abstehend; Knospen mit ovalen, gewimperten Schuppen, diese brunlich,
der Rand ausgenommen; Fr. unbekannt. M e x i k o (S-Sonora, AlamosGebirge). (Abb. 2602.)
Beschreibung Britton u. Roses.
Blten noch heute unbekannt, da die
Pflanze sehr langsam wchst; ein Exemplar im Huntington Bot. Garden ist
in 20 Jahren nur um 5 cm breiter geworden und hat nicht geblht. Lindsay sagt [C.&S. J. (US.), XIV:10
11. 1942), da er die Art nie im AlamosGebirge sammeln konnte; er meint,
alle in den Sammlungen anzutreffenden seien wohl v. platygonus. Er sagt
ferner, er habe Typus der Art und
Variett zusammen angetroffen bei
Guirocoba, den Typus der Art in hAbb. 2602. Ferocactus alamosanus Br. & R., herer Lage, die var. platygonus in tieferer; diese wurde auch in Chihuaschmalrippiger Typus der Art.
hua gefunden (Cerro Colorado und
Metate), d. h. Pflanzen, die wahrscheinlich v. platygonus waren (Lindsay).
Britton u. Rose geben an, I. M. Johnson habe eine dem F. alamosanus
closely related species nahe San Carlos Bay (Sonora) gesammelt, mit zitronengelben Blten, 23 Rippen, 60 cm hoch. Lindsay gibt an, da er mit Dr. Craig
diesen Standort aufsuchte und dort nur Ferocactus covillei sah, also F. emoryi,
dessen Blten als sowohl rot wie gelb beschrieben wurden, und der auch in Sonora
vorkommt.
32a. v. platygonus Linds. C. & S. J. (US.), XIV:1011, 139. 1942
Einzeln, kugelig oder kurz-zylindrisch, bis 1 m hoch, bis 40 cm ; Rippen ca. 13,
zuweilen mehr, bis ca. 20, bis 34 cm hoch und breit; St. bernsteinfarben, mit spter
roter Basis, spter grau; Randst. meist 8, 2,54,5 cm lang, leicht seitlich abgeflacht; Mittelst. 1, bis 7,5 cm lang, leicht aufwrts gebogen; Bl. trichterig, bis
32.

Ferocactus

2741

4,5 cm lang und 3,5 cm breit; Sep. ca. 20, 1 cm lang, 6 mm breit, spatelig, hell
grngelb, Rand gewimpert; Pet. zahlreicher, bis 3 cm lang, hell grngelb, spatelig,
Rand gesgt; Staubf. gelb, ebenso Staubb. und Gr.; N. ca. 12; Fr. ovoid, unten
ffnend, 4 cm lang, 3 cm , gelb, mit breiten Schuppen; S. tief dunkelbraun bis
schwarz, unregelmig, glatt, 3 mm lang, 2 mm breit. M e x i k o (Sonora, Alamos, bei Guirocoba Ranch, auf ca. 1200 m, bzw. SW-Chihuahua, Westhnge der
Sierra Tarahumare). (Abb. 26032604).
Es soll auch den Namen Ferocactus platygonus (Linds.) geben; ihn als eigene
Art anzusehen, erscheint angesichts der stark unterschiedlichen Wuchshhe verstndlich.

Abb. 2603. Ferocactus alamosanus Br. & R., bergangsform zur Variett v. platygonus
Linds.?

33. Ferocactus macrodiscus (Mart.) Br. & R. The Cact., III:139. 1922
Echinocactus macrodiscus Mart., Nov. Act. Nat. Cur., 16:331. 1832.
E. macrodiscus laevior Monv. E. macrodiscus decolor Monv. E. macrodiscus multiflorus R. Mey., MfK., 150. 1914.
Niedergedrckt-kugelig, zuweilen kurz-zylindrisch, bis 45 cm , hellgrn;
Scheitel etwas eingesenkt; Rippen 1621, scharfkantig, um die 1,53 cm entfernten Areolen etwas eingesenkt; Areolen hellgelb-filzig, bis 1 cm lang; St. gelb,
rotgelb oder blutrot; Randst. 68, manchmal etwas zurckgebogen, zusammengedrckt, bis 2 cm lang; Mittelst. 4, krftiger, strker zusammengedrckt, der
unterste bis 3,5 cm lang, abwrts gebogen; Bl. 5 cm lang, trichterig; Schuppen
spitz, dachziegelig deckend; Pet. lineallnglich, wenig lnger als die obersten
Schuppen, dunkelrot bis purpurn bzw. karmin mit dunklerem Mittelstreifen, fein
gefranst, spitz zulaufend; Ov. schmutzigrot, mit dreiseitigen, dunkel grnroten
Schuppen, die Schuppen der kurzen Rhre grn- bis karminrot; Staubbl. kaum
die Mitte der Bltenhlle erreichend. M e x i k o (San Luis Potos, Quertaro,
Puebla, Oaxaca).
Diese Pflanze wird fr die Herstellung von Sigkeiten besonders geschtzt
(Bisnaga de Dulce).
Whrend Berger von ihm nicht anerkannte Varietten einklammert, ist dies
bei der folgenden nicht der Fall, so da es wohl heien mu:

2742

Ferocactus

v. multiflorus (E. Mey.) Berg.,


Kakteen, 240. 1929: Im Gegensatz zum schwer blhenden
Typus der Art leicht er und ziemlich reich blhend, mit fahlgelben Stacheln (E. macrodiscus
v. multiflorus R. Mey., MfK.,
24:150. 1914). Die Stacheln
sind anfangs nur an der Basis
purpurn, bald fahlgelb und spter anliegend; Bltenlnge 3
4 cm und ebenso breit; Sep. oblong, weirandig, mit purpurnem Mittelstreifen; Pet. dreireihig, mattrosa, mit scharf abgegrenztem purpurnem Mittelstreifen; Staubf. matt gelbgrn: N. mattrosa; Bltendauer
56 Tage. Die St. sollen schwcher als beim Typus der Art sein.
Frher blhend und vielleicht
eine gute Variett, da auch die
Bltenfarbe abweicht. Nach
R. Meyer strker unterschieden
als Echinocactus macrodiscus
decolor Monv., mit gelben St.
Echinocactus campylacanthus
Abb. 2604. Ferocactus alamosanus v. platygonus
Scheidw. stellt Schumann hierLinds. in Blte. (Foto: Lindsay.)
her; Britton u. Rose meinen, er
gehre zu Echinopsis leucantha.
Ferocactus sp., in H. Sanchez Mejorada, Cactac. y Suc. Mex., 1:1, 9. 1955
In einem Bericht ber 10 Jahre Erkundung der Kakteenflora an der Strae
PachucaMetztitln wird eine noch unbeschriebene Art erwhnt: Kugelig,
sprossend, an der Basis verjngt; Scheitel eingesenkt; Krper bereift blulichgrn; Areolen elliptisch; 6 gelbe Randst.; Mittelst. fehlend, die brigen 68 cm
lang; Bl. gelb. M e x i k o (Hidalgo, Quebrada de Venados, einige Kilometer
von Metztitln).
Nach der Beschreibung 6 gelbe Rand-, aber ohne Mittelst. handelt es sich
hier aller Wahrscheinlichkeit nach um den richtigen Echinocactus pfeifferi (s. auch
unter Ferocactus glaucescens), und so mu obige Art dann Ferocactus pfeifferi
(Zucc.) heien. Bei ihm gibt Pfeiffer ja meist fehlende Mittelst. an. Es
ist dazu noch zu prfen, ob sich die Pflanzen von denen aus der Barranca
de Toliman wesentlich unterscheiden.
Ferocactus glaucescens wird von Mejorada besonders aufgefhrt als aus der
Umgebung von Venados.
Eine mir nicht bekannte Art, die aber lt. C. & S. J. (US.), IV:9, 351. 1933, zu
Ferocactus gehren soll, ist:
Echinocactus hertrichii Weinbg., Typstandort unbekannt.
Verbreitung: Tortilla und Gila Mountains, USA (Arizona). Der Name
stammt aus Desert Magazine, Aug., 40. 1929.

Hamatocactus

2743

Beschreibung s. am Ende von Thelocactus, da Borg die Art unter dieser


Gattung fhrte.
Ferocactus hystrichacanthus ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
Bei Schwarz finden sich noch die Katalognamen Ferocactus guirocobensis und
F. rhodanthus fr mir nicht nher bekannte Pflanzen.
184. HAMATOCACTUS Br. & R.
The Cact., III:104. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Ancistrocactus K. Sch., pro parte
bei Britton u. Rose auch Ferocactus Br. & R. pro parte]1)
Britton u. Rose trennten Hamatocactus vor allem nach dem Merkmal einer
(im Vergleich zu Ferocactus) schlankeren Rhre mit weniger Schuppen ab; alle
brigen unterscheidenden Merkmale sind von geringerer Bedeutung: Blte trichterig, mit breitem Saum; Schuppen auf Ovarium klein, vergnglich (nach dem
Gattungsschlssel: gewimpert); die Frucht des Typus der Gattung ist klein,
kugelig, rot, basal ffnend (s. hierzu auch unter H. hamatacanthus).
Betrachtet man Engelmanns Darstellung der Blte von Echinocactus longehamatus in Cact. of the Bound., T. 22. 1858, mit der schlanktrichterigen, entfernt
beschuppten Rhre, bzw. vergleicht man damit die Bltendarstellung von Hamatocactus setispinus in Britton u. Rose, The Cact., II. 1922, Fig. 111, so versteht
man, da Berger bereits in Kakteen, 242. 1929, auch Echinocactus hamatacanthus
Mhlpfrdt. hierherstellte; Knuth sprach die entsprechende endgltige Kombination 1935 aus (nicht Borg, wie Marshall angibt).
Die Arten der Gattung sind auerordentlich variabel, und ber die Berechtigung
der abgetrennten Varietten gehen die Meinungen auseinander. Britton u. Rose
erkannten keine Variett an, Schumann trennte insgesamt acht ab; ich glaubte,
nur die im Schlssel bzw. den Beschreibungen angegebenen gesondert auffhren
zu knnen, vor allem nach der Verschiedenheit der Krperform, bei dem Typus
des Genus auch nach der Verschiedenheit der Stachelfarbe, zusammen mit deren
Lnge.
In Kakt. u. a. Sukk., 2:1. 1951, hat Buxbaum Hamatocactus hamatacanthus
wieder zu Ferocactus gestellt und zu Hamatocactus mein Genus Glandulicactus
einbezogen, obwohl Britton u. Rose ausdrcklich von dessen Typus sagen:
better to segregate it as a generic type und als Begrndung angeben tubercles
grooved... flower borne at the opposite end of the groove. Bei Glandulicactus
hneln die Blten auch mehr denen eines Ferocactus als bei Hamatocactus hamatacanthus.
Wie verschieden die Autorenansichten sind, beweist, da J. P. Hester (Des.
Pl. Life, Dez. 189192. 1941) auf Grund seiner Samenuntersuchungen zu dem
Ergebnis kommt, Hamatocactus msse eine Untergattung von Thelocactus sein,
whrend Glandulicactus zu Recht ein eigenes Genus darstellt.
Buxbaums Bltenzeichnung weicht von der Engelmanns ab (die Form ist
also offenbar verschieden!); er spricht von plumperer Form, was unwesentlich
ist: er verweist auf Areolenhaare zwischen den Perigonblttern und zwischen
diesen und den Staubfden, eine gewi interessante Feststellung. Haarbildung
ist aber in Blten neuerdings des fteren festgestellt, und zwar verschiedener Art
(z. B. bei Loxanthocereus, Submatucana, Neobinghamia), sie kann bei den einzelnen
Gattungen vorhanden oder stark reduziert sein, auch fehlen; genauere Unter1

174

) Nur ein Name war: Brittonia Hought. ex Armstrong.


B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2744

Hamatocactus

suchungen stehen noch aus. Fr die Gattungszugehrigkeit scheinen sie ohne


entscheidende Bedeutung zu sein, soviel man bisher sagen kann. Vergleiche mit
Ferocactus-Blten bzw. deren Form sind auch bedeutungslos, da es innerhalb
von Ferocactus ziemlich unterschiedliche Formen gibt (F. wislizenii und F. acanthodes lecontei). Abwegig sind ferner folgende Argumente: Buxbaum meint, die
Gre des H. hamatacanthus von bis zu 60 cm verweise ihn zu Ferocactus: bei
Echinocactus sind die Grenunterschiede noch viel strker (E. ingens und E. horizonthalonius); weiter glaubt Buxbaum, in der Weichfleischigkeit von Glandulicactus das Merkmal einer Zugehrigkeit zu Hamatocactus zu sehen, aber bei
Lobivia gibt es betrchtliche Unterschiede solcher Art, so da dies kein Kennzeichen von entscheidender Bedeutung sein kann; und schlielich wird gesagt:
Die flachen biegsamen Mittelstacheln von Etus. hamatacanthus v. crassispinus sind
habituell einer Ferocactus-Bestachelung nher als der von Hamatocactus. Dabei
ist bersehen, da es ja bei Ferocactus auch pfriemliche Stacheln gibt. Da im
brigen die Bewertung der Embryoform noch ungeklrt bzw. necessarily speculative ist, hat Martin in seiner Arbeit ber Internal Morphology of Seeds (The
Amer. Midi. Nat., 36:3 T. 23. 1946) festgestellt, und die Frage der Nektardornen
kann bergangen werden, da solche z. B. bei Ferocactus vorhanden sein knnen
oder nicht.
Dem steht gegenber: Beide hier zu Hamatocactus gestellten Arten besiedeln
fast den gleichen geographischen Raum, beide hneln einander so sehr im Gesamthabitus, da frhere Autoren sie sogar in Varietten durcheinander kombinierten1); bei beiden sind lange und elastische Hakenstacheln vorhanden und
die Variationsbreite ist gleich gro, bei beiden finden sich schlankere Rhren,
eine entferntere Beschuppung (als bei Ferocactus) und eine breitere gelbe Hlle
mit berwiegend roter Mitte. Wenn Buxbaum trotzdem eine ihrer Arten zu
Ferocactus stellt, zu Hamatocactus aber entgegen der Feststellung Britton
u. Roses die zwei gleich charakterisierten Glandulicactus-Arten, so hat man den
Eindruck, da die Buxbaumsche Argumentation noch nicht hinreichend durchprft sein kann. Auch die Frage der Samenbeurteilung ist noch umstritten bzw.
nicht gengend geklrt. Nach alledem sehe ich im Rahmen der praktischen Aufgaben dieses Handbuches keine Veranlassung, von der Auffassung anderer bisheriger Autoren abzugehen.
Die Arten der Gattung sind wchsig und schon als kleine Exemplare blhwillig
(insofern unterscheiden sich jedenfalls beide von Ferocactus); besonders H. setispinus hat sich als eine gute Handelspflanze erwiesen, die eine schnelle Nachzucht aus Samen gestattet. Bei H. hamatacanthus soll es auch Formen mit reingelben Blten, d. h. ohne rote Mitte, geben.
Ty p u s : Echinocactus setispinus Eng. Typstandort: am Colorado River,
Texas.
Vo r k o m m e n : USA (Texas, Neumexiko) bis N-Mexiko.
Schlssel der Arten:

Mittelstacheln hakig
Krper weichfleischig
1
)Engelmann (Cact. of the Bound., 21. 1858) sagt berdies von dem Echinocactus sinuatus Dietr., den die meisten Autoren bergehen: Er ist mit E. setispinus und besonders auch
E. longehamatus so nahe verwandt, da Dr. Poselger meint, der letztere verbinde die beiden
ersteren. Ich wiederhole diesen auch unter der Artbeschreibung wiedergegebenen Hinweis
Engelmanns, um auch hier erkennen zu lassen, wie anfechtbar Buxbaums Rckgliederung
von H. hamatacanthus zu Ferocactus ist, vor allem, wenn er sich nicht mit E. sinuatus auseinandersetzt.

Hamatocactus

2745

Blten ziemlich schlankrhrig


Krper grer werdend, bis 60 cm lang
und bis ca. 15 cm
Pflanzen dunkelgrn
Hcker mig stark ausgeprgt
Bestachelung lockerer bzw. offener
Mittelstacheln 13 (4). . 1: H. hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth
Hcker strker ausgeprgt
Bestachelung dichter
Mittelstacheln zahlreicher. .
1a: v. davisii (Hought.) Marsh.
Krper kleiner, bis ca. 15 cm hoch und
(8) 1012 cm
Pflanzen frischgrn
Krper mehr kugelig
Mittelstacheln braun. . . . 2: H. setispinus (Eng.) Br. & R.
Krper zylindrisch
Mittelstacheln braun, mig
lang. . . . . . . . .
2a: v. cachetianus (Monv.) Knuth
Mittelstacheln gelb, sehr lang.
2b: v. orcuttii (K. Sch.) Borg

Hamatocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth Backeberg &


Knuth, Kaktus-ABC, 353. 1935
Echinocactus hamatocanthus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 14:371. 1846
(die erste Schreibweise war hamatocanthus; hier wird aber die spter allgemein gebruchliche Schreibweise hamatacanthus beibehalten, wie sie
auch bei Britton u. Rose lautet). E. flexispinus Eng. non SD.
E. longihamatus Gal. in Pfeiffer (Engelmann schrieb: longehamatus) ?
E. sinuatus Dietr. ? E. setispinus sinuatus Pos. E. setispinus robustus
Pos. E. setispinus longihamatus Pos. E. longihamatus hamatacanthus Lab.
E. treculianus Lab. E. longihamatus gracilispinus Eng. E. longihamatus crassispinus Eng. E. longihamatus brevispinus Eng. E. flavispinus Meinsh. E. haematochroanthus Hemsl. E. hamatacanthus longihamatus
Coult. E. hamatacanthus brevispinus Coult. ? E. longihamatus sinuatus Web. Ferocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Br. & R.,
The Cact., III:144. 1922. F. hamatacanthus v. crassispinus (Eng.) Buxb.,
Kakt. u. a. Sukk., 2:1. 1951.
Kugelig, vorwiegend einzeln bzw. wohl nur bei Verletzung mehrkpfig, spter
gestreckt und bis 60 cm hoch; Rippen meist 13, gerade oder etwas schief, zusammengedrckt, stumpf, mit tiefen Lngsfurchen, durch seitliche sanfte Vertiefungen und um die Areolen vorspringende Kante hckrig, bis 5 cm hoch:
Areolen 23 cm entfernt, anfangs rund, bis 7 mm , mit kurzer Verlngerung
ber das Stachelbndel hinaus, spter verlngert, darin Nektardornen; Randst. 8
bis 12, horizontal abstehend oder aufrecht, abgeflacht oder die kleineren rund,
17 cm lang, die lngsten manchmal etwas geringelt; Mittelst. meist 13 oder
bis 4, die oberen gerade, rund, spitz und stechend, der unterste lngste bis
ca. 12 cm lang, gekantet bis abgeflacht, hakig, gerade vorgestreckt oder auch
nach oben gerichtet; alle St. oft anfangs rot oder gefleckt, spter hornfarben,
zuletzt grau; Bl. hinter den Nektardornen entstehend, 5,57 cm lang; Ov. kreiselig, locker beschuppt, Schuppen stumpf und mit gefranstem Rand, rtlichgrn;
174*

2746

Hamatocactus

Rhre hnlich beschuppt, die Schuppen nach oben vergrernd; Bltenhlle


breiter-trichterig, nach Buxbaum mit Haaren zwischen den Perigonblattbasen
und denen der obersten Staubfden; Sep. spatelig bis spitzlich, brunlichgrn;
Pet. gelb, zum Teil unten rot, verschieden geformt, lockerer oder dichter, teils zugespitzt, teils oben breiter und gezhnelt, auch stachelspitzig, am Rcken rtlich
berlaufen, innen glnzend; Staubf. gelb; Gr. gelb; N. 1518, abstehend; Fr.
ellipsoidisch, beschuppt, grn, bis 5 cm lang; S. bis 1,5 mm lang, umgekehrteifrmig, grubig punktiert. U S A (S-Texas und S-Neumexiko), N-M e x i k o
(Abb. 26052606).
Der lteste Name war, nach Schumann, Echinocactus longihamatus Gal., in
Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 28. 1845, aber ohne Beschreibung.
Sehr variabel. Britton u. Rose erkennen daher keine Varietten an. Die von
ihnen in The Cact., III:144. 1922, abgebildete Blte mit lanzettlichen Perigonblttern und ohne rote Mitte weicht aber stark von der der Bergerschen Abbildung (in Kakteen, 243. 1929) ab; darauf ist meines Wissens noch nicht hingewiesen worden; es scheint sich bei Fig. 152, l. c., von Britton u. Rose um
Echinocactus sinuatus Dietr. zu handeln (s. unten).
Schumann hat bei E. longihamatus abgetrennt: E. longihamatus v. sinuatus
Web., mit kleinerem Krper, dnnere Stacheln; v. brevispinus Eng., Stacheln
zierlich, die weniger gekanteten mittleren kaum die Randstacheln berragend;

Abb. 2605. Hamatocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth in der Darstellung Engelmanns (Cact. Bound., Tafel 21) als Echinocactus longehamatus. Man beachte die lngliche
Rhre (bzw. Ovarium); die Lnge derselben ist demnach variabel.

Hamatocactus

2747

v. crassispinus Eng., Stacheln sehr stark, viele geringelt, Mittelstacheln 4, der


unterste meist geschlngelt. Buxbaum (Kakt. u. a. Sukk., 2:1, 5. 1951) bildet
einen Ferocactus hamatacanthus v. crassispinus (Eng.) Buxb. ab, mit breiten, gewundenen Mittelstacheln, der wohl Schumanns letzterwhnte Variett darstellt;
hiermit ist Echinocactus longihamatus v. papyracanthus hort. identisch. Coulter
unterscheidet bei E. hamatocanthus als Varietten nur den kurzstachligen v. brevispinus
(Eng.) Coult. und v. longihamatus (Gal.) Coult. und sagt zuletzt: Die
drei Formen von E. hamatocanthus stellen nur die drei extremen Variationen dar,
da die grte Variabilitt in der Bestachelung vorhanden ist.
Die Variationsbreite dieser Art erscheint demnach als noch unzureichend geklrt, bzw. die Mglichkeit der Abtrennung nach Abweichungen in der Bestachelung. Die Bltenunterschiede scheinen auch betrchtlicher zu sein; aber
hier ist ein endgltiges Urteil erst nach eingehendem Studium aller Formen
mglich.
Britton u. Rose stellen hierher noch als unbeschriebene Namen: E. longihamatus bicolor, E. longihamatus deflexispinus, E. longihamatus insignis, E. texensis treculianus, alle ohne Autor; ferner E. deflexispinus Grus., den Schumann
nur als eine Form obiger Art ansieht. Ebenso soll hierhergehren E. insignis Hge.
jr., nur ein Name.
Die Trichterform der Blte bzw. die Rhrenform ist offenbar auch variabel,
wie der Vergleich der eingangs erwhnten Darstellungen Engelmanns und Bux-

Abb. 2606. Hamatocactus hamatacanthus (Mhlpfrdt.) Knuth in Blte. Diese Art ist durch
Echinocactus sinuatus Dietr. mit der nchsten eng verbunden: Buxbaums Rckgliederung zu Ferocactus ist daher abwegig. Die Zugehrigkeit zu Hamatocactus erkannte schon
Orcutt mit der Umbenennung der Zwischenart in Hamatocactus sinuatus (Dietr.) Orc.

2748

Hamatocactus

zeigt. Die Frucht des H. hamatacanthus weicht in Farbe und Gestalt von
der des Typus der Gattung (kugelig, rot) insofern ab, als sie ellipsoidisch und
grn ist.
Es scheint aber eine Zwischenform zu geben:
Echinocactus sinuatus Dietr., der von Schumann und Britton u. Rose als
Synonym obiger Art angesehen wird. Orcutt hat als erster Autor diese Spezies
aus dem Echinocactus hamatacanthus-Formenkreis zu Hamatocactus gestellt:
baums

Hamatocactus sinuatus (Dietr.) Orc. Cactography, 5. 1926


? Echinocactus sinuatus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:345. 1851.
Seine Frucht wird von Engelmann als grn, oval beschrieben, seine Blte
(Cact. Bound S. 21) als reingelb, mit lanzettfrmigen Perigonblttern, Bl. 6,5 cm
lang. Orcutt sagt aber, da die Frucht (nur in der Farbe?) nicht der Beschreibung Engelmanns fr Echinocactus sinuatus gleiche, sondern der von
H. setispinus und da eine Konfusion bei den zu Echinocactus longihamatus
gestellten Pflanzen herrsche und nhere Feststellungen ntig sind. Bei seinem
H. sinuatus handelt es sich um eine grere Form von Brownsville (Texas).
Es kann dies (s. oben) die von Britton u. Rose mit rein gelben Blten
abgebildete Pflanze ihrer Fig. 152 sein, d. h. deren Blte von der Bergerschen Darstellung des H. hamatacanthus in Kakteen, 243. 1929, wesentlich
abweicht.
Ob man diese Art als Variett zu H. hamatacanthus oder zu H. setispinus
stellen oder als eigene Spezies ansehen soll, erfordert, wie Orcutt richtig
sagt, noch nhere Untersuchungen. Womglich handelt es sich bei Orcutts
Pflanze auch noch um eine weitere Form als Echinocactus sinuatus Dietr.,
da die Fruchtmerkmale nach Orcutts Angaben anscheinend nicht bereinstimmen.
Dies alles zeigt, da der schwierige Formenkreis Hamatocactus hamatacanthus
und H. setispinus nicht nur damit geklrt ist, da man wie es Buxbaum tut
den ersteren lediglich wieder zu Ferocactus stellt.
Folgende comb. nud. stammen von Y. Ito, in Cacti, 99. 1952: Hamatocactus
hamatacanthus v. crassispinus (Eng.) Y. Ito; H. hamatacanthus v. gracilispinus
(Eng.) Y. Ito: H. hamatacanthus v. insignis (Hge. jr.) Y. Ito; H. hamatacanthus
v. sinuatus (Web.) Y. Ito.
Ob die nachfolgende Variett mehr berechtigt ist als die vorerwhnten, mute
dem Urteil Marshalls berlassen bleiben.
1a. v. davisii (Hought.) Marsh. Cactac., 145. 1941
Hamatocactus davisii (Hought.) Y. Ito, Cacti, 100. 1952, comb. nud.
Diese Variett erschien zuerst unter dem unbeschriebenen Namen Brittonia
davisii Hought. (Echinocactus davisii hort., C. & S. J. (US.), XI:6, 86. 1939?)
Nach Marshall weicht die Pflanze in Blte und Frucht nicht ab, wohl aber in
deutlicheren Hckern, die gerundete Vorsprnge auf den abgeflachten Rippen
bilden. Auerdem ist nach Abbildung Fig. 97, l. c., die Bestachelung
eine dichtere, bzw. sind mehr Mittelst. vorhanden. U S A (Texas). (Abb.
2607).
Die Variett sprot anscheinend leichter. Die Mittelstacheln sind feiner und
rundlicher als beim Arttypus. Ich sah rein gelbe Blten.

Hamatocactus

2749

2.Hamatocactus setispinus (Eng.)


Br. & R. The Cact., III:104.
1922
Echinocactus setispinus, Eng.,
Bost. Journ. Nat. Hist.,
5:246. 1845. E. muehlenpfordtii Fenn. non Pos.
E. hamatus Mhlpfrdt. non
Forb. E. setispinus hamatus
Eng.

E. setispinus
seraceus Eng. E. hamulosus
Rgl. Echinopsis nodosa
Lke. Echinocactus nodosus
Hemsl. non Lke. E. setispinus muehlenpfordtii Coult.
Kugelig bis lnglich bzw. etwas
konisch, selten sprossend, bis meist
ca. 15 cm hoch und 1012 cm ,
lauchgrn oder heller; Rippen
meist ca. 13, ziemlich schmalkantig, oft wellig, zwischen den
Abb. 2607. Hamatocactus hamatacanthus
Areolen wenig vorgezogen: Areolen v. davisii (Hought.) Marsh. (Foto: Armstrong,
bis ca. 1,5 cm entfernt, rund, die
Vancouver.)
blhenden etwas verlngert, kurz
weifilzig, zuletzt kahl; Randst. 1215, dnnpfriemlich, wenig stechend, meist seitlich strahlend, die lngsten oberen gewhnlich etwas gekrmmt, dunkelbraun, die
anderen wei, 0,54 cm lang; Mittelst. 1 (3), hakig, dunkelbraun, an der Spitze
heller, etwas lnger als die randstndigen; Bl. reichlich erscheinend, 5,57 cm lang,
gelb, mit roter Mitte, trichterig; Rhre schlanktrichterig erweiternd, darber die
breiter ausladende Hlle; Sep. grnlichgelb, nach oben gertet; Pet. lanzettlichspatelfrmig, zugespitzt, ganzrandig oder gezhnelt, gelb, am Grunde rot; Staubf.
gelb, ins Rtliche; Gr. gelb; N. 58, gelb; Fr. kugelig bis eifrmig, verschieden
gro, 618 mm , schwach beschuppt, schmutzig rotbraun bis korallenrot;
S. fast kugelig, bis ca. 1,5 mm lang, schwarz, schwach warzig punktiert.
U S A (S-Texas) bis N-Mexiko. (Abb. 26082609).
H. Bravo gibt die Form der Frucht auch als ellipsoidisch an (wie Schumann
die grere Frucht des H. hamatacanthus); die Frucht wird teils als fleischig
(Coulter), teils als ziemlich trocken angegeben (Berger), oder als anfangs fleischig. dann bald trockener, nach Runyon (Desert Pl. Life, 32. 1936) als ebar
und bald von Ameisen und anderen Insekten verzehrt. Coulter sagt ber die
Samen abweichend strongly tuberculate.
Engelmann (Cact. of the Bound, 21. 1858) schildert eingehend die Zwischenstellung von Echinocactus sinuatus zwischen dieser und der vorigen Art (letzterer
mit kleinerer, aber grner Frucht) und sagt: it is so nearly allied to the foregoing
E. setispinus) and especially to the next species (E. longehamatus), da er deshalb dazu eine genauere Beschreibung gibt (s. auch unter H. hamatacanthus).
Diese Beobachtung des erfahrenen Kenners jener Kakteenflora zeigt ebenfalls,
da Buxbaums Rckgliederung von H. hamatacanthus zu Ferocactus hchst anfechtbar ist.

2750

Hamatocactus

Auch diese Art scheint sehr variabel zu sein; Engelmann gibt l. c. an: many
forms have been collected. Trotzdem hat er Echinocactus setispinus v. hamatus
Eng. abgetrennt (Pl. Lindheim., II. 201), den auch Schumann und Berger
fhren; Britton u. Rose erkennen keine Variett an. Doch scheinen die zylindrischen Formen und solche mit gelben Stacheln eher abtrennbar zu sein, d. h.
als besonders abweichende Formen. Britton u. Rose geben zwar an, da es weiterer Untersuchungen bedarf (die bisher nicht erfolgten), bevor die ganze Variationsbreite bzw. eine genauere Artabgrenzung mglich ist, ihre Abbildungen
Fig. 112 und Fig. 113 (The Cact., III:105. 1922) lassen aber zwei so stark voneinander abweichende Formen erkennen, da es berechtigt erscheint, vorderhand
wenigstens die nachstehenden Varietten gesondert anzufhren.
Ein Name war Cactus bicolor Berland. sowie Echinocactus longihamatus setispinus hort. (Schelle, Kakteen, 200. 1926).
2a. v. cachetianus (Monv.) Knuth Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
353. 1935
Echinocactus setispinus cachetianus Lab., Monogr. Cact., 203. 1953.
Krper spter zylindrisch; St. krzer, Mittelst. braun, angelhakig. NOM e x i k o (gern unter Gestruch). Angabe Schumanns.
Nach den Fig. 113 und 114 von R. Runyon in Britton u. Rose, l. c., scheinen
diese Formen auch in Texas bei Brownsville vorzukommen.

Abb. 2608. Hamatocactus setispinus (Eng.) Br. & R. in Engelmanns Darstellung als Echinocactus setispinus Eng. in Cact. Bound., Tafel 20. Man beachte die hnlichkeit der Rhre
bzw. des Ovariums auf diesem Bild und dem von E. longehamatus auf Abb. 2605.

Hamatocactus

2751

Schwarz hat die v. cachetianus auch in Mexiko gesammelt; H. Bravo erwhnt


diese und die nchste Variett jedoch nicht in Las Cactac. de Mex., 1937.
Bei Echinocactus cachetianus, den Britton u. Rose noch auffhren, geben sie
an, da er nicht in Labouret, Monogr. Cact., 202. 1853, sondern in Gartenztg.,
4:173. 1885, beschrieben wurde. Er gehrt sicher auch hierher.
2b. v. orcuttii (K. Sch.) Borg Cacti, 275. 1951
Echinocactus setispinus orcuttii K. Sch., Gesamtbschrbg., 340. 1898.
Zylindrisch; Mittelst. sehr lang, gelb, horizontal abstehend, angelhakig gekrmmt. Standort nicht bekannt.
Hierunter scheint Echinocactus setispinus mierensis K. Sch. (Gesamtbschrbg.,
340. 1898), den Berger (Kakteen, 244. 1929) als kleiner, mit gelben Stacheln
gesondert auffhrt, einbezogen werden zu mssen, da Schumann fr ihn spter
auch zylindrische Form sowie gelbe Stacheln angibt. Er soll bei Mier, Mexiko,
vorkommen. Schelle (Kakteen, 199. 1926) nennt als Synonym E. cachetianus
mierensis Web.
Nur Namen in Schelle (1907) waren E. cachetianus orcuttii als Synonym von
E. setispinus orcuttii, sowie E. setispinus martelii Garde Frr.; E. marisianus
Galeotti war lt. Schumann nur ein Manuskriptname. Es kam auch der Name
E. setispinus longispinus vor (Mllers Dtsch. Grtnerztg.).

Abb. 2609. Samentrger von Hamatocactus setispinus (Eng.) Br. & R. (Sammlung Zchter
Pecheret, Antibes.).

2752

Echinofossulocactus

185. ECHINOFOSSULOCACTUS Lawr.1)


in Loudon, Gard. Mag., 17:317. 1841
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Stenocactus K. Sch. Brittonrosea
Speg., An. Soc. Cient. Argent., 96:69. 1923 Stenocactus (K. Sch.) Berg.,
Kakteen, 244. 1929]
Der von Schumann aufgestellte Untergattungsname, der spter oft auch fr
das Genus verwandt wurde, so von H. Bravo in Las Cactac. de Mex., 1937, ist
krzer und treffender als der Name von Lawrence. Dennoch mu letzterer beibehalten werden, da die erste Sektion von Echinofossulocactus, Gladiatores, mit
dem Typus Echinocactus coptonogonus Lem. beginnt; die nicht hierhergehrenden
Namen der zweiten und dritten Sektion waren nur auszugliedern2).
Echinofossulocactus gehrt fr den Systematiker zu den schwierigsten Gattungen
der Cactaceae, wenn man ihn nicht berhaupt als die schwierigste bezeichnen soll.
Britton u. Rose gaben an, da sie selbst an mehr gute Arten glauben als sie
beschrieben, dieselben aber zu wenig bekannt seien. Inzwischen sind noch einige
neue Arten verffentlicht worden. (Dr. Weber soll einmal das treffende Wort
gesagt haben: Es gibt nur zwei Arten dieser Gruppe, Echinocactus coptonogonus
und... die anderen.) Die Variationsbreite der vielrippigen Arten zeigt so viele
bergnge, und die Merkmale sind manchmal bei ein und derselben Art so abweichend, da Schlssel nur eine begrenzte Orientierungsmglichkeit darstellen.
Deutlicher unterschieden sind, abgesehen von Echinofossulocactus coptonogonus,
einmal der auffallend zahlreich-rippige E. multicostatus (bis 100 und mehr Rippen)
sowie der ungewhnlich groe E. guerraianus, von dem ich bis fast 20 cm aufweisende Stcke sah. Die brigen teilen sich in eine Gruppe mit relativ geringer
bzw. offener Bestachelung und eine solche mit dichteren und lngeren bzw. zum
Teil feineren Stacheln, bei letzteren kommen auch langrhrigere, grere Blten
vor. Aber schon E. hastatus ist ein bergang zwischen E. coptonogonus und den
brigen; die Bltenfarben sind so variabel, da Tiegel (Beitr. Sukkde. u.
-pflege, 76. 1938, Notiz aus dem Nachlamanuskript) vorschlug, nur die sechs
Arten E. coptonogonus, pentacanthus, phyllacanthus, crispatus, wippermannii,
multicostatus bestehen zu lassen und alle brigen darunter als Subspezies einzugliedern. Diese Zahl ist zu gering, da inzwischen noch einige, die Tiegel damals
nicht kannte und die sich aufflliger unterscheiden, hinzugekommen sind. Immerhin zeigt dies aber treffend die schwierige Situation bei diesem Genus. Wrde
man hier so verfahren, wie es einige nordamerikanische Autoren z. B. bei Echinocereus neuerdings halten, blieben von den vielen selbstndigen Arten wenige brig;
man knnte mit Fug und Recht sagen: Bei Echinofossulocactus gibt es nur einige
Arten, und der Rest ist ein Schwrm von Formen derselben. Damit wrde man
sich andererseits aber die Sache zu leicht machen. Wenn die Gattung auch extrem
variable und schwer trennbare Arten aufweist, mu doch versucht werden
wie Coulter es bei Echinocactus hamatocanthus nannte , die Hauptformen
herauszuschlen bzw. zu gliedern, allein schon, damit die publizierten Namen
dementsprechend untergebracht und die Pflanzen leichter bestimmt werden
1
)Orcutt (Cartography, 5. 1926) hat den Namen wegen seiner Lnge in Efossus Orc. abgekrzt, ein nach den Regeln nicht zulssiges Verfahren. L. Croizat hat dazu in C. & S. J.
(US.), XIV:8,112. 1942, gesagt, da er aus vorerwhnten Grnden solche Kombinationen nicht
in die Synonymie der von ihm l. c. bearbeiteten Arten aufnimmt. Da Orcutts Name auch
niemals Verwendung gefunden hat, schliee ich mich dem Vorgehen Croizats an.
2
)Dabei erwhnen Britton u. Rose als Namen, die sie nirgends unterbringen konnten:
Echinocactus harrisii und E. ignotus-venosus.

Echinofossulocactus

2753

knnen. Dabei ist aber zu bedenken, da bei einer Spezies die Stachelzahl und
-form variabel ist oder sein kann, und ebenso die Bltenfarbe bzw. die der
Streifen. So kann, worauf Tiegel, l. c. hinweist, z. B. bei E. phyllacanthus, der
eine gelblichweie Blte mit rotem Mittelstreifen hat, dieser viel breiter sein, so
da die Blte rosa erscheint oder so weit verblassen kann, da sie mehr wei ist.
Bei einigen Arten mgen auch Naturhybriden vorkommen.

2610
2611
2612
Abb. 2610. 1: Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawr.: 2: E. pentacanthus (Lem.)
Br. & R.; 3: E. phyllacanthus (Mart.) Lawr.: 4: E. tricuspidatus (Scheidw.)
Br. & R.; 5: E. grandicornis (Lem.) Br. & R. (Die Abb. 26102614 sind
Zeichnungen von H. Oehme, aus dem Stachelschlssel von Tiegel und Oehme
in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege. 78-82. 1938.)
Abb. 2611. 6: Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. & R.; 7: E. anfractuosus (Mart.)
Lawr.; 8: E. crispatus (DC.) Lawr.; 9: E. gladiatus (Lk. & O.) Lawr.; 10:
E. dichroacanthus (Mart.) Br. & R.
Abb. 2612. 11: Echinofossulocactus hastatus (Hopff.) Br. & R.; 12: E. obvallatus (DC.)
Lawr.; 13: E. violaciflorus (Quehl) Br. & R.; 14: E. heteracanthus (Mhl.pfrdt.) Br. & R.; 15: E. albatus (Dietr.) Br. & R.

2754

Echinofossulocactus

Aus vorerwhnten Grnden habe ich mich zwar an die bliche Aufschlsselung
halten mssen, aber auch den Oehmeschen Stachelbildschlssel fr die zustzliche Orientierung beigefgt, soweit die Arten zur damaligen Zeit bekannt
waren. (Abb. 26101614).
Die Merkmale der Gattung sind: scharfkantige Rippen, mit 12 Ausnahmen
schmal, wellig und ziemlich hoch bzw. eng stehend, Haupt- und Nebenstacheln
sehr unterschiedlich, eigentliche Mittelstacheln nicht immer als solche deutlich
vorhanden, oft auch die oberen Nebenstacheln am aufflligsten, rund bis blattartig breit, gebogen, gekrmmt und zum Teil oben geschlitzt, zuweilen geringelt,
verschieden lang, die kleineren, etwa als Randstacheln anzusehenden, entweder

2613
2614
Abb. 2613. 16: Echinofossulocactus vaupelianus (Werd.) Tieg. & Oehme;

17: E. wippermannii (Mhlpfrdt.) Br. & R.; 18: E. tetraxiphus (O.) Oehme;
19: E. ochoterenaus Tieg.
Abb. 2614. 20: Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br. & R.; 21: E. lloydii Br. & R.;

22: E. zacatecasensis Br. & R.; 23: E. multicostatus (Hildm.) Br. & R.

Echinofossulocactus

2755

dnn oder derber bis pfriemlich, gerade strahlend oder gebogen; hufig sind die
Basen verdickt. Die Blten sind entweder verhltnismig klein, einfarbig oder
mit farbigem, verschieden breitem Mittelstreifen, glockig bis breittrichterig,
oder in wenigen Fllen langrhriger; die Areolen stehen oft weit entfernt und nur
gering an Zahl auf einer Rippe; manchmal sind die Stacheln berwiegend feiner
und dichter und verhllen den Krper stark, bzw. sie sind stechend; die Staubfden sind zahlreich; die Schuppen verschieden an Zahl, weniger bis zahlreicher,
dnn und kahl in den Achseln; die Frucht ist kugelig bis etwas oblong, mit nur
wenigen dnnen Schppchen, sie scheint immer seitlich aufzureien; die Samen
sind schwarz. Viele Arten wachsen einzeln, bis auf eine sprossen sie freiwillig nicht
gern. Die Smlinge zeigen anfangs Warzen, die dann zu Rippen verschmelzen.
Die Gattung ist bisher noch nicht grndlicher studiert worden bzw. die Frage,
ob eine straffere Artabgrenzung mglich ist, und wie alsdann die abweichenden
Formen untergebracht werden knnen. So erklrt es sich auch, da Britton u.
Rose im Anschlu an die aufgeschlsselten Arten noch 28 weitere Namen mit
Beschreibungen auffhren, Spezies, die hierhergehren sollen, von denen aber
keine ausreichenden Beschreibungen, noch berhaupt Abbildungen vorliegen,
Bltenangaben nur fr wenige. Wahrscheinlich sind alle heute undefinierbar und
knnen daher nur in gleicher Form aufgezhlt werden.
Ebenso mu mit jenen Arten verfahren werden, ber die Croizat in C. & S. J.
(US.), XIV:8, 112. 1942, berichtet, Namen von Tiegel, die Borg in Cacti, 227.
1937, auffhrt, sowie Whitmore in einem Bericht in C. & S. J. (US.), V:12,
589. 1934, und Frau Caroline Schmoll , mit Abbildungen, in gleicher Zeitschrift, VI:3, 3637. 1934. Croizat sieht Tiegels Namen als nomina nuda, die
von Whitmore angefhrten bzw. von Frau Schmoll abgebildeten Arten als
nomina subnuda an. Dementsprechend werden sie hier erwhnt, da nicht gengend ber sie bekannt ist. Ich habe die Arten zum Teil lebend gesehen, auch,
da einige ziemlich groe Blten haben, doch ist mir nichts bezglich etwaiger
bergnge bekannt. Croizat berichtet noch, da Dr. Houghton eine Schrift
ber Stenocactus verfassen wollte und Material dafr zusammentrug, aber
gleichzeitig Frau Schmoll informierte, da es ihn Jahre kosten wrde, die Arbeit
zu vollenden. Er starb darber. Marshall hat in Cactac. 1941 wieder den Namen
Stenocactus verwandt und die vorerwhnten Namen bergngen; er war es wohl,
von dem Croizat schrieb: about 6080 plants reached the hand of another
author who meant to publish a book on the Cactaceae, and did, but he, too, took
no record of them. Es mu also knftigen Bearbeitern berlassen bleiben, festzustellen, ob und welche von Frau Schmoll l. c. abgebildeten Pflanzen mit den
betreffenden nom. subnud. endgltig beschrieben werden knnen, doch sollen
einige Pflanzen, nach Angaben von Frau Schmoll, durch Urbarmachung in den
betreffenden Gebieten, daselbst nicht mehr vorhanden sein. So habe ich wenigstens die Fotos hier wiedergegeben.
Viele Arten sind leicht aus Samen heranzuziehen und auch wurzelecht wchsig,
andere schwieriger; Importen sind manchmal schwer voranzubringen; gepfropfte
Smlinge haben sich am besten bewhrt. Im allgemeinen sind die Echinofossulocactus-Arten blhwillig, wenn sie im Winter sehr hell gestellt werden. Sie bringen
dann die Blten ziemlich frh hervor. Whrend der Wachstumszeit wollen die
meisten mehr Feuchtigkeit haben, als man allgemein annimmt.
So schwierig auch die Arten-Bestimmung und die Gliederung der Gattung
ist, gehren die Pflanzen doch durch ihre eigenartige Rippenbildung, oft schne
Bestachelung und die meist zahlreicher erscheinenden Blten zu den interessantesten mexikanischen Arten.

2756

Echinofossulocactus

Ty p u s : Echinocactus coptonogonus Lem. Typstandort: Nur Mexiko angegeben.


Vo r k o m m e n : Mexiko (Coahuila, San Luis Potos, Hidalgo, Zacatecas, Queretaro, Aguascalientes, Sinaloa, Guanajuato).
Schlssel der Arten:
Pflanzen bis 10 (12) cm (selten mehr)
Rippen mit breiterer Basis (im Querschnitt

3kantig)
Stacheln steif (die oberen ziemlich gleichartig)
Rippen 1014 (Pflanzen sprossend)
Randstacheln 24, derb, mittlere fehlend
Oberstacheln 1, grer, gekrmmt
Blten weilich mit karmin Mitte bis hellpurpurn und dunklerer
Mitte . . . . . . (1)

1: E. coptonogonus (Lem.) Lawr.

Rippen bis ca. 35 (Pflanzen einzeln)


Randstacheln 56
Mittelstacheln 1, vorgestreckt, 4 cm
lang, rund
Blten gelblichwei. (11) 2: E. hastatus (Hopff.) Br. & R.
Rippen nicht mit breiterer Basis, schmal
Pflanzen einzeln, nur selten sprossend
Rippen sehr zahlreich, bis ber 1001)
Randstacheln: 3 obere stark, 4 untere
dnn
Mittelstacheln fehlend
Blten wei, purpurviolette Mitte. . . . (23) 3: E. multicostatus (Hildm.) Br. & R.
Rippen weniger, ca. 2555
Randstacheln nadeldnn oder wenigstens
zum Teil
Randstacheln alle gleich nadeldnn,
wei, und glasig
Blten gelb
Mittelstacheln (3) 4
Mittelstacheln rund, dunkelbraun
Randstacheln 1822
Blten gelb . . . . (17) 4: E. wippermannii (Mhlpfrdt.)
Mittelstacheln flach, schmal, an-
Br. & R.

fangs rubinrot, dann
brunlich
Randstacheln 1113
Blten grnlichgelb. (14) 5: E. heteracanthus (Mhlpfrdt.)
Br. & R.
1

)Vielleicht ist E. lloydii der Rippenzahl nach besser hierunter einzureihen.

Echinofossulocactus

Blten nicht gelb (Nr. 6?)


Mittelstacheln (6) 9
Randstacheln ca. 20
Mittelstacheln bis 8 krzere
im Kranz, 1 lnger, in
der Mitte, bis 5 cm
lang, alle mit verdicktem Fu
Blten unbekannt . . .
Mittelstacheln 4
Randstacheln bis 10
Mittelstacheln rund

(schwach gedrckt)
Blten wei, 2 cm lang

(15)
Mittelstacheln flach (einer)
Blten blarosa, fast
wei, rtlich-violetter
Mittelstreifen. . . .
Randstacheln (15) 1822
Randstacheln bis ca. 22
Oberer Mittelstachel bis
6 cm lang, alle strohfarben,
abgeflacht
(Mittelstacheln)
Blten weilich
(Dieser Art nahestehend auch die Pflanzen
des
Schmoll-Fotos
[zum Teil] lt. Abb.
2625?). . . . . . (19)
Randstacheln ca. 18
Oberer Mittelstachel bis
4 cm lang, alle gelb bis
braun, abgeflacht (mittlere)
Blten wei, Mittelstreifen und Basis rtlicher. . . . . . (18)
Mittelstacheln 3
Randstacheln 89
Mittelstacheln: 1 lang, flach,
geringelt
Blten violett mit weiem Rand. . . . .
Randstacheln 1015
Mittelstacheln: 1 sehr dnn,
flach, geringelt

2757

6: E. boedekerianus (Berg.) Croiz.

7: E. albatus (Dietr.) Br. & R.

8: E. lexarzai (H. Bravo) Croiz.

9: E. ochoterenaus Tieg.

10: E. Tetraxiphus (Otto in K. Sch.)


Oehme

11: E. Bustamantei (H. Bravo) Croiz.

2758

Echinofossulocactus

Blten weilich, auen


rckseits grn gestreift,
innen wei. . . . (21)
Randstacheln 1012
Mittelstacheln: 1 flach, nie
geringelt
Blten fast wei. . . (22)
Mittelstacheln (1) 2, bereinander
Randstacheln 1225
Mittelstacheln bis 7 cm
lang, etwas flach bis
pfriemlich, (anfangs)
schwarz bis (spter)
rotbraun
Blten krem, mit dunklem Rckenstreifen

(16)

12: E. lloydii Br. & R.

13: E. zacatecasensis Br. & R.

14: E. vaupelianus (Werd.) Tieg. &


Oehme

Mittelstacheln 2, paarweise n e b e n e i n a n d e r, rund,


mig stark
Randstacheln 56 (9), hufig nur im unteren
Halbkreis, dnn, glasig
Oberstacheln bis ber 5 cm
lang, unten verdickte
Mitte, oben flach, im
Scheitel aufrecht zusammengeneigt
Blten weilich, auen
zarter dunkler Mittelstreifen. . . . . .

15: E. erectocentrus Backbg. n. sp.

Randstacheln: obere pfriemlich (mittelsterflach), untere dnn


bis borstig
Mittel- und Randstacheln alle gelb bis
wei
Stacheln nur 56, wei
Mittelstacheln 1, gedrckt, fast
dreischneidig, bis 4 cm
lang
Oberstacheln: 1, flach, einwrts gebogen, bis
3 cm lang
Blten fleischrot, innen
karmin. . . . . . (6)

16: E. lamellosus (Dietr.) Br. & R.

Stacheln 811
Mittelstacheln fehlend
Oberstacheln (bis 3): einer

Echinofossulocactus

flach, aufgebogen,
bis ca. 5 cm lang
Blten weilich (sehr hell
purpurn, auen mit
braunem Mittelstreifen
[lt. Tiegel]). . . . (5)
Mittelstacheln und einige obere braun
Stacheln 811 (randstndige
ringsum)1)
Mittelstacheln 23, 2 dnn,
rund,
Oberstacheln: 1, gedrckt,
gekielt, etwas breiter,
bis 4 cm lang (Tiegel)
Blten
purpurviolett,
Rand zum Teil heller

(20)
Randstacheln niemals nadeldnn
Mittelstacheln deutlich geschieden
Perigonbltter verlngert, ausgebreitet und umbiegend
Stacheln 8, wei
Mittelstacheln: anscheinend 1,
abwrts gerichtet, und
Oberstacheln: 3, alle 4
flach,
lanzenfrmig
(nach Britton & Rose)
Blten rosa . . . . . .
Perigonbltter krzer, nicht locker
umbiegend
Stacheln alle anliegend
Stacheln 7 (8), erst honiggelb,
braunspitzig
Oberstacheln: 1, bis 3 cm
lang, 5 mm breit, stark
aufwrts aufliegend, 2
mittlere strker
Blten wei, mit purpurvioletter Mitte. (13)

2759

17: E. grandicornis (Lem.) Br. & R.

18: E. arrigens (Lk.) Br. & R.

19: E. lancifer (Dietr. non Reichb.)


Br. & R.

20: E. violaciflorus (Quehl) Br. & R.

Stacheln nicht alle anliegend,


einige aufgerichtet oder
abstehend
Stacheln 10, grau
Mittelstacheln 1, pfriemlich
(nach Tiegel: vielseitig bis rund), bis
1
)Schlsselangaben nach Britton u. Rose; nach Werdermann insgesamt selten mehr
als 8. darunter 13 mittlere, zum Teil gelblich, sonst blasser. Nach Berger knnen die
Mittelstacheln (in der Kultur?) auch fehlen.

175

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2760

Echinofossulocactus

5 cm lang, aufgerichtet oder vorgestreckt


Oberstacheln
3
(4),
pfriemlich (mittlerer
etwas gedrckt)
Blten gelb (Tiegel)
(vgl. E. confusus) . . (9)
(nach Britton u.
Rose) 10111), steif,
ungleich lang, kaum
flach
Mittelstachein 1, nicht wesentlich lnger (nach Bild
Britton u. Rose),
nach Tiegel rund,
4 cm lang
Oberstacheln nicht breit
und lnger (nach Bild
Britton u. Rose)
Blten purpurn (Petalen
zweiserig, oblong-linear) (vgl. dagegen abweichendes Stachelbild
Oehme) . . . . . (8)

21: E. gladiatus (Lk. & O.) Lawr.

Stacheln

Stacheln 7 -9
Mittelstacheln 1, ca. 2 cm lang,
stielrund, spitzig
Oberstacheln: 2 hornartig
aufgebogen, rund, mittelster lngster breit,
2 cm lang, mittelgekielt
Blten purpurn, weirandig (Britton u.
Rose; Tiegel: wahrscheinlich wei mit
karmin Mittelstreifen)

(7)
Stacheln 8 (7 stielrund)
Mittelstacheln 1, als lngster
vorgestreckt, kaum geringelt, ber 2,5 cm
lang
Oberstacheln: mittlerer bis
2,5 cm lang, breitgedrckt
Blten wei mit purpurner Mitte (nach Brit1

)Tiegel-Oehme geben an typisch 8.

22: E. crispatus (DC.) Lawr.

23: E. anfractuosus (Mart.) Lawr.

Echinofossulocactus
ton u. Rose gro,
nach K. Schumann:
bis 2 cm lang). . . (12)
Stacheln 56
Mittelstacheln 1, bis 4 cm lang,
vorgestreckt, offenbar
dnnpfriemlich
Oberstacheln unter den 45
randstndigen kaum
unterschieden
bzw.
hchstens schwach abgeflacht
Blten purpurn. 4 cm
breit, also gro (Echus.
gladiatus K. Sch. pro
parte; er gibt gelbe
Blten, bis 2,2 cm, an).
Mittel- und Randstacheln nicht deutlich geschieden
Stacheln (7) 9 (11, nach
Tiegel)
Mittelstacheln: 1 zuweilen undeutlich gestellt, abwrts gedrckt; alle
Stacheln (nach K.
Schumann) gedrcktpfriemlich, geringelt,
bis 2 cm lang, anfangs
rubinrot
Oberstacheln: 1 mittlerer
(nach Tiegel) zumindest zuweilen flacher,
mittelgekielt, dolchartig, 2 cm lang
Blten rosaviolett, purpurner Mittelstreif (bei
sehr hnlicher Pflanze
so beobachtet) . . (10)

Mittelstacheln fehlend (bzw. kaum als


solche erkennbar)
Stacheln 59
Oberstacheln bis 8 cm lang,
dnn, flach
Blten gelblich-weilich,
rtliche Mitte. . . (3)
Stacheln fast stets 7
Oberstacheln 3, 2 seitlich aufstrebende rund, 1 mittlerer aufgebogen, geringelt, bis ber 4 cm
175*

2761

24: E. obvallatus (DC.) Lawr.

25: E. confusus Br. & R.

26: E. dichroacanthus (Mart.) Br. &R.

27: E. phyllacanthus (Mart.) Lawr.

2762

Echinofossulocactus

lang, oben etwas hohlflach oder kielig geschwollen; fast stets


4 krzere, glasige,
pfriemliche untere
Blten etwas ber 2 cm
breit, wei mit violettem Streifen . . . .
Stacheln selten mehr als 5
Oberstacheln flach, bis 3,3 cm
lang, geringelt, schwach
geschwungen, meist
geschlitzt
Blten grnlichgelb. (4)
Stacheln nur 5
Oberstacheln bis 5 cm lang,
4 mm breit, aufwrts
gebogen; 2 untere zangenartig abwrts
Blten mit violetter
Mitte und blagelbem
bis weiem Rand (nach
Britton u. Rose tiefviolett) . . . . . . (2)
Stacheln nur 3 (4) 5, bis auf
den Hauptstachel alle
kurz und dnnpfriemlich
Oberstacheln flach, 1 cm
lang, und 1,5 mm breit
Blten innen wei, 2,5
cm breit. . . . . .
Pflanzen stets bald sprossend
Stacheln ca. 7, obere gelblich
Oberstacheln 3, strker abgeflacht, 4 brige kleiner
Blten grnlichwei . .

:Echinofossulocactus sp.(Schwarz)

28:E.tricuspidatus (Scheidw.) Br.& R.

29: E. pentacanthus (Lem.) Br. & R.1)

30: E. kellerianus Krainz

31: E. caespitosus Backbg.

Pflanzen bis 20 cm (Rippen ca. 35)


Mittelstacheln 1, stielrund, bis 4 cm
lang
Stacheln meist 8, unten gelb,
oben braun
)Diese Art wird von den meisten Autoren als einzeln wachsend beschrieben, nur Schusagt (Gesamtbschrbg., 369. 1898): nicht selten durch Sprossung rasenfrmig, Rasen
flach oder schwach gewlbt. Dies sollte geklrt werden; trifft Schumanns Angabe zu, gehrte die Art unter die nchste Position der sprossenden Pflanzen. Allerdings scheint es sich
bei Schumann mehr um eine Form oder Bastard von E. phyllacanthus zu handeln (beide vom
gleichen Standort berichtet), da die Blte als 2 cm lang beschrieben wird, whrend sie nach
Britton u. Rose large for this group ist; ich bilde eine solche grerbltige Pflanze ab,
die genau der Beschreibung Britton u. Roses entspricht.
1

mann

Echinofossulocactus

Oberstacheln 3, abgeflacht
Blten violett, weirandig (steht vielleicht
E. anfractuosus am
nchsten, aber die
grte bekannte Art) .

2763

32: E. guerraianus Backbg.

Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Stachelbilddarstellungen von Tiegel
(Oehme), dessen zustzliche Angaben einbezogen wurden, wo sie als sicher erschienen. Der
Vergleichsschlssel wurde im groen ganzen auf die Schlssel von Britton u. Rose und
H. Bravo abgestimmt, aber ausfhrlicher gehalten, um die Bestimmungsmglichkeit zu erleichtern. Dabei sind Schwankungen in der Stachelzahl sowie der Bltenfarben (whrend der
Bltedauer zuweilen aufhellend) zu bercksichtigen. Das Artenverzeichnis gibt die beschriebenen Spezies wieder; Abweichungen sind als Zwischenformen anzusehen bzw. zu jener Art
gehrend, der sie berwiegend gleichen. Sicher mindestens zum Teil noch gute Arten stellen
einige Pflanzen der Schmoll-Fotos dar, die hier beigefgt sind, um eine Benennung der
unbeschriebenen nom. subnud. zu erleichtern. Mangels lebenden Materials in Blte konnte
jedoch keine Beschreibung gegeben werden.
Die von manchen verwandte Bezeichnung Hauptstachel fr den mittleren oberen wurde
hier in Oberstachel gendert, um Verwechslungen mit auffallend groen Mittelstacheln
zu vermeiden (z. B. bei E. lloydii).
Die Schlsselangaben ber die Bltenfarbe werden im beschreibenden Text meist nicht
wiederholt, die brigen nur, soweit notwendig.

1. Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag.,


17:317. 1841
Echinocactus coptonogonus Lem., Cact. Aliq. Nov., 23. 1838. E. coptonogonus major Lem. Echinofossulocactus coptonogonus major Lawr.
Brittonrosea coptonogona (Lem.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Stenocactus coptonogonus (Lem.) Berg., Kakteen, 244. 1929.
Einzeln bis (nach Schumann) in Gruppen zu 68 Kpfen, gedrckt, kugelig
oder (in Kultur?) schwach gestreckt, bis ca. 10 cm hoch, blau- bis graugrn;
Areolen etwas eingesenkt, 23 cm entfernt, anfangs stark weifilzig, lnglich;
St. gewhnlich 5, krftig, alle geringelt, gebogen, besonders der strkste und
lngste Oberst., bis 4 cm lang, alle hornfarbig; Pet. linear-oblong, spitz zulaufend;
Ov. brunlichviolett; Schuppen dnn; Staubf. unten grnlich, oben purpurn;
Gr. violett; N. gelb, auen violett; Lnge der Bl. bis ca. 3 cm. M e x i k o (San
Luis Potos bis [seltener] Pachuca). (Abb. 2615).
Britton u. Rose geben an, da die Art nicht wchsig ist; ich bilde ein Kulturstck in Blte ab, das sich gut bewhrte; der grte Oberst, (alle sind meist zuerst
rtlich) war an diesem Exemplar deutlich gekielt, die anderen zum Teil schwach
kantig.
Echinocactus interruptus Scheidw. wird meist hierhergestellt, wurde aber nie
beschrieben; Pfeiffer fhrt ihn irrtmlich auch als Synonym von E. exsculptus.
2. Echinofossulocactus hastatus (Hopff.) Br. & R. The Cact., III:111. 1922
Echinocactus hastatus Hopff., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 376. 1898.
Brittonrosea hastata (Hopff.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Stenocactus hastatus (Hopff.) Berg., Kakteen, 245. 1929.
Gedrckt-kugelig, bis 10 cm hoch und 12 cm , hellgrn; Rippen etwas gekerbt; Randst. 56, kurz, bis auf den 3 cm langen Oberst., dieser abgeflacht,
die zwei seitlichen oberen strker als die anderen, alle gelb; spter oft noch
hinter den obersten St. 2 borstenfrmige Randst. und die unteren um 23 ver-

2764

Echinofossulocactus

mehrt, die strksten oberen und der Mittelst. oft unter der gelben Spitze etwas
dunkler (Tiegel); Bl. nach Schumann die grten der Gattung, was Britton
u. Rose bernahmen, doch fehlen berall die Grenangaben, nur Schelle
gibt 3 cm an, sagt aber Bl. auen wei, innen rotviolett; Staubf. wei; Gr.
rosa. Da Schelle von einem blattartig nach vorn gestreckten Mittelst. spricht,
dieser nach Tiegel nicht abgeflacht ist (Stachelbild 11), mu es sich bei Schelle
um eine andere Pflanze handeln. Die Rippen verbreitern sich zunehmend nach
unten, gekerbt, 1 cm hoch; die Fr. soll sich nach Schumann am Grunde lsen;
S. brunlichgrau. Da die Bltenlnge von Schumann als kurz angegeben wird,
bezieht sich grte der Gattung auf die Breite. Die Angabe ist ungenau.
M e x i k o (Hidalgo, nrdlich von Pachuca bei Metztitlan).
Da H. S. Mejorada in Cact. y Suc. Mex., 1:1, 12. 1955, diese Art nicht aus
jenem Gebiet namentlich anfhrt, kann es sich um eine der beiden von ihm l. c.
als Stenocactus sp. bezeichneten handeln.
Die Art wurde bei Frster als Echus. hastatus Hopff. nur erwhnt, ebenso
dessen v. fulvispinus Allardt.
3. Echinofossulocactus multicostatus (Hildm.) Br. & R. The Cact., III:111. 1922
Echinocactus multicostatus Hildm., in Mathsson, Gartenflora, 39:465.
1890. Brittonrosea multicostata (Hildm.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Stenocactus multicostatus (Hildm.) Berg., Kakteen. 245. 1929.

Abb. 2615. Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawr.

Echinofossulocactus

2765

Gedrckt-kugelig bis kugelig, bis 10 cm , frischgrn; Rippen sehr dnn,


wellig, mit wenigen Areolen, diese anfangs filzig; St. meist 7 (9; Britton u.
Rose), die oberen aufsteigend, ziemlich dnn, und wenig breit, gelblich bis brunlich, die 3 obersten oft hornfrmig gekrmmt, am strksten, schmal-linealisch,
fischgrtenartig, 4kantig, wei, bis 3 cm lang, die untersten stielrund, glasig,
gerade oder nur wenig gekrmmt; Bl. 2,5 cm lang; Pet. spitz zulaufend oder
stumpflich; Rhrenschuppen lnglich, spitzlich; Ovariumschuppen breit-eifrmig,
gespitzt, sehr dnn, bald abfallend. Mexiko (Coahuila, bei Saltillo; bei
Durango und auf dem Cerro del Risco [H. Bravo]).
Bltenfarbenangabe im Schlssel nach H. Bravo; bei Britton u. Rose fehl
sie. E. multicostatus coahuilensis Frick, C. & S. J. (US.), II:11, 480. 1931
scheint der richtige Typus der Art zu sein, der l. c. abgebildete E. multicostatus
dagegen irgendeine andere.
4. Echinofossulocactus wippermannii (Mhlpfrdt.) Br. & R. The Cact.,
III:111. 1922
Echinocactus wippermannii Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 14:370. 1846.
Brittonrosea wippermannii (Mhlpfrdt.) Speg., Brev. Not. Cact., 12. 1923.
Stenocactus wippermannii (Mhlpfrdt.) Berg., Kakteen, 246. 1929.
Kugelig bis fast ovoid verlngert und bis ca. 15 cm hoch, dunkelgrn; Rippen
(25) 35 (40), schwach wellig; Areolen 1,2 cm entfernt, anfangs filzig; Randst.
1822, wei, borstenartig, die untersten etwas lnger als die anderen, verflochten, bis 1,5 cm lang; Mittelst. aufgerichtet, pfriemlichrund, manchmal fast
schwrzlich, 26 cm lang, die drei obersten etwas flachgedrckt und schwach
geringelt, der untere, gerade vorgestreckte fast rund, am Fu stark verdickt;
Bl. 1,5 cm lang, schmutziggelb mit brunlichem Mittelstreifen. M e x i k o
(Hidalgo).
Rose sammelte in Hidalgo eine verwandte Art, aber sicher verschieden.
Britton u. Rose fhren hierunter an: Echinocactus spinosus Wegen. (Allg.
Gartenztg., 12:66. 1844) mit der unbeschriebenen Variett Echinocactus acifer
v. spinosus Wegen. Nicht erst K. Schumann (wie Britton u. Rose sagen), sondern schon Salm-Dyck identifizierte E. wippermannii und E. spinosus. Dies
sollte nachgeprft werden, denn wenn dies richtig wre, ist Wegeners Name der
lteste und somit gltige (s. Cact. Hort. Dyck., 31, 1850). Salm-Dyck stellte l. c.
mit Fragezeichen hierher E. acifer Hopff.
5. Echinofossulocactus heteracanthus (Mhlpfrdt.) Br. & R. The Cact.,
III:112. 1922
Echinocactus heteracanthus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 13:345. 1845.
Brittonrosea heteracantha (Mhlpfrdt.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Stenocactus heteracanthus Berg., Kakteen, 247. 1929.
Kugelig bis schwach verlngert, hellgrn bzw. mattgrn, bis ca. 8 cm ;
Rippen 3040 (Britton u. Rose; nach Berger bis 50), gewellt, um die Areolen
etwas eingesenkt; Areolen ca. 2 cm entfernt, nur anfangs weifilzig; Randst.
1113, wei, feinnadelig, spreizend, bis 7 mm lang, am Grunde gelblich; Mittelst.
4, der oberste abgeflacht, dolchfrmig, zurckgebogen oder aufrecht, bis 1,5 cm
lang und 1,5 mm breit, grau, schwarzbraun gespitzt (nach Berger); Britton u.
Rose geben die Stachelfarbe brunlich bis fleischfarben an, geringelt, zusammengedrckt (Berger: kantig oder stielrund). Nach Tiegel ist der mittlere
Oberst, gekielt. Berger sagt ber die St. noch Alle anfangs braunrot und
weichhaarig. Die im Schlssel angegebene, sonst nirgends beschriebene Blten-

2766

Echinofossulocactus

frbe stammt von H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 400. 1937). M e x i k o (Hidalgo, bei Real del Monte).
Britton u. Roses Stachelfarbenangabe bis fleischfarben haben sie wohl nach
ihrem Kulturstck angegeben (die richtige Art?).
6. Echinofossulocactus boedekerianus (Berg.) Croiz. C. & S. J. (US.), XIV:
8, 111. 1942
Echinocactus boedekerianus Berg., Kakteen, 246. 1929. Stenocactus boedekerianus (Berg.) Berg., l. c.
Flachkugelig, 67 cm breit, 56 cm hoch, matt dunkelgrn, am Scheitel
flach, weiwollig, von den Stacheln hoch berragt; Rippen etwa 40, wellig, 5 bis
6 mm hoch; Areolen 1 cm entfernt bzw. spter bis 2,5 cm, rundlich; Randst. ca. 20,
strahlig, die oberen etwas gedrngter, verschieden lang, gerade oder etwas gekrmmt, die seitlichen bis 1,2 cm lang, alle schlank, nadelfrmig, wei; Mittelst.
meist 9 (679), davon 8 in einem ueren Kranz, der 9. in der Mitte, alle am
Grunde zwiebelig, der mittlere abgeflacht, dnn, biegsam, geringelt, am Grunde
gekielt, brunlich, nach oben gelblich, mit braunroter Spitze, 35 cm und darber
lang, 1,5 mm breit, aufwrts gerichtet, der dahinter stehende hnlich, die brigen
jedoch mehr stielrund oder nadelfrmig, rotbraun oder dunkelbraun, etwas zurckgebogen spreizend, 2,5 cm lang, die unteren gerade vorstehend; Bl. noch nicht
bekannt. M e x i k o (Zacatecas, bei Concepcin im Gebirge, von Fr. Ritter
gefunden. Von dem hnlichen E. wippermannii durch die zahlreicheren Mittelst.
verschieden) (Originalbeschreibung).
Unter dieser Art diskutiert Croizat l. c.: Bergers abwegige Behandlung der
Nomenklatur... Stenocactus als Untergattung behandelt... nicht unter den
im Index mit * aufgefhrten, zum ersten Male genannten Arten bzw. der Gattungsname nicht mit einem Stern versehen. Das war auch nicht ntig; Croizat hat
bersehen, da Berger in Kakteen, 244. 1929, das Schumannsche Subgenus als
von ihm gegenber Echinofossulocactus vorgezogenen Gattungsnamen betrachtet
(und hier ist die Funote mit Stern gegeben). Croizat scheint sich auch nicht
mehr zu erinnern, da zur damaligen Zeit die amerikanische systematische Gliederung in Europa fast nirgends anerkannt war. Daher waren Berger, Weingart
und Bdeker seinerzeit zu der Verlegenheitslsung einer Doppelkombination gezwungen1). So ist das Verfahren Bergers und anderer zu erklren. Bisher ist
aber stets z. B. Bergers Kombination mit den nachgefgten Gattungsnamen
1
)Das heit, Berger weist 1929, S. V, ausdrcklich darauf hin, da seine Untergattungsnamen fr die Systematische bersicht zu verstehen sind, die er in jenem Werk anwenden
mute, bzw. sie verstanden sich nur bei Anwendung der angefhrten Sammelgattungsnamen, mit denen er einen Kompromi zwischen alter und neuer Auffassung zu finden hoffte.
Die Art seiner gleichwertigen Einrckung mit den brigen Gattungsnamen ist aber so zu
verstehen, da alle Namen als eigene Gattungen gelten, wenn man die von ihm dazu bei den
Beschreibungen nachgesetzten Gattungen Britton u. Roses oder berhaupt ihr System
anwendet. Da niemand die Untergattungen der Bergerschen Zwangslsung in der Aufzhlung von 1929 angewandt hat, er selbst auch in seinen Entwicklungslinien nur die amerikanischen Gattungen verwandte, lasse ich nur letztere gelten bzw. fhre ich nur jene Untergattungen in der Synonymie an, die von Berger in anderen Publikationen vor 1929 verffentlicht wurden. Ich betrachte also die bersicht von 1929 mehr als Gattungsindex, um die
Synonymie nicht berflssigerweise zu vermehren.
T. A. Sprague (Royal Botanic Gardens, Kew) hat im brigen in Chronica Botanica,
VII:8, 428. 1943, ebenfalls nachgewiesen, da Croizats Auffassung unrichtig und Stenocactus Berg. ein gltiger Gattungsname war. Dementsprechend sind alle gleichartig eingerckten Gattungsnamen Bergers auch als Gattungsbezeichnungen im Falle der Nichtanwendung seiner Sammelgattungen anzusehen.

Echinofossulocactus

2767

Britton u. Roses (in diesem Falle aber Stenocactus statt Echinofossulocactus)


anerkannt worden, angesichts jener ungewhnlichen Sachlage. Man kann dem
nicht vom Gesichtspunkt 1942 her begegnen. Ich fhre daher Bergers Namen
als zweifellos beabsichtigte Kombination auf, nicht, wie Croizat, als nom.
prov., denn diese Frage da sie sich auch auf alle anderen Gattungen erstreckt mu einmal endgltig geklrt sein, d. h. wie diese Doppelkombinationen
zu handhaben sind. brigens habe ich schon 1931 erkannt, da jene Sachlage
unhaltbar war, und ich war es dann, der mit den BfK. begann, die amerikanischen
Namen einzufhren (gegen anfnglich groe Widerstnde), was sich erst danach
anscheinend von Croizat vergessen in ganz Europa durchsetzte.
Auch Croizats Notiz Bergers vllig irrefhrende Bemerkungen ber den
Gebrauch von Echinofossulocactus und Stenocactus haben Backeberg und Knuth
angenommen, ist sachlich unrichtig. Angenommen hat ihn Knuth (und ihn
fhrt Croizat z. B. denn auch als Autor der betreffenden Kombination unter
Echinofossulocactus vaupelianus), der allein die nrdlichen Arten bearbeitete.
Berger hat auch keine irrefhrenden Angaben gemacht, sondern nur erklrt,
warum er dem ungefgen Namen Britton u. Roses Schumanns Namen vorzieht. Da dies nicht auf die Dauer zu vertreten war, hat Werdermann in Kkde.,
177178. 1937, sachlich und richtig dargelegt. Knuth und ich haben 1935 lediglich in der Enumeratio Diagnostica den damals allgemein verwandten Gattungsnamen wiedergegeben, weil niemand wute, ob nicht etwa Stenocactus als nomen
conservandum erklrt werden wrde.
Im brigen sind noch bei Borg und Marshall die Namen nicht immer richtig
mit Klammerautoren versehen (es geben z. B. weder Borg noch Marshall bei
vielen Variettennamen deutlich an, ob sie nur ltere Namen zitieren oder sie
als entsprechende Neukombination auffhren; es gibt u. a. auch keine Eriosyce
korethroides Werd., wie Borg angibt, sondern nur eine E. korethroides (Werd.)
Backbg. Das sollte man bedenken, um zu verstehen, warum Berger so zu einer
Zeit verfuhr, als die Regeln noch nicht so scharf zur Anwendung gekommen waren,
wie es zu Marshalls und Borgs Zeit htte der Fall sein mssen.
7. Echinofossulocactus albatus (Dietr.) Br. & R. The Cact., III:112. 1922
Echinocactus albatus Dietr., Allg. Gartenztg., 14:170. 1846. Brittonrosea
albata (Dietr.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus albatus
Knuth, Kaktus-ABC, 354. 1935.
Kugelfrmig, blaugrn, zum Teil gedrckt-rund; Rippen ca. 35, wellig; St. ca.
14, weilich-gelblich; ca. 10 Randst., borstenfrmig, stielrund, bis ca. 13 mm lang,
oft fehlen 13 der obersten; die 4 Mittelst. viel strker, dunkler gefrbt und unter
sich verschieden, der oberste der grte, an alten Areolen bis 5 cm lang, etwas
breitgedrckt, aufrecht und gerade, die beiden seitlichen krzer, sonst aber hnlich, der mittlere gerade vorgestreckt, fast stielrund und pfriemlich, oft lnger
als der oberste, nicht selten fehlend, der oberste (nach Schumann) auch geringelt; Bl. 2 cm lang; N. 7, schwefelgelb. M e x i k o. (Tafel 213, oben).
Der Fundort ist nicht angegeben (sollte es sich hier um den von Rose in Hidalgo
gefundenen Echinofossulocactus hnlich E. wippermannii handeln: aber sicher
verschieden?). Britton u. Rose kannten die Art unter diesem Namen nicht
und halten es auch fr mglich, da die von Schumann beschriebene Pflanze
von der Dietrichschen abweicht. Neuerdings sind die Pflanzen des fteren gesammelt worden, aber genaue Standortsangaben stehen meines Wissens noch aus.

2768

Echinofossulocactus

8. Echinofossulocactus lexarzai (H. Bravo) Croiz. C. & S. J. (US.), XIV:8,


111. 1942
Stenocactus lexarzai H. Bravo, Las Cactac. de Mex., 400. 1937, mit Abb.
Fast kugelig, 810 cm hoch und 1012 cm breit, ganz von St. bedeckt;
Rippen 4050, etwas wellig, dnn; Randst. meist 8, manchmal 10, horizontal
spreizend, nach beiden Seiten, mit den benachbarten verflochten, 813 mm lang,
wei, nadeldnn; Mittelst. 4. ein Oberst, breit und abgeflacht, quergeringelt, bis
6,5 cm lang, weilich, ber dem Scheitel zusammengeneigt, die beiden seitlichen
etwas strker, weilich mit dunkler Spitze, bis 2 cm lang, der untere auch abgeflacht, aber krzer und weniger breit als der obere; Bl. 3 cm lang; Perigonbl.
linear, kurz zugespitzt, sehr hellrosa mit violettem oderhellrtlichem Mittelstreifen,
an den Sep. dunkler. M e x i k o (Hidalgo, bei Real del Monte).
Die Art wird von Croizat l. c. als E. lexarzai Croiz. n. sp. gefhrt, weil
H. Bravos Beschreibung keine lateinische Diagnose hat und daher, wie berhaupt
in der Stenocactus-Kombination, ungltig ist. So kann man es auch formulieren.
Croizat gibt aber die Beschreibung von H. Bravo wieder, nur unvollstndiger,
weshalb ich hier ihre Originalbeschreibung auffhre sowie ihren Namen als
Klammerautor, da immerhin eine Beschreibung vorlag. Das halte ich fr fairer.
Croizat fhrt ja auch das nomen nudum Echinofossulocactus bravoae Whitm. an,
den Autornamen nur auf Grund einer Aufzhlung: wenn Croizat die Art gltig
beschreiben wrde, mte er danach doch auch Whitmore anfhren. Um wieviel mehr verdient H. Bravo, hier nicht einfach bergngen zu werden. Croizat
operiert zwar viel mit Regelangaben, aber ihr Sinn ist ja auch, das geistige Erstrecht zu schtzen.
9. Echinofossulocactus ochoterenaus Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg.,
48:379398. 1933
Stenocactus ochoterenaus (Tieg.) H. Bravo, Las Cact. de Mex., 401. 19371).
Kugelig, blulich-grn, Scheitel rundlich, bis 7 cm hoch und 10 cm ; Rippen
ca. 30, dnn und wellig; Areolen anfangs mit gelblichem Filz, 22,5 cm entfernt,
rund; Randst. nadelfrmig dnn, spreizend, etwas dem Krper zugebogen, glasig
wei, 12 mm lang; Mittelst. 4, flach, blattartig, der obere 2 mm breit, 56 cm
lang, spitz auslaufend, der untere etwas schmler und meist etwas lnger, die
beiden seitlichen etwas schwcher und krzer, oft hinter dem oberen Mittelst.
noch ein flacher, viel kleinerer Beistachel, alle mittleren strohgelb, im Neutrieb
goldgelb, schwach geringelt und nach vorn bzw. nach oben strebend; Bl. (nach
H. Bravo, l. c.) weilich; Fr. grnlich, rundlich, mit weien Schppchen; S.
1,5 mm gro, dunkelbraun, winzig punktiert. M e x i k o (Guanajuato und
Quertaro). (Abb. 2616; 2625, links oben).
Oehme schreibt in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 82. 1938, Echinofossulocactus
ochoterenaus (Tieg.) Oehme n. comb., aber das ist offensichtlich nur ein Versehen, da Tiegel die Pflanze als eine Echinofossulocactus-Art beschrieb. Croizat
sagt (C. & S. J. (US.), XIV:8,112. 1942), der Name mte in E. ochoterenianus
verbessert werden, da es sich um einen clearly unintentional orthographic error
handele. Er hat dabei vielleicht an die Britton u. Rosesche Verbesserung von
1
)Borg zitiert in Cacti, 284. 1951 (1937?) am Ende der Gattung Stenocactus mehrere
Kombinationen unrichtig: Stenocactus bravoae Tiegel. Dieser benutzte bereits 1933 den
Gattungsnamen Echinofossulocactus. Das gleiche gilt fr Stenocactus carneus Tiegel, densispinus Tiegel, ochoterenaus Tiegel (nicht: ochoterenaus, wie bei Borg), rectospinus Tiegel,
sphacelatus Tiegel. Borg nennt auch irrtmlich Stenocactus rosasianus H. Bravo; als
Echinofossulocactus von Whitmore benannt, nicht bei H. Bravo zu finden. Einige Autorennamen sind bei Borg auerdem unrichtig zitiert.

Echinofossulocactus

2769

Echinocactus lemarii in Cactus lemairei (Monv.) Br. & R. gedacht. Man wundert
sich dann nur, da dem zitierten Art. 70 entsprechend nicht auch Pereskia in
Peireskia gendert wurde, da sowohl der franzsische wie der latinisierte Name
dies erforderten. Bei Tiegels Namen aber ist durchaus nicht gesagt, da es sich
um einen Irrtum handelt; er kann ihn auch deshalb so gefat haben, um eine
grere Namenslnge zu vermeiden. Ich mu die Art daher unter der Tiegelschen Bezeichnung wiedergeben.

Abb. 2616. Echinofossulocactus ochoterenaus Tieg. oder eine Form desselben.

Dies ist eine der schnsten Arten. Wenn ich mich recht entsinne, ist die Blte
ziemlich lang und hat auch hellpurpurnen Ton bzw. kommen abweichende Formen mit solchen Blten vor. Darauf bezieht sich wohl die Angabe von Frau
C. Schmoll in C. & S. J. (US.), VI:3, 36. 1934: Bei E. gladiatus und E. rectospinus finden sich fast karminrote dunkle Blten. Croizat nennt letzteren
Namen:
Echinofossulocactus rectospinus Whitm. (nom. nud. in C. & S. J. (US.), 589.
1934; n. subnud. C. Schmoll, l. c., VI:36. 1934), nach einem Ausstellungsbericht von Whitmore. Ein Bild konnte ich nicht finden. Ich habe hnlich
karmin oder purpurn blhende Pflanzen mit grerer Blte gesehen.
Ferner gehren in diese Nhe:
Echinofossulocactus densispinus (Tieg.) C. Schmoll (n. subn. in C. & S. J.
(US.), 6:37. 1934). Er steht anscheinend dem E. boedekerianus (Berg.)
Croiz. nahe (vgl. dessen Bild in Kkde., 94. 1933). Der Name erschien auch
als Stenocactus densispinus Tiegel nom. nud., in Borg, Cacti, 227. 1937
(Abb. 2625, links unten).

2770

Echinofossulocactus

Echinofossulocactus parksianus C. Schmoll [n. subnud., C. & S. J. (US.),


6:36. 1934], mit anfangs dunkleren Stacheln (Abb. 2625, rechts oben).
Echinofossulocactus rosasianus Whitm. [n. nud. in C. & S. J. (US.), 589. 1934,
n. subnud. C. Schmoll, l. c.], mit locker strahlenden, offenbar pfriemlichen
St. und lnger und auffllig stark befilzten Areolen (Abb. 2625, rechts Mitte).
Echinofossulocactus sphacelatus Whitm. (n. nud., l. c., 1934, n. subnud.
Schmoll, l. c., 1934), hnlich E. densispinus, nur lockerer bestachelt (Abb. 2625,
rechts unten). Croizat (bzw. Whitmore) schreibt die Art sfacelatus.
Ob auch E. bravoae Whitm., n. nud., l. c., 1934, hierhergehrt, vermag ich nicht
zu sagen, da von ihm offenbar keine Abbildung verffentlicht worden ist. Tiegel
schrieb die Art anscheinend (Borg, Cacti, 227. 1937) bzw. nach Croizat: E. bravoiae Tieg.; dieser Autorname ist ebenso wie H. Bravo bei E. rosasianus
in vorstehender Aufzhlung von Borg ungltig bzw. auch bei E. carneus, densispinus, rectispinus, sphacelatus, weil Whitmore die Namen bereits 1934 genannt
hatte.
10. Echinofossulocactus tetraxiphus (Otto, in K. Schumann) Oehme1) Beitr.
z. Sukkde. u. -pflege, 82. 1938
Echinocactus tetraxiphus Otto, in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 363
364. 1898(Abb. 63). Stenocactus tetraxiphus Berg., Kakteen, 244. 1929.
Etwas zylindrisch (in Kultur?), hellgrn, 15 cm hoch, 10 cm , dicht bestachelt,
am Scheitel weiwollig und mit aufrechten St.; Rippen 30 oder mehr, dnn,
wellig; Randst. 1618, hell oder wei, nadelig, die untersten bis 1,5 cm lang,
strahlig, die oberen zuweilen fehlend; Mittelst. 4, alle breitgedrckt, der oberste
bis 4 cm lang, etwas gekrmmt, dunkelgelb bis braun, geringelt, die beiden seitlichen oft aufwrts gebogen, der unterste meist aber nicht immer gerade nach
vorn gerichtet; Bl. 3,5 cm gro, auer karminrotem Mittelstreifen auch karminviolette Spitze, bis brunlichviolett, Schlund rot; Staubf. karmin; N. hell gelblichgrn; Gr. hellrosa. M e x i k o (Hidalgo, Real del Monte).
Bltenangaben nach Berger, H. Bravo und Tiegel-Oehme. Alle diese
fuen zweifellos auf der Bltenbeschreibung von v. D. Trappen, in MfK., 160.
1905; dessen Pflanze hat aber viel weniger Randst. und nur einen dnnen, krzeren Oberst. Das Bild weicht stark von der dichtbestachelten Darstellung Schumanns ab sowie von dem Stachelbild 18 Tiegel-Oehmes. Die Bltenangaben sind
also mit Fragezeichen zu verstehen.
Britton u. Rose halten Schumanns Namen und Abbildung fr zu E. heteracanthus gehrend; aber selbst wenn auch die obige Bltenangabe zweifelhaft wre
(als von der grnlichgelben des E. heteracanthus unterschieden), weicht doch auch
das Stachelbild des letzteren (Stachelbild 14 von Tiegel-Oehme) wesentlich ab,
indem der Oberst, breiter und mehr dolchartig ist, die Randstachelzahl geringer.
Der Name Ottos stammt aus Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1844. 20. 1845,
war dort aber unbeschrieben.
Croizat schreibt bei obiger Art und dem Synonym abweichend tetraxyphus,
was auch unrichtig ist, da das Schwert auf Griechisch xiphos heit. Schumanns
Beschreibung der Mittelstacheln 4 verbreitert, fast blattartig oder sulenfrmig
scheint auf diesen Namen gut zu passen, nicht aber auf das Stachelbild von
Tiegel-Oehme. Dieses entspricht jedoch durchaus dem Stachelbndelbild von
T. Grke in Schumanns Abb. 63, letzteres aber nicht Schumanns vorerwhnter
1
)Diese Namenskombination wurde von Croizat irrtmlich in C. & S. J. (US.), XIV:8,
111. 1942, noch einmal vorgenommen.

Echinofossulocactus

2771

Schwertstachelbeschreibung. Nach Rmplers Diagnose des Echus. heteracanthus


(Handb. Cactkde., 546547, 1886) knnte man meinen, da diese Pflanze dem
Bild Schumanns (aber nicht dessen Mittelstachelangaben) von E. tetraxiphus entspricht: die Beschreibung ist nicht eindeutig genug. Man hlt sich also am besten
an die Angaben von Berger in Kakteen, 244 (E. tetraxiphus) und 247 (E. heteracanthus), 1929 (die hier in deren wesentlichen Angaben wiedergegeben wurden),
zumal Tiegel auch beide Pflanzen lebend sah und Oehme danach seine Zeichnungen machte.
11. Echinofossulocactus bustamantei (H. Bravo) Croiz. C. & S. J. (US.),
XIV:8, III. 1942
Stenocactus bustamantei H. Bravo, ohne lateinische Diagnose, in Las Cactac.
de Mex., 404. 1937.
Kugelig, bis 10 cm , fast von den verflochtenen St. bedeckt; Rippen ca. 35;
Randst. 89, horizontal spreizend, mit den benachbarten verflochten, weilich,
1015 mm lang; Mittelst. 3, der oberste der lngste, 35 cm lang, breit bzw.
stark abgeflacht, geringelt, die 2 seitlichen etwas strker als die randstndigen,
mit dunkler Spitze: Bl. 22,5 cm lang; Perigonbl. breit, spitz zulaufend, einige
dunkel violettpurpur mit weiem Rand, andere mit ebensolchem Mittelstreifen,
aber heller (hellpurpurn?); Fr. unbekannt. M e x i k o (Hidalgo).
Croizat gibt H. Bravo nicht als Klammerautor an; das beruht einmal auf
der, wie unter E. boedekerianus dargelegt, irrigen Meinung, da Berger Stenocactus nicht als Gattungs-, sondern als Untergattungsnamen verwandt hat (Kakteen, 1929). Angesichts der Beschreibung von 1937 kann der Name der Erstautorin ebensowenig bergangen werden, wie Croizat dies bei den von Whitmore aufgezhlten Namen tut, wo er diesen selbst als Autor anfhrt. Man knnte
sonst spter meinen, wenn man auf den Namen ohne seine Vorgeschichte stt,
Croizat htte als erster diese Pflanze als neue Art festgestellt. Das widerspricht
aber dem Sinn des Priorittsschutzes.
12. Echinofossulocactus lloydii Br. & R. The Cact., III:113. 1922
Brittonrosea lloydii (Br. & R.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Echinocactus lloydii (Br. & R.) Berg. und Stenocactus lloydii (Br. & R.)
Berg., Kakteen, 245. 1929.
Fast kugelig, 12 cm oder mehr, von langen, zusammengeneigten St. berragt;
Rippen sehr zahlreich, dnn, gefltelt; Areolen anfangs braunfilzig; Randst.
nadelig, 1015, wei, 2,8 mm lang, spreizend; Mittelst. 3. hellbraun, stark verlngert, etwas nach innen gebogen und zusammengeneigt, die zwei seitlichen
hnlich, aber nicht so papierartig, der mittelste sehr dnn, geringelt, 48 cm
lang; Bl. klein, fast wei; Sep. mit grnem Mittelstreifen; Pet. dnn, schmal
oblong, spitz; Schuppen auf Ov. eifrmig, zugespitzt, sehr dnn. M e x i k o (Zacatecas) (Originalbeschreibung).
Nach H. Bravo auch in den mexikanischen Staaten Guanajuato und Quertaro. Nach Bergers Abb. 69 (Kakteen, 245, 1929) knnen einzelne lngere
Mittelst. im unteren Teil auch mehr abwrts gebogen sein.
Berger fhrt Echinocactus gasseri hort. als Synonym an. Der Name taucht
in der deutschen Literatur anscheinend zuerst in einem Ausstellungsbericht von
R. Suhr, ZfS., 98. 192526, auf, mit bis 8 cm langen Stacheln: in schwarzem,
moorartigem, aber uerst hartem Boden wachsend; oft einseitig lnger bestachelt. Letzteres wrde sich mit Bergers Abbildung obiger Art decken. In
einer Anzeige Gassers in ZfS. 192324 wird die Pflanze zuerst als Echus. gasseri
Bd. angeboten.

2772

Echinofossulocactus

13. Echinofossulocactus zacatecasensis Br. & R. The Cact., III:113. 1922


Brittonrosea zacatecasensis (Br. & R.) Speg., Brev. Not. Cact., 12. 1923.
Echinocactus zacatecasensis (Br. & R.) Berg. und Stenocactus zacatecasensis
(Br. & R.) Berg., Kakteen, 246. 1929.
Einzeln, kugelig, 810 cm , blagrn; Rippen ca. 55, sehr dnn; Randst.
wei, dnnadelig, 810 mm lang; Mittelst. hellbraun, stark verlngert, zwei
stielrund, einer abgeflacht, aufrecht oder zusammenneigend, lnger als die beiden
anderen, manchmal 34 cm lang, niemals geringelt; Bl. 34 cm breit; Pet.
linear-oblong, wei, schwach lavendelfarben getnt, 15 mm lang, oben ovalrund
mit kurzer Spitze; Gr. schlank; N. zweispaltig (!); Schuppen auf Ov. breit
eifrmig, dnn, spitzig. M e x i k o (N-Zacatecas).
Die von Berger (Kakteen, 246. 1929) angefhrten Echus. zacatecasensis
v. brevispinus und v. longispinus sind als ursprnglich unbeschriebene Bezeichnungen von Gasser (ZfS., 98. 192526) wohl hchstens Formen.
Nach Britton u. Roses Abb. 119 scheint der Schlund der Blten dunkler
getnt zu sein. Sie halten die Art fr vielleicht E. multicostatus am nchsten stehend, wenn auch mit weniger Rippen und weniger Randst.
E. lloydii hat ungefhr die gleiche Randstachelzahl wie E. zacatecasensis, jedoch
weit mehr und dnnere Rippen und hnelt darin dem E. multicostatus noch mehr;
bisher hat niemand die genaue Rippenzahl angegeben; nach Britton u. Roses
Abb. 118 habe ich ber 100 gezhlt, soweit dies nach der Darstellung ermittelt
werden konnte. Wenn auch Britton u. Rose E. lloydii in ihrem Schlssel nicht
hinter E. multicostatus stellen, knnte sich doch ergeben, da er in jener Rubrik
richtiger steht.
14. Echinofossulocactus vaupelianus (Werd.) Tieg. & Oehme1), Beitr. z.
Sukkde. u. -pflege, 82. 1938
Echinocactus vaupelianus Werd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem, 11:273. 1931. Stenocactus vaupelianus (Werd.) Knuth, Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC, 355. 1935.
Halbkugelig, mattgrn; Rippen 3040; Randst. allseitig strahlend, glasigwei, bisweilen dunkler gespitzt, meist gerade, dnnadelig, seitlich verflochten,
11,5 cm lang; Mittelst. 12 bereinander, bis ca. 7 cm lang, pfriemlich, stechend, oft etwas flach, gerade vorgestreckt, oder einer ber dem Grunde aufwrts
gebogen, anfangs braunschwarz, spter rotbraun, bereift. M e x i k o.
Ein gutes Foto von Buining in Succulenta, 6:87. 1956.
15. Echinofossulocactus erectocentrus Backbg. n. sp.
Subglobosus, ad ca. 8 cm latus, 5 cm altus; costis ad 50 vel magis, undulatis, gracilibus; aculeis radialibus 56 (9), patentibus, superioribus deficientibus, albidis, hyalinis, ad ca. 1 cm longis; aculeis centralibus 3, supra apicem conniventibus (longiores), 1 supremo applanato, ad 5 cm longo,
striato, in media parte incrassato, binis una subulatis, striatis, sursum distantibus, ca. 2 cm longis; floribus satis parvis, ca. 1,75 cm longis, albidis,
per medium aliquid pallide striatis.
Mehr breitrund als kugelig, ca. 8 cm (oder mehr?) breit, ca. 5 cm hoch; Rippen
ca. 50 oder mehr, ziemlich stark wellig und dnn, aber nicht sehr dicht stehend;
Areolen ber 2 cm entfernt, nur anfangs mehr filzig; Randst. glasig, meist 56
1
)Diese Namenskombination wurde von Croizat irrtmlich noch einmal vorgenommen
in C. & S. J. (US.), XIV:8, III. 1942.

Echinofossulocactus

2773

oder auch zuweilen bis 9, gewhnlich nur im unteren Halbkreis, strahlend, hin
und wieder aber auch 2 im oberen Teil der Areole schrg seitwrts-aufwrts weisend, die anderen dnn und bis ca. 1 cm lang; 1 Oberstachel stark krperwrts
aufrecht, im Scheitel zusammenneigend, mit verdickter Mitte, nach den Rndern
dnn, gestreift, brunlich hornfarben, oft mit etwas dunklerer Spitze, bis ber
5 cm lang; Mittelst. deutlich als solche gestellt, 2, schrg aufwrts auseinanderspreizend, stielrund, immer paarweise nebeneinander, geringelt, am Grunde
schwach verdickt; Bl. nur ziemlich klein, weniger als 2 cm lang, weilich, auen
mit etwas dunkler Mitte. M e x i k o. (Abb. 2617).

Abb. 2617. Echinofossulocactus erectocentrus Backbg.

Die Pflanze erhielt ich vor mehreren Jahren als Neuheit von F. Schwarz; sie
steht in meiner ehemaligen Sammlung in Monako. Es war mir erst jetzt mglich,
sie zu beschreiben. Auffallend und von anderen Arten abweichend sind die stets
deutlich paarweise nebeneinanderstehenden Mittelstacheln. Leider habe ich von
Schwarz keine genaue Herkunftsangabe erhalten.
16. Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. & R. The Cact., III:113.
1922
Echinocactus lamellosus Dietr., Allg. Gartenztg., 15:177. 1847. Brittonrosea lamellosa (Dietr.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus
lamellosus (Dietr.) Berg., Kakteen, 248. 1929.
Kugelig, bis spter gestreckt, mit vertieftem Scheitel, blaugrn, bis ca.
10 cm hoch, bis ca. 8 cm ; Rippen 30 bis ber 35, dnn und unregelmig ge-

2774

Echinofossulocactus

wellt; Areolen nur wenige auf der Rippe, etwas eingesenkt, anfangs weifilzig;
St. 6, davon 5 randstndige, gebogen, der Oberst. bis 3 cm lang, flach, einwrts gebogen, an beiden Seiten lngsgerillt und quergeringelt, die oberen beiden
seitlichen krzer und dnner, etwas aufwrts-seitwrts weisend, 2 noch dnnere
schrg abwrts gestellt und nur halb so lang und breit wie die beiden oberen;
Mittelst. 1, bis 4 cm lang, zusammengedrckt, fast dreischneidig (Berger: abgeflacht?); alle St. nach Britton u. Rose wei mit brauner Spitze; Bl. etwas
rhrig, d. h. wenig offen, 3,54 cm lang; Schuppen am Ov. karminrot, kurz gespitzt, wei gerandet; Perigonbl. linealisch, spitz, 2 mm breit; Staubf. rot; Gr.
wei; N. 58, gelb. M e x i k o (Hidalgo).
Britton u. Rose sagen Stacheln nach Schumann gelb; das ist ein Irrtum,
da auch Schumann sagt alle Stacheln wei, kaum an der Spitze brunlich.
Die Art soll zwischen Pachuca und Ixmiquilpan vorkommen.
Echinocactus lamellosus fulvescens SD. scheint niemals beschrieben worden zu
sein, sagen Britton u. Rose. Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 30. 1850) gibt
aber zu seiner auf l. c., S. 30, genannten Variett auf S. 159 eine kurze Beschreibung: St. brunlich, zuweilen fast niedergebogen, der eine oder andere fehlend
(der mittlere?).
17. Echinofossulocactus grandicornis (Lem.) Br. & R. The Cact., III:114. 1922
Echinocactus grandicornis Lem., Cact. Gen. Nov. 2 Sp., 30. 1839.
Echinocactus grandicornis fulvispinus SD. E. grandicornis nigrispinus
Lab. Brittonrosea grandicornis (Lem.) Speg., Brev. Not. Cact., 11.
1923. Stenocactus grandicornis (Lem.) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Einzeln, kugelig bis etwas sulig, bis 10 cm hoch, 56 cm , blulichgrn, am
Scheitel gelbfilzig und von St. berragt; Rippen bis 35, scharfkantig, stark zusammengepret, wellig; Areolen mig weit entfernt, eifrmig, 5 mm , anfangs
sprlich gelb wei-filzig; Randst. zuerst gelblich, obere 45 mm lang, bisweilen
fehlend, die unteren 4 mehr pfriemlich, gerade oder schwach gekrmmt, bis
1,2 cm lang; K. Schumann gibt 3 Mittelst. an, meint mit diesen aber wohl den
mit Kiel versehenen und geringelten Oberst., sehr steif, krftig, abgeflacht, dick,
5 cm und mehr lang, sowie die beiden seitlichen strkeren oberen Randst., etwas
gebogen, stielrund, pfriemlich, bis 3 cm lang, deren Basis zusammenstehend und
damit mehr Mittelstellung vortuschend (bei E. coptonogonus sind sie z. B. weiter
auseinandergerckt); Britton u. Rose geben daher auch keinen ausgesprochenen
Mittelst. an; die Stachelspitze soll nach Schumann oft purpurschwarz sein; Bl.
ca. 3 cm lang; Ov. hellgrn; Hlle trichterig, 2 cm ; Sep. grnlichwei; Staubf.
wei; N. 6, gelb. M e x i k o.
Der Name geht auf den mitunter fast s-frmig wie ein Horn gebogenen ziemlich
starken Oberst, zurck (Stachelbild 5). Die Angaben der Bltenfarbe weichen ab:
bei Schumann innen wei mit braunem Mittelstreif, bei Britton u. Rose
Bl. weilich purpurn. Solche Schwankungen sind bei der Gattung aber nicht
ungewhnlich.
Echinofossulocactus cadaroyi, ein Name in Succulenta, 83. 1956, mag hierhergehren (Abb. 2618).
18. Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br. u. R. The Cact., III:114. 1922
Echinocactus arrigens Lk., in Dietrich, Allg. Gartenztg., 8:161. 1840.
E. sphaerocephalus Mhlpfrdt. E. allardtianus Dietr. E. arrigens
atropurpureus SD. Brittonrosea arrigens (Lk.) Speg., Brev. Not. Cact.,
11. 1923. Stenocactus arrigens (Lk.) Berg., Kakteen, 248. 1929.

Echinofossulocactus

2775

Abb. 2618. Echinofossulocactus cadaroyi hort. (Foto: van Buuren.)

Eine wenig geklrte Art. Britton u. Rose verweisen darauf, da die von
K. Schumann hierher als Synonyme gestellten Namen Echinocactus xiphacanthus
Miqu. (1838) und E. ensiferus Lem.1) (Cact. Aliq. Nov., 26. 1838) (E. anfractuosus
ensiferus SD., 18491850) lter sind als E. arrigens und letzterer dagegen zurcktreten mte, wenn er mit vorstehenden identisch ist. Schumann sagt dazu ausdrcklich: E. xiphacanthus stimmt in allen wesentlichen Exemplaren mit E. arrigens Lk. & O. berein. Er meint damit nicht den von Pfeiffer abgebildeten
E. arrigens (den er eher fr E. crispatus hlt, die Blten nach seiner Meinung
auch falsch koloriert), sondern die Pflanze, die Rmpler als E. arrigens abbildet
(Handb. Cactkde., 546. 1886, Fig. 69), wenn er diese Pflanze auch als vielleicht
eine Variett ansieht. Britton u. Rose dagegen bilden zu ihrer Beschreibung
Pfeiffers Darstellung in Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 27. 18461850 ab, die allerdings ihrer wiedergegebenen Abbildung des E. crispatus wenig hnelt, diese hingegen wieder nicht dem, was wir heute unter Echinofossulocactus crispatus verstehen.
Werdermann hat daher in Blh. Kakt. u.a. sukk. Pflanz., T. 95 (1935),
Schumanns Ansicht vertreten (bzw. sich darauf berufen, da schon Pfeiffer
selbst sagte, seine Abbildung stimme nicht recht mit der Originalbeschreibung
berein) bzw. legt er Rmplers Darstellung zugrunde, weil diese sich im wesentlichen mit der Originalbeschreibung decke. Er gibt die Merkmale an: etwas gestreckt-kugelig, bis 13 cm hoch und ca. 12 cm ; Scheitel wenig eingesenkt, mit
gelblichweiem, flockigem Filz: Krperfarbe matt- bis blulichgrn; Rippen ca.
5060, fast kartonartig schmal, etwas gewellt, ziemlich scharfkantig, 67 mm
hoch: Areolen ca. 3 cm entfernt, bis 3,5 mm ; Randst. 47, nadelig, meist etwas
gekrmmt, glasig weilich, seltener gelblich, bis ca. lern lang, selten mehr:
Mittelst. 13, in der Areolenmitte, aufgerichtet, dazu im unteren Areolenteil
meist 2, seltener noch 3 zustzliche mittlere, blasser, rundlich, oft durch in die
Mitte rckende entsprechende Randst. ersetzt; insgesamt selten mehr als 8 St.;
Bl. 3 cm lang, 2,5 cm ; Ov. flachgedrckt, dicht beschuppt; Rhre 5 cm lang,
mit dickerer Wand, trichterig erweiternd, Schuppen um die Mitte braunviolett,
nach unten rtlich, die breiten Rnder erst grnlichgelb, dann weilich, oben
1

176

)Schelle (Kakteen, 212. 1926) schrieb Echinocactus ensifer Lem.


B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2776

Echinofossulocactus

kurz gespitzt, in die Sep. allmhlich bergehend; Pet. 1,3 cm lang, 2,5 mm breit,
kaum gespitzt, lanzettlich, um die Mitte intensiv purpurviolett, zum Rande heller;
Staubf. unten wei, nach oben zu purpurn getnt; Gr. purpurviolett; N. blagelb, kopfig geschlossen; Fr. unbekannt. M e x i k o.
Rmpler gibt zu seiner Darstellung 4 kreuzstndige Mittelstacheln an (wohl
weil er, wie hufig bei den Autoren, den Oberst, einbezieht). Berger gibt (Kakteen, 248. 1929) sogar Mittelstacheln 0 an, Stacheln insgesamt (5) 7; Bl.
wei mit karmin Mitte.
Am besten hlt man sich an Werdermanns (und Schumanns) Auffassung und
Beschreibung, da diese nach mehreren lebenden Stcken gemacht wurde, die
sich seit langem in Berlin befanden.
Britton u. Rose fhren hierunter noch an: Echinocactus arrectus Otto, nur
ein Name; E. ensiferus pallidus (in Frster, 1846). Ob Echinofossulocactus ensiformis (Lawrence, in Loudon, Gard. Mag., 317. 1841) hierhergehrt, halten sie
fr mglich, aber nicht sicher. (Es mag eine abweichende Schreibweise von Lemaires Namen gewesen sein.)
Echinofossulocactus xiphacanthus (comb. nud. in Succulenta, 6: 86. 1956, mit
den unrichtigen Klammerautoren LK. & O.) scheint der Stachelzahl nach hierher
zu gehren; der Verfasser van der Velde gibt aber keine Bltenfarben an. Es
ist mglich, da obige Art richtiger E. xiphacanthus (Miqu.) (als Echinocactus, in
Linnaea, 12:1, pl. 1, f. 1. 1838) genannt wird, nach dem zu Anfang Gesagten.
Schelle (Kakteen, 212. 1926) nennt ihn Echinocactus arrigens xiphacanthus (Miqu.)
Schelle.
Tiegel-Oehme (Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 83. 1938) geben an, da von den
3 Mittelstacheln der mittlere bis 4 cm lang ist, zusammengedrckt, gekielt und
schwertfrmig, alle schwach geringelt (Stachelbild 20).
19. Echinofossulocactus lancifer (Dietr. non Reichb.) Br. & R. The Cact.,
III:118. 1922
Echinocactus lancifer Dietr., Allg. Gartenztg., 7:154. 1839, non Reichb.
(Ferocactus histrix). E. dietrichii Heynh. Brittonrosea lancifera
(Dietr.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Schumann war dieser Name nicht klar, weil Pfeiffer in Abb.-Beschr. II:t. 22
eine bereinstimmung seiner Pflanze mit Echus. obvallatus DC. gesehen haben soll1)
(Schumann hlt diese Abbildung fr E. crispatus oder E. phyllacanthus). Dietrich hat sie als gute Art angesehen und beschrieben. Schumann erwhnt dann
noch, da manche sie fr E. obvallatus, andere sie fr E. hastatus halten. So
kommt es wohl, da Tiegel-Oehme in Beitr. Sukkde. u. -pflege, 80. 1938,
Echinofossulocactus obvallatus mit dem Synonym Echus. lancifer anfhren.
Ihr Stachelbild 12 gilt fr Echinofossulocactus obvallatus.
Berger fhrt (Kakteen, 249. 1929) Stenocactus lancifer (Dietr.) Berg. nur
namentlich an, d. h. beschreibt ihn nicht.
Britton u. Rose folgen Dietrich, halten die Pflanze auch fr eine gute Art
und fgen dazu Pfeiffers Abbildung bei2) (die im brigen wesentlich von der
von ihnen gezeigten Abbildung des E. obvallatus abweicht, wie sie auch von
Rmpler in Handb. Cacktde., 535. 1886, Fig. 68, wiedergegeben wird, mit aufrecht-trichteriger Blte, nicht weit umbiegend, wie sie Pfeiffer wiedergibt, und
1
)Schelle (Kakteen, 211. 1926) fhrt die Art daher als Echinocactus obvallatus lancifer
Dietr.
2
)Von Pfeiffer lt. Ind. Kew. als Echinocactus obvallatus bezeichnet.

Echinofossulocactus

2777

die also die von E. lancifer darstellt, eine treffende Abbildung, was die lanzenfrmigen Stacheln anbetrifft).
Beschreibung nach Britton u. Rose: Fast ovoid, im Scheitel etwas eingedrckt; Rippen zahlreich, stark zusammengedrckt; Areolen wenige auf jeder
Rippe, anfangs filzig; St. 8, wei oder mit brauner Spitze, einige breit und flach;
Bl. rosa, ziemlich gro; Rhre als lang beschrieben; Pet. linear-oblong, weit
spreizend. M e x i k o. (Abb. 2619, rechts).
Eine unzulngliche Beschreibung; mageblicher ist das Bild, das Britton u.
Rose l. c., 119. 1922, Fig. 125, wiedergeben. Ob diese Pflanze lebend in irgendwelchen Sammlungen vorhanden ist, kann ich nicht sagen.
Echinocactus lancifer Reichb. wurde von diesem in Terscheck, Suppl. Cact. 2,
gebracht, ein Name, den Britton u. Rose als beschriebenes Synonym unter Ferocactus melocactiformis auffhren, whrend sie unter Echinofossulocactus lancifer
sagen, da sie nicht sicher wten, ob ersterer richtig beschrieben worden sei
(Walpers beschrieb ihn noch in Rep. Bot., 2:320. 1843). Jedenfalls hat Heynhold den neuen Namen Echus. dietrichii aufgestellt, weil er Reichenbachs Namen
als bereits ordnungsgem beschrieben ansah. Auch diese Frage ist bisher ungengend geklrt, wie, ob Echus, lancifer Dietr. wirklich der richtige Name ist.
20. Echinofossulocactus violaciflorus (Quehl) Br. & R. The Cact., III:114.
1922
Echinocactus violaciflorus Quehl. MfK., 22:102. 1912. Brittonrosea
violaciflora (Quehl) Speg., Brev. Not. Cact., 12. 1923. Stenocactus
violaciflorus (Quehl) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Kugelig, spter verlngert, bis 10 cm , matt blulichgrn, am Scheitel und
rings von St. umhllt; Rippen ca. 35, dnn, tief gekerbt; Areolen 2 cm entfernt,

Abb. 2619. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus phyllacanthus (Mart.)
Lawr.; rechts: Echinofossulocactus lancifer (Dietr. non Reichb.) Br. & R.
(nach Britton u. Rose).
176*

2778

Echinofossulocactus

anfangs graufilzig, eingesenkt, rund; St. ca. 7, der oberste bis 3 cm lang, spanfrmig, etwas gekielt und deutlich geringelt, ziemlich anliegend, lineallanzettlich,
anfangs honiggelb, braun gespitzt, die beiden folgenden weniger breit, sonst dem
Oberst. gleich, nur etwas dicker, die unteren glasig wei, stielrund, das obere
Paar derselben 79 mm lang, das unterste ca. 12 mm lang, alle kleineren angedrckt: nach Tiegel tritt hin und wieder hinter dem Oberst. entweder ein
glasig weier oder ein den oberen hnlich gefrbter Randst. auf; Bl. zwischen den im
Scheitel stark zusammengeneigten St., 2,5 cm lang; Pet. schmal, zugespitzt;
Schuppen auf Ov. fast dachziegelig, breit eifrmig, kurz gespitzt, mit sehr dnnem
Rand; Staubf. und Gr. violett; N. 9, gelblich. M e x i k o (Zacatecas und Aguascalientes).
Britton u. Rose sagen abweichend die 3 obersten St. abgeflacht, 36 cm
lang, was wohl nur ungenau ausgedrckt ist; es ist aber mglich, da auch
bis 6 cm lange mittlere Oberstacheln vorkommen.
21. Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag.,
17:317. 1841
Echinocactus gladiatus Lk. & O., Verh. Ver. Befrd. Gartbau., 3:426. 1827.
Melocactus gladiatus Lk. & O. Echinocactus gladiatus ruficeps Lem.
E. gladiatus intermedius Lem. Brittonrosea gladiata (Lk. & O.) Speg.,
Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Diese und die nchste Art sind nach den alten Beschreibungen nur schwer zu
identifizieren. Berger fhrt die Art als Stenocactus (Echinocactus) gladiatus
(Salm) Berg., weil K. Schumann (Gesamtbschrbg., 374. 1898) einen Echinocactus
gladiatus SD. beschreibt, mit dem Zusatz: non Lk. & O. (Cact. Hort. Dyck.,
20. 1845). 1850 hat Salm-Dyck nur den E. gladiatus Lk. & O. aufgefhrt, mit
4kantigem Mittelst. Schumann hlt die beiden nicht fr identisch, indem er
darauf verweist, da die Abbildung von Link und Otto keine bereinstimmung
zulasse, zumal die Rippen dick und stumpf sind. (Britton u. Rose verweisen
im brigen unter Echinofossulocactus confusus darauf, da Salm-Dyck niemals
von sich aus eine neue Art Echinocactus gladiatus beschrieben habe.) Betrachtet
man in der allerdings sehr schlechten bzw. phantasievollen Zeichnung manche
typischen Stachelbndel, so entsprechen diese durchaus bzw. weitgehend dem
Stachelbild 9 von Tiegel-Oehme fr Echinofossulocactus gladiatus. Schumann
macht auch keine Angabe ber die Art des Mittelst. bei seinem Echinocactus
gladiatus, d. h. ob er rund oder kantig ist. Britton u. Rose haben den Echinocactus gladiatus SD. auf Tafel 159 von Blh. Kakteen ihrer Beschreibung von
Echinofossulocactus confusus zugrunde gelegt.
Danach verbleibt bei Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.) Br. & R. nur die
Beschreibung Britton u. Roses: Blulichgrn, ovoid bis lnglich, 12,5 cm hoch,
10 cm , mit eingedrcktem Scheitel, dieser von zusammengeneigten St. bedeckt; Rippen ziemlich breit und stumpflich (die Rippendarstellung der unten
erwhnten Abbildung ist zweifelhaft), 1422; St. 10, grau, 4 Oberst. pfriemlich,
davon gewhnlich 3 aufsteigend, der mittlere abstehend oder vorgestreckt, der
grte 5 cm lang, 4 untere nadelig; Bl. und Fr. unbekannt. Britton u. Rose
fgen hinzu: Wir kennen die Pflanze nur von der Beschreibung und Abbildung,
folgen Lawrence, der diese wenig bekannte Art zu Echinofossulocactus einbezieht,
sind aber betr. ihrer wirklichen Verwandtschaft sehr im Zweifel. M e x i k o
(O-Mexiko?). (Abb. 2621, links).

Echinofossulocactus

2779

Das ist alles, was Britton u. Rose sagen; es kann keinesfalls als gengend
angesehen werden, um danach eine der heute bekannten Pflanzen einwandfrei
mit obigem Namen zu versehen, zumal Britton u. Rose von 4 pfriemlichen (!)
Oberst, sprechen. Es kann sich dies nur auf ungenaue Angaben beziehen bzw.
wre vorauszusetzen, da die Rippen falsch gezeichnet sind. Was heute als Echinofossulocactus gladiatus angesehen wird, beschreiben Tiegel-Oehme (Stachelbild 9)
wie folgt: Krper kugelfrmig bis zylindrisch, hell-blulichgrn; Rippen etwa 27
(? Grke); von den 3 oberen Randst. ist der mittlere etwas flachgedrckt, 3 cm
lang, die beiden seitlichen etwas runder und krzer; der Mittelst. ist bis 4 cm lang,
vielseitig bis fast rund, im rechten Winkel abstehend; alle St. rtlich hornfarben,
an der Spitze dunkler, nach unten 46 weie glasartige, 8 mm lange Randst.;
Bl. schwefelgelb (rotviolett) mit ebensolchen N.
Auch diese Beschreibung ist nicht einwandfrei, wie die sich widersprechenden
Bltenfarbenangaben zeigen: Blte schwefelgelb ist Schumanns Echinocactus
gladiatus SD. aus seiner Gesamtbeschreibung entnommen (der ebenso genannte
E. gladiatus in Blh. Kakt. T. 159, den Britton u. Rose ihrem Echinofossulocactus
confusus zugrunde legen, blht rotviolett).
Alle Beschreibungen sind ziemlich verworren. Nach Tiegel-Oehme hat E. gladiatus bis 10 Stacheln (wie bei Britton u. Rose, aber andere Farbe), der Oberstachel (mittlere) etwas flachgedrckt (bei E. crispatus flach und dolchfrmig),
der eine eigentliche Mittelstachel bei E. gladiatus mehrkantig oder -flchig, nach
unten 46 Stacheln [bei E. crispatus ein fast stets stielrunder Mittelstachel sowie
(bei typisch 8 Stacheln) nach unten 4 kleine, glasig weie Randstacheln].
Mir erscheinen diese und die nchste Art bei keinem Autor, auch TiegelOehme nicht, als hinreichend geklrt.
Echinofossulocactus gladiatus v. carneus C. Schmoll, nom. subn. in C. & S. J.
(US.), VI:3, 37. 1934, mit Abb.
Die abgebildete Pflanze ist breit-rund; dnne, nur mig dichte Rippen;
3 krftigere St. stehen nach oben (manchmal der mittlere fehlend), der Oberst.
als krftigster, aufgerichtet bis abstehend, sowie 3 hnlich krftige nach unten
auseinanderspreizend, sowie 1 Mittelst., gerade oder leicht abwrts gebogen;
dazu je 2 dnne und krzere Unterst., rechts und links der Areole schrg abwrts weisend; Scheitel krftiger wollig. Diese Angaben entnahm ich der
Abbildung (s. Abb. 2625. Mitte links); die Stachelfarbe ist mir nicht bekannt, ebenso wenig die Blte, bzw. ob die Pflanze wirklich hierhergehrt.
Ob Echinofossulocactus carneus Whitm., nom. nud., in C. & S. J. (US.),
V:12, 589. 1934, die gleiche Art ist (Croizat fhrt beide Namen hintereinander
l. c., XIV:8, 112. 1942, auf), wei ich nicht, mchte es aber vermuten, da
Schmoll in seiner Liste 1947 nur einen Stenocactus carneus fhrt, aber keinen
solchen Namen mehr als Variett von Stenocactus gladiatus.
22. Echinofossulocactus crispatus (DC.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag., 17:
317. 1841
Echinocactus crispatus DC., Prodr., 3:461. 1828. Brittonrosea crispata
(DC.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus crispatus (DC.)
Berg., Kakteen, 248. 1929.
Britton u. Roses Beschreibung lautet nur: Pflanze fast ovoid. am Scheitel
etwas eingedrckt; Rippen ca. 25, gewellt; St. 1011, steif, ungleich; Blten
zentral, ziemlich klein; Perigonbltter in zwei Serien, purpurn, linear-oblong,

2780

Echinofossulocactus

spitzlich; Bltenrhre mit dachziegelig gestellten Schuppen. M e x i k o (nach


Schumann: Hidalgo). (Abb. 2620, rechts).
Eine sehr krgliche Beschreibung, ohne Stachelfarben und ohne Angaben bezglich Mittelstacheln sowie Lnge und Strke der Stacheln. Es wird eine Abbildung aus Mm. Mus. Nat. Paris, 17:pl. 8, wiedergegeben.
Die amerikanischen Autoren fgen hinzu: Diese Art basiert auf der Zeichnung
von Mocio und Sess, die De Candolle reproduzierte, und Cactus crispatus
Mocio & Sess (De Candolle, Prodr., 3:462. 1828) war der erste ihr gegebene
Name, der aber niemals gltig verffentlicht wurde. De Candolle vergleicht ihn
selbst auch nicht mit E. obvallatus, der zu dieser Reihe gehrt, sondern mit
E. cornigerus, der zu einer ganz anderen zhlt (gemeint ist wohl Gattung;
Backbg.). Spter hat De Candolle (Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828)
angegeben, da die Rippen von 3060 variieren; dies hat er aber zweifellos von
neuem, vielleicht von Thomas Coulter erhaltenem Material entnommen. Letzterer sammelte damals in O-Mexiko. De Candolle beschreibt an gleicher Stelle
auch eine v. horridus, die auf Coulterschem Material basiert und sagt: St. krftiger, aufrecht, lang und graubraun.
Echinocactus stenogonus, zuerst von Schumann erwhnt (MfK., 5:107. 1895),
cler diesen Namen Weber zuschrieb, scheint nur ein Gartenname fr E. crispatus
gewesen zu sein.
Watson (Cact. Cult., 99) gibt an, da er offensichtlich E. longihamatus nahe
verwandt ist, aber dies kann kaum als gesichert angesehen werden.
Das im Dictionary of Gardening abgebildete Exemplar (Nicholson, 1:f. 688)
mag anderswohin gehren. Es wurde beschrieben: 20 Rippen; 89 Randst.,
spreizend, borstig, wei mit braunen Spitzen; 4 Mittelst., rtlich und viel grer
als die Randst. Diese Pflanze kam aus der Sammlung F. A. Haage jr., Erfurt;

Abb. 2620. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus obvallatus (DC.) Lawr.;
rechts: Echinofossulocactus crispatus (DC.) Lawr. (nach Britton u. Rose).

Echinofossulocactus

2781

sie mag zu E. heteracanthus gehren. E. crispatus cristatus Grke (MfK., 16:188.


1906) ist auch abweichend.
E. flexispinus SD. (Cact. Hort. Dyck., 1849. 159. 1850 non Eng., 1848) wird
von Schumann hierhergestellt, wird jedoch beschrieben: Kugelig bis fast eifrmig,
hellgrn; Rippen zahlreich, 3031, stark zusammengedrckt, wellig, unterbrochen; Areolen entfernt, anfangs gelbwollig; 3 obere St. zurckgebogen, aufsteigend, etwas abgeflacht; 1 Mittelst. vorgestreckt und pfriemlich, die 4 unteren
St. verlngert, pfriemlich, aber biegsam, anfangs wei, spter blabraun; Bl. unbekannt.
E. undulatus Dietr. (Allgem. Gartenztg., 12:187. 1844) wird von Schumann
ebenfalls hierhergestellt, aber Salm-Dyck war der Ansicht, da er seinem E. flexispinus sehr unhnlich sei, denn die 3 Oberst. sind gro und flacher und die 4
unteren steif.
Der E. flexispinus entspricht in seiner Beschreibung recht gut, was die Stacheln
anbetrifft, dem Stachelbild 8 von Tiegel-Oehme, nur da hier der mittlere Oberstachel strker abgeflacht ist. Die dazugehrige Beschreibung1) lautet: Kugeligsulig, blulichgrn; Rippen etwa 30; St. typisch 8, 7 Rand- und 1 Mittelst.;
der oberste Randst. ist flach und dolchfrmig, 23 cm lang, die 2 seitlichen
mehr rundlich und krzer (offenbar geringelt); der nach vorn zeigende Mittelst.
ist fast stielrund, selten kantig, bis 4 cm lang, hierzu treten manchmal noch 2 bis
3 St. von der Beschaffenheit der seitlichen; alle St. dieser Gruppe sind anfangs
unten hell hornfarbig, an der oberen Hlfte braun und unauffllig geringelt:
nach unten zeigen 4 kleine, weie, glasige Randst., hchstens lern lang; Bl.
violett mit karminrotem Mittelstreif; N. 89, gelbwei.
Diese Beschreibung entspricht allerdings wenig der von Britton u. Rose wiedergegebenen (aber ganz unzulnglichen), weicht auch in Rippen- und Stachelzahl
ab und gleicht auch, wenig der Abbildung Britton u. Roses Fig. 123
(The Cact., III:116. 1922), die aber ebensogut ein Kulturexemplar gewesen
sein kann, und bei solchen sind oft gerade die Stacheln gegenber dem
Originalcharakter stark zurckgebildet bzw. krzer oder schwcher. Jedenfalls ist nach der Beschreibung Tiegel-Oehmes eher eine Bestimmung mglich,
als nach der Britton und Roses, und auch anzunehmen, da Schumann recht
hatte, wenn er E. flexispinus SD. dazustellt, wobei man durchaus vorraussetzen
darf, da der Grad der Abflachung bei den Oberstacheln nicht stets gleich ist
bzw. in der Kultur auch zuweilen zurckgeht bzw. die Stacheln schmler sein
knnen.
Da auch Bergers Beschreibung (Kakteen, 248. 1929) sich mit der von TiegelOehme, was Stachelzahl und -art anbetrifft, ziemlich deckt, kann die letzte
wiedergegebene Beschreibung wohl als magebend angesehen werden. Solche
Pflanzen habe auch ich lebend gesehen.
Schelle (Kakteen, 212. 1926) fhrt als Formen noch: Echinocactus crispatus
anfractuosus hort., foersteri hort., pentagonus hort., und stenogonus hort., ohne
Beschreibung.
23. Echinofossulocactus anfractuosus (Mart.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag.,
17:317. 1841
Echinocactus anfractuosus Mart., in Pfeiffer, En. Cact., 63. 1837.
E. anfractuosus spinosior Lem. E. anfractuosus orthogonus Monv.
Brittonrosea anfractuosa (Mart.) Speg., Brev. Kot. Cact., 11. 1923.
Stenocactus anfractuosus (Mart.) Berg., Kakteen, 248. 1929.
1

)Als Echinofossulocactus crispatus, in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 79. 1938

2782

Echinofossulocactus

Beschreibung nach Britton u. Rose: Einzeln, etwas lnger als breit, 12,5 cm
lang, 6 cm , stumpfgrn; Rippen zahlreich (nach Schumann ca. 30), zusammengedrckt, wellig, jede nur mit wenigen Areolen; St. etwas gebogen, strohfarben
mit braunen Spitzen; Randst. 7, steif bzw. krftig, die oberen 3 viel lnger, ca.
3 cm lang, die unteren 4 Randst. dnn; Mittelst. einzeln, 2,5 cm lang, brunlich;
Perigonbltter purpurn, mit weiem Rand. M e x i k o (Hidalgo, bei Pachuca
und Ixmiquilpan).
Berger sagt: Schlankzylindrisch, ca. 78 cm , dunkelblulichgrn; Rippen
weniger als 30; Randst. 7, die 3 oberen flach, dunkelbraun, bis 2,5 cm lang,
die 4 unteren schlanker; Mittelst. 1, gelblichbraun.
Tiegel-Oehme geben an (Stachelbild 7): St. 810, Randst. 79, die 3 obersten
strohgelb bis brunlich, der oberste breit und mittellngs gekielt, bis 2 cm lang,
das folgende Paar mehr hornartig rundlich, nicht so lang, die unteren am Grunde
etwas seitlich gedrckt, dann stielrund, glasartig, schwach gebogen; Mittelst. 1,
gerade, sehr spitz, stielrund, 2 cm lang; kein St. quergeringelt! Bl. wahrscheinlich wei mit karminrotem Mittelstreif.
Man kann die Art wohl mit Recht als variabel innerhalb dieser ganzen Angaben
ansehen.
24. Echinofossulocactus obvallatus (DC.) Lawr. In Loudon, Gard. Mag., 17:
317. 1841
Echinocactus obvallatus DC., Prodr., 3:462. 1828. Brittonrosea obvallata
(DC.) Speg., Brev. Not, Cact., 11. 1923. Stenocactus obvallatus (DC.)
Berg., Kakteen, 248. 1929.
Kugelig bis fast eifrmig, am Scheitel eingedrckt; Rippen ca. 25, ziemlich
dnn und wellig; St. ca. 8, 4 St. pfriemlich aufsteigend oder spreizend, 4 St. kurz,
vielleicht weniger als ein Viertel der 4 lngeren; Bl. zentral, ziemlich gro; Perigonbltter linearoblong. M e x i k o (Hidalgo) (Beschreibung Britton u. Roses)
(Abb. 2620, links).
Britton u. Rose geben als Abbildung diejenige aus Mm. Mus. Hist. Nat.
Paris, 17:pl. 9 (als Echinocactus obvallatus), wieder, wie sie auch Rmpler
(Handb. Cactkde., 535. 1886, Fig. 68) wiedergab. Nach letzterem wurde die Art
von Schelhase 1833 gleichzeitig mit E. lancifer aus Samen erzogen; Rmpler
gibt die Rippen als zahlreich an, St. 89, die strksten St. schwertfrmigbreit, was etwas bertrieben ist; er meint, da junge Pflanzen E. dichroacanthus
hneln. Nach Frster ist die Blte nicht gerade very large (Britton u. Rose),
sondern 2324 mm lang, Rhre sehr kurz; Sep. wei, mit schwarzrotem Mittelstreifen; Pet. lanzettlich, stumpf, aufrecht, mit den Spitzen nach auen gebogen,
gesttigt purpurrot, wei gerandet; Staubb. Schwefel- bis orangegelb (letztere
ohne Pollen); N. 9, kopfig zusammengeneigt. Rmpler nennt eine v. pluricostatus
Monv. mit zahlreicheren Rippen und v. spinosior Monv. mit dichter stehenden
Stacheln, nur Namen, ebenso Echinocactus coptonogonus obvallatus SD.
Die Art basiert auf Mocio und Sesss Abbildung von Cactus obvallatus.
Britton u. Rose geben an, da Pfeiffers Darstellung in Abb.-Beschr. Cact.,
2:T. 22, oft hierhergestellt wird, da sie aber der Typus von E. lancifer sein mu;
dorthin stellten Britton u. Rose jenes Bild. Sie haben zweifellos recht, denn
Rmpler sagt ja, wie oben wiedergegeben, da beide Arten gleichzeitig von
Schelhase aus mexikanischem Samen erzogen wurden. Daher ist auch TiegelOehmes synonymische Einbeziehung von E. lancifer unter E. obvallatus ein Irrtum. Da Rmpler letzteren mit Fig. 68 abbildete und dementsprechend die Blte

Echinofossulocactus

2783

genau beschrieb, ist Britton u. Roses Angabe: wir konnten bei dieser Art auch
nicht annhernd irgendwelches von uns gesehenes mexikanisches Material unterbringen unbeachtlich. Berger gibt die Blte nur als 2 cm lang an, Randstacheln
7-8, die unteren sind kaum 8 mm lang, pfriemlich, die oberen linealisch, blattartig verbreitert, der oberste 1 cm lang, die seitlichen lnger und schmler;
Mittelstacheln 1, gerade oder etwas gebogen; die greren Stacheln oben und
unten braun, anfangs schn rot.
Tiegel-Oehme (Stachelbild 12) fgen hinzu: Der mittelste Oberst. 2,5 cm lang,
dolchartig breitgedrckt, der Mittelst. undeutlich geringelt, kaum etwas nach
unten gebogen und noch lnger; untere Randst. weilich, stielrund, pfriemlich,
1,5 cm lang; die Spitze der anfangs rubinroten greren Oberst, dunkler.
25. Echinofossulocactus confusus Br. & R. The Cact., III:120. 1922
Brittonrosea confusa (Br. & R.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923.
Diese Art basiert auf der Darstellung in Blh. Kakt., T. 159, als Echinocactus
gladiatus SD., ein von Salm-Dyck niemals beschriebener Name. Nach Angabe
Britton u. Roses ist dies auch Echinocactus gladiatus K. Sch. (in Gesamtbschrbg.,
374. 1898, als E. gladiatus SD. bezeichnet) in most part. Da Schumann auerdem die Blten als gelb angab, sie in Blh. Kakt., T. 159, purpurn sind, wurde
die letztere Art von Britton u. Rose als unbeschrieben angesehen bzw. unter
obigem Namen verffentlicht.
Einzeln, blagrn, krftig, sulig bis kurz keulig (nur in Kultur?), 615 cm
hoch, 68 cm ; Rippen 2630, dnn, niedrig, wellig; Areolen 45 auf jeder
Rippe, 23 cm entfernt; St. alle gelb, pfriemlich; Randst. 45, nur schwach
abgeflacht, 710 mm lang; Mittelst. 1, bis 4 cm lang, gewhnlich vorgestreckt;
Bl. purpurn, 4 cm breit; Perigonbltter oblong, spitzlich. Ohne Herkunftsangabe (Originalbeschreibung) (Abb. 2621, rechts).
Tiegel-Oehme fhren diese Art nicht auf, haben sie also nicht lebend gekannt.
Berger beschrieb sie ebenfalls nicht.
26. Echinofossulocactus dichroacanthus (Mart.) Br. & R. The Cact., III:
117. 1922
Echinocactus dichroacanthus Mart., in Pfeiffer, En. Cact., 62. 1837.
E. dichroacanthus spinosior Monv. Brittonrosea dichroacantha (Mart.)
Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus dichroacanthus (Mart.)
Berg., Kakteen, 249. 1929.
Beschreibung lt. Britton u. Rose: Fast eifrmig, 15 cm hoch, 10 cm , im
Scheitel etwas eingedrckt; Rippen 32, dnn, scharf, wellig; Areolen nur wenige
auf der Rippe, weifilzig; Oberst. 3, aufrecht, abgeflacht, purpurn; Randst. 46,
wei; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Hidalgo).
Tiegel-Oehme (Stachelbild 10) fgen hinzu: Von den 3 oberen Randst. ist der
mittlere flach, mittlngs gekielt, dolchfrmig, 2 cm lang, die beiden folgenden
fast waagerecht stehend, etwas krzer und schmler, der nicht immer vorhandene
Mittelst. fast 4kantig, nach unten gebogen, kaum lnger als der obere. Diese 4
sind im Neutrieb rubinrot, an der Spitze schwarzrot. Nach unten gerichtet 46
durchscheinend weie, 78 mm lange Randst. Die oberen Randst. einschlielich
Mittelst. geringelt.
Tiegel-Oehme geben die Blten als unbekannt an. Ich sah Pflanzen, auf die
die Beschreibungen passen und deren Blten rosaviolett waren, mit dunklerem
Mittelstreifen.

2784

Echinofossulocactus

Abb. 2621. Die ltesten Abbildungen von: links: Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.)
Lawr.; rechts: Echinofossulocactus confusus Br. & R. (der falsche E. gladiatus in Blh.
Kakt., T. 159) (nach Britton u. Rose).

27. Echinofossulocactus phyllacanthus (Mart.) Lawr. In Loudon, Gard.


Mag., 17:317. 1841
Echinocactus phyllacanthus Mart., Allg. Gartenztg., 4:201. 1836.
E. phyllacanthoides Lem. Echinofossulocactus phyllacanthus macracanthus Lawr. E. phyllacanthus micracanthus Lawr. Brittonrosea
phyllacantha (Mart.) Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus
phyllacanthus (Mart.) Berg., Kakteen, 249. 1929.
Einzeln, gedrckt-kugelig bis gestreckt, bis 15 cm hoch, bis ca. 10 cm ,
dunkelgrn; Rippen 3035, dnn, wellig, am Scheitel von bergeneigten St. verdeckt; Areolen wenige auf einer Rippe, ca. 2,5 cm entfernt; St. meist 8, der mittlere
Oberst, (zuweilen auch noch ein weiterer) stark verlngert, flach, lineallanzettlich, gekielt und geringelt, im Scheitel zusammengeneigt, anfangs rot, spter braun,
4 (8) cm lang, aufrecht, die anderen spreizend, schwcher, weichpfriemlich;
Bl. 1,52 cm lang. M e x i k o (Hidalgo, bei Pachuca, Ixmiquilpan, sowie in
Mittel-Mexiko, auch aus Sinaloa bzw. von der Kste, z. B. Mazatlan, berichtet)
(Abb. 2619, links).
Tiegel-Oehme geben an, da die 3 Oberst, flach sind, anfangs rosen- bis rubinrot, dann brunlich, die unteren St. bis 9 mm lang. Die Bl. knnen anscheinend
auch blasser sein als im Schlssel angegeben.
Britton u. Rose geben die Abbildung aus Pfeiffers Abb.-Beschr. Cact.,
1:T. 9, wieder, die eine Pflanze mit mittellangen Stacheln zeigt; ich habe solche
mit viel lngeren Stacheln gesehen. Diese scheinen strker in der Lnge zu variieren.
Britton u. Rose fhren daher folgende Namen auf: Echinocactus phyllacanthus
laevior Monv., v. laevis Lem., v. macracanthus, micracanthus, pentacanthus, tenuiflorus (E. tenuiflorus Lk., in Salm-Dyck, nur ein Name), tricuspidatus Frst.,

Echinofossulocactus

2785

eine eigene Art. Ob alle hierhergehren, sind sich Britton u. Rose nicht sicher.
Echinocactus stenogoni war nur eine frher zuweilen verwandte Bildunterschrift,
die sich auf die Echinocactus-Reihe Stenogoni bezog.
Echinofossulocactus sp. (Schwarz)
Diese Pflanze fhre ich gesondert auf, weil ich sie bisher bei keiner anderen
unterbringen konnte. Schwarz sandte sie mir als neue Art. Sie hnelt im breitrunden, ziemlich sprlich bestachelten Krper etwas Echinofossulocactus kellerianus
und hat, wie dieser, auch keine Mittelst. Jedoch ist der Scheitel weniger stark
wollig, die Rippenzahl ist etwas geringer, es sind immer 3 Oberst, vorhanden,
2 davon seitlich-aufwrts spreizend gewhnlich pfriemlich, leicht gebogen, 1 mittlerer Oberst, lnger, bis ber 4 cm lang, aufwrts gekrmmt, gewhnlich breitgedrckt, mit verdickter Mitte, geringelt, oder er ist (selten) etwas hohl-flach;
Unterst. sind meist 4 vorhanden, glasig, viel dnner und krzer; die Bl. ffnen
weittrichterig; N. 8, lang und weit umbiegend. Merkwrdig ist, da ich haarartige Staubf. ohne Staubb. beobachtete, oben gekruselt; die lanzettlichen Pet.
sind oft oben seitlich (manchmal nur einseitig) etwas ausgezhnelt sowie gewhnlich mit Stachelspitze versehen. M e x i k o (Herkunft mir nicht bekannt) (Abb.
2622).
28. Echinofossulocactus tricuspidatus (Scheidw.) Br. & R. The Cact., III:
117. 1922
Echinocactus tricuspidatus Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:51. 1841.
E. melmsianus Wegen. E. phyllacanthus tricuspidatus Frst. Stenocactus tricuspidatus (Scheidw.) Berg., Kakteen, 249. 1929.

Abb. 2622. Echinofossulocactus sp. (Schwarz), eine offenbar noch unbeschriebene Art.

2786

Echinofossulocactus

Kugelig bis kurz-zylindrisch, 58 cm breit: Rippen 3055, dnn, wellig;


Areolen anfangs befilzt; St. 5 (K. Schumann: 911), der oberste St. dnn, zusammengedrckt, manchmal an der Spitze 3zahnig geschlitzt, 0,83,3 cm lang,
rtlich mit schwarzer Spitze; die anderen 4 St. spreizend, anliegend, gerade
oder gebogen, grau oder rtlich mit schwarzer Spitze, viel krzer als die oberen;
Bl. 1,5 cm lang; Sep. zugespitzt oder mit Spitze; Pet. kurz oblong, stumpflich;
Schuppen auf Ov. breit eifrmig, mit dnnem Rand und deutlichem Spitzchen. Mexiko (San Luis Potos).
Tiegel-Oehme geben an: Krper hellgrn; St. 911, die oberen 3 blattartig
zusammengedrckt, ziemlich gleich, der oberste vielleicht etwas strker, alle
krftig, anfangs rubinrot, nicht geringelt, spter hell hornfarbig, dunkler gespitzt,
bis kaum 1 cm lang. Die brigen Randst. horizontal strahlend, stielrund, pfriemlich, glasartig, ziemlich gleich lang, ca. 57 mm lang; N. 46, schwefelgelb.
Die Angaben ber die Oberst. sind unklar; nach dem Stachelbild 4 ist nur 1 mittlerer Oberst. blattartig und 3zahnig geschlitzt, die oberen beiden seitlichen krzer,
hornartig seitlich aufgebogen, oder sie knnen fehlen, oder sie unterscheiden sich
nicht von den brigen, es knnen insgesamt 89 im Kreis stehen. Mittelst. fehlend.
Danach mu eine entsprechende Variationsbreite der Bestachelung bercksichtigt werden. Im Gegensatz zur textlichen Angabe Tiegels ist der mittlere
Oberst, auch als quergestreift gezeichnet worden.
Britton u. Rose geben an, da die Art durch den sehr kurzen Oberst. von
allen anderen abweicht; eine Lnge von 3,3 cm als Maximum ist aber nicht sehr
ungewhnlich; trotz der zahlreichen von Britton u. Rose untersuchten Exemplare haben sie jedoch nicht auf eine solche Verschiedenheit hingewiesen, wie sie
das Stachelbild Tiegel-Oehmes Nr. 4 zeigt, so da die Art als noch variabler
angesehen werden mu. Britton u. Rose sagen, da Schumanns Beschreibung
so abweichend ist, da sie annehmen, es habe sich dabei um eine andere Art gehandelt. Er sagt auch nichts von der geschlitzten Spitze des Oberst., und ich
halte es nicht fr ausgeschlossen, da Tiegel-Oehme ihre Beschreibung der
Schumanns angepat haben. Letzterer sagt, da die Bezeichnung der Art ganz
falsch sei, da Scheidweiler eine Variett gesehen habe, bei der der mittlere
Oberst. Dreizackform hatte. Da Britton u. Rose im brigen sagen the upper
one... sometimes 3-toothed, scheinen sie auch nicht immer eine geschlitzte
Spitze gesehen zu haben (bei dem von Palmer 1902 und von Orcutt 1905 gesammelten Material). Nach alledem ist es verstndlich, da Frster die Art zu
E. phyllacanthus als Variett stellte. Als charakteristisch fr die Art kann man
also nur einen ziemlich kurzen, flachen, geschlitzten Oberst, ansehen. (Schumanns Schlsselangabe: Oberst. nur bis 1 cm lang trifft aber auch nicht
immer zu.)
29. Echinofossulocactus pentacanthus (Lem.) Br. & R. The Cact., III:115.
1922
Echinocactus pentacanthus Lem., Cact. Aliq. Nov., 27. 1838. E. biceras
Jac. E. anfractuosus pentacanthus SD. Brittonrosea pentacantha (Lem.)
Speg., Brev. Not. Cact., 11. 1923. Stenocactus pentacanthus (Lem.) Berg.,
Kakteen, 247. 1929.
Britton u. Rose beschreiben die Art: Einzeln, gedrckt-kugelig bis kurzzylindrisch, blaugrn; Rippen ca. 25, vielleicht sogar 4050; Areolen wenige
auf der Rippe; St. 5, ungleich, graurot, kaum gekantet, abgeflacht; 3 Oberst.
aufgerichtet oder spreizend; 2 Unterstacheln viel dnner und krzer als die

Echinofossulocactus

2787

oberen; Bl. ziemlich gro fr die Gruppe, tief-violett, Perigonbltter mit weiem
Rand. M e x i k o (nach Schumann: Hidalgo, Real del Monte, Pachuca, Los
Baos; San Luis Potos, bei der gleichnamigen Stadt) (Abb. 2623).
Britton u. Rose kannten die Art nur von Lemaires Abbildung und halten
sie fr dem E. obvallatus sehr nahestehend. Der Oberstachel ist aber breiter als
bei der Abbildung des letzteren, fr den auch meist 8 Stacheln angegeben sind,
sowie von Schumann 1 nach unten gedrckter Mittelstachel.
Ich bilde eine typische Pflanze ab, die allen wesentlichen Merkmalen der Bestachelung entspricht und auch eine grere Blte zeigt.
Tiegel-Oehme (Stachelbild 2) geben noch an: Oberst. bis 4 mm breit, zugespitzt, steif, von einem Mittelkiel durchlaufen, oberseits geringelt, unterseits
gerundet und glatt; das folgende Paar wenig kleiner (d. h. krzer), gerade oder
schwach gebogen, schmler, 4kantig (). fast zylindrisch, das unterste Paar nur
58 mm lang, oft zangenfrmig zueinander gekrmmt; Bl. blagelb mit
rtlichviolettem Mittelstreifen.
Die Bltenangabe Tiegels entspricht meiner Abb. 2623, whrend Britton u.
Rose tiefviolett angeben, was aber wenig besagen will, da die Blten
mancher Arten ziemlich variabel in der Farbe sein knnen.
Britton u. Rose sagen noch: Echinocactus anfractuosus laevior Monv. wurde
als Synonym von E. anfractuosus pentacanthus angefhrt.
Auffllig ist, da auer
Schumann kein anderer Autor
etwas ber polsterfrmigen
Wuchs dieser Art sagt. (K.
Schumann: Rasen flach oder
schwach gewlbt.)
In Schelle, Kakteen. 211.
1926, gibt es noch den Namen
Echinocactus pentacanthus brevispinus hort.
30.Echinofossulocactus kellerianus Krainz Schweizer Garten 1:10. 1946
Flachgedrckt, ca. 7 cm
breit, 4 cm hoch; Scheitel
dichtwollig; Rippen ca. 60,
ziemlich robust und stark gewellt; Mittelst. fehlend; Oberst.
1, lern lang, ca. 1,5 mm breit,
vorn schwarz, rckseits weigrau, Basis hellbraun; Randst.
24, bis ca. 5 mm lang, gelbbraun; Bl. 2,5 cm breit; Perigonbl. in zwei Reihen, innere
rein wei, uere mit violettem
Mittelstreifen; Staubf. kremfarben; Staubb. hellgelb; N. 9,
Abb. 2623. Echinofossulocactus pentacanthus (Lem.)
Br. & R.
wei; Fr.?. M e x i k o.

2788

Echinofossulocactus

Standort nicht bekannt. Die Pflanze stammt von C. Schmoll. Weicht auffllig durch den einzelnen Oberst. ab, d. h. die seitlichen zwei scheinen abwrts
gerckt und damit mehr dnne und krzere Randst. geworden zu sein. Zuweilen
sind berhaupt nur 3 St. vorhanden. Die Bl. breiten sich voll aus, ziemlich gro.
31. Echinofossulocactus caespitosus Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit.,
12:4, 81. 1950
Anscheinend nicht sehr gro werdend, bald sprossend; Rippen ca. 27, gewellt; 3 grere Oberst. abgeflacht und ziemlich gleich lang, aber der mittlere
strker abgeflacht, bis 21 mm lang, gelblich, der mittelste bis 2 mm, die beiden
seitlichen ca. 1 mm breit; 4 kleinere, weiliche untere Randst., dnn, 56 mm
lang; Areolen anfangs weifilzig; Bl. ca. 11 mm lang, wei, Mitte grnlich, d. h.
bei den inneren Perigonbl., Schlund grnlich, ebenso Staubb. und die 10 N.
M e x i k o. (Abb. 2624).
Ich erhielt die Pflanze von C. Schmoll, unter der obigen Bezeichnung. Auffllig ist die gelbliche Bestachelung und der grne Mittelstreifen sowie Schlund
der Blten. Auerdem begann das Exemplar bei mir tatschlich bald mit dem
Sprossen (1 lebendes Stck befindet sich in meiner ehemaligen Sammlung in
Monako). Leider hat Frau Schmoll mir den Standort nicht angegeben.
32. Echinofossulocactus guerraianus Backbg. Fedde Rep. LI, April, 63. 1942
Einzeln, halbkugelig; Scheitel von St. berragt; bis 20 cm breite Pflanzen;
Rippen dunkelgrn, ber 3035, gewellt, scharfkantig; Areolen bis 4 cm entfernt,
anfangs weifilzig; St. gewhnlich 8; 3 Oberst, bis 1,8 cm lang, abgeflacht;
2 seitliche St. bis 2,8 cm lang, rundlich; 24 unterste St. zierlich, bis 1 cm lang;
Mittelst. 1, pfriemlich-rund, bis 4 cm lang; alle St. gelblich, oben braun; Bl. 3 cm
breit, violettfarbene Mitte, Rand wei. M e x i k o (Hidalgo, bei Zoquital, vor
der Quebrada Grande).
Ich benannte die Art nach dem einstigen mexikanischen Generalkonsul
A. Guerra, dessen Bemhungen 1939, von Hamburg aus, es zu verdanken war,
da die damalige Reise, auf der ich eine Anzahl ungewhnlich groer Kakteen
fr den Hamburger Park Planten un Blomen sammelte, von den amtlichen
mexikanischen Stellen durch eine Sondergenehmigung untersttzt wurde.

Abb. 2624. Echinofossulocactus caespitosus Backbg.

Echinofossulocactus

2789

Um diese Pflanzen scheint es sich zu handeln in dem Bericht von Hernando


Sanchez Mejorada, in Cact. y Suc. Mex., 1:1, 914. 1955, ber Resultat von
10 Jahren Kakteenforschung an der Strae PachucaMetztitln, bzw. die als
Stenocactus anfractuosus Berg. bezeichnete Art, ber die der Verfasser sagt:
in der Zone zwischen Atotonilco el Grande und dem Rand der Barranca, wo er
sehr hufig ist. Letztere Art wird aber von H. Bravo (Las Cact. de Mex., 409.
1937) als zylindrisch, bis 6 cm , 7 Randst., 3 obere bis 3 cm lang, 4 untere dnn,
1 Mittelst. 2,5 cm lang, gelbbraun beschrieben. Wenn auch die Bestachelung
etwas bereinstimmt, so ist der Mittelstachel bei obiger Art doch viel grer,
und vor allem wird die ungewhnliche Gre dieser Art in keiner anderen Beschreibung erwhnt: ich habe auch in Mexiko nirgends so relativ riesige Pflanzen
gesehen. E. anfractuosus wurde von Pachuca und Ixmiquilpan berichtet; er mag
obiger Art nahestehen, eine bereinstimmung kann aber erst dann als erwiesen
gelten, wenn etwa bei Ixmiquilpan ebenfalls so groe Pflanzen vorkmen. Ich
habe dort solche nicht gesehen, als ich 1939 in jener Gegend sammelte. In der
Literatur wird E. anfractuosus bisher stets als schlank sulenfrmig gekennzeichnet.
Ich sah die Art vor der Quebrada Grande zahlreich, durch die Gre der alten
Stcke sehr auffallend.
Im Katalog Schmoll, 3. 1947, finden sich noch folgende unbeschriebene Namen:
Stenocactus carneus [wohl Echinofossulocactus carneus Whitm., in Croizat, C. &

Abb. 2625. berwiegend noch unbeschriebene Echinofossulocactus-Arten von F. Schmoll :


links oben: Echinofossulocactus ochoterenaus Tieg.: links Mitte: E. gladiatus v. carneus
C. Schmoll n. subnud.; links unten: E. densispinus C. Schmoll n. subnud.; rechts oben:
E. parksianus C. Schmoll n. subnud.; rechts Mitte: E. rosasianus Whitm. n. nud.; rechts
unten: E. sphacelatus Whitm. n. nud.

2790

Echinofossulocactus

S. J. (US.), XIV:8, 112. 1942 E. gladiatus v. Carneus C. Schmoll?, s. unter


E. gladiatus], Stenocactus grandicostatus und v. flavispinus, v. rufispinus, Stenocactus nerispinus, ondulatus, robustus, tetracanthus (vielleicht Echinofossulocactus
kellerianus?). Weiteres habe ich ber diese Namen nicht in Erfahrung bringen
knnen.
Die folgenden Arten bot C. Schmoll im vorerwhnten Katalog als Stenocactus-Arten an; es ist aber nicht erwiesen, ob es sich wirklich um die der alten
und ganz unzulnglichen Beschreibungen handelt:
Echinocactus debilispinus Berg., Allg. Gartenztg., 8:131. 1840
Stenocactus debilispinus C. Schmoll, l. c., comb. nud.
Fast kugelig oder keulig, 16 cm hoch, oben etwas vertieft; Rippen 34, abgeflacht, wellig, scharfkantig; Areolen wenige auf der Rippe, anfangs weifilzig; St. 79, die 3 obersten flach, gelblichwei, braunspitzig, der oberste
dnner, geringelt, die untersten 46 fast rund, pfriemlich, gelblichwei.
Echinocactus hexacanthus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 14:170. 1846
Stenocactus hexacanthus C. Schmoll, l. c., comb. nud.
Fast eifrmig, blagrn, oben gerundet; Rippen zahlreich, stark zusammengedrckt; St. 8, grauwei, Mittelst. 1, pfriemlich vorgestreckt.
Echinocactus sulphureus Dietr., Allg. Gartenztg., 13:170. 1845
Stenocactus sulphureus C. Schmoll, l. c., comb. nud. Echinofossulocactus sulphureus (Dietr.) Y. Ito, comb. nud. (1952).
Kugelig, 710 cm , grn, oben vertieft, sehr stachlig; Rippen zahlreich,
stark zusammengedrckt, wellig, mit wenigen Areolen; St. 89, wei, anfangs mit braunen Spitzen, an der Basis zusammengedrckt, pfriemlich;
Mittelst. 1, vorgestreckt, lang; Bl. wahrscheinlich gelb. (Soll nach Schumann
Echinocactus anfractuosus nahestehen, was nach der Beschreibung mglich ist.)
Echinofossulocactus griseacanthus Whitm., gasseri Whitm., esperanzaensis
Whitm., alle als nomina nuda in C. & S. J. (US.), V:12, 589. 1934, sind mir
unbekannt. Sie erschienen zum Teil spter als unbeschriebene Namen Stenocactus esperanzensis, grisacanthus, longispinus und polylophus in C. & S. J.
(US.), XI:6, 86. 1939, als nicht nher bekannte Pflanzen.
Ein Katalogname von Schwarz war Echinofossulocactus setispinus; die Pflanze
ist mir nicht bekannt.
Die folgenden Namen erwhnen Britton u. Rose mit kurzen Beschreibungen,
die sie als unzureichend bezeichnen, die Arten anscheinend hierhergehrend. Keine
derselben ist abgebildet, und die Blten sind unbekannt bzw. nur bei einer Art
als rot angegeben (Echinocactus tribolacanthus Monv.). Nach Durchsicht der
Angaben halte ich es fr ganz unwahrscheinlich, da danach irgendeiner der
Namen an Hand lebenden Materials geklrt werden kann, da dies bei Echinofossulocactus schon bei den eingehender beschriebenen Spezies manchmal schwierig
ist. Ich halte es daher fr unntig, die Beschreibungen hier wiederzugeben, sondern fhre nur die Namen an und wo sie erschienen sind, verweise aber im brigen
auf die Angaben bei Britton u. Rose:
Echinocactus acanthion SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 161. 1850.
acroacanthus Stieb., Bot. Zeit., 5:491. 1847.
In C. & S. J. (US.), XXIX:3, 69. 1957, Abb. 40, unten rechts, ist eine Pflanze
unter diesem Namen abgebildet (in einem Artikel von M. E. Shields, Christ

Echinofossulocactus

2791

church, Neuseeland); es ist aber nicht ersichtlich, wieso die Autorin die
bereinstimmung mit dem Stieberschen Namen festgestellt hat.
adversispinus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 16:10. 1848.
brachycentrus SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 160. 1850.
Syn. E. brachycentrus olygacanthus SD., E. olygacanthus SD., in K. Sch.
non Pfeiff., 1837.
Rose meint, eine solche Pflanze bei San Juan del Rio gefunden zu haben;
ich sammelte dort auch, konnte die Pflanzen aber nicht identifizieren. Es
sollen nach Rose unterschiedliche Stachelmerkmale auftreten. Blten unbekannt. Labouret schrieb irrtmlich: E. brachiatus.
cereiformis DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:115. 1828.
ellemeetii Miqu., Nederl. Kruidk. Arch., 4:337. 1858.
flexuosus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:347. 1851.
fluctuosus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:154. 1851.
foersteri Stieb., Bot. Zeit., 5:491. 1847.
griseispinus Jac., Allg. Gartenztg., 24:99. 1856.
heyderi Dietr., Allg. Gartenztg., 14:170. 1846.
hookeri Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 13:345. 1845.
hystrichocentrus Berg., Allg. Gartenztg., 8:131. 1840 (E. hystrichodes Monv.).
linkeanus Dietr., Allg. Gartenztg., 16:298. 1848.
macrocephalus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 14:370. 1846.
mammillifer Miqu., Linnaea, 12:8. 1838.
Lemaire bezog seine Namen E. theionacanthus Lem. (von ihm auch E. theiacanthus Lem. geschrieben) unter E. mammillifer ein; Schumann stellte sie
zu Echinocactus pfeifferi.
ochroleucus Jac., Allg. Gartenztg., 24:101. 1856.
octacanthus Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 16:10. 1848.
quadrinatus Wegen., Allg. Gartenztg., 12:66. 1844 (E. wegeneri SD.).
rhaphidacanthus SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 160. 1850.
rhaphidocentrus Jac., Allg. Gartenztg., 24:101. 1856.
tellii hort., MfK., 11:161. 1901 [Echinofossulocactus tellii (hort.) Y. Ito,
comb. nud. (1952), Abbildung in Syaboten, 21:8. 1959].
teretispinus Lem., Hort. Univ., 6:60. 1845.
tribolacanthus Monv., in Labouret, Monogr. Cact., 221. 1853.
trifurcatus Jac., Allg. Gartenztg., 24:100. 1856.
Borg fhrt in Cacti, 1937. 281. 1951, unter Stenocactus noch auf:
Stenocactus oligacanthus (SD.) Berg., Kakteen, 249. 1929
Dies ist Echinocactus brachycentrus SD. bzw. E. brachycentrus olygacanthus
SD., E. oligacanthus SD.
Berger hat den Namen unter Stenocactus nur erwhnt, ohne Beschreibung, die bei Borg lautet: Eine krftige Art, einzeln, kugelig bis zylindrisch,
blagrn, im Scheitel weifilzig, bis 20 cm hoch und 15 cm ; Rippen ca. 35,
sehr dnn und wellig: Areolen oval, 23 cm entfernt; St. meist 5, alle gleichartig, pfriemlich, anfangs rtlich gelb, dann in bernsteingelb bergehend,
dunkler gespitzt, der unterste bis 2,5 cm lang.
Das entspricht nicht der kurzen von Britton u. Rose wiedergegebenen
Beschreibung, die unter anderem besagt: Manchmal ein kurzer Mittelst.,
sonst alle randstndig, die 3 obersten aufgerichtet, brunlich (nach Schumann gelb), die zwei unteren wei, kleiner und dnner als die anderen.
177

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2792

Coloradoa

Borg hat die Beschreibung wohl K. Schumann, Gesamtbschrbg., 374.


1898, entnommen. Dieser sagt, da der Typus verschollen ist, die Pflanze
aber zu seiner Zeit viel in den Sammlungen vorhanden war.
Salm-Dyck hat den Namen als Variett von E. brachycentrus angefhrt,
mit dem Synonym E. oligacanthus hort., und gibt bei den Beschreibungen
an, da bei dem Typus E. brachycentrus und der Variett ein Mittelst. vorhanden sein, aber auch fehlen kann, ebenso der oberste; Bl. unbekannt; St.
brunlich.
Was Schumann (und also auch Borg) unter dem Namen verstand, haben
wohl Britton u. Rose ebensowenig wie ich feststellen knnen; Berger drfte
ihn auch nur nach Schuhmann zitiert haben.
186. COLORADOA Boiss. & Davids.
Colorado Cacti, 5455. 1940
Eine erst neuerdings in SW-Colorado aufgefundene Gattung. Die Kennzeichen
sind: deutlich erkennbare Rippen, diese aber durch Querteilung stark in grobwarzige Hcker zerteilt; Pflanzen anfangs kugelig, spter zum Teil kurz-zylindrisch; die Bestachelung besteht meist nur aus Randstacheln, es kommen aber
vereinzelt mittlere vor, die auch gekrmmt sein knnen, jedoch keine ausgesprochenen Hakenstacheln darstellen (wenn sie vorhanden sind, sind sie meist pfriemlich und gerade); die Blten sind glockig-trichterig, mig gro; Ov. nackt:
Rhre mit wenigen Schuppen, in den Achseln kahl; Fr. nackt, mit vertrocknetem
Perianth, unregelmig aufreiend; die S. sind schwarz, glnzend, nierenfrmig,
unter dem Mikroskop gesehen mit hexagonalen Fazetten gemustert; Hilum bauchseitig.
Interessant ist der von den Autoren gezogene Vergleich mit Copiapoa, mit
der sie ihre Art fr eng verwandt halten, abgesehen von dem geringer wolligen
Scheitel. Heute wrde man wohl kaum noch an einen solchen Vergleich bzw.
an solche Verwandtschaft denken; es erweist sich hieran wieder, wie weitgehend
hnliche Formen sowohl weit im Norden wie in dem zweifellos seit sehr langer
Zeit abgeschlossenen pazifischen Raum Chiles entstanden sind, deren systematische Zusammenfassung unnatrlich wre.
Ich habe die Pflanzen eine Zeitlang kultiviert; sie scheinen aber bei uns nicht
langlebig zu sein; ber Erfahrungen mit gepfropften Exemplaren kann ich nichts
berichten. In der Natur sollen sie hufig von Larven befallen werden. Die Blten
sind wohlriechend. Die Pflanzen wurden zuerst zu Fen der Klippen gefunden,
die die Westgrenze des Mesa Verde Plateaus bilden. Die Autoren halten sie fr
jene Art, die von allen Colorado-Kakteen am meisten widerstandsfhig gegen
Trockenheit ist; sie hat sich auch bei ihnen in der Kultur nicht lange gehalten.
Ty p u s : Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. Typstandort: USA (Colorado, bei Cortez).
Vo r k o m m e n : USA (SW-Colorado; Neumexiko, Shiprock).
1. Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. Colorado Cacti, 55. 1940 (eine
Verffentlichung von The Cactus and Succulent Journal of America)
Coloradoa mesae-verdae Boiss. ex Hill and Salisbury, Ind. Rev. Suppl.,
10:57. 1947. Echinocactus mesae-verdae (Boiss.) L. Bens., Leaflets
West. Bot., V:163. 1951.
Anscheinend meist einzeln, selten sprossend, gedrckt-kugelig bis verlngert,
bis 8 cm und ca. 6 cm hoch; Rippen ca. 1317, anfangs zusammengedrckt,

Thelocactus

2793

dann mehr breitrund bzw. oben mehr gerundet und durch Querteilung im Oberteil zu breitrundlichen Warzenhckern gestaltet; Areolen oval, anfangs strker
wollig bzw. mit brunlichem, spter grauem und geringerem Filz: die Rippen
stehen meist spiralig; Randst. ca. 810, ca. 1 cm lang, anfangs rundlich, spter
gedrckt, zuerst gerade, dann mehr gebogen, alle kremfarben, mit rtlicher oder
brauner Basis; Mittelst. meist fehlend, wenn vorhanden nur 1, ebenfalls ca. 1 cm
lang, pfriemlich, grau mit dunkler Spitze, gerade oder gekrmmt und vorgestreckt oder aufgerichtet; Bl. glockig-trichterig, ca. 3,5 cm breit und lang;
Sep. fast lanzettlich, ganzrandig, brunlich-purpurn mit weiem Rand; Pet.
gelblich bis kremfarben, mit gelblichbraunem Mittelfeld; Schlund hellgrn;
Staubf. grn; Staubb. klein, hellgelb; Gr. grnlichwei, krftig; N. 8, kurz, grn;
Fr. nackt; S. 4 mm gro. U S A (SW-Colorado: Neumexiko bzw. Grenzraum
bei Shiprock). (Abb. 26262627).

2626
2627
Abb. 2626. Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. (Foto: Boissevain.)
Abb. 2627. Kulturpflanze von Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids.

Der Typus befindet sich im Dudley Herbarium der Standford University, Palo
Alto, Kalifornien.
Es gibt nach Marshall (Saguaroland Bull., 8:5, 55. 1954) eine Form mit
deutlicheren Rippen und schwcherer Bestachelung.
Croizat glaubte (in Desert Pl. Life, 15:77. 1943), den Namen korrekter in
Coloradoa mesaverde zu verbessern; ich hatte mich nach der Originalbeschreibung zu richten.
187. THELOCACTUS (K. Sch.) Br. & R.
Bull. Torr. Bot. Club. 49:251. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte, und
U.-G. Cephalocactus K. Sch. pro parte Thelomastus Fri n. nud. (1931), in
Kreuzinger, Verzeichnis, 10. 1935, pro parte Thelocactus-U.-G. Euthelocactus (K. Sch.) Soul., in Cactus, 10:46 47, 250. 1955]
Die Gattung wurde von Britton und Rost: zu ihrer Tribus 3: Cereeae, Subtribus 6: Coryphanthanae, gestellt, im Schlssel der Subtribus mit den Merkmalen
Ovarium schuppig, Blten glockig und mit kurzer Rhre, kein Stachel hakig,
177*

2794

Thelocactus

Hcker nicht tief gefurcht, Frucht beschuppt. In der Gattungsbeschreibung


fgen sie als magebliche Kennzeichen hinzu: Rippen wenige oder sogar undeutlich, in groe, oft spiralig stehende Hcker zerteilt; blhbare Hcker oben
gefurcht; Blten nahe dem Scheitel, auf sehr jungen Hckern, ziemlich gro fr
die Subtribus, glockig, am Tage geffnet; Schuppen auf dem Ovarium meist
wenige, die Achseln kahl; Frucht, soweit bekannt, trocken, mit basaler ffnung
aufspringend; Samen schwarz, fein hckrig, mit groem, basalem Hilum.
Die Einbeziehung zu den Coryphanthanae geschah nach dem SubtribusSchlssel von Britton u. Rose wegen der Blten an der Basis oder der Seite
der Hcker bzw. Blten und Stacheln aus verschiedenen Areolen hervorgebracht. Das ist in bezug auf obige Gattung ungenau formuliert und birgt die
Mglichkeit fr theoretische Entwicklungskonzeptionen, wie sie z. B. Buxbaum
in C. & S. J. (US.), XXIII:6, 193197. 1951, Stages and Lines of Evolution
of the Tribe Euechinocactineae wiedergegeben hat (Thelocactus gehrt darin zur
Tribus Euechinocactineae, Linea Primitiva Echinocacti, Ramis [ramus?] I: Linea
Thelocacti, als Gattung 10). Aus den zu Beginn von Band I wiedergegebenen
Grnden mssen diese Gedankengnge im vorliegenden Handbuch unbercksichtigt bleiben, einmal, da sie weitgehend nur auf Annahmen beruhen, und zum
anderen noch manche Widersprche zu klren sind. Es war hier also, auch im Interesse leichterer Bestimmungsmglichkeit, eine konservativere Richtlinie zu
befolgen.
Der Bltenursprung bei Thelocactus ist spter auf Langareolen definiert
worden. Wieviele Mglichkeiten der Areolenbildung es gibt, hat Buxbaum anschaulich in Jahrb. Cactaceae (DKG.), Okt. 1938-3, dargestellt. Ob im brigen der
Entwicklungsverlauf im einzelnen wirklich so stattgefunden hat, wie es Buxbaum annimmt, ist durchaus nicht erwiesen, ebensowenig wenn er und Dlz (letzterer in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 29. 1939 [bzw. nach Buxbaum in Jahrb. Cactaceae (DKG.), Okt. 1937-11]) von einer Entwicklung von der Rippe zur Warze
sprechen. Bei Echinofossulocactus entstehen z. B. am Smling zuerst Warzen, die
dann zur Rippe zusammenflieen (Berger nennt das in Entwicklungslinien, 21. 1926: die Smlinge zeigen fr einige Zeit etwas von dem Charakter
ihrer Ahnen; danach wre also die Warze das ltere Stadium). Merkwrdigerweise findet sich auch Mamillaria ber Westindien bis Kolumbien hinunter
auerhalb Mexikos von keiner Gattung der Euboreoechinocacti begleitet , was
eine sehr frhe Verbreitung bzw. hohes Alter voraussetzt, whrend die rippentragenden Gattungen gleichsam im Raum Mexiko und nordwrts davon zurckblieben. Das liee ebensogut auch einen umgekehrten Entwicklungsverlauf annehmen, was aber ebenfalls nur eine Hypothese wre. Niemand vermag auch
bisher zu sagen, ob nicht die Euboreoechinocacti etwa ein jngerer Entwicklungsast
sind, der nur eine begrenzte Verbreitung fand, vielleicht hnlich wie Discocactus
im Verhltnis zu Melocactus. Das alles ist noch viel zu wenig geklrt, um hier als
entscheidende Grundlage gewhlt werden zu knnen. Im brigen knnte man auch
von echten und von Scheinwarzen sprechen, bzw. da von der Natur berall
alle mglichen Phasen von (und zwischen) Rippen und Warzen demonstriert
worden sind, ganz unabhngig voneinander, ohne da ein bestimmter Entwicklungsweg und nur ein solcher stattgefunden hat. Neochilenia napina hat als
Wildpflanze ganz offensichtlich Warzen; pfropft und treibt man sie stark, so
flieen letztere in auffllige Rippen zusammen (s. Abb. 1743 und 1745 in Band
III); Turbinicarpus lophophoroides kann selbst als Pfropfung noch scharf basal geteilte Hckerwarzen zeigen; treibt man ihn jedoch sehr stark, entsteht eine starke basale
Verbindung, Rippen, die nur mig quergeteilt sind. In beiden Fllen waren die

Thelocactus

2795

Warzen also sozusagen Scheinwarzen. hnlich ist es bei Thelocactus, d. h. hier entstehen nur verschieden stark abgeteilte Hcker, unterschiedlich zerklftete
Rippen; deren Charakter geht aber nicht vllig verloren. Dementsprechend haben
Britton u. Rose die Arten in ihrem Schlssel in zwei Gruppen unterteilt, aber
diese Teilung ist nicht genau genug.
Die Blten sind bei Thelocactus auch nicht etwa deutlich glockig, sondern eher
breittrichterig und wie meine Abb. 2640 zeigt zum Teil sehr weit ausgebreitet.
Thelocactus pottsii war im Schlssel Britton u. Roses ein Miverstndnis,
da Echinocactus pottsii zu Ferocactus gehrt; was unter diesem Namen als Thelocactus beschrieben wurde, ist zum Teil Thelocactus heterochromus, der in neuerer
Zeit wieder des fteren gesammelt wurde, oder Thelocactus bicolor v. pottsii.
Unter den hinter den Beschreibungen von Britton u. Rose als vielleicht zu
Thelocactus gehrend aufgefhrten Arten befinden sich einige, die sich hier nicht
befriedigend unterbringen lassen. Sie gehren eher zu meinem Genus Gymnocactus (s. dort). Umstritten ist in jngerer Zeit die Gattung Echinomastus gewesen,
eine der am schwierigsten zu interpretierenden Gattungen [Croizat, in C. &
S. J. (US.), XIV:8, 112. 1942]; es ist daher auch ein kombiniertes Genus
Thelomastus Fri (1931) n. nud. aufgetaucht. Neuerdings konnte eine einfachere
Definition gefunden werden, und gegenwrtig ist dieses Genus allgemein anerkannt.
Will man Vorgesagtes fr die Praxis auf eine einfache Form bringen, kann
man sagen, da Thelocactus wie folgt gekennzeichnet ist: Rippen spiralig gestellt, teils weniger, teils stark in Hcker zerklftet, aber an der Basis noch erkennbar; Blten nahe dem Scheitel, aus verlngerten Areolen. mehr trichterig
als glockig, im Hochstand weit ausgebreitet und ziemlich gro; Bestachelung
meist krftig, bei Th. phymatothele auch so gut wie fehlend; Ovarium und Frucht
locker beschuppt; Samen, soweit bekannt, basal angeheftet.
Ich habe die Arten nicht, wie Britton u. Rose, nach der Deutlichkeit der
Rippen bzw. der Hckerung gegliedert, die oft schwankt und sich bei Pfropfungen
strker verndern kann, sondern nach breitrunden und zylindrischen Arten,
denn diese beiden Artengruppen sind natrlicher und deutlich in der Gestalt geschieden. Die von Britton u. Rose abgebildeten lteren Illustrationen (Zeichnungen) sind, wie auch die K. Schumanns in seiner Gesamtbeschreibung, nicht
treffend genug. Manche der Arten kannten Britton u. Rose auch nicht als lebende Exemplare, auerdem sind Merkmalsschwankungen zu beobachten, die bisher
noch nicht ausreichend erfat sind; vor allem ist die Formengruppe des Thelocactus leucacanthus in der von Britton u. Rose gewhlten Zusammenfassung
aller lteren Namen unzureichend, da in der Natur, wie die Abb. 26462650
zeigen, in Blte und Bestachelung wie auch in der Rippenzahl und Hckerform
ziemlich erhebliche Unterschiede zu beobachten sind. Bei Pfropfungen bzw. zu
starkem Treiben derselben knnen Vermehrungen von breitrunden Formen, oder
Smlinge, lnglicher werden; das mu hier als nicht natrliche Form unbercksichtigt bleiben.
Ty p u s : Echinocactus hexaedrophorus Lem. Typstandort: Mexiko: Tampico
(Tamaulipas?).
Vo r k o m m e n : USA (Texas), Mexiko (Chihuahua, Coahuila, Nuevo Len,
Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Mexico DF., Zacatecas, Quertaro).

2796

Thelocactus

Schlssel der Arten:


Pflanzen breitrund
Rippen stark warzig-hckrig zerklftet, zum Teil
undeutlich
Hcker ziemlich gro
Hcker wulstig-rundlich, nahestehend
Hcker scharflinig unterteilt, nirgends deutlich abgeflacht oder
zusammengedrckt
Stacheln pfriemlich
Stacheln: 69 randstndige
Stachelfu nicht deutlich verdickt
Blten silbrig wei (Britton u. Rose: purpurn).
Stacheln: 25 randstndige
Stachelfu keulig verdickt
Blten wei mit zartrosa Ton. . . . . .
Hcker nicht sehr scharflinig unterteilt
Stacheln pfriemlich
Stacheln bis ca. 7 (10), 1 bis mehrere
Mittelstacheln,
alle
stark, rot gefeldert
Blten hellviolett . . .
Hcker zum Teil gekantet bis seitlich abgeflacht bzw. zusammengedrckt, unten zusammenflieend, entfernter
Stacheln krftig, gerade
Hcker seitlich abgeflacht, bis
kantig, oder dnn abwrts ausgezogen
Stacheln meist 4, anfangs gelbbraun (nur Randstacheln)
Blten wei . . . . .
Stacheln 36 (zuweilen 1 mittlerer)
anfangs

braun bis schwrzlich


Blten hellgelb mit roter
Mitte bis rtlich. . .
Stacheln 013, ziemlich kurz,
anfangs braun
Blten rosa bis purpurrosa . . . . . . . .
Stacheln elastisch, einzelne gebogen
und auch stark verlngert

1: T. hexaedrophorus (Lem.) Br. & R.

1a: v. fossulatus (Scheidw.)


Backbg. n. comb.

2: T. heterochromus (Web.) van Oost.

3: T. rinconensis (Pos.) Br. & R.

4: T. lophothele (SD.) Br. & R.

5: T. phymatothelos (Pos.) Br. & R.

2797

Thelocactus

Hcker kantig, etwas gespitzt


Stacheln ca. (4)7, anfangs rtlich
Blten dunkelrot (bergangsart zur folgenden?) . . . . . . .
Hcker rundlich, lnglich abwrts verlaufend
Stacheln leicht gebogen
Stacheln glatt, dazu dnne oberste,
anfangs brunlich
Stacheln ca. 8 randstndige und
bis 4 borstige obere
Mittelstacheln 1 (2)
Blten zart weirosa . .
Stacheln asbestartig zerfasert, weigrau
Stacheln bis ca. 15, meist 46
grere und berwiegend im unteren Teil
bis 8 kleinere als eigentliche
randstndige,
bald abfallend
Blten gelb-weilich. .
Hcker fast kegelig rund
Stacheln (Randstacheln) bis 10 (13),
bis 4,5 cm lang, hellgrau, Basis rtlich
Mittelstacheln 1, bis 5,5 cm lang
Blten glnzend hellviolett, bis 9 cm breit.
Hcker stark ausgeprgt, aber niedrig, meist
breiter als lang (bis
4 cm breit)
Stacheln meist 8 (und zum Teil 1 kleiner
Beistachel), gebogen, bis 6 cm lang, Basis und Spitze gelblichrot
Blten blapurpurn. .
Pflanzen zylindrisch (werdend)
Rippen deutlicher, durch seitliche Einschnrung
hckrig geteilt, Hkker weniger grob
Hcker kleiner als bei obigen Arten
Pflanzen meist einzeln
Stacheln meist strker seitlich verflochten
Mittelstacheln vorhanden
Mittelstacheln (3)4, aber 1 lngerer meist deutlicher
abstehend, zum Teil
gebogen

6: T. bueckii (Klein) Br. & R.

7: T. tulensis (Pos.) Br. & R.

8: T. nidulans (Quehl) Br. & R.

9: T. krainzianus Oehme

10: T. lloydii Br. & R.

2798

Thelocactus

Rippen gewhnlich ca. 8, selten


mehr
Bestachelung gelb und rot
Randstacheln bis ca. 18 (mit
lngeren, flachen
Oberstacheln)
Blten purpurn (bei den
Varietten zum Teil
innen dunkler oder
scharlach), innen bzw.
im Schlund meist
dunkler [einschl. v.
schottii (Eng.) = v.
texensis Backbg. n.
nud.?]. . . . . . .
Randstacheln bis ca. 10 (Rippen breitrunder), lnger,
Mittelstacheln
meist krftig . . . .

11: T. bicolor (Gal.) Br. & R.

11a: v. pottsii (SD.) Backbg.


n. comb.
11b: v. bolansis (Runge) Knuth

Bestachelung ganz wei. . . .


Bestachelung
leuchtend
rot
(Pflanzen meist schlanker). . . . . . . .
Rippen 13 (Pflanzen zylindrisch,
spter unten sprossend)
Bestachelung (rtlich) gelb, ziemlich dicht
Randstacheln ca. 20, kammartig stehend
Mittelstacheln (1) 34,
unten verdickt
Blten unbekannt . . .

12: T. wagnerianus Berg.

Rippen (13-) 1820


Bestachelung berwiegend glasig
bis milchig wei
Randstacheln 2025, etwas
rauh
Mittelstacheln (4) anfangs
etwas brunlich, einer
gelblich mit dunkler
Spitze
Blten violettrosa . . .

13: T. hastifer (Werd. & Bd.) Knuth

Mittelstacheln 1
Rippen ca. 13, Hcker mehr konisch-rund, kleiner
Bestachelung gelblich
Randstacheln ca. 20

11c: v. tricolor (K. Sch.) Knuth

2799

Thelocactus

Mittelstachel dnn, nicht


lang, abstehend
Blten violettrosa,
Schlund tiefrot. . .
Stacheln wenig oder nicht seitlich verflochten
Mittelstacheln fehlend, statt
dessen 1 lngerer, flacher, aufwrts anliegender Oberstachel
Rippen ca. 13
Bestachelung gelblich
Randstacheln ca. 14
Blten rtlich-purpurn,
Schlund Scharlach. .
Pflanzen reich sprossend, gruppenbildend
Stacheln wenig oder nicht seitlich verflochten
Mittelstacheln 01 (z. T. 4)
Mittelstacheln 01, mig lang
Rippen deutlich, mig stark hckrig
Bestachelung variabel
Blten gelb . . . . . .
Blten karminviolett. .
Mittelstacheln 1 (4?), auffllig lang,
vorgestreckt
Blten gelb (bis kupfrig?).
Mittelstacheln 01, bis 2 cm lang
Rippen deutlich in Hcker zerteilt
Bestachelung ziemlich kurz und
weit stehend
Blten bis 8 cm , hellpurpurn und heller . .

14: T. flavidispinus (Backbg.) Backbg.

15: T. schwarzii Backbg.

16: T. leucacanthus (Zucc.) Br. & R.


16a: v. schmollii Werd.
16b: v. porrectus (Lem.) Backbg.
n. comb.

17: T. ehrenbergii (Pfeiff.) Knuth

1. Thelocactus hexaedrophorus (Lem.) Br. & R. Bull. Torr. Bot. Club,


49:251. 1922
Echinocactus hexaedrophorus Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 27. 1839.
E. hexaedrophorus roseus Lem. E. hexaedrophorus labouretianus K. Sch.
E. hexaedrophorus major Quehl.
Einzeln, blau- oder graugrn, bis ca. 15 cm hoch und breit, am Scheitel wollig;
Rippen ca. 13, ganz in groe, sechsseitige plumpe Hcker aufgelst, diese dicht
aneinanderstehend; Areolen 23,5 cm entfernt, rckwrts verlngert; Randst. 6
bis 9, ungleich, abstehend, 1118 mm lang, gerade; Mittelst. 23 cm lang, krftiger, aufrecht; alle St. gelblich bis graurosa oder braunrot, fein geringelt;
Bl. ca. 6 cm lang und bis 8 cm breit; Ov. mit einigen breiten, gefransten Schuppen;
Rhre kurz, beschuppt; Sep. rosarot bis brunlich, wei gerandet; Pet. wei,
fein gezhnelt, bis 4,5 cm lang, 6 mm breit; Staubf. krem; Gr. krem; N. ca. 8,
gelblich. M e x i k o (Tamaulipas; San Luis Potos).

2800

Thelocactus

Die Art ist variabel, in Krperfarbe und Bestachelung, auch offensichtlich in


der Bltenfarbe; Britton u. Rose geben letztere als purpurn an. Berger fhrt
folgende Varietten an (Kakteen, 253. 1929):
v. major (Quehl) Berg. (und Y. Ito, 1952): St. bis 3 cm lang, schn rot;
v. labouretianus (K. Sch.) Berg.: Rippen mehr zusammenhngend;
v. droegeanus (K. Sch.) Berg.: Hcker aschgrau, zusammengedrckt1);
v. decipiens Berg.: dunkelgrn, St. zurckgekrmmt, angedrckt, schmutzig
gelbbraun.
Ob es bergnge gibt, ist mir nicht bekannt.
Thelomastus hexaedrophorus (Lem.) Fri und v. major (Quehl) Fri sind nur
Namen.
1a. v. fossulatus (Scheidw.) Backbg. n. comb.
Echinocactus fossulatus Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:49. 1841.
E. hexaedrophorus subcostatus SD. E. hexaedrophorus fossulatus SD.
Thelocactus fossulatus (Scheidw.) Br. & R., The Cact., IV:10. 1923.
Einzeln, breitrund, bis 15 cm ; Rippen ca. 13, oft rtlich getnt; Randst. (2)
45, ungleich, bis 3,5 cm lang, braun bis grautnig; Mittelst. 1, bis 4,5 cm lang,
oft sanft gebogen; alle St. unten keulig verdickt, oft 4 ber Kreuz als grere und 1 etwas krzerer als Oberst., zum Krper geneigt, mittlere auch undeutlich geringelt; Bl. fast wei oder zartrosa; Schuppen eifrmig, dnnrandig, leicht
gewimpert. M e x i k o (San Luis Potos). (Abb. 26282629).
Nach dem Habitus sowie der Rippenzahl und Hckerform kann es sich nur
um eine Variett des T. hexaedrophorus handeln, wie es schon Salm-Dyck annahm.

Abb. 2628. Thelocactus hexaedrophorus v. fossulatus (Scheidw.) Backbg.


)Ursprnglich als Echus. droegeanus ein Katalogname Hildmanns; als E. hexaedrophorus droegeanus Hildm. in R. Meyer, MfK., 43. 1917. Nur ein Name (in Schelle, Kakteen, 243. 1926) war: E. hexaedrophorus droegeanus minor Hildm.
1

Thelocactus

2801

Abb. 2629. Thelocactus hexaedrophorus v. fossulatus (Scheidw.) Backbg.; eine krzer


bestachelte Form.

Zum Typus der Art stellt K. Schumann Echinocactus insculptus Scheidw.,


ebenso den wohl nie beschriebenen E. labouretianus (Katalog Cels); zu Thelocactus fossulatus fhren Britton u. Rose den Namen Echinocactus drageanus
(Moerder, Rev. Hort., 67:186. 1895) auf, sicher eine falsche Schreibweise von
E. droegeanus Hildm., von dem Britton u. Rose sagen, da er wohl zu Thelocactus fossulatus gehre. Sie sind der Ansicht, da es sich um zwei gute Arten
handelt, weil T. hexaedrophorus von der Kste stamme, auerdem geben sie
eine purpurne Bltenfarbe an. Werdermann hat aber in Blh. Kakt. u. a. sukk.
Pflanz., T. 147, Nov. 1938, diese Art mit rein weier Blte abgebildet, und
Lemaires Typstandort Tampico mu ein Irrtum sein und soll wohl Tamaulipas heien. Berger hat Echinocactus droegeanus bzw. E. hexaedrophorus
droegeanus zu Thelocactus hexaedrophorus als Variett gestellt.
C. A. Purpus hat nach Britton u. Rose in Mexiko, bei Minas San
Rafael (S. L. P.), noch eine Variett gefunden, die rundlichere Hcker, nur Randstacheln und diese etwas abgeflacht, bis hchstens 2 cm lang, haben soll. Diese
Pflanze ist offenbar nicht benannt oder beschrieben worden. (Abb. 2629?)
2. Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. Kkde., 58. 1940
Echinocactus heterochromus Web., Dict. Hort. Bois, 466. 1896. Thelocactus
pottsii sensu Br. & R. non Salm-Dyck, The Cact., IV:12. 1923.
Gedrckt-kugelig, einzeln, bis 15 cm , blaugrau-grn; Scheitel eingesenkt
und wollfilzig; Rippen ca. 9, ziemlich gerade verlaufend, mit rundlich abgeteilten
dicken Hckern, wenn die Pflanzen prall gefllt sind (Abb. Tiegel, Kkde., 114.
1933) oder zuweilen auch etwas schrfer unterteilt (Abb. van Oosten, l. c., 58.
1940), bei geschrumpften Importen sogar gefltelt; Areolen ziemlich gro,
rund oder elliptisch, bis 5 nun , anfangs strker weifilzig; Randst. bis 710.
meist rund, der oberste breitgedrckt, die anderen zum Teil gebogen, einer
auch mitunter krallig abwrts gerichtet, krzer, einer zuweilen mit seichter Rinne,
Stellung mitunter undeutlich, so da man auch bis ca. 3 Mittelst. zhlen kann,
davon aber gewhnlich 2 obere nur etwas vom Rande zur Mitte gerckt; 1 Mittelst.
durchweg lnger und gewhnlich vorgestreckt bis leicht abwrts gebogen, bis
ca. 34 cm lang; Randst. blagelb oder undeutlich gefleckt weilich-rot, so auch
die mittleren St., alle ziemlich krftig, teilweise gedrckt, manchmal auch brun-

2802

Thelocactus

Abb. 2630. Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. (Foto: van Oosten.)

Abb. 2631. Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. Importpflanze.

lich gebndert, jedenfalls recht variabel und doch der Pflanze einen einheitlichen
Charakter verleihend; manche Importen sind derb und wild bestachelt, und die
St. bedecken den Krper ziemlich dicht und verflochten; Bl. bis 6 cm lang, nach
Tiegel bis 10 cm , hell-violett, innen oft unten dunkler; Schuppen eifrmig, grnlich, Rand dnn und gewimpert; Fr. klein, kugelig, bis 1,5 cm ;
S. schwarz, feinhckrig, mit weiem, rundem, basalem Hilum. M e x i k o (Chihuahua bis Coahuila). (Abb. 26302631).
Eine oft miverstandene, schne Art, die lange wenig bekannt war, neuerdings
aber hufiger importiert wurde.
Thelomastus heterochromus (Web.) Fri ist eine comb. nud.

Thelocactus

2803

3. Thelocactus rinconensis (Pos.) Br. & R. The Cact., IV:7. 1923


Echinocactus rinconensis Pos., Allg. Gartenztg., 23:18. 1855. E. rinconadensis K. Sch., Gesamtbschrbg., 433. 1898.
Einzeln, Scheitel sprlich filzig, in der Trockenzeit stark eingezogen, bis 12 cm ,
bis 8 cm hoch; Rippen meist 13, dick, stark geschweift und weit in Hcker
zerteilt, grau- bis blaugrn, unten schmale Verbindung zum nchsten Hcker,
diese rundlich kegelig-kantig, gerade oder schief gestutzt; Areolen bis 2,5 cm entfernt, rund bis etwas lnglich; St. meist 4, bis 1,5 cm lang, pfriemlich:
Mittelst. 0; Bl. 4 cm lang und , trichterig; Sep. schmutzig wei, unten
grnlich, mit rosabrunlicher Mitte; Pet. lanzettlich, zugespitzt und gezhnelt,
wei mit zart rosa Rckenstreifen, zuletzt rein wei, glnzend: Staubf. gelb;
Gr. wei, oben rosenrot; N. 8, goldgelb. M e x i k o (Nuevo Len).
Da die Pflanze bei La Rinconada gesammelt wurde, hat Schumann Poselgers
Namen abgendert. Es gibt aber das spanische Wort rincon, und genau genommen kommt der Wortsinn auf das gleiche hinaus, so da auch deshalb Poselgers
Name nicht gendert werden kann. Durch die Bergersche Fassung in Kakteen,
254. 1929, ist die unrichtige Benennung Thelocactus rinconadensis Br. & R.
aufgekommen.
4. Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R. Bull. Torr. Club, 49:251. 1922
Echinocactus lophothele SD., Allg. Gartenztg., 18:395. 1850.
In der Kultur einzeln, am Standort nach K. Schumann rasenbildend, kugelig
bis etwas gestreckt; Scheitel spter strker weiwollig; Rippen 1520, schief,
stark in Hcker aufgelst, mit oft nur schmalen Verbindungen, Hcker bis 2 cm
hoch, kegelfrmig, etwas seitlich zusammengedrckt, Ober- und Unterseite mit
Kante; Areolen unregelmig elliptisch, eifrmig oder rhombisch, 26 mm lang,
sprlich wei- oder gelbfilzig; Randst. 35, bis 3 cm lang, pfriemlich, stielrund,
unten verdickt, stechend, anfangs schwarz- oder hellbraun (bis gelblich), die oberen
rubinfarbig; Mittelst. 01; Bl. 6 cm lang, 5 cm ; Ov. und Schuppen grn,
ebenso die Rhre; Sep. grn, weirandig; Pet. gelblichwei, schwefelgelb, pfirsichbltenfarben bis rosenrot, silberglnzend; Staubf. wei; Gr. wei; N. ca. 10, hellgelb. M e x i k o (Chihuahua).
(Abb. 26322634).
Die Blten mit ihren linearen bis lanzettlichen Petalen
sind sehr variabel in der Farbe,
und es ist mglich, da die
Formen strkere Unterschiede
aufweisen. So erklrt sich wohl
auch der Name Echinocactus
lophothele longispinus (MfK.,
15:138. 1905).
5.Thelocactus phymatothelos
(Pos.) Br. & R. The
Cact., IV:8. 1923
Echinocactus phymatothelos Pos. (erste Schreibweise,
heute meist phymatothele), in
Rmpler, Handb. Cactkde.,
II:602. 1886.
Abb. 2632. Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R.

2804

Thelocactus

Niedergedrckt-kugelig; Scheitel sprlich filzig; Pflanzen bis 10 cm , bis 5 cm


hoch; Rippen ca. 13, durch geschlngelte, seichte Furchen und unregelmige
Querbuchten in unbestimmt umschriebene, ineinanderflieende, flache, sanft gewlbte Hcker zerlegt; Areolen bis 2 cm entfernt, elliptisch, bis 5 mm lang, spr-

Abb. 2633. Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R. von oben gesehen.

Abb. 2634. Eine Form von Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R.?

Thelocactus

2805

lich filzig; St. oft ganz fehlend,


oder 1-3, gerade, pfriemlich,
bis 2 cm lang, schwrzlich, bald
vergrauend. M e x i k o (Standort unbekannt). (Abb. 2635).
Wenn auch heute -thele
als Endsilbe gebruchlicher ist,
war dies nicht immer so: z. B.
Echinocactus conothelos Reg. &
Klein; man kann also Poselgers Namen nicht ndern.
Thelomastus
phymatothele
(Pos.) Fri ist eine comb. nud.
6. Thelocactus bueckii (Klein)
Br. & R. The Cact.,
IV:8. 1923
Echinocactus bueckii Klein,
Gartenflora, 8:257. 1859.
Abb. 2635. Thelocactus phymatothelos (Pos.) Br. & R.
Foto: Andreae.)
Einzeln, tiefgrn; Hcker
stark ausgebildet, etwas spitzig
und gekantet; St. ca. (4) 7, rtlich, ungleich, einige von ihnen zurckoder nach auen gebogen, die lngsten oft ziemlich stark verlngert; Bl. dunkelrot; Pet. schmal. M e x i k o (ohne Standortsangabe). (Abb. 26362637).
Schumann stellte die Art zu Echinocactus tulensis bzw. sind manchmal Exemplare desselben unter obigem Namen gegangen. Die Originalzeichnung in Gartenflora, 8:T. 266, ist nicht sehr deutlich, und es mag sein, da diese Pflanze wirklich T. tulensis nahesteht. Britton u. Rose waren der Meinung, da sie T. rinconensis nahestehen mu.

Abb. 2636. Thelocactus bueckii (Klein) Br. & R. Ziemlich kurzstachlige Form.
(Sammlung: Gutekunst.)

2806

Thelocactus

Die Art wurde nach dem Botaniker


Dr. Johannes Nicolaus Bck benannt; der Artname der Beschreibung
lautete buckii, der der Abbildung
dazu buekii; danach war bueckii
gemeint.
7. Thelocactus tulensis (Pos.) Br. &
R. The Cact., IV:11. 1923
Echinocactus tulensis Pos., Allg.
Gartenztg., 21:125. 1853.
Wenigstens zu Anfang einzeln, sonst
aber spter sprossend, dunkelgrn,
kugelig bis gestreckt, bis ca. 12 cm
hoch und breit; Scheitel mig vertieft, kurz weifilzig und von St. berragt; Rippen ca. 10 oder mehr, nahezu ganz in etwas spiralig stehende
Abb. 2637. Thelocactus bueckii (Klein) Br. & R. Hcker aufgelst, diese plump kegelmit etwas abweichenden Warzen und Stacheln. frmig, bis ca. 2 cm hoch, 6kantig
(Foto: Heinrich.)
und am Grunde gerundet; Areolen
etwas verlngert, bis 2,5 cm entfernt, weiwollig; Randst. ca. 68, die unteren 34 kurz-pfriemlich, bis etwa 1 cm
lang, erst brunlich, dann kalkig wei, die oberen, meist am Beginn der verlngerten Areole stehenden, bis 1,5 cm lang, borstenfrmig, verbogen, aufrecht;
Mittelst. 1 (2, zuweilen 3), oft ungleich, weilich hornfarben, mit dunkler Spitze,
oft etwas kantig und auch abgeflacht, gerade oder etwas gekrmmt, bis fast
4 cm lang; Bl. ca. 4 cm lang1); Ov. 6 mm , rtlich olivbraun, mit einigen gleichfarbenen, hellrandigen, etwas gewimperten Schuppen; Rhre 1 cm lang, oben
etwas trichterig, hnlich wie das Ov. beschuppt; Perigonbl. ca. 2,2 cm lang, bis
4,5 mm breit, etwas gespitzt, silbrigwei mit schwach rosa Hauch und intensiv
karminrosa Mittelstreifen auf beiden Seiten; Staubf. krem; Gr. weilich, karminfarben getnt; N. ca. 9, bla gelblich. M e x i k o (Tamaulipas, bei Tula).
(Abb. 2638).
8. Thelocactus nidulans (Quehl) Br. & R. The Cact., IV:9. 1923
Echinocactus nidulans Quehl, MfK., 21:119. 1911.
Halbkugelig, einzeln, bis 20 cm , ca. 10 cm hoch, je nach Alter mit stark
weifilzigem Scheitel, die bis 2 cm lange Wolle von St. durchsetzt: Krper blau-,
spter graugrn; Rippen 20 und mehr, schieflaufend, stark in ca. 2 cm hohe
Hcker aufgelst, diese mit schmalen Verbindungen, kegelig, kantig, schief gestutzt; Areolen elliptisch, eifrmig oder meist spter rhombisch, ca. 1 cm lang,
nur ganz zu Anfang filzig; Rand- und Mittelst. besonders spter schwer zu trennen,
im unteren Halbkreis 68 kurze St., nur ca. 1 cm lang, bald verwitternd und
verschwindend, oberhalb 3 St., in der Mitte weitere 4, bis 6 cm lang, die oberen
bis 2 cm lang, anfangs dunkel hornbraun, reifig, zum Teil lngsgefurcht, geringelt, auf- oder etwas seitwrts gerichtet, leicht gebogen; zuletzt verbleiben
46 grere St., die asbestartig zerfasern, glnzend grauwei; Bl. 4 cm lang;
Ov. grn, mit kleinen, grnen, gewimperten Schuppen; Rhre grn, ziemlich
1

)Nach H. Bravo: 25 cm lang.

Thelocactus

2807

Abb. 2638. Thelocactus tulensis (Pos.) Br. & R., von oben und von der Seite gesehen.

Abb. 2639. Thelocactus krainzianus Oehme.


178

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2808

Thelocactus

dicht mit brunlichen Schuppen besetzt, diese weirandig und mit weinroten
Spitzen; Sep. innen weigelblich, auen brunlich grn, weirandig; Pet. gelbweilich; Staubf. wei; Gr. wei; N. ca. 10. M e x i k o.
Schelle (Kakteen, 240. 1926) hlt die Art irrtmlich fr identisch mit T. lophothele, wohl weil Schumann fr letzteren auch im Alter ausfasernde Stacheln angibt, und sagt, da diese Pflanzen kalkhaltigen Boden lieben.
9. Thelocactus krainzianus Oehme Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 1. 1940
Kugelig, sprossend und polsterbildend, glatt glnzend graugrn, bis ca. 8 cm
hoch und 6 cm oder mehr; Rippen 8, fast vllig in kegelige, bis 3 cm lange
warzenfrmige Hcker zerteilt, diese am Grunde mit nach vorn abgespitztem
Hcker, der sich im Ruhestand einfaltet; Randst. 1013, abstehend, bis 4,5 cm
lang, rund, am Grunde etwas keulig, die untersten etwas krzer als die oberen
und etwas abgeflacht; Mittelst. 1, bis 5,5 cm lang; alle St. im Neutrieb hellgrau,
unten rtlich; Bl. aus den etwas verlngerten Areolen, hinter dem Stachelbndel,
ca. 5,5 cm lang, bis 9 cm breit; Ov. kugelig, matt lig grn; Schuppen auf Lcke
stehend, hell gerandet, mit rtlich violettem Mittelstreifen, der in ein Spitzchen
ausmndet; Perigonbl. glnzend hellviolett; Sep. oblong; Pet. spitz auslaufend
und etwas gefranst; Staubf. gelblich wei: Gr. hell fleischfarben; N. ca. 8, kremfarben; Fr. mit schiefer ffnung lsend; S. mattschwarz, nierenfrmig, rundnabelig. M e x i k o (ohne Standort). (Abb. 2639).
Die Art wurde von C. Schmoll vertrieben; die Blte ist ziemlich weit geffnet,
Oehme gab an, da er noch sehr hnliche Pflanzen besa, vermutlich Varietten,
die aber unbeschrieben blieben.
10. Thelocactus lloydii Br. & R. The Cact., IV:11. 1923
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 12 cm , bla blulichgrn, krftig bestachelt;
Hcker auffllig, aber niedrig, oft breiter als lang, mitunter bis 4 cm breit; Langareole zuweilen bis ber den halben Hcker reichend; St. gewhnlich 8, manchmal
noch ein kleinerer Beistachel, alle von der Basis her aufsteigend und von der
Mitte ab auswrts gebogen, rund oder am Fu etwas kantig, oft unten leuchtend
gefrbt mit gelblich karminroten Spitzen, die lngsten bis 6 cm lang; Sep. sehr
bla purpurn, niemals tief rosapurpurn; Staubf. wei; Gr. gelblich, oben rosa;
N. rosagelb. M e x i k o (Zacatecas).
11. Thelocactus bicolor (Gal.) Br. & R. Bull. Torr. Bot. Club, 49:251. 1922
Echinocactus bicolor Gal., in Pfeiffer, Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 25. 1848.
E. rhodophthalmus Hook. E. rhodophthalmus ellipticus Hook.
E. ellipticus Lem.
Die Beschreibungen des Typus der Art schlieen offenbar meistens nach der
angegebenen Randstachelzahl zu urteilen Echinocactus bicolor v. schottii Eng.
ein. Es ist mglich, da es bergangsformen gibt. Ich gebe daher nachstehend
die Beschreibung von Britton u. Rose wieder, dahinter aber noch Engelmanns
Angaben ber die Unterschiede zwischen Typus der Art und v. schottii, fhre
letztere aber nicht besonders im Schlssel auf.
Einzeln, kugelig bis konisch, klein, bis 3 cm hoch, sehr stachlig, Rippen meist 8,
breit, etwas gehckert; Areolen genhert; St. krftig gefrbt, manchmal hellrot
oder gelblich oder rot und gelblich: Randst. 918, spreizend oder zuweilen oben
zurckgebogen, bis 3 cm lang; Mittelst. meist 4, aufsteigend oder vorgestreckt,
alle gerade, 35 cm lang, pfriemlich; Bl. gro, 56 cm lang und ungefhr so
breit, wenn voll geffnet; uere Perigonbl. blapurpurn; innere Perigonbl. tief

Thelocactus

2809

purpurrosa1), oblong, zugespitzt; Schuppen auf Ov. und Rhre dachziegelig stehend,
oval, mit dnnem und gewimpertem Rand: Staubf. wei bis purpurn; N. blabis rosagelb; Fr. klein, ca. 1 cm lang, basal mit unregelmiger ffnung lsend;
S. 2 mm lang, schwarz, oben breiter, gehckert, mit basalem rundem und eingedrcktem Hilum. U S A (S-Texas) bis M i t t e l - M e x i k o.
Britton u. Rose mssen ein sehr kleines Exemplar gesehen haben, denn die
Art kann wesentlich grer werden; Berger gibt dementsprechend 610 cm
an. Echinocactus bicolor bolansis scheinen Britton u. Rose nicht gekannt zu
haben, da sie keine rein weie Stachelfarbe anfhren.
Engelmann gibt in Cact. of the Bound., 27. 1858, an, da:
Echinocactus bicolor v. schottii Eng., Proc. Amer. Acad., 3:277. 1856
Echinocactus schottii Small; Thelocactus bicolor schottii (Eng.) Davis n. nud.),
gegenber dem mehr rundlichen mexikanischen Typus durch eifrmige bis zylindrische Gestalt unterschieden ist, durch die geringere Randstachelzahl (1011)
sowie einen nicht gekielten und nicht lngeren (als die anderen) oberen Mittelst.;
Bl. bis 7,5 cm lang; die 4 Oberstacheln bis ca. 2,5 cm lang und flach, alle anderen rund.
Ob es bergangsformen gibt, ist mir nicht bekannt.
Thelocactus bicolor v. texensis Backbg. nom. nud. (erwhnt in Krainz Die
Kakteen, C VIIIb. 1957), eine Pflanze, die ich von Davis als strker abweichend erhielt, ist durch zum Teil sehr lang werdenden mittleren oberen
Flachstachel sowie einen kantigen oder gerieften Mittelstachel unterschieden.
(Beschrbg. in Bd. VI).
Echinocactus castaniensis und E. bicolor montemorelanus Web. (beide in Dict.
Hort. Bois, 465. 1896) werden gewhnlich hierhergestellt, sind aber nicht beschrieben worden.
11a. v. pottsii (SD.) Backbg. n. comb.
Echinocactus bicolor v. pottsii SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 173. 1850.
Thelocactus pottsii sensu H. Bravo, in Las Cact. de Mexico, Abb. 247.
1937.
Ist durch ca. 10 breitrundere Rippen, lngere Randst., meist 1011, und
stark pfriemliche, etwas abwrts gekrmmte Mittelst. unterschieden. Nach der
Abbildung H. Bravos in Las Cact. de Mexico, 484. 1937, Fig. 247, ist ein oberer
Randst. strker abgeflacht und schrg stehend. M e x i k o (Chihuahua, nahe
der gleichnamigen Stadt). (Abb. 2640).
Diese Variett ist hufig, so auch bei Britton u. Rose, mit Ferocactus pottsii
verwechselt worden, auch mit Thelocactus heterochromus. H. Bravos Abbildung
zeigt eine blhende Pflanze; Pet. breitspatelig; Staubbl. um den Gr. zusammengeneigt, letzterer sie ein Stck berragend.
11b. v. bolansis (Runge) Knuth (und Y. Ito, 1952) Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 358. 1935
Echinocactus bicolor bolansis K. Sch., Gesamtbschrbg., 303. 1898.
Eifrmig bis zylindrisch; vom Typus der Art durch rein weie St. unterschieden; bis ca. 25 Randst., dnn, stark seitlich verflochten; Mittelst. ca. 3, unregelmig untereinanderstehend, am Fu verdickt, einer aufgerichtet, ein lngster abstehend, etwas nach oben, seitwrts oder etwas abwrts; Bl. gro und breit,
ber 7 cm ; Perigonbl. locker stehend und auen umbiegend, ziemlich schmal.
M e x i k o (Coahuila, in der Sierra Bola). (Abb. 2641).
1
)Der Zchter Thiemann, Bremen, beobachtete auch vereinzelt weie Blten, ein hnlicher Fall wie eine bei dem Zchter Saint-Pie, Asson, wei blhende Mamillaria zeilmanniana.

178*

2810

Thelocactus

Abb. 2640. Thelocactus bicolor v. pottsii (SD.) Backbg. Form (?).

Abb. 2641. Thelocactus bicolor v. bolansis (Rge.) Knuth.

Thelocactus

2811

Runge beschrieb Echinocactus bolansis Rge. in Gartenflora, 38:106. 1889, als


selbstndige Art. Diese Pflanze weicht in der Randstachelzahl, der Stachelfarbe
and der locker-breiten Blte so stark ab, da auch ein eigener Artrang als gerechtfertigt erscheint.
11c. v. tricolor (K. Sch.) Knuth (und Y. Ito, 1952) Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 358. 1935
Echinocactus bicolor tricolor K. Sch., Gesamtbschrbg., 303. 1898.
Durch starke, besonders schn rot gefrbte St. ausgezeichnet (K. Schumann).
Ich habe ziemlich stark zylindrische bzw. lnglichere Pflanzen gesehen; sie blhen
schon frh und weisen eine verhltnismig dichte Bestachelung auf. NOM e x i k o.
Echinocactus bicolor spiralis hort., in Schelle, Kakteen, 1986. 1926, ist nur
eine Form mit stark spiraligen Rippen, wahrscheinlich die reicher sprossende,
die als Thelocactus bicolor mapi hort. im Handel erschien1). Thelomastus bicolor
(Gal.)Fri, v. bolansis (Runge) Fri, v. tricolor (K. Sch.) Fri sind comb. nud.
12. Thelocactus wagnerianus Berg. Kakteen, 256. 1929
Echinocactus wagnerianus Berg., Kakteen, 256. 1929.
Lnglich bis zylindrisch, bis 20 cm oder mehr hoch, 56 cm , oft am Grunde
sprossend, mit 25 Kpfen, gegen den Scheitel etwas schmler, von St. dicht
umkleidet, wenig vom Krper zeigend; Rippen 13. gerade oder etwas gedreht,
stumpf, gehckert; Areolen 68 min entfernt, auf der Hckerspitze, lnglichbis kreisrund, anfangs weiwollig, aufwrts etwas verlngert; Randst. bis etwa 20,
Strahlig abstehend, etwas kammfrmig gestellt, krftig, meist etwas rtlichgelb,
dicht verflochten, die obersten die lngsten, mittelstachelartig, gerade, aufrecht oder etwas zurckgebogen; Mittelst. anfangs 1. abstehend, gerade oder
leicht gebogen, spter 34, krftig, am Grunde zwiebelig verdickt, 1,52 cm
lang: alle St. stielrund, im Neutrieb schn rot. oder alle gelb, oder gelb und
rot: Bl. unbekannt. O-M e x i k o.
Unterscheidet sich von T. bicolor durch schlankeren Wuchs, mehr Rippen und
keine abgeflachten Stacheln.
Thelomastus wagnerianus (Berg.) Fri ist eine comb. nud.
13. Thelocactus hastifer (Werd. & Bd.) Knuth Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 360. 1935
Echinocactus hastifer Werd. & Bd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. BerlinDahlem. XI:104. 274276. 19301934.
Zylindrisch oder keulig, bis 15 cm hoch, ca. 6 cm : Scheitel etwas wollig:
Rippen (13)1820, gerade oder etwas spiralig, bis 8 mm hoch, im unteren Krperteil strker in Warzen aufgelst, um die Areolen verdickt; Areolen 1015 mm
entfernt, anfangs dicht weifilzig, bis 4 mm , auf ca. 3 mm verlngert: Randst.
2025, glasig wei, etwas rauh, bis 15 mm lang: Mittelst. 4, drei steil aufgerichtete anfangs etwas brunlich, der untere vorgestreckte oder alle bla horngelb. mit dunkler Basis und Spitze, 23 cm lang, bald kalkig wei; Bl. bis 4,5 cm
lang, trichterig; Ov. klein, rundlich; Rhre bis 8 mm lang; Fruchtknoten und Rhre
beschuppt; Sep. lanzettlich-oblong, ganzrandig, seidig rosawei, hellvioletter
1
)Nach Schelle (Kakteen, 186. 1926) gab es auch den Namen Echinocactus bicolor flore
luteo hort. berol. Da gelbblhende Pflanzen nicht bekannt sind, mu es sich um eine andere
Art handeln.

2812

Thelocactus

Rckenstreifen; Pet. zahlreich, bis 40, ebenso geformt, bis 3 cm lang, 9 mm breit,
bla violettrosa, die innersten dunkler; Staubf. wei: Gr. wei; N. wei; Fr.
unbekannt. M e x i k o. (Abb. 26422643).
Steht wohl Gymnocactus (?) conothelos nahe (s. auch dort).

Abb. 2642. Thelocactus flavidispinus (Backbg.) Backbg.

14. Thelocactus flavidispinus (Backbg.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5,


150. 1951
Thelocactus bicolor v. flavidispinus Backbg., Beitr. z. Sukkde. u. -pflege,
6. 1941.
Einzeln (oder auch sprossend?), zylindrisch; Rippen ca. 13, frischgrn, in
ziemlich freistehende und spiralig verlaufende kleinere bis fast warzige Hcker
zerteilt; Areolen etwas lnglich, gelblich-filzig; Randst. ca. 20, gelblich, alle anliegend, 1,82,4 cm lang, die obersten die lngsten, alle etwas seitlich verflochten;
Mittelst. 1, rund, gerade abstehend, gelblich, anfangs unten rot, spter gelblichwei; Bl. purpurrosa mit violettlichem Ton, Schlund tiefrot, seidig glnzend.
U S A (Texas). (Abb. 2644).
Ich erhielt diese Pflanze von Davis als Thelocactus bicolor v. schottii, von dem
sie jedoch vllig abweicht. Whrend Thelocactus bicolor sich nicht leicht pfropfen
lt, wchst diese Art sehr willig an und sprot nach dem Schneiden sehr reichlich,
ist also gut zu vermehren. Da abgeflachte Stacheln fehlen, die Warzen strker
ausgebildet sind und auch nur 1 Mittelstachel gebildet wird, mute die Pflanze
als eigene Art angesehen werden.

Thelocactus

2813

2643
2644
Abb. 2643. Thelocactus hastifer (Werd. & Bd.) Knuth. Zylindrische Form des Typus der
Art. Jungsmlinge haben eine eigentmlich langkeulige Form.
Abb. 2644. Thelocactus hastifer (Werd. & Bd.) Knuth. Gestreckt-ovoide Form mit etwas
mehr aufgerichtetem unterem Mittelstachel.

15. Thelocactus schwarzii Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 12:4, 81.
1950 (mit Abb.)
Einzeln, bis 6 cm hoch, blulichgrn, ca. 5,5 cm ; Rippen ca. 13, fast vllig
in warzenhnliche Hcker zerteilt, diese bis 13 mm lang und 9 mm breit: Areolen
lnglich, ca. 2 mm lang, weifilzig, mit sehr kurzem weilichem Filz; Mittelst. 0:
Randst. 1314, seitlich spreizend, etwas zum Krper gebogen, gelblich oder zuerst
mit rtlichem Fu, spter ganz gelblich, die 3 oberen St. abgeflacht, davon
zwei bis 17 mm lang, der oberste bis 2,7 cm lang, mehr abgeflacht und scheitelwrts weisend bzw. gebogen; Bl. bis 8,5 cm breit, rtlich-purpurn, mit scharlachfarbenem Schlund; Rhre grn, mit spitzlichen Schuppen; Gr. wei; N. rtlichscharlach; Fr. rundlich, braunviolett; S. 3 mm gro, dunkelbraun, matt.M e x i k o (Tamaulipas, in schwerem Lehmboden unter Bschen). (Abb. 2645.)
Von F. Schwarz gefunden. Der oberste und der unterste Stachel stehen hufig
u n t e r h a l b der anderen1). Die Pflanze scheint wenn sie nicht entsprechend
variiert in der Kultur zum Teil insofern etwas anders auszusehen, als die
Randstacheln krzer sein knnen, wenig verflochten, der oberste Stachel weniger
auffllig lang und etwas schmler (vgl. Abbildung in Krainz, Die Kakteen,
C VIIIb, 15. 1. 1957). Im Hochstand schlgt die Blte breit um, der Griffel ber
die Staubbltter hinausragend.
1
)Buxbaum hat in Sukkde. IV (SKG) 1951 gewissermaen Entwicklungstendenzen
in der Stachel Stellung herausgearbeitet (und dazu ausgezeichnete Stacheldiagramme gesehen); ob die einzelne Stellung aber im Laufe der Stammesgeschichte entstanden ist, wie
Buxbaum meint, bzw. daraus weitgehende Rckschlsse gezogen werden knnen, scheint
mir noch ungesichert zu sein, es sei denn, man knnte einen Beweis dafr erbringen, whrend es sich vorlufig nur um eine Annahme handelt.

2814

Thelocactus

Abb. 2645. Thelocactus schwarzii Backbg.

Abb. 2646. Thelocactus leucacanthus


(Zucc.) Br. & R.

Thelocactus

2815

16. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. The Cact., IV:8. 1923
Echinocactus leucacanthus Zucc., in Pfeiffer, En. Cact., 66. 1837. Cereus
tuberosus Pfeiff. non Pos. C. maelenii Pfeiff. Echinocactus
maelenii SD.1). Mamillaria maelenii SD. (1844. 14. 1845). E. leucacanthus tuberosus Frst. E. leucacanthus crassior SD. E. theloideus SD.
Einzelkrper kurz-zylindrisch, 1015 cm lang, spter unten oder auch seitlich
reich sprossend und Polster bildend; Rippen 813, hufig spiralig gestellt, durch
Einschnrungen gehckert, aber Rippen trotzdem ziemlich deutlich erhalten
bleibend; Randst. 720, zuerst hellgelb, im Alter grau, spreizend oder zurckgebogen, ungleich lang, mitunter auch geringelt; Mittelst. 01, anfangs
schwrzlich, im Alter grau, verschieden lang, deutlich abstehend, mig stark;
Bl. gelb, 5 cm lang; Pet. lanzettlich, zahlreich, zugespitzt; Ov. und Rhre mit
breiten, dachziegelig stehenden Schuppen besetzt. M e x i k o (Hidalgo, bei
Zimapn und Ixmiquilpan). (Abb. 26462648).
Britton u. Rose beziehen Echinocactus porrectus Lem. zu obiger Art mit ein
und geben dementsprechend eine alle Abnderungen umfassende Beschreibung.
Der Vergleich z. B. mit der Abb. 2650 zeigt, da auf diese Weise, d. h. wenn
bei dieser Art keine Varietten beschrieben werden, kein klarer berblick ber
die Variationsbreite gegeben ist. Ich sammelte in Hidalgo eine Reihe von ver-

2647
2648
Abb. 2647. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. mit strker spiraligen Rippen.
Abb. 2648. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. mit weniger und breiteren Rippen.
1

)Von Hemsley E. macleanii geschrieben.

2816

Thelocactus

schiedenen Formen, um deren Merkmalsunterschiede zu zeigen (vielleicht gibt


es noch mehr abweichende Formen). Dies ist um so wichtiger, als auch verschiedene Bltenfarben vorkommen bzw. bei dem Thelocactus ehrenbergii, der
ebensogut auch als Variett von T. leucacanthus angesehen werden knnte; die
etwas strker ausgeprgten Hcker sind vielleicht nicht ausschlaggebend genug
fr eigenen Artrang. Die Blten sind verschieden gro.
Anscheinend gehrt Echinocactus porrectus Lem. mehr zu obiger Art als Variett,
als zu T. ehrenbergii. Ob Echinocactus subporrectus Lem. (Cact. Aliq. Nov., 25.
1838) nur eine Form des Typus der Art ist, oder besser zu v. porrectus gehrt,
vermag ich nicht zu sagen. Ebenso erscheint es mir nicht als ausgeschlossen, da
Salm-Dyck mit Echinocactus theloideus SD. (Allg. Gartenztg., 18:396. 1850) den
Thelocactus ehrenbergii gemeint hat, da er diesen in Cact. Hort. Dyck., 1850, gar
nicht erwhnt.
Die von F. Schmoll in Kat., 4. 1947, aufgefhrten comb. nud. Thelocactus
subporrectus und T. theloideus kann ich daher hier nur erwhnen; gute eigene
Arten drften sie auch kaum sein.
Ich folge, aus obenerwhnten Grnden, mit der Getrennthaltung von T. leucacanthus und T. ehrenbergii K. Schumann und Knuth; ersterer sieht vor allem
die strker ausgeprgte Hckerbildung als fr die Abtrennung von letzterer Art
entscheidend an. Dann gehrte meine farbige Abb. 2652 eher zu T. ehrenbergii,
so da es bei ihm ebenfalls rote Blten gbe, wie sie auch T. leucacanthus v.
schmollii Werd. hat. Vielleicht wre es richtiger, beide Arten zusammenzuziehen
und dabei im Schlssel nach stark abweichender Bestachelung (v. porrectus) sowie
nach verschieden stark ausgeprgten Hckern zu gliedern, und bei beiden derartigen Gruppen variabler Formen auch jeweils Varietten mit roten Blten abzutrennen, so anfechtbar auch eine Trennung nach Bltenfarbe im allgemeinen
ist; es wrde hier aber ein klares Bild der in Bestachelung, Hckerform und Bltenfarbe voneinander abweichenden Pflanzen ergeben und damit die stndige Verwirrung bei diesen Namen beenden. So sagen z. B. Britton u. Rose, sie neigten
dazu, Echinocactus ehrenbergii Pfeiff. zu Thelocactus leucacanthus zu stellen. Das
hielt auch Schumann fr vielleicht richtig, obwohl er die Bltenfarbe in der
Gesamtbschrbg., 436. 1898, als hellrosa bis wei angibt (mit hellrosa wrde
auch mein Farbbild nicht ganz bereinstimmen); Britton u. Rose sagen dagegen, Schumann htte die Bltenfarbe in der Gesamtbeschreibung als gelb angegeben, in seinen englischen Schlsseln aber als rosenrot. Das mu also anscheinend umgekehrt lauten. Britton u. Rose geben berhaupt nur gelbe Blten
an; weibltige T. ehrenbergii sind meines Wissens seit Schumann nicht mehr
beobachtet worden. Letztere Art kam von Ixmiquilpan, wo ich auch mehrere Formen des Typus obiger Spezies sammelte.
Echinocactus tuberosus SD. und E. tuberosus subporrectus sind nur Namen.
16a. v. schmollii Werd. Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., 15. Sept., T. 160.
1939 (Thelocactus schmollii Werd., nom. prop., l. c.)
Warzen reihenweise zusammenhngend, zu ca. 12 Rippen, mattgrn bis hell
graugrn; Areolen bis 1,5 cm entfernt, anfangs gelblichwei befilzt; Randst. 13
bis 19, strahlig anliegend, weigrau, zuerst gelblich, am Grunde brunlich, bis
1,5 cm lang; Mittelst. 01, meist wenig lnger als die lngsten randstndigen;
Bl. ca. 4 cm lang; Perigonbl. 2,7 cm lang, 4 mm breit, etwas zugespitzt und
zackig, karminviolett, seidig glnzend; Staubf. bla gelblich; Gr. kremfarben;
N. blagelb. M e x i k o (Standort nicht bekannt).

Thelocactus

2817

Abb. 2649. Thelocactus leucacanthus v. schmollii Werd.

Lex Fuaux sandte mir das Foto Abb. 2649 einer sehr hnlichen Pflanze
mit sehr groer, ganz breit bis zurckgebogen geffneter Blte, die vielleicht
hierhergehrt. Die Blte ist offensichtlich viel grer als die von Werdermann
abgebildete; ihre Gre mag variabel sein.
v. sanchezmejoradai (J. Meyr.) Backbg. n. comb.
Thelocactus sanchezmejoradai J. Meyr., Cact. y Suc. Mex., III:4,
7778. 1958.
Die Beschreibung der Pflanze selbst unterscheidet sich nicht von der Werdermanns der v. schmollii; nur die Staubf. und der Gr. sind bei der neuen var.
anders gefrbt: Staubf. purpurn; Gr. rosa; die N. sind geringer an Zahl,
nur 689; Fr. ca. 1,21,5 cm lang, 810 mm , mit vertrocknetem Pe-

2818

Thelocactus

rianth; S. 1,5 mm gro, birnfrmig, fein genetzt, Nabel wei, basal bis subbasal. M e x i k o (Quertaro, 15 km stlich von Cadereyta de Montes, auf
Hgeln zwischen dem Cerro Pico de Gallo und Cerro Prieto).
Bei der starken Variationsbreite der Art ist den obigen geringen Unterschieden keinesfalls Artcharakter beizumessen. Hinzukommt, da Werdermann die Pflanze von Schmoll, Cadereyta, erhielt, so da anzunehmen ist.
sie stammte aus dem gleichen Bezirk, und die obige neue Variett ist mehr
eine Form von v. schmollii als eine weitere Variett.
16b. v. porrectus (Lem.) Backbg. n. comb.
Echinocactus porrectus Lem., Cact. Aliq. Nov., 17. 1838. Thelocactus
porrectus (Lem.) Knuth, Kaktus-ABC, 361. 1935.
Nach Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 172. 1850): keulig-zylindrisch, blulichgrn, stark sprossend; Rippen 78; Areolen bald verkahlend; 4 krftigere
St., davon 3 obere aufgerichtet sowie 1 Mittelst. als lngerer gebogen spreizend;
Randst. 78, krzer, zuweilen mit Beist.; alle St. steif, dunkelrtlich, wei gefleckt; Bl. kupfrig gefrbt. M e x i k o (Hidalgo [Backeberg]). (Abb. 2650).
Salm-Dyck gibt l. c. an, da sich in seiner Sammlung hnliche Pflanzen, aber
mit mehr strohfarbenen oder grauen St. befanden, deren Blten er nicht sah.
Kupfrig getnte Blten sind meines Wissens sonst nicht wieder beobachtet
worden, ebenso nicht dunkel purpurfarbige Neustacheln. Die Bltenfarbe variiert also offenbar noch mehr, als es meist bekannt ist. Die von mir als
v. porrectus angesehene Pflanze weicht erheblich ab durch die auffllige Bestachelung, hat aber gelbe Blten, was jedoch nicht verwunderlich ist, da es ja auch

Abb. 2650. Thelocactus leucacanthus v. porrectus (Lem.) Backbg.

Thelocactus

2819

bei T. ehrenbergii gelbe und rote Blten gibt. Ob


die Pflanze meines Fotos wirklich mit Lemaires
Echinocactus porrectus bereinstimmt, vermag ich
nicht zu sagen; sie hat aber von allen obengenannten Formen den abweichendsten Habitus.
Salm-Dycks rtlich blhende var. von
Echinocactus porrectus scheint meinem Farbfoto
Abb. 2652 zu entsprechen.
17. Thelocactus ehrenbergii (Pfeiff.) Knuth
Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC, 359. 1935
Echinocactus ehrenbergii Pfeiff., Allg.
Gartenztg., 6:275. 1838.
Kugelig, ellipsoidisch bis sulig, durch Sprossen
rasenfrmig wachsend, bis 12 cm hoch, bis 7 cm ,
anfangs hellgrn, spter mehr graugrn; Scheitel
schwach eingesenkt, kaum filzig und etwas gehckert; Rippen meist 813, durch seitliche
Gliederung in spiralig aufgereihte Warzen zerfallen, diese ca. 1 cm hoch, seitlich etwas zusammengedrckt und oft sehr schief gestutzt:
Areolen elliptisch, linealisch verlngert, bis 5 mm Abb. 2651. Pfeiffers Darstellang, gelblich-filzig; Randst. meist 6, dnn pfriem- lung von Thelocactus ehrenbergii
lich, spreizend, das oberste Paar am lngsten, bis
(Pfeiff.) Knuth.
2 cm lang; Mittelst. 01, bis 2 cm lang, gerade,
steif, gelblich bis hellbrunlich; alle St. unten abfallend; Bl. bis ca. 4 cm
lang; Ov. schmutzig fleischrot, etwas grnlich, mit rtlichen, herzeifrmigen,
spitzen Schuppen; Bltenhlle trichterig; Sep. hellrosa-fleischrot mit dunklerem
Mittelstreifen und kurzer, karminrosa Spitze; Pet. lanzettlich, stachelspitzig,
hellrosa bis wei; Staubf. wei; Gr. unten wei, oben rosenrot; N. ca. 10, rtlichgelblich. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan usw.). (Abb. 2651.)
Wenn mein Farbfoto Abb. 2652 hierher gehrt, was anzunehmen ist, variiert
die Blte bis hellpurpurrot.
Von Britton u. Rose unter Thelocactus aufgefhrt, als vielleicht hierher gehrend:
Echinocactus hexaedrus Scheidw., Bull. Acad. Sci. Brux., 6:89. 1839
Kugelig bis oblong-eifrmig, blaugrn; Rippen 18, hckrig; Hcker sechsflchig, unter den Areolen vorspringend: Areolen lnglich, wollig; St. 13,
wei mit roter Basis, die untersten die lngsten; Mittelst. 2, gerade oder
zurckgebogen; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (San Luis Potos).
Echinocactus vargasii Reg. & Klein, Ind. Sem. Hort. Petrop., 1860:48. 1860
Kugelig, 5 cm hoch, 6 cm ; Hcker ziemlich gro, etwas kantig, in Spiralen
stehend: Randst. 5 oder 6, pfriemlich rund, brunlich, 26 mm lang;
Mittelst. 1, aufgerichtet, 12 mm lang; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(nahe Rio Blanco).
Diese beiden Namen sind wohl kaum noch zu klren.
Die folgenden Namen gehren zu anderen Gattungen:
Thelocactus beguinii (Web.) Berg.: s. Gymnocactus beguinii (Web.) Backbg.
conothelos (Reg. & Klein): s. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg.

2820

Thelocactus

Abb. 2652. Thelocactus ehrenbergii (Pfeiff.) Knuth in Blte.

Thelocactus

2821

crassihamatus (Web.) Marsh.: s. Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg.


gielsdorfianus (Werd.) H. Bravo: s. Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.)
Backbg.
goldii H. Bravo: s. Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg.
horripilus (Lem.) Berg.: s. Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg.
knuthianus (Bd.) H. Bravo: s. Gymnocactus knuthianus (Bd.) Backbg.
lophophoroides Werd.: s. Turbinicarpus lophophoroides (Werd.) Buxb. &
Backbg.
mandragora (Fri) Berg.: s. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg.
roseanus (Bd.) Berg.: s. Escobaria roseana (Bd.) Backbg.
saueri (Bd.) Berg.: s. Gymnocactus saueri (Bd.) Backbg.
saussieri (Web.) Berg.: s. Gymnocactus saussieri (Web.) Backbg.
smithii (Mhlpfrdt.) Borg: s. Gymnocactus smithii (Mhlpfrdt.) Backbg.
subterraneus Backbg.: s. Gymnocactus subterraneus (Backbg.) Backbg.
uncinatus (Gal.) Marsh.: s. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg.
viereckii (Werd.) H. Bravo: s. Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg.
ysabelae Schlange (und v. brevispinus Schlange): s. Gymnocactus ysabelae
(Schlange) Backbg. [und v. brevispinus (Schlange)].
Eine, nach Borg, problematische Art und kein Thelocactus ist:
Thelocactus hertrichii (Weinbg.) Borg, Cacti, 347. 1951
Echinocactus hertrichii Weinbg., Des. Mag. Aug., 40. 1929.
Einzeln, bis 1,5 m hoch, bis 60 cm dick; Rippen 1224; Randst. 1719.
meist borstenfrmig, bis 4 cm lang, die drei untersten bis 30 cm lang, steif,
rotbraun, geringelt; Mittelst. 4, 46 cm lang, der unterste hakig gebogen:
Bl. 6 cm lang, beschuppt; Pet. rotbraun mit dunklerer Mitte; N. 1620.
U S A (Arizona; Tortilla- und Gila-Mountains).
Dies kann nur ein Ferocactus sein, aber zweifelhaft, ob eine gute Art.
Siehe auch unter Ferocactus, am Ende der Beschreibungen. Ferocactus hertrichii
Weinbg. lautet der Name in Kreuzinger, Verzeichnis, 11. 1935.
Thelocactus valdezianus (Moll.) H. Bravo Las Cactac. de Mex., 473. 1937
(Pelecyphora valdeziana Mll., Pelecyphora plumosa Bd. & Ritt.,
Echinocactus valdezianus Bd. & Ritt.)
s. am Ende von Gymnocactus. Da die Art aus der Areole am Stachelbndel
blht, handelt es sich nicht um eine Pelecyphora, aber auch nicht um einen
Thelocactus, weil Bdeker und Ritter nacktes Ovarium und ebensolche
Frucht angeben. Bdeker hielt bereits eine Sonderstellung fr mglich,
doch ist darber bisher noch zu wenig bekannt.
Im Katalog F. Schmoll, 4. 1947, erscheinen noch folgende Namen unter
Thelocactus, die unbeschrieben sind:
Thelocactus crassior Schmoll n. nud.
leucacanthus v. applanatus Schmoll n. nud.
v. caespitosus Schmoll n. nud.
v. recurvatus Schmoll n. nud.

2822

Echinomastus

Es ist sehr fraglich, ob diesen Namen angesichts der Variationsbreite der Art
irgendwelche Bedeutung zukommt. Ich fhre sie daher dort nicht auf.
Thelocactus longispinus Schmoll n. nud. [erwhnt in C. & S. J. (US.), XI:6, 86.
1939, d. h. diese Pflanze?).
pectinatus Schmoll n. nud.
queretaroensis Schmoll n. nud.
rectispinus Schmoll n. nud.
recurvatus Schmoll n. nud.
188. ECHINOMASTUS Br. & R.
The Cact., III:147. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte
Thelomastus Fri nom. nud. 1931 und in Kreuzinger, Verzeichnis, 10. 1935,
pro parte Thelocactus-U.-G. Echinomastus (Br. & R.) Soul., Cactus, 10:
4647, 250. 1955]
Britton u. Rose stellten diese Gattung zu ihrer Subtribus Echinocactanae.
Als die wesentlichen (im Gattungsschlssel und in der Gattungsbeschreibung
angefhrten) Unterscheidungsmerkmale geben sie an: Rippen deutlich gehckert;
Blten meist glockig, nicht lang, zentral, mittelgro; Ovarium und Frucht
schuppig, Schuppen ganzrandig1); Fr. klein, kurz-oblong, trocken werdend, basal
ffnend; S. gro, mit eingedrcktem, bauchseitigem Hilum. Die Pflanzen sind
verhltnismig klein, kugelig oder kurz-zylindrisch.
Die Bltenfarbenangabe Britton u. Roses purpurn trifft nicht auf alle
Arten zu.
Zumindest bei einigen Arten (Bild Andreae von E. durangensis in Beitr. z.
Sukkde. u. -pflege, 26. 1939) sind die Rippen noch ziemlich deutlich mit verbindendem Grat erhalten, bei anderen (E. intertextus) sind sie strker warzighckrig. Schon J. P. Hester [C. & S. J. (US.), V:7, 503. 1934] machte darauf
aufmerksam, wie spter auch Marshall, da in obiger Gattungsdiagnose ein
wichtiger Hinweis fehlt: das Vorhandensein von Furchen. Marshall weist
dabei auf die Trennung von Stachel- und Bltenareole hin, letztere an der
Furchenbasis, an der Axille des Hckers, und sieht Echinomastus daher als eine
Gattung der Coryphanthanae an. Es handelt sich hier aber weder um echte
Warzen noch um zwischen diesen gelegene Axillen, sondern um Langareolen
mit Filz. Sie knnen, worauf Hester l. c. hinweist, bei jungen Pflanzen (wie auch
bei Coryphantha; Backbg.) fehlen.
Marshall (Cactac., 170. 1941) sagt auerdem noch, da das einzige wirkliche
Unterscheidungsmerkmal gegenber Thelocactus sei: bei diesem basale Samenanheftung, bei Echinomastus bauchseitige (ventral)2). Buxbaum stellt jedoch
Echinomastus zu seiner Linea Thelocacti, nicht zur Linea Coryphanthae. Immerhin
ist die Samenanheftung von Echinomastus zumindest teilweise offenbar stark hnlich der von Coryphantha, und vielleicht mu man Echinomastus eher zu meiner
Untersippe Mediocoryphanthae stellen. Ob die Blte stets at the opposite end of
the groove erscheint, wie Britton u. Rose auch bei Ferocactus uncinatus
(Glandulicactus) angeben, steht meines Wissens nicht fest. Eine spekulative Deu)Bei Echinomastus johnsonii und E. unguispinus bewimpert (Backeberg).
)In der Funote Bd. I, S. 93, mu es in der Verdeutschung von ventral attachment
of seeds richtiger heien seitlich bzw. bauchseitlich (statt wandstndig); die Trennung
nach Areolenform geschah bei Britton u. Rose und wurde von H. Bravo bernommen.
1
2

Echinomastus

2823

tung des Entwicklungsverlaufes mute daher vermieden werden, und es blieb


nur wieder die Trennung nach den leichter erkennbaren uerlichen unterscheidenden Merkmalen.
Danach sind jedenfalls die Blten mehr glockig als bei Thelocactus, bei dem sie
(wenn sie die Stacheln nicht hindern) sich breit entfalten, bzw. im Hochstand.
Frhere Autoren haben die Langareole bei Echinomastus auch nicht eindeutig
als Furche angesehen. Der erste, der sie beobachtete, war Engelmann mit der
Angabe tuberculis supra b r e v i t e r tomentoso-sulcatis. J. P. Hester drckt
sich l. c. hnlich aus: tubercles on m a t u r e plants have a s h o r t s l o t or groove
on their upper side. Beide haben also in der Langareole keine richtige Coryphantha-hnliche, durchgehende Furche gesehen und somit auch keinen Bltenstand in der Axille, wie Marshall sagt. Ihr Langareolen-Charakter zeigt sich
auch im Filzbesatz; da die Bltenareole sich vom eigentlichen Stachelbndel
oder der Stachelareole entfernen kann, ist auch sonst zum Teil bekannt. Der
Filzbesatz scheint erst mit Blhbarwerden der Langareole aufzutreten. K. Schumann gibt keine furchenhnliche Bildung an bei Echinocactus macdowellii, ebensowenig bei E. intertextus1) und E. johnsonii (bei Britton u. Rose ein Ferocactus,
heute aber allgemein zu Echinomastus gestellt). Das erklrt sich wohl zum Teil
daraus, da jngere Pflanzen dieses Merkmal nicht haben mssen. Am richtigsten scheint es Hester auszudrcken: mit kurzer Kerbe oder Schlitz.
Die ausschlaggebende Kennzeichnung der Gattung Echinomastus umfat also
folgende Merkmale: Rippen strker in warzige Hcker gegliedert, aber noch
erkennbar; hinter dem Stachelbndel furchenartige Langareolen, anfangs auch
fehlend, bei blhfhigen Exemplaren mit Filz; Blten glockig, teils verhltnismig klein, teils mittelgro; Ov. und Fr. beschuppt; Fr. trocken; S. bauchseitig angeheftet. Wieweit der Samenanheftung eine fr die systematische Plazierung entscheidende Bedeutung zukommt, lt sich erst nach umfassenderen
Untersuchungen sagen. Ich mu auch deswegen von einer weiteren Unterteilung
Abstand nehmen (wie Buxbaum mit Ramus und Linea) bzw. von entsprechenden Gattungsunterteilungen, sondern kann nur darauf verweisen, wo
solche von anderen Autoren vorgenommen wurden.
Britton u. Rose und H. Bravo gliederten die Arten in ihren Schlsseln nach
solchen mit verlngerten Areolen und mit runden Areolen. Es ist nicht ganz
eindeutig, ob sie hier nur die Form der Stachelareole, oder mit ersterem die Langareole meinten. Das wrde das Fehlen der Furchenangabe in der Gattungsbeschreibung erklren, denn sie konnten ja nur ein solches Merkmal aufnehmen,
wenn es stets von Anfang an festzustellen ist. Das ist aber z. B. bei E. macdowellii
nicht der Fall; auf meine Anfrage vorgenommene Untersuchungen von W. Andreae zeigten, da Kulturpflanzen dieser Art keine verlngerten Areolen haben
(so wie es auch Quehl in der Abbildung der Originalbeschreibung zeichnete),
da der Areolenschlitz aber bei Importen bis 3 mm lang sein kann.
Echinomastus johnsonii (Parry) Baxt. ist bezglich seiner Gattungszugehrigkeit umstritten gewesen. Bei Britton u. Rose war er ein Ferocactus; Hester
wies dann auf die furchige Langareole hin und schlug eine Eingliederung zu
Echinomastus vor (1934), die dann 1935 von Baxter vorgenommen wurde.
R. C. Proctor [C. & S. J. (US.), XXI:4, 105. 1949] erwog die Mglichkeit, da
es sich um einen Thelocactus handeln knnte. Marshall vergleicht nur die
Blten, folgt im brigen Baxter; L. Benson (The Cacti of Arizona, 99. 1950)
macht, ebensowenig die anderen Autoren, keine Angaben ber die Samen1

179

)Bei dem sie zum Teil erst spter bzw. in der vorjhrigen Wuchszone entwickelt wird!
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2824

Echinomastus

anheftung, erwhnt dagegen Bltenfarben von rot bis wei und gelb, so da
v. lutescens (Parrish) Marsh., nur nach der Bltenfarbe abgetrennt, kaum gltig
wre, es sei denn, es wrden weitere Unterschiede festgestellt. Dagegen gibt
Benson an, da die Frucht von Echinocactus johnsonii seitlich aufreit, wie
bei dem offensichtlich sonst weitgehend in den Gattungsmerkmalen mit ihm
bereinstimmenden Echinomastus erectocentrus (s. weiter unten).
Echinocactus krausei Hildm. (Abb. 2655; aus Schelle, Kakteen, Fig. 137. 1926)
wird von Britton u. Rose unter Echinomastus intertextus aufgefhrt, wohin er
nach Schelles Abbildung aber nicht gehrt. Er wurde von Mathsson in Arizona,
bei der Station Dragoon Summit, gesammelt und weder von Marshall noch
von L. Benson erwhnt. Er ist in mehrfacher Hinsicht ungeklrt. Schumann
wie Schelle geben einen bestachelten Fruchtknoten an. Das wre wenn es
sich hier nicht um eine anomale Bildung handelte der einzige Fall unter den
nrdlichen Kugelformen und mte einen eigenen Gattungsrang verlangen. Die
Blten wurden als wei angegeben. Diese Bltenfarbe (unter anderen Tnungen)
berichtet Benson nur von Echinomastus johnsonii, und als Echinocactus johnsonii
wurde die Art auch eingefhrt. Schumann weist aber ausdrcklich auf nach
oben gerichtete Mittelstacheln hin; dies bezieht sich wohlgemerkt auf den
u n t e r s t e n Mittelstachel von 24. Das ist bisher nur von Echinomastus erectocentrus bekannt, der aber nur 12 Mittelstacheln hat; da bei einigen Echinomastus die Zahl aber sehr variabel ist, hat Hester bei Echinomastus johnsonii
nachgewiesen, fr den er bis 13 Mittelstacheln angibt! Auf Grund der aufgerichteten Mittelstachelstellung reihe ich Echinocactus krausei unter Echinomastus
erectocentrus ein, bis er mehr geklrt oder wiedergefunden ist.
Fr Echinomastus erectocentrus gibt L. Benson (The Cacti of Arizona, 100. 1941)
keine Langareolen an, wie sie auf Marshalls Abbildung (Cactac., 170. 1941,
Fig. 130) erkennbar sind, aber er sagt bei der Frucht auf einer Seite aufreiend.
Dies ist vllig abweichend vom ffnen der Frucht z. B. bei E. intertextus. Aber
abweichendes Fruchtffnen habe ich zuweilen schon bei anderen Gattungen beobachtet (z. B. Neobuxbaumia), oder es wrde Untergattungsteilung erfordern (wie
bei Astrophytum). Vorderhand ist eine solche Trennung jedoch nicht mglich.
Alle Arten sind durch dichtere und ziemlich bunte Bestachelung ausgezeichnet,
schne Pflanzen, aber leider sind einige nicht leicht in der Kultur zu halten.
Ty p u s : Echinocactus erectocentrus Coult. Typstandort: USA (Arizona, bei
Benson).
Vo r k o m m e n : USA (Texas, W-Utah, S-Nevada, O-Kalifornien, NW-Arizona,
SO-Arizona), N - M e x i k o (Coahuila?, Chihuahua, Durango, Zacatecas).
Schlssel der Arten:

Bestachelung nicht rein wei, Mittelstacheln nicht


gelblich
Mittelstacheln nicht zum Teil abwrts gebogen
Mittelstacheln wenigstens teilweise deutlich lnger und strker als die
Randstacheln
Mittelstacheln aufwrts abstehend
Stacheln bla bis rtlich
Mittelstacheln 12, rtlich
Blten bis 5 cm lang, krapprosa, Mitte
dunkler, oder braunrosa . . . . 1: E. erectocentrus (Coult.) Br. & R.

Echinomastus

2825

Echinocactus krausei Hildm.: s.


bei dieser Art
Stacheln wei, mit schwarzer Spitze, dicht
verflochten
Mittelstacheln (3)4
Blten ziemlich klein (brunlich
rtlich?) . . . . . . . . . . . 2: E. durangensis (Rge.) Br. & R.

Mittelstacheln auf- und abwrts abstehend,


locker durcheinanderragend
Stacheln rtlichgrau bis rot
Mittelstacheln 413, bis 4 cm lang, zum
Teil gebogen
Blten hell- bis dunkler purpurrosa
(bis fast wei). . . . . . . . . 3: E. johnsonii (Parry) Baxt.
Mittelstacheln 47 (Hester)
Blten grer als beim Typus der Art,
erst grnlichgelb, dann bis kanariengelb (E. arizonicus Hest.
n. nud.) . . . . . . . . . . .
3a: v. lutescens (Parrish) Marsh.
Mittelstacheln alle pfriemlich, 3 lngere aufwrts anliegend, 1 sehr kurz, abstehend
Stacheln bunt, hell bis rtlich
Blten 2,5 cm lang, hellpurpurn, weier Rand. . . . . . . . . . 4: E. intertextus (Eng.) Br. & R.
Mittelstacheln in Lnge und Strke den Randstacheln hnelnd, vorgestreckt
Mittelstacheln 4, nadeldnn, anfangs auch
fehlend, einer am Ende etwas aufgebogen
Stacheln blulichpurpurn, die oberen borstigen wei
Blten ca. 2,5 cm lang und breit, wei
bis purpurn, Schlund dunkler . .
4a: v. dasyacanthus (Eng.) Backbg.
n. comb.
Mittelstacheln 4 (selten 56), steif, einer
(unterster) leicht abwrts geneigt
Stacheln wei, mit braunen Spitzen
Blten 2,5 cm lang, 2 cm , rosa . . . 5: E. mariposensis J. P. Hest.
Mittelstacheln mehrere, 1 strkster krallig herabgebogen
Mittelstacheln alle sehr krftig
Mittelstacheln 48, pfriemlich. 1 abwrts, die
anderen aufwrts
Stacheln: randstndige wei, mit brauner
Spitze, 1 mittlerer braun bis
schwarz
Blten 2 cm lang und breit, grnlichwei mit brauner Mitte. . . . . 6: E. unguispinus (Eng.) Br. & R.
179*

2826

Echinomastus

Mittelstacheln 4, obere kaum strker als die


Randstacheln, 1 mehr pfriemlich,
abwrts abstehend
Stacheln: randstndige grauwei, der abwrts weisende mittlere hornfarben mit dunkler Spitze
Blten 3 cm lang, 2 cm , weilich.
mit rtlicher Mitte . . . . . . . 7: E. mapimiensis Backbg.
Bestachelung rein wei bzw. Mittelstacheln gelblich
oder fast wei
Mittelstacheln 34, unregelmig spreizend,
krftig, elastisch
Blten mehr trichterig, purpurrosa,
4 cm lang, Ovarium beschuppt. . 8: E. macdowellii (Reb.) Br. & R.1)

1. Echinomastus erectocentrus (Coult.) Br. & R. The Cact., III:148. 1922


Echinocactus erectocentrus Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:376. 1896.
Eifrmig bis kurz zylindrisch, bis 20 cm lang, 10 cm , einzeln, bla blulich
grn; Rippen 1520(21), niedrig, gehckert, Hcker nahe stehend; Randst. ca. 14,
gerade, bla, ca. 1,25 cm lang; Mittelst. rtlich oder purpurn, aufwrts gerichtet
bzw. abstehend-aufrecht, bis 2,5 cm lang, unten schwach verdickt (manchmal
soll auch ein sehr kurzer vorgestreckter Mittelst. vorkommen; Britton u. Rose),
nicht abgeflacht, bis 2,5 cm lang; Bl. ca. 2 cm ; Staubf. kurz, grnlichgelb; Gr.
blagrn; N. 8, purpurn; Fr. blagrn, zylindrisch, ca. 1,5 cm lang, 6 mm ,
seitlich lngs aufreiend (Benson); Ov. und Fr. mit einigen dnnen Schuppen;
S. 2 mm gro, mattschwarz, uerst feinwarzige Testa, U S A (SO-Arizona,
O-Pinal-, Pima- und Cochise-County).
Echinocactus horripilus erectocentrus Web. nennt K. Schumann als Synonym;
der Name soll aber nie beschrieben worden sein.
Neuerdings erhielt ich aus Japan und von van der Steeg, Eindhoven, einen
Echinomastus mit einem aufgerichteten Mittelstachel, aber krzer als bei obiger
Art:
Echinomastus sp. (Echinomastus pallidus nom. prov.)
Anfangs rundlich, spter lnglich, soweit gesehen bis 8 cm hoch. ca. 5,5 cm ,
bla graugrn, zur Basis hin brunlich; Rippen spiralig stehend, 13, im
Oberteil durch Querkerben hckrig, Hcker ca. bis 1 cm lang, um die
Areolen geschwollen, mit Areolenfurche bis zur oberen Hckerbasis; Areolen
lnglichrund, schmutzig graubraun-filzig, bis ca. 2 mm lang, spter strker
verkahlend; Randst. hornfarben, oben violettgrau, 1014, ca. 1025 mm
lang, mitunter im oberen Areolenrand noch ein dnnerer Beistachel, alle
nadelig; Mittelst. 1, stark aufgerichtet, tiefer hinab violettgrau, ca. 1,5 cm
lang; alle St. ber dem Scheitel verflochten; Bl. und Fr. unbekannt.
U S A (Arizona?) (Abb. 26532654).
Angefeuchtet sind die Stacheln mehr gelblich und auch ohne obere
violettgraue Tnung bzw. mehr braunspitzig. Die Art mag zwischen E. erectocentrus und E. acunensis stehen, von ersterem durch krzeren Mittelst., von
letzterem durch nur 1 Mittelst. unterschieden. Die meist am Fu etwas verdickten Stacheln haben in der Areole eine gelbbrunliche Basis.
1

)Areolenschlitz bei Importen 3 mm lang.

2827

Echinomastus

Abb. 2653. Echinomastus sp. (E. pallidus nom. prov.). Eine neue Art, dem E. erectocentrus
nahestehend? (Pflanze aus Japan.)

Abb. 2654. Echinomastus sp. (E. pallidus nom. prov.). (Sammlung:


Eindhoven.)

van

der

Steeg,

Echinocactus krausei Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 446. 18981)


Zylindrisch-ellipsoidisch, einzeln, bis 15 cm lang, 12 cm ; Scheitel weiwollig; Pflanzen grn, ins Bluliche; Rippen gerade oder etwas spiralig.
2123, ca. 1 cm hoch, gekerbt, seitlich etwas zusammengedrckt, stumpf;
1
)Borg fhrt die Art in Cacti, 295. 1951, als Echinomastus krausei (Hildm.) Berg., aber
Berger setzt nicht wie bei E. durangensis Echinomastus Br. & R. hinzu, woraus hervorgeht, da er diese Spezies nicht ohne weiteres als Echinomastus ansieht, wohl, weil auch er
angibt: Fruchtknoten mit einigen Borstenstchelchen. Borgs Kombination ist also unrichtig.

2828

Echinomastus

Abb. 2655. Echinocactus krausei Hildm., vielleicht


zu Echinomastus gehrende, ungengend
bekannte Art. (Foto: Schelle.)

Areolen 11,5 cm entfernt, elliptisch, nur anfangs weifilzig;


Randst. 14 bis 20, rund, stechend,
wei mit braunen Spitzen und
dunklem Grund, den Krper umspinnend; Mittelst. 24, der strkste unterste bis 4 cm lang, schrg
aufrecht, braun, unten heller, der
eine obere und etwas kleinere halb
aufrecht; Bl. bis 4 cm lang; Ov.
kreiselig, blulich hellgrn, mit
Schuppen, diese eifrmig zugespitzt
oder spitz, mit grnem Rckenstreif und weien, hutigen Rndern sowie sprlichem Wollfilz (!);
Bltenhlle trichterig, 2,5 cm ;
Sep. hell brunlichgrn, wei gerandet; Pet. wei, seidig glnzend,
oben und auen rosenrot; Staubf.
grnlichgelb; N. 910, tief dunkelpurpurn; Gr. die Staubbl. berragend. U S A (Arizona, bei der
Station Dragoon Summit). (Abb.
2655).

Schumann gibt an: Schuppenachseln mit sprlichem Filz und mit


einigen weien oder roten St.; Schuppen (ob abnorm?: K. Schumann) zum
Teil gestielt. Danach gehrte die Art nicht hierher, bzw. gibt es bei keiner nrdlichen Kugelform Stacheln am Ovarium (bei Echinomastus auch keinen Filz
in den Achseln der Schuppen). Es mag also wirklich, wie Schumann bei den
Schuppen als mglich ansieht, ein abnormer Fall von Stachel- und Filzbildung sowie zum Teil gestielten Schuppen vorgelegen haben. Diese Art
wurde als Echinocactus johnsonii eingefhrt, von Britton u. Rose zu Echinomastus intertextus gestellt, nach den aufrechten Mittelstacheln mu sie aber
hinter E. erectocentrus erwhnt werden. Abb. 2655 (aus Schelle, Kakteen,
Fig. 137, 1926) ist die einzige Aufnahme, die von dieser schnen, dicht verflochten bestachelten Art existiert. Sie drfte sehr selten sein, da sie
anscheinend weder Marshall noch Benson gesehen haben. ber furchenartige Langareolen sagt Schumann nichts, spricht auch nur von gekerbten
Rippen, nicht von Hckern. Ohne lebendes Material zu sehen, lt sich diese
Art vorderhand nicht klren.

2. Echinomastus durangensis (Rge.) Br. & R. The Cact., III:152. 1922


Echinocactus durangensis Rge., Hambg. Gartenztg., 46:231. 1890.
Einfach, halbrund bis eifrmig: Scheitel von Stacheln berdeckt; Pflanzengre nach Britton u. Rose (Schumann: Kulturpflanzen) 8 cm lang, 7 cm ,
nach Schumann (Gesamtbschrbg., 449. 1898) am Standort bis 25 cm lang,
10 cm (vgl. hierzu die mehr halbkugelige Pflanze Abb. 2656); Rippen 18, tiefer
quergebuchtet und in seitlich zusammengedrckte, ca. 8 mm hohe Hcker zer-

Echinomastus

2829

teilt, diese um die Areolen verdickt und mit schmlerem Grat herablaufend;
Areolen bis zur Kerbe reichend und nach hinten etwas verbreiternd, ca. 1,5 cm
entfernt, mit weiem Filz; Randst. ber 30, die unteren die krzesten, ca. 1,5 cm
lang, die oberen lngsten bis 3 cm lang, in mehreren Reihen, ziemlich steif, gerade oder wenig gebogen; Mittelst. (3) 4, die 3 oberen nach oben gebogenen wenig
von den Randst. unterschieden (K. Schumann), der untere vorgestreckt; Bl.
(nach Aufnahme Andreae, Beitr. z. Sukkde. u.-pflege, 26. 1939) ziemlich klein,
glockig-trichterig, mig weit ffnend. M e x i k o (Durango, am Rio Nazas, westlich von Villa Lerdo; Zacatecas). (Abb. 26562657 [?]).
Die Art scheint in der Farbe der Bestachelung variabel zu sein. K. Schumann
beschreibt diese: alle St. eigentmlich blulich grauschwarz, gegen das Licht
gehalten rotbraun schimmernd; Britton u. Rose sagen alle St. wei, ausgenommen die schwarzen Spitzen. Abb. 2656 zeigt eine solche weistachlige
Pflanze; aber die Mittelst. sind eher schlank-pfriemlich und krftig als nadelig,
wie Britton u. Rose angeben.
Bei der von Andreae l. c. abgebildeten Pflanze (Abb. 2657) kann es sich um
eine Variett (?) handeln; hier laufen die Hcker deutlich mit lngerem Grat
herab und zeigen, da man beim Bltensitz nicht von Axille im blichen
Sinne sprechen kann, wie es Marshall tut.
Thelomastus durangensis (Rge.) Fri ist eine comb. nud.
3. Echinomastus johnsonii (Parry) Baxt. California Cactus, 75. 1935
Echinocactus johnsonii Parry, in Engelmann, Bot. Kings Surv., 117. 1871.
Echinocactus johnsonii octocentrus Coult. Ferocactus johnsonii (Parry)
Br. & R., The Cact., III:141. 1922.
Spter zylindrisch, selten mehr als 25 cm hoch, bis ca. 12 cm , einzeln; Rippen
nach Benson meist 1820 (nach Hester auch 1315), gerade oder etwas gedreht. durch Querbuchten stark in niedrige, rundliche Hcker zerteilt; Randst.
nach Britton u. Rose 1014, nach Benson 1012 [nach Hester, C. & S. J.
(US.). V:7, 504. 1934, kommen zu 10 % auch 8 oder 17, zu 20 % und 30 % auch

Abb. 2656. Echinomastus durangensis (Rge.) Br. & R. jngere, rundliche Pflanze.

2830

Echinomastus

1315 Randst. vor], die lngsten


oberen bis 2 (K. Schumann: bis 3)
cm lang; Mittelst. nach Britton
u. Rose 48 (nach Hester, l. c.,
zu 10 % auch 6 und 10,12 oder 13),
strker als die Randst., etwas gebogen, die oberen zusammengeneigt,
bis 4 cm lang; alle St. rot bis rtlichgrau oder grau, die mittleren krftig, rund; Bl. fleischfarben bzw.
rosa, purpurrosa, (Benson: auch
bis fast wei), nach Schumann
bis 6,5 cm lang und (L. Benson)
(nach Britton u. Rose zuweilen
ausgebreitet bis 10 cm [?]); Pet.
oblong bis spatelig, stumpflich;
Ov. mit wenigen, breiten und
trockenen Schuppen; Fr. zylindrisch-oblong, bis 1,5 cm lang, fast
nackt, s e i t l i c h aufreiend; S. fein
netzartig gemustert. U S A (TypAbb. 2657.
Echinomastus durangensis von Andreae vor standort: bei St. George im Staate
Jahren importiert. Manchmal stehen Mittelsta- Utah; S-Nevada; Arizona, im Nordwesten sowie in dem westlichen
cheln aufgebogen wie bei E. erectocentrus. Die
Pflanze scheint E. acunensis Marsh. zu hneln. Mohave County und nrdlichen
Getriebenes Exemplar? (Foto: Andreae.)
Yuma County; stellenweise im Wstengelnde von SO-Kalifornien,
z. B. Inyo County bei Shoshone, in stark lehmhaltigem Boden). Baxter
(Calif. Cactus, 75. 1935) sagt: Die Blten entstehen an jngeren Hckern
am Scheitel, aus einer fast im Stachelbndel sitzenden wolligen Furche. Die Pflanzen sind meistens nur bis ca. 12,5 cm lang.
L. Benson (The Cacti of Arizona, 99. 1950) gibt auch gelbe Blten an. Ich
mute, angesichts der v. lutescens, beim Typus nur die rtlichen Tne auffhren,
da occasionally almost white (L. Benson) wohl nur ein besonders helles Fleischrosa ist, das nicht hufig auftritt.
Nach Benson gleicht die Frucht in den Merkmalen fast ganz der von E. erectocentrus.
Ferocactus johnsonii octocentrus (Coult.) Borg, in Cacti, 294. 1951, ist kaum
hinreichend unterschieden, um eine Variett abzutrennen.
3a. v. lutescens (Parrish) Marsh. Arizonas Cactusses, 8990 (Abbildung)
1953 (?)
Echinocactus johnsonii v. lutescens Parrish (?) bzw. in C. & S. J. (US.),
XXVII:4, 106. 1955 (G. G. Glade).
ber eine Beschreibung von Parrish habe ich keine Unterlagen finden knnen,
bzw. sie sind mir nicht zugnglich gewesen. Eingehendere Angaben ber diese
Pflanzen macht (l. c., V:7, 503504. 1934) Hester, der den Namen Echinomastus arizonica Hest. vorschlug; eine gltige Beschreibung lag aber nicht vor1).
1
)In Richfield: Wild Flowers of the West, S. 3. (ohne Jahreszahl), erscheint die Arizonaform unter dem Namen Echinocactus johnsonii arizonicus, die Blten mehr grngelb
und mit grner Mitte. Eine Beschreibung liegt anscheinend auch fr diese Kombination
nicht vor, was die fehlende Autorenangabe erklren wrde.

Echinomastus

2831

Dessen Pflanze stammte aus Arizona, Yuma County. Sie unterscheidet sich (nach
Hester) durch grere Lnge, bis 40 cm lang (!), bis 15 cm ; Randst. 1011
(gelegentlich auch 1214); Mittelst. meist 4 (5) (zu 5% auch 67 Mittelst.,
lt. Hester); Bl. ca. 6 cm lang, 5 cm , kanariengelb oder blasser, mit braunroter
Mitte, ungefhr 7 Tage geffnet. Die St. variieren von blagelb bis rosa und nach
grau- bis braunrot.
In C. & S. J. (US.), XXVII:4, 106107. 1955, beschreibt George G. Glade
den Fund von Echinomastus johnsonii v. lutescens Parrish im Staate Nevada,
bei Searchlight. Er gibt an, da die Blten grer sind, zuerst grnlich, dann
gelb, mit braunroter Mitte. Bezglich der Publikation in Arizonas Cactusses
gebe ich die Angabe von Glade wieder.
Wenn auch Echinomastus johnsonii ziemlich variabel ist, scheint die Variett
wohl berechtigt zu sein, auf Grund der greren Wuchshhe (obwohl Benson
eine solche fr Arizona nicht erwhnt, von woher er auch gelbblhende Pflanzen
berichtet); auch die Stachelzahl ist nach Hester abweichend; die Bltengre
ist dagegen offenbar weniger magebend.
Glade schreibt zum Teil nur ein Schreibfehler Echinomastus johnstonii
v. lutescens.
4. Echinomastus intertextus (Eng.) Br. & R. The Cact., III:149. 1922
Echinocactus intertextus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:277. 1856. Cactus
pectinatus centralis Coult. Echinocereus pectinatus centralis K. Sch.
E. centralis Rose (1909) 1).
Engelmann beschrieb den Typus der Art in Cact. of the Bound., 27. 1858:
Kleiner, eifrmig-kugelig; Rippen 13, etwas schrg; Hcker oben mit kurzer, befilzter Furche; Areolen eifrmig, anfangs schmler; mit kurzen steifen St., Basis
weilich, oben brunlich, randstndige 1625, anliegend, verflochten, die 59
borstenhnlichen oberen gerade, die steiferen seitlichen etwas lnger, der krf-

Abb. 2658. Echinomastus intertextus (Eng.) Br. & R.


)Diesen Namen hat Y. Ito in Cacti, 102. 1952, in der Kombination Echinomastus
centralis (Rose) Y. Ito verwandt; es lt sich nicht feststellen, ob im japanischen Text eine
Begrndung gegeben ist.
1

2832

Echinomastus

tigste untere kurz, hufig etwas zurckgebogen;


Mittelst. 4, die (3) oberen die Randst. berragend, aufwrts gerichtet, der untere sehr
kurze vorgestreckt; Bl. klein, aus der Scheitelwolle, purpurfarben; Ov. sehr kurz, mit 56
Schuppen; Sep. ca. 20, breit-eifrmig, weirandig, lang zugespitzt; Pet. 2025, lnglich,
weichspitzig; Gr. die zahlreichen Staubbl. kaum
berragend; Beere kugelig, trocken, mit vergnglichen Schuppen, ber der verbleibenden
Basis umschnitten ffnend; S. nierenfrmig,
mit bauchseitigem groem Nabel, glnzend,
feinwarzig; Embryo gebogen, die kurzen Keimbltter blattartig. U S A (SW-Texas und
westwrts), auch in M e x i k o (Chihuahua).
(Abb. 26582659).
Britton u. Rose schreiben, da kein Typstandort angegeben ist; Engelmann sagte:
From the Limpia to El Paso.
Nach Benson (The Cacti of Arizona, 100.
1950) sind die Pflanzen meistens von 7,5 bis
12,5 cm hoch, 5-7 cm , zuweilen kurz-sulig;
Rippen 1214, Randst. auch 1520; Bl. bis
fast 2 cm ; Fr. 1,25 cm lang. U S A (in
Abb. 2659. Echinocactus intertextus
Arizona: Pima County bis Santa Cruz und
Eng. (Echinomastus) in EngelCochise County; ostwrts bis Texas).
manns Darstellung Cact. Bound.,
Den obigen Beschreibungen entspricht gut
Tafel 34. (nach Rmpler)
Rmplers Abb. 72, in Handb. Cactkde., 561.
1886, sowie meine Abb. 2658 einer jngeren Pflanze. Die Abbildung von R. C.
Proctor in C.&S. J. (US.), XXII:1, 7. 1950 drfte dagegen eher die Variett sein.
Bei allen Pflanzen scheint der Schlund dunkler getnt zu sein. Stacheln von
violett bis fast wei und schwach rot gespitzt variierend.
4a. v. dasyacanthus (Eng.) Backbg. n. comb.
Echinocactus intertextus dasyacanthus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:277.
1856. Echinomastus dasyacanthus (Eng.) Br. & R., The Cact., III:
150. 1922.
Nach Engelmann: Mit zierlicheren und lngeren blulich-purpurnen St.; randstndige mehrserig, 1925, borstenfein, die oberen 79 zierlicheren und krzeren
weilich; die 4 mittelstndigen kaum strker, die drei oberen die brigen berragend, der untere mittlere nur etwas (!) krzer; S. glnzend schwarz. U S A
(Texas, bei El Paso hufig).
Engelmann fgt hinzu: Blte und Frucht wie der Typus der Art, Pflanzen
aber grer, mit lngeren und dnneren St., der unterste Mittelst. fast so lang
wie die anderen; St. etwas abstehend bzw. lockerer, an der Spitze einen Schopf
bildend. Die vllige Gleichheit der Blten und Frucht und die bergangsformen
in der Bestachelung lassen keinen Zweifel daran, da beide Arten zusammengehren, obgleich ihre uere Erscheinung ziemlich unhnlich ist.
Danach mute ich diese Pflanzen hier als Variett einbeziehen; Britton u.
Rose sagen nichts von bergngen. Sie begrnden die Abtrennung auch mit
viel grere Blten, was Engelmanns Angaben widerspricht.

Echinomastus

2833

Eine Bemerkung Engelmanns scheint stets von spteren Autoren bersehen


worden zu sein: Schuppen der Frucht ohne oder mit etwas Wollfilz in den
Achseln! Etwas Wollfilz findet sich auch bei Echinocactus krausei, der wenn
die angegebenen Ovariumstacheln anomal sind dann insofern zu Echinomastus
gehren wrde, als bei diesem Genus auer verschieden aufreiender Frucht (seitlich und basal) auch Spuren von (nicht vllig reduziertem) Filz auftreten knnen.
5. Echinomastus mariposensis J. P. Hest. Des. Pl. Life, 17:5960. 1945
Einzeln, kugelig bis kurz oblong, bis 9 cm hoch, 6 cm , unten etwas verjngt;
stielige Wurzel, daraus Faserwurzeln; Rippen 21, in undeutliche Hcker geteilt,
der Krper ganz von St. verhllt; Randst. 2535, gerade, nadelig, die krzesten
4 mm lang; Mittelst. meist 4 (selten 56, bzw. nur gelegentlich an einzelnen
Stcken bzw. Areolen gesehen), 0,51,5 cm lang, die oberen aufgerichtet, der
unterste vorgestreckt bis leicht abwrts gebogen, die mittleren steifer als die randstndigen, alle wei mit nur kleiner brauner Spitze; Bl. 2,5 cm lang, 2 cm breit,
leicht glockig; Pet. rosa; Staubf. sehr dnn; Fr. kurz oblong bis kugelig, 1 cm
lang, 8 mm , grnlich, an einer Seite h o r i z o n t a l lsend; Schuppen nackt, aber
nur sprlich in oberer Fruchthlfte; S. umgekehrt-eifrmig,
bis 1,2 mm lang, schwarz, feinhckrig, Hilum nur etwas
bauchwrts gerckt. U S A
(Texas, etwas sdstlich des
alten Quecksilberminenortes
Mariposa, 1015 Meilen nordwestlich von Terlingua, Brewster County, auf ca. 1000 m).
(Abb. 2660).
An dieser Art ist interessant:
Die Hcker sind nur undeutlich, und die Furche reicht
infolgedessen nur bis zur
nchstoberen Hckeransatzstelle, lediglich anfangs filzig,
d. h. wohl, wenn sie blhfhig
ist; die Frucht reit nur einAbb. 2660. Echinomastus mariposensis J. P. Hest.
seitig und horizontal auf, die
Samen sind nicht deutlich bauchseitig angeheftet, sondern haben das Hilum
zwischen bauchseitiger und basaler Anheftung. Alle diese Merkmale sind
also bei Echinomastus nicht einheitlich, haben ihr Gegenstck auch bei einigen anderen Gattungen und erlauben keine Mutmaungen ber Abstammung
oder nhere Verwandtschaft. Die Angaben ber das Fruchtffnen bei Echinomastus und Pediocactus zeigen nur, da zumindest diese beiden etwas unterschiedlich ffnende Frchte haben. Hauptunterscheidungsmerkmal bei Echinomastus
bleibt die berwiegend vorhandene feine bzw. furchenartige Langareole und die
Schuppen auf Ovarium und Frucht (nicht zahlreich, bei obiger Art nur in der
oberen Hlfte, weilich, eirund bis herzfrmig), sowie die Bltenform.
Echinomastus acunensis Marsh. Saguaroland Bull., 34. 1953
Flachrund, graugrn; Wurzel spindelfrmig; Krper bis 10 cm , bis 17,5 cm
hoch; Rippen ca. 18, bzw. aus bald zusammenflieenden Hckern bestehend,

2834

Echinomastus

diese seitlich zusammengedrckt; Stachelareolen anfangs weiwollig, bald kahl;


Bltenareole furchig, bis zur Basis der Warzeneinsenkung; Randst. 12, spreizend,
nadelig, wei, im oberen Drittel rtlich; Mittelst. 3 oder 4, erst bei einer Pflanzengre von ca. 3,5 cm erscheinend, die oberen aufsteigend und zusammengeneigt,
bis ca. 2,5 cm lang, nadelig, rtlich bis (anfangs) Spitze kastanienbraun, das untere
Drittel wei; Bl. aus der dem Stachelbndel abgewandten Basis der Bltenareole, ca. 2,5 cm oder mehr lang und breit, hochrot; Perigonbl. oblong,
stumpflich, am Rande etwas wellig; Fr. 1,5 cm lang, blagrn, mit papierdnnen
Schuppen, durch Aufspalten lsend; S. schwarz, runzlig. U S A (Arizona,
Acuna Valley im Organ Pipe Cactus Monument bzw. daselbst auf steinigen
Hgeln um Ajo, auf 510570 m).
6. Echinomastus unguispinus (Eng.) Br. & R. The Cact., III:150. 1922
Echinocactus unguispinus Eng., in Wislizenus, Mem. Tour. North. Mex.,
111. 1848. Echinocactus trollietii Reb., in Balt. Cact. Journ., 2:147.
1895.
Einzeln, kugelig bis kegelfrmig; Scheitel eingesenkt, wollfilzig und von St.
berragt; bis 10 cm hohe und 7 cm starke Pflanzen; Rippen 21, ganz in seitlich
zusammengedrckte Hcker zerteilt; Areolen rund, 45 mm ,
ber die Stachelbndel hinaus in
eine wollige Furche (Langareole)
verlngert (K. Schumann), anfangs mit reichem, kruseligem
Filz; Randst. ca. 21, dnn pfriemlich, stechend, etwas gebogen,
wei, verflochten, die untersten
1,22 cm lang, die obersten
2,43 cm lang; Mittelst. 48,
viel strker, die oberen gekrmmt,
blulich, ins Hornfarbige, 2,4
3,5 cm lang, der strkste unterste fast krallig abwrts gebogene 24 cm lang, braun bis
schwarz; Bl. in Scheitelnhe,
nicht weit aus den St. hervorragend. 2(2,5) cm lang, 2 cm
weit ffnend; Ov. kegelfrmig,
mit hutigen, oben gefransten
Schuppen, grn, ebenso an der
Abb. 2661. Echinomastus unguispinus (Eng.)
Rhre; Sep. lanzettlich; Pet.
Br. & R.
grnlich, mit grnlichbrauner
Mitte (nach K. Schumann auch rtlich, spatelfrmig und stumpf), nicht immer
stumpf; Gr. grn; N. gelblich, 1015, zusammengeneigt. M e x i k o (Chihuahua,
zwischen Chihuahua Stadt und Parras bei Pelayo; Zacatecas). (Abb. 2661).
Die Stachelfarbe ist etwas variabel und kann im Alter auch mehr blulichgrau sein.
Was Britton u. Rose l. c., Fig. 155, abbilden, ist die folgende Art; sie sagen
selbst, da diese von C. A. Purpus gesammelte Pflanze dnnere und weniger gebogene Mittelstacheln hat. Die Blten sind auch grer bzw. lnger.
Thelomastus unguispinus (Eng.) Fri ist eine comb. nud.

Echinomastus

2835

7. Echinomastus mapimiensis Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 15:3,


6768. 1953
Einzeln, bis 10 cm hoch und 8 cm ; Rippen ca. 13, spiralig stehend, graugrn,
gehckert, mit Langareolen auf den Hckern bzw. furchigen Areolen, diese ca.
1,3 cm entfernt, rundlich, zuerst etwas filzig; Randst. ca. 22, glasig wei, bis 2 cm
lang, die lngsten oberen bis 2,2 cm lang, etwas aufwrts gebogen, alle angelegt
und verflochten; meist 4 Mittelst., 3 aufwrts gerichtet, weilich, mit brunlicher
Spitze, etwas gekrmmt, bis 3 cm
lang; 1 Mittelst. abwrts gebogen,
nur halb so lang, brunlich; Bl. am
Scheitel, ca. 3 cm lang, 2 cm , nicht
weit ffnend, heller als bei voriger
Art und grer; Sep. oliv mit weiem Rand; Pet. schmutzig wei mit
fahl rtlicher oder schmutzig rtlicher Mitte; Staubf. schmutzig
kremfarben, zahlreich; Gr. grnlichgelb: Ov. grn und beschuppt; Fr.
unbekannt. M e x i k o (Sierra Mapimi, in Halbschatten, auf gutem
Boden, in flachen Lagen zu Fen
von Hgeln). (Abb. 2662).
Zarter als vorige Art bestachelt,
der Krper offenbar auch mehr eifrmig.
Wenn Britton u. Rose bei E. durangensis schreiben hnlich E. unguispinus, so haben sie wohl die
vorstehende Art gemeint, die sie
Abb. 2662. Echinomastus mapimiensis Backbg.
zweifellos gesehen haben bzw. als
durch Dr. C. A. Purpus vom Cerro
de Movano (wo?) gesammelt, nach dessen Pflanzen sie ihre Abb. 155 wiedergeben und die wesentlich von E. unguispinus abweicht. In Wirklichkeit hnelt
Keine der beiden letzten vorstehenden Arten dem E. durangensis, allein schon
nicht, weil bei diesem kein krftiger a b w r t s gebogener Mittelstachel vorhanden ist.
8. Echinomastus macdowellii (Reb.) Br. & R. The Cact., III:151. 1922
Echinocactus macdowellii Reb., in Quehl, MfK., 4: 133. 1894.
Die Originalbeschreibung lautet: Krper flachkugelig, bis 4 cm hoch, 7 cm :
Scheitel schwach eingesenkt, mit lwengelber Wolle besetzt; Rippen je nach
Alter der Pflanze bis 30 und mehr, spiralig. in Warzen aufgelst; Warzen leicht
gekantet, an der Basis verbreitert, an der Spitze abgestutzt, 46 mm lang;
Stachelpolster oval, mit dem etwaigen Bltenpolster zusammenflieend, in der
Jugend mit weier Wolle eingefat, spter nackt; Randst. 2027, dnn, wenig
abstehend, durchscheinend wei, strahlig, 23 cm lang, einige mitunter borstenfrmig. den Krper mit dichtem Geflecht berziehend; Mittelst. 34, strker,
ungleich nach oben, unten und seitwrts gekrmmt, abstehend, an der Basis
zwiebelig und von brunlicher Frbung, nach der Spitze zu durchscheinend strohgelb. 2,54,5 cm lang; alle St. abgeflacht; Bl. aus dem Scheitel, rot, mit

2836

Echinomastus

Abb. 2663.
Echinomastus macdowellii
(Reb.) Br. & R. (Sammlung
Delrue, Menton-Garavan).

Abb. 2664.
Echinomastus macdowellii (Reb.)
Br. & R. in Blte, rein weie Kulturpflanze. (Foto: Dlz.)

Utahia

2837

platten Schuppen besetzt. M e x i k o (Nuevo Len und Coahuila). (Abb.


26632665).
Nach H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 446. 1937) ist die Frucht mit breiten
Schuppen besetzt, die Bl. 4 cm lang. Nach dem Bild von Dlz (Beitr. z. Sukkde.
u. -pflege, 27. 1939) ffnet die Bl. trichterig, die Sep. mit dunkler Mitte.
Furchenartige Bltenareolenform wird in der Literatur bisher nirgends angegeben; bei lteren Stcken kann die Areole bis 3 mm lang sein.
Im Ind. Kew. wird auch das Homonym Echinocactus macdowellii C. R. Orcutt
(West Amer. Sci., 8: 118. 1894) aufgefhrt, vermutlich die gleiche Pflanze.
Rebut schrieb zuerst E. mcdowellii, was durch Schumann gendert wurde.
Thelomastus macdowellii (Reb.) Fri ist eine comb. nud.

Abb. 2665. Echinomastus macdowellii (Reb.) Br. & R. Importpflanze mit krftiger gelblichen
Mittelstacheln.

189. UTAHIA Br. & R.


The Cact., III:215. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte]
Eine monotypische Gattung aus N-Arizona nicht Utah, soweit man gegenwrtig wei , die nur selten in den Sammlungen aufgetaucht ist. Die Erstbeschreibung Engelmanns in Coulter, 1896, war sehr knapp und gab keine der
fr die Gattungsabtrennung ausschlaggebenden Merkmale wieder. Britton u.
Rose verfaten die Gattungsdiagnose nach dem im Herbarium des Missouri Bot.
Garden aufbewahrten Typus: Kleiner kugeliger Kaktus, deutlich gerippt, die
Rippen gehckert; Areolen filzig und mit mehreren pfriemlichen Stacheln; Blten
klein, fast radfrmig, gelb, an den Areolen im oberen Teil der Pflanze; Ovarium
und Bltenrhre dicht bedeckt mit trockenen, dachziegelig stehenden, wimperig
zerschlitzten Schuppen; Perigonbltter kurz, schmal.
K. Schumann stand nur ein trockenes Exemplar von Mathsson zur Verfgung;
aus seiner Beschreibung ergaben sich keine neuen Einzelheiten. In C. & S. J. (US.),
III:1, 5. 1931, zeigte John S. Wright zum ersten Male den Sitz der Bltenareole
lauf Fig. 227): dicht am Stachelbndel, in einem Filzpolster. In seiner blichen
sorgfltigen Weise brachte dann George Lindsay, zusammen mit den guten

2838

Utahia

Blten-, Frucht- und Samenfotos von R. H. Peebles (in dem gleichen Journal,
XIII:6, 8386. 1941) einen eingehenden Bericht ber die Gattung. Ich gebe
nachstehend Peebles Beschreibung, als die beste bisherige, wieder.

Abb. 2666. Utahia sileri (Eng.) Br. & R. (Foto: E. F. Wiegand.)

Abb. 2667. Utahia sileri (Eng.) Br. & R. Sehr selten in den Sammlungen. Dieses Exemplar
ist ganz elfenbeinwei bestachelt, die Randstacheln nur zum Teil mit uerst feiner brunlicher Spitze, die Mittelstacheln mehr oder weniger von oben her braungespitzt, der lngste
schrg aufwrts und gerade vorgestreckt. Es ist dies eine geradstachlige Form mit auch
anfangs nie schwarzen Stacheln.

Utahia

2839

Aus den vorerwhnten Aufnahmen ergibt sich: Im Gegensatz zu L. Benson (The Cacti of
Arizona, Univ. of Arizona Biol.
Sci. Bull., 5:114. 1940), der sagt
ltere Pflanzenteile zeigen etwas
die Tendenz zum Zusammenflieen der Hcker und Rippen zu
bilden, will Peebles stets nur
deutlich getrennte Hcker gesehen haben. Es ist mir aber auch
bei anderen deutlich warzig gehckerten Arten (Turbinicarpus,
Neochilenia) ein Zusammenflieen
der Warzenhcker bekannt, wenn
sie gepfropft werden; die Warzenhcker mgen also eine jngere
Erwerbung sein, oder sie sind oft
nur besonders scharf ausgeprgt.
Die Stacheln sollen spter am
unteren Teil der Pflanze oben
zerfasern (was jedoch nicht unique ist, wie Lindsay sagt, sondern auch sonst zuweilen beobachtet wird)1). Peebles stellte
fest, da die Frucht seitlich aufreit. das Areolenfilzpolster geht
in das angrenzende der BlAbb. 2668. Areolenbild der Utahia sileri (Eng.)
ten ber,und die Samen zeigen eine
Br. & R., mit lngerem, lockerem Filzbesatz. Die
nach unten zu manchmal leicht gekanteten Mittel
eigenartige Krmmung, bei der
stacheln verbreitern sich zur Basis hin.
der Nabel genau genommen weder
basal noch bauchseitlich (ventral)
steht; er zeigt gewissermaen eine Zwischenstellung zwischen der Anheftung bei
Thelocactus und Echinomastus (soweit hier bekannt), wie bei letzterem auch seitliches Aufreien der Frucht auftritt, und nach Peebles Bild kann man sich vorstellen, wie es bei Echinomastus zu einer etwas verlngerten Areole kam. Die Frucht ist
weitlufig und klein beschuppt. Merkwrdigerweise sagt keiner der vorerwhnten
Autoren etwas, ob in den Achseln etwa Filzbildung vorhanden ist; nach Peebles
Fruchtfoto knnte man es annehmen. Diese Feststellung ist wichtig, da auch bei
Echinomastus zum Teil geringe Filzspuren berichtet sind, so da dies bei Utahia
nicht ausgeschlossen wre bzw. sich auch hierin eine nhere Beziehung zu Echinomastus erweisen knnte. E. F. Wiegands Bild (Abb. 2666) zeigt, da auch die
Stacheln am ganzen Krper ziemlich dunkel und die Petalen oben mehr gerundet
sein knnen, nicht nur spitzlich verjngt. Ich sah auch fast ganz weie Pflanzen,
die Paradine fr mich sammelte (Abb. 2667).
Die Art ist bisher nur in Gipsablagerungen beobachtet worden; anscheinend
hlt sie sich (daher?) nicht lange in der Kultur.
Ty p u s : Echinocactus sileri Eng. Typstandort: Cottonwood Springs und
Pipe Springs, in N-Arizona, (erste Angabe: S-Utah).
1

180

)Bei der Pflanze, die mir vorlag, sah ich dies nicht.
B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2840

Utahia

Vo r k o m m e n : USA (bisher
nur aus dem Gebiet nrdlich der Route Pipe Springs
und Fredonia in N-Arizona bekannt).
1.Utahia sileri (Eng.) Br. & R.
The Cact., III:215. 1922
Echinocactus sileri Eng., in
Coulter, Contr. U.S. Nat.
Herb., 3:376. 1896.
Einzeln, kugelig bis oblong, bis
15 cm hoch und 12 cm ; Rippen
ganz undeutlich, spiralig, 816,
deutlich in Hcker aufgeteilt,
diese an der Basis rhombischkantig, in der Mitte rundlich und
nach oben verjngend (nach
Schumann 1 bis 1,5 cm hoch),
ca. 1 cm lang und breit; Areolen
weiwollig1), 11,5 cm entfernt,
Abb. 2669. Utahia sileri (Eng.) Br.
& R.: bermakroaufnahme der am
Scheitel dicht verwobenen, starren
Stacheln.

Abb. 2670. Die Samen der Utahia sileri (Eng.) Br. & R. haben eine feinkrnige Testa,
der ziemlich groe, leicht vertiefte Nabel ist subventral.
1
)So in der hier nach Engelmann wiedergegebenen Originalbeschreibung. Ich sah mehr
filzig-haarige Areolen, 58 mm . Das Exemplar, das mir vorlag, hatte auch strkere bzw.
weiere Gesamtbestachelung als die von Peebles und Wiegand aufgenommene Pflanze, die
Mittelstacheln basal strker verdickt.

Pediocactus

2841

rund, ca. 8 mm ; Randst. 1113, grauwei, 1318 mm lang; Mittelst. 34,


rund, zuerst fast schwarz, bald hell an der Basis, bis stark aufhellend oder
strker schwrzlich, im Alter oben faserig bestoen; Bl. im Scheitel, aus filzigen
Areolen dicht oberhalb des Stachelbndels, 2,8 cm lang, ca. 2,5 cm ; Sep. lanzettlich, Rand gefranst, gelb, mit braunrotem Mittelstreifen; Pet. fast lanzettlich
bis mehr gerundet, ganzrandig, gelblich; Gr. und N. gelblich; Staubf. gelblich,
unten rosa; Fr. grn, weitlufig und klein beschuppt (nach Foto Peebles) (Filzspuren?), 910 mm lang und bis ebenso dick, unten gerundet, oben gestutzt,
durch Seitenri ffnend; S. fast eifrmig, 2,5 mm breit, 4 mm lang, dunkel rotbraun, dem bloen Auge durch die feine Hckerung matt erscheinend, unter dem
Mikroskop glnzend, mit basalem Vorsprung, dahinter der Nabel etwas bauchseitlich einwrts gekrmmt. U S A (N-Arizona, nahe der Grenze von Utah,
zwischen Pipe Springs und Ship Rock sowie etwas nordstlich von Fredonia).
(Abb. 26662670).
190. PEDIOCACTUS Br. & R.
In Britton & Brown, Illustr. Fl. ed. 2. 2:569. 1913
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte]
Eine von den nordwest-amerikanischen Staaten bis Neumexiko anscheinend
nur in hheren Lagen um 2000 m oder mehr weit verbreitete Gattung, die
frher zuweilen mit Mamillaria oder jungen Coryphantha-Pflanzen verwechselt
wurde (s. unter der Artbeschreibung). Diesem ausgedehnten Vorkommen entsprechend wurden strkere Abweichungen festgestellt, die teils als Varietten
beschrieben wurden; aber es scheint bergnge zu geben, die eine Trennung erschweren. Sogar die Bltenfarbe ist hnlich verschieden wie bei Echinomastus
johnsonii.
Britton u. Rose fhren folgende Gattungsmerkmale auf: Kugelig, einzeln,
zuweilen mehrkpfig, klein, stark gehckert; Hcker auf spiralig gestellten Rippen;
Blten klein, mit undeutlich trichteriger Rhre, breitglockig; Sep. krzer als die
Pet., letztere zahlreich; Schuppen auf der Rhre wenige, am Ovarium einige im
oberen Teil, Achseln stets kahl; Ov. kugelig: Staubf. zahlreich; Fr. grnlich,
trocken, seitlich aufreiend; S. dunkelbraun bis schwarz, feinhckerig, mit
groem, subbasalem Hilum.
Die Blten entstehen im Scheitel, unmittelbar ber dem Stachelbndel; sie
schlieen etwas bei Nacht. Der Gattungsname (Ebenen-Kaktus) wurde von
Britton u. Rose nach dem vermeintlichen Hauptvorkommen gewhlt; die
Pflanzen sollen aber lt. Boissevain vorwiegend Gebirgspflanzen sein.
Der von Marshall beschriebene P. hermannii scheint dagegen auf ebenem Gelnde zu wachsen. Fr seine Frucht wird abweichend eine rosa Farbe bei Reife
angegeben sowie ganz nackte Frucht, whrend bei P. simpsonii 23 kleine
Schuppen nahe dem Oberrand auftreten, jede mit 12 kleinen Stacheln in den
Achseln. Davon sagt keiner der bisherigen Autoren etwas, und man wird hier
an die Stachelangaben Schumanns bei Echinocactus krausei erinnert. Als abweichend fhrt Marshall auch an, da die Frucht bei P. hermannii basal ffnet
(im Gegensatz zu der Angabe Britton u. Roses: seitlich aufreiend). Nun hat
aber bereits Schumann angegeben: unregelmig aufspringend und durch einen
Ringspalt am Grunde abfallend. Gegenber dieser Feststellung Schumanns
scheinen die vorerwhnten Angaben ungenau zu sein, bzw. tritt bei Pediocactus
offenbar nicht nur seitliches Aufreien oder nur basal umschnittenes ffnen auf:
dazu kommen die Stachelangaben an der Frucht vom Typus des Genus (lt. Marshall) sowie die Nabelangabe subbasal bei den Samen. Vermutlich handelt
180*

2842

Pediocactus

es sich bei den beobachteten Stacheln um gelegentliche Rckschlge (wie am


Ovarium von Echinocactus krausei), d. h. zeigt sich auch hieran die Tatsache einer
Reduzierung, die sonst bei den nordamerikanischen Gattungen stets bis zum
Stachelverlust fortgeschritten ist. Es erweist sich aber auch, da dem Nabelsitz
keine allzu entscheidende Bedeutung zukommt bzw. von einem nicht ganz basalen
Sitz oder etwas mehr bauchseitigen (wie bei Echinomastus und Utahia) nicht ohne
weiteres auf eine Zugehrigkeit zu den Coryphanthanae geschlossen werden kann.
Die Angabe bei P. hermannii Blten glockig statt trichterig wie bei P. simpsonii
darf auch nicht so eindeutig genommen werden, da die Lngsschnittzeichnung bei
Boissevain (Colorado Cacti, Fig. 43, 61. 1940) eine glockig-trichterige Form
zeigt; auch die meist weie bis kremfarbene Blte ist kein eindeutiges Merkmal,
da Boissevain meist rosa, aber auch nach wei oder gelb hinbergehend sagt,
whrend Britton u. Rose nur rosafarben angaben. Boissevain bezweifelt, ob
die Gattung wirklich in Kansas vorkommt; er sagt, sie liebt Gebirgsgegenden mit
hheren Niederschlgen als in der Ebene, und die Pflanzen sind im Winter meist
betrchtlich lange von Schnee bedeckt! Die von ihm gesammelten erforderten
daher eine entsprechende Bewsserung. Zu Marshalls Angabe P. hermannii
machte in der Kultur auf niedrigerer Hhe und bei grerer Hitze keine Schwierigkeiten, whrend die anderswoher gebrachten nicht erfolgreich weiterkultiviert
werden konnten, mu man also wohl hinzufgen: weil sie in Arizona nicht gengend feucht gehalten wurden, whrend P. hermannii vielleicht eine Kasse ist,
die aus mehr trockenen Gebieten stammt.
Whrend die bisherigen Beschreibungen angaben, da Pediocactus simpsonii
(Eng.) Br. & R. und die v. minor (Eng.) Boiss. & Davids, wie die v. hermannii
(Marsh.) Wieg. & Backbg. fast stets einzeln wachsen, erhielt ich krzlich aus Colorado (Salida, auf ca. 2500 m) eine Pflanze, die stark sprot, d. h. Polster von bis zu
50 Kpfen bildet. Man wrde sie als eigene Art ansehen mssen, wenn die Variationsbreite von Pediocactus nicht auch sonst ziemlich gro wre; die Stachelfrbung ist zum Beispiel so vernderlich, da sie fr eine Trennung nicht herangezogen werden kann, so wenig wie die Bltenfarbe. Auch die Bz.-Ordnung ist
anscheinend variabel. K. Schumann gibt die Ordnung Bz. 8:13 an, Engelmann
fr kleinere Stcke der v. minor Bz. 8:21, bei greren Bz. 13:34 oder sogar Bz.
21:54. Die normale gesetzmige Ordnung ist daher wohl: 8:13, 13:21, 21:34.
Die Bz.-Ordnung 8:21 und 21:54 (Eng.) sind wahrscheinlich ungenaue Angaben,
oder es wurden Zwischenzahlen bersehen. Ob Typus und Varietten ihre eigenen
festen Bz.-Ordnungszahlen haben, ist bisher nicht festgestellt. Angesichts des
gesamten aufflligen Abnderns fast aller Merkmale konnte ich also weder Pediocactus hermannii Marsh. noch die stark sprossenden Colorado-Pflanzen als eigene
Arten fhren, sondern nur neben der v. minor (Eng.) Boiss. & Davids. als
Varietten.
Ty p u s : Echinocactus simpsonii Eng. Typstandort: USA (Utah-Wste,
Butte Valley und Kobe Valley).
Vo r k o m m e n : USA (Washington, Idaho, Montana, O-Wyoming, [lt. Andrews],
Nevada, Utah, Colorado (Kansas [?, lt. B. B. Smyth], bis Neumexiko
[Britton u. Rose]).
Schlssel der Varietten:
Pflanzen meist einzeln, hchstens vereinzelt
sprossend
Randstacheln bis ca. 25
Stacheln strker verflochten

Pediocactus

2843

Pflanzen spter lnglich, bis 15 cm ,


22 cm hoch
Mittelstacheln bis 810
Blten rosa bis grnlichrosa, weilich oder gelblich . . . . . . . 1: P. simpsonii (Eng.) Br. & R. v. simpsonii
Stacheln nicht verflochten
Pflanzen kugelig, kleiner (auch die
Blten und Samen)
Mittelstacheln bis (3 bei kleineren)
67 bei greren Stcken
Blten gewhnlich nur rosa . . . . . .
1a: v. minor (Eng.) Boiss. & Davids.
Randstacheln bis 1416
Stacheln nicht verflochten
Pflanzen halbrund bis kugelig
Mittelstacheln hchstens bis 5, bei 4:
ber Kreuz
Blten wei oder (selten) blarosa. . .
1b: v. hermannii (Marsh.) Wieg. &
Backbg. n. comb.
Pflanzen reicher sprossend, Gruppen bis 30 cm
und bis ca. 50 Kpfe
Randstacheln bis ca. 24
Stacheln strker verflochten
Pflanzen bis ca. 8 cm gro
Mittelstacheln bis ca. 8
Blten? . . . . . . . . . . . . . .
1c: v. caespiticus Backbg. n. v.

1. Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. In Britton & Brown, Illustr.


Fl. ed. 2, 2:569. 1913
Echinocactus simpsonii Eng., Trans. St. Louis Acad., 2:197. 1863.
Mamillaria simpsonii Jon. M. purpusii K. Sch. Echinocactus simpsonii robustior Coult.
Anfangs kugelig, dann etwas verlngert, bis 15 cm und 22 cm hoch (Polaski),
lauchgrn; Scheitel eingesenkt, mit reichlicherem, krausem und weiem Filz, von
St. berragt; Rippen stark in Warzen aufgelst, diese kegelig, oben verjngt,
nach abwrts etwas vierkantig, die Spitze (nach Schumann) schief gestutzt,
1215 mm lang, unten 1213 mm breit; Areolen eifrmig, rundlich (vgl. Stachelbild) oder verlngert, 57 mm lang, anfangs mit zottiger Wolle, dann verkahlend;
Randst. 1525, spreizend, dnnadelig, horizontal strahlend, wei, 810 mm
lang stechend (nach Engelmann oben mit einigen zustzlichen kurzen, haarartigen St.); Mittelst. 578 (10), 13 cm lang, mehr aufrecht, gekrmmt,
krftig-nadelig, gelb, braun oder rotbraun, bis schwarz: Bl. zu mehreren um den
Scheitel, aber nahe diesem, am Rande des weien oder auch brunlichen Filzbesatzes, hinter der Areole erscheinend, 1,62 cm lang, bis 3 cm ; Ov. fast nackt,
schwach beschuppt, grn; Hlle ber dem Ov. fast glockig-trichterig erweiternd
und oben ausgebreitet; Sep. oblong oder eifrmig, grn, ins Rtliche, die Rnder
trocken und gesgt; Pet. (linear-) oblong, mit Stachelspitzchen oder ohne solches,
gelblich, gelbgrnlichrosa, rosa bis fast wei; Staubf. goldgelb; Gr. und 37 kurze,
zusammengeneigte N. gelblich; Fr. kugelig, ca. 67 mm lang, sprlich beschuppt
bis so gut wie nackt, trocken, grn, unregelmig aufspringend und durch Ringspalt am Grunde abfallend (K. Schumann), auch seitlich aufreiend (Britton u.

2844

Pediocactus

Rose) oder nur unten umschnitten (Marshall), rasch reifend (Boissevain);


8. wenige, schwarz, fein warzig punktiert, schief-umgekehrt-eifrmig, ca. 3 mm
lang. U S A (Washington, Idaho, Nevada, Montana, O-Wyoming bis [Kansas?]
Colorado und Neumexiko). Die Pflanzen wachsen meist in hohen Lagen, bis auf
ca. 27003000 m, in Utah und O-Wyoming auch auf ebenen Flchen (Abb. 2671;
2672, oben links und rechts; 2673).
Die Frucht ffnet anscheinend nicht einheitlich; die Stachelzahl geht ineinander ber (von nachfolgenden Varietten bis zum Typus der Art) und die
mittleren sind zuweilen nicht leicht zu trennen, an der Basis oft auch etwas
verdickt; die Bltenform scheint auch etwas variabel zu sein, ebenfalls die
Wuchsform der Pflanzen. Britton u. Rose sagen depressed, whrend die
Altersform oft verlngert ist. Als Bltenursprung gibt Schumann an: aus dem
ber die Stachelareolen hinaus verlngerten Teil der Areole. Die Angabe des
Bltensitzes in the center (Britton u. Rose, Boissevain) ist ungenau; Boissevains Bild in Colorado Cacti, 5960. 1940, zeigt vielmehr einen Sitz um den
Filzscheitel herum, bis kranzfrmig, der eigentliche Wollscheitel frei bleibend.
Dadurch sowie durch die warzige Rippenteilung wird verstndlich, da in MfK.,
167. 1894, Mamillaria purpusii K. Sch. ungenau gezeichnet wurde, die Blten
zu klein und zu sehr kranzfrmig stehend (whrend Schumann dazu schrieb
Blten scheitelstndig, also unrichtig). Britton u. Rose wie Orcutt
stellten daher diese Pflanze zu P. simpsonii wie die anscheinend unbeschriebene Mamillaria spaethiana K. Sch. (in Spth, Kat. 189495), ein Name,

Abb. 2671. Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. Von Marshall als P. hermannii Marsh.
beschriebene Form oder Variett. (Foto: E. F. Wiegand.)
Abb. 2672. ben links: Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. Jngeres Stck des Typus aus
dem Staate Washington, ziemlich gro werdend (bis 22 cm hoch, 15 cm ), fast immer einzeln wachsend. Oben rechts: Stachelbild des Typus der Art. Unten links: Pediocactus
simpsonii v. caespiticus Backbg. Junge, noch unverzweigte Pflanze aus Colorado (Salida),
spter stark verzweigend, Gruppen bis 30 cm und bis zu 50 Kpfen, die Einzelkpfe kleiner
bleibend als beim Typus der Art. Unten rechts: Stachelbild von Pediocactus simpsonii v.
caespiticus Backbg.

Pediocactus

Abb. 2672

2845

2846

Pediocactus

den Schumann spter zurckzog


und der von Mrs. Brandegee nur
als eine der Pediocactus Formen
angesehen wurde.
Die Varietten sind zum Teil
vielleicht nur HauptvariationsTypen:
1a. v. minor (Eng.) Boiss. &
Davids.Colorado Cacti,
58. 1940
Echinocactus simpsonii minor Eng., Trans. St. Louis
Acad., 2:197. 1863

Abb. 2673. Mamillaria purpusii K. Sch., Illustration in MfK., 167. 1894, eine nicht ganz treffende Darstellung von Pediocactus simpsonii (Eng.)
Br. & R. (Zeichnung: P. Behrend.)

Nach Engelmann in allem kleiner als der Typus der Art. Nach
Boissevain: Mittelst. 0,41 cm
lang; Randst. nicht verflochten,
U S A (Colorado: Pikes Peak,
Estes Park, Gunnison; Territorium des Sangre de Cristo Pass;
Clear Creek Valley, auf 2400 bis
3000 m).

1b. v. hermannii (Marsh.) Wieg. & Backbg. n. comb.


Pediocactus hermannii Marsh., Saguaroland Bulletin, 8:7, 7880. 1954.
Halbrund; Randst. 1416; Mittelst. 35; Bl. mehr glockig, wei bis kremfarben oder rosa; Fr. nackt, erst grn, bei Reife leicht rosa; S. gekielt, mattschwarz (nach Wiegand stets braun), schief-umgekehrt-eifrmig, winzig gehckert,
mit groem subbasalem Hilum. U S A (Utah: Garfield County, auf ca. 1800 m,
anscheinend in ebenen Flchen).
Auffallend ist die Krze der Randst., die von dem nchsten Stachelbndel
entfernt stehen, nicht verflechtend, fast haarartig dnn, wei; Mittelst. nur 35
oder 4 ber Kreuz, ca. 1 cm lang und rot. Die Warzen reichen bis tief hinab,
1 cm hoch und im Alter seitlich abgeflacht.
Nach Wiegands Mitteilung an mich, hat er diese weibltige Variett zuerst
(im Jahre 1948) gefunden, bei Boulder (Utah), sowie im gleichen Staate auch
anderswo und in Nevada,
Griffel und Narben sind blagrn.
1c. v. caespiticus Backbg. n. v.1)
Globosus vel subglobosus, caespitosus, ad 30 cm .
Weicht vom Typus und den vorhergehenden Varietten durch strker sprossenden Wuchs ab, Gruppen bis zu 50 Kpfe bildend und bis 30 cm ; die Einzelkpfe werden nur bis gnseeigro, zuweilen oben etwas abgeplattet; die St.
scheinen stets heller zu sein; die Areolen sind lnglich; Mittelst. bis ca. 8. U S A
(Colorado: Salida, auf 2700 m) (Abb. 2672, unten links und rechts).
1

)Name zuerst erwhnt in The Nat. C. & S. J., 14:4, 63. 1959.

Gymnocactus

2847

Die Pflanzen sind lange von Schnee bedeckt und haben nur eine kurze Vegetationszeit.
Die Pflanze der Abb. 2672, oben, scheint die von Coulter als Echinocactus
simpsonii v. robustior Coult. bezeichnete zu sein: In allen Teilen viel grer,
besonders den Warzen Randst. 1620, bis 2,3 cm lang; Mittelst. 12,8 cm lang
werdend. U S A (Nevada, Humboldtberge und nrdlich bis Washington).
Die von mir abgebildete Pflanze wurde ebenfalls in Washington gefunden. Mit
ihr identisch ist vielleicht der Melocactus on the Oregon Plains, von dem nach
Britton u. Rose Charles A. Geyer in The London Journ. of Bot., 5:25. 1846,
berichtete, und den auch Britton u. Rose fr die Washington-Form halten. Es
scheint dies die erste Auffindung der Gattung gewesen zu sein.
Pediocactus (?) paradinei B. Bens.: s. unter Pilocanthus.
Eine mittelstachellose neue Art, Pediocactus knowltonii L. Bens., aus Colorado
(bei La Boca), wird in C. & S. J. (US), XXXII:6, 193. 1960, erwhnt.
191. GYMNOCACTUS Backbg.
BfK., 1938-6 (S. 10, 22)
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte
bei Britton u. Rose Neolloydia Br. & R. pro partebei anderen Autoren zum Teil
als Thelocactus (K. Sch.) Br. & R. bei Knuth und Buxbaum zum Teil als
Neolloydia Br. & R. Rapicactus Buxb. & Oehme, Jahrb. DKG., Aug. 1942-23]
Die Gattung scheint an Echinomastus anzuschlieen, der noch Schuppen an
Ovarium und Frucht besitzt, whrend diese bei Gymnocactus fehlen. Buxbaum
hat das in Jahrb. DKG (II), Aug. 1942-23, treffend ausgedrckt: Gehrt zu jenen
hchst abgeleiteten Bltentypen, an denen jeder Achsencharakter restlos geschwunden und auch das Perikarpell vllig nackt geworden ist.
Es kennzeichnet die Kompliziertheit der Buxbaumschen Gliederungsmethode,
da er, nachdem er 1942 so klar das unterscheidende Gattungsmerkmal von
Gymnocactus umrissen hatte, dies Genus spter [C. & S. J. (US.), XXIII:6,
193197. 1951] als Synonym zu Neolloydia stellt (whrend er sein Genus
Rapicactus als eigene Gattung bestehen lt).
Vermutlich regte dazu Britton u. Roses Einbeziehung von Gymnocactus horripilus zu Neolloydia an, da sie von grooved tubercles sprechen. Sie kannten
aber keine lebenden Pflanzen. Schumann (Gesamtbschrbg., 444. 1898) sagt in
seiner przisen Beobachtungsweise richtiger Areolen elliptisch, ber das Stachelbndel hinaus verlngert. Nahezu vllig gleich sind die Areolen von Gymnocactus
beguinii; bei G. viereckii sind sie rckwrts zu einer k u r z e n Furche verlngert
(Werdermann in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., T. 156. 1939), bei G. gielsdorfianus nur lnglich (Werdermann, l. c., T. 164). Bei den beiden Arten Echinocactus conothelos und E. saussieri, die ich daher nur bei Gymnocactus unterbringen
konnte, und die im Hckerbild sehr stark der Abbildung von Gymnocactus
horripilus in Blh. Kakt., I: Tafel 6 (als Echinocactus horripilus), hneln, ist
keine Areolenverlngerung zu beobachten. Es handelt sich nirgends um echte
Furchen wie bei Neolloydia, aber wenn auch zum Teil um verlngerte Areolen,
so doch nicht einmal um Langareolen wie bei Thelocactus, bei dem zudem Schuppen
an der Blte vorhanden sind. Dagegen scheint eine grere hnlichkeit der
Merkmale mit Echinomastus zu bestehen, bei dem aber nicht das Perikarpell
vllig nackt ist.
Bezglich Rapicactus sagt Buxbaum l. c. 1942: Der uere Bau der Blte
von Rapicactus und Gymnocactus weist bestimmt ziemlich groe hnlichkeit

2848

Gymnocactus

auf! Eine Abtrennung erfolgte dann nach dem inneren Merkmal eines unterschiedlichen Perikarpell-Baues, wozu noch wie der Gattungsname sagt
die Eigenart der Wurzel bzw. des epicotylen Langsprosses kommen. Ob das
erstere Argument zu einer Abtrennung berechtigt, bedarf noch zahlreicher vergleichend wertender Beobachtungen. Rbenwurzeln mit verschiedenartigem dnnem
Hals finden sich sowohl bei Gymnocactus mandragora, wie bei Weingartia, Neoporteria, Neochilenia, Copiapoa; Buxbaum hat dies letztere Argument auch wohlweislich nicht als entscheidend angefhrt. Die Areolen sind bei Rapicactus subterraneus
(Backbg.) Buxb. & Oehme nicht verlngert, genauso wie bei Gymnocactus
saussieri und G. conothelos. Auerdem sollen, nach Doelz, die Autoren bei der
Aufstellung zuerst mein Genus Gymnocactus bersehen haben1).
Ich kann es nur als einen bedenklichen Beweis fr die nach Bedarf wechselnde
Methode Buxbaums ansehen, wenn er genug Grnde beibringt, um die gut
geschlossene Artengruppe des lteren Namens Gymnocactus zu zerreien und fr
einen Teil derselben nur Rapicactus gelten zu lassen. Schon allein die Habitusund Bltenhnlichkeit von Gymnoc. subterraneus, viereckii, saueri, horripilus,
beguinii, gielsdorfianus und mandragora spricht gegen die Richtigkeit eines solchen
Verfahrens. Eine gewisse Schwierigkeit bot allerdings die Behandlung von G. conothelos und G. saussieri, die wegen der Bltenhnlichkeit und der relativ kurzen
Areolen hierunter einbezogen wurden. Leider gibt es fr beide keine genauen
Bltenbeschreibungen, was die etwaige Beschuppung von Rhre und Fruchtknoten anbetrifft. Schumann (Gesamtbschrbg., 440. 1898) schreibt als einziger
ovario prob. (!) squamoso glabro. Sicher ist dies also nicht. Angesichts der
Namensverflechtung dieser beiden Arten mit Theloc. hastifer, was die Zugehrigkeit des Namens Theloc. saussieri longispinus hort. anbetrifft, besteht auch die
Mglichkeit, da beide vorerwhnte Arten zu Thelocactus gehren und Th. hastifer
nur eine Variett ist, denn ich sah bei einem Import des Zchters Thiemann,
Bremen, da es bei letzterem schlankzylindrische wie auch etwas gestrecktovoide Krper gibt. Eine Klrung ist nur durch genauere Ovariumsbeobachtung
mglich, wozu hoffentlich meine schrfere Gliederung beitrgt.
ber die Samen ist wenig bekannt; sie scheinen alle mattschwarz und fein
warzig gehckert zu sein. Die Arten sind im allgemeinen wchsig, bis auf die
Rben bildenden, die sich aber als Pfropfungen leichter kultivieren lassen,
vor allem G. mandragora.
Ty p u s : Echinocactus saueri Bd. Typstandort: Mexiko (Tamaulipas, Salamanca-Gebirge bei San Vicente).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Coahuila, Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Zacatecas).
1
)Buxbaums Ausfhrungen in Sukkde. (SKG), IV: 4. 1951 (auf Grund seiner Angaben
in sterr. Bot. Zschr.) knnen trotz ihrer Lnge nicht bersehen lassen, da er hier anscheinend mehr zur Rettung seines Genus Rapicactus als zur wirklichen Klrung der GymnocactusArten schreibt. Er fut auf ungenauen frheren Angaben Knuths; man braucht aber nur
die Farbfotos Werdermanns in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflz. zu betrachten, um zu erkennen,
da hier keine wirklichen Furchen und keine Axillenbltigkeit wie bei Neolloydia vorliegen.
Man hat sich zur genauen Definition schon frher bemht, zwischen runden, lnglichen und
Langareolen einerseits, andererseits Furchen und Axillenblten zu unterscheiden. Das wird
durch die Zusammenfassung von Gymnocactus und Neolloydia berflssigerweise verwischt,
d. h. wie und wo die beiden Gattungen in Wirklichkeit blhen. Buxbaum gibt fr Rapicactus
ein Bltenstielchen an; das erwhnt Bdeker aber bei Echinocactus valdezianus ebenfalls. Ich
kann mich den ungenauen Feststellungen nicht anschlieen; fr mich ist Rapicactus ein
Synonym.

Gymnocactus

2849

Schlssel der Arten:


Ohne (durch dnnen Hals getrennte) Rbenwurzeln
Mehrkpfige Gruppen bildend
Areolenverlngerung ca. 5 mm lang
Einzelkrper anfangs breitrund
Blten purpurn. . . . . . . . . . .

1: G. horripilus (Lem.) Backbg.

Meist einzeln oder zum Teil sprossend


Areolenverlngerung 4 mm lang, bis nur
undeutlich
oder
Areolen
etwas lnglich
Blten purpurviolett
Krper kugelig
Mittelstacheln 4, wei, dunkel gespitzt . . . . . . . . . . .

2: G. viereckii (Werd.) Backbg.

Krper spter zylindrisch, lnger


und ziemlich dicht wei bestachelt
Mittelstacheln meist 1, bis 3 cm
lang . . . . . . . . . . .
Mittelstacheln bis 4, meist lnger
und dichter, oben dunkelbrunlich oder schwrzlich. .
Blten wei (Nr. 4: grnlichwei)
Krper halbrund, nicht gro
Mittelstacheln 1
Blten 2 cm . . . . . . . .
Blten nur 0,75 cm
Stacheln bis 9 mm lang, verflochten . . . . . . . . .
Stacheln krzer, kaum verflochten . . . . . . . . .
Krper kugelig
Mittelstacheln fehlend. . . . . .
Blten rosa (karminrosa)
Krper sehr klein, zuweilen sprossend, rundlich
Mittelstacheln 1, aufrecht, wei,
zart, dunkelspitzig . . . . .
Areolen nicht verlngert
Blten purpurn
Krper ovoid
Mittelstacheln auffllig lang, 24,
gelblich, bis 4 cm lang. . .

3: G. beguinii (Web.) Backbg.

3a: v. smithii (Mhlpfrdt.) Backbg.


n. comb.

4: G. saueri (Bd.) Backbg.

5: G. ysabelae (K. Schlange) Backbg.


n. comb.
5a: v. brevispinus (K. Schlange)
Backbg. n. comb.
6: G. gielsdorfianus (Werd.) Backbg.

7: G. knuthianus (Bd.) Backbg.

8: G. conothelos (Reg. & Klein) Backbg.


n. comb.

2850

Gymnocactus

Krper mehr breit bzw. kugelig


Mittelstacheln 4, bis 4 cm lang,
grau oder braun. . . . .
Mit (durch dnnen Hals getrennte) Rbenwurzeln
Meist einzeln, zum Teil bei Verletzung aus
dem Halsteil sprossend
Areolenverlngerung nicht vorhanden
Blten rosa-violett
Krper bald keulig-lnglich
Mittelstacheln 2, schwrzlichgrau,
bis 2 cm lang, sowie weie
Borsten . . . . . . . .
Blten wei
Krper der Pflanzen mehr rundlich
Mittelstacheln meist 2, hyalinwei, braunspitzig. . .

9: G. saussieri (Web.) Backbg.

10: G. subterraneus (Backbg.) Backbg.

11: G. mandragora (Fri) Backbg. n. comb.

Hierunter auch aufgefhrt:


Winzige

Pflanzen

mit vielen gefiederten


Haarstacheln
Blten violettrosa
Ovarium und Frucht nackt (Gattungszugehrigkeit ungewi). . . . . . . . . .

12: Echinocactus (Gymnocactus?) valdezianus (Mll.) Bd.

1. Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg. The C. & S. J. (US.), XXIII:5,


151, 1951, ohne Basonym
Mamillaria horripila Lem., Cact. Aliq. Nov., 7. 1838. Echinocactus
horripilus Lem. E. horripilus longispinus Monv. Neolloydia horripila
(Lem.) Br. & R., The Cact., IV:16. 1923. Thelocactus goldii H. Bravo
Anal. Inst. Biol. Mex., XXVI:1. 1955.
Anfangs einzeln, dann zuweilen dichotomisch geteilt und am Standort spter
mehrkpfige Massen (K. Schumann), anfangs niedergedrckt, spter mehr kugelig oder etwas gestreckt, meist 49 cm hoch und 59 cm , oben gerundet,
Scheitel etwas eingesenkt und erst wei, dann graugelb wollfilzig, von St. berragt; Epidermis blulich- oder etwas gelblichgrn; Rippen ganz in am Grunde
rautenfrmige Warzen aufgelst, nach den 8er und 13er Berhrungszeilen geordnet, zusammengedrckt-pyramidenfrmig, schief gestutzt, kaum 1 cm hoch;
Areolen 1015 mm entfernt, elliptisch, ber das Stachelbndel verlngert,
56 mm lang, spter kahl; Randst. 912 (16), bis 15 mm lang oder auch bis
2 cm lang; Mittelst. 1 (bisweilen fehlend), etwas lnger als die lngsten randstndigen; alle St. anfangs gelblich-weilich, oben rtlichbraun, dann mehr wei
und dunkelspitzig; Bl. 2,53 cm lang, purpurn; Rhre kurz, nur oben beschuppt;
Staubf. und Gr. wei; Ov. und die 6 mm lange, in der Wolle verborgene Fr.
nackt; S. schwarz. M e x i k o (Hidalgo, Barranca von Meztitlan und Zimapan,
auf 13001800 m). (Tafel 213, unten).

Gymnocactus

2851

Echinocactus caespititius Pfeiff., nach SD. (Mamillaria caespititia Ehrenbg.


mscr. 1839), unbeschrieben, wird hierhergestellt.
Neolloydia horripila spiralis ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
2. Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5, 151.
1951, ohne Basonym
Echinocactus viereckii Werd., MfK., 175. 1931. Neolloydia viereckii
(Werd.) Knuth, Kaktus-ABC, 368. 1935. Thelocactus viereckii (Werd.)
H. Bravo, 1937 (und Werdermann, 1939).
Einfach oder basal sprossend, rundlich oder nur wenig gestreckt, ca. 57 cm ,
mattgrn bis blulich-schlferig; Scheitel dicht von weier Wolle geschlossen,
daraus St. hervorragend; Rippen fast ganz in ca. 15-18 Warzenreihen aufgelst, die warzigen Hcker im Pflanzenoberteil ca. 6 mm hoch, nach unten verflachend, im Grundri wabenartig 6eckig, meist etwas langgestreckt, durch nur
schmale Brcken miteinander verbunden, Spitzen der Warzen abgestutzt; Areolen
rckwrts kurzfurchig verlngert, anfangs mit dicker, flockiger Wolle; Randst.
ca. 20, ca. 1 cm lang, strahlig spreizend, gerade oder wenig gebogen, nadelig,
stechend, glatt, glasig wei, Fu hellbraun und etwas verdickt; Mittelst. 4, ber
Kreuz, schrg vorgestreckt, den Randst. hnlich oder krftiger und lnger,
bis ber 2 cm lang, besonders in der oberen Hlfte oder tiefer hinab braun
und schwarz gespitzt, spter alle gleichmig weigrau; zuweilen entwickeln sich
im Areolenoberteil 13 den Mittelst. hnliche Randst., bleiben aber krzer und
schwcher; Bl. aus dem Furchenansatz (Werdermann), ca. 2 cm lang, trichterig erweiternd, Hlle locker oder dichter geschlossen; Ov. 3 mm , durch kleine
Einschnrung von der Rhre abgesetzt, nackt, grn; Rhre mit wenigen Schuppen: Perigonbl. schmallanzettlich, bis z. T. ca. 4 mm breit, zart rosa-violettlich,
Sep. oft mit dunklerem Mittelstreifen; Bltenschlund blagrn; Staubf. wenig
zahlreich, unten grnlich, oben purpurrot; Staubb. klein, orangegelb; Gr. krem;
N. wei, aufrecht spreizend; Fr. nackt. M e x i k o (Tamaulipas, im Tal von
Jaumave) (Abb. 26742676).
Typpflanze von Werdermann in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., T. 156,
abgebildet; weil weder starke Langareolen noch Schuppen am Ovarium vorhanden
sind, kein Thelocactus, da Werdermann aber auch sagt: Blten aus dem Furchenansatz, auch keine Neolloydia. In der Dichte, Lnge und (Mittelstachel-) Frbung etwas variabel, auch in der Zahl und Dichte der Perigonbltter (Abb. 2675
bis Abb. 2676 zeigen diese Unterschiede). Die von mir kultivierten Pflanzen
pflegten spter stets reichlicher zu sprossen.
3. Gymnocactus beguinii (Web.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5, 151.
1951, ohne Basonym
Echinocactus beguinii Web., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 442. 1898.
Neolloydia beguinii (Web.) Br. & R., Bull. Torr. Bot. Club, 49:252. 1922.
Einzeln, anfangs kugelig, spter lnglich oder etwas kegelig, oben gerundet;
Scheitel dicht wei-filzig und von St. berragt; Epidermis blaugrn; Pflanzen
bis 15 cm und mehr hoch und bis ca. 8 cm ; Rippen ganz in Warzen aufgelst,
nach 13er und 21er Bz., Grund rhombisch oder subquadratisch, sonst kegelig,
die oberen etwas seitlich zusammengedrckt, oben und unten mit Kante, schief
gestutzt; Areolen 34 mm lang, 11,5 mm breit, oblong-lanzettlich oder elliptisch, anfangs reichlich schneewei wollfilzig, nur langsam verkahlend; Bestachelung variabel (daher v. senilis hort.), d. h. krzer und derber bis weicher
und lnger, die mittleren tiefer hinab dunkler gefrbt oder bei den lang- und

2852

Gymnocactus

Abb. 2674.
Gymnocactus viereckii (Werd.)
Backbg.

Abb. 2675.
Gymnocactus viereckii (Werd.)
Backbg. mit locker gestellten
Perigonblttern.

Gymnocactus

2853

Abb. 2676. Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg. mit geschlossener gestellten


Perigonblttern. (Foto: Byles.)

weichstachligen Pflanzen mehr im Oberteil; Randst. meist 12, fast pfriemlich,


stechend beim Typus der Art, bis 17 mm lang, manchmal nur 3 mm lang; Mittelst.
einzeln, bis ca. 3 cm lang (Typus der Art), meist etwas nach oben zeigend; im
oberen Areolenteil werden auch oft dnnere, aufwrts weisende Randst. gebildet;
alle St. glasig wei, die mittleren lang herab dunkelbraun bis schwarz; Bl. ca.
23,5 cm lang; Ov. kugelig, grn, nackt; Hlle glockig-breittrichterig; Sep.
linealisch, stumpflich, grn mit violettem Rand; Pet. lineallanzettlich, spitz, hellbis schmutzigviolett, innen auch ins Brunliche (K. Schumann); Staubf. wei;
Staubb. dunkel-chromgelb; Gr. wei: N. G. M e x i k o (Coahuila und Zacatecas).
Abb. 2677). Nach Evans auch bei Benson in USA (Arizona), was aber nicht
sicher zu sein scheint; Schumann meinte, dieses Exemplar sei aus dem mexikanischen Staat Chihuahua gekommen.
Die Art wurde von Britton u. Rose, wie von Buxbaum fast alle GymnocactusArten, als Neolloydia angesehen. Gymnocactus beguinii hat aber keine echte Furche,
und die Blten entstehen nicht aus der Axille, wie z. B. Schumann dies ausdrcklich fr den Typus von Neolloydia (Mamillaria conoidea DC.) angibt.
Da die kurzfurchige Areole in der Lnge (bzw. richtiger in der Krze) variabel
ist. d. h. bis berhaupt nicht verlngert, so da nicht von Axillenblhen gesprochen werden kann, ist die Einbeziehung der Gymnocactus-Arten zu Neolloydia
verfehlt.
v. senilis (hort.): Unter diesem Namen gehen die stark weistachligen Formen
mit lngeren und weicheren St., die dunklere Frbung des Mittelst.-Oberteiles auch weniger weit herabreichend. (Abb. 2678).
Dies sind besonders schne Pflanzen, und da der Typus der Art zuweilen
derb und krzer bzw. fester bestachelt ist, sind die langstachligen Formen

2854

Gymnocactus

Abb. 2677.
Gymnocactus beguinii (Web.)
Backbg.

Abb. 2678.
Gymnocactus beguinii v. senilis
(Hort.).

Gymnocactus

2855

oft sehr stark unterschieden. Auerdem sollen bis 3 Mittelst. vorkommen


oder noch einige dnnere. Borg (Cacti, 348. 1951) hat daher meines Erachtens diese Variett mit Recht gesondert aufgefhrt, wenn auch als
Neolloydia beguinii senilis. Die Variett ist ein nomen nudum, sollte aber
gltig beschrieben werden. Die Pflanzen sind berdies gewhnlich dicker
oder anfangs breitkugeliger als der Typus der Art.
Neolloydia beguinii senilis (hort.) Y. Ito nom. nud. ist nur eine Wiederholung
der Borgschen Kombination.
3a. v. smithii (Mhlpfrdt.) Backbg. n. comb.
Echinocactus smithii Mhlpfrdt., in Otto & Dietr., Allg. Gartenztg.,
14:370. 1846. Thelocactus smithii (Mhlpfrdt.) Borg. 345. 1951.
Einzeln, bis 7 cm , spter zylindrisch; Rippen 21, fast ganz in bis 6 cm hohe
Hcker zerlegt, laub- bis blulichgrn; Areolen 1,52 cm entfernt, elliptisch,
47 mm lang, anfangs weiflockig; Randst. 2027, wei, bis 1,6 cm lang, zum
Krper gekrmmt, die obersten die lngsten, dnn und wei; Mittelst. 4, wei,
mit brunlichem bis schwarzem Oberteil, anfangs auch gelblich, 3 aufgerichtet
und zusammengedrckt, 1 vorgestreckt, bis 2,5 cm lang; Bl. 3,5 cm lang; Sep.
lineal-lanzettlich, spitz, rtlich; Fr. kugelig, ca. 8 mm : S. fast rund, am Nabel
abgeplattet. M e x i k o (San Luis Potos). (Abb. 2679).
Schumann gibt nur die Sep.-Farbe an (Britton u. Rose sagen Bl. rtlich),
ferner, da der Fruchtknoten beschuppt, aber kahl sei. Bei Britton u. Rose
findet sich keine Angabe ber Schuppen; vielleicht hat Schumann nur die unteren
Rhrenschuppen damit verwechselt, denn die Pflanzenbeschreibung weint in allem
auf die nahe Verwandtschaft mit
G. beguinii hin. nur da die Randstacheln dnner, die Mittelstacheln zahlreicher sind und daher strahlend dichter abstehen. Ob die Standortsangabe
wirklich zutrifft, erscheint nicht als
sicher. Die abgebildete Pflanze nahm
ich in der Sammlung Andreae auf.
Neolloydia beguinii nerispina ist nur
ein Katalogname von Schmoll (1947).
4. Gymnocactus saueri (Bd.)Backbg.
BfK., 1938-6
Echinocactus saueri Bd., ZfS.,
362. 1928. Thelocactus saueri
(Bd.) Berg., Kakteen, 252.
1929. Neolloydia saueri (Bd.)
Knuth, Kaktus-ABC, 367. 1935.
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 4 cm
hoch, bis 6 cm , matt blaugrn;
Scheitel stark weiwollig, darin St.
hervorragend; Rippen ca. 13, ganz in
Warzen aufgelst, kaum durch Brkken verbunden; Warzen flach kegelig,
am Grunde rautenfrmig, 8 mm breit.
5 mm hoch, elliptisch abgestutzt;
Areolen rund, am Scheitel bis 4 mm
181

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

Abb. 2679.
Gymnocactus beguinii v. smithii (Mhlpfrdt.)
Backbg.

2856

Gymnocactus

messende Beflockung, sonst bzw. spter nur 2 mm breit, mit kleinen


Wollresten in der kurzen Bltenareole; Randst. 1214, horizontal spreizend,
nadelig, schwach zurckgebogen, 0,751,5 cm lang, glatt, glasig wei, nur die
lngeren oben dunkler gespitzt; Mittelst. 1, aufwrts gebogen bzw. gewunden,
wenig dicker, bis 2 cm lang, schwarzbraun, am Grunde heller; Bl. zu mehreren,
aus kurz verlngerten Bltenareolen, trichterig, 1,5 cm lang, 2 cm ; Ov. lnglichrund, 2 mm , weilichgrn; Sep. kurz gespitzt, ca. 1 cm lang, hellgrn, weirandig und mit rosa Mittelstreif; Pet. auch etwas geschlitzt, sonst ungefhr gleich
gro, wei und zuweilen mit leicht rosa Mitte; Staubf. zahlreich, unten wei,
oben zartrosa; Staubb. goldgelb; Gr. weilichgelb; N. 5, kurz, hellgelb; Fr. klein,
in der Scheitelwolle versteckt; S. 1 mm gro, birnfrmig, oben dunkelrotbraun,
Spitze glnzendschwarz; Nabel schnittfrmig klaffend. M e x i k o (Tamaulipas,
am Salamanca-Gebirge, bei S. Vicente, in Kalkboden).
Von Baum und Sauer, dem Schwager des verschollenen Sammlers Viereck,
gefunden; letzterer fand auch G. gielsdorfianus und viereckii.
5. Gymnocactus ysabelae (K. Schlange) Backbg. n. comb.
Thelocactus ysabelae K. Schlange, C. & S. J. (US.), V:10. 551. 1934.
Gedrckt-kugelig, bis 6 cm hoch und 79 cm breit; Scheitel wollig; Rippen
1315, vllig in kurze, krftige Warzen aufgelst, deren Reihen stark spiralig
stehend; Warzen 5 mm hoch, unten 4kantig, oben rundlich, Basis 7 mm breit;
Areolen oblong bzw. 34 mm lang (daher in der Originalbeschreibung slightly
grooved, aber nur kurz verlngert), anfangs stark weiwollig, spter schwcher,
aber der Wollfilz lange deutlich sichtbar verbleibend, die Areole 1,52 mm
breit; St. kammfrmig strahlend bzw. die randstndigen, nur schwach verflechtend; Randst. 1620, die oberen die krzeren, die unteren die lngsten, 27 mm
lang, am Fu schwach verdickt, zuerst Basis gelblich, sonst wei mit gelblichbraunen Spitzen; Mittelst. 1, krftig, ber der Areolenmitte stehend, schwach
abgeflacht und nach aufwrts gekrmmt bzw. gebogen, 79 nun lang, kalkig
wei nach unten zu, oben blulich- bis brunlichschwarz, zuweilen stark weit
hinab so gefrbt; Bl. glockig-trichterig, 1 cm lang, 0,75 cm breit; Pet. elfenbeinwei, an der Basis grnlich, ca. 12; Sep. ca. 12, linear-lanzettlich, 0,75 cm lang,
blagrn mit dunkelbraunem Mittelstreifen und ebensolcher Spitze: Ov. 0,33 cm
lang, gelblich; Staubf. zahlreich; Staubb. hellorange; Gr. 1,5 mm lang; Fr. unbekannt. M e x i k o (an der Bahnstrecke von San Luis Potos nach Tampico,
bei dem kleinen Rancho El Vergel). (Abb. 2680).
Die Pflanze wurde 1931 zuerst von A. F. Mller, San Pedro (Mexiko, Coahuila)
gefunden bzw. von ihm an Mrs. Ysabel Wright, USA, gesandt und von der
damaligen Betreuerin ihrer Sammlung nach dem Vornamen von Mrs. Wright
benannt, der ich auch die Verbindung und Sammelauftrge von Mr. Victor
Morawetz verdankte. Wahrscheinlich kommt die Art in dem Gebiet des Gymnoc.
knuthianus oder nicht unweit davon vor, da ich diesen bei Villar an der gleichen
Bahnstrecke fand; ihm steht die Pflanze auch mit den kleinen, aber weien
Blten nahe.
Ing. Castaeda fand die Art ebenfalls; er sandte mir die hier wiedergegebenen Originalfotos und gab der Pflanze den provisorischen Namen Thelocactus perfectus; aber die zierlich-warzigen Pflanzen gehren nicht zu Thelocactus.
5a. v. brevispinus (K. Schlange) Backbg. n. comb.
Thelocactus ysabelae v. brevispinus K. Schlange, C. & S. J. (US.) V:
10, 551. 1934.

Gymnocactus

2857

Abb. 2680. Gymnocactus ysabelae (K. Schlange) Backbg., links: von oben gesehen;
rechts: mit Blte. (Foto: Castaeda.)

Warzen etwas krzer und weniger krftig; St. krzer und kaum miteinander
verflochten. Vom gleichen Standort.
Es erscheint mir nicht als sicher, da die Variett aufrechterhalten werden kann,
da z. B. G. viereckii zeigt, da diese Arten manchmal variabler sind, doch kann
ich darber mangels gengenden lebenden Materials nichts Sicheres sagen.
6. Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5,
151, 1951, ohne Basonym
Echinocactus gielsdorfianus Werd., M. d. DKG., 215. 1929. Neolloydia
gielsdorfiana (Werd.) Knuth, Kaktus-ABC, 366. 1935. Thelocactus gielsdorfianus (Werd.) Werd., in Borg, Cacti, 284. 1937.
Als Werdermann in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., T. 164. 1939, die Art
farbig abbildete, erkannte er richtig Knuths Einbeziehung zu Neolloydia nicht
an. Seine Ansicht deckt sich mit der meinigen (im Gegensatz zu Buxbaum), da
es sich nicht um ein Neolloydia handelt; hier bleibt nur Gymnocactus als diejenige
Gattung brig, zu der diese Art gestellt werden kann.
Beschreibung nach Werdermann: Meist einzeln, seltener am Grunde sprossend,
kugelig-eifrmig oder fast kurz-zylindrisch, matt blau- bis grau- oder etwas
gelblichgrn, an lteren Teilen oft etwas weischlferig; Scheitel von weier
Wolle bedeckt und von braunschwarzen St. durchstoen; Warzen locker stehend,
basal unregelmig begrenzt bzw. durch Lngs- und Querfurchen getrennt,
manchmal nicht ganz bis zur Basis, oder aufwrts ausgezogen, zuweilen kleine
bzw. niedrige warzenartige Teile abgeschnrt stehend, als abgeteilte, nach oben
gezogene Basis, Warzenform daher nicht gleichmig, aber kegel- bis pyramidenfrmig, Basis unten rundlich, nach oben Fu mehr verjngt und Oberseite auch
zuweilen kantig, Spitze abgestutzt; Areolen ca. 2 mm lang bzw. lnglich, nicht
furchig, anfangs mit dichter flockig-weier Wolle, nur allmhlich verkahlend; St.
meist nur randstndig, 68, anfangs mehr aufgerichtet, gerade oder unregelmig
sanft gebogen bis gekrmmt, dnn pfriemlich, bis ca. 2 cm lang, anfangs
dunkelbraun mit schwrzlicher Spitze, oft grau bereift, spter schmutzig brunlichwei bis kalkig und meist bestoen; Bl. ca. 22,5 cm lang; Ov. etwas abgeschnrt, klein, blagrn, nackt; Rhre ca. 5 mm lang, etwas trichterig er181*

2858

Gymnocactus

weiternd, nur im oberen Teil mit


einigen Schuppen; Sep. lnglichlanzettlich, bis 13 mm lang, 3 mm
breit, zur Spitze schmler, gelblich-kremfarben mit rotbrunlichem Mittelstreifen, am Ende
mit kurz abgesetzten Grannenspitzchen, dieses rostbrunlich und
etwas zurckgebogen; Pet. gleich
lang, nur wenig breiter, fast durchsichtig elfenbeinfarben, Rand meist
etwas gezhnelt, Spitze abgesetzt,
brunlich; Staubf. wei; Staubb.
Chromgelb; Gr. 12 mm lang, wei;
N. haarig papills, 56, ca. 2 mm
lang; Fr. unbekannt; S. schwach
nierenfrmig, ca. 1 bis 1,2 mm lang,
mattschwarz, am Nabelfleck fast
glatt, oben feinwarzig. M e x i k o
(Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb.
2681).
Eine gutwchsige Art. Werdermann spricht bei den Areolen von
Furchenanstzen; aber auch die
Abb. 2681. Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.)
Bezeichnung Ansatz ist nicht
Backbg.
eindeutig: es liegt hier die Bltenareole ber der Stachelareole als lngliches Gebilde, in dem mehr Wollfilz (und wahrscheinlich auch die Blte) in dem der Stachelareole zugewandten
Teil entwickelt wird, so da oben noch ein kleiner, weniger wolliger Rest der
etwas lnglichen Areole selbst sichtbar bleibt. Es handelt sich aber ganz eindeutig
nicht einmal um eine Langareole wie bei Thelocactus, so da die Gymnocactus-Arten
nicht zu letzterem gehren, zumal auch das Ovarium nackt ist, d. h. vllig
schuppenlos.
An der Abb. 2681 zeigt sich deutlich die Areolensituation bzw. da solche Pflanzen keinesfalls zu Neolloydia gestellt werden knnen. Knuth tat dies mehr deswegen, weil die oft purpurne Bltenfarbe der gewisser Neolloydias hnelt, und
nur, weil die Areole bei den von ihm gesehenen Arten nicht kreisrund ist (wohl
aber bei einigen anderen Spezies).
7. Gymnocactus knuthianus (Bd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5,
151. 1951, ohne Basonym
Echinocactus knuthianus Bd., M. d. DKG., 139. 1930. Neolloydia knuthiana (Bd.) Knuth, Kaktus-ABC, 367. 1935. Thelocactus knuthianus
(Bd.) Borg (irrtmlich als Th. knuthianus Bd.), Cacti, 346. 1951.
Einzeln bis reichlicher sprossend: Einzelkpfe kugelig, bis 6 cm , glnzend
dunkellaubgrn, nur etwas wollig, locker von St. bedeckt; Rippen bis ber 20,
in spiralig stehende Warzenreihen aufgelst; Warzen kegelig, ca. 9 mm hoch und
breit an der Basis; Areolen an nicht blhbaren bzw. Jungpflanzen kahl, bei blhbaren anfangs weiwollig, elliptisch, kaum 12 mm gro; Randst. ca. 1820,
silberwei, 8 mm lang, sehr dnnadelig, glatt, steif, horizontal spreizend bis zum
Teil schwach zurckgebogen, anfangs auch mit gelblichem, aber nicht verdicktem

Gymnocactus

2859

Fu; Mittelst. 1, im oberen Areolenteil, etwas vorspreizend und nach oben


gebogen, bis 1 cm lang, kaum strker
als die brigen St., manchmal mit
schwach dunklerer Spitze: Bl. zahlreicher, bis 2,5 cm lang, flach trichterig: Ov. von der Rhre abgesetzt,
nackt, oval, 3 4 mm gro, hellgrn;
Rhre kurz; bergangsbltter karmoisinbraun mit gelblichweiem Rand:
Sep. hell rosakarmin, mit breitem
karmoisin Rckenstreif; Pet. wenig
krzer als 2,5 mm, lineallanzettlich,
schlank zugespitzt, hell lilarosa, an
der Spitze oft etwas dunkler und
zuweilen geschlitzt; Staubf. gelblichwei: Staubb. gelb; Gr. unten
Abb. 2682. Gymnocactus knuthianus (Bd.)
hell-, oben dunkler karminrosa; N.
Backbg.
56, klein, weilich, auen rosa gefurcht, innen unten rosa; Fr. ovoid,
glnzend grn bis braun, nackt. M e x i k o (San Luis Potos, bei Villar, an der
Bahn San Luis PotosTampico zwischen Gras und unter Struchern). (Abb.
2682)
8. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg. n. comb.
Echinocactus conothelos Reg. & Klein, Ind. Sem. Hort. Petrop., 48. 1860.
Thelocactus conothelos (Reg. & Klein) Knuth, Kaktus-ABC, 358. 1935.
Eifrmig oder etwas zylindrisch, bis 10 cm hoch und bis 7,5 cm , graugrn;
Rippen ca. ber 12, in spiralig stehende, lngliche Warzen aufgelst: Warzen
denen der nchsten Art gleichend, 1,22 cm lang, hochgezogen, oben mehr rundlich, unten etwas verjngt, an der Areole etwas abgeschrgt bzw. diese am oberen
rundlichen Teil, weifilzig, bald verkahlend; Bltenareolen ber den Stachelareolen, etwas lnglich, wenn blhbar; Randst. 1416, wei, anliegend spreizend
und auch zurckgebogen, 0,81 cm lang, zuweilen am Fu etwas dunkler, wie
die mittleren St.; Mittelst. (1) 24, lnger und krftiger als die Randst., die
oberen aufgerichtet, der unterste abstehend, abwrts geneigt, weit aufwrts gekrmmt oder (im Pflanzenoberteil) auch gerade, schrg aufwrts weisend, manchmal sehr lang und verbogen bzw. die lngsten unregelmig durcheinanderstehend, bis 3,5 cm und mehr lang; Bl. ca. 3,5 cm , purpurviolett; Pet. mit oft
dunklerer Mitte, lineal-lanzettlich, die Hlle breittrichterig ffnend und die
Perigonbl. leicht umgebogen, Schlund etwas tiefer getnt; N. ca. 5, aufgerichtet
spreizend; Fr. nicht beschrieben. M e x i k o (Tamaulipas; Jaumave). (Abb.
26832684).
Die Pflanze war seit ihrer Beschreibung lange nicht wieder eingefhrt bzw.
erst von Viereck wiedergesammelt worden. Nach W. Haage ist die Art auch als
Echinocactus saussieri longispinus hort. bezeichnet worden, eine zweifellos richtigere Angabe als die H. Bravos, wonach dies ein Name fr Thelocactus hastifer
(Werd. & Bd.) Knuth gewesen sein soll, der ja beschuppte Ovarien hat und viel
strker zylindrisch wird. Als Synonym des letzteren nennt Knuth (Kaktus-ABC,
360. 1935): Th. saussieri longispinus hort.
Die folgende Art knnte eher eine Variett der obigen sein.

2860

Gymnocactus

Abb. 2683. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg. (Foto: Kakteen-Haage.)

Abb. 2684. Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg. Blick in die Blte.
(Foto: Kakteen-Haage.)

9. Gymnocactus saussieri (Web.) Backbg. C. & 8. J. (US.), XXIII:5, 151.


1951, ohne Basonym
Echinocactus saussieri Web., Dict. Hort. Bois. 468. 1896. Thelocactus
saussieri (Web.) Berg., Kakteen, 257. 1929.
Breitrund, bis 1520 cm ; Rippen ca. 20, spiralig stehend und in hochlngliche Warzen aufgelst wie bei voriger Art, hellgrn: Areolen wie bei G. conothelos;
Randst. ca. 911, strahlend, wei, seitlich gerichtet, bis 1,5 cm lang; Mittelst.
(bis?) 4, krftiger bzw. pfriemlich-nadelig, anfangs braun, zuerst aufgerichtet,
dann nur die oberen, einer abstehend, gerade oder leicht abwrts gebogen, bis
34 cm lang (K. Schumann); Bl. purpurn, bis 4 cm ; Rhre beschuppt; Pet.


schmal lanzettlich; Staubb. und
N. safrangelb. M e x i k o (San
Luis Potos, nach Berger; nach
Weber genauer: bei Matehuala). (Abb. 26852686).
Steht zweifellos der vorigen
Art sehr nahe; die Blten sind
annhernd gleich gro, gleich
gefrbt, die Stachelangaben
bzw. Mittelstachellnge ist nicht
wesentlich unterschieden, wenigstens bei gewissen Exemplaren,
auch die Warzenform bzw. ihre
eigenartige aufgebogene Gestalt sind gleich. Da auch bei
der Thelocactus bicolor-Gruppe
strkere Unterschiede der Krperform auftreten, mag es
richtiger sein, diese Art als
Variett des lteren Namens
Echinocactus conothelos anzusehen; aber das ist Ansichtssache.

Gymnocactus

2861

Abb. 2685. Gymnocactus saussieri (Web.) Backbg.,


mit G. conothelos nahe verwandt. Scheitelbild mit
Knospen. (Foto: W. Hbner.)

10. Gymnocactus subterraneus


(Backbg.) Backbg. C. & S. J.
(US.), XXIII:5,151. 1951
Thelocac. subterraneus Backbg.,
D. Kaktfrd., 110. 1932, Rapicactus subterraneus (Backbg.)
Buxb. & Oehme, J. DKG. (II).
Aug. 1942-23 (-24).
Einzeln, bei Verletzung des stielartigen primren Triebes sprossend;
Wurzel rundlich-rbig, daraus ein bis
ca. 10 cm langer und 24 mm
primrer Trieb (epicotyler Langspro, Buxbaum), der sich keulig
verbreitert; bei Beschdigung des
Scheitels auch dort sprossend; Einzelkpfe 2,55 cm gro, bei Pfropfung noch lnger, bis 3 cm , blattgrn; Areolen lnglichrund, bis 3 mm
Abb. 2686. Gymnocactus saussieri (Web.)
lang, anfangs stark weiwollig, aus
Backbg. Blick in die Blte. (Foto: H. Bravo.)
symmetrischen, 4kantigen, leicht
spiralig gestellten Warzenhckern
von bis zu 5 mm Hhe, die Hcker lnglich; Randst. ca. 16, glasig wei,
26 mm lang, strahlend; Mittelst. 2, davon einer nach oben gerichtet, einer
seitwrts abstehend, schwrzlichgrau, bis 2 cm lang, auerdem einige bis ber
3 cm lang werdende weie Borsten (Feinstacheln), die meist nach oben anliegen;
Bl. 3 cm , mit Stielchen an der Basis, trichterig; Sep. lnglich-oval, spitz aus-

2862

Gymnocactus

laufend, moosig-grnlich, wei gerandet, ca. 1 cm lang, innere bis


2 cm lang; Pet. lnglich-oval, spitzlich, rosa-violett; alle Perigonbl.
unregelmig gefranst, mit feinem
Spitzchen, matt seidig glnzend;
Staubf. gelb; N. 7, zartgrn; Fr.
unbekannt; S. mattschwarz, 1 mm
lang. 0,7 mm , mit groem, dem
Durchmesser fast gleichem Nabel;
Testa dicht feinwarzig, am Nabel
glatt. M e x i k o (Tamaulipas, Jaumave?) (Abb. 26872688).
Die Wurzelbildung ist nicht einzigartig, sie findet sich auch bei anderen
Gattungen wie eingangs gesagt; die
Areolen wie berhaupt der ganze
Habitus gleichen durchaus denen
einzelner anderer GymnocactusArten. hchstens da die Bltenareole etwas krzer ist (es sind eben
etwas variabel gestreckte Areolen);
Vergleiche der Krperform mit
Neolloydia, wie sie l. c. Buxbaum
macht, sind abwegig, da diese Form
Abb. 2687. Gymnocactus subterraneus (Backbg.) innerhalb eines Genus sehr verBackbg. Importpflanzen mit Rbenwurzeln und schieden sein kann. Das Stiellangem Hals.
chen an der Blte kann auch kein
Gattungsmerkmal sein, da z. B. bei
Maihuenia anscheinend (M. poeppigii) hnliche Abweichungen von der Norm
vorkommen, die hchstens morphologisch interessant sind (auch Echus. valdezianus hat lt. Bdeker ein Bltenstielchen); die Borstenstacheln bei G. subterraneus
haben ein hnliches Gegenstck bei gewissen Exemplaren von G. beguinii (Typus
der Art), ein dnner primrer Spro wird auch bei manchen anderen Gattungen
gebildet; das Ov. ist nackt wie bei Gymnocactus, innere Abweichungen haben
hchstens morphologische Bedeutung, sonst sind die Blten von Gymnocactus
und Rapicactus durchaus hnlich, wie Buxbaum selbst sagt. Es ist kein wirklich stichhaltiges Argument vorhanden, Rapicactus subterraneus nicht als einen
Gymnocactus anzusehen. Bltenform, nacktes Ovarium, violette Bltenfarbe,
anfangs reichliche weie Areolenbeflockung und die dunklen Mittelstacheln neben
den glasig weien Randstacheln finden sich bei den meisten Gymnocactus.
Borgs Bltenfarben-Angabe (Cacti, 347. 1951) wei ist unrichtig.
11. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg. n. comb.
Echinocactus mandragora Fri, anscheinend nur ein Listenname. Thelocactus mandragora (Fri) Berg., Kakteen, 255. 1929. Rapicactus mandragroa (Fri) Buxb. & Oehme, J. DKG. (II), Aug. 1943-24.1)
1
)Fri schlug (in Bestelliste um 1930) fr diese Pflanze den (unbeschriebenen) Gattungsnamen Napina Fri vor (N. mandragora), was auch wohl zur Aufstellung von Rapicactus
F. Buxb. & Oehme beitrug.

Gymnocactus

2863

2688
2689
Abb. 2688. Gymnocactus subterraneus (Backbg.) Backbg. Blhende Pfropfung. Vergleicht
man die Pflanze mit den Abb. 26742690, so erkennt man die Geschlossenheit
der Merkmale dieses Genus sowie, da Buxbaums Abtrennung dieser Art als
Genus Rapicactus nicht berechtigt ist.
Abb. 2689. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg. (Foto: Kakteen-Haage.)

Erstbeschreibung nach Berger: Wurzel am Grunde rbenartig verdickt:


Krper 46 cm , kugelig, ganz von St. umgeben; Warzen dicht gestellt,
breit rundlich, 4kantig, graugrn; Areolen rundlich, auf der Spitze der Warzen,
anfnglich weifilzig (wahrscheinlich nicht genau angegeben, d. h. ist unter Areole
die Stachelareole verstanden, whrend die Bltenareole dicht oberhalb derselben
sitzt); Randst. ca. 12, strahlig abstehend, leicht einwrts gekrmmt, pfriemlich,
wei; Mittelst. meist 2, krftiger, 2 cm lang, aufrecht, kurz braun gespitzt, daneben meist noch 12 schlankere St.; Bl. mehrere aus dem Scheitel, 2 cm lang,
2,5 cm ; Sep. lnglich, stumpf, grn; Pet. wei, auen mit feinem rosafarbenem
Rckenstreifen; Schlund grn; Staubf. grnlichwei: Gr. gelblich; N. 5, hellrosa.
M e x i k o (von Fri gefunden) (Abb. 26892690).
Die Blten wurden von Bdeker gesehen und Berger die Angaben dazu
bermittelt. Ich habe die Pflanzen im Jardin Botanique Les Cdres, St. JeanCap-Ferrat, beobachtet; sie gehren zweifellos zu Gymnocactus.
Die folgende Art wurde, da von mir sonst nirgends berzeugend unterzubringen,
hier aufgefhrt, doch stehen abschlieende Beobachtungen noch aus:
12. Echinocactus (Gymnocactus?) valdezianus (Mll.) Bd. M. d. DKG.,
147. 1930
Pelecyphora valdeziana Mll., Mllers Dtsche. Grtnerztg., 21. Mai 1930.
Pelecyphora plumosa Bd. & Ritt., M. d. DKG., 116. 1930. Thelocactus
valdezianus (Mll.) H. Bravo, Las Cact. de Mex., 473. 1937.

2864

Gymnocactus

Abb. 2690. Gymnocactus mandragora (Fri) Backbg. Auch diese Art zeigt im Habitus
bzw. seiner hnlichkeit mit G. beguinii usw. die Einheitlichkeit der
Gymnocactus-Artengruppe.

Abb. 2691. Echinocactus valdezianus (Mll.)


Bd.. Erste Abbildung (vergrert) einer
blhenden Pflanze. (Foto: Ritter.)

Einzeln, selten sprossend, kugelig bis (spter) etwas lnglich, bis


2,5 cm ; lngliche, krftige Rbenwurzel; Scheitel von den weien
St. geschlossen; Rippen in ca. 13
Warzenreihen, diese spiralig, aufgelst, die Warzen dichter (anfangs)
oder lockerer stehend, mattglnzend blaugrn, ca. 3 mm lang, am
Fu vierkantig bis rhombisch, ca.
3 mm breit, oben seitlich etwas
gedrckt und stark gestutzt; St.
ca. 30, um die kleine wollige Areole,
spter mehr kammfrmig, 1,5 bis
2 mm lang, sehr dnn, haarfrmig, wei, seitlich gerichtet bis
etwas zurckgebogen. gewunden,
alle kurz, aber deutlich gefiedert;
Bl. im Scheitel, dicht am Stachelbndel aus einer weiflockigen
Bltenareole, bis 2 cm lang, flachtrichterig; Ov. kugelig bis ovoid,
unten mit dnnem Stielchen, sonst
nackt, bis 5 mm , glnzend

Gymnocactus

2865

schwarzgrn; Rhre sehr kurz; Schuppen dunkelgrn


und die oberen weirandig; Sep. oblong, ganzrandig,
ca. 12 mm lang, violettrot mit weiem Rand; Pet.
lineal-lanzettlich, mig zugespitzt, violettrosa mit feinem dunklem Mittelstreifen; Staubf. rosa; N. 6, grnlichgelb; Fr. glnzend braunrot bis schwrzlich, kugelig;
S. 1 mm gro, birnfrmig, unten stark gestutzt, mit
lnglichem, eingesenktem Nabel, mattschwarz, fein
grubig punktiert. M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo,
auf 1500 m, am Fu von Kalksteinbergen) (Abb.
26912693).
Alle Merkmale verweisen die Pflanzen zu Gymnocactus.
Wie bei G. subterraneus hat die Blte (lt. Bdeker)
Abb. 2692. Frische Importpfropfung von Echinocactus valdezianus, der bisher nur bei Gymnocactus unterzubringen ist.
Abweichende Bestachelung ist nichtssagend, wie sich an der
Bestachelung bei Mamillaria zeigt, ebensowenig die Krpergre
oder- kleinheit.

ein Stielchen, aber bei rbiger Wurzel doch keinen dnnen Hals. Dies zeigt, da
man diesen Merkmalen im einzelnen keine zu groe Bedeutung beimessen kann.
Dem Bltensitz nach auch keine Pelecyphora, nach dem nackten Ovarium kein
Thelocactus.
ber die Pflanze wurde zum ersten Mal in MfK., 44. 1892, berichtet, als einen
neuen Pelecyphora-Import von A. Bennecke, l. c., 68. 1893, als P. fimbriata
Hildm.

Abb. 2693. Vergrerung einer Makroaufnahme von Echinocactus valdezianus (Mll.) Bd..
Schon der oberflchliche Vergleich mit den Blten der vorhergehenden Abbildung zeigt,
da die Art bisher nur als Gymnocactus valdezianus (Mll.) Backbg. bezeichnet werden kann.
Eine endgltige Einreihung haben denn auch bisher andere Autoren nicht vornehmen knnen.
(Foto: Kilian.)

2866

Strombocactus

192. STROMBOCACTUS Br. & R.


The Cact., III:106. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte bei
Berger (Kakteen) und Borg (Cacti) einschl. Turbinicarpus bzw. pro parte
Strombocactus-U.-G. Turbinicactus Backbg., BfK. 1936-1 bei Marshall (Revision 1946) zu Ariocarpus]
Eine Reihe von nrdlichen Kugelkakteengattungen haben das Merkmal merkwrdig weicher und bald wieder abfallender Stacheln. Ich habe diese Gattungen
im Schlssel aneinandergereiht; zwei derselben bilden eigentmlich geformte
Warzen, darunter Strombocactus trockenrandige Schuppen an den Blten sowie
einige Schuppen nur am Oberrand der Frucht, sonst ist diese nackt und trocken.
Die Samen sind nur 0,3 mm gro, fast staubfein, braun; Britton u. Roses Angabe Samen 3 mm Durchmesser ist ein Versehen. Ungewhnlich wie die Pflanzen ist auch ihr Vorkommen: in Spalten steiler Tonschieferfelsen wachsen sie
fest haftend. Die Frchte springen in Lngsrichtung mit einem oder zwei Rissen
auf. Die Blten sind in der Gre und Form der inneren Perigonbltter etwas
variabel; K. Schumann (Gesamtbschrbg., 450. 1898) bildet sie sogar als ziemlich
langrhrig ab. Solche Blten habe ich nicht gesehen. Meine beiden Fotos zeigen
schmallanzettliche oder etwas spatelige, lockere oder etwas dichtere Petalen und
die unterschiedliche Bltengre; aber eine Trennung danach erscheint mir nicht
als mglich. Ich stimme mit Buxbaum berein, da es bisher nur eine Strombocactus-Art gibt; d. h. die Eingliederung der heute als Turbinicarpus geltenden
Arten, wie sie von Knuth und Borg vorgenommen wurde, kann allein schon
wegen der wesentlichen Fruchtunterschiede von den Samen ganz abgesehen
nicht mehr beibehalten werden.
Ty p u s : Mamillaria disciformis DC. Typstandort: Mittel-Mexiko (Mineral
del Monte).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Hidalgo).
1. Strombocactus disciformis (DC.) Br. & R. The Cact., III:106. 1922
Mamillaria disciformis DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:114. 1828.
Echinocactus turbiniformis Pfeiff. Echinofossulocactus turbiniformis
Lawr. Mamillaria turbinata Hook. Cactus disciformis Kuntze.
Cactus turbinatus Kuntze. Anhalonium turbiniforme Web. Echinocactus
disciformis K. Sch. Ariocarpus disciformis (DC.) Marsh., C. & S. J.
(US.), 56. 1946.
Einzeln, flach, halbkugelig oder kreiseifrmig, gepfropft hher (zum Teil dann
auch sprossend beobachtet); Scheitel eingedrckt und sprlich graufilzig, dazwischen St.; Krper blau- bis graugrn oder grau, bis ca. 8 cm hoch und breit,
alte Pflanzen sollen am Standort bis ca. 18 cm haben; Rippen nach 8er und 13er
1
)Byles fhrt in seinem Gattunskatalog den Namen Strombocactus auch als Untergattung
Bergers, in Kakteen, 249. 1929, auf. Dort hat letzterer im Schlssel der Echinocacteinae
jedoch ausdrcklich gesagt bersicht der Gattungen, dabei aber nur eine unvollstndige
Aufzhlung gegeben. Da Berger l. c. den wenig glcklichen Versuch unternahm, Sammelund Kleingattungen auf einen Nenner zu bringen, sind die Gattungen nur dann als Untergattungen zu verstehen, wenn man die Sammelgattungen anwendet, sonst haben sie als
Gattungen zu gelten; dementsprechend sind sie auch alle gleichwertig eingerckt. Die unklare Fassung hat zu manchen Irrtmern gefhrt (z. B. bei Echinofossulocactus bzw. Stenocactus; s. auch dort), wenn man bersah, da die Namen a u c h als Gattungen gelten. Da
aber Bergers Einteilung von 1929 nie zur Anwendung gelangt ist, sehe ich von einer Zitierung solcher Untergattungen ab und fhre sie nur da an, wo sie als gltige Verffentlichungen
v o r 1929 anzusehen sind.

Obregonia

2867

Bz. geordnet; Hcker warzenartig, wie deformiert erscheinend, von rhombischem


Umri oder niedrig pyramidenartig bis oben und unten zusammengedrckt, mit
oft welligen Querfurchen, bis 18 mm in Querrichtung, die Kuppe zuweilen
abgestorben wirkend bzw. wie aus zahlreichen Schichtungen bestehend: Areolen
klein, rund oder elliptisch, bis 2 mm lang, sprlich filzig, bald kahl; St. hchstens
bis 45 in einer Areole, borstenfrmig, bis 15 mm lang, aufrecht, gerade oder gekrmmt, bald vergrauend, bestoen und abfallend bzw. meist nur in Scheitelnhe
erhalten bleibend, selten weiter herab; Bl. ca. 2,53,5 cm lang; Ov. oben mit
wenigen halbkreisfrmigen Schuppen; Hlle trichterig oder trichterig-glockig,
bis weiter ausgebreitet und leicht zurckgebogen, es kommen auch Blten bis
zu 4 cm vor; Perigonbl. schmallanzettlich bis spatelig, entweder ziemlich ganzrandig oder auch ausgefranst und fter auch mit feinem Spitzchen, rein wei
oder schwach gelblich; Staubf. wei oder rtlich; N. 810, ziemlich dick, weilich oder gelblich; Fr. ca. 7 mm lang, schmutzigbraun, trocken, dnnwandig, mit
12 Lngsrissen ffnend; S. fast kugelig, rotbraun, uerst fein, vertieft punktiert, ca. 0,3 mm gro. Mexiko (Hidalgo; bei Ixmiquilpan, S. Pedrito de los
Angeles, Mineral del Monte) (Abb. 2694).

Abb. 2694. Zwei in Gre und Form der inneren Perigonbltter etwas unterschiedliche
Blten von Strombocactus disciformis (DC.) Br. & R.

Nur ein Name war Echinocactus helianthodiscus Lem. in Salm-Dyck, Cact. Hort.
Dyck., 1844. 17. 1845.
Marshalls Einbeziehung von Strombocactus [C. & S. J. (US.), 55. 1946] zu
dem axillenbltigen Ariocarpus war eine irrige Synonymievermehrung.
Strombocactus disciformis v. setosus ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
Die grerbltige Form wurde in Katalog Haage, 17. 1925, als v. seidelii
Hge. bezeichnet, Petalen oben (spitz oder) rundlich.
193. OBREGONIA Fri
ZfS., 184. 192728
[Bei Berger (Entwicklgsl., 72. 1926) zu Strombocactus bei Marshall (C. & S.
J. (US.), XVIII:4, 55. 1946) zu Ariocarpus]
Die Pflanzen wurden von Fri gefunden und unter dem jetzigen Namen zuerst
1923 in den Handel gebracht; Obregonia wurde auch in ZfS., 103. 1925, erwhnt1),
und daher wird wohl bei Marshall [C. & S. J. (US.). XVIII:4, 56. 1946] 1925
1

)Als zu Ariocarpus einzureihen (Suhr).

2868

Obregonia

als Publikationsjahr angegeben, wie schon irrtmlich bei Berger (Kakteen, 260.
1929), obwohl er selbst die neue Gattung von Fri mit lateinischer Diagnose erst
in ZfS., 185. 1927, verffentlichte. Dort weist Berger darauf hin, da mit der
Gattung Ariocarpus bel umgegangen wurde, deren Arten selbst in neuerer Zeit
noch oft verwechselt worden sind. Trotz Bergers Hinweis l. c. auf die Axillenbltigkeit von Ariocarpus hat Marshall die unrichtige Suhrsche Bemerkung
von 1925 wieder aufgegriffen und Obregonia zu Ariocarpus gestellt, obwohl Berger
sagt: Obregonia hat weder etwas mit Ariocarpus noch mit Roseocactus (ein nicht
weniger bel behandeltes Genus; Backeberg) zu tun. Sowohl Strombocactus
wie Obregonia haben keine Furchen (wie Roseocactus) und die Blten entstehen
nicht aus der Axille (wie bei Ariocarpus); beide sind echte Echinocacteen, sagt
Berger richtig. Die Warzen von Obregonia haben in der quergezogenen und welligen Form ihrer Basis viel hnlichkeit mit denen von Strombocactus und mit
diesem auch die weichen und zuletzt abfallenden Stacheln gemein; die Blten
von Obregonia haben aber eine lngere Rhre, diese gnzlich unbeschuppt bis
an den Schlund, an dem die schmalen, wenigen und stumpflichen ueren Perigonbltter sitzen; die inneren Perigonbl. sind viel lnger und zahlreicher; die Frucht
ist f l e i s c h i g und nackt, hnlich wie bei Mamillaria, aber wei, die aufsitzende
Bltenhlle springt ringfrmig ab; die Samen sind viel grer als bei Strombocactus, mattschwarz und feinwarzig (Beschrbg. Bergers, ZfS., 185. 1927). Marshalls berflssige Revision of the Genus Ariocarpus lt nur die Unterschiede in Vergessenheit geraten.
Ty p u s : Obregonia denegrii Fri Typstandort: Mexiko (Tamaulipas).
Vo r k o m m e n : Nur im mexikanischen Staat Tamaulipas.
1. Obregonia denegrii Fri ZfS., 185. 192728
Krper mit dicker Wurzel, verkehrt kegelig, mit flachem Kopf, grau- oder
dunkelgrn, 812 cm breit; Warzen fast blattartig, dick, dreieckig, 22,5 cm
breit am Grunde, 11,5 cm lang, oberseits flach, am Rcken gekielt; Areolen
an der Spitze der Warzen, anfangs wollig und mit 24 schwachen, leicht gebogenen, kaum stechenden, 11,5 cm langen Stacheln, aber bald Wolle und St.
verlierend, zuweilen letztere auch etwas lnger haftend; Bl. wei oder hellrosa,
hnlich denen von Strombocactus; Ov. und Rhre kahl bzw. nackt, bis auf
wenige uere, schuppenartige Hllbltter; Fr. in der Scheitelwolle verborgen,
wei, fleischig, mit den trockenen Bltenresten, diese abspringend; S. gro,
schwarz. (Nach Bergers Beschreibung in Kakteen, 260. 1929). M e x i k o
(Tamaulipas; San Vicente bei Ciudad Victoria) (Abb. 2695).
Eine der Blte, den abfallenden weichen Stacheln und der Warzenform nach
Strombocactus sehr hnliche Pflanze, nur da die Warzenhcker lnger ausgezogen sind; H. Bravo bringt in Las Cact. de Mex., 387. 1937 (Fig. 203), ein
Foto, das die hnlichkeit besonders gut zeigt. Dennoch weisen beide Gattungen
wesentliche Unterschiede in Blte und Frucht auf, ein gutes Beispiel dafr, da
entwicklungsgeschichtliche Theorien bedenklich sind, wenn wir bislang keinerlei
Vorstellung bzw. exakten Nachweis haben, wie es bei teilweise soviel hnlichkeit
zu andererseits derartigen Verschiedenheiten kam. Gerade solche Flle haben
mich bewogen, statt vorschneller Vereinigung die vorsichtige, genaue Differenzierung nach einheitlichen Gesichtspunkten vorzuziehen, zumal dies das beste
Bestimmungshilfsmittel ist.
Obregonia lt sich spter bzw. als Importe wenigstens nach meinen Erfahrungen nicht pfropfen. Ihre Kultur ist nicht einfach, da die Pflanzen, solange

Toumeya

2869

Abb. 2695. Links: Obregonia denegrii Fri aufblhend; rechts: Obregonia denegrii Fri
im Bltenhochstand.

sie nicht in wirklich gutem Wuchszustand sind (und sie dahin zu bringen, gelingt
ziemlich schwer), keine Sonne vertragen, rot werden und langsam eingehen.
Die meisten importierten Pflanzen sind daher wieder verschwunden. Es empfiehlt sich mehr schattiger Stand; unter solchen Umstnden habe ich allerdings
schon einige gut wachsende Exemplare in den Sammlungen angetroffen.
194. TOUMEYA Br. & R.
The Cact., III:9 1. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Thelocactus K. Sch., pro parte Toumeya emend. Marsh. pro parte, in Cactus (Paris), 4:5. 1946]
Die Gattung wird hier, in bereinstimmung mit Buxbaum bzw. was die
Wiederausgliederung der Turbinicarpus-Arten aus Toumeya Br. & R. emend.
Marsh. anbetrifft unter Hinweis auf dessen Ausfhrungen in J. DKG. (II),
Dez. 1936-19-20, 1937-26-27, als monotypisch angesehen, zumal wir heute auch
mehr ber die von Marshall einbezogene Gattung Navajoa Croiz. wissen. Im
brigen sei auf die angegebenen Unterschiede im Schlssel von Band I des vorliegenden Werkes (S. 94) verwiesen. Es ist immer leichter, Arten zusammenzuziehen, als sie sorgfltig auf ihre unterscheidenden Merkmale hin zu trennen;
letzteres dient aber mehr der exakten Kenntnis der Pflanzen. Soweit
H. Bravo als Mitautorin der n. comb. in Marshalls erweiterter Fassung zeichnet,
hat sie wohl nur die Einzelheiten der mexikanischen Pflanzen beigesteuert. Nur
ein klares Trennungsprinzip kann gerade bei der Schwierigkeit, die feinen,
aber vorhandenen Unterschiede bei so winzigen Pflanzen sorgfltig zu erfassen
der Gefahr entgehen, in solche Widersprche zu geraten, wie sie sich z. B. daran
zeigen, da Berger und Borg Turbinicarpus-Arten zu Strombocactus einbezogen (den Marshall unrichtig zu Ariocarpus stellt), whrend sie Marshall
zu Toumeya einbezieht, wobei er die Unterschiede der Bestachelung, der Bltenform, der Merkmalsdifferenzen an Ovarium und Frucht in seinem Schssel unbercksichtigt lt und im brigen die unzutreffende Angabe macht: Backeberg hat Turbinicarpus im C. & S. J. of Amer., XXIII:150. 1951, beschrieben
usw., obwohl die selbstndige Fassung dieses Genus von Buxbaum stammt

2870

Toumeya

(s. oben). Die Angaben der Emendierung sind daher auch was z. B. in der
Gattungsbeschreibung die Fruchtmerkmale anbetrifft ungenau bzw. fr einige
der einbezogenen Arten sogar unrichtig. Zusammenziehungen sind m. E. nur berechtigt, wenn sie auf einem einheitlichen systematischen Prinzip basieren, das
dementsprechend fr die ganze Familie gilt, sonst kann es leicht zu Widersprchen kommen.
Britton u. Roses Gattungsdiagnose lautete: ein kleiner ovoider oder kurzzylindrischer Kaktus, die Areolen auf in niedrigen Spiralen sitzenden Hckern;
St. dnn, flach, wei, glnzend, papierartig, biegsam, die mittleren viel lnger als
die randstndigen; Bl. zentral, ungefhr so breit wie lang, wei, an den Stachelbndeln der jngsten Hcker entstehend; Ov. mit einigen winzigen Schuppen,
die Axillen nackt; uere Perigonbltter oval, oben spitzlich, die inneren lanzettlich zugespitzt; Rhre kurz, mit einigen lanzettlichen papierartigen St.; Fr.
trocken, kugelig, glatt; S. zusammengedrckt, schief, schwarz.
Ich habe die Pflanzen lngere Zeit kultiviert und auch oft zur Blte gebracht.
Ich beobachtete Filzspuren am Ovarium und oben gelegentlich winzige Papierstchelchen1), die Blte zwar etwas trichterig erweiternd, aber von unten her
mehr glockig, die Frucht auch mit wenigen Schuppen (wie auch Marshall angibt), im brigen trocken, dnnhutig und lngsreiend, alles Merkmale, die auf
Turbinicarpus nicht zutreffen. Nach B. W. Benson sind die Samen netzartig
gefeldert und ziemlich kugelig.
Ty p u s : Mamillaria papyracantha Eng. Typstandort: USA (Neumexiko,
bei Santa F).
Vo r k o m m e n : USA (Neumexiko, bei Santa F, Albuquerque und an einigen
anderen Stellen, sowie bei Show Low und weiter nrdlich zur NavajoReservation in Arizona).
1. Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R. The Cact., III:91. 1922
Mamillaria papyracantha Eng., Pl. Fendl., 49. 1849. Echinocactus papyracanthus Eng.
Einzeln, selten sprossend (ich habe von Hummel auf Cereus gepfropfte Pflanzen
erhalten, die auerordentlich stark sproten; die Angabe versteht sich also fr
wurzelechte Pflanzen), bis 10 cm hoch und (nach L. Benson) bis 2,5 cm (5 cm
bei Marshall l. c. wohl nur ein Fehler auf Grund der Angabe Britton u. Roses:
5 to 10 cm long); Rippen stark oder ganz in ziemlich niedrige breitrundliche
bis zylindrische Hcker aufgelst, zuweilen aber noch basal verbunden und
durch Quersenken getrennt, nach 8er und 13er Bz. geordnet; Randst. ca. 58,
viel krzer und schmler als die mittleren, zuweilen fast rundlich, sonst abgeflacht,
der unterste hufig etwas breiter, ca. 34 mm lang, horizontal strahlend, wei,
glnzend, manchmal ein lngerer gebogener und dnner im oberen Randteil;
Mittelst. bis 4, 23 aufwrts gerichtet und gekrmmt, bis 2 cm lang, einer
vorgestreckt und abwrts gebogen, bis 5 cm lang, dnn, papierartig, manchmal
in der Mitte schwach verdickt, die oberen auch zuweilen oben mit zwei Lngsfurchen; Bl. in Scheitelnhe, ca. 2,2 cm lang und ca. 1,25 cm weit ffnend;
Ov. fast halbkugelig, mit sehr wenigen Schuppen (oder kahl?), in den
Achseln wenigstens zuweilen Filzspuren, mitunter oben auch feine Flachstchelchen; Rhre mit spitzen, ganzrandigen Schuppen besetzt; Pet. lanzettlich, wei,
seidenglnzend; Staubbl. in halber Hllenlnge; N. 56, wei; Fr. kugelig, mit
verbleibender Hlle, einige Schuppen am Oberteil, anfangs etwas fleischig, dann
1

)Wahrscheinlich keine normale Erscheinung.

Toumeya

2871

auftrocknend, dnnhutig, lngsreiend, braunrot; S. ziemlich gro, glatt,


schwarz, unten etwas spitzig, kielig (Wiegand), Nabel gro, subbasal. U S A
(Neumexiko und N-Arizona) (Abb. 2696).
Die Bltenlngenangabe nach L. Benson (The Cacti of Arizona, 109. 1950).
der nur weie Petalen angibt; Marshall (Saguaroland Bull., 114. 1956) beschreibt die Blte als trichterig, bis 2,6 cm lang, Petalen wei bis gelblich (!).
Die Gattung ist auch aus Utah berichtet, aber wie Marshall l. c. sagt
wohl mit jungen Pediocactus verwechselt?). Die Verbreitung liegt nach Benson
in Arizona ziemlich hoch, auf ca. 15001800 m, Bltezeit im Mai und
Juni.
Gepfropft eine gutwchsige Pflanze, die sich leicht vermehren lt, lange verschollen war, neuerdings aber des fteren wiedergesammelt worden ist. Durch
ihre Kleinheit schwer zu finden.
Benson sagt Frucht ohne Haare oder Schuppen; dem widersprechen andere
Beobachtungen, auch das Ovarium betreffend, wie oben angegeben. Die Merkmale mgen nicht einheitlich sein.
Die von Marshall zu Toumeya gestellten Arten von Turbinicarpus und Navajoa
s. daselbst. Toumeya unterscheidet sich von diesen Gattungen und anderen
Miniaturkakteen unverkennbar durch die zierlichen, z. T. brunlichen, flachen
Papierstacheln.

Abb. 2696. Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R., ungefhr im Bltenhochstand.
182

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2872

Navajoa

195. NAVAJOA Croiz.


C. & S. J. (US.), XV:6, 88. 1943
[Bei Marshall in C. & S. J. (US.). XIX:5, 77. 1947, als Toumeya (Br. & R.)
emend. Marsh., pro parte]
Eine Gattung kleiner Pflanzen mit zylindrisch-konischen Warzen und eigenartig korkigen und querrissigen Stacheln, die mittleren verschieden lang bei den
beiden Arten, wie auch deren Bltenfarbe ganz verschieden ist. Die etwas glockig
breittrichterigen Blten sind aber gleich geformt, und beide Arten sind auch mit
ungefhr halbem Krper in der Erde versenkt, nur sind die Mittelstacheln der
N. fickeisenii schlanker und relativ lang sowie aufgerichtet. Die kreiselige Frucht
ist verhltnismig gro und trgt vereinzelte seitliche Schuppen, mit breiter
Basis, oben papierartig trocken-kruselig. Allein schon aus diesem Grunde verbietet sich hier eine Zusammenfassung mit Turbinicarpus unter Toumeya. Vielmehr war Croizats Genus anzuerkennen, und bezeichnend ist, da auch von
diesem anfangs monotypischen Genus zwei weit voneinander entfernte Arten mit
vllig gleichen generischen Kennzeichen entdeckt wurden. Die neue Navajoa ist
ein ebenso sensationeller Fund wie Pilocanthus paradinei; man hatte allgemein
nicht damit gerechnet, da in dem so genau durchsuchten Gebiet von Arizona
noch unbekannte kleine Kakteenarten wie diese vorhanden waren.
Auch Kearny & Peebles hatten das Genus in Flowg. Pl. & Ferns of Arizona anerkannt und im Schlssel vermerkt: Navajoa unterscheidet sich von
anderen Arten durch die einzigartigen Stacheln, spongy, except for hard core.
Auch die Stacheln der N. fickeisenii sind korkig, mit festerem Kern. Manchmal
sind die Stacheln querringelig gerissen, im brigen nicht hart, sondern elastisch.
Die korkige Umschichtung des Kerns scheint aus senkrecht aufgebauten Zellen
zu bestehen. Croizat spricht beim Typus des Genus von pubescence of the
spines. Bei N. fickeisenii sind besonders an lteren Stacheln vereinzelt oder zu
mehreren vereint relativ lange Hrchen unter dem Mikroskop festzustellen. Also
auch darin hneln sich beide Arten, wenn auch die Haarbildung beim Gattungstypus viel geringer zu sein scheint und offenbar auch fehlen kann. Vor allem sind
auch die ziemlich groen Samen beider Arten vllig gleich: etwas mtzenartig
in der Form, mit kurzem basalem Vorsprung, zum runden Nabel wie ausgehhlt,
die Testa unregelmig mit dickwarzigen Partien aufgewlbt, die Warzen selbst
sehr fein punktiert. Die Frucht soll halbtrocken sein. Aus alledem geht hervor,
da auch hier die Kleingattung eine viel natrlichere Gliederung darstellt als
die rein subjektive Zusammenfassung zu Grogattungen und die Eigenart der
Merkmale besser zur Beachtung und in Erinnerung bringt.
Ty p u s : Navajoa peeblesiana Croiz. Typstandort: USA (Arizona, bei Holbrook).
Vo r k o m m e n : USA(Arizona, bei Holbrook und auf der Nordseite des ColoradoGrand Canyon).
Schlssel der Arten:
Mittelstacheln nicht lang und nicht aufgerichtet (maximal 1,4 cm lang)
Blten zuletzt wei getnt und auch mit zartrosa
Mittelstreif. . . . . . . . . . . . . 1: N. peeblesiana Croiz.
Mittelstacheln bis 3,5 cm lang, aufgerichtet und oben
stark gekrmmt durcheinanderragend
Blten rein gelb (auen grnlichgelb). . . . . . . 2: N. fickeisenii Backbg.

Navajoa

2873

1. Navajoa peeblesiana Croiz. C. & S. J. (US.), XV:6, 88. 1943


Toumeya peeblesiana (Croiz.) Marsh., C. & S. J. (US.), XIX:5, 77. 1947,
ohne Basonym (mit demselben in Saguaroland Bull., 115. 1956). Echinocactus peeblesianus (Croiz.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 108. 1950.
Flachrund bis kugelig oder auch kurzzylindrisch, soweit bekannt meist einzeln
(ich sah auch vereinzelt sprossende), bis zu zwei Drittel im Boden verborgen
(Marshall), bis 2,57 cm lang, bis 2,5 cm , die greren Stcke uerst selten,
blulichgrn; statt Rippen anfangs kugelige, 4 mm hohe (lt. Marshall etwas
seitlich abgeflachte), spter mehr zylindrische Warzenhcker mit rundlicher Kuppe,
zuletzt auch querrund; Areolen anfangs mit dickeren schmutzigweien, faserigen Filzpolstern, in denen die Stachelbasen verborgen sind; St. anfangs mit
rosa Fu, weichelastisch, korkig, leicht quergefurcht und auch -rissig, nicht
stechend, (12) 37, meist 35 krzere randstndige und davon 1 abwrts
gerichtet (als lngster), alle stark zum Krper gekrmmt, mitunter kreuzstndig,
rundlich, einer manchmal uerst kurz; Mittelst. 1, fast mehr als oberer lngster
Randst. gestellt, 514 mm lang, aufwrts gekrmmt, nicht stark aufgerichtetabstehend, sondern ber den Scheitel gebogen; alle St. hornfarben, bald grau,
zum Teil lnger sitzenbleibend; Bl. nur 1,61,7 cm lang, glockig, Hlle locker
spreizend; Rhre so gut wie fehlend; Sep. breit-oblong, stumpflich, braunrot;
Pet. schmler oder (s. Abb. 2698) ziemlich breitspatelig, zuweilen mit ganz winzigen Spitzen und mitunter auch uerst fein gezhnelt, zuletzt wei getnt und
auch mit einem schwach rosafarbenen Mittelstreif; Gr. die Staubbl.
berragend; N. kopfig zusammengeneigt; Fr. 810 mm lang, kreiselfrmig, halbtrocken, mit vertrocknetem Perianth, meist nackt, aber
gelegentlich auch mit 1 oder mehr
winzigen Schppchen nahe dem
Oberrand, aufplatzend; S. braunschwarz, ca. 3 mm lang, mit kurzem
basalem Vorsprung und um den
hellen Nabel wie ausgehhlt, die
Testa warzig aufgewlbt, die Warzen
fein punktiert. U S A (Arizona,
Navajo County, in der Nhe von
Holbrook, bis zum Grand Canyon,
selten). (Abb. 26972699).
Die Bltenaufnahmen machte
Mr. Wiegand fr mich. Mr. Paradine sammelte fr mich das abgebildete, ungewhnlich groe Exemplar, damit die Maximalgre festgestellt werden konnte.
2. Navajoa fickeisenii Backbg.
The Cact. and S. J. of Gr. Brit., 22:
3. 49. 1960
Einzeln, blaugrn, meist bis ca.
4 cm lang, bis 4, selten bis ca. 5 cm
breit, zuweilen bis ber 8 cm .
Abb. 2697. Alte Navajoa peeblesiana Croiz.
182*

2874

Navajoa

Abb. 2698. Makroaufnahme der abweichenden Blte


von Navajoa peeblesiana Croiz.
(Foto: E. F. Wiegand.)

Abb. 2699. bermakroaufnahme der eigentmlichen


Navajoa-Stacheln. Das Bild zeigt die korkige Beschaffenheit und das Querreien bzw. -brechen der
Stacheln. (Vergl. die Bestachlung der N. fickeisenii
Backbg.)

oberirdischer Teil gewhnlich


halbrundlich, die untere Krperhlfte mit meist gut erhalten
bleibenden Warzen und vereinzelten oder mehreren St. daran in
der Erde versenkt; W. konisch
bis etwas lngs- oder quergezogen, frei stehend, bis 5 mm lang
und unten bis 9 mm breit; Areolen
anfangs lnglich, bis 3 oder mehr
Millimeter lang, spter kleiner und
rundlich, zuerst mit gelblichweiem, faserigem Filz, der die Stachelbasen verbirgt; Randst. viel
feiner als die mittleren, meist
57, bis 3,5 mm lang, ebenso
korkig wie die lngeren; spter
werden zuweilen noch 12 obere
Randst. gebildet, die den mittleren an Strke hneln und auch
viel lnger werden, mitunter bis
2 cm lang; Mittelst. 1, schlanker
als bei N. peeblesiana, bis 3,5 cm
lang, korkig, querrissig, aufgerichtet abstehend, stark einwrts
gebogen und hoch ber dem Scheitel zusammengekrmmt, weilich
bis hornfarben; die Basis aller
St. ist nicht verdickt; Bl. (zuweilen bis zu 9 gleichzeitig) ca.
3 cm breit; Rhre fehlend; Sep.
breit-ovoid, bis fast 5 mm lang,
braunrot mit hellgrnem, etwas
welligem Rand; Pet. gelb, 1,2 cm
lang, die ueren mehr grnlichgelb bzw. mit zartem grnlichem
Mittelstreif, oben gerundet, die
inneren spatelig, zugespitzt:
Staubbl. am ganzen Rhreninnern; N. wei, kopfig zusammengeneigt; Fr. bis ca. 8 mm breit,
kreiselig, rtlichgrn, mit trockenem Bltenrest und zuweilen einer
ber 2 mm langen, trockenen,
spitzen Schuppe; S. schwarz, ca.
2,8 mm gro, etwas mtzenfrmig, mit aufgewlbten Warzenfeldern, die Warzen relativ dick,
fein punktiert; Nabel rund, weilich, basal, in der ausgehhlten
Basis des Korns. U S A (Ari-

Navajoa

2875

zona, ca. 300 Meilen Luftlinie westlich vom Typstandort der N. peeblesiana, auf
ca. 1500 m, auf den Hngen der Sdseite niedriger Berge im Gebiet der Nordseite des Grand Canyon). (Abb. 27002702).
Die Pflanzen wachsen auf einem Gemisch feinen Sand- und Kalksteingerlls,
sonnig, zwischen geringer, etwas grasiger Vegetation, zusammen mit Opuntia,
Cylindropuntia und Mamillaria.
Gefunden wurde diese interessante neue Art schon vor 3 Jahren von Mrs. und
Mr. Fickeisen; 1960 konnten zusammen mit Mr. Paradine und Mr. W. Rand
gengend Pflanzen gesammelt werden, um auch mir ausreichendes lebendes
Studienmaterial zu senden. Die Standortsangaben und die farbige Abbildung
verdanke ich Mrs. Florence R. Fickeisen. Nach L. Benson soll Mrs. Cowper
die Art zuerst 1956 gesehen haben. Der Typus befindet sich in meiner Sammlung.

Abb. 2700. Blhende Navajoa fickeisenii Backbg. am Standort. Die Randstacheln sind
zierlicher als bei N. peeblesiana. (Foto: Fickeisen.)

2876

Pilocanthus

2701

2702

Abb. 2701. Navajoa fickeisenii Backbg. Nahaufnahme der Pflanze mit Frucht.
Abb. 2702. Navajoa fickeisenii Backbg. Makroaufnahme der Bestachelung alter Pflanzen.

196. PILOCANTHUS B. W. Bens. & Backbg.


Kakt. u. a. Sukk., 8:12, 187189. 1957
[Als Pediocactus (?) von B. W. Benson zuerst in C. & S. J. (US.), XXIX:5,
136137. 1957]
Durch ihre Kleinheit sind neben Toumeya zwei neue nordamerikanische Gattungen erst in jngster Zeit gefunden worden, d. h. auer Navajoa zuletzt der eigentmliche Pilocanthus, dessen Entdeckung wir N. A. Paradine, Phoenix (Arizona),
verdanken, und nach dem die einzige Art des Genus benannt wurde. Die Pflanzen
sind anfangs sehr winzig und haben noch keine Haarstacheln, sondern nur ca. 16
hchstens 2 mm lange Randstacheln. Bei ca. 1,5 cm beginnen sich die lngeren
Haarstacheln zu bilden, und zwar zeigt sich dann zuerst im oberen Teil der Stachelbndelmitte ein mittlerer, spter vermehrt sich die Zahl, die randstndigen werden
ebenfalls zu lngeren Haarstacheln und umgeben den Krper zuletzt ziemlich dicht.
Die Warzen sind stark zylindrisch, oben rundlich und abgeschrgt, das Stachelbndel etwas unterhalb der Kuppe sitzend; die Blten entspringen nicht ganz zentral,
sind klein, sehr kurzrhrig (!), breit ffnend; die Frucht ist klein, trocken, ffnet
nicht basal, sondern durch klaffenden Seitenri; die S. sind klein, umgekehrteifrmig, winzig gehckert, mit subbasalem, groem und ovalem Hilum. Die
Perigonbltter sind seidig glnzend, weit ausgebreitet, kremwei, zuweilen auch
mit rosa Mittelstreif.
Ty p u s : Pediocactus (?) paradinei B. Bens. Typstandort: Arizona (Coconino County, House Rock Valley).
Vo r k o m m e n : Nur vom Typstandort bekannt.

Pilocanthus

2877

1. Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg. Kakt. u. a. Sukk.,


8:12. 187189. 1957
Pediocactus (?) paradinei B. Bens., C. & S. J. (US.), XXIX:5, 136. 1957.
Einzeln, kugelig, 34 cm hoch, bis 68 cm ; Rbenwurzel bis 15 cm lang;
statt Rippen zylindrische Warzen, basal nicht zusammenflieend, weniger als
5 mm hoch, Kuppe nach unten abgeschrgt und dort das Stachelbndel; Randst.

Abb. 2703. Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg. am Standort.
(Foto: Paradine.)

Abb. 2704. Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.,


am Standort ausgegraben. (Foto: Paradine.)

2878

Pilocanthus

Abb. 2705.
Pilocanthus paradinei (B. Bens.)
B. W. Bens. & Backbg. Jngere Pflanze
mit Knospe und der typischen Wurzel.

Abb. 2706.
Frchte des Pilocanthus paradinei (B. Bens.)
B. W. Bens. & Backbg. (Foto: B. W. Benson.)

Pilocanthus

2879

ca. 20 im Alter; Mittelst. 46 (zuletzt), kaum von den randstndigen zu trennen


(nur ganz zu Anfang), einzelne zuletzt bis 7 cm lang, alle hyalinwei. im Oberteil
undeutlich schwach-brunlich-fleckig getnt; Bl. nicht zentral, sondern am Rande
des Vorjahrwuchses, nicht aus wolligem Scheitel, nicht breitglockig wie bei Pedio-

Abb. 2707. Blhender lterer Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.

Abb. 2708. Drei Stachel-Entwicklungsstadien von Pilocanthus paradinei (B. Bens.)


B. W. Bens. & Backbg.

2880

Pilocanthus

cactus, sondern radfrmig, 1,2 cm lang, 2,2 cm breit, nahezu rhrenlos; Schuppenbltter dachziegelig stehend, 7 mm lang, 3 mm breit, breitlanzettlich, unten verjngt, rtlichbraun mit gelblichem, dnnem und etwas zerfressenem Saum, unmerklich in die Sep. bergehend; innere Perigonbl. kremwei, zuweilen mit rosa
Mittelstreif, ca. 3 mm breit, seidig glnzend und dicht stehend, mit dnnem, durchscheinendem, gerundetem Oberrand, unregelmiger Saum, wellig; Staubf.
gelblich; Staubb. dottergelb; Gr. gelblich; N. zart grnlichwei, nicht kpfig
zusammengeneigt; Fr. klein-eifrmig, seitlich klaffend aufreiend, trocken; S.

Abb. 2709. Warzenbild von Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.
(Foto: B. W. Benson.)

Abb. 2710. Voll entwickelter lterer Pilocanthus paradinei (B. Bens.) B. W. Bens. & Backbg.

Turbinicarpus

2881

schief, fein gehckert, mattschwarz, 23 mm gro, mit halbkugelig-warziger


Testa1); Hilum gro, oval, kielig. U S A (Arizona, House Rock Valley) (Abb.
27032710).
Die Frucht hinterlt eine 3 mm groe Narbe. Durch die dachziegelige Beschuppung, die radfrmige, nicht zentral aus einem Wollscheitel entstehende Blte
und die stark klaffend ffnende Frucht sowie die einzigartige lange, haarartige
Bestachelung von Pediocactus oder anderen Gattungen abweichend. Der Holotypus befindet sich im Boyce Thompson Southwestern Arboretum Herbarium,
Isotypus im Herbarium des Pomona College. Die Abbildungen nach lebenden
Pflanzen, die ich von Mr. Paradine durch Mr. Polaski, Oklahoma, erhielt.
197. TURBINICARPUS (Backbg.) Buxb. & Backbg.
J. DKG. (II) Mai 1937-27
[Strombocactus-U.-G. Turbinicarpus Backbg., BfK., 1936-1 Toumeya (Br.
& R.) Marsh., pro parte]
Die Pflanzen wurden von mir zuerst, d. h. bei der Beschreibung von Strombocactus pseudomacrochele Backbg. in BfK., 1935-6, nach Berger bzw. wegen der
spter abfallenden, weichen Stacheln und der breittrichterigen zentralen Blte, als
zu Strombocactus gehrig angesehen. Auf Grund der schon bald als wesentlich
erachteten Fruchtunterschiede gliederte ich das Genus dann in Kaktus-ABC, 75.
1935 und BfK., 1936-1, in folgende Untergattungen:
U.-G. 1: Turbinicactus Backbg.: Oben beschuppte Frchte; Samen staubfein
(Strombocactus disciformis);
U.-G. 2: Turbinicarpus Backbg.: Frchte glatt, beerenartig; Samen grer.
Spter erwies sich, da die Turbinicarpus-Frchte oben querreien, einen winzigen Deckel haben, nur zuweilen Spuren von Schuppen, die Frucht fleischig ist
und die Samen grer, schwarz, ohne groen Arillus im Gegensatz zu denen von
Strombocactus (Buxbaums Zeichnungen zu beiden und Aztekium s. J. DKG.
1936-19.) Daraufhin gliederte Buxbaum mit Recht U.-G. 2 aus (1937), und der
Schlssel aller heute bekannten Arten zeigt, da dieses Genus bisher 8 beraus
einheitlich charakterisierte Arten umfat und damit so geschlossen ist, da eine
Einbeziehung zu Toumeya nur auf Grund entfernter hnlichkeit verstndlich,
aber merkmalsmig nicht hinreichend begrndet ist. Die Stacheln sind berdies
nadelig-dnnpfriemlich (T. lophophoroides), haarborstenartig (T. pseudomacrochele) oder gedrckt-rund bis zusammengedrckt (die brigen), die Blten
trichterig, zum Teil sehr breit ffnend, Ovarium nackt; die Frucht nackt, beerenartig, hchstens hin und wieder schwache Spuren der reduzierten Schuppen am
Oberteil.
Die Pflanzen wachsen auch wurzelecht recht gut, Pfropfungen ergeben einen
viel krftigeren Wuchs und eine reichlichere Blte, die Blte dann zum Teil
auch ein wenig grer werdend; bei T. lophophoroides-Pfropfungen zeigte sich
an einer lteren Pflanze der Sammlung Andreae reicheres Sprossen in Scheitelnhe und geschlossenere Rippenbildung.
Ty p u s : Echinocactus schmiedickeanus Bd. Typstandort: Mexiko (Tamaulipas, bei Miquihuana).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Tamaulipas und San Luis Potos).
1

)Die Testastruktur hnelt der von Ariocarpus trigonus.

2882

Turbinicarpus

Schlssel der Arten:


Stacheln nicht borstenartig dnn
Stacheln ber dem Scheitel stark zu- oder
durcheinander gekrmmt
Stacheln zahlreicher, bis 5 und ziemlich
lang, lnger als bei Nr. 24
Warzen breitrhombisch, etwas gekantet, scharflinig getrennt
Blten wei, oft mit zartrosa Hauch. 1: T. macrochele (Werd.) Buxb. & Backbg.
Stacheln wenige, meist 12 (3, selten 4)
Warzen (blau) graugrn
Warzen breitrund, hnlich wie bei
Lophophora williamsii
Blten klein, 1,5 cm , wei. . . 2: T. polaskii Backbg. n. sp.
Warzen quadratisch oder 6eckig
bis quergezogen, zuweilen
basal verbunden
Blten fast wei, ca. 3,5 cm , mit
seidig rosaviolettem Hauch,
breit ffnend . . . . . . . 3: T. lophophoroides (Werd.) Buxb. &
Backbg.
Warzen brunlichgrn
Warzen zierlich-kegelig
Blten rosa, hellviolettfarbener
Mittelstreifen . . . . . . . 4: T. schmiedickeanus (Bd.) Buxb. &
Backbg.
Warzen niedrig, breitrhombisch
Blten wei, mit grnlichem Hauch
und rtlicher Mittellinie. . . 5: T. schwarzii (Shurly) Backbg.
Stacheln ber dem Scheitel nicht stark zuoder durcheinander gekrmmt,
mehr aufrecht bzw. zum Teil
nur leicht gebogen
Stacheln nur bis 3
Warzen brunlichgrn
Warzen rundlich, mit breitgezogener
Basis
Blten rein wei. . . . . . . . 6: T. klinkerianus Backbg. & Jacobs.
Stacheln borstenartig dnn
Stacheln ber dem Scheitel verflochten
Stacheln meist 8
Warzen nicht konisch, blagrn
Warzen unregelmig quadratisch,
leicht gekantet, oben rundlich, mehr breit als hoch
Blten wei mit rosa Mittelstreif,
Petalen ziemlich schmal. . . 7: T. pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. &
Backbg.
Warzen konisch, dunkelgrn
Blten kremgelb. . . . . . . . 8: T. krainzianus (Frank) Backbg. n. comb.

Turbinicarpus

2883

1. Turbinicarpus macrochele
(Werd.) Buxb. & Backbg.
J. DKG. (II), Mai 1937-27
Echinocactus macrochele Werd.,
Notizbl. Bot. Gart. u. Mus.
Berlin-Dahlem, XI:104. 270.
1931. Strombocactus macrochele (Werd.) Backbg., BfK.,
1936-1. Toumeya macrochele
(Werd.) Bravo & Marsh.,
Saguaroland Bull., 117. 1956.
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 3 cm
hoch und 4 cm und lngerem
unterirdischem Teil; Scheitel weiwollig, von grauen St. berragt;
Epidermis matt graugrn; Rippen
in Warzen aufgelst, diese verschieden zahlreich und meist breiter
als hoch; Areolen lnglich und anfangs schmutzig weiwollig; St.
35, meist 4, bis 4 cm lang und mehr,
ziemlich stark gebogen und zuAbb. 2711. Turbinicarpus macrochele
sammengedrckt, oben oft rundlich,
(Werd.) Buxb. & Backbg.
ber dem Scheitel dicht verflochten,
sonst unregelmig gekrmmt und zuweilen die Spitze hakenhnlich gebogen,
oberseits flach und meist mit rinnenartiger Vertiefung, anfangs schmutziggelb mit
dunklerer Spitze, spter dunkelgrau, mit rauher, borkiger Oberflche, alte St.
meist ziemlich gleich lang; Bl. anscheinend nicht so willig erscheinend wie bei
dem hnlichen T. pseudomacrochele, wei, mit rosa Hauch; Fr. eine glatte
Beere. M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 2711).
2. Turhinicarpus polaskii Backbg. n. sp.
Ad 1 cm altus, ad 2,7 cm , subcaeruleo-viridis, radice conica; costis in
tubercula plana rotundula sed connexa, leviter separata, dissolutis, ca. 8;
aculeis primum 1, brevi tempore caduco, in apice conniventibus, flaveolis,
leviter annulatis, ad 1,2 cm longis; flore 1 cm longo, 1,5 cm ; phyllis perigonii exterioribus acutatis, viridibus, margine albido; phyllis perigonii
interioribus albis; fructu ignoto; seminibus nitidis, nigris, 0,75 mm
longis.
Krper leicht blulich-graugrn, ca. 1 cm hoch, bis 2,7 cm , mit konisch verjngter Wurzel; Rippen in flachrunde Hcker geteilt, aber nicht vllig, sondern
nur durch Querlinie getrennt, hnlich wie bei Lophophora williamsii; St. nur 1
(selten ein winziger Zusatzst., der bald abzufallen scheint), bis 12 mm lang, gelblich-hornfarben, dicht und schwach quergeringelt, die St. aber ohne Lngsrille; Bl. ca. 1 cm lang, 1,5 cm ; Sep. grnlich, mit weiem Rand und brunlicher Mitte, spitzig, glatt; Pet. schmallanzettlich, ca. 3 mm breit, zugespitzt
und mit feinem Stachelspitzchen, dieses zuweilen fehlend oder die Pet.-Spitze
geschlitzt, sonst glattrandig, mattglnzend, wei, zuweilen mit sehr hellem und
zartrosa Mittelton, rckseits mitunter etwas dunkler und zuweilen leicht brunlich getnt; Staubf. und Gr. rosa; Staubb. tief goldgelb; N. 6, rosa, mit zarter

2884

Turbinicarpus

dunklerer Mittellinie, rckwrts mit dunklerer Furche; Fr. unbekannt; S. 0,75 mm


gro, schwach glnzend, Testa ganz flachwarzig, zum Nabel hin auch gestrichelt.
M e x i k o (ca. 50 Meilen nrdlich von San Luis Potos bzw. ca. 20 Meilen nrdlich
von Matehuala, an Hgeln). (Abb. 27122713; Tafel 214, Doppelbild.)
Die Art wurde von Charles und Mary Polaski, Oklahoma, gefunden, denen
ich manche Untersttzung in meiner Arbeit verdanke, und weswegen ich die
interessante, kleine Art nach ihnen benenne. Sie hnelt T. schwarzii, ist jedoch
grner, die Blte ist weit kleiner und krzer, die Petalen sind viel schmler,
zum Teil gespitzt und oben geschlitzt, die Narben sind rosa, der nur sehr selten
auftretende Beistachel ist winzig und verschwindet schnell, die Epidermis hat

Abb. 2712. Turbinicarpus polaskii Backbg. Obiges Bild zeigt, zusammen mit denen der
anderen Turbinicarpus-Arten, die Geschlossenheit dieses Genus in Habitus und Blte
besonders gut. Die Zusammenfassung mit Toumeya unter deren Genusnamen erscheint
danach als abwegig. (Makrofoto.)

Turbinicarpus

2885

keine Wolltpfelchen. Die genaue Unterscheidung solcher Merkmalsdifferezen ist bei diesen
kleinen und bei flchtigem Vergleich sich hnelnden Arten wichtig.
Die hnlichkeit des Krpers dieser Spezies
mit dem von Lophophora ist noch grer als bei
der nchsten Art.
3. Turbinicarpus lophophoroides
(Werd.) Buxb. & Backbg. J. DKG. (II),
Mai 1937-27
Thelocactus lophophoroides Werd., Kakteenkunde 9:176. 1934. Strombocactus lophophoroides (Werd.) Knuth, Kaktus-ABC, 356. 1935. Toumeya lopho- Abb. 2713. Turbinicarpus polaskii
Backbg. Bild der Bestachelung.
phoroides (Werd.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 119. 1956.
Einfach (ungepfropft), mit starker Rbenwurzel, gedrckt halbkugelig bis mehr
kegelfrmig, bis 3,5 cm hoch und 4,5 cm ; Scheitel weiwollig, stacheldurchsetzt;
Rippen in 24 mm hohe, unten 46eckige, ziemlich flache, rundliche oder
kantige, bis 12 mm breite Warzen aufgelst; Areolen etwas gestreckt, bis 2,5 mm
lang; St. 23(4), davon 2(3) (manchmal 4 kreuzfrmig) bis 8 mm lang
1 mittlerer, gerade aufgerichtet, nach oben gebogen, bis 1 cm lang, alle glatt, fast
ganz schwarz oder rauh und vergraut, auch weilich und mit dunklerem Oberteil,
leicht gebogen; Bl. ca. 3,5 cm breit; Ov. 23 mm ; Rhre 5 mm lang, schlank,
bla grnlich, glatt; Sep. 1 cm lang, bis 2,5 mm breit, bla grngelblich, oben
mehr brunlicholiv und mit hellem, rundlichem Rand; Pet. 2 cm lang, 4 mm breit

Abb. 2714. Turbinicarpus lophophoroides (Werd.) Buxb. & Backbg. Besonders der Trieb
ganz links unten zeigt, da hier keine echten Warzen gebildet werden; die Rippen sind noch
deutlich erkennbar und die Hcker nur durch seichte Querfurchen getrennt.

2886

Turbinicarpus

Abb. 2715. Turbinicarpus lophophoroides


(Werd.) Buxb. & Backbg. mit seitlich nicht
gekanteten Hckern.

odor mehr, linealisch und (nur kurz)


verjngt oder mit breitem, welligem,
ausgefranstem Saum, die schmleren
des Bildes der Originalbeschreibung
spitzlich und oben etwas gezhnelt;
Staubf. hell kremfarben; Staubb. dottergelb; Gr. weilich; N. meist 4, weilich, 2,5 mm lang; Fr. eine hellgrne
Beere mit Schuppenspuren. M e x i k o
(San Luis Potos, bei Las Tablas,
1200 m, auf etwas sumpfigem Boden)
(Abb. 27142716).
Die Blten sind nach der Form der
Petalen ziemlich unterschiedlich, wie
der Vergleich der Abb. 2715 mit der
Originalbeschreibung bzw. Abb. 2714
zeigt, wo diese auch lockerer stehen.
Es wird aber wohl auch bergnge
geben.
Echinocactus lophoroides war eine
unrichtige Schreibweise [C. & S. J.
(US.), I:86. 1939].

4. Turbinicarpus schmiedickeanus
(Bd.) Buxb. & Backbg. J.
DKG. (II), Mai 1937-27
Echinocactus schmiedickeanus Bd., ZfS., 229. 192728. Strombocactus schmiedickeanus (Bd.) Berg., Kakteen, 250. 1929 bzw. S. schmiedickeanus (Bd.) West, C. & S. J. (US.), II:2, 298. 1930. Toumeya
schmiedickeana (Bd.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 116. 1956.
Verkehrt-eifrmig oder keulig-zylindrisch, selten 2- oder mehrkpfig, bis
5 cm hoch und 3 cm , lebhaft mattgrn, unten vergraut; Scheitel weiwollig,
von Stacheln berragt; Rippen in Warzen aufgelst, nach 8er und 13er Bz.,
seitlich mehr abgerundet-4kantig bis kurz kegelfrmig, am Grunde 5 mm breit,
bis 7 mm lang, Kuppe abgestutzt; Areolen rund, 23 mm , starkwollig zu
Anfang; St. 3 (4), gewunden, stark nach oben gerichtet und im Scheitel ineinandergreifend, der lngste untere bis 2,5 cm lang, die anderen krzer, der
oberste der krzeste, oft fehlend, alle blattartig und dick, linealisch, 0,51 mm
breit, kurz zugespitzt, im Querschnitt rundlich, oberseits platt und oft mit feiner
Lngsfurche, schmutzig dunkelgraubraun, unter der Lupe wie bereift und quergerissen, alle St. spter abfallend; Bl. ca. 18 mm , verhltnismig kurz, seidenglnzend; Ov. kugelig, hell olivgrn wie auch die Rhre; Sep. 1 cm lang, 1,5 cm
breit, glattrandig, schlank lanzettlich, scharf zugespitzt, schmutzig hellrosa mit
olivbraunem Mittelstreifen auf der Auenseite; Pet. gleichgeformt, bis 15 mm
lang, 2 mm breit; Staubf. wei; Staubb. hellgelb; Gr. wei, unten und oben rosa;
Fr. eine Beere mit Schuppenspuren oder nackt. M e x i k o (Tamaulipas, bei
Miquihuana) (Abb. 2717).
West bezog sich auf Bergers Beschreibung und sprach die Neukombination
nicht eindeutig aus, ebenso nicht H. Bravo; dies ist die Folge von Bergers ungenauer Formulierung. Bei Stenocactus hat er alle Kombinationen im Index auf-

Turbinicarpus

2887

gefhrt, da dieser Name auch als Gattung gilt; ebenso htte er es bei Strombocactus
halten mssen, hat es hier aber im Index bersehen.
Die Blten knnen etwas grer sein, wenn man die Pflanzen pfropft.

Abb. 2716. Anomal reich am Scheitel sprossender Turbinicarpus lophophoroides (Werd.)


Buxb. & Backbg. (Sammlung Andreae, Bensheim.) Diese Pflanze hat quergezogene Hcker
mit seitlichen Kanten.

5. Turbinicarpus schwarzii (Shurly) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5,


150. 1951, ohne Basonym
Strombocactus schwarzii Shurly, C. & S. J. Gr. Brit., 10:4, 93. 1948. Toumeya
schwarzii (Shurly) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., XI:30-31, 1957.
Einzeln, klein, halbrund, 3,5 cm , mit unterirdischem Teil bis 3 cm lang; Hcker in 58
Spiralen, brunlich bis blagrn und winzig
getupft; St. 12, weilich oder gelbbraun,
bis 2 cm lang, spter abfallend; Areolen oval,
mit Bscheln von weien Wollhaaren zu Anfang;
Bl. 3 cm lang, 4 cm breit; Hlle glockig-radfrmig; Rhre kurz, einschl. Ov. 4 mm lang,
geschuppt; Sep. 8 mm lang, 2 mm breit, lanzettlich, ganzrandig, rtlichbraun, mit schmalem,
Abb. 2717.
Turbinicarpus schmiedickeanus (Bd.)
Buxb. & Backbg.
183

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2888

Turbinicarpus

grnlich-weiem Rand; Pet. dreiserig, 2,7 cm lang, 7 mm breit, ganzrandig, am Ende


verjngt; Staubf. in unterer Hlfte bla grnlichwei, oben bla purpurn; Gr. 2 cm
lang, blapurpurn; N. 56, wei, mit feiner purpurner Rckenlinie. M e x i k o
(stlich San Luis Potos). Die Epidermis hat, nach Shurly, winzige Haartpfel.
Der Typus befindet sich im Herbar der Royal Botanic Gardens, Kew.
6. Turbinicarpus klinkerianus Backbg. & Jacobs. J. SKG. Skde., II:
2728. 1948
Toumeya klinkeriana (Backbg. & Jacobs.) Bravo & Marsh., Saguaroland
Bull., 116. 1956. Strombocactus klinkerianus (Backbg. & Jacobs.) Buin.,
Succulenta, 9. 1951. Toumeya schmiedickeana v. klinkeriana (Backbg. &
Jacobs.) Krainz, Die Kakteen, C VIIIb, 1959.
Etwas gedrckt-kugelig, einzeln,
zuweilen sprossend, auch dichotomische Scheitelteilung beobachtet,
bis 3 cm hoch, 4 cm ; Scheitel
etwas weiwollig, nicht von St. berragt; Rippen in Warzen aufgelst,
diese ca. 1 cm breit und 6 mm hoch,
am Grunde ca. 6 mm weit, flach
spiralig angeordnet, oft noch zierlicher; Epidermis matt hellgrau bis
braungrn; Areolen mit kleinem,
bald abfallendem Wolltpfel; St. am
unteren Areolenrand 3, davon ein unterster lngerer, hchstens 9 mm
lang, darber 2 meist bald abfallende
kleinere, alle oben rundlich, unten
abgeflacht, sanft zum Scheitel gebogen, grau mit dunkler Spitze,
ziemlich weich, querrissig; Bl. ca.
1,4 cm lang und breit, innen rein
wei, auen mit dunklem Mittelstreifen; Fr. eine kleine, nackte Beere.
Mexiko (Tamaulipas). (Abb.
2718).
Abb. 2718. Turbinicarpus klinkerianus
Backbg. & Jacobs.
Krainz Kombination der Art
mit Toumeya schmiedickeana kann
nur auf der Kleinheit der Blte beruhen. Der Vergleich der Pflanzenabbildungen
zeigt jedoch, da T. schmiedickeanus spter strker zylindrisch wird, T. klinkerianus
ist mehr breitrund1). Die angefhrte Gleichheit der widderhornartigen Stacheln
besagt nichts (da solche sich z. B. auch bei dem stark unterschiedlichen T. polaskii
finden). Die Warzenbasis des ersteren ist nicht ganz so breit gezogen wie beim
letzteren, und die geschwungenen Stacheln des T. schmiedickeanus sind relativ
viel lnger, hinzukommt die verschiedene Bltenfarbe. Diese kleinen TurbinicarpusArten sind alle ziemlich nahe miteinander verwandt und mit ihrer sehr
einheitlichen Charakterisierung eine so gut geschlossene Artengruppe, da die
Kombination mit Toumeya allein schon deswegen abwegig erscheint. Gerade aber
in einer solchen Gruppe kleiner Pflanzen, bei denen die Differenzierung natur1

)Auf nicht gepfropfte Exemplare bezogen.

2889

Turbinicarpus

gem nicht so auffllig ist wie bei manchen anderen Gattungen, scheint mir der
Kenntnis der Pflanzen nicht gedient zu sein, wenn man sie vereinigt und damit
die klare Vorstellung von den Unterschieden verwischt.
7. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. J. DKG.
(II), Mai 1937-27
Strombocactus pseudomacrochele Backbg., BfK., 1936-6. Toumeya pseudomacrochele (Backbg.) Bravo & Marsh., Saguaroland Bull., 118. 1956.
Flachkugelig, aber mit langem unterirdischem Teil und dadurch ziemlich zylindrisch, bzw. nach unten zu rbig verlngert; Krper bis 3 cm ; Rippen in
Warzen aufgelst, diese unregelmig quadratisch bis gedrckt, unregelmig
schwachkantig; Areolen schmallang und anfangs krftig bewollt; St. ca. 8, borstenfein, am Scheitel untereinander gebogen verflochten, anfangs gelblich, spter grau;
Bl. ca. 3,5 cm ; Perigonbltter wei mit rosa Mittelstreifen, dieser auen dunkler,
die Pet. ziemlich schmal, spitz zulaufend und im Hochstand weit ausgebreitet
und umgebogen; Narben 5, weilich wie die Staubfden. Fr. klein, fast kahl.
M e x i k o (San Luis Potos) (Abb. 27192720).
Eine gern und meist reichlich blhende Art mit ziemlich groen, stark ausgebreiteten Blten.
H. Bravo und Marshall geben an: Frucht klein, mit einigen wenigen Schuppen. Bei T. schmiedickeanus sagen sie Beere mit wenigen Schuppen oder nackt.

2719

2720

Abb. 2719. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. mit Rbenkrper.
Abb. 2720. Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) Buxb. & Backbg. Pfropfungen
blhen viel reicher.
183*

2890

Aztekium

Daraus geht hervor, da bei Turbinicarpus die Reduzierung der Schuppen sichtbar
ist; ich habe auch Frchte nur mit Schuppenspuren gesehen, und es gibt auerdem ganz nackte.
8. Turbinicarpus krainzianus (Frank) Backbg. n. comb.
Toumeya krainziana Frank, Kakt. u. a. Sukk., 11:11, 168170. 1960.
Kurzzylindrisch, spter zuweilen sprossend, 34 cm hoch, 23 cm , dunkelgrn: Scheitel weiwollig; ca. 11 spiralige Warzenreihen, die Warzen am Grunde
rhombisch, nach oben zu kegelig, spter verkahlend; St. 68, gewunden,
1230 mm lang, die oberen die lngsten, biegsam, nicht stechend, anfangs gelblichbraun, spter vergrauend, mit dunklen Spitzen, zuletzt abfallend; Bl. im
Scheitel, engtrichterig, 2 cm lang; Sep. grn, spitz; Pet.: uere grnlichkrem,
innere kremgelb; Ov. grn; Gr. wei; N. 4, wei; Staubb. gelb: Fr. nackt, eifrmig
bis kugelig, 35 mm , anfangs grn, spter oben rtlich, mit trockenem Perianthrest; S. schwarz, ei- bis birnfrmig, I mm lang, mit vorstehendem groem Nabel,
Testa matt, sehr klein gehckert. M e x i k o (Standort unbekannt) (Abb. 2721).

Abb. 2721. Turbinicarpus krainzianus (Frank) Backbg. (Foto: G. Frank.)

Frank gibt zwar als Herkunft an: wahrscheinlich Quertaro oder Hidalgo,
sagt aber selbst, da dies nicht sicher ist. Angesichts der vllig einheitlichen Artengruppe von Turbinicarpus Buxb. & Backbg., was Habitus, Bestachelung, Blte
und Frucht anbetrifft, kann die Art hier nur zu diesem Genus einbezogen werden.
Heinrich erhielt diese Pflanze bereits 1935 von Hrlimann, Pieterlen (Schweiz).
198. AZTEKIUM Bd.
M. d. DKG., 52. 19291)
Dieses bisher monotypische Genus gehrt zu den aufflligsten Kakteengestalten.
Bdekers Gattungsbeschreibung lautete: Krper von ganz eigenartiger, einer
geflochtenen Krone hnlichen Struktur und so an die Skulpturen der Urbewohner
Mexikos, der Azteken, erinnernd. Der Untergattung Lophophora K. Sch. nahe1
)Die Angabe von Krainz in: Die Kakteen, 15:III. 1958, da die Gattung zuerst in
Berger, Kakteen, 259. 1929, verffentlicht wurde, ist ein Irrtum, da Bdeker die Erhebung
zur Gattung bereits in M. d. DKG., 52. 1929, vorgenommen hat.

Aztekium

2891

stehend, aber unterschieden von


dieser neben Obigem durch
die mit starker Wolle angefllte
Hhlung im Scheitel mit den bald
abfallenden Stacheln; die sehr
kleine Blte mit verhltnismig
langer Bltenrhre kommt nur
mit der Bltenkrone aus der Scheitelwolle, die kleinen, weinflaschenfrmigen Frchte treten
nicht zutage, platzen tief in der
Scheitelwolle auf, und die sehr
kleinen Samen werden von der
im Scheitel vordrngenden Wolle
herausgeschoben.
Bedenkt man, da Lophophora
wenigstens an Smlingen Stacheln
aufweist d. h. nicht von Anfang an stachellos ist , ist
Abb. 2722. Aztekium ritteri (Bd.) Bd. ImportBdekers Gattungsbeschreibung
pflanze, von oben gesehen.
keine ausreichende Formulierung.
Die Blten sind auch weit grer
als die von Lophophora und nicht
stets sehr klein; Bdeker gibt
zwar 8 mm oberer Durchmesser
an, doch habe ich solche von etwas
ber 2 cm gesehen, und auch
Marshall bringt in Cactac., 141.
1941 (Fig. 92), ein HaseltonFoto 1,0, das eine noch nicht
einmal voll ausgebreitete Blte
mit einem oberen Durchmesser
von ca. 1,8 cm Breite zeigt, so
da dieser im Hochstand ungefhr das von mir angegebene Ma
hat. Die Blte tritt auch mit
glatter, stieliger Rhre relativ
weit hervor, was Bdekers Angabe: sehr kleine Blte von
8 mm ... kommt nur mit der
Bltenkrone aus der Scheitelwolle hervor widerspricht. Das
wrde bedeuten, wenn es PflanAbb. 2723. Aztekium ritteri (Bd.) Bd. Grobltige
zen gibt, die so kleine der Scheitel- Pflanze mit hervortretender stieliger Rhre (etwa
wolle aufliegende Bltenkronen
2mal vergrert).
haben, da es dann zwei verschiedene Aztekium-Arten oder eine Variett derselben geben mu, da die Merkmale zu unterschiedlich wren, um nur als schwankende Gren angesehen
werden zu knnen1). Diese Frage verlangt weitere Beobachtung.
1
)Wenn Croizat in seiner Lophophora-Studie (s. unter Lophophora) sogar Arten nach der
Bltengre trennt, mte dies hier logischerweise dann auch geschehen, wenigstens als
Variett, was freilich ohne weitere Untersuchungen nicht mglich ist.

2892

Aztekium

Ausreichende Gattungsunterschiede sind: trompetenfrmige Blte mit stieliger, glatter Rhre; schlanke Beerenfrchte; Samen grer als die von Strombocactus, gebuckelt wie bei diesem, aber mit anders geformtem relativ groem
Arillus (vgl. Buxbaums Samenzeichnungen und die eines jungen AztekiumSprosses in J. DKG. (II), Dez. 1936-19).
Die Rippen-Kennzeichnung in meinem Schlssel gibt fr den reinen Bestimmungsvergleich nur das uere Bild wieder; genau genommen handelt es
sich um rippenartig einander nach unten folgende geprete Warzen, und um
gleiche, aber der Gre nach geringere, eingeschaltete Nebenrippen bzw.
rippenhnlich folgende, geprete Warzen (s. Buxbaum, l. c., Dez. 1936-20, wo
dies genauer und eingehender dargelegt ist). Buxbaum bringt auch richtig die
Gattung in Verbindung zu Strombocactus und Turbinicarpus. Mit beiden hat
Aztekium auch die anfangs vorhandenen weichen, gekrmmten und bald abfallenden Stacheln gemein. Eigenartig ist ferner das spter reiche basale Sprossen.
Die Pflanzen wachsen sehr langsam, lassen sich auch pfropfen, werden dann
aber viel grner und verlieren viel von ihrer Eigentmlichkeit.
Ty p u s : Echinocactus ritteri Bd. Typstandort: Nur im mittleren Teil
des mexikanischen Staates Nuevo Len.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Mittel-Nuevo Len).
1. Aztekium ritteri (Bd.) Bd. M. d. DKG., 52. 1929
Echinocactus ritteri Bd., ZfS., 305. 1928.
Anfangs einzeln, dann am Grunde sprossend, mit kurzer, zhfleischiger Rbenwurzel, niedergedrckt-kugelig bis halbrundlich; Scheitel eingesenkt und von
filziger, schmutzig weier Wolle bedeckt, in deren uerem Bereich von kleinen
St. durchsetzt; Epidermis reifartig grau- bis hell-laubgrn; Scheinrippen (einander
folgende geprete Warzen) 911, dazwischen schmlere Zwischenrippen gleicher
Art, erstere bis ca. 1 cm hoch und 8 mm breit; ca. 13 nicht feste, gewundene
bis stark gekrmmte St., 34 mm lang, schmutzig wei bis grau, im Querschnitt
oberseits rundlich, unterseits platt; Bl. in der Gre entweder wechselnd oder
vielleicht auch bei einer Variett (?) grer als ursprnglich mit 8 mm und
mit der Hlle allein hervortretend angegeben, bzw. sind auch wesentlich grere
Bl. beobachtet worden, mit lnger hervortretender stieliger und glatter Rhre;
Sep. oblong und zugespitzt, bei den von Bdeker gesehenen Bl. 5 mm lang und
2 mm breit, glattrandig, schneewei, mit rosa Hauch im Oberteil; Pet. rein wei;
Staubf. wei; Staubb. goldgelb; Gr. gelblichwei; N. 4, weilichgelb, die Staubb.
berragend; Fr. klein, schlanke Beeren, rosawei, in der Wolle verborgen; S.
kaum 0,5 mm gro, kugelig-birnfrmig, mit fein gebuckelter Testa, schwarz,
Nabel mundfrmig (Beschreibung nach Bdeker). M e x i k o (Nuevo Len, im
mittleren Staat). (Abb. 27222723.)
Die Blte gleicht im Bau, wenn auch wesentlich grer, sehr jener, die Hennings
in Gartenfl., 37:410412, Fig. 92. 1888, fr Anhalonium lewinii Henn.
apud Lew. verffentlichte (s. auch unter Lophophora); in ihrer sehr dnnrhrigen
Gestalt hneln beide einander, nur da es sich bei Hennings um eine winzige
Blte handelt (weswegen Croizat diese Art zu Epithelantha micromeris v. greggii
stellte).

Lophophora

2893

199. LOPHOPHORA Coult.


Contr. U.S. Nat. Herb., 3:131. 1894
[Bei Lemaire (1885) zu Anhalonium Lem. bei Coulter (1891) zu Mamillaria
bei K. Schumann (1898) zu EchinocactusU.-G. Lophophora K. Sch.]
Eine wegen ihrer Stachellosigkeit, oft strkerer Weichfleischigkeit, des verschiedenen Alkaloidgehaltes sowie dadurch wegen ihrer Verwendung bei den
Indios interessante Gattung, ber die eine umfangreiche Literatur entstand. Ganz
stachellos sind die Pflanzen nicht, aber die Stacheln treten nur im ersten Smlingsstadium auf und sind sehr winzig.
Lange war man der Auffassung, oder jedenfalls die meisten Botaniker und
manche auch heute noch, da Unterschiede in der Rippenzahl und -gestalt sowie
der Bltengre und -frbe nur Formen- oder Rassenmerkmale sind. Wenn auch
Lophophora williamsii und L. lewinii (bzw. was man darunter verstand) verschiedenen Alkaloidgehalt haben sollen, hielt man beide doch fr morphologisch
nicht trennbar.
In seiner Verffentlichung A Study of the Genus Lophophora Coult. (Des.
Pl. Life 1943. 1945) hat L. Croizat eine andere Ansicht vertreten und die blulichgrnen Pflanzen nach Bltengre, Rippenzahl und Hckerform getrennt, und
zwar in zwei Arten sowie vier Varietten, die ihm als unterscheidbar erscheinen.
Folgt man ihm in dieser Auffassung, so mu seine L. echinata v. lutea (Rouh.)
Croiz. als eigene Art angesehen werden (s. Schlssel), denn sie unterscheidet sich
noch strker durch Krper- und Bltenfarbe.
Eine Lophophora lewinii erscheint in dieser Gliederung Croizats nicht mehr.
Er hat sie als Synonym zu Epithelantha micromeris v. greggii gestellt. Dies begrndet er wie folgt: Der Name Anhalonium lewinii Henn. war zuerst ein
Manuskriptname von Hennings; Lewin gab (Therapeutic Gazette, 12:231237.
1888, 16. April) dazu eine Beschreibung einer Pflanze mit schmutzig weiem
Scheitelhaarkissen, 1,52,5 cm breit, die Haare 69 mm lang, die Blte breitglockig und nur 4 mm (!) Durchmesser. Hennings selbst gab offensichtlich
in Unkenntnis der vorerwhnten Beschreibung seinerseits eine solche
in Gartenfl., 31:410412. 1888 (im Juni oder Anfang Juli), mit einer Zeichnung
Fig. 92, deren Bltenform, wenn auch viel kleiner, eher der von Aztekium entspricht als einer Lophophora. Genau genommen zeigt die Illustration Hennings
eine eher undefinierbare Art. Croizat weist nun darauf hin, da im Druggists
Bull., 2:126127. 1888, im Mai, eine Verffentlichung erschien (deren Autor
zweifellos Rusby sei), die ber eine Lophophora berichtete, der Lngsschnittdarstellung nach ohne Scheitelkissen im eigentlichen Scheitel. Seitdem soll
Anhalonium lewinii als eine Lophophora angesehen worden sein, oder als eine
Form von L. williamsii bzw. von Coulter (1894) als Variett derselben. Neuerdings glaubte Soulaire (Cactus et Mdicine), diesen Ausfhrungen Croizats
nicht zustimmen zu knnen. Jedenfalls ist aber Anhalonium lewinii Henn.
apud Lewin wie Anhalonium lewinii Henn. eine zumindest nicht mehr einwandfrei klrbare Art (in der Synonymie mu ich also Croizat folgen), whrend die
Abbildung von Rusby zu Lophophora gehrt (der Text, nach Croizat, dagegen
zur ersten Beschreibung und damit zu Epithelantha micromeris v. greggii). Danach scheidet der Name Lophophora lewinii in Croizats Gliederung auf jeden Fall
aus. Was man darunter verstand, mag mehr oder weniger seiner L. echinata entsprechen. Es ist hier nicht meine Aufgabe zu entscheiden, ob diese Gliederung
vertretbar ist oder nicht, sondern da sie auf Grund einer sehr sorgfltigen Bearbeitung verffentlicht ist sie der Allgemeinkenntnis zu erhalten; das er-

2894

Lophophora

forderte auch die Anfgung einer dritten Art. Croizat behandelt auerdem in
seiner Studie die bei Lophophora-Bearbeitungen nicht zu umgehende Monographie du Peyotl, Echinocactus williamsii Lem. von Rouhier (Trav. Lab. Mat.
Md. Pharm. Fac., Paris, 17 (5):1371. 1927). Die eingehenden morphologischen
Untersuchungen Croizats wiederzugeben, ist hier dagegen weder der Platz noch
die Aufgabe des Handbuches, das sich nur auf die wichtigsten unterscheidenden
Merkmale beschrnken kann. Die Gattungsbeschreibung Britton u. Roses (The
Cact., III:83. 1922) lautete: Kleine, einzelne oder sprossende Pflanzen, stachellos
(Smlinge mit wenigen weichen, borstenhnlichen behaarten Stacheln); Rippen
sehr breit und rundlich, mit wenigen niedrigen Hckern; Areolen rund, Blten
nur in der ersten Jugend tragend, aber stets mit aufrechten Bscheln von matten
Haaren; Blten in der Scheitelmitte, klein, radfrmig-glockig, wei bis rosa;
Frucht keulig, nackt, rot bis rosa, schnell reifend; S. schwarz, fein-hckrig rauh.
Blten und Sprosse entstehen inmitten des Areolen-Haarbschels (Heinrich.)
Die Angabe mit wenigen Hckern ist nicht immer zutreffend, ebensowenig
die Bltenfarbe, da auch weie und gelbliche Blten bekanntgeworden sind.
Nach Heinrichs und meinen Beobachtungen reifen die Frchte nicht schnell,
sondern treten wie bei Malacocarpus und Mamillaria als Frchte der
vorherigen Wachstumsperiode um die Zeit der neuen hervor und tuschen ein
schnelles Reifen bei ihrem Erscheinen nur vor. Die Lngsschnittzeichnung
bei Croizat, l. c., S. 120 (5), zeigt auch, da ein eigentliches Scheitelhaarkissen fehlt (absence of the top-cushion, Croizat); nach Croizat bekleiden
die Staubbltter die ganze Rhre und sind zum Griffel geneigt; die flache Grundflche der inneren Bltenbasis ist eine dnne, glatte, Nektar produzierende
Zone (Croizat). Einer der Autoren, die im Gegensatz zu Croizats Arten und
Varietten nur L. williamsii anerkennen, ist Richard Evans Schultes; er verffentlichte einen interessanten Beitrag ber den Gebrauch getrockneter Lophophora-Schnitte (Mescal Buttons) durch die Indios in C. & S. J. (US.), XII:11,
177180. 1940; nach ihm sind heute 9 Alkaloide des Genus bekannt.
Ty p u s : Echinocactus williamsii Lem. ex SD. Typstandort: nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Mittel-Mexiko bis USA (S-Texas).
Schlssel der Arten:
Krper blulichgrn, einzeln oder sprossend
Blten klein, kurz, ca. 1,25 cm breit
Blten rosa
Rippen undeutlich in Hcker zerteilt
Rippen 8 (selten 10)1). . . . . . 1: L.-williamsii (Lem. ex SD.) Coult.
Rippen 10132) . . . . . . . .
1a: v. pluricostata Croiz.
Rippen meist nur 53). . . . . . .
1b: v. pentagona Croiz.
Rippen in deutliche konische Hcker
zerteilt (Blten etwas lnger; Krper nur bis 6 cm )4). . . . .
1c: v. decipiens Croiz.
Blten grer, ca. 22,5 cm und lang
Blten wei
Rippen ca. 10 oder mehr, in 56seitige
Hcker, konisch, aufgelst,

Lophophora

2895

strkere Haarpolster5) . . . . . 2: L. echinata Croiz.


Rippen mit undeutlich konischen Hkkern, breiter als lang6). . . . .
2a: v. diffusa Croiz.
Krper fahlgrn, verschwommene Hcker
Blten gelb(lich), grer
Rippen mit gewundenen Lngsfurchen
und etwas gefeldert7). . . . . . 3: L. lutea (Rouh.) Backbg. n. comb.
Blten? Rippen mit vielen gerade
herablaufenden Lngsfurchen,

kaum gefeldert8). . . . . . . .
3a: v. texana (Fri ex Krzgr.) Backbg.
n. comb.
Anmerkungen zum Schlssel: Wie oben gesagt, folge ich berwiegend der Auffassung
von Croizat in seiner Studie 1943, 1945, bis auf L. lutea [siehe 7)]. Nachstehend gebe ich auch
an, auf welchen Abbildungen und Beschreibungen die einzelnen Arten und Varietten
nach Croizat und mir beruhen:
1
)Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. sensu Schultz & Runyon, in Proceed.
Texas Acad. Sc. 14. Texas Cacti, Fig. 105.
2
)Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. sensu Schult., in C. & S. J. (US.), XII:11,
178. Fig. 1, 1940.
3
)Anhalonium sp. Y. Wright in C. & S. J. (US.), II:55, oberste Fig., 1931.
4
)Lophophora williamsii (Lem. & SD.) sensu Br. & R., Cact., III:Pl. X, Fig. 4 (identisch
mit Abb. III in Kreuzinger, Verzeichnis, 9. 1935?).
5
)Lophophora williamsii sensu Schult. in C. & S. J. (US.), XII:11, 180. Fig. 3, 1940.
6
)Lophophora williamsii sensu H. Bravo, in Las Cact. de Mex., 378, Fig. 201, 1937.
7
)Echinocactus williamsii v. lutea Rouh. [Lophophora echinata v. lutea (Rouh.) Croiz.,
in Study of the Genus Lophophora, 44 (18). 1943, 1945] (Rouhier [Monographie du Peyotl.
62-65], Fig. 31. 1927).
8
)Lophophora williamsii v. texana Krzgr., in Kreuzinger, Verzeichnis, Fig. II. 9. 1935.
Nicht bercksichtigt ist L. williamsii v. caespitosa Y. Ito n. nud., in Cacti, 96. 1952, da
Croizat vom Typus der Art ausdrcklich sagt: sensu meo saepe multiceps, es sich danach
also nur um eine Form oder Rasse handelt; es gibt deren wohl verschiedene.
Zu L. lutea mag die von Thompson miverstandene L. lewinii sensu Thomps. gehren.
L. ziegleri Schmoll [bei Marshall als Druckfehler tiegleri, ein von Borg Werdermann
zugeschriebener Name, wofr ich aber keine Besttigung fand]: Der erste Name war L. ziegleriana; in Kat. 1947: L. ziegleri (Kat.-Namen). Die Pflanze stammte von Schmoll.
Entsprechend dem Vorgesagten ist es dann auch verstndlich, da Ochoterena (lt. Croizat), in Cact. Mexico, 97. 1922, unter Echinocactus lewinii eine vielrobustere Pflanze als E. williamsii verstand, mit gelblicher Blte, Rouhier mit E. williamsii v. lutea eine Pflanze von
yellowish-green color und mit yellow flowers and yellow fruits (Croizat). Die Fruchtfarbe mag nicht viel besagen. Nach der Krperfarbe (Croizat kannte die Pflanze selbst
offenbar nicht) ist Rouhiers vorgenannte Pflanze nicht bei der blaugrnen L. echinata unterzubringen, sondern eine von den beiden anderen strker unterschiedene Art als diese unter
sich.
Anhalonium jourdanianum hort. bzw. Lophophora jourdaniana (Lew.) in Krzgr. Verzeichnis, Fig. V, 9. 1935, und lt. v. Roeder, in Kaktkde., 190. 1937, soll violettrosa
(Kreuzinger) bzw. blalila (v. Roeder) Blten haben. Croizat stellt den Namen zu
L. williamsii v. pentagona Croiz. Da aber v. Roeder l. c. angibt starke Bschel, bedarf es der Nachprfung, ob es sich hier nicht etwa um eine der auch von Croizat erwhnten
Zwischenformen handelt, jedoch zum rosablhenden Typus der Art gehrend (whrend
L. echinata wei blht; aber auch mit strkeren Bscheln).
Anhalonium lewinii Henn. apud Lew. ist ein Synonym von Epithelantha micromeris (Eng.)
Br. & R., bzw. der v. Greggii (Eng.) Borg am nchsten kommend.
Echinocactus williamsii pseudo-lewinii hort. ex Rouh. ist L. williamsii v. pluricostata
(nach Croizat); E. williamsii pseudo-lewinii thompsonii (E. pseudo-lewinii thompsonii Rouh.)
soll nach Croizat ein Synonym der Form sein, die Thompson als L. lewinii verstand, d. h.
also offenbar Lophophora lutea (Rouh.) Backbg.
Unerwhnt bleiben im beschreibenden Text die Schumannschen Hylaeiden: Echinocactus williamsii pellotinica sowie anhaloninica, die sich auf den verschiedenen Alkaloidgehalt
beziehen und von Rouhier nur irrtmlich als Variettsbezeichnungen angesehen wurden.

ber die Alkaloide s. auch Band I, S. 89.

2896

Lophophora

1. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Contr. U.S. Nat. Herb.,


3:131. 1894
Echinocactus williamsii Lem. ex Salm-Dyck, Allg. Gartenztg., 13:385.
1845. Ariocarpus williamsii (Lem.) Voss, in Vilmorins III. Blumengrtn.,
368. 1872. Anhalonium williamsii Lem., in Frster, Handb. Cactkde.,
2:233. 1885. Mamillaria williamsii (Lem.) Coult.
Blulich graugrne Pflanzen mit starkem Rbenkrperteil; Rippen meistens
bis 8 (selten bis 10), nur undeutlich zusammenflieend gehckert; Areolen 0,3 bis
1,5 cm entfernt, rund, mit steifen Bscheln von Haaren, mig lang, grau oder wei
bis gelblich, St. nur am Smling bzw. ganz zu Anfang, in Bndelchen, 1 mm lang
und zart gefiedert; Bl. klein, kurz, ca. 1,25 cm , aus einem ziemlich straffhaarigen Scheitel, der im eigentlichen Scheitelpunkt kein Polster bildet, wie
darum herum; Bltenform schlanktrichterig, im Hochstand ausgebreitet; Schuppen grn bzw. nur oben an der Rhre hell berandet; Ov. mit ellipsoidischer
Hhlung, nackt; Perigonbl. wenige, hellrosa, auch mit dunklerem Rckenstreifen;
Staubf. wei; Staubb. dunkel Chromgelb; Gr. wei; N. gelb: Fr. keulig, bis ca.
1 cm lang, rtlich; S. wenige, kugelig, schwarz, am Grunde gestutzt, matt,
hckrig punktiert, bis 1,5 mm . M e x i k o (Jalisco, Chihuahua, Coahuila, Nuevo
Len, Tamaulipas, San Luis Potos, Zacatecas, Durango, Quertaro, Hidalgo) bis
U S A (S-Neumexiko und Texas) (Abb. 27242725, 2731:IV, 2732).

Abb. 2724. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Typus der Art. (Nach Pfeiffer u.
Otto, Abb.-Beschr., 2:35. 1846.)

Die als Typus angesehene Pflanze (v. typica Croiz., L. williamsii sensu Schultz
& Runyon) ist in Texas gesammelt worden, aber die Art reicht weit nach Mexiko
hinein, doch gibt es keine Angaben, wo die einzelnen von Croizat aufgefhrten
Arten und Varietten vorkommen, d. h. ob sie in obigem, von Bravo genannten
Gesamtvorkommen etwa jeweils nur in Teilgebieten auftreten bzw. wie weit.
Manche Gegenden heien sogar nach den dort stark vertretenen Pflanzen, wie
Peyotn (Jalisco), Lomerias de Peyote (Coahuila) usw. In der Trockenzeit ziehen
die Krper ein.
Die Rben sind fleischig; getrocknete Schnitte (Mescal buttons oder Botones
de Mescal) haben eigenartige halluzinationshnliche Alkaloidwirkungen, weswegen der Genu besonders in frherer indianischer Zeit stark war; aber auch

Lophophora

2897

andere Kakteen wie Epithelantha micromeris und Roseocactus fissuratus sollen


hnliche Wirkungen haben.
L. williamsii v. caespitosa Y. Ito, in Cacti, 90. 1952, n. nud., ist nach Croizat
nur als eine Rasse aufzufassen, die zu strkerem Sprossen neigt, weswegen auch
H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 376. 1937) schreibt: meist einzeln, manchmal
sprossend. Es knnen von sprossenden Pflanzen groe, flache Polster gebildet
werden. (Siehe auch unter v. pluricostata.)

Abb. 2725. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Lobende Pflanzen. (Aus L. Croizat:
A Study of the Genus Lophophora Coult.) (Foto: Ethel Bailey Higgins.)
Dieser Abbildung entspricht Schumanns Fig. 55 in Gesambschrbg., 319. 1898.

Dieser Abbildung entspricht Schumanns Fig. 55, in Gesamtbschrbg., 319. 1898.


Schon Schumann (Gesamtbschrbg., 318. 1898) gab an: Blten 2,53 cm lang,
bisweilen kleiner, rosenrot, wei oder gelblich (die gelblichgrne bzw. gelblich
blhende L. lutea hat er nicht besonders unterschieden bzw. in der Krperfarbe
gekennzeichnet). Zum Typus der Art rechnet Croizat nur die rtlich und kleiner
blhenden Pflanzen, whrend L. echinata doppelt so groe Blten hat, die
Perigonbltter wei.
Croizats Aufteilung ist insofern bedeutsam, als man erst dadurch einen genaueren berblick ber die Verschiedenheit von Krper- und Bltenfarbe,
der Bltengre bzw. -breite und -lnge erhielt, sowie die unterscheidbaren Rippenund Hckerformen, zwischen denen es vermutlich bergnge gibt. Auch hier hat
die schrfere Trennung erst zur genaueren Ermittlung der Unterschiede gefhrt.
Der lteste nichtindianische Name war (nach Richard Evans Schultes in
C. & S. J. (US.), XII:11,177. 1940) Peyotl Zacatensis, in Hernandez De Historia
Plantarum Novae Hispaniae, 3:70. 1790.
Der Artname erschien zuerst im Katalog Cels frres, Paris, 1845. Schultes
fhrt (wie Britton u. Rose) unter L. williamsii die nomina nuda auf: Anhalonium rungei Hildm. (MfK., 68. 1893), A. subnodusum Hildm. (ibid.), sowie
Anhalonium visnagra Merck in MfK., 174. 1896; man bersah aber, da das
letztere nach Heffter Mamillaria cirrhifera Mart. gewesen sein soll.
Lange ist Echinocactus oder Lophophora lewinii entweder fr eine Form von
L. williamsii gehalten worden bzw. fr eine Variett derselben oder eine ihr
nahestehende Art. Croizat wies nach, da der erste Name Anhalonium lewinii

2898

Lophophora

Henn. mss., 1888 von Lewin verffentlicht, eine Epithelantha war; die Abbildung
in Gartenfl., Fig. 92, 37:411. 1888, zeigt die Richtigkeit dieser Feststellung. A lewinii
war im gleichen Jahr von Rusby (Drugg. Bull., 2:126. 194. 1888) miverstanden
und als Lophophora lewinii (Henn.) Rusby bezeichnet worden. Seitdem datiert
die irrige Namensfhrung. Durch die bernahme dieser Art zu Epithelantha und
die Aufgliederung der richtigen Lophophora-Arten ist die bersicht wesentlich
erleichtert worden. L. lewinii sensu Rusby (an sich schon eine miverstandene
Art) wurde von Thompson (Rept. Mo. Bot. Gard., 9:133. 1898) noch einmal
miverstanden, bzw. es soll sich hier nicht um blaugrne Pflanzen gehandelt
haben, sondern um die gelblichgrne L. lutea (Rouh.) Backbg. n. comb.
Der Alkaloidgehalt der einzelnen Arten soll verschieden sein.
1a. v. pluricostata Croiz. Des. Pl. Life, 16:9. 1944
Lophophora williamsii sensu Schult., C. & S. J. (US.), XII:178,
Fig. 1, 1940, excl. descr. syn. omn.
Ausgewachsene Pflanzen mit 1013 Rippen, die Hcker undeutlich zusammenflieend; Bl. klein, rosa, kurze Rhre. Wie weit die Verbreitung reicht, ist
nicht bekannt.
Croizat hlt diese Variett fr hufiger sprossend: daher mag L. williamsii
v. caespitosa Y. Ito (Cacti, 96. 1952) n. nud. auch hierhergehren. Croizat sieht
Echinocactus williamsii pseudo-lewinii hort. ex Rouh. als hierhergehrenden
Namen an.
1b. v. pentagona Croiz. Des. Pl. Life, 16:44. 1944
Weicht durch nur 5 breitere Rippen ab, die Hcker undeutlich. Vorkommen
nicht angegeben (Abb. 2726).
Es handelt sich hier um das Anhalonium sp., unbeschrieben, von Y. Wright,
oberstes Bild, excl. descr. syn. omn., in C. & S. J. (US.), III:55. 1931, das Buxbaum (J. DKG. (II), Mai 1937-26) als armrippige Form bezeichnet, die dem
Anhalonium jourdanianum gleicht;
Michaelis hielt (1896) dieses fr
identisch mit Lophophora williamsii.
Croizat sieht als typisch die
Pflanze von Y. Wright an.
Anhalonium jourdanianum (Reb.)
Lew. nom. nud. (Ber. Dtsch. Bot.
Ges., 12:289. 1894) war zuerst ein
Katalogname von Rebut; es erscheint auch als Echinocactus
jourdanianus (Reb.) Reb. ex Maass
nom. nud. in MfK., 15:122. 1905, sowie
als Lophophora jourdaniana (Lewin,
richtiger: Rebut) Krzgr. nom. nud.,
(Abb. 2731:V), in Kreuzingers
Verzeichnis, 9. 1935, hier aber
nicht als wenigrippige, sondern als
ca. 13rippige Form mit undeutlichen
Hckern und v i o l e t t r o s a Blte,
v. Roeder (Kaktkde., 190. 1937)
schreibt:
Wulstige Rippen, starke
Abb. 2726. Lophophora williamsii v. pentagona
Haarbschel; blalila Blute. Dies
Croiz.

Lophophora

2899

wrde der Auffassung von Michaelis bzw. Croizats insofern entsprechen, als es sich hier nur um eine von
L. williamsii v. pluricostata Croiz. abweichende Bltenfarbe handelt, aber mit
strkerer Haarbildung. Wohl deswegen
haben Fri und Kreuzinger diese Pflanze gesondert angefhrt, mit dem Synonym L. violaciflora nom. nud. Wollte man
strikt im Sinne von Croizat verfahren,
mte eine solche Variett noch hinter
L. williamsii v. decipiens (mit deutlicher
konischen Hckern) eingeschaltet werden
als Pflanze mit bis ca. 13 Rippen, unAbb. 2727. Lophophora williamsii
deutlichen Hckern, blalila bis violettv. decipiens Croiz.
rosa Blte, strkere Haarbschel. Ob
dies wirklich berechtigt ist, kann ich nicht beurteilen. Wie Buxbaum (l. c.)
dazu kommt, diese Pflanze als gleicht der armrippigen Form zu bezeichnen,
geht aus seinem Text nicht hervor; er gibt dortselbst auch einen genaueren
morphologischen Bericht, auf den hiermit verwiesen sei. Es wird dort ferner
H. Bravos Zeichnung der mehrzellreihigen Haare wiedergegeben.
1c. v. decipiens Croiz. Des. Pl. Life, 16:44. 1944
Lophophora williamsii sensu Br. u. R., The Cact., III:Pl. X, Fig. 4.
1922, excl. descr. syn. omn.
Angeblich kleiner, ca. 56 cm (junge Pflanze?), ab; Rippen zuerst ca. 11,
dann in konische Hcker aufgelst; Bl. rosa, etwas lngere Rhre. Vorkommen nicht bekannt (Abb. 2727, 2731:111?).
Die von Britton u. Rose abgebildete Pflanze stammte aus Frankreich, und
die hnlichkeit mit Fig. V in Kreuzingers Verzeichnis, 9. 1935, mag daher
auch die Annahme rechtfertigen, da es sich hier um Rebuts A. jourdanianum
handelte (dann mte Croizats Angabe Blte rosa erweitert werden: Blte
rosa bis violettrosa). Die Pflanze stammte von Schmoll.
Lophophora echinata Croiz. Des. Pl. Life, 16:4344. 1944
Lophophora williamsii sensu Schult., in C. & S. J. (US.), XII:11, Fig. 3,
180. 1940, excl. descr. syn. omn.
Blaugrn; einzeln, bis 13 cm ; die 56seitigen Podarien auf den Rippen
spter nicht zusammenflieend, konisch, ca. 23 cm lang und breit, reichliche
Haarbschel; Bl. im Hochstand bis 2,5 cm und lang, wei: Sep. 3serig, spitzlich, blagrnlich und mit brunlichem Rckenstreifen; Pet. 2serig, ca. 30; zahlreiche Staubbltter; Staubf. wei; Staubbeutel blagelb, klein; Gr. 1013 mm
lang, weilich; N. 7; Fr. fast rundlich, verlngert, ca. 12 cm lang, meist blarosa, mit vertrocknetem Perianth; S. wie bei den anderen Arten. Genaue Vorkommensangabe fehlt. Ich sah von Zehnder in Texas gesammelte Pflanzen
(Abb. 2728).
Zu dieser Pflanze sagt l. c. Schultes: Die Variationsbreite in der Zahl und
dem Aussehen der Rippen hat Veranlassung zu vielen verwirrenden taxonomischen Kontroversen gegeben. Das ist die eine Ansicht. Liest man dagegen
Croizats Studie bzw. die sehr genau begrndeten Ergebnisse seiner Arbeit
durch, so hat man das Gegenstck zu dieser Auffassung. Ich gebe es hier neutral
2.

2900

Lophophora

wieder, weil Croizats Arbeit bisher die eingehendste ist. Gerade Lophophora ist
ein guter Beweis dafr, da fast jeder Autor seine eigene Meinung hat, und da
man, wenn sie sachlich richtig begrndet ist, sie zwar respektieren mu, ohne
aber immer einer derselben alleinige Gltigkeit einrumen zu knnen. Das gilt
auch fr die in diesem Handbuch vertretene Handhabung im einzelnen, die alles
heute Bekannte zu sammeln versucht, aber nach einer auch praktisch einheitlichen

Abb. 2728. Lophophora echinata Croiz. Mit ihren ziemlich groen, rein weien Blten und
den starken Filzhaarbscheln die schnste Lophophora-Art. Das obere Bild zeigt eine aus
dem alten rbigen Krper nachgewachsene Pflanze.

Lophophora

2901

Richtlinie, um neben vielseitiger Information fr den Benutzer eine gewisse


Stabilitt in die Benennungen zu bringen.
Die Beschreibung ist eine bersetzung der Croizatschen Originaldiagnose. Der
Typus ist im Herbarium des Arnold Arboretum der Harvard Universitt aufbewahrt.
Ich sah auch reingrne Pflanzen, die weien Perigonbltter in doppelter Reihe.

Abb. 2729. Lophophora echinata v. diffusa Croiz. Bild der Typpflanze der Variett.
(Foto: H. Bravo.)

2a. v. diffusa Croiz. Des. Pl. Life, 16:44. 1944


Lophophora williamsii sensu H. Bravo, Fig. 201, in Las Cactac. de Mex.,
378. 1937, excl. descr. syn. omn.
Weicht vom Typus der Art ab durch breitere als lngere Hocker, undeutlich
konisch, unter sich nur wenig zusammenflieend. Ohne genaue Vorkommensangabe (Abb. 27292730).
Die breitrunden Hcker sind nur durch kurze, schmale Brcken verbunden,
diese sehr niedrig.
3. Lophophora lutea (Rouh.) Backbg. n. comb.
Echinocactus williamsii v. lutea Rouh., Trav. Lab. Md. Pharm. Fac., Paris,
17:5, 6265, Fig. 31, 1927. Lophophora echinata v. lutea (Rouh.) Croiz.,
Des. Pl. Life, 16:44. 1944. L. williamsii v. lutea (Rouh.) Soul., Cactus
et Mdicine, 121. 1948.
Croizat sagt nur: Weicht zumindest in der gelben Bltenfarbe ab. Die
Pflanze scheint er nicht gesehen zu haben. Wie in der betreffenden Anmerkung
zum Schlssel angegeben, kann es sich hier nur um jene fahlgrnen, ziemlich
weichfleischigen Pflanzen handeln, die von Thompson fr Lophophora lewinii gehalten bzw. abgebildet wurden und fr die unter Anwendung dieses Namens Ochoterena 1922 die gleiche Krperfarbe angibt, Rouhier mit gelblicher Fr.,
(was aber variabel sein mag). Diese Pflanze verdient, wenn man schon L. williamsii und L. echinata trennt, noch eher eigenen Artrang als die letztere
Spezies. Krper- und Bltenfarbe weichen ab, und die Pflanzen selbst sind

2902

Lophophora

weicher, auch gutwchsig. Standort nicht angegeben (Abb. 2731:I, Tafel


215).
Die Pflanze ist schon lnger bekannt, aber in den Sammlungen wenig vertreten. Die Rippen sind durch wellige Lngsfurchen getrennt. Es handelt sich
hier offensichtlich um die gleichen Pflanzen, die Borg (Cacti, 264. 1951) als
Lophophora ziegleri beschreibt, mit Werdermann als Autor (?), nach Croizat
nom. nud. Borgs Beschreibung weicht hchstens durch die Angabe very glaucous ab; er sagt jedoch nichts ber die Krperfarbe, aber da die Blten gelb
sind. Sieht man L. lewinii sensu Thomps. als hierhergehrig an, gehrt nach
Croizat hierher der Name Echinocactus williamsii pseudo-lewinii (E. pseudolewinii thompsonii Rouh., nom. nud.). Die Schreibweise des von Borg verwandten
Namens lautete auch L. ziegleriana Schmoll n. nud.; (L. tiegleri, in Marshall,
Cact., 138. 1941, ist ein Schreibfehler).
Ich sehe Rouhiers Namen bzw. den von Croizat als diese Art an. Nach
Schumann beobachtete Heese zuerst die gelblichen Blten.

Abb. 2730. Lophophora echinata v. diffusa Croiz. Blhende ltere Kulturpflanze.

Epithelantha

2903

3a. v. texana (Fri ex Krzgr.) Backbg. n. comb.


Lophophora williamsii v. texana Fri ex Krzgr., Verzeichnis, 9. 1935.
Differt a typo costis numerosioribus recte decurrentibus, haud
tuberculatis, (flore?)
Weicht vom Typus der Art ab durch gerade herablaufende Rippen (14)
bzw. Furchen, die Rippen kaum oder hchstens undeutlich hckrig; (Blte?)
Vorkommen? (nach Fri-Kreuzinger bzw. deren Variettsnamen kme sie
in Texas vor; wo?) (Abb. 2731:II).

I
II
III
IV
V
Abb. 2731. Nach den Abbildungen in Fri und Kreuzingers Verzeichnis, 9. 1935, heien die
Pflanzen (zum Teil lt. Croizat): 1. Lophophora lutea (Rouh.) Backbg.; II: L. lutea texana
(Fri ex Krzgr.) Backbg.; III: L. williamsii v. decipiens Croiz. (Altersform?); IV: L.
williamsii (sprossende Form); V: nach Fri-Kreuzinger: L. jourdaniana (Lewin) Krzgr..
Kreuzinger gibt violettrosa Blten fr diese Pflanze an. (Foto: Fri und Kreuzinger.)

Abbildung in Kreuzinger, Verzeichnis, Fig. II, 9. 1935. Diese deutlich in


ihren Merkmalen von allen anderen Arten und Varietten abweichende Pflanze
mute gltig beschrieben werden.
Im Katalog Schmoll, 2. 1947, gibt es noch die Namen L. ziegleri v. diagonalis,
v. mammillaris, beide unbeschrieben. Ihre Unterschiede scheinen nicht mehr bekannt zu sein; ferner fhrt Schmoll l. c. an: Lophophora albilanata und Lophophora flavilanata, beide damals als sp. nov. bezeichnet. Ob sie noch irgendwo
vorhanden oder wirklich wesentlich von den obengenannten unterschieden sind,
habe ich nicht feststellen knnen; auch die letzteren Namen sind unbeschrieben.
200. EPITHELANTHA (Web.) Br. & R.
[Als Epithelantha Web. in The Cact., III:92. 1922; von Weber in Dict. Hort.
Bois 804, 1898, nur als Synonym von Mamillaria micromeris Eng. angefhrt
bei Engelmann als Mamillaria Haw. bei Poselger und Hildmann als
Pelecyphora Ehrbg. bei K. Schumann als Mamillaria Haw.]
Die Gattung wurde in der Klassifikation wie bei Britton u. Rose nur als
Epithelantha Web. angefhrt, obwohl sie als eigene Gattung nicht vollgltig
184

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2904

Epithelantha

von Weber publiziert worden war. Richtiger scheint mir obige Fassung, da der
Name von Weber stammt, die Gattungsbeschreibung von Britton u. Rose.
Da zur Zeit Webers nur eine Art bekannt war, ist diese von Britton u. Rose
als Typus gewhlt worden. Weber hat sie l. c. auch als Echinocactus micromeris
angefhrt; vielleicht war ihm daher bereits bekannt, da diese Pflanzen nicht
aus der Axille, sondern aus der Areole blhen. Zuerst wurde auf das abweichende,
mehr zentrale Erscheinen der Blten von C. Wright hingewiesen, wie Engelmann in Cact. Mex. Bound., 4. 1858, angibt; Engelmann selbst nahm an, da
die Blten aus der Axille hervortreten. Sie knnen stark zentral erscheinen, aber
auch etwas zum Rand eines Scheitelhaarpolsters hin, das verschieden gro ist,
z. T. aus weichen und kurzen Haaren (danach wird die Einbeziehung von Anhalonium lewinii Henn. apud Lew. durch Croizat verstndlich). Heute sind verschiedene Arten und Varietten bekannt, die sich in der Form der Krper sowie
der teilweise deutlich abweichenden Bestachelung unterscheiden, d. h. durch
lngere Mittelstacheln, zuweilen bschelig den Scheitel aufrecht berragend
oder im oberen Teil der Pflanzen aufflliger spreizend, manchmal ziemlich derb,
oder alle dicht abstehend, whrend bei den mehrserigen Stchelchen des Typus
der Gattung die mittleren nur zuweilen mit einzelnen etwas lngeren aufflliger
hervortreten. E. micromeris v. densispina ist lockerer- und deutlich spreizendstachlig. Die Blten entstehen scheitelnah, sind sehr klein, nur bis 6 mm breit,
und weilich bis zartrosa gefrbt; die Frucht ist eine lngliche, keulige Beere
hnlich denen von Mamillaria; die Samen sollen nicht zahlreich sein, schwarz,
glnzend, ziemlich gro (beim Typus des Genus 1,5 mm breit) und mit eingedrcktem Nabel.
Merkwrdig ist, da von diesen Pflanzen hufig auch abweichende Formen eingefhrt wurden, ohne da anfangs auer v. greggii (Eng.) Borg eine weitere
Abtrennung oder Beschreibung derselben erfolgte. Erst Bdeker beschrieb 1932
eine Mamillaria micromeris v. unguispina (Epithelantha spinosior C. Schmoll,

Abb. 2732. Kammform der Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult.

Epithelantha

2905

1951), sowie Marshall (1944) eine E. micromeris v. pachyrhiza. Inzwischen


wurden weitere abweichende Formen bekannt, und H. Bravo brachte dann eine
bersicht ber die von ihr neu benannten Arten mit der Verffentlichung:
Nuevas Especies del Genero Epithelantha (Anal. Inst. Biol. Mex., 22:1, 15.
1951) heraus. In Cactus, Paris, 9:39, 2532 und 9:40, 5764. 1954, publizierte
ich dann eine Monographie du Genre Epithelantha, die bereits den hier wiedergegebenen Schlssel und die damals verffentlichten Arten und Varietten enthielt, die H. Bravo wie auch ich, nach strker abweichender Form und Bestachelung, als hinreichend unterschieden ansahen, bzw. trennte ich die mehrkpfigen,
verzweigten Pflanzen und die zylindrisch-keuligen als eigene Arten ab, whrend
ich alle kugeligen bis breitrunden Formen als Varietten unter E. micromeris
belie, soweit diese vom Typus der letzteren abweichen.
Diese Gattung enthlt, wie Lophophora, ein Alkaloid, das hnliche Wirkungen
wie die mescal buttons hat; die Eingeborenen nennen diese Pflanzen mulato.
Obwohl sie hufig eingefhrt wurden, sind die meisten wieder aus den Sammlungen
verschwunden. Schon C. Wright sagte: Vorkommen auf nacktem Boden, nur
auf Kalkstein, niemals in porphyritischem Gebiet. Marshall mag daher recht
haben, wenn er schrieb: Der Grund dafr, da wir meistens in der Kultur von
Epithelantha erfolglos sind, liegt vielleicht in der Nichtbeachtung der Tatsache,
da diese Pflanzen nur auf stark alkalischem Boden wachsen.1) Freilich kann man
die Pflanzen sehr leicht pfropfen, und sie bilden dann eine saubere und schne
Bestachelung, wachsen auch willig heran; treibt man sie aber zu stark, knnen
sie dadurch ebenfalls eingehen. Merkwrdig ist, da sich bei dieser Gattung ganz
ungewhnlich zahlreich Cristata-Bildungen finden, deren grte drben oft
Schlangenkrper vortuschen. Die Verbreitung reicht nur von N-Mexiko bis USA
(Texas). Aus Arizona berichtet L. Benson die Gattung nicht,
Ty p u s : Mamillaria micromeris Eng. Typstandort: nur W-Texas angegeben.
Vo r k o m m e n : N-Mexiko (Chihuahua, Coahuila, Durango, Nueva Len) bis USA
(W-Texas).
Schlssel der Arten:
Pflanzen normalerweise einzeln, seltener basal
sprossend
Krper rundlich bis flachrund; Faserwurzeln
Areolen ohne deutlich unterscheidbare
Mittelstacheln
Stacheln anliegend, nicht dicht verflochten, rein wei bzw. nur
gelegentlich im Scheitel
dunkler (Stacheln etwas
gelblich: v. lutea hort.) . . 1. E. micromeris (Eng.) Web. v. microStacheln etwas lnger, dichter ver-.
meris

flochten und spreizend, die
obersten aufwrts gebogen, wei (Syn.: E.
taponella hort.) . . . . .
1a. v. densispina H. (Bravo) Backbg.
1
)Nach Prof. Claeys, Gent, wachsen die Epithelantha-Arten, wenn man sie nach meinem
Hinweis in der Epithelantha-Monographie in Cactus, Paris, mit 20% Kalk im Boden kultiviert, ausgezeichnet wurzelecht, was in jedem Fall vorzuziehen ist, da Pfropfungen oft zu
rasch wachsen und damit anfllig werden. Nach vorstehender Kulturmethode wrden die
schnen Pflanzen viel lnger in den Sammlungen zu halten sein als bisher.

184*

2906

Epithelantha

Areolen mit deutlich unterscheidbaren


Mittelstacheln bzw. ohne
oder mit einem deutlich
spreizenden Stachel
Ohne deutlich spreizenden Stachel
Stacheln anfangs z. T. rtlichbraun.
Mit deutlich spreizendem Stachel
Spreizende Stacheln nicht
ziemlich lang, nach auen
oder abwrts gerichtet, der
unterste von 4 ber Kreuz
stehenden oft dunkler . .
Spreizende Stacheln ziemlich
lang bzw. krftiger, manchmal etwas gebogen oder
aufgerichtet, schwrzlich
bis brunlich. . . . . .

1b: v. rufispina (H. Bravo) Backbg.

1c: v. greggii (Eng.) Borg

1d: v. unguispina (Bd.) Backbg.

Abb. 2733. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. (Zeichnung von Engelmann, Cact. Bound.,
Tafel 1, verschiedene Formen.)

Epithelantha

Krper verlngert, zylindrisch oder mit Rbenwurzel, z. T. mit Einschnrung ber derselben
Basis der Pflanzen schlank, oft fast stielig
verengt
Stacheln im Scheitel ein aufrechtes
Bschel bildend, wei,
im Scheitel ziemlich lang,
(E. tuberosa hort.?) . . . . 2: E. pachyrhiza (Marsh.) Backbg.
Basis der Pflanzen zylindrisch, verlngert,
nie verengt
Stacheln im Scheitel keine lngeren
Bschel bildend, wei . . .
2a: v. elongata Backbg.
Pflanzen mehrkpfig verzweigend
Krper bzw. die einzelnen Kpfe ziemlich
klein, locker stehend
Stacheln kurz, etwas spreizend, die
oberen bzw. am Scheitel
brunlich . . . . . . . 3: E. polycephala Backbg.

Abb. 2734. Epithelantha micromeris v. greggii (Eng.) Borg mit Mittelstacheln


(Stachelunterschiede lt. Zeichnung Engelmanns, Cact. Bound., Tafel 2 [Fig. 58]).

2907

2908

Epithelantha

1. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Dict. Hort. Bois. 804. 1898 (nur
als Name)
Mamillaria micromeris Eng., Proc. Amer. Acad., 3:260. 1856. Cactus
micromeris Kuntze. ? Mamillaria leucodasys SD. ? Cactus leucodasys Kuntze.
Klein, meist einzeln, manchmal unten sprossend, fast kugelig, Scheitel eingedruckt, meist 1,54 cm (Engelmann); Warzen sehr klein, in vielen Spiralen
angeordnet, 1 mm lang; St. zahlreich, wei (Engelmann: aschgrau, aber an
totem Exemplar gesehen), nicht stechend, meist ca. 2 mm lang, in jngsten
Areolen sind die 68 oberen St. 23mal oder 4mal so lang wie die brigen,
keulig oder am Ende verdickt, mit scharfem Spitzchen, im Scheitel oft gedrngt,
spter (nach dem 2. oder 3. Jahr, Engelmann) brechen sie oben ab und haben
dann die Lnge der brigen, diese mehrserig, ohne ausgesprochene mittlere, nur
gelegentlich einzelne lngere als mittlere anzusehen; Bl. weilich bis rosenrot,
bis 6 mm breit; Perigonbl. 810; Staubf. 1015; Gr. 812 nun lang, rot; N. 3:
S. 1,5 mm breit. N-M e x i k o bis U S A (W-Texas). (Abb. 2733, 2734:14,
2735 2738, Tafel 216).
Schelle gibt noch an (Kakteen, 301. 1925): uere Perigonbl. mit grnen
Streifen; Staubbl. rot; Gr. und 3 N. wei.
Pelecyphora micromeris Pos. & Hildm. war ein Synonym.

Abb. 2735. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Typus der Art nach H. Bravo.
(Foto: H. Bravo.)

Epithelantha

2909

Abb. 2736. bermakroaufnahme des Stachel-Scheitelwirbels beim Typus von Epithelantha


micromeris (Eng.) Web., eine bei den Cactaceae ebenso einmalige Erscheinung wie die
korkigen, querrissigen Navajoa-Stacheln.

Abb. 2737. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Typus der Art; Kulturpflanze.

2910

Epithelantha

Abb. 2738. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. (Typus der Art). Greres rundliches
Kulturexemplar. Der Typus der Art wurde von Engelmann mit oben lngeren Stacheln
und anfangs mit oder ohne lngere wollige Behaarung abgebildet; die Behaarung dauert bei
manchen Exemplaren lnger an (Sammlung Claeys, Gent).

1a. v. densispina (H. Bravo) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40, 57. 1954
Epithelantha densispina H. Bravo, Nuev. Esp. del Gen. Epithelantha,
in Anal. Inst. Biol. Mex., 22:1, 1920. 1951.
Weicht vom Typus der Art (ca. 20 St.) ab durch mehr St. (2428), ohne
Mittelst., alle verflochten, wei, Basis etwas gelblich, im Scheitel bis 1 cm lang;
hellrosa, Staubf. rosa. M e x i k o (Coahuila) (Abb. 27392740).
Anscheinend brechen die Lngeren Stacheln nicht so frh ab wie beim Typus
der Art. Nach H. Bravos Abbildung scheint die Variett auch eine krftigere
Hauptwurzel zu bilden.
Es gibt eine Epithelantha taponella hort., mit spreizenden und im Oberteil
der Pflanzen aufwrts gebogenen Stacheln, die anscheinend hierhergehrt, bzw.
als eine Form.
1b. v. rufispina (H. Bravo) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40, 57. 1954
Epithelantha rufispina H. Bravo, l. c., 1951.
Weicht vom Typus der Art ab durch 1822 St., von denen 5 als Mittelst.
angesehen werden knnen, etwas an der Basis verdickt und heller als die oberen,
die oben rotbraun sind, bis ca. 1 cm lang am Scheitel, der nur ziemlich wenig
Wolle aufweist. M e x i k o (Coahuila) (Abb. 2741).
1c. v. greggii (Eng.) Borg Cacti, 212. 1937
Mamillaria micromeris v. greggii Eng., Proc. Amer. Acad. 3:261. 1856
und (Abbildung) Cact. Mex. Bound., 2, Pl. 4, Fig. 58, 1859. Anha-

Epithelantha

2911

lonium lewinii Henn. apud Lew., Therap. Gaz., 12:232. 1888. A. lewinii
Henn., Gartenfl., 37:401, Fig. 92 (excl. 3,4), 1888. A. lewinii Henn.
sensu Rusby, Drug. Bull., 2:126. 194 (excl. figs.). 1888. Echinocactus
lewinii (Henn.) K. Sch., in Engler & Prantl, Nat. Pflanzf., 3 (6):173.
1894. quoad nom. Mamillaria lewinii sensu Karst. quoad nom.
Cactus micromeris greggii (Eng.) Coult. (1894). Lophophora williamsii

Abb. 2739. Epithelantha micromeris v. densispina (H. Bravo) Backbg.

Abb. 2740. Epithelantha micromeris v. densispina (H. Bravo) Backbg. Smlingspflanze


(strker vergrert) (E. taponella hort.).

2912

Epithelantha

lewinii sensu Coult. (1894) quoad nom.1) L. lewinii (Henn.) Rusby


(1894) quoad nom. Mamillaria greggii Saff. (1909) [aus Thompson, Rep.
Miss. Bot. Gard., 9:127. 133. 1898, gehrt nur der Name L. lewinii hierher (die Pflanze ist wahrscheinlich L. lutea) Britton u. Rose (1922)
und Schultes, C. & S. J. (US.), XII:11, 177. 1940, hielten L. lewinii
fr ein Synonym von L. williamsii].
Engelmann bezeichnete die Variett als grer und grber in allen Teilen.
Das als diese Variett angesehene Exemplar ma 2,55 cm ; Warzen ca. 2 mm
lang; mit einigen Mittelst.; uere St. ca. 34 mm lang, die 69 oberen verlngerten an jngeren Stachelbndeln 68 mm (!) lang, an der Basis dicker,
in der Mitte sehr dnn, auch oben wieder verdickt und fein gespitzt. Diese
merkwrdige Verdnnung um die Mitte frdert das sptere Abbrechen des oberen
Stachelteiles. Mittelst. 57, krzer, krftiger. Engelmann bezieht sich im
allgemeinen betreffs Abtrennung auf die abweichende Gre, aber aufflliger
ist die Abweichung bei den St. Engelmann sagte nichts ber die Bltenfarbe;
ich sah die Bl. hellrot; Schelle (Kakteen, 301. 1925) gibt an karmin, doch
ist solche Farbe sonst nirgends angegeben, und es mag sich hier nur um einen
dunkleren Ton gehandelt haben. Die Samen sollen nach Engelmann etwas kleiner
als beim Typus der Art sein. M e x i k o (Coahuila, auf einem Gebirgsrcken
zwischen Azufrera und Penos Bravos, bei Saltillo). (Abb. 2734:58, 27422743).
Die Synonymie bezglich Anhalonium lewinii nach L. Croizat.
1d. v. unguispina (Bd.) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40. 58. 1954
Mamillaria micromeris v. unguispina Bd., M. d. DKG., 117118. 1932.
Epithelantha spinosior C. Schmoll, in Una nueva Especie de Epithelantha, Anal. Inst. Biol. Mex., XII:1114. 1951 (Fig. 1 u. 2.);
H. Bravo, Ibid., in Nuevas Especies de Epithelantha, S. 1819.
Nach Bdeker abweichend durch nur eine Serie von St. (d. h. Mittelst. fehlend; Backeberg), aber im unteren Areolenteil ein lngerer St. bzw. dieser

Abb. 2741. Epithelantha micromeris v. rufispina (H. Bravo) Backbg. (Foto: H. Bravo.)
1

)Echinocactus williamsii lewinii war ein Katalogname von De Laet, aber fr eine Lophophora.

Epithelantha

2913

23mal so lang und dicker als die brigen, gerade oder etwas gebogen, grau bis
schwrzlich bzw. krallig abwrts weisend; Bl. und Fr. wie beim Typus der Art;
wchsiger.
C. Schmoll und H. Bravo kennzeichnen die E. spinosior: nur jngste Areolen
wollig, nur 1316 Randst., unten 1 St. bis 7 mm lang, abgeflacht, wei, mit

Abb. 2742. Epithelantha micromeris v. greggii (Eng.) Borg.

Abb. 2743. Epithelantha micromeris v. greggii (Eng.) Borg. Croizats Wiedergabe (Des. Pl.
Life, 15: 116. 1943) von Hennings Originalzeichnung zu Anhalonium lewinii Henn. apud
Lew., mit Scheitelschopf (1), darin sehr kleine Blten [vergrert: (2)], Frucht (3) und
Samen (4), nach Croizat E. micromeris v. greggii (Eng.) Borg (Zeichnung: Hennings).

2914

Epithelantha

brauner Spitze. Im oberen Teil der Pflanze sind die oberen St. aufwrts, die unteren abwrts gerichtet; Bl. cm , rosa, Sep. gelblichgrne Mittellinie aufweisend; Staubf. rosa, ebenso Staubb. und Gr.; N. gelblich; Bl. mehr als 1 cm

Abb. 2744. Epithelantha micromeris v. unguispina (Bd.) Backbg. (Epithelantha spinosior


C. Schmoll). (Foto: Bdeker.)

Abb. 2745. Epithelantha micromeris v. unguispina (Bd.) Backbg., eine der Bdekerschen
Variett hnliche Form (E. spinosior C. Schmoll). (Foto: Schmoll.)

Epithelantha

2915

lang; S. 2 mm gro, glnzend schwarzbraun.


M e x i k o (Nuevo Len, bei Monterrey, lt. Bdeker, nach einer Notiz von Ritter) (Abb. 2744
bis 2746).
Mamillaria unguispina (Succulenta, 116. 1925)
ist als Name nur erwhnt.

2746
2747
Abb. 2746. Epithelantha micromeris v. unguispina (Bd.) Backbg. Etwas steifer bestachelte
Form (E. spinosior C. Schmoll). (Foto: Schmoll.)
Abb. 2747. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg.

Abb. 2748. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg. nach Marshall. (Foto: Marshall.)

Abb. 2750. Epithelantha pachyrhiza v. elongata Backbg.

Abb. 2749. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg. (E. micromeris


v. pachyrhiza Marsh.) (Foto: H. Bravo.)

2916
Epithelantha

2917

Epithelantha

2751

2752

Abb. 2751. Epithelantha pachyrhiza v. elongata Backbg. (?) Kulturpflanze, anscheinend


ohne lngere Wurzel, aber der Wuchs zylindrisch. (Sammlung: Claeys, Gent.)
Abb. 2752. Epithelantha pachyrhiza-Variett, am Scheitel mit Wolle und abstehenden
Borstenstacheln, stark seitlich sprossend und die Stacheln gelblichwei getnt.
Wurzelechte Pflanze, die vorderhand nur den provisorischen Namen E. pachyrhiza v. flavido-cylindrica erhalten kann, um nicht in Vergessenheit zu geraten.
Blte noch unbekannt. (Sammlung: Claeys, Gent.)

2. Epithelantha pachyrhiza (Marsh.) Backbg. Cactus, 9:39, 31 und 9:40.


60. 1954
Epithelantha micromeris v. pachyrhiza Marsh., C. & S. J. (US.), XVI:11,
161. 1944.
Nach Marshall von E. micromeris unterschieden durch verlngerte Rbenwurzeln, grer, oft vom Krper durch 13 cm langen dnneren Hals getrennt.
Meine Abb. 2747 zeigt, da diese Pflanze, wie die Variett, durch den keuligen
bzw. zylindrischen Wuchs wesentlich vom Typus der Gattung bzw. seinen Varietten abweicht. Wahrscheinlich handelt es sich bei E. tuberosa hort. um die
gleiche Pflanze. Gegenber den rundlichen Formen sind diese so stark unterschieden, da ich sie als eigene Art ansehen mute. Der Typus der Art weist auch
im Scheitel ein aufrecht stehendes Bschel von lngeren, dnnen St. auf; diese
sind brchig und brechen bald ab. M e x i k o (Coahuila, nrdlich des Rancho
San Jos de Perral, 18 Meilen sdstlich von Saltillo [1800 m]) (Abb. 27472749).

2918

Mediocoryphanthae

2a. v. elongata Backbg. Cactus, 9:39, 32 und 9:40, 62. 1954


Ist eine Variett mit zylindrischem Krper, strker verlngert, darin von
E. micromeris abweichend, der Scheitel aber wie bei dieser, whrend die verlngerte Form der E. pachyrhiza hnelt, jedoch ohne das Scheitelstachelbschel
und nie mit abgeschnrter Rbenwurzel, sondern der Krper sich rbig unten
verlngernd. M e x i k o (wahrscheinlich Coahuila). (Abb. 27502752.)
Steht wohl zwischen E. micromeris und pachyrhiza und wurde anscheinend
auch schon von De Laet importiert.
3. Epithelantha polycephala Backbg. Cactus, 9:39, 32 und 9:40, 62. 1954
Von den anderen Arten und Varietten dieses Genus vllig abweichend durch
den verzweigten Wuchs und die kleinen Kpfe, diese weit weniger gro als bei den
vorigen beiden Arten, kleine Polster bildend; die winzigen St. spreizen und sind
zugleich verflochten, im allgemeinen grauwei, nahe dem Scheitel aber
brunlich und (lt. F. Schwarz, der die Art entdeckte) sogar auch rostbraun.
M e x i k o (Coahuila, bei Ramon Arispe, in voller Sonne auf Schieferhgeln).
(Abb. 2753.)
E. micromeris v. lutea hort. wurde niemals beschrieben, sondern von Bdeker
nur in M. d. DKG., 117. 1932, erwhnt. E. micromeris v. fungifera hort. (MfK.,
140. 1909,) war ein unbeschriebener Name fr hchstens Formen der E. micro-meris
(E. pachyrhiza?). Die Epithelantha-Arten bilden gern Kammformen (Abb. 2754).
Untersippe 2: Mediocoryphanthae Backbg.
Vo r k o m m e n : USA (W- und S-Texas), Mexiko (Chihuahua, Durango,
Coahuila, Tamaulipas, Nuevo Len, San Luis Potos, Quertaro).
Diese Pflanzen mit kugeliger bis zylindrischer Gestalt und
scharf gehakten Mittelstacheln, die Rippen stark in Hcker oder
Warzen aufgelst, ohne Furchen, aber mit stark verlngerten

Abb. 2753. Epithelantha polycephala Backbg. (Makroaufnahme).

Mediocoryphanthae

2919

Areolen (sogenannten Langareolen), die Blten darin in dem dem


Stachelbndel abgewandten Ende der Bltenareole entstehend, das
Ovarium stets beschuppt, die Frchte fleischig (Glandulicactus;
mit Drsen in den Langareolen) oder saftig (Ancistrocactus; hier
den Frchten von Coryphantha hnelnd) scheinen eine Zwischenstellung zwischen den Boreoechinocacti und den Mamillariae (bzw.
hier der Untersippe der Coryphanthae) einzunehmen, wohin Britton
u. Rose (Coryphanthanae) Ancistrocactus stellten. Am lngsten
scheint die Langareole bei A. brevihamatus zu sein. Fr Glandulicactus nahmen schon Britton u. Rose eine Coryphantha nahestehende Stellung an, so da ich beide Gattungen unter Mediocoryphanthae zusammenfate, um diese Auffassung bezglich der beiden
Gattungen entsprechend wiederzugeben.

Abb. 2754. Kammformen von Epithelantha, einer Gattung, bei der Verbnderungen nicht
selten sind. (Foto: Fri.)
185

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2920

Glandulicactus

201. GLANDULICACTUS Backbg.


BfK., 1938-6
[Bei Schumann: Echinocactus-U.-G. Ancistrocactus K. Sch., pro parte bei
Britton u. Rose als Ferocactus Br. & R. pro parte, in The Cact., III:144 und 146.
1922 bei Knuth als Echinomastus in Kaktus-ABC, 1935. bei Marshall:
zu Thelocactus (K. Sch.) Br. & R., in Cactac., 168. 1941 bei Buxbaum:
zu Hamatocactus Br. & R., Kakt. u. a. Sukk., 2:1, 6. 1951]
Wie sehr es auf die exakte Trennung der Begriffe Furche und Langareole.
die Byles (in seinem Dict. of Gen. and Subg. Cact.) treffend areolar grooves
nennt, whrend er z. B. den Bltenursprung bei Neolloydia from axils of nascent tubercles angibt) ankommt, zeigt die meines Erachtens irrige Einbeziehung
von Gymnocactus zu Neolloydia durch Buxbaum, whrend er Hamatocactus hamatacanthus wieder zu Ferocactus Br. & R. stellt, Glandulicactus aber als Synonym zu
Hamatocactus Br. & R., obwohl Britton u. Rose selbst bei dessen Typus Echinocactus uncinatus sagten: better to segregate it as a generic type. Sie begrnden
dies mit der furchenartigen Langareole, und da die Blten at the opposite end
of the groove erscheinen. Dies wiederum stellt Engelmann sehr deutlich fr Ancistrocactus brevihamatus in Cact. Bound. Mex., T. 19, dar, weswegen ich auch diese
beiden Gattungen entsprechend den Angaben Britton u. Roses umgrenzte.
Hester hielt mein Genus Glandulicactus fr durchaus berechtigt, nach den Samenuntersuchungen, war aber der Ansicht (s. auch unter Hamatocactus), da Hamatocactus eine Untergattung von Thelocactus sein msse.
Whrend die Kleingattung vor allem verlangt, die sonst weniger beachteten
feinen Unterschiede festzustellen, stoen bei der Zusammenfassung die Meinungen aufeinander, nach welchen Gesichtspunkten dies zu geschehen habe; man
gert leicht in den Einflu theoretischer Gedanken, die hufig widerlegbar sind,
wie sich immer wieder zeigt, und so kommen die Ansichten wie die Benennung
der Arten nicht zur Ruhe. In Des. Pl. Life, 189192, Fig. S. 190191. 1941, hat
J. Pinckney Hester eine Abbildung der Samen von Glandulicactus gebracht,
sowie von Hamatocactus. Auch die Samenform ist vllig verschieden; die von
Glandulicactus zeigt hnlich gebogene Samen1) wie bei Coryphantha, der Nabel
aber basal und eingedrckt. Buxbaum sagt l. c., da die Samen von Gl. crassihamatus vllig mit denen von Gl. uncinatus bereinstimmen. Auch das beweist die
Zusammengehrigkeit dieser beiden Arten. Die Nektardornen sind nur Begleitmerkmal, das auch z. B. bei Ferocactus erscheinen kann. Buxbaums Samenzeichnung l. c. entspricht nicht der Darstellung der Form durch Hester (S. oben).
Das Habitusbild beider Arten gleicht einander sehr stark. Ich habe darber eingehender in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 1:68. 1940, berichtet, bzw. da die
Blten bei beiden relativ klein und unten dicht beschuppt sind, mit sehr kurzen
Rhren, die Schuppen trockenrandig und 3kantig. In dieser sehr kurzrhrigen
Bltenform weichen die beiden Arten auch stark von Hamatocactus ab, der mehr
schlanke Rhren hat, und hneln eher den Blten von Ferocactus; auch die Bltenfarbe ist worauf in diesem Falle wohl auch hingewiesen werden sollte von
den gelben Tnen der ziemlich groen Hamatocactus-Blten unterschieden. So
einfach, wie Buxbaum das Bild der Stachelanordnung bei Hamatocactus uncinatus zeichnet, ist diese nicht, wie ein Vergleich mit Abb. 2757 zeigt, wo sie so
sitzen k n n e n, aber auch weit zahlreicher und zum Teil b e r e i n a n d e r angeordnet. Das Schema erfat also die Abweichungen nicht und macht die Schlsse
1

)Auch Coulter weist (1896) auf die curved seeds hin.

Glandulicactus

2921

daraus somit rein theoretisch. Die Blten ffnen auch nicht sehr weit, mehr halbtrichterig, und sie knnen bei Gl. uncinatus auerordentlich kurzrhrig sein. Das
ergibt auch der Vergleich der beiden Abbildungen bei Britton u. Rose, The Cact.,
III:144. 1922, Fig. 151 (Gl. crassihamatus) und Fig. 152 (Hamatocactus hamatacanthus); Buxbaum sei im brigen zum Vergleich mit den Blten von Hamatocactus hamatacanthus auf Engelmanns Darstellungen in Cact. Bound. Mex., T. 21
(Echinocactus longehamatus) und vor allem auf T. 20 (Echinocactus setispinus) verwiesen, deren Vergleich mit Fig. 151 von Britton u. Rose (l. c.) bzw. mit der
Blte von Glandulicactus eine ganz andere Bltenform zeigt. Andererseits gibt
Engelmann fr E. longehamatus auf T. 23 und 24 ganz verschiedene Samenformen an, so da diesen also anscheinend keine bermige Bedeutung zugemessen werden kann; weit eher schon den nur halboffenen, sehr kurzrhrigen
und dicht beschuppten Blten von Glandulicactus, im Verhltnis zu denen von
Hamatocactus.

Abb. 2755. Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg.

Marshall (Cactac., 168. 1941) hatte eine noch andere Auffassung als Buxer bezog die beiden Glandulicactus-Arten zu Thelocactus ein. Immerhin
kannte er aber nicht mein Genus Glandulicactus oder hatte es bersehen; seine
Aufnahme l. c. Fig. 126 lt gut erkennen, wie tief die Bltenareole herabreicht:
bis zur Rippenkerbe (was z. B. bei Gymnocactus nicht der Fall ist), wobei man
aber nicht bersehen darf, da die Kerbe nur eine Rippeneinsenkung ist und also
nicht bis zum Grunde reicht, mithin die Areole nur eine Langareole ist, in der
Mitte verengt, die Glandeln in dem der Stachelareole zugewandten Teil, die
Blte in dem dieser entgegengesetzten Punkt erscheinend. Bei Glandulicactus sind
gegenber Ancistrocactus die Rippen auch noch sehr deutlich erhalten. Marshall hatte richtig erkannt, da Ferocactus uncinatus und F. crassihamatus nicht
zu Ferocactus gehren konnten, denn er hat beide umkombiniert; aber nach der
Bltenform allein schon gehren die beiden Arten auch nicht zu Thelocactus,
obwohl beiden die basale Anheftung der Samen gemeinsam ist. Bei Thelocactus
reicht die Areole zudem, soweit ich gesehen habe, kaum bis zur Querkerbe oder
der tiefsten Rippensenkung, wie dies bei Glandulicactus der Fall ist und Abb. 2755
baum:

185*

2922

Glandulicactus

deutlich zeigt. Glandulicactus behalte ich nach alledem bei, auch deswegen, um
seine Arten aus den so unterschiedlichen Ansichten herauszuhalten, wohin sie bei
einer Zusammenfassung mit anderen Arten zu stellen sind, eine Frage, ber die
es immer wieder verschiedene Anschauungen geben wird und somit eine Benennungsunsicherheit, die hier zu vermeiden war.
Ty p u s : Echinocactus uncinatus Gal. Typstandort: Mexiko, ohne weitere
Angabe.
Vo r k o m m e n : W-Texas bis Mittel-Mexiko (Quertaro).
Schlssel der Arten:
Lngere Hakenstacheln sehr steif und derb, rund
Mittelstacheln 15, bis 3 cm lang
Blten nur 2 cm lang, purpurn. . . . 1: G. crassihamatus (Web.) Backbg.
Lngere Hakenstacheln nicht sehr steif und
derb, nur anfangs rund, dann
zusammengedrckt
Mittelstacheln 14, am Grunde kantig,
29 (?) cm lang
Blten 22,5 cm lang, purpurbraun . 2: G. uncinatus (Gal.) Backbg.
Mittelstacheln nur 1, bis 15 cm lang
Blten bis 3,5 cm lang, dunkelpurpurn.
2a: v. wrightii (Eng.) Backbg. n. comb.

1. Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. Beitr. z. Sukkde u.


-pflege, 68. 1940

Abb. 2756. Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. Nahaufnahme der Langareolenbzw. Hckerbildung.

Glandulicactus

2923

Echinocactus crassihamatus Web., Dict. Hort. Bois, 468. 1896. E. mathssonii Berge, MfK., 76. 1897. Ferocactus crassihamatus (Web.) Br. & R.,
The Cact., III:144. 1922. Thelocactus crassihamatus (Web.) Marsh.,
Cactac., 168. 1941. Hamatocactus crassihamatus (Web.) F. Buxb., Kakt.
u. a. Sukk., 2:1, 6. 1951.
Einzeln, halbkugelig bis gestreckt; Scheitel eingesenkt und locker flockig;
Epidermis blulichgrn; Rippen ca. 13, strker quergebuchtet und dadurch tief
gehckert, in stark geflltem Zustand aber nur gering; Stachelareole gro, rund
oder lnglich, bis 1 cm lang und 8 mm breit, anfangs mit reichlicherem Filz; Blten-

Abb. 2757. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. Sehr dichtstachliges Exemplar


(aus Berger, Entwicklgsl., 73, 1926, Fig. 59). (Foto: Rose.)

2924

Glandulicactus

areole lnglich, in der Mitte verjngt, bis zur Querbuchte, zur Stachelareole hin
mit Glandeln; Randst. 8, das seitliche Paar das lngste und strkste, bis 2 cm lang,
hornfarben und im oberen Teil rtlich gefleckt; Mittelst. an jngeren Exemplaren oft nur 1, spter oder an anderen bis 5, strker als die randstndigen, derbpfriemlich, ein zentraler Hauptst. am lngsten, bis 3 cm lang, gerade vorgestreckt,
an der Spitze nach auen abwrts gehakt, rot, an der Spitze heller bzw. fleckig:
die drei untersten Randst. sind meist oben hakig gekrmmt, die obersten nur
zum Krper schwach gebogen; Bl. nur halbtrichterig ffnend, ziemlich klein, 2 cm
lang; Pet. linear-oblong, purpurn, heller gesumt. M e x i k o (Quertaro). (Abb.
27552756).
2. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. BfK., 1938-6
Echinocactus uncinatus Gal., in Pfeiffer, Abb.-Beschr. Cact., 2:T. 18.
1848. E. ancylacanthus Monv. Ferocactus uncinatus (Gal.) Br. & R.,
The Cact., III:146. 1922. Echinomastus uncinatus (Gal.) Knuth.
Kaktus-ABC, 358. 1935. Thelocactus uncinatus (Gal.) Marsh., Cactac.,
168. 1941. Hamatocactus uncinatus (Gal.) F. Buxb., Kakt. u. a. Sukk.,
2:1, 6. 1951.1)
Einzeln, blulich grn, mit spindeliger Wurzel, bis 20 cm hoch; Rippen meist 13
deutlich erkennbar, aber durch scharfe Querbuchten tief eingeschnitten; Stachelareolen lnglich; Bltenareole vom Stachelbndel bis zur Querbuchte herabreichend, dort Bltensitz, zwischen diesem und dem Stachelbndel Glandeln,

Abb. 2758. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg.; lockerer bestachelte Form.


1
)Marshall (Saguaroland Bull., 33. 36. 1957) hat die Art noch einmal mit Hamatocactus
kombiniert.

Glandulicactus

2925

gro, flach, gelb, mit einem kurzen, gelben Haarring umgeben; Randst. 78,
2,55 cm lang, die oberen strohfarben, abgeflacht, die unteren 3 purpurn,
rund und hakig; Mittelst. bis 4, die drei oberen krftig, bis 2,5 cm lang, der untere
sehr lang, abgeflacht, meist oben rtlich, sonst strohfarben, oben gehakt; Bl. 2 bis
2,5 cm lang, brunlich purpurn; Pet. linear-oblong; Staubf. zahlreich, kurz;
Schuppen auf Ov. und der kurzen Rhre dicht, trockenrandig; Fr. klein, oblong
bzw. eifrmig, 1,52,5 cm lang; S. stark zusammengedrckt, gekrmmt, glatt
und glnzend, 1,21,4 mm lang, mit basalem Hilum. M e x i k o (Chihuahua,
Coahuila, San Luis Potos; lt. Coulter) (Abb. 27572759).
Die Frucht ist nach Britton u. Rose zuerst grn, wird dann braun, darauf
karmin und zuletzt Scharlach, mit anliegenden Schuppen, etwas fleischig und
ebar.
Der Name soll als nom. nud. nach Coulter zuerst in Frster, Handb. Cactkde.,
321. 1946, erschienen sein und von Hopffer stammen.

Abb. 2759. Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. mit zierlicherer bzw. dnnerer und
lngerer Randbestachelung, junge Pflanze, sehr einer Cochemiea hnelnd. (Foto: Voll.)

2a. v. wrightii (Eng.) Backbg. n. comb.


Echinocactus uncinatus wrightii Eng., Proc. Amer. Acad., 3:272. 1856.
E. wrightii Coult. (1900). Echinomastus uncinatus v. wrightii (Eng.)
Knuth, Kaktus-ABC, 358. 1935.
Mittelst. nur 1, kantig, bis 15 cm lang, aufrecht, biegsam, strohfarben, mit
dunkler Spitze; Bl. 2,53,5 cm lang, dunkel-purpurn; Fr. rtlich; S. gebogen,
1,41,6 mm lang, unten verjngt, rckseits gekielt, feinhckerig. U S A (Texas,
von El Paso bis Pecos) bis N-M e x i k o (Chihuahua). (Abb. 27602761).
Dies scheint die nrdliche Form der Art zu sein. Coulter unterscheidet nicht
nur nach der Mittelstachelzahl, sondern auch nach der Samengre und Form derselben bzw. beim Typus der Art glatt, bei der Variett feinhckerig.
Die groe hnlichkeit der Blten, ihre Krze sowie das bereinstimmen

2926

Ancistrocactus

der Samen- und Stachelmerkmale


lassen erkennen, da die beiden
Arten mit so weiter Verbreitung
eine sehr einheitlich charakterisierte Gattung sind bzw. Buxbaums
Zusammenfassung unter Hamatocactus trotz scheinbar bestechender phylogenetischer Formulierung abwegig
ist. Vielleicht sollte aber Ferocactus
latispinus hierher gestellt werden?
(Vergl. Abb. 2583).
Abb. 2760. Glandulicactus uncinatus
v. wrightii (Eng.) Backbg. mit nur 1 Mittelstachel. (Foto: O. Voll.)

Abb. 2761. Smlingspfropfungen von Glandulicactus uncinatus v. wrightii (Eng.) Backbg.


auf Peireskiopsis. Das Bild zeigt gut das erstaunliche Wachstum auf dieser Unterlage.
(Aus den Kulturen der Gebr. Ronco, Bordighera.)

202. ANCISTROCACTUS Br. & R.


The Cact., IV:3. 1922
[Bei K. Schumann: Echinocactus-U.-G. Ancistrocactus K. Sch., pro parte
Roseia Fri nom. nud.]
Kugelige oder gestreckte Pflanzen, zum Teil mit verengter Basis ber greren
Rbenwurzeln, deutlich gerippt, die Rippen aber stark in Hcker geteilt; ein
Stachel stets lnger und hakig; von der Stachelareole her zieht sich eine Langareole weit ber das Hckeroberteil, bei A. brevihamatus bis zur Querteilung
der Rippe, hufig in der Mitte verengt; Blten z. T. ziemlich klein, kurztrichterig,
am Scheitel entstehend; Ovarium klein, mit einigen dnnen Schuppen, diese in den

Ancistrocactus

2927

Achseln kahl; Frucht oblong, dnnwandig, saftig, grnlich, gewhnlich unten


nackt, aber oben mit einigen breit-herzfrmigen, dnnrandigen Schuppen; S. kugelig, ziemlich gro, brunlich bis schwarz, abgeflacht; Hilum eingedrckt, subbasal, gro, von einem dicken Rand umgeben. Die Samen sind bei zwei Arten
braun (die einzigen mir bekannten, so gefrbten Echinocactus-Samen sagte
Engelmann in Cact. Bound. Mex., 19. 1859). Der erst 1909 beschriebene Ancistrocactus megarhizus soll nach Britton u. Rose schwarze Samen haben, aber vielleicht handelt es sich nur um ein dunkleres Braun, wie bei A. brevihamatus (?).
Eine Neigung zur Wurzelverdickung ist bei allen vier Arten erkennbar, am
strksten bei A. megarhizus, krftiger zuweilen bei A. brevihamatus; whrend
Engelmann fr diesen einen rbigen Unterteil abbildet, zeigt seine Abbildung
von A. scheeri nur eine verhltnismig dnne, weie Pfahlwurzel (K. Schumann). Gepfropft wachsen die Arten daher besser.
Ty p u s : Echinocactus megarhizus Rose Typstandort: Mexiko (Tamaulipas,
bei Ciudad Victoria).
Vo r k o m m e n : USA (S-Texas) bis N-Mexiko (Chihuahua, Nuevo Len, Tamaulipas).
Schlssel der Arten:

Langareole nur ungefhr ber die Hckerhlfte reichend


Blten grngelb
Hakiger Mittelstachel unter 2 cm lang, gelblich
Randstacheln 20 und mehr, stark anliegend. 1: A. megarhizus (Rose) Br. & R.
Hakiger Mittelstachel bis 5 cm lang, unten
braun, oben gelb
Randstacheln bis ca. 18, spreizend . . . . . 2: A. scheeri (SD.) Br. & R.
Blten krem bis zitronengelb
Hakiger Mittelstachel bis 3 cm lang, zuerst hellgelb mit dunklen Spitzen
Randstacheln 7, wei, spreizend . . . . . 3: A. tobuschii Marsh.

Langareole ungefhr bis zur Hckerteilung reichend


Blten rosa
Hakiger Mittelstachel bis ca. 3 cm lang, gelbbraun, Oberteil dunkler, Unterseite
heller
Randstacheln bis ca. 12(14) . . . . . . . 4: A. brevihamatus (Eng.) Br. & R.

1. Ancistrocactus megarhizus (Rose) Br. & R. The Cact., IV:4. 1923


Echinocactus megarhizus Rose, Contr. U.S. Nat. Herb., 12:290. 1909.
Einzeln oder in Gruppen zu 34 Kpfen (bei Beschdigung des Wurzeloberteils?); Krper fast kugelig oder nur schwach verlngert, 58 cm hoch; Wurzeln gro und fleischig; Rippen spiralig, ziemlich weit herab in fast konische
Warzen zerteilt, diese 45 mm hoch; Stachelareolen mit 20 oder mehr Randst.,
anliegend, strahlend, gelblich, spter wei: Mittelst. 4, die oberen 3 aufgerichtet,
etwas krftiger als die randstndigen St., der unterste anfangs etwas aufgerichtet,
spter waagerecht abstehend, weniger als 2 cm lang, meist 1,5 cm lang, viel krftiger und scharf gehakt; Bltenareole krzer als die halbe Warzenlnge, feinfilzig
bis fast kahl; Bl. verhltnismig klein, ca. 2 cm lang, grnlichgelb (nach Fri);

2928

Ancistrocactus

Abb. 2762.
Ancistrocactus megarhizus (Rose)
Br. & R.

Abb. 2763.
Ancistrocactus megarhizus (Rose)
Br. & R. (nach einem Aquarell).

Ancistrocactus

2929

Fr. grn, keulig, den Frchten von Coryphantha hnelnd, aber nahe dem Oberrand
mit einigen Schuppen: S. schwarz, glatt, glnzend. M e x i k o (Tamaulipas, bei
Ciudad Victoria) (Abb. 2762276:-}, Tafel 217).
Die Mittelstachelfarbe geben Britton u. Rose nicht an; Berger sagt brunlich; in dem hier wiedergegebenen Aquarell sind sie gelblich, und so sah ich
sie bei dem Zchter Saint-Pie. Die Blten waren Britton u. Rose und Berger
noch nicht bekannt.
Fri fhrte die Art auch unter dem nom. nud. Roseia castanedai Fri.1)
2. Ancistrocactus scheeri (SD.) Br. & R. The Cact., IV:4. 1923
Echinocactus scheeri SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 155. 1850.
Kugelig bis lnglich und auch keulig, bis ber 10 cm hoch und bis etwas
ber 6 cm , grn; Rippen ca. 13, strker in rundliche Warzenhcker geteilt;
Randst. 1518, spreizend, bis 1,2 cm lang,
wei bis strohfarben; Mittelst. 34,
25 cm lang, davon der unterste lngste
stark hakig gekrmmt und strker abstehend; Bltenareole als Langareole nur
ber die Hckerhlfte reichend; Bl. ziemlich klein, ca. 2,5 cm lang, grnlichgelb; Ov.
klein, fast nackt; Fr. (nach Coulter)
klein, grn, fast nackt; S. ziemlich gro,
ca. 2 mm lang, braun und fein hckerig.
U S A (S-Texas), N-M e x i k o (z. B. in
Chihuahua gesammelt). (Abb. 2764).
Auffallend durch die oft sehr langen
und biegsamen Hakenstacheln. Britton
u. Rose geben fr die Pflanzen nur bis
5 cm Lnge an (nach von Rose bei Laredo
gesammelten Stcken), ebenso nach Engelmann (eine abweichende Form?).

Abb. 2764. Ancistrocactus scheeri (SD.)


Br. & R. (Engelmanns Tafel 17,
in Cact. Bound.)

3. Ancistrocactus tobuschii Marsh. Saguaroland Bull., Aug.-Sept., 7881.


1952
Mamillaria tobuschii Marsh., l. c., 1952.
Rbig, zwei Drittel unterirdisch, ca. 67 cm lang und breit, oberirdischer Teil
halbkugelig, dunkelgrn, warzig gehckert; Warzen in 58 Reihen, 1012 mm
lang, seitlich abgeflacht, auf halbe Lnge gefurcht, Furchen mit gelblicher Wolle;
Areolen auf der Warzenspitze, anfangs weifilzig, spter kahl; Randst. 7, spreizend, nadelig, stechend, anfangs wei, dann grau, 11,5 cm lang; Mittelst. 3,
2 davon aufgerichtet, einer vorgestreckt und gehakt, bis 3 cm lang, alle abgeflacht,
zuerst hellgelb mit dunklen Spitzen; Bl. aus dem Furchenende, glockig, 4 cm lang;
Rhre 1 cm lang, mit wenigen dnnen Schuppen auf dem Ov.; Sep. oval bis
spatelig, abgestumpft, ganzrandig, brunlichrot mit zitronengelbem Band; Pet.
oblong, spitzlich, krem bis zitronengelb; Staubf. krem; Gr. grn; N. 7, fadenfrmig, zitronengelb; Staubb. goldgelb; Fr. oblong, langsam reifend, mit vertrocknetem Perianth und wenigen dnnen Schuppen, 2,53 cm lang, 11,5 cm
1

)Gasser, Zrich, bot 1924 (ZfS., Heft 15, Annoncenteil) unter diesem Namen A. scheeri an.

2930

Ancistrocactus

dick, grn, bei Vollreife mit rosa Hauch; S. kugelig, dunkelbraun, ziemlich glatt,
Hilum gro, eingedrckt. U S A (Texas, nur vom Typstandort Henri Ranch,
Vanderpool, bekannt).
Die Art ist selten; sie wchst auf ca. 420 m Hhe in Kalkstein, unter einem
Mischbestand von Wacholder und Eichen, und kommt vielleicht auch im SabinalRiver-Tal vor. Sie wurde von H. Tobusch 1951 gefunden.
Die Art wurde als Mammillaria (Ancistrocactus) beschrieben; warum auch
als Mamillaria, ist unerfindlich, da sie den Merkmalen dieses Genus nicht entspricht, sondern in jeder Hinsicht denen von Ancistrocactus.
4. Ancistrocactus brevihamatus (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:5. 1923
Echinocactus brevihamatus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:271. 1856.
E. scheeri brevihamatus Web., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 336. 1898.
Kugelig bis fast eifrmig, bis 10 cm hoch und bis 7,5 cm , dunkelgrn; Rippen
meist 13, stark hckerig geteilt; Randst. ca. 12 (14), rund, wei, 12 cm lang;
Mittelst. 4, der unterste, nach Engelmann nur bis ca. 3 cm lange, der strkste, die
Hakenspitze braun oder schwarz, die seitlichen Mittelst. die lngsten, aber weniger
stark, bis ca. 34,5 cm lang (Engelmann); Bl. bis 3,2 cm lang, voll geffnet nur
ca. bis 2 cm ; Pet. ca. 1,41,6 cm lang, 4 mm breit, blarosa, mit dunklerer
Mittellinie (Engelmann); Fr. ca. 1,5 cm lang, dnnwandig, fast nackt; S.
schwrzlichbraun, ca. 2 mm lang, glatt oder nur niedrige Erhebungen darauf, mit
basalem Hilum. U S A (S-Texas, San Pedro und hufig bei Eagle Pass),
nach H. Bravo auch bis N-M e x i k o (Chihuahua, Nuevo Len und Tamaulipas?).
(Abb. 27652766).

Abb. 2765. Ancistrocactus brevihamatus (Eng.) Br.& R. (Engelmanns Tafel 18, in Cact. Bound.)

Mamillariae

2931

Schumann und Weber waren der Ansieht, da diese Art nur eine Variett
von A. scheeri ist. Aber schon Engelmann war anderer Meinung, ebenso Britton
u. Rose und Berger. Die Unterschiede sind auch meines Erachtens zur Trennung
ausreichend, wie ich an den mir von Schwarz zugegangenen Exemplaren beider
Arten sah.
Sippe 2: Mamillariae Berg. emend. Backbg.
Hierunter sind alle jene Gattungen zusammengefat, die echte halbe
oder ganze Furchen, keine Langareolen haben, bzw. aus dem
Furchenende zum Krper hin oder an der Axille blhen, und dort
auch ohne Furche.
Vo r k o m m e n : Von Britisch-Kolumbien und Kanada (Alberta, Manitoba) ber USA (stlich: ber Dakota, Nebraska, Kansas,
Oklahoma bis Texas; westlich: ber Montana [in Wyoming offenbar fehlend], Idaho, Utah, Nevada, Colorado bis Kalifornien,
Arizona, Neumexiko) nach Mexiko (in allen Staaten mit Ausnahme
von Tabasco, Aguascalientes (?), Campeche und Quintana Roo),
Mittelamerika (Guatemala und Honduras), Westindien (Kuba,
Hispaniola, sdliche Bahamas, Puerto Rico, Mona, Desecheo, Culebra, Buck-Insel, St. Thomas, Little St. James-Insel, Tortola, Antigua) und im nrdlichen Sdamerika (Venezuela, Curaao, Kolumbien).
Im Gegensatz zu Buxbaum, der in sterr. Bot. Zschr., 98:12,
44104. 1951, den Versuch einer Umbearbeitung der nrdlichen
Kugelformen unternahm, indem er diese u. a. nach Lineae und
Rami einteilt, dabei z. B. unter Ramus I: Linea Strombocacti
F. Buxb. sowohl areolen- wie axillenbltige Gattungen zusammenfate und Gattungen aufstellte, die zum Teil inzwischen wieder als
Untergattungen (von Mamillaria) gelten sollen, habe ich hier die

Abb. 2766. Engelmanns Blten- und Stachelbild von Ancistrocactus brevihamatus (Eng.)
Br. & R. (Engelmanns Tafel 19, in Cact. Bound.)

2932

Mamillariae

seit Britton u. Rose und Berger vorgezogene konservativere


Einteilungsform beibehalten. Einmal sind die Buxbaumschen phylogenetischen Anschauungen ja nur theoretisch, aber nicht bewiesen,
zum anderen sind sie noch nicht ausgereift, und drittens steht zu befrchten, da in der Praxis, an die sich dieses Handbuch in erster
Linie wendet, Formulierungen wie1) Oehmea F. Buxb., die Mammillarien-Stufe der Hamatocactus-Linie, oder Pseudomammillaria.
die Mammillaria-Stufe von Dolichothele, bzw. die ehemaligen
Mammillaria Leptocladodae nicht zu Mammillaria gehrend, sondern die Mammillaria-Stufe von Escobaria subgen. Euescobaria
(und wofr das Genus Leptocladia F. Buxb. aufgestellt wird, ein
Synonym von Leptocladia Agardh, fr das dann der Gattungsname
Leptocladodia F. Buxb. nom. nov. geschaffen wurde, inzwischen
aberz. T. wieder als Untergattung von Mamillaria angesehen) den Benutzern des Handbuches nur schwer verstndlich wren. Es ist nichts
dagegen einzuwenden, wenn phylogenetische Theorien erarbeitet
werden2); es bedarf dazu jedoch exakter Untersuchungen innerhalb
der g a n z e n Familie, unter berprfung ihrer praktischen Anwendbarkeit, um so mehr, wenn man sich berhaupt noch
nicht einmal allgemein einig ist, ob weiterhin Kleingattungen
oder zusammenfassende Gattungen angewandt werden sollen.
Teilweise Einzeluntersuchungen sind gewi interessant, knnen
aber vorderhand nur als ergnzende und entwicklungstheoretische
Studien betrachtet werden. Ich bezweifle brigens, ob sich in der
Praxis bisher berhaupt jemand dieser berspitzten Bearbeitung
bedient hat. Da es bei Buxbaum im Bestreben, seine Ideen durchzusetzen, nicht ohne Polemik gegen mich abgeht, bersehe ich und
bedauere nur angesichts der zum Teil schnen zeichnerischen
Einzeldarstellungen, da hier nicht mit mehr Zurckhaltung verfahren wurde. Gerade die jngere Geschichte der reichlich verworrenen Benennungen bzw. Umbenennungen oder Trennungen und
Wiedervereinigungen verlangt Beschrnkung in der Anwendung umstrzlerischer Gedanken, zumal, wenn diese sich nur mit einem
kleinen Teil des Ganzen befassen, whrend das Schwergewicht des
Handbuches mehr in der leichten Bestimmungsmglichkeit und dem
Sammeln von Einzelbeobachtungen wie der Kenntnis smtlicher in
der Natur vorhandenen Formen liegen mu, denn dies ist Voraussetzung fr alles Weitere; vieles ist erst mangelhaft bekannt, das
Namenschaos betrchtlich und ehe neue nderungen erfolgen, mu
das groe Ganze nach einer einheitlichen Grundlage erfat und
mglichst bersichtlich geordnet werden.
)In Sukkde. (SKG.), IV:3pp., 1951.
)Man sollte hier aber die weisen Worte von G. Ledyard Stebbins jr. in Variation
and Evolution in Plants (Columbia University Press), 32. 1950, bedenken, wo er ber
systematics und genetics sagt, da beide Disziplinen eigene Wege gehen, nach besonderen Gesichtspunkten, damit beide ihren eigenen Wert haben, die Bearbeiter gegenseitiges Verstndnis aufbringen mssen und beide als parallel series angegeben werden
sollten. Die phylogenetische Forschung ist zweifellos wichtig, die gegenwrtige Unsicherheit
beruht aber darauf, da man phylogenetische Theorien und exakte Pflanzenbeschreibung
nicht trennt, obwohl gerade die letztere fr die ersteren hchst bedeutsam ist; die gegenwrtig teilweise zu beobachtende unfertige Vermengung beider Disziplinen kann jedoch nur
zu vlliger Verwirrung fhren.
1
2

Neolloydia

2933

Untersippe 1: Coryphanthae (Berg.) Backbg.


Blten aus dem Ende von ganzen oder Teilfurchen, die Blten
zentral-stndig.
Vo r k o m m e n : Britisch-Kolumbien, Kanada (Alberta, Manitoba),
USA (Montana, Dakota, Nebraska, Idaho, Colorado, Kansas,
Oklahoma. S-Utah, Nevada, Kalifornien, Arizona, Neumexiko,
Texas), Mexiko (Sonora, Chihuahua, Durango, Coahuila, Nuevo
Len, Tamaulipas, San Luis Potos. Zacatecas, Quertaro, Hidalgo,
Morelos, Guerrero, Guanajuato, Mexico DF., Veracruz, Michoacn,
Puebla, Oaxaca), Kuba,
203. NEOLLOYDIA Br. & R.
Bull. Torr. Club, 49:251. 1922
[Bei K. Schumann: zu Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. bei Berger, in
Kakteen (1929) auch als Coryphantha das Subg. 2 bei Buxbaum: als Gattung
Cumarinia (Knuth) F. Buxb., in sterr. Bot. Zschr. 1951; bei Knuth, KaktusABC, als Coryphantha-U.-G. Cumarinia Knuth]
Die Gattung enthielt bei Britton u. Rose 7 Arten, von denen Neolloydia pilispina Br. & R. eine nicht ganz geklrte Art ist; N. clavata (Scheidw.)
Br. & R. wurde schon von Bdeker wieder zu Coryphantha gestellt, N. horripila
(Lem.) Br. & R. sowie N. beguinii (Web.) Br. & R. von mir bei Gymnocactus
einbezogen, weil beide keine echte Furche haben. Bdeker war berdies der
Meinung (Mammillarien-Vergleichsschlssel 5. 1933), da N. conoidea und N. texensis ein und dieselbe Art sind, whrend Berger aus der Britton u. Roseschen
Synonymie von N. conoidea (Kakteen, 266. 1929) N. grandiflora (O.) Berg.
herausnahm und als eigene Art anfhrte; bei Britton u. Rose ist sie anscheinend
bzw. der Randstachelzahl nach mit in der Beschreibung von N. conoidea enthalten, unterscheidet sich aber vor allem durch die geringere Mittelstachelzahl,
diese auch fehlend, die Warzen krzer und dichter. Die Fassung des Genus war
also bei Britton u. Rose noch unbefriedigend. In The Spine, 1:4, 108109.
1948, beschrieb ich dann noch N. matehualensis Backbg., aus der Formengruppe
der N. conoidea, aber grer werdend, und die gelbblhende N. pulleineana
Backbg., mit langem, verjngtem, bis rbenartigem Basalteil.
Umstritten ist die Einbeziehung des Knuthschen Subgenus Cumarinia Knuth
von Coryphantha zu Neolloydia (in Backeberg, Systematische bersicht, 60. 1942).
Buxbaum hlt die N. odorata (Bd.) Backbg. fr ein eigenes Genus, weist dabei
auf die abweichende Hakenstachelbildung hin und sieht sie fr eine hochabgeleitete
Stufe der Hamatocactus-Seitenlinie seiner Gliederung an. ber N. cubensis (Br. &
R.) Backbg. enthlt er sich eines Urteils. Diese bezog ich ebenfalls zu dieser Untergattung ein. Nun sind Hakenstachelstufen bei mehreren Gattungen (Ferocactus,
Pseudolobivia, Mamillaria) nichts Ungewhnliches; daraus lassen sich keine
Schlsse ableiten. Das Untergattungsmerkmal ist aber eine echte Furche, nur
halb oder unregelmig ausgebildet, die Blten aus einem Wollflckchen vor
der Axille am Ende der Teilfurche entstehend (Bdeker), die Samen hart,
schwarz, die Frucht nicht ausgesprochen wrig wie bei Coryphantha. Sowohl
N. odorata wie N. cubensis gleichen sich in den nicht vllig hinabreichenden
Furchen, in den kleinen gelblich getnten Blten (gelbgrn und gelblichrosa),
den weichen bzw. dnnadeligen Stacheln, dem niedrigen, gruppenfrmigen Wuchs
sowie den harten, schwarzen Samen. Ich sehe keinen Grund, diese Pflanzen nicht

2934

Neolloydia

zu Neolloydia zu stellen bzw. ist nach der Furche, den harten Samen, der nicht
ausgesprochen wrigen, rtlich trbgrnen Frucht1) das Subgenus sofern man
nicht die Samen gestalt ber bewertet, die auerdem nicht sehr abweichend ist
vorderhand hier zu belassen.
Betrachtet man dementsprechend die Arten der zwei Untergattungen, erkennt
man in beiden eine groe habituelle hnlichkeit bzw. eine gut geschlossene Zusammengehrigkeit, was man bei der erweiterten Fassung Britton u. Roses
sowie Buxbaums (einschlielich Gymnocactus, und dies auf Grund einer ungenauen
Furchen-Angabe bei G. saueri durch Knuth) nicht sagen kann.
Die Arten sind im allgemeinen nicht sehr wchsig und halten meist nicht lange
in den Sammlungen; das gilt auch fr N. cubensis, die in Kuba nur auf begrenztem
Raum gefunden wird und wie Frre Alain angab schon fast verschwunden
ist. Nach den von ihm an den Jardin Botanique Les Cdres gesandten Exemplaren machte ich das Foto derselben wie der Frucht und erhielt von ihm auch das
einzige bisher bekannte Foto einer kleinen, blhenden Pflanze.
Ty p u s : Mamillaria conoidea DC. Typstandort: Nur Mexiko angegeben
(N-Mexiko).
Vo r k o m m e n : USA (Texas) bis Mexiko (N-Mexiko, San Luis Potos, Hidalgo),
Kuba.
Schlssel der Arten:
Pflanzen nicht rasenfrmig wachsend,durchgehende
Furche, Samen mattschwarz. . U.-G. 1: Neolloydia
Blten breiter ffnend, grer
Mittelstacheln stets vorhanden
Pflanzen bis 10 cm hoch
Blten purpurviolett
Mittelstacheln ca. 5 (Randstacheln
ca. 1516)
Mittelstacheln im Kreise stehend, 1 zentral, mit meist
schwarzer Spitze. . . . . 1: N. ceratites (Quehl) Br. & R.
Mittelstacheln nicht im Kreise
angeordnet, schwarz. . . . 2: N. conoidea (Dc.) Br. & R.
1
)Berger hat (Kakteen, 266. 1929) in seinem Schlssel der Gattungen (unabhngig von
der lt. Boissevain versehentlich umgekehrten Angabe der Fruchtreife durch Britton u.
Rose) folgende Einteilung gegeben:
Frchte trb gefrbt, papierartig vertrocknend. . . . . . . . . . . . . . 1: Neolloydia
Frchte rot
Warzen lang (gro), weichfleischig, nicht stehenbleibend, Nabel der Samen gro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2: Neobesseya
Warzen kurz (klein), als holzige Hcker stehenbleibend, Nabel
der Samen klein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3: Escobaria
Testastruktur oder Nabelsitz (basal, subbasal, subventral, ventral) sowie das Aussehen
(matt, halbmatt, etwas oder stark glnzend) sind in ihrem Zustandekommen ungeklrt,
bisher nur theoretisch e r k l r t, oft ist der Sitz nicht einheitlich sowie Form und Gre so
verschieden (Parodia, Gymnocalycium), da mir erst viel weiter reichende Untersuchungen
zu gestatten scheinen, daraus so weitgehende Folgerungen wie eine Gattungsteilung zu ziehen
(sofern es nicht etwa derart auffllig wie bei Phellosperma ist); da der Praxis nicht immer
Samen zur Verfgung stehen, ist vorderhand auch die Einteilung nach Fruchtfarben nicht
durchweg praktisch anwendbar; aber Bergers Einteilung spricht jedenfalls nicht gegen die
Eingliederungsmglichkeit von Cumarinia als Untergattung von Neolloydia, (ber die umgekehrten Fruchtreifeangaben bei Britton u. Rose s. Boissevain, Colorado Cacti, 69.
1940).

2935

Neolloydia

Pflanzen bis ca. 15 cm oder z. T. mehr hoch


Ohne lngere Rbenwurzel
Mittelstacheln zuerst 2, dann bis 3,
hornbraun
Blten?. . . . . . . . . . 3: N. matehualensis Backbg.
Mit lngerer Rbenwurzel
Mittelstacheln 3, schmutzig graubraun
Blten gelb. . . . . . . . 4: N. pulleineana Backbg.
Mittelstacheln berwiegend fehlend (bis 2)
Pflanzen bis 10 cm hoch
Mittelstacheln 012 (Randstacheln ca. 25)
Blten gro, purpurn. . . . 5: N. grandiflora (O.) Berg.
Pflanzen rasenfrmig wachsend, nicht ganz durchgehende Furche, Samen
blank bis halbmatt . . . .

U.-G. 2: Cumarinia (Knuth)

Backbg.
Blten klein, 1,52 cm gro
Mit Hakenstacheln (Samen blank)
Pflanzen dunkelgrn
Mittelstacheln alle hakig, dunkel
honiggelb bis schwarzbraun
Blten gelblichrosa. . . . 6: N. odorata (Bd.) Backbg.
Ohne Hakenstacheln (Samen halbmatt)
Pflanzen fahlgrn
Mittelstacheln 01, kurz, weilich
Blten grngelb. . . . . . 7: N. cubensis (Br. & R.) Backbg.

Ungengend bekannt:
Blten klein, 1,52 cm lang, purpurn
Furchen von Britton u. Rose nicht angegeben
Scheitel starkwollig (Samen unbekannt). 8: N. pilispina Br. & R. non J. A.
Purp.

Untergattung 1: Neolloydia
(U.-G. 1: Euneolloydia Backbg., J. DKG. (II), 60. 1942)
1. Neolloydia ceratites (Quehl) Br. & R. The Cact., IV:16. 1923
Mamillaria ceratites Quehl, MfK., 19:155. 1909. Coryphantha ceratites
(Quehl) Berg., Kakteen, 266. 1929.
Eifrmig, einzeln oder in kleinen Gruppen, 610 cm hoch, bis 5 cm ; Scheitel
kaum eingesenkt, nur etwas wollflockig, von dunkelbraunen St. berragt; Krper
graugrn; Warzen in ca. 10 Spiralen, fast rhombisch, ca. 1 cm hoch, 1,5 cm breit,
schief gestutzt; Areolen rund, 5 mm , schwachwollig zu Anfang; Randst. ca. 15,
am Grunde zwiebelig verdickt, spreizend, bis 1,5 cm lang, weigrau, wie bereift,
hin und wieder dunkelbraun gespitzt, durchscheinend; Mittelst. 5(6), unten ver186

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2936

Neolloydia

dickt, abstehend, gerade oder leicht gebogen, weigrau-, horn- oder hell- oder
dunkelbraunfarbig, Spitze meist schwarz; Axillen weiwollig; Bl. 33,5 cm lang:
Pet. oblong, spitzlich, purpurn. M e x i k o. (Abb. 2767. rechts.)

Abb. 2767. Links: Neolloydia grandiflora (O.) Berg.: rechts: Neolloydia ceratites (Quehl)
Br. & R. (Foto: De Laet.)

2. Neolloydia conoidea (DC.) Br. & R. Bull. Torr. Club, 49:252. 1922
Mamillaria conoidea DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828.
M. diaphanacantha Lem. M. inconspicua Scheidw. M. echinocactoides
Pfeiff. M. scheeri Mhlpfrdt. 1845 non 1847. M. strobiliformis Eng.
non Scheer nec Mhlpfrdt. Echinocactus conoideus Pos. Cactus
conoideus Kuntze. Cactus echinocactoides Kuntze. Coryphantha conoidea
Orc. in Berger Kakteen, 266. 1929.
Synonymie nach Britton u. Rose, ohne Neolloydia grandiflora; wahrscheinlich gehrt Cactus echinocactoides Kuntze (und Mam. echinocactoides
Pfeiff.?) zu N. grandiflora, da Kuntze zwei Namen anfhrt, die Britton
u. Rose zusammenfassen. Kuntze schrieb Cactus conodeus und C. echinocactodes.
Einzeln bis (meist spter) am Grande oder seitlich sprossend. zylindrisch,
hell- bis graugrn, 710 cm hoch, 57 cm ; Axillen wollig; Warzen ziemlich
locker gestellt, eifrmig, rundlich und stumpf; Randst. ca. 16, dnn, steif, strahlend, 810 mm lang, wei und vergrauend; Mittelst. 45, spreizend, schwarz,
13 cm lang; Bl. bis 6 cm ; Pet. schlank-lanzettlich, mit scharfer Spitze;
Staubf. zahlreich, gelb, am Grunde rot; Staubb. orange; Gr. und 67 N. gelblich;
Fr. kugelig, gelb, gertet, zuletzt braun, papierartig auftrocknend. U S A (Texas),
stliches M e x i k o (bzw. Zacatecas, Hidalgo).
Neolloydia texensis Br. & R. The Cact., IV:18. 1923
wird von Britton u. Rose als eigene Art gefhrt, ist aber nach Bdeker
die Texasform der Art. Richtiger ist wohl, da Britton u. Rose mit ihrer
Beschreibung von N. conoidea diese und N. grandiflora zusammenwarfen
(daher ihre Randstachelzahl 25) und somit mehr die letztere darunter verstanden, weswegen sie die Texasform besonders benannten, die mehr die
N. conoidea im heutigen Sinne ist.

Neolloydia

2937

Es werden zwar 13 Mittelst. bei N. texensis angegeben, aber offensichtlich knnen sie auch fehlen; Fr. klein, kugelig, dnnwandig, grnlich (unreif?), auftrocknend; S. feinhckrig, 1,5 mm gro, Nabel gro, basal.
Coryphantha conoidea war zuerst nur ein Name in einem Zirkular von Orcutt.
Britton u. Rose stellen hierher auch Mamillaria crebrispina DC. (Mm. Mus.
Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828) (Cactus crebrispinus Kuntze) von Thomas
Coulter gesammelt, eine zweifelhafte Art, die Pfeiffer als M. conoidea verwandt ansah. Als Synonym von M. crebrispina DC. wird der Name M. polychlora
Scheidw. (Frster, Handb. Cactkde., 205. 1846) angesehen, daselbst auch
M. coronata Scheidw.
3. Neolloydia matehualensis Backbg. The Spine, 1:4, 106. 1948
Zylindrisch, von unten sprossend, bis 15 cm lang und 5 cm ; Warzen aufwrts anliegend, abgeflacht, an der Basis ca. 2 cm breit, bla graugrn; Axillen
schwach weifilzig; Areolen anfangs mit weiem Filz, bald kahl, fast der Basis
der nchstoberen Warze anliegend; Randst. ca. 10 (12), grauwei, glasig, bis 1 cm
lang; Mittelst. steif, zuerst 2, einer auf- und einer abwrts weisend, bis 2,2 cm
lang, spter bis 3 St. mit verdickter Basis; Bl. unbekannt, aber hchstwahrscheinlich purpurn. M e x i k o (San Luis Potos, bei Matehuala). (Abb. 2768.)
4. Neolloydia pulleineana Backbg. The Spine, 1:4, 106. 1948
Keulig-zylindrisch, anfangs dnn und gewunden, bis fast 20 cm lang und
1,5 cm ; Wurzel lang, rbig, bis 3 cm ; spter sprossend; Axillen schwach graufilzig; Warzen rundlich-konisch, etwas zusammengepret, dunkelgrn; Randst.
bis 18, verflochten, bis 12 mm lang, steif, pfriemlich, schmutziggrau; Mittelst. 3
(4) bzw. 3krftiger und laufrecht, mittelstark, am Grunde verdickt, 1 schrg
aufwrts zu Anfang, spter abwrts weisend (ein unterer lngster), bis 2 cm
lang, die anderen 2 seitlich gerichtet, der zuweilen vorhandene oberste bis 1,6 cm
lang, alle mittleren schmutziggraubraun, sehr steifpfriemlich, mitunter der lngste
schwach geringelt: Bl. gelb. M e x i k o (San Luis Potos, bei Matehuala) (Abb. 2769).
5. Neolloydia grandiflora (O.) Berg. Kakteen, 266. 1929 (als Coryphantha
und zugleich Neolloydia)
Mamillaria grandiflora O., in Pfeiffer, En. Cact., 33. 1837. Cactus grandiflorus Kuntze. Coryphantha grandiflora (O.) Berg., Kakteen, 266. 19291).
Zylindrisch; Warzen dichter stehend als bei N. conoidea, krzer und weniger
schief-aufrecht; Axillen und besonders die jungen Areolen reichlich weiwollig;
Stachelareolen rund, ziemlich gro; Randst. bis 25, horizontal strahlend, aber
verbogen, plattgedrckt an den Seiten, wei am Grunde; Mittelst. fehlend
oder 12, vorwrts gerichtet, derb, schwarz; Bl. gro, weit offen, purpurn; Pet.
breiter als bei N. conoidea. U S A (Texas) bis M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2767, links.)
Die Kombination als eigene Neolloydia-Art geschah nicht durch Britton u.
Rose, wie Borg irrtmlich angibt, sondern mit der Doppelkombination Bergers.
Mamillaria canescens Jac. non DC. mag, nach Pfeiffer, diese Art gewesen
sein.
1
)Nach Bdeker, ZfS., 312. 192728, ging die Pflanze eine Zeitlang unter dem nom.
nud. Coryphantha stuetzlei Fri (S. auch unter Escobaria orcuttii).

186*

2938

Neolloydia

Abb. 2768.
Neolloydia matehualensis Backbg.

Abb. 2769.
Neolloydia pulleineana Backbg.

Neolloydia

2939

Untergattung 2: Cumarinia (K nuth ) B ackbg .


in J. DKG. (II), 60. 1942

(Coryphantha-U.-G. Cumarinia Knuth, in Kaktus-ABC, 379. 1935, ohne lateinische Diagnose Cumarinia (Knuth) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 61.
1951)1)
Typus: Coryphantha odorata Bd.
6. Neolloydia odorata (Bd.) Backbg. J. DKG. (II), 60. 1942
Coryphantha odorata Bd., M. d. DKG., 168170. 19301). Neobesseya
odorata (Bd.) Werd. (S. Funote) und Borg, Cacti, 364. 1951.
Basal sprossend, rasenbildend; Einzelkpfe meist kugelig, bis 3 cm ; Krper
am Scheitel schwach eingesenkt und kahl, von St. berragt; Warzen zylindrisch,
ca. 1 cm lang, 0,4 cm dick, Kuppe stark rundlich abgestutzt, glnzend dunkel
laubgrn; Furche scharf, seicht und kahl, kurz vor der Axille endend und dort
mit Wollflckchen, wo die Blten entspringen; Randst. 79, stark horizontal
gerichtet, aus nur ganz zu Anfang und auch dann nicht immer weifilzigen Areolen,
gerade, steif und dnnadelig, schwach rauh und wie bereift, 0,81 cm lang, wei
mit besonders an den oberen Randst. weit hinabreichender dunkelbraun oder
honiggelb gefrbter Spitze; Mittelst. 34, stark vor- und unregelmig auseinanderspreizend, dicker nadelfrmig, 22,5 cm lang, ebenfalls rauh, gerade
und steif, rot- bis schwarzbraun, an der Spitze alle hakig gebogen, am Grunde
verdickt; Bl. ca. 1,5 cm lang und bis 1 cm breit, schmal-trichterig, aus den
jngsten Furchenenden; Ov. zylindrisch, bis 5 mm gro, hell rtlichbraun;
chuppen rtlich, hellrandig; Sep. lineallanzettlich, ganzrandig, bis 8 mm lang,
brunlich-rosa mit hellerem Rand; Pet. etwas lnger, schlanker zugespitzt, hellgelblichrosa; Staubf. wei; Gr. unten wei, oben gelb; N. 4, klein, grnlich;

Abb. 2770. Neolloydia odorata (Bd.) Backbg.


)Krainz sagt in Die Kakteen, C VIIIb. 1958, richtig: bei Werdermann in
C. Backeberg, Neue Kakteen, als Neobesseya. Werdermann erkannte das amerikanische Genus als gleichberechtigt an; daher handelt es sich bei ihm um Doppelkombinationen
wie bei Berger. F. Buxbaum brachte fr Cumarinia (Knuth) F. Buxb. in sterr. Bot.
Zschr., 1951, eine lateinische Genus-Diagnose (p. 61), ohne Typusangabe.
1

2940

Neolloydia

Fr. klein, bla grnlich bis schwach rtlich; S. 1 mm gro, glatt und glnzendschwarz, birnfrmig, an einer Seite bohnenartig plattgedrckt, mit sehr kleinem,
subbasalem Nabel bzw. dieser schrgseitlich. M e x i k o (Tamaulipas, bei Caracoles, und San Luis Potos, bei Matehuala) (Abb. 2770:Tafel 218).
An einer in der Sammlung Andreae,
Bensheim, gemachten Makroaufnahme
(Tafel 218) zeigte sich, da in prallem
Zustande die Warzen eine Art verdickten
Fu haben (am besten sichtbar an der
linken Pflanze bzw. den beiden Warzen
rechts unten), durch die ein wulstiger
freier Teil zwischen den Warzenbasen
Abb. 2771. Neolloydia cubensis (Br. & R.)
Backbg. Einziges Foto einer blhenden
verbleibt; die Furche geht bis zur eigentPflanze (1) dieser fast ausgerotteten Art.
lichen Warzenbasis, d. h. bis zum Ver(Foto: Sammlung Garcia Feria,
dickungsansatz, so da Bdeker mit
Holgun [Kuba].)
der Angabe kurz vor der Axille endend sehr genau beobachtet hat; seine Pflanze war wohl nur nicht so sehr
geschwollen wie die hier abgebildete.
7. Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg. J. DKG. (II), 60. 1942
Coryphantha cubensis Br. & R., Torreya, 12:15. 1912. Mamillaria urbaniana Vpl., MfK., 22:65. 1912. Neobesseya cubensis (Br. & R.) Hest.,
Des. Pl. Life, 192. 1941.
Spter kleine Rasen bildend; Einzelkpfe gedrckt-kugelig, 23 cm breit,
fahlgrn; Warzen zahlreich, vertikal zusammengedrckt, 67 mm lang, 45 mm
breit, ca. 3 mm dick; Furche scharf, bis ber die obere Warzenmitte hinausreichend;
St. ca. bis 10, weilich, seitlich strahlend, nadelig, weich, 34 mm lang, an den

Abb. 2772. Vergrerte Aufnahme einer Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg.

Neolloydia

2941

jngsten Areolen aus kleinem Filzpolster; Mittelst. spter meist entwickelt oder
auch ganz fehlend; Bl. bla gelbgrn, ca. 1,6 cm lang; Pet. spitzlich; Staubf.,
Gr. und N. gelblich: Fr. unter 1 cm lang, nackt, dnnwandig; S. braunschwarz,
sehr feinhckrig, halbmatt, birnfrmig, mit kleinem Nabel, nicht genau basal
stehend. K u b a (sdstlich von Holgun, Prov. Oriente) (Abb. 27712774).
Vaupel gab der Art einen neuen Namen bei Einbeziehung zu Mamillaria, da
es schon eine M. cubensis Zucc. gab. Britton u. Rose geben an, da die Frucht
rot ist. Frre Alain sagt gelbgrnlich, und so sah ich sie (in der Sonne rtlich angehaucht?).
8. Neolloydia pilispina Br. & R. non J. A. Purp. (1912) The Cact., IV:14.
1923
Gruppenbildend; Einzelkpfe ca. 3 cm ; Rippen undeutlich, aus deutlich ausgebildeten, etwas kantigen Warzen bestehend; junge Areolen mit starker, weier
Wolle versehen, die den Scheitel der Pflanze bedeckt; Randst. 67, 56 mm
lang, weich und spreizend, die oberen lnger und ber dem Kopf der Pflanze zusammengeneigt, 2 cm oder mehr lang, wei mit schwrzlichen Spitzen; Mittelst.
oft fehlend, manchmal 1; Bl. klein, 1,52 cm lang, purpurn; Sep. brunlich.
M e x i k o (San Luis Potos, Minas de San Rafael).
Britton u. Rose nannten irrtmlich als Synonym Mamillaria pilispina
J. A. Purp., MfK., 22:150. 1912. Purpus beschrieb diese Pflanze ohne Angaben
ber Blte, Frucht und Samen, doch sagt er, da die Areolen kahl sind, sowie da
in ihnen verschiedenartige Randstacheln gebildet werden, als unterste ein Kranz
feiner Haarstacheln, diese schneewei, auerdem 5 pfriemliche Randstacheln von 7 mm
Lnge und ein gleich langer Mittelstachel, beide
von 67 mm Lnge, unten gelb, Mitte wei,
oben braun.
Dies ist die Mamillaria pilispina J. A. Purp.,
non Br. & R., die nach Berger (Kakteen,
290. 1929) und Bdeker (Mamm.-Vergl.Schlssel, 23. 1933) als Mamillarienart mit
blagelben Blten bekannt ist.
Britton u. Rose haben nun aber l. c., Fig. 12,
eine scheitelnah blhende Pflanze abgebildet,
mit purpurnen (!) Blten, und dazu eine Beschreibung gegeben, die von der der Mamillaria
pilispina J. A. Purp. (1912) abweicht. Zugleich
sagen sie, da ihre Abbildung eine Aufnahme
von C. A. Purpus darstellt. Tiegel hat bereits in J. DKG (I), 137. 1936, auf den Synonymiefehler Britton u. Roses bei dieser Art
hingewiesen. Es ist nun aber nicht unklar,
welche Pflanze Britton u. Rose ihrer Beschreibung zugrunde legten (Buxbaum in
Sukkde. (SKG.), V:23. 1954, Funote), sondern wir haben ein Pflanzenfoto und eine diesem entsprechende Beschreibung dazu (unrichAbb. 2773. Makroaufnahme einer
tig ist nur das Synonym). Bis eine solche
Frucht von Neolloydia cubensis
Pflanze nicht anderswo gefunden wird, mssen
(Br. & R.) Backbg.

2942

Neobesseya

wir annehmen, da C. A. Purpus diese Pflanze ebenfalls bei Minas San Rafael
sah. Nach dem Bltensitz und der Angabe purpurn ist auch durchaus anzunehmen, da es eine Neolloydia war, selbst wenn Britton u. Rose nichts
ber Furchen sagten, die ihnen vielleicht bei Neolloydia als selbstverstndlich
erschienen.
Neolloydia pilispina Br. & R. ist also als Neolloydia-Art zu fhren; Mamillaria pilispina J. A. Purp. ist dagegen eine Mamillarienart. Craig verkannte
dies, bzw. er hat wohl Tiegels Artikel nicht gelesen, so da diese Mamillarienart bei Craig fehlt und unter Unclassified Spezies (bzw. bei mir in Abteilung
IV:Unklassifizierte Arten) nachgefgt werden mu.

Abb. 2774. Zerquetschte Frucht und Samen der Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg.

Immerhin ist aber die von Britton u. Rose abgebildete Pflanze bis heute
nicht wiedergefunden worden, so da eine berprfung nicht mglich war, auch
was die Furchen anbetrifft usw. Diese Art mu daher als ungengend bekannte
Neolloydia-Spezies angesehen werden.
Neolloydia conoidea (Britton u. Rose, The Cact., IV:15. 1923, Fig. 15), mit
langer und dichter Bestachelung, von Dr. Safford 1907 in Mexiko gesammelt,
scheint eine noch unbeschriebene Art zu sein, jedenfalls nicht N. conoidea, von
der Britton u. Rose offensichtlich keinen klaren Begriff hatten.
Neolloydia compacta, crassispina, cinerazens und pectinata sind nur Katalognamen von Schmoll (1947).
204. NEOBESSEYA Br. & R.
The Cact., IV:51. 1923
[Bei K. Schumann: Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. pro parte bei Berger
auch als Coryphantha (Eng.) Lem., in Kakteen, 278. 1929]
Einzelne oder sprossende Pflanzen, kugelig oder etwas gedrckt; Warzen unregelmig oder etwas spiralig stehend, oben (zumindest spter) mit Furche;
Blten dem Scheitel nahe, aber doch etwas entfernt, verschieden gro, 26 cm
lang; Frucht fleischig; S. schwarz, kugelig, punktiert, mit vorspringendem, weien
Arillus. Die Frchte sollen lt. Boissevain (Colorado Cacti, 69. 1940) langsam reifen,

Neobesseya

2943

im Gegensatz zu denen von Coryphantha, whrend Britton u. Rose dies in ihrem


Schlssel umgekehrt angeben. Ich kenne wohl rascher reifende CoryphanthaFrchte, kann dies aber nicht fr alle Arten angeben, da ich es bei vielen nicht
beobachten konnte. Die Frchte von Neobesseya sind hellrot und kugelig. Berger
hat (Kakteen, 1929) mit seinem Versuch einer Nebeneinanderauffhrung von
Sammelgattungen und Gattungen (neben Neolloydia und Escobaria) Neobesseya
auch als Untergattung aber zugleich auch als Gattung gefhrt und alle
diese Gattungen Britton u. Roses und damit auch Neobesseya zu Coryphantha
einbezogen. Das hat sich nicht durchgesetzt, und heute wird Neobesseya nur noch
als eigene Gattung angesehen. Umstritten ist aber, was hierzu gehrt, und wie
viele eigene Arten berechtigt sind. Bdeker hat 1929 wohl nur in Unkenntnis
der Frucht in reifem Zustand Neobesseya asperispina zu Coryphantha einbezogen,
allerdings auch Coryphantha zilziana sowie Coryphantha muehlbaueriana; in
seinem Mammillarien-Vergleichsschlssel 1933 stellt er sie alle zu Neobesseya, wohin
aber Escobaria zilziana und E. muehlbaueriana nicht gehren, d. h. die letztere wurde schon von Borg und Marshall zu Escobaria gestellt, die erstere von
Knuth noch 1935 als Neobesseya aufgefhrt; nach dem lnglichen Wuchs, der
zinnoberroten Frucht sowie den ziemlich kleinen Blten bzw. der nicht kugeligen,
keuligen Frucht gehrt sie aber zu Escobaria.
Boissevain (Colorado Cacti, 69. 1940) ist der Ansicht, da Neobesseya similis
(Eng.) Br. & R. identisch ist mit N. missouriensis; er beruft sich darauf, da
Engelmann den Namen Mamillaria nuttallii v. caespitosa ( M. similis) spter
verworfen habe. Aber Engelmann scheint sich doch hier geirrt bzw. ber die
Pflanzen spter keine klare Auffassung mehr gehabt zu haben, denn und
darauf weist Boissevain nicht hin die Blten sind in der Gre sehr verschieden; doch mu Engelmann wohl auch die weitere geographische Trennung
der beiden Arten bedacht haben, da er Neobesseya missouriensis (Sweet) Br. &
R. 1856 als Mamillaria nuttalli borealis Eng. bezeichnete, whrend die nur von
Texas berichtete N. similis (Eng.) Br. & R. weit grere Blten hat als die nrdliche v. borealis, wie sie Boissevain in Oklahoma beobachtete. Ich mu die
beiden Arten daher auch getrennt halten.
Marshall (Cactac., 174. 1940) ist ohne hinreichende Begrndung der Ansicht,
da alle vier Originalarten von Neobesseya in der Kultur praktisch nicht unterscheidbar sind und man sie alle unter dem ltesten Namen vereinigen sollte.
Damit wrde dem Wissen um die Verschiedenheiten nicht gedient; nach Bltengre und -frbe sowie zum Teil auch den sehr schmalen Petalen sind sie sehr wohl
zu unterscheiden; die 1939 aus Colorado neu beschriebene Neobesseya rosiflora
Lahm. erwhnen weder Boissevain noch Marshall, obwohl Marion Sherwood
Lahman in C. & S. J. (US.), XI:5, 73. 1939, gute Vergleichsfotos brachte.
Im allgemeinen scheinen die Arten gutwchsig zu sein.
Ty p u s : Mamillaria missouriensis Sweet Typstandort: Auf hheren Hgeln
am Missouri.
Vo r k o m m e n : Britisch-Kolumbien (?, mir aus Vancouver berichtet), USA
(Montana bis Dakota, Nebraska, Colorado bis Kansas, Oklahoma, Texas),
N-Mexiko (Coahuila).
Schlssel der Arten:

Blten gelb
Sepalen glattrandig
Blten 45 cm lang. . . . . . . . . 1: N. wissmannii (Hildm.) Br. & R.

2944

Neobesseya

Sepalen gewimpert
Blten 56 cm lang. . . . . . . . .
Blten ca. 2 cm lang oder etwas mehr
Randstacheln meist 14 (920), grau mit
braunen Spitzen. . . . . . .
Randstacheln 910, grauweilich,
wollig rauh. . . . . . . . .
Blten rosa getnt
Blten graurosa, 1,52,5 cm breit. . . .
Blten blarosa, 4 cm breit. . . . . . .

2: N. similis (Eng.) Br. & R.


3: N. missouriensis (Sweet) Br. & R.
4: N. asperispina (Bd.) Bd.
5: N. notesteinii (Britt.) Br. & R.
6: N. rosiflora Lahm.

1. Neobesseya wissmannii (Hildm.) Br. & R. The Cact., IV:52. 1923


Mamillaria similis robustior Eng., Bost. Journ. Nat. Hist., 6:200. 1850.
M. nuttallii robustior Eng. M. missouriensis robustior S. Wats. Cactus
missouriensis robustior Coult. Mamillaria wissmannii Hildm., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 498. 1898. Cactus robustior Small. Coryphantha wissmannii (Hildm.) Berg., Kakteen, 278. 1929.
Rasenfrmig oder einzeln, bis 30 cm
breite Gruppen bildend und bis 10 cm
hoch, mit ber 25 Kpfen; Einzelkrper rundlich, blulichgrn, bis
10 cm hoch; Axillen weiwollig;
Warzen locker gestellt, zylindrischkegelig, bis 2,5 cm lang, am Grunde
ca. 1,2 cm breit, schief gestutzt;
Areolen anfangs weiwollig, zuerst
elliptisch; Randst. anfangs 714,
dann bis 1520, strahlig abstehend,
zuerst wei bis brunlich, spter
grau, mit verdickter gelber Basis,
1,52 cm lang, manchmal auch gelblich wei und rtlich gespitzt (Berg.);
Mittelst. 03, etwas strker, aber
kaum lnger; Bl. 45 cm lang,
trichterig, auen gelblichbraun;
Pet. schmal-spatelig, glnzend dunkel- oder hellgelb (Berger); Staubf.
und Gr. grnlich (Schelle); Schuppen auf der Rhre mit starkem
Abb. 2775. Neobesseya wissmannii (Hildm.)
Mittelnerv; N. 57, gelblich-grn;
Fr. kugelig, ca. 8 mm ; S. glnzend
Br. & R. (aus Berger, Die Kakteen, 279. 1929).
schwarz. U S A (Mittel-Texas)
(Foto: Berger.)
(Abb. 27752776, 2782:4).
Die Petalen haben eine scharf abgesetzte Spitze, die ziemlich langen Warzen
sind strker aufwrts gerichtet.
2. Neobesseya similis (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:52. 1923
Mamillaria similis Eng., Bost. Journ. Nat. Hist., 5:246. 1845. M. similis
caespitosa Eng. Echinocactus similis Pos. Mamillaria nuttallii caespitosa
Eng. M. missouriensis caespitosa S. Wats. Cactus missouriensis

Neobesseya

2945

similis Coult. Mamillaria missouriensis similis K. Sch. Cactus similis


Small. Coryphantha similis Br. & R. in Britton u. Brown, Ill. Fl. ed.
2, 2:571. 1913.
Rasenfrmig, in Gruppen bis 1,50 m hoch und 2030 cm ; Einzelkrper
kugelig, 610 cm , tiefgrn; Warzen zylindrisch, bis 2 cm lang, stumpf und
schief gestutzt; Furche in der Jugend mit weier Wolle; St. oft fein behaart;
Randst. 1215, spreizend, schmutzigwei mit braunen Spitzen, pfriemlich, 1 cm
lang; Mittelst. 01, hnlich den Randst., aber etwas krftiger und lnger; Bl.
56 cm lang, auen braun und grn; Pet. lang, schmal, spitz, hellgelb; Staubf.
kurz, grn; Gr. und 46 N. grn; Fr. kugelig bis kurzlnglich, rot, 12 cm ;
U S A (O-Texas) (Abb. 27772778, 2782:6, 7).
Schon Engelmann wies darauf hin, da die Blten und Frchte grer sind
als bei M. nuttallii (Neobesseya missouriensis).
3. Neobesseya missouriensis (Sweet) Br. & R. The Cact., IV:53. 1923
Cactus mamillaris sensu Nutt., Gen. Pl., 1:295. 1818, non Linn (1753).
Mamillaria missouriensis Sweet, Hort. Brit., 171. 1826. M. simplex
Torr. & Gray non Haw. M. nuttallii Eng.1) M. nuttallii borealis Eng.
Cactus missouriensis Kuntze. Mamillaria missouriensis nuttallii Schelle.
Coryphantha missouriensis Br. & R., in Britton und Brown, Ill. Fl. ed. 2,
2:570. 1913.
Einzeln oder in kleinen (!) Polstern; Einzelkpfe bis 6 cm hoch, 8 mm ;
Warzen 11,5 ein lang: Areolen wollig; St. feinhaarig, nadelig, grau mit braunen

Abb. 2776. Neobesseya wissmannii (Hildm.) Br. & R. (Mam. similis robustior Eng.). Diese
Art bildet bis 3 basal Verdickte Mittelstacheln, die, wie das Bild zeigt, entgegen den allgemeinen Beschreibungen auch etwas lnger sein knnen. Auch die Randstachelzahl stimmt
mit den Beschreibungen berein (fraglich ist dagegen die Abbildung in Blh. Kakt., I:T. 5.
(Foto: Thiele.)
1
)Engelmann schrieb in Cact. Bound., 68. 1858, versehentlich: nuttalis; ein Synonym
soll lt. Rmpler Cor. nuttallii Eng. sein.

2946

Neobesseya

Abb. 2777. Neobesseya similis (Eng.) Br. & R. (Foto: E. F. Wiegand.)

Abb. 2778. Neobesseya similis (Eng.) Br. & R. Mit feineren Stacheln als N. wissmannii;
die Stachelzahl kann auch hier hher sein; aus dem Foto ergibt sich, da auch bis 4 mittlere
gebildet werden, einer jedoch nur aufflliger. Die Art ist anscheinend variabler, als die Beschreibungen erkennen lassen. Der Vergleich mit Abb. 2776 lt auch verstehen, da Engelmann darin nur eine Art mit Varietten sah. Mit Mam. similis identifizierte er spter Mam.
nuttallii v. caespitosa, whrend unter Mam. nuttallii Eng. heute N. missouriensis verstanden wird, nach Abbildung in Boissevain, Colorado Cacti, 69. 1940 (Fig. 48), deutlich
von obiger Pflanze unterschieden. (Foto: Thiele.)

Neobesseya

2947

Spitzen, oft gebogen; Mittelst. 0 oder zuweilen 1; Bl. grnlichgelb, duftend,


2,5 cm , 2 cm lang; Sep. grnlich mit braunem Mittelstreifen, schmal, gewimpert;
Pet. linear-lanzettlich, schlank zugespitzt; Staubb. rosa, Pollen orange; Fr.
kugelig, fleischig, 0,91,2 cm gro, hellrot; S. schwarz, 12 mm gro, unregelmig birnfrmig, winzig punktiert. In den USA weit verbreitet (N-Dakota
bis Montana, Colorado bis Kansas, Oklahoma und vielleicht N-Texas) (Abb.
2779, 2782:2, 3, 5).

Abb. 2779. Neobesseya missouriensis (Sweet) Br. & R.? Form mit 14 Mittelstacheln.
Vielleicht eine noch unbeschriebene Art (?).

Die Abbildung zeigt eine Pflanze, die ihren allgemeinen Merkmalen nach der
Neobesseya missouriensis entspricht, nur hat sie 14 Mittelstacheln, diese dunkler.
Es mag sich um eine Form der weit verbreiteten Art handeln, die mehr Mittelstacheln entwickeln kann, wie Berger auch bis 3 Mittelstacheln bei N. wissmannii
berichtet. Die von Marshall in Cactac., 174. 1941 (Fig. 135) abgebildete grobltige N. missouriensis kann nicht diese Art sein.
Die Staubfden obiger Art sind nach Schelle (Kakteen, 292. 1926) wei,
nach Schumann (Gesamtbschrbg., 497. 1898) gelblichwei. Borg (Cacti, 364.
1951) unterscheidet: N. missouriensis v. nuttallii (Eng.) Borg Petalen mit rtlicher Mittellinie; Staubf. rosa bis violett.1) Britton u. Rose machen keine entsprechenden Angaben. Nach Boissevain (Colorado Cacti, 69. 1940) sind die
Perigonbltter gelbgrn, wenigstens in Colorado, mit rosa oder braunem Mittelstreifen. Dieses Merkmal scheint etwas variabel zu sein. Boissevain sagt: stamens pink, pollen orange. Die Staubfdenfarbe ist vielleicht variabel. Vorderhand
1

)Dies ist vielleicht die unter N. notesteinii erwhnte Form.

2948

Neobesseya

erscheint mir die von Borg genannte Variett als nicht abtrennbar. Die von
Borg aufgefhrte Kombination Neobesseya nuttallii Br. & R. gibt es nicht.
4. Neobesseya asperispina (Bd.) Bd. Mammill.-Vergl.-Schlssel, 14. 19331)
Coryphantha asperispina Bd., M. d. DKG., 192. 1929.
Einzeln, kugelfrmig, oben flachrund, bis 6 cm , mit derber, kaum verzweigter
gelblicher Rbenwurzel; Warzen nach den 8er und 13er Bz. geordnet, locker
stehend, matt dunkel blaugrn, spitz kegelfrmig, die unteren etwas aufwrts
gebogen, ca. 1,8 cm lang, am Grunde etwas breitgedrckt und bis 1,2 cm breit,
oberseits etwas abgeflacht, mit seichter, scharfer, durchgehender Furche, Kuppe
wenig nach unten abgestutzt; Areolen kaum 2 mm lang, kurz-elliptisch, anfangs
etwas weiwollig, bald kahl; Randst. 910, dnnpfriemlich, wollig-rauh, grauweilich, 0,81 cm lang, anfangs gerade vorspreizend, spter mehr dem Krper
zugebogen angedrckt, allseitig strahlend; Mittelst. 01, meist fehlend, krzer
und wenig derber; alle St. unten nicht verdickt; Axille ganz kahl; Bl. schmaltrichterig, ca. 2,8 cm lang, 2,5 cm ; Ov. blagrn, rundlich, 3 mm dick; Rhre
kurz, oben mit brunlichgrnen, lanzettlichen und schlank zugespitzten, weirandigen und bewimperten Schuppen, 47 mm lang, 3 mm breit; Sep. blagrn,
am Rand heller, mit olivbrunlichem Mittelstreifen, lanzettlich oblong und mig,
aber scharf zugespitzt, unten schwach bewimpert, die bergangsbl. scharfrandig,
ca. 1,5 cm lang, 4 mm breit, mit kurzer Stachelspitze; Pet. lineallanzettlich,
1,5 cm lang, 23 mm breit, ganzrandig, schlank und scharf zugespitzt, ohne
Stachelspitze, bla grnlichgelb, Rand heller, olivbrunlicher Mittelstreifen;
Staubf. gelblichwei, oben zart rosa; Staubb. dunkel goldgelb; Gr. grnlichwei;
N. 5, hellgrn, 2 mm lang, zusammengeneigt; Fr. rund, ziemlich trockenes Fleisch;
5. kurz-eifrmig, 2 mm gro, glnzend schwarz, mit basalem, lnglichem, weiem
Nabel. M e x i k o (Coahuila, sdlich von Saltillo, in grasigen Tlern auf 2500 m)
(Abb. 2780 [?]).

Abb. 2780. Neobesseya sp. bzw. eine Variett oder eine Form der N. asperispina (Bd.) Bd.?
Die Stacheln grauwei, nicht rauh, mittlere zum Teil dunkler, schwach basal verdickt.
1
)Da Werdermanns amerikanische Gattungsnennung in Backeberg, Neue Kakteen,
als gleichberechtigt anzusehen ist (wie bei A. Berger), sollte es heien: Neobesseya asperispina (Bd.) Werd., l. c., 93. 1931. Bdeker betrachtete sich als Erstautor der Neobesseya-Kombination, wohl auf Grund seiner nicht eindeutigen Notiz von 1929.

Neobesseya

2949

5. Neobesseya notesteinii (Britt.) Br. & R. The Cact., IV:53. 1923


Mamillaria notesteinii Britt., Bull. Torr. Club, 18:367. 1891. Cactus
notesteinii Rydb. (1900).
Oval, einzeln oder sprossend; Einzelkpfe ca. 3 cm ; Warzen fast rund,
ca. 6 mm hoch; St. 12-18, wei, grau werdend, weich, dnn. 812 mm lang,
ganz feinhaarig; Mittelst. meist 1, hufig rot gespitzt; Bl. 1,52,5 cm breit; Pet.
graufarben und rosa getnt, breit linear-oblong, gespitzt; Fr. obovoid; S. schwarz,
kugelig, punktiert. U S A (Montana, nahe Deer Lodge).
Eine nur kleine Art mit mehr behaarten Stacheln.
Berger (Kakteen, 280. 1929) fhrt noch eine Coryphantha notesteinii (Britt.)
Berg. auf mit rotgestreiften Petalen und violetten Staubfden; wohl nur eine Form.
6. Neobesseya rosiflora Lahm. C. & S. J. (US.), XI:5, 72. 1939
Nur mig sprossend; Einzelkpfe fast kugelig bis kurz-zylindrisch, bis 5,5 cm ,
57 cm lang; Warzen hellgrn, fast rund, locker stehend; St. fein, wei, braungespitzt; Randst. 1315, die beiden oberen haarfein; Mittelst. 1, dnn, aufwrts
anliegend; Areolen elliptisch, weiwollig; Bl. blarosa (shell-pink-muschelrosa),
4 cm ; Sep. ganzrandig, fleischig, mit langen Spitzen, in der Knospe spiralig
verdreht; Pet. fast fadenfrmig, schlaff; Staubf. tiefrosa; N. 46, wei; Fr.
eifrmig-kugelig, 9 mm lang, 7 mm breit, karmin; S. 1,5 mm gro, schwarz, fein
punktiert. U S A (Oklahoma, 8 Meilen westlich von Tulsa, auf einer KalksteinPrrie, nur dort gesehen) (Abb. 2781, 2782:1).
Neobesseya ist anscheinend noch nicht ausreichend bekannt. Abgesehen von
der N. missouriensis-Form (?) mit 4 dunkleren Mittelstacheln, berichtet Marion
Sherwood Lahmann l. c.: N. similis, ein Polster von 30 cm Durchmesser, mit

Abb. 2781. Neobesseya rosiflora Lahm.

2950

Escobaria

rosa Jungstacheln, habe im Tulsa Experiment Garden eine 4 cm breite, grnlichrosa Blte gezeigt. Es habe sich nicht um N. notesteinii gehandelt. Eine unbenannte Art?
Neobesseya arizonica Hest. n. nud., in Des. Pl. Life, 191. 1941 (Samenbild),
ist anscheinend unbeschrieben. Neobesseya odorata (Bd.) Borg S. unter Neolloydia
odorata (Bd.) Backbg.

Abb. 2782. Verschiedene Neobesseya-Arten: 1: N. rosiflora Lahm.; 2, 3, 5: N. missouriensis


(Sweet) Br. & R.; 4: N. wissmannii (Hildm.) Br. & R.; 6, 7: N. similis (Eng.) Br. & R.
[Aus C. & S. J. (US.), XI:73. 1939.] Die Fotos zeigen die starke Einheitlichkeit des Aussehens
der Pflanzen dieser Gattung. (Foto: Lahmann.)

205. ESCOBARIA Br. & R.


The Cact., IV:53. 1923
[Bei K. Schumann: zu Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. bei Berger: als
Genus und auch zu Coryphantha (Eng.) Lem., in Kakteen, 1929 Fobea Fri
n. nud. Escobesseya Hest., in Des. Pl. Life, 17:23. 1945 bei Buxbaum:
Escobaria (Br. & R.) emend. F. Buxb., pro parte, in sterr. Bot. Zschr., 98:78. 1951,
bzw. als U.-G. Euescobaria F. Buxb. bei Reid Moran: Euescobaria (Buxb.) Mor.,
als Sect. von Coryphantha, in Gent. Herb., VIII:4, 318. 1953]
Kleinkrperige, meistens strker sprossende Pflanzen, entweder anfangs kugelig
und dann verlngert oder zylindrisch wachsend, gewhnlich dicht be-

Escobaria

2951

stachelt; durchgehende Furche; Warzen kurz und zahlreich, stehenbleibend;


Blte klein, im Scheitel, uere oder innere Perigonbltter gewimpert; Fr. fast
stets rot; S. mit kleinem bauchseitigem, subbasalem oder basalem Hilum.
Nach der Bergerschen Aufteilung in Kakteen, 266. 1929, bzw. nach der Fruchtfarbe oder Warzengestalt, ist eine Unterscheidung der Gattungen 203207 leicht
mglich. Danach sind Neobesseya und Escobaria die einzigen rotfrchtigen Gattungen dieser Untersippe, und die groen Warzen von Neobesseya wie die kleinen
Warzen von Escobaria gestatten eine mhelose Bestimmung.
Buxbaum, in Sukkde. (SKG), IV:9. 1951 bzw. sterr. Bot. Zschr., 1951),
hat dies erschwert, indem er die Coryphantha-Arten des Britton u. Roseschen
Schlssels, Nr. 3035, Outer perianth-segments ciliate als Untergattung
Pseudocoryphantha F. Buxb. zu Escobaria einbezieht, obwohl die Frchte grn und
wrig sind. Ich habe bereits 1938 (BfK., 1938-6) diese Reihe bei Coryphantha unter der Bezeichnung Subgymnocarpae abgetrennt, weil die Frchte
noch Schuppen haben knnen; zu einer weiterreichenden Teilung konnte
ich mich damals nicht entschlieen, weil ich noch nicht alle Frchte beobachten konnte. Nach dem hier angewandten Gliederungsprinzip mssen diese
Arten am Anfang der Gattung Coryphantha stehen, da die Fruchtschuppen noch
nicht vllig reduziert sind. Sie wurden als Subgenus Neocoryphantha Backbg.
(1942) eingegliedert, Das ist berzeugender und fr die leichtere Bestimmungsmglichkeit auch richtiger, als sie zu Escobaria einzubeziehen, ja, den grnen
wrigen Frchten nach htten sie auf jeden Fall bei Coryphantha verbleiben
mssen1), gleich, ob man sie hier als Untergattung oder, wie R. Moran, als Sektion abteilen will.
Wenn Buxbaum beim Vergleich der Arten von Escobaria-U.-G. Pseudocoryphantha auf die Beziehungen zu Neobesseya hinweist, d. h. auf die gewimperten
ueren Perigonbltter, ist das unbeachtlich, da ja bei Neobesseya sowohl glattrandige wie gewimperte vorkommen. Dem Samenvergleich scheint auch keine Bedeutung zuzukommen. Bei dem Buxbaumschen Subg. Euescobaria (l. c.) kommen
sowohl ventrale Samenanheftung (E. tuberculosa) wie subbasale (E. dasyacantha)
vor; die Hestersche Gattung Escobesseya Hest. (E. duncanii) wurde hauptschlich
wegen des basalen Hilums abgetrennt, und Hester bezog dazu E. dasyacantha
ein, die in der Nabellage die Mittelstellung einnimmt und zeigt, da hier
ein Trennen nach der Nabellage (die auch bei anderen Gattungen unterschiedlich sein kann) zu einer berspitzten Trennung fhrt, nach der in der Praxis
kaum noch verfahren werden kann. Das gilt auch fr die Testastrukturunterschiede oder Lage und Ausbildung des Mikropylarloches2). Da man sich hierbei
von der klaren Trennungslinie entfernt, die durch die einfache Kennzeichnung
Bergers bzw. der leicht feststellbaren Unterschiede gegeben ist. kann ich mich
nur an letztere halten.
J. Pinckney Hester hat in Des. Pl. Life. 17:23. 1945, die neue Gattung Escobesseya Hest., die Buxbaum gar nicht bercksichtigte, mit dem Typus: Esco1
)Die von Krainz in Die Kakteen, C VIIIc. 1960, wiedergegebene Untergattungsdiagnose Buxbaums bietet m. E. weder eine Bestimmungsmglichkeit noch gestattet sie eine
Trennung von Coryphantha, da fr den Typus des Buxbaumschen Subgenus. Coryphantha
chlorantha (Eng.) Br. & R., angegeben ist: Frchte 2,5 cm gro (!), wrig, Samen braun,
abgeflacht (Britton u. Rose). Danach handelt es sich um typische Coryphantha-Arten.
L. Benson belie sie bei Mamillaria. Es scheint unvermeidlich zu sein, da jeder Autor
anders verfhrt.
2
)Siehe hierzu auch den Artikel von Shurly in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 123125.
1956, in dem er viele Gegenargumente anfhrt.

187

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2952

Escobaria

besseya dasyacantha beschrieben und verffentlichte 1941 schon Samenfotos, auf


die sich die Gattungsverffentlichung bezieht. Nach seinen Darstellungen ist das
Hilum bei E. tuberculosa weder ausgesprochen ventral noch basal, whrend
Hesters E. arizonica deutlich ventrales Hilum hat. Bei anderen Arten liegt es
basal, und die Testastruktur ist auch nicht ganz einheitlich. Ehe nicht umfassende
Untersuchungen in der ganzen Familie vorliegen, nach denen man nachprfen
kann, ob solche Unterschiede berhaupt zu einer Trennung ausreichen und
das wrde zu weiteren Aufsplitterungen z. B. bei Gymnocalycium, Parodia usw.
fhren , lt sich, angesichts der sonstigen bereinstimmenden Merkmale,
Escobesseya nur bei Escobaria unterbringen. Die von Hester angegebene lange
Reifedauer der Frucht von E. duncanii besttigt Boissevains Angabe (Colorado
Cacti, 69. 1940), da Britton u. Rose in ihrem Schlssel die Reifedauerangaben
bei den Coryphanthanae bzw. von Coryphantha und Neobesseya sowie auch Escobaria versehentlich umgekehrt wiedergaben.
Ty p u s : Mamillaria tuberculosa Eng. Typstandort: Bei und stlich von
El Paso (Texas).
Vo r k o m m e n : USA (westliches Texas, S-Neumexiko), Mexiko (Chihuahua,
Coahuila, Tamaulipas, Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Furchen ohne Glandeln
uere Perigonbltter bewimpert
Blten grer, 23 cm lang
Pflanzen grer, ber 5 cm lang werdend
Mittelstacheln weilich, oben dunkler
Pflanzen deutlich zylindrisch, strker
sprossend
Samennabel ventral
Blten rosa. . . . . . . . . 1: E. tuberculosa (Eng.) Br. & R.
Pflanzen spter mig gestreckt, wenig
sprossend
Samennabel subbasal
Blten gelb (Stacheln locker stehend)1). . . . . . . . . 2: E. zilziana (Bd.) Backbg. n. comb.
Blten rosa (Stacheln dicht stehend) . . . . . . . . . 3: E. dasyacantha (Eng.) Br. & R.
Mittelstacheln honiggelb bis rotbraun
Pflanzen konisch-kugelig, einzeln
Blten weilich-rosa . . . . . 4: E. varicolor Tieg.
Pflanzen nur bis 5 cm lang, 4 cm
Mittelstacheln wei, borstig, oben fuchsrot
Pflanzen kugelig bis kurzzylindrisch
Blten schmutzigwei,mit grnroter Mitte . . . . . . . 5: E. emskoetteriana (Quehl)
Backbg. n. comb.
1
)In The Cact. & S. J. Gr. Brit., 68. 1958, schreibt P. Fearn (nach Borg, Cacti, 364. 1951)
die Art Neobesseya filziana, ein Schreibfehler (N. filziane ein Druckfehler). Mit ihren nur
1,5 cm aufweisenden Blten und den roten Frchten gehrt die Art besser zu Escobaria.

2953

Escobaria

Blten kleiner, ca. 1,5 cm lang


Pflanzen ber 6 cm lang (bis 12 cm lang) und
56 cm
Mittelstacheln (und Randstacheln) brunlich
Blten purpurn . . . . . . . .
Mittelstacheln wei, feinborstig, Spitze
dunkel
Blten kremrosa, brunlicher Mit-.

telstreif
Pflanzen ziemlich klein, nur bis 6 cm lang
Mittelstacheln abstehend
Mittelstacheln weilich, steif, Spitze
brunlich oder dunkler
Blten hellpurpurn (Syn. Coryphantha roberti Berg.). . . .
Blten grnlichgelb, mit rotbraunem Rckenstreifen (Samennabel ventral) . . . . . . .

6: E. chihuahuensis Br. & R.

7: E. chaffeyi Br. & R.

8: E. runyonii Br. & R.

9: E. muehlbaueriana (Bd.) Knuth

Mittelstacheln und alle Randstacheln


gelb, locker aufgebogen
Blten rtlichwei. . . . . . . 10: E. roseana (Bd.) Backbg.
Mittelstacheln anliegend
Mittelstacheln weilich, oben braun
Blten hellrosa
Mittelstacheln fest anliegend. . 11: E. sneedii Br. & R.
Mittelstacheln locker anliegend
bzw. nur schwach spreizend. 12: E. duncanii (Hest.) Backbg.
n. comb.
Mittelstacheln fehlend; Randstacheln honiggelb, zum Teil etwas dunkler
Blten purpurn . . . . . . . . 13: E. nellieae (Croiz.) Backbg.
n. comb.
Innere Perigonbltter bewimpert, Blten 2,5 cm
lang
Pflanzen klein
Mittelstacheln wei, krftig (Randstacheln
wei, dnn), mit brunlicher
oder schwarzer Spitze
Blten grnlich (Fobea viridiflora
Fri bzw. E. fobei Fri?). . . 14: E. lloydii Br. & R.
Furchen mit Glandeln (schmal, brunlich)
uere Perigonbltter bewimpert
Pflanzen klein, 68 cm lang
Mittelstacheln braun, Randstacheln weilich
Blten rosa, mit weiem Rand. . . 15: E. bella Br. & R.

187*

2954

Escobaria

Ungengend bekannt:
Pflanzen zylindrisch, bis ca. 10 cm lang
Bestachelung grauwei, steif
Mittelstacheln: 1 lnger abstehend
Blten klein, hellpurpurn. . . .
Pflanzen nur bis 6 cm lang
Bestachelung zahlreich, dnn, wei
Mittelstacheln 15, 12 im Zentrum,
derber, schwach dunkelspitzig
Blten rosa; 6 lange, weie Narben . . . . . . . . . . .
Pflanzen winzig, bis 1,5 cm lang, 5 mm
Bestachelung zahlreich, wei
Blten unbekannt. . . . . . .
Mir unbekannt . . . . . .

16: E. rigida (hort.)

17: E. orcuttii (hort.) Bd.


18: E. leei Bd.
: E. bisbeeana (Orc.) Marsh.

A n m e r k u n g z u m S c h l s s e l: Unter Pflanzen sind die Einzelkpfe zu verstehen.

1. Escobaria tuberculosa (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:54. 1923


? Mamillaria strobiliformis Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849.
104. 1850, non Eng. (1848) nec Mhlpfrdt. (1848). Echinocactus strobiliformis Pos. Mamillaria tuberculosa Eng., Proc. Amer. Acad., 3:268. 1856.
Cactus tuberculosus Kuntze. C. strobiliformis Kuntze. Mamillaria
strobiliformis pubescens Quehl sowie v. durispina Quehl, v. rufispina
Quehl und v. caespititia Quehl. Coryphantha tuberculosa (Eng.) Berg.,
Kakteen, 280. 1929 (und
Marsh., 1950)1) Escobaria strobiliformis sensu Bd., Mamm.Vergl.- Schlssel, 16. 1933.
E. albicolumnaria Hest., 1941.
Coryphantha strobiliformis
(Pos.) Mor., Gent. Herb.,
VIII:4. 318. 1953.
Zur Geschichte des Namens: Britton u. Rose fhren Mamillaria strobiliformis Scheer hier an als ungltiges Homonym von M. strobiliformis
Eng., in Wislizenus, Mem. Tour.
North. Mex., 113. 1848, die nach
Schumann und Britton u. Rose
Neolloydia conoidea gewesen sein soll.
Daher whlten sie den nach ihrer
1
)Diese Kombination erschien zuerst
in einem Zirkular von Orcutt, 1922.

Abb. 2783.
Escobaria tuberculosa (Eng.) Br. & R.
Eine der im Text angefhrten Varietten
oder Formen [v. caespititia (Quehl)
Borg.?]

Escobaria

2955

Ansicht ersten gltigen Namen: Mam. tuberculosa Eng. fr die Kombination


unter Escobaria. Reid Moran hat l. c. aus mir nicht bekannten Grnden
wieder den Namen M. strobiliformis Scheer, von 1849, angewandt und
die Art (meines Erachtens unbefriedigend, den roten Frchten nach, nicht so
wrig wie bei Coryphantha, im Wuchs auch viel kleiner) mit anderen Euescobaria-Arten (unter Umstellung von Buxbaums Escobaria-Untergattung als
Sektion) zu Coryphantha gestellt. Nach Salm-Dycks Text gehrt Scheers Name
auch nicht hierher, zumal nichts von wolligen Furchen gesagt wurde; nach Schumann war Poselgers Echus. strobiliformis ein Synonym von Scheers Namen.
Krper zylindrisch, am Grunde sprossend, 518 cm hoch, 26 cm , blauoder graugrn, am Scheitel gerundet, weiwollig und schopfig bestachelt; Warzen
am Grunde rhombisch, schief gestutzt, 6 mm lang, mit wolliger Furche; Axillen
und Areolen wollig; Randst. 2030, nadelfrmig, 415 mm lang; Mittelst. 59,
strker und etwas lnger, braun oder schwrzlich, wenigstens an der Spitze,
sonst alle weilich; Bl. 2,5 cm ; Sep. lanzettlich, spitz, violettrosa; Pet. heller
rosa; Staubf. rtlich, innere wei; N. 57, hellgelb; Fr. oblong, bis 2 cm lang,
karminrot; S. fein punktiert, mit kleinem, ventralem Hilum. U S A (SWTexas, S-Neumexiko) und anliegendes N-M e x i k o (Abb. 2783).
Escobaria tuberculosa v. pubescens (Quehl) Borg, und Y. Ito, comb. nud., in Cacti,
113. 1952, wre nach Bergers Ansichtber die Art (Kakteen, 280. 1929: variiert
in der Zahl, Strke und Farbe der Stacheln und auch der Blten) ebensowenig
berechtigt wie die meisten anderen Varietten von Quehl, sondern es sollten
mehr Formen sein, nach Marshall (Cactac., 175. 1941) auch Escobaria albicolumnaria Hest. (1941). Die Samen scheinen sich ebenfalls zu gleichen. Borg
(Cacti, 365. 1951) fhrt folgende Unterschiede an (zum Teil ergnzt):
E. tuberculosa v. caespititia (Quehl) Borg: Kurz und mehr kugelig, ziemlich dnn,
dicht sprossend; Randst. ca. 20, milchwei; Mittelst. 35, braunspitzig;
Sep. rosa, mit braunem Mittelstreifen, wei bewimpert; Pet. blarosa,
weirandig; Staubf., Gr. und N. alle wei;
v.rufispina (Quehl) Borg: hell-laubgrn; St. grauwei, rosaspitzig; nur
1520 Randst.; Mittelst. 5; Sep. brunlich;
v.gracilispina (Quehl) Borg: Mittelst. sehr dnn, durchsichtig blulich-wei.
Wahrscheinlich gibt es auch Zwischenformen, so da der Variettsrang
zweifelhaft erscheinen mu.
v.pubescens (Quehl) Borg: Randst. 30 oder mehr, weich, wei; Mittelst. 510.
dnnpfriemlich, weich, anfangs fuchsrot gespitzt. Mamillaria pottsii
Scheer (1849) scheint der lteste Name zu sein;
v.durispina (Quehl) Borg: Mittelst. weniger zahlreich, krzer, hart, leicht
abbrechend, wei, rtlich oder braun gespitzt (Abb. 2784).
Borg hat Quehls Angaben zum Teil nicht richtig wiedergegeben. Zum Beispiel
sagt er nichts davon, da Quehl fr die v. durispina geringere Mittelstachelzahl,
die mittleren jedoch hart, stechend und sprde angibt. Die Mittelstachelzahl mag
aber entweder variabel oder ungenau gezhlt sein, was bei diesen Pflanzen leicht
mglich ist. Jedenfalls, wurde bisher nur eine Pflanze aus dieser Formengruppe
mit harten, sprden Stacheln beschrieben, so da es sich bei Abb. 2784 sicherlich
um Esc. tuberculosa v. durispina (Quehl) Borg handeln drfte, auch wenn die
Mittelstacheln hier 10 und mehr sind; die Furchen sind an jngeren Warzen
weiwollig, ohne Drsen. Anscheinend ist es eine gute Variett, berdies sehr
schn. Die Pflanze des Farbfotos erhielt ich von van der Steeg, Eindhoven,
Holland.

2956

Escobaria

Abb. 2784. Escobaria tuberculosa v. durispina (Quehl) Borg, die einzige var. mit harten,
sprden Mittelstacheln, hier einige mehr als von Quehl angegeben.

Escobaria

2957

2. Escobaria zilziana (Bd.) Backbg. n. comb.


Coryphantha zilziana Bd., M. d. DKG., 233. 1930. Neobesseya zilziana
(Bd.) Bd., Mammillarien-Vergl.-Schlssel, 14. 1933.
Dem zylindrischen Wuchs, den verhltnismig kleinen Warzen, wenn auch
lngsten der Gattung, vor allem auch der winzigen Blte und den lnglichen,
roten Frchten nach gehrt diese interessante Art meines Erachtens zu Escobaria,
in der sie aber eine Sonderstellung einnimmt. (Foto einer alten Pflanze in Bd. VI.)
Zylindrisch, bis 10 cm hoch, 3 cm dick, am Scheitel verjngt und ohne Wollfilz, am Grunde sprossend; Warzen hell blaugrn, etwas glnzend, ca. 1 cm hoch,
am Grunde 56 mm breit, Kuppe schwach abgestutzt, nach 8er und 13er Bz.
geordnet; Areolen rund; Randst. 1215, bis 1,5 cm lang, weilich, mit brandbrauner Spitze; ca. 47 obere Beist., krzer und dnner; Mittelst. nur selten 1,
nicht lnger; Bl. ca. 2,5 cm lang, 1,5 cm , gelb bis oliv; Staubf. wei: N. 5,
grn; Fr. keulig, 2 cm lang, zinnoberrot; S. mattglnzend, 1 mm gro, fein
punktiert, umgekehrt kurz-eifrmig, unten schrg gestutzt und hier mit eingezogenem, lnglichem, weiem Nabel. M e x i k o (Coahuila, nrdlich des Paila-Gebirges auf felsigen Hgeln von dunklem Eruptivgestein).
3. Escobaria dasyacantha (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:55. 1923
Mamillaria dasyacantha Eng., Proc. Amer. Acad., 3:268. 1856. Cactus
dasyacanthus Kuntze. Coryphantha dasyacantha (Eng.) Berg., Kakteen,
280. 1929. Escobesseya dasyacantha (Eng.) Hest., Des. Pl. Life, 17:23.
1945.
Kugelig bis kurz-oblong, meist 47 cm und zuweilen bis 20 cm lang; Randst. 20
oder mehr, wei, borstig; Mittelst. ca. 9, krftiger und lnger als die randstndigen,
die obere Hlfte meist rtlich oder brunlich, oft bis 2 cm lang; Bl. rosa; Perigonbl.
schmal-oblong, gewimpert (uere); N. grn; Fr. keulig, scharlach, 1,52 cm
lang; S. schwarz, 1 mm , schwach abgeflacht, punktiert, mit schmalem, weiem,
subbasalem Hilum. U S A (W-Texas, S-Neumexiko), N-M e x i k o (Chihuahua).
Eine ltere Kombination mit Coryphantha war: Coryphantha dasyacantha,
in einem Zirkular von C. R. Orcutt, 1922.
4. Escobaria varicolor Tieg. M. d. DKG., 278279. 19321)
Coryphantha varicolor Tieg., M. d. DKG., 278279. 1932.
Einzeln, verjngt-kugelig, bis 6 cm hoch, 6 cm , hellgrn; Scheitel etwas eingesenkt, wollig, von St. berragt; Warzen nach 13er und 21er Bz. geordnet,
ca. 7 nun lang, schief gestutzt, etwas zum Krper geneigt; Furche nackt; Randst.
1518, 6 mm lang, dnnadelig, steif, kaum gebogen, allseits angelegt strahlend,
glasig, schmutzigwei, hinter den oberen Randst. ein Bndelchen von 56 krzeren Borstenst.; Mittelst. 4, die 3 obersten, angelegten, bis 15 mm lang, der
untere nach vorn zeigend, 1 cm lang, alle gerade, pfriemlich, steif und stechend,
strker als die randstndigen, von hell honiggelb bis dunkelrtlich hornfarben
variierend, zur Spitze intensiver gefrbt; Axillen schwach wollig; Bl. in der Farbe
ebenfalls variabel, bei heller Bestachelung weilich, bei dunklerer mehr karminrosa, dazwischen bergnge, ca. 3 cm lang; Ov. nackt, lnglichrund, unten verjngt; Schuppen hellgrn, 7 mm lang; Sep. lanzettlich, gewimpert; Pet.: uere
Reihe lanzettlich, ganzrandig, zugespitzt, mit brunlichrosa Mittelstreifen, ca.
1
)Die Schreibweise Knuths in Kaktus-ABC, 380. 1935, lautete variicolor; unter diesem
nom. prov. erhielt Tiegel seinerzeit die Pflanze von mir. Ich bekam damals eine Anzahl
Exemplare von Davis, Texas.

2958

Escobaria

2785

2786

Abb. 2785. Escobaria varicolor Tieg. (Tiegels Originalfoto.)


Abb. 2786. Escobaria varicolor Tieg. in Blte (die Blten der Pflanzen von Abb. 2785 und
2786 haben verschiedene Farben).

1,5 cm lang, innerste Perigonbl. ohne deutlicheren Mittelstreifen; Staubf. weilich; Gr. hellgelb, fast wei; N. hellgelb, 57. U S A (W-Texas). (Abb. 2785 bis
2786.)
5. Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. n. comb.
Mamillaria emskoetteriana Quehl, MfK., 139. 1910. Coryphantha emskoetteriana (Quehl) Berg., Kakteen, 280. 1929.
Rasenfrmig; Einzelkpfe bis 5 cm hoch, 4 cm , dunkelgrn; Scheitel wenig
eingesenkt, mit weiem Filz; Warzen kegelig, 1 cm lang, unten 6 mm breit, locker
stehend, aufwrts strebend, Kuppe rundlich und schrggestutzt; Furche nur an
der Warzenspitze leicht filzig; Areolen
rund, 4 mm , wenigfilzig; Randst. in
mehreren Reihen, ber 20, derbnadelig,
weilich, zum Teil rotbraunspitzig, bis
2 cm lang; Mittelst. 68, gleich gro,
einzelne am Grunde zwiebelig verdickt,
alle unten wei, oben fuchsrot; Axillen
nackt; Bl. ca. 3 cm lang; Ov. grn, leicht
reifig; Hlle 2,53 cm breit; Sep. grn,
weirandig, bewimpert, 1,5 cm lang;
Pet. 2 cm und mehr lang, lanzettlich,
mit 1 oder 2 Spitzen; Staubf. hellrosa,
rechtsherum zu einem Knuel gedreht;
N. 6. M e x i k o (von aus San Luis
Abb. 2787. Escobaria emskoetteriana
Potos erhaltenem Samen angezogen)
(Quehl) Backbg. (Aus MfK., 139. 1910.)
(Abb. 27872789.)
(Foto: E. Weddy.)

Escobaria

2959

Quehl stellte die Art zur U.-G. Coryphantha Eng. Britton u. Rose vergleichen sie, wie schon Quehl, mit E. dasyacantha, die aber grer wird und
anders gefrbte Blten hat. Von Craig (Mamm. Handb., 347. 1945) als eine Neolloydia angesehen.
6. Escobaria chihuahuensis Br. & R. The Cact., IV:55. 1923
Coryphantha chihuahuensis Berg., Kakteen, 280. 1929.
Oft einzeln, auch gruppenbildend, kugelig bis kurz-zylindrisch, dicht bestachelt;
Warzen kurz, von den St. verborgen; Randst. zahlreich, spreizend; Mittelst.
mehrere, lnger als die Randst., im Oberteil gewhnlich braun oder schwarz;
Bl. klein, 11,5 cm lang; Sep. oben rundlich, bewimpert; Pet. zugespitzt, purpurn. N-M e x i k o (Chihuahua, nahe bei Chihuahua Stadt). (Abb. 27902792.)
Britton u. Rose haben die Art nicht abgebildet; sie scheint sehr selten zu
sein. Ich erhielt einmal eine Pflanze von Schwarz, von der ich einen Trieb an
Mr. Shurly (England) gab: die Pflanze blhte bei mir, und ich gebe Abbildung
des sprossenden Wuchses und eines blhenden Stckes wieder. Die Jungstacheln
dieser Pflanze sind hellbraun; sie steht in meiner ehemaligen Sammlung in Monako.
Die Blte war purpurrosa; Narben 5, wei. Vielleicht ist die Bltenfarbe etwas
variabel.
7. Escobaria chaffeyi Br. & R. The Cact., IV:56. 1923
Wenig sprossend, 612 cm lang, 56 cm , fast ganz von den weien St.
bedeckt; Warzen sehr kurz, hellgrn, mit schmaler Furche; Randst. zahlreich,
borstig wei; Mittelst. mehrere (Bdeker in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 16. 1933:

Abb. 2788. Eine Pflanze von Schmoll, die offenbar eine wiedergefundene Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. ist: Randstacheln ca. 20, wei, Mittelstacheln ca. 6, hellbraun; Bl. 2 cm lang, blartlich; Griffel grnlich. Alle Merkmale treffen im Rahmen der
bei diesem Genus gegebenen Variabilitt zu (Pflanze strker vergrert).

2960

Escobaria

Abb. 2789. Eine der Escobaria emskoetteriana (Quehl) Backbg. nahestehende Pflanze:
Randstacheln 13, strahlend; Mittelstacheln 1, aufwrts weisend, alle weilich hellfarben,
brunlich gespitzt; Blte grnlichwei mit schmutzig-rtlichem Mittelstreif; Staubfden
violett; Griffel grn, Narben grn; Petalen ganzrandig, Sepalen weitlufig bewimpert
(Beschreibung s. S. 2972) (Pflanze strker vergrert).

Abb. 2790. Die sehr seltene Escobaria chihuahuensis Br. & R. Gruppenwuchs einer lteren
Pflanze.

Escobaria

2961

einzeln), etwas krzer als die Randst., braun- oder schwarzspitzig; Bl. nur 1,5 cm
lang, kremrosa, mit brunlichem Mittelstreifen; Gr. wei; N. sehr kurz,
grnlich-gelblich, kopfig zusammengeneigt; Fr. karmin, ca. 2 cm lang. M e x i k o
(Zacatecas, bei Cedros) (Abb. 27932795, Tafel 219).

Abb. 2791. Escobaria chihuahuensis Br. & R. in Blte.

Abb. 2792. Nahaufnahme eines Triebes von Escobaria chihuahuensis Br. & R.

2962

Escobaria

Abb. 2793. Escobaria chaffeyi Br. & R.

Abb. 2794. Feinstachligere Form von Escobaria chaffeyi Br. & R. (Variett?).
(Sammlung Andreae, Bensheim.)

Escobaria

2963

Abb. 2795. Doppeltriebiges Exemplar von Escobaria chaffeyi Br. & R.

Ich habe in der Festigkeit der Bestachelung (vielleicht durch Kultureinflu)


leicht variable Stcke verschiedener Herkunft gesehen; auch die Bltenfarbe
variiert etwas von rosa bis kremrosa und in der Deutlichkeit des brunlichen
Mittelstreifens.
Das bei Andreae, Bensheim, aufgenommene Stck hatte Schwarz unter dem
einheimischen Namen Pelo de conejo (Kaninchenfell) gesandt.
8. Escobaria runyonii Br. & R. The Cact., IV:55. 19231)
Coryphantha roberti Berg., Kakteen, 280. 1929.
Polsterbildend, mit bis ber 100 Kpfen, die einzelnen kugelig bis kurz oblong,
graugrn, 35 cm lang, Faserwurzeln; Warzen 5 mm lang, rund, mit sehr schmaler
Furche, diese nur anfangs weifilzig; Randst. zahlreich, nadelig, wei, 45 mm
lang; Mittelst. strker, 57, schwach spreizend, mit braunen oder schwarzen
Spitzen, 68 mm lang; Bl. 1,5 cm lang, blapurpurn, mit dunklerem Mittelstreifen und hellerem Rand; Pet. noch schmler als die schmalen Sep., spitzlich;
Staubf. purpurn; Gr. blapurpurn; N. 6, grn; Fr. scharlach, kugelig bis kurzoblong, 69 mm lang. U S A (Texas, bei Brownsville) und N-M e x i k o (NTamaulipas).
Berger benannte die Art um, weil er sie zu Coryphantha stellte und es dort bereits eine Cor. runyonii gab. Sein Name hat nie Verwendung gefunden; wrde man
Moran folgen, der alle Escobaria-Arten trotz anderer Frchte und Samen, den winzigen, fr diese Gruppe ganz einheitlichen Blten und den zierlichen Warzen ebenfalls zu Coryphantha stellt, wrde damit zugunsten des Bergerschen Namens der
von Britton u. Rose zu Ehren des Entdeckers Robert Runyon gewhlte er fand
1
)Da Esc. runyonii in der Jugend weniger Mittelstacheln bildet, zuweilen nur 34, sei
zur Unterscheidung von Smlings- oder jungen Vermehrungspflanzen darauf verwiesen, da
Esc. runyonii heller grn ist und viel kleinere Areolen, brunlich-filzig, hat, als
Esc. muehlbaueriana, die grere, etwas lnglich-runde weiwollige Areolen bildet und
mehr dunkelgrn ist.

2964

Escobaria

obige Art 1921 in Mexiko bei Reynosa verschwinden, was meines Erachtens
eine ebenso berflssige wie bedauerliche Folge des heute blichen stndigen Umkombinierens wre.
9. Escobaria muehlbaueriana (Bd.) Knuth Backeberg & Knuth, KaktusABC, 380. 1935 (s. auch die Funote auf S. 2963)
Coryphantha muehlbaueriana Bd., M. d. DKG., 1819. 1930. Neobesseya muehlbaueriana (Bd.) Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel 15. 1933.
Ovoid-zylindrisch, basal sprossend, bis ca. 5 cm hoch und 3 cm , glnzend
dunkel-laubgrn; Warzen nach den 5er und 8er Bz. geordnet, kegel- bis fast
eifrmig, ca. 8 mm lang, unten 6 mm ; Furche nicht ganz durchgehend (?),
mit Flckchen am Ende; Areolen nur anfangs weiwollig, rund; Randst. 1520,
davon 46 obere dnn haarfrmig, etwas zurckstehend und oft nicht ganz
gerade, die brigen allseitig spreizend, dnn, aber steifnadelig, weilich mit brandbrauner Spitze; Mittelst. typisch 6, aufwrts weisend oder mehr geradeaus, derber
als die randstndigen, glatt, steif, am Grunde schwach verdickt, die oberen 1,2 bis
1,5 mm lang, die unteren krzer, alle grauwei bis zur Mitte, die obere Hlfte
dunkelrotbraun; Axillen kahl; Bl. trichterig, 1,5 cm lang, 2,5 cm breit; Ov. kugelig,
hellgrn; Schuppen bewimpert, dunkelgrn; Sep. schmallanzettlich, grnlichgelb
mit breitem, rotbraunem Rckenstreifen, ca. 1,2 cm lang, 2 mm breit; Pet. (nur
an der Spitze) mit feinem rtlichen Rckenstreifen, 1,6 cm lang, 5 mm breit;
Staubf. weilich, oben rosa; Staubb. dottergelb; Gr. grnlich; N. 56, kurz,
chromgrn, spreizend; Fr. kugelig, 5 mm , rot; S. kurz nierenfrmig, 1 mm gro,
glnzend dunkel rotbraun, fein punktiert; Nabel ventral (seitlich sitzend).
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2796.)
Diese Art zeigt, da man bei der Gliederung nicht nur nach der Furchenlnge
gehen kann (s. U.-G. Cumarinia von Neolloydia), denn bei dieser Art reicht die
Furche (stets?) nach Bdeker nicht ber die ganze Warzenlnge; ebenso sind die

Abb. 2796. Escobaria muehlbaueriana (Bd.) Knuth (Botanischer Garten, Wien).

Escobaria

2965

Samen dunkelrotbraun, wie Buxbaum dies fr seine Untergattung Pseudocoryphantha voraussetzt, aber die Frucht ist kugelig-rot, whrend die Pseudocoryphantha-Arten keine rote Frucht haben, sondern eine wrige grne; auch der Nabelsitz ist unbeachtlich (s. hierzu auch Echinomastus), denn sowohl Escobaria tuberculosa wie die obige Art haben seitlichen Nabel. Bdeker hat die Stellung der
Art im damaligen System zwar als zur U.-G. Coryphantha Eng. gehrend gekennzeichnet, dann aber gesagt: hinter Mamillaria dasyacantha Eng., die eine
Escobaria ist. 1933 erkannte er Escobaria an, belie aber die zierlich-zylindrische
Art bei Neobesseya. Sie hnelt berdies offensichtlich bis auf die Bltenfarbe
sehr der Escobaria runyonii. Weder nach dem Verfahren von Buxbaum noch nach
der Einbeziehung zu Coryphantha, wohin B. Moran Escobaria stellt, ist die Unterbringung befriedigend; mir scheint, da Buxbaum auch die obige Art in keiner
seiner Umbearbeitung nennt, da er wie Moran nicht aus gengender Artenkenntnis heraus handelten. Nach Berger und vor allem nach Britton u.
Rose ist die Unterbringung und Bestimmung logisch bzw. leicht, unter Belassung
von Escobaria als eigenes Genus im Sinne meiner Schlsselgliederung.
10. Escobaria roseana (Bd.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5. 151.
19511)
Echinocactus (Thelocactus) roseanus Bd., ZfS., 363. 1928. Neolloydia
roseana (Bd.) Knuth, Kaktus-ABC, 368. 1935. Coryphantha roseana
(Bd.) Mor., Gent. Herb., VIII:4. 318. 1953. Thelocactus roseanus
(Bd.) Marsh. (1941).

Abb. 2797. Escobaria roseana (Bd.) Backbg. (Blte hellrosa. 1,5 cm lang, Griffel und
Narben wei).
1
)Diese Kombination wird hier belassen, da Dr. Dawson seinerzeit nur versehentlich
das Basonym nicht angab. Krainz zitiert die Escobaria-Art dagegen in Die Kakteen,
C VIIIc, 1960, als Escobaria roseana (Bd.) Schmoll ex Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12.
1951, doch wurde dort der Schmollsche Katalogname ohne irgendwelche Autorenbeifgung
nur erwhnt, im Gegensatz zu anderen Neukombinationen Buxbaums.

2966

Escobaria

Einzeln, dann sprossend und gruppenbildend; Einzelkpfe eifrmig, 4 cm hoch,


3 cm , mattgelblich-laubgrn; Scheitel schwachfilzig und von St. berragt;
Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, kurz-kegelfrmig, 8 mm hoch und breit;
Areolen anfangs heller, spter dunkel gelbfilzig, ber die Areolen hinaus kurzfurchig verlngert, filzig, bald kahl; Randst. ca. 15, glatt, dnnadelig, verflochten,
die unteren ca. 10 mm, die oberen bis 15 mm lang, spter schwefelgelb, anfangs
heller; Mittelst. kaum unterschiedlich, 46, aufwrts schwach spreizend; Bl. klein,
rtlichwei; Gr. blarosa: N. blagelb: Fr. 1015 mm lang, resedagrn; S. dunkelbraun, fein punktiert, 1 mm gro, kugelig-halbmondfrmig, mit kleinem, weilichem Nabel. Mexiko (Coahuila, bei Saltillo, selten und sprlich an Sandsteingraten wachsend) (Abb. 2797).
Bdeker stellt wohl wegen der kurzen Furche die Art hinter Gymnocactus saueri; Knuths Einbeziehung zu Neolloydia ist noch weniger berechtigt;
Buxbaum und Krainz sehen die Art auch als eine typische Escobaria an.
Moran hat sie dennoch zu Coryphantha einbezogen, obwohl die Merkmale sie von
diesem Genus deutlich ausschlieen. Diese Irrwanderung der Art wre zu vermeiden gewesen, wenn man Escobaria allseits anerkannt htte. Immer wieder erweist
sich Britton u. Roses und Bergers (Kakteen, 266. 1929) Abtrennung dieser
Gattung als die beste Lsung. Obige Art nimmt zwar eine Sonderstellung
mit der Farbe der Frucht ein, sie mag aber in der Sonne rot angehaucht sein.
11. Escobaria sneedii Br. & R. The Cact., IV:56. 1923
Coryphantha sneedii (Br. & R.) Berg., Kakteen, 280. 1929.
Polsterbildend, manchmal bis zu 50 Kpfen, kriechend oder spreizend; Tr.
zylindrisch, bis 6 cm lang, 12 cm ; Warzen unter den vielen St. verborgen,
klein, 23 mm lang, rund; Furche auf ganzer Lnge behaart; St. bis ca. 20, dicht
verflochten, alle anliegend, die obersten ber dem Scheitel zusammengeneigt, bis 6 mm lang, die lngsten an
der Spitze braun; Bl. klein, 1 cm lang;
Sep. lang bewimpert; Fr. bis 7 mm
lang, etwas lnger als dick, anfangs
fleischig: S. kugelig, braun, 1 mm gro,
fein punktiert. U S A (SW-Texas).
(Abb. 2798).
Die Blten sollen nach einem
Britton u. Rose zugegangenen Bericht safrangelb sein.

Abb. 2798. Escobaria sneedii Br. & R., eine


ziemlich kleine Art (Pflanze stark vergrert).
(Foto: Kreuzinger.)

12. Escobaria duncanii (Hest.)


Backbg. n. comb.
Escobesseya duncanii Hest., Des.
Pl. Life, 17:2325. 1945.
Einzeln oder sprossend, 1,23,4 cm
, mit einer sich unten verjngenden Rbenwurzel, oberirdischer Teil
kugelig; Warzen klein, kurz; Furche
nur anfangs an der Basis kurz-filzig;
Randst. 2436, anliegend, strahlend, wei, braunspitzig, bis 1,2 cm

Escobaria

2967

lang, einige unten verdickt; Mittelst. meist 38, seltener bis 16, bis 1,2 cm
lang, wie die Randst. gefrbt; Bl. rosa, glockig-trichterig, ca. 1,5 cm lang
und breit; Sep. locker bewimpert, 810, spitzlich, rosenholzfarbene Mitte;
Pet. ca. 14, fast linearlanzettlich, gespitzt oder spitz zulaufend, 810 mm
lang, 1,53 mm breit; Staubf. wei; Gr. grnlichgelb; N. 4, kopfig zusammengeneigt, kanariengelb; Ov. kugelig, glatt, 2 mm ; Fr. dnnwandig, ca. 12 Monate
grn und fast verborgen, dann hervortretend, scharlach, 2 cm lang, 5 mm ;
S. kugelig, mattschwarz, basal zusammengedrckt; Hilum basal, in einen niedrigen Rand eingefgt. U S A (Texas, S-Brewster County, auf niedrigen Berghhen wenige Meilen westlich von Hot Springs) (Abb. 2799).
Zuerst als Escobaria H. 4 in C. & S. J. (US.), X:10, 181. 1939.
13. Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. n. comb.
Coryphantha nellieae Croiz., Torreya, 34:15. 1934.
Winzige Pflanzen, spter strker sprossend, zylindrisch werdend, bis 4,5 cm
lang; Epidermis grn; Rippen in 814 Reihen von Warzen aufgelst; Warzen
nur 2 mm lang, oben gefurcht; Areole rundlich bis etwas lnglich, anfangs krausfilzig, bald verkahlend: St. nur randstndig, allseitig strahlend, die obersten 5 (6)
aufwrts weisend und am krftigsten, die brigen etwas schwcher, gerade oder
zum Teil schwach zum Krper gebogen, insgesamt ca. 18 St., pfriemlich, wenn
auch dnn; am Oberrand der Areole zuweilen noch bis zu 5 dnnere Beist., unter
den oberen Randst. aufwrts dem Krper angelegt; Bl. sehr klein, ca. bis 1,5 cm ,
purpurn; Fr. unbekannt. U S A (ungefhr 4 Meilen sdlich von Marathon,
Texas, auf Kalkstein). (Abb. 28002803).
Ich bekam die Pflanze von Mr. Hummel; die Stacheln waren gelblich gefrbt;
Croizat gibt als Stachelfarbe auch an: wei und unten gelblich oder gelegentlich
auch rtlich; die krftigeren und lngeren, bis ca. 1 cm langen oberen Randst.
knnen auch dunkel honiggelb sein. Die Pflanze lt sich sehr leicht pfropfen

Abb. 2799. Escobaria duncanii (Hest.) Backbg. (Escobesseya duncanii Hest.) (Foto: Hester.)
188

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2968

Escobaria

und durch das reichere Sprossen rasch vermehren; sie blht auch gern mit den
fr Escobaria typischen kleinen Blten, die ueren Perigonbltter verhltnismig lang und locker bewimpert.
14. Escobaria lloydii Br. & R. The Cact., IV:57. 1923
In Klumpen wachsend, an alten Stcken die Areolen stachellos und korkig;
Randst. ca. 20, spreizend, dnn, wei; Mittelst. mehrere, krftig, mit brunlicher
oder schwarzer Spitze, 2 cm lang; Bl. grnlich, 2,5 cm lang, mit brunlichem
Rckenstreifen; Staubf., Gr. und N. grn; Fr. kugelig bis oblong, 612 mm lang,
rot; S. kugelig, schwarz, fein punktiert, 1 cm gro. M e x i k o (Zacatecas, zu
Fen von Hgeln der Sierra Zuluaga).
Weicht von allen anderen Arten durch bewimperte Petalen ab.
15. Escobaria bella Br. & R. The Cact., IV:56. 1923
Diese (ihren allgemeinen Merkmalen nach typische) Escobaria-Art weicht von
allen brigen Spezies durch die von Britton u. Rose (The Cact., IV, T. VII:4a)
vergrert abgebildete filzige Furche mit einer lnglichen Drse ab und beweist
damit, da dem Auftreten von Glandeln hchstens zur Bestimmung, bzw. schlsselmig zur Darstellung gewisser gemeinschaftlicher Merkmale, Bedeutung zukommt. Die Pflanzen sprossen, anscheinend mig; Einzelkpfe zylindrisch,
68 cm lang; Warzen nahezu rund, 1,52 cm lang; Furche weifilzig, die
schmale Glandel nahezu in der Furchenmitte, brunlich; Randst. mehrere, weilich, bis 1 cm lang; Mittelst. 35, braun, ungleich, bis 2 cm oder mehr lang, aufsteigend; Bl. klein, im Hochstand radfrmig ffnend, fast 2 cm breit; Perigonbl.

2800
2801
Abb. 2800. Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. mit dunklerer Bestachelung.
Abb. 2801. Escobaria nellieae (C roiz .) B ackbg . mit hellerer Bestachelung.

Escobaria

2969

rosa mit blassem Rand, linear-oblong, oben spitzlich, die ueren bewimpert;
Staubf. rtlich; Gr. im Oberteil, wie auch die N. grn. U S A (Texas, auf
Hgeln am Devils River).
16. Escobaria rigida (hort.)? Nur erwhnt in Kaktusarsky Listy, 80. 1929
Eine eigentmliche Art, die anscheinend bisher nirgends beschrieben wurde.
Die Tr. sind zylindrisch, die Pflanzen von unten sprossend und sehr langsam
wachsend; Randst. typisch dicht seitlich verflochten, trb grauwei; Mittelst.:
einzelne lngere, bis ca. 1,5 cm lang, deutlich waagerecht bis etwas schrg abwrts abstehend. Meines Wissens erhielt ich die Pflanze unter obigem Namen
von Schwarz; sie gehrt dem Habitus und anscheinend auch der nheren
Verwandtschaft mit E. tuberculosa nach zu Escobaria. Zuweilen sind die St.
zonenweise etwas dunkler grauwei. M e x i k o (Abb. 2804, Tafel 220).
Warzen tragen deutliche Furchen.

Abb. 2802. Vergrerte Nahaufnahme einer hell honigfarben bestachelten Escobaria nellieae
(Croiz.) Backbg.
188*

2970

Escobaria

Abb. 2803. Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. Makroaufnahme des Stachelbildes.

Abb. 2804. Escobaria rigida (hort.) mit nur einem lngeren Mittelstachel.

Escobaria

2971

Die Mittelstacheln sind ziemlich steif, die Pflanzen bis nahezu 10 cm hoch im
Alter. Die Blte ist klein, hellpurpurn.
17. Escobaria orcuttii (hort.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 17. 1933
Escobaria orcuttii hort., 1925 (ohne weitere Angabe) lt. Bdeker.
Neolloydia orcuttii Rose, erwhnt in Mllers Dtsch. Grtnerztg., 142. 1926.
Krper eifrmig, 6 cm hoch: Randst. dnn, zahlreich, wei, 8 mm lang;
Mittelst. bis 15, 12 im Zentrum derber und etwas lnger, schwach dunkler gespitzt; Bl. 1,5 cm gro, rosa; Staubf. rosa; Gr. schmutzigwei; N. 6, lang, wei.
U S A (?, Texas?).
Die Art scheint in den Sammlungen kaum noch vertreten zu sein. Coryphantha
stuelzlei Fri, in Mllers Dtsch. Grtnerztg., 23:Nr. 6. 192526, ist nach Fri
die gleiche Art.
18. Escobaria leei Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 17. 1933
Wird von Bdeker nur sehr kurz beschrieben: Pflanze am Grunde sprossend,
nur 1,5 cm hoch und 5 mm dick; St. zahlreich, wei, bis 3 mm lang. U S A
(Neumexiko).
Mir unbekannte Art. Bdeker bezieht sich auf eine Mamillaria sp. Nr. 282.
von Dr. Rose, 1924, ber die ich nichts habe feststellen knnen. Marshall
(Cactac., 175. 1941) gibt als Herkunft Texas an.
Unbekannt ist mir auch:
Escobaria bisbeeana (Orc.) Marsh., in Marshall & Bock, Cactac., 175. 1941
Mamillaria bisbeeana Orc. Coryphantha bisbeeana (Orc.) Borg
ohne weitere Besehreibung bzw. nur mit der Angabe: von Bisbee, Arizona1).
In meinem Kat. 10 J. Kaktfrschg., 29. 1937, erscheinen noch die nomina
nuda Escobaria chlorantha Backbg. non Buxb. (S. Coryphantha chlorantha),
E. durispina, E. estanzuelensis, E. schmollii, deren lebendes Material mir im Kriege
verlorenging, so da ich darber nichts mehr zu sagen vermag. F. Schmoll fhrt
in seiner Preisliste 4. 1947 eine Escobaria chlorantha an, die aber vielleicht mit
Coryphantha chlorantha identisch bzw. eine wrig-saftige und grnfrchtige Coryphantha ist.
J. Pinckney Hester hat in Des. Pl. Life, 189192. 1941, noch Samenbilder
von einer Escobaria arizonica Hest. n. sp., non Buxb., nom. nud. (?), verffentlicht, eine Art mit strker ventral gelagertem Samennabel (nicht zu verwechseln mit der ebenso genannten Neobesseya arizonica Hest. n. sp.); eine Besehreibung habe ich nicht finden knnen; da die E. duncanii, gleichfalls mit
Samenbild (1941) als sp. n. vermerkt, aber erst 1945 beschrieben wurde, mgen
die vorerwhnten Namen gar nicht gltig publiziert worden sein. Sonderabdruck
liegt mir von Hester nicht vor, nur ber E. duncanii bzw. Escobesseya und Echinomastus mariposensis (alle von Hester beschrieben in Des. Pl. Life, 17:2325.
1945).
Es gibt mithin noch mehr Escobaria-Arten, als im Schlssel aufgefhrt sind.
Berger fhrt (Kakteen, 280. 1929) z. B. auch Escobaria fobei Fri auf (Fobea
viridiflora Fri). Sie mag vielleicht mit Escobaria lloydii Br. & R. der einzigen
ordnungsgem beschriebenen grnlich blhenden Art identisch sein; die
1
)Orcutt, Cactography, 3. 1926, sagte, da Britton u. Roses Fig. 47, in The Cact.,
IV:47, 1923, (von Cor. aggregata) nicht diese Art, sondern Esc. bisbeeana sei, nach der
Bltengre aber unwahrscheinlich.

2972

Lepidocoryphantha

Pflanze ist aber lngst wieder aus den Sammlungen verschwunden, und eine
Identitt wre nur nach den bei E. lloydii allein vorkommenden bewimperten
inneren Perigonblttern festzustellen.
Leider haben Britton u. Rose von E. lloydii keine Abbildung verffentlicht.
Dieser Art kommt anscheinend eine andere ziemlich nahe, ebenfalls grnlich
blhend, die ich von F. Schwarz, San Luis Potos, erhielt:
Escobaria sp. (Schwarz)
Kugelig bis schwach gestreckt; Warzen rundlich, aufwrts weisend; Areolen
anfangs krftig weifilzig, langsam verkahlend; Scheitel mit weiem Wollfilz; Bl. 2,5 cm lang, 3 cm ; Sep. nur entfernt und lnger bewimpert bzw.
nur die uersten; Pet. grnlichwei, mit schmutzig-rtlichem Rckenfeld;
Staubf. violett; Gr. grn; Staubb. gelb; N. grn. Mexiko (Herkunft
mir nicht bekannt.) Escobaria viridiflora Backbg. n. nud. in Kat. 10 J.
Kaktfrschg. mag die gleiche Art gewesen sein (Abb. 2789).
Den bis ca. 20 Stacheln nach, dazu einem (spter auch mehr) mittleren oder
fehlend, knnte diese Art der E. lloydii nahekommen, aber die Petalen
sind ganzrandig, schmallanzettlich und spitz zulaufend. Es ist auch mglich,
da eine Form der E. emskoetteriana hiermit wiedergefunden wurde.
Coryphantha hesteri Y. Wright (S. am Ende von Coryphantha) gehrt dem
Titelfoto in C. & S. J. (US.), IV:5, 1932 nach wohl auch zu Escobaria;
F. Buxbaum stellt sie dahin, es fehlen aber die Fruchtmerkmale, die allein eine
sichere Bestimmung gestatten. Nur ein Name war Esc. (Mamillaria) intermedia
Fri, in Cesk. Zahr. List., 121. 1923; angeblich aus Texas.
Escobaria boregui Schmoll (Mamillaria boregui) ist nur als Katalogname berichtet. E. Shurly (in The Cact. Journ., 4:1, 11. 1935) gab dafr folgende
kurze Beschreibung: Sehr klein, nur 2,5 cm (1 inch), schwach sulig,
spter vielleicht strker sulig; Warzen klein, rund; Randst. 23; Mittelst. 4;
alle St. seidig wei, die mittleren mit verdickter hellbrauner Basis. Die
Warzen sind kahl (Furche?), die Stachelpolster wei, aber nur unauffllig.
206. LEPIDOCORYPHANTHA Backbg.1)
BfK., 1938-6
[Bei K. Schumann: Mamillaria-U.-G. Coryphantha Eng. bei Britton u. Rose:
Coryphantha (Eng.) Lem. bei R. Moran: Coryphantha, Sekt. Lepidocoryphantha
(Backbg.) Mor., Gent. Herb., VIII:4, 318. 1953]
Die Gattung umfat die Coryphantha-Series Macromeres Britton u. Roses
mit den Kennzeichen: ziemlich weichfleischig; Furchen nur ber die Hlfte der
Warzen reichend, daraus sprossend und so groe Klumpen bildend; das Ovarium mit einigen Schuppen und Filz in deren Achseln; die Frucht mitunter auch
noch mit Schuppen.
1
)Nachdem Buxbaum vorher Lepidocoryphantha abgelehnt hat, sagt er in Kakt. u. a.
Sukk., 7:1, 6. 1956: Die Coryphantha-Series Macromeres (Lepidocoryphantha Backbg.), die
noch ein riesiges Perisperm und einen ringfrmigen Embryo, aber eine weder von Ramus 1
noch Ramus 2 (seiner phylogenetischen Ableitung) ableitbare, kleinzellige Testa hat, ist unstreitig ein sehr alter, direkt von den Ahnen der Euechinocactineae abgeleiteter Entwicklungsast. Dabei wurden die zum Teil filztragenden Schuppenachseln noch ganz unbeachtet gelassen. Das alles ist mehr als ausreichend fr die Aufrechterhaltung des Genus, wenn man
dagegenhlt, da so zweifelhafte Gattungen wie Mammilloydia, Pseudomammillaria, Oehmea
oder Leptocladodia gleichzeitig von Buxbaum aufrechterhalten wurden.

Lepidocoryphantha

2973

Das fr die Abtrennung wichtigste Merkmal ist die Bildung von filzigen
Achseln und z. T. Schuppen am Ovarium; damit erweist sich Lepidocoryphantha
als eine Entwicklungsstufe mit geringerer Reduktion der Spromerkmale an der
Blte als bei Coryphantha, wo nur die Arten mit bewimperten Sepalen soweit
dies feststeht noch einige Schuppen an der Frucht haben knnen, aber ohne
Filz, das Ovarium nackt.
Buxbaum hat in Die Kakteen, Systematische Einteilung, das Genus eingezogen
bzw. zu Coryphantha gestellt. Reid Moran nahm Lepidocoryphantha dagegen als
Sektion bei Coryphantha auf. Buxbaum ist nur Marshall gefolgt, dessen Systematische Revision (Cactus, Paris, Juni 2:9 pp. 1946) ein logisches Gliederungsprinzip vermissen lt, wie es bei Buxbaum u. a. wenigstens in der Bewertung
der Samen vorhanden ist, wenn auch E. Shurly (C. & S. J. Gr. Brit., 18:4,
123. 1956) die Unzuverlssigkeit dieser Methode fr einen Teil nachgewiesen hat.
Britton u. Roses Samenangaben seeds globose, brown but sometimes described as yellow, smooth geben bei Lepidocoryphantha dafr auch nicht genug
Anhaltspunkte.
Das hier zur Anwendung gelangende Gliederungsprinzip gestattet nicht, zwei verschiedene Reduktionsstufen zusammenzufassen, und so bleibt Lepidocoryphantha
als eigene Gattung bestehen. Auch Britton u. Rose sagen (The Cact., IV:25.
1923) von den beiden Arten: Sie sind den anderen des Genus Coryphantha nicht
nher verwandt.
Einheitliches Merkmal der beiden Spezies sind auch die greren, hellpurpurnen Blten mit bewimperten Sepalen.
Ty p u s : Mamillaria macromeris Eng. Typstandort: USA (Neumexiko, bei
Doana).
Vo r k o m m e n : USA (S-Neumexiko, Texas), Mexiko (Chihuahua bis Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Warzen bis zur Mitte (oder zum Teil etwas darber
hinaus) gefurcht
Warzen verlngert, reingrn
Randstacheln 1017 . . . . . . . . 1: L. macromeris (Eng.) Backbg.
Warzen ziemlich kurz, graugrn
Randstacheln 6 oder mehr. . . . . . 2: L. runyonii (Br. & R.) Backbg.
n. comb.

1. Lepidocoryphantha macromeris (Eng.) Backbg. BfK., 1938-6


Mamillaria macromeris Eng., in Wislizenus, Mem. Tour North. Mex., 97.
1848. M. heteromorpha Scheer. Echinocactus macromeris Pos.
E. heteromorphus Pos. M. dactylithele Lab. Coryphantha macromeris
(Eng.) Lem., Cactes, 35. 1868. Cactus macromeris Kuntze. C. heteromorphus Kuntze. Anhalonium heteromorphum Trel.
Aus den Warzen verzweigend, besonders von unten her, und damit vielkpfig:
Warzen gro, (1,2) 3 cm lang, locker stehend, bis zur Hlfte bzw. 2/3 gefurcht,
nach der Spitze zu gerundet und schief gestutzt, bis 1,21,5 cm stark werdend,
manchmal oval-zylindrisch; Areolen rund, zu Anfang mit reichlicherem, gekruseltem Wollfilz und dann bis 5 mm , sonst ca. 2 mm ; Randst. 1017,
schrg aufrecht, steif pfriemlich, lang, rund oder die strkeren (auch die Mittelst.)

2974

Lepidocoryphantha

Abb. 2805.
Lepidocoryphantha macromeris (Eng.)
Backbg. in Engelmanns Darstellung
(Cact. Bound., Tafel 14).

Abb. 2806.
Krzer-warzige Form von Lepidocoryphantha macromeris (Eng.) Backbg.
(Foto: W. Heinrich.)

Lepidocoryphantha

2975

kantig oder seitlich zusammengedrckt, stechend, wei; Mittelst. spter gewhnlich 4, anfangs 013, 2,25 cm lang, meist schwarz oder braun, mitunter hellbraun oder im Jungtrieb auch rosa, gerade oder gebogen oder gedreht, der unterste
der lngste und strkste, Basis deutlich zwieblig verdickt; Axillen kahl; Bl. in
Scheitelnhe, 56,5 cm lang, 68 cm , aus dem Furchengrund, nicht der Axille
hervortretend, trichterig; Ov. grn, mit einigen gefransten Schuppen und filzigen
Achseln; Perigonbl. viele, bis 50; Sep. lanzettlich, gefranst, grn, mit rtlichem
Ton; Pet. schmal lineal-spatelig, zugespitzt, stachelspitzig, gezhnelt, tiefrosarot
oder purpurrosa, mit dunklerem Grunde, Spitzen und Mittelstreifen; N. 78,
schrg aufrecht; Fr. ellipsoidisch, saftig, 1,52,5 cm lang, grn, mitunter mit
einigen Schuppen; S. gedunsen, umgekehrt-eifrmig, braun, glatt, 1,21,5 cm
lang. U S A (W-Texas, S-Neumexiko). M e x i k o (Chihuahua und sdlich bis
Zacatecas) (Abb. 28052807).

Abb. 2807. Lnger-warzige Form von Lepidocoryphantha macromeris (Eng.) Backbg.


(Foto: Kakteen-Haage.)

Coryphantha heteromorpha Lem. (1868) gehrt nach Britton u. Rose mglicherweise hierher. (Im Ind. Kew. war lt. Britton u. Rose Coryphantha heterophylla
ein Schreibfehler.) Schelle fhrt noch als Formen an: Mamillaria macromeris
v. longispina hort. und v. nigrispina hort.
2. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg. n. comb.
Coryphantha runyonii Br. & R., The Cact., IV:26. 1923.
Niedrige Klumpen bildend, manchmal bis 50 cm , graugrn, mit einer dicken,
verlngerten Rbenwurzel: Warzen verhltnismig kurz, 12 cm lang, rund
oder etwas abgeflacht; Furche weniger als bis zur Hlfte oder bis zur Hlfte der

2976

Lepidocoryphantha

Warzenlnge, selten lnger; Randst. 6 oder mehr, spreizend, nadelig, in der Lnge
ziemlich verschieden, bis 3 cm lang oder auch weniger, manchmal alle gelb, oder
zuweilen 1 oder mehr in einem Stachelbndel braun, die anderen gelb, bzw.
meist die Randst. hellfarben, oder auch einzelne rotorange und oben schwrzlich;
Mittelst. anfangs meist 1, oben dunkelbraun bis schwarz, unten rotorange, spter
manchmal 23 mittlere, bis 6 cm lang, etwas kantig; Bl. gro, purpurrosa,
5 cm ; Sep. bewimpert, wie auch die bergangsschuppen und die wenigen
eigentlichen Schuppen am Rand des lnglich-glatten Ov.; Pet. (schmal) spatelig,
zugespitzt, an den oberen Seiten zuweilen leicht gezhnelt; Ov. mit wenigen
kleinen Schuppen oder nur Filztupfen; N. wei; Fr. grn; S. braun. U S A
(Texas, am Rio Grande, von Brownsville bis Rio Grande City) (Abb. 28082811).
Die Pflanzen knnen bis 50 Pfund schwer werden.

Abb. 2808. Nach Berger Coryphantha runyonii Br. & R. (Entwicklungsl., 81,1926, Fig. 65),
der greren Stachelzahl und Warzengestalt nach aber Lepidocoryphanta macromeris (Eng.)
Backbg. (Foto: Rose.)

Lepidocoryphantha

2977

Abb. 2809. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg., mit nur schwach bewimperten
Perigonblttern.

2978

Lepidocoryphantha

Abb. 2810. Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg., mit strker bewimperten
Perigonblttern.

Abb. 2811. Furchenbild der Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg. Beide Arten
der Gattung sprossen reichlich aus dem areolen-abgewandten Ende der Halbfurche.

Coryphantha

2979

207. CORYPHANTHA (Eng.) Lem.


Cactes, 32. 1868
[Bei Engelmann als U.-G. 2 von Mamillaria bei K. Schumann: MamillariaU.-G. Coryphantha Eng. fr U.-G. Neocoryphantha Backbg.: bei Buxbaum
Escobaria-U.-G. Pseudocoryphantha F. Buxb., in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78.
1951; bei R. Moran Coryphantha-Sekt. Pseudocoryphantha (Buxb.) Mor., Gent.
Herb., VIII:318. 1953]
Die Gattung basiert auf Engelmanns Untergattung (von Mamillaria) Coryphantha, die Engelmann in den ausschlaggebenden Merkmalen wie folgt charakterisierte (Cact. Bound., 10. 1858): blhbare Warzen ber die ganze Lnge
gefurcht... Frucht grn... Samen gelb oder braun. Die in der Beschreibung
der Untergattung zustzlich gemachte Angabe bacca raro coccinea und semina... seu nigra erklrt sich daraus, da er Escobaria nicht als eigene Artengruppe ansah (Mamillaria tuberculosa) und ebensowenig Neobesseya (M. nuttallii
caespitosa = Neobesseya similis).
Engelmann sagt in seiner Untergattungsbeschreibung nichts von Schuppen
oder Filz in den Achseln, auf Ovarium und/oder Frucht; er erwhnt aber bei
Mamillaria macromeris, da an Ovarium und Frucht wenige bewimperte Schuppen
vorhanden sein knnen. Hier handelt es sich um Lepidocoryphantha, die ich (neben
Neobesseya und Escobaria) in bereinstimmung mit Britton u. Roses Ansicht, da die Arten ihrer Series Macromeres den brigen nicht nher verwandt
sind zwangslufig ebenfalls ausgliedern mute.
Bei den brigbleibenden Arten des heutigen Genus Coryphantha bzw. bei einigen
Arten desselben, treten aber auch noch Schuppen an der Frucht auf; doch sind
die Achseln kahl. Nach dem hier anzuwendenden Gliederungsprinzip war darin
eine Entwicklungsstufe zu sehen, bei der an der Frucht die Schuppen noch nicht
wie bei den brigen Arten vllig reduziert sind. Ich stellte dafr 1942 die U.-G.
Neocoryphantha auf. Solche Fruchtschuppen kommen auch bei jenen CoryphanthaArten vor, die Britton u. Rose z. B. bei Coryphantha neo-mexicana in The Cact.,
IV:Tafel II, 11a, darstellten und im Beschreibungstext bei mehreren jener
Arten angaben, die sie in ihrem Schlssel der Gattung unter DD. Outer perianth
segments ciliate auffhrten. Wo die Artbeschreibungen (C. arizonica, C. deserti)
diese Angaben vermissen lassen, sind die Schuppen auch anzunehmen, da L. Benson
jene ganze Gruppe als eine Art mit entsprechenden Varietten ansieht. Diese
Artengruppe ist diejenige, die Buxbaum als Escobaria-Untergattung Pseudocoryphantha bezeichnet und die von Moran als Sektion zu Coryphantha gestellt
wurde. Es sind dies Synonyme meiner U.-G. Neocoryphantha, und da ich Morans
Sektionen fr eine unntige Bereicherung der Unterteilungsbezeichnungen ansehe, belasse ich es bei meinem Subgenus. Da Buxbaum nur die Arten mit bewimperten ueren Perigonblttern herausnahm, ist unbeachtlich, da es ja auch
bei Neobesseya Arten mit bewimperten und ganzrandigen Sepalen gibt. Die Gleichartigkeit der saftig-grnen Frucht und der hell bis dunkler braunen Samen lt
es jedenfalls als verfehlt erscheinen, diese Arten zu Escobaria zu stellen; stellt
man sie aber zu Coryphantha (wie Moran), ist dort fr sie bereits ein Subgenus
vorhanden.
Die Angaben ber die Fruchtreife sind von Britton u. Rose in dem Gattungsschlssel der Coryphanthanae anscheinend (worauf auch Boissevain [Colorado
Cacti, 69. 1940] aufmerksam macht), bei Gattung 6: Coryphantha und Gattung 7
bis 8: Neobesseya, Escobaria versehentlich umgekehrt wiedergegeben, d. h. bei

2980

Coryphantha

den beiden letzteren Gattungen reifen die Frchte langsamer, bei Coryphantha
schneller. Darauf lt auch Engelmanns Angabe (Cact. Bound., 10. 1858)
schlieen Bacca plerumque anno primo, rarissime anno secundo, maturescens;
d. h. die Ausnahmen sind die von ihm einbezogenen Arten von Neobesseya und
Escobaria. Da ich aber nicht beurteilen kann, ob es nicht auch bei Coryphantha
Ausnahmen gibt, kann ich nur einen entsprechenden Hinweis wiedergeben.
Britton u. Rose beschrieben 37 Arten, von denen ich zwei unter Lepidocoryphantha abtrennte. Von den verbleibenden 35 Arten hat L. Benson (The Cacti of
Arizona) die gesamte Gruppe DD. Outer perianth-segments ciliate in einer Art
mit entsprechenden Varietten zusammengefat; das erschien mir als zu weitgehend, so da ich die (zum Teil gelbbltigen) sehr dicht bestachelten Arten
wenigstens als zwei weitere Spezies mit je einer Variett bestehen lie.
Bdeker hat eine Reihe von Arten aus Mexiko neu beschrieben, und heute
sind ber 60 Arten bekannt, bei denen aber wahrscheinlich bzw. wenigstens in
einigen Fllen, eine noch straffere Zusammenfassung als mglich erscheint. Das
ist jedoch Ansichtssache. Zusammenfassungen wie die drsenlose Coryphantha
robustispina mit der drsenbildenden C. muehlenpfordtii (nach Britton u. Rose;
nach Schumann drsenlos; L. Benson fhrt fr letztere den Namen Mamillaria
engelmannii Cory ein), wie sie Marshall in Arizonas Cactusses, ed. II. 94. 1953,
vornahm (whrend Benson die Art als Mamillaria robustispina selbstndig belt,
aber berhaupt keine Drsenangaben macht), bedrfen jedoch einerseits einer genaueren Nachprfung, zeigen andererseits aber auch, wie schwierig die richtige
Beurteilung einiger lterer Namen ist. Bei Britton u. Rose stimmen auch nicht
alle Angaben; offenbar handelt es sich z. B. bei der Illustration von Coryphantha
cornifera auf Tafel II:4 nicht um diese Art, sondern um die von Bdeker als
C. roederiana beschriebene, aus Coahuila stammende Spezies.
Da seit Britton u. Rose keine zusammenfassende Bearbeitung von Coryphantha mehr erschien nur Bdekers knappe Aufstellung in seinem Mammillarien-Vergleichs-Schlssel, bzw. wenn man von Helia Bravos schwer zugnglicher Beschreibung von rund 50 Arten absieht kommt der ausreichenden Illustrierung bei diesem Genus besondere Bedeutung zu, und ich hoffe, zugleich mit
dem Schlssel, eine Gesamtbeschreibung der Arten wiedergegeben zu haben, die
unserem gegenwrtigen Wissen entspricht; hierbei assistierte mir dankenswerterweise Herr Walter Heinrich, Coswig, dem ich eine Reihe wichtiger Hinweise
verdanke.
Die Gattung gliedert sich in zwei Gruppen mit und ohne Glandeln in den Furchen, nahe dem Stachelbndel oder in den Axillen. So einheitlich die Fruchtund Samenmerkmale sind, so verschiedenartig ist die
Bestachelung wie auch die Bltengre und -frbe:
blagelb bis gelb, kremfarben, wei bis purpur (rosa);
bei einigen Arten ist die Blte klein, bei anderen relativ sehr gro, bis 10 cm ; die grten Blten finden
sich meist unter den gelbblhenden Arten. Leider
werden in der Natur wie auch in der Kultur manche
Arten spter unscheinbar oder bekommen Rostflecken.
Abb. 2812.
Smlingsvergleich: 1: Mamillaria macdougalii Rose;
2: Coryphantha elephantidens Lem.; 3: Mamillaria prolifera
v. haitiensis (K. Sch.) Borg (aus Berger, Entwicklungsl., 80.
1926, Fig. 64). (Zeichnung: Berger.)

2981

Coryphantha

Im allgemeinen halten sie sich aber gut und blhen als Pfropfungen schneller
und reicher, sehen meist auch schner aus. ber den Artumfang gehen die
Ansichten zum Teil auseinander. So ist ungeachtet der bergnge
bei Coryphantha vivipara und Varietten im Sinne der Vereinigung, wie
sie L. Benson vornahm, die Verschiedenartigkeit des Habitus so gro, da
eine derart starke Zusammenfassung nur noch wenig berzeugend ist; jedenfalls hat eine kugelige C. vivipara (etwa aus Colorado) mit dem California
Fox-tail Cactus C. alversonii oder der C. deserti gar keine hnlichkeit mehr;
eher kann man die letztere als Variett der C. chlorantha ansehen, deren Name
lter ist. Die am weitesten verbreitete Art ist C. vivipara, die bis Kanada geht
und zum Teil sehr zahlreich auftritt; sie gehrt mit zu den ltesten bekannten
Kakteenarten.
Ty p u s : Mamillaria sulcolanata Lem. Typstandort: Ohne Angabe (MittelMexiko, Hidalgo).
Vo r k o m m e n : Britisch-Kolumbien (lt. K. Schumann, nach Howells Katalog),
Kanada (Alberta bis Manitoba), USA (Washington, Montana, Idaho,
Nebraska, W-Kansas (lt. Schumann) bzw. Kansas (lt. Britton u. Rose).
Colorado, Utah, Nevada, S- bzw. SO-Kalifornien, Arizona, Neumexiko,
Oklahoma, Texas), Mexiko (Sonora, Chihuahua, Coahuila, Nuevo Len.
Tamaulipas, San Luis Potos, Durango, Zacatecas, Guanajuato, Morelos.
Guerrero, Michoacn, Hidalgo, Quertaro, Veracruz, Mexiko DF., Puebla,
Oaxaca).
Schlssel der Untergattungen:
Ovarium und/oder Frucht mit einigen Schuppen,
oben oder seitlich
Petalen ganzrandig oder bewimpert. . . . U.-G. 1: Neocoryphantha Backbg.
Ovarium und Frucht stets nackt
Petalen stets ganzrandig . . . . . . . . U.-G. 2: Coryphantha

Schlssel der Arten:


Untergattung 1: Neocoryphantha B ackbg .
J. DKG. (II), 61. 1942
Typus: Coryphantha clavata (Scheidw.) Backbg., in J. DKG., 61, 78. 1942
Mit Glandeln
Perigonbltter auen ganzrandig
Mittelstacheln gerade oder hakig an der Spitze
Mittelstacheln 1
Randstacheln 612
Blten kremwei, nur 2 cm oder etwas
mehr lang
Mittelstacheln gerade oder hchstens
schwach gebogene Spitze
(Mamillaria
radicantissima
Quehl, eine mehr kugelige
Form mit starken Rbenwurzeln, hierunter als Variett).
Mittelstacheln hakig. . . . . . .

1: C. clavata (Scheidw.) Backbg.


1a: v. ancistracantha (Lem.)
Heinr. n. comb.

2982

Coryphantha

Ohne Glandeln
Perigonbltter (uere) gewimpert
Mittelstacheln nie hakig
Mittelstacheln mehrere
Randstacheln mehr als 15
Blten purpurrosa
Pflanzen spter gruppenbildend
Bestachelung mig bis ziemlich
dicht
Pflanzen rundlich
Gruppen spter mig gro
Blten 3,5 cm
Mittelstacheln
14,
braun oder gefleckt
Petalen stachelspitzig.

2: C. vivipara (Nutt.) Eng.

Gruppen spter grer


Blten 57 cm (Britton u. Rose)
Mittelstacheln mehrere,
56, wei, braunspitzig
Petalen kurz gespitzt1).

2a: v. aggregata (Eng.) Marsh.

Petalen linear-lanzettlich, lang zugespitzt,


rosa (L. Benson:
Blte 3,75 cm )
(St. mehr braun) . .

2b: v. arizonica (Eng.) Marsh.

Pflanzen mehr einzeln, wenig sprossend


Bestachelung ziemlich dicht
Pflanzen lnglich-rund
Blten 3,5 cm
Mittelstacheln 56 (8),
wei, braunspitzig
Petalen lang zugespitzt
Blten 45 cm
Mittelstacheln mehrere,
unten bla, oben
braun- oder schwarzspitzig
Petalen
breitlinear,
lang- und dann
scharf-zugespitzt
(Cor. fragrans Hest.
lt. Marshall nur
eine Form) . . . .

2c: v. radiosa (Eng.) Backbg.


n. comb.

2d: v. neo-mexicana (Eng.)


Backbg. n. comb.

1
)L. Benson gibt in The Cacti of Arizona den Bltendurchmesser fr diese (und die
nchste) Variett mit nur 3,75 cm an, Britton u. Rose 57 cm , Coulter 3,75 cm ; die
Gre scheint demnach variabel zu sein? Es sollte nachgeprft werden, wie Britton u.
Rose zu viel greren Durchmesserangaben kamen.

2983

Coryphantha

Bestachelung sehr dicht


Pflanzen krftig, lnglich oder
rund
Mittelstacheln 1214
Mittelstacheln weilich,

braun- bis schwarzspitzig oder rtlichbraun
Pflanzen lnglich, bis 7,5
cm
Blten 3,5 cm . . . .
Pflanzen breitkugelig, bis
20 cm (Mittelstacheln etwas lnger).
Blten gelb bzw. gelblich
Pflanzen einzeln oder wenig sprossend
Mittelstacheln 49, rosa,
dnn, bis 2,5 cm lang
Blten grnlichgelb, 3,5 bis
3,75 cm . . . .
Mittelstacheln 35, meist
wei und braunspitzig
Blten strohgelb, 2,5 cm .

3: C. alversonii (Coult.) Orc.


3a: v. exaltissima Wieg. &
Backbg. n. v.

4: C. chlorantha Eng.

4a: v. deserti (Eng.) Backbg.


n. comb.

Nach Marion S. Lahman zur Gruppe der Cor. vivipara-radiosa-aggregata gehrend, aber ohne Angabe ber bewimperte Perigonbltter, Frucht nur als nackt
bezeichnet (vielleicht zur U.-G. Coryphantha, Reihe Sulcolanatae, zu stellen [keine
Drsenangaben]):
Blten purpurn bis blasser
Pflanzen einzeln, sulig
Warzen schlank
Randstacheln 1018
Mittelstacheln 4, davon 1 abstehend
Blten 6,5 cm lang. . . .

5: C. columnaris Lahm.

Untergattung 2: Coryphantha
Cact. Bound., 10. 1858
(Als U.-G. Eucoryphantha Backbg., in J. DKG., 61, 78. 1942)1)

Schlssel der Reihen:


Ohne Glandeln in Furche oder Axille. . . . . . Reihe 1: Sulcolanatae Br. & R.
Mit Glandeln in Furche oder Axille . . . . . . Reihe 2: Recurvatae Br. & R.
1
)Bergers Subg. Eucoryphantha. Kakteen, 266. 1929, war ohne Typusangabe, die
erste genannte Art: Cor. macromeris Lem. Ich fhre aber Bergers Namen nur hier auf,
nicht als Synonym von Lepidocoryphantha Backbg., da seine Untergattung umfassender
gedacht war.

189

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

2984

Coryphantha

Reihe 1: Sulcolanatae B r . & R.


(Sektion Aulacothelae Lem.)
Ohne Glandeln in Furche oder Axille
Mittelstacheln fehlend, d. h. auch spter
Randstacheln 67
Oberster Randstachel lnger, ca. 1,2 cm
lang
Warzen konisch, 1 cm lang
Stacheln grauwei, Spitze schwrzlich
Blten gelblich . . . . .
Randstacheln bis 12
Stacheln pfriemlich
Warzen sehr gro
Stacheln erst gelblich, dann braun,
Lnge variabel
Blten rosa, 10 cm . .
Stacheln graufarben (graubraun)
Blten gelb, 56 cm . .
Stacheln dnnpfriemlich bis (obere) nadelig
Warzen unten etwas kantig
Stacheln dnn, gerade, alle anfangs
gelblich, oben purpurn, die obersten
und untersten krzer
Blten gelb, 48 cm . .
Stacheln zurckgebogen, die oberen
nadelig, die unteren
pfriemlich, alle gelbbraun
Blten gelb, ber 4 cm .
Randstacheln 1224
Pflanzen meist einzeln
Stacheln in Ober- und Unterstacheln unterschieden, die oberen
dnn und aufrecht,
die unteren pfriemlich und gebogen, hornfarben und
schwarzspitzig
Blten gelb, 67 cm . .
Stacheln nicht in verschiedene Ober- und
Unterstacheln geschieden, d. h. gleichartig
Stacheln kammartig stehend, 1624
Blten gelb, 5 cm lang. .
Pflanzen unten sprossend, glnzendgrn
Stacheln sehr dnn, 1215; 35

6: C. maiz-tablasensis Backbg.

7: C. elephantidens (Lem.) Lem.


8: C. bumamma (Ehrbg.) Br. & R.

9: C. sulcolanata (Lem.) Lem.

10: C. retusa (Pfeiff.) Br. & R.

11: C. connivens Br. & R.

12: C. pectinata (Eng.) Br. & R.

2985

Coryphantha

oben oft blattartig,


etwas lnger
Blten kremwei, 4 cm .
Mittelstacheln nur zuweilen vorhanden
Randstacheln 1220, krftig-nadelig, anliegend
Pflanzen kugelig, mitunter sprossend
Mittelstacheln 1, oft fehlend
Blten gelb, 67 cm . .
Randstacheln 1416, pfriemlich, steif, weilich,
anliegend
Pflanzen einzeln, gedrckt-rund
Blten gelb, 2 cm lang. .
Mittelstacheln meist vorhanden, wenigstens spter
Mittelstacheln 1(2?)
Pflanzen kugelig
Mittelstacheln gekrmmt bis krallig
Pflanzen graugrn, dicht bestachelt,
bis 15 cm gro
Randstacheln 1215
Blten gelb mit rosa Ton,
56 cm lang. . .
Pflanzen bla- bis graugrn
Randstacheln (7) 12 oder mehr
(-17)
Blten zitronengelb

7 cm . . . . .
Mittelstacheln typisch nur 1, gekrmmt
Pflanzen kugelig
Mittelstacheln mit kralliger Spitze
(selten bis 3)
Pflanzen blagrn
Randstacheln 1114
Blten hellgelb bis weilich, ca. 3 cm lang
(Scheitel strker wollig). . . . . . .
Mittelstacheln kurz und derb, dunkel
Pflanzen graugrn
Randstacheln 57
Blten gelb, zuletzt rosa .
Pflanzen oval-gestreckt bis keulig
Mittelstacheln 1, pechschwarz
Pflanzen lauchgrn
Randstacheln bis 15
Blten reingelb, 3 cm gro.
Mittelstacheln 1, gerade
Pflanzen lnglich bis zylindrisch, auch zum
Teil sprossend
Mittelstacheln anfangs schwarz
Pflanzen graugrn
189*

13: C. calochlora Bd.

14: C. radians (DC.) Br. & R.

15: C. compacta (Eng.) Br. & R.

16: C. robustispina (Schott) Br. & R.

17: C. cornifera (DC.) Lem.

18: C. palmeri Br. & R.

19: C. cornuta (Hildm.) Berg.

20: C. delaetiana (Quehl) Berg.

2986

Coryphantha

Randstacheln 68, grau


Blten innen zitronengelb,
2 cm lang . . . .
Pflanzen lnglichrund bis elliptisch
Mittelstacheln dunkelbraun, etwas reifig
Pflanzen glnzend dunkel laubgrn
Randstacheln 1012, grauwei,
dunkelspitzig
Blten gelb, 5 cm . . .
Mittelstacheln mehrere, zum Teil erst spter erscheinend
Randstacheln mehr als 15
Stacheln den Krper strker verhllend
Blten gelb
Pflanzen anfangs kugelig, dann ovoid, zuerst ohne Mittelstacheln
Warzen nicht dick
Mittelstacheln (bis) 4, 3 aufrecht,
1 leicht abwrts, viel
strker als die Randstacheln, hornbrunlich
Randstacheln mig lang, strahlig
dicht anliegend, weigrau
Blten bis 6 cm . . . .
Warzen dick, lnglich-ovoid
Mittelstacheln 4, 1 abstehend, 3 aufrecht anliegend
Randstacheln lang, zahlreich, wei,
verflochten
Blten (2,5) 5 cm lang..
Pflanzen gestreckt-ovoid
Warzen dick-kegelig
Mittelstacheln 4, nicht erst spter erscheinend
Randstacheln bis 25, im Kreise,
grauwei
Blten 5 cm . . . . .
Stacheln den Krper nicht strker verhllend
Blten rosa
Pflanzen kugelig
Mittelstacheln 4, frh erscheinend
Randstacheln 1420, dnn bis
borstig
Blten 5 cm . . . . .

21: C. durangensis (Rge.) Br. & R.

22: C. roederiana Bd.

23: C. werdermannii Bd.

24: C. echinus (Eng.) Br. & R.

25: C. densispina Werd.

26: C. ramillosa Cut.

2987

Coryphantha

Hinter dieser Art: Coryphantha pirtlei Werd.:


gelbstachlig, mitrosa Blten, aber nur 811 Randstacheln, 13 Mittelstacheln

Blten gelb
Pflanzen eifrmig
Warzen konisch, schwach graugrn
Mittelstacheln 4, die unteren sbelartig herabgebogen
Randstacheln 1720; die oberen
78 aufwrts, gedreht, wei und dunkelspitzig; die unteren 10
bis 12 steifnadelig, ebenso
gefrbt
Blten 44,5 cm (gelb
mit brunlichem Mittelstreifen). . . . . . .
Pflanzen kugelig
Warzen kurz und dick
Mittelstacheln 3, 2 aufwrts, 1 abwrts gebogen oder vorgestreckt, fast schwrzlich
Randstacheln ca. 20, wei oder
grau
Blten 57 cm (hellgelb).
Warzen oval, angelegt
Mittelstacheln 23, pfriemlich,
zum Krper gebogen
Randstacheln 1520, steifnadelig, wei oder strohgelb
Blten 45 cm (reingelb). . . . . . . .
Warzen quer-rhombisch, aufgebogen,
auffllig graugrn
Mittelstacheln 3, hell brunlichgrau,
nicht viel strker
Randstacheln oben aufrecht-bschelig, unten strahlend,
bis ca. 20
Blten 6 cm lang (Schlund
rot) . . . . . . . . .
Hierunter:
Coryphantha marstonii Clov.
Randstacheln weniger als 15
Pflanzen sprossend
Blten gelb mit roter Mitte

27: C. gladiispina (Bd.) Berg.

28: C. pallida Br. & R.

29: C. reduncuspina Bd.

30: C. borwigii J. A. Purp.

2988

Coryphantha

Mittelstacheln mehrere, hnlich den


Randstacheln, 1 etwas
krftiger, meist aufrecht
Randstacheln allseits strahlend,
bis ca. 1214
Blten ca. 5 cm . . . .
Pflanzen (meist) einzeln
Pflanzen ziemlich gro, bis 20 cm lang
Blten rein gelb
Mittelstacheln 3, rtlich1), krftiger
Randstacheln 12, dnnpfriemlich,
gerade oder leicht gebogen
Blten 3,5 cm , 2 cm lang.
Pflanzen mittelgro, bis 15 cm lang
Blten gelb
Warzen dick, plump, flachgedrckt
Mittelstacheln 57, derb, aufrecht,
zum Krper gebogen
Randstacheln bis 10, gelbgrau,
braunspitzig
Blten 56 cm . . . .
Mittelstacheln 14
Warzen schrg angeordnet
Mittelstacheln (zum Teil bis 5)
krftig, zum Krper
gebogen, gelblich, dunkelspitzig
Randstacheln 1012
Blten 45 cm (grnlichgelb). . . . . . . .

31: C. sulcata (Eng.) Br. & R.

32: C. longicornis Bd.

33: C. andreae J. A. Purp. & Bd.

34: C. pycnacantha (Mart.) Lem.

Mittelstacheln: der unterste


deutlich vorgestreckt,
die 3 oberen aufsteigend,
rtlich bis schwarz
Randstacheln 715, dnn,
grauweilich
Blten 4 cm lang (blagelb). . . . . . . . 35: C. salm-dyckiana (Scheer) Br.
Mittelstacheln 34 . . . . . . .
& R.2)
Warzen dick kegelfrmig
Mittelstacheln gekrmmt, hornfarben, dunkelspitzig
Randstacheln 69
Blten 5 cm lang (grnlichgelb)
Staubfden karmin . . 36: C. conimamma (Lke.) Berg.2)
1
2

)Nach H. Bravo, nach Bdeker: brunlich-hornfarben.


)Die Pflanzen sollen zum Teil auch sprossen.

Coryphantha

2989

Mittelstacheln stets 4
Warzen ziemlich schrg herablaufend
Krper schwarzgrn
Mittelstacheln: 3 aufrecht,
1 vorstehend, dunkel
Randstacheln 10, pfriemlich,
gerade, hellgrau, dunkelspitzig
Blten 5 cm (orangegelb,
Schlund rot) . . . . . 37: C. obscura Bd.
Warzen gerade herablaufend
Krper dunkel- bis blaugrn
Mittelstacheln den Randstacheln gleichend
Randstacheln 79, wei,
dunkelspitzig
Blten 6 cm gro (goldgelb
mit dunkler Mitte). . . 38: C. speciosa Bd.
Krper graugrn
Mittelstacheln ber Kreuz, Basis verdickt
Randstacheln bis 14
Blten 45 cm (reingelb) 39: C. difficilis (Quehl) Berg.
Pflanzen gedrckt-rund, zuweilen konisch
verjngt
Blten gelb mit roter Mitte, gro
Mittelstacheln erst 1, dann oft 24,
gekrmmt, oben dunkel,
unten hornfarbig, bei
allen Stacheln Basis verdickt
Warzen rhombisch einwrts gebogen
Krper fahlgrn
Mittelstacheln: 1 stets vorgestreckt und abwrts gekrmmt, z. T. bis 4
Randstacheln zuerst 7, spter
mehr, anfangs gleichartig, dann untere meist
strker
Blten (5) 9 cm . . . 40: C. scolymoides (Scheidw.) Berg.1)
Mittelstacheln 34 (5)
Warzen oben abgebogen
Krper graugrn
Mittelstacheln fast schwarz
Randstacheln bis 10 und mehr,
oberste gebschelt
Blten sehr gro . . . . 41: C. daimonoceras (Lem.) Lem.
1

)Zum Teil im Alter sprossend.

2990

Coryphantha

Reihe 2: Recurvatae B r . & R.


(Sektion Glanduliferae SD.)1)
Mit Glandeln in Furche oder Axille
Pflanzen langzylindrisch
Warzen konisch
Randstacheln (8) 18 (H. Bravo)
Pflanzen bis 30 cm lang
Mittelstacheln 24; alle Stacheln
pfriemlich, gelb
Blten gelb, 7 cm gro . .
Warzen kantig
Randstacheln bis 10
Pflanzen bis ber 30 cm lang
Mittelstacheln (1) 34
Blten gelb, etwas rtlich,
89 cm
Griffel gelb
Glandeln rot . . . . .
Glandeln gelb (Bestachelung schwcher) . . .
Pflanzen bis 50 cm lang
Mittelstacheln 12
Blten strohgelb, bis 6 cm
Griffel rot [ C. macrothele (Mart.) Bd.] . . .
Pflanzen erst kugelig, dann gestreckt (halbzylindrisch),
schwrzlichgrn
Warzen bis 3 cm lang; Glandeln gelblich, wenige, auch fehlend;
Axille und Furche anfangs reichwollig
Randstacheln 911, anfangs weniger, 5 bis
15 mm lang, anfangs
gelblich (zum Teil unten und) oben dunkelbis rotbraun oder gefleckt, spter schwarz
gefleckt oder oben
schwarz
Mittelstacheln 1, spter etwas abwrts
weisend, zuerst gelblich, dunkelspitzig,

dann wei bis schmutzig gelb, schwarzspitzig
Blten hellgelb, bis 4 cm
lang . . . . . . . .

42: C. erecta Lem.

43: C. clava (Pfeiff.) Lem.


43a: v. schlechtendalii (Ehrbg.)
Heinr. n. comb.

44: C. octacantha (DC.) Br. & R.

45: C. villarensis Backbg.

1
)Glandulifera Fri (Cesk. Zahr. List., 122. 1924), non Della Torre & Harms, war ein
unbeschriebenes Homonym.

2991

Coryphantha

Pflanzen kugelig bis kurz-lnglich


Randstacheln 2030
Pflanzen stark sprossend
Einzelkrper ziemlich gro
Randstacheln kammartig stehend,
zum Krper gebogen
Mittelstacheln nach unten gebogen
Blten zitronengelb, bis
3,5 cm lang . . . . .
Pflanzen einzeln oder nur selten unten verzweigend
Einzelkrper kleiner
Randstacheln nicht kammartig stehend
Mittelstacheln mehr aufrecht
Mittelstacheln (0) 1
Blten blagelb (?). . . .
Mittelstacheln 14
Blten klein, violettrosa,
Schlund heller (Glandeln gelb, zuweilen
fehlend) . . . . . .
Blten grer, gelb )
Glandeln grau
Areolen elliptisch (Blten mit gelben und
auch roten Staubfden).

46: C. recurvata (Eng.) Br. & R.

47: C. schwarziana Bd.

48: C. pseudechinus Bd.

Glandeln rot
Areolen rundlich
Krper fast ovoid
Randstacheln 1820,
steifnadelig . . . .
Krper ovoid
Randstacheln
15,
rauh, untere pfriemlich, obere nadelig.
Randstacheln weniger als 15
Pflanzen gro, bis ca. 20 (22) cm lang
Mittelstacheln 1 (anfangs z. T. 0)
Randstacheln 57, dunkel, fast
schwarz
Blten rosa, bis 6 cm
lang
Warzen halbkugelig, dicht,
unten kantig. . .
Mit bis 14 oberen Beistacheln
Warzen kegelig . . . .
1

49: C. echinoidea (Quehl) Br. & R.

50: C. bergeriana Bd.

51: C. vaupeliana Bd.

52: C. poselgeriana (Dietr.) Br. & R.


52a: v. valida Heinr. n. v.

)Laut Bdeker und Berger; Britton u. Rose sagen: rosa, H. Bravo: rosa-gelblich.

2992

Coryphantha

[C. kieferiana (hort.)


Berg. lt. Bdeker eine
Standortform mit 8 krftig braunen, dunkel gespitzten, in der Mitte helleren Randstacheln, unterseits abgeflacht; besser eine Variett?]
Mittelstacheln 14
Randstacheln gelblich bis rtlich
Blten gelb, 6 cm lang
(C. scheeri Lem.). . .

Pflanzen kleiner, bis ca. 10 cm hoch


Mittelstacheln 234
Pflanzen einzeln
Blten wei
Pflanzen lnglich
Mittelstacheln gelblich
Narben (lt. K. Sch.)
gelb (Mamillaria
golziana Hge. jr.
unterscheidet sich
durch grne Narben; nur eine
Form?) . . . . .
Pflanzen kugelig
Mittelstacheln weigrau1). . . . .
Mittelstacheln 1, oft am Ende
gekrmmt (bei Nr.
56, 58 und 59)
Pflanzen einzeln
Glandeln gelb
Pflanzen lnglich bis zylindrisch
Blten gelb
Randstacheln 67
(10), gelb [C.
glanduligera (Dietr.)
Bd.]. . . . . .

53: C. neoscheeri Backbg. nom. nov.

54: C. ottonis (Pfeiff.) Lem.

55: C. guerkeana (Bd.) Br. & R.

56: C. exsudans (Zucc.) Lem.

Glandeln rot
Pflanzen gedrckt-kugelig
Blten silbrigwei, 3,5 cm 57: C. georgii Bd.
1
)Bdeker in Mamm.-Vergl.-Schlssel, in der Originalbeschreibung weilich-hornfarben,
Oberseite ockergelb bis orangebraun.

2993

Coryphantha

Blten weilich (rosa) bis


oben hellrosa, 6 cm
(es soll auch noch
ein zweiter Mittelstachel vorkommen,
oben gekrmmt)
Randstacheln 9. . .
Blten gelb
Randstacheln 56,
wei
Mittelstacheln anfangs fehlend
(Pflanzen spter
mehr gestreckt).
Pflanzen spter stark sprossend
Randstacheln 78,
gelb bis rotbraun
Mittelstacheln 1, rot
bis braun, 2 cm
lang . . . . . .
Glandeln nur zuweilen hinter den Areolen erscheinend
Randstacheln 1416
Mittelstacheln 0
Pflanzen in Gruppen, kugelig, bis 7 cm lang
Blten gelb, 57 cm
Randstacheln gelblich, Spitze dunkler. . . . . .

58: C. asterias (Cels) Bd.

59: C. vogtherriana Werd. & Bd.

60: C. unicornis Bd.

61: C. nickelsae K. Brand.

Unsicher, ob zu dieser Reihe gehrend, da nicht bekannt, ob spter auch vereinzelt Drsen an den Areolen auftreten:
Randstacheln 1518
Mittelstacheln 1, anfangs schwarz, dann grauweilich
Pflanzen in Gruppen
Blten 3,5 cm breit, hellgelb . . . . . . . .
Coryphantha hesteri Y. Wright, mglicherweise
eine Escobaria, sowie die unsichere Coryphantha
pottsii (Scheer) Bd. S. am Ende der Beschreibungen.
Bltenfarbe und -groe, wie zum Teil auch einige
andere Angaben des Schlssels, werden im beschreibenden Text oft nicht wiederholt, bzw. sind zu
diesem ergnzend die Schlsselangaben nachzulesen.

62: C. pseudonickelsae Backbg.

Untergattung 1: Neocoryphantha B ackbg .


1. Coryphantha clavata (Scheidw.) Backbg. J. DKG. (II), 61. 1942
Mamillaria clavata Scheidw., Bull. Acad. Sci. Brux., 5:494. 1838. M. stipitata Scheidw. M. r(h)aphidacantha Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 34.

2994

Coryphantha

1839. ? M. scolymoides raphidacantha SD.1) Echinocactus corniferus raphidacanthus Pos. Mamillaria sulcoglandulifera Jac. Coryphantha
raphidacantha Lem. Cactus raphidacanthus Kuntze. C. brunneus
Coult. Mamillaria brunnea (Coult.) Vpl., MfK., 56. 19202). Cactus
maculatus Coult. Mamillaria maculata (Coult.) Vpl., MfK., 56. 19203).
Neolloydia clavata (Scheidw.) Br. & R., The Cact., IV:15. 1923.
Zylindrisch bis keulig, 47 cm , dunkel-lauchgrn oder etwas violett angehaucht; Scheitel wollfilzig; Warzen nach 5er und 8er Bz. locker angeordnet,
schief kegelfrmig, schief gestutzt, Kuppe etwas abgeflacht; Furche seicht, mit
12 roten Drsen; Areolen rund bis elliptisch, 2,5 mm , mit dichtem, kurzem,
krausem und weiem Filz, spter verkahlend; Randst. pfriemlich, stark horizontal
strahlend, gerade, wei mit braunen Spitzen, im Neutrieb braun, am Grunde
rubinrot, durchscheinend, die untersten die hellsten und lngsten, bis 815 mm
lang, die obersten dunkelsten bis wenig ber 1 cm lang; Mittelst. anfangs fehlend,
dann einzeln, 23 cm lang, gelblich bis braun, oft mit einer dunkleren Binde unter
der braungelben Spitze; Axillen weiwollig, mit einzelnen, selten gepaarten roten
Drsen; Bl. 2 cm lang, oder auch bis 2,53 cm lang; Ov. grn; Sep. linealisch,
stumpf, gelblichbraun mit rtlichem Mittelstreifen und gelblichweiem Rand,
innen heller; Pet. spitz, gelber, seidig glnzend; Staubf. orange, nach oben zu
ins Karminrote; Gr. gelblich, oben etwas violett; N. 5, hellgelb. (Beschreibung
nach K. Schumann.) M e x i k o (San Luis Potos, bei Jaral, nahe der gleichnamigen Stadt) (Abb. 2813). Ov. mit 12 dnnen Schuppen.
Nur ein Name fr diese Art war wohl Mam. raphidacea (in Castles Cact. Pl.,
24. 1884).
Die Beschreibung Britton u. Roses weicht darin ab, da die Staubfden und
der Griffel als rosa, die Narben als grnlich bezeichnet werden. Aber solche Abweichungen kommen auch sonst vor; die Staubfdenfarbe ist z. B. bei Cor. echinoidea, die Narbenfarbe bei C. ottonis (Mamillaria golziana Hge. jr.) verschieden.
Nach W. Heinrich sind die Mittelstacheln des Typus der Art gerade oder
hchstens an der Spitze schwach gekrmmt.
Nicht ganz klar erscheint mir die Stellung der Mamillaria radicantissima Quehl
(MfK., 164. 1912), die Britton u. Rose als Synonym zu obiger Art stellen. Sie
wurde beschrieben (mit Abbildung) als: Mit mehrfach geteilten mohrrbenartigen
Wurzeln, diese gelblich; der Krper kugelig bis ins Eifrmige (es steht aber nicht
fest, ob es nicht nur eine junge Pflanze war), ca. 5 cm hoch, 5 cm ; Warzen erst
kegelig, dann fast rhombisch, sehr schief; Areolen rund; Randst. bis 10 und mehr,
1
)Fruchtangaben scheinen berall zu fehlen. Mam. scolymoides raphidacantha SD. stellen
Britton u. Rose hierher. Das ist sehr zweifelhaft, da Salm-Dyck fr diese Pflanze vier rtliche
Mittelstacheln angibt.
2
)Cactus brunneus Coult. und
3
)Cactus maculatus Coult. wurden mit ihren Synonymen (als Mamillaria, nach Vaupel)
hier aufgefhrt, weil Britton u. Rose Coulters Namen als Synonyme hierherstellten. Nach
Vaupels Beschreibung in MfK.:
Cactus (Mamillaria) maculatus Coult.: 68 cm hoch, etwas rasenartig verzweigt;
Warzen eifrmig, rund, 10 mm lang; Axillen nackt; Randst. 1011, gerade spreizend,
starr, schwrzlich, 12 cm lang; Mittelst. 1, gro, gefleckt, aufrecht, 23,5 cm lang;
Bl. 1,3 cm lang, nelkenfarbig. M e x i k o (San Luis Potos) (eine Escobaria?).
Cactus (Mamillaria) brunneus Coult.: 36 cm hoch, einzeln: Warzen eifrmig,
56 mm lang; Axillen wollig; Randst. 1115, spreizend, ziemlich starr, brunlich,
810 mm lang: Mittelst. 1, 2 cm lang, hakig gebogen; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (San Luis Potos)
gehren beide n i c h t hierher, zumindest nicht der (die) erstere, da die Bltenfarbe abweicht,
auerdem bei beiden die Warzenform und zum Teil auch die Bestachelung.

Coryphantha

2995

bis 1 cm lang, wei, dnn, strahlend: Mittelst. 1, ber 2 cm lang,


stark, gerade, tief dunkelbraun
bis schwarz gefleckt, dann hornfarbig, mit dunkler Spitze, alle
St. wie bereift und unten zwiebelig verdickt; die vorhandenen
extranuptialen Areolennektarien
lassen mit Sicherheit auf Axillendrsen schlieen, die jedoch, wie
so oft bei in Ruhe befindlichen
Pflanzen, zur Zeit nicht erkennbar waren: Bl. ca. bis 2 cm lang:
Sep. mit dunklerem (rotem) Mittelstreifen, g e f r a n s t (!). Heimat unbekannt. Zehnder hat
diese Pflanze jetzt in Mexiko
(Quertaro) wiedergefunden; sie
hat rote Axillendrsen.
Die bewimperten Sep. dieser
zumindest der C. clavata sehr
nahestehenden Pflanze zeigen
einmal, besonders auch angesichts der nur 2 cm langen, hellfarbenen Blte, den engen Zusammenhang aller Arten der
U.-G. Neocoryphantha, andererAbb. 2813. Coryphantha clavata (Scheidw.)
seits lt sich M. radicantissima
Backbg. Geradstachliger Typus der Art.
deswegen nicht ohne weiteres als
Synonym von C. clavata bezeichnen. Herr Heinrich schlgt daher den Namen
Coryphantha clavata v. radicantissima (Quehl) Heinr. n. comb. vor. Ich glaube,
da sogar ein eigener Artrang berechtigt wre; aber das lt sich erst nach weiterer
Beobachtung des lebenden Materials sagen.
Cor. clavata albispina und octacantha sind nur Katalognamen von F. Schmoll
(1947). Glandulifera raphidacantha (Lem.) Fri & Krzgr., Verzeichnis, 10.
1935, ist ein nom. nud.
1a. v. ancistracantha (Lem.) Heinr. n. comb.
Mamillaria ancistracantha Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 36. 1839.
M. rhaphidacantha humilior SD., in Frster (lt. K. Schumann).
Coryphantha ancistracantha Lem. Cactus ancistracanthus Kuntze.
Mamillaria raphidacantha ancistracantha K. Sch., Gesamtbschrbg., 506.
1898. Coryphantha raphidacantha ancistracantha (K. Sch.) Y. Ito
(1952).
Dunkelgrn, mit dunkleren, angelhakig gekrmmten Mittelst. M e x i k o (San
Luis Potos).
Mamillaria humilior Frst. war wohl ein Schreibfehler im Index der Gesamtbeschreibung. Schumann gibt als Synonym auch an: Echinocactus raphidacanthus
Pos.; doch hat Poselger lt. Britton u. Rose die Bezeichnung raphidacanthus
nur als eine Variett von Echinocactus corniferus (Coryph. cornifera) verwandt.

2996

Coryphantha

Britton u. Rose fhren (mit Fragezeichen) als Synonym noch an: Mamillaria
potosiana Jac., Allg. Gartenztg., 24:92. 1856 (bzw. Craig als eine Coryphantha
[Mammillaria-Handbook, 118. 1945], eine gelbbltige Art mit Glandeln in den
Axillen, non M. potosina hort. Reb. M. neopotosina Craig). Es ist aber nicht
sicher, ob es sich hier um obige Art handelt, die Britton u. Rose irrtmlich
zu Neolloydia stellten (s. unter Coryphantha exsudans).
Die ursprngliche Schreibweise des Lemaireschen Namens war rhaphidacantha,
doch hat man spter Schumanns Schreibweise raphidacantha beibehalten, die
er wohl nach Salm-Dyck whlte.
2. Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. Kings Exp., 115. 1871
Cactus vivipara Nutt., Frasers Cat. Nr. 22. 1813. Mamillaria vivipara
Haw. Echinocactus vivipara Pos. M. vivipara vera Eng. Escobaria
vivipara (Nutt.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951, comb. nud.
Britton u. Rose haben in ihre Beschreibung auch die Coryphantha radiosa
Rydbg. einbezogen, die Boissevain (Colorado Cacti, 67. 1940) als eigene Art
auffhrt. L. Benson fat alle Arten Britton u. Roses in deren Schlssel DD.
Outer perianth-segments ciliate unter obiger Art mit (als Mamillaria) entsprechenden Varietten zusammen. Mir erschien es richtiger, Boissevain zu folgen,
der die Cor. radiosa abtrennt; ich beschreibe den Typus der Art nach ihm und
fhre die C. radiosa als Variett an.
Pflanzen einzeln oder in kleinen Gruppen, gedrckt-kugelig, ca. 5 cm ,
3 cm hoch; Randst. 16 (1422), wei oder braun; Mittelst. 14, braun oder gefleckt, 1,52 cm lang; Bl. 3,5 cm lang und breit; Gr. wei oder rosa, 812
blagelbe oder rosa N.; Staubf. purpurn oder rosa; Fr. grnlich bis braunrot,
ellipsoid, 2 cm lang, 1 cm ; S. braun, fein punktiert, 1 mm gro.
Britton u. Rose weichen in folgendem ab: Mittelst. 46, Basis verdickt; Ov.
nackt; Staubf. rosa, unten heller; Gr. grnlich bis oben purpurn; N. ca. 8, purpurn; Fr. saftig, fast kugelig, 1,5 cm , ber die ganze Lnge mit einigen bewimperten Schuppen, 56 zuweilen, klein; S. hellbraun, 1,5 mm lang. K an a d a (Manitoba, Alberta), U S A (von Kansas bis Colorado und N-Texas).
(Abb. 2814).

Abb. 2814. Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. Ganz rechts: kleinere Pflanzen (mit
auch etwas kleineren Blten) aus Saskatchevan; links: etwas grere Pflanzen mit greren
Blten aus Alberta, mit lngeren und krftigeren Warzen und frher blhend (die aus Saskatchevan erst in Knospen). (Foto: Armstrong.)

Coryphantha

2997

Die Abweichungen in der Beschreibung gehen


wohl auf die weite Verbreitung zurck, bei
der die Merkmale etwas variieren. Zum Beispiel gibt Boissevain keine Fruchtschuppen
an, was aber wohl keine ausreichende Beobachtung ist. Engelmann selbst war ber die
einzelnen Arten oder Varietten der verschiedensten Meinung. Die im Schlssel wiedergegebene Gliederung scheint mir in den von
einst bis jetzt zum Teil sehr unterschiedlichen
Ansichten ber Zusammenfassung oder Trennung die am ehesten vertretbare Lsung zu
sein.
Mamillaria hirschtiana Hge. jr., in MfK.,
Abb. 2815. Coryphantha vivipara
27. 1896, gehrt nach der Beschreibung zweifellos hierher; die Narben sind als wei v. aggregata (Eng.) Marsh. (Britton
u. Rose, The Cact. VI: 47. 1923,
angegeben, whrend Britton u. Rose sie
Fig. 47.)
als purpurn bezeichnen, doch geht aus Boissevains Beschreibung hervor, da sie auch blagelb und also wohl auch
weilich sein knnen; immerhin scheint aber die Blte verhltnismig gro
zu sein.
Die Beschreibung Boissevains bezieht sich nur auf die in Colorado beobachteten Pflanzen (auf Ebenen und zu Fen von Hgeln des stlichen Colorado,
wo allein der Typus der Art vorkommt, whrend in W-Colorado die v. radiosa
wchst).
Boissevain gibt fr den Typus der Art an Pflanzen einzeln oder in kleinen
Gruppen, Britton u. Rose sagen dagegen einzeln oder in Polstern bis zu
60 cm . Auch das scheint ein Variieren in der weiten Verbreitung zu sein, d. h.
die Pflanzen aus O-Colorado nehmen im allgemeinen nicht solche Ausmae an
wie die in den brigen Verbreitungsgebieten. Gern sprossend und daher hinter
dem Typus der Art zuerst angefhrt ist:
2a. v. aggregata (Eng.) Marsh. Arizonas Cactuses, 93-4. 1956
Mamillaria aggregata Eng., in Emory, Mil. Reconn., 157. 18481). Cereus
aggregatus Coult. Echinocereus aggregatus Rydbg. Coryphantha
aggregata (Eng.) Br. & R., 1923. Mamillaria vivipara aggregata (Eng.)
L. Bens., The Cacti of Arizona, 115. 1950. Escobaria aggregata (Eng.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951, comb. nud.
Einzeln oder polsterfrmig, kugelig bis kurz-oblong, sehr stachlig; Randst. zahlreich, bis ca. 24, krftiger als beim Typus der Art: Mittelst. (nach L. Benson
meist 56, nur braunspitzig, den Pflanzen ein weiliches oder graues Aussehen
gebend, die obersten aufgebogen, bis ca. 2 cm lang; Bl. nach Britton u. Rose
gro, 57 cm breit, nach L. Benson ca. 3,75 cm breit; N. 810; Fr. grn, bis
2,5 cm lang, zuweilen mit einer kurzen seitlichen Schuppe, saftig; S. dunkelbraun,
2 mm lang. U S A (SO-Arizona, W-Neumexiko), M e x i k o (N-Sonora).
(Abb. 2815).
Nach L. Benson knnen die Gruppen bis 60 cm breit werden; nach den verschiedenen Angaben der Bltenbreite ist diese variabel. Die Pflanze wurde ursprnglich in der Nhe der Gila-Quelle gesammelt.
1

)Hier bei Engelmann entgegen seiner sonstigen Schreibweise als Mammillaria.

2998

Coryphantha

2b. v. arizonica (Eng.) Marsh. Arizonas Cactuses, 94. 1950


Mamillaria arizonica Eng., Bot. Calif., 1:124. 18761). Cactus radiosus
arizonicus Coult. Mamillaria radiosa arizonica K. Sch. Coryphantha
arizonica (Eng.) Br. & R., The Cact., IV:45. 1923. M. vivipara
arizonica (Eng.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 116. 1950. Escobaria
arizonica (Eng.) F. Buxb. non Hester, sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 78. 1951, comb. nud.
In der Wuchsform der vorigen Variett hnelnd, bis 1 m breite Klumpen
bildend; Einzelkpfe ovoid, 7,510 cm ; Warzen ca. 2,5 cm lang, zylindrisch,
aufsteigend, tief gefurcht; St. zahlreich, gerade, steif; Randst. bis ca. 20, 13 cm
lang, weilich; Mittelst. meist 56, strker braun gefrbt als bei voriger Variett
und die Pflanzen daher mehr braun erscheinend, die untersten zwei rechtwinklig
abspreizend, ziemlich dnn, bis fast 2 cm lang; Bl. nach Britton u. Rose gro,
57 cm breit, nach L. Benson ca. 3,75 cm 2). U S A (N-Arizona, Mohave bis
Apache County, Mogollon Rim und White Mountains; SW-Utah).
Derber bestachelte Pflanzen als die vorigen und sich dem Habitus von Cor. chlorantha v. deserti nhernd. Engelmann meinte bereits, da vielleicht alle mit C. vivipara zusammengefat werden sollten; Coulter vereinigte sie groenteils unter
Cactus radiosus. Ich hielt es fr richtiger, die grertriebigen und zum Teil zylindrischen kalifornischen Pflanzen, soweit sie der ungewhnlichen gelb(lich)en Bltenfarbe nach abweichen, als eine weitere Art und Variett unter dem Namen der
bis S-Utah, M-Nevada und W-Arizona reichenden C. chlorantha abzutrennen, ebenso wie die C. alversonii (s. dort), die wieder der C. deserti hnelt, aber purpurn blht.
Die Bltenfarbe ist nach L. Benson tiefrosa; die Verbreitung liegt zwischen
12002400 m. Die kleiner blhende Form ist auch in Kalifornien bei Goffs gefunden worden (lt. Baxter).
2c. v. radiosa (Eng.) Backbg. n. comb.
Mamillaria radiosa Eng., Bost. Journ. Nat. Hist., 6:196. 1850.
Echinocactus radiosus Pos. Mamillaria vivipara radiosa Eng.
Cactus radiosus Coult. Coryphantha radiosa Rydbg., Fl. Rocky
Mountains, 581. 1917. Escobaria radiosa (Eng.) Frank, Kakt. u. a.
Sukk., 11:10, 157. 1960.
Einzeln oder in kleinen Gruppen, kugelig bis ovoid und zylindrisch, bis 5 cm ,
58 cm lang; Randst. 18 (1624), wei, braun oder gefleckt; Mittelst. 6 (58),
braun, schwarz oder gefleckt, St. ber dem Scheitel oft zusammengeneigt; Bl.
3,5 cm lang und breit; Sep. braun; Pet. rosa bis bla purpurn; Gr. wei oder
rosa; N. 812, blagelb oder rosa; Staubf. purpurn oder rosa; Fr. grnlich, oft
nach braunrot hin (unreif?), ellipsoidisch, 2 cm lang, 1 cm . im gleichen Herbst
reifend; S. zahlreich, braun, fein punktiert, 1 mm gro. -U S A (W-Colorado).
Stachliger als der in O-Colorado wachsende Typus der Art und lnglicher; daher
sitzt die Frucht auch zentraler; an trockenen Stellen wachsen die Pflanzen meist
einzeln. Boissevain fhrt sie als eigene Art, aber nur mit Zgern, da es bergnge zur stlichen Art gibt. Engelmann (Cact. Bound.) gibt bis 40 Rst. an.
Engelmanns Mamillaria vivipara v. radiosa subv. borealis, neomexicana und
texana (Proc. Amer. Acad., III:269. 1865)3) haben Britton u. Rose zu Coryphantha neo-mexicana (Eng.) Br. & R. gestellt (s. unter v. neo-mexicana).
)Hier bei Engelmann entgegen seiner sonstigen Schreibweise als Mammillaria.
)Es ist bisher ungeklrt, wie die stark unterschiedlichen Angaben des Bltendurchmessers
bei dieser und der vorhergehenden Variett zu erklren sind.
3
)Lt. Boissevain, Colorado Cacti, 68. 1940.
1
2

Coryphantha

2999

Die v. radiosa, die Britton u. Rose mit dem Typus der Art zusammenfassen,
ist nach Boissevain in W-Colorado deutlicher unterschieden; ich habe sie daher
als Variett abgegrenzt, doch nicht als eigene Art, wie es Rydberg und Boissevain taten. Boissevains Angabe Coryphantha radiosa (Eng.) Br. & R. ist ein
Druckfehler, da diese Kombination von Rydberg vorgenommen wurde.
Coryphantha oklahomensis Lahm. C. & S. J. (US.), XXI:6, 165. 1949
Escobaria oklahomensis (Lahm.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
78. 1951 (irrtmlich oclahomensis geschrieben), comb. nud.
Hier kann es sich nicht um eine gute eigene Art handeln, sondern hchstens
um eine Standorts- oder bergangsform zwischen Cor. vivipara und v. radiosa, wie sie Boissevain in Colorado Cacti, 64 und 67. 1940, abbildet, das
Stachelkleid mehr der ersteren, die Mittelstachelzahl mehr der letzteren gleichend, die Blte kaum unterschieden; hchstens hat diese Pflanze eine etwas
grere Neigung zum Sprossen, was aber nicht so entscheidend ist, da auch
die beiden vorgenannten sprossen knnen. Hinzu kommt, da die Verbreitung
in ganz W-Oklahoma angegeben wird (Typstandort: Caddo County), so
da Cor. oklahomensis der Coloradoform von Cor. vivipara, die Boissevain
aus O-Colorado berichtet, verhltnismig nahe benachbart ist.
2d. v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. n. comb.
Mamillaria vivipara radiosa neo-mexicana Eng., Proc. Amer. Acad., 3:269.
1856. M. radiosa neo-mexicana Eng. M. radiosa borealis Eng.
M. radiosa texana Eng. Cactus radiosus neo-mexicanus Coult.
C. neo-mexicanus Small. Mamillaria neo-mexicana A. Nels. Coryphantha neo-mexicana (Eng.) Br. & R., The Cact., IV:45. 1923.
Escobaria neo-mexicana (Eng.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78.
1951, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis oblong, bis 12 cm lang, ganz unter St. verborgen; Randst.
zahlreich, 2036 (Eng.), wei, nadelig; Mittelst. 312, bndelig (Eng.), viel
strker als die randstndigen, unten bla, oben braun oder schwarz (Eng.: Spitze
purpurn); Bl. gro: Sep. grnlich; Pet. oben gezhnelt; Staubf. grnlich, kurz;
N. wei, oben stumpflich (nicht spitzlich wie beim Typus der Art); Fr. 2,5 cm
lang, grn, saftig, mit einigen haardnnen Schuppen nahe dem Oberrand: S.
1,5 mm gro, rotbraun, hell grubig vertieft gefeldert. U S A (W-Texas, Neumexiko), M e x i k o (N.-Chihuahua). (Abb. 2816, 2818, rechts.)
Bei den von Britton u. Rose hier als Synonyme einbezogenen nachstehenden
Varietten Engelmanns unterschied dieser:
v. borealis: fast kugelig, mit 1220 weien Randst., 36 Mittelst., zum Tei
purpurn: Bl. klein. Mam. borealis war ein unrichtiges Zitat von Britton
u. Rose und Craig; in Engelmann, Cact. Bound., 68. 1858, nicht so
angegeben.
v. texana: oval bis zylindrisch, mit 2030 weien Randst., 45 gelben oder
braunen Mittelst.; Bl. gro.
Geringe Unterschiede sind also vorhanden, die Bltengre anscheinend hier
ebenso variabel, wie es die abweichenden Angaben von Britton u. Rose und
L. Benson bei C. vivipara v. aggregata und v. arizonica erkennen lassen.
Lt. Marshall ist Coryphantha fragrans Hest. (nur ein Name?) eine Form
obiger Variett.
190

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3000

Coryphantha

3. Coryphantha alversonii(Coult.)
Orc. Cactography, 3. 1926
Cactus radiosus alversonii
Coult., Contr. U.S. Nat.
Herb., 3:122. 1894. Mamillaria alversonii Zeiss.
M. radiosa alversonii K. Sch.
M. vivipara alversonii
(Coult.) L. Bens., The Cacti
of Arizona, 118. 1950.
Was Britton u. Rose als Coryphantha deserti beschreiben (Bl.
hellrosa), ist nicht diese Art, die
strohgelb blht, sondern C. alversonii, bzw. ist nur die Zahl der
Mittelst. zutreffend. Eine genauere
Beschreibung gab E. Baxter in
California Cactus, 8687. 1935,
wo er auch die Differenzierung
gegenber C. deserti nach der Originalbeschreibung von Coulter
wiedergibt: Weicht von Cactus
radiosus deserti durch krftigeren
und verzweigenden Habitus ab,
bis 12,5 cm hoch und 10 cm ;
Warzen krzer und dicker; Mittelst.
zahlreicher und lnger (1222 mm),
alle schwarzspitzig, die Mittelst.
bis zur Hlfte herab von einem
Abb. 2816. Coryphantha vivipara v. neomexirtlich scheinenden Schwarz; Bl.
cana (Eng.) Backbg. (Engelmanns Darstellung
rosa. U S A (Wstenregion des
von Mamillaria radiosa v. neo-mexicana Eng.,
uersten SO-Kalifornien) (Abb.
in Cact. Bound., Tafel 13).
2817, links; 2819, rechts.)
Die Pflanzen wachsen einzeln oder auch des fteren von unten verzweigt,
meist bis 3, zuweilen bis zu 12 Kpfe, diese spter kurzzylindrisch, bis 20 cm lang,
7,5 cm , durch die dichte Bestachelung dicker erscheinend; Randst. bis 35,
lnger als die mittleren und im oberen Areolenteil grer als im unteren, dnn,
aber nicht borstenfrmig; Mittelst. bis 14, pfriemlich, obere Hlfte schwrzlich,
untere wei; Warzen verhltnismig kurz und dick, nach 13er und 21er Bz. geordnet; Bl. ca. 3 cm lang (L. Benson: 3,75 cm ); Pet. scharf gespitzt, purpurrosa
mit dunklerer Mittellinie (rosa); Gr. und 6 N. wei. Die Verbreitung reicht in
der Mitte der sdkalifornischen Wstengebiete vom Devils Garden im Morongo
Valley bis zu isolierten Gruppen etwas stlich von Baker, und die Art kommt sehr
zahlreich vor in den Gebirgscanyons nrdlich von Indio bis nach San Bernardino
County, jedenfalls aber nur in Kalifornien, whrend C. chlorantha und v. deserti
bis SW-Utah gehen (Beschreibung nach Baxter, der diese Art fr eine der grten
und prchtigsten aller Coryphantha-Spezies ansieht).
Die Abtrennung dieser Pflanze als eigene Art erscheint mir auch darum ratsam, weil E. F. Wiegand eine ihr nahestehende, aber krftig-kugelige Pflanze,
ebenfalls mit purpurnen Blten, fand:

Coryphantha

3001

3a. v. exaltissima Wieg. & Backbg. n. v.


Prolifera, globosa, ad ca. 20 cm ; tuberculis satis magnis, cylindricis;
aculeis crassioribus longioribusque, fuscatis; flore purpureo.
Einzeln und auch sprossend, zumindest anfangs etwas gedrckt-rund, bis kugelig, Einzelstmme bis ca. 20 cm , im trockenen Zustand kleiner als in geflltem,
bis durchschnittlich ca. 30 cm -Gruppen bildend; Warzen ziemlich lang und
gro, zylindrisch und locker stehend; St. zahlreich, die randstndigen dicht verflochten und schwach abstehend, die mittleren strker spreizend und fast ber
die ganze Lnge braun gefrbt; Bl. purpurn. U S A (Kalifornien, ohne nhere
Standortsangabe) (Abb. 2817, rechts).

Abb. 2817. Links: Coryphantha alversonii (Coult.) Orc.; rechts: deren v. exaltissima Wieg.
& Backbg. (Foto: B. F. Wiegand.)

Trotz der abweichenden Form, gegenber C. alversonii, wegen der hnlich


dichten Bestachelung und der purpurnen Blte vorerst als Variett angesehen.
Vielleicht eine eigene Art. Mglicherweise handelt es sich um die gleiche Pflanze
wie die von Baxter in California Cactus, 82. 1935, links oben, ohne Blten abgebildete, die breitkugelig und dicht verflochten bestachelt ist; Baxter bezeichnete sie als C. deserti. Sie ist allerdings nicht so braun bestachelt wie die
obige Variett.
4. Coryphantha chlorantha Eng. In Cactaceae of Wheelers Expl., 6:127.
1878 (und Britton u. Rose: 1923) (s. u.)
Mamillaria chlorantha Eng., in Rothrock, Rep. U.S. Geogr. Surv., 6:127.
1878. Cactus radiosus chloranthus Coult. Mamillaria radiosa chlorantha
(Eng.?) K. Sch., in Gesamtbschrbg., 481. 1898. M. vivipara chlorantha
(Eng.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 117. 1950. Escobaria chlorantha
(Eng.) F. Buxb. comb. nud., in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951.
Zylindrisch, manchmal 2025 cm hoch und 8 cm ; Warzen dicht stehend
und ganz von den dichten St. verdeckt; Randst. grau; Mittelst. bis 2,5 cm lang,
mit roten oder braunen Spitzen; Bl. ca. 3,5 cm breit; Pet. gelblich oder grnlichgelb, linear-lanzettlich, spitzlich; N. wei; Fr. 2,5 cm lang, grn, saftig, mit 56
kleinen Schuppen nahe dem Oberrand; S. braun, 1,5 mm lang, abgeflacht, fein
netzartig gemustert. U S A (S-Utah, W-Arizona, M-Nevada und O-Sdkalifornien) (Abb. 2818, links).
190*

3002

Coryphantha

Nach L. Benson (The Cacti of Arizona, 118. 1950) hnelt die Pflanze in Arizona der Cor. deserti; die Sep. bewimpert, nicht gefranst, die Stacheln auch dnn
und rosafarben.
Benson sagt l. c.: Pflanzen auf Kalksteinhgeln in der Mojave-Wste kurz
westlich des Mountain Pa in den Ivanpah Mountains von Kalifornien haben in
einigen Exemplaren strohfarbene oder grnlichgelbe Petalen, in anderen lavendel
bis rosa. Offenbar ist die Bltenfarbe dieser Pflanze nicht konstant, wie von
verschiedenen Autoren vermutet wurde. Vielleicht hat die Farbabweichung
andere Ursachen (man sollte nachprfen, ob hier nicht das Ergebnis einer Vermischung etwa mit C. alversonii vorliegen kann). Benson gibt die Pflanzengre
auch nur mit bis 15 cm hoch und ca. 7,5 cm an.

Abb. 2818. Links: Coryphantha chlorantha Eng.; rechts (zum Vergleich): Coryphantha
vivipara v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. (aus Britton u. Rose, The Cact., IV:44. 1923,
Fig. 4243).

Coryphantha rosea Clokey Madroo, VII:75. 1943


In C. & S. J. (US.), XVII:8, 116. 1945, bzw. im Nachtrag zu seinem Buch
Cactaceae sagt Marshall: Dies ist eine typische Coryphantha chlorantha,
die von Engelmann 1878 mit gelben Bl. beschrieben wurde. Engelmann
beschrieb 1880 Cor. deserti auch mit gelben Bl. Beide Arten sind identisch
und sollten unter dem lteren Namen vereinigt werden; Bl. variieren von
grngelb ber gelb und rosa zu hellpurpur, von 24,5 cm gro, und alle
Varianten werden berall gefunden, wo die Pflanzen zahlreich sind, einschlielich S-Utah, S-Nevada und in der Mojave-Wste.
Das scheint mir, wie nicht selten bei Marshall, eine nicht gengend
nachgeprfte Ansicht zu sein, die auch seine Methode der Zusammenfassung
problematisch macht, denn der ausgezeichnete Kenner der Cactaceae-Flora
von Arizona, L. Benson, hat in The Cacti of Arizona, 114. 1950, Tafel 5,
eine genaue Differenzierung der verschiedenen Namen und Merkmale gegeben und kommt dabei nicht zu einer Zusammenfassung.
Vermutlich handelt es sich bei Coryphantha rosea Clokey um jene rosa
blhenden Pflanzen, von denen, wie vorstehend und unter v. deserti erwhnt,
sowohl L. Benson wie E. Baxter geschrieben haben. Ich kann daher Clokeys Art nicht ohne weiteres als Synonym der Cor. chlorantha ansehen.

Coryphantha

3003

4a. v. deserti (Eng.) Backbg. n. comb.


Mamillaria deserti Eng., Bot. Calif., 2:449. 1880. Cactus radiosus
deserti Coult. Mamillaria radiosa deserti K. Sch. M. vivipara
deserti (Eng.) L. Bens., The Cacti of Arizona, 117. 1950. Coryphantha
vivipara v. deserti (Eng.) Marsh., Arizonas Cactuses, 94. 1950. Escobaria deserti (Eng.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951.
Tr. meist einzeln oder nur wenige, bis 12,5 cm hoch, 57,5 cm ; Randst. 15
bis 20, dnn, wei; Mittelst. 35, meist wei, braun gespitzt, gerade, allseits
spreizend, ca. 6 mm bis 1,25 cm lang, meist lang, krftig, steif, nicht abgeflacht;
Sep. gefranst; Pet. strohfarben, die Bl. ca. 2,5 cm . U S A (W-Mohave County
in der stlichen und sdlichen Mohave-Wste; S-Nevada; vielleicht SW-Utah
und NW-Arizona). (Beschreibung nach L. Benson.) (Abb. 2819, links.)
Nach Engelmanns Originalbeschreibung haben die Pflanzen 2530 Randst.,
grauwei, die greren mit rtlichen Spitzen, bis 1,6 cm lang; Mittelst.: 34 als
innere krzer und strker, anschlieend 56 Zwischenst. (zu den randstndigen
hin); Bl. ca. 2,5 cm lang und breit; Sep. 2025 in mehreren Reihen, bewimpert;
Pet. ca. 20 in einer Serie, schmal lanzettlich, spitzlich; Fr. oval. Die dicht aschgrau bestachelten Pflanzen sind leicht erkennbar schreibt Coulter, auch, da
die strohfarbenen Bl. zuletzt rosa-spitzig werden.
Baxter (California Cactus, 82. 1935) sagt: Pflanzen mit strohfarbenen Blten
werden nrdlich der Typlokalitt (Ivanpah) gefunden; anderswo herrscht die rosa
Bltenfarbe vor. Diese nennt Knuth Coryphantha deserti v. baxteriana Knuth
(Kaktus-ABC, 376. 1935). Hier handelt es sich offenbar um jene Pflanzen aus den
Ivanpah Mountains, von denen Benson im letzten Absatz unter Cor. chlorantha
spricht. Anscheinend sind die Pflanzen dieser westlichen Verbreitung noch nicht
ausreichend beobachtet, da die Angaben nicht einheitlich lauten, bzw. auch was
die betreffende Art oder Variett anbetrifft. Britton u. Roses Fig. 45 (The
Cact., IV:46. 1923) von C. deserti ist nicht diese Art, sondern C. alversonii,
da die C. deserti sowohl nach Baxter wie nach L. Benson vorwiegend einzeln
wchst, whrend Britton u. Roses Fig. 45 eine typische Gruppe von C. alversonii zeigt. Aber darber, wozu die purpurrosa blhenden sogenannten C. deserti-

Abb. 2819. Links: Coryphantha chlorantha v. deserti (Eng.) Backbg.; rechts: Coryphantha
alversonii (Coult.) Orc. (Br. & R., Fig. 44 u. 45, Bd. IV.)

3004

Coryphantha

Abb. 2820. Coryphantha sp., von Clover in S-Utah gesammelt (s. im Text hinter
Coryphantha chlorantha). (Foto: Clover.)

oder C. chlorantha-Planzen aus den Ivanpah Mountains gehren, gehen offensichtlich die Meinungen bei Baxter und L. Benson auseinander. Auch aus diesem
Grunde, bzw. um die Hauptverschiedenheiten festzuhalten, habe ich die in dem
Schlssel gewhlte Gliederung vorgenommen. (Siehe auch unter Cor. alversonii
v. exaltissima Wieg. & Backbg.)
Als Coryphantha sp. (?) bezeichnet Elzada
U. Clover in Bull. Torr. Club, Vol. 65:410,
412. 1938, eine Pflanze, die in S-Utah,
Washington County, zwischen Veyo und
Gunlock, gefunden wurde (1908). Die Beschreibung von Coryphantha deserti pat
ungefhr zu dieser Pflanze; die St. sind rauh
und haben eine deutliche purpurne Tnung,
die Spitze schwarz; Randst. nie mehr als 15,
Mittelst. 4; es wurden nur trockene Bl. gesehen, offenbar gelb. Die Fr. ist ziemlich
gro, grnlich mit purpurnem Ton (durch
die Sonne?). Die Pflanze wchst auf rotem
Sandstein, gemeinsam mit einer Artemisia
und Covillea tridentata. Anscheinend handelt
es sich um eine besondere Standortsform
der Cor. chlorantha v. deserti aus Utah
(Abb. 2820).
5. Coryphantha columnaris Lahm. C. &
S. J. (US.), VI:2, 27. 1934
Einzeln, selten sprossend, zylindrisch,
unten schmler, am Scheitel eingesenkt,
Abb. 2821. Coryphantha columnaris Lahm.
(Foto: Jim Slack.)

Coryphantha

3005

bis 17 cm hoch, ca. bis 6 cm ; Warzen schlank, 11,2 cm lang; Randst. 1018,
fein, wei mit braunen Spitzen, 512 mm lang; Mittelst. 4, hellbraun, einer
krftig, aufgerichtet, die 3 anderen kleiner und herabgebogen; Bl. zu mehreren,
6,5 cm lang; Pet. linear, purpurrot mit durchsichtigem Rand, die bergangsbltter blasser, in die grnlich-strohfarbenen Sep. bergehend; Staubf. wei;
Staubb. orange; N. 8, auen wei, innen rosa; Fr. blagrn, nackt; S. hellbraun.
U S A (Oklahoma, bei Altus, Jackson County, auf niedrigen, sandigen Ebenen,
auf ca. 180 m) (Abb. 2821).
Marion Sherwood Lahman, die die Pflanze fand, gibt an, da sie in die Gruppe
der Mamillaria vivipara-radiosa-neomexicana gehre, spricht aber weder von
gefransten noch bewimperten Sepalen und sagt auch nichts ber Fruchtschuppen
(auf die brigens nicht alle neueren Autoren geachtet zu haben scheinen).
Kommt zusammen mit C. vivipara v. aggregata vor, von der sie jedoch stark
unterschieden ist. Vielleicht gehrt die Art gar nicht zur U.-G. Neocoryphantha.
Untergattung 2: Coryphantha
Reihe 1: Sulcolanatae B r . & R.
(Sektion Aulacothelae Lem.)
6. Coryphantha maiz-tablasensis Backbg. BfS., 1:5. (Januar) 1949
Sprossend, spter zum Teil ziemlich krftig, meist bis 5,5 cm , 3 cm hoch;
Warzen blulichgrn, konisch, 1 cm lang, am Grunde 1,3 cm breit; Randst. 67,
grauwei, strahlend, am Scheitel zusammengeneigt, fest, der oberste bis 1,2 cm
lang, anfangs mit schwarzer Spitze; Mittelst. fehlend; Bl. gelblich. M e x i k o
(San Luis Potos, bei Ciudad Maiz und Las Tablas).
hnelt C. vogtherriana, hat aber schlankere Warzen und bis 7 festere Stacheln
mit anfangs schwarzen Spitzen, ohne den spter bei der letzteren vorhandenen
gekrmmten Mittelstachel.

7. Coryphantha elephantidens (Lem.) Lem. Cactes, 35. 1868


Mamillaria elephantidens Lem., Cact. Aliq. Nov., 1. 1838. Echinocactus
elephantidens Pos. Cactus elephantidens Kuntze.
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 14 cm hoch und 19 cm ; Warzen sehr gro,
etwas abgeflacht, stumpflich, 45 cm lang, in den Axillen dichtwollig; Areolen
elliptisch, anfangs wollig, spter nackt; St. 8, alle randstndig, etwas ungleich,
pfriemlich, die lngsten bis ca. 2 cm lang, spreizend, zuerst gelblich (oder brunlich
mit gelblichem Fu), spter brunlich; Bl. sehr gro, bis ca. 10 cm breit, tiefrosa bis
wei mit rotem Schlund; Perigonbltter zahlreich, schmal-oblong, gespitzt.
M e x i k o (Michoacn). (Abb. 2822).
Nur ein Name (in Schelle, 1907) war Mamillaria elephantidens spinosissima
Reb.
In Kakteen, 288. 1926, gibt Schelle an etwas rasenfrmig wachsend, vom
Grunde und auch hinter den Stachelbndeln sprossend; Furche tief, die Warzen
in zwei Backen zerlegt; Axillen vertieft; St. schmutzigwei bis gelblich, spter
dunkler gefrbt, gepret und gekrmmt; Bl. 10:12 cm gro; Pet. gezhnelt,
unten dunkelrot, auch dunkel gestreift, gegen den Band hellrtlich; Staubf. rot;
Gr. gelblich-rtlich, ebenso die 6 N..
Es gibt eine Form mit sehr starker und lngerer Bestachelung (Heinrich).
Borg (Cacti, 352. 1951) fhrt als obiger Art sehr hnlich noch den Namen
Coryphantha ritteri Bd., den ich aber bei Bdeker nirgends finden konnte. Die

3006

Coryphantha

Pflanze soll kleiner sein, blasser und stumpfer grn, unten leichter sprossend, die
Stacheln gelb mit rtlicher Spitze. Vorkommen nicht angegeben. (Nur eine
Form?)

Abb. 2822. Coryphantha elephantidens (Lem.) Lem. (Foto: Heinrich.)

Coryphantha bumamma (Ehrbg.) Br. & R. The Cact., IV:33. 1923


Mamillaria bumamma Ehrbg., Allg. Gartenztg., 17:243. 1849. M. elephantidens bumamma K. Sch., Keys Monogr. Cact., 43. 1903.
Kugelig oder etwas gedrckt-rund; Warzen wenige, sehr gro, am First gerundet, blulich-grn, anfangs stark wollig in den Axillen, spter kahl; St. 58.
pfriemlich, graubraun, zurckgebogen, 2 cm oder mehr lang; Mittelst. fehlend;
Bl. gelb, 56 cm breit; Pet. schmal-oblong, stumpflich. M e x i k o (Morelos,
Guerrero).
Ich habe die Pflanzen in der Nhe von Iguala gesammelt, ebenso Rose, der sie
auch in Morelos bei Yautepec fand. Sie hat eine gewisse hnlichkeit mit C. elephantidens, aber kleinere und gelbe Blten; manchmal sind diese Pflanzen ziemlich flach im Boden verborgen bzw. durch eine dicke Rbe darin verankert.
Bdeker (Mamm.-Vergl.-Schlssel. 6. 1933) hlt mit dieser Art Cor. sulcolanata
Lem. fr identisch, die aber kleinere Warzen und andere Stacheln hat.
8.

9. Coryphantha sulcolanata (Lem.) Lem. Cactes, 35. 1868


Mamillaria sulcolanata Lem., Cact. Aliq. Nov., 2. 1838. Echinocactus
sulcolanatus Pos. Cactus sulcolanatus Kuntze.
Gedrckt-kugelig, sprossend, 5 cm hoch, 6 cm oder mehr; Warzen unten
etwas 5kantig, nach oben zu konisch; Axillen anfangs stark wollig; nur Randst.,
910, ungleich, 1,21,6 cm lang, der oberste und unterste weicher als die seit-

Coryphantha

3007

lichen, brunlich mit schwarzen Spitzen, anfangs weilichgelb mit purpurnen


Spitzen; Bl. ziemlich gro, 4 cm oder mehr lang, weit spreizend; Perigonbl. oblong, spitzlich; Fr. spindelig, 3 cm lang; Staubf. gelb; N. wei. M e x i k o
(Hidalgo, bei Mineral del Monte).
Schumann sagt, die Blte sei 8 cm gro, Britton u. Rose: 6 cm und mehr .
Britton u. Rose erwhnen hier den unbeschriebenen Namen Aulacothele sulcolanatum Monv.; ihre Abbildung Fig. 35 zeigt auch etwas mehr Randstacheln.
Mamillaria retusa Scheidw. ex Pfeiff. non Mittl. wurde frher bzw. von
Schumann fr identisch mit obiger Art angesehen, hat aber verschiedenartige
Randstacheln.
Britton u. Rose setzen als Synonym hierher Mamillaria conimamma Lke.,
die jedoch 34 Mittelstacheln hat und eine gute eigene Coryphantha-Art ist.
M. sulcolanata macracantha (Walp.) war nur ein Name.
10. Coryphantha retusa (Pfeiff.) Br. & R. The Cact., IV:38. 1923
Mamillaria retusa Pfeiff. non Mittl., Allg. Gartenztg., 5:369. 1837.1)
Cactus retusus Kuntze.
Gedrckt-kugelig, 510 cm ; Scheitel stark wollig; Warzen ziemlich gro;
Areolen elliptisch; St. 612, nur randstndig, angepret oder auch zurckgebogen,
pfriemlich, die 23 im Oberteil nadelig, alle St. gelblich bis brunlich; Bl. gelb,
ca. 3 cm lang, ber 4 cm . M e x i k o (Oaxaca).
Schumann hielt die Art fr identisch mit der vorigen, bei der die Stacheln
aber gleichartig und etwas dnner sind.
Rmpler nannte als Erstautor: Scheidweiler, aber irrtmlich.
Coryphantha melleospina H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., XXV:
526. 1954
Einzeln, kugelig; Warzen nach Bz. 8:13 geordnet; Areolen elliptisch, ziemlich schmal, 8 mm lang; nur Randst., 1719, pfriemlich, stark, 1012 mm
lang, kammfrmig, zurckgebogen, rtlich gelbbraun, durchsichtig, mit den
benachbarten etwas durcheinanderragend; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (Oaxaca, bei Huajuapan de Len).
Die Art soll der C. retusa von Oaxaca hneln, aber hauptschlich durch
die gelbliche Farbe der Stacheln unterschieden sein sowie dadurch, da sie den
Krper verdecken. Ihre Zahl ist auch grer als bei C. retusa.
11. Coryphantha connivens Br. & R. The Cact., IV:34. 1923
Kugelig oder etwas gedrckt-rund, 8-10 cm ; Scheitel etwas wollig, zur
Bltezeit kahl werdend; nur Randst., diese verschiedenartig: im Oberteil bis zu
810. dnn, fast bschelig aufwrts spreizend, hornfarben und schwarzspitzig,
sowie 56 pfriemliche seitwrts und abwrts spreizend, nur hornfarben oder
dunkler; Bl. rein gelb; Fr. grnlich, oblong, 3 cm lang; S. braun, oblong, 2 mm
lang. M e x i k o (im Tal von Mexiko bei Tlalpam; zwischen Tacubaya und
Santa F; ich sammelte die Art bei Teotihuacan).
Es kommen auch Pflanzen mit weniger oberen, dnnen Stacheln vor.
1
)Bei K. Schumann, Gesamtbeschreibung, 488. 1898, als Mam. retusa Scheidw. ex
Pfeiff. non Mittl.

3008

Coryphantha

12. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:34. 1923
Mamillaria pectinata Eng., Proc. Amer. Acad., 3:266. 1856. Cactus
pectinatus Kuntze. Coryphantha radians pectinata (Eng.) Borg, Cacti,
355. 1951.
Meist einzeln, kugelig, 36 cm ; Warzen meist in 13 Spiralen stehend; die
oberen Warzen 11,2 cm lang, ca. doppelt so lang wie die unteren; Areolen etwas
lnger als breit; St. 1624, nur randstndig, an den tieferen Warzen anliegend
oder etwas zurckgekrmmt, an den jngsten Warzen zusammenneigend und
1,21,8 cm lang, gelblich-wei mit schwarzen Spitzen; Bl. grannenspitzig [nach
Schelle, Kakteen, 291. 1926. mit grnem Schlund1)]; Ov. 68 mm lang; Fr.
1,2 cm lang. U S A (W-Texas, am Pecos River) und benachbartes N - M e x i k o
(Abb. 28232826).
Coulter, K. Schumann und Schelle stellen die Art zu Mamillaria radians DC.,
die aber Mittelstacheln bilden kann und unter der Schumann eine Anzahl Arten
zusammenfate, die heute als selbstndige Spezies angesehen werden.

Abb. 2823. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Darstellung als Mamillaria
pectinata Eng., Cact. Bound., Tafel 11).
1
)Dies ist, was Grke als Mam. radians typica ansah, von Schelle als Form bezeichnet,
whrend er bei M. radians sagt: Schlund rot.

Coryphantha

3009

Das Titelbild in C. & S. J. (US.), XXIX:5, 1957 (Cor. compacta), von MarShields scheint diese Art zu sein, jedenfalls nicht C. compacta.
Cor. radians ist nach Britton u. Rose durch nicht dunkel gespitzte
steifere Stacheln unterschieden, die in der Jugend toments sind; es kann spter
auch 1 Mittelstachel entwickelt werden (Bdeker), bei C. pectinata nie.

jorie

Abb. 2824. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. mit lnglichen Areolen. Importpflanzen.
(Foto: Thiele.)

Abb. 2825. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. Kulturpflanze. (Foto: Heinrich.)

3010

Coryphantha

13. Coryphantha calochlora Bd.


Mamm.-Vergl.-Schlssel, 7.
1933
Von unten sprossend, niedergedrckt, glnzend schwrzlichgrn;
Warzen kugelig-eifrmig; Areolen
anfangs wollig; Axillen kahl; St.
1215, sehr dnn, gerade, rein wei,
15 mm lang, davon 35 oben oft
blattartig, etwas lnger; Bl. schmalblttrig; Pet. weilich kremfarben.
M e x i k o.
Der Name tauchte zuerst in einem
Quehlschen Bericht in MfK., 167.
1916, auf, blieb aber unbeschrieben.
Bdeker berichtet dann in MfK.,
133. 1917, ber einen Vergleich mit
Mamillaria delaetiana, mit der
obige Art anscheinend um jene Zeit
verwechselt wurde, und gibt an, da
letztere durch den schwarzen geboAbb. 2826. Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R.
(Foto: Marj. E. Shields.)
genen Stachel sowie die heller grne
und noch glnzendere Farbe sowie
weniger zahlreiche und mehr gelblichweie bzw. unten lngere Randstacheln
unterschieden ist. Ich habe der knappen Beschreibung Bdekers die wichtigsten Angaben hinzugefgt. Die Areolen sollen bei Cor. delaetiana auch kahler
sein. Der wesentliche Unterschied ist aber, da bei Cor. calochlora der schwarze,
gebogene Mittelstachel fehlt.
14. Coryphantha radians (DC.) Br. & R. The Cact., IV:36. 1923
Mamillaria radians DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828.
M. radians globosa Scheidw. Echinocactus radicans Pos. (K. Sch.:
radians) Cactus radians Kuntze. C. radians pectinoides Coult.1)
Kugelig, hchstens schwach verlngert, einzeln, oben gerundet oder etwas eingedrckt, grn, am Scheitel filzig und von St. umhllt, 57 cm ; Warzen schief
eikegelig, schief gestutzt; Areolen und Axillen anfangs wollig; Randst. 1220
(1618), wei oder gelblich, 11,2 cm lang, am Grunde kammfrmig gestellt,
leicht gebogen, dem Krper angedrckt, hufig braun gespitzt, steif, in der Jugend
toments; Mittelst. meist fehlend; Bl. zitronengelb: Sep. rot getnt; Bltenbreite
nach Berger 67 cm, nach Britton u. Rose bis 10 cm ; Perigonbl. zahlreich,
1

)Bei Borg, Cacti, 355. 1951, sind noch besonders aufgefhrt:


Coryphantha radians v. minor hort.: Kleiner als der Typus der Art und mit kleineren
Blten; uere Perigonbltter rtlichgrn, innere strohgelb. Die Pflanze ist mir
nicht bekannt, und ich kann daher nicht beurteilen, ob sie hierhergehrt.
Coryphantha radians v. altamiranoi (Rose) Borg: Als Synonym wird genannt Coryphantha altamiranoi Rose, ohne Angabe, wo von diesem beschrieben. Ich kenne nur
den Namen C. altamiranoi, ohne Autor, in Fri, Kakteenjger, 22. 1929.
Nach Borg eine der Cor. radians hnliche Pflanze, aber mit weniger Stacheln. Wohl
nur eine Form.
Siehe auch die Funote zu Cor. pectinata.

Coryphantha

3011

schmal-oblong bis spatelig, die ueren mit grnlichem Mittelstreifen, Schlund


gertet; Staubf. zahlreich; N. 810, spreizend. M i t t e l - M e x i k o (Hidalgo
usw.) (Abb. 2827).
Bdeker gibt fr den Typus der Art an: Mittelstachel 1, selten vorhanden.
Cactus radians pectinoides Coult. basierte auf einer Pflanze von San Luis
Potos, die Britton u. Rose hier einbezogen. De Candolles Artname ist nach
Britton u. Rose nur noch schwierig zu identifizieren, denn es sind eine Reihe von
Arten, so auch bei K. Schumann (Gesamtbschrbg., 495. 1898), hier mit einbezogen
worden (z. B. Cor. pectinata, cornifera, sulcata, daimonoceras, scolymoides, echinus),
die andere Autoren fr selbstndige Spezies halten.

Abb. 2827. Coryphantha radians (DC.) Br. &R. mit rundlicheren Areolen als bei C. pectinata
und spter zuweilen einem Mittelstachel. (Foto: Thiele.)

Britton u. Rose bezogen Mamillaria impexicoma Lem. ein. Schumann


fhrt sie als Variett, Berger (Kakteen, 269. 1929) als Art getrennt auf.
Coryphantha impexicoma (Lem.) Lem. In Rmpler, Handb. Cactkde., 414.
1886
Mamillaria impexicoma Lem., Cact. Aliq. Nov., 5. 1838. M. cornifera
impexicoma SD. Echinocactus corniferus impexicomus Pos. Mamillaria
radians impexicoma K. Sch. Coryphantha radians impexicoma
(Lem.) Backbg. & Knuth, Kaktus-ABC, 370. 1935.
Unterscheidet sich nach K. Schumann durch zahlreichere, kammfrmig
stehende, durcheinandergeflochtene und den Krper umhllende Randst.;
Mittelst. fehlend. K. Schumann gibt an, da diese Pflanze von San Luis
Potos kam, bzw. wre es dann die gleiche wie Cactus radians pectinoides
Coult. (Abb. 2828).
Mamillaria monclova hort. wird von Schumann als Synonym genannt, nur
ein Gartenname1). Britton u. Rose schreiben den Artnamen monoclova.
1
)Bei Schelle, Kakteen, 291. 1926, lautet der Name Mamillaria radians monclova
Runge (Syn. M. monclova Runge), ganz gelbliches Aussehen; bei Schelle gibt es, l. c.,
auch eine M. radians minor hort., kleinwchsig.

3012

Coryphantha

Coryphantha altamiranoi Rose (WO beschrieben?) ist lt. Berger und Bdeker
hnlich, aber weniger bestachelt.
Coryphantha radians v. caespitosa, v. compacta, v. grandimamma und v. recurvata
sind nur Katalognamen von F. Schmoll (Kat. 4. 1947).
Coryphantha pseudoradians H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., XXV:
528 1954 (mit Abbildung in Blte)
Einzeln, kugelig, graugrn; Warzen in 13 Reihen, am Grunde fast rhomboidisch, nach unten zu gebogen; Areolen oval: Randst. 1315, 35 aufwrts gebschelt; Mittelst. 012, meist fehlend, im oberen Areolenteil;
Bl. fahl gelbrot, 3 cm lang, 7 cm . M e x i k o (Oaxaca, zwischen Tejupan
und Suchixtlahuaca).
Steht offenbar der weiter nrdlich vorkommenden C. radians nahe, unterscheidet sich aber durch die teilweise gebschelten Stacheln, das Vorhandensein von gelegentlich 12 Mittelstacheln und die etwas andere Bltenfarbe.

Abb. 2828. Coryphantha impexicoma (Lem.) Lem., oft zu C. radians einbezogen, aber mit
lngeren und verflochtenen bzw. mehr abstehenden Randstacheln. (Foto: Heinrich.)

15. Coryphantha compacta (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:36. 1923
Mamillaria compacta Eng., in Wislizenus, Mm. Tour North. Mex., 105.
1848. Cactus compactus Kuntze.
Pflanzen einzeln, etwas gedrckt-rund, 36 cm hoch, 58 cm ; Warzen in
13 Reihen stehend, 8 mm lang; Randst. 1416, steif, anliegend, verflochten,
weilich, 12 cm lang; Mittelst. gewhnlich fehlend: Bl. mig gro, nur 2 cm
lang und breit; Fr. oval; S. gelb, glatt. M e x i k o (Chihuahua, bei Cosihuiriachi)
(Abb. 2829).
Schumann war die Pflanze nicht genauer bekannt. Die Namensverbindung
Coryphantha compacta ist anscheinend zuerst 1922 in einem Zirkular von Orcutt erschienen.

Coryphantha

3013

16. Coryphantha robustispina (Schott) Br. & R. The Cact., IV:33. 1923
Mamillaria robustispina Schott, in Engelmann, Proc. Amer. Acad., 3:
265. 1856. Cactus robustispinus Kuntze. Mamillaria brownii Toumey.
Cactus brownii Toumey. Coryphantha muehlenpfordtii v. robustispina
(Schott) Marsh., Arizonas Cactuses, Ausg. II, 94. 1953.
Einzeln oder sprossend, rund oder etwas lnger als dick, 515 cm lang, dicht
von St. bedeckt; Warzen gro, 2,52,8 cm lang, in 13 Spiralen stehend, fleischig,
spter dicht gepret, mehr oder weniger rckseitig abgeflacht, bla graugrn;
Randst. 1215, die 3 untersten sehr krftig, brunlich, die obersten meist weicher,
die allerobersten 23 ziemlich weich, gebschelt und sehr bla; Mittelst. 1, sehr
stark, aufgerichtet oder gekrmmt und zuweilen fast hakig, gelb, 3,5 cm lang, alle
strkeren St. am Grunde verdickt; Bl. nach Britton u. Rose lachsfarben,
nach Bdeker gelb, nach L. Benson (The Cacti of Arizona, 112. 1950) gelb oder
lachsfarben, seltener wei, 3,75 cm , nach Britton u. Rose 56 cm lang; S.
3 mm gro, rotbraun, nierenfrmig, seitlich eingedrckt, ganz flachfelderig genetzt. U S A (in den Bergen S-Arizonas, dem Wsten-Grasland von Pima County
sowie sdliche Cochise County, besonders im Avra-Tal und an den Ost- und Nordhngen der Sierrita), N-M e x i k o (N-Sonora).
Fr die uneinheitliche Auffassung US-amerikanischer Autoren ber Selbstndigkeit oder Zusammengehrigkeit von Pflanzen ist ein Beispiel, da L. Benson
C. robustispina und C. muehlenpfordtii als selbstndige Arten auffhrt, whrend
Marshall die obige Art als Variett der C. muehlenpfordtii ansieht, obwohl
C. robustispina von Britton u. Rose unter der drsenlosen Serie verzeichnet wird,
C. muehlenpfordtii dagegen unter der drsentragenden Serie. Leider uert sich
L. Benson berhaupt nicht ber Drsen, so da man nur auf Britton u. Roses
entscheidende Angaben angewiesen ist, zumal C. muehlenpfordtii bei Schumann
nach Britton u. Rose eine angebliche Vermischung von 56 Arten sein soll,
whrend L. Benson fr diese Spezies den Namen Mamillaria engelmannii Cory

Abb. 2829. Coryphantha compacta (Eng.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:36.
1923, Fig. 33).

3014

Coryphantha

verwendet, der bei Britton u. Rose nicht erscheint und ber den ich aus Bensons
mir allein vorliegendem Buch The Cacti of Arizona nicht mehr erfahren kann.
Gerade in solchen Fllen wre eine sorgfltige Nachprfung erwnscht gewesen, die wichtiger erscheint als Umkombinationen.
Mamillaria robustissima Schott erscheint als Name fr obige Art in West Am.
Scientist, 21. 1900.
17. Coryphantha cornifera (DC.) Lem. Cactes, 35. 1868
Mamillaria cornifera DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828.
M. pfeiffer(i)ana De Vriese.1) Echinocactus corniferus Pos. E. corniferus longisetus Pos. E. corniferus nigricans Pos. Cactus corniferus
Kuntze. C. pfeiffer(i)anus Kuntze.
Einzeln, selten sprossend, bis 12 cm hoch, kugelig bis kurz-zylindrisch, blagrn bzw. graugrn: Scheitel kurz-weiwollig; Warzen dick, nach 5er und 8er Bz.
geordnet, 1,52,5 cm lang und am Grunde so breit, in der Gestalt fast rhombisch, unterseits strker als oberseits gewlbt; Areolen elliptisch, bis 4 mm lang,
anfangs krftig bewollt: Randst. nach K. Schumann 792), nach Britton u. Rose
1617, 69 mm bzw. 1012 mm lang, wachsgelb, durchscheinend, gerade oder
wenig gekrmmt: Mittelst. 1, krftig, bisweilen fehlend, aufgerichtet oder gebogen, 1416 mm lang, nach K. Schumann anfangs kirschrot, dann oben schwarz,
am Grunde kastanienbraun und endlich heller braun, spter alle grau; Axillen
kurz weiflockig; Bl. 5,56 cm lang, nach Britton u. Rose bis 7 cm , nach
K. Schumann 4,55 cm , trichterig: Sep. grnlichbraun, linealisch, spitz, die
inneren brunlichgelb gerandet und zitronengelb mit braunem Rckenstreifen;
Pet. rein zitronengelb, lanzettlich, zugespitzt; Staubf. rosenrot; Gr. und 8 N.
gelb. M e x i k o (Hidalgo, im Gebiet PachucaActopan: um Tula). (Abb.
28302831.)

Abb. 2830. Coryphantha cornifera (DC.) Lem. Importpflanze. (Foto: Thiele.)


1
)Die Schreibweise lautet bei De Vriese und K. Schumann (bei diesem pfeifferiana)
verschieden.
2
)Dies war vielleicht die von mir unter Cor. scolymoides erwhnte Pflanze.

Coryphantha

3015

Ohne Beschreibung sind die Namen Mamillaria cornifera mutica SD. (Mam.
mutica in Hemsley, Biol. Centr. Am., 506. 1879, Cor. mutica in Shurly, Spec.
Names & Syn. of the Genus Mammillaria, 57. 1952) und Echinocactus corniferus
muticus Pos., zu dem auch Mamillaria radians hort. non DC. gestellt wurde.
Nach Britton u. Rose brauchte Poselger den Namen Echinocactus corniferus
raphidacanthus (lt. K. Sch.: Echinocactus raphidacanthus) fr Coryphantha clavata
(Scheidw.) Backbg.

Abb. 2831. Coryphantha cornifera (DC.) Lem.

18. Coryphantha palmeri Br. & R. The Cact., IV:39. 1923


Kugelig; Warzen dicht gestellt, in ca. 13 Spiralen, aber nicht ganz regelmig,
blagrn; Randst. 1114 (nach Bdeker bis 18), im Kreise strahlend, ziemlich
krftig, gelblich, Spitzen oft schwrzlich; Mittelst. 1, krftig, rund, an der Spitze
hakig gekrmmt; Areolen in der Jugend stark wollig; Bl. blagelb bis fast wei
(Bdeker: ganz gelb); Sep. linear-oblong, zugespitzt, brunliche Mitte; Pet. ohne
rote Basis; Staubf. zahlreich; N. 9, kremfarben. M e x i k o (Durango, nahe
der gleichnamigen Stadt; Zacatecas; Coahuila bei Saltillo). (Abb. 28322833).
Eine der wenigen Arten, von denen Britton u. Rose keine Abbildung bringen;
Berger (Kakteen, 269. 1929) bildet Pflanzen aus Tamaulipas (bei San Vicente) ab.
19. Coryphantha cornuta (Hildm.) Berg. Kakteen, 268. 1929
Mamillaria cornuta Hildm., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 496. 1898.
Einzeln, niedergedrckt-kugelig oder halbkugelig, 45 cm hoch, 68 cm ,
oben gerundet; reichlich bewollter Scheitel; Warzen graugrn, dicht gestellt,
191

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3016

Coryphantha

nach 5er und 8er Bz. geordnet, fast dachziegelig deckend, flach, rhombisch im
Querschnitt, am Grunde fnfeckig, oben stumpflich, unten von einer Kante
durchzogen, schief gestutzt, 1,21,7 cm lang, 1,51,7 cm breit; Areolen rund,
anfangs mit meist schmutzig- bzw. gelbwei gefrbtem Wollfilz; Randst. 57,
horizontal strahlend, pfriemlich, derb, zusammengedrckt, gerade oder oft gekrmmt, die unteren lnger, 68 mm lang, die oberen nur 46 mm lang, anfangs weilich, oft hornfarben, durchscheinend, mit braunschwarzen Spitzen,
spter kreidig grau; Mittelst. 1, strker, so lang wie der lngste Randst., hornartig abwrts gekrmmt; Bl. rosenrot (K. Schumann; nach Bdeker gelb, im
Verblhen rosa). M e x i k o.

Abb. 2832. Coryphantha palmeri Br. & R., breitrunde Form. (Foto: De Laet.)

Abb. 2833. Coryphantha palmeri Br. & R., lnglich-runde Form. (Foto: De Laet.)

Coryphantha

3017

Scheint der als C. scolymoides bezeichneten Art sehr zu hneln, bei der die
gelben Blten aber einen roten Schlund haben.
20. Coryphantha delaetiana (Quehl) Berg. Kakteen, 270. 1929
Mamillaria delaetiana Quehl, MfK., 18:59. 1908.
Von unten und aus der Mitte sprossend und dadurch unregelmig rasenfrmig; Einzelkrper keulig bis zylindrisch, bis ca. 8 cm hoch und 5 cm (Quehl),
lauchgrn, anfangs frischer grn, spter verblassend; Scheitel wenig-filzig, von
St. berragt; Warzen von fast rhombischem Umfang, unten doppelt so lang wie
oben, 1 cm lang, Kuppe schief gestutzt; Furche kahl, daraus sprossend; Areolen
rund, 2 mm , anfangs sprlich filzig; Rand- und Mittelst. schwer trennbar, aber
bis ca. 15 Randst. und 1 Hauptst. vorhanden, dieser 2 cm lang und viel strker
als die brigen, sbelfrmig abwrts gebogen, schwarz mit hornfarbenem Grund,
in der Mitte wie bereift, die oberen 3 Randst. mehr abstehend und fast so lang
wie der Hauptst., die brigen ca. bis 1 cm lang, glasig, schwarzspitzig, unten verdickt; Axillen nackt; Bl. gelb; Pet. kurz und dnn zugespitzt, die ueren Perigonbltter mit dunklem Rckenstreifen. M e x i k o (Coahuila, lt. Bdeker). (Abb.
2834).

Abb. 2834. Coryphantha delaetiana (Quehl) Berg.

Die Pflanze wurde von Orcutt an De Laet gesandt. Die Art steht zweifellos
Cor. salm-dyckiana sehr nahe, mit der sie Britton u. Rose und H. Bravo vereinigen, doch sind bei C. delaetiana die auch Bdeker als eigene Art ansah
die Warzen etwas lockerer und die Oberst, mehr bschelig angeordnet bzw.
gedrngt aufwrts gerichtet, der Mittelst. pechschwarz; eine der Quehlschen
Beschreibung entsprechende Pflanze bilde ich ab. Sie ist auch mehr ovoid. Doch
glaube ich, da man sie zumindest als Variett zu C. salm-dyckiana stellen knnte,
wenn mehr ber beide bekannt ist bzw. ihren Standort.
191*

3018

Coryphantha

21. Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. The Cact., IV:42. 1923
Mamillaria durangensis Rge., in K. Schumann, Gesamtbschrbg., 478.
1898.
Einzeln oder in kleinen Gruppen, kurzzylindrisch, bis 10 cm lang, graugrn, unten verkorkend; Warzen dachziegelig deckend, nach 5er und 8er Bz. geordnet, hochgezogen bzw. Oberlinie daher kurz; Axillen anfangs strker wollfilzig; Randst. 68, nadelig, hell, spreizend, bis 1 cm lang; Mittelst. 1, hufig
aufgerichtet, die obersten oft zusammenneigend, anfangs schwarz; Bl. nur 2 cm
lang, 24 cm , gelb; Sep. purpurn oder mit purpurnem Mittelfeld; Pet. kremfarbig bis bla zitronengelb; Staubf. kremfarbig, ebenso Gr. und N.; Fr. kugelig,
nackt, grn, 58 mm ; S. braun, 1 mm gro. M e x i k o (Durango, z. B. bei
Villa Lerdo) (Abb. 2835, Tafel 221).
Nach Schumann war Hildmanns Katalogname Mamillaria compressa diese Art.

Abb. 2835. Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:43.
1923, Fig. 41).

22. Coryphantha roederiana Bd. M. d. DKG., 153. 1929


Lnglich bis elliptisch, bis 11 cm hoch, 7 cm , unten wenig sprossend, glnzend
dunkel laubgrn; Scheitel ziemlich wollig; Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet,
ziemlich locker, kegelig, doch oben etwas abgeflacht, abstehend oder etwas aufwrts gebogen, ca. 16 mm lang, am Grunde 812 mm breit; Furche scharf und
kahl; Areolen und Axillen nur anfangs stark weiwollig, hier bis 4 mm ; Randst.
1012, unregelmig horizontal spreizend, die oberen meist dichter als die unteren,
steifnadelig, zum Teil schwach gebogen, die oberen bis 1,8 cm lang, die unteren ca.
1,2 cm lang, glatt, grauwei, besonders die oberen heller bis dunkler schwarzbraun gespitzt, am Grunde etwas knotig verdickt; Mittelst. 1, 1,21,5 cm lang,
dicker und derber als die Randst., schwach bereift, an der Spitze umgebogen,
heller bis dunkler braun (auch schwrzlich), am Grunde heller und knotig verdickt (bei groen Pflanzen treten zuweilen noch 13 aufwrts spreizende gerade,

Coryphantha

3019

aber viel dnnere Mittelst. hinzu,


wie der Hauptst. gefrbt; Bl. 5 cm
2; Ov. kurzkonisch, 7 mm , matt
hell-laubgrn; Sep. linear-lanzettlich, mig gespitzt, 3 mm breit,
1,7 cm lang, grnlich rosabraun mit
schmalem hellerem Rand und kurzer,
dunkler Stachelspitze; bergangsbltter oben etwas geschlitzt, rein
hellgelb; innerste Perigonbltter bis
3 cm lang, unten schmler, schlank
und scharf zugespitzt, blagelb bis
gelblichwei, am Grunde blartlich; Staubf. zahlreich, unten weilich, oben mehr gelblich; Staubb.
feurig orangegelb; Gr. wie die
Staubf. gefrbt; N. 56, weigelb,
spreizend; Fr. keulig, bis 2 cm lang,
6 mm ; S. nierenfrmig, 1,5 mm
gro, gelb bis hellrotbraun, glatt,
glnzend. M e x i k o (S-Coahuila)
(Abb. 2836).
Dies scheint die von Britton u.
Rose in The Cact., IV, Tafel II:4.
Abb. 2836. Coryphantha roederiana Bd.
abgebildete, von C. A. Purpus 1905
(Foto: Bdeker.)
in Coahuila gesammelte und als
Coryphantha cornifera angesehene Pflanze zu sein, zumal die Abbildung eine
lngliche Art zeigt, whrend C. cornifera als kugelig beschrieben wurde, und zwar
aus Hidalgo.
Vielleicht identisch mit dieser Art (und dann der gltige erste Name) war:
Mamillaria ramosissima Quehl, MfK., 127. 1908
Rasenfrmig; Krper ovoid gestreckt (nach dem Bild), bis 7 cm hoch, 6 cm ,
dunkelgraugrn; Scheitel fast ohne Wolle; Warzen locker gestellt, schlank (nach
dem Bild kegelig); Areolen nur anfangs wollig; Randst. meist 12, dnn horizontal
spreizend, weiglasig, Spitze braun; Mittelst. 1 (nur sehr vereinzelt noch 12
weitere, etwas strker und lnger als die randstndigen), schwach nach unten
gekrmmt, nach der Spitze zu dunkelbraun; Axillen anfangs mit kurzer weier
Wolle. Herkunft unbekannt.
Von Orcutt an De Laet gesandt. Die Abbildung dieser Art und der Cor.
roederiana hneln einander sehr.
23. Coryphantha werdermannii Bd. M. d. DKG., 155. 1929
Bis ungefhr 8 cm hoch und 6 cm , anfangs gedrckt-kugelig, dann mehr
eifrmig, mattglnzend hellgraugrn; Warzen nach 21er und 34er Bz. geordnet,
4kantig pyramidal, abgerundet, ca. 5 mm lang, am Grunde 3 mm breit, unterseits etwas kielig, Kuppe ziemlich schrg nach unten abgestutzt; Areolen elliptisch, ca. 2 mm lang, 1 mm breit, kahl; Randst. 1520, steifnadelig, horizontal
dicht anliegend strahlend, nach oben zu allmhlich etwas lnger werdend, bis
6 mm lang, hellgrauwei; Mittelst. bis ca. 4 cm Krperhhe fehlend, aber
mit dem Beginn der mehr eifrmigen Gestalt und auftretender dichter und feiner

3020

Coryphantha

weier Punktierung (sowie dann nach 8er


und 13er Bz. geordneten Warzen) erscheinend, zugleich mit etwas vermehrten Randst.,
2530, an der Spitze kaum gebrunt;
Mittelst. 4, alle bis 22 mm lang, die 3 oberen
aufgerichtet und auseinanderspreizend,
derb-nadelig, kaum gebogen, der vierte untere
stark vor- und abstehend, etwas dicker,
schwach abwrts gebogen; alle Mittelst.
durchscheinend gelblichbraun bis brunlichwei, nach der Spitze zu allmhlich dunkler,
im Scheitel bis brandbraun, alle am Grunde
verdickt; Axillen kahl; Bl. grotrichterig,
6 cm ; die uersten Sep. krzer, blagelb,
oben ganz rtlich, die nchsten lnger und
mit rtlichem, allmhlich verschwindendem
Abb. 2837. Coryphantha werdermannii
Mittelstreifen; Pet. blagelb, seidig glnzend.
Bd. mit verschiedenen Stadien
Die offene Bl. hat ungefhr die Breite
der Mittelstachelbildung.
der ganzen Pflanze, ffnet aber nur breittrichterig, d. h. nicht stark ausgebreitet; Fr. grn; S. 11,5 mm gro, glatt,
braun. M e x i k o (Coahuila, Sierra de la Paila). (Abb. 28372838).
24. Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:42. 1923
Mamillaria echinus Eng., Proc. Amer. Acad., 3:267. 1856. Cactus
echinus Kuntze. Mamillaria radians echinus K. Sch. Coryphantha
radians v. echinus (Eng.) Y. Ito (1952).
Einzeln, kugelig oder fast konisch, 35 cm , fast ganz von St. bedeckt;
Warzen dick, mehr lnglich-eifrmig (Bdeker); Areolen rund oder etwas lnger
als breit; Randst. zahlreich, 1630, wei, 1016 mm lang; Mittelst. 34, die
3 oberen aufgerichtet bzw. ber dem Scheitel zusammengeneigt, der untere im
oberen Pflanzenteil aufwrts weisend, im seitlichen oft seitwrts vorgestreckt,
pfriemlich, gerade, 1,52,5 cm lang, oft schwrzlich, Basis verdickt; Bl. (2,5)5 cm
lang; Sep. linear-lanzettlich; Pet. 2030, schmal; N. ca. 12; Fr. oblong, 1,2 cm
lang. U S A (W-Texas, am Rio Pecos) und N-M e x i k o (N-Coahuila, lt. Ritter).
Die Pflanze ist selten; lange kannte man sie nur aus Engelmanns Illustration
(Abb. 2839); Bdeker brachte in M. d. DKG., 19. 1929, dann das meines Wissens
erste Foto einer lebenden Pflanze. Ihr sieht die Cor. pseudechinus ziemlich hnlich, ist aber weniger dicht bestachelt und hat Drsen, whrend C. echinus drsenlos ist; sie hat auch viel grere gelbe Blten als die kleiner und violettrosa blhende C. pseudechinus Bd. Zehnder sammelte die Art wieder (Abb. 28392841).
Die Kombination Coryphantha echinus ist anscheinend zuerst 1922 in einem
Zirkular von Orcutt erschienen.
Coryphantha echinus v. flavispina Maths. war ein Handelsname von Berge
in MfK., 48. 1892.
Die nchste Art gehrt vielleicht in diese Verwandtschaft.
25. Coryphantha densispina Werd. Fedde Rep., XXX:57. 1932
Krper eifrmig; Warzen anfangs dick und kegelig, unten spter rhombisch;
Axillen kahl; Randst. im Kreise, bis 25, gleichmig derbnadelfrmig, grauwei, 1,52 cm lang; Mittelst. 4, derber pfriemlich, oft etwas dunkler, schwach

Coryphantha

3021

Abb. 2838. Blhende Coryphantha werdermannii Bd.

gebogen, bis 2 cm lang; Bl. rein gelb, 5 cm ; N. 12, heller. M e x i k o (S-Coahuila, bei San Pedro).
Beschreibung nach Bdeker, Mamm.-Vergl.-Schlssel, 8. 1933. Die Pflanze
gleicht sehr der Cor. echinus, nur da die drei oberen Stacheln mehr abstehen (sie
sind ebenfalls unten verdickt), so da man wohl in obiger Art eine Variett von
Cor. echinus sehen kann, zumal auch die Blten gleich gro und gleichfarbig sind.

3022

Coryphantha

2839
2840
Abb. 2839. Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. (Engelmanns Darstellung als Mamillaria echinus Eng., Cact. Bound., Tafel 10).
Abb. 2840. Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. Eine schon zur Zeit Britton u. Roses
seltene Art. Obige Abbildung ist die erste Bltenaufnahme. Die Mittelstacheln
sind nicht alle ausgebildet.

Abb. 2841. Coryphantha echinus


(Eng.) Br. & R. (Foto:
Bdeker.)

Coryphantha

3023

26. Coryphantha ramillosa Cut.


C. & S. J. (US.), XIV:12, 166.
1942
Einzeln, seltener sprossend, gedrckt-kugelig, graugrn, 38 cm
hoch, 6 bis 9 cm ; Warzen ziemlich gro, ca. 2 cm lang, am Grunde
1,52,5 cm breit, aufwrts ziemlich
fest anliegend; Randst. 1420, grauwei, abstehend, 13,5 cm lang;
Mittelst. 4, etwas krftiger, der
unterste vorgestreckt oder herabgebogen, anfangs braun, dann grau
mit dunklerer Spitze; Bl. bla bis
krftig rosa, bis 6,5 cm lang; Sep.
blasser, breiter, grner Mittelstreifen; Pet. nach unten weilich, nach
oben zu rosa oder rtlich; Gr. dnn,
wei; Staubf. wei; Ov. weilich;
Fr. unbekannt. U S A (Texas,
Reagan Canyon, Brewster County
bzw. auf Kalkboden in der Nhe
des Rio Grande River) (Abb. 2842).
Die Pflanzen haben meist eine
rbige Wurzel.
Coryphantha pirtlei Werd.
Notizbl. Bot. Gart. u. Mus.,
Abb. 2842. Coryphantha ramillosa Cut. [aus C. &
Berlin-Dahlem,
XII:226. S.
J. (US.), XIV:12, 163. 1942]. (Foto: Cutak.)
1934
Diese ebenfalls rosa blhende Art mag in die Nhe der vorhergehenden gehren, wenn auch weniger Randst. beschrieben sind, was aber nicht immer
typisch ist: Einzeln oder sprossend, kugelig bis ovoid, 7 cm hoch; Scheitel
eingedrckt und mit gelblicher Wolle; Warzen konisch, die oberen hochgezogen, die unteren horizontal gerichtet, am Grunde zusammengedrckt bzw.
rhomboid, zur Spitze rundlich; Areolen elliptisch, anfangs mit weier Wolle,
spter kahl; Randst. 811, 8 mm lang; Mittelst. 13, vorgestreckt, gelb
mit schwarzen Spitzen, am Grunde geschwollen; Bl. 3,5 cm lang, trichterig,
rosa; Fr. olivgrn. U S A (Texas, Starr County).
27. Coryphantha gladiispina (Bd.) Berg. Kakteen, 271. 1929
Mamillaria gladiispina Bd., ZfS., 120. 1925.
Einzeln, ovoid bis ellipsoidisch, bis 10 cm hoch, 6 cm , mit rbiger, verzweigter Wurzel, glnzend dunkelgrn; Scheitel wenig wollig, von St. berragt;
Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, anfangs fast spitzkegelig, spter mehr
rhombischer Umfang und dachziegelig deckend bzw. mit der Spitze hochgezogen
anliegend, unterseits nach auen gerundet, bei 1215 mm Seitenlnge; Furche
scharf, ohne Wolle; Areolen kahl, rund, bis 2 mm ; Randst. verschieden, die
1012 unteren steifnadelig, 11,5 cm lang, mehr horizontal spreizend, glasig grau
mit kaum merklicher dunklerer Spitze, am Grunde gelblich und etwas verdickt,
die 78 oberen Randst. 1,82 cm lang, etwas kantig zusammengedrckt, enger

3024

Coryphantha

Abb. 2843. Coryphantha gladiispina (Bd.) Berg.

bis bschelig stehend, zum Scheitel gebogen, grauwei, Spitze schwarzbraun,


unten kaum verdickt; Mittelst. 4, der untere gerade vorgestreckt, etwas gebogen,
bis 2,5 cm lang, die 3 oberen wenig krzer, etwas vor- und nach oben spreizend,
alle mittleren etwas derber, weigrau mit langer, braunschwarzer Spitze, unten
knotig verdickt; Ov. dnn-oval; Sep. schlank-lanzettlich, lang und scharf zugespitzt, Chromgelb mit braunem Mittelstreifen, 2,5 mm grte Breite; Pet. rein
gelb bis heller gelb; Staubf. hellgelb; Gr. und 7 N. hellgelb; S. 1,5 mm gro, graubraun, matt und birnfrmig. M e x i k o (Coahuila, bei Parras). (Abb. 2843).
28. Coryphantha pallida Br. & R. The Cact., IV:40. 1923
Einzeln oder sprossend, bis zu 10 Kpfe; Einzelglieder kugelig, bis 12 cm ,
blulichgrn; Warzen in 13 Spiralen, kurz und dick, nahe stehend; Randst. 20
oder mehr, wei, anliegend; Mittelst. meist 3, zuweilen mehr, die zwei oberen
aufsteigend, der unterste vorgestreckt oder abwrts gebogen, schwarzspitzig oder
ganz schwarz; Bl. bis 7 cm lang; Sep. schmal, grngelb, mit rtlichem Rckenstreifen; Pet. bla zitronengelb, breiter, zugespitzt; Ov. mit einigen schmalen
Schuppen; Staubf. tiefrot, zahlreich; Gr. gelb; N. 9; Fr. grnlichbraun, 2 cm
lang; S. braun, glnzend, oben breiter als unten. M e x i k o (Tehuacn, in kalkhaltigem Boden [Puebla]).
Die Frage, ob die Schuppen am Ov. stets auftreten, ist nicht geklrt, vielleicht
ein ausnahmsweiser Rckschlag; an der Frucht sind sie nicht angegeben.
Nach Craig war diese Art vielleicht schon Mamillaria incurva Scheidw. (Cactus
incurvus Kuntze).
29. Coryphantha reduncuspina Bd. In Berger, Kakteen, 270. 1929 und Bdeker in Kkde., 153. 1933 (Berger schrieb abweichend Cor. reduncispina).
Einzeln, kugelig oder etwas lnglich, bis ca. 10 cm , glnzend gelb- bis
laubgrn; Scheitel kaum eingesenkt, locker von St. berragt; Warzen nach 13er
und 21er Bz. geordnet, locker, eifrmig bis fast kegelig, nach oben strebend,

Coryphantha

3025

verhltnismig klein, unten ca. 1 cm dick, ebenso lang; Areolen nur ganz zu
Anfang etwas wollig; Randst. 1520, den Krper umspinnend, steifnadelig, horizontal und etwas nach unten gebogen spreizend, mattwei bis strohgelb mit oft
brunlichem Spitzchen, 11,2 cm lang; Mittelst. 23, nie mehr, hornartig und
wirr vorspreizend, zum Krper gebogen, derber, mehr pfriemlich, 1,52,5 cm
lang, mattgrau- bis gelblich-hornfarbig, nach dem Scheitel zu zunehmend schwarzbraun: Axillen im Scheitel strker wollig; Bl. 45 cm ; Ov. grnlich, kurz

Abb. 2844. Coryphantha reduncuspina Bd. (Foto: Bdeker.)

Abb. 2845. Coryphantha reduncuspina Bd., lngliche Form (Foto: Bdeker.)

3026

Coryphantha

zylindrisch, bis 7 mm lang; Sep. 1,52 cm lang, bis 3 mm breit, sehr schlank zugespitzt, gelb, mit breitem brunlichem Rckenstreifen, die nchsten weniger
spitz und mit feinerem Rckenstreifen; Pet. schlank, oblong, 3,5 cm lang, 5 mm
breit, reingelb: Staubf. dunkelgelb; Gr. und 68 N. gelb; Fr. unbekannt.
M e x i k o (Oaxaca. nahe der gleichnamigen Stadt) (Abb. 284-42846).

Abb. 2846. Coryphantha reduncuspina Bd., etwas abweichende Kulturform mit lngeren
bzw. aufflliger abstehenden Mittelstacheln. (Foto: Heinrich.)

Der Artname erschien zuerst als


Mamillaria reduncuspina hort., zu einer
Pflanze von Haage jr., in ZfS., 88.
1927, mit dem Vermerk: Erinnert etwas
an Cor. radians, doch hat sie einen
breiteren und wuchtigeren Krper, und
die Bestachelung ist weniger dicht.
30. Coryphantha borwigii J. A. Purp.
Gartenflora. 338. 1927

Abb. 2847. Coryphantha borwigii J. A. Purp.

Mamillaria (Coryphantha) borwigii


J. A. Purp., Gartenflora,338. 1927.
Coryphantha borwigii J. A.
Purp., in Berger, Kakteen.
272. 1929, mit etwas lngerer Beschreibung.
Bdeker
(Mamm.-Vergl.-Schlssel.
9. 1933) beschreibt die Art kurz:
Krper auffallend graugrn (Berger:

Coryphantha

3027

bis 10 cm hoch, 57 cm breit); Warzen mehr abstehend, etwas rhombisch; obere


Randst. bschelig stehend; Mittelst. 3, hellbrunlichgrau, der unterste abwrts
gebogen; Bl. 6 cm lang, gelb; Staubf. und Schlund rot. M e x i k o (Tamaulipas?, lt. Berger: Coahuila). (Abb. 2847.)
Nach dem unten erwhnten Bild hat die hellgraugrne Art sehr breitgezogene
Warzen; Stacheln ber 20 oder weniger, am unteren Teil der Pflanze gleichmiger
strahlend, bis 2 cm lang, nach oben zu der grte Teil genhert-aufgerichtet; die
Mittelstacheln nicht nur abwrts gebogen, sondern meist schrg vorgestreckt,
der untere etwas lnger als die anderen beiden, hchstens an der Spitze
etwas abwrts gebogen, doch auch ganz gerade vorgestreckt oder zuweilen
sogar am Ende schwach aufgebogen. Die Warzen sind am Grunde fast doppelt so
breit wie hoch, unten etwas spitzlich zulaufend, sonst abstehend hochgebogen
und locker. Die Blte hat ziemlich breitspatelige, dicht stehende und kurz in einer
Stachelspitze ausgezogene Pet.; die N. sind dick, wenige und auswrts gebogen.
Die Bltenfarbe ist nach Berger hellgrnlichgelb. Die Stacheln sind schmutzigwei bis brunlich, dunkler gespitzt. Die Pflanze wurde nach dem Zchter Walther Borwig benannt und ist sehr charakteristisch. Zehnder fand die Art
jngst wieder (wo?). In dem Wrterbuch fr Kakteenliebhaber von Curt Liebe
1928, erschien ein Bild von Hans Neumann.
Coryphantha marstonii Elz. U. Clov. Bull. Torr. Club, Vol. 65:412. 1938
Diese Utah-Art, von der man keine lebende Blte kennt, wird hier angefhrt.
da sie offenbar keine Drsen hat, die Randstachelzahl zwischen 15 und 20
liegt, die Pflanzen kugelig sind, die Bl. gelb; die Mittelstachelzahl betrgt
wie bei den drei vorhergehenden Arten 3. Die Pflanzen sind aber mehr
gedrckt-rund und die Randst. verschiedenartig, die oberen borstenartig, die
unteren steif; die Bl. ist ziemlich klein. Die Merkmale sind nach Clovers
Beschreibung: Sprossend; Kpfe gedrckt-kugelig; Warzen prismatisch;
Furchen in blhfhigem Alter wollig, am alten Teil nicht ganz durchgehend;
Areolen 1,5 mm breit, rund; Randst. 45, weiborstig, aufrecht, 912 untere
steif, blagelb oder brunlich, etwas zurckgebogen, 1012 mm lang:
Mittelst. 23, braun, Spitze schwarz, der unterste (aus der Areolenmitte)
pfriemlich, vorgestreckt, 810 mm lang, die oberen schief spreizend, gerade.
1,21,5 cm lang, alle St. am Grunde verdickt; Bl. klein, 2 cm lang; Staubf.
zahlreich; Pet. gelb; N. 5 (nach vertrockneter Bl.). Die Pflanzen haben eine
krftige Rbenwurzel, 2,53 (?) Fu (?, Inch?) lang, die Warzen sind 1 cm
lang, am Grunde 45 mm dick, oben nur wenig schlanker. Der Griffel ragt
weit ber die Staubbl. hervor. U S A (Utah, nur vom Typstandort Hells
Backbone bekannt, einem Bergzug bei Boulder, Garfield County).(Abb. 2848.)
Auffallend durch die unterschiedlichen Randstacheln, oben borstig, unten
steif, und die kleine gelbe Blte.
31. Coryphantha sulcata (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:48. 1923
Mamillaria sulcata Eng., Bost. Journ. Nat. Hist., 5:246. 18451). M. strobiliformis Mhlpfrdt. 1848, non Eng. 1848, non Scheer 1849. M. calcarata Eng. Coryphantha calcarata Lem. Cactus calcaratus Kuntze.
C. scolymoides sulcatus Coult. Mamillaria radians sulcata K. Sch.
Cactus sulcatus Small. Coryphantha radians sulcata (Eng.) Y. Ito (1952).
1
)Frster (Handb. Cactkde., 255. 1846) nennt eine Mamillaria sulcata Pfeiff., die aber
von Pfeiffer nicht beschrieben worden sein soll. Dennoch nderte Engelmann deswegen
seinen Namen unntig in M. calcarata ab.

3028

Coryphantha

Rasenfrmig; Einzelkpfe bis 812 cm ; Warzen ziemlich gro, 11,2 cm


lang, etwas flach, weichfleischig; Randst. nadelig, gerade, wei; Mittelst. mehrere,
1 krftiger und auswrts gebogen, die anderen aufrecht und zum Teil etwas dnner;
Bl. zu mehreren, (oft ber) 5 cm ; Pet. lanzettlich, spitz, gezhnelt; Staubf. rt-

Abb. 2848. Coryphantha marstonii Clov., nur vom Typ-Standort USA (Utah),
Heils Backbone, bekannt. (Foto: Clover.)

Abb. 2849. Coryphantha sulcata (Eng.) Br. & R.


Mamillaria sulcata war der erste Name Engelmanns fr die Pflanzen, den er spter in Mamillaria calcarata nderte; aber der erste Name gilt, da Pfeiffers Name, dessentwegen die
nderung vorgenommen wurde, jnger und unbeschrieben ist.
Die Abbildung zeigt eine als Coryphantha calcarata Lem. benannte Importpflanze mit mehr
Randstacheln und oft fehlendem Mittelstachel, entsprechend Lindheimers Originalmaterial.
(Foto: Heinrich.)

Coryphantha

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lieh: Gr. grnlichgelb; N. 710, gelb, ausgerandet; Fr. oblong, grnlich; S. oblong, glnzend, dunkelbraun. U S A (S-Texas, Industry). (Abb. 28492851).
Britton u. Roses Abbildung in The Cact., IV:Tafel X, oben, einer Pflanze von
Sabinal, Texas, mu eine andere Art sein, die anscheinend der Cor. nickelsae nhersteht. Die richtige Art bildet Bdeker in M. d. DKG., 72. 1932, als Cor. calcarata sulcata Eng. ab, eine Bezeichnung, die es bei Engelmann nicht gibt.
Was als Mamillaria radians sulcata (Eng.) K. Sch. Syn. M. calcarata Eng.
in MfK., 65. 1917, abgebildet wurde, ist dagegen nach Bdeker wohl Cor. cornifera.

Abb. 2850. Coryphantha sulcata (Eng.) Br. & R. (von Bdeker Cor. calcarata genannt),
dem von Engelmann erwhnten Material Wrights entsprechend. (Foto: Bdeker.)

Abb. 2851. Von Britton u. Rose als Coryphantha sulcata von Sabinal, Texas, abgebildete
Pflanze (The Cact., IV:Tafel X, oben) mit bis ca. 20 Stacheln und ohne erkennbaren Mittelstachel. Dies mu irgendeine andere Art sein, vielleicht Cor. nickelsae verwandt (?).

3030

Coryphantha

Die Pflanze hnelt im Bild stark Cor. vaupeliana, die aber rote Drsen besitzt!
Deren Farbe ist auch ein mattes Blaugrn, whrend C. sulcata glnzend dunkellaubgrn ist (Bdeker). Die Stacheln der letzteren sind auch alle fast wei.
Mamillaria goeringii war ein Katalogname von Haage (1900) fr M. calcarata
lt. Britton u. Rose1).
32. Coryphantha longicornis Bd. M. d. DKG., 249. 1931
Breitrund bis kugelig, bis 10 cm , spter auch lnglich werdend und bis 20 cm
hoch, mattglnzend laub- bis graugrn; Scheitel kaum eingesenkt, wenig wollig;
Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, kegelig, angedrckt, daher Oberlinie kurz,
Kuppe etwas abstehend, unten an der Pflanze Basis mehr rautenfrmig, ca.
1,52 cm lang und breit; Areolen 2 mm gro, nur anfangs etwas weiwollig:
Randst. 12, schwach rauh und weilich hornfarben, Spitze etwas dunkler, dnnpfriemlich, gerade oder etwas zum Krper gebogen; Mittelst. 3, die 2 oberen etwas
vorstehend und seitwrts gebogen spreizend, bis 1 cm lang, der untere stark hornfrmig abwrts gebogen und bis 2,5 cm lang; alle Mittelst. viel derber als die randstndigen, schwach rauh, brunlich hornfarben, zur Spitze viel dunkler, am Grunde
wenig knotig verdickt; Axillen kahl; Bl. seidig glnzend reingelb2); Perigonbl. sehr
zahlreich, die uersten schwefelgelb und nach oben zu brunlichrosa mit dunklem
Mittelstreifen, lineallanzettlich, mig zugespitzt; Pet. ebenso geformt; Staubf.
hellgelb; Gr. hellgelb; N. kremfarben; Fr. ei- bis keulenfrmig, 515 mm lang.
gelblichgrn (zuweilen rosa berhaucht); S. 1 mm gro, kugelig-nierenfrmig.
glatt, glnzend brunlichgelb. M e x i k o (Durango, im nrdlichen Teil gefunden).
(Abb. 2852).
Die Pflanze trgt den einheimischen Namen biznaga pia, den Bdeker
mit Coryphantha Ananas bersetzte.

Abb. 2852. Coryphantha longicornis Bd. (Foto: Bdeker.)


1
)Sie schrieben irrtmlich M. goerngii, nach Walton, spter (1923) jedoch richtig
goeringii.
2
)H. Bravo (Las Cact. de Mex., 522. 1937) gibt versehentlich an: Blten grnlichwei,
meint aber den Fruchtknoten.

Coryphantha

3031

33. Coryphantha andreae J. A. Purp. & Bd. ZfS., 251. 1928


Mamillaria andreae J. A. Purp. & Bd., ZfS., 251. 1928
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 9 cm , glnzend tief dunkelgrn; Scheitel
etwas eingesenkt, stark wollig; Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet, bis 2,5 cm
breit, 2 cm hoch, unten und seitlich mehr rundlich, oben mehr abgeflacht; Furche
scharf, nur anfangs wollig; Warzenspitze stark nach unten abgestutzt mit etwas
eingesenkter Areole; Areolen elliptisch, bis 5 mm lang, nur anfangs wollig; Randst.
bis 10, horizontal spreizend, 11,2 cm lang, die unteren mehr auseinanderstehend, gerade, steif, derbnadelig, die oberen etwas dnner und dichter stehend,
alle matt graugelblich mit brunlicher Spitze; Mittelst. 57, etwas mehr vorspreizend, stark zum Krper gebogen, der gerade nach unten stehende bis 2,5 cm
lang, die brigen etwas krzer, die zwei oberen oft erst spter erscheinend, graugelblich, unten und an der Spitze gebrunt; Axillen anfangs weiwollig; Bl.
flach- und kurztrichterig; Ov. klein, kugelig; alle Perigonbl. schmal-lineallanzettlich, sehr schlank zugespitzt, bei 23 mm Breite, die ueren mit brunlichem
Rckenstreifen, die inneren rein zartgelb; Staubf. kurz und hellgelb, Gr. dick,
gelb; N. 6, schlank, bis 1 cm lang; Fr. keulig, ca. 1,5 cm lang, 6 mm ; S. gelblich, glatt, glnzend. M e x i k o (Veracruz, bei Perote, 2300 m).
Steht nach Bdeker zwischen Coryphantha pycnacantha und C. sulcolanata,
mit denen sie oft verwechselt wurde (Berger); erstere wird zwar lnglicher,
letztere hat noch dickere Warzen, aber entsprechend der Zusammenfassung nrdlicher Coryphantha-Arten liee sich auch eine Einbeziehung als Varietten
von Cor. bumamma (als ltester Name) vertreten; C. andreae und C. pycnacantha
haben allerdings Mittelstacheln, die beiden brigen nicht. Die letztere blht mehr
grnlichgelb.
31. Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. Cactes, 35. 1868
Mamillaria pycnacantha Mart., Nov. Act. Nat. Cur. 16:325. 1832.
M. scepontocentra Lem. M. pycnacantha spinosior Monv. M. winkleri
Frst. Echinocactus winkleri Pos. E. pycnacanthus Pos. Cactus
latimamma Kuntze. C. pycnacanthus Kuntze. C. scepontocentrus
Kuntze. C. winkleri Kuntze.
Eifrmig oder kurz zylindrisch, oben gerundet, blulichgrn, mit reichlichem
Filz in den Axillen, bis 10 cm hoch, 57 cm ; Warzen am Grunde rhombisch,
fast 2,5 cm breit, 11,5 cm lang, stumpf, schief gestutzt; Furchen und Areolen
anfangs wollfilzig; Randst. ca. 1012, schlank, leicht gekrmmt, 11,6 cm lang,
gelblich, dunkler gespitzt; Mittelst. 4, krftig und mehr gebogen, bis 2,5 cm lang;
Bl. 45 cm lang und breit; Perigonbl. schmal, spitz, zitronengelb; N. 56,
weilich. M e x i k o (bei Oaxaca). (Abb. 28532854).
Beschreibung nach Berger (Kakteen, 272. 1929). Ich sah bis 5 Mittelst.,
braungelb, wie auch von Salm-Dyck angegeben.
Britton u. Rose geben die Mittelstachelfarbe als schwarz an, die Krperfarbe
als blulichgrn. Bdeker (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 10. 1933) sagt: Warzen dick
kegelfrmig; Mittelst. 45, kreuzfrmig gestellt, bis 2,2 cm lang, schwrzlich, gebogen bis angedrckt. Er bezieht sich dabei wohl auf jenes Exemplar aus der
Sammlung Meis, Unten-Hhscheid bei Solingen, von dem Bdeker in ZfS., 252.
192728, in einer Funote sagt: noch die echte Mamillaria pycnacantha Mart.,
in Krper, Bestachelung und Blte genau zu der Originalabbildung in Pfeiffer,
Abb. I, T. 26, stimmend.
192

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3032

Coryphantha

Britton u. Rose sagen, da Prof. Conzatti die Pflanzen an der Typlokalitt bei der Stadt Oaxaca wiedergesammelt habe, die Randst. wei, die
3 Mittelst. nahezu schwarz, alle rckwrts gebogen; im Scheitel sehr starke
Bildung von Wolle, die fr kommerzielle Zwecke gesammelt wird.

Abb. 2853. Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. (Darstellung von Martius in Nov.
Act. Nat. Cur., T. 17, 1832).

Abb. 2864. Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. Das Bild zeigt, da entgegen den Beschreibungsangaben eifrmig oder kurz-zylindrisch die Krperform am Standort breitrund
ist. (Foto: Thiele.)

Coryphantha

3033

Die Pflanze ist also etwas variabel, was zu ihrer Verwechslung beigetragen
haben mag; sie hat weniger Mittelstacheln als die vorige Art.
Britton u. Rose stellen hierher mit Fragezeichen (weswegen ich auch die
Synonyme dabei auffhre): Mamillaria latimamma DC., 1828, M. acanthostephes
Lehm., 1835; M. arietina Lem. (die K. Schumann zu M. centricirrha als Synonym
stellt) (M. arietina spinosior Lem. (1839), bzw. M. magnimamma arietina SD. in
Frst., 1846, gehrten demnach ebenfalls hierzu); M. magnimamma lutescens SD.;
? Echinocactus acanthostephes Pos.; ? M. acanthostephes recta hort.; ? Coryphantha acanthostephes Lem.;? Cactus acanthostephes Kuntze. Nach Labouret
war ein Synonym von M. magnimamma lutescens: M. magnimamma spinosior
Lem. (in Salm-Dyck, 1844-45, unbeschrieben).
Mamillaria pycnacantha scepontocentra Monv. (1853) mag hierhergehren.
M. magnimamma O. non Haw. (1824) wurde 1834 von De Candolle zu M. latimamma als Synonym gestellt.
Britton u. Rose erwhnen hier Mamillaria cephalophora SD. (18491850)1)
non Quehl (1914) (Echinocactus cephalophorus Pos.; Cactus cephalophorus Kuntze),
ein seinerzeit neuer Name fr Melocactus mammillariaeformis SD. in Allg. Gartenztg., 4:148. 1836, zuerst als Melocactus beschrieben, aber nach Britton u. Rose
mehr einer Coryphantha hnelnd. Nach Pfeiffer war der Same hnlich dem von
Mamillaria coronaria (Haw.?) (eine Pflanze, die nach der Beschreibung eher
ein grerer Ferocactus war). Hemsley fhrte die Art als Melocactus. K. Schumann (Notiz in Gesamtbschrbg., 489. 1898) hielt Melocactus mamillariiformis
SD. den Salm-Dyck spter Mamillaria cephalophora SD. nannte, fr eine
der Cor. pycnacantha verwandt gewesene Art.
Mamillaria winkleri Frst. war nach Schumann eine in diese Verwandtschaft
gehrende Pflanze mit orangeroten (!) Blten und weilichen, zahlreicheren Stacheln. Eine Einbeziehung in die Synonymie, wie sie Britton u. Rose vornahmen,
ist daher nicht ohne weiteres mglich, doch bin ich den amerikanischen Autoren
damit unter Vorbehalt gefolgt, weil auch K. Schumann sie als Synonym anfhrt;
die Bltenfarbe wre demnach variabel.
Weiter nennt Pfeiffer als Synonym von Mamillaria pycnacantha den Namen
Echinocactus radiatus hort. belg. (Mamillaria radiatus in Steudels Nomencl.
Bot., 97. 1841). M. reichenbachiana, nur ein Name in MfK., 108. 1903, war diese Art.
35. Coryphantha salm-dyckiana (Scheer) Br. & R. The Cact., IV:39. 1923
Mamillaria salm-dyckiana Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck.,
1849. 134. 1850. M. salm-dyckiana brunnea SD. Echinocactus salmdyckianus Pos. non Pfeiff. Cactus salm-dyckianus Kuntze.
Einzeln (bis sprossend?), hellgrn, 1015 cm , am Scheitel mit weier Wolle
und vielen St.; Warzen fast rhombisch, 1 cm lang, schief gestutzt, von unten nach
oben sich fast dachziegelig deckend; Furche tief, kahl; Areolen anfangs sprlichfilzig; Randst. 715,11,5 cm lang, grau oder weilich, davon einige gebschelt,
aufrecht, fast aus der Furche; Mittelst. 14, rtlich bis schwarz, die drei oberen
aufsteigend, der unterste am krftigsten, 22,5 cm lang, leicht gekrmmt; Bl.
bis 4 cm lang, auen grnlich und gertet, innen blagelb; Staubf. grnlichgelb;
N. 7. M e x i k o (Chihuahua, ziemlich hufig) (Abb. 2855).
Schumann stellt die Art zu Mamillaria scheeri Mhlpfrdt., 1845, meint aber
wohl: 1847, ein Synonym von Coryphantha muehlenpfordtii (Pos.) Br. & R. (die
L. Benson neuerdings Mamillaria engelmannii Cory nennt).
1
)Ein Synonym war lt. Frster (Handb., 252. 1846): Melocactus mammillariaeformis
SD. Discocactus Hge. Cat. (SD.).

192*

3034

Coryphantha

Britton u. Rose hielten Mamillaria delaetiana Quehl, fr mit obiger Art identisch, doch ist man seit Bdeker der Ansicht, da sie eine gute eigene Art ist.
36. Coryphantha conimamma (Lke.) Berg. Kakteen, 272. 1929
Mamillaria conimamma Lke., Allg. Gartenztg., 25:239. 1857. M. cornimamma N. E. Brown.
Warzen dick-kegelig, aber (nach Berger) kleiner als bei C. pycnacantha; Randst.
nur 69; Mittelst. 34, gekrmmt; Bl. 5 cm lang, grnlichgelb; Staubf. karminrot; N. 5, gelblich. M e x i k o.
Britton u. Rose halten die Art fr identisch mit Cor. sulcolanata, die aber
keine Mittelstacheln und gelbe Staubfden hat.
Nach Schumann ist der Krper kugelig bis ellipsoidisch, bis 10 cm , mit
geringer Neigung zum Sprossen, glnzend dunkelgrn; Scheitel sehr reichwollig;
Warzen nach 5er und 8er Bz., 1,5 cm lang und 1011 mm (also im Gegensatz
zu Berger nicht kleiner als bei voriger Art); Randst. pfriemlich, strahlend, einige
aufwrts gebschelt, bis 12 mm lang; Mittelst. bis 2,2 cm lang; Ov. grnlich;
Bltenhlle kurz- und breittrichterig; Sep. linealisch mit rtlichem Mittelstreifen;
Pet. grnlichgelb, lineallanzettlich, spitz. M e x i k o.
Die Art soll, nach Schumann, weniger sprossen als die vorige, der sie nahesteht.
Mamillaria conimamma major hort. ist ein Name in Schelle, Kakteen, 289.
1926.
37. Coryphantha obscura Bd. M. d. DKG., 25. 1930
Einzeln, nicht sprossend, lnglich-eifrmig, ca. 11 cm hoch, bis 9 cm , mattglnzend schwarzgrn; Scheitel kaum eingesenkt, wenig wollig; Warzen nach

Abb. 2855. Coryphantha salm-dyckiana (Scheer) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact.,
IV:38. 1923, Fig. 37).

Coryphantha

3035

8er und 13er Bz. geordnet, fast


aufeinanderliegend, lang konisch
bis walzenfrmig, ca. 2 cm lang,
bis 1,5 cm dick; Furche scharf,
kahl; Areolen rund und nur anfangs wei wollig, 3 mm ; Randst.
ca. 10, hellgrau-hornfarben, Spitze
etwas schwrzlich, gerade, steif,
dnnpfriemlich, horizontal spreizend, oben dichter; Mittelst. 4,
der untere vorgestreckt, etwas
auf- oder abwrts, die drei brigen aufwrts auseinanderstellend,
die mittleren alle pfriemlich, so
lang wie die Randst., jedoch auf
der Oberseite pechschwarz, alle
am Grunde knotig verdickt; Axillen nur im Scheitel schwachwollig; Ov. oval, 8 mm , 1 cm lang,
rosaweilich; Sep. fein gekerbt.
mit kurzer brunlicher Spitze,
sonst schmutzig-hellorange mit
Abb. 2856. Coryphantha obscura Bd.
brunlichem Rckenstreifen; Pet.
(Foto: Bdeker.)
seidenglnzend, orangegelb bis
brunlich orange, am Grunde tief feurigrot; Staubf. zahlreich, die inneren gelb,
die ueren tief orangerot; Staubb. hell-ocker; Gr. unten zart rosa, oben gelb;
X. 810, schwefelgelb; Fr. blagrn, ziemlich gro, eifrmig; S. 2 mm gro, glatt,
glnzend braun. M e x i k o (Nuevo Len, im Norden bzw. im feuchtheien
Tiefland bei Lampazos). (Abb. 2856).
Schon die Smlinge dieser charakteristischen Art sind schwarzgrn.
38. Coryphantha speciosa Bd. M. d. DKG., 23. 1930
Einzeln, nicht sprossend, kugelig bis kurz-eifrmig, glnzend dunkellaub- bis
blaugrn, bis 9 cm hoch und 8 cm ; Scheitel wollig; Warzen nach 8er und 13er
Bz. locker geordnet, schlank konisch bis walzenfrmig, Kuppe strker und gerade
abgestutzt, 2,5 cm lang, unten 0,61 cm dick, etwas nach oben gebogen; Furche
scharf und kahl; Areolen rund, anfangs stark weiwollig, bis 5 mm ; Randst. 7
bis 9, horizontal strahlend und nur wenig vorspreizend, mig dickpfriemlich,
die unteren drei schwach gebogen und stark auseinanderspreizend, die oberen
dichter stehend, etwas dnner, gerade, ca. 1,51,7 cm lang, die drei unteren matt
grauwei mit pechschwarzem Rcken und schwarzer Spitze, die oberen ganz
grauwei, nur mit schwrzlicher Spitze; Mittelst. 4, der untere meist etwas schrg
abwrts vorgestreckt und hufig leicht gebogen, sonst wie die unteren Randst.,
die 3 brigen Mittelst. aufgerichtet und von den dahinter stehenden Randst. nur
durch die schwarze Rckseite unterschieden; Axillen lnger weiwollig bleibend;
Bl. seidenglnzend; Sep. bis 3 cm lang, 8 mm breit, oblong, mig gespitzt, oben
schwach gezhnelt und mit Stachelspitze, diese brunlich, sonst olivgelb, und
oben schwach rtlich; Pet. am Grunde schmler, 3,5 cm lang, 8 mm breit, ganz
goldgelb mit sehr schwachem dunklerem Mittelstreifen; Staubf. zahlreich, unten
gelb, oben orangerot; Staubb. hell dottergelb; Gr. grnlichgelb; N. grnlichgelb, 9,

3036

Coryphantha

7 mm lang, oft fadenfrmig verbogen; Fr. ziemlich gro, eifrmig, blagrn; S. 2 mm gro,
glatt, braun. M e x i k o (Coahuila, westlich von Monclova in
trockenen Ebenen auf Flugsandboden, selten). (Abb. 2857.)
39. Coryphantha difficilis (Quehl)
Berg. Kakteen, 271. 1929
Mamillaria difficilis Quehl.
MfK., 18:107. 1908.
Einzeln, flachkugelig, graugrn
bzw. blaugraugrn, oben etwas verjngt, ca. bis 6 cm hoch, 8 cm :
Scheitel mit wenig Wolle; Warzen
rhombisch, bis 2,5 cm breit, aufgerichtet und dachziegelig stark angelegt; Axillen sprlich wollig:
Abb. 2857. Coryphantha speciosa Bd.
(Foto: Bdeker.)
Furche bald kahl, ebenso die Areolen; Randst. 1214, die obersten
bis 2 cm lang, die untersten oft nur bis 1 cm lang, glashell, einige obere oft
brunlich gespitzt; Mittelst. 4, der oberste oft schwcher und heller als die
brigen, diese strker als die Randst., rtlich hornfarben und dunkler bis schwarz
gespitzt, alle ca. 2 cm lang, nach unten gekrmmt, pfriemlich; alle St. am
Grunde verdickt; Bl. 45 cm breit; Pet. spatelig, Rand gewellt, etwas
gezhnelt, stumpflich oder mit Stachelspitzchen; N. 12, spreizend. M e x i k o
(Coahuila). (Abb. 2858; Tafel 222.)
Eine schn blhende Art, aber wie der Name sagt schwer in der Kultur
zu halten. Britton u. Rose stellten sie irrtmlich zu Coryphantha poselgeriana.
40. Coryphantha scolymoides (Scheidw.) Berg. Kakteen, 271. 1929
Mamillaria scolymoides Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:44. 1841. M. scolymoides longiseta SD. M. scolymoides nigricans SD. (?) Echinocactus
corniferus scolymoides Pos. Cactus scolymoides Kuntze. Coryphantha
cornifera v. scolymoides (Scheidw.) Borg, Cacti, 353. 1951 (s. auch unter
Cor. clavata)1).
Salm-Dyck beschreibt die Art (Cact. Hort. Dyck., 131132. 1850): Kugelig,
blagrn; Axillen bewollt; Warzen aufsteigend, gefurcht, dachziegelig angeordnet:
Areolen nur anfangs wollig; Randst. 1218, untere abstehend strahlend,
fleischfarben, die oberen wei, dunkel gespitzt, gebschelt; Mst. 34, steif,
schwarz, Basis grau, der unterste vorgestreckt und zurckgekrmmt, die beiden
oberen der Pflanze angedrckt; Bl. ansehnlich, gro, 5 cm (bipollicari),
Perigonbltter aufgerichtet und umgebogen, innere lanzettlich, zugespitzt,
schwefelgelb, oben gezhnelt, Schlund purpurn, uere mit roter Rckenlinie:
Staubf. zusammengeneigt, purpurn: Staubb. safrangelb; Gr. dick, hervorragend,
gelblich, mit ebenso gefrbten N. Eine anscheinend sehr variable Pflanze.
Salm-Dyck hlt Mam. daimonoceras Lem. fr die gleiche Art, gibt auch an,
da die obige schon zu seiner Zeit nicht richtig beschrieben war.
1
)Mamillaria scolymoides raphidacantha SD., die Britton u. Rose bei Neolloydia clavata
als Synonym auffhren, gehrt wohl besser hierher.

Coryphantha

3037

Abb. 2858.
Coryphantha difficilis (Quehl.)Berg.

Abb. 2859.
Als Coryphantha scolymoides
(Scheidw.) Berg. importierte, sehr
grobltige Pflanze, die anscheinend
zu einem noch wenig geklrten
greren Artkomplex gehrt.

3038

Coryphantha

Bergers Beschreibung in Kakteen, 271. 1929, weicht in folgenden Angaben


ab: Im Alter sprossend; Areolen gro; Randst. 1420, wei oder hornfarben,
die oberen bis 20 mm lang; Mst. 34, gekrmmt, die oberen wie die Randst.
nach oben, der untere abwrts gebogen, strker, 2,5 cm lang; Pet. gezhnelt:
variiert mit bis zu 6 cm langen Mittelst.
Britton u. Rose (The Cact., IV:39. 1923) stellten die Art zu Cor. cornifera,
deren Bltenfarbe aber anders (rein zitronengelb, Staubf. rosenrot) beschrieben
wurde, und die aus Hidalgo stammt. Cor. daimonoceras hingegen die SalmDyck fr die gleiche Art wie Mam. scolymoides hielt stellten Britton u.
Rose zu Cor. radians, wahrscheinlich nach Schumann, der zu letzterer auch
Cor. scolymoides einbezieht.
Das zeigt die verworrene Situation in der richtigen Beurteilung der Pflanzen.
Schelle verfuhr hnlich wie Britton u. Rose, stellte aber Cor. scolymoides als
var. zu M. cornifera, Cor. daimonoceras als var. zu M. radians.
Dementsprechend sind die Herkunftsangaben vage. Berger sagt nur Mexiko;
Mittelmexiko, oder gem den Zusammenziehungen, lauten die Angaben anderer Autoren.
Nach Rmpler (Handb. Cactkde., 412. 1886) ist die Krperform kugelig bis
eifrmig, die Warzen sind einwrts gerichtet und die Pflanze so an eine Artischocke erinnernd (daher der Name scolymoides!), Randst. 1420, gerade,
zuweilen zurckgebogen, hornfarben oder wei, die oberen lnger, bis 21 mm
lang; Mst. 14, 23,5 cm lang, dunkler, gekrmmt; Bl. ber 5 cm Breite erreichend. (Nach Rmpler kommt also auch nur 1 Mittelst. vor!)
Abb. 2859 zeigt eine Pflanze, auf die die Angaben der Krperform und Warzenstellung zutreffen, nur die Stachelzahl ist geringer, was aber bei manchen Coryphantha-Arten wenig besagt; vor allem entspricht die sehr groe Blte den Beschreibungen, und so mag diese Pflanze als eine der Cor. scolymoides-Formen
angesehen werden. Sie stammt aus N-M e x i k o.
Bei Schelle, Kakteen, 290. 1926, findet sich die Kombination Mam. radians
scolymoides Schelle (Schelle gibt irrtmlich K. Sch. an, der M. scolymoides
aber nur als Synonym von M. radians anfhrt, wohin die artischockenhnliche
Pflanze nicht gehren kann).
Eine Art aus diesem Formenkomplex ist zweifellos auch die nchste:
41. Coryphantha daimonoceras (Lem.) Lem. Cactes., 35. 1868
Mamillaria daimonoceras Lem., Cact. Aliq. Nov., 5. 1838. M. radians
daemonoceras K. Sch. (Lemaire schrieb: daimonoceras; die sptere Abnderung in daemonoceras ist nicht berechtigt).
Nach der Ansicht Salm-Dycks der die Art fr identisch mit Cor. scolymoides hielt wre keine unterschiedliche Kennzeichnung mglich. Berger
(Kakteen, 270. 1926) gibt aber unter anderem an: Flachkugelig... 1012
strahlig abstehende, hornfarbene Randst., etwas dicker als die 68 weigrauen,
aufrechten Randst., diese bschelig genhert; Mittelst. (1) 3, krftiger, die
2 oberen wie Hrner gekrmmt, der andere horizontal abstehend, zurckgekrmmt. M e x i k o.
Wichtig ist Bdekers Angabe: Warzen mehr abstehend (im Vergleich zu
Cor. scolymoides), Randst. bis 14 (d. h. nach Bdeker wie dessen No. 15: Cor.
difficilis). M e x i k o (Nuevo Len).
Ich sah eine neuerdings von Zehnder gesammelte Pflanze, die zweifellos
in diesen Formenkomplex gehrt, graugrn, mit oben abgebogenen Warzen, bis
ca. 10 Randst., die oberen aufrecht und genhert; Mittelst. spter 34, oben

Coryphantha

3039

schwrzlich, unten hornfarben, zuweilen auch 5, dann zwei (wie bei Berger angegeben) hornartig gekrmmt, sonst meist 4, ber Kreuz, gekrmmt, der untere
lngste nach abwrts gebogen. N-M e x i k o (Sierra de la Paila).
Diese Pflanze ist hinreichend von Cor. scolymoides unterschieden und kann
als typische Cor. daimonoceras angesehen werden. Meist nehmen auch die oberen
gebschelten Randstacheln an Zahl zu.
Zu diesem Formenkomplex, alle mit groen gelben und rotschlundigen Blten,
drften die nordmexikanischen Cor. difficilis, scolymoides, daimonoceras und borwigii (Tamaulipas) gehren, ferner wohl auch Coryphantha daemonoceras jaumavei Fri und Coryphantha jaumavei Fri, nur Namen in Mllers Dtsch.
Gartenztg., 23:6. 192526. In einer Anzeige von Friedr. Ad. Haage jr., ZfS.,
XLVIII. 192324, wird letztere als Mamillaria jaumavensis angeboten, im
Katalog der gleichen Firma, 24. 1925, als Coryphantha jaumavense Fri, im Katalog 26. 1928 als Coryphantha jaumavensis, insgesamt also vier verschiedene Schreibweisen, zu denen aber wohl nicht die Mamillaria jaumavei Fri auf Otto
Stoyes Kakteenpostkarte Nr. 185 gehrt. Das darauf gezeigte Bild findet
sich in den Katalogen von Friedr. Ad. Haage jr., 12. 1932 und 5. 1936, als
Coryphantha palmeri; im Katalog von Schwarz und Georgi, San Luis
Potos, Nr. 46. 1933, wird Coryphantha jaumavei als gruppenbildende Pflanze
bezeichnet. Die Frischen Namen waren unbeschrieben, und welche der spter
so oder hnlich bezeichneten Pflanzen er ursprnglich darunter verstand, lt
sich wohl nicht mehr feststellen. Was Berger als Cor. palmeri (Kakteen, 269.
1929) abbildete, war ebenfalls eine gruppenbildende Pflanze, und die Abbildung
der Stoye-Karte 185 stellte der Randstachelzahl nach offensichtlich Cor. palmeri dar.
Reihe 2: Recurvatae B r . & R.
(Sektion Glanduliferae SD.)
42. Coryphantha erecta Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria erecta Lem., in Pfeiffer, Allg. Gartenztg., 5:369. 1837.
M. ceratocentra Berg. Echinocactus erectus Pos. Cactus erectus Kuntze.
C. ceratocentrus Kuntze.

Zylindrisch, anfangs einzeln und aufrecht, dann liegend, sprossend, die Enden
aufgerichtet, sowie grere Kolonien bildend, gelbgrn; Scheitel weiwollig, gerundet, von St. bedeckt; Einzeltriebe bis ca. 8 cm ; Warzen nach 5er und 8er Bz.
geordnet, kegelig, an den Spitzen stumpf, bis 8 mm lang, unten 1,5 cm ; Areolen
anfangs wollig, ca. 2 mm ; Randst. 814 (18), horizontal strahlend oder etwas
aufrecht, der oberste bis 1,2 cm lang; Mittelst. 2 (4), der untere bis 2 cm lang,
abwrts gebogen; alle St. pfriemlich, stechend, bernsteinfarben, spter dunkler
gelbbraun, dann vergrauend; Axillen anfangs mit reichlicherem Wollfilz und
mit einer anfangs gelben, dann braunen Drse, diese von kurzem Haarkranz umgeben; Bl. (5,5) 7(7,5) cm lang bzw. breit; Perigonbl. schmal lanzettlich,
spitz, hellgelb, die ueren stachelspitzig und mehr hell zitronengelb, die inneren
zugespitzt, kanariengelb, am Grunde grnlich; Staubf. unten blagelb, oben rot;
Staubbeutel safrangelb; Gr. und 6 N. blagelb; Fr. keulig, weich. M e x i k o
(Hidalgo) (Abb. 2860).
Schumann gibt am schmal kreiseifrmigen Ovarium einige Schuppen an, doch
geht aus der Angabe nicht hervor, ob nur oben oder auch seitlich; an der Frucht
fehlen sie. Die Petalenlnge scheint variabel zu sein.

3040

Coryphantha

Nach Lemaire war ein fehlerhafter Gartenname Mamillaria evarescentis, bzw. fhrte Frster (1846)
die Synonyme M. evanescens, M. evarescens, M. evarascens auf. Glandulifera erecta (Lem.) Fri & Krzgr.,
Verzeichnis, 10. 1935, ist ein n. nud.
Cor. erecta albispina, centrispina
und fina sind nur Katalognamen
von Schmoll (1947).
43. Coryphantha clava (Pfeiff.)
Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria clava
Pfeiff.,
Allg. Gartenztg., 8:282. 1840.
Echinocactus clavus Pos.
Cactus clavus Kuntze.
Anfangs einzeln, spter gruppenbildend; Einzeltriebe sulig bis keulenfrmig, oben gerundet, bis ber
30 cm hoch, bis 10 cm , blulich
graugrn; Warzen nach 8er und
13er Bz. geordnet, schief kegelfrmig, etwas seitlich zusammengeAbb. 2860. Coryphantha erecta Lem.
drckt, 1,5 cm hoch, schief gestutzt;
(Foto: Heinrich.)
Furche erst bei blhbarem Zustand,
wollfilzig, oft zur Axille hin mit etwas aufgewlbten Rndern; Randst. (7)
810 oder etwas mehr, gerade, dnnpfriemlich, stechend, der unterste lngste
bis 1,4 mm lang, anfangs honiggelb mit braunen Spitzen, dann hellgelb, durchscheinend; Mittelst. (1) 34 (Britton u. Rose: 1; nach Schelle (1926) nur
bei Kulturpflanzen, auch fehlend), der unterste bis 2 cm lang, sehr schwach gekrmmt die oberen spreizend, alle anfangs kastanienbraun, spter honiggelb, am
Grunde dunkler; Bl. 5 cm lang, 4 cm ; uere Perigonbl. grn, rot gespitzt,
innere lnglichspatelig, grannenspitzig und gezhnelt, glnzend gelb, auen gertet; Staubf. rotgelb oder (lt. K. Sch.) rtlich bis rosenrot: Staubb. orangerot:
Gr. und 67 N. hellgelb. M e x i k o (Hidalgo).
Ehrenberg fand bei Almolon Stcke bis 60 cm hoch und 14 cm .
Cor. clava longimamma ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947), Glandulifera clava (Pfeiff.) Fri & Krzgr., Verzeichnis, 10. 1935, ein n. nud.
43a. v. schlechtendalii (Ehrbg.) Heinr. n. comb.
Mamillaria schlechtendalii Ehrbg., Linnaea, 14:377. 1840. M.
schlechtendalii laevior SD. Echinocactus schlechtendalii Pos. Cactus
schlechtendalii Kuntze.
Schumann sagt (Gesamtbschrbg., 501. 1898), da sich in Berlin Mamillaria
clava und M. schlechtendalii in keiner Weise unterschieden, sondern die fr die
letztere angegebene schwchere Bestachelung ging spter in die der typischen
M. schlechtendalii ber, welche die zahlreichsten und strksten Waffen der ganzen
Reihe zeigt.

Coryphantha

3041

Das ist genau das Gegenteil1) von dem, was Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck.,
127. 1850) sagt: Hellgrn; mit gelber Drse; St. zierlich, gelblich, an der Basis
verdickt, 16-18 randstndige; Mittelst. fehlend; Bl. 2,5 cm ; Perigonbl. strohfarben. Es gibt eine Variett (v. laevior SD.) mit krzeren, mehr zurckgebogen
angepreten St.
Danach kann Schumann nicht die richtige Mamillaria schlechtendalii vor
Augen gehabt haben. Er sagt auch anfangs rote, spter gelbe Drsen; Berger
(Kakteen, 277. 1929) schreibt dagegen bei Cor. clava rote oder gelbe Drsen.
Auch Lemaire hielt beide Namen getrennt.
Da Mamillaria schlechtendalii aber zum Formenkreis der Cor. clava gehrt,
wird sie hier als Variett gefhrt, bis etwa genauere Untersuchungen ergeben
sollten, da Salm-Dycks unterschiedliche Beschreibungen nicht zutreffen.
Nur ein Katalogname von Schmoll war Coryphantha schlechtendalii Schmoll
n. nud.

Abb. 2861. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. (Sammlung Delrue, Menton-Garavan.)
1

)Oder ein Namensverselien Schumanns.

3042

Coryphantha

44. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. The Cact., IV:30. 1923.
Mamillaria octacantha DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828.
M. leucacantha DC. M. lehmannii O. M. macrothele Mart. M.
plaschnickii O. M. aulacothele Lem. M. biglandulosa Pfeiff.
M. sulcimamma Pfeiff. M. lehmannii sulcimamma Miqu. M. martiana
Pfeiff. M. aulacothele multispina Scheidw. M. aulacothele
spinosior Monv. M. aulacothele sulcimamma Pfeiff. M. aulacothele
flavispina SD. M. polymorpha Scheer. M. macrothele lehmannii SD.
M. macrothele biglandulosa SD. M. plaschnickii straminea SD.
Echinocactus macrothele Pos. E. plaschnickii Pos. E. macrothele lehmannii Pos. E. macrothele biglandulosus Pos. Coryphantha lehmanni
Lem. Cor. aulacothele Lem. Cactus macrothele Kuntze. C. aulacothele
Kuntze. C. plaschnickii Kuntze. C. octacanthus Kuntze.
C. martianus Kuntze. C. biglandulosus Kuntze. C. lehmannii
Kuntze. C. polymorphus Kuntze. Cor. macrothele (Mart.) Bd.,
Mamm.-Vergl.-Schl., 13. 1933.
Zylindrisch, einzeln bis gruppenbildend, oben mit sprlicher gelblicher Wolle
und gelben St., bis 50 cm hoch und 46 cm (Britton u. Roses Durchmesserangabe 1215 cm mu ein Irrtum sein); Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet,
kegelig, 22,5 cm lang, zuerst aufrecht, dann horizontal; Areolen anfangs gelblich- bis weifilzig; Areolen rund, 3 mm ; Randst. 68, horizontal strahlend
bis etwas abstehend, 11,21,5 cm (der oberste) lang, anfangs honiggelb, dann
heller; Mittelst. 12, grer und strker, brunlich, bis 2,5 cm lang; Randst.
auch mit schwrzlichen Spitzen; Bl. nach K. Schumann 3 cm lang, doppelt so
breit (Britton u. Rose), strohgelb; Sep. mit
starkem dunklem Mittelfeld; Staubf. rtlich;
Gr. rot (Britton u. Rose) oder gelblich
(K. Schumann); N. gelb. M e x i k o (Hidalgo; von nahe Pachuca bis Quebrada Venados). (Abb. 28612862).
Die Axillen sind meist mit 1, selten zwei
roten Drsen versehen. Etwas variabel, woraus sich wohl die verschiedenen Namen
erklren.
Britton u. Rose stellen mit Fragezeichen
hierher: Mamillaria thelocamptos Lehm.,
Linnaea 13:Litt. 101. 1839. M. polymorpha
Scheer soll nach Britton u. Rose wohl
nur eine abnorme Kulturpflanze gewesen
sein. Es ist interessant, hierzu von W. Heinrich zu erfahren, da er auch Aufnahmen
einer merkwrdigen Pflanze mit kinnfrmig
vorgezogenen Warzenspitzen besitzt; Pflanzen mit gelben und grnen Narben. Heinrich glaubt, da vielleicht Varietten abgrenzbar sind, womit er wohl die verschiedenen lteren Namen, zum Teil vom gleichen
Abb. 2862. Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R.:
blhende Pflanze, die ich in Hidalgo, Barranca
Grande, sammelte.

Coryphantha

3043

Autor (z. B. Salm-Dyck), meint. Das bedarf noch weiterer Untersuchungen. Cereus
lehmannii hort. wird von Frster (1846) als Synonym von Mam. lehmannii O.
genannt. M. ochracantha (in Sweets Hort. Brit., 281. 1839) war anscheinend
ein Schreibfehler.
Coryphantha aulacothele und C. lehmanni Lem. werden meist hierhergestellt;
nur ein Name ist: Mamillaria macrothele nigrispina (Schelle, 1907) [1926: Mam.
aulacothele nigrispina Schelle.] In Kakteen, 296. 1926, gibt Schelle ganz glnzendgelbe innere Perigonbltter an sowie weie bis rosa Staubf., Gr. gelblichgrn.
Diese Merkmale sind also variabel.
Die Vernderlichkeit der Merkmale ist wohl auf die verschiedenen Standorte
zurckzufhren, da die von mir in der Barranca Venados gesammelten Pflanzen
ziemlich einheitliche Kennzeichen aufwiesen. Es ist lauch-, blau- bis graugrne
Epidermis berichtet worden. Schelle (1926) hielt Mam. aulacothele und M. macrothele getrennt.
Glandulifera biglandulosa (Pfeiff.) Fri & Krzgr., Verzeichnis, 10. 1935,
ist ein n. nud.
45. Coryphantha villarensis Backbg. Fedde Rep., LI:64. 1942
Einzeln, fast schwarzgrn, anfangs halbkugelig, dann gestreckt und bis 15 cm
hoch, 13 cm ; Warzen gro, 3 cm lang, an der Basis bis 2,8 cm breit, 2 cm hoch,
Kuppe etwas gerundet; Axillen anfangs reichwollig, ebenso die Furche, spter
verkahlend; Glandeln zuweilen sehr wenige, gelblich; Randst. 911, unregelmig spreizend, 515 mm lang, zuerst gelblich, Basis und Spitze dunkelbraun
oder rotbraun bzw. fleckig, zuletzt schwarzfleckig und -spitzig; 1 Mittelst. anfangs
etwas aufwrts vorstehend, gelblich, dunkelspitzig, dann wei und schwarzspitzig,
zuletzt schmutziggelb, bis 3 cm lang; Bl. ziemlich zahlreich, 4 cm lang, 5 cm breit,
hellgelb. M e x i k o (San Luis Potos, bei Villar) (Abb. 2863).
Die Stachelzahl kann anfangs auch geringer sein.
46. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:27. 1923
Mamillaria recurvispina Eng., Proc. Amer. Acad., 3:266. 1856, non De
Vriese 1839. M. recurvata Eng., Trans. St. Louis Acad., 2:202. 1863.
Cactus recurvatus Kuntze.
Gedrckt-kugelig, 1020 cm , oft groe Massen von 3060 cm bildend
und manchmal mit bis ber 50 Kpfen; Warzen niedrig; Randst. ca. 2030,
gelb bis grau, mit dunklen Spitzen, kammfrmig angeordnet, zurckgebogen;
Mittelst. 1, seltener 2, lnger und dunkler als die Randst., 1,22 cm lang, zurckgebogen, oft anliegend; Bl. 2,53,5 cm lang, angeblich auen brunlich;
Pet. zitronengelb: Fr. grn, fast kugelig, ca. 7,5 mm ; S. hell-rotbraun, ovoid,
1,2 mm gro. U S A (Arizona: W-Santa Cruz County, aus 12001800 m), M e x i k o (N-Sonora, stliche Teile von Pimeria Alta, besonders Sierra del Pajarito).
(Abb. 28642867.)
L. Benson (The Cacti of Arizona, 111. 1950) gibt an, da die Gruppen bis 90 cm
haben knnen, da aber in Arizona solche alten Pflanzen fast ausgerottet sind;
die Einzelkpfe sind nach Benson bis 25 cm lang, die Warzen zylindrisch, der
Mittelst. zuerst gelb, die Randst. immer fest anliegend, wei oder blagrau; die
Bl. hat nur bis 2,5 cm .
Britton u. Rose fhren als Synonym noch an: Cactus engelmannii Kuntze,
Rev. Gen. Pl., 1:260. 1891 (nach Shurly gibt es bei Lemaire auch den Namen
Mamillaria engelmannii [Les Cact., 34. 1868], nur genannt) und schreiben dazu
in einer Funote: Es ist mglich, da Lemaire fr Mamillaria recurvispina
auch den Namen Coryphantha engelmannii gab, obwohl dies aus dem Text nicht

3044

Coryphantha

hervorgeht. Kuntze stellte den Namen Cactus engelmannii auf, weil er Mamillaria recurvispina De Vriese als ltere und eigene Art ansah (s. am Ende der
Beschreibungen). Coryphantha engelmannii Lem. (Cactes, 34. 1868) war ein nom.
nud. und kann nach Britton u. Rose nicht mit Sicherheit zu einer der bekannten Arten gestellt werden.
Schumann stellte hierher auch den Namen Mamillaria nogalensis Rge.; er
wurde aber bereits von Watson gebraucht.
47. Coryphantha schwarziana Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 12. 1933
Einfach, lnglich-eifrmig; Warzen kurz kegelfrmig, am Grunde bis 8 mm dick;
obere Axillen schwach wollig; Areolen oval; Randst. bis 20, nadelig, oft schwach

Abb. 2863. Coryphantha villarensis Backbg.

Abb. 2864. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. (Britton u. Rose, The Cact., IV:27.
1923, Fig. 2627). Links: von Dr. Macdougal bei Calabasas gesammelte Pflanze; rechts: von
Dyer bei Xosales gesammelte Pflanze.

Coryphantha

3045

Abb. 2865. Coryphantha sp., wahrscheinlich eine Form der C. recurvata. (Foto: Heinrich.)

Abb. 2866. Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. Eine alte Gruppenpflanze. Im monotonen
Staubgrau der Wste wirkt das Stachelbild wie eine gute Tarnung. (Farbfoto: Polaski.

3046

Coryphantha

gebogen, weigrau, bis 9 mm lang; Mittelst. 01, gerade, abstehend, dnnpfriemlich, wenig lnger, gelblich hornfarben mit dunkler Spitze; Bl.? (blagelb?).
M e x i k o (Guanajuato).
Bdeker gibt als Beschreibungsjahr im Mamm.-Vergl.-Schlssel an 1932, doch
ist in diesem Jahrgang der M. d. DKG. keine Verffentlichung zu finden.

Abb. 2867. Der Coryphantha recurvata anscheinend nahestehende Art (unbeschrieben?) oder
eine Form derselben. (Foto: Heinrich.)

48. Coryphantha pseudechinus Bd. M. d. DKG., 17. 1929


Meist einzeln, aber auch am Grunde sprossend, eifrmig bis lnglich elliptisch,
79 cm hoch, bis 5 cm ; Scheitel wenig eingesenkt, schwachwollig, von St.
berragt, matt-laubgrn, spter graugrn; Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet,
spter bei groen Pflanzen auch nach 8:13 Bz., ziemlich locker, breit und spitz
kegelfrmig, am Grunde oft fast rhombisch, hier ca. 8 mm dick, 1 cm lang;
Furche scharf, aber seicht, nur anfangs schwach wollig; Drsen 23, gelblich,
vor der Areole; Areolen rund, ca. 2 mm , nur ganz zu Anfang etwas wollig;
Randst. ca. 1825, gerade, starr, dnnpfriemlich, scharf stechend, rauh und wie
bereift, 1,21,5 cm lang, grauwei bis braun und fast schwarz gefrbt, durcheinanderragend bzw. ziemlich dicht verflochten; Mittelst. nur 1, vorgestreckt, dicker
pfriemlich, wenig lnger als die randstndigen, wie diese gefrbt, am Grunde
verdickt; auerdem 23 obere St., aber vor den randstndigen, etwas dnner
als der Hauptst.; Axillen wollig und dadurch wohl eine Drse verdeckend; Bl. ca.
2 cm lang, 3 cm ; Ov. glatt, hell laubgrn, 6 mm lang, 34 mm dick; Rhre
hellgrn; Sep. breitlanzettlich, unten grnlich, oben lilarosa; Pet. linealisch-oblong,
ca. 1,5 cm lang, 2 mm breit, violettrosa, mit hellerem, mehr gelblichem Rand;
Schlund breit und hellgrn; Staubf. weilich; Staubb. hellorange; Gr. und 45 N.
gelb; Fr. lnglich-eifrmig, hell gelblichgrn, ca. 1,5 cm lang, 7 mm ; S. kaum
1 mm gro, glatt, gelbbraun. M e x i k o (Coahuila, Sierra de la Paila). (Abb.
2868).
Bdeker stellt in seinem Mamm.-Vergl.-Schlssel wohl irrtmlich die Art
zu der Sektion Aulacothelae Lem., obwohl sie Drsen bildet, an der Areole wie
vielleicht auch der Axille.

Coryphantha

3047

49. Coryphantha echinoidea (Quehl) Br. & R. The Cact., IV:30. 1923
Mamillaria echinoidea Quehl, MfK., 23:42. 1913.
Pflanzen einzeln, kugelig oder etwas breitrund, 56 cm , dunkel graugrn,
ganz von strahlenden weien, braungespitzten Randst. eingehllt; Warzen konisch, 1,5 cm hoch, 1,2 cm breit am Grunde; Furche mit 13 grauen Drsen
(Berger, Kakteen, 277. 1929: Furche mit roter Drse); Areolen elliptisch, anfangs wollig; Randst. 2025, in zwei Reihen bereinander, wei mit dunkleren
Spitzen, bis 1,5 cm lang; Mittelst. (1) 2 (3), strker, bis 1,5 cm lang, davon
einer vorgestreckt, hornfarben; Bl. 68 cm breit; Perigonbl. oblong, oben breit,
meist gezhnelt; Staubf. zahlreich, rot (nach Britton u. Rose). M e x i k o
(Durango).
Quehl beschrieb die Art mit roten Glandeln. Britton u. Rose geben als
Bltenfarbe an rosa. [Bdeker: ganz gelb, bis 6 cm gro]. Ob hier eine
Verwechslung mit einer Pflanze von Cor. pseudechinus vorlag? Diese ist allerdings bisher nur aus Coahuila berichtet worden.
Die Staubfdenfarbe ist nach W. Heinrich rot oder gelb.

Abb. 2868. Coryphantha pseudechinus Bd. (Foto: Bdeker.)

50. Coryphantha bergeriana Bd. M. d. DKG., 191. 1929


Einzeln, kurz keulenfrmig, bis 12 cm hoch, 6 cm , matt dunkellaubgrn;
Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, kegelig, 11,4 cm lang, am Grunde
bis 1 cm dick; Furche kahl, mit 12 roten, weiwollig umrandeten Drsen;
Areolen an abgestutzter Warzenspitze, rundlich, 23 mm , nur anfangs schwach
wollig; Randst. 1820, horizontal spreizend, grauweilich, etwas dunkelspitzig,
die unteren ca. 1 cm lang, die oberen 68 St. bis 1,5 cm lang und mehr bschelig
gedrngt und gebogen, weilicher; Mittelst. 4, dnnpfriemlich, stark stechend,
gelblich hornfarben, die drei oberen etwas auseinanderstehend spreizend, ca.
1,2 cm lang, der untere geradeaus gerichtet, kaum abwrts gebogen, 1,52 cm
lang; alle St. am Grunde verdickt; Bl. 4 cm lang, 7 cm ; Sep. olivgrn mit
gelbem Rand, lang zugespitzt, die nchsten mit Grannenspitze und brunlichem
Mittelstreifen, ebenso geformt, rein gelb; Staubf. wei, am Grunde rosa; Gr.
193

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3048

Coryphantha

hellgelb; N. 712, weilichgelb; Fr. gro, lnglich, hellgrn; S. glnzend, glatt,


dunkelbraun, 1,5 mm gro. M e x i k o (Nuevo Len, im Sden auf hgeligem
Gelnde). (Abb. 2869).
51. Coryphantha vaupeliana Bd. ZfS., 206. 1928
Einzeln, kugel- bis kurz-eifrmig, bis 7 cm , matt blaugrn, mit verdickter
Pfahlwurzel; Scheitel von schrg zusammengeneigten St. berragt; Warzen nach
8er und 13er Bz. geordnet, locker, dick, 3kantig bis fast kegelig, mit abgestumpfter
Spitze, etwas aufwrts gerichtet, ca. 2 cm lang, 1,5 cm breit, unterseits mit etwas
abgerundeter Kielkante, oben mehr abgeflacht; Furche scharf, kahl; Areolen
rund, nur anfangs weiwollig; Randst. ca. 15, die unteren und seitlichen 89 St.
pfriemlich, durchscheinend gelblichgrau, horizontal strahlend, etwas zum Krper
gebogen, kurz brunlich gespitzt, ca. 1,2 cm lang, rauh, am Grunde verdickt;
die oberen und dahinter stehenden Beist. dicht bschelig gedrngt, dnner und
mehr steif nadelig, bis 1,5 cm lang, rauh und schmutzigwei bereift, auch mit
kurzer, brauner Spitze; Mittelst. 4, dicker und derber als die unteren Randst.,
am Grunde knotig verdickt, der untere, seitlich- oder herabgekrmmte St. bis
2 cm lang, die zwei seitlichen und der obere etwas krzer, alle 4 vorspreizend,
der untere glatt, alle Mittelst. matt graugelb, Spitze schwach brunlich; Axillen
kahl bis sehr schwach wollig, die rote Drse mehr in der Furche liegend; Bl.
gro; N. wei. M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2870.)

Abb. 2869. Coryphantha bergeriana Bd.

Coryphantha

3049

52. Coryphantha poselgeriana (Dietr.) Br. & R. The Cact., IV:28. 1923
Echinocactus poselgerianus Dietr., Allg. Gartenztg., 19:346. 1851.
E. saltillensis Pos. non hort. E. salinensis Pos. Mamillaria saltillensis Bd.
Halbkugelig, meergrn1), regelmig abgerundet; Warzen gro, halbkugelig, bis
2,5 cm ; obere Axillen filzig; Areolen klein, lnglich, fast kahl; Randst. 57,
gerade, oder einzelne leicht gekrmmt, die beiden oberen die kleinsten, kaum
2 cm lang, zweischneidig, rotbraun; Mittelst. 1, gerade nach oben gerichtet, 4 cm
lang, unten rotbraun, oben weilich; alle St. steif und pfriemlich. Die von Dietrich
beschriebene Pflanze war 5 cm hoch, fast 8 cm . M e x i k o (Coahuila, bei
Saltillo). Dietrichs Originalbeschreibung, nach Rmpler.
Die Warzenform nach W. Heinrich als halbkugelig angegeben (bei Rmpler:
Sehr flach auf der Oberseite, hier 2,5 cm , unregelmig vier- bis sechsflchig,
doch von den Ecken nur die eine oder andere deutlicher, die brigen nur angedeutet). K. Schumann sah die Art fr identisch mit Mamillaria scheeri an,
was nicht zutrifft.
Britton u. Roses Beschreibung scheint eine Vermischung zu sein, da sie auch
Mamillaria difficilis Quehl einbeziehen, die eine andere Art ist; sie geben die
Blte aber als fleischfarben an.
Dietrich kannte die Blte nicht, doch ist sie wohl rosa. Bdekers Angabe
(Mamm.-Vergl.-Schlssel, 12. 1933) seltener rein gelb drfte auf die Schumanns (Gesamtbschrbg., 484. 1898) fr Mam. scheeri nach Weber gelb zurckzufhren sein; H. Bravo sagt: fleischfarben. K. Schumann vermischte lt. Britton u. Rose in der Beschreibung seiner Mamillaria scheeri 45 verschiedene
Arten und bezog auch die obige darunter ein, so da seine Beschreibung unbeachtet bleibt.
Echinocactus saltillensis Pos. ist nicht zu verwechseln mit E. ingens saltillensis
K. Sch., jetzt Echinocactus palmeri.

Abb. 2870. Coryphantha vaupeliana Bd. (Foto: Bdeker.)


1
)Die Krperfarbe wird sehr verschieden angegeben, d. h. blaugrn (Br. & R.), graugrn (Bdeker), blaugrau (Berger).

193*

3050

Coryphantha

Nach W. Heinrich ist M. valida


J. A. Purp. wegen abweichender
Warzenform als Variett abzutrennen:
52a. v. valida Heinr. n. var.
Mamillaria valida J. A.
Purp.,
MfK.,
21:97.
1911, non Web. 1898.
Krper- und Warzenform mehr
breitkegelig (s. auch Abbildung
Purpus, MfK., 99. 1911). Nach
Purpus: Sehr krftig, zylindrisch,
anfangs mehr kugelig-zylindrisch,
einzeln; Scheitel mit dichtem,
schmutzigweiem Wollfilz, blulichgraugrn; bis 22 cm hoch, 14 cm ;
Warzen unten rhombisch, 4 cm
breit, 2 cm lang; Furche mit Wolle
Abb. 2871. Coryphantha poselgeriana v. valida
gefllt und darin 34 Drsen; AreHeinr. (Foto: Heinrich.)
olen rund, ca. 8 mm , nur anfangs
wollig; Randst. verschiedenartig:
untere 56 schrg abstehend, etwas rckwrts gekrmmt, sehr derb,
rund oder etwas zusammengedrckt, stumpf, zweischneidig, 3,54 cm lang,
am Grunde verdickt, grauwei mit rtlichem Schimmer, von der Mitte
aufwrts an und besonders am Scheitel brandschwarz, meist nur auf der
Oberseite; am Furchenende noch ein Bndel von bis zu 14 St., aufgerichtet,
meist rckwrts gebogen, ebenso lang, grauwei, rtlich schimmernd oder hell
hornfarben, Spitze braun; alle St. rauh und deutlich schlferig; Mittelst. stets 1,
schrg aufwrts gerichtet, gerade oder wenig gekrmmt, stielrund, nie zusammengedrckt, dicker, derber, lnger (selten krzer als die Randst.), 45 cm lang,
unten gut 2 mm , zwiebelig verdickt, jngere gelblich-hornfarben, nur die
uerste Spitze braun; feuchte St. braunrot, bis auf die oberen bscheligen und
den Mittelst., die dann gelblich hornfarben bleiben; Axille meist nur nahe dem
Scheitel sichtbar; Bl. ca. 6 cm lang, hell- bis dunkelrosa, seidenglnzend; Sep. in
der Mitte braunrot gestreift; Pet. nicht gestreift; Staubf. gelb; Gr. gelbrosa;
N. 8, rtlichgelb: Fr. elliptisch, grn; S. gro, braun, verkehrt-eifrmig, ca. 3 mm
lang, 2 mm breit. M e x i k o (Coahuila, auf tonigem Kalkboden in der Ebene
bei Movano und bei Viesca) (Abb. 2871).
Nach Suhr, ZfS., 99. 1925, sollen die Stacheln von wei bis schwarz variieren.
Bdeker stellt Mam. saltillensis hierher (ZfS., 270. 1928).
Der Wuchsform wie auch der Gestalt der Warzen nach lassen sich zwei verschiedenartige Pflanzen unterscheiden. C. A. Purpus, der die v. valida fand, berichtet von zylindrischem Wuchs, der von Cor. poselgeriana nicht beschrieben ist.
Britton u. Rose fhren die Nichttrennung der beiden Pflanzen darauf zurck,
da die oberen gebschelten St. in der Jugend nicht immer vorhanden sein
sollen (?). Sie erwhnen aber nicht die zylindrische Form der Mamillaria valida
J. A. Purp. sowie die unterschiedliche Warzenform.
Coryphantha kieferiana Berg. Kakteen, 276. 1929 (Mamillaria kieferiana
hort., lt. Bdeker in ZfS., 270. 1928)

Coryphantha

3051

Nach
Berger:
Graugrn,
mit dicken Warzen; Randst.
8, davon 3 aufwrts gerichtete
schwcher; Mittelst. 1; alle
St. wenig von der Pflanze
abstehend, krftig, braun,
in der Mitte heller, dunkel
gespitzt. (Abb. 2872).
Nach Bdeker (lt. Berger)
nur eine Standortsform von
Cor. poselgeriana, von dieser
lt. W. Heinrich durch unterseits abgeflachte St. unterschieden. Ob eine Variett,
lt sich nach den knappen
Angaben ohne Blteneinzelheiten nicht sagen.

Abb. 2872. Coryphantha kieferiana Berg., nach


Bdeker eine Standortsform der C. poselgeriana.
(Foto: Heinrich.)

53. Coryphantha neoscheeri


Backbg. nom. nov.
Mamillaria scheeri Mhlpfrdt., Allg. Gartenztg., 15:97. 1847, non
Mhlpfrdt. 1845. Echinocactus muehlenpfordtii Pos., Allg. Gartenztg.,
21:102. 1853 non Fennel 1847.1) Mamillaria scheeri valida Eng.2)
Coryphantha scheeri Lem. Cactus scheeri Kuntze. Coryphantha
muehlenpfordtii (Pos.) Br. & R., The Cact., IV:28. 1923.
Wichtigste Merkmale der Originalbeschreibung (als Mam. scheeri Mhlpfrdt.):
Krper kugelfrmig; Warzen sehr dick und lang, stumpf-kegelfrmig, von etwas
prismatischer Form, 67 Linien (1,31,5 cm) breit und 1416 Linien (33,5 cm)
lang; Randst. 8, fters auch 9, seltener 10, krftig, fast pfriemlich, 9 Linien (2 cm)
lang; Mittelst. gerade ausgestreckt, bis 14 Linien (3 cm) lang; Warzen voneinander
entfernt; Axillen sehr breit.
Nach Rmpler: Sprossend an der Basis, graugrn; Warzen fast doppelt so
lang wie breit, stumpfkegelig, durch die Lngsfurche fast zweilappig, mit in den
Furchen gleichmig verteilten bis 4 kleinen (!) Drsen; St. gelb, oft weilich,
gelb, rot, braun oder schwarz gespitzt; Randst. 89 (10), bis 1,9 cm lang;
Mittelst. 1, 3 cm lang2), gerade ausgestreckt; Bl. 5 cm ; Perigonbl. zurckgebogen,
zahlreich, am Ende stumpflich und mit Grannenspitze; Sep. auen rtlich; Pet.
ausgezahnt, strohgelb, auen mit rotem Mittelstreifen; Staubf. rosenrot; Gr.
blagrn; N. 6, gelb; S. 2,5 mm gro, nierenfrmig, glnzend rotbraun.
M e x i k o (Mineral del Monte, Hidalgo). (Abb. 2873).
Britton u. Rose zeigen (The Cact., IV:29. 1923, Fig. 28) als Abbildung ein
Foto einer in Texas gesammelten Pflanze; in seiner Ausgabe 1926 brachte Schelle
(Fig. 160) noch ein Bild von einer ganz anderen Art. Beide Bilder entsprechen
nicht der Abbildung Rmplers in Handb. Cactkde., 11:406. 1886, Fig. 44.
1
)Da Poselgers Name ein Homonym des von Fennel 6 Jahre frher beschriebenen
Echinocactus muehlenpfordtii (Syn. von Hamatocactus setispinus) ist, was Britton u. Rose
anscheinend bersahen, mute fr die Coryphantha ein neuer Name aufgestellt werden.
2
)Engelmann- (Cact. Bound., 11. 1858) gibt hierfr Randst. 916 und Mittelst. 15,
krftig an; dies sollen die Merkmale lterer Pflanzen sein (Eng.). Da die var. aber von
El Paso (Texas) kam, gehrt sie wohl eher zu der von L. Benson beschriebenen Art.

3052

Coryphantha

Ich glaube nicht, da die Pflanzen von Texas und N-Mexiko (Chihuahua) die
gleiche Art wie die von Rmpler beschriebene sind, sondern die folgende, die
L. Benson in The Cacti of Arizona, 113, 115. 1950 beschreibt:
Mamillaria engelmannii Cory (Coryphantha muehlenpfordtii sensu Br. & R.)
Einzeln, rund, ovoid oder zylindrisch, 1522 cm lang, 7,512,5 cm ;
Warzen 1,252,5 cm lang, krftig; Randst. mehrere; Mittelst. 14, gerade oder gebogen, nicht hakig, 2,53,75 cm lang, rtlich bis gelb, Spitze
braun oder schwarz; Bl. grn bis gelb; Fr. grn, ca. 3,75 cm lang. U S A
(SO-Arizona bis W-Texas), N-M e x i k o (N-Chihuahua). (Abb. 2874).
Nach Britton u. Rose mit groen (!) dunklen Glandeln.
Diese Beschreibung deckt sich allein der Mittelstachelzahl nach nicht mit
Rmplers Beschreibung von Mamillaria scheeri Mhlpfrdt., 1847, auch
nicht der Warzenlnge und Drsengre nach. Es ist auch unwahrscheinlich,
da eine Pflanze aus Hidalgo weit getrennt von diesem Standort abermals
auftritt.
Im Gegensatz zu Bensons Angabe Mittelst. nicht hakig, zeigt Abb. 2875
(Foto Rose einer Pflanze von Canutillo, Texas) einige ausgesprochene
Hakenstacheln, wie auch Britton u. Rose angeben or even strongly hoked! Es ist anzunehmen, da die Pflanzen in Texas eben doch einige Hakenstacheln bilden und dann also nur Formen gegenber der mehr gekrmmtstachligen Arizona-Form sind.
Ich vermute, da die richtige Coryphantha muehlenpfordtii (der Beschreibung
Rmplers) aus Mexiko (Hidalgo) stammt, whrend die von Britton u. Rose

Abb. 2873. Coryphantha neoscheeri Backbg., als Mam. scheeri Mhlpfrd. in Rmpler,
406. 1886, Fig. 44 (angeblich von Mexiko. Hidalgo, Mineral del Monte).

Coryphantha

3053

und L. Benson beschriebene Art einen anderen Namen erhalten mu. Nach
Bensons Namen knnte die Art Coryphantha engelmannii (Cory) non Lem.,
Cactes, 34. 1868, genannt werden; der Name kann verwandt werden, da Lemaires Name ohne Beschreibung ist. Der Name Mamillaria scheeri Mhlpfrdt.
1847 ist jedenfalls ein Homonym (1845 von Mhlenpfordt schon fr Neolloydia
conoidea verwandt) und kann daher nicht fr die Art aus Hidalgo benutzt werden.
54. Coryphantha ottonis (Pfeiff.) Lem. Cactes, 34. 1868
Mamillaria ottonis Pfeiff., Allg. Gartenztg., 6:274. 1838. Echinocactus
ottonianus Pos. Cactus ottonis Kuntze non Lehm.
Kugelig bis kurz-zylindrisch, ca. bis 10 (12) cm hoch und 8 cm , dunkel graugrn; Warzen dick, am Grunde zuweilen zusammenflieend; Furche tief, wollig bis
zur weifilzigen Axille bzw. darin eine rote Drse; Areolen anfangs weifilzig;
Randst. 812, fast gleich lang, steif, gerade, die zwei obersten dnner, fast aufrecht, gelblich, an der Spitze braun, dann grau; Mittelst. 3, seltener 4 (da der
oberste meist fehlt), fast kreuzstndig, steifer, strker, anfangs gelblich, spter
braun und von der Spitze bis zur Mitte weilich, etwas lnger, der unterste lngste
bis 1,8 cm lang, abstehend, fast hakig auswrts gekrmmt; Bl. ber 5 cm breit;
Sep. breitlanzettlich, stumpf und mit Grannenspitze, oben weilich, nach unten
zu mit einer schmutzigroten Mittellinie; Pet. fast zweireihig, wei, aufrecht, mit

Abb. 2874. Falsche Coryphantha muehlenpfordtii, Abbildung in Britton u. Rose. The Cact.,
IV:29. 1923, einer in W-Texas gesammelten Pflanze, die von L. Benson Mamillaria engelmannii Cory genannt wird, mit dem (unrichtigen) Synonym Coryphantha muehlenpfordtii.
Sie sollte Coryphantha engelmannii (Cory) genannt werden, um die Verwirrung bei dieser
Art zu beenden. Dies ist eine Form, fr die Benson ausdrcklich angibt keine Hakenstacheln (wohl die Arizona-Form).

3054

Coryphantha

gekerbt-ausgerandeter Spitze; Staubf. gelb; Staubb. safranfarben; N. 10, zylindrisch, aufrecht, gelb. M e x i k o (Hidalgo; Mineral del Monte). (Nach der Beschreibung Rmplers.) (Abb. 2876).
Mam. ottonis tenuispina Pfeiff. scheint unbeschrieben zu sein.
Bdeker berichtete in MfK., 16. 1917, eingehend ber diese Art und ihre
Formen (?) und beschreibt darin die Krperfarbe der Cor. ottonis als laubgrn,
was wohl als Kulturfarbe anzusprechen ist (Abbildung auf S. 3, oben).
Mamillaria bussleri Mundt in K. Schumann, MfK., 47. 1902, wird von Britton
u. Rose als Synonym hierhergestellt. Sie scheint bis auf die Blte niemals
richtig beschrieben worden zu sein1). Sie war eine dickwarzige Pflanze von der

Abb. 2875. Von Berger in Entwicklgsl., 82. 1926 (Fig. 66) abgebildete Pflanze, als Coryphantha muehlenpfordtii bezeichnet, mit hakigen Stacheln. Sie wurde bei Canutillo gesammelt und kann als die Texas-Form der Coryphantha engelmannii (Cory) angesehen werden.
(Foto: Rose.)
1
)In MfK., 142. 1911, gibt Bdeker an: glnzend schwarzgrn, Randst. bis 8, Mittelst. 1,
oben gekrmmt; N. smaragdgrn. Letztere Angabe stimmt nicht mit Qehls berein;
diese Beschreibung stammt aber von Bdeker, nicht Mundt.

Coryphantha

3055

Grenze der mexikanischen Staaten Puebla und Veracruz bzw. zwischen Esperanza und San Augustin de Palmar, bei dem Dorfe Cuesta Bianca (Mundt),
trug Drsen und hatte eine Blte, die Quehl in MfK., 97. 1913, beschrieb:
Ca. 4 cm lang, glockenfrmig, mit zurckgeschlagenen Spitzen; Ov. grn, ca.
5 mm lang und ebenso dick; Sep. grn mit rotbraunem Rckenstreifen, 23 cm
lang, 34 mm breit; Pet. anfangs schmutzigwei mit rosarotem Anflug, der sich
nach und nach vertieft, so da die Farbe hellrosa wird, von ca. 4 cm Lnge und
nur 5 mm Breite; alle Hllbltter linealisch bis lanzettlich und gespitzt; Staubb.
dunkelgelb; Staubf. grnlich; Gr. grn mit zweiteiliger gelber Narbe, die nicht
die Hlfte der Bltenhlle erreichenden Staubbltter kaum berragend.

Abb. 2876. Coryphantha ottonis (Pfeiff.) Lem. (Foto: Heinrich.)

Die Pflanze wird von Quehl in die Nhe von Mamillaria ottonis gestellt, von
der sie durch grne Staubfden und grnen Griffel mit gelben Narben unterschieden ist; die Pflanze, nach der die Blte beschrieben wurde, stammt von
Mundt selbst. Schumanns erste Beschreibung in MfK., 47. 1902, war ungenau
bzw. unvollstndig, ohne Krperbeschreibung.
Danach ist Mamillaria bussleri Mundt nicht ohne weiteres als Synonym von
Cor. ottonis zu bezeichnen, auch da die Standorte betrchtlich weit auseinanderliegen. Erst die genaue Kenntnis lebenden Materials gestattet die Feststellung, ob
es eine gute Art war bzw. wohin sie sonst gehrt.
hnlich im Aussehen soll Mam. franckii gewesen sein, nur ein Name in MfK.,
192. 1903.
Eine zweite, meist hierher gestellte Art ist:
Mamillaria golziana Hge. jr., MfK.,100. 1909 (mit Text und Foto von Dr. Kuntze,
Phoenix [Arizona]). Die Erstbeschreibung umfat nur die der Blte. Schumann
(Gesamtbschrbg., 486. 1898, Anm. II) stellte sie in die Nhe von Cor. robustispina;

3056

Coryphantha

sie soll oben gekrmmte Mittelstacheln und eine weie Blte gehabt
haben, wie sie L. Benson auch zuweilen fr letztere Art berichtet (s. dort). Die
Pflanze stammte aber nach Kuntze aus Zacatecas, und Bdeker (MfK., 141. 1911)
berichtete rote Drsen. Danach gehrt sie in die Nhe der Cor. ottonis. Kuntzes
Abbildung zeigt eine halbrunde Pflanze mit bis ca. 14 strahlenden Rand- und 1
leicht abwrts gekrmmten Mittelst. sowie mehr breiten als hohen, an der Basis
vierflchigen Warzen; Bl. wei, 2,53 cm lang, 35 cm , breit ffnend; Sep.
purpurn und grn; Pet. schmal, spitz, 1,8 cm lang, 4 mm breit, mit zartem purpurrotem Mittelstreifen, dieser in der Sonne rckseitig dunkler, im Schatten sind die
Bl., die schwach duften, beinahe reinwei; Staubf. unten grnlich, oben wei;
Staubb. goldgelb; Gr. wei, doppelt so lang wie die Staubf.; N. 67, hellgelb,
ausgebreitet; Fr. apfelgrn, eirund, 1,82,5 cm lang. M e x i k o (Zacatecas,
auf grasigen Schafweiden der Hochebene).1)
Bdeker (MfK., 142. 1911) beschreibt eine andere Pflanze unter dem Namen
M. golziana Hge. jr., ebenfalls mit roten Drsen; 910 Randst., horngelb:
24 Mittelst.; Bl. zartrosa mit g r n l i c h e r N.; diese Pflanze hlt er fr die
echte M. golziana2), Kuntzes Pflanze dagegen fr die echte Cor. ottonis. Dann wre
jedoch der Name M. golziana ein Synonym von Cor. ottonis, und die von Bdeker
beschriebene Pflanze mit grnen Narben mte einen Namen erhalten (eine
Form oder Variett von Cor. ottonis?). Im brigen weicht auch Kuntzes Bltenbeschreibung in der Staubfdenfarbe ab. Eine Klrung ist erst an Hand neuen
lebenden Materials mglich.
Im Mamm.-Vergl.-Schlssel hat Bdeker die Namen Mamillaria bussleri und
M. golziana nicht mehr erwhnt. Schelle bildet die letztere in Kakteen
(Fig. 163) ab: Bl. wei, innen rosa; N. grngelb; Staubf. und Gr. wei.
Coryphantha golzeana hort. ist ein Katalogname von Schmoll.
55. Coryphantha guerkeana (Bd.) Br. & R. The Cact., IV:29. 1923
Mamillaria guerkeana Bd., MfK., 24:52. 1914.
Einzeln, flachkugelig, ca. 6 cm hoch, 8 cm , mattglnzend hell bis dunkler
lauchgrn; Scheitel wenig eingesenkt, reich wollig; Warzen dick, ca. 1,5 cm lang,
2 cm breit, locker stehend, am Grunde fast rautenfrmig, Kuppe abgerundet und
schief gestutzt, Oberseite rundlich; Furche scharf, schwach wollig; Areolen rund,
6 mm , nur anfangs wollig; Randst. typisch 7, bis 1,5 cm lang, gerade, sehr
derbpfriemlich, am Grunde verdickt, weilich hornfarben mit kaum sichtbarer
dunklerer Spitze, neben diesen St. im Areolenoberteil noch 34 viel dnnere,
bschelig stehende borstenfrmige Beistacheln, von der Lnge der brigen, auch
am Grunde verdickt; Mittelst. 23, stark vorspreizend, sehr dick und plump,
oft 6kantig, schwach sbelfrmig gebogen und am Grunde zwiebelig verdickt,
12 obere Mittelst. aufwrts spreizend bzw. auseinanderstrebend, 1,5 cm lang,
der zweite oder dritte nach unten vorspreizend und ca. 2 cm lang, die mittleren
alle weilich hornfarben, aber auf der Oberseite in ganzer Lnge ockergelb bis
orangebraun; Axillen wollig und mit roter Drse. M e x i k o (Durango, bei der
gleichnamigen Stadt). (Abb. 2877.)
Nach H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 538. 1937) gibt es auch 34 Mittelstacheln, die Spitze eines derselben leicht gekrmmt; die Blte angeblich der
von Cor. ottonis hnelnd.
1
)Bdeker, MfK., 140. 1911, bezweifelt, ob Kuntzes Pflanze mit der dunkelgrnen,
zuerst 1898 von F. Haage jr. importierten identisch war.
2
)Gltig ist aber die Beschreibung von 1909.

Coryphantha

3057

6. Coryphantha exsudans (Zucc.) Lem. Nach Rmpler, Handb. Cactkde.,


395. 1886
Mamillaria exsudans Zucc., in Pfeiffer, En. Cact., 15. 1837. M. brevimamma Zucc. M. glanduligera O. & Dietr. M. brevimamma exsudans
SD. Echinocactus glanduligerus Pos. E. brevimammus Pos. Coryphantha glanduligera Lem. Cor. brevimamma Lem. Cactus brevimamma Kuntze. C. exsudans Kuntze. C. glanduliger Kuntze.
Ziemlich zylindrisch; Axillen fast kahl und mit blagelben Drsen, diese anfangs einen weilichen Saft ausscheidend; Warzen dick, dunkelgrn, oval; Areolen
anfangs kaum wollig, bald ganz kahl; Randst. 67, dnn und ziemlich gerade,
gelblich, ausgebreitet, ziemlich gleich; Mittelst. 1, kaum unterschieden, gerade,
gelb, braunspitzig. Stamm 1,5 Poll. (ca. 3,8 cm) ; Warzen 34 Linien (ca.
79 mm) lang, am Grunde 6 Linien (1,3 cm) ; St. 35 Linien (6 mm bis 1,1 cm)
lang. M e x i k o (zwischen Ixmiquilpan und Zimapan, Hidalgo). (Pfeiffers
Originalbeschreibung.) (Abb. 2878.)
Britton u. Rose fgen hinzu: Mittelst. vielleicht hakig; Bl. gelb. Die Angabe
des vielleicht hakigen Mittelst. stammt von Salm-Dyck, der M. exsudans Zucc.
als Synonym von M. brevimamma Zucc. und nicht von M. asterias trennbar ansieht; dafr beschreibt Salm-Dyck M. glanduligera Dietr. als eigene Art. C. exsudans unterscheidet sich aber durch ziemlich zylindrische Gestalt und blagelbe
Drsen. Eine solche Pflanze zeigt Abb. 2878 (von O. Voll), die Stachelzahl, wie
hufig, etwas variabel, der Mittelstachel fehlend oder gerade und auch an der
Spitze leicht gekrmmt, so wie es Pfeiffer beschreibt.
Britton u. Rose sagen noch: Alle oben zitierten Synonyme mgen hierhergehren oder auch nicht; unsere Beschreibung beruht im groen ganzen auf der
Pfeiffers.
Mamillaria asterias Cels, die Britton u. Rose auch hierhersetzen, wird von
Bdeker als eigene Art angesehen, zumal die Blten auch nicht gelblich, sondern
weilichrosa sind.
Mamillaria curvata in Pfeiffer wird als Synonym genannt. Mam. glandulifera, in Orcutt, Rev. of the Cact., ist offenbar ein Schreibfehler.

Abb. 2877. Coryphantha guerkeana (Bd.) Br. & R., die am derbsten bestachelte Art der
Gattung. (Foto: De Laet.)

3058

Coryphantha

Hiermit ist vielleicht identisch:


Mamillaria potosiana Jac., Allg. Gartenztg.,
24:92. 1856
Aufrecht, zylindrisch; Warzen konisch,
unten dreiflchig, mit zwei gelben Drsen:
Randst. 1516, 6 mm lang, beinahe
pfriemlich; Mittelst. 1, vorgestreckt,
an der Spitze etwas gekrmmt, pfriemlich, 11,2 cm lang; Bl. gelb. M e x i k o
(San Luis Potos).
57. Coryphantha georgii Bd. M. d.
DKG., 163. 1931
Flachgedrckt-kugelig, ca. 4 cm , 7 cm
hoch, glnzend dunkel laubgrn; Scheitel
etwas eingesenkt, reichlich weiwollig, von
St. berragt; Warzen nach 8er und 13er Bz.
geordnet, locker, 1,2 cm lang, ziemlich abstehend-kegelig, Kuppe rundlich abgestutzt:
Furche scharf und kahl; Areolen rundlich,
nur anfangs weifilzig; Randst. 89, horizontal spreizend, gerade, dnn, nadelig, am
Abb. 2878. Coryphantha exsudans
(Zucc.) Lem. (Foto: Voll.)
Grunde schwach verdickt, matt grau-hornfarben bis fast weilich mit brunlicher
Spitze, die unteren bis 1,2 cm lang und etwas mehr spreizend, die oberen etwas
krzer und brunlicher; Mittelst. derbnadelig, anfangs 1, bis 2 cm lang, oft schwach
aufwrts gebogen, braun, am Grunde dunkler und strker verdickt, erst
spter treten oft noch 23 etwas krzere und wenig spreizende Mittelst. gleicher
Farbe hinzu, diese gerade; Axillen strker wollig bis kahl, mit roter Drse, diese
oft in der Wolle verborgen,
eine solche Glandel zuweilen
auch in Areolennhe; Bl. ca.
2 cm lang, 3,5 cm ; Ov.
rundlich, 5 mm , glatt und
hellgrn; Sep. lineal, schlank
zugespitzt, 2 mm breit, ca. 2 cm
lang, karminrot mit gelblichweiem Rand; Pet. etwas krzer
und schmler, mehr schlank
-lanzettlich, oben kaum gezhnelt, mit kleiner Grannenspitze, hell kremfarben bis rein
silberwei und stark glnzend;
Schlund hellgrn; Staubf. gelblichwei, ziemlich lang; Gr.
unten grnlichwei, oben rosa,
mit 57 ziemlich aufrechten
weien bis schwach rosa, filzigen N., auen mit karminAbb. 2879. Coryphantha georgii Bd.
farbener Furche, diese in ein
(Foto: Bdeker.)

Coryphantha

3059

ebenso gefrbtes Spitzchen endend, das nach auen gebogen ist. M e x i k o


(San Luis Potos, bei Alvarez, auf 2000 m). (Abb. 28792880).
hnelt etwas der wahrscheinlich gelb blhenden Cor. unicornis.
58. Coryphantha asterias (Cels) Bd. In Berger, Kakteen, 274. 1929
Mamillaria asterias Cels, in Salm-Dyck. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849.
129. 1850.
Einzeln, fast kugelig bis zylindrisch, blulichgrn; Warzen dick, zitzenfrmig,
Kuppe schief gestutzt; Axillen mit roter Drse in weiem Wollring: Randst. 9,
sternfrmig strahlend und etwas abstehend; 1 krftiger Mittelst., horizontal vorgestreckt, an der Spitze hakig gekrmmt, alle steif, am Grunde verdickt, blabraun, mit dunkelbrauner Spitze. (Beschreibung nach Salm-Dyck.)
Bdeker sagt: Warzen dick; bis 9 Rand- und 12 Mittelst., der untere gehakt, alle gelblich; Bl. hellrosa; 5 N., grn. M e x i k o (Guanajuato).

Abb. 2880. Coryphantha georgii Bd.? Blte grer, wei, rosa gespitzt, (ca. x 1.0)

Allein durch die Bltenfarbe von Cor. exsudans unterschieden, zu der sie Britu. Rose stellten. Borg sagt (Cacti, 360. 1951): Blten wei bis rosa.
Cor. asterias caespitosa und densispina sind nur Katalognamen von Schmoll.
59. Coryphantha vogtherriana Werd. & Bd. M. d. DKG., 32. 1932
Einzeln, mit derber Pfahlwurzel, meist flachkugelig, bis 4,5 cm hoch und 8 cm ,
glnzend blaugrn; Scheitel kaum eingesenkt, etwas weiwollig, kaum von St.
ton

3060

Coryphantha

berragt; Warzen nach 5er und 8er Bz. locker geordnet, flach- bis kurzkegelig und
bis 1,2 cm lang, am Grund 1,5 cm dick; Areolen anfangs strker weiwollig, rund,
3 mm , allmhlich verkahlend und etwas kleiner; St. zunchst nur randstndig,
56, horizontal und oft unregelmig spreizend, 68 mm lang, der obere oft
etwas lnger und verbogen, die brigen dnn und steifnadelig, rauh, die 3
unteren und der oberste meist wei, wie bereift, letzterer lnger, die weiteren
oberen wei mit braun durchsetzt, braun oder schwrzlich gespitzt, am Grunde
schwach knotig; erst an lteren Pflanzen erscheint 1 Mittelst., stark abwrts und
zum Krper gebogen. Spitze hakig nach unten umgebogen, oft etwas seitwrts gerichtet, bis 1,5 cm lang, wenig derber, sonst wie die randstndigen St.; Axillen
stark weiwollig, mit meist verdeckter roter Drse; Furche erst an lteren Pflanzen, seicht, schwach wollig, scharf: Bl. hellgelb, ca. 3 cm . M e x i k o (San
Luis Potos, bei der gleichnamigen Stadt in etwas lehmigem Boden, auf ca. 2000 m).
60. Coryphantha unicornis Bd. ZfS., 205. 1928
Anfangs einzeln, dann am Grunde sprossend und ganze Klumpen bildend;
Einzelkrper kugelig, 68 cm ; Wurzel derb; Scheitel wenig eingesenkt, mig
wollig, von St. verdeckt; Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet, locker, kegelig,
1,5 cm lang, am Grunde 1 cm dick, Kuppe kurz rundlich abgestumpft; Furche
scharf, kahl; Epidermis glnzend hellblaugrn, spter verkorkend; Areolen rund,
2 mm , nur anfangs schwach wei wollig; Randst. 78 (selten 9), hellgelblichbis hellbrunlich-grau, rauh und wie bereift, nach der Spitze zu rein- bis dunkelrotbraun, bis 1,5 cm lang, gerade, derbnadelig bis fast dnnpfriemlich, am Grunde
knotig verdickt, schwach zum Krper geneigt spreizend; Mittelst. 1, etwas dicker,
derber, unten knotig verdickt, 1,82 cm lang, gerade vorgestreckt, kaum gebogen, dunkel-rotbraun, im Neutrieb rot; Axillen schwach weiwollig, mit roter
Drse, zuweilen eine weitere solche an der Areole; Bl. vermutlich gelb (Bdeker);
Fr. glatt und keulig, fast 2 cm lang, oben 8 mm , grn, schwach rtlich angehaucht; S. schmal-nierenfrmig, 1,5 cm gro, glnzend gelbbraun, glatt, mit untenseitlichem Nabel. M e x i k o (Coahuila, auf Hgeln sdlich der Stadt Viesca).
(Abb. 2881.)

Abb. 2881. Coryphantha unicornis Bd. (Foto: Bdeker.)

Coryphantha

3061

61. Coryphantha nickelsae K. Brand. Zoe, 5:31. 19001)


Mamillaria nickelsae K. Brand., Zoe, 5:31. 1900.
Kugelig, dicht sprossend, bis 7 cm hoch, blagrn und reifig, ltere Pflanzen
rtlich getnt; Warzen fast unter den St. verborgen, am Grunde ziemlich breit,
niedrig, nicht dicht stehend; Drsen zuweilen an oberen Areolen (Bdeker);
Randst. 1416, obere schmal und blattartig (Bdeker), anfangs spreizend, dann
rckwrts gebogen und verflochten, 810 mm lang, zuerst am Grunde gelblich,
mit schwarzen Spitzen, dann ausbleichend; Mittelst. meist fehlend oder erst vereinzelt spt erscheinend (Bdeker); Bl. hellgelb mit roter Mitte, 57 cm breit;
Fr. fast kugelig, 57 mm lang, grn; S. klein, gelb. U S A (Texas, Laredo) bis
N-M e x i k o (N-Nuevo Len). (Abb. 2882.) (Siehe auch unter nchster Art.)
Von unsicherer Stellung, da mir unbekannt ist, ob nicht etwa, wie bei Cor.
nickelsae, spter vereinzelte Drsen an den Areolen entstehen knnen:
62. Coryphantha pseudonickelsae Backbg. BfS., 1:8. 1949 (mit Abbildung)
Gruppenbildend; Einzelkpfe bis 5 cm hoch, 6 cm ; Warzen hochgezogen,
1 cm lang, an der Basis 1,5 cm breit; Axille nur am Scheitel wollig; Randst. 1518,
grauwei, bis 1,6 cm lang; Mittelst. 1, anfangs schwarz, bald grauweilich, gefleckt. Spitze schwarz; Bl. blagelblich, 3,5 cm breit. M e x i k o (Durango,
lt. F. Schwarz). (Abb.-2883.)
Eine hnliche Pflanze sammelte R. Runyon 1921 bei Monterrey, auf dem Cerro La Mitra,
in Klumpen bis zu 12 Kpfen,
zahlreich ber dem Boden sprossend; St. anfangs blagelb mit
rotbraunen Spitzen, dann wei,
andere braun bis ganz schwarz;
viele Areolen haben nur Randst.,
aber alte Pflanzen auch 1
Mittelst., 1,52 cm lang, aus
allen oberen Areolen: Bl. gro,
hellgelb; Pet. linear-lanzettlich,
zugespitzt; Staubb. hellgelb.
Die Petalen dieser Pflanze sind
aber viel lnger und schmler sowie breit spreizend und umbiegend. Wahrscheinlich hat Bdeker seine Angaben bezglich
Mittelstacheln bei Cor. nickelsae
von dieser Beschreibung entnommen. Die Stacheln sind jedoch dnner als bei Cor. pseudonickelsae,
unregelmig spreizend und einige
obere Randst. fast bschelig aufAbb. 2882. Coryphantha nickelsae K. Brand.
gerichtet.
(Foto: Heinrich.)
1
)Britton u. Rose schreiben als Autoren: (K. Brand.) Br. & R. Da aber in der Originalbeschreibung Mamillaria (Coryphantha) steht, mu nach allgemeinem Gebrauch K. Brandegee auch als Autorname fr die Coryphantha-Kombination gelten.

3062

Coryphantha

Wenn C. pseudonickelsae keine Drsen bildet, d. h. auch nicht gelegentlich hinter den Areolen, wrde sie hinter
Cor. delaetiana gehren, mit den unterscheidenden Merkmalen Mittelstacheln
nicht lange ganz schwarz bleibend und
der 1 Mittelstachel ganz deutlich getrennt; kein Stachel am Grunde verdickt. Die Blten sind dagegen hnlich.
Folgende Pflanze ist wegen der Kleinheit des Wuchses und der Blte vielleicht eine Escobaria; Frucht- und Samenangaben fehlen jedoch noch.
Coryphantha hesteri Y. Wright
C. & S. J. (US.), IV:5, 274. 1932
Kugelig, 2,54 cm hoch, einzeln
oder sprossend, Klumpen bis 30 cm
bildend; Einzelkrper anfangs
hellgrn, spter dunkler grn bis
grau; Scheitel nur schwach vertieft,
Abb. 2883. Coryphantha pseudonickelsae
kahl, von St. berdeckt; Axillen
Backbg.
kahl; Warzen spiralig angeordnet,
in 5 oder 8 Reihen, konisch, 712 mm lang, bis 5 mm ; Furche von
der Areole bis ca. 12 mm vor der Axille reichend, nur auf jngsten
Warzen mit etwas Filz, sonst kahl; Areolen rund, 24 mm , nur anfangs
schwach weifilzig; nur Randst., steif, glashell, die jngsten mit etwas dunkelbrunlichem Ton an der Spitze, 1416, die oberen die lngsten, 715 mm
lang, am oberen Areolenrand noch ein Bndel von 46 weicheren St. gleicher
Lnge und Farbe; Bl. hellpurpurn, 2,3 cm lang, glockig-radfrmig, 2,5 cm
breit; Ov. 4 mm lang und dick, grn, unten heller; Sep. lanzettlich, lang bewimpert, die greren krzer bewimpert, purpurbraun mit hellerem Rand;
Pet. ca. 24, 1 cm lang, 2 mm breit, am Grunde nur 0,75 mm breit, hellpurpurn; Staubf. glasigwei, 5 mm lang; Staubb. chromgelb; Gr. dnn,
1,3 cm lang, gelblich, oben mit rosa Ton; N. 4. krftig, 1 mm lang, kremfarben. U S A (Texas, bei Mt. Ord, 10 Meilen sdstlich von Alpine,
Brewster County).
Wohl wegen der bewimperten Sepalen und rosa Farbe nach Y. Wright
zwischen Cor. arizonica und C. deserti gestellt. Diese Pflanzen haben jedoch
mehrere Mittelstacheln und sind viel grer; erst die Ermittlung, ob die
Frucht rot und die Samen schwarz sind, liee feststellen, ob es nicht etwa
eine Escobaria ist, bei der mittelstachellose Pflanzen aber auch ungewhnlich
sind.
Buxbaum hat der Art (in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 78. 1951) bereits
den Namen Escobaria hesteri (Wright) F. Buxb. gegeben, (wenn auch Frucht
und Samen noch unbekannt sind).
Britton u. Rose fhren noch folgende Arten bzw. Namen als zu Coryphantha
gehrend an:
Mamillaria recurvispina De Vriese non Eng., in Kl. Bijdr. tot Naturl. Fam.
d. Cact., 8. 1838 (nach Shurly) und Tijdschr. Nat. Geschr., 6:53. 1839.

Coryphantha

3063

(Cactus recurvispinus
Kuntze.)
Einzeln, etwas gedrckt, ca. 16 cm ,
blaugrn; Warzen wenige, gro, etwas
zusammengedrckt, stumpflich;Areolen und Axillen kahl; nur Randst., 8,
pfriemlich, einwrts gebogen; Bl.
und Fr. unbekannt. M e x i k o.
(Abb. 2884).
Labouret stellt die Pflanze zu
Mamillaria sulcolanata; Schumann
erwhnt sie unter M. scheeri. Die
kurze und unzulngliche Beschreibung
gengt aber nicht, um ihre Zugehrigkeit eindeutig festzustellen.
Britton u. Rose halten sie fr der
Coryphantha bumamma nahestehend.
Mamillaria speciosa De Vriese, nomen Abb. 2884. Mamillaria recurvispina De
Vriese. Abbildung der Originalbeschreiin l. c., 6:52. 1839, non Gillies, 1830, bung; nach Britton u. Rose der Coryist ebenfalls undefinierbar; Beschrei- phantha bumamma am nchsten stehend.
bung in: Kleine Bijdragen, 7:52. 1838.
Mamillaria cordigera Heese, Gartfl., 59:445. 1910,
wird als zylindrische Art von 6 cm Hhe und 4,5 cm beschrieben, mit
4kantigen Warzen, oben gefurcht, 415 Randst., 4 Mittelst., an der Spitze
gekrmmt, wenn nicht hakig, 1,5 cm lang; Bl. und Fr. unbekannt.
W. Heinrich sagt dazu richtig: Der Name sollte unter Coryphantha
verschwinden; es handelt sich sicher um M. bombycina (Britton u. Rose
schreiben ebenfalls, da sie zuerst der Ansicht waren, es sei diese Art);
die Drsenfurche ist nichts anderes als ein Fehler in der Beschreibung
und bezieht sich auf die geringe Einsenkung an der Warzenspitze; es ist
keine Furche wie bei den Coryphantha-Arten.
Unbeschriebene Namen waren: Coryphantha conspicua Lem., Cactes, 34. 1868,
C. hookeri Lem., Cactes, 34. 1868, und C. sublanata Lem., Cactes, 35. 1868.
Mir unbekannt ist Coryphantha elyi hort.
Unbeschriebene Katalognamen von F. Schmoll, Cadereyta, waren (Liste: 4.
1947):
Coryphantha pseudoechinoidea F. Schmoll n. nud.,
Coryphantha pseudoradians F. Schmoll n. nud. (= C. pseudoradians H. Bravo).
Ein unbeschriebener Katalogname von Schwarz ist Coryphantha shurlyana
F. Schwarz n. nud. Die Pflanze ist mir nicht bekannt.
Umstritten und eine unsichere Art ist:
Coryphantha pottsii (Scheer) Berg. - Kakteen, 278. 19291)
Mamillaria pottsii Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck. Cult.,
1849. 104. 1850. Cactus pottsii Kuntze. Neomammillaria pottsii
Br. & R. Chilita pottsii Orc., Cactography 2.
1
)In Mamm.-Vergl.-Schlssel, 11. 1933, bezeichnet Bdeker sich selbst als Autor der
Coryphantha-Kombination, wohl auf Grund von Bergers Funote l. c.

194

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3064

Roseocactus

Schmal-zylindrisch, 20 cm hoch, nur 2,53,5 cm ; Warzen stumpf eifrmig, fein gefurcht und aus der Furche sprossend; Axillen etwas wollig;
Areolen kahl; Randst. sehr zahlreich, dnn, ineinandergeflochten, wei, die
Pflanzen einhllend; Mittelst. 7, krftiger, der obere aufwrts gebogen, alle
am Grunde knotig und mit rotbraunen Spitzen. Hat nach Bdeker nichts
mit M. leona gemein; wohl nur noch gelegentlich in Kultur (Berger); Drsen
scheinen zu fehlen. M e x i k o (Chihuahua, bei 20002500 m). (Beschreibung nach A. Berger.)
Berger schliet sich nur Bdeckers Meinung an. Nach Craig scheint
das der Originalbeschreibung zugrunde gelegene Material so unzulnglich gewesen und zudem ohne Kenntnis der Blten und Frucht beschrieben worden
zu sein, da man den Namen als unsicher fallenlassen, jedenfalls nicht an
Stelle von Mamillaria leona setzen sollte. Vermutlich handelte es sich um
eine Variett der Escobaria tuberculosa: v. pubescens (Quehl) Borg.
Verstmmelte Namen oder ungenaue Kombinationen waren wohl (lt. Shurly,
Spec. Names and Syn. of the Genus Mammillaria, 1952) Coryphantha phoenicus,
radiatus, brunnea, raphidacea, reichenbachia, alle ohne Autor.
208. ROSEOCACTUS Berg.
Journ. Wash. Acad. Sci., XV:45. 1925
[Bei Engelmann (1856) als Mamillaria bzw. (1859) als Anhalonium bei Britton
& Rose (Rose, 1911) (1922) als Ariocarpus bei Marshall in C. & S. J. (US.),
XVIII:4, 5556. 1946 als Ariocarpus (Scheidw.) emend. Marsh., U.-G. Roseocactus (Berg.) Marsh.]
In ZfS., III:184. 192728, sagt A. Berger: Mit der Scheidweilerschen
Gattung Ariocarpus ist man bel umgegangen; man hat den Begriff derselben
durch Aufnahme ihr fremder Elemente getrbt, wie ich das im Journal of the
Washington Academy of Sciences, Vol. XV:4348. 1925, gezeigt habe. Ariocarpus gehrt in die nhere Verwandtschaft der Mamillarien mit axillren, also
zwischen den Warzen entspringenden Blten. Diejenigen Arten, welche auf den
Warzen hnlich wie die Coryphantha eine Spalte tragen und aus dieser die Blten
entwickeln, sind generisch verschieden und mssen davon getrennt gehalten
werden. Fr diese habe ich l. c. die Gattung Roseocactus aufgestellt.
Das hat Marshall nicht gehindert, in einer Revision of the Genus Ariocarpus
[C. & S. J. (US.), 55 56. 1946] zu Ariocarpus wieder Roseocactus als Untergattung
zu stellen und unter der U.-G. Euariocarpus auch Strombocactus und Obregonia
einzubeziehen sowie unter der U.-G. Roseocactus auch Encephalocarpus. Buxbaum hat in sterr. Bot. Zschr., 98:1 2. 1951, ausgefhrt, warum das (mit
Ausnahme von Roseocactus) nicht geht, und ich schliee mich ihm darin an. Wenn
er aber glaubt, Marshall bezglich Roseocactus folgen zu knnen, kann ich ihm
nicht beipflichten, unter Hinweis auf obige Worte Bergers. Man mu schon
zwischen stark entwickelter Langareole und echter Furche unterscheiden, aber
nicht wie Buxbaum die tiefe, wollfilzige Lngsfurche... (Blten aus dem Grunde
der Furchen) (Berger, Kakteen, 281. 1929) nur als Langareole bezeichnen,
obwohl Engelmann (Abb. 2885) den Bltenursprung deutlich dargestellt hat,
und zwischen so blhenden Arten und solchen, die wie Ariocarpus keine Furchen
bilden und aus der Axille blhen (Buxbaum, l. c., 71. 1951) trennen, wenn man
nicht die Linie einer klaren und logischen Gliederung verlassen will, die jeder

Roseocactus

3065

leicht berblicken kann. Alle anderen Gedanken sind hypothetisch und mssen hier vermieden
werden. Marshall hat auch
Ariocarpus lloydii als Variett
zu Ariocarpus fissuratus gestellt und in seinem Schlssel
nur die Form der Warzen getrennt, ohne Bercksichtigung der
schon von Berger erkannten
Unterschiede, da Roseocactus
fissuratus dreieckige Warzen mit
einer getrennten Leiste am Rande
hat, R. lloydii dagegen rhombische
Warzen ohne getrennte Leiste;
schon Britton u. Rose haben
beide verwechselt bzw. fr die
gleiche Art gehalten, so wie man
auch die Ariocarpus-Arten zuweilen verwechselte. Dies beweist, wie notwendig gerade hier
eine klare und scharfe Gliederung
ist. berdies hneln einander alle
Roseocactus-Arten trotz der Grenunterschiede so auffllig, da
man allein daran schon die eigene
Formengruppe erkennt. Bereits
Abb. 2885. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. DarKarwinski schlug fr R. kotschoustellung Engelmanns in Cact. Bound. Tafel 16, als
beyanus den Gattungsnamen StroMamillaria fissurata Eng.
matocactus (Polsterkaktus) vor,
der aber ohne Beschreibung blieb (s. auch Rmpler, Handb. Cactkde., 229. 1886).
Berger charakterisiert sein Genus wie folgt: Flachkugelig, mit dicker Rbenwurzel; Warzen gro, unbestachelt, dachziegelig deckend, nur die dreieckige,
mit dicker horniger Oberhaut versehene Spitze zeigend, mit einer tiefen wolligen
Lngsfurche; die Wolle der jngsten Warzen einen wolligen Scheitel bildend; Blten aus dem Grunde der Furchen, ziemlich gro, mittags offen; Fr. vertrocknend,
die Samen in der Wolle der Furche noch lange Zeit verborgen. Bergers Bltenfarbenangabe Blte rosarot gilt nicht fr alle Arten bzw. Varietten, da wir
heute auch eine weiblhende Variett des Roseocactus kotschoubeyanus kennen.
Auerdem gibt Berger fr R. lloydii purpurrote Blten an, Marshall ebenso
in Cactac., 135. 19411). In seiner Revision, l. c., 56. 1946, bzw. in seinem
Schlssel sagt er jedoch Blten wei. Es scheint dies noch nicht geklrt zu
sein, bzw. mag auch bei Roseocactus lloydii ebensowohl eine purpurne wie eine
weie Bltenfarbe vorkommen, wie dies bei R. kotschoubeyanus festgestellt
worden ist. Bei Roseocactus entstehen die Blten auch zentraler als bei Ariocarpus.
Selbst ltere, frische Importen von Roseocactus lassen sich willig pfropfen, wodurch man ihre Anflligkeit ausgleicht, sie auch leichter zum Blhen bringt.
1
)Nach den Bltenfarben- und Warzenangaben zu urteilen, hat Marshall aber in seiner
Revision bei Ariocarpus fissuratus und v. lloydii die Schlsselangaben irrtmlich umgekehrt wiedergegeben.

194*

3066

Roseocactus

Ty p u s : Mamillaria fissurata Eng. Typstandort: USA (Texas: am Zusammenflu von Rio Pecos und Rio Grande).
Vo r k o m m e n : USA (W-Texas), Mexiko (N-Coahuila, Durango, Nuevo Len.
San Luis Potos, Zacatecas).
Schlssel der Arten:
Pflanzen grer, bis ca. 1015 cm
Warzen fast 3kantig
Mit Furche und Leiste am Warzenrand
Blten rosarot (bis wei?). . . . . . .
Warzen rhombisch
Ohne Furche und Leiste am Warzenrand
Blten purpurn (Berger) bzw. hellrot
Furche nur halb die Warze bedeckend
Warzen gering runzlig etwas grer .
Furche ber die ganze Warze laufend
Warzen stark runzlig, etwas grer.
Pflanzen viel kleiner, bis ca. 5 cm oder weniger,
selten etwas mehr
Warzen 78 mm breit
Blten purpurn, bis ca. 3 cm breit . .
Blten wei, bis 5 cm breit . . . . . .
Warzen zierlicher; die Rbe schlanker . . . .

1: R. fissuratus (Eng.) Berg.

2: R. lloydii (Rose) Berg.


3: R. intermedius Backbg. & Kilian

4: R. kotschoubeyanus (Lem.) Berg.


4a: v. albiflorus Backbg.
4b: v. macdowellii Backbg.

1. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. Journ. Wash. Acad. Sci., XV:45.


1925
Mamillaria fissurata Eng., Proc. Amer. Acad., 3:270. 1856. Anhalonium
fissuratum Eng. Anhalonium engelmannii Lem. Ariocarpus fissuratus
(Eng.) K. Sch.
Einzeln oder mitunter rasenfrmig, niedergedrckt-kugelig, mit flachem wolligem Scheitel, 1015 cm ; Warzen mit 23 cm breiter, dreieckiger, grauer, sehr
rauh zerklfteter Oberseite, lngs der Rnder mit einer Furche und Leiste, in der
Mitte mit einer tiefen (!), filzigen Lngsfurche; Bl. am
Scheitel, zu mehreren, 34 cm breit, rosarot mit dunklerem
Mittelstreifen; Staubf. und Gr. wei; N. 59; Pet. fast
lanzettlich bis schmal-spatelig und auch mit kurzer Zuspitzung am Ende; Fr. eifrmig, wei, vertrocknend;
S. schwarz, rauhhckrig. U S A (SW-Texas), M e x i k o
(Coahuila). (Abb. 2885; 2886:12; 2887; 2893, oben links).
Die Pflanzen sind im Boden fast verborgen bzw. kaum
aus ihm hervortretend. Britton u. Rose sagen ber die
Blte wei bis purpurn wohl wegen der Vereinigung
mit R. lloydii. Die Pflanze soll die gleiche Alkaloidwirkung
haben wie Lophophora.
Britton u. Rose erwhnen hier die Namen Mamillaria
heteromorpha Scheer (Anhalonium heteromorphum Trel.),
Abb. 2886. Smlinge von Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. (12)
und R. lloydii (Rose) Berg. (aus Berger, Entwicklgsl., 84. 1926,
Fig. 68). (Zeichnung: Berger.

Roseocactus

3067

Abb. 2887. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. mit Frucht. Die Abbildung zeigt deutlich
die Randleiste, durch die sich die Art von R. lloydii (Rose) Berg. unterscheidet, und vor
allem die starkfilzige Furche, die alle Roseocactus-Arten haben und sie worauf schon Berger eindringlich hinwies von Ariocarpus ausschlieen. Trotzdem hat man unverstndlicherweise neuerdings die beiden Gattungen wieder zusammengefat (Marshall, Buxbaum u. a.).

3068

Roseocactus

als von Engelmann zu Mamillaria fissurata gestellt. Das ist aber nur eine
irrtmliche Auslegung der Engelmannschen Anmerkung in Cact. Bound., 74. 1858,
Anmerkung 17, die sich bei diesem Namen auf Coryphantha macromeris bezieht.
2. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. Journ. Wash. Acad. Sci., 45. 1925
Ariocarpus lloydii Rose, Contr. US. Nat. Herb., 13:308. 1911. Ariocarpus
fissuratus v. lloydii (Rose) Marsh., C. & S. J. (US.), XVIII:4, 56. 1946.
Tracht wie bei der vorigen Art, aber die Oberseite der Warzen nicht dreieckig,
sondern rhombisch, weniger flach und mehr gegen die Mittelfurche erhht,
fast wie zusammengedrckt, auerdem an den Seiten ohne Furchen und Leisten;
Areolenfurche nur ber die halbe Warzenlnge reichend; Bl. purpurrot.
M e x i k o (Coahuila, Cerro de Perote; Durango; Zacatecas). (Abb. 2886:3;
28882890; 2896, oben rechts.)
Die Abbildungen von F. Anderson in Cact. y Suc. Mex., III:4, 79. 81. 1958,
zeigen, da bei R. fissuratus die Warzen mehr auf Zwischenraum stehen, bei
R. lloydii mehr untereinander und dichter gepret. Eine Zusammenziehung der
beiden Arten scheint mir auch danach nicht berechtigt zu sein.
3. Roseocactus intermedius Backbg. & Kilian Kakt. u. a. Sukk., 11:10,
149 152. 1960
Die Pflanzen sind, soweit bisher bekannt, bis ca. 8 cm breit, grau, mit
schmutzigweiem, derbem Wollfilzscheitel; Warzen rhomboidisch, ca. 1 cm hoch,

Abb. 2888. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. (aus Berger, Entwicklgsl., 83. 1926, Fig. 67).
(Foto: Rose.)

Roseocactus

3069

Abb. 2889. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. Kulturexemplar.

Querbreite bis 2,3 cm, Hochbreite bis 2 cm, oben ziemlich flach, stark runzlig
und querrissig; Areolenfurchen von etwas innerhalb der rckwrtigen Kante
bis zur Warzenspitze ber die Oberflche durchlaufend, nicht sichtlich erhht,
ziemlich gleichmig breit filzig, Filzbahn ca. bis 2 cm lang, 23 mm breit,
anfangs nach innen (d. h. zur Basis) zu breiter und strker filzig; nach alten
Warzen zu schlieen bildet sich die Areolenfurche hnlich wie bei Coryphantha
erst spter bzw. bei Blhreife; Bl. im Scheitel entstehend, breittrichterig-becherig,
hellrot, bis ber 4 cm ; Frucht gestreckt-keulig, weilich-rosa; Samen mattschwarz, mtzenfrmig, 1,7 mm gro, etwas erhabener warzig gehckert als
bei R. lloydii, Nabel basal, vertieft. N-M e x i k o (genauer Standort nicht bekannt). (Abb. 2891; 2893, unten links).
Von Schwarz gefunden. Auffllig durch die abweichende Warzenoberflche
mit durchlaufender Areolenfurche wie auch durch die greren Blten. Die
Pflanze wurde von H. Thiemann, Bremen, eingefhrt.
4. Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) Berg. Journ. Wash. Acad. Sci.,
XV:45. 1925
Anhalonium kotschoubeyanum Lem., Bull. Cercle Confer. Hort. Dep. Seine,
1842. Anhalonium sulcatum SD. Cactus kotschubeyi Kuntze.
Ariocarpus sulcatus K. Sch., MfK., 9. 1897. Ariocarpus kotschubeyanus
(Lem.) K. Sch.1)
Meist einzeln, nach Schumann auch zum Sprossen neigend; Rben stark und
zylindrisch; der eigentliche Krper niedrig, rosettenartig, oben flach und am
1
)K. Schumann schrieb den Artnamen nach dem des russischen Frsten Kotschubey
an sich richtig kotschubeyanus, Lemaire jedoch stets kotschoubeyanus, ein unrichtig
latinisierter Artname; nach der in Frankreich blichen franzsischen Aussprache derselben
(daher z. B. auch: Pereskia).

3070

Roseocactus

schwach wolligen Scheitel etwas eingesenkt; Warzen nach den 5er und 8er Bz.
geordnet, spiralig stehend, dachziegelig deckend, niedrig, kaum 7 mm hoch,
3kantig, bis 7 mm breit oder etwas mehr, fast rechtwinklig-dreieckig, durchgehend
gefurcht, nach unten verdnnt; Axille mit Wollbschel hinter der Furche; Bl.
aus der Scheitelnhe, 2,53 cm lang; Ov. rtlichwei, nackt; Bltenhlle kurztrichterig, im Hochstand weit ausgebreitet, bis ca. 3 cm ; Sep. grn oder
brunlich, etwas fleischig, oft zweispaltig; Pet. lanzettlich-spatelig, zugespitzt,
stumpf oder auch ausgerandet, rosa bis hellpurpurn; Staubf., Gr. und N. wei,
N. 5; Fr. zuletzt trocken, aufspringend; S. 1 mm lang, umgekehrt eifrmig,
schwarz, matt, hckrig punktiert. M e x i k o (besonders in Mittel-Mexiko bzw.
San Luis Potos, z. B. nrdlich von Matehuala; Durango und Nuevo Len).
Als Synonyme werden genannt: Stromatocactus kotschoubeyi Karw., (unbeschrieben, in Rmpler)1), Anhalonium fissipedum Monv., Cactus kotschoubeyi
Karw. und Mamillaria sulcata (ohne Autor beschrieben), non Eng. (Coryphantha).

Abb. 2890. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. Scheitelaufnahme. Der Vergleich aller Roseocactus-Arten zeigt eine groe Merkmalsbereinstimmung und damit ihre eigene Artengruppe.
1
)So in Rmpler und auch bei Britton u. Rose (The Cact., III:82. 1922), von letzteren
nach Lemaires Verffentlichung, nur als Name, in Ill. Hort., 16:Misc., 72. 1869. Krainz gibt
an (Die Kakteen, C VIIIb): Lemaire habe Stromatocarpus kotschubeyi Karw. geschrieben.

Roseocactus

3071

Abb. 2891. Roseocactus intermedius Backbg. & Kilian. Kulturexemplar.

Abb. 2892. Eine Form oder Variett von Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.)
Berg. mit Krpern bis zur von Schumann angegebenen Maximalbreite und bis 5 cm breiten
hellpurpurnen Blten, (v. grandiflorus?) (Foto: Kilian.)

3072

Roseocactus

2893 (links)
Abb. 2893. Die Warzenformen der Roseocactus:Arten: Oben links: R. fissuratus (Eng.)
Berg.; oben rechts: R. lloydii (Rose) Berg.; unten links: R. intermedius Backbg. & Kilian;
unten rechts: R. kotschoubeyanus v. macdowellii Backbg. Stachelbndel werden nur im
ersten Jugendstadium gebildet (vgl. Abb. 2886), spter sind sie unterdrckt. Die Areolenfurche variiert in der Lnge, d. h. verluft, hnlich wie bei Lepidocoryphantha, z. T. nicht
ber die ganze Warzenoberflche.

Roseocactus

2893 (rechts)

3073

3074

Roseocactus

2894
2895
Abb. 2894. Roseocactus kotschoubeyanus v. albiflorus Backbg., eine wei blhende Variett.
Abb. 2895. Roseocactus kotschoubeyanus v. albiflorus Backbg. im Bltenhochstand.

Nach Schumann werden die Pflanzen


bis 7 cm breit. Es gibt eine so breit werdende Form oder Variett mit bis 5 cm
groer hellpurpurner Blte, fr die
vielleicht die Bezeichnung v. grandiflorus gewhlt werden mu. Das bedarf
noch weiterer Untersuchungen, da z. B.
bei R. fissuratus grere Schwankungen
der Bltenbreite festgestellt bzw. beschrieben worden sind (Abb. 2892;
Tafel 223).

Abb. 2896. Roseocactus kotschoubeyanus


v. macdowellii Backbg.

4a. v. albiflorus Backbg. D.


Kaktfrd., 4:6, 66. 1935, als
Roseocactus (Ariocarpus) kotschoubeyanus v. albiflorus Backbg.,
ohne lateinische Diagnose, lateinische Diagnose in C. & S. J.
(US.), 151. 1951
Krper etwas kleiner; Bl. grer als
beim Typus der Art, bis 5 cm ,
wei, nur zuweilen in der Mitte der
Perigonbltter rosa angehaucht.
M e x i k o (von Viereck gefunden, Nuevo
Len?). (Abb. 28942895).
Als Roseocactus albiflorus in BfS.,
1:8. 1949 (soll v. albiflorus heien),
l. c. auch als subspecies.

Encephalocarpus

3075

4b. v. macdowellii Backbg. BfS., 1:8. 1949 (als subspecies)


Ariocarpus kotschoubeyanus v. macdowellii (Backbg.) Krainz, Die
Kakteen, C VIIIb.
Durch zierlicher-zylindrischen Rbenkrper unterschieden, der eigentliche
Pflanzenteil etwas kleiner, die Warzen zierlicher, dunkler. M e x i k o. (Abb.
2893, unten rechts; 2896).
Vielleicht ist dies Ariocarpus macdowellii hort., ein Katalogname von Haage
und Schmidt, 225. 1908.
Die Abbildung Britton u. Roses in The Cact., IV:82. 1923, Fig. 96, einer sehr
kleinkrperigen Pflanze mit relativ groer Blte und anscheinend nicht weien
Staubblttern und Narben, eine aus Zacatecas stammende Pflanze, mag diese
Variett darstellen. Es kommen auch hell gestreifte Blten vor.
A. Berger (Entwicklgsl., 83. 1926) gibt noch an, da die Samen von Roseocactus jahrelang in der Wolle verborgen bleiben knnen und ihre Keimkraft sehr
lange behalten. Die Smlinge sind kleine eifrmige oder kugelig-eifrmige Gebilde, die Keimbltter nur durch einen Spalt angedeutet; aus diesem tritt zunchst eine kegelfrmige Warze hervor, die an ihrer Spitze einige weiche, fein
behaarte Stacheln trgt. Bei R. lloydii sind diese Warzen sehr lang, fast zylindrischkegelig, so da die jungen Pflanzen wie winzige Leuchtenbergias aussehen. Die
Stchelchen verschwinden dann.
Ich habe ganz junge Smlinge auf Echinopsis-Kindel gepfropft, denen die
Areolen abgeschnitten wurden; darauf sind die Pflanzen ziemlich rasch herangewachsen, eine Anzuchtart fr Roseocactus, die viel mehr genutzt werden sollte,
da sonst das Aufziehen von Smlingspflanzen zu langwierig ist, sofern man sie
berhaupt durchbringt. Die Echinopsis-Unterlage wurde spter zu einer kaum
sichtbaren Ersatzwurzel.
209. ENCEPHALOCARPUS Berg.
Kakteen, 331, 332. 1929
[Bei Werdermann, Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz., Tafel 30. 1932, als Ariocarpus
bei Marshall zu Ariocarpus Scheidw. emend. Marsh., U.-G. Roseocactus
(Berg.) Marsh., in C. & S. J. (US.), VIII:4, 5556. 1946]
In sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951, schreibt Buxbaum: Encephalocarpus
hat sich als ein wahrer Angelpunkt der Progressionsverzweigung erwiesen, und
ich habe schon oben darauf hingewiesen, da solche Punkte sogar ein monotypisches Genus notwendig machen knnen. Vorher sagt er (S. 69): Encephalocarpus ist darin fortgeschritten, da seine Warzen auf der Oberseite eine deutliche
Furche besitzen und in den Axillen reichlich Wolle tragen, also bereits eine weitgehende seriale Spaltung der Areole stattgefunden hat.
Dieses Genus zeigt besonders deutlich die uneinheitliche Auffassung der verschiedenen Autoren. Werdermann hatte 1932 geschrieben, da er Berger nicht
folgen kann, was zu seiner Zeit immerhin verstndlich war; die Revision von
Marshall, 1946, aber war eine ziemlich wahllose Zusammenfassung, die beweist,
da unvollkommene kleine Teilrevisionen und -emendierungen nur eine unntze
Synonymievermehrung bedeuten. Buxbaum hat mit seinem phylogenetischen
Deutungsversuch bei den nordamerikanischen Echinocacteen diese Frage wenigstens auf etwas breiterer Basis behandelt, wenn er auch nicht allgemeine Zustimmung fand; es steht ja auch durchaus nicht fest, ob die Entwicklung wirklich

3076

Encephalocarpus

so verlief, wie er sie deutet. Encephalocarpus belt er jedenfalls selbstndig, und


ich folge ihm darin, wobei das Genus zwangslufig bei den Furchentrgern, den
Coryphanthae, unterzubringen war.
Berger beschreibt seine Gattung in den wichtigsten Punkten: Kugelig, mit
Rbenwurzel und weiwolligem, bestacheltem Scheitel; Warzen dicht dachziegelig
und einwrts gekrmmt, ziemlich dnn, am Rcken gekielt, die jngeren an der
Spitze am Rcken mit kleiner lnglicher Areole und St., die lteren kahl; St.
etwas kammfrmig gestellt, die oberen lnger, den Scheitel berragend; Axillen
wollig; Bl. aus dem Scheitel, aus den ganz jungen Axillen, mit kurzer, enger
Rhre; Fr. im Scheitelgrund versteckt (daher der Gattungsname: Frucht im
Kopf), zwischen der Wolle reifend und vertrocknend; S. klein, braun.
Werdermann hat Encephalocarpus wohl deshalb mit Ariocarpus zusammengefat, weil er die deutliche Furche nicht erwhnt, sondern von Blten aus
den Axillen spricht; aber auch dann unterscheidet sich Encephalocarpus von
Ariocarpus, indem dieser, wie Werdermann l. c. schreibt, nur im frhesten
Smlingsstadium Stacheln in den Areolen trgt (dazu gehrt auch Roseocactus),
whrend bei Encephalocarpus das Abwerfen der Stacheln und Areolen etwas
hinausgezgert wird; hinzukommt die einzigartige, aufgebogene und fast blattartige Warzen- bzw. Schuppenbildung. Allein schon der Hinweis auf die Nichterwhnung der Furche durch Werdermann beweist, da die schrfere Trennung
auch eine schrfere Beobachtung bzw. Kennzeichnung in den ausschlaggebenden
Merkmalen bedingt.
Ty p u s : Ariocarpus strobiliformis Werd. Typstandort: Mexiko (Tamaulipas, bei Jaumave).
Vo r k o m m e n : Nur vom Typstandort bekannt.
1. Encephalocarpus strobiliformis (Werd.) Berg. Kakteen, 332. 1929
Ariocarpus strobiliformis Werd., ZfS., 3:126. 1927 (15. Nov.).
Einzeln, mit gedrungener Pfahlwurzel, kugelig, oft im Scheitel abgeplattet
und etwas eingesenkt; Scheitel mit grauem Filz und einigen borstenfrmigen St.;
Krper mit Ausnahme der jngsten
grnlichen Warzen blaugrau; Schuppenwarzen in dachziegeliger Anordnung, in deutlichen Schrgzeilen,
dreiseitig, dem Krperangepret, auen konvex und gekielt; Areolen nur
an jungen Warzen erhalten, spter
kahl, die vertiefte Ansatzstelle der
St. zeigend: St. nur in der Jugendvorhanden, erst fiedrig, dann borstig,
ca. 12, wei, ca. 5 mm lang, mit
der Areole abfallend; Axillen nur
im Scheitel schwach weiwollig, bald
kahl; Bl. bis 3 cm lang, am Grunde
der jngsten Warzen bzw. deren
Furche, bis 4 cm breit; Sep. graugrn
mit hellerem, wei bewimpertem
Rand; Pet. ganzrandig, leuchtend
Abb. 2897. Encephalocarpus strobiliformis
(Werd.) Berg.
violettrot; Staubf. unten wei, oben

Pelecyphora

3077

hellgelb; Staubb. satt orangegelb; Gr. unten weilich, oben gelbbraun; N. 34,
weilich; S. 1 mm gro, etwas gekrmmt-keulenfrmig, dunkelgrau, mit zahlreichen Lngsstreifen. M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 2897.)
Von A. Viereck entdeckt und 1927 eingefhrt. Die fiedrigen Jungstacheln
bleiben jahrelang erhalten (Heinrich).
210. PELECYPHORA Ehrenbg.
Bot. Ztg., 1:737. 1843
Die Gattungsbeschreibung lautet bei Britton u. Rose: Klein, sprossend, zylindrisch oder kugelig; mit Warzen; Saft wrig; Warzen nicht auf Rippen, stark
abgeflacht, von einer elliptischen Areole gekrnt sowie kammfrmigen Stacheln,
niemals gefurcht; Blte nahe dem Zentrum, breitglockig, purpurn, die Bltenbltter in deutlichen Reihen; Bltenrhre sehr kurz, schlank; Staubbltter kurz:
Frucht klein, nackt; Samen schwarz, glatt.
In dieser Beschreibung ist die Angabe niemals gefurcht ein Irrtum, wie ich
in Kakteenkunde, 98101. 1935, nachwies. Davon abgesehen wrde obige Beschreibung unzureichend sein, um z. B. etwa eine Trennung von Encephalocarpus
zu ermglichen, der zudem genauso gefrbte Blten hat wie Pelecyphora aselliformis. Hinzu kommt, da ich 1935 eine weitere, scheitelblhende Art beschrieb
(die tuschend der tief-seitlich blhenden und mamillarienhnliche Frchte
hervorbringenden Solisia hnelt), Blte am oberen, inneren Warzenrand. Buxbaum hat recht, wenn er (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 70. 1951) sagt: Pelecyphora ist eine der rtselvollsten Gattungen. Das beweist auch Echinocactus
valdezianus. Er blht einwandfrei an der Areole1), die Blte hat ein Stielchen
wie Gymnocactus-subterraneus-Blten. Ich habe diese Art daher am Ende von
Gymnocactus aufgefhrt. hnlichkeiten des Wuchses sind im brigen nichtssagend, wie sich an Solisia pectinata und Pelecyphora pseudopectinata erweist.
Pelecyphora hat jedenfalls an lteren Warzen eine deutliche Areolenfurche,
wenn auch winzig; auf die Furche wies bereits K. Schumann, in Gesamtbschrbg.,
602. 1898, hin2).
Belt man Pelecyphora aselliformis und P. pseudopectinata allein bei Pelecyphora, ergibt sich wenigstens insofern eine deutlichere Zusammengehrigkeit, als
beide auffllig seitlich zusammengedrckte Warzen und langgezogene Areolen mit
kammfrmiger kurzer und harmloser Bestachelung haben, auerdem keine unten
strker verjngten Blten (wie Echinocactus valdezianus). Solche bereinstimmenden Merkmale erscheinen mir bei der Gliederung oft weil ja wirklich vorhanden
fr mehr bercksichtigenswert als rein theoretische Ansichten ber Entwicklungswege. (Das gilt z. B. auch fr Dolichothele.) Da der genaue Bltenursprung
bei so kleinwarzigen Pflanzen wie Pelecyphora uerst schwer zu beobachten ist,
)Wenn stark getrieben (s. Abbildung bei Gymnocactus) auch nicht nahe dem Zentrum.
)Die Ehrenbergsche Beschreibung von 1843 beschrnkt sich zur Hauptsache nur auf
die merkwrdigen Stacheln, sie reichte aber nicht zu einer Gattungsabtrennung nach heutigen Gesichtspunkten aus, zumal er nur sagte Bltenachse einstndig, mit seidenartiger
Wolle umgeben, das Nhere unbekannt (!). Dagegen wird die Frucht eingehender beschrieben:
lnglich, oben spitz, in der oberen Achsel (!) der Hcker, dnnhutig, mit wenigen nierenfrmigen Samen, einzeln aus den geplatzten Beeren in der Seide erscheinend, an der Oberflche zwischen den Kmmchen (Stacheln als stecknadelkopfgro angegeben). Die Beschreibung wurde hier etwas zusammengerafft. Zusammen mit den brigen heute bekannten
Einzelheiten reicht sie aber zur Trennung aus, bzw. kann bei solchen Miniaturkakteen nur die
schrfste Ermittlung differierender Merkmale unser Bild von den in der Natur vorhandenen
unterschiedlichen Formen vervollstndigen.
1
2

3078

Pelecyphora

weil er an den winzigsten jngsten Warzen liegt, ist klar. Bei Pelecyphora pseudopectinata entsteht die Blte jedenfalls nicht unmittelbar an der Areole; es kann
hier ja auch, bei der Kleinheit der Bltenwarzen, eine zwangslufige Rckbildung
der winzigen Furche vorliegen. Jedenfalls konnte ich in meiner Gliederung auch die
Warzenform eines der aufflligsten und am ehesten feststellbaren Merkmale
nicht auer acht lassen; dementsprechend wurde der Schlssel zu den Kategorien abgefat. Irgendwelche Ansichten ber den Entwicklungsverlauf sollen
mit dieser Gliederung nicht ausgedrckt werden, da sie meiner Ansicht nach notgedrungen hypothetisch sind. Gerade auch die Unterscheidung nach der Warzenform bzw. ihrer eigentmlichen seitlichen Zusammendrckung erscheint mir z. B.
gegenber Encephalocarpus, wie auch bei diesem gegenber anderen Gattungen,
als ein beachtliches Unterscheidungsmerkmal, und wenn etwas fr die Beibehaltung der Kleingattung spricht, ist es die Tatsache, da die Folge der scharfen
Abtrennung der Zwang zur genauen Beobachtung ist, whrend die Zusammenfassung bisher nur zur Auerachtlassung gerade jener Merkmale fhrte, die ausschlaggebend, aber nicht immer einfach festzustellen sind. Die Unterschiede werden
jedem auch besser bewut, wenn zwangslufig die Vorstellung davon mit dem
Kleingattungsnamen verbunden ist. Jedenfalls hat Ehrenberg wohl hnliche
Gedanken gehabt bzw. die Warzenform als ein hervorstechendes und absonderliches Merkmal angesehen, da er dem Genus den Namen Beiltrger gab; sie
kommt zwar auch bei Solisia vor, aber bei dieser sind Bltensitz und Frucht
ganz abweichend. Im brigen bleiben die Stacheln bei Pelecyphora wesentlich
lnger erhalten als etwa bei Ariocarpus, Roseocactus oder Encephalocarpus, und
es gibt Stcke, bei denen sie lngere Zeit noch besser sichtbar sind als bei anderen.
Es ist auch nicht immer so, wie Berger sagt, da die Stacheln bei P. aselliformis nur an den Spitzen frei sind, sondern das Farbbild zeigt an den jngsten
Areolen, da sie hier durchgehend frei sind, erst spter mehr an den Spitzen.
In der Vergrerung zeigt sich ferner, da die Stachelkuppe stumpf bzw. abgerundet ist; bei P. pseudopectinata sind die Stacheln feiner, aber stets ganz frei
stehend. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal fr Pelecyphora mag noch angesehen werden, da die Frchte klein und weich sind und zerflieen.
Ty p u s : Pelecyphora aselliformis Ehrenbg. Typstandort: Mexiko (bei San
Luis Potos).
Vo r k o m m e n : Mexiko (San Luis Potos, N-Mexiko, bei Palmillas).
Schlssel der Arten:
Stacheln an lnglichen Areolen kammfrmig herablaufend
Stacheln steifer, spter nur an der Spitze frei
Blten purpurn. . . . . . . . . . . 1: P. aselliformis Ehrenbg.
Stacheln dnn, ganz frei bleibend
Blten weirosa . . . . . . . . . . 2: P. pseudopectinata Backbg.

1. Pelecyphora aselliformis Ehrenbg. Bot. Zeit., 1:737. 1843


Pelecyphora aselliformis concolor Hook. P. aselliformis grandiflora Hge. jr.
Im Alter durch Sprossung rasenfrmig; Krper kugelig-keulig, bis 10 cm hoch,
5,5 cm , graugrn; Warzen spiralig stehend, elliptisch-beilfrmig, seitlich zusammengedrckt, 35 mm hoch; Areolen lang, mit kammfrmig gestellten, bald
am Grunde verwachsenen und dann nur an den Spitzen freien, nicht stechenden,
kleinen Stchelchen; Bl. 3 cm breit oder mehr, glockig-trichterig; Perigonbl.
4reihig, die ueren weilich, spitz, die inneren lnglich-spatelig, gezhnelt,

Pelecyphora

3079

karminviolett; Staubf. kurz, wei, ebenso der Gr.; N. 4, grnlichgelb; Fr. weich,
zerflieend; S. nierenfrmig, schwarz, glatt, M e x i k o (San Luis Potos).
(Abb. 28982899).
Bei den Indianern (wie Lophophora) unter dem Namen Peyote oder Peyotillo
bekanntes Heilmittel.
Mamillaria aselliformis Monv. wird von Weber als Synonym genannt, soll
aber lt. Watson schon 1843 beschrieben worden sein, Britton u. Rose haben

Abb. 2898. Pelecyphora aselliformis Ehrenbg. in Blte.

Abb. 2899. Makroaufnahme der Scheitelbestachelung von Pelecyphora aselliformis Ehrenbg.


195

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3080

Pelecyphora

jedoch darber nichts finden knnen. Nur Namen waren Anhalonium aselliforme Web. und Ariocarpus aselliformis Web. (1898).
2. Pelecyphora pseudopectinata
Backbg. Kaktkde., 5:98.
1935
Einfach, nicht sprossend, anfangs kugelig, dann lnglich,
Hauptteil in der Erde verborgen,
bis 6 cm hoch, 4,4 cm ; Scheitel
eingesenkt, mit sehr sprlichem
Filz; Warzen am Fu fast viereckig, nach oben zu ganz flachgedrckt; Areolen zu Anfang mit
einem Wollbschelchen, schmallnglich, daraus kammartig nach
beiden Seiten feine krzere,
1,25 mm lange Stchelchen, nicht
stechend, ganz hnlich wie bei
der milchenden, seitlich blhenden Solisia; St. glaswei, am
Abb.2900. Pelecyphora pseudopectinata Backbg.
Grunde etwas graugelblich; Bl.
zu 13 aus dem jngsten Pflanzenteil, ca. 2 cm lang, aus einem lnglich ausgezogenen Areolenrand, bzw. scheinbar unvollstndiger Furche; Rhre kurz, grnlich, kahl; Sep. unten kurz, dunkel rotbraun, dann weilichrosa mit krftigem,
rotbraunem Mittelstreifen; Pet. schlank, zugespitzt, hell weirosa mit krftigem
violettrosa Mittelstreifen; Fr. klein, dunkelgrn. M e x i k o (bei Palmillas, in
N-Mexiko). (Abb. 2900).
Die Pflanze wurde von H. W. Viereck gefunden.
Solisia pseudopectinata war nur ein Name in C. & S. J. (US.), XI:6, 86. 1939.
Pelecyphora valdeziana Mll. S. am Ende von Gymnocactus. Pelecyphora
fimbriata Hildm. (MfK., 68. 1893) war wohl der erste Name fr Gymnocactus
valdezianus.
Untersippe 2: Eumamillariae Backbg.
Pflanzen aus der Axille blhend, ohne Furche.
Vo r k o m m e n : USA (Arizona, Neumexiko, Kalifornien, Texas), Mexiko (Niederkalifornien und Inseln, Sonora, Sinaloa. Jalisco, Colima,
Guerrero, Michoacn, Chihuahua, Durango, Zacatecas, Coahuila,
Nuevo Len, Tamaulipas, San Luis Potos, Hidalgo, Quertaro,
Guanajuato, Morelos, Guerrero, Mexico D. F., Veracruz, Puebla,
Oaxaca, Chiapas, Yucatan), Mittelamerika (Guatemala, Honduras),
Westindien (Kuba, sdliche Bahamas, Hispaniola, Puerto Rico, Mona,
Desecheo, Culebra, Buck-Insel, St. Thomas, Little St. James-Insel,
Tortola, Antigua), Venezuela, Curaao, Kolumbien.
In meiner Systematischen bersicht, J. DKG. (II), 1942/1, S. 62, hatte ich
die Untersippe in zwei Gruppen gegliedert, die jetzt nur durch die betreffenden

Solisia

3081

Schlsselpositionen gekennzeichnet sind: Junctio 1: Heterothelae: Mit nicht


normal geformten Warzen, und Junctio 2: Euthelae: Mit normal geformten
Warzen. Zur ersteren Gruppe gehren Solisia und Ariocarpus, zur letzteren alle
brigen Gattungen der Untersippe.
In der Gliederung der Eumamillariae habe ich eine konservative Richtlinie befolgt, d. h. die vordem bzw. bis zu Buxbaums Aufspaltung und Wiederzusammenfassung blichen Gattungen beibehalten, weil sie fr die meisten feste Begriffe
geworden sind, so auch die Gattungen Britton u. Roses, wie berhaupt deren einfaches Gliederungsprinzip. Ein Wiedereinbeziehen zu Mamillaria von Solisia,
Porfiria, Phellosperma oder Bartschella ist ja einmal Ansichtssache, zum anderen
der Vorteil oder die Richtigkeit eines solchen Vorgehens nicht ohne weiteres
einzusehen. Im brigen ist hier die Situation vllig verworren. Zum Beispiel haben
Britton u. Rose Phellosperma wegen der von ihnen in The Cact., IV:60. 1923,
Fig. 57, abgebildeten einzigartigen Samen mit riesigem korkigem Nabelteil bzw.
Arillus, der ungefhr die Hlfte des Samens ausmacht, als Gattung abgetrennt.
Es ist meines Erachtens unlogisch, dazu Krainzia zu stellen, und sei es auch als
Untergattung, weil eben die beiden hierher gehrenden Arten nicht solche Samen
aufweisen. Nun gibt es bereits eine Untergattung Phellosperma von Fosberg
(1931), dann hat Buxbaum 1951 das berflssige Subgenus Euphellosperma F. Buxb.
aufgestellt; 1953 fhrt B. Moran Phellosperma als neue Sektion von Mamillaria
ein, und schlielich hat Soulaire 1955 abermals eine Untergattung Phellosperma
geschaffen. Solisia mit ihren hnlich wie bei Pelecyphora stark seitlich zusammengepreten Warzen sowie dem ungewhnlich tiefen Sitz der Bltenzone
hat meines Erachtens nichts mit Mamillaria zu tun, wohin Moran diese
Pflanzen (1953) als Untergattung stellt. Die wesentlichen Unterschiede
werden dadurch nur verwischt. Ich halte auch an den Kleingattungen fest;
nicht nur, weil sie berwiegend Gemeingut geworden sind, sondern einmal, weil
sie uns erst die genaueste Merkmalskenntnis vermittelt haben und e r h a l t e n,
und dann, weil ich der Ansicht bin, da eine Verquickung mit Entwicklungstheorien unter entsprechenden dauernden Umkombinationen nicht der richtige
Weg zu einer Neuordnung ist, schon gar nicht in kleinen immer wieder umstrittenen Teillsungen, sondern da diese wie die Frage einer strafferen Zusammenfassung nur nach sorgfltiger Prfung des Fr und Wider sowie der Vorund Nachteile unter logischer und vollstndiger Neu- bzw. Umbearbeitung der
g a n z e n Familie vorgenommen werden kann oder sollte, wobei mir noch nicht
einmal erwiesen scheint, da darin von den meisten ein dringendes Bedrfnis
gesehen wird.

211. SOLISIA Br. & R.


The Cact., IV:64. 1923
[Zuerst als Pelecyphora Ehrenbg. bei Weber als Mamillaria Haw. bei
R. Moran als Mamillaria-U.-G. Solisia (Br. & R.) Mor., in Gent. Herb., VIII:4,
324. 1953]
In sterr. Bot. Zschr., 98:12, 93. 1951, sagt Buxbaum ber Solisia: eine
recht rtselhafte Gattung, und bemerkt dazu, da das Genus wegen des morphologischen Typus der Samen nicht zu Mamillaria gehrt, wohin sie R. Moran
195*

3082

Solisia

neuerdings doch wieder gestellt hat1). Davon abgesehen, sind die Warzen seitlich
zusammengedrckt und lassen verstehen, warum Solisia pectinata zuerst als Pelecyphora angesehen wurde, die jedoch nur wrigen Saft hat. Der Milchsaft der
Solisia allein wre aber kein Gattungstrennungsmerkmal, denn solche Unterschiede werden auch innerhalb des Genus Mamillaria gefunden. Wohl aber liegt
der Bltenursprung bei Solisia tiefer, als er bei Mamillaria gefunden wird, bei der
die Blten aus dem Vorjahrstrieb entstehen. Solisia entwickelt die Blten aus
dem lteren Krperteil, nicht ausschlielich aus der vorjhrigen Neuwuchszone,
und Britton u. Rose sagen daher eindeutig in ihrer Gattungsdiagnose flowers
lateral. K. Gielsdorf hat in Kaktkde., 103. 1933, ein gutes Foto des stark
seitlichen Bltensitzes gebracht. Diesen wesentlichen Unterschied haben bisher
nur die wenigsten Autoren betont. Hinzu kommen die Argumente Buxbaums, whrend Bltensitz, Milchsaft und die bei Reife hervorgeschobenen
Frchte (hnlich denen von Mamillaria) Solisia von Pelecyphora trennen, mit
der sie aber die ungewhnlich langgezogenen Areolen und die ausgeprgt kammfrmige Stachelanordnung gemein hat, darin auffallend P. pseudopectinata
hnelnd. Eine Einbeziehung als Untergattung zu Mamillaria erscheint mir daher
nicht als angebracht; ich mu die Gattung also bestehen lassen. Widersprechend
sind die Angaben der Bltenfarbe, die bei Britton u. Rose gelb lautet; dies
sagt auch Berger, der es aber anscheinend nur danach geschrieben hat. Nicht
nur Schelle (Kakteen, 338. 1926) gibt die inneren Perigonbltter als rosa, hell gerandet an, sondern K. Gielsdorf sagt (in Kaktkde., 103. 1933): weie Blten.
Ich habe die Blten des fteren gesehen; sie waren sehr zartrosa, fast wei. Die
gelbe Bltenfarbe geht wohl auf die von Schelle angegebenen gelblichgrnen
uersten Bltenbltter zurck, d. h. wurden einer fast geschlossenen Blte entnommen.
Wurzelecht leben die Pflanzen nicht lange; sie lassen sich jedoch gut pfropfen,
und man erhlt sie dadurch lngere Zeit.
Ty p u s : Pelecyphora pectinata B. Stein - Typstandort: Nur Mexiko angegeben.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Puebla; Oaxaca).
1. Solisia pectinata (B. Stein) Br. & R. The Cact., IV:64. 1923
Pelecyphora pectinata B. Stein, Gartfl., 34:24. 1885 und Hildm. in Gartenztg., 218. 1885. P. aselliformis pectinifera Rmpl. P. aselliformis
pectinata Nichols. Mamillaria pectinifera (Rmpl.) Web. Neomammillaria
pectinata Fosbg.
Einzeln, ziemlich klein, bis 6 cm lang, 13 cm , tief im Boden sitzend und
der Krper unter den St. verborgen; vielleicht nur bei Verletzung des Scheitels
sprossend, dieser ohne Filz; Warzen klein, nach 8er und 13er Bz. spiralig an1
)In Kakt. u. a. Sukk., 7:1, 6. 1956, sagt Buxbaum allerdings: Da sich Solisia von
Chilita Subg. Acentracantha ableitet, kann auch diese Gattung als Subgenus von Mamillaria
gefhrt werden. In sterr. Bot. Zschr., 98:12, 93. 1951, behauptete Buxbaum aber genau
im Gegensatz dazu: der Milchsaft darf um so weniger fr eine Beziehung mit Mamillaria
gedeutet werden, als kein anderes Merkmal eine solche anzunehmen erlaubt (!). Damals
gab er an, dem morphologischen Typus des Samens nach gehre Solisia zu den Neobesseyae.
Was ist nun wirklich richtig? Nach der Ansicht von 1951 hat R. Moran unrecht, nach
der von 1956 sieht man, da Buxbaum seine Meinung nach Bedarf ndert und seine ganze
(und oft aggressive) Argumentation von 1951 neuerdings nicht mehr gelten soll. Man fragt
sich, ob die jetzige Auffassung eine lngere Geltungsdauer hat. Ich fhre dies als Begrndung an, w a r u m ich mich weder nach Buxbaum noch nach R. Moran richte, d. h. weil anscheinend beide Ansichten unzuverlssig sind.

Ariocarpus

3083

geordnet, im Querschnitt elliptisch, beilfrmig, am Scheitel gestutzt, 34 mm


hoch und lang; Areolen langgezogen; St.
bis ca. 40, nur bis 2 mm lang, rein wei,
spter verkalkt; Axillen nackt; Bl. seitlich,
aus lteren Achseln, ca. 2: 2,5 cm gro,
glockig-trichterig, mit sehr kleiner, nackter
Rhre und ebenfalls nacktem Ov.; uere
Perigonbl. gelblichgrn, die nchsten rosa
mit olivgrnem Mittelstreifen, innere rosa,
heller gerandet, bis fast wei, mit dunklerem
Rckenstreifen; Staubf. und Gr. wei; N. 4,
gelbgrn; Fr. eine lngliche Beere, bei Reife
hervorgeschoben; S. (nach K. Schumann)
schiffchenfrmig, 1 mm lang und breit,
schwarz mit groem Nabel (K. Schumann).
M e x i k o (Puebla, bei Tehuacan; Oaxaca,
lt. Gielsdorf). (Abb. 2901.)
Nur ein Name war Lactomamillaria aselliformoides Fri (1924). Schumann sagt ferner:
Abb. 2901. Solisia pectinata (B. Stein)
Br. & R. mit rosa-weilicher Blte.
St. am Grunde vollkommen verwachsen
und durch eine gelbbraune Linie voneinander
geschieden, ber den Rand der Warze hinausreichend. Die sptere untere Stachelverwachsung htte demnach Solisia mit Pelecyphora aselliformis gemeinsam.
In Sukkde. (SKG.), V:26. 1954, behauptet Buxbaum, Mamillaria solisioides Backbg. sei dem Samen nach sowie nach allen morphologischen Merkmalen auer der zweifelhaften Angabe ber den Saft nichts weiter als eine
Standortsvariett von Solisia pectinata.
Solisia hat Milchsaft, blht tief bzw. aus dem alten, seitlichen Krperteil und
hat Blten von 2,5 cm . Mamillaria solisioides dagegen blht hoch im Kranz
wie alle Mamillarien, hat wrigen Saft und anders geformte Blten von nur
1,5 cm . Hier zeigt sich, zu welchen Irrtmern es bei Nichtbeachtung der von
mir immer wieder angefhrten Argumente fr die Trennung von Solisia kommt.
Einmal ist also eine solche Synonymieerklrung voreilig denn die obengenannten Unterschiede sind offensichtlich nicht nachgeprft worden und zum
anderen erweist sich daran, wie gering der Wert der Einbeziehung von Samenund morphologischen Merkmalen im Sinne der Buxbaumschen (inzwischen bereits
weitgehend wieder widerrufenen) Art- oder Gattungsabtrennungsmethode ist,
wenn sie zu solchen falschen Ergebnissen gelangen lt.
212. ARIOCARPUS Scheidw.
Bull. Acad. Sci. Brux., 5:491. 1838
[Bei Lemaire (1839) bis 1869 als Anhalonium, ebenso bei Weber (1893) und
Coulter (1894) bei Hemsley (1880) und S. Watson (1890) als Mamillaria
seit K. Schumann (1898) wieder als selbstndige Gattung Ariocarpus Scheidw.
bei Marshall: Ariocarpus-U.-G. Euariocarpus Marsh., C. & S. J. (US.), XVIII:
4, 56. 1946, pro parte]
Zu dieser Gattung habe ich nur die vier heute bekannten Arten einbezogen,
die ohne Furche aus der Axille blhen und damit eine einheitliche Artengruppe

3084

Ariocarpus

bilden. Ich kann somit weder Marshall noch Buxbaum folgen, die fremde Elemente (A. Berger) einbeziehen, nmlich den furchentragenden Roseocactus. Das
ist weder nach meiner Gliederung noch nach sonstigen logischen Gesichtspunkten
mglich und Buxbaums Begrndung nur ein Beweis, da er die Dinge stets in
seinem jeweiligen Sinne deuten kann. Ich habe aber Ariocarpus nicht nur deshalb
auf die furchenlos axillenbltigen Arten begrenzt, weil das Genus so sehr einheitlich
ist, sondern auch, weil seine Arten hufig miverstanden wurden, so da eine klare
Gliederung hier doppelt vonnten ist. Noch Britton u. Rose bezogen zu Ariocarpus
retusus, fr den sie zwei ganz verschiedene Abbildungen zeigen (The Cact., III.
Fig. 94, ist nicht Ariocarpus retusus, sondern A. furfuraceus; auf Tafel IX,
unten, wird dagegen der richtige A. retusus abgebildet), A. furfuraceus Thomps.
und A. trigonus ein; ebenso ist in Bergers Entwicklgsl., Fig. 70 (S. 86. 1926)
A. retusus nicht diese Art, sondern A. furfuraceus, und Fig. 71 nicht A. trigonus,
sondern der richtige A. retusus Scheidw. (dabei mge noch daran erinnert sein, da Britton u. Rose wie Marshall gar nicht die Unterschiede der
gerandeten und nicht gerandeten Warzen von Roseocactus fissuratus und
R. lloydii erkannten; die Abtrennung von Roseocactus klrt ebenfalls die reinen
Ariocarpus-Arten, d. h. ohne Furche).
Die Warzen sind deltoid, stark verdickt, entweder von oben und unten zusammengedrckt und schrfer in eine Spitze ausgezogen (A. furfuraceus) oder
mehr 3kantig, entweder lang ausgezogen (A. trigonus) bzw. breitlnglich (A. retusus) oder unten schiffsschnabelig geformt (A. scapharostrus). Die Lnge der
Warzen ist bei einigen verschieden; die Abbildung Marshalls in Cactac., 134.
1941, Fig. 84, ist eine krzer-warzige Form des A. retusus mit weniger gestreckten
Spitzen. (Abb. 2907).
Die Blten entstehen zwar in den Axillen jngerer Warzen, aber die Bezeichnung Bergers (Entwicklgsl., 86. 1926) aus den Axillen junger Warzen ist doch
nicht eindeutig genug. Schon Pohls farbige Zeichnung in ZfS., hinter S. 274.
192728, zeigt das mehr seitliche Entstehen, und besonders treffend ist das
Bild 105 in A. Berger, Kakteen 333. 1926, das einen kranzfrmigen Bltenursprung zeigt, wie er auch bei Mamillaria gefunden wird, so da die Gattung
auch deswegen gut in die Eumamillariae pat; bei einigen Arten wird man
aber selten ein so ausgeprgtes und reiches kranzfrmiges Blhen sehen, doch
zeigen Bergers Abbildungen in den Entwicklungslinien deutlich, da die
Blten nicht zentral entstehen. Stacheln sind im allgemeinen nicht vorhanden;
sie kommen aber wie schon Britton u. Rose und Berger angeben
gelegentlich vor, zumindest bei A. scapharostrus und A. furfuraceus, und zwar
in Form von kleinen Stchelchen; die Areolen sind klein, oft nadelstichartig (Berger), an der Spitze der Warzen, auf der Oberseite nahe denselben,
oder sie fehlen auch ganz, anfangs meist mit etwas Wolle; die Warzen haben berdies eine starke bzw. derbe und oft panzerartige Hornhaut (Berger); die Blten
entstehen in reichlicher-wolligen Axillen, ffnen vormittags und dauern mehrere
Tage; die Rhre ist kurz; die Perigonbltter (innere) sind weilich bis gelblich
oder rtlich getnt; die linealen Narben stehen ab; die Frucht ist eine Beere,
die in der Axille verbleibt und schlielich vertrocknet. Die Arten sind bei uns
meist Herbstblher.
Ty p u s : Ariocarpus retusus Scheidw. Typstandort: Mexiko (San Luis
Potos).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Nuevo Len, Tamaulipas, Coahuila, Durango, Zacatecas, San Luis Potos).

3085

Ariocarpus

Schlssel der Arten:

Warzen mit hckriger Oberhaut


Warzen von oben und unten gedrckt und
in eine schlankere Spitze ausgezogen.
Warzen mit glatter Oberhaut
Warzen lang zugespitzt, z. T. aufgebogen
und heller quergemustert. . . . .
Warzen breit-deltoid, oberseits meist leicht
ausgehhlt und die Areole kurz unterhalb der Spitze, oft fehlend . . . .
Warzen gerade-dreieckig, lang, mit an der
Unterseite schiffsschnabelhnlicher Abstutzung. . . . . . . . . . . .

1: A. furfuraceus (Wats.) Thomps.


2: A. trigonus (Web.) K. Sch.
3: A. retusus Scheidw.
4: A. scapharostrus Bd.

1. Ariocarpus furfuraceus (Wats.) Thomps. Rep. Mo. Bot. Gard., 9:130. 1898
Mamillaria furfuracea S. Wats., Proc. Amer. Acad., 25:150. 1890 Anhalonium furfuraceum Coult.
Einzeln, bis ca. 10 cm ; Warzen hellgrau, von oben und unten etwas zusammengedrckt, mit schwielig-warziger Oberflche, gegen das Ende scharf verjngt bzw.
kurz gespitzt, am Rcken gekielt; Areolen auf der Spitze, meist klein und kahl;
Bl. 2,53 cm lang, 45 cm breit; Sep. mit brunlichgrnem Rckennerv; Pet.

Abb. 2902. Ariocarpus furfuraceus (Wats.) Thomps. (aus Berger, Entwicklgsl. 86. 1926,
Fig. 70, von Berger in Kakteen 1929 richtiggestellter Name). (Foto: Lloyd.)

3086

Ariocarpus

lineal-spatelig, stumpf, ausgerandet oder gezhnelt, 610 mm breit, erst wei,


dann rosa (?); Staubf. kurz; Gr. mit 12 strahlenden, weien N. M e x i k o
(Coahuila, am Carneros-Pa, Zacatecas [Prof. Lloyd]) (Abb. 2902).
Mamillaria purpuracea im Ind. Kew. (Suppl. 1. 263. 1906) ist wohl nur ein
Druckfehler von M. furfuracea.
A. furfuraceus v. rostratus Berg., Kakteen, 334. 1929.
Diese Variett beschrieb Berger mit scharfer und schnabelartig vorgezogener
Spitze, mit anfangs wolliger Areole, die 24 hornfarbene, 11,5 cm lange, spitze
Stacheln
trgt.
Bemerkenswert
ist
vor allem, da hier die Areolen v o r,
nicht an der Spitze liegen, hnlich
wie bei Neogomesia (Abb. 2903).
Anscheinend war dies schon Anhalonium areolosum Lem., Ill. Hort.
6:Misc. 35. 1859, bzw. nach Rmplers
Beschreibung in Handb.
Cactkde., 231. 1886. Dann gehren
hierzu die Synonyme Mam. areolosa
HemsleyCactus areolosus Kuntze.

Abb. 2903. Ariocarpus furfuraceus v. rostratus


Berg. (Foto: Heinrich.)

Abb. 2904. Ariocarpus trigonus (Web.) K. Sch.,


reich im Kranz blhend (aus Berger, Kakteen
333. 1929, Abb. 105). (Foto: Runyon.)

2. Ariocarpus
trigonus
(Web.)
K. Sch. Gesamtbschrbg.,
606. 1898
Anhalonium trigonum Web.,
Dict. Hort. Bois, 90. 1893.
Einzeln, kaum sprossend, bis ca.
10 cm , mit sehr dicker Pfahlwurzel; Scheitel bewollt; Warzen
glnzend brunlich graugrn, zahlreich, aufgebogen, 3,55,5 cm lang,
22,5 cm breit, gleichseitig spitz
dreieckig, rckwrts bis zur Basis scharf ausgekielt; Areolen an
der hornigen, leicht abbrechenden
Spitze kaum sichtbar; Bl. (zahlreich) um den Scheitel, ca. 5 cm
breit, gelblich; Staubf. wei; N.
810; Pet. gelblich; S. 1,5 mm
gro, fast matt schwarz, Testa fein
rundwarzig gefeldert. M e x i k o
(Nuevo Len, nrdlich Monterrey;
Tamaulipas) (Abb. 2904).
Was Schelle, Kakteen, 340. 1926,
als A. trigonus beschreibt, d. h.
Warzen vorn kinnartig vorgezogen, scheint mehr A. scapharostrus
gewesen zu sein, doch wird die
Bltenfarbe als rein wei angegeben,
von Bdeker die der letzteren Art
als lebhaft violettrosa. Es mag

Ariocarpus

3087

aber auch weie Bltentne geben, wie z. B. bei Roseoc. kotchoubeyanus. Die
Ariocarpus-Arten sind daraufhin noch nicht genauer untersucht worden.
Die Art variiert in der Warzenform, und die unterschiedlichsten Pflanzen sind
darin ziemlich verschieden. Siehe hierzu Abb. von J. A. Purpus, MfK., 67. 1913;
die extremen Abweichungen sollten benannt werden. Da Schumann den Typus der
Art mit dreiseitigen, zugespitzten Warzen von 3 cm Lnge, am Fu 1,5 cm breit,
beschrieb, kann es sich hier nicht um jene Formen handeln, die strker verlngerte
und einwrts gekrmmte Warzen haben. Der Typus der Art bildet gerade Warzen; eine Abbildung desselben findet sich in Cact. y Suc. Mex., III:4, 83. 1958,
Fig. 53 (von Edward F. Anderson), der diese Pflanze irrtmlich fr eine Zwischenform zwischen A. retusus und A. trigonus hlt. Die l. c., S. 84, Fig. 54, von
Anderson als A. trigonus angesehenen Pflanzen mit verlngerten, oben strker
verjngten und einwrts gekrmmten Warzen, d. h. die auch aufflliger zur Basis
hin querbandartig bereiften Formen etwas unterschiedlicher Warzenlnge, stellen
dagegen Anhalonium elongatum SD. (Cact. Hort. Dyck., 1849. 77. 1850) dar:
Ariocarpus trigonus v. elongatus (SD.) Backbg. n. comb.
Anhalonium elongatum SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 77. 1850. A. pulvilligerum Lem. Mamillaria elongata Hemsley (1880) non DC. (1828)
Cactus pulvilliger Kuntze Ariocarpus pulvilligerus K. Sch., Bot.
Jahrb. Engler, 24:550. 1898. Ariocarpus elongatus (SD.) M. H.
Lee, C. & S. J. (US.), IX:5, 75. 1937.
Warzen strker verlngert, nach oben schlanker verjngt, einwrts gebogen, bandartige Reifbildung zur Basis hin; Warzenlnge bis 5 cm.
M e x i k o (bei Jaumave und vielleicht auch anderswo) (Abb. 2905).
Salm-Dyck beschrieb die Warzenform eindeutig als tuberculis triquetro-elongatis... recurvato patentibus, ad margines integerrimis. Selbst wenn es
bergangsformen gbe, stellen die von Anderson l. c. mit Fig. 53 und 54

Abb. 2905. Ariocarpus trigonus elongatus (SD).) Backbg. Eine besonders lang- und
schlankwarzige Form, mit schwacher Querbnderung; eine strker quergemusterte Pflanze
zeigt Pohls Farbtafel 7 in ZfS. 274. 19271928.

3088

Ariocarpus

wiedergegebenen Pflanzen so deutlich unterschiedene Formen dar, da diese


erheblichen Abweichungen namensmig festgehalten werden mssen, zumal
gerade bei dieser Gattung (wie auch bei Roseocactus) in der Literatur viele
Miverstndnisse zu finden sind.
3. Ariocarpus retusus Scheidw. Bull. Acad. Sci. Brux., 5:492. 1838
Anhalonium prismaticum Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 1. 1839. A. retusum
SD. Mamillaria prismatica Hemsley. Cactus prismaticus Kuntze.
Ariocarpus prismaticus Cobb.
Einzeln, kugelig, blau-, oliv- oder graugrn, 1012 cm ; Scheitel stark wollig;
Warzen mit ziemlich breiter Basis, scharf 3kantig, spitz zulaufend, oberseits
wenig konvex oder etwas ausgehhlt, g l a t t, unterseits stark konvex und gekielt,
wenigstens gegen die Spitze zu; Areolen meist unterhalb der Spitze oder fehlend,
meist winzig und kahl, mitunter auch etwas grer und strker wollig; Bl. 4 cm
lang, ganz bla rosafarben; Perigonbl. locker gestellt, lineallanzettlich, stumpflich
oder ausgerandet, mit Haarspitzchen; Staubf. kaum halb so lang; N. 68, wei.
Mexiko (San Luis Potos, auf Porphyrfelsen bei 20002400 m). (Abb. 2906
2908)
Was H. Bravo in Las Cact. de Mex., 549. 1937, Fig. 268, abbildet, ist offensichtlich nicht A. retusus, sondern ein jngeres Stck von A. furfuraceus, den
sie unter A. retusus mit einbezieht.1) Es stellt daher nicht fest, welche Standorts-

Abb. 2906. Ariocarpus retusus Scheidw. (aus Berger, Entwicklgsl., 87. 1926, Fig. 71, von
Berger in Kakteen 1929 richtiggestellter Name). (Foto: Palmer.)
1
)Es ist auch mglich, da es jeweils bergangsformen, vielleicht als Folge frherer
Artvermischung, gibt.

Ariocarpus

3089

angaben von Coahuila, Durango, Zacatecas, San Luis Potos sich auf A. retusus
und welche sich auf A. furfuraceus beziehen. Jedenfalls ist A. furfuraceus, nach
der falsch benannten Abbildung Britton u. Roses in The Cact., IV:81. 1923,
in Zacatecas und nach Berger auch
in Coahuila am Paso de Carneros
gesammelt worden; nach H. Bravo
scheint dieser Pa freilich in
San Luis Potos zu liegen. Welche
Art wirklich in Durango vorkommt,
erscheint nach allem noch als ungeklrt, wie berhaupt die Gattung
wenig klrende Beachtung gefunden hat, was die genaueren Angaben der Verbreitung anbetrifft.
Die Pflanze ist in ihrer Heimat
unter dem Namen Chaute offizinell z. B. gegen die Malaria.
Nach H. Bravo sind die Bl. auch
zuerst wei, dann rosa: die Fr. ist
oblong, wei bis lebhaft rot (wahrscheinlich bezieht sich dies auf zwei
verschiedene Arten, aber weiche?); Abb. 2907. In Marshall & Bock, Cactaceae, 134.
1941, Fig. 84, als Ariocarpus retusus Scheidw.
S. schwarz, rund, 1,5 mm .
bezeichnete Pflanze, wohl eine krzer warzige Form.
(Foto: Marshall.)
Was Schelle in Kakteen, 339.
1926, als Ariocarpus retusus beschreibt, ist nach der Angabe Hcker mit wolliger Furche versehen ein Roseocactus, wahrscheinlich R. fissuratus, bei dem die Bltenfarbe auch zwischen
wei und rosa zu schwanken scheint, denn Schelle gibt, hnlich Marshall
(wobei dessen Schlsselangaben bezglich A. fissuratus und A. lloydii umgekehrt
zu verstehen sind), weie Petalen an, am Rcken rtlich.
A. retusus major hort. ist nur ein Name, nach Schumann auch Mamillaria retusa Mittl. non Pfeiff. (Handb. Liebh., 11). Falls Anhalonium prismaticum wirklich hierhergehrt, sind Synonyme: Mamillaria aloides Monv. (lt. Labouret)
und Mamillaria trigona hort.; Anhalonium aloides pulvilligerum Monv., Mamillaria pulvilligera Monv. und M. aloidea pulvilligera hort. (Monv.) gehren dagegen wohl zu A. trigonus v. elongatus.
4. Ariocarpus scapharostrus Bd. M. d. DKG., 1:60. 1930
Einzeln, mit derber Rbenwurzel, bis 9 cm ; Scheitel eingesenkt; Warzen
schrg seitwrts aufstrebend, anfangs dunkel-laubgrn, dann wie bestaubt matt
graugrn, dreiseitig prismatisch, nach der Spitze oberseits verschmlert, mit
scharfen Kanten, bis 5 cm lang, die Oberseite flach, langgezogen dreieckig, daher
nach unten zu breiter als die beiden Seitenflchen, unten kielartig scharf und
nach dem Ende zu kurz rundlich und aufwrts gebogen wie ein Bootsschnabel,
bis zur Warzenspitze; hier ganz junge Smlinge mit bald abfallenden, bis 4 kleinen
Stchelchen, die Areolen aber lt. Bdeker fehlend, jedoch wohl nur uerst
winzig, da der Stachelansatzpunkt als Areolensitz anzusehen ist; Axillen kahl;
in der Mitte auf der Oberseite eine lochartige Vertiefung mit grauweiem Wollbschel, gleichsam Scheinareolen; Bl. nur vereinzelt hervortretend (nur bei jungen

3090

Ariocarpus

Pflanzen?), bis 4 cm , lebhaft violettrosa; Fr. unbekannt; S. 1,5 mm gro,


mattschwarz, hckrig punktiert, umgekehrt kurz-eifrmig, mit unten sitzendem,
eingedrcktem Nabel. M e x i k o (Nuevo Len, auf unfruchtbaren Schieferhgeln bei Monterrey, fast ganz im Boden versteckt) (Abb. 2909).
Die Abbildung Marshalls in Cactac., 134. 1941, Fig. 84, zeigt einen hnlichen
kinnartigen unteren Warzenvorsprung; er gibt fr diese Pflanze die Bltenfarbe
blarosa bis fleischfarben an. (Abb. 2907.)

Abb. 2908. Ariocarpus retusus Scheidw., eine etwas abweichende Form.

Abb. 2909. Ariocarpus scapharostrus Bd.

Mamillaria

3091

213. MAMILLARIA Haw. non Stackhouse (1809)1)


Syn. Pl. Succ., 177. 1812
[Zuerst Cactus L. (1737) Neomammillaria Br. & R., The Cact., IV:65. 1923
bei Buxbaum (1951,1954) mit den nachstehenden Gattungen und Untergattungen bei R. Moran, in Gent. Herb., XIII., 324. 1953, mit den U.-G. Chilita
(Orc.) Mor. und Mammilloydia (F. Buxb.) Mor. (die anderen Mamillaria-Untergattungen von Moran s. unter den betreffenden Gattungen)]2)
(Nur ein Name ohne Artkombination war Cephalomamillaria, in Ceskosl. Zahr.
Listy, 120. 1924)
Schon die Bearbeitung einer Reihe vorhergehender Gattungen verlangte eine
Auseinandersetzung mit F. Buxbaums Gedanken, die besonders in seiner Arbeit
Die Phylogenie der nordamerikanischen Echinokakteen (sterr. Bot, Zschr.,
98:12. 1951) ihren Niederschlag gefunden hatten, aber auch in anderen Publi1
)Hier aus nachstehenden Zweckmigkeitsgrnden vereinheitlichte Schreibweise nach
Salm-Dyck, Rmpler, Engelmann, Schumann, Schelle, Berger und Knuth. Bei strikter
Befolgung der Nomenklaturregeln mu die Schreibweise Mammillaria lauten. Zur Schreibweise Mamillaria sei noch erwhnt: Bereits 1850 (Cact. Hort. Dyck., 5. 1850) schrieb Frst
Salm-Dyck: Nomen genericum Mamillaria scribendum est, quia non a verbo mamma, sed a
deminutivo mamilla deductum. Auch Schumann schrieb in seiner Gesamtbeschreibung:
Die Verkleinerungsform, von der sich Mamillaria ableitet, wird nur mamilla geschrieben,
so da die Schreibweise Mammillaria unbedingt falsch ist. Es gibt hier also keine orthographische Variante. Damit war die Handhabe geboten, die Haworthsche Schreibweise
so richtigzustellen, wie sie bisher fast alle bedeutenden Autoren der Kakteenliteratur whlten,
und unter den angelschsischen sogar Engelmann und neuerdings auch A. C. Martin.
Britton u. Rose, die sich ber die vorerwhnten Argumente hinwegsetzten, sahen sich nun
aber allein schon fr den Index zu einer Vereinheitlichung gezwungen und schrieben daher
smtliche Artnamen wie den des Genus Mamillaria mit mm, auch wenn man sie (z. B.
Frst Salm-Dyck) mit m geschrieben hatte, unter anderem auch Mammillaria mammillaris. Jetzt findet man im Code der Bot. Nomenklatur, 136. 1954, beim Typus des nomen
conservandum Mammillaria als Beispiel (bzw. bei dem eingeklammerten Synonym)
Mammillaria mamillaris, also eine zweifache Schreibweise, was nur die Auffassung zult,
da stets die erste Schreibweise zu whlen ist. Wenn demgem Craig in seinem MammillariaHandbook, 55. 1945, z. B. bei dem Arttitel Mammillaria flavovirens schreibt, in der Synonymie auerdem noch Mamillaria flavovirens, so zeigt das einmal die seltsamen Folgen
des starren Festhaltens an einer den Vernunftsgrnden Salm-Dycks und Schumanns entgegengesetzten Schreibung, aber auch, da dann die Namen im Index doppelt erscheinen
mten. Dies ist jedoch nicht mglich, und so sah ich mich hier ebenso wie Britton u. Rose
zu einer Vereinheitlichung gezwungen und schrieb Mamillaria einmal, weil es die richtigere
Schreibweise ist, und zweitens, weil sie vordem in der Literatur fast ausschlielich so lautete,
wie auch bei Mamillopsis usw. Ein hnlicher Fall ist folgender: Frst Salm-Dyck schrieb l. c.,
75. 1850, bezglich Peireskia: Cl. Sprengel recte censuit nomen hujusce generis, in honorem
Dom. Nicol. Fabric. Peiresc a cl. Plumier dictum, esse Peirescia scribendum, was man spter
lautlich richtiger in Peireskia abnderte. Dennoch schrieben Britton u. Rose Perescia,
jedoch Cactus lemairei, obwohl sie dazu erwhnten: This name was originally published
as lemarii, although named for Charles Lemaire. Das ist unlogisch; sie htten dann auch
Peireskia beibehalten mssen, wie die berwiegende Zahl der Autoren. Auch hier konnte
ich also nur diese Schreibung whlen. Wozu das gegenteilige Verfahren fhrt, zeigt sich daran,
da Rauh in seinem Peruwerk glaubte, auch die Schumannsche Unterfamilie Pereskioideae
schreiben zu mssen. Sie mu aber nach dem erwhnten Code-Beispiel auch weiterhin
Peireskioideae lauten. Obige unrichtige Schreibweisen knnten auch als orthographischer
Irrtum im Sinne der Regeln, Art. 82. 1950 (1954, deutsche Ausgabe) angesehen werden.
2
)Die Buxbaumschen Umstellungen lassen sich nur noch schwer verfolgen. Whrend z. B.
Austroebnerella bei ihm 1954 noch ein subgenus incertis sedis von Chilita ist, erscheint der
Name in Die Kakteen C VIIIc (Dez. 1958), nachdem er zuerst ein eigenes Subgenus war,
gleichwertig neben Chilita als Synonym der Untergattung Mammillaria, daneben nur die Untergattungen 1. Chilita, 2. Phellosperma, 3. Bartschella, 4. Solisia, 5. Porfiria, 6. Mammillaria.
Wo die weiteren nachstehend genannten einstigen Gattungen bzw. Untergattungen geblieben
sind, ist bisher nicht ersichtlich. Auerdem wird von provisorisch bei Mammillaria belassenen
Mammillarien der Subtr. Coryphanthineae gesprochen, was nicht gerade als allgemeinverstnd-

3092

Mamillaria

kationen. Viele Gegenargumente konnten hier geltend gemacht werden. Das


schwierigste Kapitel blieb dabei die Frage, in welcher Form nach jenen vorhergehenden Verffentlichungen die Bearbeitung der Mamillarien in diesem Handbuch geschehen sollte.
Es bedarf dazu zuerst eines Rckblickes, was von Buxbaums oben genannter
Schrift auf diesem Gebiet noch briggeblieben ist, nachdem er selbst die Aufspaltung von Mamillaria durch Wiedereinbeziehung seiner Gattungen aufhob:
Leptocladia F. Buxb. (1951), mit 7 Neukombinationen:
Dieser Gattungsname war als spteres Homonym von Leptocladia Agardh
(Algae) ungltig.
Darauf wurde statt seiner Leptocladodia F. Buxb. nom. nov. (sterr. Bot.
Zschr., CI: 601. 1954) publiziert.
Wahrscheinlich werden andere, wie R. Moran, dieses Genus wieder als
Subgenus zu Mamillaria einbeziehen, wie dies auch mit der folgenden Gattung geschah:
Ebnerella F. Buxb. (1951). Hier wurden 84 Neukombinationen geschaffen, die
folgende Wandlung durchmachten:
Der Gattungsname war ein Synonym. Er mute einbezogen werden zu
Chilita Orc.
Dieses Genus hat Buxbaum dann 1954 emendiert in:
Chilita (Orc., 1926) emend. F. Buxb., mit den Untergattungen:
1: Acentracantha; F. Buxb. (1954);
2: Archiebnerella F. Buxb. (1951);
3: Procochemiea F. Buxb. (1954);
4: Euancistracantha F. Buxb. (1954);
5: Euebnerella F. Buxb. (1954);
6: Rectochilita F. Buxb. (1954);
7: Ancistracantha F. Buxb. (1954);
: Austroebnerella F. Buxb. (1954) Subgenus incertis sedis; in Die Kakteen,
C VIIIc (5), als Synonym der U.-G. VI: Mammillaria.
Ein Jahr vorher, d. h. vor der Verffentlichung der neuen Untergattungen
von 1954, bezog R. Moran (Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953) Chilita wieder
als Untergattung zu Mamillaria ein, womit die Buxbaumschen sieben Untergattungen seines Genus Chilita (Orc.) emend. F. Buxb. sozusagen in den
Rang von Unter-Untergattungen verwiesen sind.
Sie bleiben daher hier unbercksichtigt, weil unsicher ist, was mit ihnen
geschehen soll.
1954 hat Buxbaum aber noch 49 neue Chilita-Kombinationen (Sukkde.,
V. SKG.) verffentlicht, smtliche vorerwhnten Kombinationen als comb.
nud.
In Die Kakteen, C VIIIc bringt Buxbaum dann z. B. die ehemalige
Ebnerella bzw. Chilita yaquensis unter Fortlassung der ersten Kombination als Mamillaria yaquensis, womit anzunehmen ist, da er Morans
Standpunkt bernahm (und damit seine eigenen Untergattungen verlie?).
lich zu bezeichnen ist. Dafr, da die Samenfarbe und -Struktur keine verlliche systematische
Handhabe ist, wurden hier auerdem eine Reihe von Beispielen erbracht. Um den Text dieses
Handbuches so klar wie mglich zu halten, wird daher fr diejenigen, die an nheren Einzelheiten interessiert sind, auf die jeweils angefhrten Publikationen Buxbaums verwiesen, d. h. im
Rahmen dieses rein pflanzenbeschreibenden Werkes ist es weder mglich noch erforderlich,
die umfangreichen theoretischen Ausfhrungen wiederzugeben, zumal vieles davon inzwischen
wieder gendert wurde.

Mamillaria

3093

Mammilloydia F. Buxb. (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 6465. 1951) wurde mit
zwei neuen Kombinationen verffentlicht.
E. Shurly hat aber 1956 nachgewiesen, da dieses neue Genus berhaupt
nicht zu Recht besteht, da es auf seminibus nigris verrucosis begrndet
wurde. Shurly nimmt an, da Buxbaum nicht die richtigen Samen untersucht hat (vielleicht die von M. lanata oder M. herrerae, auf die Buxbaums
Kennzeichnung zutrfe) und weist darauf hin, da die Samen von beiden
Mammilloydia-Arten niemals warzig sind, sondern rugose (runzlig), die
Samen von M. candida v. rosea aber schwarz und glnzend bzw. nur mit winziger Punktierung.
Damit sind auch die beiden letzten Kombinationen bzw. das Genus Mammilloydia
ungltig, und es mssen somit in diesem Handbuch 142 Synonyme wiedergegeben
werden, die bei einer vorsichtigen Bearbeitung seitens Buxbaums htten vermieden werden knnen. Mit anderen Worten: Seine ganze Mamillariengliederung
von 1951 und 1954 ist wieder hinfllig geworden. Im brigen hat Shurly noch
nachgewiesen (The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4, 124. 1956), da eine Gliederung oder Aufteilung nach Samenverschiedenheiten ein fragwrdiges Unternehmen ist (s. hierzu am Ende des Schlssels von Craig).
Buxbaum hat zwar in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 96. 1951, auf seine morphologische Schulung gepocht und wenn er sich auf diesbezgliche Untersuchungen ohne gewagte Folgerungen beschrnkt htte, wrde er sich angesichts der Exaktheit seiner morphologischen Arbeit sicher ein Verdienst erworben haben , es hat ihn dies aber nicht vor einer groen Anzahl von Fehlkombinationen bewahrt, die das von ihm angewandte Verfahren mit berechtigter
Skepsis betrachten lassen.
Um die Verwirrung vollstndig zu machen, hat Buxbaum dann in Kakt. u. a.
Sukk., 7:1. 1956, einen Vorschlag zur Wiedervereinigung von Gattungen mit
der Gattung Mammillaria gemacht, der ungefhr das wiedergibt, was er auf dem
Londoner I. O. S.-Kongre darlegte. Dies ist auf zwei Seiten abgemacht; es wird
nur von einer Mglichkeit gesprochen von meines Erachtens ganz unangebrachten Wiedereinbeziehungen zu Mamillaria als Untergattungen, wie
Bartschella und Solisia, abgesehen und man wei nicht, woran man endgltig
ist. Man wird verstehen, wenn ich die Frage stelle, wie wohl Buxbaum in seiner
bekannten Manier reagiert haben wrde, wenn ich eine so chaotische Situation,
wie er sie auf diesem Gebiet hinterlassen hat, verursacht htte.
Aus obiger bersicht, die die Situation bis zum Augenblick der Niederschrift
dieser Arbeit wiedergibt, ergibt sich jedenfalls, da Buxbaums Weg nicht der
geeignete fr die Bearbeitung der Gattung Mamillaria ist. Ich mute daher
wieder auf den Craigschen Schlssel zurckgreifen1), auch als Bestimmungsgrundlage, bzw. auf die Schumannsche Sektionsteilung, die in dem CraigSchlssel zum Ausdruck kommt, und gebe vorher die entsprechende Gliederung
aus meiner Systematischen bersicht von 1942 wieder, die groenteils auf Reihen
frherer Autoren fut; sie wurde von mir nur sinngem ergnzt, womit
eine klare Charakterisierung der entsprechenden Artengruppen und eine leichtere
1
)Soulaire hat in Cactus, Paris, 43:159162, 44:187190, 4647:243248. 1955,
ebenfalls einen Mamillarienschlssel verfat. Er ist aber unvollstndig, nicht so bersichtlich und detailliert wie der Craigs, und zum Teil bringt er auch fehlerhafte Namen. Die hier
gewhlte Form einer Zweiteilung, d. h. unter Anfgung von Nachtrgen nach meiner Reiheneinteilung, erwies sich auch insofern als praktischer, weil so Nachtrge leicht einzufgen waren
bzw. bis zum Beginn des Druckes, und deren geringe Zahl jeweils leicht zu bersehen ist;
andernfalls htte sich eine ftere Umarbeitung des Schlssels als erforderlich erwiesen, was
nicht durchfhrbar war.

3094

Mamillaria

Bestimmungsmglichkeit der neueren Spezies, Gruppe VI, gegeben ist, whrend


die Einordnung der bis zu Craigs Arbeit bekannten Arten nach dem Vorbild
seines Schlssels vorgenommen wurde.
Dementsprechend kann die Gattungsbeschreibung wie folgt wiedergegeben
werden: Einzelne bis sprossende oder rasenartig sich vermehrende Krper mit
und ohne Milchsaft, klein bis ziemlich gro, gedrckt-kugelig bis kugelig oder
im Alter zylindrisch, bis lngliche Sulenkrper bildend, aufrecht oder niederliegend; Wolle in Areolen oder Axillen, oder fehlend, zum Teil Borsten in der
Axille; Warzen etwas unterschiedlicher Gestalt, ohne Furche; Blten aus der
Axille, klein bis grer, ohne ausgesprochen lngere Rhre, nackt; Warzen nie
basal zusammenflieend; Stacheln sehr verschiedenartig, meist glatt, aber auch
haarfein oder behaart, federhnlich, borstig, weich bis hart, gerade und die
mittleren zum Teil auch gebogen bis hakig gekrmmt; Frucht eine Beere,
die erst nach lngerer Reifedauer hervorgeschoben wird; Samen braun bis schwarz,
unterschiedlicher Form oder Testastruktur, fein bis etwas grer.
Die Gattung entspricht daher Schumanns Fassung mit Ausnahme der Untergattungen Coryphantha, Dolichothele und Cochemiea, die von Britton u. Rose
Gattungsrang erhielten, wie Schumanns viertes Subgenus fr Mamillaria micromeris, als Genus Epithelantha und Mamillaria phellosperma als Gattung Phellosperma. Seit Britton u. Rose sind viele neue Arten gefunden worden, und Craig
hat sich ein Verdienst erworben, indem er 1945 die umfangreiche Materie zum
ersten Mal zusammenfassend in seinem Mammillaria Handbook behandelte.

Abb. 2910. Eine Mamillarien-Spezialsammlung ist angesichts der groen Form- und Farbverschiedenheit der Arten besonders reizvoll (aus der ehemaligen Sammlung des Verfassers,
jetzt im Jardin Exotique de Monaco).

Mamillaria

3095

Bei dieser Gelegenheit sei auch des ersten bedeutenden Mamillarienkenners


F. Bdeker gedacht, der 1933 mit seinem Mammillarien-Vergleichs-Schlssel
zuerst eine knappe bersicht herausbrachte, in der bereits die rund 33 von ihm
beschriebenen Arten, die zu Britton u. Roses Zeit noch unbekannt waren, bercksichtigt sind.
Welchen Fortschritt die Mamillarienforschung seit Britton u. Rose gemacht
hat1), geht daraus hervor, da sie nur 150 Arten anerkannten, whrend Craig
238 beschriebene Arten unter fortlaufender Nummer auffhrt, ohne 23 unklassifizierte Arten, zu denen noch inzwischen eine Reihe weiterer gekommen
sind. Dazu sind noch 101 von Craig unnumeriert verffentlichte, wenig bekannte Arten zu rechnen, abgesehen von der groen Zahl der nur dem Namen
nach bekannten Arten, die Craig anfhrt. Mamillaria ist also neben Opuntia
die grte Kakteengattung.
In einigen Fllen, wie Phellosperma Br. & R. und Krainzia Backbg., welch
letzteres Genus Buxbaum zu Phellosperma einbezog, whrend Craig diese Gattung zu Mamillaria stellte, wie R. Moran auch 1953 Bartschella Br. & R. und
Porfiria Bd., bin ich anders verfahren aus den unter den betreffenden Gattungen
aufgefhrten Grnden; auch sonst ergab sich hier und da die Notwendigkeit,
von der Craigschen Fassung abzuweichen bzw. sie zu korrigieren. Hierbei, wie
berhaupt bei der Nachprfung lterer oder weniger bekannter und zum Teil fraglicher Spezies, war mir Herr Walter Heinrich, Coswig, behilflich, dem ich dafr
zu Dank verpflichtet bin, zumal er mir sein reiches Bildmaterial zur Verfgung
stellte, das fr mich von besonderem Wert war, da es in Deutschland und dasselbe gilt mit wenigen Ausnahmen fr ganz Europa nicht mehr das reiche Material wie zu Bdekers Zeiten gibt und somit kaum noch Spezialisten mit einer
hnlichen langjhrigen Sachkenntnis.

Abb. 2911. Zuweilen lassen Blten und Frchte noch ihren ursprnglichen Sprocharakter
erkennen. Eine Frucht von Mamillaria centricirrha mit Hckern und bestachelten Areolen
sowie einer Art von Nebenspro; die Frucht selbst enthlt reife, keimfhige Samen.
1
)In England interessiert man sich neuerdings auch fr die Grndung einer MammillariaSociety.

196

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3096

Mamillaria

Abb. 2912. Die Schnheit des Mamillarien-Stachelkleides lt erst die farbige


Makroaufnahme voll erkennen (Scheitel der M. bombycina).

Mamillaria

3097

Herrn E. Shurly, England, verdanke ich die bereitwillige Beantwortung


mancher Anfragen; sehr dienlich waren mir seine beiden Schriften A List
of Specific Names and Synonyms of Mammillarias (1952) und der Nachtrag
dazu vom gleichen Jahr, beide von The British Section of the International
Organisation for Succulent Plant Study verffentlicht. Verbunden bin ich ihm
auch, da er den Text dieses Bandes bzw. die Literaturangaben usw. mit durchgeprft hat.
Zum Aufsuchen der Arten, die erst nach dem Erscheinen von Craigs Handbuch beschrieben worden sind, oder jener, die in letzterem als noch nicht gengend
(zum Teil: wieder) bekannt oder als Synonyme bezeichnet wurden, jedoch als
selbstndige Arten gefhrt werden muten, wird soweit sie nicht im allgemeinen
beschreibenden Teil unter den ihnen sehr nahe verwandten Arten zu finden sind
auf die nachstehende bersicht ber die Sektionen usw. verwiesen. Sie gestattet ein leichtes Auffinden der Reihen und Unterreihen, wo die Beschreibung
der gesuchten Pflanzen wiedergegeben ist. Ein Schlssel erbrigt sich somit
fr sie.
Craig hat in seinem Handbuch eine Illustration fast jeder Art gebracht, so
da beinahe ausschlielich darauf verwiesen werden knnte. Da aber die zahlreichen Reproduktionen notgedrungen eine uneinheitliche Qualitt der Fotos
ergaben, habe ich in meine Bearbeitung eine grere Bildzahl aufgenommen,
die geeignet ist, Craigs Bebilderung in vielem zu ergnzen, besonders, was neuere
Arten sowie seltenere ltere, wenig bekannte oder zweifelhafte Spezies anbetrifft.
Besonders hier erwies sich auch das von Herrn Heinrich im Laufe der Jahre
zusammengetragene Fotomaterial (darunter viele Originalaufnahmen Bdekers)
mit seinen wichtigen Anmerkungen als sehr ntzlich, zumal einige Craig-Fotos
unzutreffend sind.
Ty p u s : Mamillaria simplex Haw. (M. mamillaris Karst.). Typstansdort:
Tropisches Amerika, d. h. Kste Venezuelas und Curaao-Inselgruppe.
Vo r k o m m e n : USA (Sdstaaten, von Kalifornien bis Texas); Mexiko in
22 Staaten sowie Niederkalifornien und Yucatan); Mittel-Amerika (Guatemala, Honduras); Westindien (Kuba, Hispaniola, sdliche Bahamas,
Puerto Rico, Mona, Desecheo, Culebra, Buck-Insel, St. Thomas, Little
St. James-Insel, Tortola, Antigua); nrdliches Sdamerika (Venezuela, Curaao-Inseln, Kolumbien).
Der beschreibende Text der Gattung Mamillaria Haw. ist wie folgt gegliedert:

I: bersicht ber die Sektionen. Untersektionen, Reihen und Unterreihen, nach meiner
bersicht in Cactac., Jahrb. DKG. (II) 1942/1.

II: Schlssel der Gattung Mamillaria Haw. nach R. T. Craig.


III: Beschreibender Teil der Arten aus R. T. Craigs Schlssel.
IV: Craigs Unclassified Species, zur leichteren Bestimmung nach I: bersicht ber
die Sektionen usw. wiedergegeben, einschlielich der nach Craigs Handbuchverffentlichung neu beschriebenen Arten.
V: Die Wenig bekannten Arten nach R. T. Craig.
VI: Verzeichnis der nur namentlich bekannten Arten.
VII: Verzeichnis von Namenskombinationen unter Mamillaria, die zu anderen Gattungen
gehrende Arten darstellen.
196*

3098

Mamillaria

I. bersicht ber die Sektionen,


Untersektionen, Reihen und Unterreihen
[entsprechend meiner bersicht in J. DKG. (II) 1942/1 (S. 6365)]:
Sektion 1: Galactochylus K. Sch. (1898)
Mit Milchsaft; Warzen bei Verletzung milchend.
Reihe 1: Leucocephalae Lem.
Kugelig, weistachlig; Axillen mit Wolle, mit und ohne Borsten;
Stacheln gerade.
Char. Art1): Mamillaria parkinsonii Ehrbg. (1840).
Reihe 2: Macrothelae SD.
Warzen oft grer, zum Teil kantig (oder mehrflchig) bis konisch;
Axillen mit oder ohne Wolle, ohne Borsten; Stacheln gerade, hchstens
gebogen.
Char. Art: Mamillaria phymatothele Berg. (1840).
Reihe 3: Polyedrae Pfeiff.
Warzen kantig bis konisch; Axillen mit Wolle und (zuweilen sprlichen)
Borsten; Stacheln gerade.
Char. Art: Mamillaria woburnensis Scheer (1845).
Reihe 4: Uncinatae Vpl.
Warzen kantig; nur mit Wolle in den Axillen; ein Mittelstachel hakig
gekrmmt.
Char. Art: Mamillaria uncinata Zucc. (1837).
Reihe 5: Rossianae Backbg. (1961)
Warzen konisch-rund; Axillen mit Wollspuren und Borsten, zum Teil
fehlend, zum Teil sprlich, zuweilen reichlicher; ein Mittelstachel gerade
bis gehakt.
Char. Art: Mamillaria rossiana Heinr. (1958).
Sektion 2: Subhydrochylus Backbg. (1938)2)
Wa r z e n n i c h t g l e i c h m i l c h e n d ; M i l c h s a f t s c h l u c h e i m K rp e r. Axillen kahl bis wollig.
Reihe 1: Elegantes K. Sch.
Mit leuchtend weien, gelben oder brunlichen Stacheln, keiner gehakt.
Char. Art: Mamillaria elegans DC. (1828).
Reihe 2: Ancistrophorae Backbg. (1938)
Mit einem gekrmmten oder hakigen Mittelstachel.
Char. Art: Mamillaria rekoi (Br. & R.) Vpl. (1923).
1
)Die Abkrzung bedeutet: Charakteristische Art; die eingeklammerte Jahreszahl: wann
sie zuerst beschrieben wurde.
2
)Da Axillenborsten und starke Milchentwicklung oder wriger Saft fr die Bestimmung neben bewimperten oder ganzrandigen ueren Perigonblttern zu den wichtigsten
Anhaltspunkten gehren, mute die Art der Saftbildung ihrer Eigenart entsprechend getrennt dargestellt werden. Gewisse milchende Arten lassen in ruhendem oder stark ausgetrocknetem Zustand dieses Merkmal nur schwer erkennen; das darf aber nicht ohne weiteres als
Zugehrigkeit zur Sektion 2 gedeutet werden. Craig hat jedoch eindeutig eine Gruppe Tubercles with semi-milky sap abgetrennt. Das machte auch eine entsprechende Sektion erforderlich, wie ich sie zuerst schon in den BfK. 1938-6 aufstellte. Ob teilweise Berichtigungen
notwendig sind, kann sich erst aus bisher noch ausstehenden sorgfltigen Untersuchungen der Safteigenschaften bzw. von Ursprung und Verlauf des Milchens ergeben,
doch hat bereits K. Schumann, in MfK., 149. 1897, bezglich M. elegans eine ausreichende
Begrndung des geringen Milchens dieser Subsectio gegeben.

Mamillaria

3099

Reihe 3: Guerrerones Backbg. (1942)


Sehr langtriebig-zylindrisch; ein Mittelstachel hakig gekrmmt, spter
oft auch wieder, oder zum Teil berhaupt, gerade.
Char. Art: Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. (1932).
Sektion 3: Hydrochylus K. Sch. (1898)
Mit wrigem Saft.
Untersektion 1: Parviflorae Backbg. (1942)
Mit kleineren, kurzen Blten.
Reihe 1: Rectispinae Backbg. (1942)1)
Mit geraden Stacheln.
Unterreihe 1: Leptocladodae K. Sch. (Gattung Leptocladodia F. Buxb.)
Krper schlank-zylindrisch, rasenfrmiger Wuchs; Triebe ziemlich schlank.
Char. Art: Mamillaria elongata DC. (1828).
Unterreihe 2: Candidae K. Sch.
Einzeln bis rasenfrmig; Krper gedrungener; weie oder gelbliche
Stacheln, oft verflochten und den Krper verhllend, zum Teil haarartig,
federig oder faserig und sehr fein, besonders die randstndigen.
Char. Art: Mamillaria candida Scheidw. (1838).
Unterreihe 3: Amoenae Backbg. (1938)
Kugelig oder spter zylindrisch; Axillen ohne Borsten; Randstacheln
zum Teil zahlreicher, bis 25.
Char. Art: Mamillaria eriacantha Lk. & O. (1937).
Unterreihe 4: Polyacanthae SD.
Mit zahlreichen Randstacheln (um 30 herum); Krper kugelig oder
spter gestreckt; Axillen ohne Borsten.
Char. Art: Mamillaria spinosissima Lem. (1838).
Unterreihe 5: Heterochlorae SD.
Spter zum Teil zylindrisch; Randstacheln wenige bis zahlreicher (bis 30);
Stacheln in verschiedenen Farben; Axillen mit Borsten.
Char. Art: Mamillaria hidalgensis J. A. Purp. (1907).
Reihe 2: Subcurvispinae Backbg. (1942)
Stacheln fein, zahlreich; Neigung zu starker Krmmung eines
Mittelstachels, bis hakig, aber auch gerade, nicht selten an ein und derselben Pflanze.
Unterreihe 6: Wuthenauianae Backbg. (1942)
Stacheln hell, meist bunt gespitzt, gewhnlich nadeldnn bis feiner; ein
Mittelstachel gerade bis hakig gekrmmt.
Char. Art: Mamillaria wuthenauiana Backbg. (1942).
Reihe 3: Curvispinae Backbg. (1942)
Unterreihe 7: Hamatispinae Backbg. (1942)
Ziemlich weichfleischig, im Winter strker schrumpfend; Warzen oft
leicht lsend; Randstacheln zuweilen haarartig oder sehr dnn; ein Mittelstachel stark gehakt.
Char. Art: Mamillaria bocasana Pos. (1853).
Untersektion 2: Grandiflorae Backbg. (1942)
Mit greren, teils glockigen, teils mehr ausgebreiteten Blten
1
)Der klaren bersicht halber wurden K. Schumanns (1898) und meine Kategoriebezeichnungen (1938 bzw. 1942) zum Teil gendert, die Namen selbst aber beibehalten,
Jahreszahlen nur bei den von mir neu aufgestellten Untersektionen bzw. Reihen und Unterreihen angegeben.

3100

Mamillaria

Reihe 4: Rectospinosae Backbg. (1942)


Mit geraden, nie gehakten Stacheln.
Unterreihe 8: Napinae Backbg. (1938)
Mit lngerer Rbenwurzel; groe umbiegende Blten (wei oder purpurn).
Char. Art: Mamillaria napina J. A. Purp. (1912).
Reihe 5: Curvispinosae Backbg. (1961; Subcurvispinosae Backbg., 1942)
Mit zumindest einem (zum Teil erst spter erscheinenden) gehakten
Mittelstachel.
Unterreihe 9: Ancistracanthae K. Sch.
Kugelig oder lnglich, einzeln oder sprossend; Blten glockigtrichterig bzw. ausgebreitet, ansehnlich bis ziemlich gro; zum Teil
ziemlich dickkeulige Frchte.
Char. Art: Mamillaria swinglei (Br. & R.) Bd. (1933).

Um die Feststellung zu erleichtern, bei welchen Sektionen, Untersektionen,


Reihen oder Unterreihen, unter IV: Nicht klassifizierte Arten, die nicht nach
dem Craig-Schlssel, sondern dahinter nach meiner Gliederung aufgefhrten
neueren Arten aufzufinden sind, bringe ich nachstehend einen Reihen-Bestimmungsschlssel (Sekt. = Sektion, U.-Sekt. = Untersektion, U.-Reihe = Unterreihe):
Mit Milchsaft
Milch sofort bei Verletzung erscheinend. . . Sekt. 1: Galactochylus K. Sch.
Pflanzen kugelig
Stacheln alle gerade
Stacheln wei oder auffllig hellfarben
Axillen mit Wolle, mit und ohne
Borsten . . . . . . . Reihe 1: Leucocephalae Lem.
Stacheln nicht alle wei oder auffllig
hellfarben
Axillen ohne Borsten (mit oder ohne
Wolle)
Warzen oft grer, zum Teil
kantig . . . . . . . . Reihe 2: Macrothelae SD.
Axillen mit (zum Teil sprlichen)
Borsten
Warzen kantig bis konisch. Reihe 3: Polyedrae Pfeiff.
Stacheln: 1 mittlerer stets stark gehakt
Axillen nur wollig
Warzen kantig. . . . . . . Reihe 4: Uncinatae Vpl.
Pflanzen zylindrisch
Stacheln: 1 mittlerer gerade bis gehakt;
zum Teil borstig und nie
gehakt (Setosae H.
Bravo) . . . . . . . . Reihe 5: Rossianae Backbg.
Milch nicht sofort bei Verletzung erscheinend
(Milchsaftschluche im
Krper) . . . . . . Sekt. 2: Subhydrochylus Backbg.
Pflanzen nicht langzylindrisch
Stacheln alle gerade, leuchtend wei, gelb
oder brunlich. . . . . Reihe 1: Elegantes K. Sch.

Mamillaria

3101

Stacheln (mittlere) gekrmmt oder (meist)


hakig . . . . . . . .
Reihe 2: Ancistrophorae Backbg.
Pflanzen langzylindrisch im Alter
Stacheln (mittlere) gerade oder hakig . .
Reihe 3: Guerrerones Backbg.
Mit wrigem Saft. . . . . . . . . . . . Sekt. 3: Hydrochylus K. Sch.
Blten klein, kurz. . . . . . . . . . . .
U.-Sekt. 1: Parviflorae Backbg.
Stacheln alle gerade. . . . . . . . . .
Reihe 1: Rectispinae Backbg.
Pflanzen sehr schlankzylindrisch . . . .
U.-Reihe 1: Leptocladodae
K. Sch.
Pflanzen nicht sehr schlankzylindrisch
Stacheln (randstndige) wei oder
gelblich, zum Teil haarartig, fiedrig oder faserig,
sehr fein. . . . . . .
U.-Reihe 2: Candidae K. Sch.
Stacheln nicht wei oder hellfarbig
Axillen ohne Borsten
Randstacheln bis max. 25.
U.-Reihe 3: Amoenae Backbg.
Randstacheln fein, um
ca. 30 . . . . . . . .
U.-Reihe 4: Polyacanthae SD.
Axillen (wenigstens im Alter)
mit Borsten
Randstacheln wenige bis
zahlreicher (bis 30),
Stacheln verschiedenfarbig, je nach Art
Krper zum Teil spter
derb-zylindrisch . . .
U.-Reihe 5: Heterochlorae SD.
Stacheln mit starker Neigung zur Krmmung eines mittleren,
bis hakig, aber auch
gerade, zum Teil beide
Formen an derselben
Pflanze. . . . . . .
Reihe 2: Subcurvispinae Backbg.
Stacheln hell, meist bunt gespitzt,
nadeldnn bis feiner,
1 Mittelstachel auch
krftiger, gerade bis
hakig . . . . . . .
U.-Reihe 6: Wuthenauianae
Backbg.
Stacheln mit stets 1 hakigen Mittelstachel.
Reihe 3: Curvispinae Backbg.
Randstacheln gewhnlich
dnn bis haarfein
Krper ziemlich weichfleischig . . . . . .
U.-Reihe 7: Hamatispinae
Backbg.
Blten grer bzw. glockig oder weiter ausgebreitet . . . . .
U.-Sekt. 2: Grandiflorae Backbg.
Stacheln gerade, keiner hakig. . . . . .
Reihe 4: Rectispinosae Backbg.

3102

Mamillaria

Krper mit lngerem


Rbenteil
Blten gro und breit
ffnend. . . . . .
Stacheln mit wenigstens 1 (zum Teil erst
spter erscheinenden) gehakten
Mittelstachel. . . .
Blten glockig bis
trichterig, zum Teil
ziemlich gro; Frucht
teilweise dickkeulig.

U.-Reihe 8: Napinae Backbg.

Reihe 5: Curvispinosae Backbg.

U.-Reihe 9: Ancistracanthae
K. Sch.

Meine bersicht von 1942 wurde auch insofern gendert, als die Sektionen
dadurch schrfer getrennt worden sind, da ich die Reihen und Unterreihen nur
innerhalb der Sektionen laufend durchnumerierte. Ferner muten die Guerrerones aus der Sektion Hydrochylus K. Sch. in die Sektion Subhydrochylus gestellt werden, da die Pflanzen im Innern milchen knnen. Die Reihe 8: Zephyranthoides von 1938 (BfK.-6) [J. DKG. (II). 1942/1, S. 64, als Series 15] wurde zu
Dolichothele gestellt, aus den dort dargelegten Grnden.
Die Aufstellung soll eine bersicht ber die nach diesem Einteilungsprinzip
erkennbaren Artengruppen geben, ohne Bercksichtigung der Samenverschiedenheiten, da sich diese als nicht ausreichend erwiesen, um die Gesamtzahl der Spezies
danach so bersichtlich zu gliedern. Gerade die Sektion 2: Subhydrochylus zeigt,
wie eng milchende und nichtmilchende Arten zusammenhngen, bzw. stellt diese
Sektion den verbindenden bergang zur Sektion 3: Hydrochylus dar. Innerhalb
jeder Sektion gibt es Hakenstacheln tragende Stufen in Sektion 2 und 3 mit den
Guerrerones und Wuthenauianae auch insofern als bergnge, als hier gerade
und Hakenstacheln nebeneinander gebildet werden knnen wie solche auch
bei verschiedenen anderen Gattungen auftreten.
Aus allen diesen Grnden habe ich die Gattung Mamillaria in dieser einfachen
Gliederung belassen, ohne die bersicht durch Bercksichtigung entwicklungsgeschichtlicher Hypothesen zu erschweren, wie sie Buxbaum besonders mit seiner
Einteilung in sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951, vornahm, von der er aber inzwischen fast ganz wieder zurckgetreten ist. Aus den gleichen Grnden belie
ich auch die strker unterschiedenen Gattungen Phellosperma, Krainzia, Bartschella und Porfiria selbstndig, d. h. bercksichtigte sie nicht als Sektionen oder
Untergattungen von Mamillaria, wie dies R. Moran tat. Das sind mehr theoretische als praktische Manahmen.
Auf diese Weise kann ich auch fr die Bestimmung Craigs Schlssel bercksichtigen der mit seiner Artenzahl die meisten in den Sammlungen vorhandenen
Arten umfat , bis auf die Neueingnge, die der bersichtlichkeit halber anschlieend, zusammen mit Craigs Unclassified Spezies, nach obiger bersicht
gegliedert wiedergegeben werden, so da man damit einen Anhaltspunkt zum
Aufsuchen der Arten hat. Ich zerstre so auch nicht die beste und klarste Aufschlsselung der Mehrzahl aller Arten, die es bis heute gibt, und bercksichtige
damit zugleich auch die praktischen Gesichtspunkte: die leichteste Bestimmungsmglichkeit.

3103

Mamillaria

Da bei einer so groen Gattung zum Teil unterschiedliche Ansichten geltend


gemacht oder einzelne Korrekturen vorgenommen werden knnen bzw. mssen,
ist selbstverstndlich. So habe ich z. B. Mamillaria longiflora (Krainzia) aus dem
Schlssel Craigs herausgelassen (gerade s e i n Bltenfoto Fig. 187 zeigt die ungewhnliche Rhre besonders gut, bzw. weshalb ich dieses Genus selbstndig
belie), ebenso M. guelzowiana, ferner M. phellosperma (Gattung Phellosperma),
die Microfloridae aus Tiegels Dolichothele-Fassung (M. camptotricha. M. decipiens, M. albescens) bzw. M. zephyranthoides. M. zopilotensis Craig (bei Craig:
M. zapilotensis; aber der Canyon heit Zopilote Canyon) war nur als
eine rein hakenstachlige Form von M. guerreronis anzusehen. Der Name M. guirocobensis war durch meinen lteren Namen M. gueldemanniana auszuwechseln
bzw. ihm als Variett anzugliedern. M. verhaertiana und M. phitauiana sind
meines Erachtens die gleiche Art (die mir einst von Baxter zugegangene M. phitauiana ist inzwischen zu sehr langtriebigen Exemplaren ausgewachsen, bei der
auch Hakenstacheln vorkommen oder [zum Teil] nicht, so da es sich hier um
einen niederkalifornischen Vertreter der Reihe Wuthenauianae zu handeln scheint,
bei dem Hakenstacheln ausgebildet werden knnen oder nicht bzw. einzelne
Formen nur Hakenstacheln haben [wie dies auch bei M. guerreronis und M. zopilotensis beobachtet wird]); selbst die Zahl der Axillenborsten ist bei M. verhaertiana und M. phitauiana im Maximum gleich.
Meiner bersicht entsprechend schalte ich in Craigs Schlssel die Sektionen ein.
II. Schlssel der Gattung Mamillaria
nach R. T. C raig :
Abkrzungen: In bereinstimmung mit dem beschreibenden Text werden hier zur
Vereinfachung und Platzersparnis folgende Buchstabenbezeichnungen verwandt:
Ar. = Areolen
Mst. = Mittelstacheln
Ax. = Axillen (nur bei Beschreibungen)
N. = Narben
B. = Borsten
Pet. = Innere Perigonbltter
Bl. = Blten
Rst. = Randstacheln
S. = Samen
Bz. = Berhrungszeilen1) (W. nach Bz. 8:13
bedeutet z. B.: Warzen nach 8er und
Sep. = uere Perigonbltter
13er Berhrungszeilen geordnet)
St. = Stacheln

W. = Warzen

Sektion 1: Galactochylus K. S ch .
[U. G. Galactochylus (K. Sch.) Fosberg, Bull. S. Calif. Acad. Sci., 30:54, 55. 1931]
A: W. mit Milchsaft; S. braun
B: Mst. fehlend
C: Rst. unter 10
D: B. in den Axillen
E: Sep. ganzrandig. . . . . . . . . .
EE: Sep. bewimpert
F: Pet. rtlich
G: W. nicht gekantet . . . . . . .
GG: W. gekantet
H: W. nach Bz. 8:13. . . . . . .
HH: W. nach Bz. 13:21 . . . . . .

1: M. pyrrhocephala Scheidw.
2: M. compressa DC.
3: M. seitziana Mart.
4: M. polyedra Mart.

1
)ber die Berhrungszeilenordnung bzw. ihre mathematische Gesetzmigkeit s. Nheres
im einleitenden Text zu Neochilenia (Band III).

3104

Mamillaria

FF: Pet. grnlichgelb


G: W. nicht scharf gekantet
H: W. nach Bz. 8:13. . . . . . . 5: M. confusa (Br. & R.) Orc.
HH: W. nach Bz. 13:21 . . . . . . 6: M. karwinskiana Mart.
GG: W. bis zur Spitze gekantet
H: W. am Grande schmal, 4 bis
5 mm breit . . . . . . . 7: M. knippeliana Quehl
HH: W. am Grande breiter, 8 mm
und mehr breit . . . . . . 8: M. praelii Mhlpfrdt.
DD: Ohne B. in den Axillen
E: W. nicht bis zur Spitze gekantet
F: Pet. rosa bis rtlich . . . . . . . . 9: M. ortegae (Br. & R.) Orc.
FF: Pet. kremfarben bis gelb
G: Sep. ganzrandig. . . . . . . . 10: M. winteriae Bd.
GG: Sep. bewimpert
H: N. grn . . . . . . . . . . 11: M. zahniana Bd. & Ritt.
HH: N. rosa
I:Pet. kremwei (oder mit feiner rtlicher Mittellinie) . . 12: M. magnimamma Haw.
II:Pet. karminrot (heller oder
feuriger) [unter Nr. 12]. . . : (M. centricirrha Lem.1)
EE: W. bis zur Spitze gekantet
F: Pet. gelblichgrn. . . . . . . . . 13: M. peninsularis (Br. & R.) Orc.
FF: Pet. rtlich. . . . . . . . . . . 14: M. crocidata Lem.
FFF: Pet. weilich
G: W. breit-pyramidisch. . . . . . 15: M. roseoalba Bd.
GG: W. schlank. . . . . . . . . . 16: M. lloydii (Br. & R.) Orc.
CC: Rst. mehr als 10 . . . . . . . . . . . . 17: M. albiarmata Bd.
BB: Mst. vorhanden
C: Mst. gehakt
D: B. in den Axillen (Mst. nicht stets hakig). 18: M. strobilina Tieg.
DD: Ohne B. in den Axillen 19: M. uncinata Zucc.
CC: Mst. gerade
D: Rst. gewhnlich fehlend oder zuweilen abfallende B.
E: B. in den Axillen (Mst. nicht stets hakig). 20: M. mendeliana (H. Bravo)
Werd.
EE: Ohne B. in den Axillen (s. Nr. 21)
F: W. gekantet
G: Pet. rosa (B. kurz, versteckt?) . . . 21: M. carnea Zucc.
GG: Pet. gelblich . . . . . . . . . 22: M. melispina Werd.
FF: W. rund
G: W. kurz-konisch. . . . . . . . 23: M. orcuttii Bd.
GG: W. verlngert. . . . . . . . . 24: M. polythele Mart.
1
)Meist mit 1 Mittelstachel, gehrt daher eigentlich unter die Rubrik BB, wird aber wegen
der frheren Zusammenfassung mit M. magnimamma hier aufgefhrt.

Mamillaria

3105

DD: Rst. vorhanden


E: Rst. unter 10
F: B. in den Axillen
G: W. gekantet
H: Pet. gelblich. . . . . . . . . 25: M. woburnensis Scheer
HH: Pet. rtlich
I: Mst. 2 . . . . . . . . . . 26: M. polygona SD.
II: Mst. 46 . . . . . . . . . 27: M. tenampensis (Br. & R.)
Berg.
GG: W. nicht scharfkantig
H: Pet. gelblich
I: Mst. 01 (zu Nr. 5) . . . . . : M. confusa v. centrispina
Craig
II: Mst. 12
J: Pet. spitzig . . . . . . . . 28: M. petrophila Brand.
JJ: Pet. langgespitzt. . . . . 29: M. eichlamii Quehl
HH: Pet. rtlich
I: W. rund . . . . . . . . . . 30: M. collinsii (Br. & R.) Orc.
II: W. pyramidal . . . . . . . . 31: M. mystax Mart.
FF: Ohne B. in den Axillen (oder gelegentlich nur sprliche)
G: W. bis zur Spitze scharfkantig
H: Pet. gelblich
I: Mst. 1
J: Rst. 45. . . . . . . . 32: M. flavovirens SD.
JJ: Rst. 68 . . . . . . . . 33: M. bocensis Craig
II: Mst. 24
J: Rst. 34. . . . . . . . 34: M. sempervivi DC.
JJ: Rst. 68 . . . . . . . . 35: M. obscura Hildm.
HH: Pet. rtlich
I: Rst. 35
J: N. karmin. . . . . . . . 36: M. bucareliensis Craig
JJ: N. gelb. . . . . . . . . 37: M. vagaspina Craig
II: Rst. 69
J: Sep. gesgt . . . . . . . 38: M. craigii Lindsay
JJ: Sep. ganzrandig . . . . . 39: M. melanocentra Pos.
GG: W. oben undeutlich gekantet
H: Pet. grnlich bis gelblich
I: Mst. 1
J:Ar. mit zustzlichen bergangs-Rst. . . . . . . . . 40: M. nivosa Lk.1)
JJ: Ar. ohne bergangs-Rst.
K: Sep. bewimpert
L: W. nach Bz. 5:8 (M.
glareosa Bd.?). . . 41: M. dawsonii (Hought.) Craig
1
)Mu richtiger als Variett von M. flavescens (DC.) Haw. angesehen werden. Hierunter
auch M. ekmanii Werd.

3106

Mamillaria

LL: W. nach Bz. 8:13. . .


KK: Sep. ganzrandig. . . .
II: Mst. 24 . . . . . . . . .
HH: Pet. rtlich
I: N. rtlich
J: Mst. 12
K: Sep. bewimpert . . . .
KK: Sep. ganzrandig. . . .
JJ: Mst. 4 . . . . . . . . .
II: N. gelblich bis grn
J: Rst. 37
K: W. nach Bz. 8:13 . . . .
KK: W. nach Bz. 13:21 . . . .

42: M. gatesii Jon.


43: M. baxteriana (Gat.) Bd.
44: M. brandegeei (Coult.) Brand.

45: M. sartorii J. A. Purp.


46: M. zuccariniana Mart.
47: M. bachmannii Bd.

48: M. phymatothele Berg


49: M. hamiltonhoytea1)
(H. Bravo) Werd.
JJ: Rst. 810 . . . . . . . . 50: M. scrippsiana (Br. &R.) Orc.
EE: Rst. 1020 (s. auch unter EEE)
F: B. in den Axillen
G: Pet. rtlich
H: N. rosa
I: Rst. 10 . . . . . . . . . . 51: M. esseriana Bd.
II: Rst. 1620. . . . . . . . 52: M. geminispina Haw.
HH: N. gelb bis grnlich
I: Rst. 1015 . . . . . . . . 53: M. evermanniana (Br. & R.)
Orc.
II: Rst. 1520
J:Pet. weilich mit rtlichem
Mittelstreifen. . . . . . 54: M. saetigera Bd. & Tieg.
JJ:Pet. rtlich purpurn mit
dunklerem Mittelstreif . . 55: M. standleyi (Br. & R.) Orc.
GG: Pet. gelb bis wei
H: Rst. 1014. . . . . . . . . 56: M. lindsayi Craig
HH: Rst. 1820. . . . . . . . . 57: M. ritteriana Bd.
FF: Ohne B. in den Axillen (oder nur gelegentlich sprliche)
G: W. kantig
H: Pet. berwiegend rtlich
I: W. nicht scharf gekantet. . . 58: M. sonorensis Craig
II: W. bis zur Spitze gekantet. . . 59: M. hertrichiana Craig
HH: Pet. wei bis gelblich, einige mit
rtlicher Mittellinie
I: Mst. 12
J: Rst. 1015
K: Sep. ganzrandig . . . . 60: M. hemisphaerica Eng.
KK: Sep. bewimpert
L: Pet. grnlich. . . . . 61: M. macdougalii Rose
1
)Craig schreibt hamiltonhoytae, aber H. Bravo 1937 (wie auch Werdermann) hamiltonhoytea.

3107

Mamillaria

LL: Pet. wei mit rosa Mittellinie. . . . . .


JJ: Rst. 1520
K: Pet. wei . . . . . . .
KK:Pet. krem bis rosa und
rtlich
L: Sep. ganzrandig. . . .
LL: Sep. gesgt . . . . .
II: Mst. 47
J: Sep. ganzrandig
K: Mst. vorspreizend . . . .
KK: Mst. horizontal gerichtet.
JJ: Sep. gesgt
K: Mst. starkpfriemlich . . .
KK:Mst. dnner und krzer
(zu Nr. 65). . . . . .
GG: W. fast rund
H: Mst. 12
I: W. nach Bz. 8:13. . . . . .
II: W. nach Bz. 13:21
J: W. kurz, 5 mm lang. . . .
JJ: W. lnger, 1012 mm lang.
HH: Mst. 35
I: Pet. wei bis gelb. . . . . .
II: Pet. orange bis rtlich
J: Pet. orange . . . . . . .
JJ: Pet. purpurrosa. . . . . .
EEE: Rst. mehr als 20
F: B. in den Axillen
G: Rst. 2030
H: M. rtlich. . . . . . . . . .
HH: N. grnlich
I: Mst. 14
J: Pet. rosa
K: W. fast rund
L: Mst. fast nadelig . . .
LL: Mst. pfriemlich. . . .
KK: W. kantig. . . . . . .
JJ: Pet. weilich . . . . . . .
II: Mst. 6 . . . . . . . . . .
GG: Rst. ber 30
H: W. kantig zur Spitze . . . . .

62: M. gummifera Eng.


63: M. pachyrhiza Backbg.
64: M. applanata Eng.
65: M. johnstonii (Br. & R.) Orc.

66: M. arida Rose


67: M. pseudocrucigera Craig1)
68: M. gigantea Hildm.
: M. johnstonii v. guaymensis
Craig

69: M. gaumeri (Br. & R.) Orc.


70: M. xanthina (Br. & R.) Bd.
71: M. tesopacensis Craig
72: M. simplex Haw.
73: M. zeyeriana Hge. jr.
74: M. petterssonii Hildm.

75: M. brauneana Bd.

76: M. hahniana Werd.


77: M. bravoae Craig
78: M. woodsii Craig
79: M. chionocephala J. A. Purp.
80: M. mayensis Craig
81: M. muehlenpfordtii Frst.
(M. neopotosina Craig)

1
)Mamillaria pseudocrucigera Bd., 1936 (1933), war eine ungltige Besehreibung; sie
mu einen neuen Namen erhalten: M. neocrucigera (s. unter: IV, Nr. 262).

3108

Mamillaria

HH:W. rund, wenigstens an der


Spitze
I: Pet. gelblich. . . . . . . .
II: Pet. rtlich . . . . . . . .
FF: Ohne B. in den Axillen
G: Rst. 2030
H: Mst. 12
I: Sep. ganzrandig. . . . . . .
II: Sep. bewimpert. . . . . . .
HH: Mst. 46. . . . . . . . . .
GG: Rst. mehr als 30. . . . . . . .

82: M. parkinsonii Ehrenbg.


83: M. klissingiana Bd.

84: M. heyderi Mhlpfrdt.


85: M. infernillensis Craig1)
86: M. formosa Gal.
87: M. morganiana Tieg.

Sektion 2: Subhydrochylus B ackbg .


AA: W. nicht milchend, Milchsaftschluche im
K r p e r ; S. braun
B: Mst. gerade
C: Ohne Ax.-Borsten
D: N. purpurn
E: W. nach Bz. 8:13 . . . . . . . . . .
EE: W. nach Bz. 13:21 (gelbstachlig) . . . .
DD: N. gelblichgrn bis krem
E: W. nach Bz. 13: 21, als Leitart . . . . .

Hierunter:; M supertexta, dykkiana, dealbata, haageana,
acanthoplegma, meissneri
DDD: N. rosenrot (starkflach-dichotomische Art)
E: W. nach Bz. 13:21 (weistachlig) . . .
CC: Mit Ax.-Borsten
D: N. gelb bis grn
E: Blten innen wei, oben purpurrosa . .
EE: Blten rein purpurn. . . . . . . .
BB:Mst. meist gerade bis oder ganz gehakt
(einschl. M. zopilotensis
Craig) . . . . . . . .

88: M. crucigera Mart.


89: M. celsiana Lem.
90: M. elegans DC.

91: M. perbella Hildm.


92: M. vaupelii Tieg.
93: M. rekoiana Craig
94: M. guerreronis (H. Bravo)
Backbg.

BBB: Mst. stark gehakt


C: Rst. bis 20 . . . . . . . . . . . . . 95: M. rekoi (Br. & R.) Vpl.2)
CC: Rst. bis 30 (M. zopilotensis Craig), zu Nr. 94. : M. guerreronis v. zopilotensis
(Craig) Backbg. n. comb.

Nach Bdeker zur Reihe
Elegantes, nach
Quehl
Milchsaft, nach Craig wriger Saft (milchen die W.
gleich, hinter Nr. 85 gehrend):. (212: M. pseudoperbella Quehl.)

M. ochoterenae H. Bravo mag
vielleicht ebenfalls hierher gehren.
1
2

)Falls die Warzen gleich milchen, gehrt hierhinter 212: M. pseudoperbella Quehl
)Hierunter auch M. pseudorekoi Bd. als eigene Art.

3109

Mamillaria

Sektion 3: Hydrochylus K. S ch .
[U.-G. Hydrochylus (K. Sch.) Fosberg, Bull. S. Calif. Acad. Sci., 30:54, 56. 1931]
AAA: W. mit wrigem Saft; S. meist schwarz, einige
auch braun
B: Mst. fehlend (nur gelegentlich an starken Pflanzen)
C: Rst. weniger als 20
D: Ohne B. in den Axillen
E: Rst. aufsteigend. . . . . . . . . .
EE: Rst. horizontal gerichtet . . . . . . .
CC: Rst. 1020 (s. auch bei CCC)
D: Pet. rtlich
E: Sep. ganzrandig (manchmal 1 Mst.: v. centrispina Craig) . . . . . .
EE: Sep. gesgt. . . . . . . . . . . .
DD: Pet. gelblich
E: Glieder leicht lsend; S. schwarz. . .
EE: Glieder nicht leicht lsend; S. braun
(stets mit Mst.: v. echinaria).
CCC: Rst. ber 20
D: B. in den Axillen
E: B. steif, ca. 78. . . . . . . . . .
EE: B. nur gelegentlich
F: Pet. rot (S. hellbraun). . . . . . .
FF: Pet. weilich. . . . . . . . . .
DD: Ohne B. in den Axillen
E: St. fiedrig. . . . . . . . . . . .
EE: St. nicht fiedrig
F: Rst. unter 30 . . . . . . . . . .
FF: Rst. ber 40
G: Sep. ganzrandig. . . . . . . .
GG: Sep. gesgt
H: Ax. mit Wolle und Haaren
I: St. dichthaarig. . . . . . .
II: St. deutlich strahlend . . . .
HH: Ax. kahl. . . . . . . . . .
BB: Mst. vorhanden
C: Mst. gehakt
D: Rst. weniger als 10
E: Mst. 1 (s. auch 155: Mst. 14) . . . . .
EE: Mst. 34. . . . . . . . . . . . .
DD: Rst. 1020 (s. auch unter DDD)
E: B. in den Axillen
F: S. brunlich
G: Pet. hellgelb . . . . . . . . .

96: M. kewensis SD.


97: M. durispina Bd.

98: M. napina J. A. Purp.


99: M. lanata (Br. & R.) Orc.
100: M. gracilis Pfeiff.
101: M. elongata DC.1)
102: M. humboldtii Ehrenbg.
103: M. viperina J. A. Purp.
104: M. lenta Brand.
105: M. plumosa Web.
106: M. aureilanata Backbg.
107: M. herrerae Werd.
108: M. schiedeana Ehrenbg.
109: M. dumetorum J. A. Purp.
110: M. lasiacantha Eng.

111: M. criniformis DC.


112: M. wildii Dietr.

113: M. aurihamata Bd.

1
)Einschlielich M. echinaria bzw. M. elongata mit den Varietten: v. tenuis (DC.) K. Sch.,
v. viperina Schmoll non J. A. Purpus, v. subcrocea SD., v. straminea hort., v. intertexta SD.,
v. rufocrocea K. Sch., v. stella-aurata (Mart.) K. Sch., v. echinata (DC.) Backbg. (M. echinata),
v. echinaria (DC.) Backbg. (M. echinaria), v. anguinea (O.) K. Sch., v. densa (Pfeiff.);
darunter auch M. mieheana Tieg.

3110

Mamillaria

GG: Pet. wei . . . . . . . . . . .


FF: S. schwarz
G: Mst. 1. . . . . . . . . . . .
GG: Mst. gewhnlich mehr als 1
H: N. rtlich bis orange
I: W. weichfleischig
J: Pet. kurz, rot. . . . . . .
II: W. festfleischig
J: B. in Axillen 13. . . . .
JJ.: B. in Axillen 1520 (M. phitauiana) . . . . . . . . .
HH: N. grnlich (s. auch unter HHH)
I: Sep. ganzrandig
J: W. festfleischig
K: W. rund. . . . . . . .
KK: W. kantig. . . . . . .
JJ: W. weichfleischig
K: W. nach Bz. 5:8. . . . .
KK: W. nach Bz. 13:21 . . . .
II: Sep. bewimpert. . . . . . .
HHH: N. wei
I: Sep. ganzrandig. . . . . . .
II: Sep. gesgt . . . . . . . .
EE: Nur gelegentlich B. in den Axillen (s.
auch unter EEE)
F: W. festfleischig
G: W. nach Bz. 5:8; Pflanzen schlank.

114: M. leucantha Bd.


115: M. capensis (Gat.) Craig

116: M. erythrosperma Bd.


117: M. fraileana (Br. & R.) Bd.
118: M. verhaertiana Bd.

119: M. dioica K. Brand.


120: M. armillata K. Brand.
121: M. glochidiata Mart.
122: M. pygmaea (Br. & R.) Berg.
123: M. angelensis Craig
124: M. icamolensis Bd.
125: M. pubispina Bd.

126: M. occidentalis (Br. & R.)


Bd.
GG: W. nach Bz. 8:13; Pflanzen krftig. 127: M. swinglei (Br. & R.) Bd.
FF: W. weichfleischig. . . . . . . . . 128: M. trichacantha K. Sch.
EEE: Ohne B. in den Axillen
F: N. orange bis rot
G: N. dunkelrot
H: W. verlngert . . . . . . . . 129: M. mainae K. Brand.
HH: W. kurz . . . . . . . . . . 130: M. fasciculata Eng.
FF: N. gelb bis grn
G: Mst. meist 1
H: Sep. ganzrandig
I: Pet. wei mit rtlicher Mitte
J: W. festfleischig. . . . . . 131: M. carretii Reb.1)
JJ: W. weichfleischig (Samen von
131132 hellbraun). . . . 132: M. saffordii (Br. & R.)
H. Bravo
HH: Sep. bewimpert
I: W. kurz, konisch . . . . . . . 133: M. hutchisoniana (Gat.) Bd.
GG: Mst. 36
H: W. ziemlich festfleischig
I: Sep. bewimpert
J: Mst. 13 . . . . . . . . 134: M. sheldonii (Br. & R.) Bd.
1
)M. unihamata Bd., von Craig als ein Synonym dieser Art angesehen, s. als eigene
Spezies unter IV: Nicht klassifizierte Arten.

JJ: Mst. 46 . . . . . . . .
II: Sep. ganzrandig
J: Rst. 1115
K: W. nach Bz. 8:13 . . . .
JJ: Rst. 1520
K: W. nach Bz. 5:8. . . . .
HH: W. weichfleischig
I: Pet. gelb . . . . . . . . .
II: Pet. rosa bis purpurn
J: Sep. bewimpert
K: N. 11, gelb, Rst. 1214. .
KK: N. 7, grn, Rst. 1422 . .
JJ: Sep. ganzrandig
K: Pet. purpurn. . . . . .
KK: Pet. wei bis rosa mit rtlichem Mittelstreif
L: S. schwarz. . . . . .
LL: S. schwarzbraun . . . .
DDD: Rst. ber 20
E: B. in den Axillen
F: Pet. rtlich
G: Rst. 2025
H: Mst. meist 2 . . . . . . . . .
HH: Mst. 46, gehakt (zu Nr. 203:
geradstachlig) . . . . .
GG: Rst. 30
H: Mst. 4. . . . . . . . . . .
FF: Pet. wei bis gelb
G: S. hell- bis dunkelbraun
H: Mst. 2. . . . . . . . . . .
HH: Mst. 4 (s. auch unter HHH)
I: Rst. 2025 . . . . . . . .
HHH: Mst. 79 . . . . . . . . .
GG: S. schwarz
H: Mst. glatt. . . . . . . . . .
HH: Mst. rauh (haarig)
I: Rst. glatt. . . . . . . . .
II: Rst. rauh (haarig)
J: W. 45 mm lang . . . . .
JJ: W. 815 mm lang. . . . .
EE: B. nur gelegentlich in den Axillen (s. auch
unter EEE)
F: Pet. rot . . . . . . . . . . . .
FF: Pet. gelblich . . . . . . . . . .
EEE: Ohne B. in den Axillen (155: mit B.?)
F: Rst. 2030 (155: Rst. 911?)
G: Pet. rtlich (oder wenigstens mit
rtlicher Mitte)
H: Mst. und: oder Rst. rauh (haarig)
(155:14, 156:47)
197

3111

Mamillaria

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

135: M. neocoronaria Knuth


136: M. goodrichii Scheer
137: M. blossfeldiana Bd.
138: M. crinita DC.
139: M. wrightii Eng.
140: M. wilcoxii Toumey
141: M. zeilmanniana Bd.
142: M. schelhasei Pfeiff.
143: M. rettigiana Bd.

144: M. umbrina Ehrenbg.


: (M. nunezii v. solisii (Br.
& R.) Backbg. n. comb.)
145: M. multiformis (Br. & R.) Bd.
146: M. erectohamata Bd.
147: M. knebeliana Bd.
148: M. multihamata Bd.
149: M. gilensis Bd.
150: M. hirsuta Bd.
151: M. longicoma (Br. & R.) Berg.
152: M. kunzeana Bd. & Quehl
153: M. bombycina Quehl
154: M. seideliana Quehl

3112

Mamillaria

I: W. weichfleischig (alle St. rauh).


II: W. festfleischig (Rst. jung rauh).
HH: Mst. glatt
I: Mst. 1 . . . . . . . . . .
II: Mst. mehr als 1
J: Sep. ganzrandig. . . . . .
JJ: Sep. gewimpert
K: N. grn . . . . . . . .
KK: N. wei bis rosa . . . . .
GG: Pet. wei bis gelb
H: Mst. rauh (haarig)
I: Mst. meist 1. . . . . . . .
II: Mst. 45 . . . . . . . . .
HH: Mst. glatt
I: W. nach Bz. 8:13. . . . . .
II: W. nach Bz. 13:21. . . . . .
FF: Rst. 30 oder mehr
G: Sep. ganzrandig. . . . . . . .
GG: Sep. gesgt
H: Mst. 12
I: Pet. wei bis krem
J: Rst. rauh (haarig). . . . .
II: Pet. rtlich
J: Rst. glatt, 5060 . . . . .
HH: Mst. 48. . . . . . . . . .
CC: Mst. gelegentlich hakig (s. auch bei CCC)
D: Rst. weniger als 20
E: B. in den Axillen . . . . . . . . . .
EE: Ohne B. in den Axillen
F: Bl. 1 cm . . . . . . . . . . .
FF: Bl. 2 cm . . . . . . . . . . .
DD: Rst. 2040 (s. auch bei DDD)
E: Borsten in den Axillen
F: S. schwarz (s. 118: M. verhaertiana)
Rst. ca. 20. . . . . .
FF: S. braun, Rst. ca. 25. . . . . . . .

Hierher knnte auch die
M. nunezii mit der v. solisii
gestellt werden.
EE: Ohne B. in den Axillen, Rst. 2536 . .
DDD: Rst. bis 75 . . . . . . . . . . . . .
CCC: Mst. gerade
D: Rst. fehlend (oder hchstens feine, abfallende Haare)
E: W. rund bzw. konisch

155: M. scheidweileriana O.
156: M. mercadensis Pat.
157: M. insularis Gat.
158: M. posseltiana Bd.
159: M. microcarpa Eng.
160: M. weingartiana Bd.
161: M. bocasana Pos.
162: M. painteri Rose
163: M. boedekeriana Quehl
164: M. sinistrohamata Bd.
165: M. moelleriana Bd.

166: M. gasseriana Bd.


167: M. barbata Eng.
168: M. jaliscana (Br. & R.) Bd.
169: M. colonensis Craig
170: M. gueldemanniana Backbg.
a: v. guirocobensis (Craig)
Backbg. n. comb.

: (M. phitauiana Baxt.)


171: M. haehneliana Bd.

172: M. oliviae Orc.1)


173: M. magallanii Schmoll

1
)Nach L. Benson nur eine gelegentlich Hakenstacheln zeigende Form von M. microcarpa.
Die Blten sind glockig-trichterig; die von Buxbaum irrtmlich hierhergestellte echte
M. marnierana hat noch grere, breit umrollende Blten (s. unter IV: Unklassifizierte Arten)
und ist stets wei.

3113

Mamillaria

F: Mst. 24, zum Teil abfallende, dnne,


winzige Rst. . . . . . .
FF: Mst. 46, zum Teil winzige Rst.. . .
EE: W. kantig (Mst. 4). . . . . . . . .
DD: Rst. vorhanden
E: Rst. unter 10
F: B. in den Axillen
G: Mst. undeutlich getrennt
H: alle St. gelb . . . . . . . . .
HH: Mst. braun. . . . . . . . .
FF: Ohne B. in den Axillen
G: Rst. 6, pfriemlich . . . . . . .
GG: Rst. 810, nadelig. . . . . . .
EE: Rst. 1020 (s. auch bei EEE)
F: B. in den Axillen
G: Mst. 12 . . . . . . . . . . .
GG: Mst. 46
H: Sep. gesgt
I: N. grn. . . . . . . . . .
II: N. rosa bis brunlich. . . . .
HH: Sep. ganzrandig. . . . . . .
FF: Nur gelegentlich B. in den Axillen (s.
auch bei FFF)
G: Pet. weilich . . . . . . . . .
GG: Pet. rtlich-karmin
H: N. grnlich
I: Frucht ohne trockenes Perianth
J: St. wei . . . . . . . . .
II: Frucht mit trockenem Perianth
JJ: St. brunlich. . . . . . .

174: M. hidalgensis J. A. Purp.


175: M. obconella Scheidw.
: M. tetracantha SD. non Hook.

176: M. viereckii Bd.


A: v. brunispina Neale
177: M. kelleriana Schmoll
178: M. fertilis Hildm.
179: M. picta Meinshsn.
180: M. ruestii Quehl
181: M. rhodantha Lk. & O.
182: M. phaeacantha Lem.
183: M. inaiae Craig

184: M. sphacelata Mart.

185: M. mazatlanensis (Reb.)


K. Sch. & Grke
HH: N. weilich. . . . . . . . . 186: M. wiesingeri Bd.
FFF: Ohne B. in den Axillen
G: Mst. 12
H: Pet. rtlich
I: N. rtlich . . . . . . . . . 187: M. lesaunieri Reb.
II: N. grnlich . . . . . . . . 188: M. amoena Hopff.
III: N. wei
J: Rst. 1012
K: Mst. 1 (zu Nr. 98) . . . . : (M. napina v. centrispina
Craig)
KK: Mst. 2. . . . . . . . 189: M. mundtii K. Sch.
JJ: Rst. 1618. . . . . . . 190: M. collina J. A. Purp.
IIII: N. goldgelb. . . . . . . . 191: M. donatii Berge
IIIII: N. unbekannt
J: St. wei, Scheitel wei wollig. 192: M. albilanata Backbg.
HH: Pet. wei bis gelb
I:Rst. 1214; zu Nr. 100 (S.
schwarz). . . . . . . . : (M. fragilis v. centrispina
n. nud. Craig)

197*

3114

Mamillaria

II: Rst. 1618; zu Nr. 101 (S.


braun). . . . . . . . : (M. echinaria DC.: als var.

von M. elongata, nebst v.

echinata usw.)
GG: Mst. 47
H: Pet. rtlich
I: W. gekantet
J: Rst. steifnadelig. . . . . . 193: M. graessneriana Bd.
JJ: Rst. borstig . . . . . . . 194: M. hoffmanniana (Tieg.)
H. Bravo
II: W. konisch-rund
J: N. tiefrosa. . . . . . . . 195: M. fuliginosa SD.
JJ: N. gelb
K: Sep. ganzrandig . . . . 196: M. ochoterenae (H. Bravo)
Werd.1)
KK: Sep. gesgt. . . . . . 197: M. pringlei (Coult.) Brand.
HH: Pet. wei oder mit rosa Mitte
I: N. grn. . . . . . . . . . 198: M. discolor Haw.
II: N. wei. . . . . . . . . . 199: M. slevinii (Br. & R.) Bd.2)
III: N. gelb. . . . . . . . . . (200: M. esperanzaensis Bd.)3)
EEE: Rst. ber 20
F: B. in den Axillen
G: Rst. 2030
H: Mst. 12
I: Pet. gelb . . . . . . . . . 201: M. halbingeri Bd.
II: Pet. rot. . . . . . . . . . 202: M. conspicua J. A. Purp.
HH: Mst. 46 (s. auch bei HHH)
I: Pet. tiefrosa bis hell magenta
(hierzu v. solisii: s. hinter
Nr. 144, mit Hakenst.) . . 203: M. nunezii (Br. & R.) Orc.
II: Pet. weilich
J: Sep. bewimpert . . . . . . 204: M. ortiz-rubiona (H. Bravo)
Werd.
JJ: Sep. ganzrandig . . . . . 205: M. neopalmeri (Coult.)Craig
HHH: Mst. 1215. . . . . . . . . 206: M. spinosissima Lem.
GG: Rst. mehr als 30
H: Mst. 14, sehr kurz oder fehlend 207: M. albicoma Bd.
HH: Mst. mehr als 4
I: N. rot . . . . . . . . . . . 208: M. candida Scheidw.
II: N. gelb bis grn
J: Mst. rtlich bis brunlich (W.
nach Bz. 8:13). . . . . 209: M. multiceps SD.
JJ: Mst. wei bis blagelb (W.
nach Bz. 5:8) . . . . . . 210: M. prolifera (Mill.) Haw.
FF: Ohne B. in den Axillen
G: Rst. 2030
)Ein Synonym ist wohl Nr. 200: M. esperanzaensis Bd.
)Ein Synonym ist wohl Nr. 200: M. esperanzaensis Bd.
3
)Ist hchstwahrscheinlich identisch mit M. ochoterenae (H. Bravo) Werd. oder eine
Variett derselben.
1
2

3115

Mamillaria

H: Mst. 16
I: Pet. rtlich
J: N. rtlich
K: W. kantig-4flchig . . .
L: N. rosa
M: Mst. 2 . . . . . .
KK: W. konisch
LL: N. rot
M: Mst. 46. . . . .
JJ: N. gelb bis grnlich
K: Sep. gesgt
L: Bl. rhrig. . . . . .
LL: Bl. glockig . . . . . .
II: Pet. gelb (218: schmutzig-krem)
J: W. kantig
K: St. rauh (fein behaart). .
KK: St. glatt. . . . . . . .
JJ: W. konisch . . . . . . .
HH: Mst. 1015 . . . . . . . . .
GG: Rst. mehr als 30
H: Pet. wei bis gelb
I: Mst. 811 . . . . . . . . .
II: Mst. (0) 18
J: St. borstig (Mst. 18) . .
JJ: St. steifnadelig (Mst. (0)4).
HH: Pet. rosa bis purpurn
I: Sep. ganzrandig
J: Pet. rtlich (Mst. 68) . . .
II: Sep. gesgt . . . . . . . .
JJ: Pet. tief karmin (Mst. 79) .

211: M. calacantha Tieg.


212: M. pseudoperbella Quehl1)
213: M. fuscata Pfeiff.
214: M. columbiana SD.
215: M. yucatanensis (Br. & R.)
Orc.
216: M. eriacantha Lk. & O.
217: M. densispina (Coult.) Vpl.
218: M. vetula Mart.
219: M. schmollii (H. Bravo)
Werd.

220: M. droegeana (Reb.) Hildm.


221: M. radiaissima Lindsay
222: M. microhelia Werd.2)
a: v. microheliopsis
(Werd.) Backbg. n. comb.
223: M. leona Pos.

Die Varietten sind von Craig im Schlssel nicht mit angefhrt, sondern nur unter den betreffenden Arten zu finden.
Craigs Schlssel ist ein knstlicher Bestimmungsschlssel; er will daher keine natrlichen Gruppierungen wiedergeben, abgesehen von der Aufteilung nach milchigem oder
wrigem Saft.

Z u d e n S a m e n : In der Sektion Hydrochylus K. Sch. sind die Samen verschieden gefrbt, vorwiegend schwarz. Ausnahmen sind:
Hellbraun: M. hidalgensis, kelleriana, rhodantha, lesaunieri, albilanata, ochoterenae,
conspicua, fuscata, columbiana, droegeana.
Gelbbraun: M. hoffmanniana, calacantha.
Goldgelb: M. eriacantha.
Goldbraun: M. microhelia.
Rotbraun: M. nunezii, knebeliana, perbella, halbingeri, spinosissima, densispina.
1
)Von Craig hierher gestellt, gehrt aber nach Quehl und von Shurly erhaltener
Besttigung zur Sekt. Galactochylus, hinter 85: M. infernillensis Craig (s. auch hinter Nr. 95).
Eine Umstellung war nicht mehr mglich.
2
)Mittelstacheln anfangs auch zum Teil fehlend.

3116

Mamillaria

Braun: M. elongata und Varietten, ruestii, phaeacantha, wiesingeri, amoena,


mundtii, collina, donatii, pringlei, discolor, celsiana, elegans, yucatanensis.
Dunkelbraun: M. aurihamata, erectohamata, haehneliana, pseudoperbella.
Dunkelgraubraun: M. leucantha.
Schwarzbraun: M. rettigiana, multihamata, gilensis.
Olivbraun: M. haageana.
Grauoliv: M. icamolensis.
Dunkelrotschwarz: M. erythrosperma.
Diese bersicht bezieht sich nur auf die von Craig in seinem Schlssel angefhrten Arten (zu denen noch die Unklassifizierten Arten hinzukommen).
Ebenso vielseitig ist die Testastruktur, ber die nicht nur auf Craigs
Schlsselarten bezogen E. Shurly in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4,
124-125. 1956, so wichtige Angaben macht, auch ber Arillus und Hilum, da
sie zum Verstndnis der Verschiedenartigkeit hier wiedergegeben werden mssen:1)
Feingrubig: M. alamensis, albicans, armillata, aureilanata, bombycina, bullardiana,
dioica, fasciculata, gasseriana, gueldemanniana, inaiae, insularis, jaliscana,
marnierana, microcarpa, multiceps, multidigitata, neopalmeri, occidentalis,
oliviae, picta, sheldonii, shurliana, sphacelata, verhaertiana, wrightii, zeilmanniana.
Hiervon haben 13 Arten gehakte Mittelstacheln, 9 gerade, 1 gelegentlich gehakte und 1 keine.
Mittelfein-grubig: M. blossfeldiana, gilensis, guirocobensis, kunzeana, lasiacantha,
mainae, mazatlanensis, mercadensis, multiceps texana, ocamponis, prolifera,
schiedeana, schwarzii, seideliana, swinglei, wildii.
Hiervon haben 8 gehakte Mittelstacheln, 3 gerade und 1 keine.
Die v. guirocobensis (von M. gueldemanniana) und die v. texana
(von M. multiceps), sind deutlicher punktiert als beim Typus der Art.
Grber-grubig: M. aureoviridis, trichacantha mit hakigen Mittelstacheln und
M. neobertrandiana mit geraden Mittelstacheln.
Groer Arillus: M. calleana, pennispinosa, sanluisensis, tetrancistra. 2 Arten haben
hakige Mittelstacheln, 2 gerade.
Kleiner Arillus und feingrubige Punktierung: M. rettigiana mit gehakten Mittelstacheln (gleiches Merkmal haben beide Krainzia-Arten).
Kleiner Arillus und mittlere Punktierung: M. leucantha, mercadensis, pygmaea.
Hiervon 3 mit gehakten Mittelstacheln und 1 Art bereits unter Feingrubig erwhnt bzw. 1 Art auch ohne hervortretenden Arillus.
Kleiner Arillus, grbere Punktierung: M. mollihamata, mit hakigen Mittelstacheln.
Warzige Testa: M. herrerae und M. lenta, ohne Hakenstacheln.
Gestrichelt: M. auriareolis.
Hilum subbasal: M. bombycina, elegans, erythrosperma, hutchisoniana, magallanii,
plumosa, viperina. Davon haben 3 gehakte Mittelstacheln, 1 gerade, 1 gelegentlich gehakte und 2 keine. (Alle vorhergehenden Arten haben dagegen basales Hilum!)
Gekrmmtes Hilum: M. albicoma, castaneoides, denudata, glochidiata, phitauiana
(Synonym von M. verhaertiana), pilispina, viereckii. Davon haben 4 gerade Mittelstacheln, 1 gehakte, 1 gelegentlich gehakte und 1 keine.
Glatte Testa hat: M. candida rosea, woraus Shurly schliet, da es sich hier wohl
eher um eine eigene Art handelt.
1

)Ich fhre die Namen so an, wie sie Shurly verzeichnet.

Mamillaria

3117

Runzlige Testa: M. candida, euthele, lesaunieri, ortiz-rubiona, solisioides. 4 haben


gerade Mittelstacheln und 1 keine.
Alle vorerwhnten Arten haben wrigen Saft, d. h. gehren auch zur Sektion
Hydrochylus K. Sch. Shurly verweist unter Bezug auf diese Verschiedenheiten darauf, da Buxbaums Gattungs- bzw. Untergattungsteilungen, soweit
sie auf Verschiedenheit der Testastruktur beruhen, nicht berechtigt sind. Hinzu
kommt noch die obenerwhnte Farbverschiedenheit der Samen.
III. Beschreibender Teil der Arten
aus R. T. C raigs Schlssel:
Sektion 1: Galactochylus K. Sch., Pflanzen mit bei Anstich milchenden Warzen,
Gesamtbschrbg., 474. 1898 [Lactescentes Zucc.]

1. Mamillaria pyrrhocephala Scheidw. Allg. Gartenztg., 9:42. 1841


Mamillaria maletiana Cels1). M. pyrrhocephala donkelaeri SD. Cactus
pyrrhocephalus Kuntze. Neomammillaria pyrrhocephala Br. & R., The
Cact., IV:99. 1923. Mamillaria maletiana pyrrhocephala Schelle, Kakteen, 337. 1926. M. maletiana pyrrhocephala fulvolanata Schelle l. c.
M. pyrrhocephala maletiana (Cels) Borg, Cacti, 354. 1937. M. pyrrhocephala fulvolanata (Hildm.) Borg l. c. M. pyrrhocephala confusa (Br.
& R.) Borg l. c.
Einzeln oder sprossend, zylindrisch, bis 8 cm hoch; Scheitel vertieft; W. dicht
stehend, nach Bz. 13: 21, grnlich bis fast blaugrn, 45kantig, unten gekielt,
10 mm lang und unten 67 mm breit; Ar. oval, 22 mm , anfangs hellbrunlich bewollt; Ax. wei- oder brunlich-wollig und mit langen B.; Mst. fehlend
(selten 1, bis 3 mm lang, dann gerade, schwarz, spter grau mit schwarzer Spitze;
zuweilen ist es nur ein mehr zur Mitte gerckter Rst.); Rst. 46, 24 mm lang,
obere lnger, pfriemlich, gerade oder leicht gebogen, dunkel rotbraun mit rtlicher Basis, stark abstehend; Bl. 2 cm lang; Sep. bla olivgrn mit hellroter
Spitze und brunlichem Rckenstreif, ganzrandig; Pet. rosa mit tiefrosa Mitte,
lanzettlich, zurckbiegend; Staubf. tiefrosa; Staubb. rosa, Pollen brunlich; Gr.
gelblich, bis unten wei; N. 46, grnlich bis brunlichrosa; Fr. unten rosa,
oben hellgrn, 2 cm lang, keulig; S. hellbraun, 1 mm gro. M e x i k o (Hidalgo,
Oaxaca [?]).
Nach Craig ist Britton u. Roses Abbildung Fig. 100 nicht obige Art, sondern
gehrt wohl zu einer der Varietten von M. confusa (oder besser M. collinsii?).
Nach Quehl (MfK., 65. 1908) ist mit dem Synonym M. maletiana identisch:
M. fulvolanata Hge.
2. Mamillaria compressa DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828
Mamillaria subangularis DC. M. triacantha DC. M. cirrhifera Mart.
M. angularis Lk. & O. M. cirrhifera angulosior Lem. M. longiseta
Mhlpfrdt. M. cirrhifera longiseta SD. M. plinthimorpha Jac.
M. squarrosa Meinshsn. Cactus cirrhifer Kuntze. C. compressus
Kuntze. C. longisetus Kuntze. C. squarrosus Kuntze. C. subangularis Kuntze. C. triacanthus Kuntze. ? M. angularis fulvispina
K. Sch. M. angularis longiseta SD. in Schumann. M. angularis triacantha
SD. in Schumann. M. angularis compressa K. Sch. M. oettingenii
Zeiss. M. kleinschmidtiana Zeiss. Neomammillaria compressa
Br. & R., The Cact., IV:90. 1923. M. compressa compressa (K. Sch.)
1

)Auch malletiana oder malettiana geschrieben, aber nach einem Mr. Malet benannt

3118

Mamillaria

Borg, Cacti, 352. 1937. M. compressa fulvispina (K. Sch.) Borg, l. c.


M. compressa longiseta (SD.) Borg, Cacti, 353. 1937. M. compressa
triacantha (SD.) Borg, l. c. M. compressa rubrispina Borg, comb.
subnud., l. c. M. compressa brevispina (hort.) Borg, l. c., 416. 1951 (Ein
Synonym von M. cirrhifera war nach Heffter Anhalonium visnagra
Merck; S. auch unter Lophophora).
Eine sehr wchsige, aber auch ziemlich variable Art: Zuerst einzeln, dann
halbrundliche Polster bildend, bis 1 m ; Einzelkpfe hell blulichgraugrn, kugelig, bis keulig-zylindrisch, bis 20 cm lang, 58 cm ; W. ziemlich dicht, nach
Bz. 8:13, fest, unten 4seitig, oben stumpfkantig, unterseits gekielt, bis 6 mm
lang, unten 815 mm breit; Ar. oval, klein, anfangs weiwollig; Ax. dicht weiwollig, mit krftigen weien B.; Mst. fehlend; Rst. (2) 46 (zuweilen noch 13
sehr kurze Beistacheln), ungleich, 27 cm lang, obere krzer, untere lnger und
derber, nadelig bis pfriemlich, oft kantig, gerade bis sehr gewunden, die kurzen steif,
die anderen biegsam, alle glatt, von wei bis rtlich gefrbt, spter grau mit
brunlicher Spitze, stark abstehend; Bl. glockig, bis 1,5 cm lang; Sep. mit breitem
purpurbraunem Mittelstreif, Rand hell brunlichrosa; Pet. schmler, tiefpurpurrosa Mittelstreif, Rand rosenrot, spitzlich; Staubf. blarosa; Gr. brunlich;
N. 46, bla brunlichrosa; Fr. hellrot, keulig, 2 cm lang; S. hellbraun, glatt
bis schwach runzlig. M e x i k o (Hidalgo, Quertaro, San Luis Potos).
Ich sah die Art in der Umgebung von Ixmiquilpan massenhaft in greren
Polstern.
Vielleicht gehrt hierher: M. rufispina Alln., aber die kurze Beschreibung
reicht nicht zu einer sicheren Identifizierung aus. Nur ein Name war M. subcirrhifera Frst.
Sieht man die am strksten unterschiedenen Formen nebeneinander, sind sie
ziemlich abweichend. Zu ihrer Bezeichnung kann man Borg folgen, der SalmDycks und Schumanns Varietten heranzieht (Krpermae fr Einzeltriebe):
v.compressa: Kleiner, bis 5 cm ; Ax.-Wolle schwcher; W. oben kantig;
Rst. 5, wei mit braunen Spitzen;
v.fulvispina: Krftiger, bis 8 cm ; Ax. mit reichlicher Wolle; W. oben gerundet; St. 5, anfangs gelbbraun, schwarz gespitzt, der untere bis 3 cm lang;
v. longiseta: Bis 9 cm , starkwchsig; Ax. sehr wollig; St. bis 7, 1 Mst. (!),
bis 4 cm (und mehr: Backeberg) lang, wei, gelbbraun-spitzig;
v. triacantha: Kleiner, bis 5 cm ; Ax. starkwollig; St. 3, wei, gelbbraunspitzig, der unterste bis 2 cm lang;
v. rubrispina: St. rtlich, nach Borg nur zu Anfang; ich sah auch stndig
rtlich bestachelte Pflanzen;
v. brevispina: St. nur ca. 1 cm lang.
(Autorenangaben s. in der Synonymie.)
Im Katalog Schmoll 1947 gibt es noch die Namen M. angularis minor und
rosea, M. compressa rosea, M. cirrhifera rosea.
Craigs Fig. 35 (Mamm.-Handb., 1820. 1945) zeigen zwar verschiedene
Stachellngen, aber nicht jene ungewhnlich krumm- und langstachligen Exemplare, wie sie Britton u. Rose nach einer von C. A. Purpus bei Minas de San
Rafael gesammelten Pflanze mit ihrer Fig. 88 (The Cact., IV:92. 1923) abbilden.
Hier handelt es sich wohl um jene Variett, die nach Pfeiffer (Abb.-Beschr. Cact.,
1:T. 7) als Mamillaria cirrhifera Mart. bezeichnet wird, weistachlig, und deren
lngere Mittelst. Salm-Dyck als valde elongati... cum infimo longissimo bezeichnet. Die Blte ist nach Heinrich mehr rosenrot. K. Schumann und Schelle

Mamillaria

3119

stellten diese Pflanzen unrichtig zu


M. mystax. Manche sehen sie als
eigene Art an, zumal die extremsten
Formen der Art sehr verschieden
aussehen, andere halten sie fr eine
Variett. Dann mte man aber
die lang weistachligen Pflanzen
richtiger als M. compressa v. cirrhifera (Mart.) bezeichnen1). Bei
Salm-Dyck wre dies M. cirrhifera
longiseta SD. (M. longiseta Mhlpfrdt.), nicht M. angularis longiseta, wie Schumann schreibt; im
brigen fhrt Salm-Dyck drei verschiedene Artnamen an; M. subangularis DC., M. cirrhifera Mart.
und M. angularis Lk. & O., letztere auch mit dem Synonym
M. cirrhifera hort. non Mart. Der
Name M. compressa DC. war bei
Salm-Dyck irrtmlich Synonym.
Da die vorerwhnten Artnamen
nicht wirklich trennbar sind, geschieht eine Bezeichnung nach Abb. 2913. Mamillaria seitziana Mart. Eine sehr
langstachlige Form.
Formunterschieden wohl am besten
wie oben bzw. vorerwhnt.
M. angularis v. longispina und v. rufispina waren nur Namen.
3. Mamillaria seitziana Mart. In Pfeiffer, En. Cact., 18. 1837
Mamillaria foveolata Mhlpfrdt. Cactus foveolatus Kuntze. C. seitzianus Kuntze. Neomammillaria seitziana Br. & R., The Cact., IV:83. 1923.
Erst einzeln, dann sprossend, kugelig bis zylindrisch, grn; Scheitel tiefer eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, fest, pyramidisch, oben gekantet, 1014 mm lang,
unten 7 mm breit; Ar. rund, 3 mm gro, spter eingesenkt; Ax. mit Wolle und B.,
nur an lteren Areolen oder hier nur an Importen; Mst. fehlend; Rst. 46, ungleich, unterster bis 3 cm lang, die seitlichen sehr kurz, 34 mm lang, oft noch
ein unterer Beistachel, etwas lnger, alle St. gerade oder gebogen (die lngeren),
fleischfarben bis gelbbraun, schwarzspitzig, abstehend; Bl. trichterig, 2,5 cm
lang, 1,5 cm ; Sep. oliv- bis brunlichrosa, braunroter Mittelstreif, schmallanzettlich; Pet. bla weirosa, nur am Grunde wimperig; Staubf. wei bis
blarosa; Gr. unten wei, oben rosa; N. 67, hellkrem bis wei, mit rosa
Rckenlinie; Fr.?; S. braun. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan und
Zimapn). (Abb. 2913).
Nach Ehrenberg ist der Typstandort Oaxaca, was Craig bezweifelt.
M. senckeana hort. und M. senckei Frst. (Handb., 227. 1846) erwhnen Br.
& R. und Craig hier (s. bei M. mystax).
Die kleinen Stacheln knnen ganz fehlen, es kommen aber auch bis zu
3 vor, so da dann die lngeren Stacheln mehr den Charakter von Mittelstacheln haben.
1

)Das heit, wenn wirklich von v. longiseta abweichend.

3120

Mamillaria

4. Mamillaria polyedra Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:326. 1832


Mamillaria villifera O. M. polytricha SD. M. polytricha tetracantha SD.
M. polytricha hexacantha SD. M. polytricha laevior SD. M. polytricha scleracantha Lab. Cactus polyedrus Kuntze. C. villifer Kuntze.
C. polytrichus Kuntze. Neomammillaria villifera Br. & R., The Cact.,
IV:102. 1923. N. polyedra Br. & R., l. c.
Einzeln oder sprossend; kugelige bis zylindrische Einzelkpfe, bis 10 cm hoch
und , Gruppen bis 30 cm , tiefgrn; W. locker, nach Bz. 13:21, fest, abgeflachtpyramidisch, scharfkantig, besonders unten, oberseits abgeflacht, unterseits gekielt, 12 mm lang, unten 611 mm breit; Ar. elliptisch, eingesenkt, 23 mm gro,
nur anfangs dichtwollig; Ax. dicht wei wollig in der Bltenzone, in lteren Ax.
warzenlange B.; Mst. fehlend; Rst. 26, meist 4, ungleich, 13 obere 34 mm
lang, der unterste 2,5 cm lang, meist dnnadelig, der unterste zuweilen etwas
krftiger, steif, glatt, anfangs schwarz bis purpurbraun, dann elfenbeingrau mit
purpurner Spitze, stark abstehend; Bl. trichterig, 2 cm breit, 1,52,5 cm lang;
Sep. mit brunlichrotem Mittelstreif, oben etwas grnlich, Rand blagelblich bis
wei, schmallanzettlich; Pet. blarosa bis rosenrot, dunklere Mittellinie, Spitze
noch dunkler bis etwas brunlich, rckseits dunkler, linearlanzettlich, spitzig;
Staubf. wei bis blagelb; Gr. wei bis blagrn; N. 68, grnlichwei bis
gelblichgrn, 2 mm lang; Fr. scharlach, saftig, 2 cm lang, 1 cm ; S. rtlichbraun,
1,7 mm lang. M e x i k o (Oaxaca, z. B. nahe der gleichnamigen Stadt). (Abb. 2914.)
Nach Schuhmann sind reichlich weie Ax.-B. vorhanden.
Nur ein Name war M. anisacantha hort., als Synonym von M. polyedra anisacantha SD., nom. nud., spter als Synonym von M. polyedra laevior SD., n. nud.
M. scleracantha in Monville-Katalog 1846 wurde als Synonym von M. polyedra
scleracantha in Labouret genannt (1853).

Abb. 2914. Mamillaria polyedra Mart. hat besonders scharfkantige Warzen und ziemlich
lange Axillenborsten.

Mamillaria

3121

Craig stellt Mamillaria villifera O. zu M. polyedra, wobei er sich auf die geringfgigen Stachelunterschiede beruft; (bei Br. & R. ist erstere eine eigene Art,
Krainz sieht sie als ltesten Namen von M. carnea an); wichtig ist aber Britton
u. Roses Hinweis, da M. carnea keine sichtbaren Axillenborsten hat. Ehrenbergs
Standortsangabe von 1847, Oaxaca, besagt dagegen nichts, da dort auch
M. carnea vorkommt. Man hat M. villifera auch mit M. mystax hort. (non Mart.)
verglichen, aber ber letztere konnte Craig keine verllichen Angaben erhalten.
M. polygona Zucc. (in Pfeiffer, En. Cact., 17. 1837), non SD., war l. c. nur ein
Name und zum Teil als M. polyedra angesehen. Salm-Dyck beschrieb als M. polygona SD. eine andere Pflanze. Pfeiffer stellte M. polygona Zucc. als Synonym
zu M. subpolyedra, Craig nicht, wohl weil er den Namen mangels Beschreibung
nicht als ein bestimmtes Synonym festlegen wollte.
Schumann und Bdeker haben bei M. polyedra Mittelstacheln angegeben, die
weder in der Originalbeschreibung erwhnt noch von Craig an lebenden Pflanzen
beobachtet wurden; es mgen aber gelegentlich einzelne mittlere Stacheln vorkommen, wie dies auch bei M. karwinskiana und M. confusa angetroffen wird.

Abb. 2915. Mamillaria confusa (Br. & R.) Orc.

Mamillaria subpolyedra SD. Verz. Gart., 343. 1834


Mamillaria jalapensis Pfeiff.1) Cactus subpolyedrus Kuntze.
Neomammillaria subpolyedra Br. & R., The Cact., IV:105. 1923.
Diesen Namen fhren Britton u. Rose anscheinend versehentlich unter den
nicht milchenden Spezies auf und daher als selbstndige Art; ihre Kennzeichen
weniger hervortretende Warzenkanten, dunklere Stachelfarbe; weniger Pet.
und mehr stumpflich erscheinen Craig hchstens als Merkmale einer Variett; er betrachtet den Artnamen bis zu genauerer Kenntnis der Pflanzen als
Synonym. Pfeiffer gab (En. Cact., 17. 1837) eine genauere Beschreibung.
1

)Pfeiffer schrieb den Namen jalappensis.

3122

Mamillaria

5. Mamillaria confusa (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926


Neomammillaria confusa Br. & R., The Cact., IV:102. 1923.
Einzeln oder dichotomisch verzweigend, abgeflacht-kugelig, hell grauolivgrn,
bis 15 cm hoch, 10 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, anfangs dunkelgrn, etwas
vierseitig, nicht kantig, unterseits gekielt, 10 mm lang, unten 89 mm breit;
Ar. nur ganz zu Anfang mit schmutzig kremfarbener Wolle; Ax. weiwollig, mit
1012 gewundenen B., lnger als die W.; Mst. meist fehlend (nur zuweilen 12,
sehr stark-pfriemlich, s. auch unter den Varietten); Rst. 46, 530 mm lang,
die unteren die lngsten, alle nadelig bis stark pfriemlich, gerade bis gebogen,
glatt, steif, anfangs schwarz, dann brunlichkrem und braunspitzig, zuletzt kalkig,
anfangs stark abstehend, dann mehr anliegend; Bl. trichterig, bis 2 cm lang,
1 cm ; Sep. unten blagrn, nach oben zu mit hellrotem Mittelstreif, schwarz
gespitzt, Rand olivgrn bis blagelb, spitzlanzettlich; Pet. bla grnlichwei
bis bla grnlichgelb, feine rtliche Mittellinie, meist ganzrandig; Staubf. wei;
Gr. wei; N. 46, blagrn; Fr. rot, keulig, 2 cm lang, 5 mm ; S. hellbrunlich,
1,1 mm gro. M e x i k o (Oaxaca) (Abb. 2915).
Mamillaria pyrrhocephala in Blh. Kakteen, 1, Tafel 20, soll diese Art
sein (Britton u. Rose).
v. conzattii (Br. & R.) Craig Mamm.-Handb., 24. 1945
Neomammillaria conzattii Br. & R., The Cact., IV:103. 1923. Mamillaria conzattii Orc., Cactography, 7. 1926.
Rst. 45, nadelig, bis 9 mm lang. M e x i k o (Oaxaca, Cerro San Felipe,
Monte Alban).
Die Narben sollen lt. Britton u. Rose 3, kremwei sein; Craig sah nur
blagrne. Diese Variett ist kaum vom Typus der Art zu trennen. Britton u.
Rose unterscheiden zwar die Variett hauptschlich nach der weien Blte,
Craig gibt aber auch fr den Typus der Art sowohl 46 Randstacheln wie
grnlichweie Blten an. Die Fig. 8 von v. conzattii zeigt in Craigs Handbuch
nicht die conspicuous bristles, von denen Britton u. Rose sprechen; von
dieser Variett unterscheidet sich nach Craig die folgende v. centrispina nur
durch die Mittelstacheln, und seine Fig. 9 dieser Variett hat denn auch eine
gewisse hnlichkeit mit der vorigen. Craig meint, vielleicht sei v. centrispina
nicht von M. collinsii zu trennen (s. Abb. 2939). Dann ist seine Fig. 9 nicht
sehr charakteristisch. Mir scheint freilich, da M. confusa (Br. & R.) Orc. und var.
nach Vorgesagtem nur etwas grber-warzige Formen oder (Typus der Art) eine
solche ohne Mittelstacheln sind, d. h. ebensogut als Varietten zu der bei Britton u.
Rose vor der letzteren publizierten M. collinsii gehren knnten1). Letztere
fand ich denn auch in der Sammlung Zantner, Monako, unter der Bezeichnung
M. confusa v. centrispina.
5a. v. centrispina Craig Mamm.-Handb., 25. 1945
Mst. 12, starkpfriemlich, bis 2,5 cm lang, gerade oder gebogen, glatt, abstehend; Rst. 46, bis 1,5 cm lang, gerade oder gebogen. M e x i k o (Oaxaca,
zwischen Oaxaca und Mitla).
Ob, wie Craig meint, Britton u. Roses Abbildung von M. pyrrhocephala (The
Cact., IV:103. 1923, Fig. 100), die nicht diese Art ist, wirklich zu M. confusa
v. centrispina gehrt, erscheint nach der Abbildung und wegen der sehr langen
1

)Manche Mamillarienarten bilden bekanntlich einen greren Formenkreis.

Mamillaria

3123

Mittelstacheln als fraglich: eher drfte sie eine langstachlige Form von M. collinsii
sein. Strkere Unterschiede der Stachellngc kommen allerdings hufiger vor,
z. B. bei M. nejapensis, M. casoi usw.
Diese Variett steht M. collinsii nach Craig jedoch nahe; sie ist aber keinesfalls,
wie er es fr mglich hlt, mit ihr identisch. Ich habe von Dawson erhaltenes
Originalmaterial der letzteren kultiviert. Die Pflanzen sind feinwarziger und
tiefer herab wollflockig, anfangs nur dunkler braun bestachelt, die St. feiner.
5b. v. robustispina Craig Mamm.-Handb., 25. 1945
Rst. 45, starknadelig bis starkpfriemlich. M e x i k o (Oaxaca, zwischen
Oaxaca und Mitla).
Die Art ist in der Stachelstrke sehr variabel, und die Varietten gehen zum
Teil ineinander ber, so da auch M. conzattii hierher gerechnet werden mute.
Auch das Vorkommen von krftigen Mst. ist uneinheitlich.
M. confusa v. rectinatispina ist ein Katalogname von Schwarz (1955).
6. Mamillaria karwinskiana Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:335. 1832
Mamillaria karwinskiana flavescens Zucc. M. virens Scheidw. M. karwinskiana virens SD. Cactus karwinskianus Kuntze. C. virens
Kuntze. Neomammillaria karwinskiana Br. & R., The Cact., IV:95.
1923.
Einzeln und sprossend sowie dichotomisch verzweigend, kugelig bis ovoid-zylindrisch, hellblulich- bis dunkelgrn; Scheitel gerundet; W. nach Bz. 13:21, fest,
stanzend, pyramidisch, unten gekantet, oben fast rund, 68 mm lang, unten
78 mm breit; Ar. oval, versenkt, bis 2,5 mm gro, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig und mit elfenbeinfarbenen, braun gespitzten, warzenlangen B.; Mst. meist fehlend (gelegentlich 1, 2,5 cm lang, stark pfriemlich, gerade
oder zurckgebogen: s. unter der betreffenden Variett); Rst. 46, die oberen
und unteren 1030 mm lang, die seitlichen 416 mm lang, alle starknadelig bis
pfriemlich, gerade, zuerst blutrot, dann unten kalkwei, mit dunkel rotbraunen
bis schwarzen Spitzen, abstehend, manchmal einer mehr zentral gestellt; Bl.
trichterig, 2 cm lang, 1,5 cm ; Sep. 1016, bla grnlichgelb, oben purpurn,
mit grnrotem Rckenstreif. Rand bla grngelb, linearlanzettlich; Pet. unten
wei, oben rote Mittellinie, Rand wei bis krem; Staubf. gelblichwei; Gr. weilich bis bla gelblich; N. 45, bla gelbgrn bis gelb; Fr. rot, keulig, bis 2 cm
lang, saftig; S. 1 cm gro, hellbraun. M e x i k o (Oaxaca [?] und Puebla, z. B.
bei Tehuacn). (Abb. 2916, Tafel 224).
Rmpler zitiert als Synonym (Handb. Cactkde., 348. 1886) Mam. flavescens
Zucc. meint aber wohl (wie Pfeiffer, En. Cact., 19. 1837) Mam. karwinskiana
flavescens Zucc.
Stark variable Art. Da die Originalbeschreibung keine Mst. angibt, hat Craig
fr Pflanzen mit Mst. eine Variett aufgefhrt. H. Bravo hat die Art auch von
Mitla (Oaxaca) berichtet; Craig hlt diese Pflanzen fr M. confusa, eine ebenfalls
variable Art. Nur Katalognamen von Schmoll (1947) sind v. brevispina, v. flavispina und v. rectispina. Borg erwhnt noch eine v. senilis hort.
Mamillaria flavescens Schmoll n. nud., Katalogname [non (DC.) Haw. non
Zucc. in Frster, Handb. Cactkde., 348. 1886 (als Synonym von
M. karwinskiana) non Hitchen.]
Nach Heinrich ist Craigs Abbildung in Mamm.-Handb., 27. 1945, Fig. 11,
n i c h t M. karwinskiana, denn offensichtlich fehlen die long tortuous bristles
as long as the tubercles, d. h. es scheint sich hier um die M. flavescens zu

3124

Mamillaria

handeln, die in Deutschland 1936 von Schmoll importiert wurde (Foto


Heinrich, Abb. 2917), ohne Borsten (jedenfalls sind solche auch nicht auf
dem Foto zu sehen); Stacheln 4, der unterste der lngste, abwrts geschwungen. Wenn es sich hier um eine besondere Art mit kleinen blagelben Blten
handelt, mte sie wegen M. flavescens Haw. einen anderen Namen erhalten.
Siehe hierzu auch unter M. nivosa.

Abb. 2916. Mamillaria karwinskiana Mart., dichotomisch verzweigt.

Abb. 2917. Mamillaria flavescens Schmoll non Haw., ein ungltiger Katalog-Name.
(Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3125

6a. v. centrispina (Pfeiff.) SD. Hort. Dyck., 1844. 10. 1845


Mamillaria centrispina Pfeiff., Allg. Gartenztg., 4:258. 1836.
? M. closiana Roum. Cactus centrispinus Kuntze.
Diese Variett umfat die starkstachligen Formen; die Mst. sind aber nicht
immer an allen Ar. vorhanden, in Strke und Farbe auerdem wechselnd bzw.
zum Teil dunkler.
M. karwinskiana v. robustispina
ist ein Katalogname von Schwarz
(1955).
Mamillaria fischeri Pfeiff.
Allg. Gartenztg., 4:257.
1836

Caches fischeri Kuntze.
Diese Art wird von Craig zu
M. karwinskiana Mart. einbezogen.Anscheinendist Craig
Tiegels Foto und Bericht in
J. DKG. (I), 96. 193536,
nicht bekannt gewesen bzw.
dessen Abbildung (Abb. 2918).
Pfeiffer beschrieb sie: Fast
kugelig, oft zweikpfig, kaum
borstig; W. dunkelgrn, vielflchig, am Grunde vierseitig;
Ar. unter die Kuppe der W.
verlagert, anfangs weiwollig,
spter kahl; St. wei, 56,
Spitze schwarz, verlngert,
steif und stark abstehend,
oberster und unterster St. am
lngsten; Mst. fehlend. Pflanzen bis ca. 10 cm hoch, bis
12,5 cm ; W. 2 cm lang,
unten 8 mm breit; oberster
St. 1,25 cm lang, unterster
2,53,75 cm lang, die brigen
8,510 mm lang. M e x i k o.
(Abb. 2918.)
Die von Tiegel abgebildete
Pflanze wurde an der Grenze
der mexikanischen Staaten
Oaxaca und Puebla gesammelt.
Sie hat offensichtlich lnger
wollige Areolen. Die Warzen
sind auch lnger. Es mag sein,
da die Pflanze der M. karwinskiana nahesteht, aber sie

Abb. 2918. Mamillaria fischeri Pfeiff., von Craig


zu M. karwinskiana gestellt, aber deutlich von ihr
unterschieden. (Foto: Tiegel.)

Abb. 2919. Mamillaria knippeliana Quehl.


(Foto: Heinrich.)

3126

Mamillaria

weicht doch viel strker von ihr ab als etwa die Varietten der vorhergehenden Arten; Tiegel hlt sie fr eine eigene gute Spezies, und dem Aussehen nach mu man ihm beipflichten.
7. Mamillaria knippeliana Quehl MfK., 17:59. 1907
Einzeln, spter verzweigt und gruppenbildend; Einzelkpfe bis 6 cm hoch,
45 cm ; W. nach Bz. 13:21, pyramidisch, am First vierflchig, oben gerundet,
8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund, 2 mm gro, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig und mit gewundenen B.; Mst. fehlend; Rst. 6, zuweilen
nur 4, bis 3 cm lang, alle nadelig, gerade, steif, glatt, wei, mit blutroter oder
brauner Spitze, abstehend; Bl. einzeln, trichterig, 15 mm lang, 10 mm ; Sep.
rot mit gelblichem Rand, spter gelb mit kupferrtlichem Mittelstreif, lanzettlich,
spitzlich; Pet. strohgelb, rot gespitzt, linearlanzettlich, fein bewimpert; Staubf.
wei; Gr. wei; N. 6, hellgrn; Fr. rot, verlngert kugelig, 9 mm lang, 5 mm ;
S. dunkel gelbbraun, mit seitlichem Nabel, fein genetzt, 1,2 mm lang, 6 mm breit.
M e x i k o (Morelos, nahe Cuernavaca). (Abb. 2919).
Craig meint, die Art sei ein Bindeglied zwischen M. karwinskiana und M. praelii.
Er und Dawson vergleichen (Allan Hancock Found. Publ. Occ. Pap., 12:59.
1948) mit M. knippeliana die von ihnen neu beschriebene M. nejapensis. Von
ihr ist die gerade und nadelig bestachelte M. knippeliana deutlicher unterschieden
als M. praelii (s. unter nchster Art).
8. Mamillaria praelii Mhlpfrdt. Allg. Gartenztg., 14:372. 18461)
Mamillaria inclinis Lem. Cactus praelii Kuntze. Neomammillaria
praelii Br. & R., The Cact., IV:96. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch (und keulig verlngernd, wenigstens zum Teil?), bla- bis dunkelblulichgrn; Einzelkpfe
meist bis 11 cm lang, 8 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, oben 46kantig, unten
gekielt, 10 mm lang, unten 69 mm breit; Ar. oval, 23 mm gro, anfangs kurz
weiwollig; Ax. dicht weiwollig bis brunlichwollig und mit 1518 warzenlangen B.; Mst. fehlend; Rst. 45, meist 4, 2,8 mm lang, zuweilen die seitlichen
am lngsten, alle pfriemlich, ber Kreuz, steif, glatt, anfangs gelblichkrem bis
braun, dann wei, braunspitzig, etwas abstehend oder horizontal gerichtet; Bl.
trichterig, 1520 mm lang, 10 mm breit; Sep. mit braunrotem Mittelstreif, Rand
grnlichgelb, oval bis lanzettlich, stumpf bis spitzlich; Pet. grnlich-gelbwei mit
rtlicher Mittellinie, nach K. Schumann stumpf lieh (stets?), glatt- bis fein
wimperrandig; Staubf. bla grnlichgelb bis gelblichwei, ebenso der Gr.; N. 36,
grn; Fr. rot, keulig, 2 cm lang, 5 mm , mit Perianthrest; S. braun, Hilum
subbasal, 1,2 mm lang. M e x i k o (Oaxaca); nach Ehrenberg auch in Guatemala (?). (Abb. 2920, Tafel 225).
Craig gibt umgekehrt zu Schumann die Herkunft an: Guatemala bis
Oaxaca (?). Die Art soll gelegentlich einen Mst. haben. Craig sagt von den St.
alle gerade; in seinem Bild sind die lngeren aber deutlich gebogen. Ich erhielt
Pflanzen von Schwarz, bei denen (Abb. 2921) die Merkmale sich einerseits stark
grnen und wenigborstigen Formen von M. praelii nhern, andererseits auffllig
nach M. nejapensis bergingen. Bei der unter M. knippeliana erwhnten Beschreibung von M. nejapensis haben Craig und Dawson den viel wichtigeren Vergleich
mit M. praelii und ihrer Formenstreuung nicht vorgenommen. Es erscheint mir so,
1
)Craigs Abbildung, Fig. 13, in Mamm.-Handbook, 29. 1945, ist nicht typisch, da von
warzenlangen Borsten kaum etwas zu sehen ist. Vielleicht aber eine bergangsform zu
v. viridis?

Mamillaria

3127

als wenn M. nejapensis nur eine besonders starkborstige Form oder Variett der
M. praelii ist; bei beiden ist die berwiegende Stachelzahl 4, der unterste oft der
lngste. M. nejapensis1) scheint in der Gesamtformenzahl der M. praelii-M. nejapensis-Gruppe die Pflanze mit der zum Teil strksten Borstenbildung bzw. den
lngsten Stacheln zu sein; es kommen aber auch recht kurzstachlige vor. Heinrichs typisches Bild (Abb. 2920) von M. praelii lt den Zusammenhang mit
M. nejapensis noch deutlicher erkennen.
Nach Schumann sind die Warzen bei M. praelii nach Bz. 8:13 geordnet. Es
gibt aber auch Pflanzen, bei denen eine verschiedene Bz.-Ordnung auftritt.
Diese Art scheint, wie M. nejapensis, so variabel zu sein wie die anderen
Oaxaca-Arten: M. confusa und M. karwinskiana; es erscheint als zweifelhaft, ob
die Trennung aufrechterhalten werden kann, bzw. knnte sich eine Zusammenfassung und umfangreichere Variettsabtrennung, als sie Craig bei M. praelii
vornahm, als erforderlich erweisen,
8a. v. viridis (SD.) Craig Mamm.-Handb., 30. 1945
Mamillaria viridis SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 16, 116117. 1850.
Cactus viridis Kuntze.
Mit 1 Mst., selten 2; Rst. 56; Bl. blagelb mit roter Mittellinie. (Abb. 2921).
Salm-Dyck wies l. c. darauf hin, da Mhlpfrdt. die obige Art nur unvollstndig beschrieb und da sie mit M. viridis stark bereinstimmt.
Craig gibt als Synonym an: M. viridis praelii SD., obwohl Salm-Dyck diesen
tarnen der M. praelii also dem Typus der Art gleichsetzt, und die Mst.
tragende Form als M. viridis bezeichnet. Zu Salm-Dycks Zeit hatte M. praelii
nur synonymischen Rang; es war aber der lteste Name.

Abb. 2920. Mamillaria praelii Mhlpfrdt. (wahrscheinlich gehren hierher auch als
Varietten die M. nejapensis und ihre Varietten). (Foto: Heinrich.)
1

198

)Siehe unter IV: Nicht klassifizierte Arten, Nr. 256.


B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3128

Mamillaria

9. Mamillaria ortegae (Br. & R.)


Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria ortegae Br.
& R., The Cact., IV:83.
1923.
Einzeln, kurz-keulig, mit vertieftem Scheitel, 58 cm breit;
W. nach Bz. 8:13, pyramidisch,
undeutlich gekantet, unterseits
gekielt, 810 mm lang, unten
breiter; Ar. oval, anfangs nur
sprlich weiwollig; Ax. weiwollig, ohne B.; Mst. fehlend;
Rst. 34, meist 4 (manchmal
noch 12 Beist., klein, oder vielleicht abfallende B.), 610 mm
lang, krftig-nadelig, gerade,
Abb. 2921. Mamillaria praelii v. viridis (SD.) Craig.
steif, glatt, gelblichbraun, abstehend; Bl. nicht genau bekannt, angeblich rtlich; Fr. rtlich, keulig, 1 cm
lang; S. hellbraun, klein, kantig. M e x i k o (Sinaloa).
Mamillaria bergii Miqu. Comm. Phyt., 103. 1838
Cactus bergii Miqu.
Einzeln, kugelig; W. gelblichgrn, konisch-pyramidisch, unten etwas rhomboidisch, 78 mm lang, unten 67 mm breit; Ar. rund, anfangs wollig; Ax.
wollig; Mst. fehlend; Rst. 4, 1217 mm lang, die oberen lnger, alle bla
graugelb bis kalkig rtlich, ber Kreuz, abstehend; Sep. 8, unten rosagrn,
grnlichgelb bis oben rtlich, linearlanzettlich, rtliche Mittellinie, Rand
durchsichtig wei, ganzrandig; Pet. 12, hellrosa, rtliche Mittellinie, Rand
durchsichtig wei, ganzrandig; Staubf. rosa, Gr. ebenso; N. 3, oliv-grn.
Mexiko.
Craig hlt es fr mglich, da M. ortegae (Br. & R.) Orc. mit dieser Art
identisch ist, und dann wre Miquels Name als ltester der gltige. Das lt
sich bisher aber mangels genauer Kenntnis der Bl. von M. ortegae nicht
mit Bestimmtheit sagen.
10. Mamillaria winteriae Bd. M. d. DKG., 1:119. 1929
Einzeln, abgeflacht-kugelig, hell- bis blulichgrn; Scheitel eingesenkt; W. nach
Bz. 8:13, 4kantig, oberseits gerundet, unterseits gekielt, Seitenflchen etwas eingesunken, 1,5 cm lang, unten 1,52,5 cm breit; Ar. rund, 2 mm breit, nur anfangs etwas wollig; Ax. zu Anfang sprlich-wollig, spter reichlich-wollig; Mst.
fehlend; Rst. 4, ber Kreuz, der obere und untere bis 3 cm lang, die seitlichen
bis 1,5 cm lang, alle gerade oder schwach gebogen, krftig nadelig, steif, am Grunde
verdickt, gelblichgrau bis oben schwach rtlich, Spitzen brunlich, stark abstehend; Bl. trichterig, 3 cm lang, 2,5 cm ; Sep. mit brunlichrotem Mittelstreif,
Rand gelblichwei, lanzettlich; Pet. gelblichwei, Rand wei, bla schwefelgelber Mittelstreif mit blarosa Mittellinie, oblong bis lanzettlich; Staubf. unten
wei, oben bla violettrosa; Gr. wei; N. 59, grnlichgelb, zuletzt hellgelb; Fr.
rosa, keulig; S. hell rtlichbraun, 1 mm gro. M e x i k o (Nuevo Len, bei
Monterrey).

Mamillaria

3129

11. Mamillaria zahniana Bd. & Ritt. M. d. DKG., 1:120. 1929


Einzeln, gedrckt-kugelig, schwach glnzend dunkel-blattgrn; Scheitel etwas
vertieft; W. nach Bz. 8:13, 4kantig bis schwach gerundet, unterseits gekielt,
oberseits gerundet, 2 cm lang und unten breit; Ar. rund, 3 mm gro, spter kleiner,
nur anfangs weiwollig; Ax. ohne B., nur schwachwollig; Mst. fehlend; Rst. 4,
die oberen 3 bis 8 mm lang, der untere bis 15 mm lang, alle pfriemlich, gerade,
steif, glatt, am Grunde verdickt, weilich-hornfarben, mit kurzer schwrzlicher
Spitze, abstehend, die zwei seitlichen oft etwas rckwrts gebogen bzw. gerichtet;
Bl. trichterig, 3 cm lang, 2,5 cm ; Sep. bla grnlichgelb, Rand weilich, roter
Rckenstreif, spatelig, spitzlich; Pet. schwefelgelb, zur Spitze dunkler, Rand
blasser gelb, lanzettlich, bewimpert, 1,5 cm lang, 4 mm breit; Staubf. gelblichwei; Gr. wei; N. 810, hellgrn, 4 mm lang; Fr. rot, keulig; S. rtlichbraun,
kaum 1 mm gro. M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo, auf 16002000 m).
12. Mamillaria magnimamma Haw. non. O. In Till, Phil. Mag., 63:41. 1824
Die Synonymie dieser Art ist beraus verworren. Britton u. Rose und Craig
fhren nur eine Bltenfarbe an: innere Perigonbltter schmutzigkrem mit einer
feinen rtlichen Mittellinie (Craig) oder berhaupt nur kremfarben (Britton
u. Rose). Craig bezieht aber in die Synonymie M. centricirrha Lem. ein, obwohl
Schumann (Gesamtschrbg., 580. 1898) von den inneren Perigonblttern sagt satt
karminrot (die Farbe ist je nach den Formen auch zuweilen etwas heller).
Schumann verwandte diesen Namen, weil er in Deutschland zu seiner Zeit als
allgemein anerkannt galt, und sagt dazu: Das ist ein Versto gegen die Priorittsregel, dennoch halte ich daran fest; ich kann aber gegen Webers Vorschlag,
M. magnimamma zu bevorzugen, keinen Einwand erheben. Hier liegt bei Schumann der umgekehrte Fall wie bei Britton u. Rose und Craig vor: er war sich
der kremfarben blhenden Arten nicht bewut. Fr sie hat vielleicht Weber
schon den Vorschlag gemacht, der dann spter zur alleinigen Verwendung des
Namens M. magnimamma fhrte.
Die einzig mgliche Lsung, Klarheit in das Namenschaos zu bringen, sahen
Tiegel (J. DKG. (I), 8488. 193536) und Dr. Keller-Hoerschelmann
(Kaktkde., VI:8288. 1937) richtig darin, die gelbblhenden und die rotblhenden Pflanzen als Arten getrennt zu halten.1)
Danach ist nachstehend verfahren. In die Synonymie unter dem betreffenden
Artnamen sind nur jene Namen gestellt, bei denen die entsprechenden Bltenfarben genau bekannt sind. Fr sich, als in der Zugehrigkeit zu M. magnimamma
oder M. centricirrha zweifelhaft, sind dann die brigen Synonyme aufgefhrt. Sie
sind heute kaum noch bekannt bzw. kaum noch unter ihrem alten Namen richtig
den ersten Beschreibungen entsprechend vorhanden. Die lteren Autoren wie
Salm-Dyck oder Frster-Rmpler vermochten bei diesen auch keine Bltenfarbenangabe zu machen, so da danach eine verlliche Verteilung auf die
gelblichwei blhende M. magnimamma und die rot blhende M. centricirrha nicht
mehr mglich ist. Das erscheint auch als unwichtig, da niemand mehr jene alten
Synonyme verwendet.
Mamillaria magnimamma Haw. non. O. In Till, Phil. Mag., 63:41. 1824
Cactus magnimamma SD., in Steudel. Mamillaria centricirrha magnimamma K. Sch. Neomammillaria magnimamma Br. & R., The Cact.,
IV:77. 1923. M. magnimamma flavispina hort., lt. Keller in
Kaktkde., 6:82. 1937.
1
)Ein wichtiger Bericht hierzu ist auch: E. Shurly, Mam. magnimamma, in The Cact. &
S. J. Gr. Brit., 13:2, 4244. 1951; er unterscheidet ebenfalls zwei Arten.

198*

3130

Mamillaria

Einzeln bis sprossend, gruppen- bzw. polsterbildend, grau- bis dunkelblaugrn;


Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, fest, vierseitig, aber nicht scharfkantig, 10 mm lang, 1012 mm breit (unten); Areolen etwas rautenfrmig,
anfangs wei wollig; Ax. wei wollig, besonders stark in der Bltenzone; Mst.
meist fehlend, aber gelegentlich als ein mehr zentral gestellter Rst.; Rst. 35,
in der Lnge sowie im Aussehen sehr variabel, die oberen krzer und gerader,
die unteren, oder zwei, 1,52,5 cm lang und gebogen, alle pfriemlich, glatt,
hornfarben mit schwarzer Spitze, manchmal abstehend; Bl. 22,5 cm lang
und breit; Sep. am Rand schmutzig kremfarben, brunlichroter Mittelstreif,
spitzlanzettlich, Rand bewimpert; Pet. schmutzig kremfarben mit feiner rtlicher Mittellinie, oblong, ganzrandig, zuweilen wohl auch rein kremfarben;
Staubf. wei bis oben rosa; Gr. fast wei; N. 57, brunlichrosa; Fr.
karminrot, keulig, 2 cm lang; S. dunkelbraun, 1,6 mm gro. M e x i k o
(zentrales Plateau, Hidalgo, San Luis Potos). (Abb. 29222924.)

Abb. 2922. Mamillaria magnimamma Haw. Typus der Art. (Foto: Tiegel.)

Abb. 2923. Mamillaria magnimamma Haw. Nach Dr. Keller eine Form, aber nicht der
Typus der Art. (Foto: Dr. Keller.)

Mamillaria

3131

Nur Katalognamen von Schmoll (1947) sind: v. flavescens, v. spinosior.


Craig fhrt hierunter an: M. arietina Lem. (Cact. Aliqu. Nov., 10. 1838)
und M. magnimamma arietina SD. Den ersteren Namen und seine v. spinosior
Monv. erwhnt Craig aber auch (unter VII: zu anderen Gattungen gehrend)
als gleichbedeutend mit Coryphantha pycnacantha, ebenso Britton u. Rose.
Also mu die Einbeziehung zu M. magnimamma ein Irrtum sein (Verwechslung
mit M. magnimamma O.?). Dazu gehrt dann wohl auch M. magnimamma
arietina SD. bzw. M. centricirrha arietina Schelle.

Abb. 2924. Mamillaria magnimamma Haw. Eine weitere Form des Typus. (Foto: Dr. Keller.)

Abb. 2925. Mamillaria magnimamma v. divergens (DC.) Borg (in der Sammlung Pallanca,
Bordighera).

3132

Mamillaria

Vielleicht ist eine gute Variett:


12a. v. divergens (DC.) Borg Cacti, 345. 1937
Mamillaria divergens DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828.
Cactus divergens Kuntze. M. centricirrha divergens K. Sch.
Mig krftig; W. stark, graugrn, matt, schwcher gekantet; Rst. meist 4,
der untere der lngste, hufig kantig und gewunden, anfangs alle gelb, spter
hornfarben; die Bl. soll wei mit rtlichem Mittelstreifen sein. (Abb. 2925.)
Nach Dr. Keller tritt mitunter bei der kremfarben blhenden Art auch ein
kleiner St. unter dem unteren lngeren auf, so da dieser damit mehr zum mittleren wird; auch 2 grere sollen vorkommen, die St. auch abwrts, nicht nur
seitwrts gebogen. Borgs Variett erfat also nur einen besonderen Formtypus.
Bei der rotblhenden Formengruppe ist M. centricirrha Lem. n i c h t der lteste
Name, was Tiegel und Dr. Keller bersahen. Die ersten als rotblhend beschriebenen Pflanzen waren M. recurva Lehm., M. hystrix Mart., M. versicolor
Scheidw. und M. conopsea Scheidw., als deren Synonym nach Rmpler M. centricirrha macrothele angesehen werden mu (nach Schelle: M. macrothele Lem.,
non Mart.).1)
Bei M. recurva Lehm. war sich Tiegel nicht sicher, ob es nicht ebensogut eine eigene
Art, oder schon M. centricirrha war. Unsicher ist auch M. hystrix, weil die
Jungstacheln nach Rmpler zuerst schwarz- oder braun-purpurrot sind; doch
ist es mglicherweise auch nur eine Form der heute als M. centricirrha bezeichneten Art gewesen. Der lteste Name fr M. centricirrha selbst aber ist
wiederum nach Rmpler M. versicolor Scheidw., wobei Rmpler die Synonymie umgekehrt ausspricht. Verdchtig ist nur der Artname versicolor; man
knnte auf den Gedanken kommen, da Scheidweiler hierunter die beiden hier
getrennten Arten, d. h. die mit kremfarbenen und mit karminroten Blten verstand und daher die Pflanze verschiedenfarbige Mamillaria nannte. Die Synonymie der M. conopsea ist unsicher. Ganz eindeutig ist also nur die Beschreibung (auch nach Rmpler) der:
Mamillaria centricirrha Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 42. 1839
?Mamillaria neumanniana Lem. M. subcurvata Dietr. M. krameri
Mhlpfrdt. M. hopferiana Lk.2) M. centricirrha hopferiana SD.
M. krameri viridis Hge. Cactus centricirrhus Kuntze. C. krameri
Kuntze. ? C. neumannianus Kuntze. M. centricirrha krameri
K. Sch. M. krameri longispina Hge. M. centricirrha krameri
longispina Schelle. ? M. centricirrha neumanniana Schelle. ?
M. centricirrha zuccariniana Schelle. M. magnimamma krameri
Borg Cacti, 345. 1937 (?: Stellung zweifelhaft).
Beschreibung nach Dr. Keller: Kugelig, graugelb (?), bis 12 (selten bis 20)cm
,unten sprossend; Scheitel etwas eingesenkt; W. typisch am Grunde sehr breit,
4kantig (die W. von M. magnimamma dagegen mehr in die Lnge gezogen),
nur 58 mm lang, schnell verjngend, Spitze stumpf; Ar. nur am Scheitel
mit Wolle; Ax. wollig; St. sehr variabel, meist 46 Rst., 1 Mst., Lnge
sehr verschieden, manchmal auch 2 Mst.; Bl. 22,5 cm lang; Ov. grnlichwei, Hlle glockig-trichterig, 2 cm ; Sep. grn bis rtlichgrn, heller
bis wei berandet, die nchsten brunlich rosarot; Pet. satt karminrot, am
1
)Borg (Cacti, 407. 1951) kombiniert sie als gute Variett mit M. magnimamma, als
deren v. macrothele (Lem. non Mart.) Borg, ebenso M. magnimamma v. hopferiana (Lk.)
Borg [S. unter M. centricirrha].
2
)Schumann schrieb richtiger hopfferiana, nach Dr. Hopffer.

Mamillaria

3133

Rande verblassend, auch mit


dunklerer Mittellinie; Staubf.
wei; Gr. rosenrot; N. 6,
rosenrot; Fr. karminrot, keulig, 1,5 cm lang; S. 1 mm
gro, gelb bis braun, ohne
Skulptur. M e x i k o (Abb.
29262927).
Axillen: Dr. Keller gibt
an: Sehr breit, im unteren
Teil erscheinen einzelne bzw.
26 harte Borstenhaare,
wahrscheinlich gute Merkmale fr den Urtyp.
Als ltere Namen von rot
blhenden Pflanzen, aber nicht
einwandfrei gesichert als hierhergehrend anzusehen (von Craig
Abb. 2926. Mamillaria centricirrha Lem. Jungpflanze
des Typus der Art (nach Dr. Keller).
als Synonyme von M. magni(Foto: Dr. Keller.)
mamma aufgefhrt), sind aufzuzhlen:
Mamillaria recurva Lehm., in Pfeiffer, En. Cact., 15. 1837.
M. hystrix Mart., in Pfeiffer, En. Cact., 21. 1837;
M. versicolor Scheidw., Bull. Acad. Sci. Brux., 5:494. 1838;
?Syn.: M. conopsea Scheidw., LHort. Belg., 118. 1838 (Pl. VII). M. centricirrha macrothele Lem. M. conopsea longispina Scheidw. Cactus
recurvus Kuntze. C. hystrix Kuntze. C. versicolor Kuntze. C. conopseus Kuntze. M. centricirrha recurva K. Sch. M. centricirrha hystrix Schelle. M. centricirrha hystrix longispina Schelle. M. centricirrha hystrix grandicornis Schelle. M. centricirrha versicolor
Schelle. M. centricirrha conopsea Schelle. M. magnimamma recurva
Borg, Cacti, 345. 1937.

Abb. 2927. Mamillaria centricirrha Lem. Formen des Typus nach Tiegel. (Foto: Tiegel.)

3134

Mamillaria

Von M. recurva (Synonym M. lehmanni hort. non. O.) sagt Tiegel, da


Pfeiffer darunter keine Pflanzen mit gebogenen Stacheln, sondern mit
gebogenen Warzen verstand, bzw. da es sich daher vielleicht um eine
besondere Art handelte. Rst (MfK., 78. 1893) und Quehl (MfK., 18. 1913)
schrieben: M. conopea Scheidw.
a) v. bockii K. Sch. Gesamtbschrbg., 582. 1898
Mamillaria bockii Frst., Allg. Gartenztg., 15:50. 1847. Cactus
bockii Kuntze. M. magnimamma bockii Borg, Cacti, 345. 1937.
Nach Schumann: Mig krftig; W. kleiner, graugrn, matt, deutlich gekantet; Rst. meist 4; Mst. 12, krftig, gebogen, beinahe schwarzbraun

Abb. 2928. Mamillaria neumanniana Lern., nach Keller, mit weniger und derberen Randstacheln. (Vergl. Tafel 226. links). (Foto: Dr. Keller.)

Abb. 2929. Mamillaria centricirrha v. bockii K. Sch.

Mamillaria

3135

(vielleicht ist dies M. hystrix gewesen?). In der ehemals Zantnerschen


Sammlung in Monako sah ich ein so etikettiertes Stck mit roten Bl., nur
waren die Jungst. unten heller, was jedoch bei dieser variablen Art nicht
viel besagt; jedenfalls waren die W. zierlicher, wenn auch nicht durchweg
scharf 4kantig, immerhin aber meist deutlich kantig. (Abb. 2929).
Synonyme der M. magnimamma Haw. sind nach Craig und zum Teil nach
Schelle (Kakteen, 1926, unter M. centricirrha) dann noch die folgenden Namen,
bei denen aber in der lteren Literatur keine Bltenfarben angegeben sind, so
da man nicht mit Sicherheit zu sagen vermag, zu welcher der beiden vorgenannten Arten sie wirklich gehren (eine Angabe des Literaturbezuges erbrigt sich
meist bei diesen Namen, die heute kaum noch verwandt werden):
Mamillaria gladiata Mart.1). M. ceratophora Lehm. M. microceras
Lem. M. deflexispina Lem. M. gladiata aculeis rectis Scheidw.
M. gladiata aculeis minimis Scheidw. M. gladiata spinis longissimis
Scheidw. M. diadema Mhlpfrdt. M. foersteri Mhlpfrdt.
M. grandicornis hort. M. pazzani Steib. M. divaricata Dietr. M.
glauca Dietr.2). M. megacantha SD. und v. rigidior SD. M. lactescens
Meinshs. M. neumanni glabrescens Reg. (Craig schreibt neuman1
)Mamillaria gladiata Mart. (Nov. Act. Nat. Cur., 16:336. 1832, als Name bereits in hort.
Reg. Monac., 127. 1829) (Katalogname Schmoll 1947: M. magnimamma gladiata) scheint
mir entweder eine gute Art oder gute Variett zu sein. Ich erhielt von F. Schmoll zwei
Pflanzen, die gut zu Pfeiffers Charakterisierung (En. Cact., 14. 1837) passen:,dunkelgrn; Ax. schwachwollig; W. gro, konisch, (hchstens) undeutlich gekantet; Ar. nur anfangs wollig, dann kahl; St. 4, steif, weilich oder hornfarben, Spitze schwarz, die 3 obersten
spreizenden sehr kurz, der unterste viel lnger und strker, kantig, abwrts gebogen.
Abb. 2932 stimmt mit dieser Beschreibung stark berein, nur da die Stacheln mehr rotgrau
sind; Abb. 2931 zeigt eine sehr hnliche Pflanze, aber anfangs ganz schwachwollig, Stacheln
mehr weigrau; alle St. anfangs bei beiden Pflanzen dunkel. Die Stachelfarbe mag variabel
sein, ebenso die Strke der anfnglichen Areolenwollebildung. Die Pflanzen stehen in meiner
ehemaligen Sammlung in Monako und weichen so sehr ab (sie hneln bis auf den fehlenden
Mittelstachel sogar etwas der M. diacentra oder M. hastifera), da sie zumindest als eine gute
Variett angesehen werden sollten. Nach Heinrich handelt es sich bei Abb. 2931 um M. versicolor Scheidw. Diese soll rot blhen und scheint mit der vorerwhnten Abbildung der im
Scheitel nahezu wollelosen Pflanze bereinzustimmen. Dann sollten die beiden von mir
aufgenommenen Pflanzen heien: M. centricirrha v. gladiata (Mart.) Schelle und M. centricirrha v. versicolor (Scheidw.) Schelle. Sollten die Blten dagegen kremfarben bis blagelblich sein, mten die Pflanzen als Formen von M. flavovirens angesehen werden, obwohl
deren Farbe mehr gelbgrn ist. Unter dieser Art fhrt Craig M. pentacantha Pfeiff. an, die
Britton u. Rose als Synonym zu M. magnimamma stellten, zu welcher Art sie aber wegen
des in der Originalbeschreibung erwhnten Mittelstachels nicht gehren kann, wie Craig
sagt. Anscheinend ist aber der lngere untere Randstachel bei etwas zur Mitte gelegener
Basis hufig auch als Mittelstachel angesehen worden; dies scheint auch bei M. gladiata und
M. versicolor der Fall zu sein.
2
)Heinrich gibt an, da die Blte rosa sein soll; Salm-Dyck und Rmpler war sie
unbekannt. Abb. 2930 (Foto: Heinrich) gibt diese Art wieder, doch ist von den 4 Randstacheln nicht, wie Salm-Dyck fr die Art angibt, der oberste der lngste; das will bei dieser
variablen Art aber wenig besagen. Anscheinend ist auch die Bltenfarbe variabel, denn fr
M. neumanniana gibt Dr. Keller karmin an, Heinrich (Tafel 226, Foto: Heinrich)
jedoch rosa; freilich sind beide Pflanzen M. glauca und M. neumanniana in der Bestachelung oder der Bltenfarbe vom Typus abweichend. Die Pflanze von Heinrich differiert auch von der Dr. Kellers durch krzere und feinere Randstacheln, so da diese als
entsprechend variabel angesehen werden mssen.
Richtiger erscheint also folgende Bezeichnung:
M. centricirrha v. glauca (Dietr.) Schelle mit gebogenen Randstacheln und hellroter Blte (Abb. 2930).
M. centricirrha v. neumanniana (Lem.) Schelle mit feinen bis ziemlich kurzen Randstacheln, diese gerade; Blten hell- bis dunkler rot (Abb. 2928; Tafel 226, links).

3136

Mamillaria

nii). M. falcata hort. M. gebweileriana Hge. M. schmidtii


Sencke. M. krausei Reb. Cactus diadema Kuntze. C. foersteri
Kuntze. C. gladiatus Kuntze. C. glaucus Kuntze. C. grandicornis
Kuntze. C. lactescens Kuntze. C. megacanthus Kuntze. C. microceras Kuntze. C. divaricatus Kuntze. C. pazzanii Kuntze.

Abb. 2930. Mamillaria centricirrha v. glauca (Dietr.) mit hellroter bzw. rosa Blte.
(Foto: Heinrich.)

Abb. 2931. ? Mamillaria centricirrha v. versicolor (Scheidw.) Schelle.

Mamillaria

3137

C. subcurvatus Kuntze. Mamillaria centricirrha v. amoena Schelle


und (z. T. von Schumann und z. T. von Schelle aufgefhrt) v. boucheana,
v. ceratophora, v. deallbata, v. deflexispina, v. destorum, v. de tampico, v.
diacantha, v. diadema, v. divaricata, v. falcata, v. foersteri, v. gebweileriana,
v. gladiata, v. glauca, v. globosa, v. grandicornis, v. grandidens, v. guilleminiana, v. hexacantha, v. hopfferiana, v. hystrix, v. jorderi, v. krauseana,
v. lactescens, v. lehmannii, v. longispina, v. macracantha, v. megacantha, v.
microceras, v. montsii, v. moritziana, v. nordmannii, v. obconella, v. pazzanii, v. pentacantha, v. posteriana, v. schiedeana, v. schmidtii, v. spinosior,
v. subcurvata, v. tetracantha, v. triacantha, v. uberimamma (= M. uberimamma Monv.)1), v. valida, v. viridis, v. zooderi.2)
Die Varietten sind grtenteils in der Literatur auch als Gartennamen
in eigenem Artrang genannt, was abwegig ist. Da sie heute meist undefinierbar sind, belaste ich das Handbuch auch nicht damit.
Mamillaria neumanniana Lem., Cact. Gen. Nov. Sp., 53. 18393), fhrt Dr. Keller in Kaktkde., 6:87. 1937, als eigene Art auf: Ziemlich flachkugelig,
dunkelgrn, bis 8 cm breit, 4 cm hoch; Ax. nur bewollt; W. 4kantig, kurz,
locker; Ar. anfangs schwachwollig; Rst. 4, Mst. 1, bis 2 cm lang, 3 Rst.
oft nur rudimentr, 25 mm lang, die greren St. graurtlich; Bl. karmin; N. goldgelb (Abb. 2928). Besser als Variett mit auch etwas gedrcktem Wuchs (Dr. Keller) anzusehen (Abb. 2928). Nach Rmpler
hatte die Art bis 79 kurze Rst. (Tafel 226, links).
Was M. centricirrha v. inermis Y. Ito, in Cacti, 128. 1953, sein soll,
ist mir nicht bekannt.

Abb. 2932. Mamillaria gladiata Mart. Die Pflanze entspricht der Beschreibung von Martius,
hat ziemlich abweichende Bestachelung und vor allem mehr wolligen Scheitel.
)Siehe unter M. crocidata Lem.
)v. polygona Schelle S. unter M. polygona SD.
3
)Siehe auch die Funote S. 3135.
1
2

3138

Mamillaria

Als Synonym erwhnt Craig noch:


Mamillaria ehrenbergii Pfeiff. Allg. Gartenztg., 6:274. 1838
Cactus ehrenbergii Kuntze. M. centricirrha ehrenbergii Schelle.
M. magnimamma ehrenbergii (Pfeiff.) Borg, Cacti, 407. 1951.
Manche sehen die Pflanze als eigene Art an. Borg beschreibt sie: Wenig
sprossend; W. oval-konisch, tiefgrn, schwach kantig, fein punktiert; Ax.
anfangs strker wollig; St. meist nur 2, kurz, kantig, ungefhr gleich lang,
wei, schwarzspitzig, einer aufwrts gerichtet; Bl.?
Ein wenig geklrter Name, da keine Bltenangaben vorhanden sind.
Zuweilen zu obigen Arten gerechnet, aber nach Craig nicht hierhergehrend,
da 23 lngere Mst. gebildet werden: M. cirrosa Pos., M. cirrhosa K. Sch.
Siehe unter M. carnea v. cirrosa (SD.) Grke.
M. grandidens ist nur ein Name, den Schumann als Synonym von M. centricirrha nennt. M. nordmanniana war nur ein Name von Rebut (Kat., 7. 1896),
den Schelle auch als M. centricirrha nordmanniana verwendete.
13. Mamillaria peninsularis (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria peninsularis Br. & R., The Cact., IV:85. 1923.
Tief im Boden; Krper einzeln oder sprossend, ziemlich flach, bis 4 cm ;
W. nach Bz. 5:8, fest, bla blulichgrn, scharf 4kantig, unten gekielt, oben
gerundet, 8 mm lang, 45 mm breit; Ar. oval, nur anfangs mit Wollspuren; Ax.
anfangs lang weiwollig; Rst. 48, der oberste fast als mittlerer gestellt, 6 mm
lang, alle steifnadelig bis dnnpfriemlich, gerade, fest, glatt, blagelb mit braunen
Spitzen, abstehend; Mst. meist 0, selten einer bzw. als mittlerer stehender Rst.:
Bl. scheitelnah, 1,5 cm lang; R. bis zur Warzenhhe; Sep. unten grn, Rand
blasser, Mitte brunlichrot, linearlanzettlich, gespitzt, Rand gesgt; Pet. grnlichgelb mit rtlichbrauner Mittellinie, diese nach unten blasser, lanzettlich, gespitzt, Rand gesgt; Staubf. grnlichwei; Staubb. tiefgelb; Gr. hellgrn; N. 6,
hellgrn, 1 mm lang; Fr. und S. unbekannt, letztere wohl braun. M e x i k o
(Niederkalifornien, Cabo San Lucas).
Craigs Fig. 18 ist anscheinend eine Jungpflanze mit wenigen Randstacheln.
14. Mamillaria crocidata Lem. Cact. Aliq. Nov., 9. 1838
Mamillaria webbiana Lem. M. webbiana longispina Jac. Cactus crocidatus Kuntze. C. webbianus Kuntze. Neomammillaria crocidata
(Lem.) Br. & R., The Cact., IV:87. 1923.
Einzeln, manchmal sprossend, kugelig bis lnglich, Scheitel vertieft, 78 cm ,
bis 10 cm hoch; W. nach Bz. 13:21, fest, dunkel blulichgrn, pyramidisch,
4kantig, spter mehr rundlich, 610 mm lang, unten 12 mm breit; Ar. sehr
klein, oval, zuerst mit strkerer Wolle, dann kahl; Mst. 0; Rst. 24, zuweilen
mit zustzlichen dnnen Haarstacheln, obere bis 8 mm lang, untere bis 17 mm
lang, alle krftig nadelig bis dnnpfriemlich, steif, gerade, rosawei mit dunkelpurpur bis schwarzer Spitze, in Kreuzform abstehend; Bl. glockig, 1,5 cm lang;
Sep. grnlichwei, linear-lanzettlich, bewimpert; Pet. karminrot, purpur Mittellinie, Rand blasser, gespitzt, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rtlich; Staubb.
blagelb; Gr. unten grn, oben rosa; N. 45, rtlich, spreizend; Fr. erst grnlich,
dann hellrosa, keulig, bis 1,8 cm lang, ohne Perianthrest; S. hell mattbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum, leicht runzlig, 1,6 mm gro. M i t t e lM e x i k o (Hidalgo, Quertaro) (Abb. 2933).

Mamillaria

3139

Die Art wurde bei Real del Monte, Sierra Taro, Mesa de la Magdalena und
(nach Schmoll) auch bei Tecozanbla gesammelt.
Britton u. Rose geben die Rst. mit 67 an, die Originalbeschreibung sagt:
meist bis 4. Craigs Fig. 19 zeigt eine stark axillenwollige Pflanze mit 4 St.;
das Bild soll nach einer von Schmoll erhaltenen Pflanze aufgenommen worden
sein. Abb. 2933 ist die Wiedergabe eines Katalogbildes von Schmoll, nach brieflicher Angabe an Heinrich obige Art. Hier sind 6 St. vorhanden, ein lngerer
unterer weit abwrts vorgestreckt. Es scheint also Formunterschiede zu geben.
Dieses Schmoll-Foto entspricht Britton u. Roses Beschreibung.

Abb. 2933. Mamillaria crocidata Lem., eine Form mit mehr Randstacheln.
(Foto: Schmoll.)

Craig fhrt als Synonym noch an: Mamillaria uberimamma Monv. (in Labouret, 120. 1853), M. centricirrha uberimamma Schelle, Handb. Kaktkde., 267.
1907. Schelle fhrt den letzteren Namen noch in Kakteen, 330. 1926, unter
M. centricirrha. Er hat die Pflanze also nicht als selbstndige Art angesehen.
15. Mamillaria roseoalba Bd. M. d. DKG., 1:87. 1929
Einzeln, flachkugelig, Scheitel leicht eingesunken, bis 6 cm hoch, bis 18 cm ;
W. nach Bz. 8:13, spiralig angeordnet, dunkel blaugraugrn, pyramidisch, oben
kantig, Oberseite abgeflacht, unten gekielt, 11,5 cm lang, unten 8 mm breit;
Ar. 3 mm breit zu Anfang, spter kleiner, nur anfangs weiwollig; Ax. sehr
schwachwollig und nur zu Anfang; Rst. 46, die oberen 12 kleiner und oft
abfallend, 1 fast zur Mitte gerckt, meist der unterste der lngste, bis 1,5 cm lang,
die seitlichen 56 mm lang, alle kremfarben mit schwarzen Spitzen, gerade bis
etwas gebogen, krftig-nadelig bis dnnpfriemlich, etwas abstehend, der oberste
aufgerichtet; Mst. 0; Bl. glockig, 2,5 cm breit, 1,5 cm lang; Sep. unten grn,
brunlichgrner bis rosabrauner Mittelstreifen, leicht orange getnte Spitze,
Rnder hell grnlichelfenbein, linearlanzettlich, spitzig, Rand fein gewimpert;
Pet. wei, hell- bis dunkelrosa Mittellinie, linear, spitzig und oft geschlitzt, ganzrandig, ca. 2 cm lang, 2 mm breit; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. zitronengelb; Gr. bla- bis dunklerrosa; N. 57, grnlichgelb; Fr. rot, keulig, gebogen,
1,5 cm lang; S. matt braungelb, kurz gebogen-birnfrmig, etwas runzlig, nicht
punktiert, 1,4 mm gro. M e x i k o (Tamaulipas; Progreso, bei Victoria) (Abb.
2934).

3140

Mamillaria

Die Krpermae gelten nur fr den grnen Teil; im Alter werden die Pflanzen
auch etwas verlngert. Im Handel wurde die Art auch als M. rosealeuca angeboten.
Craig schreibt unrichtig roseo-alba.
16. Mamillaria lloydii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria lloydii Br. & R., The Cact., 4:89. 1923.
Einzeln, abgeflacht kugelig bis zylindrisch, bis 7 cm ; Scheitel vertieft:
W. dichtstehend, nach Bz. 8:13, spiralig gestellt, fest, dunkelgrn, zur Spitze
4kantig, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. klein, oval, nur anfangs wollig; Ax.
nur in der Bltenzone wolliger, sonst wenig; Rst. 34, obere und untere bis
6 mm lang, seitliche krzer, alle pfriemlich, gerade, steif, glatt, der oberste oft
zur Mitte gerckt, rtlich bis dunkelbraun, die anderen weilich, alle abstehend;
Mst. 0; Bl. breittrichterig, 1,21,5 cm breit; Sep. mit rtlichbraunem Mittelstreifen und blagrnem Rand, lanzettlich, spitzig, Rand gesgt; Pet. wei mit
rosa Ton, dunklere Mittellinie, kurz zugespitzt, ganzrandig, spreizend; Staubf.
oben blarosa, unten heller; Staubb. gelb; Gr. blarosa, unten blasser; N. 6,
blabrunlich; Fr. rosa, kurzkeulig, 8 mm lang, 5 mm dick, mit Perianthrest;
S. hellbraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 7 mm lang. M e x i k o (Zacatecas).

Abb. 2934. Mamillaria roseoalba Bd.

17. Mamillaria albiarmata Bd. J. DKG., 1:67. 1935-6


Einzeln, flachkugelig, bis 4 cm , 1,5 cm hoch; Scheitel etwas vertieft, ohne
Wolle; W. nach Bz. 13:21, halbfest, grasgrn, pyramidisch-zylindrisch, oben
rund, unten 4flchig, 3 mm breit; Ar. rund bis oval, 1,5 mm breit, nur ganz zu
Anfang wei- bis kremfilzig; Rst. 2025, 25 mm lang, die obersten die kr-

Mamillaria

3141

zesten, die untersten die lngsten, alle dnnadelig, gerade, glatt, steif, Basis nicht
verdickt, wei bis kremwei, Spitze orangerosa, bald hornfarben, waagerecht
spreizend, an alten Areolen fast kammfrmig gestellt; Mst. 0; Bl. breittrichterig,
2 cm lang und breit, im April erscheinend; Sep. mit breiterem, nach oben
verjngtem braunolivem Mittelstreifen, Rand wei, linear-lanzettlich, spitz bis
zugespitzt, fein gesgt; Pet. kremwei, mit feiner und schwacher brunlichrosa
bis rosa Mittellinie, scharf zugespitzt, 3 mm breit, Rand fein gesgt; Staubt ganz
blarosa bis weilich; Staubt), blagelb; Gr. ganz blarosa bis weilich; N. 46,
hell grnlichgelb, rckseitig wei werdend, 1 mm lang; Fr. krftig rosa, verlngertkugelig, 1 cm lang; S. braun, birnfrmig, Hilum ventral, fein punktiert, 1,2 mm
gro. M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo).
Craig sah die Perigonbltter ganzrandig.
In Bdekers Originalbeschreibung ist vermerkt: Die Pflanze ging vor wenigen Jahren flschlich als neue Porfiria-Art. Die Vorkommensangabe
stammt lt. Bdeker, von mir, d. h. nach einer Angabe von Schwarz an mich.
Hier kann es sich nur um jene Pflanzen handeln, die von Bdeker in ZfS., II:13,
213. 192526, als Porfiria coahuilensis v. albiflora Bd. bezeichnet wurden,
mit 1620 St., W. viel krzer als beim Typus der Art; Bl. bis 3 cm breit. Die
Pflanzen haben hufig einen aus dem unteren Areolenteil abwrts gerichteten Mst.,
der aber auch ganz fehlen kann. Die Pflanzen fallen durch die relativ groe Bl.,
wie beim Typus der Art, und den dicken Rbenteil des Krpers auf; die Pet.
haben einen grnlichen Mittelstreifen.
Siehe hierzu das Foto unter Porfiria coahuilensis v. albiflora mit offener Blte.
Es hnelt sehr dem Foto Bdekers bzw. dem Foto der Mamillaria albiarmata
mit Blte bei Craig (Fig. 22); die Pet. sollen allerdings einen rtlichen Mittelstreifen haben. In der Originalbeschreibung sagt Bdeker bei M. albiarmata
nichts von Rbenwurzeln; Craig setzt in der Beschreibung jedoch hinzu Wurzeln
dickrbig, tief sitzend.
Entweder handelt es sich hier um zwei uerst hnliche Pflanzen, oder Bdeker
hat spter die Porfiria coahuilensis v. albiflora Bd. auch als Mamillaria albiarmata beschrieben und dabei geringfgige Abweichungen der Bltengre wiedergegeben, bzw. er hat dabei ein Exemplar ohne Mst. und mit anders getntem
Mittelstreifen der Pet. vor sich gehabt, was Craigs Zusatz bezglich der Wurzeln
erklren wrde. Auch spricht dafr, da die W. der Porfiria-Variett viel krzer
(als der Typus der Art) sind. Diese erhielt ich von Schwarz als Porfiria, und
der lngere und dicke Rbenkrper entspricht ebenfalls dieser Einbeziehung. Eine
Nachprfung von lebendem Material vermag allein diese Frage zu klren.
18. Mamillaria strobilina Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:329. 1933
Einzeln, konisch, 6 cm ; Scheitel schwach eingesunken; W. nach Bz. 13:21,
dunkelgrn, scharfkantig pyramidisch, gebogen, bis 12 mm breit; Ar. rund, 2 mm
breit, anfangs wei wollig; Ax. wei wollig und zuweilen mit einer einzelnen B.;
Rst. 45, 6 mm lang, die oberen krzer, alle krftig nadelig, aschgrau mit dunkler
Spitze, spter weilich, etwas abstehend; Mst. 1, 12 mm lang, pfriemlich, oft
hakig, aschgrau, vorgestreckt; Bl. 1,8 cm breit; Sep. schmutzig gelblichwei,
unterseits mit schwachem grnem Mittelstreifen, lanzettlich, scharf zugespitzt,
Rand bewimpert; Pet. sehr bla grnlichgelb bis schmutzigwei, oft mit rotbrunlicher Mittellinie, lanzettlich, Rand bewimpert oder glatt; Staubf. wei bis
oben rtlich; Staubb. schmutziggelb; Gr. weilich; N. 45, bla grnlichwei,
1,5 mm lang; Fr. karminrot, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich,
gekrmmt birnfrmig, mit, tiefseitlichem Hilum, 1 mm gro. M e x i k o (Oaxaca).

3142

Mamillaria

Craig spricht die Vermutung aus, da die Pflanze mit einer der Varietten von
M. confusa oder M. collinsii verwandt sein knnte, nach der Verbreitung, Krperhnlichkeit, Stachelzahl und Blte, wie er berhaupt alle jene Oaxaca-Mamillarien
fr eng verwandt hlt. Das ist zweifellos richtig. Meines Wissens ist die Art in
Europa nicht wieder aufgetaucht (das Craig-Bild ist die Abb. der Originalbeschreibung), genauer Standort ist unbekannt, und die Pflanze scheint auch
nicht wiedergefunden zu sein. Unter Hinweis auf Craigs Ansicht ist es interessant, Heinrichs Foto, Tafel 226, rechts, hiermit zu vergleichen. Es zeigt
eine anomale M. pentacantha Pfeiff. (S. unter M. centricirrha und M. flavovirens) mit abgeflachten und einwrts gekrmmten W., eine auffallend hnliche
Warzenbildung, die erklrlich erscheinen lt, wie mglicherweise die W. bei
Obregonia oder Encephalocarpus entstanden sind. Spter wurde das Exemplar
wieder normal. Es sei dahingestellt, ob M. strobilina eine hnlich anomale
Pflanze war, wie dies z. B. Heinrich vermutet, zumal die Stachelzahl die gleiche
wie bei M. pentacantha ist1). Craig schrieb M. strobiliana.
19. Mamillaria uncinata Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 34. 1837
Mamillaria depressa Scheidw. M. uncinata spinosior Lem. M. uncinata rhodacantha Dietr. Cactus depressus Kuntze. C. uncinatus
Kuntze. Neomammillaria uncinata Br. & R., The Cact., IV:140.
1923.

Abb. 2935. Mamillaria uncinata Zucc.


1
)Siehe auch die gleiche anomale Wuchsform einer Dolichothele longimamma auf der
Tafel 253, oben.

Mamillaria

3143

Einzeln, kugelig, oben rundlich, 38 cm hoch, 510 cm ; Scheitel etwas


vertieft; W. nahe stehend, nach Bz. 8:13, fest, dunkel blulichgrn, bis 1 cm lang,
pyramidisch, oben rundlich, Basis kantig, 811 mm breit; Ar. nur in der Jugend
weiwollig; Ax. anfangs weiwollig; Rst. 47, 56 mm lang, obere gebogen,
untere gerade, 4 ber Kreuz, 2 obere Beist. kleiner, die oberen fleischfarben, die
unteren wei mit schwarzen Spitzen, alle schwach abstehend; Mst. 1 (zuweilen
23), 11,2 cm lang, krftig nadelig bis pfriemlich, glatt, gehakt, steif, fleischfarben mit dunkler Spitze, vorgestreckt; Bl. trichterig, bis 2 cm lang, 1,8 cm
breit; Sep. unten hellgrn, brunlichgrne Mittellinie, oben rtlich, lanzettlich,
spitzig, Rand bewimpert; Pet. rtlichwei mit brunlicher Mittellinie, Spitze rosa,
lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf. wei bis ganz blarosa; Gr. krem bis
blarosa; N. 56, gelblich bis rosenrot, 3 mm lang; Fr. rot, 11,8 cm lang:
S. 1 mm gro, hellbraun, genetzt, Hilum seitlich. M e x i k o (San Luis Potos,
Guanajuato, Hidalgo, z. B. bei Pachuca und Real del Monte) (Abb. 2935).
19a. v. bihamata (Pfeiff.) Backbg. n. comb.
Mamillaria bihamata Pfeiff., Allg. Gartenztg., 6:274. 1838. M. uncinata biuncinata Lem. (1839). Cactus bihamatus Kuntze.
Craig beschreibt die Variett unter dem ein Jahr jngeren Namen Lemaires:
Einzeln, abgeflacht-kugelig; W. nach Bz. 13:21; Rst. 56, 36 mm lang,
starknadelig bis pfriemlich; Mst. 24, 811 mm lang, starkpfriemlich, die unteren
strker und lnger, unvollstndig gehakt, oft mehr oben gekrmmt, alle gewunden, 34eckig im Querschnitt. M e x i k o (Hidalgo, Mineral del Monte).
Wenn diese Pflanzen wirklich nach Bz.-Zahl und Stachelunterschieden deutlich trennbar sind, hat der Pfeiffersche Name die Prioritt. Schumann sagt
(allerdings ohne Hinweis auf eine andere Bz.-Zahl): Ich sah sogar 3 Hakenst., halte
aber dieses Merkmal nicht fr gengend, um Varietten abzuscheiden. Craigs
Abb. 304 (Mamm.-Handb., 362. 1945) stimmt zwar der Bz.-Zahl nach, es scheinen
aber auch zum Teil in den Areolen weniger St. als oben angegeben vorzukommen.
Katalognamen von Schmoll (1947) sind: M. uncinata v. longispina, v. major.
v. rufispina, v. spinosior, v. michoacana; die Art kommt also auch in Michoacn vor.
20. Mamillaria mendeliana (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen, 100. 1931
Neomammillaria mendeliana H. Bravo, Anal. Inst. Biol. Mex., 2:195. 1931.
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, 89 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, dunkel
olivgrn, am Scheitel (stets?) rtlich, Basis 4kantig, 67 mm breit, oben rund.
89 mm lang; Milchsaft durchsichtig verharzend; Ar. oval, anfangs mit weniger
Wolle; Ax. stark weiwollig und mit langen borstigen Haaren (die in der Kultur
oft verschwinden sollen); Rst. nur in Form kurzer, borstiger, weier Haare vorhanden (Werd.); Mst. 24, wenn 4, dann ber Kreuz, 1,52 cm lang, die untersten die lngsten, alle gerade, steif, pubeszent (Werdermann: grau bereift), braunrot mit fast schwarzen Spitzen, spter grau (wenn 2 Mst., dann auf- und abwrts
gerichtet); Sep. mit hellbrunlichem Mittelstreifen, Rand kremfarben, nicht gewimpert, lanzettlich, spitzig; Pet. mit blarosa Rand, Spitze dunkler, tiefrosa
Mittelstreifen, nach oben schwindend, lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf.
oben blarosa, unten fast wei; Staubb. gelb; Gr. hellbrunlich; N. 35, gelblich, unter 1 mm lang; Fr. hellpurpurn bis karmin, gedrckt-keulig, 2 cm lang,
mit Perianthrest; S. matt hellbraun, fein punktiert, 1,5 mm lang. M e x i k o
(Guanajuato und Quertaro; von Tarajeas berichtet).
199

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3144

Mamillaria

Werdermann sagt l. c.: Die Art soll mit M. praelii verwandt sein, aber wohl
nur auf Grund einer schwachen hnlichkeit.
M. maltrata n. nud. in Baltimore Cact. Journ., 2:229. 189596, mit 35 Mst.,
0 bis sehr schwachen Rst. und Wolle sowie kleinen St. in den AX.(Craig) knnte
mglicherweise hierher gehren.
21. Mamillaria carnea Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 19. 1837
Mamillaria pallescens Scheidw. M. villifera carnea SD. Cactus carneus
Kuntze. C. pallescens Kuntze. Neomammillaria carnea Br. & R.,
The Cact., IV:88. 1923.
Eine sehr variable Art. die von Salm-Dyck zu M. villifera O. gestellt wurde,
obwohl keine sichtbaren Axillenborsten vorhanden sind, wie sie Pfeiffer (En.
Cact., 18. 1837) fr M. villifera angibt (letztere stellte Craig daher als Synonym zu
M. polyedra, whrend Britton u. Rose sie als eigene Art ansahen, was Craig
angesichts der geringen Stachelunterschiede meines Erachtens zu Recht ablehnte). Craig hat nur eine Variett abgetrennt, v. robustispina Craig. Es kann
hier aber nur logisch verfahren werden, d. h. wenn heute z. B. bei M. nejapensis.
M. casoi usw. ziemlich kurz- und sehr langstachlige Formen getrennt bzw. die
sehr langstachligen als Varietten abgetrennt werden, mu bei M. carnea notgedrungen auch so verfahren werden, ungeachtet der mglichen Zwischenformen,
um eine Benennung der extrem abweichenden Formen zu finden. Daher muten
hier auch Varietten fr M. aeruginosa Scheidw., M. villifera v. cirrosa SD. und
M. subtetragona Dietr. eingeschaltet bzw. die synonymischen Namen dementsprechend verteilt werden. K. Schumann hat mit der Stachelangabe bis
12 mm lang wahrscheinlich M. subtetragona vor Augen gehabt, whrend Pfeiffer
summo et imo multo longioribus fr M. carnea angibt, d. h. also der oberste
ebenfalls. Daher hat Craig wohl seine Fig. 26 (Mamm.-Handb., 44. 1945)
als Typus der Art gewhlt, obwohl diese Oberstacheln auch etwas krzer, etwas
gerader und etwas derber sein knnen. Pfeiffer beschreibt diese als Typus der
Art angesehene Pflanze: Kugelig, dunkelgrn; W. unten ca. 4 Linien (ca. 8 mm)
breit. 5 Linien (ca. 1 cm) lang; Ax. wollig; Ar. anfangs wollig, spter kahl; St. 4.
steif, fast kreuzstndig, fleischfarben, Spitze schwarz, die 2 seitlichen die krzesten.
3 Linien (6 mm) lang, der oberste und unterste die lngsten, der oberste bis
6 Linien (12 mm), der unterste bis 8 Linien (1,6 cm) lang, ziemlich gerade; Bl.
fleischfarben oder blarosa; Sep. und Pet. gewimpert-gezhnelt; Staubf. wei:
Staubb. blagelblich; N. 6, strahlend, grn. M e x i k o (Ixmiquilpan). Pfeiffer
zitiert noch Zuccarini: Setae infra flores breves, lanaabsconditae, d. h. also:
hchstens mit in der Ax.-Wolle verborgenen B. Daher kann man nicht ohne
weiteres, wie Krainz in Die Kakteen, C VIIIc, 1957, obige Art unter M. villifera O. einbeziehen.
Craig fgt hinzu: Auch seitlich verzweigend, bis zylindrisch, bis 10 cm hoch.
8,5 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, hell- bis dunkelgrn, matt, pyramidisch und
zur Spitze gekantet; W. 13 mm lang, unten 810 mm breit; Ar. rund bis viereckig,
bis 4 mm breit; Ax. nur mit gelblicher Wolle; Rst. fehlend oder selten nur oben
12 Borsten; Mst. 4, gelegentlich 5, ungleich und in der Lnge variabel, in voller
Sonne lnger und krftiger, der oberste 12 cm lang, der unterste 1,54 cm lang,
die seitlichen 0,61,5 cm lang, alle pfriemlich, die seitlichen gerade, die obersten
und untersten schwach einwrts gebogen, steif, fleischfarben mit schwarzer Spitze,
stark aufsteigend; Sep. unten blagrn, oben fleischfarben bis blarosa, mit
brunlichrotem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzig, gewimpert oder gesgt; Pet.

Mamillaria

3145

mit blagrnem Schlund, weiter oben rosa mit dunklerer Spitze, mit dunklerem
bis brunlichem Mittelstreifen, rckseitig dunkler, keulig-oblong, mit feiner Spitze,
manchmal geschlitzt, bewimpert; Staubf. bla grnlichgelb; Staubb. gelb; Gr.
bla grnlichgelb; N. 47, grn bis blagelb, rckseits mit brauner Linie,
1,5 mm lang; Fr. rot, keulig, bis 2,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. hellbraun,
genetzt, gekrmmt-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, 1,3 mm lang. M e x i k o
(Hidalgo; Puebla, bei Tehuacn; Guerrero, bei Taxco; Oaxaca. Typlokalitt:
Ixmiquilpan, irrtmlich, falls nicht berhaupt von Zuccarini eine andere Pflanze,
etwa eine Form der anfangs auch keine Axillenborsten aufweisenden, in der Beschreibung hnlichen und von Ixmiquilpan stammenden M. seitziana gemeint war.
Vgl. die Beschreibungen.)
Die Angabe bezglich Lnge der obersten und untersten St. kann angesichts
der Variabilitt nicht als einheitlich angesehen werden. In den Abbildungen
Schelles (Kakteen, 68. 1926, Bildteil, Fig. 193, und S. 69, Fig. 192) sind die
obersten St. am lngsten; die Fotos stammen von De Laet. Dementsprechend
ist Craigs Angabe zu vervollstndigen: Der unterste oder der oberste St. am
lngsten. Ob die Formen aus Guerrero und Oaxaca von denen aus Puebla
abweichen, ist nicht bekannt. Craigs Fig. 26 mit etwas schlankeren lngsten aufgebogenen Oberstacheln (!) stammt von Schmoll. Wo H. Bravo die
in Las Cact. de Mex., 681. 1937, wiedergegebene Gruppenpflanze mit lngsten
Unterstacheln aufgenommen hat, ist nicht angegeben.
21a. v. subtetragona (Dietr.) Backbg. n. comb.
Mamillaria subtetragona Dietr., Allg. Gartenztg., 8:169. 1840. Cactus
subtetragonus Kuntze.
Hierfr gibt Rmpler an: W. undeutlich 4kantig; St. 4, seltener 23, noch
seltener 6, kurz, pfriemlich, auseinanderstehend, ganz schwarzbraun oder weilich und nur am Grunde und an der Spitze schwarzbraun, der unterste stets der
lngste; N. hellrosa (!).
Die Narbenfarbe mag noch variabler sein als Craig angibt. Der unterste St.
der kurzstachligen M. carnea ist zwar stets der lngste, aber Rmpler sagt
nichts von ungewhnlicher Lnge, oder da sie ungewhnlich gebogen bzw. nicht
normal gestellt sind. Daher mu fr diese kurzstachlige Form Dietrichs Name
erhalten bleiben.
21b. v. aeruginosa (Scheidw.) Grke Blh. Kakt. 1, unter Tafel 60. 1905
Mamillaria aeruginosa Scheidw., Allg. Gartenztg., 8:338. 1840.
M. villifera aeruginosa SD. Cactus aeruginosus Kuntze. M. carnea
v. robustispina Craig (?).
Rmpler beschreibt diese Pflanze: Die 3 oberen St. fast von gleicher Lnge,
der untere um vieles lnger und gerade oder zurckgebogen.
Die Bemerkung der untere um vieles lnger und gerade oder zurckgebogen
kann auf Craigs v. robustispina passen, die G. Lindsay (Craig, Fig. 27, l. c.)
bei Taxco aufnahm und derbere St. hat; jedenfalls sind hier auch gerade St.
vorhanden, gegenber der von Schmoll gesammelten Pflanze mit stets gebogenen
lngsten Stacheln.
21c. v. cirrosa (SD.) Grke, l. c., 1905
Mamillaria villifera cirrosa SD., Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 115. 1850.
M. cirrosa Pos., Allg. Gartenztg., 94. 1853. (K. Sch.: M. cirrhosa).
Rmpler beschreibt l. c. diese Variett: Alle St. viel lnger, der oberste und
unterste die lngsten und wie eine Wickelranke gedreht; sie sind anfangs purpurn,
199*

3146

Mamillaria

spter fleischfarbig. Die Variett mit 23 Mst. wurde von Schumann mit ? zu
M. centricirrha gestellt.
Die Angabe ber die Strke der Drehung mag etwas bertrieben sein; vielleicht
kommen auch Pflanzen mit nur 2 lngeren und gebogenen St. vor. Eine solche
Pflanze mit dicker-filzigen Areolen bildete z. B. Ad. Hahn, Berlin-Lichterfelde,
im Katalog 30. 1952 ab, viel strker auch seitlich verbogen als auf dem CraigFoto Fig. 27 seiner v. robustispina.
Mamillaria carnea rosea war ein Katalogname (1947) von Schmoll.
22. Mamillaria melispina Werd. Notizbl. Bot. Gart. Berlin, 12:226. 1934
Einzeln, unten selten sprossend, kurz-zylindrisch, bis 8 cm hoch, 6 cm , unter
Bschen wachsend; W. dichtstehend, schwach glnzendgrn, spter blulich.
34kantig, 1 cm lang und unten breit; Ar. etwas eingesenkt, nur anfangs weiwollig; Ax. nur anfangs weiwollig; Rst. 0; Mst. 2 (seltener 14), 812 mm lang,
nadelig, fast biegsam, glatt, Basis verdickt, anfangs gelb, spter dunkler und
durchsichtig, Basis dunkler, vorgestreckt; Bl. nahe dem Scheitel, vereinzelt (?),
trichterig, 3 cm lang; Sep. gelb oder mit grnlichem Rand, rostfarbener Mittelstreifen, spitzlich, Rand leicht gesgt; Pet. zitronengelb, spitzig, Rand gesgt:
Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei; N. 7, blagelb; Fr. unbekannt; S. braun.
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave).
Anscheinend von Viereck gesammelt; eine Abbildung oder Pflanzen sind wohl
nicht mehr anzutreffen.
23. Mamillaria orcuttii Bd. In Berger. Kakteen, 323. 1929, als Name; Beschreibung in M. d. DKG., 2:258. 1930 (Berger gab nur an: mit 4 schwarzen St.)
Einzeln, anscheinend nicht sprossend, kugel- oder kurz sulenfrmig, 67 cm ,
glnzend dunkelblaugrn: Scheitel etwas eingesenkt, oft ziemlich weiwollig und
von dunklen St. berragt; W. nach Bz. 13: 21, locker und abstehend, kurz kegelbis fast eifrmig, unterseits schwach kielig, am Grund fast 4kantig, Spitze stark
abgestutzt, ca. 6 mm lang, 45 mm dick; Ar. rund, im Oberteil der Pflanze
reichlich weiwollig, hier bis 2 mm , spter verkahlend; St. spter nur als Mst.,
4 (selten 5), stark vorspreizend, glatt, gerade und steifnadelig, am Grunde nicht
verdickt, besonders anfangs pechschwarz, am Grunde ins Brunliche bergehend,
spter grau, reifig, der unterste St. bis 2 cm lang, die 2 seitlichen bis 1,5 cm, der
oberste 0,81,5 cm lang, am Standort wechselnde Stachellnge; Rst. nur anfangs als 68 sehr kurze, 2 mm lange haarfrmige Beist., die meist bald abfallen:
Ax. lngere Zeit stark weiwollig, dann verkahlend, ohne B.; Bl. trichterig, vereinzelt, ca. 1,2 cm lang und breit; Sep. brunlich, lanzettlich, spitzig, gesgt; Pet.
hell karminfarbig mit dunklerem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzig, gesgt; Staubf.
und Gr. hellrosa; Staubb. gelb; N. 4, dunkelrosa; Fr. rot, keulig, 13 cm lang:
S. rtlichbraun, matt, gebogen-birnfrmig, mit weiem seitlichem Nabel nahe
dem Grunde, 1,2 mm lang. M e x i k o (Puebla, bei Esperanza).
24. Mamillaria polythele Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:328. 1832
Mamillaria quadrispina Mart. M. columnaris Mart. M. affinis DC.
M. setosa Pfeiff. M. stenocephala Scheidw. M. polythele quadrispina
SD. M. polythele columnaris SD. M. polythele setosa SD. M. polythele hexacantha SD. M. polythele latimamma SD. Cactus affinis
Kuntze. C. quadrispinus Kuntze. C. setosus Kuntze. C. stenocephalus
Kuntze. C. polythele Kuntze. Mamillaria rhodantha stenocephala
K. Sch. M. polythele affinis Schelle (1907).Neomammillaria
polythele Br. & R., The Cact., IV:88. 1923.

Mamillaria

3147

Eine oft miverstandene und offenbar sehr variable Art. Schumann stellte sie
zur Sekt. Hydrochylus (weswegen Knuth dessen Art als M. multimamma umbenannte1); nach Martius hat M. polythele Milchsaft gehabt), was Britton u.
Rose nur als Irrtum hinstellen; sie selbst bilden aber dazu M. hidalgensis Purp.
ab, die wrigen Saft hat. Craigs Abbildungen Fig. 29 und Fig. 30 sind,
worauf Heinrich mit Recht hinweist, sehr unhnlich bzw. sieht nach ihm die
Pflanze von Fig. 29 auch mehr der M. hidalgensis hnlich. Da Craig aber beide
Pflanzen lebend von Schmoll erhielt, mssen sie Milchsaft gehabt haben. Die
lteren Autoren haben stets Varietten abgetrennt; fat man alle diese Formen,
wie Craig, in einer einheitlichen Beschreibung zusammen, ist es nicht mglich,
die abweichende Form solcher Varietten zu bestimmen. Will man solche
Formen unterscheiden, kann man sich nur an Rmplers Fassung halten (dessen
M. polythele v. aciculata M. aciculata O. allerdings eher zu M. discolor gehrt, wegen der 1820 Rst.). Sowohl Pfeiffer wie Rmpler sprechen von
2 Mst., selten mehr. Daher mu es sich bei dem Craigschen Foto einer zylindrischen, Milchsaft fhrenden Pflanze um den Typus der Art handeln. Verwirrend
ist auch das vorbergehende Vorhandensein (selten) von wenigen weien Randborsten, meist bald wieder verschwindend (Rmpler) gewesen; dies hat wohl
auch Schumann irregefhrt, da sie (bis 8) auch bei der wassersaftfhrenden
M. hidalgensis beobachtet werden, wie bei M. obconella (dolichocentra); erstere
hat ebenfalls oft nur 2 St.
Die Varietten wurden (genauer als bei Craig) bei Rmpler, Handb. Cactkde.,
325326. 1886, beschrieben. Craig sagt ber die Art:
Anfangs kugelig, dann verlngert-zylindrisch, einfach, selten sprossend, bis
50 cm hoch und 10 cm ; W. dunkelgraugrn bis dunkelblaugrn, nach Bz. 13:21,
konisch, bis 13 mm lang, bis 8 mm breit; Ar. weiwollig zu Anfang, bis 3 mm gro;
Ax. anfangs bzw. um die Bl. weiwollig, spter nackt, ohne B.; St. beim Typus
der Art meist 2, seltener mehr (bis 4), rund, fast gerade, braun, der unterste
lngste bis 2,5 cm lang, zuweilen anfangs gelbbraun oder rotbraun bis dunkelbraun, wenn 2, einer auf- einer abwrts gestellt, wenn 4, diese ber Kreuz stehend;
Rst. selten oder fehlend, wenn vorhanden dnn, abfallend: Bl. zahlreich, bis 2 cm
lang, 1 cm ; Sep. brunlichrot mit rotem Mittelstreifen, Rand bla, unten wei,
linearlanzettlich. scharfspitzig, hchstens schwach gesgt; Pet. rosa bis karmin,
spitzlich, nur zuweilen etwas gesgt; Staubf. karmin bis purpurrot; Staubb.
kugelig, gelb: Gr. unten weilich oder grnlichgelb, oben purpurn; N. 35, rtlichpurpurn; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. matt dunkelbraun, Hilum seitlich, unter 1 mm gro. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan).
Katalognamen von Schmoll (1947) sind: M. polythele v. bispina, v. cirrhifera,
v. nerispina.
Als M. polythele v. quadrispina SD. bzw. M. quadrispina Mart. werden von
Rmpler jene Pflanzen beschrieben, die 4 kreuzweise Stacheln haben, hchst
selten 56, ziemlich gleich lang, von einigen Randborsten umgeben, besonders
zum Scheitel hin; Griffel mit 4 dunkelroten Narben. Nur an ausgewachsenen
Stcken mit Sicherheit zu unterscheiden; nach Frster entstanden in den
Sammlungen Zwischenformen. Es ist zweifelhaft, ob diese Variett wirklich vom
Typus der Art zu trennen ist, doch knnen in der Stachelzahl unterschiedliche
Pflanzen entsprechend gekennzeichnet werden, wie folgende:
1

)Siehe unter 175: M. obconella Scheidw. und am Ende der Artbeschreibung.

3148

Mamillaria

24a. v. columnaris SD. (Synonymie s. oben)


Martius M. columnaris: Bis Im hoch, sulig, St. 56, aufrecht stehend,
braun, die unteren etwas lnger als die oberen; Bl. karmoisinrot: N. rosenrot.
M e x i k o (Hidalgo, bei Actopan und Zimapan, auf Ton).
St. aufrecht stehend ist nicht genau gekennzeichnet. Nach einem Foto
Heinrichs zu urteilen sollte es besser heien mehr aufgerichtet bzw. abstehend.
Dieser Pflanze steht sicherlich M. ingens Backbg. nahe, die aber nur 2 auf- und
abwrts gekrmmte St. und hell reinrote Bl. hat, nicht weit von Actopan vorkommt und auch sehr gro wird. Die schwierige Trennung der N. polythele-Formen
hat wohl verhindert, da sie bereits frher als unbeschrieben erkannt wurde.
24b. v. setosa SD. (Synonymie s. oben)
Pfeiffers M. setosa (frher auch als M. columnaris angesehen): Lnglichkugelrund oder sulig, bis 30 cm hoch: W. dunkelgrn, gedrngt: Rst. von
lngerer Dauer als bei den brigen Varietten, 814, einem Barte hnlich herabhngend, die lngsten nach unten: Mst. 6, selten mehr oder weniger, steif, erst
schwarzrot, spter weilich oder grau, schwach gekrmmt, der unterste der lngste; Bl. klein, wenig ausgebreitet; Perigonbltter dunkel rosenrot, lineal; Staubb.
schwefelgelb; N. purpurrot.M e x i k o (Standortsangabefehlt).(Rmpler).
Pfeiffer sagt, die Blten seien denen von M. tentaculata hnlich, die als
Synonym von M. fuscata angesehen wird; er gibt aber zugleich an, da seine
Art (Variett) der M. columnaris sehr nahekommt, aber durch die borstenfrmigen
Randstacheln sowie viel lngeren und strker gebogenen Stacheln leicht zu
unterscheiden sei.
Mamillaria columnaris minor Mart. und M. quadrispina major, die Frster
1846 erwhnt, aber bei Rmpler fehlen, gehren sicher hierher.
M. cataphracta Mart. fhrt Pfeiffer als Synonym von M. affinis DC. auf,
Salm-Dyck als Synonym von M. angularis.
M. multimamma Knuth wird von Craig zu M. polythele gestellt, was nicht
richtig ist, da Knuth damit jene irrig als M. polythele von Schumann beschriebene Art kennzeichnen wollte, die Wassersaft hat, meist 4 Mst. sowie bis 5 mm
lange wenige Rst., horizontal strahlend, gerade, dnn, borstenfrmig, die mittleren am lngsten, wasserhell, spter wei, bisweilen fehlend oder abfllig; Gr.
grnlichgelb; N. 34, rtlich. Die Pflanze ist spter, nach K. Schumann, rasenfrmig sprossend. M. multimamma hnelt also M. hidalgensis, die aber dichotomisch teilt, was lt. Schumann bei der von ihm als M. polythele angesehenen
Pflanze niemals der Fall ist. Anscheinend hat Schumann sie mit M. tetracantha
verwechselt bzw. jener Form derselben, die Lemaire als M. dolichocentra bezeichnete, denn mit ihr vergleicht sie Schumann, und hier finden sich ebenfalls 4 Stacheln und zuweilen einige abfallende Randborsten. M. multimamma Knuth mu
mithin besser als Synonym zu M. obconella gestellt werden.
25. Mamillaria woburnensis Scheer London Journ. Bot., 4:136. 1845
Cactus woburnensis Kuntze. M. chapinensis Eichl. & Quehl. Neomammillaria woburnensis Br. & R., The Cact., IV:100. 1923. Mamillaria chapinensis rubescens hort., in Schelle, Kakteen, 336. 1926 (Scheer
schrieb zuerst: voburnensisii).
Von unten und seitlich sprossend, dunkel laubgrn, zylindrisch werdend. Einzelkrper bis ca. 20 cm hoch, 8 cm , zuletzt Rasen bildend, diese ungleichmig
hoch; Scheitel etwas abgeflacht, wenig eingesenkt, mit weier Wolle in der Mitte;
W. dichtstehend, nach Bz. 8:13, lose gestellt, stumpf kegelfrmig, ca. 1 cm hoch,

Mamillaria

3149

am Grunde ca. 8 mm breit; Ar. elliptisch, fast kreisrund. 4 mm gro, nur die
jngsten mit Wolle; Ax. mit reichlicher weier Wolle, oft die W. verdeckend
und lange andauernd, spter mit 410 etwas gedrehten, weien B., bis 1 cm lang:
Rst. 89, 45 mm lang, gleichmig lang und strahlend, flach abstehend, kremfarben mit rtlichbraunen Spitzen; Mst. 13, ca. 7 mm lang, anfangs dunkelbraun, dann gelbbrunlich oder elfenbein mit rtlichbraunen Spitzen; Bl. 2 cm
lang; Ov. wei; Sep. unten blagelb, oben dunkler gelb, oft mit grnem Schein.
linearlanzettlich, unregelmig bis sehr fein gewimpert; Pet. gelb mit rtlichem
oder brunlichem Rckenstreifen, 1 cm lang, mit feinem Spitzchen; Staubf.
wei; Staubb. hellgelb; Gr. wei, 1 mm dick; N. 5, grnlichgelb. 1,5 mm lang:
Fr. rot bis karmin, keulig, 2,5 cm lang, mit Perianthrest; S. gelblichbraun, 0,5 mm
gro. G u a t e m a l a (Rancho San Agustin).
Nach Eichlam sind die Mittelstacheln am Grunde verdickt und am Fu miteinander verwachsen (MfK., 2. 1909), was Craig nicht angibt.
Craig hat die Art offenbar nach Eichlam (bzw. dessen M. chapinensis Eichl.
& Quehl, l. c. 1909) beschrieben, sagt dazu aber, da Britton u. Rose bis 8 Mst.
berichteten, die Originalbeschreibung nur 12, whrend Craig meist nur 3 gesehen habe. Abgesehen davon, da er die Gre der Einzelkrper 5 cm hoch,
3 cm wohl nach einem kleinen Kulturstck und daher als fr ausgewachsene
Tr. unrichtig angibt, hat er nichts von Eichlams interessanten Ausfhrungen ber
die Variationsbreite dieser Art wiedergegeben, ohne die unter Umstnden abweichende Importpflanzen nicht zu bestimmen wren.
Es lassen sich nach Eichlam folgende vom Typus der Artbeschreibung abweichende Hauptvariationsformen unterscheiden, die durch Zwischenformen verbunden sind (Typus als var. a):
var. b: Krper keulenfrmig, vielfach in halber Hhe sprossend; W. am Grunde
flach gedrckt, viel schrger gestutzt, der obere Teil nasenfrmig berstehend; Rst. 8; Mst. zumeist nur 1; alle St. erheblich krzer, 2,5 mm
lang, dunkelbrunlich bis rtlich.
var. c: Stark sprossend, zumeist in Scheitelnhe und dadurch groe Klumpen
und dichte, rasenfrmige Flchen bildend; Krper gesttigt dunkelgrn, meist ins Brunliche bergehend, die Pflanzen oft braunrot;
Rst. 56, 7 mm lang; Mst. 1,1 cm lang, alle kalkig berhaucht, mit
dunkler Spitze, gegen das Licht rostrot durchscheinend; W. gedrungen;
Ar. mit wenig Wolle.
var. d: Meist aus dem Grunde oder sehr tief sprossend, weniger groe Rasen
bildend; Krper mehr gestreckt, lebhaft blattgrn; W. gestreckter,
fast 3kantig, mit abgerundeten Ecken; Ar. und Ax. mit wenig Wolle;
Rst. 68, 7 mm lang, wei, mit kurzem dunklem Spitzchen; Mst. 1,
sehr krftig, 33,5 cm lang abstehend, nach unten geneigt, hornartig
wei, rosa durchscheinend, Jungstacheln orangerot durchscheinend.
var. e: Auf halber Hhe sprossend; Einzelkrper keulenfrmig, am Scheitel
gerundet, nicht eingesenkt, dunkelgrn, rtlich berlaufen; W. lose
gestellt, auffallend eckig und kantig; Ar. und Ax. mit geringer Wolle;
Ax. frhzeitig mit B., diese wei; Rst. 8, schmutzigwei mit dunkler
Spitze, 1 cm lang; Mst. 12, rtlichbraun, dunkler gespitzt, 1,5 cm
lang; alle St. anfangs rubinrot.

3150

Mamillaria

Die Stammform und var. b wchst hauptschlich am linken Ufer des Rio
Motagua, var. c vornehmlich am Hauptweg von Rancho nach Sanare, var. d mehr
auf der Hhe, in Richtung auf die Berge, linksseitig des Hauptweges. Am aufflligsten ist die starke Sprossung bei var. c.
26. Mamillaria polygona SD. Cact. Hort. Dyck. Gilt., 1849. 120. 1850
Cactus polygonus Kuntze. Neomammillaria polygona Br. & R., The
Cact., IV:101. 1923. Mamillaria centricirrha polygona Schelle.
Einzeln, keulig, bis 10 cm hoch; W. pyramidisch, 4kantig, unten gekielt; Ar.
kahl; Ax. mit Wolle und Haaren: Rst. 8, 14 mm lang, die oberen 23 winzig,
zuweilen fehlend, der unterste der lngste, Spitze brunlich; Mst. 2, der obere
lnger, bis 2,5 cm lang und etwas zurckgebogen, alle pfriemlich, am Fu karmin,
oben rtlichgelb; Bl. mit blarosa Pet., aufrecht, nicht zurckgebogen; N. 56,
zurckgebogen; S. unbekannt. M e x i k o (Puebla: nach Bdeker auch in
Morelos).
M. subpolygona hort. ist lt. Katalog Haage 1900 ein Synonym, anscheinend
unbeschrieben.
Craig sah keine lebenden Pflanzen.

Abb. 2936. Mamillaria petrophila Brand.

27. Mamillaria tenampensis (Br. & R.) Berg. Kakteen, 325. 1929
Neomammillaria tenampensis Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.
Einzeln, kugelig, 56 cm ; W. locker gestellt nach Bz. 8:13, fest, hell gelblichgrn, nach oben zu 4kantig, 67 mm lang und unten breit; Ar. fast rund, unter
1 mm gro, anfangs gelbfilzig; Rst. 810, aber nur als kleine weie B.; Mst. 46,
16 mm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, brunlich mit dunkler Spitze, abstehend, der oberste mehr zur Mitte gestellt; Bl. trichterig, 1,2 cm lang, 8 mm

Mamillaria

3151

breit; Sep. brunlich, schmallanzettlich, fein gespitzt, Rand gesgt bis bewimpert;
Pet. rtlichpurpurn, lanzettlich, gesgt, gespitzt, 810 mm lang; Staubf. unten
blafarben, oben purpurn; Staubb. hellgelb; Gr. rtlich bzw. unten kremfarben,
oben rosenrot; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Staat Mexiko, Barranca de
Tenampa).
Nach H. Bravo (Icon. Cact. Mex., 534. 1954) hnelt dieser Art M. mixtecensis
H. Bravo, aber bei letzterer sind die W. mit den Rst. strker genhert, und von
den Mst. ist einer deutlich zentral gestellt und aufflliger abstehend.
Bei M. tenampensis sind die Ax. anfangs mit gelblicher Wolle und zahlreichen
gelben B. in der Bltenzone versehen; spter verschwindet die Wolle, und die
B. werden wei.
28. Mamillaria petrophila Brand. Zoe, 5:193. 1904
Neomammillaria petrophila Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln und seitlich sprossend, gedrckt- bis zylindrisch-kugelig, bis 15 cm ;
W. nach Bz. 8: 13, graugrn, konisch, unregelmig schwach kantig, unten gekielt, 1 cm lang, unten 7 mm breit und 4flchig; Ar. oval, nur anfangs mit weier
Wolle; Ax. mit langer hellbrunlicher Wolle, besonders in der Fruchtzone, einige
Wollbschel verbleibend, daneben 36 B., 58 mm lang; Rst. 810, 11,5 cm
lang, dnnadelig, gerade, glatt, abstehend; Mst. 12, bis 2 cm lang, nadelig, gerade, steif, glatt, dunkel nubraun, spter blasser, vorgestreckt; Bl. 1,82 cm
lang; Sep. mit hell grnlichgelbem Mittelstreifen, Rand blasser, lanzettlich,
ziemlich spitzig, Rand leicht gesgt; Pet. ebenso gefrbt und geformt;
Staubf. grnlichgelb; Staubb. gelb; Gr. und 56 N. grnlichgelb; Fr. rund,
klein, rot: S. rtlichbraun, anscheinend glatt, unter 1 mm gro. M e x i k o
(Niederkalifornien, Kapgegend, in der Sierra de la Laguna und Sierra Francisquito) (Abb. 2936).
29. Mamillaria eichlamii Quehl
MfK., 18:65. 1908
Neomammillaria eichlamii Br.
& R., The Cact., IV:94. 1923.
Rasenbildend, Gruppen mit kugeligkeuligen Tr.; Einzelkrper verlngert,
oben gerundet, mit wenig eingesenktem
Scheitel, dieser mit schmutziggelber
Wolle, 1525 cm lang, 56 cm ,
gelbgrn, stark milchend, Seitentriebe
leicht abbrechend; W. kegelfrmig,
Kanten undeutlich, Spitze schrg gestutzt; Ar. 2 mm gro, mit wenig
schmutzig blagelbem Wollfilz; Ax.
mit reichlicher schmutzig-gelber Wolle,
diese spter verschwindend, in lteren
Ax. 56 gedrehte, 1 cm lange weie B.;
Rst. 6, gleichmig stehend, 57 mm
lang, die drei oberen etwas krzer und
schwcher als die unteren, gelblichwei
mit dunklen Spitzen; Mst. 1,1 cm lang.
am Grunde gelblich, obere Hlfte brunlichrot, anfangs rtlich ockerfarben,

Abb. 2937. Mamillaria eichlamii Quehl.


(Foto: Heinrich.)

3152

Mamillaria

zuletzt grau: Bl. zu 12 aus jeder Ax., 2 cm lang, trichterig; Sep. spitz, lanzettlich, gelb mit brunlichrotem Mittelstreifen auf der Rckseite und scharf zurckgebogenem Stachelspitzchen, leicht bewimpert: Pet. rein gelb oder kremfarben
bis zitronengelb, linearlanzettlich, ganzrandig oder schwach gesgt; Staubf. weilich oder (Quehl) gelb; N. 5, grngelb; Fr. keulig, mit Perianthrest; S. hellbraun, Hilum subbasal, schwach punktiert, 1,5 mm gro. G u a t e m a l a (bei
Sabanetas) und (nach Craig) auch in Honduras. (Abb. 2937).
Quehl sagt in der Originalbeschreibung von den Petalen nur reingelb; Craig:
krem- bis zitronengelb, hell karminrote Mittellinie, rckseits dunkler. Ob sich
dies nur auf die Honduras-Pflanzen bezieht, ist nicht angegeben. Vielleicht sind
die Blten entsprechend variabel in der Frbung. Craig gibt von der obigen
Originalbeschreibung abweichend auch Randstacheln 6 (78) an.
Craigs Abbildung in Mamm.-Handb., 52. 1945, Fig. 34, ist nicht typisch, zumal
mit der verjngten Spitze; ein gutes Gruppenbild Eichlams ist in MfK., 7. 1909,
publiziert worden. Heinrichs Foto Abb. 2937 gibt auch einen besseren Begriff
von der Einzelpflanze.
M. eichlamii v. albida hort., in Borg, Cacti, 349. 1937, ist nicht gltig beschrieben; Ax.- und Ar.-Wolle wei.
30. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria collinsii Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.
Einzeln bis sprossend und rasenfrmig, Einzelkpfe bis 4 cm lt. Britton
u. Rose (ich sah solche von 6 cm , und wahrscheinlich wird die Art noch krftiger im Alter. Britton u. Roses Durchmesserangabe ist wohl der ihnen zugesandten Pflanze entnommen); W. nach Bz. 8:13, fest, bronzefarben bis dunkelpurpur berhaucht, konisch-zylindrisch, rund, unterseits etwas gekielt, 810 mm
lang, unten 67 mm breit; Ar. oval, anfangs mit weier Wolle, bald kahl; Ax.
weiwollig und mit gewundenen weien B., oft lnger als die W.; Rst. 7, 57 mm
lang, nadelig, gerade, glatt, Basis blagelb, Spitze dunkelbraun bis schwrzlich,
etwas abstehend; Mst. 1, bis 8 mm lang, krftig-nadelig, steif, glatt, dunkelbraun,
vorgestreckt; Bl. trichterig, bis 1,5 cm lang; Sep. unten stark blagrn, darber
sich verjngende rtliche Mittellinie, Rand gelblich, bewimpert; Pet. in der Mitte
rosa, zum Rand gelblichrosa, lanzettlich, spitzig, meist ganzrandig oder zuweilen
etwas gewimpert; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei; N. 4, bla grnlichgelb,
bis 2 mm lang; Fr. tiefrot, keulig, bis 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich.
Hilum subbasal, 1 mm gro. M e x i k o (Oaxaca, bei San Jeronimo, nahe dem
Isthmus von Tehuantepec). (Abb. 29382939).
Craig (Mamm.-Handb., 53. 1945) meint, da mit dieser Art M. confusa v. centrispina sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch sei. Ich glaube, man kann so weit
gehen, zu sagen, da M. confusa und Varietten berhaupt nicht ausreichend von
obiger Art trennbar sind, sondern zu ihr als Varietten gestellt werden sollten,
denn M. collinsii wurde vor M. confusa publiziert. Nach dem von mir gesehenen
Material knnte man hchstens sagen, da M. collinsii einen zierlicher-warzigen
Eindruck macht als M. confusa (deren Abbildungen bei Craig mangels der aufflligen Borsten sowieso nicht sehr typisch sind). Bei mehreren Oaxaca-Arten
scheint die Formstreuung sehr betrchtlich zu sein. H. Bravo hlt auch ihre
M. huajuapensis H. Bravo (Icon. Cact. Mex., 535536. 1954) fr M. confusa
v. centrispina und M. collinsii nahestehend; bei M. huajuapensis sind aber wenigstens die Warzen nach Bz. 21:34 geordnet.

Mamillaria

3153

Abb. 2938. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. steht der M. confusa sehr nahe und mag
vielleicht besser als Typus der Art angesehen werden, da vor M. confusa publiziert, und
letztere mit ihren Varietten als Varietten der obigen Spezies.

Abb. 2939. Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. mit geringfgig abweichender Bestachelung
(als M. confusa v. centrispina in der Sammlung Zantner,
im Jardin Exotique de Monaco).

3154

Mamillaria

31. Mamillaria mystax Mart. Hort. Reg. Monac., 127. 1829, als Name; Beschreibung in Nov. Act. Cur., 16:332. 1832
M. leucotricha Scheidw. M. xanthotricha Scheidw. (Britton u. Rose:
zanthotricha, wohl ein Druckfehler). M. xanthotricha aculeis axillaribas
robustioribus Scheidw. M. mutabilis Scheidw. M. funkii Scheidw.
M. senkei Frst. (Frster schrieb zuerst senkii).1) M. autumnalis
Dietr. M. mutabilis xanthotricha SD. M. maschalacantha Monv. (1853)
(als Name zuerst bei Salm-Dyck 1845 bzw. als M. meschalacantha hort.).
M. maschalacantha leucotricha Monv. M. maschalacantha xanthotricha
Monv. Cactus funkii Kuntze. C. leucotrichus Kuntze. C. maschalacanthus Kuntze. C. mutabilis Kuntze. C. mystax Kuntze2).
C. xanthotrichus Kuntze. Mamillaria mutabilis leucocarpa Schelle.
Neomammillaria mystax Br. & R., The Cact., IV:92. 1923. Mamillaria mutabilis leucotricha (Scheidw.) Schelle (1926).
Einzeln bis von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, abgeflacht bis oben
gerundet, bis 15 cm hoch, bis 10 cm ; Scheitel vertieft; W. dichtgestellt, nach Bz.
13:21, fest, dunkel graugrn, pyramidisch 4kantig, unten scharf gekielt, 1015 mm
lang, am Grunde 8 mm breit; Ar. rund, bis 3 mm gro, zuerst knapp weiwollig, dann
kahl; Ax. weiwollig und mit oft krftigen, gewundenen B.; Rst. 56, spter
bis 10, 48 mm lang, der unterste der lngste, alle feinnadelig bis dnnpfriemlich,
oft gewunden, wei mit braunen Spitzen, abstehend bis (spter) fast horizontal
spreizend; Mst. 34, hufig 1 mehr zentral gestellt, 3 davon 1,52 cm lang,
der mehr zentrale bis 7 cm lang, gewunden, alle starknadelig, kantig, dunkel purpurn zu Anfang, Spitze dunkelbraun, unregelmig verflochten, ber den Scheitel
gebogen; Bl. glockig. 2,5 cm lang, 2 cm breit; Sep. 68, Basis grn, orangebraune
bis purpurne Mittellinie, schmaler rosa bis weier Rand, linearlanzettlich, spitzig,
ungleich lang, zurckgebogen, Rand gesgt; Pet. 810, glnzend purpurrosa,
unten heller, Rnder silberig und ganzrandig oder an der Spitze fein gesgt,
linearlanzettlich, spitzig, 2,5 cm lang; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. zitronengelb; Gr. unten wei, oben rosa bis blagelb; N. 45, bla gelblichgrn, 2 mm
lang; Fr. rot, keulig, bis 2,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. matt dunkelbraun,
birnfrmig, Hilum subbasal, rauh, 1,2 mm gro. M e x i k o (von Hidalgo bis
Oaxaca bzw. auch in Puebla).
Eine ziemlich variable Art, wie der Name M. mutabilis besagt.
M. hermantiana (Rebut schrieb M. hermantii) war nur ein von Labouret als
Synonym von M. autumnalis zitierter Name [wahrscheinlich sollte er (wie Pilocereus hermentianus) M. hermentiana lauten].
M. krauseana, ein Name aus Grusons Katalog, wird von Schumann als Synonym von M. mutabilis zitiert.
M. maschalacantha dolichacantha Monv. fhrt Labouret als zweifelhaftes Synonym von M. maschalacantha auf.3).
1
)Richtiger mte der Name lauten senckei, denn nach Schumann hie der Leipziger
Zchter: Sencke. Der Name gehrt nach Rmpler hierher. Siehe auch bei M. seitziana.
2
)Die Synonymie von M. mystax gibt ein besonders sinnflliges Beispiel, wie sich Kuntze
durch unkontrollierte Umkombination aller Kakteennamen seinerzeit sinnlos verewigt hat,
da niemand diese Namen benutzte. Sie mssen aber immer wieder abgeschrieben werden,
wie dies auch mit den berflssigen 142 Synonymen von Ebnerella und Chilita Buxbaums
der Fall sein wird. Leider gibt es dagegen bisher keine Abhilfe.
3
)Craig schrieb im Index zwar maschalacantha, in der Synonymie aber stets mashalacantha.

Mamillaria

3155

M. mutabilis autumnalis war nur ein Handelsname von Grssner.


M. mutabilis laevior SD. (1850) mit M. leucocarpa Scheidw. als Synonym war
eine unbeschriebene Variett, ebenso M. xanthotricha laevior SD.
Nur Namen (in Schelle, Kakteen, 335. 1926) waren: M. mutabilis v. longispina hort. und v. rufispina hort.
Schumann bezog M. senckei zu M. pyrrhocephala ein wie auch sptere Autoren
zum Teil; nach der Originalbeschreibung gehrt sie aber hierher, wie auch bei
Salm-Dyck.
M. casoi H. Bravo (Icon. Cact. Mex., 540. 1954. in Anal. Inst. Biol. Mex.,
XXV) hlt die Autorin fr obiger Art nahestehend; die Spezies ist noch variabler
in der Stachellnge, zum Teil alle sehr kurz oder extrem lang, die Warzen sind
aber allgemein grer (s. auch unter der Beschreibung).
32. Mamillaria flavovirens SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 117. 1850
Neomammillaria flavovirens (SD.) Br. & R., The Cact., IV:85. 1923.
Einzeln bis zuweilen sprossend, abgeflacht-kugelig bis kurz zylindrisch, 68 cm
hoch; Scheitel eingesenkt, schwach wollig; W. nach Bz. 8:13, fest, bla- bis gelblichgrn, pyramidisch 4seitig. gekantet, unterseits gekielt, 1 cm lang, unten 7 mm
breit; Ar. oval, eingesenkt, mit schwacher Wolle; Ax., wenn blhfhig, mit Wolle,
sonst kahl (SD.); Rst. 45 (manchmal auch noch 2 abfallende, sehr kleine Beist.,
56 mm lang), pfriemlich, gerade, glatt, rtlichbraun, etwas abstehend; Mst. 1
(2), 11,5 cm lang, pfriemlich bis etwas viereckig im Querschnitt, gerade bis
leicht zurckgebogen, glatt, steif, Basis verdickt; Bl. breittrichterig, 2 cm lang,
1,2 cm breit; Sep. unten hellgrn, mit rtlichbrauner bis rosenroter Mittellinie,
lanzettlich, spitzig, Rand kremfarben und gesgt; Pet. wei bis kremfarben mit
gleichfarbiger Mittellinie wie die Sep., lanzettlich, Spitze stumpflich, ganzrandig:
Staubf. wei; Staubb. goldgelb; Gr. wei; N. 47, brunlich bis grnlich; Fr.
karmin, keulig, 1,7 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, birnfrmig, mit
subbasalem Hilum, schwach rauh, nicht punktiert, 1,2 mm gro. M e x i k o
(Guanajuato, z. B. Hacienda de las Barrancas).
Die Art hnelt in der Bestachelung sehr den unter M. centricirrha abgebildeten
Pflanzen, die vielleicht M. centricirrha v. gladiata und v. versicolor sind, aber insgesamt nur 4 Stacheln haben, ein unterer langer wie ein mittlerer anmutend.
ber jene Pflanzen scheint eine Verbindung zur Formengruppe der M. magnimamma und M. centricirrha zu bestehen.
Labouret fhrt ohne Beschreibung als Synonym von M. flavovirens auf:
M. daedalea viridis Fenn. (in Frsters Handb. Cactkde., 254. 1846).
Da in diesem Handbuch nur normale Pflanzen angefhrt werden, wird SalmDycks Variett M. flavovirens v. monstrosa hier nicht in der Synonymie genannt.
Es sei hierzu noch bemerkt, da sowohl Britton u. Rose wie Craig den Namen
M. flavovirens cristata SD. nicht vollstndig wiedergegeben haben; er lautet
so nur bei Salm-Dyck auf S. 16, bei der Artbeschreibung (S. 118) erwhnt er
nur eine M. flavovirens monstrosa.
Mamillaria pentacantha Pfeiff. Allg. Gartenztg., 8:406. 1840
Cactus pentacanthus Kuntze. Mamillaria centricirrha pentacantha
(Pfeiff.) Schelle, Kakteen, 329. 1926.
Diese der obigen Spezies nahestehende Art wird von Britton u. Rose (The
Cact., IV:77. 1923) zu Neomammillaria magnimamma gestellt, die aber
keine Mst. hat. Schumann fhrt sie als Synonym von M. centricirrha auf,
wohin sie wegen der mattgelben Bl. nicht gehrt. Von M. magnimamma

3156

Mamillaria

unterscheiden sie auch die eigenartig verjngten W. Ich gebe ein Foto von
Heinrich, Abb. 2941, wieder, das die in deutschen Sammlungen als M. pentacantha bezeichnete Art zeigt; der Name sollte fr diese Pflanzen erhalten
bleiben, auch wenn Pfeiffer keine Bltenbeschreibung gab. Bei Rmpler (Handb. Cactkde., 372. 1886) lautet die Beschreibung: Fast kuge-

Abb. 2940. Mamillaria pentacantha Pfeiff. (nach Tiegel). (Foto: Tiegel.)

Abb. 2941. Mamillaria pentacantha Pfeiff. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3157

lig, seitlich sprossend; W. intensiv grn, dick, unterseits fast eckig, am


Grunde 4kantig; Ax. in der Jugend ziemlich nackt, bald aber weifilzig;
Ar. klein, lnglich, kaum filzig; Rst. 4, ins Kreuz gestellt, der oberste der
lngste; Mst. 1, sehr lang, fast 4 cm lang, horizontal vorgestreckt oder abwrts gebogen; alle St. erst brunlich, spter aschgrau: die Pflanze erreicht
12 cm . M e x i k o. (Abb. 29402941, Tafel 226, rechts).
Dem mte nach dem Heinrich-Foto hinzugefgt werden: Warzen im
Oberteil sich etwas verjngend, besonders auffllig an Jungpflanzen (s. Heinrich-Foto in Kakt. u. a. Sukk., 3:83. 1938). Vergleiche auch die Angaben
unter M. strobilina bezglich anomaler Warzenformen.
Katalognamen von Schmoll (1947) sind: M. pentacantha v. flavovirens,
v. longispina, v. nerispina und v. variicolor.
33. Mamillaria bocensis Craig Mamm.-Handb., 56. 1945
Einzeln, flachkugelig bis kurz-zylindrisch, bis 8,5 cm , 9 cm hoch; Scheitel
vertieft; W. dunkelgrn, nach Bz. 8:13, aber auch 13:21, fest, pyramidisch,
verschieden-kantig, unterseits gekielt, 1113 mm lang, unten 812 mm
breit; Ar. fast rund, nur anfangs mit wenig schmutzigfarbener Wolle; Ax.
mit etwas schmutzigfarbener Wolle (nur zuweilen 12 sehr kurze B., aber
nicht typisch); Rst. 68, 514 mm lang, die oberen dnner und krzer, alle
krftig-nadelig, gerade, glatt, steif, kalkwei die oberen, die unteren rtlich, mit
brauner bis schwarzer Spitze, etwas abstehend; Mst. 1, 812 mm lang, derbnadelig bis dnnpfriemlich, gerade oder aufgebogen, glatt, steif, am Grunde
schwach verdickt, rtlichbraun, mit dunkler bis schwarzer Spitze, vorgestreckt;
Bl. breittrichterig, 1,52 cm lang; Sep. unten bla grnlichgelb, rtlich braungrner Mittelstreifen, rckseits krftiger, Rnder blarosa bis hellgrn, lanzettlich,
spitzig, kurz bewimpert; Pet. grnlich kremfarben, Rnder etwas rosa, helle
brunlichgrne Mittellinie im Oberteil, Rand bewimpert oder glatt, Ende oft geschlitzt; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. hellgelb; Gr. wei bis hellbrunlichgrn; N. 7, bla gelblichgrn, 23 mm lang; Fr. rtlich, keulig, 2,5 cm lang,
mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, etwas rauh;
Wurzeln sowohl faserfrmig wie auch Rbenwurzeln. M e x i k o (Sonora, Las
Bocas).
Die Art wurde unter der Nr. 685 von Howard S. Gentry ohne Namen zuerst
in Rio Mayo Plants, 196. 1942, nur mit Verbreitungsangabe aufgefhrt. Sie soll
M. seemannii Scheer nahestehen (Schumann hielt diese fr nicht mehr identifizierbar); Craig verweist bei dieser Angabe aber darauf, da die Bltenangabe
in der Originalbeschreibung fehlt. Britton u. Rose geben folgende Beschreibung wieder:
Mamillaria seemannii Scheer, in Seemann, Bot. of Voyage of HMS. Herald
288. 18521857 Cactus seemannii Kuntze.
Halbrund, 7,5 cm hoch, bis 10 cm ; W. etwas ovoid, verlngert, grnlich,
winzig punktiert; Ax. bald weiwollig; Rst. 1113, weniger als 6 mm lang;
Mst. 1, krzer als die Rst., pfriemlich, gerade, aufgerichtet, schwarzpurpurn,
dann wei. M e x i k o (nach Scheer von Sonora oder Durango) (s. auch
unter nicht identifizierbare Arten).
Wegen der greren Randstachelzahl kann es sich kaum um die gleiche
Art wie M. bocensis gehandelt haben.

3158

Mamillaria

Craig gibt hier den seltenen Fall einer doppelten Berhrungszeilenordnung an.
Es wre interessant gewesen, zu erfahren, ob sich die Faser- und Rbenwurzeln
etwa nur bei der einen oder bei der anderen Form finden. Wenn die Bz.-Zahl
grundstzlich als typisch fr eine Art bei jeder derselben genannt wird, sollte
eine abweichende Zahl vielleicht als Variett gefhrt werden, um eine verlliche Trennungsgrundlage zu haben (sofern es sich nicht nur um Abweichungen
bei jngeren Pflanzen handelt). So verfuhr ich bei den chilenischen zwergigen Neochilenia-Arten, bei denen aber noch abweichende Stachelmerkmale hinzukommen.
Auch die Angabe zuweilen 12 sehr kurze Borsten, aber nicht typisch kann
nicht befriedigen. Zweifelsohne lt sich eine Reduktionslinie in Lnge und
Zahl auch bei den Borsten feststellen, bis zu Exemplaren mit berwiegend fehlenden, zuweilen aber doch vorhandenen. Gerade dies mu genau untersucht und
festgestellt bzw. kann es durchaus als typisch angesehen werden, da sonst die
Bestimmung zuweilen schwierig ist (s. hierzu auch weiter hinten unter Mamillaria
diacentra).
Wie schwierig die Abgrenzung der Mamillarienarten zuweilen ist, zeigt Craigs
Angabe, da Gentry bei Tesopaco (Sonora) einige Pflanzen sammelte, von
denen mehrere zu M. tesopacensis gestellt wurden, whrend andere in M. bocensis
bergingen... Lindsay sammelte ferner Pflanzen bei Mazatln (Sinaloa), die
sehr hnlich waren, aber sie hatten eine mehr rosa getnte Blte . . . Schmoll
sandte eine (der M. bocensis sehr) hnliche Pflanze, die aus Chihuahua stammen
sollte. Es mag sich zum Teil auch um Naturhybriden gehandelt haben.
Soulaire schreibt den Artnamen (Cactus, Paris, 4647. 245. 1955) flschlich:
M. docensis.
34. Mamillaria sempervivi DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris. 17:114. 1828
Mamillaria diacantha Lem. non Pfeiff. Cactus sempervivi Kuntze.
Neomammillaria sempervivi (DC.) Br. & R., The Cact., IV:86. 1923.
Britton u. Rose wie auch Craig haben M. sempervivi und M. caput-medusae
zusammengefat, gegenber Salm-Dyck und Schumann, die sie als eigene
Arten auffaten; ersterer hat sogar noch Varietten bei beiden aufgestellt. Beide
sollen nach Britton u. Rose ursprnglich von T. Coulter stammen, als gleichzeitig gesammelt. Die Herkunft ist nach den genaueren Angaben Schumanns
auch ungefhr die gleiche. Schumann weist demgem darauf hin, wie
schwierig die Unterscheidung der beiden Spezies manchmal sei. Sammler, die
auf eine genaue Bestimmung angewiesen sind, legen heute oft Wert darauf, da
deshalb die beiden Arten getrennt bleiben. Die oben erwhnten Tatsachen lassen
das jedoch nicht zu, wohl aber, da M. caput-medusae Pfeiff. zumindest als
gute Variett beibehalten wird, d. h. als Pflanze mit schlankeren Warzen und
mit 45 Stacheln sowie zuweilen einem mittleren, unter Zusammenfassung dieser
Variettsmerkmale Salm-Dycks, whrend die kurz- und krftiger-warzige Pflanze,
die auch dunkler grn ist, als Typus der Art auf Grund ihrer frheren Beschreibung anzusehen ist, wozu die bereits von De Candolle aufgestellte Variett
v. tetracantha zu stellen wre. Nur die beiden letzteren bildet Craig ab.
Die Pflanzen sind demnach wie folgt zu trennen:
Pflanzen dunkel- bis schwarzgrn
Warzen krzer und derber, kantig
Rst. nur in der Jugend, zum Teil abfallend
Mst. meist 2. . . . . . . . M. sempervivi DC.
Mst. 4. . . . . . . . . . v. tetracantha DC.

Mamillaria

Pflanzen blulich graugrn


Warzen schlanker, bis 1 cm lang, kegelig,
nur unten kantig
Stacheln 36, d. h. ohne abfallende
Borstenstacheln, bis 5 mm
lang, rauh werdend. . . .

3159

v. caput-medusae (O.)Backbg.
n. comb.

Schumann beschreibt (Gesamtbschrbg., 587588. 1898) den Typus der Art


wie folgt: Einfach oder nur sprlich sprossend, kugelig oder kurz-zylindrisch, oben
gerundet, 7 cm (und wohl auch mehr) ; Scheitel eingesenkt, spter wollfilzig
und von kurzen, derben St. berragt; W. nach Bz. 13:21, dichtgestellt, ziemlich
krftig, deutlich gekantet, schief gestutzt; Ar. rund, kaum 1,5 cm , mit kurzem,
weiem Filz, bald kahl; Ax. wollig; Rst. nur in der Jugend 37, kurz, bis 3 mm
lang, rein wei, nadelig (Salm-Dyck: Borsten); Mst. gewhnlich 2, derb, kurz
kegelfrmig, schwach gekrmmt, der unterste der lngste, kaum ber 4 mm lang,
anfangs rtlich, spter wei oder hornfarben. Bl. zerstreut in der Nhe des
Scheitels, ca. 1 cm lang; Ov. grnlichwei; Hlle trichterig, 1 cm ; Sep. oblong,
stumpf lieh, olivgrn, ins Rtliche (Craig: zuweilen spitzlich und hin und wieder
unregelmig gesgt, auch oben hell brunlichorange); Pet. lanzettlich, spitz,
schmutzigwei mit rtlichem Rckenstreif (Craig: bis gelblich bis rosa mit rtlichem Mittelstreif, ganzrandig); Staubf. rtlich (Craig: unten wei, oben blarosa); Staubb. gelb; Gr. unten wei, oben rosenrot (Craig: unten blagrn, oben
rosa); N. 45 (nach Craig: bis 6, orangegelb bis rosa, 1,5 mm lang). Craig beschreibt die Frucht als rot, keulig, 8 mm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun,
matt gekrmmt-birnfrmig, schwach genetzt, Hilum subbasal, ca. 1,4 mm gro;
Wurzeln rbig. M e x i k o (nach Craig: Mittel-Mexiko, Hidalgo, Vera Cruz)
(Abb. 2942; Tafel 227, oben).
34a. v. tetracantha DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:114. 1828
Mamillaria sempervivi laetevirens SD1).
Mit 4 Mittelstacheln. Herkunft lt.
Craig bei Ixmiquilpan und an verschiedenen Stellen des zentralen Hochlandes.
Craig stellt hierher auch als Synonym
M. caput-medusae tetracantha SD., in
Labouret, Monogr. Cact., 91. 1853, aber
Labouret hat hier zweifellos (zusammen
mit v. centrispina und v. crassior) die
Varietten bis Salm-Dycks bei
M. caput-medusae beschrieben, die bei
Salm-Dyck, zusammen mit v. hexacantha SD. (in Hort. Dyck., 1844. 10.
1845), nur Namen waren und alle zu
M. caput-medusae gehren; bei M. sempervivi beschrieb Salm-Dyck nur v. laeteAbb. 2942. Mamillaria sempervivi DC.
viridis.
(Foto: Heinrich.)
1
)Bei Salm-Dyck lautet der Name so auf S. 15 (Druckfehler: laeterirens), in der Beschreibung (S. 113) laeteviridis; er bezeichnet bei v. tetracantha sich selbst als Autor (15.
1850).

200

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3160

Mamillaria

34b. v. caput-medusae (O.) Backbg. n. comb.


Mamillaria caput-medusae O., in Pfeiffer, En. Cact., 22. 1837.
M. caput-medusae centrispina SD., in Labouret. M. caput-medusae
tetracantha SD., in Labouret. M. caput-medusae crassior SD., in
Labouret.
Nach K. Schumann: Krperform wie der Typus der Art, nur seltener kurzzylindrisch; Scheitel von kurzen rtlichen St. berragt; Pflanzen tief im Boden,
kaum herausragend; W. nach Bz. 13: 21, ziemlich schlank kegelfrmig, nur die
unteren am Grunde deutlicher gekantet, bis 1 cm lang, am Ende mig schief gestutzt; Ar. 1,5 mm , mit etwas gekruseltem Filz, bald kahl; St. 36, kurz,
nur 45 mm lang, pfriemlich, gerade oder schwach gekrmmt, im Neutrieb rtlich oder fast rosenrot, Spitze braun, spter grau oder wei, unter der Lupe rauh;
Ax. vor allem am Oberteil wollig; Bl. etwas lnger als beim Typus, bis 16 mm lang;
Pet. nach auen gekrmmt, wei mit karminrotem Rckenstreif; Staubf. unten
hellrosen-, oben karminrot; Gr. unten wei, oben rosenrot; N. 5, spreizend.
M e x i k o (Barranca Venados bzw. bei Meztitln und Zacultepn, auf 1800 m;
bei Minoschtla fand Ehrenberg eine Form mit 6 St.; vielleicht v. hexacantha
SD.?, in Salm-Dyck, 1844. 10. 1845) (Abb. 2943).
Mamillaria staurotypa Scheidw., in Frster, Handb. Cactkde., 1846, unbeschrieben, wird als hierhergehrend angesehen.
Die Pflanzen mit 3 Mittelstacheln, die Dr. Rose in der Barranca Sierra de la
Mesa, Hidalgo, fand, mgen hierhergehren, zumal er sagt, da sie von De Candolles Beschreibung abwichen (allerdings auch, da die Randstacheln abfallend
sind, womit die Zugehrigkeit zweifelhaft ist und damit vielleicht auch die von
Salm-Dycks v. hexacantha).
Mamillaria caput-medusae heteracantha war nur ein Name in Schelle, Kakteen, 332. 1926.

Abb. 2943. Mamillaria sempervivi v. caput-medusae (O.) Backbg. Eine Form mit
strker wolligem Scheitel.

Mamillaria

3161

Von Salm-Dyck vor Mamillaria caput-medusae aufgefhrt, von dieser aber durch
etwas derbere Randstacheln unterschieden diese bald abfallend und vor
allem durch purpurrote Blten, ist die nachstehende Art, die ich in der Sammlung
Pallanca, Bordighera, wieder auffand und die ganz der Beschreibung SalmDycks und Rmplers entspricht, auch nach Ansicht von Heinrich:
Mamillaria tetracentra O. (Hort. berol.) in Frster, Handb. Cactkde., 214.
1846
Cactus tetracentrus Kuntze.
Rmpler beschreibt die Art: Krper zylindrisch-kugelig, 1015 cm hoch
und halb so stark; Ax. nackt; W. breit kegelfrmig, zusammengedrckt,
fast undeutlich-vierseitig, dunkelgrn; Stachelpolster in der Jugend weiwollig, unten niemals mit B.; St. 4 (bei jungen Pflanzen meistens 6), ins
Kreuz gestellt, abstehend, der oberste lngste etwas nach oben gekrmmt,
erst gelblichwei mit rotbrauner, dann weigrau mit dunklerer Spitze, der
oberste fast schwarz; Bl. im Juli und August; Rhre am Grunde grn, oben
bauchig erweitert; Perigonbltter zugespitzt, schmutzigrtlich, die inneren
purpurrot; Staubgefe zusammengeneigt, mit rosenroten Fden. Vaterland unbekannt. (Abb. 2944).
Salm-Dyck sagte noch: W. konisch, Basis verbreitert, nach oben zu
spitzig verjngt; oberster und unterster St. am lngsten, alle anfangs brunlich; Bl. wie bei M. kewensis.
Wahrscheinlich sind die bald abfallenden Rst. meist bersehen worden;
sie sind vielleicht auch nicht immer vorhanden; die Stachelzahl ist sowieso

Abb. 2944. Mamillaria tetracentra O. (in der Sammlung Pallanca, Bordighera).


200*

3162

Mamillaria

bei dieser Gruppe etwas variabel, und bei der Pflanze Pallancas findet man
zuweilen berhaupt nur 2, wenn sie auch meistens im Kreuz stehen. Diese
Pflanze ist mit keiner anderen identisch, und ich gebe daher nachstehend
eine genauere Beschreibung nach dem Exemplar in der Sammlung Pallanca:
Kugelig, blaugraugrn, nicht glnzend, bis 15 cm ; Scheitel eingesenkt und
weiwollig; W. nach Bz. 21: 34, am Grunde vierflchig und unterseits leicht
gekielt, aber nicht allzu 4kantig bis oben hin, milchend; Rst. nur anfangs 4
kurze, meist abfallende, bis 2 mm lang, oben zuerst schwarzbraun, spter
hornfarben mit dunkler Spitze, bis 11 mm lang, die unteren heller braun:
Mst. 23 (4), meist der unterste der lngste, anfangs brunlich mit dunklerer Spitze, spter wei, dunkler gespitzt; Bl. glockig-trichterig; Sep. mit
brunlichroter Mitte und hellerem Rand, gewimpert, spitzlich; Pet. leuchtend
purpurn, lanzettlich zugespitzt, ganzrandig; Staubf. rosa; Staubb. weilich,
Gr. hell kremrosa, N. 5, kremwei; Fr. nicht bekannt. Der Scheitel zeigt
reichere Wolle, die bald abfllt, die Axillen sind kahl. Herkunft sicher
M e x i k o.

Abb. 2945. Mamillaria obscura Hildm. (Foto: Heinrich.)

Die Pflanze ist in voller Sonne eher breitkugelig rund; die Literaturangaben
ber zylindrische Form sind sicher auf nrdliche Glashauskultur zurckzufhren, wie man das auch von anderen Arten kennt, die an der Riviera
mehr ihre natrliche Form behalten.
Craig bezog die Art zu M. tetracantha SD. ein, Britton u. Rose stellten
sie zu M. magnimamma; beides ist nicht richtig.
Abb. 2944 ist ein Farbfoto dieser lange verschollen gewesenen Art.

Mamillaria

3163

35. Mamillaria obscura Hildm. MfK., 1:52. 1891 (Abb.: hinter S. 48)
Neomammillaria obscura (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:87. 1923.
M. wagneriana Bd., M. d. DKG., 4:199. 1932.
Einzeln, kugelig, etwas gedrckt, bis 11 cm , 8 cm hoch; Scheitel flach;
W. nach Bz. 13: 21, fest, dunkelgrn, am Grunde 4kantig, kurz-pyramidisch,
78 mm lang, unten 7 mm breit; Ar. rund, 4 mm gro, nur anfangs weiwollig,
spter kahl und kleiner; Ax. mit weier Wolle in der Bltenzone, spter kahl:
Rst. 68, 814 mm lang, steif dnnpfriemlich, gerade, weilich hornfarben mit
kurzer brauner Spitze, leicht abstehend; Mst. 24, der untere lngste bis 2 cm
lang, die bis 3 oberen krzer, alle gerade, dnnpfriemlich, rauh, am Grunde verdickt, steif, rtlich hornfarben, Spitze braun bis fast schwarz, spreizend, der
unterste zurckgebogen, spter alle grau; Bl. 1,5 cm , glockig, scheitelnah;
Sep. brunlichrosa, gelber Rand, linearlanzettlich, spitzig, Rand leicht gewimpert;
Pet. schmutzig weilichgelb, rosa Mittelstreifen, linearlanzettlich, spitzig, bewimpert; Staubf. und Gr. weilich: Staubb. gelb; N. 56, hell gelblichgrn;
Fr. rot, keulig; S. dunkelbraun, kaum 1 mm gro, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum. M e x i k o (Quertaro, z. B. bei Toliman, und Zacatecas). (Abb.
2945; Tafel 227, unten.)
Craigs Abbildung Fig. 41 (Mamm.-Handb., 59. 1945) ist durchaus nicht typisch;
es knnte hchstens wenn hier nicht berhaupt ein Versehen vorliegt als Foto
einer besonders kurzstachligen Pflanze gelten. Eher deckt sich Bdekers erstes
Foto von M. wagneriana in M. d. DKG., 199. 1932, mit Hildmanns Stachelbild. Im Gegensatz dazu scheint Craig M. wagneriana als eine langstachligere Form
angesehen zu haben (d. h. angesichts der von ihm abgebildeten kurzstachligen
Pflanze), denn sonst ist die abwegige Variettsbezeichnung v. wagneriana tortulospina nicht verstndlich, was den Zusatz wagneriana anbetrifft.
M. obscura tetracantha ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
35a. v. wagneriana tortulospina Craig Mamm.-Handb., 60. 1945
Unterscheidet sich vom Typus der Art durch bis 4,5 cm lange Mst., diese auch
gewunden.
Die Variett ging lt. Bdeker eine Zeitlang flschlich unter dem Namen Mamillaria weingartiana.
Craig fhrt in der Synonymie an: M. wagneriana var. Bd., M. d. DKG.,
4:200. 1932. Bdeker hat l. c. die langstachlige Pflanze aber nicht als Variett
angesehen, sondern nur als Abbildung einer besonders langstachligen Form wiedergegeben. Er schreibt sogar: Mst. sehr variabel in der Lnge und Form, fast
gerade und nur 2 cm lang oder gebogen und gewunden und dann bis 4 oder 5 cm
lang. Es ist wahrscheinlich, da am Standort auch alle bergnge gefunden
werden und die Abtrennung der Variett sich nur fr extrem lang und gewunden
bestachelte Formen verstehen kann; hierfr wrde die Bezeichnung v. tortulospina gengen.
36. Mamillaria bucareliensis Craig Mamm.-Handb., 61. 19451)
Einzeln, flachkugelig, bis 9 cm und 5 cm hoch, blulich graugrn; W. nach
Bz. 8:13, aber auch 13:21, fest, scharf 4kantig und 4flchig, oben etwas abgeflacht, 1 cm lang, 812 mm unten breit; Ar. eingesenkt, birnfrmig, nur anfangs weiwollig; Ax. dick weiwollig, die Wolle lnger ausdauernd; Rst. 35,
zuweilen fehlend, unter 1 mm bis 5 mm lang, dnnadelig bis schlankpfriemlich,
1
)Der Name erschien bereits in Neale, Cact. and Other Succ., 83. 1935, als von Tiegel
stammend; nach Heinrich hat Oehme den Namen schon frher vorgeschlagen.

3164

Mamillaria

gerade, steif, glatt, weilich mit braunen Spitzen, etwas abstehend; Mst. 24,
0,54 cm lang, der unterste der lngste, alle krftig nadelig bis pfriemlich, leicht
zurckgebogen, steif, glatt, der unterste krftiger, alle hellbraun mit schwarzen
Spitzen, spter grau, spreizend bis nahezu horizontal; Bl. glockig-trichterig, mit
kurzer Rhre, 1,5 cm lang, 1,8 cm breit, im Juni erscheinend; Sep.: purpurbrauner
Mittelstreifen, rosabrunlicher Rand, Basis grnlicher, lanzettlich, spitzlich, Rand
fein gesgt; Pet. tiefrosa bis purpurn, dunklere Mittellinie, in der unteren Hlfte
in blagrnlich weie Frbung bergehend, linearlanzettlich, spitzlich, ganzrandig;
Staubf. unten wei, oben blarosa; Staubb. gelb; Gr. unten blarosa bis grnlichwei, oben tiefrosa; N. 5, rosa bis karmin; Fr. karminrot, keulig, 1,5 cm lang,
ohne Perianthrest; S. hellbrunlich, matt, leicht genetzt, gebogen-birnfrmig mit
seitlichem Hilum, 1 mm lang. M e x i k o (Guanajuato, z. B. bei Bucarel).
Gehrt zweifellos in die Formengruppe der M. centricirrha-magnimamma und
scheint jener Pflanze nahezukommen, die Heinrich unter M. neumanniana typica;
versteht (s. Abbildung unter M. centricirrha), gegenber der von Dr. Keller in
Kaktkde., 6:87. 1937, verffentlichten M. neumanniana; Heinrichs Pflanze hat
(stets?) nur 1 Mst., jedoch auch rosa Blten.
Nach Neale soll der Artname von Tiegel stammen, ist aber von ihm nirgends
publiziert worden, sondern wohl nur ein Namensvorschlag an Schmoll oder
Neale.
Bei der Bz.-Zahl 8:13 sollte festgestellt werden, ob es sich nicht nur um Jugendformen handelt. Soulaire schreibt (Cactus, Paris, 4647, 245. 1955) die Art
ungenau (wenn auch richtiger) bucarelensis und setzt Tiegel als Autor dazu.
36a. v. bicornuta Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 62. 1945
Krper und Bestachelung wie beim Typus der Art; Sep. aber ganzrandig; Pet.
wie bei M. obscura: blakrem, uere Reihe mit hellroter Mittellinie, innere
mit blagrnem Mittelstreifen, oblong, Spitze stumpflich, zum Unterschied von
M. obscura ganzrandig, d. h. weder bewimpert noch gesgt; Gr. wei, nur ganz
oben rosa; N. 7, bla brunlichgrn, rckseits mit roter Linie. M e x i k o (Bucarel). Die Bl. sind nur geringfgig lnger, bis 2 cm, 1,5 cm .
Neale hat bereits in Cact. Other Succ., 83. 1935, die Pflanze kurz charakterisiert, aber nicht gltig beschrieben. Vielleicht eine eigene Art.
37. Mamillaria vagaspina Craig Mamm.-Handb., 6263. 1945
Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 8,5 cm , matt dunkelgraugrn; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, fest, gekantet, oben etwas abgeflacht, unterseits
gekielt, 13 mm lang, unten 811 mm breit; Ar. eingesenkt, scharfkantig begrenzt,
etwas rautenfrmig, nur zu Anfang weiwollig; Ax. weiwollig; Rst. 3 (25), die
obersten 2 meist abfallend, 110 mm lang, die seitlichen die lngsten, alle nadelig,
meist gerade oder nur leicht gebogen, glatt, steif, kalkig brunlichwei, abstehend,
wenn nur 2: seitwrts gerichtet, wenn 3: der unterste unter dem unteren Mst.,
wenn 5: die obersten 2 sehr kurz und hinter dem oberen Mst.; Mst. 2, sehr unregelmig, 0,66 cm lang, der untere der lngere, alle krftig-nadelig, stark
gewunden, etwas gekantet, glatt, die lngsten biegsam, auf- und abwrts spreizend,
kalkig brunlich; Bl. trichterig, 1 cm ; Sep. unten weilich, rosa Mittelstreifen,
oben brunlich, Rand blarosa, lanzettlich, spitzlich, ganzrandig; Pet. mit rosa
Rand und dunklerem Mittelstreifen, linear-lanzettlich, gespitzt bis geschlitzt,
ganzrandig; Staubf. blarosa; Staubb. brunlichgelb; Gr. rosa; N. 4, brunlichgelb, rckseits mit rosa Linie; Fr. zinnober-rtlich, gebogen-keulig, 1,1 cm lang;
S. hellbraun, matt, gebogen-birnfrmig, Hilum seitlich, 1,2 mm lang; Wurzeln
faserig. M e x i k o (Quertaro, bei Tierra Bianca).

Mamillaria

3165

Soulaire schreibt den Artnamen (Cactus, Paris, 4647, 245. 1955) flschlich:
M. regaspina.
In San Luis Potos fand ich nrdlich der Hauptstadt Pflanzen, die obiger Art
mit den verbogenen lngeren Stacheln sehr hnlich sehen, aber strker sprossen.
Sie blieben unbeschrieben.
38. Mamillaria craigii Lindsay C. & S. J. (US.), XIV:8, 107. 1942
Einzeln oder dichotomisch verzweigend, hell gelblich graugrn; Scheitel eingesenkt und wollig; W. nach Bz. 13:21, fest, 4flchig, nach oben zu scharf gekantet, 67 mm lang, unten 910 mm breit; Ar. oval, 2 mm lang, eingesenkt,
mit reichlicher brunlicher Wolle, die lnger verbleibt; Ax. mit etwas weier Wolle
in der Bltenzone, ohne B.; Rst. 78, 412 mm lang, die oberen 3 krzer, die
untersten am lngsten, alle feinnadelig, gerade, glatt, meist steif bis schwach
biegsam, am Grunde etwas verdickt, goldbraun, deutlich abstehend; Mst. 13,
meist 2, 12 cm lang, die untersten am lngsten, alle dnnadelig, steif, glatt,
die oberen leicht zurckgebogen, alle schwach am Grunde verdickt, goldbraun;
Bl. glockig, 1,52 cm lang, 11,5 cm breit, im Februar und Mrz, 23 Tage geffnet;
Sep. 15, unten bla grnlich, oben brunlichrosa, linear, Spitze stumpflich, Rand gesgt oder leicht gewimpert; Pet. tiefrosa, unten mit dunklerer Mittellinie, linear-spatelig, Spitze stumpflich oder ausgerandet, Rand fast ganz, manchmal oben gesgt;
Staubf. krem bis gelb bis oben rosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. gelb bis oben
schwach rosa; N. 7, grnlichgelb, 3 mm lang; Fr. rot, keulig, 1,2 cm lang, mit
Perianthrest; S. hellbraun, glnzend, gebogen-birnfrmig mit subbasalem Hilum,
1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (SW-Chihuahua und SO-Sonora; Barranca des Rio Urique, wenige Meilen sdlich von Choro in der Sierra Tarahumara,
auf ca. 1800 m, auf Humus in halbschattigen Felsspalten).
39. Mamillaria melanocentra Pos. Allg. Gartenztg., 23:17. 1855
Mamillaria melanacantha Frst. Neomammillaria melanocentra (Pos.)
Br. & R., The Cact., IV:81. 1923.
Eine in der Artabgrenzung umstrittene Spezies. Craig hat darunter mindestens
drei Arten (zwei als Varietten) vereinigt sowie M. erinacea Pos. und M. valida
Web., deren Zugehrigkeit aus unten erwhnten Grnden ebenfalls zweifelhaft
ist. Neomammillaria runyonii kann allerdings mit Recht als Variett zu M. melanocentra gestellt werden; aber ob M. meiacantha mit ihren weniger starken Warzen
und im allgemeinen fast gleich langen Stacheln sowie der starken Wurzel hierhergehrt, erscheint mir mehr als zweifelhaft. Ich fhre sie daher hierunter gesondert
auf, und es mag jedem berlassen bleiben, welcher Auffassung er folgen will.
M. melanocentra Pos. v. melanocentra (Craig: v. typica Craig) beschreibt Craig
wie folgt: Einzeln, gedrckt-kugelig, bis 11 cm 1), 16 cm hoch; Scheitel etwas
eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, dunkel blulichgrn, fest, scharf 4kantig zur Spitze,
pyramidisch, unterseits stark gekielt, 1020 mm lang, unten 1315 mm breit;
Ar. fast rund, 34 mm gro, weiwollig, spter kahl; Ax. anfangs weiwollig;
Rst. 79, ungleich, die oberen 3 oder 4: 46 mm lang, der unterste bis 2,5 cm
lang, alle gerade oder etwas gebogen, glatt, steif, zuerst schwarz, dann grau mit
schwarzer Spitze, abstehend; Mst. 1, 25,5 cm lang, starknadelig bis pfriemlich,
gerade, steif, glatt, schwarz, bald brunlich, meist vorgestreckt; Bl. glockig,
1,8 cm lang, 2,5 cm breit, im April erscheinend; Sep. rosaolivgrne Mitte, zum
Rand hin rosa, linearlanzettlich, scharfspitzig, ganzrandig; Pet. tief rosarot, zur
1
)Es gibt auch strkere Pflanzen, wenn ich auch keine von 30 cm sah, wie fr M. valida
Web. angegeben.

3166

Mamillaria

Spitze mit dunklerer Mittellinie, Rand heller, linearspatelig, 3 mm breit, spitzig,


ganzrandig; Staubf. krem bis sehr blagelb; Staubb. tiefgelb; Gr. oben sehr
blarosa, unten bla grnlichwei; N. 7, hell olivgrn; Fr. rosa bis scharlach,
keulig, 3 cm lang, ohne Perianthrest; S. rtlichbraun, glnzend, fast kugelig mit
schmalem, subbasalem Hilum, etwas punktiert und rauh, unter 1 mm gro;
Faserwurzeln. U S A (Neumexiko, Texas), Mexiko (Nuevo Len, Coahuila,
z. B. bei Monterrey und Saltillo) (Abb. 2946). Nach Krainz verbleibt der
Perianthrest.
Mamillaria erinacea Pos. non Wendl., von Saltillo, wurde von Britton u.
Rose und Craig als Synonym aufgefhrt, aber Craig sieht die Pflanze wenigstens als vielleicht eine Variett an, wegen der zahlreicheren Rst.: es wurden
1112 beschrieben.
Craig nennt hier ferner eine Mamillaria pachythele Pos.1) (Allg. Gartenztg.,
23:17. 1855) mit dem Synonym M. centricirrha pachythele Schelle (Handb.
Kakt., 267. 1907); Schelle gibt aber als Synonym in Kakteen, 329. 1926, M. pachythele SD. an, nur ein Name Salm-Dycks in Cact. Hort. Dyck., 17. 18501), und
von ihm als Synonym von M. krameri Mhlpfrdt, bezeichnet. Salm-Dycks
Name wird weder von Britton u. Rose noch von Craig aufgefhrt; Poselgers
gleicher Name wurde beschrieben 912 Rst. und 1 (2) Mst. von 1,8 cm Lnge,
ohne Bltenangabe. Craig drfte recht haben, da diese Pflanze eher zu obiger
Art als zu M. magnimamma (bzw. M. centricirrha: Backbg.) gehrt.
Weiter wird Mamillaria valida Web. non Purp. von Britton u. Rose und
Craig als Synonym hierher gestellt; das ist aber hchstwahrscheinlich unzutreffend, da Schumann (Gesamtbschrbg., 575. 1898) sagt, da die Pflanze bis 30 cm
erreicht und damit die breiteste Mamillaria ist. mehr kugelig als M. melanocentra;
Fr. rosenrot. 2,5 cm lang, 1,5 cm breit; Mst. heller als bei M. melanocentra. (Weber

Abb. 2946. Mamillaria melanocentra Pos. Die als M. euthele Backbg. nom. nud. bezeichnete
Form oder Variett, mit strafferen bzw. geraderen Randstacheln, die Warzen oben mehr
breit gerundet. (Aus der Sammlung H. Thiemann, Bremen.)
1
)Nach Shurly List of Spec. Names Mamm. soll M. pachythele SD. in Labouret (Des
Cactes, 122. 1853) gltig beschrieben sein, Poselger eine nur in den Stachelangaben etwas
abweichende Beschreibung gegeben haben, so da die richtige Autorenbezeichnung SD.
lauten mte. Vielleicht war Poselgers Pflanze angesichts der greren Stachelzahl
auch eine andere Art.

Mamillaria

3167

beschrieb diese Art in Dict. Hort. Bois, 806. 1898.) Der ungewhnlich groe
Durchmesser wird sonst nur noch annhernd von der gelblich blhenden M. grusonii erreicht, die bis 25 cm beschrieben wurde; Runge beschrieb sie bereits
1889, und sie ist durch Schmoll und Tiegel wieder bekanntgeworden. Vielleicht
ist M. valida Web. nur eine Form derselben.
Schlielich stellt Craig hierher noch als Synonym Mamillaria saltillensis (Pos.)
Bd. (ZfS., 3:270. 1928); das ist aber ein Irrtum, denn hier handelt es sich um
eine Coryphantha (Abbildung in ZfS., 269. 1928).
39a. v. runyonii (Br. & R.) Craig Mamm.-Handb., 65. 1945
Neomammillaria runyonii Br. & R., The Cact., IV:81. 1923. Mamillaria runyonii (Br. & R.) Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel, 52. 1933.
Unterscheidet sich durch nur 11,4 cm langen Mst. M e x i k o (Nuevo Len:
El Mirador bei Monterrey).
Mamillaria euthele Backbg. n. nud. war ein von mir an Schwarz aufgegebenes
nomen provisorium, fr Formen der M. melanocentra mit aufflligeren Warzen und
lngeren, helleren Stacheln, der Scheitel mehr brunlich als schwarz. Mangels
weiteren lebenden Materials habe ich den Namen nicht beschrieben. Es sind von
Schwarz aber viele Pflanzen und Samen unter obigem Namen in den Handel
gekommen; wenn die angegebenen Unterschiede ausreichend sein sollten, mte
die Pflanze als Variett der M. melanocentra beschrieben werden.
Mamillaria meiacantha Eng. Proc. Amer. Acad., 3:263. 1856
Cactus meiacanthus Kuntze. Neomammillaria meiacantha (Eng.) Br.
& R., The Cact., IV:84. 1923. Mamillaria melanocentra v. meiacantha
(Eng.) Craig, Mamm.-Handb., 66. 1945.
Craig bezieht diese Art als Variett zu M. melanocentra ein, unter Hinweis
auf die beobachtete weite Formstreuung mancher Arten. Der Typus von
M. meiacantha ist aber durch rbige Wurzeln, kleinere Warzen, krzere und
an Zahl geringere Rand- und Mittelstacheln, ziemlich gleichmig, mittlere
bis 2 zuweilen, unterschieden, whrend die Blten nach Schumann noch
lnger sind, so da diese Pflanze besser als eigene Art verbleibt, wie bei
allen bisherigen Autoren: Einzeln, bis 11 cm , kaum sprossend, kugelig
oder halbkugelig, oben gerundet oder endlich flacher; Scheitel wenig eingesenkt, mit etwas weiem Filz; W. dunkelgrn, spter ins Bluliche, nach
Bz. 8:13, ziemlich dicht gestellt, vierseitig pyramidisch, scharfkantig, etwas
von oben zusammengedrckt, Spitze schrg gestutzt, 1,21,6 cm lang; Ar.
rund, bis 2 mm gro, anfangs mit kurzem krausem Filz; Ax. wenn blhbar
mit etwas Wolle, sonst nackt; Rst. 59 (meist 6), krftig, pfriemlich, steif,
gerade oder leicht gekrmmt, wei oder schmutziggelblich mit braunen
Spitzen, anfangs durchscheinend, die unteren etwas lnger, horizontal strahlend, 5,59 cm lang; Mst. einzeln (oder, seltener, gepaart), etwas krzer,
67 mm lang, aber strker als die lngsten Rst., gerade vorgestreckt oder
mitunter einer nach oben gekrmmt, hornfarben, spter dunkler gespitzt,
und auch der Fu kann bei allen dunkler sein; Bl. im Kranz, 2,53,2 cm
lang; Ov. grn; Hlle glockig-trichterig, bis 2 cm ; Sep. lanzettlich-oblong,
spitz, wei, schwach ins Hellrtliche; Pet. lanzettlich zugespitzt bzw. die
innersten krzer als die ueren, unregelmig gezhnelt, wei, mit breitem
hell- bis rosarotem Mittelstreif; Staubf. rein wei; Staubb. hellgelb; N. 68,
gelbgrn; Fr. schlankkeulig, 1,52,2 cm, zum Teil bis 2,7 cm lang, gekrmmt,
karminrot; S. kaum 1 mm lang, umgekehrt eifrmig, ins Kugelige, gelbbraun,

3168

Mamillaria

grubig punktiert. U S A (Texas: Guadelupe River bis zum Bogen des Rio
Grande, auf den Cedar Plains vom Llano Estacado bis zum Rio Pecos; Neumexiko), nach Craig auch in N-Mexiko, ohne weitere Angabe. (Beschreibung nach K. Schumann.)
Die Schreibweise lautete flschlich auch M. meonacantha, M. meionacantha,
M. melanocantha (bei dem Synonym von M. melanocentra). Mamillaria
meiacantha longispina hort. (Manchester, Coll. Cact., 44. 1908) mag eher ein
Name fr eine Form der langstachligeren M. melanocentra gewesen sein.
40. Mamillaria nivosa Lk. In Pfeiffer, En. Cact., 11. 18371)
Cactus nivosus Kuntze. Coryphantha nivosa Britt. Neomammillaria
nivosa (Lk.) Br. & R., The Cact., IV:71. 1923.
Einzeln bis von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, bis 818 cm ,
dunkelgrn bis bronzegrn; W. nach Bz. 8:13, 11:17 und 13:21 (Backbg.: 11:17
eine ganz anomale Ordnungszahl, vielleicht ein bergangsstadium zu lteren
Pflanzen mit mehr Warzen?), fest, verlngert konisch, seitlich zusammengedrckt,
11,5 cm lang, unten 1 cm breit; Ar. rund, 23 mm gro, anfangs wei wollig,
dann kahl; Ax. mit flockiger weier Wolle, spter oft stark zunehmend, ohne B.;
Rst. bis 8, 13 cm lang, die seitlichen am lngsten, alle nadelig, gerade, glatt,
anfangs hellgelb, spter wei oder brunlich werdend, abstehend, sowie feinere
subradiale St., bis 7, 28 mm lang, die oberen krzer und borstenfein bis nadeldnn, heller als die eigentlichen Rst., die, wenn weilich, auch gelbliche Spitzen
haben; Mst. (nach Craig) 1, ich sah (Farb-Abb. 2947) bis 4, ber Kreuz gestellt,
bis 2 cm lang, krftignadelig, gerade, glatt, vorgestreckt, hellgelb bis dunkler
werdend; Bl. 1,52 cm lang; Sep. unten blagelb, mit schwacher orangefarbener
Mittellinie, uerste Spitze orange, lanzettlich, spitzig, fein gesgt; Pet. krembis zitronengelb, linearlanzettlich, zugespitzt bis scharfspitzig, Rand gesgt;
Staubf. bla brunlichkrem; Staubb. gelb; Gr. bla grnlichkrem; N. 6, bla
brunlichgelb; Fr. rot bis scharlach, dickkeulig, bis 1,8 cm lang und 7 mm dick;
S. hellbraun, matt, birnfrmig, rauh, mit seitlichem Hilum, 1,1 mm gro.
We s t i n d i e n (sdliche Bahamas, Mona, Desecheo, Culebra, Buck, St. Thomas,
Little St. James, Tortola. Antigua, Portorico, Virgin-Inseln und andere). (Beschreibung nach Craig) (Abb. 2947).
Es handelt sich hier zweifellos nicht um eine einzige, stets gleich-charakterisierte
Art, sondern zumindest um eine Formengruppe, die in der Literatur teils unzureichend beschrieben wurde, teils mit unrichtiger Synonymie. So fhren
K. Schumann (als wahrscheinlich hierhergehrend) und nach ihm Borg als
Synonyme an: M. caracasana O. und M. microthele Monv. non Mhlpfrdt.,
die beide zu M. simplex gehren mssen, weil sie von Caracas stammten. Typus
der Art ist eine Pflanze, die wohl mit der M. tortolensis O. in Pfeiffer identisch
ist (daher auch die Typstandortangabe: Insel Tortola). Fr diese gibt Pfeiffer
1 Mittelstachel an, seine Bltenangabe gelb und die brige Beschreibung ist
knapp und unzureichend. Von M. tortolensis sagen Britton u. Rose, sie oder
eine hnliche Pflanze sei von Forbes kurz beschrieben worden (Journ. Hort.
Tour., 148. 1837).
Auffllig ist nun einmal, da Craig angibt Frucht keulig, ohne verbleibenden
Perianthrest, whrend die Abb. 2947 einen solchen zeigt, sowie, da die Frchte
nicht ausgesprochen keulig, sondern eher rundlich sind. Merkwrdig ist
1
)Die am Ende der Beschreibung angegebenen Standorte beziehen sich auf den ganzen
Komplex der M. flavescens und v. nivosa, gem meinen nachstehenden Ausfhrungen; welche
Pflanzen, Typus und/oder Variett auf den einzelnen Inseln wachsen, steht nicht fest.

Mamillaria

3169

ferner, da alle Beschreibungen der M. nivosa nur 1 Mittelstachel angeben, mit


Ausnahme der Borgs, der keine genauen Mittelstachelangaben macht, sondern
nur von ca. 14 Stacheln, davon 12 den randstndigen hnliche mittlere
spricht, whrend alle brigen Beschreibungen nur 68 (Pfeiffer), 58 (Schumann) oder 58 pfriemliche Randstacheln und mehrere Borsten (Schelle)
angeben; letzterer erwhnt auch nur einen Mittelstachel. Bei Mamillaria sind
Abweichungen in der Mittelstachelzahl aber nicht selten.
Ich habe berhaupt keine Pflanzen mit nur einem Mittelstachel gesehen, sondern ca. 4 (5) mittlere. Auerdem kennen wir heute zwei strker unterschiedene
Pflanzen:
a: mehr breitrunde, stumpf olivgrne, wenig sprossende, Frchte mit Bltenrest, und
b: mehr lngliche, viel dichter bestachelte, mit strkerem Areolen- und Axillenfilz, reicher sprossend (und von dieser soll es auch wieder noch gering sprossende geben).
Beide haben ca. 4 (5) Mittelstacheln, selten einen weniger.
Da die unter a aufgefhrte Pflanze (s. Abb. 2947) geringere Randstachelzahl
hat, drfte es sich hier um die richtige M. nivosa bzw. eine Form derselben mit
mehreren Mittelstacheln handeln, die Frucht mit Bltenrest, die Wollbildung
weniger stark, whrend die in den Sammlungen wohl hufigere Pflanze mit lnglichem Wuchs und mehreren Mittelstacheln, insgesamt weit stachliger als die
unter a aufgefhrte, auch etwas anders gefrbt, zweifellos die alte M. flavescens
(DC.) Haw. ist (Tafel 228. 255), denn fr diese wurden bei Rmpler weit mehr Stacheln. auch 4 mittlere, angegeben; auch sagt er bei M. nivosa Blten denen
der M. flavescens so sehr hnlich, da man diese Art als die normale Form,
M. nivosa aber als bloe Spielart betrachtet. Das bedeutet, da der lteste
Name M. flavescens Haw. ist, mit einer v. nivosa (Lk.) Backbg. n. comb.

Abb. 2947. Mamillaria nivosa Lk. Die Frchte mit haftendem Perianthrest (Craig sagt:
ohne Perianthrest). Richtiger: Mamillaria flavescens v. nivosa (Lk.) Backbg. n. comb.

3170

Mamillaria

M. ekmanii Werd. gehrt auch in diesen Formenkreis, hat aber schneeweie


Randstacheln. Nachstehend fhre ich zum Vergleich deren Beschreibung auf
und die der M. flavescens.
Mamillaria eckmanii Werd. (Craig: ekmannii) In Fedde Rep., XXIX:242.
1931
Einzeln, nicht sprossend, kugelig bis eifrmig, bis 8 cm hoch, bis 6 cm (nach
Herbarmaterial); Scheitel wollig und von starren gelbweien, kurz brunlich
bis fast rtlich gespitzten St. berragt; W. zahlreich und dichtgestellt, kegelig
rund, ca. 7 mm hoch; Ar. rundlich bis elliptisch, 2 mm gro, auch spter noch
ziemlich dicht weiflockig; Ax. mit dichter, ber die W. hinausragender,
weier Wolle, an lteren Teilen brunlich; Rst. schneewei, strahlend oder
kammartig spreizend, meist 15, der lngste nach unten, alle 710 mm lang;
Mst. 4 (selten 3 oder 5), 11,4 cm lang, gerade, schrg vorspreizend, weigelb mit braunroten Spitzchen, am Grunde brunlich und knotig verdickt;
Bl. und Fr. unbekannt. We s t i n d i e n (Haiti: Insel La Navasse, stlich
des Leuchtturms, an extrem trockenen Stellen).
Mamillaria flavescens (DC.) Haw. non Zucc. non Hitch. Suppl. Pl. Succ., 71.
1819
Cactus mamillaris lanuginosus DC., Plant. Succ., 111. 1799. C.
flavescens DC., Cat. Plant. Hort. Monosp., 83. 1813. Mamillaria straminea Haw. Cactus stramineus Spreng. M. parmentieri Lk. & O.?
? M. simplex flavescens K. Sch.
Besehreibung nach Rmpler (Handb. Cactkde., 331. 1886): Spter
sprossend; Ax. starkwollig: W. dunkelgrn; Ar. wollig; St. steif, lang, gerade, anfangs gelblich oder schwefelgelb, spter braun; Rst. 810. die vier
obersten sehr klein; Mst. 4; Bl. bla schwefelgelb, 3 cm . We s t i n d i e n.
Rmpler setzt zwar und das tropische Sdamerika hinzu, wo aber
keine westindische Mamillaria festgestellt worden ist. Die Bltengre ist
wohl auch etwas bertrieben, da Schelle fr M. nivosa nur 2 cm angibt,
im brigen (Kakteen, 325. 1926) sagt: M. nivosa erhlt man im Handel
manchmal als M. simplex flavescens K. Sch. Dabei hat Schelle bei M. simplex als Herkunft Westindien, Bl. 2 cm gro, gelb mit grnem Rckenstreifen; kugelige Art mit weier und brunlicher Bestachelung angegeben.
Bei dieser letzteren Pflanze die nicht die ziemlich klein und (grnlich)
wei blhende M. simplex sein kann handelte es sich wohl bereits um die
M. ekmanii, bei der allein auch weie Stacheln bekannt sind. Die echte
M. simplex (mamillaris) war, bevor ich 1928 wieder eine grere Anzahl
sammelte, bereits sehr selten geworden, was die ungenauen Angaben bei
Schelle und auch Schumann erklrt, der sie sogar aus Kuba erhalten haben
will, wo sie aber nicht wild vorkommt. Wahrscheinlich lag ihm hier Neolloydia cubensis vor und mu als Synonym zu ihr Mam. simplex flavescens
K. Sch. gestellt werden. (Siehe hierzu Tafel 228, 255.)
Nicht zu verwechseln hiermit ist: M. flavescens Zucc. in Rmpler, l. c.
S. 348, ein Synonym von M. karwinskiana.
41. Mamillaria dawsonii (Hought.) Craig Mamm.-Handb., 67. 1945
Neomammillaria dawsonii Hought., C. & S. J. (US.), VII:88. 1935.
Einzeln, sehr niedrig, abgeflacht kugelig, nur 1,52 cm aus der Erde hervortretend, 35 cm , matt hellgrn; W. nach Bz. 5:8, etwas konisch dreieckig,
aber nicht scharfkantig, unterseits gekielt, oberseits gerundet, 6 mm lang, unten

Mamillaria

3171

4 mm breit; Ar. rund, klein, mit wenig schmutzigweier Wolle zu Anfang, spter
kahl; Ax. schwach wollig, ohne B.; Rst. 610, 15 mm lang, die drei oberen
die krzesten, alle nadeldnn, gerade, glatt, steif, hornfarben mit dunkelbrauner
Spitze, waagerecht spreizend; Mst. 1, bis 6 mm lang, nadelig, steif, oben schwach
gebogen bis gerade, glatt, unten matt hellbraun, Spitze dunkler, vorgestreckt;
Bl. scheitelnah aus Vorjahrsaxillen, trichterig, 1,2 cm lang; Sep. 8, sich verjngender rotbrauner, breiter Mittelstreifen, Rnder bla grnlichgelb, Basis brunlich,
lanzettlich, spitzig, Saum gesgt; Pet. 16, bla grnlichgelb, rckseits grner,
mit einigen auf der Auenseite krftigeren brunlichgrnen Mittellinien, spitzlich,
linearlanzettlich, ganzrandig oder Saum bei einigen gesgt; Staubf. wei bis
krem; Staubb. gelb; Gr. grnlichgelb; N. 45, grnlichgelb; Fr. oben bla hellrosa, unten weilich, keulig, suerlich schmeckend, 1,5 cm lang; S. mattrot; unter
1 mm lang; Wurzeln: 12 fleischige Rben, die in feinere auslaufen. M e x i k o
(Niederkalifornien; Punta Prieta) (vergl. Abb. 3203).
Allem Anschein nach ist M. dawsonii nicht der lteste Name fr diese kleine
Art, sondern Mamillaria glareosa Bd., die ebenfalls aus Niederkalifornien
stammte. Die Merkmale stimmen weitgehend berein, doch wurde leider Bdekers
Art ohne Blte beschrieben, so da keine sichere Identifizierung mglich ist (s. auch
weiter hinten unter V: Wenig bekannte Arten, bzw. unter M. glareosa Bd.).
42. Mamillaria gatesii Jon. C. & S. J. (US.), VIII:7, 99. 1937
Einzeln oder sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch, tief im Boden, bis 15 cm ,
20 cm lang; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch, rund, 915 mm lang, unten bis
1,5 cm breit; Ar. rund bis schwach oval, zuerst weiwollig, dann kahl; Ax. weiwollig, ohne B.; Rst. 68, 813 mm lang, die oberen 2 krzer, der unterste lnger,
alle derbnadelig, gerade, glatt, steif, gelblichwei mit brauner bis schwarzer Spitze,
abstehend; Mst. 1, 2,53 cm lang, krftignadelig bis schlankpfriemlich, gerade,
glatt, steif, anfangs dunkelrotbraun bis purpurn, am Grunde gelblich, spter
hornfarben, vorgestreckt; Bl. glockig, 1,6 cm lang, 2 cm breit; Sep. grnlichgelb,

Abb. 2948. Mamillaria gatesii Jon. oder eine ihr nahestehende Form.

3172

Mamillaria

purpurner Mittelstreifen, oval-lanzettlich, Spitze stumpflich, Saum oft gewimpert;


Pet. gold- bis grnlichgelb, lanzettlich, breit gespitzt, Saum zerrissen; Staubf.
hellgelb; Staubb. hellgelb; Gr. hellgrn; N. 5, hellgrn; Fr. rot, kurz, keulig,
1,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. dunkelbraun, punktiert, 1 mm lang. M e x i k o
(Niederkalifornien, an der uersten seeseitigen Spitze der Halbinsel zwischen
Cabo San Lucas und San Jos del Cabo) (Abb. 2948).
Die Art wurde nach dem 1958 verstorbenen Zchter und Sammler Howard
Gates benannt, einem der Pioniere in der Erkundung der niederkalifornischen
Kakteenvorkommen.
Von den zwei folgenden Arten durch geringere Bz.-Zahl und weniger Randstacheln abweichend.
43. Mamillaria baxteriana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, KaktusABC, 398. 1935
Neomammillaria baxteriana Gat., C. & S. J. (US.), VI:1,3. 1934.
Tief sitzend, einzeln, nur selten sprossend, flachkugelig, bis 10 cm , gelbgrn;
W. konisch, nach Bz. 13:21; Ar. rund, kurz weiwollig; Ax. an der ganzen
Pflanze kurz weiwollig; Rst. 810, nadelig, spreizend, wei, manchmal anfangs
braunspitzig, die oberen 1 cm lang, die unteren 1,5 cm lang; Mst. meist 1, 1,52 cm
lang, wei mit braunen Spitzen, nadelig, spter alle wei; Sep. gelb, leicht rtlich gezeichnet; Pet. gelb; Staubf. wei; Staubb. krem; Gr. (Craig) blagelb;
N. 9, blagelb; Fr. purpurrot, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. braun,
punktiert, unter 1 mm gro, Hilum seitlich. M e x i k o (Niederkalifornien, bei
Vin Ramos, einem Rancho sdstlich von La Paz, nur dort, auf Granitfelsen
eines trockenen Flubettes). (Originalbeschreibung). (Abb. 2949).
Benannt nach Edgar M. Baxter, neben Gates der bedeutendste Kakteensammler in Kalifornien und Niederkalifornien um 1935.

Abb. 2949. Mamillaria baxteriana (Gat.) Bd.

Mamillaria

3173

Craig hat zwei weitere Funde von Gates, M. marshalliana und M. pacifica,
nur als Standortsformen angesehen und somit die Beschreibung zusammengefat,
die Bltenfarbe z. B. grngelb genannt, obwohl Gates beim Typus obiger Art
nur gelb sagt. Da irgendwie die Unterschiede der drei Arten gekennzeichnet
werden mssen, fasse ich sie nicht zusammen, sondern gebe Gates Originalbeschreibungen hierunter wieder, wobei es dahingestellt bleiben mag, ob man
die Pflanzen wirklich als eine einzige Art ansehen soll, bzw. ob es richtiger wre,
die folgenden zumindest als Varietten anzufhren, was auf jeden Fall bei M. pacifica als zutreffender erscheint, da sie nach Gates Abbildung wahrscheinlich eine
hhere Bz.-Ordnungszahl aufweist, jedenfalls zahlreichere und zierlichere Warzen:
Mamillaria marshalliana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, KaktusABC, 398. 1935
Neomammillaria marshalliana Gat., C. & S. J. (US.), VI:1,4. 1934.
Gelegentlich sprossend, tief sitzend, bis 12 cm , blaugrn; W. verlngert,
bis 1,2 cm lang; Ar. anfangs weiwollig, dann kahl, rund; Ax. schwach wollig;
Rst. 813, unregelmig bis 1 cm lang, spreizend, wei mit dunklen Spitzen,
dann wei; Mst. 1, 1 cm oder weniger lang, wei mit dunklen Spitzen; Bl.
grngelb, 1,5 cm lang, 2 cm breit; Sep. mit purpurner Mitte; Pet. ganzrandig,
hell grnlichgelb; Staubb. hellgelb; N. 8, grngelb; Fr. unbekannt.
M e x i k o (Niederkalifornien, auf granitischen Klippen eines Canyons 2 Meilen
unterhalb von San Bartolo, die Verbreitung auf die engen Canyons der
niedrigen Berge um San Bartolo begrenzt).
Weicht durch dunkelgrne Farbe ab und mehr grnlichgelbe Blten.
Mamillaria pacifica (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
398. 1935
Neomammillaria pacifica Gat., C. & S. J. (US.), VI:1,5. 1934.
Tief sitzend, meist sprossend, oft teilend, kugelig mit flachem oder eingesenktem Scheitel, Einzelkpfe bis 15 cm hoch und breit, dunkelgrn; W.
dichtstehend, schwach 4kantig, lnglich, bis 1,3 cm lang; Ar. rund, anfangs
wollig; Ax. wollig, in der Bltenzone strker; Rst. 712, anfangs wei mit
braunen Spitzen, spreizend, nadeldnn, aufwrts gebogen, die oberen bis
5 mm, die unteren bis 10 mm lang; Mst. 1, 11,5 cm lang, steifnadelig,
braunspitzig; Bl. grngelb, Mitte dunkler; Perigonbltter 1 cm lang, gespitzt,
ganzrandig, die Sep. mit purpurner Mittellinie; Fr. unbekannt. M e x i k o
(Niederkalifornien, wahrscheinlich auf die niedrigeren Kstengebiete 8 Meilen
nrdlich von Todos Santos begrenzt [Kap-Distrikt]).
Nach Gates ist es eine der grten milchtragenden Arten Niederkaliforniens. Dies, die dunkelgrne Farbe und die bei den beiden vorherigen Arten
in den Originalbeschreibungen nicht erwhnte dichotomische Teilung sowie
die nach dem Originalfoto viel dichtere Stellung der schlankeren Warzen
lassen diese Pflanze gut als eigene Art erscheinen, zumindest aber als eine
gute Variett. Dies kann nicht mehr als slight variation (Craig) bezeichnet
werden.
44. Mamillaria brandegeei (Coult.) Brand. Erythea, 5:111. 1897
Cactus brandegeei Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:96. 1894. Neomammillaria brandegeei (Coult.) Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln und sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkelgrn, bis 9 cm ; Scheitel
eingesenkt, aber nur schwach; W. nach Bz. 13:21. fest, am Grunde scharf
4kantig, oben mehr konisch, 610 mm lang; Ar. rund, gro, zuerst grauwei-

3174

Mamillaria

filzig; Ax. anfangs mit dichter, weier Wolle und hier und da einer vereinzelten
weien B.; Rst. 810 (Brandegee: 916), 710 mm lang, dnnadelig, steif,
gerade, glatt, weilich mit dunklen oder gelbbraunen Spitzen, schwach abstehend;
Mst. 234, bis 2 cm lang, steifnadelig, gerade oder leicht gebogen, glatt, Basis
rotbraun, oben dunkler, spreizend abstehend; Bl. klein, 8 mm lang; Sep. mit hellbrauner Mittellinie, Rand hellgrn, oval, scharfspitzig, bewimpert; Pet. grngelb,
rote Mittellinie, lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf. wei: Staubb. gelb;
Gr. grn; N. 47, grn; Fr. rosa bis hellrot1), unten heller, keulig, 1,5 cm lang,
ohne Perianthrest; S. mattbraun, gebogen birnfrmig, 1 mm gro. M e x i k o
(Niederkalifornien; San Jorge, und von Hamiltons Rancho bis Calmalli) (Abb.
2950).

Abb. 2950. Mamillaria brandegeei (Coult.) Brand. (Originalfoto: Bdeker.)

Die vorstehende Beschreibung gibt Craigs Fassung fr M. brandegeei wieder,


mit der K. Schumann und Britton u. Rose vordem M. gabbii als ein und dieselbe Art zusammenfaten. In M. d. DKG., 5052 (Abb. S. 51) 1931, begrndete
Bdeker, warum er beide fr eigene Arten hielt und bildete sie ab; nach diesen
Fotos wren die beiden Spezies ziemlich gut unterscheidbar, wenn... sie stets
so deutlich verschieden wren, wogegen Schumanns Bemerkung in Gesamtbeschreibung, Nachtrag, spricht: nach K. Brandegee vernderliche Pflanze.
berdies zeigen Bdekers Bilder eine offensichtlich unterschiedliche Bz.-Ordnung,
und Schumann gibt wohl daher nach 8er und 13er Zeilen geordnet an, im
Gegensatz zu Craig; vielleicht hat er zufllig eine M. gabbii ausgezhlt. Nach
Bdekers Foto mu M. brandegeei eine hhere Bz.-Zahl aufweisen. Was Krainz
in Die Kakteen, C VIIIc (1959), als Typus der Art abbildet, scheint nach der
Bz.-Zahl 8: 13 die v. gabbii zu sein.
44a. v. gabbii (Coult.) Craig Mamm.-Handb., 71. 1945
Cactus gabbii Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:109. 1894. Mamillaria
gabbii (Coult.) Eng.
Craig gibt als Unterschied allein an: 12 Mst. weniger und 1115 Rst.
M e x i k o (Niederkalifornien, von San Ignacio bis Misin San Fernando).
1

)Die Frucht soll (ob immer?) einige Schuppen aufweisen, was recht ungewhnlich ist.

Mamillaria

3175

Diese hhere Randstachelzahl (bei K. Schumann: 916) lt ebenfalls darauf


schlieen, da letzterer eine M. gabbii vor Augen gehabt hat. Die Unterschiede
mssen genauer angegeben werden:
M. brandegeei: Bz.-Zahl 13:21; Rst. 810; Mst. 24; Bl. grnlichgelb; W.
basal kantig, bis maximal 1 cm lang,
v. gabbii: Bz.-Zahl 8:13, Rst. bis 16; Mst. meist 1; Bl. klein, gelblichrot; W.
zylindrisch, schlank, bis 1,4 cm lang.
Mittelstacheln nicht so hervortretend wie beim Typus der Art, d. h. krzer.
Die Stachelfarbe scheint weniger wichtig, d. h. vernderlich zu sein, und zwar
bei beiden Pflanzen. Ob man wirklich wie Bdeker meinte die beiden Arten
als Spezies auseinanderhalten sollte, lt sich nur nach Beurteilung greren
Materials, der Einheitlichkeit der Bz.-Zahl-Ordnung, der Warzenform und
Stachelzahl entscheiden.
v. magdalenensis Schwarz, nom. nud.? Kat. Schwarz 1955 (SchwarzNr. 93)
Diese Variett soll sich durch 12 unten helle Mst., bis 2,4 cm lang (also
lnger als beim Typus der Art), und bis 11 mm lange und 1,5 cm breite
Blten (also grer als bei den beiden vorerwhnten Pflanzen) unterscheiden. M e x i k o (Niederkalifornien, Magdalena).
Beschrieben ist die Variett meines Wissens bisher nicht. Die Mittelstacheln knnen gerade oder gebogen sein.
45. Mamillaria sartorii J. A. Purp. MfK., 21: 50. 1911
Neomammillaria sartorii (J. A. Purp.) Br. & R., The Cact., IV:82. 1923.
Einzeln oder sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch, dunkelblulichgrn, tief
sitzend, 812 cm ; Scheitel flach und etwas vertieft; W. nahe stehend, nach
Bz. 8:13, fest, matt, dicht wei punktiert, pyramidisch, stark 4flchig am
Grunde, oben mehr konisch bzw. vielflchig, oberseits gerundet, sehr stark milchend, 11,2 cm lang; Ar. rund bis oval, vertieft, anfangs mit reicher weier
Wolle; Ax. mit starker weier Wolle (gelegentlich ein Brstchen); Rst. 4, selten 6,
oft borstenfrmige Beistacheln, 58 mm lang, die oberen lnger, alle nadelig,
schwach zurckgebogen, steif, glatt, unten nicht verdickt, Basis schmutzig- bis
brunlichwei, braun gespitzt, stark abstehend; Mst. 0 bis gelegentlich 1 oder
mehrere, 18 mm lang, starknadelig, gerade, wei bis brunlich gespitzt, abwrts gebogen; Bl. glockig, bis 2 cm lang; Sep. mit hell nubraunem Mittelstreifen,
linearlanzettlich bis oblong, spitzig, Rand gesgt; Pet. gelb- bis leuchtendkarmin mit dunkler Mitte, linearlanzettlich bis oblong, spitzig, Rand gesgt;
Staubf. rtlich; Staubb. hellgelb; Gr. rtlich; N. 46, rtlich (karmin bis purpurn); Fr. karmin, langkeulig, bis 1,6 cm lang, mit Perianthrest; S. matt rtlichbraun, verlngert birnfrmig, schwach gebogen, Hilum subbasal, rauh, aber nicht
punktiert, sehr klein; Wurzeln faserig. M e x i k o (Veracruz, Distrikt Huatusco,
bei der Hazienda El Mirador, Barranca de Tenampa, Atlyae bei Zaenapan).
(Abb. 2951; Tafel 229).
Purpus unterschied zwei Varietten:
45a. v. brevispina J. A. Purp. MfK., 21:50. 1911
Dunkelgrn; Areolen mit nur geringer Wolle; St. 12 mm lang, braun.
45b. v. longispina J. A. Purp. MfK., 21:50. 1911
St. bis 8 cm lang, gebogen.
Britton u. Rose und andere Autoren haben die Varietten nicht anerkannt.
Aber die Abbildung von H. Bravo in Las Cact. de Mex., 678. 1937 (Fig. 309),
201

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3176

Mamillaria

zeigt ein so langstachliges Exemplar, da die v. longispina berechtigt ist. Zum


Unterschied von Craigs Fig. 52 mit etwas lngeren, abgebogenen Mittelstacheln
zeigt meine Tafel 229 ein Exemplar mit gleichmig 4 kurzen Randstacheln und
borstigen Nebenstacheln, die Axillen berdies nicht nur mit gelegentlich einer
kleinen Borste (Craig), sondern mehreren und lngeren Borsten, so da diese
v. brevispina jedenfalls abgetrennt werden mu, weil sonst keine einwandfreie
Bestimmung mglich ist. Abb. 2951 zeigt eine dunkler blhende Pflanze mit
gleicher Bestachelung, aber geringen kurzen Borsten und dichter stehenden Pet.;
diese stelle ich zum Typus der Art. Bei beiden aber sind die Warzen oben
gerundet, vor allem seitlich und unterseits scharf gekantet. Ihre Bestachelung
ist von der in Craigs Abbildung des Typus vor allem auch durch die Regelmigkeit der Lnge deutlich unterschieden. Man sollte nach der Bltenform Saum
geschlossen oder locker sowie der Borstenzahl und -lnge untertrennen, weil
sonst eine Mglichkeit der entsprechenden Kennzeichnung fehlt.
M. rebsamiana, ein Name in Cact. Journ., 2:76, gehrt nach Britton u. Rose
vielleicht hierher.

Abb. 2951. Mamillaria sartorii J. A. Purp.

46. Mamillaria zuccariniana Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:331. 1832
Neomammillaria zuccariniana (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:89. 1923.
Chilita zuccariniana (Mart.) Orc., Cactography, 3. 1926. Mamillaria
centricirrha zuccariniana Schelle, Kakteen, 330. 1926.
Rmpler schrieb, wahrscheinlich versehentlich, M. zuccarinii, sagt
Craig bei seiner Fig. 303; ich finde 1886 nur zuccariniana.

Mamillaria

3177

Einzeln, kugelig bis zylindrisch, 820 cm hoch, dunkelgrn; W. nahe stehend,


nach Bz. 16:26, sagt Craig, eine ganz ungewhnliche Ordnung, konisch, undeutlich gekantet, oberseits abgeflacht, 1315 mm lang, unten 811 mm breit; Ar.
oval, anfangs mit flockiger Wolle; Ax. nur im Pflanzenoberteil mit Wolle; Rst.
34, hufig abfallend oder fehlend, 26 mm lang, gerade, krftig-borstig, wei
mit braunen Spitzen; Mst. (1) 2 (4), die oberen 813 mm lang, die unteren
25 mm lang, alle dnn bis krftig nadelig, gerade oder gebogen, steif, glatt, weilich mit purpurnen Spitzen, spter grau hornfarben, auf- und abwrts abstehend;
Bl. glockig, 2,5 cm lang, mit breitoffenem Saum, dem Scheitel genhert; Sep. 78,
unten brunlich, oben purpurn, Rand hellrosa, linear-oblong, spitzig, granzrandig,
1012 mm lang; Pet. 1516, braunrtlich (Rmpler: purpurrosenrot), dunklere
Mittellinie, rckseits mehr brunlich, Schlund krem, lanzettlich, gespitzt, ganzrandig, lnger als die Sep.; Staubf. wei bis rosa; Staubb. blagelb; Gr. unten
wei, oben rosa; N. 45 (7), gelblichrosa oder rosa bis purpurn mit brunlichroter rckseitiger Linie, oben gefurcht; Fr. rot, keulig, 1 cm lang; S. brunlich.
M e x i k o (San Luis Potos, Hidalgo, z. B. bei Alvarez S. L. P. und Ixmiquilpan
Hid.) (Abb. 2952).

Abb. 2952. Mamillaria zuccariniana Mart. Von Tiegel als M. macracantha DC. angesehen
(Foto: Tiegel.)

Schumann stellte (wie auch Schelle) die Art zu M. centricirrha, was meines
Erachtens durchaus berechtigt ist; Craigs Einwand, da die Blte anders gefrbt sei, ist ja nur auf die Nichttrennung von M. magnimamma und M. centricirrha zurckzufhren. Die Mittelstacheln sind in Lnge und Form ziemlich
variabel.
Mamillaria monocentra Jac. Allg. Gartenztg., 24:90. 1856
Wrde dem Craig-Schlssel nach hier einzureihen sein. Rmpler und Schumann war sie nicht oder ungengend bekannt: Gedrckt-kugelig, dunkelgrn,
bis 8,5 cm , 12,5 cm hoch; Scheitel vertieft; W. am Grunde vierseitig, oben
stumpf, pyramidisch, mit seitlich abgeflachter Spitze; Ar. anfangs weiwollig;
Ax. zuerst kahl, spter weiwollig, zuletzt wieder verkahlend; Rst. 6, 25 mm
lang, die oberen krzer, die unteren lnger und strker, alle abstehend; Mst. 1,
bis 2,5 cm lang, gerade, krftig-nadelig, etwas zurckgebogen, gelblichbraun
201*

3178

Mamillaria

mit schwarzen Spitzen, spter grau, vorgestreckt; Bl. scheitelnah, kaum


lnger als die W.; Pet. rosa, dunklere Mittellinie; Staubf. rosa; Staubb.
gelblichrot; Gr. rosa; N. 5, rtlichgelb; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Schelle war die Art ebenfalls unbekannt. Sie kann der Stachelzahl, der
Warzenform und der Blte nach auch als zum Formenkreis der M. centricirrha gehrend angesehen werden, die ja sehr variabel ist, nur da bei obiger
Pflanze die Staubfden und Narben etwas anders gefrbt sind, was nicht
viel besagt.
Mamillaria diacentra Jac., die Craig hierunter ebenfalls auffhrt, ist neuerdings von H. Bravo neu beschrieben worden (s. weiter hinten, unter IV).
47. Mamillaria bachmannii Bd. In Berger, Kakteen, 323. 1929
Craig schreibt den Artnamen Bdeker zu, und dieser bezeichnet sich bei dem
ursprnglichen Gartennamen Heeses in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 59. 1933, ebenfalls als Autor. Berger bringt eine kurze, aber ausreichende Beschreibung, nur
mit dem Zusatz Hort. Heese. Da er aber hinter der Beschreibung (Bd.)
angibt, stammt diese von letzterem, so da Bdeker als Autor angesehen
werden mu.
Einzeln, grokugelig, bis 18 cm , dunkelgrn; Scheitel stumpf; W. nach
Bz. 8:13, fest, konisch bis fast kugelig, stumpfspitzig, 8 mm lang, unten 10 mm
breit; Ar. rautenfrmig, weiwollig; Ax. mit starker weier Wolle, in der Bltenzone fast die W. umschlieend; Rst. 610, 25 mm lang, haarfrmig, gerade
bis leicht gebogen, hellbrunlich mit schwarzen Spitzen, nur im unteren Areolenteil etwas abstehend; Mst. 4, die oberen 3 nur 6 mm lang, der unterste 1,72 cm
lang, alle sehr starknadelig, gerade oder leicht gebogen, steif, glatt, schwarz, ber
Kreuz, abstehend vorgestreckt; Bl. glockig, mehrere Tage offen, 1,7 cm lang,
2 cm breit; Pet. sehr bla olivgrn bis wei an der Basis, brunlich roter Streifen
in der Mitte, nach oben verjngt, Rnder schmal blarosa, linear, Spitze scharf,

Abb. 2953. Mamillaria bachmannii Bd. Eine Form mit zahlreicheren Randstacheln und
zum Teil nur 23 (selten 4) mehr pfriemlichen Mittelstacheln, die Wollbildung in den Axillen
geringer. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3179

Rand meist ganz, gelegentlich bewimpert; Pet. tiefrosa mit purpurrosa Mittellinie, diese breit, oben dunkler, breiter blarosa Rand, linear, zugespitzt, ganzrandig; Staubf. wei, oben blarosa; Staubb. brunlichgelb; Gr. krftig, bla
kremfarben; N. 48, brunlichrosa, 2 mm lang; Fr. karmin im Oberteil, unten
fast wei, dickkeulig, 1,8 cm lang, mit trockenem Perianthrest; S. braun, kugeligbirnfrmig, Hilum subbasal, schwach runzlig, 1,4 mm gro. M i t t e l-M e x i k o (?)
(Abb. 2953). Nach Heinrichs Foto kann die Mst.-Zahl anfangs geringer sein.
Die Pflanze erscheint weder in den letzten Preislisten von Schmoll noch von
Schwarz, ist also von diesen nicht wildwachsend gesehen; H. Bravo fhrt sie
1937 auch nicht an. Daher mag Craig recht haben, wenn er es fr mglich hlt,
da es ein Bastard ist; dann wre die sehr schne Pflanze berraschend konstant.
48. Mamillaria phymatothele Berg Allg. Gartenztg., 8:129. 1840
Mamillaria ludwigii Ehrbg. M. ludwigii clavata Walp. Cactus ludwigii
Kuntze. C. phymatothele Kuntze. Neomammillaria phymatothele
(Berg) Br. & R., The Cact., IV:76. 1923.
Einzeln, gelegentlich von unten Sprossen bildend, anfangs kugelig, spter
lnglich, 69 cm , dunkel blulichgraugrn; W. nach Bz. 8:13, fest, pyramidisch, unterseits gekielt, seitlich gekantet, oberseits gerundet, kaum 1 cm hoch,
schief gestutzt, 914 mm lang; Ar. rund, eingesenkt, bis 4 mm gro, zuerst weiwollig; Ax. nur anfangs mig weiwollig; Rst. 37 (zuweilen 13 kurze Beistacheln), die oberen 36 mm lang, die seitlichen 1,31,7 cm lang, der unterste
lngste bis 3,5 cm lang, alle pfriemlich, abstehend, gerade, der unterste stark abwrts geneigt, glatt, grauwei mit rotbraunen Spitzen, anfangs ganz gelblich:
Mst. 1 (2), 12 cm lang, pfriemlich, vorgestreckt, steif, glatt, anfangs rtlichgelb bis dunklerrot, spter grau mit schwarzen Spitzen, meist etwas abwrts geneigt; Bl. trichterig, 11,5 cm lang; Sep. dunkelbraun, Rand heller, lanzettlich;
Pet. feurig karmin, lanzettlich, gespitzt; Staubf. wei; Staubb. chromgelb; Gr. unten grnlichgelb, oben
rosenrot; N. 7, gelblich; Fr. unbekannt, ebenso die (wahrscheinlich
braunen) S. M e x i k o (MittelMexiko und Hidalgo). (Abb. 2954).
Tiegel meint in Jahrb. DKG.,
I:86. 193536, irrtmlich, da es
sich um eine M. centricirrha-Form
handelt, wohl weil Britton u. Rose
in The Cact., IV:75. 1923, Fig. 68,
eine undefinierbare Pflanze als
M. phymatothele abbildeten, die in
Blh. Kakt., I:Tafel 32, als M. centricirrha var. verffentlicht wurde.
v. trohartii Craig non Hildm.
Mamm.-Handb., 76. 1945
Mehr niedergedrckt und
sprossend; Mst. 124; Sep.
mit gesgtem Rand, linearoblong; Pet.: tief purpurrosa
Mittellinie,
Rand
blasser,

Abb. 2954. Mamillaria phymatothele Berg


(Foto: Frank, Stuttgart.)

3180

Mamillaria

ganz, Spitze stumpflich; Staubf. tief purpurrosa; Staubb. gelbbrunlich;


Gr. blarosa; N. 5, bla gelbbrunlich; Fr. rtlich, keulig, 2,1 cm lang, ohne
Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, schwach runzlig,
1 mm gro, Hilum subbasal M e x i k o.
Dies ist nicht M. trohartii Hildm., wie Craig annimmt, und die von
Schelle in Kakteen, Bildteil S. 66, Fig. 189, abgebildet wird, als rasenbildend, breitkugelig; W. 0,5 cm lang, kaum gekantet; Rst. spreizend, wei,
dunkelbraun gespitzt, pfriemlich, 5 mm lang; Mst. 1, etwas dunkler; Bl.
unbekannt.
Von den anderen Unterschieden abgesehen, sind die Warzen bei M. phymatothele v. trohartii Craig auf dessen Bild deutlich scharf gekantet, so da
es sich bei M. trohartii um eine andere Art handeln mu (s. unter: IV).
Bdeker (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 56. 1933) sagt zu M. trohartii Hildm.:
Bl. rot; Staubf. gelb; N. grn; er beschreibt offenbar die gleiche Art
wie Schelle; danach ist auch die Staubfden- und Narbenfarbe verschieden.
49. Mamillaria hamiltonhoytea (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue
Kakteen, 99. 1931
Neomammillaria hamiltonhoytea H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:130.
1931.
Einfach, zuweilen unten mit kleinen Kpfen sprossend, gedrckt-kugelig, matt
dunkelolivgrn, bis 18 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13:21, dichtstehend,
fest, schwach 4seitig am Grunde, oben gerundet, oberseits abgeflacht, unterseits
gekielt, 11,4 cm lang, 0,91 cm breit, stark milchend; Ar. rund bis leicht verlngert, mit sehr kurzer weier Wolle, bald kahl; Ax. weiwollig in der Bltenzone,
nur gelegentlich eine B.; Rst. 5, manchmal 8, verschieden lang, die 3 oberen
35 mm, der unterste bis 1,7 cm lang, alle derbnadelig, gebogen, steif, glatt,
wei bis kremgelb mit dunkelbrauner oder schwarzer Spitze, etwas abstehend;
Mst. 23, die oberen 12 cm lang, die unteren bis 3,5 cm lang, derber, alle
schlankpfriemlich, gerade, zuweilen gewunden, steif, am Grunde kremwei, Spitze
rosaorange, rtlich oder schwrzlich, abstehend vorgestreckt, der unterste mehr
abwrts gerichtet; Bl. trichterig, 2 cm lang; Sep. brunlicholivgrn an der Basis,
oben brunlichrosa breiter Mittelstreif, nach der Spitze zu dnner, Rand blarosa
und gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. mit tief purpurrosa Mittelstreifen und
breitem weiem bis blarosa Rand, lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. wei;
Staubb. schwefelgelb; Gr. grnlichwei, oben blarosa; N. 45, hell brunlichkremfarben, mit brunlichrosa Rckenlinie; Fr. purpurn, keulig, 2 cm lang, ohne
Perianthrest; S. rtlichbraun, kugelig-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, schwach
rauh, 1,5 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Quertaro). (Abb. 2955;
Tafel 230, oben).
Die Schreibweise lautete bei H. Bravo hamiltonhoytea; in England findet
sich auch die Schreibweise hamilton hoytea1); Craig schrieb unrichtig hamiltonhoytae, whrend Werdermann ebenso schrieb wie H. Bravo.
Mamillaria fortispina W. M. Pierce nom. nud. Von Shurly erwhnt in
Notes in new Coryphanthanae in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 4:11.
1935.
Pierce hielt diese Pflanze fr verwandt mit M. polyedra; Shurly sagt dagegen, da starke hnlichkeit mit M. hamiltonhoytea besteht, aber nur 1 Mst.
1

)Wohl nach Katalog Schmoll (1947), wo unrichtig Hamilton Hoytae geschrieben wurde.

Mamillaria

3181

bis 2,5 cm lang vorhanden ist. Die Frbung der St. hnelt ebenfalls der
obigen Art. Da die Mittelstachelzahl einmal etwas geringer sein kann, ist
nicht ungewhnlich. Wahrscheinlich ist die vorstehende nicht gltig beschriebene Art nur ein Synonym der 1931 von H. Bravo beschriebenen.
49a. v. fulvaflora Craig Mamm.-Handb., 78. 1945
Im Habitus dem Typus der Art gleichend; Bl. kleiner, 1,21,5 cm lang; Sep.
unten bla brunlichgrn, mit breitem orangebrunlichrosa Mittelstreif, nach
oben verjngend, Spitze rosaorange, linearlanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt
bis fein gewimpert, zum Teil auch nicht; Pet. rckseitig mit breitem orangebrunlichem Mittelstreifen, oberseits blarosa, Rnder gelbbrunlich, lanzettlich
zugespitzt, fast ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. hellgelb;
Gr. bla grnlichwei; N. 6, krem, brunlichrosa Rckenstreifen. Am gleichen
Standort wie der Typus der Art.

Abb. 2955. Mamillaria hamiltonhoytea (H. Bravo) Werd. (Foto: Heinrich.)

50. Mamillaria scrippsiana (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926


Neomammillaria scrippsiana Br. & R., The Cact., IV:84. 1923.
Einzeln, kugelig oder kurzzylindrisch, blulichgrn, bis 6 cm hoch; Scheitel
vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, fast ovalrund, 810 mm lang; Ar. fast oval,
anfangs reichwollig; Ax. starkwollig; Rst. 810, 68 mm lang, dnnadelig, gerade, steif, oben bla-rtlich, etwas abstehend; Mst. 2, 810 mm lang, steifnadelig, gerade, glatt, braun, etwas auf- und abwrts abstehend; Bl. breittrichterig, 1,5 cm ; Sep. nicht berichtet; Pet. rosa, Rand blasser; Staubb. rosa;

3182

Mamillaria

N. 6, krem, zurckgebogen; Fr. rot, keulig; S. braun. M e x i k o (Jalisco, Barranca de Guadalajara).


Craig hat die Art nicht wiedersammeln knnen, um die Beschreibung zu vervollstndigen.
50a. v. autlanensis Craig & Daws. C. & S. J. (US.), XX:9, 126127. 1948
Rasenbildend, bis 25 Kpfe; Einzelkpfe bis 29 cm lang, 8,5 cm ; W. nach
Bz. 8:13, auch 13:21; Ax. sehr starkwollig; Rst. 6, 310 mm lang, nadelig
bis dnnpfriemlich, bla strohfarben; Mst. 1, 912 mm lang, dnnpfriemlich,
gerade oder schwach gebogen, vorgestreckt, gelbbraun; Bl. 11 mm lang, 13 mm
breit; Sep. mit grnlichbraunem Mittelstreifen, unten fast wei; lanzettlich, gespitzt, Rand lang bewimpert; Pet. mit tiefrosa Mittellinie, diese rckseits dunkler
und mehr violettrosa, Rand blarosa, spatelig mit stumpfen Spitzen, Rnder gesgt; Staubf. wei bis oben blarosa; Staubb. hell brunlichorange; Gr. wei;
N. 5, blagrn. M e x i k o (Jalisco, sdwestlich von Autln, nahe dem Kamm
von Hgeln, ber die die Pastrae nach La Resolana fhrt).

Abb. 2956. Mamillaria scrippsiana v. rooksbyana Backbg.

50b. v. rooksbyana Backbg. Cactus, Paris, 30:132. 1951 (Notes Les


Cdres, 1:14. 1951)
Breitrund, dem Typus der Art hnelnd, aber mit 4 Mst., bis 1,8 cm lang, biegsam, und 1214 Rst., die obersten oft die krzesten, die unteren die lngsten,
bis 1,7 cm lang; die Sep. sind nicht bewimpert, mit stark dunkler Mitte, zuweilen
etwas zerrissen am Saum; Pet. lanzettlich, zugespitzt, tiefrosa; Staubb. kremfarben. Die Mst. stehen ber Kreuz. M e x i k o (Jalisco, ohne genauere Angabe
von Schwarz). (Abb. 2956).
Typus der Art und v. rooksbyana hneln sich in der rtlichen (mittlere: etwas
brunlich-rtlichen) Stachelfarbe. Der Typus mit 2 Mst., 810 Rst., Staubb.
rosa; v. rooksbyana mit 4 Mst., 1214 Rst. und kremfarbenen Staubb.

Mamillaria

3183

v. autlanensis Craig & Daws. ist vielleicht mit den greren Polstern und
1 Mittelstachel sowie 6 Randstacheln, den strohfarben bis (mittlere) gelbbraun
gefrbten Stacheln und hell brunlichorange Staubbeuteln eher eine gute,
eigene Art,
Die Unterschiede von M. pseudoscrippsiana s. bei dieser.
51. Mamillaria esseriana Bd. ZfS., 3:289. 1928
Zunchst einfach, keulenfrmig, bis 10 cm hoch, oben 6 cm , dichotomisch
teilend und dann niedrig verzweigt, schlfrig matt- und graugrn1); Scheitel kaum
eingesenkt, wenig wollig und von den gelben Mst. berragt; W. nach Bz. 13:21,
ca. 8 mm lang und dick, am Grunde rautenfrmig, nach oben undeutlich vielflchig, Unterkante gekielt, Spitze schrg abwrts abgestutzt; Ar. elliptisch,
34 mm gro, anfangs stark weiwollig; Ax. im Scheitel kahl, bald weiwollig
und mit weien, gewundenen B. besetzt; Rst. bis 10, nur seitwrts und nach
unten stehend, steif borsten- bis dnn nadelfrmig, rein wei, die seitlichen
ca. 3 mm, nach unten zu bis ca. 8 mm lang, leicht vorgespreizt; Mst. 6, nur im
Kreise, keiner geradeaus, stark vorspreizend, steif nadel- bis pfriemfrmig, der
gerade aufwrts weisende krzeste 7 mm lang, der lngste nach unten stehende
bis 1,5 cm lang; alle Mst. hell und durchscheinend bernsteingelb, Spitze dunkler
bis brandrotbraun, Fu kurz dunkelgelb, nicht verdickt; Bl. aus den mit dicker
Wolle und ca. bis 16, ungefhr 15 mm langen Borsten besetzten Ax., trichterig,
ca. 12 mm ; Ov. sehr klein, in der Wolle; Sep. grnlich mit rtlichbraunem
Mittelstreifen, Rand heller, fein gezhnelt; Pet. uere Reihe ca. 1 cm lang, 3 mm
breit, schlank lanzettlich, mit feiner Spitze, karminfarbig mit dunklerem Mittelstreif, innere Reihe gleichgeformt, etwas lnger, feurig karminrot; Staubf. und
Gr. rosakarmin; Staubb. wei; N. 56 strahlend, weilich bis blarosa; Fr. und
S. unbekannt. M e x i k o (aus Chiapas von Schmoll berichtet), in den sdlichsten
Gebieten, bis Mittelamerika (Guatemala?).
Craig gibt als Synonym an: Mamillaria brevispina Bd., ZfS., 3:289. 1928.
Bdeker hat dort aber von ohne Autor gesprochen, da der Name nicht zutreffend und in der Literatur nicht zu finden ist; man kann also Bdeker nicht
als Autor nennen. Die Art scheint der vorigen und ihren Varietten nahezustehen.
52. Mamillaria geminispina Haw. non DC. In Till, Phil. Mag., 63:42. 1824
Eine lange Zeit weit mehr unter dem Namen Mamillaria bicolor bekannt
gewesene Art, ein wegen der fast ganz weien Bestachelung ebensowenig glcklich
gewhlter Name wie M. geminispina. Die Spezies ist, was die Stachellnge anbetrifft, uerst variabel, von sehr kurz- bis ziemlich langstachlig, so da eine
Abgrenzung solcher Formen schwerhlt, wie ich an den groen Gruppen sah,
die ich 1939 in der Barranca Venados Hid. sammelte. Da aber die extremen
Unterschiede betrchtlich sind, kann man die am Ende der Beschreibung aufgefhrten Namen zu ihrer Kennzeichnung verwenden. Da auch Rmpler (Handb.
Cactkde., 289. 1886) Dr. Poselgers Bericht wiedergibt, wonach sowohl in der
Pflanzenhhe wie in der Bestachelung alle nur denkbaren bergnge gefunden
werden, kann aber zu der vorerwhnten Abgrenzung nur je ein Name fr besonders lang- und kurzstachlige Formen gewhlt werden.
1
)Besehreibung nach Bdeker. Alte Kulturpflanzen werden bis ber 20 cm hoch und
bis ca. 9 cm , weniger dichotomisch teilend als seitlich sprossend, Mittelstacheln auch rein
gelblich bis fast weilich. (Abb. in Bd. VI.)

3184

Mamillaria

Danach teile ich die Art bzw. ihre bei Craig verzeichneten Synonyme auf:
Mamillaria geminispina Haw. v. geminispina
Mamillaria bicolor Lehm., Del. Sem. Hort. Hamburg. Bot. 7. 1830.
M. nivea Wendl. non K. Sch. Cactus geminispinus Kuntze.
C. niveus Kuntze1). Neomammillaria geminispina (Haw.) Br. & R.,
The Cact., IV:98. 1923.
Spter groe Gruppen bildend, bis 2 m und zum Teil ziemlich hoch; Einzelkpfe hellgrn, kugelig bis zylindrisch bis spter keulig, bis 18 cm lang und
8 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, am Grunde vierseitig,
oben rund, oberseits abgeflacht, ca. 7 mm lang und unten breit; Ar. oval,
23 mm gro, nur anfangs mit weier Wolle; Ax. mit weier Wolle und
1020 weien, gewundenen B. bis zur Lnge der W.; Rst. 1620, ca. 5 bis
7 mm lang, dnnadelig, gerade oder gebogen, glatt, halbbiegsam, kalkwei, horizontal spreizend; Mst. beim eigentlichen Typus, bzw. der Form
mit mittellangen St., die hier als Typus angesehen wird, 24 (6), die oberen
bis ber 2 cm lang, die anderen 715 mm lang, alle steifnadelig, gerade oder
schwach gebogen, glatt, nicht am Grunde verdickt, kalkwei, Spitze braun
bis dunkel- (zum Teil rtlich-) braun oder braunschwarz; Bl. breittrichterig,
1,71,9 cm lang; Sep. mit kirschrotem Mittelstreifen, Rnder wei, lanzett-

Abb. 2957. Mamillaria geminispina Haw. non DC., normal bestachelter Typus der Art.
(Foto: Heinrich.)
1
)Coulter nennt in Contr. U.S. Nat. Herb., 378. 1898, auch den Namen Cactus niveus
aristatus hort.

Mamillaria

3185

lieh, scharfspitzig, ganzrandig; Pet. mit karminrotem Mittelstreifen, hellkrem,


fein gesgtem Rand, oblong-lanzettlich, spitzig; Staubf. wei; Staubb. gelb;
Gr. unten wei, oben rot; N. 45, rosenrot bis brunlichgelb; Fr. karminrot,
kugelig bis keulig, 1 cm lang, mit Perianthrest; S. braun, gebogen-birnfrmig.
schwach rauh, aber nicht punktiert, Hilum seitlich. M e x i k o (Hidalgo,
San Luis Potos und Veracruz). (Abb. 2957).
Nach Salm-Dyck gehrt M. nivea Wendl. zum Typus der Art, und auch
Pfeiffer gibt nur 2,5 cm lange Mst. dafr an; M. toaldoae Lehm. soll nach
Pfeiffer nur ein Name sein, wurde aber 1838 in Linnaea beschrieben und wird
von Pfeiffer als Synonym genannt. M. daedalea Scheidw. und damit M. nivea
daedalea Lem. sind nach Rmpler Kammformen gewesen. K. Schumann rechnet
M. eburnea Miqu. ebenfalls zum Typus der Art bzw. Rmpler zu M. bicolor
v. longispina S., ein Name, der bei Rmpler als mit der normallang bestachelten
M. nivea Wendl. identisch bezeichnet wird.
Danach verbleiben fr die sehr lang- und sehr kurzstachligen Formen die
folgenden Namen:
52a. v. nobilis (Pfeiff.) Backbg. n. comb.
Mamillaria nobilis Pfeiff. non Lam., Allg. Gartenztg., 8:282. 1840.
M. bicolor nobilis Frst., 1846. Cactus nobilis Kuntze non Lam.1)
M. geminispina v. nivea Borg (non K. Sch.), Cacti., 401. 1951
und Y. Ito.

Abb. 2958. Mamillaria geminispina v. nobilis (Pfeiff.) Backbg. (Foto: Heinrich.)


)Cactus nobilis Lam., Encycl., 537. 1783, von Britton u. Rose nicht erwhnt, aber von
Shurly in List of Spec. Names and Syn., 59. 1952, aufgefhrt, kann nicht zu Mamillaria
gehren, da als Heimat Santo Domingo angegeben wurde. Ein undefinierbarer Name.
1

3186

Mamillaria

Rst. (stets?) nach Rmpler zweireihig, uere 1618, innere 67, wei;
Mst. 1, sehr lang, fuchsrot gespitzt; ziemlich lang werdende Einzelpflanzen.
Epidermis graugrn. (Abb. 2958).
Das Foto von Heinrich zeigt, da auch bis 3 lngere oder gewhnlich 2 lngere
Mst. gebildet werden, 1 davon aber stets besonders lang. Die Farbe der Spitze
mag wechseln.
Borg hat hiermit v. nivea (K. Sch.) verwechselt, so da es heien mu: M.
geminispina v. nivea Borg ein Synonym von v. nobilis, da Borg lngere weie
Stacheln angibt, Schumann fr v. nivea dagegen krzere!
52b. v. brevispina (Hildm.) Backbg. n. comb.
Mamillaria nivea brevispina Hildm., Verz. 4. 1888. M. bicolor nivea
K. Sch. non Borg.
Mst. krzer, zahlreicher, nicht gekrmmt (K. Sch.).
Nach Heinrich soll es auch eine M. nivea hort. non Wendl. geben (Pflanze
von De Laet?), die zum M. elegans-Formenkreis gehrt.
Verunstaltete Namen sind: M. nivea wendlei in Labouret, sowie M. bicorem,
den Craig von Salm-Dyck erwhnt (Cact. Hort. Dyck., 86. 1850); er macht hier
aber einen doppelten Fehler, indem er Lem. statt Lehm. angibt, und auerdem
handelte es sich um den Akkusativ von M. bicolor, bei dem versehentlich nur
zwei Buchstaben ausgelassen wurden.
53. Mamillaria evermanniana (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria evermanniana Br. & R., The Cact., IV:97. 1923.
Einzeln bis sprossend, kugelig bis zylindrisch, 57 cm ; Scheitel gerandet;
W. nach Bz. 13: 21, fest, hellgrn, konisch, Kuppe sehr klein, 89 mm lang,
unten 6 mm breit; Ar. oval, anfangs dicht weiwollig; Ax. dicht weiwollig zu
Anfang, mit weien gewundenen B. bis 58 mm lang; Rst. 1215, 58 mm lang,
dnnadelig, gerade, halbbiegsam, glatt, kalkwei, die unteren mit rtlicher Spitze,
alle anfangs etwas abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 24, 1,2-1,5 cm
lang, derbnadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, glatt, steif, unten nicht verdickt, in der Jugend rtlichbraun, spter kalkwei mit braunen Spitzen; Bl.
rhrig, 1,5 cm lang; Sep. mit breiterem brunlich-purpurrosa Mittelstreifen,
schmaler rosa Rand, dieser gesgt, lanzettlich, gespitzt; Pet. rosen- bis purpurroter Mittelstreifen, Rand bla olivgrn bis kremfarben, lanzettlich, gespitzt,
ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. bla grnlichgelb; N. 5, olivgrn, 1 mm
lang; Fr. rot, keulig, 1 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen- birnfrmig.
Hilum subbasal, 1 mm lang. Mexiko (Niederkalifornien und nahe Inseln des
Golfes von Kalifornien, z. B. Cerralboa und Nolasco Insel) (Tafel 252 oben rechts).
Soulaire schreibt in Cactus, Paris, 4647, 248. 1955, unrichtig M. auermaniana.
M. nolascana Radley, kurz beschrieben in C. & S. J. (US.), XII:5. 1940.
scheint nicht damit identisch zu sein, wie Craig meint: 1520 cm , bis 30 cm
lang, spter sprossend, milchend; Ax. anfangs dichtwollig; Bl. ziemlich gro,
tiefrosa. Es soll auch den Katalognamen von Schwarz Mamillaria nolascensiana
(1947) geben.
54. Mamillaria saetigera Bd. & Tieg. In Bdeker, Mamm.-Vergl.-Schlssel.
49. 1933
Einzeln, kugelig, glnzend dunkelgrn, 67 cm hoch; Scheitel etwas vertieft;
W. nach Bz. 13: 21, pyramidisch, aber nicht gekantet, stumpf gestutzte Kuppe,
1,2 cm lang, unten 56 mm breit; Ar. elliptisch, 12 mm gro, nur ganz zu
Anfang wollig; Ax. weiwollig und mit weien B., besonders am unteren Pflanzen-

Mamillaria

3187

teil; Rst. 1520, 7 mm lang, die obersten am krzesten, alle gerade, glatt, dnnnadelig, wei, fast horizontal bis schwach abstehend; Mst. 2, 711 mm lang,
dnnpfriemlich, glatt, gerade, wei mit braunen Spitzen, stark abstehend, oft
auf- und abwrts gebogen; Bl. mehr hochseitlich, 2 cm lang und breit, breittrichterig; Sep. fast wei, rosa Mittelstreifen, sehr schmallanzettlich, spitzig,
Rand gesgt, 1 cm lang; Pet. ebenso, nur etwas dunkler in der Tnung; Staubf.
unten wei, oben rosa; Staubb. gelb, Gr. rosa; N. 45, dunkelgelb; Fr. rot,
schlankkeulig, 1,8 cm lang, mit Perianthrest; S. gelblichbraun, gebogen-birnfrmig, kleines seitliches Hilum, 1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, Grenze
von San Luis Potos, Typstandort: Hazienda Cenca, auf 400500 m). (Abb. 2959).

Abb. 2959. ltere Mamillaria saetigera Bd. & Tieg.

54a. v. quadricentralis Craig Mamm.-Handb., 83. 1945


Einzeln, abgeflacht-kugelig, 8 cm und 5 cm hoch; Scheitel vertieft und wollig;
W. nach Bz. 13:21, fest, blulichgraugrn, 4kantig, Kanten abgestumpft, Kuppe
rund, oberseits abgerundet, 89 mm lang, unten 9 mm breit; Ar. oval, anfangs
mit weier Wolle; Ax. mit zahlreichen gelben B. und schmutzigweier Wolle;
Rst. 1618, 24 mm lang, die krzesten sind die 45 oberen, diese dnner,
alle nadelig, glatt, gerade, steif, bla gelblich weikalkig, horizontal strahlend;
Mst. 4 ber Kreuz, 414 mm lang, der unterste am lngsten, die seitlichen am
krzesten, alle pfriemlich, gerade, glatt, am Grunde leicht geschwollen, kalkig
hellpurpurn zu Anfang, mit dunkelbrauner Spitze; Bl. glockig, 1,3 cm lang,
1,5 cm ; Sep. hell rosabrunlicher Mittelstreifen, dieser nach unten zu mehr
kremfarben, wie die Rnder, linearlanzettlich, spitzig, Rand bewimpert; Pet.
blarosa mit dunkler Mittellinie, diese rckseits dunkler, spatelig, am Ende
stumpflich oder ausgerandet, ganzrandig mit einigen Zhnchen an der Spitze;
Staubf. hell blarosa; Staubb. hellgelb; Gr. bla kremfarben, oben rosa; N. 5,
gelb; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.

3188

Mamillaria

Craig erhielt die Pflanze von Schmoll, ohne weitere Angaben, als neue Art.
Craig war darber im Zweifel und sah sie nur als Variett an. Die hnlichkeit
ist aber nur eine oberflchliche und, genau genommen, sind so gut wie alle
Merkmale Krperfarbe, Axillenwolle und -borsten bzw. deren Farbe, Stachelzahl, Bltengre und -frbe verschieden, so da man eher Schmolls
Ansicht folgen knnte. Der Artname Mamillaria quadricentralis wre bisher frei.
55. Mamillaria standleyi (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria standleyi Br. & R., The Cact., IV:97. 1923.
Einzeln und sprossend, bis 1 m groe Rasen bildend; Einzelkpfe nahezu kugelig,
glnzend krftiggrn, bis 15 cm ; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21,
fest, konisch, oben rund und etwas abwrts gestutzt, unterseits kielig, 9 mm lang,
unten 78 mm breit; Ar. anfangs dicht weiwollig; Ax. mit weien B. und dichter
weier Wolle in der Bltenregion; Rst. 1619, 48 mm lang, die obersten am
krzesten, alle feinnadelig, gerade, glatt, halbbiegsam, wei mit dunklen Spitzen,
schwach abstehend; Mst. 4, 68 mm lang, die untersten am lngsten, alle gerade,
krftig-nadelig, glatt, rtlichbraun, vorgespreizt abstehend; Bl. trichterig, im
Kranz nahe dem Scheitel, 1,2 cm ; Sep. mit rtlich-purpurnem Rand und purpurner Mittellinie, linear, Spitze stumpflich, Rand bewimpert; Pet. purpurrosa.
dunklere Mittellinie, Rand silbrig, lineallanzettlich, Spitze stumpflich, Rand unregelmig bewimpert oder gesgt, zuweilen glatt; Staubf. bla purpurrosa;
Staubb. tiefgelb; Gr. blagelb; N. 5, hellgrn; Fr. scharlach, keulig, 1,21,6 cm
lang, mit Perianthrest; S. brunlich. M e x i k o (Sonora, Sierra de Alamos, bei
Alamos).
Nach Craig soll bei den Pflanzen die Neigung, Rasen zu bilden, mit der Hhe
zunehmen, d. h. in tieferen Lagen kommen geringer sprossende bis einzelne
Exemplare vor; in hheren Lagen tritt die Art mit Pilosocereus leucocephalus
gemeinsam auf. Da Craig angibt, da M. canelensis obiger Art entfernt hnelt,
mag die von Schwarz in Katalog 1955 als rotblhende M. canelensis angebotene Pflanze auch eine Form der M. standleyi oder M. floresii gewesen sein.
55a. v. robustispina Craig Mamm.-Handb., 86. 1945
W. bis 1 cm lang und unten breit; Rst. 20. 46 mm lang, dnnadelig, wei
bis kremfarben; Mst. 56, 58 mm lang, pfriemlich, dunkel kremfarben mit
braunen Spitzen; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Sierra de Alamos).
Craig hlt es fr mglich, da diese Pflanze wenn die Fehlenden Details
bekannt sind anderswohin gehrt.
Es gibt auch eine Form mit besonders aufflligem bzw. lngerem Mittelstachel.
(Abb. 2960).
56. Mamillaria lindsayi Craig C. & S. J. (US.), XII:11, 182. 1940
Zuerst einzeln, dann sprossend und zuletzt bis 1 m breite Gruppen bildend;
Einzelkpfe kugelig, bis 15 cm hoch und breit; Scheitel abgeflacht und vertieft;
W. nach Bz. 13:21, fest, dunkel graugrn, konisch-viereckig, aber nicht deutlich
gekantet, unterseits gekielt, 610 mm lang, unten 57 mm breit; Ar. oval,
bis 2 mm gro, nur anfangs mit etwas brunlichem Filz; Ax. mit dichter weier
Wolle, bei alten Pflanzen oben zunehmend und manchmal fast bis in Warzenhhe,
dazu bis 8 gedrehte weie B., oft lnger als die W.; Rst. 1014, 28 mm lang,
die 34 obersten am krzesten und dnnadelig, die unteren etwas krftiger, alle
gerade, glatt, die oberen wei, die unteren brunlich- bis goldgelb, alle horizontal
spreizend; Mst. 24, meist 4, 412 mm lang, die 23 obersten am krzesten,

Mamillaria

3189

der unterste der lngste und krftiger, alle nadelig, gerade, glatt, steif, am Grunde
verdickt, hell goldbraun bis etwas rtlich, spter horngrau, spreizend, der unterste
vorgestreckt bis leicht abwrts weisend, die brigen etwas aufwrts; Bl. im Kranz,
ziemlich hoch erscheinend, bei Sonne mehrere Tage offen, fast rhrig, 1,52 cm
lang, 1 cm ; Sep. 24, hell grnlichgelb, mit orangegelbem Mittelstreifen, elliptisch, Spitze stumpflich, Rnder fein gesgt, 1,5 cm lang; Pet. 20, hell grnlichgelb, elliptisch, Spitze stumpflich bis ausgerandet, ganzrandig bis fein gewimpert,
1,5 cm lang; Staubf. blagelb bis wei; Staubb. zitronengelb, klein, abgeflacht;
Gr. hellgelb, bis 2 cm lang; N. 45, brunlich grnlichgelb, 2 nun lang; Fr. scharlach, zylindrisch-keulig, 2 cm lang, angeblich noch im gleichen Jahr reifend, mit

Abb. 2960. Mamillaria standleyi (Br. & R.) Orc., Form aus der Sierra Canelo mit 2 Mittelstacheln, davon einer aufflliger lang (Craigs var.? in Mamm. Handb., 86. 1945, mit
lngeren Mittelstacheln, hnlich wie bei M. canelensis).

Abb. 2961. Mamillaria lindsayi Craig.

3190

Mamillaria

Perianthrest; S. hellbraun, verlngert gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum,


fein genetzt, nicht punktiert, 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (SWChihuahua, Molinas bis Sierra Colorada auf ca. 1200 m, auf Humus in halbschattigen Felsspalten. Die Polster werden bis 30 cm hoch).
Abb. 2961 zeigt eine Pflanze, die ich vor dem letzten Kriege bereits, ohne
Namen, von Lindsay erhielt; sie steht jetzt in meiner ehemaligen Sammlung in
Monako. George Lindsay hat sich seit Jahren ein besonderes Verdienst um
die Kenntnis der niederkalifornischen und nordwest-mexikanischen Cactaceae erworben.
56a. v. robustior Craig Mamm.-Handb., 88. 1945
W. am Grunde bis 1,3 cm breit; Mst. dicker, bis pfriemlich und bis 2 cm lang;
Rst. derbnadeliger, bis 1,3 cm lang. M e x i k o (Chihuahua, bei Molinas).
Es wurden auch noch andere Formschwankungen gefunden, die sich aber nicht
als abtrennbar erwiesen.
57. Mamillaria ritteriana Bd. M. d. DKG., 1:173. 1929
Einzeln, kugelig, 5-6 cm breit; Scheitel schwach vertieft; W. nach Bz. 13:21,
matt dunkel-blattgrn, mit sehr feinen weien Punkten, pyramidisch, gerundet4flchig, unterseits scharfkantig, oben rund, 6 mm lang, unten 3 mm breit;
Ar. rund, 11,5 mm breit, nur im Scheitel mit weier Wolle; Ax. mit kurzer
weier Wolle und krftigen weien B.; Rst. 1820, 57 mm lang, sehr fein,
fast haarartig, aber halbsteif, etwas zurckgebogen, reinwei, horizontal spreizend,
fast die Pflanze bedeckend; Mst. 12, 1 cm lang, dnnpfriemlich, die oberen
schwach aufwrts geneigt, alle unten verdickt, variabel in der Farbe von wei
bis gelbbraun bis fast schwarz, vorgestreckt oder abstehend, auf- und abwrts;
Bl. trichterig, 1,21,4 cm lang und breit, mehr hochseitlich; Pet. rosa mit weiem
Rand. dieser gesgt, breitlanzettlich, spitzig; Pet. wei mit rosa Mittelstreifen,
linear-oblong, spitzlich, Rand gesgt, 56 mm lang; Staubf. unten wei, oben
rosa; Staubb. hellgelb; Gr. unten wei, Mitte gelblich, oben rosa; N. 45, kurz,
rtlichgelb; Fr. rot, keulig, 1 cm lang; S. bla rtlichbraun, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, 1 mm gro. M e x i k o (Coahuila, zwischen Monterrey und Saltillo, bei Higueras).
M. ritteri (M. d. DKG., 6. 1930, ein Bericht ber die Frchte) war wohl ein
Schreibfehler; in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18. 1936, sagte E. Shurly, da
dies nicht obige Art war; also eine doppelt irrige Angabe des Autors von 1930.
57a. v. quadricentralis Craig Mamm.-Handb., 89. 1945
Gestalt wie der Typus der Art; Rst. 1820, 37 mm lang, die oberen am
krzesten, die seitlichen lnger, alle feinnadelig, wei, etwas abstehend; Mst. 4,
56 mm lang, gerade, steifnadelig, anfangs purpurn, spter gelblich brunlich mit
schwarzen Spitzen, vorgestreckt-spreizend; Bl. trichterig; Sep. unten hellgrn,
rtlichbrauner Mittelstreifen, Rnder hellgrn, breitlanzettlich, spitzig, Rand
schwach gesgt; Pet. bla grnlich wei, blagrne Mittellinie, schmalspatelig,
Spitze stumpf lieh, ganzrandig; Staubf. wei, oben blarosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei bis krem; N. 5, in der Mitte rosa, Rand und Spitze olivgrn.
M e x i k o (von Schmoll stammend, Herkunft unbekannt).
Heinrich meint, da die Variett besser zu M. chionocephala gehre; diese
hat Axillenwolle mit Haaren, M. ritteriana dagegen steife Axillenborsten. Endgltiges lt sich darber erst sagen, wenn man die Axillenbekleidung genauer
kennt.

Mamillaria

3191

58. Mamillaria sonorensis Craig


C. & S. J. (US.), XII:10.
155. 1940
Einzeln und von unten sprossend,
kugelig; Scheitel vertieft; W. dunkel
blulich-grn, nach Bz. 5:8, 8:13,
10:16 (aber nicht konstant, wohl
weil anomal), fest, kugelig-viereckig,
aber nicht scharfkantig, unterseits
gekielt, 815 mm lang, unten
818 mm breit; Ar. oval, anfangs
mit weier Wolle; Ax. mit Bscheln
von weier Wolle und gelegentlich
einigen haarartigen Borsten, diese
des fteren reduziert, d. h. fehlend;
Rst. 815, 120 mm lang, die
obersten am krzesten, alle dnnnadelig bis etwas krftiger, gerade,
glatt, steif, weilich bis kremfarben,
oder rtlichbraun gespitzt, schwach
abstehend; Mst. 14, Lnge auerordentlich variabel, von 0,54,5 cm
lang, nadelig bis pfriemlich, gerade
oder manchmal zurckgebogen,
steif, glatt, unten verdickt, rtlichbraun, abstehend oder vorgestreckt,
der obere nicht deutlich als mittlerer
Abb. 2962. Wahrscheinlich eine Form von
stehend; Bl. glockig, Mrz bis April, Mamillaria
sonorensis Craig, von Schwarz als
2 cm lang; Sep. breiter brunlich oliv- M. evermanniana (Br. & R.) Orc. bezeichnet.
grner Mittelstreif, sich verjngend,
Rnder tiefrosa, lanzettlich bis oval, scharf gespitzt, Rnder gesgt bis lang bewimpert; Pet. tiefrosa, feine dunklere Mittellinie, besonders rckseitig, linearlanzettlich, bis 2,5 mm breit, scharf zugespitzt, ganzrandig oder fein gesgt, am
Ende aufgespalten; Staubf. rosa bis rtlich-purpurn; Gr. olivgrn bis oben rosa;
N. 7, olivgrn, 2,5 mm lang; Fr. scharlach, keulig, 1,2 cm lang; S. braun, birnfrmig, Hilum subbasal, unter 1 mm gro: Wurzeln faserig. M e x i k o (SOSonora bei Guirocoba, NO-Sinaloa, SW-Chihuahua) (Abb. 29622963).
Eine stark variable Art. Bei genauem Vergleich sind hchstens v. brevispina
und v. maccartyi hinreichend von den Angaben beim Typus der Art unterschieden.
Die brigen Varietten knnen nicht anerkannt werden. Ich fhre sie hierunter
nur auf, damit die einzelnen Daten mit denen beim Typus verglichen werden
knnen:
v. longispina Craig, C. & S. J. (US.), XII:10, 156. 1940
Mst. 34, bis 35 mm lang, nadelig; Rst. 1415; W. unten 10 mm breit.
M e x i k o (Sonora, Rio Mayo).
v. gentryi Craig, l. c.
Mst. 1, bis 4,5 cm lang; Rst. 9; W. bis 16 mm breit, M e x i k o (Rio Mayo
bei Carimechi, Sonora).
Diese beiden Varietten knnen hchstens als gering unterschiedene Formen
bzw. die Namen nur als Synonyme des Typus angesehen werden.
202

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3192

Mamillaria

Abb. 2963. Farbbild der Mamillaria sonorensis-Form?, die Schwarz als Mamillaria evermanniana bezeichnete.

58a. v. brevispina Craig, l. c.


Mst. 12, bis 8 mm lang, nadelig; Rst. 8; W. 78 mm breit (unten). M e x i k o
(Sonora Guirocoba,). Selbst die Berechtigung dieser var. ist zweifelhaft.
Die v. hiltonii Craig., l. c., kann nur als Synonym von v. brevispina mit etwas
lngeren Stacheln angesehen werden oder als Zwischenform zum Typus der Art,

Mamillaria

3193

da die angefhrten Merkmale innerhalb der beim Typus angegebenen Streuung


liegen:13 Mst., bis 14 mm lang, Rst. 78; W. unten 16 mm breit. M e x i k o
(Sonora bei Guirocoba und San Bernardo).
58b. v. maccartyi Craig, l. c.
Unterscheidet sich durch stark aufwrts gekrmmte, krftignadelige 13 Mst.,
bis 2 cm lang; Rst. 810; W. unten 1,5 cm breit. M e x i k o (Sonora, bei
Guirocoba).
59. Mamillaria hertrichiana Craig Mamm.-Handb., 92. 1945
Einzeln, spter reich sprossend und Gruppen bis zu 1 m Breite bildend; Einzelkpfe flachkugelig, matt krftiggrn; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21,
fest, am Grunde viereckig, oben unregelmig gekantet, stark milchend, 810 mm
lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, anfangs weiwollig; Ax. in der Bltenzone
stark weiwollig, fast bis in Warzenhhe, mit gelegentlich vereinzelten B.; Rst.
1215, 310 mm lang, die oberen am krzesten, alle dnnadelig, gerade, glatt,
steif, wei bis blabrunlich, mit brauner Spitze, anfangs abstehend, spter mehr
horizontal strahlend; Mst. 45, die oberen 510 mm lang, die unteren bis 2,5 cm
lang und krftiger, alle nadelig, gerade, glatt, steif, unten schwach verdickt,
nubraun, abstehend bis vorgestreckt; Bl. trichterig, 1,8 cm breit, 1 cm lang;
Sep. unten hellgrn, oben brunlichroter Mittelstreifen, Rand wei bis blarosa
und lang bewimpert, breit-oblong bis etwas lanzettlich, Spitze stumpflich bis
spitzig; Pet. tief- bis purpurrosa, dunklere Mitte, oben gerundet bis gespalten;
ganzrandig, Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr. fast wei bis blarosa an der uersten Spitze; N. 7, blaolivgrn, 1,5 mm lang; Fr. scharlach, 3 cm
lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum,
etwas rauh; Wurzeln faserig. M e x i k o (Sonora, stlich Tesopaco, beim Rancho
El Agriminsor).
59a. v. robustior Craig Mamm.-Handb., 93. 1945
Mst. viel krftiger und lnger, bis 3,5 cm lang. Vom gleichen Standort.
Ziemlich kurzstachliger Typus und dicht langstachlige Variett erscheinen als
einander recht unhnlich; aber solche auffllig langstachligen Formen am gleichen
Standort gibt es auch bei M. nejapensis, M. casoi, M. geminispina u. a.
60. Mamillaria hemisphaerica Eng. Boston Journ. Nat. Hist., 4:198, 199. 18501)
Mamillaria heyderi hemisphaerica Eng. Cactus heyderi hemisphaericus
Coult. Cactus hemisphaericus Small. Neomammillaria hemisphaerica
Br. & R., The Cact., IV:75. 1923.
Wie bei Mamillaria melanocentra und M. meiacantha gehen auch bei M.
hemisphaerica, applanata und heyderi die Ansichten auseinander, ob sie eigene Arten
darstellen oder nur Rassen eines greren Formenkomplexes. Engelmann sah
M. meiacantha als mglicherweise eine Variett von M. heyderi an, und Britton
und Rose hielten es fr mglich, da die drei brigen nur Rassen einer Art darstellen. Dennoch hielten sie alle getrennt. Craig meint, M. meiacantha gehre
der Stachelzahl nach nher zu M. hemisphaerica. Die erstere hat aber ungefhr
nur die Hlfte der Stacheln der letzteren, und wenn schon eine Vereinigung als
Variett vorgenommen wird, dann gehrt M. meiacantha eher zu M. melanocentra,
eben der Stachelzahl nach. Eine Unterscheidung ist in den Grenzfllen schwierig.
Grob gesagt, kann man wie folgt trennen:
1
)Nach Shurly; Craig gab l. c., 4:199. 1845, an, nach Britton u. Rose: in Wislizenus,
Mem. Tour North. Mex., 105. 1848, vor 1850 nur genannt, wie auch M. applanata.

202*

3194

Mamillaria

Rst. bis ca. 15 (16)


a) kleinere Blte, bis 1,5 cm lg.. . . . . . . .
Wenn eine Vereinigung stattfinden sollte,
mten die ersten beiden Namen zu
der 1848 publizierten ltesten Art M. heyderi gestellt werden.
b) fast doppelt so groe Blte, bis 2,5 cm lg.. . .
Dem allgemeinen Stachelbild nach sind
diese und die vorige Art schwer trennbar;
es gibt sogar eine ziemlich lange Mst. aufweisende Form, die unbeschrieben ist
(Abb. 2968).
M. applanata ist flacher als M. hemisphaerica (ob jedoch in allen Formen oder
Rassen wirklich immer?).
Rst. um 20, Blte ungefhr so gro wie bei M. applanata, ca. 2 cm lg., 1,5 cm . . . . . . .

M. hemisphaerica Eng. (1850)

M. applanata Eng. (1850)

M. heyderi Mhlpfrdt. (1848)1)

Es gibt aber, wie meine Abbildungen zeigen, eine hhere und eine flachere
Form mit gleich groen Blten und beide mit ca. 1516 Randstacheln, die also
beide nur als M. hemisphaerica angesehen werden knnen (Blte bis 1,5 cm gro),
die Blten jedoch verschieden gefrbt: neben der Farbe des Typus der Art noch
solche mit weilich-brunlichem Ton der Petalenmitte; diese ist bisher ebensowenig beschrieben wie die ziemlich langstachlige Form der hier als M. applanata
angesehenen Pflanze der Abb. 2968, bei der die Blte auerdem einen krftigen
rosa Schlund hat. Britton u. Rose mgen durchaus recht haben, wenn sie
meinen, da diese drei Arten zusammengehren; ich folge aber ihrem Beispiel
der Trennung, damit wenigstens die Hauptformen leichter auseinandergehalten
werden knnen.

Abb. 2964. Mamillaria hemisphaerica Eng. mit verschiedenen Bltenfarben: links: rosa gestreifte Petalen des Typus der Art; rechts: Blte wei mit hellbrunlichen Streifen.
1

)Siehe unter Nr. 84.

Mamillaria

3195

Craig beschreibt M. hemisphaerica: Einzeln, abgeflacht kugelig (Backestimmt nicht immer, die Krper knnen auch etwas gestreckt sein [s.
Abb. 2964, rechts]; die Bezeichnung abgeflacht wird daher besser fr M. applanata verwandt), 812 cm breit, ziemlich tief sitzend; Scheitel rund bis halbrund;
W. nach Bz. 8:13 und 13: 21 (hieran zeigen sich vielleicht auch Rassenunterschiede!), fest, dunkelblaugrn, verlngert vierflchig, unten schwach gekantet,
oben fast rund, unterseits gekielt, 1015 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. fast
rund, 1 mm breit, nur zu Anfang mit kurzer weier Wolle; Ax. fast kahl, ohne B.;
Rst. 913, 28 mm lang, die oberen am krzesten, dnnadelig, gerade, steif,
glatt, kremfarben bis brunlich, Spitze dunkler bis schwarz, etwas abstehend;
Mst. 1, 34 (8) mm lang, dnnpfriemlich, gerade bis leicht aufwrts gebogen,
steif, glatt, am Grunde hellbraun, Spitze dunkler bis schwarz, vorgestreckt oder
leicht aufgerichtet; Bl. breittrichterig, 11,5 cm lang; Sep. mit hellgrau-purpur
Mittelstreifen, kremfarbener Rand; linearlanzettlich, gespitzt oder oben abgestumpft, ganzrandig; Pet. mit rosa bis rtlicher Mittellinie, Rnder fast wei,
ganzrandig, Spitze oft geschlitzt; Staubf. unten wei, oben blarosa; Staubb.
schwefelgelb; Gr. blakremfarben; N. 58, grnlich-brunlich, 3 mm lang; Fr. rot,
langkeulig, bis 1,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. matt rtlichbraun, birnfrmig,
Hilum subbasal, etwas rauh, 1,2 mm gro; W. sowohl rbig wie faserig. U S A
(SO-Texas), N-M e x i k o (Tamaulipas, Nuevo Len, Sonora).
Es gibt auch eine Form mit gestreckterem Krper und hellbrunlichweiem
Mittelstreifen der Petalen (im Jardin Botanique Les Cdres beobachtet).
Craig stellte sehr unterschiedliche Mittelstachellngen fest, uerst kurz, bis
34 mm, und auch (Sonora) solche bis 0,8 cm Lnge.
berg:

60a. v. waltheri (Bd.) Craig Mamm.-Handb., 95. 1945


Mamillaria waltheri Bd., ZfS., 3:72. 1927.
Mit gewhnlich 2 Mst., 78 mm lang und damit lnger als meist beim Typus der
Art, bernsteingelb bis tief braunviolett; Rst. 1214; Mittelstreifen der Perigonbltter schwach olivbrunlich, nach innen strker verblassend, innerste Petalenreihe am krzesten; Fr. klein, keulenfrmig, rot; S. 0,7 mm gro, kurz krummbirnenfrmig, matt, sehr fein grubig punktiert, hellrotbraun, mit kleinem, seitlichem Nabel. M e x i k o (Coahuila, bei Viesca).
Da nach Bdeker die Bz.-Zahl 21:34 ist, die Warzen schwach glnzend tief
dunkelgrn, am Grunde nur 4 mm und nur 8 mm lang, Mst. meist 2, die Bl.
innen fast rein weilich, sonst mit olivfarbenem Mittelstreif, und die Fr. nur
kleinkeulig, die S. nur 0,7 mm gro, mit seitlichem Nabel, die Pflanze auch als
einzige aus dem mexikanischen Staat Coahuila berichtet ist und dort ziemlich
selten sein soll, erscheint mir die Einbeziehung von M. waltheri Bd. als Variett
von M. hemisphaerica als fragwrdig, wenn ich auch Craig hier folgen mu. Nur
neu gesammeltes Material knnte diese Frage klren. Craig gab Bdekers Beschreibung sehr unvollstndig wieder.
Die von mir abgebildeten Pflanzen haben eine etwas hhere Randstachelzahl:
1417, meist 16. Die Zahl scheint kein verlliches Merkmal zu sein. Bei M. heyderi gibt z. B. Schelle (Kakteen, 324. 1926) an 18, Craig dagegen 2022.
Es liegt also die Zahl bei meinen Abbildungen zwischen denen Craigs und Schelles, und hieraus wie aus den verschiedenen Farben der Perigonblattstreifen ergibt sich, da eine deutliche Trennung nicht mglich ist. Ich halte mich an
Craigs Angaben, da er die Pflanzen selbst sammelte. Bei der weiten Verbreitung

3196

Mamillaria

ist anzunehmen, da die Formen der verschiedenen Standorte auch entsprechend


voneinander abweichen. Die hier abgebildeten Pflanzen sammelte F. Schwarz.
Siehe auch unter Mamillaria applanata.
61. Mamillaria macdougalii Rose
In Bailey, Stand. Cycl. Hort., 4:1982.
1916
Neomammillaria macdougalii Br. &
R., The Cact., IV:74. 1923.
M. heyderi macdougalii
(Rose)
L. Bens., in The Cacti of Arizona.
119. 1950.
Einzeln und sprossend, abgeflacht-kugelig, tiefgrn, 1215 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 21:34, fest, am
Grunde scharf gekantet, oben fast rund,
oberseits abgeflacht, bis 12 mm lang, unten 942 mm breit; Ar. schwach oblong, anfangs weiwollig; Ax. oft mit langer, weier Wolle, ohne B.: Rst. 1012.
bis 2 cm lang, die drei untersten am lngsten und etwas strker, alle nadelig.
gerade, steif, glatt, wei bis etwas gelblich mit brauner oder schwarzer Spitze:
Mst. 12, bis 1 cm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, den randstndigen hnelnd,
gelblich mit brauner Spitze, vorgestreckt; Bl. glockig, 3,5 cm lang, 4 cm ; Sep.
mit olivgrnem Mittelstreifen, nach oben sich verlierend, Rand bla grnlichkrem
und bewimpert; Pet. bla grnlichkrem, sehr blasse brunliche Mittellinie, linear,
spitzlich wie die Sep., am Ende oft geschlitzt, Rand bewimpert, 2,5 cm lang:
Staubf. ganz blagrn; Staubb. gelb: Gr. sehr blagrn; N. 7, hellgrn: Fr. grn
mit rosa Spitze, keulig, mit Perianthrest; S. matt dunkelbraun, gebogen-birnfrmig bis etwas rundlich, Hilum subbasal, schwach runzlig. U S A (SO-Arizona).
M e x i k o (N-Sonora) (Abb. 2965).
Fat man M. heyderi hemisphaerica, und applanata zusammen, ist man auch
wie Benson gezwungen, M. macdougalii einzubeziehen. Im brigen ist die
obige gruppenbildende Pflanze mit glockiger, bis 4 cm breiter Blte und grnlich
gefrbter Frucht sowie mit abweichender Bz.-Zahl besser als eigene Art zu belassen, denn durch die Zusammenziehungen wird hier wie auch sonst hufig
der berblick durchaus nicht erleichtert, sondern nur erschwert.
M. macdougalii ist im Grasland bei Nogales eine ziemlich hufige Pflanze.
Abb. 2965. Mamillaria macdougalii Rose
(Foto: C. W. Armstrong, Vancouver.)
(Die Zahlen bedeuten Inch-Mae.)

62. Mamillaria gummifera Eng. In Wislizenus, Mem. Tour North. Mex.,


105. 1848
Cactus gummifer Kuntze. C. gummiferus Coult. Mamillaria
buchheimeana Quehl. Neomammillaria gummifera Br. & R., The Cact.,
IV:74. 1923.
Einzeln, halbrund, hellgraugrn, bis 12 cm , 11 cm hoch; Scheitel eingesenkt:
W. nach Bz. 13: 21, fest, vierflchig pyramidisch, aber nicht scharfkantig.
1315 mm lang, 1113 nun breit am Grunde; Ar. birnfrmig, anfangs mit
schmutzigweier Wolle; Ax. mit wenig weier Wolle in der Jugend, aber ohne B.:
Rst. 1012, die oberen 46 mm lang, die unteren 1315 (2025) nun lang,

Mamillaria

3197

die oberen borstenfrmig, die unteren krftig-nadelig, alle gerade bis etwas zurckgebogen, steif, glatt, wei mit brunlicher oder schwarzer Spitze, etwas abstehend;
Mst. 12, 4 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, glatt, steif, unten hellbraun,
schwarze Spitze, vorgestreckt bis aufgerichtet; Bl. trichterig, 2,53 cm lang,
1,52,5 cm breit; Sep. mit breitem brunlichrosa Mittelstreifen, Rand bla
kremfarben bis wei, lanzettlich, spitzlich, Rand bewimpert, 33,5 mm breit;
Pet. mit blulichrosa Mittelstreifen, Rand fast wei, linear-lanzettlich, spitzlich,
ganzrandig bis gesgt; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr. sehr
bla brunlichgrn im Oberteil, nach unten zu noch heller, 1,8 cm lang; N. 6,
rtlich, 2 mm lang; Fr. scharlach, verlngert-keulig, mit Perianthrest; S. dunkelbraun. M e x i k o (Chihuahua, Cosihuiriachi) (? Abb. 2966).
Unter dem falschen Namen M. dawsonii fhrt Schwarz im Katalog 1955 eine
Pflanze hnlich gummifera, sprossend und ziemlich grokpfige Gruppen bildend; sie hat auch Milchsaft und keine Borsten in den Achseln und mag eine
Variett oder Form der obigen Art sein; es ist mir nicht bekannt, ob sie stets
sprot.
Mamillaria buchheimeana Quehl (MfK., 97. 1917) wurde von Britton u. Rose
irrtmlich zu M. heyderi gestellt, wohl weil Quehl schrieb gehrt in Schumanns
System dicht h i n t e r M. heyderi; Craig vermutet richtiger, da sie mit M. gummifera identisch war, obwohl die Griffelfarbe wei, oben rosaroter Hauch etwas
abweichend ist; sonst sind aber keine Unterschiede festzustellen.
63. Mamillaria pachyrhiza Backbg. Beitr. Sukkde. u. -pflege, 2:39. 1939
Einzeln, tief sitzend, in der Trockenheit fast im Boden verschwindend, bis
15 cm , eigentlicher Pflanzenkrper 34 cm hoch, der lebende Teil inmitten
eines Mantels abgestorbener W. mit ihren St.; W. blattgrn, etwas zusammengedrckt; Ar. fast kahl; Ax. nackt; Rst. 1518, bis 1 cm lang, wei, horizontal
gerichtet und verflochten; Mst. 46, am Grunde verdickt, unterschiedlich

Abb. 2966. Eine Form der Mamillaria gummifera Eng. oder eine ihr nahestehende Art, von
Schwarz unrichtig als M. dawsonii (Hought.) Craig bezeichnet, eine grokpfige Gruppenpflanze, Warzen milchend.

3198

Mamillaria

lang, meist die oberen bis ca. 1,2 cm


lang, der unterste gewhnlich der
lngste, bis 1,6 cm lang, alle gerade
bis etwas gebogen, wei bis gelblich
bis rtlich; Bl. wei; Fr. trbrot:
S. unbekannt. M e x i k o (im Grenzgebiet von Puebla am Wege nach
Jalapa, bei Las Derrumbadas, in
grasigem Grund) (Abb. 2967).
Die Warzen sind etwas aufgerichtet
und rundlich, die Kuppe schrg abwrtsgestutzt; die Areolen sind etwas
oval. Um den Krper bzw. Wuchs
richtig zu sehen, mu man den alten
Teil abstreifen. Eine uerst schwer
zu findende Pflanze, die durch
den mchtigen, rbenhnlichen
Basalteil und den verhltnismig
flachen eigentlichen grnen Krper
hchst eigentmlich ist. Ich fand die
Pflanzen auf der Suche nach anderen
nur zufllig an einem Rastplatz, und
Abb. 2967.
Mamillaria pachyrhiza Backbg.
bisher sind sie meines Wissens nicht
wiederentdeckt worden.
64. Mamillaria applanata Eng. In Wislizenus, Mem. Tour North. Mex., 105.
1848 (erste Erwhnung) und Boston Journ. of Nat. Hist., 6:198. 1850 (Besehreibung)1)
Mamillaria declivis Dietr. M. texensis Lab. non hort. M. heyderi
applanata Eng. Cactus texensis Kuntze. Neomammillaria applanata
(Eng.) Br. & R., The Cact., IV:76. 1923.
Einzeln, ziemlich flachkpfig, bis 11 cm , 2,55 cm hoch; Scheitel vertieft; W.
nach Bz. 13:21, fest, mattgrn, verlngert-pyramidisch, fast vierflchig, 810 mm
lang; Ar. rund, zuerst weiwollig; Ax. kahl; Rst. 1520, 512 mm lang, die
oberen krzer, die unteren krftiger und lnger, alle gerade, dnnadelig, glatt,
weilich, die unteren hellbraun, alle fast horizontal spreizend; Mst. 1, 45 mm
(meist 6 mm) lang, steifnadelig, gerade, glatt, dunkelbraun zu Anfang, dann bald
gelblichbraun mit brauner bis schwarzer Spitze, vorgestreckt bis aufgerichtet;
Bl. trichterig, im Mai, 1,82,5 cm lang, 2,53,5 cm breit; Sep. 813, grnlich,
lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Pet. krem bis schwach rosa Rand, grnlicher
Mittelstreifen, linearlanzettlich, kurz gespitzt, ganzrandig bis oben gesgt; Staubf.
wei; Staubb. goldgelb; Gr. wei; N. 58, grnlich; Fr. scharlach, verlngertkeulig, bis 3,5 cm lang, ohne Perianthrest; S. rtlichbraun, fast kugelig bis
eifrmig, leicht gefurcht-runzlig. U S A (Mittel- und S-Texas) (Abb. 2968).
Craig bildet diese Art nicht ab, vielleicht weil er keine klar unterscheidbare
Pflanze vorliegen hatte (Britton u. Rose halten ja M. hemisphaerica, heyderi
und applanata fr vielleicht nur Rassen einer Art). Jedenfalls ist die Abbildung
der M. applanata von Britton u. Rose in The Cact., IV:Tafel IX:1, eher
hemisphaerica in der Form. Die Randstachelangaben gehen weit auseinander:
1

)Unter Bezug auf Plantae Lindheimerianae, 1850.

Mamillaria

3199

Britton u. Rose sagen 1018, Craig 1520, Schelle (der in Kakteen, 325.
1926, unter M. heyderi auch M. applanata und M. hemisphaerica zusammenfat)
sagt: 22 Rst.
Eine Unterscheidungsmglichkeit der Haupttypen erscheint mir nur wie unter
M. hemisphaerica gesagt als gegeben. M. applanata scheint wirklich auch nach
dem Bild von Britton u. Rose nicht immer nur abgeflacht zu sein. Dafr
spricht auch die Abb. 2968, die eine von Schwarz gesammelte Pflanze zeigt,
mit ca. 2,3 cm langen Mittelstacheln (leider hat Schwarz nicht aufgegeben, ob
dies nur eine seltenere Form mit so langen Mittelstacheln war), die Blte aber
ziemlich gro, mit rosa Griffel und Schlund. Aus vorgesagtem Grunde kann ich
sie nicht beschreiben. Die Randstachelzahl ist hier ca. 1415, liegt also an der
Grenze der Angaben von Britton u. Rose einerseits und von Craig andererseits,
zeigt, wie schwankend dieses Merkmal sein kann, whrend die ungewhnlich
groe Blte eindeutig auf M. applanata verweist, von der Heinrich ein zwar
dem Namen nach sehr typisches, im Vergleich zur vorstehenden Form mit langen
Mittelstacheln aber stark abweichendes Foto aufnahm.
M. lindheimeri Eng., in der Literatur als Synonym von M. texensis bezeichnet,
gehrt danach hierher.
65. Mamillaria johnstonii (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria johnstonii Br. & R., The Cact., IV:80. 1923.
Einzeln, nur gelegentlich unten sprossend, halbrund bis kugelig, 1520 cm
gro; Scheitel nur schwach vertieft; W. nach Bz. 13: 21, etwas matt blulichgraugrn, fest, bis zur Spitze 4kantig, 1013 mm lang, unten 69 mm breit;
Ar. rund bis oval, nur anfangs mit schwacher Wolle; Ax. mit etwas Wolle, ohne B.;
Rst. 1015, 69 mm lang, die oberen krzer, alle nadelig, steif, gerade, glatt,
wei bis hornfarben mit rtlichbraunen oder schwarzen Spitzen, leicht ab.
stehend; Mst. (1) 2, 10 mm lang, gerade, steif, pfriemlich, zum Teil (?) seit.

Abb. 2968. Mamillaria applanata Eng., mit ungewhnlich groer Blte, rosa Griffel und rosa
Schlund (eine Form oder Variett?), die Mittelstacheln ziemlich lang.

3200

Mamillaria

lieh etwas zusammengedrckt, glatt, anfangs hellpurpurn bis schwarz, abstehend,


obere aufgerichtet; Bl. um den Scheitel, glockig, 1,52 cm lang und breit; Sep.
mit rtlichem bis purpurbraunem Mittelstreifen, nach oben verjngt, blagrn
gerandet, der eigentliche Saum kremrosa, oval-lanzettlich, spitzig oder stumpflich, Rand gewimpert oder gesgt (stets?); Pet. mit rosa bis brunlicher Mittellinie, Rand wei bis kremfarben, linearlanzettlich, 1,52,5 mm breit, zugespitzt,
meist ganzrandig oder am Ende etwas aufgeschlitzt; Staubf. oben rosa, unten
kremfarben; Staubb. hellgelb; Gr. blabrunlichrosa bis zuweilen grnlich;
N. 67, olivgrn, linear, 2 mm lang; Fr. rot bis scharlach, 2,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. matt hellbraun, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein
genetzt, 1,2 mm gro. M e x i k o (Sonora; San Carlos Bay, nahe Guaymas)
(Abb. 2969).

Abb. 2969. Mamillaria johnstonii (Br. & R.) Orc.

Die Abbildung zeigt eine Pflanze, die von Schwarz als M. guaymensis vertrieben wurde, aber nur 12 Mittelstacheln hat, Sep. so gut wie ganzrandig, Pet.
oben auf der Oberseite zur Spitze hin zuweilen mit dunklerem Mittelfeld. Es kann
sich hier nicht um v. guaymensis Craig handeln, da diese 46 Mittelstacheln hat.
Die Beschreibung gibt den Text Craigs wieder, nur auf den Typus der Art
abgefat.
65a. v. sancarlensis Craig Mamm.-Handb., 99. 1945
Unterscheidet sich durch 2 Mst., bis 2,5 cm lang, gewunden, halbbiegsam;
Rst. 1518; Pet. oben stumpflich. Gleicher Standort.
Oben stumpfliche Petalen scheinen zwischendurch auch beim Typus der Art
aufzutreten. Craig schreibt unter dem Bild Fig. 80: M. johnsonii v. scarcarlensis,
ein Druckfehler.
65b. v. guaymensis Craig Mamm.-Handb., 99. 1945
Unterscheidet sich vom Typus der Art durch 46 Mst., bis 1,8 cm lang, gerade, steif, pfriemlich; Rst. 18; Pet. zugespitzt. Vom gleichen Standort.
Wchst auf ziemlich salzigem Boden mit Muschelresten. Craig selbst sagt,
da die Art nur begrenzt vorkommt, in Massen und stark variierend, besonders

Mamillaria

3201

was Zahl und Lnge der Mittelstacheln anbetrifft. Es erscheint demnach als
zweifelhaft, ob die v. guaymensis sich berhaupt in der Streuung wirklich abtrennen lt. Es gibt im Scheitel heller und dunkler bestachelte Exemplare.
66. Mamillaria arida Rose MfK., 23:181. 1913
Neomammillaria arida (Rose) Br. & R., The Cact., IV:73. 1923.
Einzeln, kugelig, tiefsitzend, bis 6 cm ; W. matt graugrn, nach Bz. 8:13 (?),
fest, am Grunde viereckig, oben fast rund, unterseits gekielt, stark milchend;
Ar. schwach oblong, spter eingedrckt, nur ganz zu Anfang weiwollig; Ax. mit
etwas weier Wolle, aber ohne B.; Rst. 15, 610 mm lang, die oberen krzer,
alle dnnadelig, gerade, steif, glatt, etwas gelblich, Spitze dunkler, etwas abstehend; Mst. 47 (meist 56), 1216 mm lang, steifnadelig, gerade, dunkelbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig, 1 cm lang, 2,5 cm breit; Sep.: rtlichbrauner
bis purpurner Mittelstreifen, Rnder hellgrn, lanzettlich, spitzig (?), ganzrandig,
615 mm lang; Pet. krem bis grnlich-hellgelb, rckseits dunkelroter Mittelstreifen, lanzettlich, Spitze stumpflich, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb.
schmutziggelb; Gr. wei; N. 4, grnlich bis gelblich: Fr. rot, keulig, 1,5 cm lang;
S. braun. M e x i k o (Niederkalifornien, bei La Paz).
Die Art ist lt. Craig am Standort nicht wiedergefunden worden; dort fand
sich nur M. baxteriana, mit nur 1 Mittelstachel. Craig diskutiert die Frage, ob
eine Pflanze wie der in Washington aufbewahrte Typus mit 47 (meist 56)
Mittelstacheln nur eine gelegentliche Standortsform war, oder ob die Art inzwischen verschwunden ist. Abgebildet ist die Pflanze in The Cact., IV:Tafel VII:3.
Das Bild ist aber nichtssagend und lt hchstens erkennen, da diese Art in
die Nhe von M. gatesii und M. baxteriana zu gehren scheint.
67. Mamillaria pseudocrucigera Craig non Bd. Mamm.-Handb., 101. 1945
Einzeln, tief sitzend, abgeflacht-kugelig, dunkelgrau-olivgrn. bis 5 cm breit;
Scheitel vertieft; W. nach Bz. 8:13, 4kantig-pyramidisch, unterseits gekielt, 7 mm
lang, unten 5 mm breit; Ar. fast rund, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit
etwas Wolle, ohne B.; Rst. 1213, 12 mm lang, feinnadelig, gerade, glatt,
horizontal spreizend: Mst. 4, 34 mm lang, pfriemlich, gerade, steif, glatt, am
Grunde verdickt, kalkig wei, mit sehr kleiner dunkelbrauner bis schwarzer Spitze,
an der Basis orangebraun, seitwrts spreizend; Bl. glockig, 1,5 cm breit, 1,2 cm
lang, im Mai; Sep. unten olivgrn, rosa bis rotbrauner Mittelstreifen, nach
oben verjngt, breiter blarosa Rand, dieser unten leicht gesgt, oben glatt,
spitzlich; Pet. mit rosa Mittellinie, rckseits dunkler, breiter weier Rand, glatt,
lanzettlich, spitzlich: Staubf. wei, ganz oben rosa; Staubb. bla grnlichgelb;
Gr. unten krem, oben stark blarosa; N. 3, blagelb mit blarosa Rckenlinie;
Fr. hellrot, schlankkeulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. braun, gebogenbirnfrmig, Hilum seitlich, 1,4 mm gro. M e x i k o (Quertaro, zwischen
Cadereyta und Coln).
M. pseudo-crucigera Bd. non Craig, Kkde. 237. 1936, mu einen neuen Namen
erhalten, da sie zuerst (irrtmlich) als M. crucigera Mart. in Mamm.-Vergl.Schl., 45. 1933, beschrieben wurde. Craig sagt, Neale habe den Namen
M. pseudocrucigera bereits 1935 und 1938 erwhnt, was sich aber vielleicht auf
Bdekers Namen bezog. Dessen Artbeschreibung s. weiter hinten, unter
Nachtrag IV, als M. neocrucigera (Nr. 262).

3202

Mamillaria

68. Mamillaria gigantea Hildm. In Schumann, Gesamtbschrbg., 578. 1898


Neomammillaria gigantea (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:85. 1923.
Einzeln, gedrckt-kugelig, blulichgraugrn, bis 17 cm , 910 cm hoch;
Scheitel stark vertieft; W. dichtstehend, nach Bz. 13:21, pyramidisch, 4kantig,
unterseits gekielt, 1 cm lang, unten 1012 mm breit; Ar. elliptisch bis birnfrmig,
anfangs 6 mm gro, zuerst mit viel weier Wolle, spter kahl; Ax. weiwollig,
besonders in der Bltenzone; Rst. 12, nur bis 5 mm lang, dnn bis (die unteren)
krftignadelig, gerade bis leicht gebogen, glatt, fast wei, horizontal gerichtet;
Mst. 46, die krzeren oberen bis 1,5 cm lang, die lngeren unteren bis 2 cm lang,
alle starkpfriemlich, gerade bis gebogen bis zurckgekrmmt, glatt, gelblich
rtlichpurpurn, anfangs mit braunen oder schwarzen Spitzen, spter alle dunkel
gelblichhornfarben; Bl. trichterig, im April, 1,5 cm lang und breit; Sep. unten
hellgrn, mit breitem, nach oben verjngtem rtlichbraunem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzlich, Rand gesgt; Pet. mit breiter rtlicher Mittellinie, diese hellgrn gesumt, Rand hellgrnlichgelb und glatt, spatelig, Ende stumpflich;
Staubf. sehr blagelb; Staubb. bla goldgelb; Gr. bla grnlichwei; N. 5, bla
grnlichgelb, 2 mm lang; Fr. purpurrosa, keulig, 3 cm lang, saftig, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit kleinem subbasalem Hilum.
M e x i k o (Guanajuato; Quertaro, z. B. bei Moran [wo?]).
Unbeschriebene Namen, die Schumann hier einbezog, sind: M. macdowellii
Heese und M. guanajuatensis Rge.
Als eine hnliche Pflanze bezeichnet Schwarz in seinem Katalog 1955 Mamillaria pilensis Shurly n. sp.1)
Mamillaria gaumeri (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria gaumeri Br. & R., The Cact., IV:72. 1923.
Einzeln und sprossend, kugelig bis kurz-zylindrisch, bis 15 cm hoch, dunkelgrn, Krper halb in Sanddnen verborgen; W. nach Bz. 8:13, vierflchig am
Grunde, oben fast rund, stumpfliche Kuppe, stark milchend, 57 mm lang; Ar.
mit ansehnlicher Wolle, diese wei, spter kahl; Ax. kahl oder mit wenig Wolle,
ohne B.; Rst. 1214, 57 mm lang, nadelig, gerade, glatt, wei mit braunen
Spitzen, die unteren dunkler, alle abstehend; Mst. 1, bis 1 cm lang, pfriemlich,
gerade, glatt, purpurbraun mit schwarzen Spitzen; Bl. 11,4 cm lang; Sep.
grnlich mit braunen Spitzen, breitlanzettlich, Rand gesgt; Pet. kremwei; Fr.
karmin, keulig, 1,82 cm lang, mit Perianthrest; S. braun. M e x i k o (Yucatn,
bei Progreso).
Zuweilen soll ein oberer strkerer Randstachel etwas mehr zur Mitte gerckt
sein, so da dann gleichsam 2 Mittelstacheln vorhanden sind, der obere krzer.
69.

70. Mamillaria xanthina (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 47. 1933
Neomammillaria xanthina Br. & R., The Cact., IV:164. 1923. Chilita
xanthina (Br. & R.) Orc., Cactography, 2. 1926.
Gedrckt-kugelig, 89 cm breit, matt blulichgrn; W. nach Bz. 13:21, kurz
und breitkonisch, d. h. breiter als hoch, oberseits abgeflacht, 5 mm lang; Ar. rund,
klein; Ax. anfangs dicht weiwollig; Rst. 1012, bis 4 mm lang, nadelig, gerade,
wei, spreizend; Mst. 2, lnger als die randstndigen, 46 mm lang, krftignadelig, der unterste vorgestreckt, der obere fast aufgerichtet; Bl. nahe dem
Scheitel aus Vorjahrsaxillen, Rhre nicht hervorragend, Saum stark ausgebreitet1
)Siehe unter IV: Macrothelae, Nicht klassifizierte Arten; diese Art ist jedoch in Bestachelung, Axillenwolle, Areolen und Blte deutlich unterschieden (Shurly).

Mamillaria

3203

aufliegend; Sep. oblong, zitronengelb, Spitze stumpflich, Rand bewimpert; Pet.


zitronengelb, oblong, Spitze abgestumpft bis zugespitzt, ganzrandig; Staubf. bla
zitronengelb; Staubb. gelb; Gr. bla zitronengelb; Fr. und S. unbekannt.
M e x i k o (Durango, bei Monte Mercado).
Nach Bdeker sind die Blten 16 mm breit und bla lehmgelb. Craig konnte
die Art nicht wiederfinden.
71. Mamillaria tesopacensis Craig Mamm.-Handb., 104. 1945
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, blulichgraugrn, bis 18 cm hoch und 13 cm
breit; W. nach Bz. 13:21, fest, pyramidisch-konisch, unten ganz schwach kantig,
oben rund, 1012 mm lang, unten 78 mm breit; Ar. klein, anfangs mit sehr
wenig Wolle; Ax. kahl oder mit wenig Wolle in der Bltenzone, ohne B.; Rst. 10
bis 15, 47 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, wie die Mst. gefrbt, anfangs stark abstehend, spter fast horizontal gerichtet; Mst. 1, gelegentlich 2,
1012 mm lang, krftignadelig, gerade, glatt, steif, anfangs unten rtlichbrunlich, Spitze schwarz, spter alle aschbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig,
2 cm lang und breit, im Mai; Sep. mit breitem brunlichrotem Mittelstreifen,
Rand schmal grnlichkrem, bewimpert, breitlanzettlich, Spitze stumpflich; Pet.
kremfarben mit rosa Mittellinie in der oberen Hlfte, rckseits gleicher Mittelstreifen, linear, bis 3 mm breit, spitzig, Rnder etwas gewimpert, einige mit feiner
Zhnelung besonders zur Spitze hin, andere ganzrandig; Staubf. rosa; Staubb.
gelb; Gr. oben brunlichrosa, unten heller; N. 5, hellgrn, 3 mm lang; Fr. scharlach, kurzkeulig, 1,8 cm lang, 1 cm breit, mit Perianthrest; S. hellbraun, birnfrmig, Hilum seitlich, fein gerunzelt, 1 mm gro. M e x i k o (Sonora, Tesopaco).
(Abb. 2970).

Abb. 2970. Mamillaria tesopacensis Craig.

Ich sah weinrote Frchte beim Typus der Art sowie leicht aufwrts gekrmmte
Mittelstacheln (Abb. 2970).
Ferner beobachtete ich eine von Schwarz gesammelte Form, bei der die Petalen
einen schmutzigrosa Mittelstreifen hatten, Staubf. wei (statt rosa); Staubb.
krem (statt gelb), Fr. kaum 1 cm lang, lnglichoval, Mst. kaum gebogen
(Tafel 230, unten).

3204

Mamillaria

71a. v. rubraflora Craig Mamm.-Handb., 105. 1945


Nur in der Bltenfarbe unterschieden: Pet. tief purpurrosa, dunklere Mittellinie:
N. 7, hellgelbgrn. M e x i k o (Sonora, Movas, ca. 15 Meilen nrdlich von Tesopaco).
72. Mamillaria simplex Haw. non Torr. & Gray Syn. Pl. Succ., 177. 1812
Melocarduus mamillaris Moris., Plant. Univ. Oxon., 171. 17151). Melocactus mammillaris Pluck. Cactus mammillaris L. Echinomelocactus
mammillaris Aiton (1789). Cactus mammillaria glaber DC. Mamillaria
parvimamma Haw. M. simplex parvimamma Lem. M. caracassana
O. (Schumann schrieb caracasana). M. mamillaris (Mor.)
Karst. (1882) M. karstenii Pos. Cactus parvimamma Kuntze.
Neomammillaria mammillaris (L.) Br. & R., The Cact., IV:70. 1923.
Einzeln und sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, glnzend hell- bis dunkelgrn, bis 20 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, konisch, fast rund, 712 mm lang,
unten 48 mm breit; Ar. rund, 23 mm gro, anfangs mit dichterer hellbrauner
Wolle: Ax. mit wenig Wolle; Rst. 1016, 58 mm lang, nadelig, gerade, glatt,
rtlich, spter grau, fast horizontal gerichtet bis schwach abstehend; Mst. 35,
78 mm lang, die oberen nicht immer lnger, alle pfriemlich, am Grunde
verdickt, gerade oder schwach gebogen (die oberen), alle glatt, rtlichbraun mit
dunkleren Spitzen, vorgestreckt spreizend, spter grau; Bl. trichterig, 11,2 cm
lang, JuliSeptember; Sep. brunlichgrn, oberste Reihe dunkelbraun, elliptisch,
oben mit Spitzchen, ganzrandig (?); Pet. wei, lanzettlich, spitzig, ganzrandig
(?); Staubb. gelblich; Gr. gelblich; N. 56, grnlichgelb; Fr. karminrot, keulig.
12 cm lang, ohne Perianthrest2); S. braun, winzig, etwas rauh. Ve n e z u e l a
(Nordkste, Patos-Insel, Margarita-Insel), Curaao-Inseln (Abb. 2971).

Abb. 2971. Mamillaria simplex Haw. aus der Sammlung des Botanischen Gartens
Mnchen-Nymphenburg. Die Stachelfarbe variiert bis weilich.
1
)Britton u. Rose benannten die Art hiernach; nach dem Code ist M. simplex der gltige Name, als Haworths Typus der Gattung Mamillaria.
2
)Dies widerspricht Hummelincks unten erwhnter Angabe.

Mamillaria

3205

Besehreibung nach Craig, der auch M. ekmanii Werd. hier einbezieht, die
auf Haiti gesammelt wurde und zur Formengruppe der M. flavescens gehrt. Vielleicht hat Craig daher die Bltenfarbe blagelb aufgenommen. M. simplex
geht nicht auf die eigentlichen westindischen Inseln. Schumann fhrt zwar eine
v. flavescens K. Sch. an (s. unter M. nivosa), hat sich hier aber zweifellos geirrt,
da er die Heimat in Westindien angibt bzw. von M. simplex sagt: Ich sah
Exemplare von Kuba. Dort kommt die obige Art gar nicht vor. Somit trifft
auf die Bltenfarbe allein Schumanns Angabe hellgrn bis weilich zu, und
so kenne ich die Blten von den Exemplaren, die ich oberhalb von La Guayra
bzw. unter dem Fort sammelte. P. Wagenaar Hummelinck (Utrecht), der mehrere ausgezeichnete Abhandlungen ber die Cactaceae der Curaao-Inselgruppe
sowie des benachbarten Festlandes verffentlichte, beschrieb in Notes on the
Cactaceae of Curaao etc., Rec. des Travaux Bot. Nerl., XXXV:54. 1938,
die Blte wie folgt: 811 mm lang, kremfarben; Perigonbltter ca. 20, elliptisch,
lang feingespitzt, Spitze dunkelbraun und am Ende zuweilen sehr gering gefranst;
Gr. zylindrisch, mit 5 gelben N.; Staubf. (40) 45 (50) in der unteren Rhrenhlfte, Staubb. kurz; Ovarium zylindrisch, so lang wie breit; Perianth verbleibend; Frucht obkonisch, 12 cm lang, 68 mm breit, rtlich, Pulpa wei;
S. braun, rauh, 1,25 0,75 0,5 mm gro. Die Stachelangaben lauten: Insgesamt 1321 St., mittlere nicht immer von den randstndigen unterscheidbar
(Backeberg: in meiner Abb. 2971 jedoch deutlich!), alle nadelig, rund, rtlichbraun, oft mit dunklerer Spitze; Rst. 1016, spreizend, 58 mm lang; Mst. 35,
meist 78 mm lang. Vielleicht weichen die Curaao-Pflanzen etwas ab; jedenfalls gibt es auch Pflanzen mit helleren Mittelstacheln (Farbfoto in Bd. VI).
Mamillaria simplex gehrt zu den ltesten bekanntgewordenen Kakteen.
P. Wagenaar Hummelinck berichtet, da sie bereits von Commelin im Jahre
1697 abgebildet und beschrieben wurde, von Hermann 1698 und schon 1688 in
Kultur gewesen zu sein scheint. Danach ist die von Craig angegebene Erstbeschreibung von Morison 1715 nicht die lteste. Weiteres habe ich aber darber
nicht finden knnen, doch sollte die genaue Angabe ber Commelins Beschreibung
nachgeholt werden.
Ob Mamillaria (Cactus) microthele Sprengel, 1925, hierhergehrt, erscheint
als nicht sicher (s. auch unter 225: M. microthele Mhlpfrdt.).
M. microthele Monv. und M. micrantha hort. bezieht Rmpler zu M. caracassana O. ein, ebenso M. micrantha Monv. Ferner erwhnt Frster (1846)
den unbeschriebenen Namen M. simplex affinis O., doch ist nicht mehr festzustellen, welche Pflanze er damit meinte. M. karstenii Pos. war bei Schumann
eine wenig bekannte Art. Nach dem Ind. Kew. sollte sie aus Argentinien
stammen, aber die Typortangabe La Canada mag ein Irrtum sein und La
Guayra heien sollen, in welchem Falle die Synonymie hier richtig wre; mutmalich hat sie Karsten gesammelt, da sie nach ihm benannt wurde, und dann
knnte sie aus Venezuela stammen.
73. Mamillaria zeyeriana Hge. jr. In Schumann, Gesamtbschrbg., 574. 1898
Neomammillaria zeyeriana (Hge. jr.) Fosberg, Bull. So. Calif. Acad. Sci.,
30:56. 1930.
Einzeln, kugelig bis pyramidisch, bla blulichgrn, bis 10 cm breit, meist
lnglich im Alter; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13: 21, eifrmig, schwach gekantet, schief gestutzt, 1012 mm lang; Ar. oval, 3 mm breit, zu Anfang weiwollig, spter kahl: Rst. 10, 310 mm lang, die oberen 45 am krzesten, alle
feinnadelig, gerade, glatt, wei, die unteren mit den untersten Mst. vermischt;

3206

Mamillaria

Mst. 4, 1,52,5 cm lang, nadelig, halb-biegsam, gerade, mit Ausnahme des schrfer
zurckgebogenen obersten, alle zuerst rubinrot, dann nubraun, zuletzt
vergrauend, der oberste aus der Areolenmitte vorgestreckt, die anderen drei abwrts
weisend; Bl. trichterig; Sep. mit breitem, rtlichbraunem Mittelstreifen, gelbbrunlicher Rand. lanzettlich, spitzig, Rnder zerrissen; Pet. mit rtlich-orange
Mittelstreifen, Rand gelb und schwach zerrissen, lanzettlich, zugespitzt; Staubb.
gelb, N. 57, gelblichbraun; Fr. unbekannt; S. mattbraun, kugelig-birnfrmig,
mit seitlichem Hilum, 1,3 mm gro. M e x i k o (Coahuila und Durango) (Abb.
2972; Tafel 231).
Die Art wurde z. B. bei Viesca gesammelt. Craig gibt an Ax. kahl, aber
das ist hchstens bei jungen Pflanzen, wie sie auf Craigs unzulnglichem Bild
dargestellt sind, der Fall. Abb. 2972 (Foto: Heinrich) zeigt Wollbildung in der
Bltenzone.
74. Mamillaria petterssonii Hildm. Deutsch. Gartenztg., 185. 1886
Mamillaria heeseana McDow. M. heeseana v. brevispina Schelle und
v. longispina Schelle. Neomammillaria petterssonii (Hildm.) Br. & R.,
The Cact., IV:94. 1923.
Eine in der Lnge der Mst. ziemlich variable Art, so da die Abtrennung der
Schelleschen Varietten hchstens zur Kennzeichnung der am lngsten und am
krzesten bestachelten Formen dienen kann. Krper einzeln oder spter von
unten sprossend, oben gerundet, matt hellgrn; Scheitel vertieft; W. nach
Bz. 13: 21, fest, undeutlich vierflchig, unterseits gekielt, oberseits abgeflacht,
1 cm lang und unten breit; Ar. oval, 23 mm breit, anfangs mit reichlich kruseliger Wolle, spter kahl; Ax. mit kruseliger Wolle, aber borstenlos; Rst. 1012
oder etwas mehr, die oberen bis 3 mm lg., die unteren bis 1015 mm lg., dnnnadelig, die oberen weicher, die
unteren fester, alle gerade, glatt,
steif, die oberen wei, die unteren
schmutzigwei mit dunklen Spitzen, alle horizontal gerichtet; Mst.
14, die oberen 12 cm lg., der
unterste bis 4,5 cm lg., alle nadelig, die unteren strker, alle gerade, glatt, steif, am Grunde verdickt, brunlich mit dunkleren
Spitzen, spter schmutzig-wei,
stark abspreizend; Bl. trichterig,
2,4 cm lg.; Sep. mit bla gelblichgrner Basis und rtlichbraunem
nach oben verjngendem Mittelstreifen, lanzettlich, zugespitzt,
Rand bewimpert; Pet. mit tief
purpurrosa Mittelstreifen, Rand
blarosa, glatt mit gelegentlicher
feiner Zhnelung, lanzettlich,
Spitze stachlig zugespitzt; Stbf.
unten wei, oben sehr blarosa;
Stbb. schwefelgelb; Gr. unten
Abb. 2972. Mamillaria zeyeriana Hge. jr.
weilich, an der Spitze sehr bla(Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3207

rosa; N. 5, brunlich olivgrn,


23 mm lg.; Fr. unbekannt;
S. unbekannt, wahrscheinlich
braun. M e x i k o (Guanajuato)
(Abb. 2973).
M. petterssonii longispina
(Schelle) ist ein Katalog-Name
von Schwarz (1955).
75. Mamillaria brauneana Bd.
Kaktkde., 113. 1933
Meist einzeln, selten geteilt,
von unten sprossend, bis 8 cm
, dickkeulig werdend, graugrn; Scheitel eingesenkt; W.
nach Bz. 21: 34, kurz und breit
pyramidisch, unten 34 mm br.;
Ar. rund, schmal, nur zu Anfang
weiwollig; Ax. dicht weiwollig
und mit mig langen weien,
gedrehten Borsten; Rst. 2530,
Abb. 2973. Mamillaria petterssonii Hildm.
ca. 5 mm lg., die oberen etwas
krzer, alle ziemlich gerade,
haarfrmig dnn, wei, horizontalgerichtet; Mst. 24,57 mm
lg., dnn- bis krftig-pfriemlich,
rtlich mit schwarzen Spitzen,
spter hornfarben, Basis heller,
abstehend vorgestreckt; Bl. einzeln, bis 1,3 cm lg.; Sep. unten
hellgrn, oben violettrot, dunklerer Rckenstreifen, linearlanzettlich, spitzig, Rand gesgt;
Pet. hnlich gefrbt, etwas lnger
und breiter als die Sep., stumpfere Spitze, ganzrandig; Stbf.
unten hellgrn, oben violettrot;
Stbb. weilichgelb; Gr.?; N. 4,
sehr klein, violettrot; Fr. unbekannt; S. gelb bis dunkelbraun,
matt. M e x i k o (Tamaulipas,
Abb. 2974. Mamillaria brauneana Bd.
z. B. bei Jaumave) (Abb. 2974
(Foto: Heinrich.)
2975).
Ich sah uerst hnliche Pflanzen mit unten roten Sep., diese ganzrandig, sowie
2 aschgrauen Mittelst.; vielleicht variiert die Art dementsprechend.
76. Mamillaria hahniana Werd. M. d. DKG., 77. 1929
Die Art ist sehr variabel, was die Lnge der Axillenhaarborsten anbetrifft;
es gibt alle bergangsstufen, so da den unten angegebenen Varietten nur unterscheidende Bedeutung bezgl. der Haarlnge bei den am strksten abweichenden
203

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3208

Mamillaria

Formen zukommt. Den Typus


der Art mit normal-langer, ziemlich dichter Haarbekleidung beschreibt Craig: Sprossend und
grere
Gruppen
bildend,
schwach abgeflacht-kugelig, hellgrn; Einzelkpfe bis 9 cm hoch.
10 cm ; Scheitel schwach vertieft; W. dichtstehend, nach
Bz. 13:21, konisch, fast rund
bis oben schwach dreieckig,
oberseits gerundet, unterseits
gekielt, stark milchend, 56 mm
lang, unten 24 mm breit; Ar.
oval, kaum 1 mm breit, im
Scheitel mit weier Wolle, spter
mit brunlichem Filz, zuletzt
kahl; Ax. mit kurzer, weier
Wolle und einem Bschel von
bis ca. 20 haarartigen B., bis
3540 mm lang; Rst. 2030,
515 mm lang, sehr fein haarartig, weich, gedreht, wei,
meist seitlich gerichtet und mit
den benachbarten verflochten
sowie den Axillenhaarborsten,
zuweilen etwas abstehend; Mst.
nur zu Anfang, spter bald abfallend, 1 (25), 4 (58)
Abb. 2975. Mamillaria brauneana Bd. (Aus der
mm lang, gerade, nadelig, glatt,
Sammlung des Zchters H. Thiemann, Bremen).
unten etwas verdickt und am
Grunde weilich-durchsichtig, uerste Spitze rtlichbraun, vorgestreckt und
auf- sowie abwrts abstehend; Bl. trichterig, 1,52 cm breit, im Juli, mehrere
Tage offen; Sep. unten grnlichgelb, oben purpurn mit grnlichweiem, schwach
bewimpertem oder zerrissenem Rand, 68 mm lang, spitzlich, lineallanzettlich,
mit dunkelbraunem Rckenstreifen; Pet. purpurrot, Rnder durchsichtig
und fast glatt, lineallanzettlich, fein ausgezogen bis zugespitzt; Staubf. unten
wei, oben purpurn; Gr. wei; N. 35, gelblichwei; Fr. purpurrtlich, oval,
7 mm lang, mit Perianthrest; S. matt schmutzigbraun, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein punktiert, 1,5 mm gro; Wurzeln faserig.M e x i k o (Guanajuato und Quertaro, z. B. aus der Sierra de Jalapa berichtet sowie von
Ocotitln). Frucht nach Krainz auch rosa bis fast weilich.
Die Art zeigt bergnge zu M. woodsii und M. bravoae, die aber besser
getrennt gehalten werden, um den Artumfang nicht zu weit werden zu lassen.
Die nachstehenden Varietten sind dagegen kaum wirklich trennbar, kennzeichnen aber strkere Abweichungen:
v. giselana Neale Cact. Oth. Succ., 88. 1935
Axillenhaare geringer an Zahl und bis 1,5 cm lang; Rst. bis 40. M e x i k o
(Guanajuato, bei Tarajeas).

Mamillaria

3209

Hierher gehren die von Schmoll angefhrten Katalognamen M. giselana,


M. tarajaensis1), M. hahniana tarajaensis, alle nom. nud.
v. werdermanniana Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 112. 1945
Axillenhaare bis 2,5 cm lang; N. brunlichrosa; W. mehr kantig; Sep. kurz
bewimpert. M e x i k o (Guanajuato).
Ein Schmollscher Katalogname (1947) war Mamillaria werdermanniana
nom. nud.
77. Mamillaria bravoae Craig Mamm.-Handb., 112. 1945
Einzeln und auch von unten sprossend, glnzend hell grasgrn; Einzelkpfe bis
6,5 cm breit und hoch, kugelig; Scheitel stark eingesenkt; W. nach Bz. 13:21,
fast unter St. und Wolle verborgen, konisch, fast rund, unten scharf gekielt, am
Scheitel gerundet, 8 mm lang, unten 47 mm breit; Ar. oblong, anfangs mit
weier Wolle, bald kahl; Ax. mit dichter, weier Wolle, anfangs die W. bedeckend,
und mit ber warzenlangen, haarfrmigen, weien B.; Rst. 2830, 47 mm lang,
die seitlichen am lngsten, alle nadelig, gerade, glatt, wei, horizontal gerichtet,
seitlich verflochten; Mst. 2. 68 mm lang, schlankpfriemlich, gerade, steif, glatt,
am Grunde krem bis schwach brunlichrosa, mit schwarzer Spitze, auf- und abwrts abstehend; Bl. trichterig, 1 cm lang und breit; Sep. mit brunlichrosa
Mittelstreifen, ueres Ende gelblich mit schwarzer Spitze, Rand blarosa und
bewimpert, linearlanzettlich, 1,5 mm breit; Pet. ganz tief rosa, mit noch tieferem
Mittelstreifen, uerste Spitze schwarz, linearlanzettlich, gespitzt, ganzrandig;
Staubf. unten wei, oben blarosa; Gr. unten wei, oben blarosa; N. 45,

Abb. 2976. Mamillaria bravoae Craig. Erst das Makrofoto zeigt, da die Mittelstacheln am
Grunde verdickt sind (in der Literatur nicht angegeben).
1

)Craig schrieb tarajensis; richtig mte der Name tarajeasensis lauten.

203*

3210

Mamillaria

brunlichrosa, 0,8 mm lang; Fr. karmin, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest;
S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 1,5 mm gro. M e x i k o
(Guanajuato, am Rio Blanco). (Abb. 2976).
Der Name wurde bereits in C. & S. J. (US.), XII:145. 1940, erwhnt, aber
ohne Besehreibung. Mamillaria quevedoi Schmoll war ein unbeschriebener
Katalogname fr eine Form mit dunkleren Mittelstacheln, fast einer M. elegans
hnelnd.
78. Mamillaria woodsii Craig C. & S. J. (US.), XV:3, 33. 1943
Mamillaria woodsii Krainz, Neue u. seit. Sukk., Schweizer Garten.
6:170. 1945.
Krper einzeln (stets?), abgeflacht-kugelig bis spter keulig, matt grasgrn,
bis 8 cm , 5 cm hoch; Scheitel strker vertieft; W. nach Bz. 13:21, unten gekantet, oben fast rund, unterseits stark gekielt, 7 mm lang, unten 67 mm breit:
Ar. oval, nur anfangs mit weier Wolle; Ax. in der Bltenzone mit dichter weier
Wolle, fast bis zur Warzenspitze, sowie zahlreiche Haarborsten bis 2,5 cm lang,
diese ziemlich straff abstehend; Rst. 2530, 48 mm lang, fein haarartig, glatt,
gewunden, biegsam, glasig wei, etwas abstehend; Mst. meist 2, gelegentlich 4.
der unterste 816 mm lang, die oberen 45 mm lang, der unterste dnnpfriemlich, die anderen bzw. der obere derbnadelig, alle glatt, meist gerade oder nur
leicht zurckgebogen bzw. der unterste abwrts, der oder die oberen aufwrts
gerichtet, wenn mehrere, dann auseinanderspreizend-aufrecht, alle matt kalkigpurpurrosa mit schwarzer Spitze; Bl. trichterig, im Mrz und April, 11,2 cm
lang, 1,21,5 cm breit (Krainz: 2 cm lang, 1 cm breit); Sep. mit brunlichdunkelrosa Mittelstreifen, Rnder blarosa und fein gesgt, lanzettlich, 2 mm
breit; Pet. mit sich verjngendem dunkelrosa Mittelstreifen, Rand rosa, Spitze
stumpflich, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr. blarosa; N. 36, bla brunlichrosa, 1 mm lang; Fr. tiefrosa, 1,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. mattbrunlich, gebogen birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein
punktiert. M e x i k o (Guanajuato, Hazienda de Tarajeas).
Der Name scheint ursprnglich von Schmoll zu stammen, da Krainz sagt, die
Art sei bereits vor seiner Beschreibung unter dem Namen M. woodsii eingefhrt
worden; er hat von Craigs Beschreibung offenbar keine Kenntnis gehabt, sondern
nur von dem Namen. Nach seinen Angaben ist der Griffel karminrosa, also
wohl etwas in der Farbe variabel. Nach Heinrich soll es auch Exemplare mit
fast schopfartig im Scheitel abstehenden lngeren Mittelstacheln geben.
Die Art wurde am gleichen Standort wie M. hahniana v. giselana gesammelt.
Craig erhielt eine Anzahl Exemplare von Schmoll, die offensichtlich an M. hahniana anschlssen; wenn auch Unterschiede vorhanden sind, hlt Craig doch
die Art fr nur schwer von M. hahniana trennbar, alle fr nahe verwandt und
fr einen Beweis, da zahlreiche Mamillaria-Arten unter sich keine scharfen
Trennlinien aufweisen und von einer Spezies in die andere bergehen, was aber
zweifellos als bertrieben erscheint.
79. Mamillaria chionocephala J. A. Purp. MfK., 16:41. 1906 (nicht 1916.
wie Craig angibt)
Neomammillaria chinocephala Br. & R., The Cact., IV:101. 1923.1)
Meist einzeln, auch seitlich sprossend, etwas verjngt-kugelig, oben gerundet,
bis 12 cm , 812 cm hoch; Scheitel nur schwach vertieft; W. blaugrn, nach
1
)Britton u. Rose schreiben flschlich wiederholt M. chinocephala; J. A. Purpus schrieb
chionocephala (schneehuptig).

Mamillaria

3211

Bz. 13: 21, fest, fein wei punktiert, stumpf vierkantig, pyramidisch, unterseits
gekielt, oberseits gerundet, stark milchend, 68 mm lang; Ar. elliptisch, 2 mm
gro, anfangs mit zuerst weier, dann braun werdender Wolle, spter kahl; Ax.
stark weiwollig, Wolle lange bleibend, sowie mit zahlreichen 2 mm langen Haaren
(die Originalbeschreibung sagt irrtmlich 2 cm lang); Rst. 2224, bis 8 mm lang,
steif, borstenfrmig, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 26
(ausnahmsweise 6), 46 mm lang, pfriemlich, steif, gerade oder leicht gebogen,
am Grunde zwiebelig verdickt, schmutzigwei bis brunlich, mit schwrzlichen
Spitzen, wenn 2, einer auf- und einer abwrts gerichtet, wenn 4, dann ber Kreuz
stehend, ber dem Scheitel zusammengeneigt; Bl. im Kranz, 1822 mm lang
und breit; Sep. wei oder fleischfarben, mit sich verjngendem, rotem oder brunlichrotem Mittelstreifen und dunkler brunlichroter Spitze, lanzettlich, zugespitzt,
Rand gesgt oder auch glatt; Pet. wei oder fleischfarben (Originalbeschreibung:
rosenrot), mit hellrotem Mittelstreifen und dunklerer brunlichroter Spitze;
elliptisch-lanzettlich, scharf gespitzt, Rnder fast glatt; Staubf. unten wei, oben
rosa; Staubb. hellgelb; Gr. unten wei, oben rosa; N. 6 (57), gelblich, rtlich
oder hellrosenrot; Fr. dunkelkarmin, keulig, bis 22 mm lang (Originalbeschreibung:
1617 mm lang), mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, schwach genetzt, 1,5 mm gro. M e x i k o (Coahuila, zuerst bei
Viesca gesammelt, Sierra de Parras; Canyon de Arteaga bei Monterrey; Durango,
bei Nazas und Sierra del Rosario) (Abb. 2977; Tafel 232, oben).
Nach Britton u. Rose wurde die Art zuerst von Pringle (1890) als M. acanthoplegma verkauft, von De Laet spter auch als M. formosa f. crucigera.
Handelsnamen fr Formen sind (lt. Heinrich) M. general cepeda und M. sp.
aus der Sierra de La Paila oder M. chionocephala v. pailana.
Vielleicht gehrt M. ritteriana v. quadricentralis Craig, wie Heinrich meint,
besser hierher statt zu M. ritteriana (s. auch dort). Leider hat Craig nichts ber

Abb. 2977. Mamillaria chionocephala J. A. Purp. (Aus der Sammlung des Zchters Pallanca,
Bordighera.)

3212

Mamillaria

die Art der Axillenborsten gesagt, die fr die Unterbringung entscheidend sind
(Axillenhaare [auer der Wolle] oder steifere Borsten).
80. Mamillaria mayensis Craig Mamm.-Handb., 116. 1945
Einzeln, oben abgeflacht, kurz-zylindrisch, hell olivgraugrn, bis 19 cm hoch,
15 cm ; Scheitel vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, vierflchig, aber nicht kantig,
unterseits gekielt, oberseits abgerundet, 8 nun lang, 812 mm unten breit; Ar.
oval, anfangs mit strkerer Wolle; Ax. reich weiwollig und mit langen, etwas
gedrehten weien B., ber der Wolle verflechtend, jedoch nicht ber die W.
hinausreichend; Rst. 2530, 26 mm lang, die oberen 46 krzer, alle dnnnadelig, gerade, steif, glatt, kalkigwei, einige mit kleiner gelblicher oder hellbrauner Spitze, leicht abstehend; Mst. 5, ca. 5 mm lang, dnnpfriemlich, gerade,
steif, glatt, am Grunde nicht verdickt, in der Jugend brunlich, spter hornfarben, abstehend spreizend; Bl. trichterig, 1,2 cm lang, 1,5 cm , im April; Sep.
mit sich verjngendem rosa Mittelstreifen, Rnder blasser, lanzettlich, gespitzt,
Rand gesgt; Pet. tiefrosa, dunklere Mittellinie, lanzettlich, spitzig, Rand unregelmig gesgt; Staubf. blarosa; Staubb. gelb; Gr. unten brunlich; N. 5,
hellbrunlichgrn; Fr. unbekannt; S. unbekannt, wahrscheinlich braun.
M e x i k o (SW-Chihuahua und SO-Sonora; die Art wurde gesammelt: in der
Sierra Cajurichic und Sierra Canelo, Rio Mayo).
Die Spezies soll nach Howard S. Gentry, der sie 1936 zuerst fand, sehr
selten sein.
81. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. non hort. Allg. Gartenztg., 15:4 9. 1847
Mamillaria potosina Reb. non Jac., angeblich von Rebut stammender
Name lt. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 475. 1910. Cactus muehlenpfordtii
Kuntze. M. potosina sensu Br. & R. und v. longispina in The Cact.,
IV:99. 1923. M. elegans potosina hort. (Syn. M. potosina hort.), in
Schelle, Kakteen, 321. 1926. M. neopotosina Craig, Mamm.-Handb.,
117. 1945.
Zur Geschichte des Namens: Britton u. Rose stellten M. muehlenpfordtii
Frst. als Synonym zu M. celsiana Lem., und darin folgte ihnen Craig. Rmpler
gibt aber (Handb. Cactkde., 308. 1886) in seiner Beschreibung der M. muehlenpfordtii an: Axillen mit herabhngenden weien Borsten besetzt; unter M. celsiana Lem. erwhnt er: in manchen Handelsgrtnerischen Verzeichnissen wird
M. celsiana mit M. muehlenpfordtii identifiziert (seit damals begann die Verwechslung der beiden Arten, denn M. celsiana hat keine Borsten in den Axillen,
milcht nach Schumanns Eingliederung in die Reihe Elegantes auch nur schwach
im Innern, weswegen Craig sie zu der Gruppe mit wrigem Saft stellte).
Craig gab den neuen Namen M. neopotosina wegen des hnlich lautenden
Namens M. potosiana Jac. (einer Coryphantha-Art, vielleicht C. exsudans), der
von 1856 stammt; eigentlich war die Neubenennung unntig, da die Namen hinreichend unterschieden waren.
Da diese Pflanze richtig M. muehlenpfordtii Frst. heien mu, hat Bdeker bereits in MfK., 143. 1912, erkannt, indem er auf die samenbestndige
Axillenborstenbildung bei dieser Spezies hinweist, im Gegensatz zu M. celsiana.
Man hat beide immer wieder verwechselt. Quehl hat in MfK., 126. 1908.
M. potosina nur als eine Jugend- und Smlingsform bzw. als Form von
M. elegans angesehen, was wieder auf Schumann zurckgeht (Gesamtbschrbg.,
566. 1898), der M. celsiana als Unterform von M. elegans ansah. Beide haben
jedoch keine Axillenborsten.

Mamillaria

3213

Britton u. Rose haben M. potosina Reb. unter M. geminispina aufgefhrt bzw.


erwhnt, mit der sie nichts zu tun hat. Schelle (Kakteen, 321. 1926) fhrt M. potosina hort. noch 1926 als Variett von M. elegans auf, obwohl er selbst angibt:
neben der Wolle noch sehr lange, haarfrmige Borsten, die bei M. elegans
fehlen.
Ich folge hier Bdekers Ansicht von 1912 und fhre Frsters Namen wieder
ein. Craig hat zu M. neopotosina, mehrere Varietten aufgestellt, die wohl kaum
wirklich trennbar sind, da die Art ziemlich variabel ist und alle lt. Schmoll aus
der gleichen Gegend stammen; doch sind die Namen zur Charakterisierung der
strksten Unterschiede verwendbar.
Craig beschreibt den Typus der Art wie folgt: Einzeln, kugelig bis zylindrisch,
10 cm hoch, 8 cm , dunkelgrn (M. celsiana: blulichgrn), fein wei punktiert
(bei M. celsiana ist davon nichts erwhnt); W. nach Bz. 13:21, fest, pyramidisch,
bis zur Spitze scharf gekantet (M. celsiana: konisch, mit etwas zusammengedrckter Basis), oberseits abgeflacht, 8 mm lang, unten 56 mm breit; Ar.
rund bis leicht oval, anfangs weiwollig; Ax. anfangs weiwollig und mit B.,
die oft lnger als die W. sind; Rst. 4050 (M. celsiana: 2430), 26 mm lang.,
die oberen am krzesten, alle borstenartig bis feinnadelig, halbbiegsam, gerade
bis gewunden, glatt, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 4
(mit Ausnahme von v. hexispina), Lnge variabel, die oberen 412 mm lang,
die unteren 535 mm lang, alle nadelig, gerade bis gebogen, glatt, steif, gelb
mit brauner Spitze; Bl. seitlich-scheitelnah, 1,5 cm lang, 1 cm , von Mai bis
Juli; Sep. unten blagrn, oben mit rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand bla
brunlichrosa und lang gewimpert, lanzettlich, scharfspitzig; Pet. purpurrot, mit
dunklerer Mittellinie, lanzettlich, scharfspitzig, ganzrandig; Staubf. unten wei,
oben blarosa; Staubb. grnlich-brunlichgelb; Gr. unten blagrn, oben rosa;
N. 56, rtlich, 1 mm lang; Fr. rot, schlankkeulig, bis 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, matt gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, glatt bis
schwach runzlig, 1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, Guanajuato, an der Grenze
zwischen den beiden Staaten).
(Abb. 2978; Tafel 232, unten,
und 233).
v. brevispina (Craig) In
Craig,
Mamm.-Handb.,
118. 1945, als M. neopotosina brevispina Craig
Mit sehr kurzen, nur 56 mm
langen 4 Mittelst. Gleicher
Standort, Vielleicht ist dies
M. nealeana v. brevispina
Schmoll, Katalogname 1947.
v. longispina (Craig) In
Craig,
Mamm.-Handb.,
118. 1945, als M. neopotosina longispina Craig (M.
potosina senilis Schmoll?:
Abb. 2982).
Mit 4 bis 2,5 cm und mehr lan- Abb. 2978. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. non
hort. (M. potosina Reb., M. neopotosina Craig);
gen Mittelst.Gleicher Standschon Bdeker stellte den obigen richtigen
ort. (Abb. 2981).
Namen der Art fest.

3214

Mamillaria

v. hexispina (Schmoll) In Craig, Mamm.-Handb., 118. 1945, als M. neopotosina hexispina Schmoll
Mit 6 Mittelst., bis 3,5 cm lang; Bl. mehr rhrig und kleiner, bis 9 mm lang.
Gleicher Standort.
F. Schmoll unterschied im Katalog 1947 unter dem Namen Mamillaria potosina
noch folgende Varietten: v. aurispina Schmoll n. nud., v. cirrhifera Schmoll
n. nud. (M. neopotosina v. longispina Craig), v. robustispina Schmoll n. nud.
Mamillaria nealeana Tieg. (n. prop.) kurz beschrieben von Neale (Cact. Other
Succ., 91. 1935) und Day (Flow. Desert, 65. 1938) mit 4 ber Kreuz stehenden
dunkleren Mittelst. und ziemlich straff ber die Areolen der mehr breitrundlichen
Pflanze hinausragenden weichen Haarstacheln und Borsten, aufflliger hervortretend als beim Typus der Art. Da dieser aber auch breitrundlich sein kann,
nennt man die schne Pflanze besser M. muehlenpfordtii v. nealeana (Tieg.)
(Abb. 2979). Die Mittelst. sind wenigstens zum Teil unten verdickt.
Auerdem gibt es noch eine mehr zylindrische Form mit sehr feinen, dicht verflochtenen Randst. und bis 6 allseitig spreizend abstehenden Mittelst., die viel
krzer als bei der v. hexispina sind (Abb. 2980). Entweder mte also diese Form
einen Namen erhalten, oder Craigs Beschreibung von Schmolls Namen mte
die Angaben mehr zylindrisch, St. dicht verflochten, Mittelst. kurz bis 3,5 cm

Abb. 2979. Mamillaria muehlenpfordtii v. nealeana (Tiegel) nom. subnud.

Mamillaria

3215

lang enthalten, vorausgesetzt,


da die mir nicht lebend bekannte v. hexispina wirklich so
dichtstachlig ist. Im Kat. Schmoll
(1947) gibt es noch den Namen
M. nealeana v. brevispina.
Der Name M. potosina mag
entstanden sein, weil man wegen
der hnlichkeit mit M. celsiana
vielleicht glaubte, sie kme auch
in San Luis Potos vor; nach
Frau C. Schmoll wchst obige
Art aber nicht in jenem Staat.
82. Mamillaria parkinsonii Ehrenbg. Linnaea, 14:375.
18401)
Cactus parkinsonii Kuntze
Neomammillaria parkinsonii (Ehrenbg.) Br.
& R., The Cact., IV:98.
1923.
Die Art ist sehr variabel, und
die strkeren Formabweichungen
sind mit Craigs Darstellung nicht
Abb. 2980. Mamillaria muehlenpfordtii Frst.
alle erfat. Die als Synonym des
Eine sehr dicht- und feinstachlige Form mit 6 MittelTypus angesehene M. dietrichae stacheln. diese aber viel krzer als bei v. hexispina
Tieg. mu zumindest als Variett
(Schmoll); eine weitere Variett?
aufgefhrt werden. Es gibt Pflanzen, bei denen die Randbestachelung nicht dicht verflochten ist und die daher grner wirken; die Lnge der lngsten Mittelst. ist variabel, die Gre der Einzelkpfe
usw., worauf die Schmollschen Katalognamen zurckzufhren sind; auch die
Frbung der Mittelst. ist unterschiedlich. Als Typus der Art kann die Pflanze
des Heinrich-Fotos Abb. 2983 angesehen werden. Craigs Beschreibung lautet:
Zuerst einzeln, dann sprossend, durch dichotomische Teilung zu groen Gruppen
werdend; Einzelkpfe abgeflacht-kugelig, bis 15 cm hoch, 8 cm , blulichgrn; Scheitel vertieft und spter ziemlich starkwollig; W. nach Bz. 8:13, fein
wei punktiert, pyramidisch, mit gerundeten Kanten, oben rund, 810 mm lang,
unten 46 mm breit; Ar. rund, bis 3 mm breit, etwas unter der Kuppenspitze,
zuerst weiwollig; Ax. mit weier Wolle, besonders stark im Scheitel lterer
1
)Craig stellte hierher unrichtig Mamillaria dealbata Dietr., Allg. Gartenztg., 14:309.
1846 ( Cactus dealbatus Kuntze), die keine Axillenborsten hatte. Was K. Schumann
(MfK., 149. 1897) unter M. dealbata verstand und Britton u. Rose (mit dem Basonym
M. dealbata Dietr.) als Art unter Neomammillaria beschreiben, gehrt offensichtlich nicht
hierher, sondern ist der Typus der M. elegans (M. elegans v. dealbata K. Sch.) aus dem Pedregal bei Mexico City. Ich wei nicht, ob Craig M. dealbata Dietr. nicht nur deswegen
zu M. parkinsonii stellte, weil Salm-Dyck bei M. dealbata sagte M. parkinsonii proxima;
darauf lt Craigs Text bei M. elegans v. dealbata schlieen. Was Salm-Dyck als M. dealbata beschrieb, war eine Pflanze, von der ausdrcklich gesagt wurde axillis subnudis,
ohne Angabe von Borsten, so da Salm-Dyck eine Art aus der M. elegans-Formengruppe
hierunter verstand. Ich halte Heinrichs Ansicht fr berechtigt, die nicht dichotomisch teilende Pflanze, die sptere Autoren zur M. elegans-Formengruppe stellten, dort zu belassen,
d. h. als M. dealbata Dietr.

3216

Mamillaria

Abb. 2981. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. v. longispina (Craig), aber mit sehr viel lngeren Mittelstacheln. (Foto: Heinrich.)

Kpfe bzw. in der Bltenzone,


sowie mit weien, gewundenen
B.; Rst. 3035, 37 mm lang,
feinnadelig, gerade oder zurckgebogen, glatt, halbsteif, wei,
horizontal gerichtet; Mst. 24
(selten 5), die oberen 68 mm
lang, die unteren bis 3,5 cm lang
(lt. Craig, der hier wohl M. dietrichae Tieg. mit einbezieht;
nach Berger wird die Lnge
beim Typus besser auf 2 cm begrenzt), alle stark pfriemlich,
variabel in der Lnge bei verschiedenen Formen (Backbg.),
kantig, gerade oder leicht zurckgebogen, oft etwas gewunden,
glatt, steif, milchwei bis fein
rtlich getnt, mit dunkelbrauner Spitze, unten nicht verdickt, der oberste aufgerichtet,
der unterste vorgestreckt bis
abwrts weisend; Bl. trichterig,
1,21,5 cm lang; Sep. mit brunlichrosa Mittelstreifen, Rand blarosa und fein bewimpert, lanzettlich, spitzig; Pet. mit breitem
kremfarbenem Rand und brunlichrosa Mittellinie, lanzettlich,
verschieden zugespitzt, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben
sehr blarosa; Staubb. bla kremfarben; Gr. blarosa; N. 5, blarosa bis gelbbrunlich, 1 mm
lang; Fr. scharlach, keulig, 1 cm
lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, birnfrmig mit hervorstehendem seitlichem Hilum,
glatt, 1,6 mm gro. M e x i k o
(Hidalgo. Quertaro und MittelMexiko). (Abb. 2983).

M. parkinsonii rubra (in Fr1846) war nur ein Name.


M. parkinsi SD. (Gartfl., 66.
Abb. 2982. Mamillaria muehlenpfordtii Frst. Eine
1883) gehrt wohl hierher bzw.
von Schmoll als M. potosina v. senilis nom. nud.
war wahrscheinlich ein Druckbezeichnete Form. (Foto: Heinrich.)
fehler. M. parkinsonii waltonii
Quehl (lt. Schelle, Kakteen, 324. 1926) bzw. Walton (lt. Craig: Cact. Journ.,
1:29. 1898), in Katalog Haage & Schmidt, 1920, als M. waltonii Quehl, soll
nach Heinrich eine etwas lnger bestachelte Form gewesen sein.
ster,

Mamillaria

3217

Im Katalog Schmoll (1947) finden sieh die unbeschriebenen Namen M. parkinsonii v. gladiformis, v. haseltonii, v. minima, v. walthonii (falsche Schreibweise
von v. waltonii?) sowie drei weitere unbenannte Varietten. Was sie im einzelnen
darstellen sollen, lt sich wohl nicht mehr feststellen. Sicher ist aber, da zwischen Typus und v. brevispina einerseits und v. dietrichae andererseits strkere
Schwankungen der Merkmale vorkommen. Die am strksten unterschiedenen
lassen sich mit den folgenden Variettsnamen kennzeichnen, doch habe ich auch
sehr starkkpfige Stcke gesehen, die meines Wissens nicht benannt sind, Mittelstacheln verhltnismig kurz.
82a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 121. 1945
Kugelig: W. nach Bz. 13:21; Rst. 3540, 14 mm lang, feinnadelig; Mst. 4
(gelegentlich 5), 35 mm lang, starkpfriemlich: Bl. engtrichterig; Sep. unten sehr
blagrn, oben mit braunrotem Mittelstreifen, zum Teil hellgrner Band, dieser
glatt, lanzettlich, spitzig; Pet. unten wei, Spitze blarosa; Staubb. schwefelgelb;
Staubf. und Gr. unten wei, oben blarosa; N. 5, bla gelblich- grn. Herkunft
nicht angegeben.
Lt. Heinrich hnelt Craigs Abbildung Fig. 102 der M. pseudo-crucigera Bd.
(neocrucigera Backbg. n. nov.) oder M. leucocentra Berg (vergl. Abb. 3209). Letztere soll aber karmin- bis orangerote Blten und keine Borsten gehabt haben,
und so werden diese Merkmale auch von ersterer berichtet. Es gibt aber sehr
kurzstachlige M. parkinsonii-Formen.
82b. v. dietrichae (Tieg.) Backbg. n. comb.
Mamillaria dietrichae Tieg., Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:413. 1933.
Ziemlich lang und dicht bestachelte Pflanzen, nicht sehr starkpfriemliche Mst.,
abstehend bis schrg abwrts weisend. Durch die ziemlich lange und dichte Mittelbestachelung deutlich unterschieden. Heinrich sah eine Gruppe von 7 Kpfen,
von denen 5 mehr wei, 2 Kpfe fast schwarzbraun durch die Mst.-Frbung

Abb. 2983. Mamillaria parkinsonii Ehrenbg. Typus der Art, variabel in der Stachellnge.
(Foto: Heinrich.)

3218

Mamillaria

wirkten, die also dementsprechend variiert. Schmoll, fhrte die Pflanzen im


Katalog 1947 als eigene Art, sie knnen aber meines Erachtens nur als Variett
angesehen werden. (Abb. 2984).
Ein variabler Bastard (?) obige Art ist M. gielsdorfiana hort.
83. Mamillaria klissingiana Bd. ZfS., 3: 123. 1927
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, mit gerundetem
Scheitel, bis 9 cm und 16 cm hoch; W. nach Bz. 13:21, fest, gerundet-pyramidisch bis konisch, Kuppe fast rund, 5 mm lang, 2 mm an der Basis breit; Ar.
oval. 1 mm gro, anfangs mit etwas gelblicher Wolle; Ax. mit strkerer Wolle
in der Bltenzone sowie mit zahlreichen bis 1 cm langen B.; Rst. 3035, meist
5 (37) mm lang, am Grunde schwach gelblich, wei, feinnadelig, gerade bis
schwach gewunden, horizontal gerichtet; Mst. 24 (5), 2 mm lang, nadelig bis
dnnpfriemlich, gerade, glatt, unten nicht verdickt, wei mit dunkelbrauner
Spitze, am Grunde schwach gelblich, vorgestreckt abstehend: Bl. glockig, 1 cm
lang, 8 mm breit, mehr seitlich; Sep. unten grnlich, mit brunlichrosa Mittelstreifen und hellerem, bewimperten Rand, lanzettlich, zugespitzt; Pet. zartrosa,
Schlund grnlich, Rand fast wei, lanzettlich, zugespitzt, Rand glatt bis ganz fein
gewimpert; Staubf. zartrosa; Staubb. gelb: Gr. zartrosa; N. 3, hellgelb; S. dunkel
rtlichbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum, schwach glnzend, 0,5 mm
gro. M e x i k o (Tamaulipas, nahe Ciudad Victoria bei Calabazos. Ich sah die
Pflanzen auch an der Bahn nach Tampico). (Abb. 2985; Tafel 234, oben).
Beim Typus der Art sind die haarfeinen B. nicht sehr auffllig. Lnger und
deutlicher sichtbar sind sie bei M. klissingiana v. lanata hort. Dies ist die von
Craig mit Fig. 103 (Mamm.-Handb., 121. 1945) abgebildete Form.

Abb. 2984. Mamillaria parkinsonii v. dietrichae (Tieg.) Backbg., eine wegen der Dichte
und Lnge der Mittelstacheln berechtigte Variett. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3219

84. Mamillaria heyderi Mhlpfrdt. Allg. Gartenztg., 16:20. 1848


Cactus heyderi Kuntze Neomammillaria heyderi (Mhlpfrdt.) Br. &
R., The Cact., IV:75. 1923.
Einzeln, niedergedrckt-kugelig, hell- bis dunkelgrn, 812 cm breit, 2,55 cm
hoch; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, verlngert-pyramidisch, am
Grunde viereckig, oben gerundet, 913 mm lang, 56 mm am Grunde breit;
Ar. rund, 2 mm gro, anfangs mit
etwas Wolle; Ax. zuerst mit Wolle;
Rst. 2022, die oberen 46 mm
lang, die unteren 78 (12) mm
lang, alle borstenartig, die unteren
strker, alle elfenbein- bis reinwei,
mit brauner Spitze, horizontal gerichtet; Mst. 1, 48 mm lang, derbnadelig, gerade, glatt, steif, hell gelblichgrau bis braun, am Grunde dunkler, Spitze bis rtlichbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig, mehr seitlich,
22,5 cm lang, im April und Mai;
Sep. unten grn, nach oben zu in
einen rosabraunen Mittelstreif bergehend, Rand weilich, lanzettlich,
spitzig, ganzrandig; Pet. mit brunAbb. 2985. Mamillaria klissingiana Bd.
lichrosa Mittelstreifen, Rand krem(Originalfoto: Bdeker.)
farben und glatt oder oben leicht
gesgt, linearlanzettlich, Spitze gekerbt, rckseits grn getnt; Staubf. wei bis
blarosa; Staubb. strohgelb; Gr. unten wei bis oben rosenrot; N. 6, grn; Fr.
karmin, verlngert-keulig, 3,7 cm lang, bis 1 cm , ohne Perianthrest; S. rtlichbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum, schwach runzlig, 1 mm gro.
U S A (Texas und Neumexiko), M e x i k o (Tamaulipas, Nuevo Len und Chihuahua).
(Abb. 2986).
Vorkommen wurden berichtet in USA: von San Antonio und New Braunfels,
westlich bis El Paso in Texas, nrdlich bis Carlsbad in Neumexiko; in Mexiko:
sdlich bis Monterrey (Nuevo Len) und stlich bis Matamoros (Tamaulipas).
Engelmann hielt M. meiacantha fr eine Variett obiger Art; dafr hat sie
aber zu wenige Rst., und sie steht eher M. melanocentra nahe (Vergleichsangaben
bezglich M. hemisphaerica und M. applanata s. unter M. hemisphaerica). Die
von Ochoterena zu M. heyderi gestellte Pflanze aus Durango gehrt besser zu
M. applanata, nach der Randstachelzahl.
Schelle (Kakteen, 325. 1926) fhrt noch eine M. heyderi v. albispina hort. auf.
85. Mamillaria infernillensis Craig Mamm.-Handb., 123. 1945
Einzeln, etwas abgeflacht-kugelig, matt graugrn, 9 cm ; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, wei punktiert, vierseitig, aber nicht scharf gekantet, 68 mm lang, 57 mm am Grunde breit; Ar. rund bis oval, mit etwas
brunlichweier Wolle zu Anfang; Ax. weiwollig in der Bltenzone, aber ohne B.;
Rst. 2530, 210 mm lang, die oberen am krzesten, alle borstenartig bis dnnnadelig, gerade bis gewunden, glatt, halb-biegsam, wei, etwas abstehend; Mst. 1
bis 2 (4), 410 mm lang, krftignadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, glatt,
steif, kalkwei bis kalkig lavendelfarben mit dunkelbrauner bis schwarzer Spitze,

3220

Mamillaria

spreizend vorgestreckt; Bl. trichterig, im April bis Juni; Sep. unten blagrn,
oben ein sich verjngender rosa-olivgrner Mittelstreifen, die sehr schmalen
Rnder blarosa und fein gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. tief
purpurrosa mit dunklerer Mittellinie, Rnder glatt, mit schmalem blarosa bis
weilichem Saum, linearlanzettlich bis oblong, zugespitzt oder am Ende stumpflich; Staubf. unten wei, oben bla purpurrosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei
bis kremfarben, oben rosa; N. 4, gelblich olivgrn bis brunlich, rosa Rckenstreifen, 1 mm lang; Fr. hellrosa, keulig, 1,2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, gebogen-birnfrmig mit subbasalem Hilum, fein punktiert, schwach glnzend, 1,1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, bei Infernillo, und im Staate Guanajuato).
Die Art variiert etwas in der Strke und Lnge der Stacheln.

Abb. 2986. Mamillaria heyderi Mhlpfrdt. (Foto: De Laet.)

86. Mamillaria formosa Gal. In Scheidweiler, Bull. Acad. Sci. Brux., 5:497.
1838
Mamillaria formosa microthele SD. ? M. formosa dispicula Monv.1)
M. formosa gracilispina Monv. ? M. formosa laevior Monv.1) Cactus
formosus Kuntze. Neomammillaria formosa (Gal.) Br. & R., The Cact.,
IV:90. 1923
1

)Zu M. crucigera gehrend? (Siehe Funote auf nchster Seite.)

Mamillaria

3221

Einzeln, spter basal sprossend,


kugelig bis zylindrisch, hellgrn,
oben gerundet, 78 cm ; Scheitel etwas eingesenkt; W. nach
Bz. 13:21, wei punktiert, schlank
pyramidisch, undeutlich 4kantig,
79 mm lang, unten 4 mm breit;
Ar. oval, 2 mm gro, anfangs
mit etwas Wolle; Ax. weiwollig,
besonders in der Bltenzone;
Rst. 2025, 36 mm lang,
dnnadelig, gerade oder schwach
gebogen, steif, glatt, kalkigwei,
horizontal verflochten; Mst. 46
(selten noch ein siebenter mehr
nach innen gerckt), bis 8 mm
lang, derbnadelig bis pfriemlich,
gerade, glatt, steif, fleischfarben
mit schwarzer Spitze, spter kalkigwei, fast horizontal gerichtet Abb. 2987. Mamillaria formosa Gal. ex Scheidw.
(Originalfoto: Bdeker.)
Bl. mehr seitlich, trichterfrmig,
11,5 cm lang und breit; Sep.
unten fast wei bis kremfarben, Mittelstreifen rosa bzw. nach der Spitze zu
blagrn, Rand blarosa bis grnlichwei und gesgt, linear bis lineallanzettlich, zugespitzt; Pet. mit tief purpurrosa Mittelstreifen und Schlund, Rand glatt,
lanzettlich, zugespitzt; Staubf. wei1); Staubb. hellgelb; Gr. wei; N. 5, hellgrnlichgelb; Fr. hellkarminrot, ziemlich trockene Pulpa, keulig, 1,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. hellbrunlich, kugelig-birnfrmig mit subbasalem Hilum, fast
glatt oder nur schwach runzlig, 1,3 mm gro. M e x i k o (San Luis Potos, bei
San Felipe) (Abb. 2987).
Haage hat in Cact. Cult., 133. 1900, noch eine v. nigrispina ohne Autor oder
Beschreibung aufgefhrt.
M. crucigera hort. non Mart. wird von Salm-Dyck als Synonym genannt
(eine Form?).
87. Mamillaria morganiana Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:397. 1933
(auch als Neomammillaria)
Einzeln und dichotomisch teilend bzw. sich vermehrend, kugelig bis keulig,
hellblaugrn, bis 8 cm : W. nach Bz. 8:13, 13: 21 und 21:34 (Shurly),
pyramidisch, schwachkantig, 10 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund, mit blagelbem kurzem Wollfilz; Ax. anfangs mit dichten weien Haaren bis ber die St.
hinausreichend; Rst. 4050, bis 1,2 cm lang, feinnadelig bis haarartig, gewunden,
biegsam, verflochten-horizontal; Mst. 46, 1 cm lang, steifnadelig bis schlankpfriemlich, gerade, steif, glatt, wei mit brauner Spitze, am Grunde schwach verdickt, spreizend vorgestreckt: Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Guanajuato,
bei Bucareli und Quertaro) (Abb. 2988).
1
)Nach Bdeker (Kkde., 146. 1934): Staubf. karminrosa, Gr. rosa, N. gelb. Bei der oft
hiermit verwechselten M. crucigera Mart. sind die N. karmoisin bis violett (Bdeker).
Bdeker ist auch der Ansicht, da M. formosa v. dispicula Monv. und v. laevior Monv.
mit M. crucigera zusammenfallen, nicht mit M. formosa.

3222

Mamillaria

Abb. 2988. Mamillaria morganiana Tieg. (Foto: Heinrich.)

Sektion 2: Subhydrochylus B ackbg .


BfK., 1938-6
Pflanzen nur im Innern mit Milchsaftschluchen

Diese Sektion mute ich gegenber den hierunter von Craig aufgefhrten
Arten (bei ihm Gruppe With semi-milky sap) um einige erweitern, die er unter
der Gruppe mit wrigem Saft aufgefhrt hatte. Es handelt sich dabei um die
Schumannsche Reihe XI: Elegantes, von denen Schumann sagt: Die angestochenen Warzen milchen nicht, denn die Milchsaftschluche treten nicht in
sie hinein: Milchsaft fliet nur beim Durchschneiden des Krpers. L. Quehl
hat darber auch in MfK., 126. 1908, berichtet; er fhrt darunter auf: M. elegans
(bzw. M. peacockii), M. supertexta, M. acanthoplegma, M. dyckiana, M. celsiana
ferner M. haageana und M. perbella. Es gehren hierher aber einerseits noch
M. crucigera Mart. sowie M. rekoiana Craig und M. vaupelii (die von Schelle
in Kakteen, 321. 1926, dazugestellte M. donatii scheint nur wrigen Saft zu
haben und wre demnach hier auszuschlieen); andererseits zhlen noch hierher
von den weiter hinten aufgefhrten, erst in jngerer Zeit bzw. nach Craig beschriebenen Arten die M. matudae, M. meyranii (beide: H. Bravo) und M. neocrucigera.1)
Dies ist die eigentliche Reihe Elegantes, bei denen es Arten mit und ohne Borsten in den Axillen gibt. Ferner gehren zu der Sektion Subhydrochylus noch die
hakenstachligen (bis geradstachligen) Arten: M. guerreronis, M. rekoi und die
1

)Nomen novum fr M. pseudo-crucigera Bd. non Craig.

Mamillaria

3223

erst nach Erscheinen des Craigschen Handbuches beschriebene M. duoformis


(deren Variett mglicherweise ebensowenig abtrennbar ist wie M. zopilolensis von
M. guerreronis, d. h. Varietten, die sich auf angeblich abweichende Stachelbildung
beziehen. Es gibt nmlich Exemplare mit geraden und hakigen Stacheln an ein
und derselben Pflanze). M. pseudorekoi Bd. drfte ebenfalls hierhergehren.
Craig hat M. elegans und M. celsiana trotz der klaren Angaben Schumanns
und Quehls zu der Gruppe mit wrigem Saft gestellt, wo sie nach vorgesagten
Angaben nicht verbleiben konnten. berdies ist die Elegans-Formengruppe
bei Craig unzureichend wiedergegeben, z. B. M. haageana gesondert aufgefhrt,
obwohl schlsselmig kaum eine klare Trennung gegeben wurde, da M. haageana
bis 20 Stacheln haben kann, M. elegans von 20 Stacheln ab; andere deutliche
Unterschiede sind zwar vorhanden, aber nicht im Schlssel. Ich habe daher alle
Pflanzen der Elegans-Formengruppe beieinander aufgefhrt und gebe im
Schlssel nach Craig nur M. elegans als Leitart wieder, unter derselben jedoch
eine bersicht ber die dazugehrigen Arten, denn mit der Massensynonymie
wie bei Craig ist es nicht getan. Man hlt besser die Arten auseinander; weil
dies bisher nicht geschah, ist man sich heute kaum noch klar ber die hierhergehrenden Namen bzw. welche Artunterschiede sie reprsentieren. Es ist z. B.
unverstndlich, da Britton u. Rose mit Fig. 109 (The Cact., IV:108. 1923)
eine dickkpfige Gruppe als M. elegans abbilden, whrend sie in der Beschreibung
sagen: simple, 5 cm in diameter. Helia Bravo (Las Cactac. de Mex., 642. 1937)
spricht auch von 5 cm und 510 cm Hhe und gibt als Standort an Valle
de Mexico, en el Pedregal de San Angel (die weitere Angabe Algunos estados
del centro ist eine Verallgemeinerung, die mehrere Spezies einbezieht). Ich habe
im Pedregal gesammelt, um die Urform der M. elegans festzustellen, denn
Britton u. Rose geben sicherlich die Originaldiagnose wieder. Im Pedregal
kommen nur ziemlich kleine, kugelfrmige Pflanzen vor. Diese sehe ich als M. elegans, Typus der Art, an (M. peacockii wird als Synonym bezeichnet). Stets wird
mit dieser Typart die M. acanthoplegma zusammengeworfen, von der aber Rmpler sagt spter sulenfrmig und bis 20 cm hoch. Das ist eine wesentlich
abweichende Form (s. die Abb. 2998). Ebenso abweichend ist M. haageana, die
schlankzylindrische M. meissneri (M. elegans schmollii), M. dealbata usw. Auch bei
Schumann sind gute Arten zusammengefat worden, was mit dazu beitrug, da
man die Unterschiede verga. Sein Satz: In bezug auf die Zahl, Lnge und Frbung der Stacheln ist diese Pflanze sehr vernderlich, manche der zahllosen Arten,
die aus ihr gemacht wurden, mssen als Folgen der Kultur bezeichnet werden,
mag sich vorwiegend auf degenerierte Kulturstcke beziehen; zumindest ist aber
die von ihm einbezogene M. acanthoplegma Lehm. ebensogut unterschieden wie
die von ihm getrennt gehaltene M. haageana. Nur weil Unklarheit ber den Typus
der M. elegans bestand, konnte zu dieser auch eine so schlankzylindrische, oben
sprossende Art wie M. meissneri (M. elegans v. schmollii) als Variett gestellt werden.
Im brigen besteht die Mglichkeit, da vielleicht noch andere Arten zur Sektion Subhydrochylus gehren, weil sicher noch nicht alle auf Schumanns Merkmale hin geprft wurden, wie berhaupt der Verlauf des Milchens oder der
Begriff semi-milky sap noch genauerer Untersuchung bedarf.
88. Mamillaria crucigera Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:340. 18321)
Cactus cruciger Kuntze.
Zuerst einzeln, dann dichotomisch verzweigend, kugelig, oben etwas abgeflacht, spter schwach zylindrisch, hell- bis olivgraugrn, bis 15 cm hoch;
1

204

)Siehe auch Funote zu M. formosa Gal. (S. 3220 und 3221).


B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3224

Mamillaria

Scheitel leicht eingesenkt; W. nach


Bz. 8: 13, fest, am Grunde 4kantig, nicht scharf gekantet, oben
rund, unterseits gekielt, der Saft in
der Ruhezeit wrig, in der Wachstumszeit milchig werdend (Martius
sagte succo decolore, von Schumann nicht einwandfrei Saft wrig bersetzt; Quehl sagt in MfK.,
190. 1909, die Art milcht und ist
selten dichotomisch geteilt. In
Wirklichkeit handelt es sich wohl
um die typische Erscheinung des
Milchens der Sektion Subhydrochylus), 47 mm lang, unten 5 mm
breit; Ar. rund, nur ganz zu Anfang
schwachwollig; Ax. in der Jugend
mit Wolle bis zur Warzenspitze:
Rst. 24 oder mehr, 1,52 mm lang,
feinnadelig bis borstenfrmig, gerade, glatt, halbsteif, wei, horizontal gerichtet; Mst. (2) meist 4,
gelegentlich 5, wenn 4, dann ber
Kreuz stehend, 23 mm lang, krfAbb. 2989. Mamillaria crucigera Mart. Das Kupfer
tig-pfriemlich, gerade, steif, glatt,
zur Originalbeschreibung.
gelblich- bis kalkig-wei, uerste
Spitze dunkelbraun bis schwarz, Basis orangebraun, horizontal gerichtet ber
den Rst. stehend; Bl. trichterig, im Mai und Juni; Sep. mit brunlich-purpurnem Mittelstreifen, linearlanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt; Pet. purpurrot, lanzettlich, spitzig, Rand gesgt; Staubf. purpurn; Staubb. gelb; Gr. oben
purpurn; N. 45, karmin bis violett; Fr. rot, keulig, 1 cm lang, 5 mm breit,
mit Perianthrest; S. gelblich bis dunkelbraun, gebogen birnfrmig mit subbasalem
Hilum, beidseitig abgeflacht, 1,2 mm lang. M e x i k o (Oaxaca, bei San Antonio Las Calla) (Beschreibung nach Craig) (Abb. 29892990).
Die dichotomische Teilung setzt wie gewhnlich wohl erst in vorgeschrittenem
Alter ein.
Die Art wurde von Schmoll zuerst als M. klugii Ehrenbg. verkauft; dieser
Name ist nach SD. ein Synonym von M. elegans.
Das von Craig zitierte erste Foto (seine Abbildung Fig. 107 in Mamm.-Handb.,
126. 1945) stammt von Tiegel bzw. aus dessen Bericht ber die Wiederauffindung
in C. & S. J. (US.), VI:14. 1934.1) Nach Tiegel ist die Frucht schlank, 68 mm
lang, schwach gertet, die Samen nur 0,7 mm dick. Ferner sagt Tiegel, da frher
eine Form von M. formosa als M. crucigera bezeichnet wurde, was auf Salm-Dyck
zurckgeht, der sie dort als M. crucigera hort. auffhrt. Vielleicht ist darauf
zurckzufhren, da Weber M. crucigera Mart. fr nur eine Variett von M. formosa hielt, die aber viel weiter nrdlich in San Luis Potos wchst.
1
)Eine sehr hnliche, winzig-warzige Pflanze mit glasigen, uerst feinen und kurzen
Stacheln sowie sehr kleiner Frucht ohne Perianthrest und mit nur 0,5 mm groen Samen
wurde krzlich von Zehnder gefunden (s. in Band VI).

Mamillaria

3225

Craig sagt, in ruhendem Zustand sei die Pflanze nicht milchend, wohl aber bei
beginnendem Wuchs, wie er an Pflanzen von Schmoll gesehen habe. Eine Angabe, wo die Pflanze milcht, ist aber nicht gemacht worden, obwohl gerade dies
wichtig ist, in Hinsicht auf Schumanns Charakterisierung der Reihe Elegantes.
89. Mamillaria celsiana Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 41. 1839
Mamillaria schaeferi Fenn. M. tomentosa Ehrenbg. M. schaeferi longispina Hge. Cactus celsianus Kuntze. C. schaeferi Kuntze. Mamillaria celsiana longispina Hge. M. perringii Hildm. Neomammillaria
celsiana (Lem.) Br. & R., The Cact., IV:112. 1923.
Zu Schumanns Zeit hat man mglicherweise die richtige M. celsiana gar nicht
gekannt, wie er selbst in MfK., 149. 1897, sagt, da (von Schumann so zitiert)
Lemaire darunter eine sehr dicke Pflanze mit 6 braunen Mst. verstand. Schumann hat zwar M. celsiana in Gesamtbschrbg., 565566. 1898, beschrieben, aber offensichtlich nur eine
kurz-mittelstachlige Pflanze, weswegen er sie wohl auch als Variett
zu M. elegans gestellt sehen wollte,
was Grke bereits in MfK., 49.
1906, bei Besprechung der M. perringii ablehnte, die nach ihren
1,5 cm langen, oben dunkel gefrbten Mst. (Grke) anscheinend
Lemaires Pflanze am hnlichsten
war. Die Warzenlnge scheint nicht
magebend zu sein. Schumann lie
sich wohl nur von einer hell- und
kurzbestachelten Jungform irrefhren; seine Angaben ber die Art
des Milchens sind aber nach seiner
Einreihung in die Serie Elegantes
nicht zu bezweifeln, so da sie danach wie nach Craigs Angabe Abb. 2990. Mamillaria crucigera Mart. Foto der
watery sap nur zur Sektion Subvon Schmoll wiedergefundenen Pflanze.
(Foto: Tiegel.)
hydrochylus gestellt werden kann.
Man hat oft die Ansicht vertreten,
da M. neopotosina und M. celsiana identisch seien; erstere hat aber Axillenborsten, die der letzteren nach allen Beschreibungen fehlen, von dem anscheinend strkeren Milchen der M. neopotosina ganz abgesehen. Beide Arten
sind wohl allerdings zumindest in bestimmten Formen sehr hnlich. Verworren ist die Ansicht ber M. lanifera Haw. non SD. Salm-Dyck fhrt im
Index den Namen M. lanifera Haw. (Cactus lanifer Kuntze) auf, stellt ihn aber
vorn in seiner Aufzhlung zu M. rhodantha als v. lanifera Haw. Auerdem beschreibt
er (Cact. Hort. Dyck., 98. 1850) eine M. lanifera SD. non Haw., zu der er als Synonym stellt: M. rhodantha celsii Lem.; letztere hat borstige Axillen, und man mu
annehmen, da Salm-Dyck auch die M. lanifera Haw. gekannt hat, die nach seiner
Aufzhlung (S. 11, l. c.) zu M. rhodantha gestellt wird, welche ebenfalls Borsten in
den Axillen hat. Schumann (Gesamtbschrbg., 566. 1898) hlt Salm-Dycks Einbeziehung von M. lanifera Haw. zu M. rhodantha zwar fr einen Irrtum und sagt,
es sei der lteste Name fr M. celsiana und daher eigentlich der gltige. Das heit,
204*

3226

Mamillaria

danach mte M. celsiana richtiger M. lanifera Haw. non SD. heien. Sowohl
Britton u. Rose, die Haworths Pflanze fr probably different bezeichnen,
wie Craig erklren M. lanifera Haw. nicht mit Bestimmtheit als Synonym,
sondern Craig sagt: Sie wurde sehr kurz und undeutlich beschrieben. Will
man voraussetzen, da Salm-Dyck Haworths Pflanze noch gekannt hat, mte
man also die axillenborstige Spezies unter M. rhodantha auffhren bzw. bei jenen
wollscheiteligen Formen, die von ihr bekannt sind, denn die Artbezeichnung ist
ja sicher wegen strkerer Wolle gegeben worden. Es taucht dann, wegen der
Axillenborsten, noch die Frage auf, ob mit M. lanifera nicht etwa eine der auffallender behaarten Formen der M. muehlenpfordtii, wie z. B. v. nealeana, gemeint
gewesen sein kann. ber die Art des Milchens finden sich keine Angaben. Jedenfalls ist Schumanns Ansicht nicht ohne weiteres als richtig anzusehen, da Haworths Name der lteste fr M. celsiana ist, und es bleibt daher hier besser bei
der von Craig gewhlten Lsung. Dieser beschreibt die Art: Einzeln und von unten
sprossend, blulich grn, kugelig bis zylindrisch, oben gerundet, bis 12 cm hoch
und 8 cm breit; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, fest, konisch, am Grunde
etwas zusammengedrckt, 610 cm lang, unten 8 cm breit (nach Craig mit
wrigem Saft, nach Schumanns Einbeziehung zu den Elegantes nicht in den
W., sondern nur bei Durchschneiden des Krpers milchend); Ar. oval bis rund,
23 mm gro, anfangs reichwollig; Ax. weiwollig in der Jugend; Rst. 2430,
68 mm lang, die seitlichen am lngsten, alle dnnadelig, gerade, steif, glatt,
durchsichtig wei, horizontal gerichtet; Mst. 46, die oberen und seitlichen bis
814 mm lang, der unterste bis 3 cm lang, alle krftig-nadelig, der obere zum
Krper gebogen, der untere (nach Craigs Fig. 251) schrg abwrts vorgestreckt
und auch verbogen, glatt, bla bis dunkelgelb, Spitze braun; Bl. trichterig, 11 mm
lang; Sep. rtlich-braun, lanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt; Pet. rosa bis feurigkarmin, lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; Staubf. unten wei, oben rtlich;
Staubb. gelb; Gr. unten wei, oben rosa; N. 4, rosa bis rot; Fr. keulig, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, matt, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum.
schwach runzlig, 1,2 mm gro. M e x i k o (San Luis Potos, z. B. bei San Felipe;
Quertaro; Guanajuato; Staat Mexiko, z. B. nrdlich von Mexiko City; Oaxaca
[?], im Bezirk von Cuicaln [?]).
Cactus canescens Mocino & Sess: wird hier, nach De Candolle, von Britton
u. Rose genannt; er soll aber unterschieden gewesen sein bzw. nicht identisch mit
M. lanifera Haw., zu der ihn Pfeiffer stellt.
M. monacantha Loudon (Gard. Mag., 313. 1841; Walpers: monoacantha) soll
ein Synonym von M. lanifera SD. sein.
90. Mamillaria elegans DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828
Mamillaria geminispina DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:30. 1828
non Haw. 1824. M. elegans minor DC. M. elegans globosa DC.
M. elegans micracantha Lem. M. klugii Ehrenbg. M. micans Dietr.
(?) M. splendens Ehrenbg. M. elegans klugii SD. M. acanthoplegma decandollei SD. (?) M. acanthophlegma elegans Monv. Cactus
elegans Kuntze. C. klugii Kuntze. C. micans Kuntze (?). Neomammillaria elegans (DC.) Br. & R. (?) Mamillaria elegans v. nigrispina Borg, Cacti, 336. 1937.
Es gibt nur wenige andere Mamillarienarten, bei denen soviel Verwirrung besteht und so wenig Klarheit ber die unter der Synonymie zusammengefaten,
aber durch wesentliche Formverschiedenheit trennbaren Arten, wie bei M. elegans.

3227

Mamillaria

Schon De Candolles Name fr die letztere ist ein spteres Homonym von
Haworths M. geminispina. Nimmt man Britton u. Roses Text als diejenige Beschreibung, die den Typus der Art darstellen soll, so ist letzterer auch nach
H. Bravos Beschreibung von 1937 als eine kleine, meist kaum ber 5 cm breite
kugelige Pflanze aus der Umgebung von Mexico City (Pedregal) leicht festzustellen.
Ein Synonym war M. peacockii hort., denn Craig sagt, sie wre aus dergleichen
Gegend gekommen. Alle Arten haben gemeinsam, da zwei Mst. vorhanden sind,
wenigstens normalerweise. Nun sind aber auch ziemlich lnglich bis zylindrisch
wachsende Formen bekannt, die Bl. sind zum Teil in der Farbe unterschieden,
und M. elegans v. schmollii Craig war lt. Rmplers Beschreibung zweifellos
schon lange bekannt als M. meissneri Ehrenbg. (es wre auch merkwrdig gewesen,
wenn gerade sie unbekannt geblieben wre). In den Sammlungen ziemlich selten
vertreten ist die echte M. haageana, mit hellroten Bl., dunklem Krper und
grauschwarzen St., die ich stlich von Las Derrumbadas in riesigen Mengen sah,
bzw. so von Perote berichtet ist (ich hielt sie anfangs fr unbeschrieben).
Was M. dyckiana war, ist in neuerer Zeit zweifelhaft gewesen, aber nach Pfeiffers Beschreibung und dem beigegebenen Bild von H. Neumann (Abb. 2994)
kann es sich nur um diese Pflanze gehandelt haben. Wenig bekannt sind auch die
ziemlich lang- und derbzylindrischen Formen, die man, nach den alten Beschreibungen zu urteilen, als M. acanthoplegma bezeichnet hat1). Ganz unsicher
ist die Beurteilung, was man eigentlich unter M. supertexta zu verstehen hat.
Hier ist selbst auf die ltesten Beschreibungen wenig Verla, denn z. B. verstand Salm-Dyck unter M. elegans eine Art mit 4 Mst.; wahrscheinlich war es
M. dyckiana, wie ich sie nach Pfeiffer verstehe, die mitunter 4 Mst. bilden kann
(vielleicht M. supertexta tetracantha SD.). Nun sagt aber Salm-Dyck fr M. supertexta Caulis depresso-globosus, Rmpler von den Bl. rosenrot (seine Angabe
der Krpermae ist wohl weniger magebend, da sie sich unter Umstnden auf
ein altes gepfropftes Stck bezogen haben kann). Jedenfalls habe ich auch Importen solcher Pflanzen gesehen (Abb. 2992). M. dealbata hat wenig mit M. elegans
zu tun, wenn man sie etwa nach Rmplers Beschreibung beurteilt und nach
Heinrichs Bild (Abb. 2995). Fat man alle diese wohlunterschiedenen Pflanzen,
wie es Craig tut, unter M. elegans zusammen, oder zum Teil als deren Varietten,
noch dazu mit ungengendem Text, bekommt man kein richtiges Bild ber die zu
beobachtenden Formunterschiede, und die richtige Bestimmung ist schwierig. Ich
belasse daher die alten Arten selbstndig, bilde sie einzeln ab denn nur so
kann Klarheit ber sie geschaffen werden und gebe nachstehend eine schlsselartige bersicht ber den M. elegans-Formenkreis:
Pflanzen kugelig
Krper klein, hchstens nur wenig ber 5 cm , Kpfe oben
wenig verjngt
Blten tief karmin. . . . . . . . . . . . . . .
Krper grer, anfangs halbrund, bis ca. 7 cm , oben
strker verjngt
Blten hellrot (rosa)
Stacheln mit dunklerer Spitze. . . . . . . . .

M. elegans DC.

M. supertexta Mart.

1
)Britton u. Rose wie auch Craig schreiben acanthoplegma, Salm-Dyck, Rmpler
und Schumann aber wie Lehmann acanthoplegma, Stachelkorb. Die Silbe -phlegma wrde Brand bedeuten und damit brandige Schwrzung der Stachelspitze, was hier
als Merkmal auch zutrifft.

3228

Mamillaria

Blten hellrot mit weiem Schlund. . . . . . . .


Pflanzen lnglich werdend, aber nicht lang- (derb-) oder

schlankzylindrisch
Krper frischgrn
Mittelstacheln hornfarben, nicht grauschwrzlich (zuweilen bis 4), der unterste der lngste, abwrts
weisend
Blten purpurkarmin . . . . . . . . . . . . .
Mittelstacheln fast ganz wei, nur kurze dunkle Spitze,
der lngste aufgerichtet. . . . . . . . . .
Krper dunkel blaugrn
Mittelstacheln aschgrau-schwrzlich
Blten karminrosa . . . . . . . . . . . . . .
Pflanzen derbzylindrisch, bis 20 cm lang, bis 10 cm
Mittelstacheln wei mit dunkler Spitze
Blten purpurrot . . . . . . . . . . . . . . .
Pflanzen schlankzylindrisch, bis 12,5 cm hoch, 2,5 bis ber
4 cm , seitlich bis ber die Mitte sprossend
(M. elegans schmollii Craig)
Blten hell purpurkarmin. . . . . . . . . . . .

v. leucostoma Backbg.
n. v.

M. dyckiana Zucc.
M. dealbata Dietr.
M. haageana Pfeiff.
M. acanthoplegma Lehm.

M. meissneri Ehrenbg.

Die beigegebenen Abbildungen gestatten eine Unterscheidung dieser Arten


nach lteren blhbaren Stcken. Dementsprechend habe ich auch die Synonyme
aufgeteilt. Ich kann danach Craigs Ansicht nicht teilen, wenn er sagt: Diese
Art ist sehr variabel und geht in mehrere verwandte Arten ber; viele Autoren
sehen diese Varietten als verschiedene Arten an, aber dies mte auf zu geringfgigen Unterscheidungen geschehen, die solche Trennungen kaum rechtfertigen
wrden. Ich wei nicht, ob Craig berhaupt alle Pflanzen der hier beigegebenen
Abbildungen bekannt waren, mit Ausnahme der M. haageana, die er auch als
eigene Art ansieht, und der M. elegans v. schmollii, die dem Typus der Art
nur sehr wenig hnelt. M. elegans v. supertexta(Mart.) Schelle und M. elegans
v. dealbata K. Sch. sind auch deutlich unterscheidbar, wobei Craigs Ansicht
bezglich M. dealbata Dietr. wahrscheinlich auf einer Mideutung des SalmDyckschen Textes beruht. Jedenfalls hat Craig nicht die groe M. acanthoplegma, M. dyckiana und die M. supertexta gekannt, denn was er unter letzterer
abbildet, ist allerdings wie er richtig sagt mehr eine bergangsform zu (wenn
nicht gar berhaupt nur eine Form) der M. lanata (sensu Schwarz).
Der Typusbeschreibung lege ich die von H. Bravo in Las Cactac. de Mex.,
642643. 1937, zugrunde, da sie sich auf die bei Mexico City gesammelten Pflanzen
bezieht:
Meist kugelig, gelegentlich etwas lnglich, 5 cm und bis 5 (10) cm hoch:
Scheitel etwas vertieft, mit Wolle; W. eifrmig, 45 mm lang; Ax. kahl; Ar.
anfangs mit weier Wolle; Rst. 2530, wei, borstig, ausgebreitet, 56 mm lang:
Mst. 2 (13), bis 1 cm lang, steif, wei mit kaffeebrauner Spitze; Bl. im Kranz,
karminrot; Staubf. rot; Gr. wei; N. 57, wei oder leicht gelblich; Fr. karmin.
2 cm lang. M e x i k o (Staat Mexiko, im Pedregal de San Angel) (Abb. 2991:
Tafel 234, unten).
Als Synonym nennt Pfeiffer noch M. supertexta hort. non Mart. Was Berger
in Kakteen, 311. 1929, abbildet, scheint nicht M. elegans, sondern M. acanthoplegma zu sein. ber M. micans konnte ich keine Klarheit gewinnen, was ihre Zugehrigkeit anbetrifft. M. kunthii Ehrbg., die Craig als Synonym zu M. elegans

Mamillaria

3229

stellt, ist eine eigene, gute Art


(s. weiter hinten unter Wenig
bekannte Arten). M. elegans
nigra ist ein Katalogname von
Schwarz (1955); welche Pflanze
er darunter versteht, bzw. ob es
sich um dieselbe handelt, die
Borg als M. elegans v. nigrispina
Borg bezeichnet, habe ich nicht
feststellen knnen. M. peacockii
hort. mu als Synonym angesehen werden.
Craigs Abbildung Fig. 252
(Mamm.-Handb., 282. 1945),
einer Pflanze von Tehuacan
(Puebla), scheint mir eher
M. supertexta zu sein, bzw.
wrde dies verstndlich machen, Abb. 2991. Mamillaria elegans DC. Der ziemlich kleinwarum Craig diese Art [bei
krperige Typus der Art vom Pedregal bei Mexico
ihm M. elegans v. supertexta
City. (Foto: De Laet.)
(Mart.) Schelle] als bergang
zu M. lanata ansieht; doch scheinen die Blten dunkler zu sein. Mehr lt sich
darber ohne Kenntnis der lebenden Pflanzen nicht sagen.
Mamillaria supertexta Mart. In Pfeiffer, En. Cact.,25. 1837 (Hort. Reg.
Monac., 128. 1829, als nomen)
Mamillaria supertexta Mart., in Zuccarini, Plant. Nov. Monac., 706.
1837. M. supertexta dichotoma SD. Cactus supertextus Kuntze.
M. elegans supertexta (Mart.) Schelle, ebenso in Craig, Mamm.Handb., 282. 1945.
Wie Craig richtig sagt, stimmen die heutigen Handelspflanzen1) unter diesem
Namen nicht genau mit der ursprnglichen Beschreibung berein. Vor allem
gibt Pfeiffer (En. Cact., 25. 1837) nur 1618 Rst. an, ebenso wie fr
M. dyckiana. Das ist sehr ungewhnlich und mag sich auf jngere Stcke
oder etwas in der Zahl abweichende zurckfuhren lassen. Craig selbst gibt
keine genaue Beschreibung der Variett, und seine Abbildung zeigt auch
mehr Rst. Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 88. 1850)gibt sogar eine Mst.-Zahl
von 46 an, gegenber Pfeiffer, der nur von 2 Mst. spricht. Vielleicht
handelte es sich bei Salm-Dyck um eine abweichende Form, denn zuweilen
kommen mehr Mst. vor. Salm-Dyck gibt aber an: Gedrckt-kugelig; Rst.
2025, Mst. (46) wei mit schwrzlicher Spitze; Bl. bla fleischfarben;
Staubf. zusammengeneigt, wei; N. 56, aufrecht, gelblich. Eine solche
Pflanze mit hellroten Bl. bilde ich mit Abb. 2992 ab; sie wird grer als der
Typus der M. elegans, bzw. ist der Krper oben mehr konisch oder verjngthalbkugelig, vor allem sind die Bl. ziemlich hellrot. Nach Salm-Dycks Angaben
kann ich also nur dies als M. supertexta ansehen. Salm-Dyck spricht allerdings auch von vel dichotome diviso und verffentlichte noch eine M. supertexta v. dichotoma SD. Vielleicht kommt gelegentlich auch dichotomische
1
)Wahrscheinlich in Oaxaca gesammelt, whrend nach Craig der Typstandort der
M. supertexta Mart. San Jose del Aro (Hidalgo?) ist.

3230

Mamillaria

Teilung vor. Solche Pflanzen wurden M. polycephala Mhlpfrdt. (Allg. Gartenztg., 347. 1845) [Cactus polycephalus Kuntze] genannt, gem Salm-Dycks
Synonymie.

Abb. 2992. Mamillaria supertexta Mart.

v. leucostoma Backbg. n. v.
Differt aculeis centralibus colore clariore vel flavescentibus; flore fauce
alba; phyllis perigonii interioribus apice rubido.
Halbkugelig bis schwach verlngert-halbkugelig, bis ca. 7 cm ; Scheitel
nicht mit aufflliger dunklen St., sondern die 2 mittleren weilich bis
gelblich und nur mit kurzer, dunkler Spitze; Bl. mehr glockig-trichterig.
innen wei, nur der Saum der Pet. dunkler-rtlich. M e x i k o (anscheinend aus Oaxaca) (Abb. 2993).
Die Pflanze wurde von Schwarz gesammelt und im Jardin Botanique
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat, aufgenommen. Sie hnelt dem Typus
der Art in der Form und den helleren Bl. Eine Beschreibung habe ich nirgends finden knnen.
Die Mr. Shurly bersandte Aufnahme des Typus der Art wurde auch von
ihm als mglicherweise M. supertexta angesehen. Die Farbe der Narben
scheint nicht einheitlich zu sein, wie dies auch sonst vorkommt. Mglicherweise ist M. elegans v. aureispina Borg, Cacti, 336. 1937, in die Nhe der
M. supertexta v. leucostoma zu stellen, auf Grund der Stachelfarbe, doch
sagt Borg, da der oberste Stachel der lngste ist, whrend bei v. leucostoma der untere der 2 Mittelstacheln der lngere ist. Sollte die Pflanze der
Fig. 252 von Craig der Form nach hierhergehren und wie die Aufnahme
vermuten lt dunkelrot blhen, mte sie hier unter einer besonderen
Bezeichnung eingereiht werden.

Mamillaria

3231

Mamillaria dyckiana Zucc. in Pfeiffer, En. Cact., 26. 1837


M. geminispina tetracantha Lem. (?). Cactus dyckianus Kuntze.
Pfeiffer beschreibt die Art: Einzeln, halbzylindrisch; Ax. bewollt; W. kurz
und konisch, gedrngt, blulichgrn; jngere Areolen brunlich behaart,
bald kahl; Rst. 1618, wei, steif, stark ausgebreitet, fast verflochten;
Mst. 2, auf- und abwrts gerichtet, viel krftiger, lnger, der unterste der
lngste, hornfarben, Spitze rtlich, Rst. 5 mm lang, Mst. 11,5 cm lang.
M e x i k o (Abb. 2994).
Mit dieser Beschreibung stimmt weitgehend berein die von H. Neumann
aufgenommene Pflanze Abb. 2994, sowohl in der Form wie in der Bestachelung, die Mst. unten etwas verdickt. Die Bl. scheinen hellkarmin mit dunklerer Mitte zu sein. Rmpler (Handb. Cactkde., 282. 1886) gibt an: Die
Pflanze scheint nur 6,5 cm hoch zu werden, bei einem Durchmesser von 5 cm.

Abb. 2993. Mamillaria supertexta v. leucostoma Backbg.

Abb. 2994. Mamillaria dyckiana Zucc. (Foto: H. Neumann.)

3232

Mamillaria

Ob blo eine Form von M. acanthoplegma? Diese Vermutung wurde sicher


auf Grund der Form ausgesprochen. Rmpler selbst kannte keine lebenden
Pflanzen. Nach Berger sind die W. graugrn, die Bl. rot. Es knnen bis
4 Mst. auftreten.
Als M. dyckiana ging auch eine Pflanze ohne Mittelstacheln; sie entspricht
deshalb nicht der Beschreibung Zuccarinis in Pfeiffer. Die einzige sich ziemlich genau mit ihr deckende Beschreibung ist die von M. irregularis DC. Die
Abbildung dieser Art erfolgt daher bei den Wenig bekannten Arten.
Mamillaria dealbata Dietr. Allg. Gartenztg., 14:309. 1846
Mamillaria elegans dealbata K. Sch. Cactus dealbatus Kuntze.Neomammillaria dealbata (Dietr.) Br. & R., The Cact., IV:110. 1923.
Die Ansichten, was M. dealbata Dietr. war, weichen stark voneinander ab.
Craig stellte sie zu M. parkinsonii (s. auch dort), weil sie dieser hnlich
gewesen sein soll. Das geht vielleicht auf Salm-Dyck zurck, der diese
Ansicht uert, und eine M. dealbata hort. beschreibt.1) Was Britton u.
Rose darunter verstehen, indem sie hierzu M. peacockii stellen, ist nach
ihrer Abbildung in The Cact., IV. T. XII:3, der Typus der M. elegans.
Dieser entspricht aber wieder ihre Beschreibung des Typus letzterer
Art. Sie sagen: sie htten hierzu die Pflanzen aus dem Tal von Mexiko
gestellt, und das kann nur der Typus der M. elegans sein, weswegen
auch die Einbeziehung von M. peacockii verstndlich ist. Die M. dealbata beschreiben sie jedoch: Kugelig bis kurzzylindrisch, blulichgrn, im Scheitel
eingedrckt, aber fast unter den St. verborgen; Ax. und junge Areolen
anfangs dichtwollig; Rst. ca. 202), wei, kurz, angepret; Mst. 2, viel strker
und lnger als die Rst., manchmal 1 cm lang, der oberste oft aufgerichtet,
unten wei, Spitze braun oder schwarz; Bl. klein, karmin; Fr. keulig, rot:
S. braun. M e x i k o. (Abb. 2995).
In deutschen Sammlungen geht als M. dealbata Dietr. eine sehr weie,
lngliche Pflanze mit lnger weiwolligen Areolen und aufwrts geschwungenen lngeren oberen Mittelstacheln von insgesamt 2, beide wei mit kurzer
dunkler Spitze, die Krper zum Teil von unten her sprossend.
Diese Pflanze zeigt Heinrichs Foto Abb. 2995; Craig selbst bildet keine
ab. Da es sich bei Heinrichs Aufnahme aber um eine abweichende, doch
zweifellos in die M. elegans-Formengruppe gehrende Pflanze handelt, wird
sie hier als zumindest eine Form der M. dealbata Dietr. angesehen.
Mamillaria haageana Pfeiff. Allg. Gartenztg., 4:257. 1836
Mamillaria diacantha nigra Hge. M. haageana validior Monv.
Cactus haageanus Kuntze. Neomammillaria haageana (Pfeiff.) Br.
& R., The Cact., IV:110. 1923.
Einzeln, gelegentlich von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, oben gerundet, blulichgrn, bis ber 8 cm hoch und bis ber 5 cm ; W. nach
Bz. 13:21, ziemlich dichtstehend, fest, konisch, etwas vierseitig, 5 mm lang,
unten 3 mm breit; Ar. oval, 2,5 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. mit
flockiger weier Wolle am Scheitel bzw. in der Bltenzone; Rst. 1820 oder
1
)Cact. Hort. Dyck., 89. 1850; l. c., S. 9, setzt er allerdings Dietrich als Autor hinzu:
die Beschreibung ist an sich nicht eindeutig genug fr eine Bestimmung; es handelte sich
aber um eine Art ohne Axillenborsten.
2
)Dies entspricht z. B. nicht Salm-Dycks Beschreibung, der 2426 Randstacheln angibt.

Mamillaria

3233

Abb. 2995. Mamillaria dealbata Dietr. (Foto: Heinrich.)

etwas mehr (25), 3 mm lang, dnnadelig, gerade oder leicht zurckgebogen,


glatt, wei, zuweilen schwach bogig abstehend; Mst. 2, 68 mm lang, der
untere am lngsten, alle krftig-nadelig, der obere manchmal leicht zurckgebogen, der untere abwrts weisend, rotbraun bis schwarz oder aschgrauschwrzlich, zuweilen unten und oben dunkler; Bl. hochseitlich, 1,2 cm lang;
Sep. mit bla brunlichrosa
Mittelstreifen, hellerem Rand
und bla grnlich-kremfarbener
Basis, oben zugespitzt oder
stumpflich, Rand fein gesgt
(Craig); Pet. purpurrosa, zur
Spitze zuweilen mit etwas dunklerem Mittelfeld, Basis grnlichwei, linear, ca. 2 mm breit,
schwach verjngt-spitzlich, ganzrandig; Staubf. unten fast wei,
oben blarosa; Staubb. gelb;
Gr. unten bla kremfarben, oben
sehr blarosa; N. blaolivgrn;
Fr. oben hellrot, unten rosa,
zylindrisch-keulig, 1,1 cm lang,
mit Perianthrest; S. olivgrnlich-hellbraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 1 mm
gro. M e x i k o (im Staate
Veracruz, von Perote bei Orizaba) (Abb. 2996).
Diese Pflanzen sah ich in sehr
groer Zahl auf niedrigen, steinigen Hgeln nahe der Grenze
der Staaten Veracruz und Puebla,
Abb. 2996. Mamillaria haageana Pfeiff.

3234

Mamillaria

stlich von Las Derrumbadas. Sie gehren in Form, Blte und nach den
2 Mittelstacheln zweifellos in die M. elegans-Formengruppe, weichen aber
durch die dunkler grne Krperfarbe, die hellen Blten sowie die vorwiegend eigenartig aschgrau schwrzliche Bestachelung ab.
Abb. 2996 zeigt eine von mir gesammelte, blhende Pflanze, die nach
ihrem Standort zweifellos die echte M. haageana ist. Wieweit damit Craigs
Fig. 223 bereinstimmt, lt sich nicht sagen. Nach der von mir aufgenommenen Pflanze sind auch die Namen M. diacantha nigra Hge. (Craig schreibt
auf S. 247 irrtmlich M. diacentra nigra) und M. perote hort. verstndlich.
Pfeiffer sagt in der Originalbeschreibung, da die 2 zierlicheren Mst.
schwarz sind, Rst. 20. Typstandort: Perote. Die Form der von mir aus
der Nhe des Typstandortes gesammelten Art ist oben breiter als Craigs
Abbildung. Die Art mag etwas variieren. Die Frbung der Mst. ist durchgehend.
Vielleicht ist dies M. elegans nigra, Katalogname von Schwarz (1955).
Mamillaria acanthoplegma Lehm. Del. Sem. Hamb. 1832
Cactus acanthophlegma Kuntze.
Eine zweifellos seit langem nicht mehr richtig erkannte Art. Pfeiffers Beschreibung ist zu allgemein, um danach berhaupt eine Unterscheidung vorzunehmen; er sagt aber in der Synonymie Cact. columnaris fl. mexic.1) SalmDyck beschreibt die Art schon genauer (Cact. Hort. Dyck., 86. 1850): Sulenfrmig; W. oval-konisch; Rst. 2024; Mst. 2, krftiger, aufgerichtet, Spitze
braun. Nach Pfeiffer und Salm-Dyck soll De Candolle eine Form, die
Salm-Dyck var. nennt (mit oben braunroten St.), mit M. geminispina
Haw. verwechselt haben. Noch deutlicher wird die Kennzeichnung der Form
durch Salm-Dycks Einbeziehung der zylindrischen M. meissneri Ehrbg.
als var. . Am besten schildert Rmpler die Art (Handb. Cactkde., 281.
1886): Stamm spter sulenfrmig, bis 20 cm hoch und halbem Durchmesser; Rst. 2024, dnn borstenfrmig, verflochten, die ganze Pflanze
einhllend; Mst. 2, gerade, strker, wei, an der Spitze schwrzlich (Backeberg: variabel bis dunkelrotbraun); Bl. bis 1,3 cm breit, im Mai, mehrere Tage
dauernd; Perigonbl. linienfrmig, blulichpurpurrot, zurckgebogen; Staubb.
gro, schwefelgelb; N. 46, gelb. M e x i k o (Oaxaca). (Abb. 29972998).
Nach Rmpler ist die Art durch regelmige Form und dichtes Stachelgewebe (daher der Name acantho-plegma, Stachelkorb) ausgezeichnet
und blht schon in der Jugend reichlich. Meine Abb. 2997 zeigt eine jngere
Pflanze, an der die lngeren, geschwungenen und im oberen Teil bereits
strker ausgebildeten St. auffallen, sowie Abb. 2998, eine seltene Verzweigung, mit beraus dichtem Stachelgewebe und den ziemlich schmal-linienfrmigen inneren Perigonbl., die intensiv blulichrot sind. Durch die ziemlich
dickzylindrische Form und die lang abstehenden, aufwrts geschwungenen
Mst. eine so typische Pflanze, da die Einbeziehung zu M. elegans nur erklrlich wird, wenn man annimmt, da die Art neueren Autoren nicht mehr
bekannt war. Karwinski soll sie nebst mehreren Varietten (Formen?) in
den khleren Regionen von Oaxaca auf festem Tonboden gesammelt haben.
1)Auf diese sulig werdende Art bezog also Pfeiffer den von De Candolle in Prodr.,
4:459. 1828 ined., aufgenommenen Namen Cactus columnaris Moc. & Sess [M. columnaris
(Moc. & Sess) K. Sch. non Martius (M. polythele)].

Mamillaria

3235

Meine Pflanzen stammen von F. Schwarz und befinden sich jetzt in meiner
ehemaligen Sammlung im Jardin Exotique de Monaco.
Hierher mgen die folgenden Namen gehren: M. acanthoplegma v. monacantha Monv., v. leucocephala Monv., v. abducta Monv., bei Walpers irrtmlich als M. obdusta: M. obducta Scheidw. (auch M. abducta und abdusta

Abb. 2997. Junge Mamillaria acanthoplegma Lehm.

Abb. 2998. ltere Mamillaria acanthoplegma Lehm.

3236

Mamillaria

geschrieben). Pfeiffer fhrt als Synonym auf: M. leucocephala hort., zu der


Labouret als Synonym M. recta Miqu. stellte. Ob nicht auch M. acanthoplegma v. decandollei SD. sowie v. elegans Monv. hierhergehren, lt sich
wohl nicht mehr feststellen.
Mamillaria meissneri Ehbenbg. Bot. Zeit., 2:834. 1844.
Mamillaria acanthoplegma meissneri SD. Cactus meissneri Kuntze.
M. elegans v. schmollii Craig, Mamm.-Handb., 283. 1945.
Salm-Dyck sagt hierber nur: Mst. etwas zierlicher; manchmal werden
3 Mst. gebildet; Bl. intensiv rot. Eindeutig ist dagegen Rmplers Beschreibung (Cactkde., 286287. 1886): Zylindrisch, die Ehrenbergschen
Originalpflanzen 12,5 cm hoch bei 2,57 cm , mehr oder weniger eingedrckt, sprossend; Ax. mit langer Wolle besetzt; W. pyramidal, stumpfviereckig, lang und schmal, hellgrn; Stachelpolster eirund, spitz, in der
Jugend wollig; Rst. 1622, borstenartig, fein, etwas abstehend, weilich:
Mst. 2, gerade, etwas strker, fast gleich lang, einer nach oben, einer nach
unten gerichtet, hellbraun mit dunkler Spitze. Salm-Dyck nimmt diese Art
als Form von M. acanthoplegma. M e x i k o (Puebla, bei San Andreas).
(Abb. 2999).
Ganz abweichend ist die oft sehr schlankzylindrische Form und vor allem,
da die Pflanzen seitlich bis ziemlich hoch hinauf sprossen. Kleine Abweichungen der Stachelfarbe mgen vorkommen, so da kein Zweifel darber bestehen kann, da Craigs M. elegans v. schmollii, die im Staate Puebla, bei
San Andreas, gesammelt wurde, mit Ehrenbergs M. meissneri identisch ist.
Mit Ausnahme der Mittelstachellnge
bis 7 mm lang sind Craigs Angaben
in der Pflanzenform gleichlautend,
sonst aber allgemein gehalten, bis
auf die Bltenfarbe blasser als
beim Typus. Die Pflanze soll auch
irrtmlich als M. schmollii bezeichnet worden sein.
Folgende Namen sind in ihrer richtigen Zughrigkeit zweifelhaft: Mamillaria
supertexta caespitosa Monv., M. supertexta
compacta Scheidw. Craig erwhnt noch
einen Namen M. supertexta (spinis?)
longiorihus Scheidw., wegen Angabe
von Milchsaft anderswohin gehrend.
M. elegans mayor war ein Katalogname
von Schmoll (1947) und mag Craigs
Fig. 253 sein.
Schelle fhrt, in Kakteen, 321. 1926.
eine Mamillaria elegans v. waltonii hort.
auf und bildet sie im Bildteil S. 65 unter
Fig. 186 ab (Tafel 235, oben). Craig erwhnt diesen Namen nicht. Da keine Beschreibung von Schelle gegeben wird,
lt sieh nicht feststellen, ob es sich hier
Abb. 2999. Mamillaria meissneri Ehrenbg.
nicht etwa um M. waltonii Walt. (Cact.
(M. elegans v. schmollii Craig).

Mamillaria

3237

Journ., 1:29. 1898) handelt, die Craig bei M. parkinsonii anfhrt. Schelles
Pflanzenbild stammt von De Laet, und die gegabelten Pflanzen lassen vermuten,
da es hier zu dichotomischer Teilung kommt. Andererseits passen die 4 ber
Kreuz stehenden, dnnadeligen und dunklen Mittelstacheln nicht zu M. parkinsonii; es handelt sich aber offensichtlich auch nicht um eine Art aus dem M. elegans-Formenkreis. Sie kann daher hier nur mit Abbildung gebracht werden.
91. Mamillaria perbella Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 567. 1898
Neomammillaria perbella (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:111. 1923.
Eine wie aus den Katalognamen von Schmoll hervorgeht ziemlich
variable, wenn auch sehr charakteristische Art, besonders durch ihren zu Anfang
stark gedrckt-runden Wuchs und die frh einsetzende dichotomische Teilung.
Ich gebe hier Schumanns Originalbeschreibung wieder, die bei Craig fast die
gleiche ist, nur in den Angaben der Krperform gekrzt: Wuchs durch dichotomische Spaltung des Krpers in gleiche Sprosse rasenfrmig; Rasen sehr dicht,
flach oder wenig gewlbt; Krper niedergedrckt, quer ellipsoidisch, oben ziemlich flach; mit etwas eingedrcktem Scheitel, der von nicht reichlicher, weier
Wolle verdeckt wird; graugrn, bisweilen ins Bluliche, klein, kaum ber 6 cm ;
W. nach den 13er und 21er Bz. dicht gestellt, wenig ber 5 mm lang, schlank
kegelfrmig, am Grunde 4 mm Durchmesser, oben gerade gestutzt; Ar. 2 mm im
Durchmesser, kreisfrmig, mit kurzem, weiem, kaum gekruseltem Wollfilz bedeckt; Rst. 1418, ungleich lang und verschieden dick, borstig bis dnn pfriemlich, 1,53 mm lang, wenig stechend, wei, die greren schwarz bespitzt; Mst. 2,
derb und ziemlich plump fr die geringe Gre von 46 mm; der grere nach
oben, der kleinere nach unten, mit einer kurzen, pyramidalischen Spitzenendung,
elfenbeinwei, nicht vergrauend; in der Jugend sind smtliche St. rtlichwei;
Ax. spter mit weier Wolle besetzt; Bl. im Kranze, ganze Lnge derselben
910 mm; Fruchtknoten grnlichwei, ins Brunliche; Bltenhlle glockigtrichterfrmig, 8 mm im grten Durchmesser; uere Bltenhllbltter grnlichbraun, dreiseitig lanzettlich, spitz; innere mit karminrotem Rande; innerste
lanzettlich, kaum zugespitzt, karminrot; Staubgefe die halbe Lnge der Blutenhlle berragend, nach innen geneigt; Fden hellkarminrot; Beutel hellgelb; der
weie, am Grunde grnliche Gr. ist etwas lnger als die Staubgefe, am Ende
wird er rosenrot; die 3 kugelig zusammenneigenden N. sind ebenso gefrbt.
Mexiko (ohne bestimmten Standort). (Abb. 3000, links; Tafel 235, unten).
Craig fgt hinzu: Sep. mit grnlichbraunem Mittelstreifen, kremfarbenem
Rand, dieser fein gewimpert; Pet. mit karminrotem Mittelstreifen, blarosa Rand,
spitz bis fein zugespitzt, meist ganzrandig; Staubb. gelb bis brunlich; Gr. unten
grnlich bis wei, oben rosenrot; S. rtlichbraun, gebogen-birnfrmig mit seitlichem Hilum, 1,3 mm gro. M e x i k o (Quertaro, bei San Pablo; Hidalgo,
bei Tolimn). Die bei Craig abweichenden Bltenangaben sind wohl darauf
zurckzufhren, da die Art ziemlich variabel ist, wie auch die Katalognamen von
Schmoll (1947) besagen: v. aljibensis, v. brunispina, v. fina, v. grandimamma,
v. longispina, v. mayor, v. minor, v. virens, alle unbeschrieben. Ferner erwhnt
Craig den Schmollschen Namen M. perbella lanata n. nud. (Abb. 3000, rechts). Ich
habe des fteren beobachtet, da es zumindest mehr grn erscheinende, aber auch
mehr weiwollig aussehende Exemplare gibt, doch scheinen diese Schwankungen
ineinander berzugehen. Zur Kennzeichnung der strker bewollten Exemplare ist
aber der Name M. perbella lanata ganz bezeichnend. Was Craig unter Fig. 221
(Mamm.- Handb., 244. 1945) abbildet, ist eine zylindrische Pflanze, als greres
Exemplar noch nicht geteilt. Dies ist irgendeine andere Art, whrend die Fig. 222

3238

Mamillaria

Abb. 3000. Mamillaria perbella Hildm. Links: Typus der Art: rechts: v. lanata Schmoll
nom. nud., etwas dichter bestachelt und oben strker wollig. (Foto Heinrich.)

offenbar den Hildmannschen Typus der Art darstellt, von Schmoll als v. fina
n. nud. bezeichnet. Es soll sogar eine Form mit (nahezu?) weien Blten geben
(Heinrich), die nicht dichotomisch teilt, mit braunerer Bestachelung.
Craig reiht die Art unter die Gruppe mit wrigem Saft ein, Schumann jedoch
unter seine Reihe Elegantes, und bei seiner Grndlichkeit mu angenommen
werden, da er und Hildmann die Art daraufhin genau untersuchten, so da sie
hier zur Sektion Subhydrochylus einbezogen werden mu.
92. Mamillaria vaupelii Tieg. Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:412. 1933
(auch als Neomammillaria)
Einzeln, abgeflacht kugelig, hell blulichgrn, ca. 6 cm und etwas weniger
hoch; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, fein wei punktiert, am
Grunde vierseitig, oben mehr oval, 6 mm lang, am Grunde 56 mm breit; Ar.
rund, 2 mm gro, nur anfangs mit dnner krauser Wolle; Ax. mit kruseliger
Wolle und grauweien B.; Rst. 1621, 56 mm lang, nadelig, gerade, steif, glatt,
glnzendwei, am Grunde gelblich, zuerst abstehend, spter horizontal gerichtet:
Mst. 2 (mitunter 4), die untersten 15 mm lang, die obersten 10 mm lang,
alle pfriemlich, gerade, steif, glatt, zuerst orangebraun, dann am Grunde kremfarben, oben rosa mit brunlicher Spitze, zuletzt grau, auf- und abwrts gerichtet,
ber dem Scheitel zusammengeneigt; Bl. rhrig-glockig, 1,7 cm lang, 1 cm ;
Sep. fast wei, Spitze hell purpurrosa, linearlanzettlich, spitzig, ganzrandig; Pet.
im unteren Drittel fast wei, darber hell purpurrosa, linearlanzettlich, stumpfliche Spitze, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei; N. 3.
blagelb, 1 mm lang; Fr. karminrot, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest; S.
gelblich orangebraun, gebogen-birnfrmig, glatt, 1 mm gro; Wurzeln faserig.
M e x i k o (Oaxaca, bei Mixteca). (Abb. 3001).
Die Art ist variabel, was Zahl und Farbe der Mst. anbetrifft. Craig bildet
eine M. vaupelii v. flavispina Neale (Cact. Other Succ., 94. 1935) ab, durch 45
(meist 4) Mst. von gelblicher Farbe unterschieden.
Abb. 3001 zeigt eine von Heinrich aufgenommene Pflanze, die einmal weniger
flachrund wirkt als das Bild des Typus der Art (von Schmoll aufgenommen, in
C. & S. J. (US.), VII:21. 1935) mit 4 am Grunde etwas verdickten Mst., diese
jedoch nicht so hellfarben wie Schmolls Foto Fig. 110 in Craigs Mamm.-Handb.,

Mamillaria

3239

128. 1945, von v. flavispina, die auch mit weniger auffllig langen Mst. abgebildet
wird. Danach mte eigentlich noch eine 4stachlige Variett mit lngeren, dunkleren Mst. aufgestellt werden; hchstwahrscheinlich gibt es aber Zwischenformen.
Auffllig ist, da Craig schreibt: Saft wrig, gelegentlich schwach milchig;
ferner besteht eine weitgehende bereinstimmung aller Merkmale mit M. conspicua Purp., die nicht allzuweit entfernt in Puebla vorkommt, und von der
J. A. Purpus sagt: Warzen nicht milchend. Beide Pflanzen sollten daraufhin
genau untersucht werden, d. h. ob es sich nicht um Formen ein und derselben Art
handelt. M. conspicua wird allerdings etwas lnglicher, wenigstens spter; ob sie
nicht etwa schwach im Innern milcht, steht bisher nicht fest. M. vaupelii mute
nach der angegebenen Saftbeschaffenheit jedenfalls in die Sektion Subhydrochylus
einbezogen werden.
93. Mamillaria rekoiana Craig Mamm.-Handb., 128. 1945
Neomammillaria rekoi Br. & R., The Cact., IV:141. 1923 pro parte.
Britton u. Rose haben unter Neomammillaria rekoi, nach ihren Abb. 149 und
155a, zwei verschiedene Pflanzen zusammengefat, mit Hakenstacheln und mit
geraden. Letztere Pflanze trennte Craig als eigene Art ab. Beiden ist aber das
mitunter dnne Milchen an oberen W. gemeinsam, nach Britton u. Rose; so
mag auch Craigs Angabe bezglich M. vaupelii zu verstehen sein, jedenfalls ist
danach das Milchen in der Sektion Subhydrochylus nicht gleichartig bzw. nicht
immer so, wie es Schumann fr die Reihe Elegantes angibt. Craigs Beschreibung lautet: Einzeln, keulig, 12 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, konisch, rund, mit
halbmilchigem Saft, 810 mm lang; Ax. mit Bscheln von weier Wolle sowie
18 B.; Mst. 45, 1015 mm lang, krftig-nadelig, gerade, braun, vorgestreckt
spreizend; Rst. 20, 46 mm lang, dnnadelig, gerade, wei, schwach abstehend;

Abb. 3001. Mamillaria vaupelii Tieg., Form mit 4 dunkleren und lngeren Mittelstacheln.
(Foto: Heinrich.)
205

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3240

Mamillaria

Bl. glockig, 15 mm lang; innere Perigonbltter tief purpurn, linear-oblong, zugespitzt; Staubf. purpurn; Staubb. gelb; Gr. purpurn; N. grnlich; Fr. rot, keulig; S.
braun. M e x i k o (Oaxaca).
Craig ist berzeugt, da beide Arten hinreichend unterschieden sind; Britton
u. Roses Fig. 149 zeigt aber ein zweifellos ziemlich geschrumpftes Exemplar, und
da wir heute eine Reihe von Arten kennen, die sowohl gerade wie gehakte Mst.
haben knnen, Craigs Beschreibungen der M. rekoiana und M. rekoi auch nicht
eindeutig verschieden sind, besteht immerhin die Mglichkeit, da Britton u.
Rose mit der Zusammenfassung im Recht waren.
94. Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg.1) Backeberg & Knuth,
Kaktus-ABC, 391. 1935
Neomammillaria guerreronis H. Bravo, Anal. Inst. Biol. Mex., 3:395. 1932.
Sprossend, sulig werdend, bis 60 cm lang, 6 cm , von St. dicht bedeckt,
hellgrn; W. nach Bz. 8:13, klein, konisch; Ar. klein, anfangs weifilzig; Ax.
mit weier Wolle, diese verbleibend, und mit (ca. 1520) weien B.; Rst. 2030.
borstenfein, wei, nadelig, 0,51 cm lang, glatt, gerade, halbbiegsam, Basis
orangegelb, horizontal gerichtet; Mst. (2) 4 (5) (Originalbeschreibung: 4),
ca. 1,5 cm lang, die unteren lnger, wei, zuweilen rosa getnt, an jungen Pflanzen
1 Mst. hakig; Bl. unbekannt; Fr. 1,52 cm lang, rot (Craig: grnlichwei zu
Anfang, dann rosa, unten blasser, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest); S. braun.
1 mm lang (Craig: gebogen kugelig-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, 1,5 mm
lang). M e x i k o (Guerrero, Canyon del Zopilote), (Tafel 236).
Nach Craig kommt die Art auch in Michoacn vor.
Obige Beschreibung gibt die Originaldiagnose von H. Bravo wieder, mit
einigen Ergnzungen von Craig. Abb. 3002 zeigt eine Pflanze aus der Sammlung
Pallanca, Bordighera, die genau der Originalbeschreibung entspricht, d. h. der
ltere Krper im allgemeinen geradstachlig, die jungen Sprosse groenteils mit
einem hakigen Mittelstachel. Leider waren zwar Knospen ausgebildet, aber nicht
geffnet, doch lie sich daran erkennen, da die Perigonbltter weilich mit rosa
Mitte sein mssen. Diese Aufnahme zeigt aber auch (unten rechts) gelegentliches
Erscheinen eines Hakenstachels unter sonst geraden der lteren Pflanze. Craig
macht folgende von der Originalbeschreibung abweichende Angaben: Mst. gerade bis gelegentlich gehakt (s. Variett), hell orangebrunlich, spter kremwei, Basis orangegelb, Spitze rosa.
Craig stellt folgende Varietten auf:
a) v. recta Craig Mamm.-Handb., 130. 1945
Alle Mst. gerade.
b) v. subhamata Craig Mamm.-Handb., 130. 1945
Einer der Mst. gelegentlich hakig. (Abb. 3002).
Auerdem beschreibt Craig vom Typstandort der M. guerreronis, d. h. aus
dem Zopilote-Canyon, eine M. zapilotensis Craig (Mamm.-Handb., 132. 1945).
eine unrichtige Schreibweise, da auf Spanisch der Geier zopilote heit; seitdem
haben andere Autoren diesen Namen, der ja eine geographische Bedeutung hat.
unrichtig nachgeschrieben. Die Beschreibung der Pflanze deckt sich so gut wie
vllig mit der des Typus, nur da gesagt wird Mst.: der untere g e w h n l i c h gehakt, d. h. es gibt also auch hier Ausnahmen.
1
)Die Autorenangabe im Kaktus-ABC (H. Bravo) Bd. war ein Versehen, bzw. sollte
sie wie oben genannt lauten.

Mamillaria

3241

Eine eigene Art ist ebenso unberechtigt wie die Varietten von M. guerreronis, denn meine Abbildung des Typus zeigt, da hier die Jungtriebe genauso
hakenstachlig sind, wie es H. Bravo fr den Typus der Art angab, da aber ein einzelner Stachel spter hakig war. Das heit, es handelt sich um eine jener Arten, die
besonders in Guerrero vorkommen, an denen gerade und Hakenstacheln auftreten
knnen, bzw. im obigen Fall um eine Art, die die anfnglich meist auftretende
Hakenstachelbildung entweder ganz wieder aufgibt, oder sie treten nur vereinzelt
auf, zuweilen auch strker erhalten geblieben. Die Pflanzen selbst gleichen einander
vllig, nur da manche mehr wei, andere mehr rosa getnt erscheinen. Das
Hakenstachelmerkmal ist so schwankend, da danach keine einheitliche Trennung
mglich ist. Auerdem wchst die berwiegend hakenstachlige am gleichen Standort wie die spter berwiegend geradstachlige Form. Craigs Erklrung M. zapilotensis hybridisiert mit M. guerreronis ist eine Verkennung der fter auftretenden
Variabilitt der Hakenstachelbildung bei Arten, die gerade in jener Gegend auch
sonst dieses Merkmal zeigen: M. bella, wuthenauiana, solisii bzw. nunezii u.a.
Ich habe die Pflanzen selbst gesammelt Tafel 236 zeigt die Wuchsform
alter Exemplare am Standort und auf die Zusammengehrigkeit untersucht.
Man kann die strker hakenstachligen Formen aber mit dem Namen M. guerreronis v. zopilotensis (Craig) Backbg. [C. & S. J. (US.), 152. 1951] kennzeichnen.

Abb. 3002. Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. Diese Pflanze stellt die v. subhamata
Craig dar, ein Mittelstachel gelegentlich hakig. Da Hakenstacheln bei mehreren Arten gelegentlich und mehr oder weniger auftreten knnen, kann man zur Unterscheidung wohl
Craigs Namen verwenden, aber in Wirklichkeit sind alle nur Formen einer teils gerade,
teils hakig bestachelten Art. Die Abbildung zeigt meist gerade Stacheln und nur hchst
selten einen hakigen. (Aus der Sammlung des Zchters Pallanca, Bordighera.)
205*

3242

Mamillaria

95. Mamillaria rekoi (Br. & R.) Vpl. In Engler u. Prantl, Pflanzenfam.,
Ausg. 2, 21:633. 1925
Neomammillaria rekoi Br. & R., The Cact., IV:141. 1923 pro parte.
Ebnerella rekoi (Br. & R.) F. Buxb., Ost. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951.
comb. nud.
Einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, oben gerundet, grn, bis 12 cm hoch.
56 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch, rund, 810 mm lang; Ar. oval, anfangs
schwach wollig; Ax. mit Bscheln weier Wolle und 18 langen, weien B.:
Rst. 20, 46 mm lang, dnnadelig, gerade, wei, horizontal gerichtet; Mst. 4.
11,5 cm lang, die unteren am lngsten, alle steifnadelig, der untere gebogen
und hakig, die oberen gerade, alle braun, die oberen abstehend, der untere fast
vorgestreckt; Bl. scheitelnah, 1,5 cm lang; Pet. tiefpurpurn, linear-oblong, spitzig:
Staubf. purpurn, Staubb. gelb; Gr. purpurn; N. grnlich; Fr. rot, keulig, 1,2 cm
lang; S. braun, gebogen-birnfrmig. M e x i k o (Oaxaca).
Mamillaria pseudorekoi Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 34. 1933
Mamillaria rekoi v. pseudorekoi (Bd.) Craig, Mamm.-Handb., 131. 1945
Schlankzylindrisch, basal reichlich sprossend; W. und Ax. wie bei voriger Art.
ebenso die (krzeren) Rst.: Mst. 47, bis 10 mm lang, braun bis schwarz, stechend,
alle gerade oder der untere hakig; Bl. etwas grer als bei voriger Art; Fr. rot.
M e x i k o (Puebla und Morelos).
Angesichts der ganz unterschiedlichen Krperform besser eine eigene Art.
Bdeker nannte als Klammerautor Rose, wohl irrtmlich.
Sektion 3: Hydrochylus K. S ch .
Gesamtbschrbg., 474. 1898
Pflanzen mit wrigem Saft, auch im Innern nicht milchend

96. Mamillaria kewensis SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 112. 1850
Mamillaria kewensis albispina SD. Neomammillaria kewensis (SD.) Br.
& R., The Cact., IV:104. 1923.
Einzeln oder sprossend, spter keulig, blulich graugrn, oben gerundet, bis
12 cm hoch, 9 cm ; W. nach Bz. 8:13, breitkonisch, 8 mm lang, unten 915 mm
breit; Ar. oval, anfangs weiwollig; Ax. mit bleibender weier Wolle, ohne B.:
Rst. 6, die oberen 612 mm lang, der unterste bis 3 cm lang, alle krftig-nadelig.
schwach zurckgebogen, glatt, steif, unten nicht verdickt, zuerst rotbraun bis
schwarz, spter die unteren heller werdend, alle abstehend; Mst. fehlend; Bl.
glockig, Juni bis September, 2 cm lang, 1,21,5 cm ; Sep. unten grnlich, mit
sich verjngendem brunlichrotem Mittelstreifen, Rand blasser und meist glatt
oder nur leicht gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. tief purpurrosa, ganzrandig.
lanzettlich, zugespitzt; Staubf. gekrmmt, tief purpurrosa; Staubb. gelblichbraun; Gr. oben kremfarben bis blarosa; N. 5, blarosa, 1,5 mm lang; Fr. grnlich bis blarosa oder rosenrot, dickkeulig, 1,32 cm lang, 9 mm dick, mit
Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, rauh.
1,2 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Hidalgo und Mittelmexiko bzw. von
Schwarz auch in Guanajuato bei S. M. de Allende gefunden).
Britton u. Rose erwhnen, nach Salm-Dyck, kruselige Haare in den
Axillen, die Craig nicht gesehen hat. M. hidalgensis, die zum Teil in der Nhe der
M. kewensis wchst (Hidalgo, bei Ixmiquilpan) unterscheidet sich durch mehr
schlankkonische Warzen, sie hat nur Mittelstacheln, und die Sepalen sind gesgt.

Mamillaria

3243

M. spectabilis Mhlpfrdt. (Cactus spectabilis Kuntze), in Allg. Gartenztg.,


13:346. 1845, wurde von Salm-Dyck als Synonym zu M. kewensis albispina (mit
weien unteren Stacheln) gestellt; aber Craig sagt, die Originalbeschreibung gebe
mehrkantige Warzen an und andere Bestachelung. Craig nennt noch einen Namen
M. radianti, der von Walpers als M. spectabilis nahestehende Art angefhrt
worden sein soll, offenbar eine Mideutung des lateinischen Dativ von M. radians,
wonach es sich um eine Coryphantha gehandelt htte.
Nach Fig. 117 von Craig (Mamm.-Handb., 135. 1945) zu urteilen, teilt die Art
auch dichotomisch, wenigstens spter, wovon Craig nichts sagt.
96a. v. craigiana Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 137. 1945
W. schlanker, unten 45 mm breit; St. krzer und stark abstehend. M e x i k o
(Guanajuato und Quertaro, bei der Hazienda Ojo de Agua nahe San Juan
del Rio). Schmolls erster Katalogname war M. craigiana. Whrend beim Typus
der Art die unteren lngeren St. schrg abwrts gerichtet sind, steht bei der
Variett der obere als lngerer schrg aufwrts ab. Vielleicht handelt es sich hier
eher um eine eigene Art, wie es Schmoll zuerst annahm.
97. Mamillaria durispina Bd. ZfS., 3:342. 1928
Einzeln, kugelig bis etwas zylindrisch, matt dunkelgrn, bis 20 cm hoch,
11 cm ; Scheitel kaum eingesenkt; W. nach Bz. 8:13 (Variett? Backeberg)
sowie auch 21: 34, fest, konisch, am Scheitel gestutzt, 811 mm lang, 89 mm
am Grunde breit; Ar. oval, zuerst 5 mm breit, spter nur 1,5 mm gro, nur anfangs weiwollig; Ax. nur anfangs bzw. in der Bltenzone wollig, nach unten zu
verkahlend, ohne B.; Rst. 69, meist 68, zuweilen der obere bis 15 mm lange
Rst. etwas zur Mitte gerckt und am Grunde breitgedrckt, die unteren 78 mm
lang, pfriemlich, gerade oder leicht zurckgebogen, besonders der grte oberste,
der scheitelwrts geneigt ist, whrend der unterste stark abwrts geneigt absteht,
alle glatt, die Farbe verschieden und manchmal zonenartig verbleibend, anfangs
dunkelrotbraun bis schwarz oder aber auch mehr hornfarben. zuweilen unter den

Abb. 3003. Mamillaria durispina Bd. Links: schwarzbraune Jungstacheln; rechts: hell
hornbraune Jungstacheln, mit vereinzelten Mittelstacheln. (Aus der Sammlung des Zchters
H. Thiemann, Bremen.)

3244

Mamillaria

spter mehr grau werdenden St. noch ein oberer dunkler, oder die dunkle Farbe
im Oberteil, zuweilen auch fleckig, Spitze auch goldbraun; Bl. glockig, 1,5 cm lang
und breit; Sep. unten krem bis hellgrn, oben tief karmin, verjngter braunroter
Mittelstreifen, Rand leicht gesgt (Originalbeschreibung ganzrandig; vielleicht
wechselnd), linear-lanzettlich, zugespitzt; Pet. unten blagrn bis fast wei, oben
purpurrosa, dunklere Mittellinie, Rand heller bis fast durchsichtig, glatt, linearlanzettlich, bis 3 mm breit, zugespitzt; Staubf. weilich, oben rosa; Staubb.
weilich- bis brunlichgelb; Gr. unten weilich bis krem, oben rosa bis dunkelrosa:
N. 5, tief purpurrosa, kurz kugelig-keulig, 1 mm lang; Fr. karmin oder mit grner
Spitze, keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. blagelb, gebogen-birnfrmig, mit
subbasalem Hilum, 1 mm gro, fein punktiert. M e x i k o (Guanajuato; Quertaro, bei San Moran) (Abb. 3003).
Gelegentlich werden einzelne Mittelstacheln ausgebildet, die dann vorgestreckt
sind, zumindest bei den Pflanzen mit Warzen nach Bz. 8:13. Was Craig abbildet
(Fig. 119, Mamm.-Handb., 137. 1945), ist eine Reproduktion des Typus der Art.
Foto in ZfS., 343. 1928. Hier handelt es sich um Pflanzen, bei denen Bdeker
nur angibt: Warzen nach 21 und 34 Berhrungszeilen, auch sind die Warzen
offensichtlich viel dichter gestellt, die Ausbildung der Farbzonen viel deutlicher als bei meiner Abb. 3003 von Pflanzen, die ich (von Schwarz stammend) bei dem Zchter H. Thiemann, Bremen, aufnahm. Diese sah offenbar
Craig und sind diejenigen, deren Warzenordnung er mit Bz. 8:13 angab,
whrend seine brigen Daten der Originalbeschreibung entnommen sind. Der
Scheitel der letzteren Pflanzen ist auch offener und wolliger. Bdeker gab als
Herkunft nur an mittleres Mexiko. Es ist nicht ausgeschlossen, da die Formen
in Guanajuato und Quertaro verschieden sind, und wahrscheinlich mu man
fr die lockerer-warzigen Pflanzen eine Variett aufstellen, bei der auch hornfarbene und goldbraune Stacheln auftreten.
98. Mamillaria napina J. A. Purp. MfK., 22:161. 1912
Neomammillaria napina (Purp.) Br. & R., The Cact., IV:104. 1923.
Wurzel dick, rbenfrmig, nach oben in den kurzen Stamm bergehend, nach
unten spitz zulaufend; Krper halbkugelig, einzeln, oben abgeflacht, hellgrn.
46 cm breit; Scheitel leicht vertieft; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch, am Grunde
seitlich zusammengedrckt, 810 mm lang, unten 78 mm breit, schief gestutzt:
Ar. oval, 3 mm gro, anfangs mit
gelbem
Wollfilz;
Ax.
mit
schwacher Wolle oder kahl; Rst.
1012,89 mm lang, gescheitelt,
etwas gebogen, schrg abstehend,
strahlend, sehr starr, glasartig
wei bis hellgelb bzw. an der
Basis, verflochten und dadurch
auch den Scheitel verhllend:
Mst. beim Typus der Art fehlend:
Bl. glockig bzw. breit glockigtrichterig, mehr seitlich, 4 cm
breit, nach Purpus hellkarmin
oder rosenrot, nach Craig Sep.
rosa, mit brunlichrosa Mittelstreifen, schmaler hellerer Rand,
Abb. 3004. Mamillaria napina J. A. Purp.
(Foto: Schwarz & Georgi.)
glatt, linearlanzettlich, stumpflich

Mamillaria

3245

gespitzt, 2,5 cm 2 mm gro; Pet. rosa, nach oben zu dunkelrosa bis hell violettrosa, schmal-linear, ganzrandig, Spitze stumpf, 3,5 cm 3 mm gro; Staubf.
unten wei, oben mehr gelblich; Staubb. gelb; Gr. gelblich; N. 6, weilich,
schlank; Fr. und S. unbekannt (letztere meines Wissens schwarz [?]). M e x i k o
(Puebla, Berge westlich von Tehuacn) (Abb. 3004).
98a. v. centrispina Craig Mamm.-Handb., 139. 1945
Mit meist einem Mst., dieser vorgestreckt und 58 mm lang.
Craig gibt als Autor an (Br. & R.) Craig, aber der Name der Variett
findet sich nicht bei Britton u. Rose. In der Kultur werden die lteren Krper
lnglich. Die Art ist wurzelecht empfindlich; sie lt sich aber gut pfropfen.
99. Mamillaria lanata (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria lanata Br. & R., The Cact., IV:104. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kurz-zylindrisch, hellgrn, Gruppen bis zu
25 cm Breite bildend; Einzelkpfe nur 2,53 cm breit; W. nach Bz. 13:21 und
21:34, fest, konisch, 24 mm lang, unten 2 mm breit; Ar. kurz-oval, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. in der Bltenzone mit strkerer Wollbildung; Rst. 12
bis 20, 12 mm lang, sehr feinnadelig, gerade, glatt, halb-biegsam, am Grunde
bla brunlichwei, horizontal gerichtet; Mst. fehlend, hchstens stark rudimentre unter der Lupe erkennbar; Bl. trichterig, seitlich, 1 cm lang, 610 mm breit;
Sep. mit breitem brunlichrosa Mittelstreifen sowie blarosa Rand und dieser
leicht gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. mit sich verjngendem schmalem hellrosa Mittelstreifen, Rand breit weilich bis blarosa, linear, glatt, zugespitzt;
Staubf. rosa; Staubb. gelb; Gr. unten kremfarben, oben tiefrosa; N. 3, purpurrosa, unter 1 mm lang, nicht weit spreizend; Fr. Scharlach, verlngert-kugelig,
5 mm gro, mit Perianthrest; S. nur wenige, oliv-grnlichbraun, halbglnzend,
kugelig-birnfrmig mit subbasalem Hilum, fein punktiert; Wurzeln eine dickere
Rbe. M e x i k o (Typort: nahe
Rio de Santa Luisa, angeblich in
Puebla; von Lindsay im TomellinCanyon gesammelt) (Abb. 3005).
Die Beschreibung Britton u.
Roses wurde nach Lindsays Pflanzen von Craig vervollstndigt.
Hchstwahrscheinlich
ist
der
lteste Name fr diese Art M. irregularis DC. (s. weiter hinten unter
V: Wenig bekannte Arten). Deren
Beschreibung gleicht keine andere
Art so sehr wie die obige, da auch
De Candolle von rbigem Unterteil,
sprossenden Pflanzen und nur ca.
2,5 cm breiten Einzelkpfen, fehlenden Mittelstacheln und 2025 Stacheln, wei, sprach. Da die Ax.
als nackt angegeben werden, ist
sicher auf nicht blhbare Exemplare zurckzufhren. Vgl. auch
Abb. 3005. Mamillaria lanata (Br. & R.) Orc.
De Laets Foto zu M. irregularis DC.
Etwas grere Form? (Foto: De Laet.)

3246

Mamillaria

Die Pflanze ist ebenso gestutzt-ovoid wie auf Britton u. Roses Abbildung
Fig. 105, l. c.
Schwarz hat Pflanzen gesammelt, die ich auch im Jardin Botanique Les
Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat, sah, und die einzeln wuchsen (wenigstens die gesehenen Exemplare) und ganz der Aufnahme von De Laet (Abb. 3005) glichen
bzw. grer waren, als Craigs Angaben besagen. Auffallend ist auch, da Craig
eine verschiedene Bz.-Zahl-Ordnung fr die Warzen angibt; sehr wahrscheinlich
gehen unter dem Namen M. lanata zwei einander nher verwandte, aber verschiedene Arten, und Abb. 3005 (Foto De Laet, von Herrn Heinrich stammend)
mag die grere Form mit der hheren Bz.-Zahl-Ordnung sein.
Craig gibt an, da die Art in M. elegans ber deren var. supertexta bergeht.
Abgesehen davon, da Craig zweifelsohne unter M. elegans nicht den Typus vom
Pedregal bei Mexico City verstand, hat er auch als M. elegans supertexta eine
Pflanze abgebildet, die eher jener greren M. lanata sensu Schwarz nahesteht
als die von mir abgebildete M. supertexta, die besser eine eigene Art bleibt.
Mamillaria conata (H. Bravo) Werd., in Soulaires Mamillarienschlssel in
Cactus, Paris, 4647:243. 1955, mag eine unrichtige Wiedergabe obigen
Namens sein, da ich sonst keinen so lautenden finden konnte.
100. Mamillaria gracilis Pfeiff. Allg. Gartenztg., 6:275. 1838
Cactus gracilis Kuntze.
Es ist unverstndlich, wie Britton u. Rose und auch Craig dieser Art den
Namen M. fragilis SD. geben konnten, denn unter dem angegebenen Literaturbezug Cact. Hort. Dyck., 1849. 103. 1850, kommt dieser Name nicht einmal in
Salm-Dycks Index vor, sondern er sagt nur: Der Name M. fragilis wre geeignetergewesen. Er selbst nennt die Pflanzen M. gracilis Pfeiff. Seit Berger
(Kakteen, 304. 1929) hat es sich eingebrgert, die von Salm-Dyck genannte Form
mit 2 weien Mst. als v. fragilis (SD.) Berg. zu bezeichnen, whrend Berger
den Typus der Art wie folgt beschreibt: Zylindrisch, sehr reich sprossend, ausgewachsen 810 cm hoch, 34,5 cm breit, frischgrn; W. (Craig: nach Bz. 5:8)
68 mm lang, 56 mm dick; Ax. und Ar. sprlich wollig; Rst. 1214, wei
oder gelblichwei, derb borstenfrmig, 59 mm lang; Mst. 35, hell- bis dunkelbraun, bis 15 mm lang, der oberste fast in der Ebene der Rst.; Bl. 1,7 cm lang.
1,3 cm breit; Sep. und Pet. lanzettlich, gelblichwei; Fr. hellgelblichrot, 1 cm
lang; S. nach Schumann schwarz. M e x i k o (Hidalgo) (Abb. 3006, Mitte).

Abb. 3006. Mamillaria gracilis Pfeiff. Links: v. fragilis (SD.) Berg.; Mitte: Typus der Art;
rechts: v. pulchella SD. (Foto: H. Tiedge.)

Mamillaria

3247

Dies scheint die Form zu sein, fr die Salm-Dyck bezglich der Mst. sagt: vel
fuscis; er gibt aber nur 2 Mst. an. Demgegenber stellt Craig Pfeiffers Namen
(obwohl Salm-Dyck selbst sagt: aculeis radialibus setiformibus albis, centralibus
rigidioribus albis vel fuscis) als Synonym zu M. echinaria, fr die 12 Mst. angegeben werden, whrend die Pflanze mit 35 Mst. (Berger) nirgends erscheint. Ich folge hier auch Bdeker, der sich in seinem Mamm.-Schlssel
Berger anschliet, und die beide auer obigem Typus noch eine v. fragilis mit
2 weien Mst. anfhren, Tr. leicht abbrechend, sowie eine v. pulchella, kleiner,
ohne Mst., Tr. sehr leicht abbrechend. Craig fhrt hingegen M. gracilis fragilis
ebenfalls unter M. echinaria auf, M. gracilis pulchella dagegen unter M. elongata,
wohin sie nicht gehrt. Was im brigen M. echinaria ist, steht nicht mit
Sicherheit fest. Salm-Dyck kannte sie nicht, Rmpler fhrt den Namen als
Synonym von M. echinata auf, und ich halte beide fr Varietten des ltesten
Namens M. elongata DC.
Berger unterscheidet:
100a. v. fragilis (SD.) Berg. Kakteen, 304. 1929
Neomammillaria fragilis (SD.) Br. & R., The Cact., IV:133. 1823.
Chilita fragilis (SD.) Orc., Cactography, 2. 1926.
Etwas kleiner, Mst. 2, wei, braun gespitzt, die Mitte zwischen dem Typus
und der folgenden Variett haltend. (Abb. 3006, links).
100b. v. pulchella SD. non. Hopff. Cact. Hort. Dyck., 1849. 13, 103. 18501)
Krper zierlicher, 23 cm breit; Rst. schwcher, die oberen 23 lnger,
brunlich, der oberste der lngste, braun, etwas gebogen; Mst. 0; Fr. dunkelkarmin, 1,52 cm lang (Abb. 3006, rechts). Die Angaben nach Berger.
Salm-Dyck fhrte die var. auf S. 13 als v. pulchella hort., gab aber auf S. 103
eine gute Beschreibung. Es ist dies weder M. pulchella O. (M. discolor) noch
v. pulchella Hopff. oder v. virens hort. (in Frster, 241. 1846), diese identisch
mit v. laetevirens SD., einer lebhafter grnen Form von M. gracilis.
Der Typus ging auch unter dem Namen M. gracilis v. robustior hort. (Grssner),
hchstens eine krftigere Form (Abb. 3006, Mitte). Die von Craig im Schlssel
angefhrte M. fragilis v. centrispina Craig ist nicht berechtigt, da es eine nur
gelegentlich auftretende Form ist.
Typus der Art und Varietten hat H. Tiedge in ZfS., 118. 192728, nebeneinander abgebildet, eine Aufnahme, die die Unterschiede zeigt, auch da der
strkere Typus weder etwas mit M. elongata noch mit Mamillaria echinaria
sensu Craig (Abb. 3021) zu tun hat.
M. gracilis pusilla (MfK., 62. 1893) war nur ein Name von Quehl. Torrey
(Coll. Rocky Mt. Pl., 202. 1826) fhrte den Namen M. fragilis an, verwechselte
ihn aber mit Coryphantha vivipara.
M. gracilis v. monvillei war ein unbeschriebener Name (hierhergehrend?).
101. Mamillaria elongata DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:109. 1828
Cactus elongatus Kuntze. Neomammillaria elongata (DC.) Br. & R.,
The Cact., IV:134. 1923. Chilita elongata Orc., Cactography, 2. 1926.
Leptocladia elongata (DC.) F. Buxb., Osten-. Bot. Zschr., 96:12, 82.
1951, comb. nud.
1

)Mam. gracilis var. , in Salm-Dyck, 103. 1850, ist diese var.

3248

Mamillaria

Zu der hier gewhlten Fassung sei folgendes vorausgeschickt: De Candolle


hat den ganzen Formenkomplex unter 6 Namen beschrieben: M. elongata, M. subcrocea, M. intertexta, M. echinata, M. echinaria und M. tenuis mit der Variett
v. media. Das heit: De Candolle hat zweifellos darunter hinreichend verschiedene
Formen gesehen, jedenfalls mehr als die 2 Arten mit je einer Variett, die Craig
anerkennt: M. elongata und M. echinaria. Die beigegebenen Fotos zeigen sehr eindrucksvoll, da es damit nicht getan ist, aber auch, da man keine logische Handhabe findet, diese beiden Arten zu trennen; wie sehr sie ineinander bergehen, zeigt
auch, da Kombinationen K. Schumanns mit M. elongata auch bei Mamillaria
echinaria (in der Synonymie bei Craig) gefunden werden. Die Krperform ist bei
dem ganzen Komplex so variabel wie die Bestachelung und ihre Farbe, wie auch
die Bltenfarbe bei beiden nur geringfgig abweicht, wenn berhaupt immer:
vollends geben die Mst. keine verlliche Gliederungshandhabe, da sie sowohl
ausgebildet sein wie auch fehlen knnen. Zuweilen kommt nur einer (ausnahmsweise) vor, er ist aber doch da. Die Randstachelzahl bewegt sich auch zwischen 14
und 20 oder etwas mehr, die Axillen sind, wenigstens zuweilen, bei allen beiden
gleich nackt, bei M. elongata nur zuweilen sehr schwach wollig, aber auch nackt.
Die Bz.-Zahl-Ordnung betrgt bei M. elongata lt. Craig 3:5 und 5:8, bei M. echinaria ebenfalls 5:8. Die Wuchsform ist bei allen, von unten sprossend und
zum Teil grere Gruppen bildend. Der Perianthrest verbleibt bei beiden Arten
an der Frucht. Der einzige und sehr geringe Unterschied liegt in den Samenangaben von Craig (Samen der beiden Spezies hellbraun):
a) bei Mamillaria elongata: Samen schwach rauh, Hilum subbasal;
b) bei Mamillaria echinaria: Samen glnzend, schwach punktiert, Hilum seitlich.
Es ist aber hchst zweifelhaft, ob die Angabe nicht von irgendeinem der hierunter
einbezogenen Synonyme stammt, denn Craig bezieht unter M. echinaria ja auch
M. gracilis Pfeiff. ein, obwohl Tiedges Foto in ZfS., 118. 192728, eine wesentlich andere Pflanze zeigt, die mit ihren beiden Varietten zweifellos zusammengehrt (und deren Samen schwarz sind). Die obengenannten geringen Samenunterschiede wrden angesichts aller sonstigen hnlichkeiten und bergnge keine Arttrennung rechtfertigen. Auerdem sagt Craig selbst: M. echinaria ist nahe verwandt mit M. elongata DC. und oft in sie bergehend, und die Unterscheidung
wurde gemacht nach dem berwiegenden Vorhandensein von einem oder mehr Mittelstacheln und andererseits der vorwiegenden Abwesenheit oder nur gelegentlichen
Anwesenheit von einem Mittelstachel. Auf die Samenunterschiede geht Craig
selbst gar nicht ein.
Die Stachelunterschiede, nach der Hufigkeit des Vorhandenseins von Mittelstacheln, reichen also nicht zur Arttrennung aus; fr die Abtrennung der Varietten sind diese Angaben jedoch mit zu verwenden. Ich sehe keine andere Mglichkeit, gerade heute, wo die Tendenz zur Zusammenziehung einander nahestehenderArten sich bemerkbar macht, als beide Spezies zusammenzufassen,
aber De Candolles zweifellos sorgfltige Trennungen nicht zu bergehen (indem
seine Namen nicht nur auf zwei Arten als Synonyme verteilt werden), sondern
sie nach sorgfltigem Vergleich mit lebendem Material als Varietten anzufhren,
da sonst keine Mglichkeit besteht, die in der Natur vorhandenen Formen so zu
kennzeichnen, da man ber sie gengend informiert ist bzw. sie auseinanderhalten kann.
Ich selbst habe einen Teil des Komplexes im Jardin Botanique Les Cdres.
St. Jean-Cap-Ferrat, studieren und aufnehmen knnen; bei den brigen konnte
mir Herr Heinrich, Coswig, erfreulicherweise eine weitere Anzahl von Fotos zur

Mamillaria

3249

Verfgung stellen, da er diese Pflanzen ebenfalls lngere Zeit beobachtet


hat. Wir geben hier unsere Fotos zusammen wieder, um mglichst den ganzen
Komplex auch im Bild darzustellen, denn diese schwierige Formengruppe ist nur
durch Vergleich von Beschreibung u n d Bild richtig zu erfassen. Wie schwierig
dies sonst ist, geht z. B. daraus hervor, da Craig unter M. viperina eine M. elongata viperina n. nud. Schmoll abbildet, whrend ihm die richtige Art offenbar
nicht lebend bekannt war, wogegen seine Beschreibung die richtige M. viperina
wiedergibt.
Zur leichteren bersicht gebe ich hier folgenden Schlssel:
Ohne oder nur mit sehr vereinzelten Mst.
Randbestachelung strker anliegend
Triebe bis 3,75 cm (SD.), krftiger. . . 101: M. elongata DC. v. elongata
Triebe kleiner und dnner
Triebe krzer, nicht schlangenartig, bis
1,25 cm ( M. minima Reichb.). .
a: v. tenuis (DC.) K. Sch.
Triebe schlangenartig verlngert . . .
b: v. viperina Backbg. non Marsh.
& Bock
Randbestachelung nur mig locker abstehend
Ohne Mst. (normalerweise)
Triebe ziemlich aufrecht
Triebe 1,51,8 cm , Stacheln weilichgelb mit braunen bis brandroten Spitzen (zuweilen 1 Mst., lt.
Pfeiffer) . . . . . . . . . . .
c: v. subcrocea (DC.) SD.
Triebe bis 2,2 cm , Stacheln strohbis leuchtend gelb. . . . . . .
d: v. straminea hort. (Dahlem)
Randbestachelung aufflliger abstehend
Mitunter mit einzelnen Mst.
Triebe aufrecht, ca. 23 cm 0
Triebe ca. 22,5 cm (Pfeiffer),
Stacheln etwas mehr abstehend
und verflochten, gelblich. . . .
e: v. intertexta (DC.) SD.
Triebe ca. 2,13 cm , mit mehr struppig abstehenden Stacheln, gelblich
und mit orangebraunen Spitzen
(sehr selten 2 Mst.). . . . . . .
f: v. rufocrocea (SD.) K. Sch.
Mit stets nur 1 Mst. (nur anfangs oder seltener
fehlend)
Mst. meist lnger als 1 cm, Rst. und mittlerer gelb, braunspitzig . . . . .
g: v. stella-aurata (Mart.) K. Sch.
Mst. krzer, bis ca. 1 cm lang (Pfeiffer;
selten 2 mittlere) . . . . . . . .
h: v. echinata (DC.) Backbg. n. comb.
non K. Sch.
Mit berwiegend mehreren, (1) 234 Mst.
Randbestachelung mehr anliegend
Mst. 12 (3), Pflanzen und Mst. krftiger, diese oben brunlich (M.
elongata echinata K. Sch. non
Backbg.). . . . . . . . . . .
i: v. echinaria (DC) Backbg. n. comb.

Abb. 3008. Mamillaria elongata DC., altere Gruppe. (Jardin Botanique


Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)

Abb. 3007. Mamillaria elongata DC. Typus der Art. (Foto: Heinrich.)

3250
Mamillaria

3251

Mamillaria

? Hierher die krftiger und lnger- bzw. geneigt-triebige Variett . . . . . . . . . . . .


Randbestachelung deutlich und dicht abstehend, lnger
Mst. (0) 34, alle Stacheln leuchtend
gelb (M. mieheana Tieg.?) . . . . .

: v. anguinea (O.) K. Sch.

k: v. densa (Lk. & O.) Backbg.

n. comb.

Mamillaria elongata DC. v. elongata (Synonymie s. unter dem Artnamen)


Aus dem tieferen Teil des Krpers reichlich sprossend und dadurch auch
groe Rasen bildend, zumindest anfangs aufrecht, ltere Tr. auch liegend,
schlank-zylindrisch, frisch laubgrn, im Durchschnitt bis 3,75 cm , anfangs
schlanker, ltere auch etwas strker; Scheitel gerundet und von St. berragt;
W. nach Schumann zum Teil nach Bz. 3:5, nach Craig auch Bz. 5:8, nur 23,
hchstens 4 mm hoch, wenig schief gestutzt, konisch; Ar. rundlich bis schwach
oval, anfangs mit wenig Filz; Ax. sehr schwachwollig bis kahl; Rst. ca. 20 oder
zuweilen vielleicht auch etwas weniger, steif borstenfrmig, regelmig nach allen
Seiten strahlend, zum Krper zurckgebogen, kaum abstehend, hell honiggelb
bis hell orangegelb, ca. 58 mm lang; Mst. 0, selten ein einzelner, nur wenig
lnger, vorgestreckt; Bl. einzeln hochseitlich, 1,31,5 cm lang (Craig: 6 bis
15 mm), ca. 1 cm breit; Ov. grnlich; Hlle trichterig; Sep. linealisch, spitz, bla
grnlichgelb, ganzrandig; Pet. weilich bis gelblich, mit etwas dunklerem bis rtlichem Mittelstreifen, ganzrandig (Craig) bis oben gezhnelt (Schumann); Staubf.
wei (Schumann) (Craig: oder gelblich, bei Varietten?); Staubb. gelblich; Gr.
wei (Craig: bis gelblich, bei Varietten?); N. 4, wei (Schumann) (Craig: grnlichgelb, bei Varietten?); Fr. keulig, schmutzigrot, mit Perianthrest; S. hellbraun, leicht rauh, Hilum subbasal. M e x i k o (Hidalgo, z. B. Zimapan, bei Ixmiquilpan, Meztitln, zwischen Zacualtepan und Rio Toliman). (Abb. 30073008).
Eine mehr rote Form mit braun gespitzten Stacheln (Rmpler) ist M. elongata
v. rufescens SD.

Abb. 3009. Mamillaria elongata v. tenuis (DC.) K. Sch. (Foto: Heinrich.)

3252

Mamillaria

a) v. tenuis (DC.) K. Sch. Gesamtbschrbg., 520. 1898


Mamillaria tenuis DC., Mem. Mus.
Hist. Nat. Paris, 17:110. 1828.
M. minima Reichb. M. tenuis
minima SD. Cactus minimus
Kuntze. C. tenuis Kuntze.
Mamillaria elongata minima Schelle, Kakteen, 300. 1926. M. elongata schmollii Borg, Cacti, 373.
1937 (1951).
Tr. nach Pfeiffer nur 1,25 cm oder
etwas weniger; Ar. oval; Rst. ca. 25; Mst.
0; Bl. weilich; Pet. gezhnelt. (Abb. 3009).
Die Angaben Pfeiffers treffen auch auf
M. minima Reichb. zu. Borgs Angaben bei
v. tenuis, minima und schmollii gestatten
keine einwandfreie Unterscheidung; die Trieblnge wird mit bis 10 cm angegeben. Borg
gibt fr M. tenuis einen Mittelstachel an,
Pfeiffer centralibus nullis; es kann nur
eine gelegentliche Erscheinung gewesen sein;
vielleicht meinte Borg auch damit SalmDycks M. Stella aurata v. gracilispina SD.:
niedriger, zierlichere, dichtere, goldgelbe
Abb. 3010. Mamillaria elongata v. viRst., stets 1 Mst., aber dann ist der Name
perina Backbg. non Marsh.,
bei Borg unrichtig. Diese Form Salm-Dycks
Triebstck. (Foto: Heinrich.)
ist zweifelhaft.
M. tenuis v. arrecta, v. coerulescens und v. derubescens waren nur Gartennamen
im Bot. Garten, Berlin, von Frster in Handb. Cactkde., 240. 1846, erwhnt.
b) v. viperina Backbg. non sensu descr. Marsh. & Bock Abb. in Craig.
Mamm.-Handb., 144. 1945, Fig. 126
(Katalogname von Schmoll). Differt ramis gracilibus valde elongatis.
Haupttriebe liegend, ziemlich lang und schlank, an der Trieblnge sprossend.
Nebentriebe wohl nicht grer als bei v. tenuis. (Abb. 3010).
Die Pflanze erhielt Craig von Schmoll und hielt sie fr M. viperina; sie ist
daher hinreichend unterschieden, wie auch das Foto Craigs zeigt.
c) v. subcrocea (DC.) SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 12, 100. 1850
Mamillaria subcrocea DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:110. 1828.
Cactus subcroceus Kuntze. (M. subcrocea rufescens SD., in Britton
u. Rose, IV:134. 1923, gibt es bei Salm-Dyck nicht.)
Nach Pfeiffer eine Pflanze mit bis 18 Rst.; St. gelblich, zu Anfang safrangelb.
Ferner wird mitunter 1 Mst., brunlich, angegeben; Bl. wei. Die Merkmale
sind wohl, wie sonst auch, etwas variabel. Salm-Dyck fhrt den Namen ohne
weitere Beschreibung auf. Meine Abb. 3011 zeigt etwas spreizender bestachelte Pflanzen (mit safrangelben Jungstacheln), die ich als diese Variett
ansehe und die von M. elongata v. elongata unterschieden sind. Die Randstachelangaben scheinen nicht ausschlaggebend zu sein, weswegen Craig auch in seiner

Mamillaria

3253

Beschreibung der Art 1520


sagt; es kommen aber auch
mehr vor.
Hierher mgen die Formen
der
Heinrich-Fotos
Abb.
3012 und 3013 gehren, mit
gelblichweien, braun gespitzten und mit auffllig brandrot gespitzten Stacheln, Triebstrke 1,51,6 cm, vielleicht auch M. subcrocea v.
anguinea und v. rutila (in
Walpers, Rep. Bot., 2:272.
1843), nur Namen ohne Beschreibung.
d) v. straminea hort. (Bot.
Gart., BerlinDahlem)
Unbeschriebene
Variett,
die Heinrich unter obigem
Namen aus Dahlem erhielt.
Tr. strohgelb, bis 2,2 cm ,
Mst. 0. (Abb. 3014). Ich sah
in Dahlem auch leuchtendgelbe
Pflanzen.
Abb. 3011.
Mamillaria elongata v. subcrocea
(DC.) SD. (Jardin Botanique
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)

Abb. 3012. Mamillaria elongata v. subcrocea (DC.) SD., Form mit weilichgelben Stacheln
und schwachbraunen Triebspitzen. (Foto: Heinrich.)

3254

Mamillaria

e) v. intertexta (DC.) SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 12, 100. 1850
Mamillaria intertexta DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris. 17:110. 1828.
M. subcrocea intertexta SD., Hort. Dyck. 1844. 13. 1845. Cactus intertextus Kuntze.
Pflanzen mit auffllig abstehend-verflochtener Bestachelung und zuweilen einem
kurzen Mst.; Tr. ca. 2 cm . Pfeiffer sagt: Von M. subcrocea durch die strkeren und lngeren St. unterschieden sowie genherten Areolen; Bl. etwas grer. Die aufflliger abstehend-verflochtene Bestachelung, wie sie aus Abb. 3015
deutlich hervorgeht und dem Namen gut entspricht, ist weder bei Pfeiffer noch
bei Salm-Dyck angegeben; Schumann kannte diese Pflanze offenbar nicht.
f) v. rufocrocea (SD.) K. Sch. Gesamtbeschrbg., 521. 1898
Mamillaria rufo-crocea SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 102. 1850.
Cactus rufocroceus Kuntze. M. echinaria v. rufocrocea (DC.) Craig.
Mamm.-Handb., 254. 1945.
Krper mehr niederliegend und sehr verstelt, mig krftig; Rst. weniger
zahlreich (bis 16; oder etwas mehr: Backeberg), unten safrangelb, oben weilich.
Spitze braun: Mst. einzeln, selten gepaart (Beschreibung Schumanns) (Abb.
30163017).
Auffllig ist die dichte, fast struppige Bestachelung. Abb. 3017 von Heinrich
zeigt eine Kulturpflanze mit hnlich abstehender Bestachelung, aber lockerer, und

3013
3014
Abb. 3013. Mamillaria elongata v. subcrocea (DC.) SD., Form mit auffllig brandrotbraunen
Triebspitzen. (Foto: Heinrich.)
Abb. 3014. Mamillaria elongata v. straminea hort., (stroh)gelb bestachelt. (Foto: Heinrich)
[Craig-Fig. 301, M. echinaria var. Nr. 1092?]

Mamillaria

3255

Abb. 3015. Mamillaria elongata v. intertexta (DC.) SD. (Jardin Botanique Les Cdres,
St. Jean-Cap-Ferrat.)

Abb. 3016. Mamillaria elongata v. rufocrocea (SD.) K. Sch., mit struppigerer Bestachelung
(Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)
206

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3256

Mamillaria

mehr Rst. sowie nur selten einem Mst., alle auch gelblich, braun gespitzt; dies
mag eine bergangsform sein.
g) v. stella-aurata (Mart.) K. Sch. Gesamtbschrbg., 520. 1898
Mamillaria stella-aurata Mart., in Zuccarini, Plant. Nov. Pl., 101.
1837. M. tenuis media DC. (lt. Pfeiffer). Cactus stella-auratus
Kuntze.

Abb. 3017. Eine weniger struppig bestachelte Form der Mamillaria elongata v. rufocrocea
(SD.) K. Sch. (Foto: Heinrich.)

Abb. 3018. Mamillaria elongata v. stella-aurata (Mart.) K. Sch. (Jardin Botanique


Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)

Mamillaria

3257

Tr. ca. 2 cm ; Rst. zahlreich,


goldgelb; Mst. berwiegend vorhanden, dnn, vorgestreckt, die
Lnge etwas verschieden, aber
meist lnger als 1 cm, braun gespitzt (Abb. 30183019).
In MfK., 78. 1893, unrichtig
als M. Stella aurea.
h) v. echinata (DC.) Backbg.
n. comb. non sensu K. Sch.
Mamillaria echinata DC.,
Mem. Cact., 3. 1834.
Zweifellos hat De Candolle mit
den beiden Namen M. echinaria
und M. echinata auch zwei unterschiedliche Formen beschrieben
bzw. sie als unterschieden angesehen. Pfeiffer stellt als Synonym
zu M. echinata: M. echinaria und
gibt 2 brunliche Mst. an. Danach
hat wohl auch Schumann seine
M. elongata v. echinata aufgestellt,
mit 23 Mst., d. h. letzterer
kannte keine M. echinaria als
Abb. 3019. Eine Form der Mamillaria elongata v.
von M. echinata unterschieden. stella-aurata (Mart.) K. Sch., mit etwas krzeren
Mittelstacheln. (Foto: Heinrich.)
Nach Beschreibung aller Varietten
verbleibt als M. echinata eine dichtstachlige Pflanze mit kurzem vorgestrecktem Mst. (Abb. 3020), die darin von
v. stella-aurata deutlich unterschieden ist. Sie wird hier als v. echinata angesehen;
die Mst. sind anfangs braun gespitzt.
i) v. echinaria (DC.) Backbg. n. comb.
Mamillaria echinaria DC., Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:110. 1828.
? M. echinata sensu Pfeiff. Cactus echinarius Kuntze. Mamillaria
elongata echinata K. Sch. non Backbg. Neomammillaria echinaria
(DC.) Br. & R., The Cact., IV:136. 1923. Chilita echinaria (DC.)
Orc., Cactography, 2. 1926. Leptocladia echinaria (DC.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.
Britton u. Roses (bei Craig unter Fig. 230) wiedergegebenes Bild, l. c. Fig. 148,
scheint zwar die richtige Pflanze zu sein, aber ein junges Exemplar, weswegen
wohl Craig auch M. gracilis Pfeiff. dazustellte (vgl. dort, mit dem Foto von
Tiedge); Schumanns M. elongata v. echinata, die als sehr krftig, aufstrebend,
sehr verstelt; Rst. zahlreicher (bis 20), gelb; Mst. 23, braun beschrieben wird,
ist zweifellos diese Variett, ebenso wohl bei Pfeiffer M. echinata mit 2 krftigeren braunen Mst., Stmmchen bis 3,75 cm (die Randstachelzahl ist wegen
ihrer Variabilitt unbeachtlich). Danach gehrt hierher auch die comb. nud.
M. subcrocea echinata (K. Sch.) Y. Ito, Cacti, 127. 1952.
Craig gibt an: bis 1,5 cm . Das lt darauf schlieen, da er hierunter M. gracilis Pfeiff. verstand. Die richtige M. echinaria zeigt sehr gut Heinrichs Foto
206*

3258

Mamillaria

Abb. 3021, eine Pflanze, die


ca. 1618 Rst. hat, mehrere
Mst., die oberen aufwrts
geschwungen und zum Teil
auch mehr vorgestreckt, die
Bestachelung im allgemeinen
lnger als beim Typus der Art.
die Mst. dichter stehend, weil
zu mehreren, berwiegend
brunlich; die Tr. sind jedoch
nicht 1,5 cm stark, wie Craig
angibt, sondern bis 2,8 cm .
die Gruppen normalerweise
bis 15 cm breit; Bl. breit
glockig-trichterig. Da nicht
feststeht, da Craigs Beschreibung sich allein auf diese Form
bezieht, kann nur auf die lanzettlichen, ganzrandigen Pet.
und die gedrehten bzw. einwrts gekrmmten Staubf.
verwiesen werden.
Es gibt auch eine Form mit
noch dichteren und lngeren
Mittelstacheln, unter dem Namen M. echinaria longispina
Schmoll, ein Katalogname,
der als subv. von M. elongata
Abb. 3020. Mamillaria elongata v. echinata (DC.)
v. echinaria angesehen werden
Backbg. non K. Sch., mit deutlichen aber nur ziemkann (Abb. 3022).
lich kurzen Mittelstacheln. (Jardin Botanique
Salm-Dyck mag fr eine
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)
gewisse Form den Namen
M. subechinata SD. gegeben haben (Cact. Hort. Dyck., 1849. 101. 1850): Pflanzen krftiger, ebenso die Mst., einzeln; Bl. gelblicher als sonst. Dazu gehren als
Synonyme: Cactus subechinatus Kuntze und M. elongata v. subechinata (SD.)
Schelle (Kakteen, 300. 1926), ohne weitere Beschreibung.
Mglicherweise handelt es sich um die gleiche Pflanze, bzw. nur um eine etwas
abweichende Form von M. subechinata, bei: Mamillaria elongata v. anguinea (O.)
K. Sch. (Gesamtbschrbg., 521. 1898): Krper lang undkrftig, Rst. bis 20, gelblich mit braunen Spitzen, Mst. stets einzeln bzw. immer vorhanden, dunkler.
Synonyme sind: M. anguinea O., in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 101. 1850.
sowie Cactus anguineus Kuntze.
Nach den Beschreibungen scheinen M. anguinea O. und M. subechinata SD.
Formen der M. elongata v. echinaria, aber mit einzelnen Mittelstacheln, zu sein.
k) v. densa (Lk. & O.) Backbg. n. comb.
Mamillaria densa Lk. & O., Icon. Pl. Rar., 69. 1830. ? Echinocactus
densus Steud. Mamillaria echinata densa Pfeiff. Cactus densus
Kuntze. ? M. mieheana Tieg. und v. globosa, in Mllers Dtsch.
Grtnerztg., 48:397398. 1933. ? Leptocladia mieheana (Tieg.).
F. Buxb., in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.

Mamillaria

3259

Nach Pfeiffer ursprnglich nur als W. gedrngter, St. zahlreicher und zierlicher beschrieben und dabei zu M. echinata (mit 2 Mst.) gestellt; aber Rmpler
sagt (Handb. Cactkde., 380. 1886): Krper niedrig, an der Basis rasenartig verstelt; W. eirund-kegelfrmig, gedrngt, hellgrn; Rst. 1416, dnn zurckgebogen, ausgebreitet, miteinander sich mischend, goldgelb; Mst. 2, strker, gerade,
gelblich. Pfeiffer fhrt die Art als Variett auf M. echinata zurck, aber die
viel niedrigere Statur und der am Grunde rasenartige Krper unterscheiden sie
von ihr hinlnglich.
Bedenkt man dazu, da die Zahl der Rand- und Mittelstacheln ziemlich variabel
sein kann, pat die Schilderung Rmplers sehr gut auf M. mieheana Tieg., die
auch nach Ansicht Heinrichs hierherzustellen ist. Sie ist goldgelb, lang- und
dichtverflochten bestachelt, Mst. 2-4, selten einmal fehlend; die Bl. sind mehr
glockig, gelblich, die Staubf. leicht einwrts gekrmmt. Die dicht sprossenden
Pflanzen sind nicht sehr hoch, durchschnittlich bis 78 cm hoch, zierlicher, und
die Randstachelzahl kann bei M. mieheana ebenfalls 16 sein (Abb. 3024) oder
auch zahlreicher (Abb. 3023, von Heinrich). Da gerade auch das Foto der mir
von Schwarz gesandten M. mieheana die gleiche Randstachelzahl zeigt, wie sie
Rmpler fr M. densa angibt, lt sich M. mieheana schwer von M. densa
trennen, es sei denn, genauer zu ermittelnde Unterschiede berechtigten zu einer
weiteren Abtrennung.
M. caespitosa hort. wird von Pfeiffer und anfangs auch von Martius hierhergestellt; spter bezieht sie Martius zu M. glochidiata ein, Labouret zu M. pusilla,

Abb. 3021. Mamillaria elongata v. echinaria (DC.) Backbg., mit krftigerer und deutlicher
abstehender Bestachelung bzw. oben brunlich (v. echinata K. Sch. non Backbg.).
(Foto: Heinrich.)

3260

Mamillaria

Abb. 3022. Mamillaria elongata v. echinaria


(DC.) Backbg., subv. longispina Schmoll
nom. nud., bergang zu v. densa?
(Foto: Heinrich.)

eine ungeklrte Unterbringung eines


undefinierbaren Namens, der von Link
und Otto 1827 in ber die Gattung
Melocactus und Echinocactus nur erwhnt wurde.
Craig stellt M. mieheana irrtmlich
zu Mamillaria densispina (Coult.) Orc.
Mamillaria supertexta rufa und rosea
(nur Namen) sollen (lt. Labouret) zu
M. elongata gehren, doch war die Beschreibung auch Craig nicht bekannt
bzw. lt sich nicht feststellen, zu
welcher Variett die Namen gehren.
102. Mamillaria Humboldtii Ehrenbg.
Linnaea, 14:378. 1840
Cactus humboldtii Kuntze.
Mamillaria Candida v. humboldtii
(Ehrenbg.) Schelle, Kakteen,
302. 1926. Ebnerella humboldtii
(Ehrbg.). F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr.,
98:12,
89.
1951,
comb. nud. Chilita humboldtii
(Ehrbg.). F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:25. 1954, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, abgeflacht-kugelig bis verln-

Abb. 3023. Mamillaria elongata v. densa (Lk. & O.) Backbg. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3261

gert, hellgrn; Scheitel wenig eingesenkt;


W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, oben gerundet, 12 mm lang, unten 23 mm
breit; Ar. rund bis schwach oval, nur
anfangs schwachwollig, spter kahl und
gelblich: Ax. mit schwacher weier Wolle
und 78 weien, geraden Borsten von
verschiedener Lnge; Rst. 80 oder mehr,
in verschiedenen Serien, ungleich lang
von 28 mm, sehr dnnadelig, gerade,
glatt, halbbiegsam, schneewei, ganz am
Grunde leicht gelblich, horizontal gestellt; Mst. 0: Bl. 1,5 cm breit; Sep.
unbekannt; Pet. hellrot, linear, Spitze
stumpflich; Staubf. rot; Staubb. orange:
Gr. gelb; N. 3, grn; Fr. rtlich, ohne
Perianthrest, keulig; S. schwarz, glnzend, umgekehrt-eifrmig, ber der Basis
eingezogen, Hilum basal, punktiert,
1,4 mm gro. M e x i k o (Hidalgo, Ixmiquilpan und Meztitlan).
Mamillaria sphaeroidea SD., Cact.
Hort. Dyck., 85. 1850, dort nur erwhnt,
unterscheidet sich lt. Salm-Dyck von Abb. 3024. Als Mamillaria mieheana Tieg.
bekannte Form der Mamillaria elongata v.
M. humboldtii durch das Vorhandensein densa (Lk. & O.) Backbg., oder dieser
von Mittelstacheln; vielleicht war es nur
doch wenigstens sehr nahestehend.
ein Druckfehler und meinte Salm-Dyck
M. sphaerotricha Lem., ein Synonym von M. Candida, mit der M. humboldtii manchmal verwechselt wurde, die aber durch mehrere Mittelstacheln abweicht.
Nach Craig wird diese Art oft zusammen mit M. schiedeana gefunden, und
es sind auch Hybriden von beiden gesammelt worden (Abbildung Fig. 125 von
Craig, Mamm.-Handb., 143. 1945). Siehe hierzu unter der nchsten Art.
Dieser Art sowie der M. denudata steht die folgende von Schwarz gefundene und
bisher unbeschriebene Art nahe, ist aber durch die geringe Bltengre sowie die
eigenartigen Narben, aber auch die abweichende Bltenfarbe unterschieden:
Mamillaria egregia Backbg., n. sp.
Mamillaria agregia Schwarz Katalogname.

Simplex, ad 5 cm alta. 5 cm crassa; tuberculis conicis, ad 13:21 seriebus
ordinatis; suco aquoso; axillis aliquid tomentosis; aculeis radialibus ca. 50
vel magis, albis, primum apice aliquid roseis. in seriebus super alterum:
aculeis centralibus 0: flore 11 mm longo, 89 mm lato; phyllis perigonii
exterioribus albidis, roseolineatis; phyllis perigonii interioribus sordide
olivaceo-albidis, fuscato-lineatis, acuminatis, margine glabro; filamentis
pallide roseis; stylo viridescente; stigmatibus triangularibus, 2 mm longis,
olivaceo-albidis; fauce viridescente; fructu ignoto.
Einzeln, bis 5 cm hoch, 5 cm breit; W. nach Bz. 13:21; Saft wrig; Axillen
nur schwachwollig, ohne Borsten; Areolen lnglich, ohne sichtbaren Filz:
St. ca. 50, randstndig, in mehreren Serien bereinander, zuweilen von der
obersten Serie einzelne etwas einwrts gerckt, allseitig dicht strahlend.
ungleich lang, bis 3,5 mm lang, weilich, anfangs rosa gespitzt und an der

3262

Mamillaria

Basis zuerst schwach gelblich; Bl. glockig, mit spreizendem Saum, 11 mm


lang, 89 mm breit; unterste Sep. wei mit rosa Mitte, obere Sep. und die
Pet. lang zugespitzt, schmutzig olivweilich, mit hell rtlichbrunlicher
Mitte; Staubf. rosawei; Staubb. goldgelb, lnglich, rechtwinklig abgebogen:
Gr. blagrnlich; N. 3 (!), dreieckig-flach, 2 mm lang, rckseitig mit vorspringendem Rand, olivweilich; Schlund grnlich: Fr. unbekannt.
M e x i k o (Standort unbekannt) (Abb. 3025; Tafel 237).
Die kleine Blte hnelt in der Farbe der einiger Escobarien und ist nur
halb so gro wie die von M. lasiacantha oder M. denudata. Narbenrckseite
und Staubbeutelstellung hneln denen der M. radiaissima Craig.
Die unter obigem Namen in Syaboten (Japan), 23:13. 1959, wiedergegebene Abbildung (Tafel 238, oben) kann angesichts der Bltengre nicht
diese Art sein, wohl M. denudata. Ein Bild jngerer Kulturpflanzen in The Cact.
& S. J. Gr. Brit., 21:1, 11. 1959: diesen Pflanzen hnelt sehr M. humboldtii (Hybride), in Craig, Mamm.-Handb., 143. 1945 (Fig. 125). Vielleicht war dies obige Art; Craig sagt, da Frau Schmoll solche Bastarde
mit M. schiedeana des fteren gefunden habe (in Hidalgo?). Die Pflanzen
scheinen verkannt worden zu sein; jedenfalls ist M. egregia angesichts ihrer
Bltenmerkmale kein solcher Bastard.
Schwarz Katalogbezeichnung agregia war wohl nur ein Druckfehler.
103. Mamillaria viperina J. A.
Purp. MfK., 148. 1912
Neomammillaria viperina
(J. A. Purp.) H. Bravo.
Anal. Inst. Biol. Mex.,
1:124. 1930.Mamillaria
elongata viperina sensu
descr. Marsh. & Bock.
Cactac., 180. 1941. Leptocladia viperina F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 82. 1951, comb. nud.
Craig gibt zwar die Beschreibung von Purpus und die Bltenangaben richtig wieder, seine
Abbildung Fig. 126 (Mamm.Handb., 144. 1945) zeigt aber
eine Variett der M. elongata:
v. viperina Backbg. Den gleichen
Irrtum begingen Marshall &
Bock, l. c., indem sie zu M. elongata v. viperina Purpus Namen
M. viperina als Synonym setzten,
aber eine kurze Beschreibung der
Abb. 3025.
Mamillaria egregia Schwarz, (in Liste
Schwarz: agregia), (Sammlung des
Zchters H. Thiemann, Bremen).

Mamillaria

3263

letzteren gaben. Daher mu ihre Variett von M. elongata hierhergestellt werden.


J. A. Purpus, der die Art mit seinem Bruder Dr. C. A. Purpus fand, beschreibt sie:
Rasenfrmig; Krper zylindrisch, langgestreckt, niederliegend, sprossend, in der
Regel 1,52 cm , am Scheitel gerundet, ganz in St. eingehllt; W. kurzzylindrisch, oben gerundet, oft auch kugelig erscheinend, etwa 5 mm lang und 3 mm ,
hellgrn; Ar. kreisrund, sehr klein, mit kurzem Wollfilz bekleidet; Ax. mit
kleinem Wollplsterchen und dazwischen eine Anzahl feiner, weier Brstchen
oder Haare von etwa der Lnge der W.; St. zahlreich, fein, starr, nach allen
Seiten gerichtet, gegenseitig ineinander verflochten, bis etwa 5 mm lang, sehr
variabel in der Frbung, wei, halb wei halb braun, hellbraun und tief schwarzbraun; Mst. von den Rst. nicht zu unterscheiden.
Craigs Stachelangabe Rst. 2530; Mst. 0 ist nicht verllich, da er (wohl
wegen der Verwechslung mit der M. elongata-Variett) als Stachelfarbe auch bis
gelblich angibt; solche Pflanzen habe ich nie gesehen. Dagegen hat Craig die
Bl. richtig beschrieben: Trichterig, 1,5 cm lang, 2 cm breit; Sep. olivgrn mit
purpurnem Mittelstreifen, stumpflanzettlich bis spatelig, Rand schwach gesgt;
Pet. hell karminrot, Schlund etwas heller, lanzettlich, am Ende geschlitzt, meist
ganzrandig; Staubf. unten grnlich, oben karmin; Staubb. orangegelb; Gr. kurz;
N. 4, grnlichwei; Fr. rot, zylindrisch-keulig, 8 mm lang, mit Perianthrest;
S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, fein punktiert, unter 1 mm
gro. M e x i k o (Puebla, am Rio de Zapotitln) (Abb. 30263027).
Purpus berichtet von ganz weien, aber auch ganz dunkel gefrbten Exemplaren
am Standort. Meist ist nur der oberste Teil dunkel und wird nachher weigrau.
Den genaueren Standort gibt Purpus an: Sierra de Mixteca, am Wege von
Tehuacan nach San Luis Teutitlanapa, auf Kalkboden ohne Humus. Dies ist
fr die Kultur wichtig, da Pflanzen in zu stark humosem Boden leicht eingehen.
Die Triebe vermgen an der Lnge zu wurzeln.
104. Mamillaria lenta Brand. Zoe, 5:194. 1904
Neomammillaria lenta (Brand.) Br. & R., The Cact., IV:129. 1923.
Chilita lenta Orc., Cactography, 2. 1926.

Abb. 3026. Blhende Mamillaria viperina J. A. Purp.

3264

Mamillaria

Einzeln, von unten sprossend und auch dichotomisch teilend, kugelig bis
schwach zylindrisch, Kuppe abgeflacht, hell- bis gelblichgrn, 35 cm , bis 6 cm
hoch; W. nach Bz. 13:21, halbfest, schlank-konisch, 810 mm lang, unten 2 mm
breit; Ar. rund, fast kahl: Ax. mit kurzer, bleibender Wolle und gelegentlich
einem Brstchen; Rst. 3040 in mehreren Serien, bis 5 mm lang, borstenartig,
gerade, glatt, weich, gelb bis durchsichtig wei, einige abstehend, andere horizontal gerichtet und verflochten; Mst. 0: Bl. 2 cm lang, 2,5 cm breit; Sep. wei
mit kaum auffallendem rosa Ton. roter Mittelstreifen, lanzettlich, stumpflich.

Abb. 3027. Gruppen der Mamillaria viperina J. A. Purp. mit einer Frucht. (Jardin Botanique
Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)

Abb. 3028. Mamillaria lenta Brand. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)

Mamillaria

3265

Rand fein gesgt; Pet. weilich, lanzettlich, spitzig, meist ganzrandig; Staubf.
unten hellrosa, oben dunkelrosa; Staubb. chromgelb; Gr. wei bis blarosa;
N. 45, hell olivgrn; F. rot, keulig, 1 cm lang; S. schwarz, warzig (Shurly),
ber der Basis verengt. M e x i k o (Coahuila, bei Viesca und Torren gesammelt).
(Abb. 3028; Tafel 238, unten).
105. Mamillaria plumosa Web. In Bois, Dict. Hort., 2:804. 1898
Neomammillaria plumosa (Web.) Br. & R., The Cact., IV:123. 1923.
Chilita plumosa Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella plumosa (Web.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Von unten sprossend und rasenbildend; Einzelkpfe (gepfropft) bis 7 cm hoch
und breit, ungepfropft meist kleiner, hellgrn, dicht gedrngt, vllig von St. bedeckt; W. nach Bz. 8: 13, weich, zylindrisch, 12 mm lang, 23 mm am Grunde
breit; Ar. rund, mit geringer kurzer Wolle; Ax. mit lngerer weier Wolle; Rst.
bis 40, 37 nun lang, gefiedert, weich, gewunden, wei, abstehend; Mst. 0; Bl.
glockig, 1,5 cm lang, 1,4 cm breit; Sep. bla gelblichgrn, Rand fast wei, oben
gesgt, unten glatt, lanzettlich bis keulig, stumpflich; Pet. mit blagrnem
Schlund, Rand sehr bla-grnlichwei, rckseits bla rtlichbraune Mittellinie
zur Spitze hin, fast keulig, stumpflich, ganzrandig; Staubf. und Gr. sehr blagrn; Staubb. schwefelgelb; N. 35, bla grnlichgelb; Fr. rtlich; S. schwarz,
fein punktiert. M e x i k o (besonders Coahuila und auch sonst im Norden von
Monterrey bis Saltillo).
Die Art wchst meist in geschtzten Felsspalten.
Mammillaria lasiacantha plumosa Wats. (Cact. Cult., 82. 1889), mit lngeren
Fiederstacheln, hlt Craig fr eine hierher gehrende Form oder einen Bastard
mit M. lasiacantha.
Mamillaria schiedeana plumosa Reb. erwhnt Craig hier, als mglicherweise
hierhergehrend; sie ist aber eher eine Form der M. schiedeana (s. dort). Alle
diese feinstachligen kleinen Arten mit schwarzen Samen scheinen eine besondere
Formengruppe zu sein, d. h. M. plumosa, M. aureilanata, M. schiedeana, dumetorum und pseudoschiedeana, M. lenta, M. lasiacantha, M. denudata, M. herrerae
sowie M. albiflora. Die Art wchst gut auf eigenen Wurzeln; gepfropft wirkt sie
zu mastig.
106. Mamillaria aureilanata Backbg. Beitr. z. Sukkde. u. -pflege., 13. 1938
Mamillaria cephalophora Quehl non SD., MfK., 24:158. 1914. Ebnerella
aureilanata (Backbg.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,89. 1951, comb.
nud. Chilita aureilanata (Backbg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), IV:25.
1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig, glnzend dunkelgrn, bis 7,5 cm hoch; Scheitel schwach vertieft; W. weit stehend, nach Bz. 8:13, punktiert, zylindrisch, mit kleinerem
Scheitel, aufwrts gebogen, 10 mm lang, unten 7 mm breit; Ar. rund, kahl; Ax.
kahl; Rst. dnn haarfrmig, 2530, in mehreren Serien, bis 15 mm lang, glatt,
gewunden, hell- bis goldgelb, spter dunkler, etwas abstehend, verflochten; Mst. 0;
Bl. glockig, 3 cm lang, 1,51,8 cm breit; Sep. unten grn, mit purpurgrnem
breiterem Mittelstreifen, Rand sehr bla und glatt; lanzettlich, spitzig; Pet. wei
bis blarosa, hellrosa Mittelstreifen, lanzettlich bis oblong, ganzrandig, Spitze
grannig; Staubf. wei bis blarosa; Staubb. gelb bis orange; Gr. grnlichwei
bis bla gelblichrosa; N. 5, tiefgelb; Fr. rosawei, keulig; S. mattschwarz; Wurzeln
dickrbig. M e x i k o (San Luis Potos, bei Villar). (Abb. 3029).

3266

Mamillaria

Quehls Name mute gendert


werden, da Salm-Dyck M. cephalophora fr eine Pflanze verwandte,
die als Name zu Coryphantha pycnacantha gehrt, lt. Schumann.
Britton u. Rose hielten die Art
irrtmlich fr identisch mit M.
schiedeana, mit Fragezeichen.
106a. v. alba Backbg. BfS.,
1:5. 1949
Rein wei behaarte Variett mit
dunkler rosa Blten, von F.
Schwarz gefunden und seitdem
zahlreich eingefhrt.
107. Mamillaria herrerae Werd.
Notizbl. Bot. Gart. u.
Mus. Berlin, 11:276. 1931
Abb. 3029. Mamillaria aureilanata Backbg., Typus
Chilita herrerae
(Werd.)
der Art mit gelblichen Haarstacheln.
F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:25. 1954, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, kugelig; Scheitel abgeflacht und nur
leicht in der Mitte eingesenkt; Einzelkpfe bis 3,5 cm breit; W. nach Bz. 8:13,
dichtstehend, zylindrisch, rund, Kuppe fast gestutzt, 56 mm lang, unten 2 mm
breit, im Alter korkig und stachellos; Ar. rund bis oval, 1,5 mm gro, anfangs
unter den St. etwas Wolle; Ax. kahl; Rst. ca. 100, in mehreren Serien bereinander, 15 mm lang, borstenfein, gerade, unten nicht verdickt, rein wei bis
leicht aschfarben getnt, ganz am Grunde schwach gelblich, horizontal angelegt,
dicht verflechtend und den Krper verdeckend; Mst. 0; Bl. trichterig, hochseitlich, 23 cm breit und fast so lang; Sep. olivgrn in der Mitte, Rand
rosa, glatt, lanzettlich, stumpflich, ca. 1 cm lang, 2 mm breit; Pet. blarosa bis
violett, mit dunklerem Mittelstreifen, lanzettlich, spitzlich oder oben oft geschlitzt,
ganzrandig, 1 cm lang; Staubf. oben bla rosaviolett; Staubb. orangegelb; Gr.
wei, N. 6, grnlich; Fr. karmin, fast kugelig, fleischig, von den St. zurckgehalten; S. mattschwarz, unregelmig birnfrmig, fein gehckert, Hilum seitlich mit zwei Vorsprngen, klein; Krperbasis nur etwas rbig. M e x i k o
(Quertaro, bei Cadereyta). (Abb. 3030.) Frucht nach Krainz bis weilich.
Orcutt (Cactography, 2. 1926) erwhnt lt. Craig obigen Namen mit der var.
intertexta (Fri) als Synonym der bei ihm undefinierbaren Chilita eschauzieri.
Mamillaria albiflora (Werd.) Backbg. BfK., 1937-2
Mamillaria herrerae v. albiflora Werd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus.
Berlin, 11:277. 1931.
Die Besehreibung dieser Art, die obiger nahesteht, s. unter Nr. 296, U.-Reihe:
Napinae, der Nicht klassifizierten Arten (Abb. 3031).
108. Mamillaria schiedeana Ehrenbg.Allg. Gartenztg., 6:275. 1838 (nach
K. Schumann: 6:249. 1839 [1838 nach Br. & R.])
Mamillaria sericata Lem. Cactus schiedeanus Kuntze. Neomammillaria
schiedeana (Ehrenbg.) Br. & R., The Cact., IV:128. 1923. Chilita
schiedeana Orc. Ebnerella schiedeana (Ehrenbg.) F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.

Mamillaria

3267

Die M. schiedeana-Formengruppe ist offenbar noch nicht ausreichend studiert


worden, sowohl am Standort wie in der Kultur. Ich habe seinerzeit Pflanzen mitgebracht, die lange, schlanke Rbenwurzeln und ziemlich kleine, um den Scheitel
goldgelbe Kpfe hatten, whrend in neuerer Zeit viel grere, strker-kpfige Gruppen importiert wurden. Die Bestachelung ist ziemlich unterschiedlich, so da ich
diese Formen als Arten getrennt halte, soweit sie gerade und straffere St. haben
oder diese mehr abstehend-seitlich-verflochten sind (M. dumetorum und M. pseudoschiedeana), whrend ich bei M. schiedeana nur jene belasse, die anliegend dicht
verflochtene, nicht straff-gerade St. haben, wobei es noch wieder Unterschiede
zwischen mehr locker bestachelten (Typus der Art) und sehr dicht wei besponnenen Formen gibt. Ob es sich bei letzterer Form etwa um Lemaires M. sericata
handelt (die schon Salm-Dyck als Synonym von M. schiedeana ansah) oder um
M. schiedeana v. plumosa Reb. nomen (bei Schmoll v. sericata), lt sich nicht
feststellen. Craig beschreibt den Typus der Art: Einzeln bis sprossend, kugelig
bis verlngert, dunkelgrn (die kleiner-kpfigen Pflanzen mit Rbenwurzel, die

Abb. 3030. Mamillaria herrerae Werd. Die Makroaufnahme zeigt das filigranfeine
Muster der Stacheln im Scheitel.

3268

Mamillaria

Abb. 3031. Mamillaria albiflora (Werd.) Backbg. wird als Pfropfung sehr viel strker und
blht dann reich. (Beschreibung unter Nr. 296.)

Abb. 3032. Mamillaria schiedeana Ehrenbg. Typus der Art, (Foto und Sammlung
Andreae, Bensheim.)

Mamillaria

3269

grer-kpfigen Formen ohne solche oder wenigstens berwiegend:


Backeberg); Einzelkpfe 2,44 cm
breit, Gruppen bis 10 cm hoch (der
grerkpfigen Form); W. nach
Bz. 13:21, ziemlich weich, zylindrisch bis schlank-konisch, rund,
610 mm lang, unten 34 mm
breit; Ar. klein, rundlich bis
etwas lnglich; Ax. ziemlich langwollig, Wollhaare wei; Rst. zahlreich, bis 75, in mehreren Serien,
anliegend, haarartig, meist gebogen, verflochten, 25 mm lang,
unten weilich bis oben gelb oder
goldgelb, besonders im Neutrieb,
3033. Mamillaria schiedeana v. plumosa Reb.
rauhhaarig; Mst. 0; Bl. breit- Abb.
nom. nud. zeigt eine dichtere und feinere Stacheltrichterig, bis 2 cm lang, 1,5 cm
bekleidung. (Foto und Sammlung Andreae,
breit; Sep. grnlichwei mit dunkBensheim.)
lerem Rckenstreifen, lanzettlich,
spitzig, Rand gesgt; Pet. wei bis gelblichwei, keulig, Ende spitzig und geschlitzt, Rand glatt; Staubf. wei; Staubb. hell kanariengelb; Gr. wei bis kremfarben; N. 4, hellgelb; Fr. hellkarmin, schlanker-keulig, ca. 1,2 cm gro; S. glnzend
schwarz, fein punktiert, lnglich-kugelig, schwach gebogen, am Grunde zusammengezogen und gestutzt, Hilum basal, 1,3 mm gro. M e x i k o (Hidalgo und
Mittelmexiko; von Ehrenberg 1837 in Hidalgo, am Puente de Dis der Barranca
von Metztitln, auf ca. 1500 m, entdeckt (Abb. 3032).
Schumann hat in Gesamtbschrbg., 791. 1898, dargestellt, wie die Vermehrung
aus Warzen mglich ist. Der Artname erscheint zuerst bei Pfeiffer als Synonym
von M. magnimamma als M. schiedeana hort., ist aber mangels Beschreibung
nicht gltig. Der Name M.
scheideana findet sich aussprachebedingt zuweilen in englischsprachiger Literatur (Orcutt, Marshall: scheidiana).
Craig meint, Britton u.
Roses Angabe Mst. 610
lasse auf eine Verwechslung mit
einer anderen Art schlieen; sie
geben aber weiter an: Rst. ungefhr 30, die Mst. gegen dieselben gepret. Hchstwahrscheinlich haben sie dies einem
Exemplar von M. dumetorum
entnommen, die sie fr die
gleiche Art hielten, denn bei
dieser sind von den mehrserigen
St. entsprechend mehrere obere, Abb. 3034. Mamillaria pseudoschiedeana Schmoll.
Katalogname von 1947, aber eine in der festen,
ein wenig strkere festzustellen, ein
abstehenden Bestachelung deutlich unterschiedene Art.
die vllig anliegen. Die Fotos
(Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)

3270

Mamillaria

von Andreae, Bensheim, Abb. 3033 und 3036 (letztere: M. dumetorum), zeigen,
da die Blte der M. dumetorum mehr zylindrisch-glockig ist, die St. geringer,
offener, die Fr. (links unten) gestutzt kugelig-keulig, doch sind die Fr. bei beiden
Arten mit Perianthrest versehen, auch sind nur bei M. schiedeana die St. nicht
alle gerade gerichtet.
Mamillaria schiedeana v. plumosa Reb. (Cat., 7. 1896) mag der lteste, unbeschriebene Name fr jene dichter behaartstachlige Form (Abb. 3033) sein,
die Schmoll auch mit dem Katalognamen M. schiedeana v. sericata n. nud. bezeichnete. Bisher reichen die Beobachtungen nicht aus, um zu entscheiden, ob
sie wirklich als Variett abgetrennt werden kann.
Mamillaria pseudoschiedeana Schmoll, in Katalog 6. 1947
Dieser Name wird bisher nirgends erwhnt, doch zeigt die Aufnahme von
Andreae, Bensheim, eine wesentlich abweichende Form: Die Pflanzen
sprossen reich von unten, und die Einzelkpfe sind breit-rundlich; die Bestachelung lt den Krper mehr durchscheinen, ist lang und stark seitlich
verwoben, aber zugleich auch deutlich mit den oberen der mehrserigen St.
seitlich abstehend, whrend dies bei M. dumetorum nicht der Fall ist, auch
sind die seitlich hier am strksten verflochtenen und weit eher als verwoben
zu kennzeichnenden St. lnger als bei allen Exemplaren der M. schiedeana
oder dumetorum. Leider ist mir ber Blten und Frchte wenig bekannt, so
da eine gltige Beschreibung noch unterbleiben mu. Jedenfalls kann diese
Art nicht zu M. schiedeana gestellt werden; sollte man sie als Variett ansehen, mte man sie eher zu M. dumetorum einbeziehen. (Abb. 3034.)
109. Mamillaria dumetorum J. A. Purp. MfK., 22:149. 1912
Ebnerella dumetorum (J. A. Purp.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
89. 1951, comb. nud.
Purpus beschrieb die Art: Wuchs durch Sprossung rasenfrmig; Rasen klein,
wenigkpfig (!), einzelne Krper halbkugelig, oben abgeflacht, ltere zylindrischkugelig; W. locker stehend, konisch, dunkelgrn, schief aufwrts gerichtet, bis
etwa 10 mm lang, bei einem Durchmesser an der Basis von 5 mm; Areolen kreisfrmig, sehr klein, sprlich mit kurzer, flockiger Wolle bekleidet, manchmal auch
kahl; Ax. ohne Wolle, mit wenigen feinen, gekruselten Haaren besetzt; Bl. in
Scheitelnhe, glockig (!), mit Fruchtknoten etwa 1,8 cm lang und wei, auen
grnlich, ebenso innen am Grunde; Bltenbltter lanzettlich, zugespitzt, wei,
die ueren mit grnlich-brunlichem Mittelstreifen; Staubf. wei, etwa die Hlfte
der Blumenkrone erreichend; Staubb. gelblichwei; Gr. wei, ein wenig lnger
als die Staubf., mit gelblichweier, 56strahliger Narbe (mehr als bei M. schiedeana: Backeberg); Fr. dicker-keulig, zinnoberrot; S. halbnierenfrmig, unten
abgestutzt, kaum ber 1 mm lang, schwarz, dichtgrubig punktiert. Die wichtige
Stachelbeschreibung lautet: Rst. zahlreich, die inneren fein borstenfrmig, die ueren grber, pfriemlich, alle starr, wei, bei manchen Pflanzen
(ich habe etwa 20 Exemplare beobachtet) gelblich (in der Kultur oft nur im
Scheitel), alle aber an der Basis gelblich, smtliche St. mehr oder weniger nach
rckwrts gerichtet oder spreizend, meist auf der Areole gescheitelt, etwa 46 mm
lang, die borstenfrmigen meist lnger; Mst. keine vorhanden. Purpus spricht
also sogar von grberen ueren, pfriemlichen St., womit bei den mehrserigen
die obersten gemeint sind, die zwar winzig-, aber doch deutlich-pfriemlich sind
und ca. 610 an der Zahl. Daher vermute ich, da Britton u. Rose diese Pflanzen
in ihrer M. schiedeana-Beschreibung vorliegen hatten. Jedenfalls sind hier die

Mamillaria

3271

St. gerade gerichtet; die Bl. sind in ihrer zylindrisch-glockigen Form abweichend,
und die oben abgeflacht-gerundeten kugelig-keuligen Fr. ebenfalls, so da M. dumetorum im Interesse der Klrung dieser schwierigen Formengruppe hier als Art
erhalten bleiben mu. M e x i k o (San Luis Potos, Minas de San Rafael) (Abb.
30353036).
110. Mamillaria lasiacantha Eng. Proc. Amer. Acad., 3:261. 1856, und Cact.
of the Bound., 5. 1858
Mamillaria lasiacantha minor Eng. Cactus lasiacanthus Kuntze.
Neomammillaria lasiacantha Br. & R., The Cact., IV:128. 1923. Chilita
lasiacantha Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella lasiacantha (Eng.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und sprossend, kugelig bis ovalrund, oben gerundet, 1,82,5 cm breit,
graugrn; W. nach Bz. 8: 13, zylindrisch, rund, 4 mm lang, unten 2 mm breit;
Ar. rund bis oval, anfangs weiwollig; Ax. kahl; Rst. 4060, in mehreren Serien,
34 mm lang, die oberen lnger, die innere Serie krzer, alle borstenfein, gerade
oder leicht zurckgebogen, feinhaarig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 0; Bl.
trichterig, 1,2 cm lang und breit, im April und Mai; Sep. wei, mit brunlichlavendelfarbenem Mittelstreifen, linearlanzettlich, Spitze stumpflich oder gespitzt,
Rand gesgt; Pet. wei, mit rtlichpurpurnem Mittelstreifen Ins zur Basis, dort
einen roten Schlundring bildend, oblong, ganzrandig, am Ende stumpflich oder
ausgerandet; Staubf. gelb bis bla-lavendelfarben; Staubb. gelb; Gr. grnlichgelb; N. 45, gelblichgrn, kurz, oval aufgerichtet; Fr. scharlach, 12 cm lang,

Abb. 3035. Mamillaria dumetorum J. A. Purp., von Craig zu M. schiedeana gestellt.


Die farbige Makroaufnahme lt besser erkennen, da es sich um eine eigene Art handelt.
(Sammlung Andreae, Bensheim.)
207

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3272

Mamillaria

keulig, mit Perianthrest und die


trockene Fr. eine Zeitlang in
der Axillensenke verbleibend; S.
schwarz, oval bis kugelig, fein
punktiert, mit ovalem, basalem
Hilum, 1 mm gro. U S A
(W-Texas, SO-Neumexiko), M e x i k o
(N-Chihuahua).
Nach Craig durch zu starkes
Sammeln selten geworden.
Mamillaria
denudata
(Eng.)
Berg. Kakteen, 288.
1929
Mamillaria lasiacantha denudata Eng., Cact. Mex.
Bound., 5. 1858. Cactus lasiacanthus denudatus Abb. 3036. Mamillaria dumetorum J. A. Purp.
Vergleich mit Craigs Fig. 132 der M. schieCoult. Neomammil- Der
deana zeigt, da M. dumetorum mehr rhrige
laria denudata (Eng.) Br.
Blten hat. (Foto und Sammlung
& R., The Cact., IV:129.
Andreae, Bensheim.)
1923. Chilita denudata
Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella denudata (Eng.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Die Pflanze wurde von Britton u. Rose wie auch Berger als eigene Art
angesehen, mit den Merkmalen: Grer, 34 cm breit und hoch, ganz von
St. umgeben; W. nach Bz. 13:21, 56 mm lang; St. 5080, 35 mm lang,
nicht behaart; Bl. gleichgefrbt, aber (nach Berger) mit weien Staubf.
sowie grnem Gr. und N. U S A (W.-Texas), N-M e x i k o (Coahuila).
Craig sieht die Art als Variett der vorigen an, weil die Krpergre variabel
sein knne und die Stachelbehaarung kein charakteristisches Merkmal sei,
da an der gleichen Pflanze verschieden. M. denudata ist aber relativ grer,
die Stachelzahl auch abweichend, ebenso die Griffelfarbe; die Pflanze wird
daher hier als eigene Art aufgefhrt, wenn auch der vorigen sehr nahestehend.
Craigs Angabe betreffend Variabilitt der Stachelbehaarung ist aber insofern aufschlureich, als damit verstndlich wird, da z. B. bei M. picta
und M. viereckii (lt. Andreae u. a.) nicht mit der Originalbeschreibung
bereinstimmende Merkmale angetroffen werden.
M. rungei hort. hielt Schumann fr hierhergehrend. Nach Craig ist
vielleicht auch M. schiedeana v. denudata Hge. (Cact. Cat., 138. 1900)
diese Art.
Mamillaria lasiandra denudata Quehl, MfK., 79. 1909
Einzeln oder sprossend, bis 8 cm hoch, bis 6 cm ; W. zylindrisch, 1 cm lang;
Ax. nackt; Ar. rund, mit geringer, bald verschwindender Wolle; Rst. bis 40,
wei, bis 5 mm lang, anfangs rtlich; Mst. 0; Bl. 1,5 cm lang und breit; Sep.
grn; Pet. ca. 16, spatelig, wei mit rotem Mittelstreifen; Staubf. wei,
kurz; Staubb. ockerfarben; Gr. unten wei, oben rtlich; N. wei, zusammengeneigt.
Die Art gehrt wohl hierher; jedoch weicht die Griffel- und Narbenfarbe
ab, die Stachelzahl ist etwas geringer. Quehl sagt l. c. zwar, da sie nicht

Mamillaria

3273

mit obiger Art identisch ist, es handelt sich aber wohl nur um eine Form
oder Variett. Der Name erschien zuerst in einem Katalog von Haage &
Schmidt, 1908.
111. Mamillaria criniformis DC. Mem. Cact., 8. 1834
Mamillaria criniformis rosea DC. ? M. criniformis albida DC. ? M. crinita rubra Forb. Chilita criniformis (DC.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:21. 1954, comb. nud.
Schumann sah M. criniformis als Synonym und M. crinita als var. von M. glochidiata an (Gesamtbschrbg., 532. 1898); ferner sollen die Illustrationen von De Candolle die Craig leider nicht bringt einmal eine der M. pusilla (d. h. M. prolifera) hnliche Pflanze sein, die zweite Abbildung aber M. crinita, die Schumann
also fr eine Variett der M. glochidiata, Bl. mit gelblichem Mittelstreifen, hielt,
wohin aber M. crinita nicht gehren kann, weil ihre Ax. kahl sind, die der M.
glochidiata borstig. Zu letzterer kann nach Craig auch M. criniformis nicht gehren,
da sie wesentlich weniger Rand- und Mittelstacheln hat. Craig beschreibt sie:
Von unten sprossend; W. weich, glnzend hellgrn, oval bis oblong, 68 mm
lang, unten 3 mm breit; Ar. mit kurzer weier Wolle; Ax. fast kahl; Rst. 810,
8 mm lang, borstendnn, behaart, wei, horizontal gerichtet; Mst. 1, gehakt,
steif, gelb bis rosa, vorgestreckt; Bl. rhrig, 1,41,6 cm lang; Sep. linearlanzettlich, grn gerandet; Staubf. rosenrot; Staubb. weilich; Gr. hell rosenrot; N.
4, weilich, geffnet; Fr. unbekannt; S. unbekannt, aber wahrscheinlich schwarz.
M e x i k o (Hidalgo; nach Schmoll bei Zimapn).
M. cuneiformis (Loudon, Gard. Mag., 314. 1841) hlt Craig fr wahrscheinlich
einen Druckfehler; dieser Artname wird aber (wie der obige bei Schumann)
zu M. glochidiata gestellt. Zu dieser bezog auch Pfeiffer (En. Cact., 37. 1837)
die M. criniformis sowie ihre v. rosea DC. und v. albida DC. ein; letztere mag eher
zu M. crinita gehren. Ob M. glochidiata alba (Frster, Handb. Cactkde., 188.
1846) wirklich zu M. glochidiata oder zu obiger Art gehrt, kann ich nicht feststellen.
112. Mamillaria wildii Dietr. Allg. Gartenztg., 4:137. 1836
Mamillaria wildiana O., in Pfeiffer, En. Cact., 37. 1837. M. wildiana
major SD. M. wildiana compacta hort., in Frster-Rmpler (1886).
Cactus wildianus Kuntze. Neomammillaria wildii (Dietr.) Br. & R.,
The Cact., IV:143. 1923. Chilita wildii (Dietr.) Orc., Cactography, 2.
1926. M. wildii compacta hort. ex Schelle, Kakteen, 306. 1926. Ebnerella wildii (Dietr.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb.
nud. Chilita willdii Orc., falsche Schreibweise in Sukkde. (SKG.), V:21,
26, 31. 1954 (Buxbaum).
Von unten und seitlich sprossend, klumpenbildend; Einzelkrper spter zylindrisch, 815 cm lang, 46 cm , dunkel blulichgrn (W. am Grunde heller,
zum Teil rtlich); W. sehr locker stehend, spter nach Bz. 13:21 (anfangs weniger),
zylindrisch bis keulig, fein glitzerig punktiert, 610 mm lang, unten 36 mm
breit; Ar. rund, bis 1,5 mm breit, nur ganz zu Anfang schwachwollig; Ax. mit
winzigen Haartupfen, selten ohne B., meist mit 1 bis mehreren haarartigen, gewunden; Rst. 810, 68 mm lang, gerade, durchsichtig wei, borstenfein, horizontal gerichtet; Mst. 34, 810 mm lang, dnnadelig, die 3 geraden oberen
weniger abstehend als der gehakte untere, rauh oder uerst kurzhaarig, strker
als die Rst., blagelb, etwas durchsichtig, spter schmutzig-brunlich; Bl. trichterig, 1,2 cm lang und breit; Sep. 6, unten blagrn, oben weilich, Rand durchsichtig und glatt, linearlanzettlich, mit breiterem brunlichem Mittelstreifen, zu207*

3274

Mamillaria

gespitzt; Pet. 6, wei, ziemlich durchsichtig und mit feinem grnlichem oder
brunlichem Glanz, linearlanzettlich, lnger oder schrfer zugespitzt, ganzrandig
bis leicht gesgt; Staubf. unten grnlich, oben wei: Staubb. kugelig, sehr blagelb; Gr. bla grnlichwei; N. 45, gelblichgrn; Fr. brunlichrot, keulig, mit
etwas vertiefter Kuppe und Perianthrest; S. mattschwarz, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem Hilum, punktiert, 0,8 mm gro. M e x i k o (Hidalgo,
Barranca Venados; Quertaro). (Abb. 3037).
Sehr gutwchsige Pflanze. Craig stellt hierher: M. crinita v. pauciseta DC.,
M. wildiana aurea (M. glochidiata aurea hort., lt. Pfeiffer), nomen. M. wildiirosiflora war ein Bastard von Steinicke, Ludwigsburg (Kkde., 6:106. 1936).
Craig gibt auch behaarte Randstacheln an; ich sah nur glatte.

Abb. 3037. Mamillaria wildii Dietr. sprot und blht reich.

113. Mamillaria aurihamata Bd. ZfS., 3:340. 1928


Ebnerella aurihamata (Bd.)F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,89. 1951,
comb. nud. Chilita aurihamata (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:21.
1954, comb. nud.
Einzeln und seitlich sprossend; Einzelkrper kugelig bis eifrmig, 6 cm hoch,
4 cm breit, blattgrn; W. nach Bz. 8:13, kurz-zylindrisch, gekielt, oben rundlich,
6 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. rundlich, 1 mm breit, anfangs reicher bewollt;
Ax. ohne Wolle, mit ca. 8 feinen weien, gewundenen, haarfrmigen B. in Warzenlnge; Rst. 1520, 8 mm lang, fast haarfrmig, halbsteif, glatt, gelblichwei, im
oberen Teil der Pflanze strker abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 4.
die oberen 3 ca. 1 cm lang, der untere 1,52,5 cm lang, alle dnnadelig, glatt bis
etwas behaart, der unterste gehakt, die drei oberen fast gerade, alle am Grunde
leicht verdickt, anfangs weilichgelb, goldgelb werdend, bis braungelb, der untere
vorgestreckt, die oberen fast horizontal gerichtet; Bl. trichterig, 1,5 cm lang,
1,2 cm breit; Sep. hell olivgrn, mit dunklerem Mittelstreifen, linearlanzettlich,
spitzig, Rand gesgt, 1 cm lang; Pet. hell schwefelgelb, linearlanzettlich, spitzig.
gesgt (weniger als die Sep.), 1,3 cm lang; Staubf. und Gr. weilichgrn;
Staubb. hellgelb; N. 34, kurz, hellgrn; Fr. rot, keulig, klein; S. dunkelbraun
bis fast schwarz, oval, mit seitlichem Hilum, punktiert, 1 mm gro. M e x i k o
(San Luis Potos und Mittel-Mexiko; z. B. gesammelt in Guanajuato am Monte
Gordo) (Abb. 3038).

Mamillaria

3275

Abb. 3038. Mamillaria aurihamata Bd. (Foto: Heinrich.)

M. calleana Backbg., die entfernt der obigen hnelt, weicht ab durch fehlende
B. in den Ax. und nur 1 Mst.; die ebenfalls etwas hnliche M. sinistrohamata
hat eine andere Bz.-Zahl-Ordnung, ebenfalls kahle Ax. und 4 Mst.; die Mst.
obiger Art sind auerdem feiner und lnger als die der beiden letzteren Arten.
114. Mamillaria leucantha Bd. Kaktkde., 233. 1933
Einzeln, selten sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkel blattgrn, 3,5 cm ;
Scheitel leicht eingesenkt; W. locker stehend, nach Bz. 8: 13, zylindrisch, 7 mm
lang, unten 2 mm breit; Ar. rund, anfangs mit Wolle; Ax. zuerst mit kurzer
weier Wolle sowie mit 5 mm langen, weien B.; Rst. 18, 56 mm lang, gerade,
sehr dnn, sehr weichhaarig, wei mit
kaum wahrnehmbarer hellbrunlicher
Spitze; Mst. 34, 56 mm lang, 3 gehakt, der 4., wenn vorhanden, gerade, alle
glatt, krftiger als die randstndigen
St., dunkel bernsteingelb, spreizend vorgestreckt; Bl. schlanktrichterig, 1,5 cm
lang; Sep. wei mit hellolivgrnem Mittelstreifen, Basis grn, linearlanzettlich,
Rand gesgt, 1 cm lang; Pet. wei, nur
schwach olivgrne Mittellinie, Basis grn,
linearlanzettlich, Rand gesgt, 1 cm lang;
Staubf. und Gr. unten hellgrn, oben
wei; Staubb. hellgelb; N. 4, gelblichwei; Fr. unbekannt; S. dunkelgraubraun, matt, birnfrmig, punktiert, 1 mm
Abb. 3039. Mamillaria leucantha Bd.
gro; Wurzel rbig.M e x i k o (San Luis
(Originalfoto: Bdeker.)

3276

Mamillaria

Potos, bei Soledad Diez Gutierrez, stlich der Stadt an fast senkrechten
Wnden) (Abb. 3039).
115. Mamillaria capensis (Gat.) Craig Mamm.-Handb., 156. 1945
Neomammillaria capensis Gat., C. & S. J. (US.), IV:372. 1933. Ebnerella
capensis (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb.
nud. Chilita capensis (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:17. 1952,
comb. nud.
Einzeln, spter von unten sprossend, zylindrisch, olivgrn, bis 25 cm lang.
35 cm ; W. nach Bz. 5:8, ovoid-zylindrisch, 45 mm lang, unten 5 mm breit;
Ar. oval, mit wenig Wolle; Ax. kahl oder mit 13 kurzen B.; Rst. 13 (16), zuweilen einige bereinanderstehend, 815 mm lang, nadelig, steif, manchmal die
3 obersten schwach knotig am Grunde verdickt und einzelne schwach zur Mitte
gerckt, horizontal spreizend und verflochten, wei bis dunkler bzw. variierend
mit rotbraunen bis schwrzlichen Spitzen; Mst. 1, vorgestreckt, hakig, 1,52 cm
lang, krftig-nadelig, steif, hufig Haken aufwrts gekrmmt, aber auch abwrts
oder seitwrts, am Grunde heller bis weilich; Bl. hochseitlich, glockig-weittrichterig; Sep. mit grnlichrosa Mittelstreifen, blarosa Rand, oblong, stumpflich,
Rand ziemlich glatt; Pet. blarosa, zuweilen mit schwach dunklerem Mittelstreifen,
oblong, am Ende breit zugespitzt, mit feiner Spitze, oder stumpflich und sogar zum
Teil ausgerandet; N. 6, stark verlngert und spreizend, grnlichgelb (Staubf. hell,
Staubb. dunkel); Fr. orange bis scharlach, keulig, 2 cm lang; S. schwarz, glnzend, kugelig, Hilum seitlich, ber der Basis eingeengt, punktiert, 1,3 mm lang.
M e x i k o (Niederkalifornien, Kap-Distrikt bei Puerto de Bahia de los Muertos).
(Abb. 3040).

Abb. 3040. Mamillaria capensis (Gat.) Craig. Die Stachelfarbe variiert etwas. Die Abbildung
stellt wohl die v. pallida Gat. nom. nud. dar.

Mamillaria

3277

Ich erhielt die Pflanzen von Gates sofort nach Rckkehr von seiner Sammelreise und gab ihnen in meinem Kakt.-Index, 38. 1936, den provisorischen
Namen M. cochemioides (Shurly und Craig schreiben: cochemoides); Gates beschrieb aber vorher die neue Art unter obigem Namen, was bersehen wurde.
Abb. 3040 zeigt eine hell bestachelte Pflanze, wohl M. capensis v. pallida nomen
Gat., in Cactac. y Suc. Mex., II:4, 76. 1957 (nur erwhnt).

Abb. 3041. Mamillaria erythrosperma Bd.

116. Mamillaria erythrosperma Bd. MfK., 28:101. 1918


Ebnerella erythrosperma (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita erythrosperma (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln, dann von unten und seitlich sprossend, glnzend dunkelgrn, oben
gerundet, bis 5 cm hoch, 4 cm ; W. dichtstehend, nach Bz. 8:13, wei punktiert,
zylindrisch, Kuppe gerundet, 1 cm lang, unten 5 mm breit, aufwrts gebogen;
Ar. rund, 1 mm breit, nur gelbfilzig; Ax. kahl, mit dnnen, gewundenen, haarfrmigen B.; Rst. 1520, 810 mm lang, sehr dnn, anfangs behaart, spter
glatt, gerade, unten nicht verdickt, aber gelblich, sonst wei, horizontal gerichtet
bis angepret; Mst. 13, selten 4, 1 cm lang, haarig, steif, der unterste gehakt,
die oberen gerade, alle nadelig, Basis verdickt, gelb, Spitze rtlichbraun, der unterste vorgestreckt, die oberen fast horizontal gerichtet; Bl. trichterig, 1,5 cm
lang und breit; Sep. unten grn, oben mit brunlich karminrotem Mittelstreifen,
linearlanzettlich, spitzig, 1 cm lang; Pet. karminrot, hellerer Rand, lineallanzettlich, zugespitzt, 1,5 cm lang; Staubf. hell karminrot, oben dunkler; Staubb. hellgelb; Gr. und 34 N. karminrot; Fr. karminrot, keulig, 2 cm lang; S. dunkelrot
bis fast schwarz, gebogen-birnfrmig, punktiert. M e x i k o (San Luis Potos,
bei Alvarez) (Abb. 3041).
Von M. painteri, zu der sie Britton u. Rose stellen, deutlich unterschieden, da
letztere keine Axillenborsten hat; ihre N. sind auch bla grnlichkrem, die Pet.

3278

Mamillaria

grnlichwei, Mst. 45, Rst. ber 20. Anscheinend sind die Perigonbltter obiger
Art glattrandig.
116a. v. similis De Laet MfK., 28:102. 1918
Krper kleiner; Mst. oft gelb; Rst. krzer, behaart (stets?); Bl. heller; N. gelb.
Vielleicht steht dieser Variett die folgende Art nahe:
Mamillaria monancistria Berg In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 533. 1898
(als Name zuerst in Frster, Handb., 254. 1846)
Mamillaria monancistria hort. ex Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 18497. 1850, nomen, irrig als Synonym von M. wildiana rosea (= M. scheidweileriana). Ebnerella monancistra (Berg) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 90. 1951, comb. nud.1) Chilita monancistra (Berg ex SD.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:21. 1954, comb. nud.1)
Sprossend, kugelig bis zylindrisch; W. nach Bz. 8:13, hellgrn, spter
dunkler, zylindrisch; Ar. mit etwas gelblicher Wolle; Ax. mit B.: Rst. 911.
1 cm lang, borstig, wei; Mst. 14, behaart, 12 gehakt; Bl. trichterig.
1,21,3 cm lang; Sep. rosa, dunklerer Mittelstreifen; Pet. hell rosenrot, zugespitzt, Rand gesgt; Staubf. unten wei, oben rosa; Staubb. gelb; Gr.
unten wei, oben hell rosenrot; N. 3, gelb. M e x i k o (Beschreibung nach
Craig). Schumanns Beschreibung weicht ab: Krperfarbe gelbgrn bis lgrn; Pflanzen ca. 56 cm ; W. 1 cm hoch, sehr weich; Ar. anfangs mit
gekruseltem, sprlichem gelbem Wollfilz, bald verkahlend und kleiner:
Rst. 1 cm lang; Mst. 14, wenn 4, dann im aufrechten Kreuz, unter der
Lupe fein rauh, 12 angelhakig gekrmmt, strker, anfangs dunkelbernsteingelb, spter kastanienbraun; Axillenborsten in geringer Zahl, keine Wolle:
Ov. hellgrn, nackt; Bl. 1,31,4 cm breit; Pet. hellrosa, kaum gezhnelt:
Staubf. wei, oben tiefkarminrot; N. uerst klein. Dies sind die zustzlichen oder abweichenden Merkmale.
Wie auch Craig (unter M. scheidweileriana) richtig angibt, besteht durchaus die Mglichkeit, da M. erythrosperma und ihre Variett zu M. monancistria gestellt werden mssen; daher sind Buxbaums zwei jetzt synonymische
Kombinationen bei der ersteren voreilig gewesen.
Schumann hat Salm-Dycks Synonym M. wildiana rosea zu M. scheidweileriana gestellt, die aber keine Axillenborsten hat, und hlt mit letzterer
Art also irrig auch obige fr identisch.
117. Mamillaria fraileana (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 30. 1933
Neomammillaria fraileana Br. & R., The Cact., IV:157. 1923. Chilita
fraileana Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria fraileana (Br. & R.
Backbg., in BfK., 1934-4, als irrtmliche Neukombination. Ebnerella
fraileana (Br. & R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb.
nud.
Zylindrisch, einzeln oder von unten sprossend; W. nach Bz. 5:8, fest, kurzkonisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, anfangs mit kurzer schmutzigweier Wolle; Ax. mit 1 bis mehreren B.; Rst. 1112, 810 mm lang, die oberen
1
)Buxbaums Schreibweise (nach Craig) monancistra ist unrichtig, ebenso seine Klammerautorangabe (unter Chilita): Berg ex. SD.; bei Salm-Dyck war der Name ein Hort.-nomen
nudum.

Mamillaria

3279

krzer und fast horizontal gerichtet, dnnadelig, gerade, steif, glatt, wei, kalkig
werdend, anfangs rtlichbraun, die unteren vorgestreckt; Mst. 3 (4), ca. 1 cm
lang, die oberen krzer und dnner, gerade, steif, glatt, anfangs dunkelbraun
oder wenigstens in berwiegender Lnge, stark aufgerichtet bis fast horizontal
die oberen, der unterste vorgestreckt und hakig; Bl. glockig-trichterig, bis ber
3 cm breit (Craig: 2 cm); Sep. linear-oblong, dunkel getnt; Pet. zum Schlund
hin rosenrot, oben mehr rosa, breitlanzettlich, lang zugespitzt bzw. Spitze ausgezogen, die ueren auch mit dunklerem Mittelfeld und zuweilen stumpflich,
mitunter einige auch mehr gestutzt und zerrissen, aber nur gering; Staubf. rosa;
Staubb. gelb; Gr. rosa; N. 5 (Craig: 67), gerade spreizend, pfriemlich verjngt;
Fr. lilarosa, keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, kugelig, mit seitlichem Hilum,
ber der Basis eingeengt. M e x i k o (Niederkalifornien, Pichilinque-, Cerralboaund Catalina-Inseln; der Typus von der Pichilinque-Insel) (Abb. 3042).

Abb. 3042. Mamillaria fraileana (Br. & R.) Bd.

118. Mamillaria verhaertiana Bd. MfK., 22:152. 1912


Neomammillaria verhaertiana Br. & R., The Cact., IV:164. 1923. Chilita
verhaertiana Orc., Cactography, 2. 1926. Neomammillaria phitauiana
Baxt., C. & S. J. (US.), 2:471. 1931. Mammillaria phitauiana (Baxt.)
Werd., in Backeberg, Neue Kakt., 96. 1931. Ebnerella phitauiana

3280

Mamillaria

(Baxt.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud. und
daselbst auch Ebnerella verhaertiana (Bd.) F. Buxb., comb. nud. Chilita phitauiana (Baxt.) F. Buxb., Sukkde., (SKG.), V:18. 1954, comb. nud.
Zur Namensgeschichte: Die erste Abbildung der Mamillaria verhaertiana in
MfK., 153. 1912, die auch Schelle in Kakteen, Bildteil S. 62, Fig. 176, wiedergibt, gleicht vllig meiner Abb. 3043 (einer rein weistachligen Pflanze in meiner
ehemaligen Sammlung in Monako) sowie der Abbildung in BfK. 1934-4 als M. phitauiana, die Craig fr diese Art wiedergibt. Ich habe diese Pflanzen von Baxter
selbst erhalten als M. phitauiana. Spter stellte ich fest, da der Name nur ein
Synonym von M. verhaertiana Bd. ist. Ob die unter M. verhaertiana von Craig
abgebildete, von G. Lindsay gesammelte Pflanze wirklich diese Art ist, lt
sich angesichts des gegenber Bdekers Originalabbildung mehr abgeflachtkeuligen Krperoberteils und der mehr glockig-trichterigen Bl. von etwas grerem Durchmesser als 2 cm (Bdeker) nicht sagen. Die Stachelangaben gestatten auch keine Klrung, da Craig sie bei M. verhaertiana mit Rst. 1520
und bei M. phitauiana mit Rst. 1824 angibt. Ferner sagt Craig bei M. verhaertiana Mst. 46, der unterste hakig, bei M. phitauiana aber Mst. 4, der
unterste gewhnlich kakig, manchmal gerade. Ich habe nun das BaxterMaterial lange beobachtet und mit der Beschreibung von M. verhaertiana ververglichen, bei der Bdeker entgangen zu sein scheint, da auf seiner Originalabbildung, einem Foto von De Laet, alle Mst. gerade sind (so wie ich es auch bei
dem Baxter-Material von M. phitauiana
zuweilen beobachtete). In meiner ehemaligen
Sammlung in Monako stehen Vermehrungsstcke von ein und demselben Material, bei
denen entweder alle oder fast alle Mst.
(untere) hakig sind (Tafel 239, unten), oder sie
sind alle gerade oder nur ganz wenige hakig.
Ferner ist die Farbe im Neutrieb unterschiedlich: ganz wei, die mittleren fast fuchsbraun
oder auch dunkelkaffeebraun. Die Blte ist
mehr rhrig-trichterig und ffnet vielleicht
bei Vollsonne oben etwas strker. Das heit:
Craigs Foto zu M. verhaertiana ist zweifelhaft
in seiner Zugehrigkeit. M. verhaertiana und
M. phitauiana sind identisch, aber es handelt
sich um eine Pflanze, die in der Randstachelzahl und ihrer Verflechtung in der Farbe der
Stacheln im Neutrieb sowie der Form der
unteren Mst. ob gerade oder hakig sehr
variabel ist und damit eine Art Gegenstck zu
M. guerreronis, bei der das gleiche zu beobachten ist; auerdem werden alte Stcke
ziemlich lang, viel lnger als es Bdeker fr
M. verhaertiana oder Craig fr M. phitauiana
angibt; die Art sprot und wchst nicht
einzeln, wie es Bdeker nach seinem einzeltriebigen Beschreibungsstck berichtet.
Abb. 3043. Mamillaria verhaertiana
Bd. (Syn.: M. phitauiana Baxt.) mit
Beide Artbeschreibungen besagen auch,
geraden oder spter zum Teil hakigen
da in den Ax. zahlreichere weie B. geMittelstacheln.

Mamillaria

3281

funden werden; bei Baxters Material fand ich ebenso korallen- oder orangerote Frchte, wie sie Craig fr M. verhaertiana angibt.
Bdeker beschrieb die Art: Einfach (Backeberg: spter reicher von unten
und seitlich sprossend), bis 4 cm (oder etwas mehr) (im Alter langzylindrisch, bis
ber 30 cm lang), Scheitel gerundet, kaum eingesenkt, von den meist spreizenden
gelblichen (oder weilichen bzw. fuchsrot bis braun gefrbten mittleren) St. berdeckt; W. kurz-kegelfrmig 7 mm lang, am Grunde 6 mm breit, die Unterseite
deutlich gekielt, an der Spitze schief nach oben gestutzt und daher die Kielkante
hier etwas vorgezogen; Ar. rund-oval, bis 3 mm , gewlbt, mit ziemlich reichlicher
kurzer, weier Wolle, erst spter verkahlend; Ax. wollig und mit zahlreicheren
schneeweien B. besetzt; Rst. gerade, 20 und mehr, horizontal, aber seitwrts
dichter strahlend (bis aufflliger seitlich verwoben), dnn, die oberen 8 mm lang,
nach unten zu lnger, einzelne bis doppelt so lang wie die krzesten oberen,
gelblich-wei (bis rein wei), im Neutrieb zum Teil schwach brunlichgelb; Mst.
46, ebenfalls gerade, auseinanderspreizend, etwas derber als die Rst. und bis
1,2 cm lang, auch gelblichwei (oder rein wei), jedoch die Spitzen bis zur Hlfte
herab gelbbraun und erst sehr spt ganz wei werdend (zum Teil fuchsbraun oder
kaffeebraun); der untere St. hakig (hufig ganz gerade, d. h. alle Mst., oder nur
vereinzelt gehakt, manchmal aber auch die unteren Mst. berwiegend hakig);
Bl. vereinzelt im Kreise, trichterig, bis 2 cm lang (und von annhernd gleichem
Durchmesser); Perigonbltter breitlanzettlich, die ueren gelblichwei mit
schwach olivgrnem (oder rtlichem) Mittelstreifen, die inneren mehr wei;
Staubf. sehr kurz, hellrosa; Staubb. goldgelb; Gr. rosa; N. 89, rosa (Craig:
orangegelb); Fr. (nach Craig und meinen Beobachtungen) orangerot bis korallenrot, keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien) (Abb. 3043; Tafel 239, links und rechts). Eingeklammerte Texte von mir
hinzugefgt.
Fr M. phitauiana gibt Craig an: Pet. mit roter Mittellinie, was nicht
Baxters Originalbeschreibung entspricht, der nur wei angibt. Die Pflanzen
wurden von der Sierra de la Laguna, stlich von Todos Santos berichtet; Lindsay
sammelte das Craig-Material an der Los Angeles-Bay, wo auch M. angelensis
Craig von Lindsay gefunden wurde, und Craigs Bild der M. verhaertiana mag
eher eine Form der M. angelensis darstellen.
119. Mamillaria dioica K. Brand. Erythea, 5:115. 18971)
Mamillaria fordii Orc. Neomammillaria dioica (K. Brand.) Br. & R.,
The Cact., IV:158. 1923. Chilita fordii Orc., Cactography, 2. 1926.
Mamillaria incerta Parish, in Jepson, Flora Calif., 2:549. 1936.
Ebnerella dioica (K. Brand.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita dioica (K. Brand.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:17. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, zylindrisch, blulichgrn, bis 33 cm hoch
und bis 10 cm , aber meist kleiner; Scheitel gerundet; W. nach Bz. 8:13, fest,
kurz zylindrisch, am Grunde etwas vierseitig, 46 mm lang, unten 34 mm breit;
Ar. rund, anfangs wollig, bald kahl; Ax. mit wenig Wolle und 515 Borsten fast
in Warzenlnge; Rst. 1122 (gewhnlich um 15), 57 mm lang, nadelig, gerade,
glatt, steif, meist wei, manchmal rosa, oft an der Spitze brunlich bis schwarz, horizontal gerichtet; Mst. 14, 815 mm lang, der unterste am lngsten und hakig,
alle krftig-nadelig, glatt, steif, brunlich bis braunschwarz, die oberen fast wie
die Rst., der untere vorgestreckt; Bl. glockig-breittrichterig, (unvollstndig) di1

)Erste Erwhnung des Namens durch Orcutt: West Amer. Sci., 9. 1884.

3282

Mamillaria

zisch, 13 cm lang; Sep. mit rtlichem bis purpurnem Mittelstreifen und sehr
schmalem gelbem Rand, dieser glatt, lanzettlich, spitz zulaufend und mehr spreizend; Pet. kremfarben, mit feinem purpurnem Mittelstreifen, dieser rckseitig
dunkler und breiter, lanzettlich bis oblong, spitzig, manchmal geschlitzt, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. tiefgelb; Gr. wei bis blagelb; N. 56 (7),
pelzig, gelblich- bis brunlichgrn; Fr. scharlach, oval bis keulig, 12,5 cm lang,
mit Perianthrest; S. schwarz, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein punktiert.
U S A (S-Kalifornien, um San Diego und stlich bis zur Wste), sdlich lngs der
Kste bis Kap San Lucas (N i e d e r k a l i f o r n i e n bzw. dessen Sdspitze und auf
einigen Inseln) (Abb. 30443045).
Eine sehr variable Art, was auch die Synonyme M. fordii und M. incerta erklrt; letztere von der Wstengebirgsseite, mit weieren Blten und rotbraunem
Mittelstreifen. Sie wurde auch als M. dioica v. incerta (Parish) Mnz in Aliso, IV:
1. 94. 1958, publiziert. Die Formen um San Diego sind mehr kugelig und oft sprossend; im Borego Canyon sind die Pflanzen unverzweigt und stark zylindrisch, oft
ber 30 cm hoch; in Niederkalifornien erscheinen recht variable Formen. Baxter
(California Cactus, 91. 1935) berichtet von bis 60 cm breiten Gruppen, und da
die Hakenstacheln lang und gedreht oder kurz und krftig sein knnen bzw.
auch rot. Im allgemeinen gibt es mnnliche oder weibliche Pflanzen. Baxter

Abb. 3044. Mamillaria dioica K. Brand. Die einzige stets dizische Mamillarienart.
Vereinzelte Dizie kommt nur noch bei M. neopalmeri Craig vor.

Mamillaria

3283

beobachtete nebeneinander auch zwei Formen: eine gro und schlank, mit langer
schlanker Frucht; die andere Form gedrungen, viel krzer, mit kurzer birnfrmiger Frucht.
120. Mamillaria armillata K. Brand. Zoe, 5:7. 1900
Neomammillaria armillata (K. Brand.) Br. & R., The Cact., IV:157. 1923.
Chilita armillata Orc., Cactography, 2. 1926. Neomammillaria lapacena
Gat., Des. Pl. Life, 3:117. 1932.1) Ebnerella armillata (K. Brand.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten oder seitlich sprossend, zylindrisch, bis 30 cm hoch,
45 cm , blulichgrn; W. nach Bz. 5:8, lederig, unten vierseitig, oben mehr
konisch bis zylindrisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, mit kurzer,
schmutzigweier Wolle, bald kahl; Ax. mit schwacher Wolle und 13 B.; Rst.
915, 712 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, unten wei bis gelblich, Spitze dunkelbraun, etwas abstehend; Mst. 14, 12 cm lang, die untersten
lnger und gehakt, die oberen gerade, alle krftig-nadelig, glatt, gelblichgrau bis
braun, der unterste hakige vorgestreckt; Bl. mehr glockig als trichterig, 12 cm
lang, 2 cm breit; Sep. grnlich, spitzig, Rand gesgt; Pet. breitlanzettlich zugespitzt, wei bis rosa, die ueren zum Teil mit zarter Mittellinie, Rand glatt
(bis gesgt, lt. Craig); Staubf. rosa; Staubb. gelb; Gr. rosa; N. 67 (5), rosenrot;
Fr. rot, keulig, 1,53 cm lang, mit Perianthrest; S. 0,5 mm gro, halbmatt-

Abb. 3045. Mamillaria dioica K. Brand. Inselform von der Isla San Martin. Zur Zeit
Britton u. Roses war die Verbreitung auf den Inseln Los Coronados, Margarita und Todos
Santos noch unbekannt. (Foto: Y. Dawson.)
1

)Schreibweise Craigs; Gates schrieb La Pacena.

3284

Mamillaria

schwarz, schief umgekehrt-eifrmig, ber dem schmalen basalen Hilum eingeengt,


sehr fein punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien, San Jos del Cabo) (Abb.
3046).
Bdekers Abbildung in M. d. DKG., 120. 1932, ist wenig typisch, da sie eine
wenigstachlige bzw. kurzstachlige Form darstellt, whrend die Pflanzen sonst
durch die verflochtenen Stacheln sehr schn sind; die Blte ist auch weit mehr
glockig als trichterig, wie Craig angibt, der nur Bdekers unzulngliches Foto
wiedergibt. Manchmal sollen die Stacheln auch farbige Zonen bilden. Neom. lapacena Gat. wurde nach Craig hierhergestellt; der Name soll wohl bedeuten, da
sie bei La Paz gesammelt wurde, doch gibt Craig nicht an, warum sie der erfahrene Niederkaliforniensammler als unterschieden ansah.
Ich erhielt einst hnliche Pflanzen, die zum Teil im Handel irrtmlich als
M. blossfeldiana gingen, und die ich in Kat. 10 J. Kaktfrschg., 29. 1937, als
M. atrohamata Backbg. n. nud. bezeichnete, die aber nicht beschrieben wurden.
Ich besitze sie nicht mehr.

Abb. 3046. Mamillaria armillata K. Brand.

121. Mamillaria glochidiata Mart. Nov. Act. Nat. Cur., 16:337. 1832
Cactus glochidiatus Kuntze. Mamillaria glochidiata prolifera K. Sch.
Neomammillaria glochidiata (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:149. 1923.
Chilita glochidiata Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella glochidiata
(Mart.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Von unten sprossend, zylindrisch, oben gerundet, 2-3,5 cm breit, glnzend
hellgrn; W. nach Bz. 5:8, weich, zylindrisch bis schlank-konisch oder manchmal
keulig, rund, 1216 mm lang, unten 46 mm breit; Ar. fast rund, nur ganz zu
Anfang mit schwacher Wolle; Ax. mit 15 feinen B.; Rst. 1215 (?), bis 1,2 cm
lang, borstendnn, glatt, biegsam, wei, horizontal gerichtet; Mst. 34, 612 mm
lang, die 3 oberen gerade, der unterste hakig, alle schwach haarig, nadelig, dunkelgelb bis rotbraun, die oberen fast horizontal gerichtet, der unterste vorgestreckt:
Bl. glockig, 1,5 cm lang, 1,2 cm breit; Sep. unten grn, oben mit grnlichrotem

Mamillaria

3285

bis gelbem Mittelstreifen und weien Rndern, linear, spitzlich, ganzrandig,


manchmal geschlitzt; Pet. mit brunlichem bis rosenrotem Mittelstreifen, Rnder
wei, lanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf. wei bis blagelb; Staubb. gelb,
fast kugelig; Gr. wei bis blagrn; N. 45, bla gelblichgrn; Fr. scharlach,
1,6 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, mattglnzend M e x i k o (Hidalgo,
bei San Pedro Nolasco, Zimapn und Ixmiquilpan).
M. glochidiata v. prolifera K. Sch. ist nach Schumann durch kleinere, reicher
sprossende Krper, weniger zahlreiche Rst. und nur 1 heller gelben Mst. unterschieden. Hierfr wurde kein Standort angegeben. Anscheinend ist dies Craigs
Abbildung aus Berger, Kakteen, 294. 1929. Schumann meint, da M. ancistroides Lehm. non Lem. die obige Pflanze ist (Del. Sem. Hort. Hamb. 1832), wobei
fraglich bleibt, welchen Namen man als den ersten ansehen soll.
M. ancistroides Lem. non Lehm., die Schumann ebenfalls hier nennt, nur etwas
reichlicher bestachelt, wurde ohne Axillenborsten beschrieben und kann daher
nicht hierhergehren (s. auch die Funote zu M. ancistroides Lehm., S. 3493.
122. Mamillaria pygmaea (Br. & R.) Berg. Kakteen, 296. 1929
Neomammillaria pygmaea Br. & R., The Cact., IV:142. 1923. Ebnerella
pygmaea (Br. & R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb.
nud. Chilita pygmaea (Br. & R.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:21.
1954, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, matt dunkelrtlichgrn, 23 cm oder etwas mehr; W. nach Bz. 13:21, weich, zylindrisch,
Kuppe stumpflich, rundlich, 610 mm lang, unten 24 mm breit; Ar. rund,
nur ganz zu Anfang schwachwollig; Ax. mit langen, gedrehten, feinen weien B.;
Rst. bis 15, bis 1,2 cm lang, fein haarfrmig, kaum behaart, gerade, wei, horizontal
gerichtet; Mst. 4, 58 mm lang, feinnadelig, der unterste gehakt, die anderen
gerade, alle glatt, goldgelb bis schwach brunlichgelb, der unterste fast vorgestreckt, die oberen abstehend; Bl. 11,2 cm lang; Sep. brunlich, mit brunlich-rotem Mittelstreifen, linearlanzettlich, spitzig, ganzrandig; Pet. kremfarben, brunlicher Mittelstreifen, linear, spitzig, ganzrandig; Staubf. blagrnlichgelb; N. 4, weilichgrn bis grnlichgelb; Fr. rtlich, gekrmmt-keulig,
mit Perianthrest; S. mattschwarz, gebogen-birnfrmig, Hilum oblong, fein furchig
punktiert, nur 0,5 mm lang. M e x i k o (Quertaro, bei Cadereyta).
Krainz stellt hierzu in Die Kakteen, C VIIIc (15. IX. 1959), als Synonym
Chilita eschauzieri (Coult.) Orc. Einmal wurde der Name von Orcutt unrichtig
geschrieben und mute (nach Eschanzier) eschanzieri lauten, sodann ist es
wie hier mehrfach ausgefhrt eine reichlich verworrene Artbezeichnung, und
auerdem gibt Craig fr M. eschanzieri in Mamm.-Handb., 329. 1945, behaarte
Mittelstacheln an (s. hierzu auch die Funoten S. 3470, 3531).
123. Mamillaria angelensis Craig Mamm.-Handb., 165. 1945
Ebnerella angelensis (Craig) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. (Druckfehler: angolensis). Chilita angelensis (Craig)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:18. 1954, comb. nud.
Einzeln, sulig, 15 cm hoch, 6 cm , gelblich olivgrn; W. nach Bz. 8:13,
konisch, nicht gekantet, gekielt, 9 mm lang, unten 7 mm breit; Ar. oval, mit
verbleibender weier Wolle; Ax. mit reicher weier Wolle in der Bltenzone,

3286

Mamillaria

spter verringert, sowie ca. 15 oder mehr steife und etwas gewundene weie B.;
Rst. 16, 510 mm lang, die untersten am lngsten, alle nadelig, gerade, steif,
glatt, wei, einige mit brunlicher uerster Spitze, anfangs abstehend, spter
fast horizontal gerichtet; Mst. 34, 814 mm lang, der unterste am lngsten,
gehakt, alle nadelig, glatt, unten nicht verdickt, dunkel purpurbraun, am Grunde
heller bis brunlich-kremfarben, der unterste vorgestreckt, die geraden fast den
randstndigen aufliegend; Bl. glockig, 2 cm lang, 3 cm breit; Sep. kremwei, oben
rosa Mittelstreifen, stumpflich, Rand kurz bewimpert; Pet. wei, locker stehend,
umbiegend linear, 3 mm breit, spitzlich, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. blagelb; Gr. wei; N. (4) 5, gelblich olivgrn, 3 mm lang; Fr. rtlich, keulig; S.
schwarz, fein punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien; Los Angeles Bay, auf der
Insel Angel de la Guardia).
124. Mamillaria icamolensis Bd.
Kaktkde., 168. 1933
Ebnerella icamolensis (Bd.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 89. 1951, comb. nud.
Chilita icamolensis (Bd.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln, kurz-zylindrisch, oben
gerundet, blattgrn, bis 6 cm hoch,
4 cm ; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, Kuppe rundlich, 78 mm
lang, unten 2 mm breit; Ar. rund,
1 mm gro, anfangs mit etwas
weier Wolle; Ax. mit einigen kurzen
Haaren, aber keine Wolle; Rst.
1620, 57 mm lang, dnnadelig
bis haarfrmig, glatt, wei, horizontal gerichtet; Bl. breittrichterig,
1,2 cm ; Sep. blarosa mit hellerem Rand, linearlanzettlich, spitzAbb. 3047. Mamillaria icamolensis Bd.
lich, ganzrandig; Pet. bla rosawei,
(Foto: Heinrich.)
bla rosa Mittelstreifen, schlank-oblong, stumpflich, ganzrandig; Staubf.
unten grn, oben rosa; Staubb.
hellgelb; Gr. hellgrn; N. 5, wei;
Fr. keulig, klein; S. olivgrau (?),
1 mm lang, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, fein punktiert.
M e x i k o (Nuevo Len, bei Icamol
und Monterrey) (Abb. 3047).
125. Mamillaria pubispina Bd.
M. d. DKG., 61. 1930
Ebnerella pubispina (Bd.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 90. 1951, comb. nud.
Chilita pubispina (Bd.)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
Abb. 3048. Mamillaria pubispina Bd.
V:21. 1954, comb. nud.
(Originalfoto: Bdeker.)

Mamillaria

3287

Einzeln, kugelig, dunkel blattgrn, bis 4 cm ; Scheitel leicht


eingesenkt; W. nach Bz. 13:21,
weich, in den Achseln oft leicht
rosa, zylindrisch, 8 mm lang,
unten 2 mm breit; Ar. rundlich,
schwach eingedrckt, 1 mm
gro, anfangs wei-wollig; Ax.
mit etwas Wolle und wenigen
dnnen, gewundenen haarfrmigen B.; Rst. 15, 812 mm lang,
dnn, haarfrmig, haarig,
gebogen und gewunden, wei,
horizontal gerichtet bis schwach
abstehend, verflochten; Mst. 4
(selten 3), 910 mm lang, der
unterste gehakt und vorgestreckt, die oberen spreizend
Abb. 3049. Mamillaria pubispina Bd., Kulturpflanze
abstehend, alle dnnadelig,
(Foto: Heinrich.)
leicht haarig, rot bis schwrzlich-braun, spter heller; Bl.
breittrichterig, 1,8 cm lang, 1,5 cm ; Sep. schmutzig rosa, Rand weilich,
linearlanzettlich, spitzlich, Rand gesgt, 8 mm lang; Pet. rein wei bis kremfarben, mit zartem rosa Mittelstreifen, linearlanzettlich, kurz gespitzt, Rand gesgt; Staubf. tiefrosa; Staubb. hellgelb; Gr. wei; N. 5, weilich; Fr. unbekannt;
S. unbekannt, wahrscheinlich schwarz. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan,
in Lavafelsen) (Abb. 30483049).
126. Mamillaria occidentalis (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 36. 1933
Neomammillaria occidentalis Br. & R., The Cact., IV:161. 1923. Chilita
occidentalis Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella occidentalis (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Die Art ist umstritten gewesen, d. h. ob es sich hier nicht nur um eine Form
oder Variett von M. mazatlanensis handelt. Entscheidend kann hier nur der Unterschied in der Axillenbekleidung und die Bltengre, erst in zweiter Hinsicht
die Frage sein, ob die Mst. gerade oder hakig sind, weil dies auch bei verschiedenen anderen Arten nicht einheitlich ist. Nach den Angaben der Originalbeschreibungen hat:
1. M. occidentalis eine Blte, von der Britton u. Rose sagen: klein, 1 cm
lang, rosa. Die Axillen sind kahl! Nur einige wenige Borsten sollen gelegentlich vorhanden sein (?).
2. M. mazatlanensis eine Blte, die 4 cm lang ist (!), nach Grke, der fr
diese Art angibt: Axillen mit kleinen Wollbscheln. Craig sagt kahl
oder mit 12 kurzen Borsten; ich sah, wie Grke, strichig-filzige Areolen
und 12 Borsten.
Man kann ferner sagen:
1. M. occidentalis hat immer hakige Mittelstacheln, mehr oder weniger, d. h.
wenn auch gerade vorhanden sind, sind doch wenigstens andere hakig.
2. M. mazatlanensis hat nur gerade Mittelstacheln (Abb. 3106); bei der v. monocentra Craig kann es sich wegen der kahlen Axillen nur um eine Variett
208

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3288

Mamillaria

der M. occidentalis (oder


M. patonii) handeln, womit
auch bereinstimmt, da
die Mittelstacheln gekrmmt sind (ich sah sie
sogar hakig!).
M. mazatlanensis ist daher
hier nur als eine Art ohne Variett aufgefhrt, als Pflanze mit
etwas filzigen Axillen und bis
4 cm langer Blte (? zu lang
bei Grke; bei Craig, 3 4 mm,
sicher ein Versehen).

Abb. 3050. Mamillaria occidentalis (Br. & R.)


Bd., nach De Laet, Mittelstacheln aber gerade,
Blte nicht klein; daher eine Form von Mamillaria mazatlanensis oder unbeschriebene Art?
(Foto: De Laet.)

Bei M. occidentalis fhrt Craig


die Varietten v. patonii (H.
Bravo) Craig und v. sinalensis
Craig auf. Diese mssen aus
folgenden Grnden umgestellt
werden:
Der Typus der Art hat eine
1 cm groe (? lange) Blte,
der untere Mittelstachel gehakt oder auch gerade bzw.
gemischt.

Mamillaria patonii wird von


H. Bravo wie Bdeker besonders aufgefhrt, weil die
Axillen nach H. Bravo kahl sind, die Blte 3 cm lang und breit (!).
Es sind 4 Mittelstacheln vorhanden, einer davon leicht gehakt. Die Art hat
eine viel grere Blte als der Typus von M. occidentalis und mu daher
zumal die Axillen kahl sind oder jedenfalls ohne Wollflocken als eigene
Art angefhrt werden; sonst wird die Trennung z. B. von M. goodrichii und
M. blossfeldiana unlogisch, weil dort fast nur die Bltengre fr die Trennung
entscheidend sein kann.

M. occidentalis v. sinalensis Craig hat 1 stark gehakten Mittelstachel und 10


(12) Randstacheln. Bislang war die Blte nicht bekannt. Wir kennen aber
aus Pohls Tafel 5 in ZfS., vor 193. 1925, eine Pflanze mit 10 Randstacheln, die
Blte so gro wie die der M. patonii, 1 Mittelstachel stark gehakt. Diese
Pflanze konnte nur zu M. patonii gestellt werden, die eine hnlich groe Blte
und Axillen ohne Filz hat. Nach Craigs Foto Abb. 151 (Mamm.- Handb.,
169. 1945) stimmt Craigs Bild der M. occidentalis v. sinalensis mit Pohls
Zeichnung berein, und so wird die Pflanze hier nach der Bltengre
als M. patonii v. sinalensis (Craig) Backbg. n. comb. gefhrt.
M. mazatlanensis v. monocentra Craig, die ebenfalls einen Mittelstachel hat.
weicht durch mehr Randstacheln, 1516, und gehakten (oder gekrmmten) mittleren von v. sinalensis ab. Auf Grund dieser Randstachelzahl wird
die v. monocentra zu M. occidentalis gestellt, wenigstens vorderhand, da die
Blte und somit ihre Gre bisher nicht bekannt ist; jedenfalls ist ein Mittel-

Mamillaria

3289

Abb. 3051. Links: Mamillaria occidentalis v. monocentra (Craig) Backbg., mit durchweg
kahlen Axillen; rechts: Stachelbndel der M. occidentalis v. monocentra (Craig) Backbg.
Die Randstacheln stehen nicht genau in einer Ebene, sondern teils als obere,
teils als untere Stacheln.

stachel oft gekrmmt, nicht stets gerade wie bei der mit filzigen Axillen
beschriebenen M. mazatlanensis, der die var. auch weniger hnelt als der
M. occidentalis. Sollte die Blte gro sein, mte diese Variett ebenfalls zu
M. patonii umgestellt werden.
Die von Craig vervollstndigte Beschreibung der M. occidentalis lautet: Von
unten sprossend, schlankzylindrisch, bis 15 cm hoch, 23 cm ; W. nach Bz. 5:8,
fest, konisch, 5 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. oval, anfangs mit schmutzigweier Wolle; Ax. ohne Wolle, gelegentlich mit einigen wenigen B.; Rst. 1218,
38 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, wei bis gelblich, Spitze braun,
schwach abstehend; Mst. 45, 512 mm lang, nadelig, die oberen gerade, der
unterste hakig oder manchmal gerade, alle glatt, steif, rtlichbraun, spreizend
vorgestreckt; Bl. rhrig, 1 cm lang; Sep. mit brunlichrosa Mittelstreifen, rosa
Rand und dieser gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. rosa bis tiefrosa, dunklere
Mittellinie, lineallanzettlich, zugespitzt, meist ganzrandig; Staubf. rtlich; Staubb.
gelb: Gr.?; N. 89, olivgrn; Fr. rtlich, keulig; S. schwarz, glnzend.
M e x i k o (Colima, bei Manzanillo; Nayarit; Sinaloa).
Es gibt noch eine bisher unbeschriebene Pflanze mit nur vereinzelten lngeren
hakigen, berwiegend aber sehr kurzen geraden Mittelstacheln (Abb. 3052).
126a. v. monocentra (Craig) Backbg. n. comb.
Mamillaria mazatlanensis v. monocentra Craig, Mamm.-Handb., 242.
1945.
208*

3290

Mamillaria

Krper von unten sprossend: W. kurz breitkonisch1). 4 mm lang, unten 67 mm


breit; Ax. kahl; Rst. 1516, 6 mm lang, gleich lang, feinnadelig, wei, horizontal
gerichtet; Mst. 1, 7 mm lang, nadelig, gerade bis gekrmmt bis gelegentlich unvollstndig gehakt, rtlichbraun, vorgestreckt; Bl. unbekannt; Fr. scharlach,
keulig, 1,8 cm lang: S. schwarz, glnzend, kugelig umgekehrt-eifrmig, mit
basalem Hilum, leicht punktiert. M e x i k o (Sonora, Yaqui-Tal) (Abb. 3051).
Sollte die Blte ziemlich gro sein, mte die Variett zu M. patonii gestellt
werden; (zu M. mazatlanensis gehrt sie nicht, weil diese filzige Axillen hat.
nach Grke). Ich sah die einzelnen Mittelstacheln auch meist deutlich gehakt.
Mamillaria patonii (H. Bravo) Werd., in Backeberg, Neue Kakteen, 97. 1931
Neomammillaria patonii H. Bravo, Anal. Inst. Biol. Mex., 2:129. 1931.
Mamillaria occidentalis v. patonii (H. Bravo) Craig, Mamm.-Handb.,
169. 1945.
H. Bravo beschrieb die Art: Sprossend, zylindrisch, 1215 cm lang, 4 bis
5 cm , olivgrn; W. fast zylindrisch; Ax. nackt; Ar. anfangs mit gelblichem
Filz; Rst. 1315, grau, braun gespitzt, 58 mm lang; Mst. 4, krftiger als
die randstndigen, bis 1,2 cm lang, einer davon leicht gehakt, fast schwarzrot.
spter aschgraubraun; Bl. nahe dem Scheitel, 3 cm lang, purpurn; Sep. mit
braunem Mittelstreifen; Staubf. rot; N. 8, olivgrn: Fr. grn; S. schwarz.
M e x i k o (Nayarit, Islas Marias) (Abb. 3053).

3052
3053
Abb. 3052. Mamillaria sp.? Eine unbeschriebene Form, mit nur sehr vereinzelt einem bis 7 mm
langen Hakenstachel, die Axillen zuerst schwach querstrichig-filzig, dann kahl,
borstenlos. BZ.-Zahl 8: 13. Vielleicht eine Variett der M. occidentalis oder ihr sehr
nahestehende Form oder Art mit meist sehr kurzen Mittelstacheln ( ca. 1,5).
Abb. 3053. Mamillaria patonii (Bravo) Bd. Olivgrne Art mit schwachfilzigen, borstenlosen
Axillen. Das Foto zeigt, da auch strker-hakige Mittelstacheln gebildet werden
knnen. (Etwas vergrerte Aufnahme.)
1

)Die mir vorliegende Pflanze hat nach unten zu gleichsam etwas verlngerte Warzenbasen.

Mamillaria

v.

3291

sinalensis (Craig) Backbg.


n. comb.
Mamillaria
occidentalis
sinalensis Craig, Mamm.Handb., 169. 1945.

Rst. nur 1012, 57 mm lang;


Mst. 1, 810 mm lang, stark
hakig; Bl. unbekannt fr die
von Craig abgebildete Pflanze.
Auf Grund der Stachel- und
Axillenmerkmale wird aber hiermit als identisch angesehen
Pohls farbige Abbildung in ZfS.,
hinter 192. 1925, mit kahlen Axillen, 10 Rst. und 1 stark gehakten
Mst.; Bl. purpurrosa, 2,5 cm lang,
ca. 4 cm breit, lanzettlich-oblong, zugespitzt, Rand der Pet.
heller; Sep. auen mit brunlichgrner Mitte; Staubb. gelb;
Abb. 3054. Mamillaria patonii v. sinalensis
(Craig) Backbg. (Zeichnung: Pohl.)
Gr. mit 9 grnen N. (Pflanze,
aus Mazatln von Hhnel nach
Berlin-Dahlem gesandt; Standort nicht angegeben). Die Abbildung Pohls
trgt den unrichtigen Namen M. mazatlanensis, die aber filzige Ax. hat
sowie nur gerade Mst., 34 an der Zahl, whrend Pohl ganz deutlich nur
1 Hakenstachel als mittleren abgebildet hat, ca. 1011 mm lang (Abb. 3054).
127. Mamillaria swinglei (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 33. 1933
Neomammillaria swinglei Br. & R., The Cact., IV:158. 1923. Chilita
swinglei Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella swinglei (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend,
zylindrisch, dunkelgrn, 1020 cm hoch
werdend, 35 cm ; W. nach Bz. 8:13,
fest, zylindrisch bis konisch, 810 mm
lang, unten 57 mm breit; Ar. oval, nur
anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit
Borsten, unregelmig oder manchmal
fehlend; Rst. 1118, 7 bis 14 mm lang
(meist 89 mm lang), ziemlich krftignadelig, gerade, steif, glatt, mattwei mit
dunkler Spitze; Mst. 14, 815 mm lang,
die unteren die lngsten, alle krftig-nadelig bis pfriemlich, glatt, steif, der unterste
gehakt oder gelegentlich gerade, die oberen gerade, alle dunkelbraun bis schwarz,
Abb. 3055.
Mamillaria swinglei (Br. & R.) Bd., durch
Axillenborsten von M. sheldonii unterschieden.

3292

Mamillaria

der unterste vorgestreckt, die oberen, nicht ganz zentral stehenden in einer Ebene
mit den randstndigen: Bl. glockig, bis 3 cm , scheitelnah; Sep. mit purpurbraunem Mittelstreifen, Rand wei bis grnlich und meist gesgt, linearlanzettlich, oben
stumpflich; Pet. mit rosa Mittelstreifen (dieser manchmal auch grnlich bis brunlich) Rand wei bis kremfarben und glatt, linearlanzettlich bis elliptisch, spitzlich;
Staubf. rosa; Staubb. orange; Gr. gelb, manchmal oben rosa; N. 79, gelblichgrn; Fr. dunkelrot, 1,41,8 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend,
kugelig, ber der Basis eingezogen, Hilum basal, fein punktiert, 1 mm gro:
Wurzeln faserig. M e x i k o (Sonora, bei Guaymas und entlang der Kste)
(Abb. 3055).
Von der etwas hnlichen Mamillaria sheldonii durch das Vorhandensein von
Axillenborsten unterschieden, doch hat Craig auch Exemplare ohne Axillenborsten bei dieser variablen Spezies gefunden; somit ist die schlsselmige
Unterscheidung schwierig (und man knnte nur auf eine Form oder Variett der
M. sheldonii schlieen, die mehr rtlichbraune Mst. und gewimperte Sep. hat,
wenigstens nach abwrts zu. Auch sind die W. der M. sheldonii etwas weniger
fest als bei M. swinglei).

Abb. 3056. Mamillaria trichacantha K. Sch. (Foto: Heinrich.)

128. Mamillaria trichacantha K. Sch. Gesamtbschrbg. (Nachtrag), 133. 1903


Neomammillaria trichacantha (K. Sch.) Br. & R., The Cact., IV:151. 1923.
Ebnerella trichacantha (K. Sch.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
90. 1951, comb. nud. Chilita trichacantha (K. Sch.) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, nur zuweilen sprossend, blulichgrn, in
den Ax. zuweilen rtlich; Einzelkrper bis 5 cm ; W. nach Bz. 13:21, keulig,
rund, 810 mm lang, unten 45 mm breit; Ar. rund, 1 mm gro, mit wenig
weier Wolle; Ax. mit nur wenigen zerstreuten B. (lt. Bdeker und Craig;
Schumann macht keine Angaben ber Axillenborsten, sie knnen offenbar

Mamillaria

3293

auch manchmal fehlen); Rst.


1518, die unteren lngeren
bis 8 mm lang, alle feinnadelig,
feinhaarig, am Grunde wei,
oben durchsichtig gelblich, verflochten, fast horizontal gerichtet; Mst. 2 (3), der untere bis
1,2 cm lang und hakig, die
oberen etwas krzeren gerade,
alle haarig, nadelig, nubraun,
zuerst rtlich, spter grau mit
braunen Spitzen, der untere
vorgestreckt, fast waagerecht;
Bl. breittrichterig, 11,5 cm
lang und breit; Sep. unten hellgrn, mit orangebraunem bis
bla rosenrotem Mittelstreifen,
Rand kremfarben und etwas
gesgt, linear-lanzettlich, spitzlich; Pet. grnlich-kremfarben Abb. 3057. Mamillaria trichacantha K. Sch., hier die
bis gelblich, mit hellgrner
Borsten (stets?) fehlend.
Mittellinie, glattrandig, lanzettlich bis spatelig, gespitzt; Staubf. grnlich; Staubb. hellgelb; Gr. blagrn; N. 3,
wei bis hell brunlichgrn, 0,5 mm lang; Fr. rot, schlankkeulig, 1 cm lang;
S. schwarz, gebogen-birnfrmig, krftiger punktiert. M e x i k o (San Luis Potos;
Quertaro) (Abb. 3056, 3057 [?]).
Britton u. Rose geben unrichtig an: Blten rot oder gelb, whrend Schumann eindeutig sagte: Blten gelblich, an den Rndern und unterseits schwach
rosenrot.
M. hamuligera (M. lamuligera) fhrt Craig als Namen an1), unbeschrieben, die
Bdeker anfangs fr abweichend hielt, aber in seinem Mamm.-Vergl.-Schlssel
nicht mehr anfhrt. In MfK., 144. 1908, hatte er noch geringe Knospen- und
Bltenunterschiede mitgeteilt, und da die Ax. Borsten haben.
129. Mamillaria mainae K. Brand. Zoe, 5:31. 1900
Neomammillaria mainae (K. Brand.) Br. & R., The Cact., IV:154. 1923.
Chilita mainae Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella mainae (K.
Brand.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend oder seitlich verzweigend, bla- bis blulichgraugrn; Einzelkpfe halbrund bis konisch-kugelig, bis 10 cm hoch; W. nach
Bz. 8:13, verhltnismig fest, etwas einwrts gebogen, zuweilen in den Achseln
rtlich, zylindrisch bis konisch, gerundet, 1015 mm lang, unten 810 mm breit;
Ar. rund bis schwach oblong, mit sehr wenig Wolle, rasch verkahlend; Ax. kahl;
Mst. 1015, 610 mm lang, die oberen krzer, alle gerade, steif, dnnadelig,
manchmal in der Jugend pubescent (feinhaarig oder rauh, aber nicht bei den
in Sinaloa gefundenen Pflanzen), gelblich mit braunen Spitzen, kalkig werdend,
horizontal gerichtet; Mst. 1-2, selten 3, 1,5-2 cm lang, gehakt, schwach gedreht, steifnadelig, glatt oder manchmal in der Jugend haarig, gelblich mit dunklen
1
)Im Text hamauligera (Mamm.-Handb., 172. 1945), ein Druckfehler. Es war ein
Katalogname von Haage & Schmidt, Erfurt.

3294

Mamillaria

Spitzen, bis ganz schwarz (bei den


in Sinaloa gesammelten Pflanzen), vorgestreckt, die Hakenstacheln oft seitlich gerichtet; Bl.
trichterig, weit geffnet, 12 cm
lang, bis 2,5 cm breit; Sep. mit
rosa-kremfarbenem Rand und
dieser fein gewimpert, Mittelstreifen brunlichgrn bis (zur
Spitze hin) rtlich, rckseits
grnlich, linearlanzettlich, oben
stumpflich, 2,5 mm breit; Pet.
mit rosa bis rtlichem Mittelstreifen, dieser nach oben verjngend, Rand breit und fast
wei sowie glatt, lanzettlich,
spitzlich; Staubf. purpurrosa bis
rot; Staubb. gelb bis orange;
Gr. wei bis hellrosa; N. 56,
rosenrot bis purpurn, 7 mm lang;
Ov. grn, glatt, kugelig; Fr. rot,
kugelig bis eifrmig, 820 mm
Abb. 3058. Mamillaria mainae K. Brand.
lang, 5 mm dick, nicht ber die
St. hinausgeschoben; S. mattschwarz, fast eifrmig mit schmalem basalem Hilum,
fein punktiert, kaum ber 1 mm gro; Wurzeln faserig. U S A (Arizona, bei
Seils), M e x i k o (Sonora, bei Hermosillo, Banamichi und sdlich von Nogales;
Sinaloa, bei Fuerte) (Abb. 3058).
Die Art ist weit verbreitet, doch scheint das Sinaloa-Areal der Pflanzen mit
schwrzlichen Mittel stacheln keine Verbindung zu den nrdlicheren Vorkommen
zu haben (Craig).
A. Berger (Kakteen, 299. 1926 und Index) schreibt unrichtig: Mamillaria
mainiae.
130. Mamillaria fasciculata Eng. In Emory, Mil. Reconn., 157. 1848
Cactus fasciculatus Kuntze. Mamillaria thornberi Orc. Neomammillaria fasciculata (Eng.) Br. & R., The Cact., IV:162. 1923. Chilita thornberi
Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella fasciculata (Eng.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud. Chilita fasciculata
(Eng.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:15. 1954, comb. nud.
Von unten, selten seitlich, wenig sprossend, Ansammlungen bis 30 cm breit
bildend, stumpf purpurgrn; Einzelkpfe 58 cm ; W. nach Bz. 5:8, etwas
weich, konisch bis zylindrisch, 5 mm lang und unten breit; Ar. rund, ohne Wolle;
Ax. kahl; Rst. 1320, 57 mm lang, feinnadelig, glatt, gerade, halbbiegsam,
wei, Spitze dunkelbraun oder schwarz, horizontal gerichtet; Mst. 1 (nur gelegentlich 23), bis 1,8 cm lang, dnnadelig, steif, glatt, gehakt, brunlich bis schwarz,
vorgestreckt; Bl. breittrichterig-glockig bzw. mehr glockig, 3 cm lang, 2 cm ,
im August bis September; Sep. unten grnlich, oben brunlich-purpurn oder am
Rande heller, breitlanzettlich, Saum gesgt, oben gespitzt bis stumpflich; Pet.
mit karminrotem oder purpurnem Mittelstreifen, Rand wei und glatt, breitlanzettlich, spitzlich; Staubf. unten rosa, oben purpurn; Staubb. gelb; Gr. goldgelb bis rtlichbraun; N. 56 (7), dunkelrot; Fr. scharlach, kurzkeulig, sehr

Mamillaria

3295

saftig, 8 mm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kugelig, Hilum basal,


ber der Basis eingeengt, fein punktiert; Wurzeln faserig. U S A (S-Arizona,
in der sdlich-zentralen Maricopa County bis zur Papago-Reservation in der
West-Pima-County und auch bis nahe Tucson, Typstandort: am Gila-Flu, auch
bei Seils), M e x i k o (N-Sonora) (Abb. 3059; Tafel 240).
Eine nahestehende Form sammelte Craig im Yaqui-Tal (S-Sonora), die mangels
Blte nicht genau bestimmt werden konnte.
Wichtige Angaben macht L. Benson in The Cacti of Arizona, 121122. 1950.
M. microcarpa und M. fasciculata sind schwer dem Habitus nach auseinanderzuhalten. Nach Benson sprot M. microcarpa nur wenig, d. h. wchst einzeln
oder mit 23 Stmmchen, die Narben der Blte sind grn, die Petalen schlanker;
M. fasciculata soll kaum sprossen, aber in dichten Ansammlungen von bis zu
100 Exemplaren vorkommen, die Narben der Blte sind rtlich, das Ovarium
ist auch schrfer abgesetzt. Craig gibt bei M. fasciculata 58 dunkelrote Narben
von 2 mm Lnge an. Die Zeichnung von L. Benson zeigt (wie mein Foto) meist
7 Narben, so lang wie bei M. microcarpa (bei der Craig eine Narbenlnge von
5 mm angibt); sie knnen anscheinend noch lnger werden. Die Pflanzen in der
Sammlung Andreae stimmten mit der von mir frher aufgenommenen berein.
Im Gegensatz zu Benson sagt Craig bei M. fasciculata: von unten und seitlich
sprossend; dies zusammen mit den abweichenden Angaben ber die Narbenlnge
mag darauf schlieen lassen, da die Art entweder strker variiert, oder es gibt
Zwischenformen zu M. microcarpa. M. fasciculata soll aber viel seltener sein.
131. Mamillaria carretii Reb. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 542. 1898
Neomammillaria carretii (Reb.) Br. & R., The Cact., IV:160. 1923.
Chilita carretii Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella carretii (Reb.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Hierunter hat Craig (Mamm.-Handb., 176. 1945) irrtmlich drei Arten zusammengefat, d. h. auch M. saffordii (Br. & R.) H. Bravo und M. unihamata
Bd.; letztere siehe unter IV: Nicht klassifizierte Arten (Reihe 3: Curvispinae).

Abb. 3059. Mamillaria fasciculata Eng.? (hier nur 1 Mittelstachel). (Foto und Sammlung
Andreae, Bensheim.)

3296

Mamillaria

K. Schumann beschrieb die Art: Einfach, niedergedrckt-kugelig, oben gerundet,


kaum am Scheitel eingesenkt, gehckert, ohne Wollfilz, 56 cm im Durchmesser,
dunkelgrn; W. nach Bz. 8:13, zylindrisch, oben gerundet, schief gestutzt, 7 bis
9 mm lang; Ar. kreisfrmig, kaum 2 mm , mit sehr sprlichem Wollfilz bekleidet,
sehr bald kahl; Ax. kahl; Rst. etwa 14, schwach gekrmmt, pfriemlich, horizontal
strahlend, die mittelsten am lngsten, 1113 mm lang, gelb, von der Mitte nach
oben braun; Mst. einzeln, gerade vorgestreckt oder aufgerichtet, angelhakig gekrmmt, 1416 mm lang, kastanienbraun, nach unten verblassend; Bl. seitlich,
vereinzelt, 2,5 cm lang; Ov. weilich, ins Rote; Bltenhlle trichterig, 1,5 cm
im grten Durchmesser; Sep. linealisch, fleischrot, mit langer, sehr dnner Stachelspitze; Pet. lanzettlich, spitz, weilich mit rosarotem Mittelstreif; Staubgefe
von der halben Lnge der Bltenhlle; Staubf. wei; Staubb. chromgelb; Gr.
hoch berragend, gelb; N. 56, grnlich, ziemlich lang. M e x i k o (nach Bdeker: Nuevo Len). Bdeker gibt fr die Fr. an: schlank, grn. Anscheinend
sind die Bltenbltter ganzrandig (Abb. 3060).

Abb. 3060. Mamillaria carretii Reb. (Foto: Heinrich.)

Bei dieser Art sind die W. festfleischig, es werden grere Hauptkpfe gebildet, die Sprossen wurzeln nicht selbst (Shurly); die grne Frucht soll oben
auch rosenrot getnt sein, die Samen nach Buxbaum hellbraun, mit genetzter
Testa [vgl. mit nachstehender M. saffordii (Br. & R.) H. Bravo],
Da Craig die Samen als schwarz angibt, hat er zumal auch die Samen der
M. saffordii braun sind offensichtlich die der von ihm hier mit einbezogenen
M. unihamata wiedergegeben.

3297

Mamillaria

132. Mamillaria saffordii (Br. & R.) H. Bravo Las Cactac. de Mex., 613. 1937
Neomammillaria saffordii Br. & R., The Cact., IV:149. 1923. Chilita
saffordii Orc., Cactography, 2. 1926.
Britton u. Rose beschrieben die Art: Klein, kugelig bis kurz-zylindrisch,
34 cm hoch, dunkelgrn, fast unter den dichten St. verborgen; Ax. nackt;
Ar. nur ganz zu Anfang schwachwollig, bald kahl, rund; St. in der Jugend unter
der Lupe alle haarig; Rst. 1214, etwas abstehend, im Alter auswrts gekrmmt, ganz zu Anfang mit weier Basis und hellroten Spitzen, spter wird
der untere Teil gelblich; Mst. einzeln, krftig, rtlich, 1,5 cm lang, an der Spitze
gehakt; Bl. 2,5 cm lang, rosa; Sep. borstenfrmig langgespitzt, Pet. stumpflich;
N. grn. M e x i k o (Nuevo Len, bei Icamole).
Die Pflanzen sprossen nach Britton & Rose reichlich. Die Einzelkpfe sind
kleiner als bei M. carretii, die Pflanzen polsterbildend, ohne grere Mutterpflanze;
die Sprossen wurzeln selbst; die W. sind weichfleischig; die S. sind (nach Buxbaum) hellbraun wie bei M. carretii, doch ist die Testa fein punktiert.
Craig gibt einen Standort nrdlich von Saltillo an; vielleicht gehen beide
Arten bis dorthin, da Bdeker auch bei M. carretii als Standort Nuevo Len
nennt. Genaueres ist nicht zu ermitteln, zumal auch M. unihamata aus Nuevo
Len stammt.
Craigs Einzelheiten, mit denen er die Zusammenfassung begrndet, sind angesichts obiger Vergleichsangaben nicht zutreffend bzw. ungenau.
133. Mamillaria hutchisoniana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
387. 1935
Neomammillaria hutchisoniana Gat., C. & S. J. (US.), VI:4. 1934.
Ebnerella hutchisoniana (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita hutchisoniana (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:17. 1954, comb. nud.
Gates beschrieb die Art: Sprossend, Einzeltriebe zylindrisch, bis
15 cm lang, 46 cm ; W. kurz,
konisch, olivgrn, oft purpurn getnt; Ax. nackt (!);Rst. 15 bis 20,
zu Anfang purpurn bis schwarz,
bald wei, weit spreizend, 58 mm
lang; Mst. gewhnlich 3, 8 mm
lang, einer mehr verlngert, kurz
gehakt, purpurn gespitzt, unten
wei; Bl. kremwei, Perigonbltter
lanzettlich, gespitzt, Rand ausgefressen; Fr. scharlach, keulig,
2 cm lang, 1 cm dick; S. schwarz,
punktiert, unter 1 mm gro.
M e x i k o (Niederkalifornien, 8 Meilen westlich von Calmalli; anscheinend ist das Vorkommen auf die
schlammig sandigen Bezirke der
nrdlichen Vizcaino-Wste begrenzt). Die Randstachelzahl soll
bis 35 betragen knnen (Abb. 3061). Abb. 3061. Mamillaria hutchisoniana (Gat.) Bd.
(Foto: Y. Dawson.)

3298

Mamillaria

Craig hat zu dieser Art auch M. bullardiana gestellt, d. h. als Synonym, doch
wurde M. bullardiana l. c. vor M. hutchisoniana beschrieben, so da die Synonymie
dann umgekehrt lauten mte. Whrend aber M. hutchisoniana mit kremweien
Bl. und meist 3 Mst. beschrieben wurde, werden fr M. bullardiana blarosa Bl.
und nur 1 Mst. angegeben; nach Gates Originalabbildung sind die W. von
M. bullardiana auch basal mehr verlngert bzw. deutlicher aufgerichtet. Ob
M. hutchisoniana eine Variett ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Ich fhre
auch wegen der ungenauen bzw. umgekehrten Synonymie daher M. bullardiana
als Art auf. Eine eventuelle nderung in der Stellung beider Arten mu spteren
Untersuchungen berlassen bleiben. Buxbaum schrieb irrtmlich M. hutchinsoniana; ich nderte daher diese Schreibweise in der Synonymie.
Mamillaria bullardiana (Gat.) Bd. In Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
387. 1935
Neomammillaria bullardiana Gat., C. & S. J. (US.), VI:4. 1934.
Ebnerella bullardiana (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud.
Gates beschrieb die Art: Stark sprossend, Einzeltriebe zylindrisch, bis 12 cm
lang, 4 cm ; W. schlank, konisch, mit verlngerter Basis, bis 8 mm lang
(W. von M. hutchisoniana kurz); Ax. mit winzigen Wolltupfen (bei M. hutchisoniana nackt); Ar. rund; Rst. 2030, spreizend, nadelig, 510 mm
lang, wei, zuweilen mit brunlichem Spitzchen; Mst. 1, 1 cm lang, kurz
gehakt, braun; Bl. 2 cm lang, 2,5 cm breit, schimmernd, blarosa mit dunklerer Mittelzeichnung auf den Sep.; Staubf. und Staubb. gelb; N. 6, grnlich,
herausragend; Fr. kurzkeulig, 1,2 cm lang, 6 mm dick, scharlach; S. schwarz,
punktiert, unter 1 mm gro. M e x i k o (Niederkalifornien, nur auf sandigen,
ebenen Bezirken sdwestlich La Paz, unter Bschen, nicht zahlreich) (Abb.
3062).
Die Farbaufnahme stammt aus der Sammlung Glauser (Luzern); sie
zeigt deutliche Wollflckchen in den Ax. und nur 1 Mst., der aber nur im
Oberteil (Kulturerscheinung?) braun getnt ist, Rst. nur ca. 1518.
Nach der Bltenfarbe und Mittelstachelzahl sowie den klein flockigen
Axillen von M. hutchisoniana unterschieden; die Randstachelzahl scheint
nicht entscheidend zu sein, da beim Typexemplar von M. hutchisoniana z. B.
nur 1520 Randstacheln festgestellt wurden (Craig), whrend die Originalbeschreibung sagt 2535. Ich habe daher bei M. hutchisoniana nur wie
Craig 15-20 Randstacheln angegeben.
134. Mamillaria sheldonii (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl. -Schlssel, 30. 1933
Neomammillaria sheldonii Br. & R., The Cact., IV:156. 1923. Chilita
sheldonii Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella sheldonii (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, zylindrisch, grn bis dunkelgrn, bis
25 cm lang, 6 cm ; W. nach Bz. 8:13, mig fest, konisch-zylindrisch, am
Grunde vierseitig, oben rund, Kuppe gestutzt, gekielt, 9 mm lang, unten 6 mm
breit; Ar. rund bis oval, anfangs mit wenig brunlicher Wolle; Ax. nackt; Rst.
1015, 69 mm lang, nadelig, glatt, gerade, die oberen 34 dunkler, rtlichbraun, am Grunde weilich, Spitze dunkler, meist horizontal gerichtet; Mst. 13.
912 nun lang, die geraden oberen die krzeren und fast horizontal gerichtet,
der untere lnger, gehakt, vorgestreckt, alle krftig-nadelig, glatt, dunkelrtlichbraun; Bl. breittrichterig, hoch-seitlich, 2 cm lang, 3 cm , mehrere Tage geffnet,

Mamillaria

3299

Abb. 3062. Mamillaria bullardiana (Gat.) Bd., nach Bltenfarbe und durch stets nur 1 Mittelstachel von M. fasciculata Eng. unterschieden, auch durch weniger (nur 15) Randstacheln.
(Sammlung Glauser, Luzern, ( ca. 1,25.)

3300

Mamillaria

von April bis zum August; Sep. 1013, unten hellolivgrn, mit breiter hellbrunlichgrner Mittellinie, oben grn, mit schmalem, sehr hellem, grnlichrosa
Rand und dieser etwas gewimpert (nach unten zu mehr, oben oft glatt), linearlanzettlich, 2,5 mm breit; Pet. hellrosa bis purpurnes Mittelfeld mit breitem
weiem Rand, rckseits brunlichgrn, breit-lanzettlich, spitzlich, ganzrandig,
bis 7 mm breit; Staubf. hellpurpurn; Staubb. orangegelb; Gr. hellrosa bis gelb;
N. 68, hellolivgrn, 35 mm lang, die Staubb. 4 mm berragend; Fr. bla
scharlach, keulig, 2,53 cm lang, mit Perianthrest, aber dieser leicht abfallend:
S. schwarz, glnzend, kugelig, mit basalem Hilum, ber der Basis eingezogen,
leicht punktiert. 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (S-Sonora, bei Hermosillo, auch von Guaymas und aus dem Yaqui-Tal berichtet).
Craig hlt Britton u. Roses Fig. 175, l. c., fr eine Verwechslung mit der naheverwandten M. microcarpa, was aber bei einem Vergleich mit deren Fig. 173174
bei Britton u. Rose wenig wahrscheinlich ist, zumal Britton u. Rose sicher
doch die M. microcarpa kannten. Dagegen scheint diese bei Hermosillo (Sonora)
gesammelte Pflanze eher die unrichtige M. marnierana gewesen zu sein (s. hierzu
auch unter M. marnierana; offensichtlich gibt es in Sonora noch ungeklrte
Formen dieser Verwandtschaft). Die von Britton u. Rose fr M. sheldonii als
typisch angegebene Aufwrtskrmmung des Hakenstachels hat Craig als nicht
konstant beobachtet.
Schwarz fhrt in seinem Katalog 1955 eine M. sheldonii sp. alta; dies ist
vielleicht die falsche M. marnierana.
135. Mamillaria neocoronaria Knuth Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
392. 1935
Mamillaria coronaria K. Sch. non Haw., Gesamtbschrbg., 555. 1898.
M. coronaria nigra Schelle, Kakteen, 319. 1926. M. coronaria nigra
euchlora Schelle, l. c.
Zur Namensgeschichte: Haworth beschrieb zuerst (1821) eine M. coronaria
mit dem Synonym Cactus coronatus (von Haworth irrtmlich C. coronarius geschrieben) von Willdenow, vielleicht ein Ferocactus. Ein Foto aus Haworths
Sammlung, unter dem Datum Febr. 20. 1846, erhielten Britton u. Rose durch
N. E. Brown; diese Pflanzen halten Britton u. Rose jedoch fr etwas anderes,
d. h. fr eine Mamillarienart, bzw. sie stellen sie zu ihrer Gattung Neomammillaria,
ohne Beschreibung.
Was Schumann 1898 als M. coronaria beschrieb, ist offenbar die gleiche Pflanze,
die Pfeiffer bereits 1837 als M. coronaria sensu Pfeiffer beschrieb (er gibt als
Autor Haworth an, was aber fr diese Pflanzen nicht richtig ist, ebensowenig
wie seine Synonyme Cactus coronatus Willd. und C. cylindricus Ort.). Aus der
Beschreibung von Pfeiffer geht hervor, da es sich um eine zylindrische Pflanze
handelte, von unten sprossend; Ax. fast kahl, W. ziemlich gro, blulichgrn,
oval; St. aus wenig Filz, Rst. 1316, steif und durchsichtig wei; Mst. 4, lnger,
braun, der unterste der lngste, bei sehr jungen Pflanzen strker verlngert erscheinend und gehakt. Sehr schne Art, 5 Fu hoch, halber Fu Durchmesser
(nach DC.); W. 1,21,5 cm lang, 1,2 cm , die obersten 3 Rst. ca. 1,2 cm lang,
die mittleren 0,82,5 cm lang; Bl. rot, mit lngeren W., oben im Kranz. M e x i k o, G u a t e m a l a. Whrend die Stachelzahl mit M. coronaria K. Sch. ungefhr
bereinstimmt, auch die kahlen Ax. und das eigentmliche Merkmal mancher
Mamillarien, an Jungpflanzen strker ausgebildete Hakenstacheln zu haben (z. B.
bei M. guerreronis), stimmen die Grenmae der Pflanze nicht und sind vielleicht ein Irrtum, oder diese Angaben sind auf Haworths Erstbeschrei-

Mamillaria

3301

bung zurckzufhren, die brigen auf


jene Pflanzen, die Haworth unter dem
gleichen Namen spter in seiner
Sammlung hatte. Da Schumann ber
diese abwegigen Grenangaben fiel
und die M. coronaria hort. der Sammlungen seinerzeit fr nicht beschrieben
ansah, beschrieb er sie, wenn auch
mit den unzutreffenden Synonymen:
Cactus coronatus Willd. und C. cylindricus Ortega, sowie mit den weiteren
unrichtigen Synonymen M. rutila
Zucc., M. hexacantha SD., M. hamata
Lehm. Der von Schumann zitierte
Name M. coronaria minor Frst. mag
bereits auf die Erkenntnis zurckzufhren sein, da die frheren Grenangaben nicht fr diese Art zutreffen.
Rmpler hatte (Handb. Cactkde., 319.
1886) bereits eine Beschreibung gegeben, in der die ungewhnlichen Grenmae nur in der Heimat erreicht werden sollen, whrend sich der Hakenstachel bereits in 10 cm groen Stcken
verliert... Leider blht die Pflanze
nur selten. Letztere Angabe trifft fr
M. neocoronaria nicht zu; sie blht Abb. 3063. Mamillaria neocoronaria Knuth.
schon klein sehr reich kranzfrmig. Eine durch die variable Stachelfarbe sehr
Schumanns Beschreibung wird als schne und sehr reich blhende Art; Axillen
fast kahl; M. umbrina wohl nur durch Wolle
allein befriedigend angesehen, was die und Borsten in den Axillen unterschieden;
darunter verstandenen Pflanzen anbe- bei beiden kommen auch Hakenstacheln vor.
(Sammlung Pallanca, Bordighera.)
trifft. Da der Name aber bereits verSiehe auch Abb. 3071.
geben war, hat Knuth den neuen
Namen Mamillaria neocoronaria Knuth
gewhlt. Craig sagt, da er diese Pflanzen nicht gesehen habe, weswegen er auch
die Mst. nur als dunkel rubinrot angibt, die Rst. als wei. In Wirklichkeit ist die
Art in den Farben variabel, von rot ber braun bis gelblich bestachelt.
Schumann beschrieb die Art: Einzeln, spter vom Grunde sprossend, zuerst
kugelig, bald zylindrisch, oben gerundet, am Scheitel eingesenkt, mit etwas
flockigem Filz, von dunkelrotbraunen, gerade aufstehenden St. berragt, bis
15 cm hoch, ca. 67 cm , grn, spter ins Graubluliche; W. nach Bz. 8:13,
kegelig, schief gestutzt, bis 8 mm hoch; Ar. elliptisch, 3 mm im grten Durchmesser, mit weiem, schwach gekruseltem Wollfilz, bald verkahlend; Ax. kahl;
Rst. 1618, spreizend, dann strahlend, wasserhell, dann wei, die mittleren Paare
am lngsten, bis 8 mm messend; Mst. meist 6, spreizend, im Neutrieb dunkelrubinrot, spter ins Braune, auch gelblich, endlich vergrauen sie wie die Rst., der
oberste ist der lngste, bis 1,5 cm lang, einer ist bisweilen angelhakig gekrmmt;
Bl. in sehr regelmigem Kranze, 1617 mm lang; Ov. grn; Bltenhlle glockigtrichterfrmig, 1012 mm ; Sep. brunlich karmin; Pet. lanzettlich, hellkarmin
mit dunklerem, feurigem Mittelstreif, zugespitzt, die mittleren fein gewimpert;
Staubgefe eingebogen; Staubf. wei; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei; N. 6,

3302

Mamillaria

gelblichgrn, spreizend. M e x i k o (Real del


Monte, auf der Sierra Rosa bei Atotonilco Chico,
auf ca. 2500 m, lt. Ehrenberg) (Abb. 3063).
Wie oben gesagt, variiert die Stachelfarbe bis
zu hellgelb; daher mein synonymischer Name
(unbeschrieben): M. euacantha Backbg., in J.
DKG. II:101. 1944, da ich damals M. coronaria
K. Sch. fr gleichbedeutend mit der strkeren
M. umbrina hielt. Beide stehen einander zweifellos nahe, aber bei M. umbrina sind Wolle und
Borsten in den Achseln angegeben, bei strkerem Pflanzenquerschnitt; Hakenstacheln kommen bei beiden vor; die Blten hneln einander.
berdies hlt Craig die heute als M. umbrina
Abb. 3064. Mamillaria goodrichii
bezeichneten Pflanzen fr nicht ganz der OriScheer ist wahrscheinlich variabler
ginalbeschreibung entsprechend. Die Benenals bisher bekannt, da es auch eine
nung und Arttrennung wird jedoch im Interesse
v. rectispina Daws. gibt. Der Typus
einer endgltigen Klrung beibehalten.
hat Blten von 2,5 cm .
Mamillaria coronaria beneckei Schelle, Kakteen, 319. 1926, gehrt nicht hierher, sondern der Name ist auf Schumanns irrtmliche Einbeziehung von M. beneckei (s. unter Dolichothele) zurckzufhren.
M. coronaria eugenia hort. in Schelle l. c. geht auf M. eugenia hort. (bzw. Lem.)
in Salm-Dyck zurck (= M. rutila Zucc.). Nur Namen in Backeberg, Kat. 10
J. Kaktfrschg., waren M. coronaria v. alba und v. rubra.
136. Mamillaria goodrichii Scheer1) In Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849,
91. 1850 (als M. goodridgii in Bot. Voy. HMS. Herald, 286. 185257)
Cactus goodridgii Kuntze Neomammillaria goodridgei (Scheer) Br. &
R., The Cact., IV:158. 1923. Chilita goodridgei Orc., Cactography, 2.
1926. Ebnerella goodridgei (Scheer) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, bis 10 cm lang und
4 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, dichtstehend, spter korkig, zylindrisch, oben
gerundet, unten schwach vierseitig, 35 mm lang; Ar. rund, anfangs mit etwas
weier Wolle; Ax. sehr schwachwollig; Bst. 1115, 47 mm lang, 8 seitwrts
gerichtet, 4 untere krzere, alle steifnadelig, gerade, durchsichtig wei, mit
manchmal dunkleren Spitzen, horizontal gerichtet; Mst. 34, 810 mm lang,
der unterste stark hakig, die oberen 23 geraden alle nadelig, wei, oben brunlich, der gehakte vorgestreckt, die anderen fast horizontal aufgerichtet; Bl.
breittrichterig, 1,5 cm lang, 2,5 cm ; Sep. tiefrosa bis brunlichrot, Band rosa und
meist glatt, grnlicher Rckenstreifen, oblong, stumpflich; Pet. mit tiefrosa bis
rosenrotem Mittelstreifen und weiem bis kremfarbenem Band, dieser glatt,
oblong, spitzlich bis stumpflich, 2 cm lang, 6 mm breit: Staubf. kremfarben;
Staubb. klein, tiefgelb; Gr. rosenrot; N. 45, grn, schlank, 34 mm lang:
Fr. scharlach, keulig, 1,52 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, punktiert,
Hilum basal und schmal. M e x i k o (Niederkalifornien, Cedros-Insel, GuadalupeInsel). (Beschreibung nach Craig) (Abb. 30643065).
1
)Heute lautet die Schreibweise allgemein M. goodridgei (nach Goodridge, der die Art
entdeckte). Nach Shurly sollte in diesem Fall besser die erste Schreibung beibehalten werden,
die Salm-Dyck nach dem von ihm falsch angegebenen Namen Dom. Goodrich whlte.
Scheer hat spter nur Salm-Dyck zitiert, den Namen jedoch nicht ausdrcklich korrigiert.

Mamillaria

3303

Da Scheer die Pflanze ursprnglich ohne Angaben ber Blte,


Frucht und Samen beschrieb, sind
andere Arten spter damit verwechselt worden, z. B. M. dioica
aus der kalifornischen San Diego
County, deren eigenen Artrang
K. Brandegee zuerst erkannte.
Dawsons Beschreibung der M.
goodridgei v. goodridgei [C. & S.
J. (US.), XXIV:3, 78. 1952]
weicht in einigen Kennzeichen von
der Beschreibung Craigs ab: Pflanzen bis 8 cm lang, 4 cm ; Ax.
nackt (!); Rst. 1013; Mst. 35,
bis 6 mm lang (!); Bl. 1,5 cm lang
und 1,5 cm breit (!); Pet. kremfarben (!) mit sehr blasser rosa
Mittellinie; Staubf. rosa (!); Gr.
gelb bis rosa; N. 6, olivgrn; Fr.
keulig, bis 2,5 cm lang; S. glatt.
M e x i k o (Niederkalifornien, Cedros-Insel, nur von dort bekannt Abb. 3065. Mamillaria goodrichii Scheer am
und in vereinzelten Vorkommen an
Typstandort. (Foto: Y. Dawson.)
der Sd- und Ostseite der Insel).
Diese Besehreibung wie die Abbildung einer schwach verlngerten bzw. mehr
lnglich-kugeligen Pflanze weicht von der Beschreibung Britton u. Roses
wesentlich ab, die in The Cact., IV, Tafel XV:5. 1923, eine schlankzylindrische
Pflanze mit rosa (!) Blte abbilden. Entweder handelt es sich um verschiedene
Pflanzen, oder die M. goodrichii ist hnlich variabel wie die anfangs mit ihr verwechselte M. dioica.
136a. v. rectispina Daws. C. & S. J. (US.), XXIV:3, 80. 1952
hnelt im Wuchs, d. h. der Form, der Gre, dem allgemeinen Stachelcharakter,
den so gut wie kahlen Ax. und der rbigen Wurzel dem Typus der Art, unterscheidet sich aber durch gerade Mittelstacheln, hchstens einige schwach an der
Spitze gebogen, sowie durch tiefrote N., die S. nur leicht punktiert. M e x i k o
(Niederkalifornien, Cedros-Insel, oberhalb des Leuchtturms von Punta Norte,
an steilen Hgelflanken, auf ca. 180240 m . M.).
Der Standort ist gut getrennt von dem des Typus, der nur auf flachen Stellen
nahe dem Meeresufer wchst. Die Mittelstacheln sind strohfarben, braun gespitzt.
Ich halte die M. goodrichii fr vielleicht noch variabler, als es vorstehende Beschreibungen erkennen lassen. Die M. blossfeldiana knnte z. B. fr eine kleiner
blhende Variett von M. goodrichii angesehen werden, Blte ca. 2 cm ; es
kommen aber auch Pflanzen mit geraden und hakigen Stacheln gemischt vor,
und Blten bis etwas ber 4 cm (meine Abb. 3066, rechts, zum Vergleich mit
der links daneben stehenden M. blossfeldiana mit kleiner Blte). Auch die
Krperhnlichkeit ist vollkommen, wenn man z. B. Gates Foto der M. blossfeldiana in C. & S. J. (US.), IV:11, 371. 1933, mit Dawsons Foto der M. goodridgei v. rectispina in C. & S. J. (US.), XXIV:3, 79. 1952, vergleicht. Die Ab209

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3304

Mamillaria

bildung Fig. 164 von Craig (Mamm.-Handb., 183. 1945), die M. blossfeldiana sein
soll, ist M. shurliana Gat., eine strker zylindrische Pflanze.
M. goodridgei v. goodridgei, in Dawsons Abbildung Fig. 45, l. c., 79. 1952.
kommt in der Bltengre fast an M. blossfeldiana heran, so da es nicht richtig
ist, wenn Dawson l. c. schreibt: der grerbltige Typus von der Insel Guadalupe wird hier als M. blossfeldiana v. shurliana bezeichnet. Die richtige M. shurliana hat Gates in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 30. 1956, beschrieben. Nimmt
man an, da Dawson mit Fig. 45 wirklich die varietas typica von M. goodrichii
abgebildet hat, so wre die im Habitus gleiche, aber ber 4 cm breit blhende
Form (der M. goodrichii?) noch unbeschrieben und mte als v. grandiflora bezeichnet werden (als M. blossfeldiana v. grandiflora, nomen, in BfK., 1934-4).
Da eine vllige Klrung dieser Fragen nur an Hand meiner Abbildungen durch
genauere Untersuchungen an den Standorten mglich ist, behalte ich vorderhand
die Trennung der M. blossfeldiana bei, wobei die Stachelzahl nicht ausschlaggebend sein kann, denn die Randstachelzahl nhert sich bei allen Formen einander. Die Mittelstachelzahl ist bei allen, wie fr M. goodrichii angegeben, 34,
auch bei M. blossfeldiana, selbst auf Bdekers Originalfoto, obwohl er 4 Mittelstacheln angibt, die aber deutlich sichtbar nicht immer vorhanden sind.
Von einer gltigen Beschreibung der v. grandiflora nehme ich bis zur Klrung
dieser Fragen Abstand. Nach den Abbildungen halte ich auch die Angabe der
abweichenden Narbenfarbe bei M. goodrichii v. rectispina nicht fr ausschlielich,
sondern sonst zum Teil ebenfalls vorkommend (vgl. z. B. die Abb. 3066).
137. Mamillaria blossfeldiana Bd. M. d. DKG., 3:209. 1931
Neomammillaria blossfeldiana (Bd.) Gat., C. & S. J. (US.), IV:371.
1933. Ebnerella blossfeldiana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 89. 1951, comb. nud. Chilita blossfeldiana (Bd.)F. Buxb., Sukkde.,
V:17. 1951, comb. nud.

Abb. 3066. Links: Mamillaria blossfeldiana Bd., mit Blten von 2 cm ; rechts: eine sehr
grobltige Form, die wohl als v. grandiflora bezeichnet werden mu (Craigs Fig. 164, Mamm.
Handb., 183. 1945, der M. blossfeldiana ist M. shurliana, eine mehr zylindrische Art).

Mamillaria

3305

Bdeker beschrieb die Art: Meist


einzeln, selten am Grunde sprlich
sprossend, kugelfrmig, nur bis 4 cm
, matt laubgrn, die untere Hlfte
wegen Tiefsteckens im Boden meist
hellbrunlich
verkorkt; Scheitel
kaum eingesenkt und von den hier
wirr durcheinanderstehenden dunklen Mst. berragt, aber nicht schopffrmig geschlossen; W. nach Bz.
5:8, locker geordnet, kurz kegelfrmig, ca. 5 mm lang, am Grunde ebenso breit und an der Spitze wenig
nach unten abgestutzt; Ar. rundlich,
nur zuerst etwas weiwollig und
dann kaum 2 mm , bald verkahlend; Rst. ca. 20, horizontal oder Abb. 3067. Mamillaria blossfeldiana Bd. Dieses
kaum vorspreizend, gerade, steif Originalfoto Bdekers ohne Blte lt keine
nadelfrmig und stechend, ca.
wesentlichen Unterschiede von M. goodrichii
Scheer erkennen.
57 mm lang, Spitze dunkelbraun
bis schwrzlich und nach unten
zu anfangs gelblich, spter grauweilich, rauh und wie bereift, am Grunde nicht
knotig verdickt; Mst. 4 (34: Backeberg), die 3 oberen fcherfrmig, etwas
vorspreizend, Form und Farbe wie die Rst., aber etwas derber nadelfrmig, der
untere in Warzenrichtung vorstehend, bis ca. 10 mm lang, ganz dunkelbraun bis
schwarz, Spitze hakig umgebogen, am Grunde wie die oberen Mst. etwas knotig
verdickt; Ax., besonders die oberen, mit einem sprlichen Wollflckchen besetzt,
ohne Haare oder Borsten; Bl. vereinzelt, etwa 2 cm ; Ov. lnglich, 23 mm
gro; Sep. schlank, lineal-lanzettlich, ca. 15 mm lang und 2 mm breit, unten grn,
nach der Spitze zu rosa; Pet. ebenso lang, aber 4 mm breit, kurz und stumpf
zugespitzt, schn rosakarminfarbig mit dunklerem Mittelstreifen; Staubf. weilich; Staubb. dottergelb; Gr. rosa mit 6 grnen N.; Fr. keulig und mehr orangefarbig; S. kaum 1 mm gro, glnzend schwarz, grubig punktiert, lnglich-kugelig
mit unten schrg sitzendem, kleinem Nabel. M e x i k o (Niederkalifornien, auf
28 n. Br., vielleicht auch noch sdlicher, in heien, trockenen Wsten auf
lehmigem Granit- und Kiesboden, oft kaum aus dem Boden ragend, ohne weiteren
genauen Standort) (Abb. 30663067).
Auch bei dieser Art kommen gerade und hakige Stacheln gemischt vor; ferner
zeigt meine Abb. 3066, da die Bltengre stark variiert. Der Typus der Art
hat solche von 2 cm . Es gibt aber auch Pflanzen mit Blten von 4 cm .
Vielleicht ist Craigs Abb. 163 (M. goodridgei, Mamm.-Handb., 182. 1945) diese
Pflanze, zumal die Bltenfarbe als tiefrosa angegeben wird. Man wird wohl bei
M. blossfeldiana eine v. grandiflora Backbg., (nur als Name in BfK., 1934-4),
unterscheiden mssen.
Es herrscht bei diesen Arten eine ziemliche Verwirrung. Was Craig l. c. (Abb.
164) als M. blossfeldiana ansieht, ist M. shurliana. Fr M. blossfeldiana v. shurliana Gat. (spter von diesem zur Art erhoben) sieht Dawson l. c. (S. 77) eine
Pflanze mit tiefrosa Blten an, whrend diese sich allein schon durch die spter
zylindrische Form unterscheidende Art Blten mit rosa Mitte und weiem Rand
hat, der Krper auch etwas heller gefrbt.
209*

3306

Mamillaria

Die sptere Beschreibung dieser Pflanze lautet:


Mamillaria shurliana Gat. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 30. 19561)
Mamillaria blossfeldiana shurliana Gat., C. & S. J. (US.), XIII:78.
1941, ohne lateinische Diagnose.
Mit Faserwurzeln, einzeln, selten sprossend, bis 10 cm hoch, 3,5 cm ,
olivgrn; W. rund mit stumpfer Kuppe, 6 mm hoch, unten 6 mm breit;
Ax. schwach grauwollig; Ar. rund, 2 mm ; Rst. 1620, 5 mm lang,
weit spreizend, schwach vorgestreckt, steif, nadelig, braun oder grau mit
weilichem berzug; Mst. 3, 6 mm bis 1 cm lang, nadelig, mit schwarzer
Spitze, in braune Basis bergehend, der unterste der lngste, kurz gehakt,
mit knotiger Basis; Sep. oblong-linear, ganzrandig, brunlich purpurn,
Saum wei; Pet. oblong, weichspitzig, Saum glatt, rosakarmin, Rand wei;
Staubf. zahlreich, rtlich purpurn; Staubb. orange; Gr. wei bis rosa;
N. 68, lang linear, herausragend, gelbgrn; Fr. 2 cm lang, 6 mm breit,
linear, orangerot; S. unter 1 mm lang, birn- bis kugelfrmig, glatt, schwarz.
M e x i k o (Niederkalifornien, auf schmalem Raum bzw. Granithgeln 5 Meilen
westlich von Mesquital Ranch, ca. 28 30 n. Br., 113 55 w. L., auf 120 bis
150 m . M.). Die Art wurde nur am Typstandort beobachtet (Abb. 3068).
Von M. blossfeldiana durch Faserwurzeln, zylindrischen Wuchs, etwas
blassere Bltenfarbe, rtlich-purpurne Staubf. und glatte, nicht punktierte
Samen unterschieden.
Craigs Abbildung Fig. 164 l. c. ist diese Art, nicht M. blossfeldiana.
Nach von Polaski erhaltenen Samen erscheinen diese mattschwarz, unter
dem Mikroskop sind sie aber etwas glnzend und leicht grubig gefeldert.
138. Mamillaria crinita DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828
? Mamillaria criniformis albida DC. Cactus crinitus Kuntze Mamillaria glochidiata crinita K. Sch. Ebnerella crinita (DC.) F. Buxb., sterr.
Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud. Chilita crinita (DC.)
F. Buxb., Sukkde., V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, kugelig, 4 cm breit; W. nach Bz. 8:13.
weich, stumpf graugrn, oval-oblong, rundlich, 1618 mm lang, unten 34 mm
breit; Ar. rund, nur anfangs schwachwollig; Ax. nackt; Rst. 1520, 1618 mm
lang, borstenfrmig, gerade, haarig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 45, 12 bis
15 mm lang, sehr dnnadelig, haarig, hakig, alle gelb, spreizend vorgestreckt;
Bl. glockig, 1,6 cm lang; Sep. mit rtlichem Rckenstreifen, Saum gelblichrosa
und gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. wei bis gelblich (manchmal kremrosa),
rosa Mittellinie, auf einer Seite schwcher, linearlanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; Staubf. sehr blagelb; Staubb. blagelb; Gr. sehr bla grnlichgelb;
N. 45, bla gelblichgrn; Fr. rtlich, keulig, 1,4 cm lang, mit Perianthrest;
S. schwarz, glnzend, kugelig, mit vorstehendem basalem Hilum, punktiert.
Mexiko (Hidalgo, bei Zimapn und Rancho de San Antonio).
Schumanns Einbeziehung der M. crinita zu M. glochidiata ist nicht richtig,
weil letztere borstige Axillen hat; im brigen weist Heinrich richtig darauf hin.
da bei M. glochidiata v. crinita K. Sch. die Blten mit gelblichem Mittel1
)Der Name wurde zuerst von Gates erwhnt in The Cact. & S. J. Gr. Brit., 4:1, 14.
1935. Shurly berichtet, da das Amerik. Nomenkl. Komitee die Art nur als Variett der
M. blossfeldiana betrachtet. Dem kann ich, ebenso wie Gates und Shurly, nicht folgen,
da Wurzeln, Bltenfarbe, Staubfden und Samen abweichen, wie vor allem auch die Wuchsform. hnlich ist M. louisae Linds., C. & S. J. (US.), 169. 1960, mit weniger Stacheln.

Mamillaria

3307

streifen angegeben werden, whrend


Craig fr die Art sagt rosa Mittelstreifen; jedenfalls sind Heinrich
keine Blten der M. glochidiata mit
gelblichem Mittelstreifen bekannt.
Vielleicht ist dieser bei M. crinita
variabel. M. crinita hat auch eine
andere Bz.-Ordnungszahl als M. glochidiata.
139. Mamillaria wrightii Eng.
Proc. Amer. Acad., 3:262.
1856
(Synopsis)
(Originalbeschreibung in der versptet erschienenen Ausgabe Cact. of
the Bound., II:I., 7. 1858,
Bltenbeschreibung schon in
Pac. Railw. Rep., 27. 1856).
Cactus wrightii Kuntze
Neomammillaria
wrightii
(Eng.) Br. & R., The Cact.,
IV:152. 1923. Chilita
wrightii Orc., Cactography,
2. 1926. Ebnerella wrightii
(Eng.) F. Buxb., sterr.
Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud.

Abb. 3068.
Mamillaria shurliana Gat.
Auch diese Art variiert leicht.
Dieses Exemplar hat meist 4 Mittelstacheln
(Typus mit 3 Mittelstacheln beschrieben)
und grnen Griffel
(Typus: Griffel wei bis rosa).

Einzeln, kugelig bis gedrcktkugelig, dunkelgrn, tief im Boden,


48 cm ; Scheitel eingesenkt;
W. nach Bz. 8:13, weich, zylindrisch, rund, 1015 mm lang, unten
34 mm breit; Ar. rund, bis 2 mm breit, anfangs kurz-wei wollig, spter
kahl; Ax. nackt; Rst. 1214, 812 mm lang, die seitlichen am lngsten, nadelig,
die oberen 35 krftiger, die unteren dnner oder fehlend, alle haarig, wei
mit dunklerer Spitze, die seitlichen und oberen dunkler, einer oder mehrere der
oberen etwas mehr zentral gestellt; Mst. meist 2, zuweilen 4, 11,2 cm lang,
der unterste gehakt, der obere gerade, alle steifnadelig, haarig, dunkelbraun bis
oft fast schwarz, seitwrts abstehend, selten auf- und abwrts, hchstens wenn
4 Mst. vorhanden; Bl. trichterig, Hlle zurckgebogen, 2,5 cm lang und breit,
im Juni und Juli mehrere Tage geffnet; Sep. purpurn olivgrn, Rand heller
und gewimpert, dreieckig-lanzettlich, oben stumpflich bis spitzig; Pet. purpurn,
linearlanzettlich, grannig zugespitzt, Saum meist glatt, 2 cm lang, 3,5 mm breit;
Staubf. unten grnlich, oben kirschrot; Staubb. orangegelb; Gr. unten grnlich,
oben rosa; N. 11, zitronengelb, linear; Fr. purpurn, gro oval-kugelig, 2,5 cm
lang, saftig, mit Perianthrest; S. schwarz, fast eifrmig mit sehr kleinem, schmalem seitlichem Nabel, punktiert; Wurzeln faserig. U S A (Neumexiko und
Texas, bei Anton Chico am Rio Pecos und nahe den Kupferminen von El Paso),
M e x i k o (Chihuahua, nahe dem Lago Santa Maria) (Abb. 3069).

3308

Mamillaria

140. Mamillaria wilcoxii Toumey In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 545.


1898
Neomammillaria wilcoxii (Toumey) Br. & R., The Cact., IV:153. 1923.
Chilita wilcoxii Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria wrightii v.
wilcoxii (Toumey) Marsh., Arizonas Cactuses, 101:2. 1950. Ebnerella
wilcoxii (Toumey) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb.
nud.
Einzeln, nur gelegentlich unten sprossend, gedrckt-kugelig bis kurzzylindrisch,
oben gerundet, glnzend dunkelgrn, bis 10 cm hoch; W. locker geordnet, nach
Bz. 5:8, auch 8:13 (v. viridiflora?), in der Ruhezeit weich, in vollem Wuchs ziemlich fest, konisch-zylindrisch, rundlich, variabel in der Lnge, bis 2 cm lang,
unten 5 mm breit; Ar. rund bis oval, 2 mm breit, nur anfangs mit etwas
schmutzigweier Wolle, sehr bald kahl; Ax. nackt; Bst. 1422 (oder mehr?),
11,5 cm lang, die seitlichen am lngsten, borstenfrmig bis dnnadelig, wei
mit brauner Spitze, horizontal gerichtet, die Pubeszenz so variabel wie bei den
Mst.; Mst. 13 (variabel, auch mit 56 angegeben), 23 cm lang, steifnadelig,
glatt bis haarig in variabler Form, von vllig glatt bis fiederhaarig, 1 oder
mehr hakig, dunkel bernsteinfarben bis rtlichbraun, unten blasser, abstehend
vorgestreckt; Bl. engglockig, bis 3,5 cm lang, 4 cm breit; Sep. 20, unten hell
kremfarben, brunlichgrner Mittelstreifen, Band blagrn bis kremfarben und
lang bewimpert, linearlanzettlich, zugespitzt, bis 2 cm lang, 23 mm breit; Pet.
kremfarben mit brunlichrosa bis purpurnem Mittelstreifen, linear-lanzettlich,
spitz ausgezogen, ganzrandig, 3 cm lang, 2 mm breit; Staubf. wei; Staubb.
hellorange; Gr. blagrn; N. 5 (9: Backeberg), hellgrn, 2 mm lang, hervorstehend, 45 mm lang; Fr. unten rosa, oben grnlichrosa bis purpurn, dickeifrmig, 2,5 cm lang, 1,3 cm breit, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, gebogen kugelig-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, punktiert, 1,7 mm gro. U S A
(Arizona, bei Nogales und Benson; Neumexiko, bei Silver City), M e x i k o (Sonora,
sdlich von Sonoyta) (Abb. 3069).
Craig gibt keine Bltenabbildungen, weder von M. wrightii noch von M. wilcoxii, deren Bl. ich im Gesamtton mehr purpurrosa sah (variabel?), wie dies auch
Benson angibt, bzw. mit hellem Band. Die Form ist mehr breittrichterig-glockig
(s. Abb. 3069).
Vergleicht man diese Aufnahme einer blhenden Pflanze mit dem Foto einer
blhenden M. wilcoxii v. viridiflora (Br. & R.) Marsh. & Bock bei Craig,
Mamm.-Handb., 187. 1945, Fig. 169, so versteht man, da Britton u. Rose die
letzteren Pflanzen als selbstndige Art auffhrten, sowohl in der Bltenfarbe
ganz unterschieden wie auch in der schmalen lineallanzettlichen Petalenform.
Britton u. Rose mgen recht haben, wenn sie letztere Art, die auch hier getrennt
aufgefhrt wird, eher fr vielleicht einen Bastard mit M. grahamii oder Coryphantha aggregata halten, mit denen sie gemeinsam vorkommt.
In C. & S. J. (US.), XXXI:6. 163166. 1959, hat Prince Pierce einen interessanten Bericht ber die lange vermutete Auffindung der Art in Neumexiko
verffentlicht. Danach ist sie dort durch jahrelange Trockenheit sehr selten und
nur im Raum von Silver City gefunden: die Pflanzen zeigten die Bz.-Ordnung
8:13, die Warzen nur in der Jugend weich, sonst ziemlich fest, hell- bis dunkel
graugrn, zylindrisch; die Randstacheln stets behaart, zum Teil stark, Haar im
Alter verschwindend; Mittelstacheln meist 1, selten 2, nur 12,2 cm lang, Behaarung sehr variabel, hell rotbraune mehr behaart als die meist strksten
dunkler gefrbten. ber die Bltenfarben-Variationsbreite ist nichts gesagt.

Mamillaria

3309

Mamillaria viridiflora (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 36. 1933


Neomammillaria viridiflora Br. & R., The Cact., IV:153. 1923.
Chilita viridiflora Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria wilcoxii
viridiflora (Br. & R.) Marsh. & Bock, Cactac., 182. 1941. M. wrightii
v. viridiflora (Br. & R.) Marsh., Arizonas Cactuses, 102. 1950.
Der Abbildung nach etwas ovoid geformt; Pet. schmal linearlanzettlich, lang
zugespitzt, von grnlich bis zur rosa Blte des Typus der Art im Farbton
variierend (lt. Craig), die inneren Perigonbltter jedoch stark in der Form
abweichend, wie auch die ganze Bltenform.
Britton u. Rose geben berdies noch an: W. rund, klein (die von M. wilcoxii bis 2 cm lang, also ausgesprochen gro); Bl. nur 1,5 cm lang; Fr. nur
11,5 cm lang, purpurn, sehr saftig; S. nur 1 mm gro. U S A (Arizona, an
der Superior-Miami-Strae, nahe dem Boundary-Monument, zwischen Pinalund Gila-County, sowie nahe Tula Spring, sdlich von Aravaipa).
L. Benson fhrt die Art auch selbstndig (The Cacti of Arizona, 125. 1950)
und gibt als Standorte noch an: Hualpai Mountain, Pinal Mountains, Santa
Rita Mountains, Canille Hills und Chiricahua Mountains, SO-Arizona und
anschlieendes Neumexiko.

Abb. 3069. Mamillaria wilcoxii Toumey, eine nur zur Bltezeit leichter zu findende Art.
ber Arttrennung oder Zusammenhang von M. wrightii, M. wilcoxii und M. viridiflora gehen
die Ansichten der nordamerikanischen Autoren auseinander; letztere wird zum Teil sogar
als Bastard angesehen. Obige Pflanze stimmt nach Habitus und Blte mit keiner der bisherigen Abbildungen berein; sie hat mehr Randstacheln als M. wrightii, so da es sich hier
nur um die echte M. wilcoxii handeln kann, zumal auch die Blten viel breiter als bei M.
wrightii sind. Wahrscheinlich ist die Abbildung Britton u. Roses eher die letztere Spezies.
Die Art ist sehr selten in den Sammlungen.

3310

Mamillaria

141. Mamillaria zeilmanniana Bd. M. d. DKG., 3:227. 1931


Ebnerella zeilmanniana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud. Chilita zeilmanniana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
V:21. 1954, comb. nud.
Meist, gelegentlich von unten oder der Seite sprossend, zylindrisch,
glnzend dunkel-blattgrn; Scheitel leicht eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, weich,
oval bis kurzzylindrisch, Kuppe gerundet, 6 mm lang, unten 34 mm breit; Ar.
rund, 1 mm gro, anfangs mit etwas schmutzigweier Wolle; Ax. nackt; Rst.
1518, 1 cm lang, sehr dnnadelig bis haarfrmig, gerade oder leicht gebogen,
steif, haarig, unten nicht verdickt, horizontal gerichtet bis leicht abstehend; Mst.
4, 8 mm lang, nadelig, die 3 oberen gerade, der untere gehakt, alle an der Basis
verdickt, rtlichbraun; Bl. glockig, 2 cm breit; Sep. unten grnlich, oben nach
purpurbraun getnt, lanzettlich, spitzlich, ganzrandig, 49 mm lang; Pet.
violettrot bis purpurn, unten heller, lanzettlich, spitzlich, ganzrandig, 11 2 mm
gro; Staubf. violettrot bis purpurn; Staubb. hellgelb; Gr. unten grnlich, oben
violettrot; N. 4, gelb, klein; Fr. weilichgrn (?), klein; S. schwarz, rundlich,
mit basalem Hilum, fein punktiert, kaum 1 mm gro. M e x i k o (Guanajuato,
bei San Miguel Allende) (Abb. 3070).
Craigs Aufnahme der Art ist wenig charakteristisch. Bei dem Zchter SaintPie, Asson, sah ich eine wei blhende Abart.
142. Mamillaria schelhasei Pfeiff. Allg. Gartenztg., 6:274. 1838
? Mamillaria glochidiata purpurea Scheidw. Cactus schelhasei Kuntze
Mamillaria schelhasei lanuginosior Hildm. ex Schumann Neomammillaria schelhasei (Pfeiff.) Br. & R., The Cact., IV:149. 1923. Chilita schelhasei Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella schelhasei (Pfeiff.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud. (Buxbaum
schreibt unrichtig: shelhasei).
Von unten sprossend, kugelig
bis kurzzylindrisch, blagrn
im unteren, dunkler grn im
oberen Teil der W.; W. nach
Bz. 8: 13, weich, am Grunde
4flchig, zylindrisch, Kuppe gerundet, 2 cm lang, unten 8 mm
breit; Ar. rund, 1,5 mm gro,
eingesenkt, schwachfilzig bis
kahl; Ax. mit etwas weier
Wolle, ohne B.; Rst. 1520,
810 mm lang, die untersten
am lngsten, alle borstendnn,
gerade, wei, horizontal; Mst.
3, 1218 mm lang, die unteren
krftiger und gehakt, die oberen borstig und gerade, alle rtlichbraun, die unteren dunkler
und vorgestreckt, die oberen
aufgerichtet; Bl. trichterig,
2,22,5 cm lang, 1,2 cm breit;
Sep. wei, rosa Mittellinie,
Abb. 3070. Mamillaria zeilmanniana Bd.
(Originalfoto: Bdeker.)
linearlanzettlich, spitzig, Rand

Mamillaria

3311

glatt (?); Pet. wei, rote oder rosa Mittellinie, lanzettlich, spitzig, ganzrandig
(?); Staubf. rosenrot; Staubb. gelblich; Gr. blarot; N. 45, weilich bis gelblich; Fr. rot, keulig; S. schwarz. M e x i k o (Hidalgo, bei Real del Monte, Actopan und Ixmiquilpan).
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 1849. 7 und 80. 1850) beschrieb die drei Varietten v. sericata, v. rosea und v. triuncinata. Bei letzterer sollen alle 3 Mst. hakig
sein. Die v. sericata soll nach Rmpler (Handb. Cactkde., 254. 1886) M. scheidweileriana sein, ebenso M. glochidiata purpurea Scheidw.; als Synonym der v. sericata gibt Rmpler noch an: M. glochidiata sericata Lem. Diese Synonymie
Rmplers ist nach Heinrich unrichtig. Lt. Heinrichs Foto hat M. schelhasei
v. sericata lngere haarige, feine Stacheln oder etwas festere; es soll sich zum
Teil vielleicht um Bastarde handeln.
143. Mamillaria rettigiana Bd. M. d. DKG., 2:98. 1930
Ebnerella rettigiana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951.
comb. nud. Chilita rettigiana (Bd.) F. Buxb., Sukkde., V:19. 1954,
comb. nud.
Einzeln bis etwas verzweigt, niedergedrckt bis oblong-kugelig, glnzend
dunkel-blattgrn, bis 4 cm 1); W. locker angeordnet nach Bz. 8:13, langzylindrisch, 810 mm lang, unten 3 mm dick; Ar. rund, 23 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. nackt oder nur mit sehr schwacher Wolle; Rst. 1820, bis 1 cm lang,
sehr dnnadelig, glatt, gerade, wei bis gelb, spter grau, horizontal gerichtet;
Mst. 34, die 23 oberen 1,2 cm lang, der unterste bis 1,5 cm lang, alle nadelig,
glatt, unten verdickt, der unterste hakig, die oberen gerade, alle rot bis dunkelbraun, am Grunde heller, die obersten aufgerichtet, fcherfrmig stehend, der
unterste vorgestreckt; Bl. nahe dem Scheitel, kurztrichterig, 1,5 cm breit; Sep.
mit grnlichem Rcken- und oberem gelblichgrnem Mittelstreifen, in der Mitte
dunkler, ebenso an der Spitze, zugespitzt, ganzrandig; Pet. mit zartrosa Mittelstreifen, hellerer Rand, Saum glatt, mit seidigem Glanz, oblong-lanzettlich, zugespitzt; Staubf. unten wei, oben hell karminrot; Staubb. hellgelb; Gr. kremwei; N. 45, weilich, ziemlich kurz und spreizend; Fr. rot, keulig, klein;
S. brunlichschwarz, glnzend, oval mit lnglichem basalem Hilum, punktiert,
1 mm gro. M e x i k o (Hidalgo und Guanajuato). Abb. in Bd. VI.
Vgl. Mamillaria boedekeriana; von dieser in nur geringen Unterschieden der
Bltenmerkmale sowie der Randstacheln abweichend, vor allem durch bis 6 Mittelstacheln, wie ich sah.
144. Mamillaria umbrina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:287. 1849
Cactus umbrinus Kuntze Mamillaria umbrina roessingii (Maths.)
Quehl Neomammillaria umbrina (Ehrenbg.) Br. & R., The Cact.,
IV:164. 1923 Chilita umbrina Orc., Cactography, 2. 1926.
Craig hat die nachfolgende Beschreibung auf Grund der Originalbeschreibung
und der verschiedener anderer Autoren wiedergegeben und weist darauf hin, da
die jetzt im Handel befindlichen Pflanzen in mehrerer Beziehung von der Originalbeschreibung abweichen. In Salm-Dycks und Rmplers Beschreibung von
M. umbrina werden im Gegensatz zu Craigs Ax.-Angabe kahle Axillen
angegeben, ca. 20 Rst. und 24 Mst., hufig 23, der u n t e r s t e ca. 2,5 cm
lang, abstehend, etwas gehakt; N. 7, grnlich. Schumann gibt ungefhr die gleiche
Beschreibung, sagt auch Axillen kahl sowie Mst. meist 2, der o b e r s t e lngste
1

)Bei Krhenbhl, Basel, sah ich gepfropfte Stcke von 11 cm Lnge und 8,5 cm !

3312

Mamillaria

bisweilen hakenstachlig gebogen; Berger schreibt in Kakteen, 306. 1929: der


oberste der 2 Mst. m e i s t hakig. Heinrich kennt die M. umbrina nur o h n e
Hakenstacheln, und nach der Originalbeschreibung scheinen lt. Craig die Axillen
weie Wolle und weie Borsten zu tragen. Die Pflanze hnelt M. neocoronaria,
ist aber strker im Durchmesser. Unter dem Bildmaterial des Herrn Heinrich
lag mir ein Foto von De Laet, Contich (Belgien), vor, eine Pflanze mit nur 10 Rst.,
die also nicht M. umbrina sein kann, ebensowenig das hier beigegebene Foto von
Sommer (Bildsammlung Heinrich), eine Pflanze, die stark M. neocoronaria
hnelt. Ich sah als M. umbrina eine zuweilen hakenstachlige (aber krftigere)
Pflanze. Filz und/oder Borsten sind allerdings z. T. unregelmig ausgebildet, und
die Hakenstachelbildung, nach heutiger Kenntnis, bei mehreren Arten ziemlich
variabel, von nur gerade bis nur hakig bei einem oder mehreren mittleren.
Als Beschreibung kann nach oben Gesagtem nur die Craigs wiedergegeben
werden: Einzeln oder sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkel blulichgrn,
1215 cm hoch, 510 cm ; W. dichtstehend, nach Bz. 8: 13, am Grunde
4flchig, konisch, oben gestutzt, 8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund bis
oval, 23 mm breit, mit grauweier Wolle, spter kahl; Ax. mit Wolle und weien
B.; Rst. 2224, die oberen 4 mm lang, die unteren bis 12 mm lang, alle borstenfein, durchsichtig bis schneewei, fast horizontal gerichtet, verflochten; Mst. 14
(meist 2), die oberen 810 mm lang, der unterste 22,4 cm lang, krftiger und
hakig, alle anfangs dunkel rubinrot, spter brunlichrtlich, braun gespitzt,
spreizend vorgestreckt; Bl. 1,8 cm lang, 1,2 cm ; Sep. grnlichrot, dunkelrot
werdend; Pet. dunkelrosa, unten blasser, linearlanzettlich, gespitzt, 2 mm breit;
Staubf. und Staubb. gelblichwei; N. 4. grn; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o
(ohne nheren Standort, Schumann vermutet: aus Hidalgo, lt. Ehrenberg).
(Abb. 3071 [?]; Tafel 241).
Einige Autoren haben M. haynii hierhergestellt; der Name ist lter. Rmpler gibt
deren Originalbeschreibung von Ehrenberg
wieder und sagt darin: 20 Rst., strohgelb;
Mst. 24, rotbraun, oft einer der unteren
um vieles lnger und an der Spitze hakig
gekrmmt; Pflanzen bis 20 cm hoch, bis
fast 7 cm ; Ax. nur anfangs etwas wollig.
Einige dieser Angaben weichen von Craigs
Beschreibung dieser Art ab, z. B. die Grenmae, die von Craig mit 10 cm hoch, 6 cm
angegeben werden. Die Stachelfarben entsprechen nicht den bei M. umbrina angegebenen, so da die Identitt nicht sicher ist.
Mamillaria roessingii Maths. (MfK., 177.
1905) (Rebut?) war nur ein Name.
Abb. 3071. Mamillaria umbrina Ehrenbg.? Wahrscheinlich die von Salm-Dyck als diese Art angesehene Pflanze mit kahlen Axillen und damit eher
M. neocoronaria. M. umbrina ist als Pflanze mit
Wolle und Borsten in den Axillen beschrieben,
auch strker im Durchmesser. Obige Pflanze hat
gerade Mittelstacheln; es soll aber einer hakig
sein, wie dies auch bei M. neocoronaria vorkommt.
(Foto: Sommer, Dresden.)

Mamillaria

3313

145. Mamillaria multiformis (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 26.


1933
Neomammillaria multiformis Br. & R., The Cact., IV:148. 1923. Chilita
multiformis Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella multiformis (Br. &
R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Sprossend, von unten und seitlich, kugelig bis stark zylindrisch bis keulig verngert, 36mal so lang wie dick; W. weich, graugrn, konisch bis zylindrisch,
rund, 68 mm lang; Ar. oval, klein; Ax. mit weier Wolle und langen weien B.;
Rst. 30 oder mehr, dnnadelig, gerade, gelb, abstehend; Mst. 4, 810 mm lang,
steifnadelig, der unterste hakig, die oberen gerade, alle im Oberteil rtlich, der
unterste vorgestreckt; Bl. 810 mm gro; Pet. tief purpurrot, oblong, gespitzt;
Staubf. rot; Fr. fast kugelig; S. schwarz. M e x i k o (San Luis Potos, bei Alvarez).
Die Pflanzen bilden manchmal kleine Polster. Craig konnte die Art nicht
wieder sammeln; Schwarz bot sie jedoch in seinem Katalog an.
146. Mamillaria erectohamata Bd. M. d. DKG., 2:189190. 1930
Ebnerella erectohamata (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951,
comb. nud. Chilita erectohamata (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln und auch von unten sprossend, konisch, oben gerundet bis flach, hell
blattgrn, bis 6 cm ; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, rund, etwas aufgebogen,
8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. ohne Wolle,
aber mit sehr feinen, wenigen, gedrehten B.; Rst. bis 25, 7 mm lang, sehr feinnadelig, gerade, steif, glatt, wei, horizontal gerichtet; Mst. 2, selten 3, bis 17 mm
lang, der untere lnger und gehakt, alle steifnadelig, glatt, unten kaum verdickt,
nubraun bis schwarzbraun, spter gelblich, am Grunde goldgelb, abstehend; Bl.
glockig, 1,8 cm breit; Sep. unten grn, oben brunlichrosa, Band kremfarben und
gesgt, linearlanzettlich, gespitzt; Pet.: uere Reihe kremfarben bis fast
reinwei, mit schwacher rosa Mittellinie, innere Reihe
reinwei, linear-oblong, gespitzt, ganzrandig; Staubf.
und Gr. unten hellgrn, oben
weilich; N. 56, weilich,
spreizend; Fr. rot, keulig,
1,2 cm lang; S. dunkelbraun, gebogen-birnfrmig, etwas flach,
fein punktiert, nur 0,5 mm
gro. M e x i k o (San Luis
Potos, in Schluchten des
sdlichen Staates).
147. Mamillaria knebeliana
Bd. M. d. DKG.,
4:52. 1932
Ebnerella
knebeliana
F.
Buxb.,
(Bd.)
sterr. Bot. Zschr.,
Abb. 3072. Mamillaria knebeliana Bd.
98:12,
89.
1951,
(Originalfoto: Bdeker.)

3314

Mamillaria

comb. nud. Chilita knebeliana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),


V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln bis von unten und seitlich sprossend, kurzzylindrisch, glnzend blattgrn; Scheitel flach, nicht eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, stumpflich an der Kuppe, 67 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. rund, 1,5 mm gro,
schwach eingesenkt, anfangs mit wenig Wolle; Ax. mit 58 weien, gewundenen
B.; Rst. 2025, 57 mm lang, borstig, fast haarfrmig, glatt, gerade und
schwach gebogen, glnzendwei, horizontal gerichtet bis unregelmig abstehend; Mst. 4 (spter 57), die oberen und seitlichen 8 mm lang und gerade,
der untere 1,21,5 cm lang und gehakt, alle derbnadelig, glatt, an der Basis
verdickt, rtlichbraun, am Grunde ockergelb, der unterste vorgestreckt, die
anderen etwas abstehend; Bl. 1,5 cm breit; Sep. gelb, bla brunlichrosa Mittelstreifen, lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; Pet. hellgelb, lanzettlich, spitzig.
ganzrandig; Staubf. gelblichgrn; Staubb. gelb; Gr. gelblichgrn; N. 45, kremfarben bis bla grnlich kremfarben; Fr. rot, schlankkeulig; S. rtlichbraun, gebogen birnfrmig, Hilum seitlich, sehr fein punktiert, kaum 1 mm gro.
M e x i k o (Guanajuato, Sierra de San Luis Potos) (Abb. 3072).
148. Mamillaria multihamata Bd. MfK., 25:7679. 1915
Neomammillaria multihamata (Bd.) Br. & R., The Cact., IV:146. 1923.
Chilita multihamata Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella multihamata (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1 2, 90. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, glnzend dunkel
blattgrn, 5 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, 1 cm lang, unten
4 mm breit; Ar. rund, 3 mm breit, weiwollig, bald kahl; Ax. ohne Wolle, aber
mit langen, haarfrmigen B.; Bst. 25, 8 mm lang, borstenfrmig, meist gerade,
haarig, wei, etwas abstehend; Mst. 79, 1 cm lang, dnnadelig, haarig, die 23
oberen gerade und dnner, die anderen gehakt, alle mit verdickter Basis, spreizend vorgestreckt; Bl. breittrichterig, scheitelnah, 1,5 cm lang, 1,2 cm ; Sep.
schmutzigwei, breiter brunlicher Rckenstreifen, rosa Mittellinie, lanzettlich,
zugespitzt; Rand bewimpert; Pet. reinwei, mit sehr feiner rosa Mittellinie nur
an der Spitze, lanzettlich, spitz, Saum bewimpert; Staubf. blarosa; Staubb.
hellgrn (?); Gr. unten grn, oben hellbrunlichrosa; N. 4, hellgrn; Fr. unbekannt; S. dunkelbraun, fast schwarz, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem
Hilum. M e x i k o (Guanajuato).
149. Mamillaria gilensis Bd. J. DKG., I:60. 1936
Ebnerella gilensis (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951,
comb. nud. Chilita gilensis (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:21.
1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis kurzzylindrisch, oben gerundet und nicht wollig im Scheitel,
glnzend hellgelblich-blattgrn; W. nach Bz. 8:13, dickzylindrisch, konisch,
Kuppe gerundet, 89 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. rund, 1 mm gro,
anfangs mit etwas Wolle; Ax. ohne Wolle, aber mit wenigen, ziemlich langen,
fast haarfrmigen, weien B. besetzt; Rst. 2025, 56 mm lang, gerade, fast
haarfrmig, glatt, weilich bis oft blagelb, horizontal gerichtet; Mst. 3, selten 41),
die oberen 7 mm lang und gerade, die unteren 1 cm lang und gehakt, alle nadelig,
glatt, am Grunde verdickt, glnzend brunlichgelb, anfangs heller, die oberen
horizontal gerichtet, die unteren vorgestreckt; Bl. trichterig, scheitelnah; Sep.
1
)Soulaire gibt in seinem Schlssel in Cactus, Paris, 43: 162. 1955, von der Originalbeschreibung abweichend, 57 Mittelstacheln an; vielleicht lag ihm eine andere Pflanze vor.

Mamillaria

3315

unten grn, oben kremfarben, mit breitem rosa Mittelstreifen, linearlanzettlich,


spitz, ganzrandig; Pet. rein kremfarben, zur Spitze hin schwacher rosa Mittelstreifen, unten blagrn, linear-oblong, ganzrandig (?); Schlund blagrn:
Staubf. wei; Staubb. hellgelb; N. 45, grnlichwei, klein; Fr. keulig, klein:
S. dunkel braungrau, matt, kugelfrmig und grubig punktiert, unten schrg abgestutzt und hier mit lnglichem, weiem Hilum, ber der Basis verengt, gut
1 mm dick. M e x i k o (Aguascalientes, bei San Gil).
Die Art steht nach Bdeker zwischen M. aurihamata und M. pygmaea, nicht
zu verwechseln mit diesen oder M. haehneliana Bd. Nach Heinrich ist auch
M. seideliana hnlich: sie hat aber haarige St., die Ax. sollen nur gelegentlich
eine B. haben, die Krperfarbe ist auch dunkler grn bis rtlich.
Die hnliche M. aureoviridis mit lngeren Axillenborsten s. unter Nr. 288.
150. Mamillaria hirsuta Bd. MfK., 29:130. 1919
Neomammillaria hirsuta (Bd.) Br. & R., The Cact., IV:146. 1923.
Chilita hirsuta Orc., Cactography, 2. 1926.
Flach- bis rund-kugelfrmig, spter unten sprossend, matt graugrn, bis 6 cm ;
Scheitel nicht eingesenkt, wie auch der Krper von struppig durcheinanderstrebenden Rst. bedeckt; W. nach Bz. 8:13, ziemlich locker, zylindrisch, gerade
abstehend, deutlich schlferig punktiert, ca. 10 mm lang, unten 5 mm dick,
Kuppe abgerundet; Ar. nicht eingesenkt, rund, 1 mm gro, gelblich, ohne Wolle;
Rst. bis 20 und mehr, glasig, wei, dnn, glatt, verbogen und oft ber die nchsten
Areolen ungeordnet und struppig (besser: wirr) hinweg, jedoch nicht vor-, sondern
mehr angedrckt-spreizend, 1015 mm lang; Mst. 34, die oberen 23 wie die
Rst. gefrbt, mit kaum wahrnehmbarer brunlicher Spitze, gerade, aber oft
schwer herauszufinden, wenig vorspreizend und so lang wie die Rst., der untere
Mst. gerade vorstehend, oft s-frmig gebogen, oben stets hakig, unten glasigwei, nach oben zu dunkelrotbraun werdend, alle Mst. unter der Lupe rauh, am
Grunde schwach knotig verdickt und auf der Areole hell-ockergelb; Ax. ohne
Wolle, mit wenigen dnnen, haarfrmigen, gewundenen, weien B.; Bl. vereinzelt
(Bdeker; auf meinem Foto zahlreicher!), scheitelnah, ca. 1 cm
lang, glockenfrmig ausgebreitet;
Knospe hochkarminrot, flach in die
Ax. gedrckt; Ov. dnn, schlankkonisch, helloliv-brunlich, schlferig punktiert; Sep. schmallanzettlich, dunkelrosa mit hellerem Rand,
die folgenden etwas lnger, hellgelblich, ins Rtliche, mit verwaschenem, rosa Mittelstreif; Pet.
noch lnger, breit und stumpf
lanzettlich, oben schwach gezhnelt, hellgelb mit rosa Hauch;
Schlund grnlich, Staubf. zusammengeneigt, weilich, mit hellgelben
Beuteln; Gr. berragend, hell gelblichgrn, oben schwach rosa, mit
35 kleinen,weilichen N.; Fr. und
S.unbekannt. M e x i k o.(Beschreibung nach Bdeker.) (Abb. 3073).
Abb. 3073. Mamillaria hirsuta Bd.

3316

Mamillaria

Craig fgt hinzu: Sep. ganzrandig... Staubb. hell goldgelb (!); N. 35.
sehr bla grnlichwei (!); Fr. grn mit leicht brunlichem Ton; S. glnzend
schwarz, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem und korkigem Nabel, punktiert, 1,3 0,7 mm gro. M e x i k o (Guerrero, aus dem Zopilote Canyon, zwischen Taxco und Acapulco, lt. H. Bravo). Krainz sagt abweichend: Samen matt.
Craigs Foto Fig. 179 (Mamm.-Handb., 199. 1945) entspricht gut meiner
Abb. 3073; Kulturpflanzen haben offensichtlich ein feineres Haarstachelkleid, da
gerade die wirre Bekleidung auf meine Abbildung zutrifft, wie auch sonst alle
Merkmale. Craigs Fig. 179 zeigt eine in Mexiko erhaltene Pflanze, die mit meiner
bereinstimmt. Danach sind die Bl. auch nicht von auffallend eigenartig kleiner
Form, wie Bdeker in einem Nachwort schreibt; das erklrt sich wohl nur
aus einer anomalen Entwicklung seiner Pflanze, die nur vereinzelt blhte.
M. aureoviridis Heinr., die Craig als Synonym ansieht, ist eine andere Art.
151. Mamillaria longicoma (Br. & R.) Berg. Kakteen, 292. 1929
Neomammillaria longicoma Br. & R., The Cact., IV:146. 1923. Chilita
longicoma Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella longicoma (Br. & R.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12. 1951, comb. nud.
Einzeln oder von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, dunkelgrn, 35 cm
; W. nach Bz. 13:21, weich, konisch, stumpflich, 45 mm lang, unten 34 mm
breit; Ar. oval, klein, mit wenig Wolle nur ganz zu Anfang; Ax. mit langen
weien Haaren; Rst. 25 oder mehr, 68 mm lang, haarig1), gewunden, wei,
fast horizontal gerichtet, verflochten; Mst. 4, 11,2 cm lang, sehr dnnnadelig, 12 hakig, alle haarig, oben braun, unten heller, spreizend vorgestreckt; Bl. trichterig; Sep. unten hellgrn, oben mit rosa-olivgrnem Mittelstreifen, Rand kremfarben und glatt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. fast wei
bis bla kremrosa, ganz blasser grner Mittelstreifen, linearlanzettlich, spitz bis
zugespitzt, ganzrandig; Staubf. sehr bla rosa; Staubb. gelb; Gr. blagelb;
N. 35, kremfarben bis grnlichgelb; Fr. rot, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kugelig, mit hervorstehendem Hilum, punktiert, 1 mm
gro. M e x i k o (San Luis Potos, bei der Hauptstadt des Staates).
152. Mamillaria kunzeana Bd. & Quehl MfK., 17:177. 1912
Mamillaria bocasana kunzeana Quehl (1916). Neomammillaria kunzeana
(Bd. & Quehl) Br. & R., The Cact., IV:145. 1923. Chilita
kunzeana Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria kunzeana v. flavispina
hort., v. longispina
hort., v. rubrispina
hort., alle
in Schelle,
Kakteen, 306. 1926. Ebnerella kunzeana (Bd. & Quehl) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, glnzend hellgrn;
bis 9 cm hoch, 56 cm : Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, weich, zylindrisch bis schwach keulig, Kuppe gerundet, 815 mm lang, unten 35 mm breit:
Ar. oval, schmal, eingesenkt, etwas von der Kuppe abwrts stehend, sehr
schwachwollig zu Anfang; Ax. ohne Wolle, mit zahlreichen gewundenen, haarartigen B.; Rst. 2025, 410 mm lang, borstenartig, gerade, haarig zu Anfang,
biegsam, schneewei, zuerst abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 34,
12 cm lang, der unterste am lngsten und hakig, die oberen gerade, alle dnnnadelig, haarig, halbbiegsam, am Grunde wei bis bernsteinfarben, oben orange1
)Craigs Angabe pubescent bersetze ich mit haarig; manchmal mag dies auch nur
rauh bedeuten. Bei dieser Art bzw. den Rand- und Mittelstacheln sagen weder Berger
noch Bdeker etwas von rauh oder haarig.

Mamillaria

3317

braun bis purpurbraun, Spitze schwarz, die oberen abstehend, der untere vorgestreckt; Bl. trichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. mit breitem, rosenrotem
Mittelstreifen, Saum sehr bla bis weilich und glatt, linearlanzettlich, spitz;
Pet. bla kremfarben bis wei, Mittelstreifen bla rosa bis fehlend, Saum glatt,
lanzettlich, spitz; Staubf. sehr bla grnlichwei; Staubb. blagelb; Gr. unten
wei, oben sehr blarosa; N. 35, hellgelb, 0,7 mm lang; Fr. rot, kugelig, 1,5 cm
gro, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kugelig, mit hervorstehendem seitlichem Hilum, punktiert. 0,9 mm gro. M e x i k o (Zacatecas; Quertaro; von
Ocotillo, aus der Sierra de San Moran, berichtet) (Abb. 3074).
Die angegebenen Varietten Schelles sind unbeschriebene Namen. Craig meint,
v. rubrispina mag vielleicht zu M. glochidiata gehren (die aber weniger B. und
mehr Rst. hat). Heinrich sagt im brigen richtig: M. kunzeana, seideliana, longicoma, erectohamata, boedekeriana, trichacantha, pubispina sowie M. bocasana und
noch andere sehen sich sehr hnlich, am lebenden Stck mitunter kaum zu erkennen. Man mu also schon genau nach dem Schlssel bzw. den Beschreibungen
gehen und eine gewisse Variabilitt zum Teil voraussetzen, so da Varietten
kaum noch berechtigt sind.
153. Mamillaria bombycina Quehl MfK., 20:149. 1910
Mamillaria cordigera Heese, Gartfl., 59:445. 1910. Neomammillaria
bombycina (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:161. 1923. Chilita bombycina Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella bombycina (Quehl)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis keulig, hellgrn, bis 20 cm
hoch, bis ca. 6 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 11:18, fest, konisch bis
zylindrisch, Kuppe gerundet, 15 mm lang, unten 10 mm breit; Ar. rund, spter
verlngert, anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit reicher Wolle, besonders zum
Scheitel hin, manchmal eine Borste; Rst. 3040, 210 mm lang, die seitlichen
am lngsten, alle dnnadelig, steif, gerade, etwas haarig, glnzend wei, meist
horizontal gerichtet, der unterste und oberste abstehend; Mst. 24, der obere
7 mm lang, die seitlichen 1 cm
lang, der unterste 2 cm lang, der
obere und die seitlichen gerade,
der unterste hakig, alle dnnadelig, glatt, wei bis bernsteingelb
werdend, Spitze brunlichrot, die
oberen aufwrts abstehend, der
unterste vorgestreckt; Bl. trichterig, dem Scheitel nahe, 1,5 cm
lang und breit; Sep. unten grnlichrot, oben rtlichwei, lanzettlich, zugespitzt, Saum bewimpert;
Pet. hell karminrot mit dunklerem
Mittelstreifen, langelliptisch, am
Ende geschlitzt, Saum bewimpert; Staubf. unten wei, oben
hell karminrot; Staubb. gelblich; Gr. unten wei, oben tiefrot; N. 46, rtlich purpurn,
Abb. 3074. Mamillaria kunzeana Bd. & Quehl.
linear; Fr. weilich, keulig;
(Foto: Heinrich.)

3318

Mamillaria

S. schwarz, sehr klein. M e x i k o (San Luis Potos, bei Santa Maria; Coahuila)
(Abb. 2912, 3075).
Mamillaria cordigera Heese gehrt hierher (Bdeker); die Einbeziehung zu
Coryphantha (mit Fragezeichen), die man frher in der Literatur fand, geht auf
die eingesenkten Areolen (spter?) zurck, die Heese irrtmlich als Furche bezeichnete. Mamillaria bombycina flavispina hort. in Schelle, Kakteen, 310.
1926, ist nur eine Form.
154. Mamillaria seideliana Quehl MfK., 21:154. 1911
Neomammillaria seideliana (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:144. 1923.
Chilita seideliana Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella seideliana
(Quehl) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.

Abb. 3075. Mamillaria bombycina Quehl, spter reich sprossend.

Die im Handel bzw. in den Sammlungen unter M. seideliana gehenden Arten


scheinen (lt. Heinrich) nicht immer eindeutig hierherzugehren, bzw. ist die Art
reichlich unklar, und mglicherweise ist sie nach unterschiedlichen Pflanzen aufgestellt. Britton u. Roses Abbildung Fig. 183 zeigt zwei sehr verschiedene
Pflanzen. Quehl selbst gibt eine unzureichende Abbildung einer Pflanze, die
zuerst als M. wilcoxii angesehen wurde (Grssner). Es soll lt. Heinrich Pflanzen
mit gelben Mst. hnlich denen von M. wildii geben, aber auch solche mit ziemlich
abweichenden rotbraunen Mst. Ich gebe Craigs Beschreibung wieder: Einzeln
und sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, oben gerundet, dunkelgrn oder
purpurn; Scheitel eingesenkt, ohne Wolle; W. nach Bz. 8:13, weich, schlank-

Mamillaria

3319

zylindrisch, rund, 10 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur anfangs mit etwas
Wolle; Ax. ohne Wolle, mit zuweilen (Quehl: nicht immer) einzelnen weien B.:
Rst. 20 oder mehr (1825), 58 mm lang, borstenfein, gerade oder leicht gebogen, ganz zu Anfang haarig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 34, die oberen 58
mm lang, gerade und borstenfrmig, der untere 11,5 cm lang, gehakt und
dnnadelig, alle haarig in der Jugend, wei mit brauner Spitze (Farbe variabel?), die oberen zum Scheitel spreizend, der untere lngste vorgestreckt; Bl.
trichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. hellgelblich, mit bla rosenrotem
Rckenstreifen, etwas brunlich getnt, oblong, spitz, ganzrandig; Pet. hell gelblich bis fast wei, mit schwacher brunlichrosa Mittellinie, lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. gelb; Gr. wei bis kremfarben; N. 36, bla
grnlichgelb; Fr. scharlachrot, gebogen schlankkeulig, 3 cm lang, 4 mm dick,
angeblich mehrere Jahre in den Ax. verbleibend, mit Perianthrest; S. schwarz,
glnzend, oval, mit basalem Hilum, ber der Basis eingeengt, punktiert, 1 mm
gro. M e x i k o (Zacatecas und Quertaro).
Nach Britton u. Rose soll M. barbata der obigen Art sehr nahestehen. Die
Fig. 157a Britton u. Roses, l. c. (links), und die der M. barbata (Fig. 159, bei
Britton u. Rose, S. 145, l. c.) hneln einander vollkommen, so da mir nicht
als sicher erscheint, da berhaupt die richtige Art bei M. seideliana abgebildet
wurde. M. barbata hat weniger Mst. und weit mehr Rst., die Bl. sind rosenrot.
Das rechte Bild in Britton u. Roses Fig. 158, S. 144, ist noch weit weniger
M. seideliana, wenn man es mit Quehls Originalbild l. c. vergleicht.
155. Mamillaria scheidweileriana O. In Dietrich. Allg. Gartenztg., 9:179.
1841
Mamillaria wildiana rosea SD. Cactus scheidweilerianus Kuntze
Neomammillaria scheidweileriana (O.) Br. & R., The Cact., IV:148. 1923.
Chilita scheidweileriana Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella
scheidweileriana (O.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951,
comb. nud.
In der Zeit von Salm-Dyck ber Rmpler bis zu Schumanns Gesamtbeschreibung war M. scheidweileriana nur dem Namen nach bekannt (Pfeiffer kannte
sie noch nicht, da sie erst 1841 beschrieben wurde). Rmpler sah M. scheidweileriana als Synonym von M. schelhasei sericata an1); da M. schelhasei aber weilich blht, M. scheidweileriana rosa, knnte nur Salm-Dycks M. schelhasei rosea
SD., mit rosa Bl., hierhergehren, bzw. man mu dies als ziemlich sicher annehmen.
Salm-Dyck gibt die Ax. von M. schelhasei als kaum bewollt (d. h. auch ohne Borsten) an; Craig sagt bei M. scheidweileriana Ax. mit etwas Wolle, aber ohne Borsten; Britton u. Rose schreiben Ax. mit Borsten. Diese Angabe ist nach Heinrich richtig! Nach ihm steht die Art M. glochidiata sehr nahe. Nach K. Schumann,
Nachtrag, 133. 1903 (Gesamtbschrbg.), ist M. monancistria Berg vollkommen mit
M. scheidweileriana bereinstimmend. Der Name M. monancistria Berg kommt
zuerst unbeschrieben in Frsters Handb. Cact., 254. 1846, vor; Salm-Dyck sah letztere Spezies als Variett von M. wildii an (K. Schumann); 1898 sagt Schumann, sie
stehe M. glochidiata Mart. oder M. schelhasei viel nher; die Identifizierung der
M. monancistria mit M. scheidweileriana datiert also erst von 1903. Borg (in
Cacti 1951) sieht M. scheidweileriana als identisch mit M. schelhasei an, kannte
aber sicher beide nicht, denn sein Bild der ersteren, l. c. S. 432, hat nichts mit
1
)Er stellte dazu auch M. glochidiata sericata Lem. und Mamillaria glochidiata purpurea
Scheidw.; letztere ist offenbar M. scheidweileriana O. gewesen. (S. auch unter M. schelhasei.)

210

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3320

Mamillaria

ihnen zu tun, sondern es scheint sich hier um irgendeine grer und mehr glockig
blhende niederkalifornische Art zu handeln.
Craig gibt die Beschreibung der M. monancistria1) nach Schumann wieder:
bei seinem Text zu M. scheidweileriana mu es sich um eine andere Pflanze
handeln, da er von Axillen ohne Borsten spricht. Woher Craig diese Angabe
hat, gibt er nicht an. Britton u. Rose beschrieben die letztere Sprossend, kugelig
bis zylindrisch, hellgrn; W. borstig in den Ax., in 8 und 13 Spiralen, zylindrisch:
St. alle behaart; Rst. 911. borstenartig, wei, 1 cm lang; Mst. 14, braun, 12
gehakt; Bl. rosenrot, 1213 mm lang. M e x i k o, ohne Standort. Schumanns
Beschreibung der M. monancistria weicht davon insofern ab, als er die Krperfarbe
als lgrn angibt, bei den Rst. gar keine Behaarung, bei den mittleren St. nur
unter der Lupe fein rauh.
Nach alledem ist sehr fraglich, was ursprnglich M. scheidweileriana war.
Heinrich sagt, die bei uns bekannte M. scheidweileriana habe Axillenborsten
und blulichrosa Blten. Die von Britton u. Rose beschriebene M. scheidweileriana ist in den Einzelheiten nahezu mit M. glochidiata identisch.
Der Vollstndigkeit halber sei hier noch Craigs Beschreibung wiedergegeben,
d. h. der Pflanze, die er dafr hielt, aber, gegenber Britton u. Roses Beschreibung, Axillen ohne Borsten und viel mehr Randstacheln hat: Sprossend, kugelig:
bis zylindrisch, oben gerundet; W. nach Bz. 8: 13, dunkelgrn (!), zylindrisch,
rund; Scheitel eingesenkt; Ar. birnfrmig, nur zu Anfang schwachwollig; Ax.
mit etwas Wolle, ohne B.: Rst. 2530, 812 mm lang, haarig, borstenfrmig
bis zu sehr feinborstig, biegsam, silbrig wei, etwas abstehend; Mst. 14. die
3 oberen krzer, rtlich, und gerade bzw. fast horizontal gerichtet, der untere
hakig, steifnadelig, purpurspitzig, unten gelbwei, vorgestreckt, alle behaart:
Bl. breittrichterig, 1,21,5 cm ; Sep. (6) brunlichrot, Rand wei und glatt,
linearlanzettlich, gespitzt; Pet. (9) rosa, Mittellinie und Spitze brunlich, Rand
weilich und meist glatt, linearlanzettlich, zugespitzt oder etwas geschlitzt:
Staubf. tiefrosa; Staubb. orangegelb; Gr. tiefrosa; N. 4, blarosa; Fr. unbekannt:
S. schwarz. M e x i k o (San Luis Potos?; Hidalgo, bei Zimapn).
Die Angabe Hidalgo stammt
von Schmoll; wahrscheinlich handelt es sich hier um eine andere
Pflanze und offenbar auch bei der
von Schwarz & Georgi aus San
Luis Potos an Craig gesandten
(Fig. 184 von Craig), denn hier
sind weit mehr Randstacheln vorhanden als in der von Britton
u. Rose wiedergegebenen Beschreibung. Heinrich hlt Craigs
Foto Fig. 184 fr M. erythrosperma v. similis.
Was heute in den Sammlungen
als M. scheidweileriana geht,
Abb. 3076. Mamillaria mercadensis Patoni. (Foto
scheint mir am ehesten mit Schuund Sammlung Andreae, Bensheim.) Die Stacheln
manns Beschreibung von M. mondieser spter sehr schnen Art variieren Von gelb
bis brunlichrot.
ancistria bereinzustimmen, wenn
1

)Beschreibung s. hinter 116. M. erythrosperma Bd.

Mamillaria

3321

auch nicht damit gesagt ist, da es sich hier um die richtige Spezies handelt
(s. auch weiter vorn unter M. monancistria Berg).
156. Mamillaria mercadensis Pat. Alianza Cientif. Univers., 1:54. 1910
Mamillaria ocamponis Ochot. Neomammillaria mercadensis (Pat.) Br.
& R., The Cact., IV:145. 1923. Chilita mercadensis Orc., Cactography,
2. 1926. Ebnerella mercadensis (Pat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 89. 1951, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig, oliv- bis dunkelgrn, 5 cm ;
Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, konisch bis kurzzylindrisch, rund, 1 cm
lang; Ar. klein, oval, 2 mm lang, nur anfangs weiwollig; Ax. nackt; Rst. 2530,
58 mm lang, dnnadelig, in der Jugend behaart, wei, schwach abstehend;
Mst. 47, 1,5-2,5 cm lang, der unterste am lngsten und hakig, die
oberen gerade, alle steifnadelig, am Grunde wei, nubraun bis rot oder gelb im
Oberteil, vorgestreckt spreizend; Bl. 3 cm breit; Pet. blarosa, Spitze stumpflich;
Fr. unbekannt; S. unbekannt, wahrscheinlich schwarz. M e x i k o (Durango,
Cerro de Mercado (Abb. 3076). Farbfoto einer alten Pflanze in Bd. VI.
Die Form mit oben rtlichen Stacheln hat Schmoll als M. mercadensis v. rufispina bezeichnet, ein Katalogname (1947).
157. Mamillaria insularis Gat. C. & S. J. (US.), X:2, 25. 1938
Ebnerella insularis (Gat.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1 2, 89. 1951,
comb. nud. Chilita insularis (Gat.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:17.
1954, comb. nud.
Seitlich und vom Grunde sprossend, abgeflacht-kugelig (soweit aus der Erde
ragend), rbiger, tiefsitzender Basalteil, 6 cm hoch, 5 cm , blulichgrn; W.
nach Bz. 5: 8, konisch, gestutzt, am Grunde unregelmig-flchig, Saft klebrig,
7 mm lang und am Grunde breit;
Ar. rund, 2 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. kahl oder mit schwacher
Wolle; Rst. 2030,5 mm lang, dnnnadelig, steif, wei, horizontal gerichtet; Mst. 1, 1 cm lang, nadelig,
hakig, am Grunde hell, dann zur
Spitze hin ber braun in schwarz
(oder vielleicht auch in diesen Oberfarben wechselnd), vorgestreckt,
nicht nur seitlich gebogener Haken,
an der Basis kaum verdickt; Bl.
glockig-trichterig, 1,52,5 cm lang;
Sep. mit hellgrnem Mittelstreifen,
lanzettlich, spitz, ganzrandig; Pet.
mit hellrosa Mittelstreifen, Rand
wei und glatt, spitz; Staubb. gelb;
N. 45, grnlichgelb, 34 mm lang
(zuweilen auch 6 N.); Fr. orangerot,
keulig, glatt, 1 cm lang, 2 mm dick,
mit Perianthrest; S. schwarz, matt,
unregelmig kugelig, mit basalem
Abb. 3077. Mamillaria insularis Gat.
210*

3322

Mamillaria

Hilum, flach, rtlichbraun, schwach punktiert, unter 1 mm gro; Wurzeln


stark fleischig-rbig. Mexiko (Niederkalifornien, Los Angeles Bay, stlichste
Vorinsel von Smith Island).
Abb. 3077 zeigt eine von G. Lindsay erhaltene Pflanze.
158. Mamillaria posseltiana Bd. M. d. DKG., 4:99. 1932
Ebnerella posseltiana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud. Chilita posseltiana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:19. 1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis oval, oben gerundet, dunkel blattgrn, anfangs in den Ax.
rosa, bis 5 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch. 10 mm lang, unten 45 mm breit;
Ar. rund, 3 mm gro, anfangs wollig; Ax. weiwollig, ohne B.; Rst. 20, 9 mm lang,
dnnadelig, gerade, glatt, wei, horizontal gerichtet und fast gleich lang spreizend:
Mst. 4, 9 mm lang, steifnadelig, die oberen fast horizontal gerichtet, der unterste
vorgestreckt, gebogen bis hakig am Ende; Bl. 2,5 cm lang, 1,5 cm ; Sep. wei,
hellrosa Mittelstreifen, Saum glatt, schlanklanzettlich, zugespitzt, 1,4 cm lang;
Pet. wei, dunkelrosa Mittelstreifen, lanzettlich, spitz, Rand etwas gesgt an der
Spitze, 1,6 cm lang; Staubf. unten wei, oben dunkelrot; Staubb. gelb; Gr. unten
grnlich, oben rosa; N. 45, grn; Fr. blagrn, keulig, 1,5 cm lang; S. schwarz,
schwach glnzend, gebogen-birnfrmig, mit lngerem subbasalem Hilum, 1 mm
gro. M e x i k o (Guanajuato, Sierra de Guanajuato) (Abb. 3078).

Abb. 3078. Mamillaria posseltiana Bd. (Originalfoto: Bdeker.)

159. Mamillaria microcarpa Eng. In Emory, Mil. Reconn., 157. 1848


Mamillaria grahamii Eng. (1856). Cactus grahamii Kuntze Mamillaria grahamii arizonica Quehl Coryphantha grahamii Rydbg.
Neomammillaria microcarpa (Eng.) Br. & R., The Cact., IV:155. 1923.
Chilita grahamii Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella microcarpa (Eng.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud. Chilita microcarpa (Eng.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:12. 1954, comb. nud.
Eine sehr variable Art, was auch wohl mit durch die weite Verbreitung bedingt ist und weswegen auch der Artname nicht immer zutrifft; L. Benson hat

Mamillaria

3323

in The Cacti of Arizona, Tafel XXIX, eine Form mit stark verlngerten Frchten
gezeigt, neben der auch kurze, hinter den Stacheln verborgene Frchte vorkommen (daher Craigs Bezeichnung: Frchte dimorph). Die Bestachelung
variiert in der Dichte, die Krperform von kugelig bis zylindrisch, selbst die
Petalenform ist verschieden, spitzlanzettlich bis am Ende stumpflich (nicht nur
bei v. milleri). Das Bild von De Laet, Abb. 3081, zeigt eine dicht wirr bestachelte
Pflanze, bei der die dnnen, unregelmig gerichteten lngeren oberen Mst.
auffallen. Alle jene Autoren, wie z. B. Benson, haben recht, die M. oliviae nur als
eine Form mit krzeren geraden oder nur gelegentlich hakigen Mst. bezeichnen.
Siehe hierzu auch das Foto von M. oliviae aus der Fotosammlung Frank, Stuttgart, wichtigem lterem Bildmaterial, das mir Herr Heinrich zur Auswertung
zur Verfgung stellte. Ich halte zwar M. oliviae getrennt wie Craig oder auch
Benson, aber nur, um die extreme Form deutlicher hervortreten zu lassen.
Wahrscheinlich ist nicht einmal ein Variettsrang aufrechtzuerhalten, wie das
Foto De Laets und das von Frank zeigen. Die wirre lngere Bestachelung lt
auch ganz eindeutig erkennen, da die Zuweisung zu M. microcarpa durch alle
frheren Autoren ausgenommen Buxbaum richtig ist, da letzterer aber
der Klrung dieser schwierigen Formengruppe, wie der anschlieenden, noch wenig
bekannten Sonora-Arten dieser Verwandtschaft, mit der Behauptung, M. marnierana sei M. oliviae, nicht gedient hat; sie ist nur durch eine flchtige Betrachtung erklrlich. Ich folge mit der Beschreibung Craig, der die Art offensichtlich
gut studiert hat, und mache nur geringe Zustze, nach den von mir gesehenen
Pflanzen: Einzeln, wie auch von unten sprossend (Benson: Klumpen von 23
oder wenigen Stmmchen), kugelig bis zylindrisch (Benson: fast kugelig oder
kurzzylindrisch, da Benson v. milleri als Form gesondert anfhrt), dunkel graugrn, bis 16 cm lang, 56 cm , oben gerundet (bzw. Kuppe leicht verjngt);
W. nach Bz. 13:21, fest, im Alter korkig, ca. 7 mm lang und unten 6 mm breit;
Ar. oval, nur ganz zu Anfang mit schwacher Wolle; Ax. nackt; Rst. 20
bis 30, 612 mm lang, anfangs allseitig horizontal strahlend (spter mehr kammfrmig, wenigstens mitunter, d. h. die nach oben gerichteten fehlend), locker ver-

Abb. 3079. Mamillaria microcarpa Eng., kugelige Form. (Foto und Sammlung Andreae,
Bensheim.)

3324

Mamillaria

flochten bis wirr durcheinanderstehend, (d. h. die Rst. nur schwach


gebogen, bis auch dicht verkrmmt, zuweilen auch) gerade
gerichtet, glatt, mittelsteif, wei
bis dunkelgelb, mit brauner Spitze:
Mst. 13 (zuweilen auch ein vierter,
der undeutlich oben etwas ber den
randstndigen steht und kaum auffllt, dann 3 oben, fcherartig
anliegend spreizend), bis 1,8 cm
lang, steifnadelig, 1 stark gehakt
und lnger, besonders die mittleren
mit einem ganz kurzen dunklen
Schein am Fu, (und der hakige ein
wenig verdickt), meist kaum am
Fu verdickt, sehr variabel in der
Farbe, die randstachelhnlich getnten oberen Mst. auch anders
gefrbt, vor allem der hakige von
hellbrunlich bis schwarz, dieser
Abb. 3080. Mamillaria microcarpa Eng. Form aus
vorgestreckt; Bl. breittrichterigSonora, durch die langen Hakenstacheln von
glockig, nahe dem Scheitel (oder
M. pseudoalamensis unterschieden.
etwas unter ihm), bis 2,5 cm lang.
4 cm breit; Sep. mit grnlich-brunlichem Mittelstreifen, an der Spitze
dunkler, Rand blagrn und gewimpert sowie mit einem rosa Ton, lanzettlich,
spitz; Pet. rosa mit dunklerem Mittelstreifen, Rand sehr bla und glatt, linear
(bis breiter) oblong, spitz (oder auch stumpflich, nicht nur bei v. milleri;
s. Foto Andreae Abb. 3079), 2 cm lang, 4 5 (7) mm breit; Staubf. tiefrosa,
unten blasser; Gr. unten bla gelblichgrn, oben rosa; N. 68, hellgrn mit
hellbrunlichem Ton, 5 mm lang, hervortretend (ziemlich dnn); Fr. dimorph
(Craig), d. h. entweder scharlach, bis 2,5 cm lang, verlngert mit Perianthrest,
oder grn, kleinoval, ohne Perianthrest und von den St. bedeckt bleibend bis
zum Entleeren; S. schwarz, schief-eifrmig, mit kleinem schmalem Hilum,
schwach punktiert, 1 mm gro; Wurzeln faserig. U S A (Kalifornien, Arizona
bis Texas), N-M e x i k o (Sonora und Chihuahua, auf 9001200 m) (Abb. 3079
3082; Tafel 252, unten links).
Der Typstandort war: am Gila-Flu (Arizona).
Meiner Ansicht nach ist M. microcarpa die variabelste und am weitesten verbreitete Spezies einer besonderen Formengruppe, der Mamillaria sheldonii bzw.
sp. alta (Schwarz, Katalogname), ferner M. alamensis, pseudoalamensis, marnierana und vielleicht noch die eine oder andere Spezies nahestehen (wenn man
von der M. oliviae absieht bzw. der M. microcarpa v. milleri, die eher Formen der
M. microcarpa sind).
M. grahamii Eng. wurde mit 2530 Randstacheln beschrieben (was Engelmann als einige Exemplare von Sonora nur mit 1518 Randstacheln ansah,
wird heute M. sheldonii genannt).
Von Krhenbhl, Basel, erhielt ich ein Farbfoto (Tafel 252. unten rechts),
das eine dicht wei bestachelte Pflanze zeigt, die Engelmanns Abbildung von
M. grahamii Eng. auf Tafel 6 in Cact. of the Bound. entspricht; sie hat auer-

Mamillaria

3325

Abb. 3081.
Mamillaria microcarpa Eng.
Eine bergangsform zu M. oliviae Orc.
(Foto: De Laet.)

Abb. 3082.
Mamillaria microcarpa Eng. Lngliche
Form.

3326

Mamillaria

dem hellgelbe Narben. Engelmann mu danach zwei Arten unterschieden


haben. Die nachfolgende v. milleri hat auch hellgelbe Narben, wird aber spter
stark zylindrisch und bildet bis 4 hakige Mittelstacheln. Da Engelmann l. c. auf
Tafel 6 auch ein Stachelbndel von M. barbata zum Vergleich wiedergibt, lt
auch dies erkennen, da er bei M. grahamii eine sehr dichtstachlig-weie Art.
mit 2530 Rst., Spitze zuweilen braun, glatt oder behaart; Mst. 1 hakig,
dunkler braun, zur Basis heller, sowie oft noch 2 aufgerichtete obere, gerade:
uere Pet. spitzig, innere mehr stumpflich; 68 fadenfrmige N., hellgelb;
Fr. eifrmig, vor Augen hatte.
Da in den Sammlungen zweifellos das Bedrfnis vorhanden ist, die am strksten abweichenden Formen zu unterscheiden, sollte die letztere M. microcarpa
v. grahamii (Eng.) genannt werden.
Wie mir Krhenbhl mitteilte, blht nach Mieg, Scottsdale, M. microcarpa
zweimal im Jahr, das erste Mal blarot, die Frchte intensiv rot, im Sptsommer sind die Blten stark karmin, die Frchte grnlich. Dies bezieht sich
auf die in Arizona wachsenden Pflanzen. Ob das immer so ist, kann ich nicht
beurteilen. Benson gibt nur an: Bl. lavendelfarben, Fr. rot.
159a. v. milleri (Br. & R.) Marsh. Arizonas Cactuses, 108. 1950
Neomammillaria milleri Br. & R., The Cact., IV:156. 1923. Chilita
milleri Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria milleri (Br. & R.)
Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel, 30. 1933.
Als eigene Art sicher nicht berechtigt; Benson sagt richtiger (The Cacti of
Arizona, 121. 1950): Eine Form mit stumpfen oder gerundeten statt spitzen
inneren Pet. und mit 3 oder 4 gehakten Mst. Der Status der Pflanze als Art oder
Variett oder als Form von M. microcarpa ist noch nicht bestimmt. Die Angabe
der Petalenform trifft nicht allein auf diese Variett zu (s. Foto Andreae
Abb. 3079): wohl aber sagen Britton u. Rose, da die Pflanzen spter ber
20 cm lang und 8 cm dick werden; Mst. 24, 1 gehakt, braun; Bl. 2 cm lang,
2,5 cm (also weniger breit als das Maximum beim Typus der Art), purpurn
bis fast rosa; Pet. selten oben spitzig; Staubf. blapurpurn; Gr. wei(!); N. gelblich bis kremfarben (!)... Lange schon als M. grahamii var. bekannt... hat aber
eine strkere Wuchsform und krftigere Mst.
Danach mut (, die pflanze hier
als Variett gefhrt werden.
159b. v. auricarpa Marsh.
Arizonas Cactuses, 106. 1950
Weicht lt. Marshall durch
goldgelbe Mst. ab, einer scharf gehakt; Fr. goldgelb (!). U S A
(Arizona, am Pinnacle Peak).
160. Mamillaria
weingartiana
Bd. M. d. DKG.,
4:219. 1932
Ebnerella
weingartiana
(Bd.) F. Buxb., sterr.
Bot. Zschr., 98:12, 98.
1951, comb. nud. Chilita
weingartiana (Bd.) F.
Buxb., Sukkde. (SKG.),
Abb. 3083. Mamillaria weingartiana Bd.
(Originalfoto: Bdeker.)
V:19. 1954, comb. nud.

Mamillaria

3327

Einzeln und von unten sprossend, kugelig, dunkel blattgrn, 45 cm ;


Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, schwach glnzend, schlankkonisch, an
der Kuppe eingesenkt, 8 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. rund, 2 mm breit, spter
kleiner, mit etwas weier Wolle zu Anfang; Ax. kahl (anscheinend zuweilen auch
mit Wollspuren); Rst. 2025, 68 mm lang, ziemlich gleich lang, sehr dnn,
gerade, rein wei, horizontal gerichtet; Mst. 14, bis 12 mm lang, steifnadelig,
12 gehakt, alle glatt, rot, dann brunlichschwarz werdend, die gehakten vorgestreckt, sonst abstehend; Bl. trichterig, 1 cm lang, 1,2 cm ; Sep. blagrn,
mit bla olivbraunem Rckenstreifen, Spitze rosa, Saum gesgt, lanzettlich, spitz;
Pet. bla grnlichgelb, mit bla brunlichrosa Mittellinie, Spitze dunkler, Basis
grn, Saum in der Mitte gewimpert, lanzettlich; Staubf. unten grn, oben rosa;
Staubb. hellgelb; Gr. grn; N. 35, wei bis blarosa; Fr. rot, keulig, klein;
S. schwarz, schwach glnzend, birnfrmig, mit weilichem seitlichem Hilum,
1 mm gro. M e x i k o (Nuevo Len, bei Ascensin) (Abb. 3083).
Bei dem Zchter Saint-Pie, Asson (Basses Pyrnes, Frankreich), sah ich eine
Pflanze, die der M. weingartiana hnelt, nur da die obersten Rst. krzer sind,
die Axillenborsten lang und fest (Tafel 249, oben). Nach Heinrich vielleicht ein
Smling der M. hamata Lehm. Diese Pflanze kultivierte Mr. Saint-Pie unter dem
Namen Mamillaria zacatecasensis (Abb. 3084), die aber viel dichtwarziger ist.
(Beschreibung dieser Art auf S. 3330.)

Abb. 3084. Mamillaria zacatecasensis Shurly.

161. Mamillaria bocasana Pos. Allg. Gartenztg., 21:94. 1853


Cactus bocasanus Kuntze Mamillaria bocasana splendens Reb. (1896,
nur ein Name). M. bocasana flavispina Schelle (1907, nur ein Name).
Neomammillaria bocasana (Pos.) Br. & R., The Cact., IV:147. 1923.
Chilita bocasana Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria bocasana
multihamata Schelle, Kakteen, 305. 1926, nur ein Name. Ebnerella
bocasana (Pos.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, comb.
nud.

3328

Mamillaria

Eine variable Art, was die Dichte des manchmal so zarten Haarstachelkleides
wie bei Krainzia guelzowiana anbetrifft, ebenso die Farbe der Mst., die zuweilen
rein gelb sein knnen, wie auch bei der vorerwhnten Pflanze. Craig beschreibt
die Art: Einzeln oder sprossend, spter grere Polster bildend, kugelig, zuletzt
zylindrisch, hell bis dunkel blulichgrn, 45 cm ; W. nach Bz. 8: 13, weich,
schlank-zylindrisch bis etwas konisch, rund, 610 mm lang, unten 24 mm
dick: Ar. rund bis oval, mit schwachem gelblichem Wollfilz; Ax. nackt; Rst.
2530, 820 mm lang, sehr fein haarfrmig, gewunden, glatt, zuerst abstehend,
spter fast horizontal verflochten; Mst. 1 (23), 58 mm lang, dnnadelig,
haarig, der unterste gehakt, die etwa vorhandenen oberen gerade, alle gelbbraun
oder gelb (v. flavispina Schelle), der hakige vorgestreckt, die anderen fast
horizontal gerichtet; Bl. trichterig, Rhre so lang wie die W., 1,6 cm lang,
1,2 cm ; Sep. unten grn, mit hell rtlichbraunem Mittelstreifen, Saum grnlichgelb und glatt, lanzettlich, spitz; Pet. gelb, hell rtlichbraune Mittellinie und
Spitze, linearlanzettlich, oben spitz bis stumpflich, ganzrandig; Staubf. wei
bis blagelb oder auch oben rosa; Staubb. gelb; Gr. blagelb; N. 4, hellgrn,
nicht ber die Staubb. hinausragend; Fr. rot, schlankkeulig; S. schwarz (?), breiteifrmig, mit schmalem basalem Hilum, klein. M e x i k o (San Luis Potos,
Sierra de Bocas).
Coulter beschrieb die Samen zuerst als zimtbraun und so sagten auch
sptere Autoren (z. B. Britton u. Rose); seine Beschreibung weicht etwas von
der Originalbeschreibung ab, mit der die obige nach dem von Craig gesehenen
Material bereinstimmen soll, die Samen schwarz. Schumann berichtet 36 Borsten in den Axillen, was Craig unbercksichtigt lt, da die Originalbeschreibung
nackte Axillen angibt; Schumann spricht auch nur von weien bis gelben Mst.,
nur an der Spitze braun. Die reingelb bestachelte Form v. flavispina Schelle ist
unbeschrieben, kann aber so gekennzeichnet werden, ebenso die zart locker-dicht
behaarte v. splendens Reb. (der Krainziana guelzowiana hnelnde Pflanzen); beschrieben ist die Variett nicht; als Autoren werden fr sie auch angegeben:
Schlechtendahl (Kat. Haage & Schmidt, 1922), ferner Hildmann und auch
Liebner. Rebut hat den Variettsnamen zuerst verwandt. Quehl erwhnt fr
diese Pflanzen auch den Namen M. bocasana sericata Lem. (MfK., 19:46. 1909).
K. Schumann (Gesamtbeschreibung) ist der Ansicht, da Mamillaria schelhasei
lanuginosior Hild. nicht von M. bocasana unterschieden ist, und er meint, da
M. glochidiata sericata Lem. (auch SD.) ebenfalls obige Art ist (Heinrich hlt
einen Bastard fr mglich, wenigstens zum Teil). Schumann sagt noch, wenn
M. bocasana wirklich mit der von Lemaire in Nov. Gen., 40. 1839, beschriebenen
Pflanze bereinstimmt, mte obige Art M. sericata heien; Craig stellt diesen
Namen jedoch zu M. schiedeana. 1907 hat Schelle noch den Namen M. bocasana
glochidiata hort. erwhnt; 1926 fhrt er ihn nicht mehr auf, die v. flavispina nur
mit dem Vermerk gelber Mittelstachel. Die M. bocasana multihamata, die Craig
Schelle (l. c., Ausg. 1926) zuschreibt, erscheint dort mit Bd. als Autor1)
(woher diese Autorenangabe stammt, sagt Schelle nicht). Im Gegensatz zu
Craig gibt auch Bdeker in seinem Mamm.-Vergl.-Schlssel, 24. 1933, an, da
die Axillen der M. bocasana Borsten tragen.
M. bocasana inermis hort. (Hummel) wurde in C. & S. J. (US.), 8:102. 1936,
zwar kurz charakterisiert, aber nicht beschrieben; es ist eine der hakenstachellosen M. albicoma hnelnde Pflanze.
1

)Vielleicht nach Mamillaria multihamata Bd. (1915).

Mamillaria

3329

162. Mamillaria painteri Rose In Quehl, MfK., 27:22. 1917


Neomammillaria painteri (Rose) Br. & R., The Cact., IV. 151. 1923.
Ebnerella painteri (Rose) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951,
comb. nud. Chilita painteri (Rose) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:19.
1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, 2 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13,
weich, zylindrisch, rund, 7 mm lang, unten 2 mm breit; Ar. fast rund, sehr klein,
kaum bewollt; Ax. mit wenig Wolle, ohne B.; Rst. 20 oder mehr, 5 mm lang,
borstig, gerade, haarig, wei, etwas abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst.
45, 1 cm lang, dnnadelig, die oberen gerade, der untere hakig, alle haarig,
dunkelbraun an der Spitze, abstehend; Bl. trichterig, 11,5 cm lang und breit,
im Mai; Sep. mit rtlich-hellbrunlichem Mittelstreifen, rckseits dunkler, Basis
hellolivgrn, Saum bla kremfarben und glatt, linearlanzettlich, spitz; Pet.
grnlichwei, mit sehr blagelber Mittellinie, ganzrandig, spitz; Staubf. wei;
Staubb. blagelb; Gr. blagrn; N. 45, blagrn bis kremfarben, nicht ber
die Staubb. hervortretend; Fr. rot, zylindrisch, 1 cm lang, 2 mm dick, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend, kurz stumpfkeulig, mit hervorstehendem seitlichem
Hilum, ber der Basis eingeengt. M e x i k o (Quertaro, bei San Juan del Rio).

Abb. 3085. Mamillaria boedekeriana Quehl. (Originalfoto: Bdeker.)

163. Mamillaria boedekeriana Quehl MfK., 20:108. 1910


Neomammillaria boedekeriana (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:154.
1923. Chilita boedekeriana Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella
boedekeriana (Quehl) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951,
comb. nud.
Einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, dunkelgrn, bis 67 cm hoch, 4 cm ;
W. nach Bz. 8:13, weich, sehr fein punktiert, zylindrisch bis keulig, 1 cm lang,
unten 3 mm breit; Ar. rund, 23 mm breit, nur anfangs mit schwachem weiem
Wollfilz; Ax. nackt; Rst. 20 oder mehr, 1 cm lang, die oberen am krzesten
und dnnsten, alle nadelig, leicht haarig, glnzend wei oder wei mit gelblichem

3330

Mamillaria

Glanz, anfangs abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst. 34, 813 mm lang,
der unterste lnger, strker und hakig, die oberen gerade und strahlend, alle
nadelig, glatt, hellbraun mit schwarzer Spitze, einige kupferbraun, der Hakenstachel vorgestreckt; Bl. trichterig, nahe dem Scheitel, 2,53 cm lang; Sep. mit
hell rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand gelb und leicht gesgt, linearlanzettlich,
zugespitzt; Pet. mit rosabrunlichem Mittelstreifen, Rand breit brunlichgelb
und glatt, linearlanzettlich, zugespitzt; Staubf. blagrn bis unten wei, oben
blarosa; Staubb. gelblichorange; Gr. wei bis unten blagrn, oben olivgrn;
N. 34, gelb; Fr. rot, keulig; S. schwarz; Wurzeln rbig. M e x i k o (San Luis
Potos, bei La Maria; Guanajuato) (Abb. 3085: Tafel 242).
Bdeker sieht das unterscheidende Merkmal in der Randstachelfarbe, bleibend goldgelb (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 34. 1933), whrend Quehl sagt: weiglasig oder wei mit goldigem Schimmer. Gemeint ist wohl: gelblich.
Bdekers Originalfoto Abb. 3085, mit seinem Vermerk grte Pflanze von
Georgi, zeigt, da die Pflanzen drben eher breitkugelig sind.
Wenn auch Bdeker in M. d. DKG., 118119. 1932, die Unterschiede von
M. rettigiana und M. boedekeriana dargelegt hat, so sind sie doch uerst gering.
Bdekers Ansicht zu den Rst. bzw. ihrer Farbe ist auch nach Heinrichs
Meinung etwas bertrieben, was sich besonders auch beim Vergleich mit der
nachstehend aufgefhrten dritten neuerdings aufgetauchten Art ergibt:
Mamillaria zacatecasensis Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 22:3, 51.
1960
Einzeln, kugelig, oben etwas flach, bis 7 cm breit und ca. 5 cm hoch, meist
kleiner; W. nach Bz. 13: 21 (ich sah auch 8: 13), stark spiralig stehend,
zylindrisch, zur Spitze leicht zweiseitig gekantet, fest, fein punktiert, mit
wrigem Saft, 6 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. am Scheitel etwas wollig,
spter verkahlend; Ax. kahl; Rst. 2024, 78 mm lang, bla- bis krftiger
gelblich, etwas zusammengedrckt, gerade, steif, waagerecht spreizend und
etwas abstehend, spter an der Basis etwas dunkler getnt: Mst. 34,
23 im Areolenoberteil fcherfrmig abspreizend, 1 cm lang, einer zentral
und vorgestreckt, 1,5 cm lang, alle derbnadelig, glatt, basal nur schwach
verdickt, die oberen gelb mit krzerer rtlicher Spitzentnung, der untere,
gehakte, tiefer hinab rtlich (-brunlich) getnt; Bl. zahlreich, glockig, im
Mai, 1,4 cm breit; Sep. weirandig, mit grnlicher und dazu etwas brunlich
getnter Mitte; Pet. wei, rosa Mittellinie, lanzettlich, spitz zulaufend, ganzrandig; Staubf. grn; Staubb. orange; Gr. grnlich; N. 5, wei mit schwach
grnlichem Ton; Fr. rot, keulig. in verschiedener Lnge; S. schwarz, kugelig,
mit hervortretender korkiger Basis, fein punktiert; Wurzeln faserig.
M e x i k o (Zacatecas) (Abb. 3084).
Ich sah auch Pflanzen mit anfangs weilichen Rst., die Pet. auch ganz
mit einem sehr zarten rosa Ton berlaufen und einem bla-karminrosa
Mittelstreifen, Staubf. wei, der Gr. und die zum Teil verwachsenen N.
hell kremwei. Diese leichten Abnderungen sind jedoch nicht ungewhnlich. Der Name erschien zuerst in einem Schwarz-Katalog, 1955.
Im Craig-Schlssel ist M. rettigiana durch weniger Randstacheln und brunlichschwarze Samen unterschieden. M. boedekeriana soll sich durch anfangs leicht
behaarte Randstacheln unterscheiden, und davon wieder M. zacatecasensis durch
vllig glatte, sowie Faserwurzeln. Die Ansicht, da alle drei Formen oder Varietten
einer einzigen weiter verbreiteten Art sind, liee sich aber auch vertreten.

Mamillaria

3331

164. Mamillaria sinistrohamata Bd. In Berger. Kakteen, 296. 1929. nur


als Name; beschrieben in M. d. DKG., 4:162. 1932
Ebnerella sinistrohamata (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud. Chilita sinistrohamata (Bd.) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:19. 1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig, glnzend blattgrn. 45 cm ; Scheitel eingesenkt, ohne
Wolle; W. nach Bz. 13: 21, kurzzylindrisch, etwas abwrts gebogen, oben gerundet, 8 mm lang, unten 4 mm breit; Ar. rund, kaum 2 mm gro, nur anfangs
weiwollig; Ax. nackt; Rst. 20 oder mehr, 810 mm lang, sehr dnnadelig, gerade,
glatt, am Grunde schwach verdickt; Mst. 4, die drei oberen 810 mm lang,
fcherfrmig aufgerichtet, gerade und dnner, der untere 1,4 cm lang, links gehakt, etwas abwrts vorgestreckt, alle krftig-nadelig, glatt, am Grunde verdickt, durchscheinend bernsteingelb; Bl. trichterig, nahe dem Scheitel, 1,5 cm
lang, 1,2 cm ; Sep. grnlich-kremfarben, mit grnlicherem Rckenstreifen,
Spitze rtlich und zugespitzt, Rand gesgt, lanzettlich, 8 mm lang; Pet. grnlichkremfarben bis elfenbein, zart kremfarbene Mittellinie, Saum gesgt, lanzettlich,
lnger und breiter, spitz; Staubf. weilich; Staubb. hellgelb; Gr. weilich: N. 5,
gelblichwei; Fr. rot, klein; S. schwarz, etwas glnzend, gebogen-birnfrmig mit
kleinem verlngertem Hilum, fein punktiert, 1 mm gro. M e x i k o (Zacatecas,
Durango, Coahuila) (Abb. 3086).
Durch seitenverkehrte Reproduktion sind die Mst. auf Craigs Fig. 194 rechts
gehakt. Auf der Stoye-Karte (Leipzig) Nr. 294 ist der Autor Mller (John
Mller, Zacatecas) der Entdecker der Pflanze, von dem wohl die Bezeichnung
der Art vor ihrer Beschreibung stammt.
165. Mamillaria moelleriana Bd. ZfS., 1:213. 1924
Neomammillaria moelleriana Br. & R., US. Nat. Herb., 23:1678. 19241).
Ebnerella moelleriana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita moelleriana (Bd.) F. Buxb., Sukkde., V:19.
1954, comb. nud.

Abb. 3086. Mamillaria sinistrohamata Bd. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
)Welche die erste Beschreibung ist, die Bdekers oder Britton & Roses, kann ich
nicht feststellen.
1

3332

Mamillaria

Einzeln, kugelig bis etwas keulig verlngert, oben gerundet, glnzend blattgrn,
6 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, zylindrisch bis eifrmig, 8 mm lang, unten 8 mm
breit; Ar. oval, 34 mm , anfangs weiwollig; Ax. nackt; Rst. 3540, 79 mm
lang, nadelig, gerade, glatt, steif, schneewei, am Grunde schwach gelblich, etwas
abstehend; Mst. 89, selten 10, die 3 untersten oben gerade bis gekrmmt,
bis 2 cm lang, die oberen krzer und ganz gerade, der mittelste scharf gehakt
und am lngsten, strker als die brigen am Grunde verdickt, alle krftig-nadelig,
glatt, unten hell honigfarben, oben dunkler, gold- bis rtlichbraun1), manchmal
auch ein anderer unterer Mst. am lngsten, die lngeren mehr vorgestreckt als
die brigen; Bl. trichterig, 1,5 cm lang und breit; Sep. schmutzigwei bis blarosa mit brunlicher Mittellinie, ganzrandig, spitz; Pet. krem bis gelblich, rosa
Mittelstreifen, linear bis schmal-spatelig, selten spitzlich, meist stumpflich, ganzrandig, hchstens sehr schwach am Rande zerrissen; Staubf. unten wei, oben
hellrosa; Staubb. gelb: Gr. wei, N. 56, gelblichrosa; Fr. grnlichwei, keulig,
saftig, 1,5 cm lang: S. schwarz, glnzend, rund, mit basalem weiem Hilum, 1 mm
gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Durango, Sierra de Santa Maria) (Abb. 3087).

Abb. 3087. Mamillaria moelleriana Bd.

Eine der schnsten Mamillarien, von Dr. Mller, Neuhausen (Schweiz), eingefhrt, aber sehr selten in den Sammlungen. Bdekers Abbildung l. c. und
noch mehr Craigs Reproduktion derselben (Fig. 195) geben nur einen unzulnglichen Eindruck von dieser Art; Craig gibt auch die Stachelfarben wohl ver1

)Nach J. Gasser, ZfS., 1924 (Annoncenteil): bis schwarzrot.

Mamillaria

3333

sehentlich umgekehrt an, d. h. nach ihm sind die mittleren oben honiggelb und
unten dunkelrotbraun. Die Pflanze blht verhltnismig reich.
Es kommen auch rein dunkel goldgelb bestachelte Pflanzen vor.
166. Mamillaria gasseriana Bd. ZfS., 3:75. 1927
Ebnerella gasseriana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita gasseriana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:19. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis kurz eifrmig, bla graugrn,
34 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, am Grunde rtlich, glnzend,
kurz-ovoid, Kuppe rundlich, punktiert, 6 mm lang, 56 mm breit am Grunde;
Ar. schlankoval, 2 mm lang, zuerst weiwollig; Ax. nackt; Rst. 4050, in 23
durcheinandergehenden Reihen, 58 mm lang, feinnadelig, rauhhaarig, oft etwas
gebogen, wei, gelegentlich in der Jugend mit rtlicher Spitze, horizontal bis
schwach abstehend; Mst. 12, 8 mm lang, steifnadelig, gehakt, unten wei,
dunkelbraun zur Spitze hin, vorspringend; Bl. breittrichterig, scheitelnah,
78 mm breit; Sep. weilich kremfarben, feine blasse brunliche Mittellinie,
matter Glanz, Rand gesgt, breitlanzettlich, spitz; Pet. wie die ueren Perigonbltter, aber mit grnlichem Schlund; Staubf. weilich; Staubb. hellgelb: Gr.
hell grnlichgelb; N. 4, hellgrnlich, sehr klein, zusammengeneigt; Fr. brunlichrot, keulig, sehr klein; S. grauschwrzlich (?) [ungesubert, sonst schwarz (?)],
glnzend, langeifrmig mit hervorstehendem seitlichem Hilum, fein punktiert,
0,5 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Coahuila, bei Torreon) (Abb. 3088).
167. Mamillaria barbata Eng. In Wislizenus, Mem. Tour North. Mex., 105.
1848
Cactus barbatus Kuntze Neomammillaria barbata (Eng.) Br. & R.,
The Cact., IV:144. 1923. Chilita barbata Orc., Cactography, 2. 1926.
Ebnerella barbata (Eng.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951,
comb. nud.
Einzeln bis von unten sprossend, gedrckt-kugelig, am Scheitel wollig, 35 cm
; W. nach Bz. 8: 13, kugelig bis zylindrisch, 8 mm lang, unten 3 mm breit; Ar.
oval, klein, anfangs mit etwas Wolle, bald nackt; Ax. nackt; Rst. 5060 (nach
der Originalbeschreibung; von Britton u. Rose versehentlich mit 20 angegeben), in mehreren Reihen (die uere 40, die innere 1015), 68 mm lang,
nadelig, gerade, die ueren wei, die
inneren gelblichbraun, Spitze dunkler, horizontal gestellt; Mst. 1 (2), 1215 mm lang
krftig-nadelig, anfangs haarig, gehakt
(meist nach unten), brunlich, vorgestreckt;
Bl. trichterig, 1,82 cm lang und breit, sehr
scheitelnah; Sep. (8 uere und 12 innere
Schuppen): uere grn, innere rtlich,
lanzettlich bis linearlanzettlich, lang zugespitzt, Saum schwach gewimpert; Pet.
rosenrot, dunklerer Mittelstreifen, linearlanzettlich, krzer und schmler als die
ueren Perigonbltter, ganzrandig; Staubf.
rosa; Staubb. gelb; N. 56, grnlichgelb;
Fr. oblong, 11,2 cm lang, mit PerianthMamillaria gasseriana Bd.
rest; S. schwarz, glnzend, fast eifrmig, Abb. 3088.
(Originalfoto: Bdeker.)

3334

Mamillaria

mit hervorstehendem weiem, basalem Hilum, punktiert, winzig.M e x i k o (Chihuahua, Cosihuiriachi).


Die Samen beschrieb Engelmann
zuerst als dunkelbraun, whrend
Craig sah, da sie gereinigt
schwarz sind.
168. Mamillaria jaliscana (Br. &
R.) Bd. Mamm-Vergl.Schlssel, 35. 1933
Neomammillaria
jaliscana
Br. & R., The Cact.,
IV:160. 1923. Chilita
jaliscana Orc., Cactography,
2. 1926. Ebnerella
jaliscana (Br. & R.) F.
Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
Abb. 3089. Mamillaria jaliscana (Br. & R.) Bd.
98:12, 89. 1951, comb.
(Originalfoto: Bdeker.)
nud.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig, 5 cm , hellgrn; W. nach Bz. 13:21,
zylindrisch, rund, 45 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. oval, 23 mm gro,
anfangs weiwollig; Ax. nackt; Rst. 30 oder mehr, bis 8 mm lang, die oberen
etwas krzer, alle gerade, glatt, nadelig, steif, wei, horizontal gerichtet; Mst. 48,
1 ganz zentral stehend, die oberen 79 mm lang, der unterste am lngsten und
gehakt, alle brigen gerade, glatt und smtliche Mst. pfriemlich, nach oben zu meist
rtlichbraun, in der Farbe variierend nach heller oder intensiv dunkler, zum
Grunde hin heller bis weilich, der hakige St. zwischen den brigen abstehenden
strker vorgestreckt; Bl. 1 cm breit, duftend: Sep. purpurn, oval-oblong, Rand
gesgt, scharf gespitzt bis oben stumpflich; Pet. purpurrosa, oblong, ganzrandig,
oben stumpflich: Staubf. rosa; Staubb. gelb; N. 34, wei; Fr. weilich bis
rosa, keulig-zylindrisch, oben etwas gestutzt, 8 mm lang, mit Perianthrest;
S. schwarz, glnzend, gebogen-birnfrmig, lngliches subbasales Hilum. M e x i k o (Jalisco, Rio Blanco bei Guadalajara) (Abb. 3089). Die Pflanzen werden
auch lnglich.
Mamillaria ancistroides Lem. -Cact. Gen. Nov. Sp. Mon., 38. 1839 non Lehm.
Mamillaria ancistrata Pfeiff. & Schelh. (nur ein Name, in Frster,
Cactkde., 211. 18461). Cactus ancistroides Kuntze Chilita ancistroides (Lem.) F. Buxb., Sukkde., V:21. 1954, comb. nud.
Kugelig; Scheitel vertieft; spter von unten sprossend; W. gelblichgrn,
etwas zylindrisch, Kuppe stumpflich, 1012 mm lang, unten 46 mm breit;
Ar. oval; Ax. nackt oder sehr schwachwollig; Rst. 3040, 6 mm lang, dnn,
biegsam, durchsichtig wei; Mst. 5, die 4 oberen 46 mm und gerade, der
1
)Rmpler (1886) gibt bei dem Synonym M. ancistrina Pfeiffer als Autor an; Britton
u. Rose schreiben (nach Salm-Dyck, 184950) M. ancistrina hort.; in Walper, Rep. Bot.
Syst., 2:271. 1843, ist Schelhase der Autor. Rmpler nennt l. c. M. ancistrata Pfeiff.
als Synonym der M. ancistroides v. Major SD.; er beschreibt diese: In allen Teilen grer,
W. dicker und lnger; Ar. gro, anfangs reichlich bewollt; Rst. zahlreicher, gelblichwei;
Mst. 58, meist nur der unterste hakig, dunkelbraun, am Grunde heller (Handb. Cactkde.,
318. 1886). Schumann hielt M. ancistrata Schelh. fr M. glochidiata. M. ancistroides
inuncinata Lem. soll nach Britton u. Rose zu Mamillaria (Dolichothele) decipiens gehren.

Mamillaria

3335

unterste 1,21,4 cm lang, krftiger und gehakt, alle steif, am Grunde rtlichgelb, Spitze dunkelviolett; Bl. (nach Salm-Dyck) mit aufgerichteten Perigonblttern bzw. diese kaum zurckgebogen; Sep. spitz; Pet. ausgerandetstumpflich, mit krftigerer hellrosa Mittellinie; Gr. mit 3 kurzen, weien N.,
die Staubb. berragend. Herkunft unbekannt.
Schumann stellte den Namen zu M. glochidiata, die aber Axillenborsten und
weit weniger Rst. hat; eher gehrt dorthin M. ancistroides Lehm. (1852).
Siehe hierzu die Funote auf S. 3493. Der Saft obiger Spezies soll wrig sein.
Bis auf die Bltenangaben, die einen helleren Petalenrand vermuten lassen,
pat die Art hierher, wo sie auch Craig auffhrt. Eine endgltige Klrung
des Namens wird wohl nicht mehr mglich sein, und die Kombination
Buxaubms mit Chilita war daher (auch mangels der Samenangaben)
bei einer so zweifelhaften Art berflssig.
169. Mamillaria colonensis Craig Mamm.-Handb., 219. 1945
Chilita colonensis (Craig) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:16. 1954, comb. nud.
Einzeln und von unten sprossend, abgeflacht kugelig, stumpf graugrn, 6 bis
7 cm , ganze Lnge ca. 5 cm, ber dem Boden nur 23 cm hoch; W. nach
Bz. 8:13, weich, konisch, fast rund, 10 mm lang, unten 56 mm breit; Ar. rund,
nur zu Anfang schwach brunlich-wollig; Ax. mit 810 weien B. von nahezu
Warzenlnge, ohne Wolle; Rst. 15, 67 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, halbbiegsam, am Grunde orange, Spitze schneewei, horizontal gerichtet; Mst. 14,
an lteren Areolen mehr, anfnglich nur 1, 13 obere gerade, 13 mm lang, alle
nadelig, glatt, steif, Basis orange, dann kremfarben werdend, Spitze rotbraun,
die geraden fast vorgestreckt, der untere bis 7 mm lang und stark abwrts gerichtet, manchmal gehakt; Bl. 2,3 cm lang, im Juni, scheitelnah; Sep. unten
olivgrn, mit etwas brunlich-olivgrnem Mittelstreifen, dieser sich nach oben
verjngend, Rand kremfarben und fein bewimpert, linearlanzettlich, stumpflich;
Pet. kremfarben, schmaler blulichrosa Mittelstreifen, nicht verjngend, oblong,
stumpflich, ganzrandig; Staubf. bla grnlichwei, oben eingebogen; Staubb.
orange; Gr. unten blagrn, oben kremfarben; Fr. und S. unbekannt; Wurzeln kurz,
breit, stumpfrbig, daraus faserige. M e x i k o (Guerrero, an der Strae von
Taxco nach Acapulco, bei Colonia, am Rio Balsas, auf ca. 600 m).
Eine jener besonders in Guerrero beheimateten Arten, bei denen gerade oder
hakige Mst. auftreten, wie dies aber auch bei M. verhaertiana, multidigitata u. a.
im uersten Nordwesten der Mamillarienverbreitung vorkommt. Weitere Schlsse
knnen diesbezglich vorderhand nicht gezogen werden.
Im Katalog Schmoll 1947 gibt es noch Mamillaria colonensis sp. n.
(Schmoll non Craig), ein unbeschriebener Name; es ist kaum mehr festzustellen,
worum es sich bei dieser Pflanze handelte, die aber wohl aus dem gleichen Gebiet
stammte. Vielleicht erklrt sich der Name (wie M. solisii und M. nunezii) daraus,
da es Exemplare mit geraden und solche mit teils hakigen Mst. gibt.
170. Mamillaria gueldemanniana Backbg. Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 1:3,
57. 1941
Chilita gueldemanniana (Backbg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:15. 1954,
comb. nud.
Originalbeschreibung: Von unten sprossend, spter zylindrisch verlngert, bis
10 cm lang (das vorliegende Stck), 4,8 cm , Originale meist kleiner; Epidermis
211

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3336

Mamillaria

hellgraugrn; W. ziemlich locker stehend, in die Breite gezogen, obere Flche


verkrzt, so da die Areole hochsitzend wirkt, bzw. W. nahezu dreiflchig (hnlich
einem auf der Spitze stehenden Dreieck); Ar. klein, kreisfrmig, mit ringfrmigem
Filz um den Mst.; Ax. kahl; Rst. ca. 2021, sehr dnn, anliegend, nach allen
Seiten gleichmig strahlend, etwa 6 mm lang, weilich, anfangs wie der Mst.
schwach rosabraun gespitzt; Mst. kurz, hchstens 2 mm lang, pfriemlich; Bl.
1,7 cm lang, zylindrisch-glockig, oben etwas geffnet-verbreiternd, ca. 1 cm breit:
Perigonbltter mit hellrosa, fast weiem Rand, Schlund nach unten zu immer
krftiger karminrosa getnt; Gr. gelb; N. 7, ca. 2 mm lang, ausgebreitet, gelb:
Fr. unbekannt. M e x i k o (Sonora, Rancho Guirocoba, bei Alamos) (Abb. 3090).
Die Art ging mir 1939 von George Lindsay zu, der damals in Sonora sammelte,
und dem ich eine Anzahl Arten aus jenem Gebiet verdankte: nachdem bereits
Howard Gentry diese Spezies zuerst 1934 gesammelt hatte, dann W. T. Marshall nahe Guirocoba, wurde sie dort von Craig 1936, 1937, 1939 wiedergesammelt bzw. zusammen mit Lindsay 1939. Craig meint, die von ihm
in C. & S. J. (US.), VIII:215. 1937, erwhnte Mamillaria sp. Nr. 625 sei auch
diese Art gewesen. Craig erhielt durch den Krieg keine Kenntnis von meiner
Beschreibung und publizierte die Art 1945 noch einmal als M. guirocobensis. Sie
ist variabel. Craig unterscheidet drei Formen: a und b mit nur geraden Stacheln,
c mit hakigen; die Blten der letzteren Form sind etwas grer. Dudley B. Gold
und H. Sanchez Mejorada sammelten 1955 in Sonora, bzw. in der Gegend von
Bacadehuachi, die gleiche Art, aber mit lngeren und zugleich regelmiger hakig
gekrmmten Mst. (Cact. y Suc. Mex., 1:3, 49. 1956, Fig. 34). Diese Form c
von Craig trenne ich als Variett ab, wodurch auch Craigs Name erhalten bleibt.
Craigs Form b mit pfriemlich vorgestreckten Mst., 23 mm lang, gehrt zum
Typus der Art, bei dem (Form a) angelegte und (Form b) abstehende Mst. verschiedener Lnge vorkommen, Formen, die nicht abtrennbar sind.
170a. v. guirocobensis (Craig) Backbg. n. comb.
Mamillaria guirocobensis Craig, Mamm.-Handb., 220. 1945. Ebnerella
guirocobensis (Craig) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951,
comb. nud.
Blte (etwas grer) bis 2 cm breit, Pet. etwas lockerer umbiegend, unterer
Mst. hakig, 810 mm lang, nadelig, vorgestreckt, rtlichbraun, Spitze braun.
Craig fgt noch hinzu: W. nach Bz. 8:13, konisch zylindrisch, unterseits gekielt.
7 mm lang, unten 57 mm breit; Ax. kahl, nur gelegentlich eine Borste; Rst. 18
bis 20, 58 mm lang, gelblich bis kalkig grau, fast horizontal gerichtet; Mst. 13.
die oberen 2 subzentral, gerade, 6 mm lang, fast horizontal gestellt, der untere
8-10 mm lang, hakig, vorgestreckt; Bl. 2 cm lang; Sep. mit hellgrnlich-rotbrunlichem Mittelstreifen, Saum blagrn, der eigentliche Rand wei, breitlinear, stumpflich, gewimpert; Pet. weilich, mit feiner rtlichbrauner Mittellinie
nach oben zu, diese blagrn gesumt, lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. hell
purpurrosa; Staubb. hellorange; Gr. rosa; N. 8, olivgrn, 4 nun lang; Fr. scharlach, keulig, 1,2 cm lang, 6 mm dick; S. schwarz, glnzend, fast eifrmig, mit
seitlichem Hilum, punktiert, 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (SO-Sonora,
Alamos Distrikt bei Rancho Guirocoba; NO-Sinaloa; SW.-Chihuahua) (Abb. 3091).
Zu obiger Beschreibung mte hinzugefgt werden, da bei der Form c auch lngere, meist abwrts weisende Hakenstacheln vorkommen, d. h. an der bei
Bacadehuachi gesammelten.
Angesichts der weiten von Craig angefhrten Verbreitung und der Tatsache,
da einige Arten einen greren Formenschwarm bilden, mag eine noch schrfere

3337

Mamillaria

Gliederung ratsam sein, um alle Varianten klar erkennen zu lassen, denn z. B.


geht aus Craigs Text nicht hervor, da es auch eine Form mit so langen Mst. gibt,
wie die von Gold und Sanchez Mejorada gefundene.
171. Mamillaria haehneliana Bd. Kaktkde., 27. 1934
Ebnerella haehneliana (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita haehneliana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
V:21. 1954, comb. nud.
Einzeln und sprossend, gedrckt-kugelig bis kugelig, hell blattgrn, 45 cm ;
Scheitel schwach eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, am Grunde vierflchig, oben
zylindrisch, Kuppe gerundet, 56 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. mit
schwacher weier Wolle; Ax. mit mehreren gewundenen, mig langen B.; Rst. 25,
7 mm lang, sehr dnn, gerade, glatt, wei, horizontal gestellt bis schwach abstehend: Mst. 57, bis 8 mm lang, steifnadelig, nach Craig nur die im Pflanzenoberteil hakig (also die spter erscheinenden: Backeberg), hell durchsichtig gelb,
nach unten zu und besonders die oberen mehr weilichgelb, alle auf der Areole
brunlichgelb, schwach knotig verdickt, stark vorspreizend, nur der unterste hakig
und bis 1,2 cm lang, alle schwach rauh; Bl. trichterig, ca. 1,5 cm lang und breit,
seidenglnzend; Ov. zylindrisch und 1 3 mm gro; Sep. lanzettlich, mig gespitzt, scharfrandig, strohgelb mit braunrosa Rckenstreifen, bis 12 mm lang;
Pet. lanzettlich bis fast oblong, kurz zugespitzt, schmler, wenig krzer, hell
kremfarben mit kaum bemerkbarem rosa Mittelstreifen; Staubf. wei; Staubb. hell-

3090

3091

Abb. 3090. Mamillaria gueldemanniana Backbg.


Abb. 3091. Mamillaria gueldemanniana v. guirocobensis (Craig) Backbg. (Foto: Craig.)
211*

3338

Mamillaria

gelb; Gr. grn; N. 4, weilich kremfarben; Fr. klein, keulig, rot; S. dunkelrotbraun,
mattglnzend, sehr fein grubig punktiert, krumm-birnfrmig, unten an der Spitze
gestutzt und hier mit kleinem, weilichem Nabel. M e x i k o (San Luis Potos,
1520 km sdlich der gleichnamigen Stadt, auf ca. 2000 m in Schluchten, von
Georgi gefunden) (Abb. 3092).
172. Mamillaria oliviae Orc. West. Amer. Sci., 12:50. 1902 (163. 1902? Br. & R.)
Neomammillaria oliviae (Orc.) Br. & R., The Cact., IV:135. 1923.
Chilita oliviae Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella oliviae (Orc.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud.
Nach bereinstimmendem Urteil aller Botaniker mit Ausnahme Buxbaums
eine Form der M. microcarpa, womit auch die wirre Bestachelung und die leichte
Verjngung im Oberteil in Einklang steht. Britton u. Rose muten sie getrennt
halten, wenn sie auch Neomammillaria milleri getrennt hielten. Buxbaum hat
nur die Synonymie vermehrt, und in Unkenntnis der richtigen Arten durch seine
ebenso indiskutablen wie irrigen Ausfhrungen in Sukkde., V:15. 1954, die
Klrung der Formenschwankung bei M. microcarpa wie berhaupt der schwierigen
Formengruppe nher verwandter Arten erschwert. Genau genommen ist wie
auch Benson (S. unter M. microcarpa) ausfhrt M. oliviae nur eine Form der
letzteren, bei der die Mst. nur gelegentlich erscheinen knnen, whrend die Pflanze
in ihrem Habitus ganz der bergangsform der M. microcarpa hnelt, die ich mit
Foto De Laet bei jener abbildete. Ich fhre aber Craigs Besehreibung hier auf,
um den Text zu erhalten, verweise aber auch auf das hier beigegebene Foto aus
der alten Bildsammlung Frank, Stuttgart (das ich Herrn Heinrich verdanke),
das die hnlichkeit mit der letzterwhnten Form der M. microcarpa noch deutlicher erkennen lt; Craigs Foto (Mamm.-Handb., 224. 1945, Fig. 204) scheint
berhaupt nicht M. oliviae zu sein, sondern irgendeine andere Art aus Sonora
(wo die Pflanze gesammelt wurde), da das Exemplar viel lockerer bestachelt ist.
Zur Klrung des Wissens um M. oliviae ist das Foto vllig ungeeignet, eher
irrefhrend. Britton u. Rose beschreiben die Art: Einzeln oder sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, bis 10 cm hoch, manchmal bis zu 8 Kpfen; W. ovoid; Ax.
nackt; Rst. 2536, schneewei oder rtlichbraun (!), steif, dnn, 6 mm lang,
die obersten krzer; Mst. 13, der untere aufgerichtet, steif, wei oder schokoladebraun gespitzt; Bl. ca. 3 cm breit; Perigonbltter lanzettlich, spitz, magentafarben, oberer Rand und Spitze wei gesumt; Staubf. tiefmagenta; Gr. hellrosa;
N. olivgrn; Fr. scharlach, keulig, bis 2,5 cm lang; S. klein, schwarz. U S A
(Arizona, westlich von Vail, nahe Tucson) (Abb. 3093).
Bei der unrichtigen Identifizierung von M. oliviae und M. marnierana hat
Buxbaum bersehen, da bei obiger Art auch manchmal rotbraune Rst. angegeben wurden, typisch fr M. microcarpa bzw. deren Variationsbreite (ebenso
wie die Fruchtlnge, da letztere Art ja dimorphe Frchte hat, d. h. auch ebenso
lange, wie sie fr M. oliviae angegeben wurden). M. marnierana hat dagegen rein
weie Rst.
173. Mamillaria magallanii Schmoll In Craig, Mamm.-Handb. 225. 1945
Ebnerella magallanii (Schmoll) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89.
1951, comb. nud. Chilita magallanii (Schmoll) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:25. 1954, comb. nud.
Einzeln, kugelig, hell graugrn, bis 6 cm hoch, 45 cm ; W. nach Bz. 13:21,
fest, zylindrisch, fast rund, 6 mm lang, unten 4 mm breit; Ar. fast rund, klein,
nur anfangs mit sehr wenig schmutzigweiem Filz; Ax. ohne B., nur mit wenig

Mamillaria

3339

Wolle; Rst. 7075, 25 mm lang, dnnadelig, gerade bis leicht zurckgebogen,


glatt, am Grunde orangebrunlich, kalkig-wei werdend, braun gespitzt, anfangs
schwach abstehend, bald horizontal verflochten; Mst. 01, 13 mm lang, gerade,
gebogen oder hakig, steif, glatt, am Grunde orangebrunlich, Spitze braun, vorgestreckt bis aufgerichtet; Bl. rhrig-trichterig, 1 cm lang, 6 mm breit; Sep.
mit rosa bis brunlichem Mittelstreifen, Rand kremfarben und glatt, keulig,
stumpflich bis ausgerandet; Pet. mit rosabrunlicher Mittellinie, breiter kremfarbener Rand, oblong, stumpflich, ganzrandig; Staubf. rosa; Staubb. schwefelgelb; Gr. bla grnlich-kremfarben; N. 4, sehr bla brunlich, 5 mm lang; Fr.
hellkarmin, bis 3 cm lang; S. schwarz, glnzend, kugelig bis ovoid, mit seitlichem
Hilum, punktiert, 1 mm gro. M e x i k o (Coahuila).

Abb. 3092. Mamillaria haehneliana Bd. (Originalfoto: Bdeker.)

Abb. 3093. Mamillaria oliviae Orc. Der Vergleich mit Abb. 3081 zeigt, da es sich hier mehr
um eine Form der M. microcarpa handelt. (Foto: Frank, Stuttgart.)

3340

Mamillaria

Craigs Annahme, da es sich vielleicht um eine Hybride von M. lasiacantha


handelt, ist nicht gerechtfertigt, da die Pflanzen oft gesammelt bzw. eingefhrt
worden sind und ganz gleich aussehen.
Auch Zehnder fand die Art jngst wieder, sowie Pflanzen mit Hakenstacheln
von bis zu 7 mm Lnge und offener bzw. wirrer Randbestachelung. Hierfr mu
eine v. hamatispina eingeschaltet werden (s. Nachtrag, Bd. VI).
174. Mamillaria hidalgensis J. A. Purp. MfK., 17:118. 1907
Einzeln oder dichotomisch teilend, spter zylindrisch bis keulig, oben gerundet,
dunkelgrn, bis 30 cm hoch, bis 13 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch, fast rund,
10 mm oder mehr lang, unten 6 mm breit; Ar. elliptisch, anfangs wollflockig; Ax.
mit flockiger schmutzigweier Wolle, lngere Zeit erhalten bleibend; Rst. meist
fehlend, manchmal 68, weniger als 1 nun lang, borstenfein, gewhnlich abfallend; Mst. 24, 1 cm lang, nadelig, gerade oder leicht zurckgebogen, steif,
glatt, grauwei bis gelblichbraun, Spitze rtlichbraun, spter alle grau, auf- und
abwrts weisend (wenn 2) oder in Kreuzform (wenn 4). stark spreizend vorgestreckt: Bl. breittrichterig, scheitelnah, 1,8 cm lang, 67 mm : Sep. unten
blagrn bis weilich, nach oben zu mit sich verjngendem dunkel rtlichpurpurnem Mittelstreifen, Bnder blasser und gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. heller karminrot, am Grunde heller rot, ganzrandig oder leicht
gesgt, lanzettlich, zugespitzt; Staubf. purpurrot; Staubb. gelblichwei; Gr. unten
blagelb, oben rtlich; N. 46, rtlich, sehr kurz; Fr. blulich karminrot, 1,5 bis
2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen birnfrmig, schwach genetzt, 1,5 mm gro. Hilum subbasal. M e x i k o (Hidalgo, bei Ixmiquilpan)
(Abb. 3094).

Abb. 3094. Mamillaria hidalgensis J. A. Purp. (Foto: Sommer, Dresden.)

Mamillaria

3341

Britton u. Rose stellten die Art mit Fragezeichen zu M. polythele Mart., was
nicht richtig ist, da diese Milchsaft hat.
Im Katalog Schmoll 1947 gibt es noch die unbeschriebenen Namen M. hidalgensis v. quadrispina und v. robustispina.
Craig gibt die Blte (versehentlich?) als 2,2 cm breit an, Purpus mit 6 bis
7 mm .
175. Mamillaria obconella Scheidw. Hort. Belge, 4:93. 1837
Mamillaria dolichocentra Lem. (1838). M. tetracantha Hook. non SD.
(1844). M. dolichocentra phaeacantha Lab. Cactus dolichocentrus
Kuntze C. obconellus Kuntze Mamillaria rigidispina Hildm. (1893).
M. dolichocentra brevispina Rge.
Wie allein schon die groe Verschiedenheit der Abbildungen bei Britton u.
Rose (The Cact., IV:108. 1923, Fig. 108) und Craig (Mamm.-Handb., 227. 1945,
Fig. 207) erkennen lt, sind unter dem Namen M. tetracantha zwei Arten zusammengeworfen worden; die Abbildung bei Britton u. Rose zeigt M. tetracantha Hook., von 1844, Craigs Bild vielleicht M. tetracantha SD. ex Pfeiffer,
von 1837. Die letztere Art mu gesondert aufgefhrt werden. Salm-Dyck hat beide
auseinandergehalten, indem er M. dolichocentra (M. obconella) unter Conothelae
(also: kegelig-warzige Pflanzen) auffhrt, mit dem Synonym M. tetracantha (Hook.).
Bot. Mag. 4060, und M. tetracantha SD. unter Angulosae (also: kantigwarzige Pflanzen). Dementsprechend mute hier getrennt werden. M. tetracantha
SD. ist zu kurz bzw. unzulnglich beschrieben worden. Was dagegen M. obconella
ist, wissen wir nach Salm-Dycks Synonym M. dolichocentra Lem. genauer, zumal er
auch auf die bekannte Variationsbreite der Stachelfarben hinweist. Mit dieser
Fassung stimmt auch Britton u. Roses Abbildung von Hooker berein, denn
M. tetracantha Hook. sieht genau wie M. dolichocentra aus, ein Name, der gegen
den lteren M. obconella zurcktreten mu. Auch Britton u. Rose stellten M. obconella in die Synonymie von M. tetracantha, bei der sie nur einen unrichtigen
Autor anfhren (im Sinne dieser Synonymie), so da keine Bedenken dagegen bestehen, den ersten Namen M. obconella wieder einzufhren. Eine treffende ltere
Abbildung dieser Spezies findet sich auch unter dem Namen M. rigidispina
Hildm. in MfK., 113. 1893, mit 46 Stacheln. Von Tiegels Ausfhrungen in
J. DKG. I sehe ich hier ab, da sie zum Teil irrig sind. K. Schumann beschrieb
obige Art (unter dem Namen M. dolichocentra) wie folgt: Rasenfrmig (in der
Heimat), durch Sprossen von unten, in der Kultur meist einzeln, zylindrisch, meist
1030 cm, zuweilen bis 100 cm hoch, meist 612 cm , gelegentlich im Alter
bis 20 cm , dunkelgrn, spter oft ins Braune, oben flach; Scheitel wenig vertieft, von weier Wolle verborgen und von Stacheln berragt; W. nach Bz. 13:21,
ca. 1 cm hoch, gerundet-vierseitig (bzw. mehr konisch: Backeberg), an der Spitze
schief gestutzt, schrg aufrecht, die unteren horizontal; Ar. elliptisch bis rhombisch, mit weier, kurzer Wolle, endlich verkahlend; Ax. mit reichlicher weier,
spter schwindender Wolle1); Rst. 0 oder einige wenige, borstenfrmig oder dnnpfriemlich; Mst. 4, bisweilen auch 56, immer einer nach oben ( geschwungen:
Backeberg) gerichtet, einer nach unten, von 12,5 cm Lnge, spreizend, gerade
oder in der Mittelebene schwach gekrmmt, fest, stark, stechend; in der Jugend
am oberen Teil gelbbraun, unten verblassend, dunkel honiggelb (Salm-Dyck:
fuscidulus, d. h. etwas brunlich), kaum durchscheinend, spter verkalkend; Bl.
im Kranze, 2 cm lang; Ov. weilich; Bltenhlle trichterig, 15 mm breit, Perigonbltter gleich lang, 8 mm lang, lanzettlich; Pet. breiter, in eine feine Spitze zu1

)Salm-Dyck beschrieb dagegen Mamillaria tetracantha SD.: axillis parce lanatis.

3342

Mamillaria

sammengezogen, karminrot, kaum gezhnelt,


nach auen gekrmmt; Sep. rtlichgrn, am
Rande sehr kurz gewimpert; Staubgefe eingebogen; Staubf. karminrot, unten blasser; Staubb.
gelb; Gr. unten wei, oben karminrot; N. 4,
aufrecht, rosenrot; Fr. keulig, dunkelrot,
22,3 cm lang; S. kaum 1 mm lang, umgekehrteifrmig, mig zusammengedrckt, brunlichgelb, nicht oder kaum skulptiert. M e x i k o
(Hidalgo, in den Barrancas von Metztitln bzw.
bei Venados, n i c h t bei Real del Monte vorkommend) (Abb. 3095).
Schumann wies bereits (Gesamtbschrbg., 559.
1898) darauf hin, da der lteste Name M. obconella Scheidw. ist.
Bei Rmpler (Handb. Cactkde., 322. 1886)
findet sich eine gute Darstellung (Fig. 31); was
aber l. c. S. 323 (Fig. 32) abgebildet wird und
eine Kopie der Lemaireschen Darstellung in
Cactes ist, erschien bereits Rmpler als
Irrtum, wie auch Schumann.1)
M. dolichacantha Frst. war wahrscheinlich
ein Druckfehler.
Da die Stachelfarbe variabel ist, kann M. dolichocentra v. phaeacantha SD. hiermit einbezogen
werden. Nur ein Name war M. dolichocentra
v. nigrispina in MfK., 60. 1918.
Abb. 3095. Mamillaria obconella
M. polythele sensu K. Sch. (M. multimamma
Scheidw. (Foto: De Laet.)
Knuth, in Backeberg & Knuth, Kaktus-ABC,
392. 1935) ist wegen des wrigen Saftes nicht Martius Art. Schumann selbst
bringt sie mit M. dolichocentra in Verbindung und verweist auf die abfallenden Nebenstacheln, die nur dieser und M. hidalgensis eigentmlich sind
(in der Sektion Hydrochylus), zu der aber M. multimamma nicht gehren
kann, da Schumann von der durch ihn beschriebenen Art in der Funote sagt:
teilt nie dichotomisch. Knuths nomen novum ist also berflssig, da es sich
um eine Form der M. obconella handelt, und Craigs Plazierung der M. multimamma bei M. polythele Mart. ist aus dem oben angegebenen Grunde irrig.
Wahrscheinlich handelte es sich bei der von Schumann unter dem unrichtigen
Namen M. polythele beschriebenen Pflanze um eine krzer bestachelte Form,
aber auch mit meist 4 Mst., gelb oder braun, nur der Gr. durch grnlichgelbe
Farbe abweichend; aber ob Schumann hier nicht auch irrte bzw. wirklich die
Blte sah?
M. dolichocentra straminea Lab., Mon. Cact., 50. 1853 (bei Labouret und Britton & Rose staminea, bei Craig staminae) drfte M. dolichocentra v. straminea SD. (Cact. Hort. Dyck., 14. 1850) sein bzw. einer der bei Labouret nicht
seltenen Flchtigkeitsfehler.
1
)Da diese Abbildung den Namen des Zeichners A. Weingartner 56 trgt, mag es
sich entweder um eine sptere phantasievolle Darstellung handeln, oder wie
Rmpler vermutete um eine Verwechslung der schon 1838 beschriebenen Art
Lemaires.

Mamillaria

3343

175a. v. galeottii (Scheidw.) Backbg. n. comb.


Mamillaria galeottii Scheidw., Hort. Belge, 4:93. 1837. M. dolichocentra v. galeottii SD. non K. Sch. Neomammillaria galeottii (Scheidw.)
Br. & R., The Cact., IV:105. 1923. Mamillaria tetracantha galeottii
(Scheidw.) Borg, Cacti, 335. 1937.
W. konisch, heller grn; Ax. kahl; Rst. meist fehlend, aber manchmal 13 kurze,
abfallende B. im unteren Areolenteil; Mst. 45, stark zurckgebogen, biegsam,
gelblich, braun gespitzt. M e x i k o (Jalapa).
Bei M. dolichocentra v. straminea SD., ein unbeschriebener Name (bzw. M. dolichocentra staminea Lab.), mag es sich der gelblichen Stachelfarbe wegen um diese
Variett handeln.
Mamillaria dolichocentra galeottii K. Sch. ist mit vorstehender gelbstachliger
Variett nicht identisch, da Schumann dunkelbraune bis schwarze Mittelstacheln angibt.
Britton u. Rose stellen wohl deswegen hierher M. dolichocentra phaeacantha
Lab., Mon. Cact., 50. 1853, was aber wegen der Stachelfarbe nicht richtig sein
kann.
M. obscura galeottii SD. in Frster, Handb. Cactkde, 213. 1846, wird als
(unbeschriebenes) Synonym angefhrt (von Frster).
Wenn auch Britton u. Rose sagen: wir sind unsicher bezglich der Verwandtschaft von M. obconella, so geht doch allein schon aus Scheidweilers
Kombination M. obconella v. galeottii eindeutig hervor, da M. obconella der gltige (weil lteste) Name fr diese Spezies ist.
Was die Katalognamen von Schmoll (1947) M. dolichocentra v. hoffmanniana1)
und v. longispina darstellten, lt sich wohl nicht mehr feststellen, bzw. ob der
letztere Name der M. longispina Reichb. entspricht, die eher zu M. tetracantha SD.
non Hook. gehrt.
Siehe auch unter M. fuliginosa SD.
Was Craigs Abbildung Fig. 207 in Mamm.-Handb., 227. 1945, darstellt, d. h.
eine langstachlige Pflanze mit deutlich abwrts geneigten lngeren untersten Stacheln, lt sich nicht mit Sicherheit sagen; jedenfalls entspricht diese Pflanze
nicht der Originalbeschreibung und den ersten Darstellungen der M. obconella
(M. dolichocentra). Vielleicht handelt es sich um eine Form, d. h. M. dolichocentra
longispina, einem Namen aus dem Katalog von Schmoll, da das Foto nach
einer von Schmoll an Craig gesandten Pflanze aufgenommen wurde.
Mamillaria tetracantha SD. non Hook. In Pfeiffer, En. Cact., 18. 1837
Cactus tetracanthus Kuntze Neomammillaria tetracantha (SD.) Br.
& R., quoad nom., The Cact., IV:106. 1923.
Da Craigs Besehreibung dieser Art eine Vermischung mit der von M. obconella (M. dolichocentra) ist, gebe ich hier die Originalbeschreibung aus
Pfeiffer wieder: Fast kugelig, einzeln; W. sehr gedrngt, zierlich, kantigpyramidisch; St. aus fast kahlen Areolen, gewhnlich 4, kurz, steif, der
unterste wenig lnger, die jngeren rtlich, Spitze schwrzlich, spter weilich. Pflanze der Beschreibung ca. 10 cm hoch, bei ca. 8 cm ;
W. ca. 810 mm lang, am Grunde kaum 4 mm breit; St. ca. 46 mm
lang. Salm-Dyck fgt in Cact. Hort. Dyck Cult., 114. 1850, noch hinzu:
W. deutlich vielflchig; Ax. etwas wollig: Bl. klein, rtlich, und da hinter
diese Art M. polytricha SD. (M. polyedra Mart.) zu stellen ist. Wei man
1

)Mamillaria hoffmanniana (Tiegel) H. Bravo von Quertaro?

3344

Mamillaria

also gar nicht genau, was M. tetracantha SD. eigentlich war, kann man sogar
vermuten, da sie Milchsaft hatte und berhaupt nicht hierhergehrt.
Mamillaria tetracentra O., die von Craig mit vorstehender Art in der
Synonymie der M. tetracantha sensu Craig (M. obconella) vereinigt wird, kann
nicht mit Salm-Dycks Pflanze identisch sein, da dafr Axillen etwas wollig
angegeben wurde, whrend nach Rmpler die Axillen der M. tetracentra O.
(Hort. berol. bei Salm-Dyck) kahl sind. (Letztere s. hinter M. sempervivi.)
176. Mamillaria viereckii Bd. ZfS., 3:73. 1927
Ebnerella viereckii (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951,
comb. nud. Chilita viereckii (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.) V:23.
1954 comb., nud.
Diese Art wurde von Bdeker mit glatten St. beschrieben, ihre var. brunispina
(ein Name, der ursprnglich von Viereck stammt, der mir beide Pflanzen
als lebendes Material sandte) blieb bisher berhaupt ungeklrt, da Craig diese
braunstachlige Pflanze zum Typus mit gelben Mst. stellt. Heinrich und ich haben
auch die Frage diskutiert, ob diese Spezies vielleicht mit M. picta zusammenfllt, die Meinshausen mit behaarten St. beschrieb, whrend die Pflanzen
unserer Sammlungen glattstachlig sind. Dies besttigte auch Herr Andreae an
seinen Pflanzen, whrend die auf meine Bitte hin vorgenommene Untersuchung
der M. viereckii ergab, da die St. unter der Lupe uerst feinhaarig, nicht
glatt sind (Brief Andreae an mich vom 4. Aug. 1958). Das heit: die Behaarungsmerkmale sind bei den heute als M. viereckii und M. picta angesehenen Pflanzen umgekehrt zu denen in den Beschreibungen. Dennoch sind
beide Arten so charakteristisch, auch die Bestachelung ist der Zahl nach unterschieden, da die beiden Spezies durchaus berechtigt sind. Die abweichenden
Feststellungen bezglich der Behaarung lassen sich aber insofern erklren, als
sie berhaupt nicht unbedingt verllich zu sein brauchen. Behaarung kann z. B.
bei M. aurihamata vorhanden sein oder auch nicht1), ebenso bei M. lasiacantha,
von der Craig sagt, da an ein und derselben Pflanze alle Stadien zu sehen sind;
ebenso werden die Stacheln bei M. wilcoxii mit glatt bis behaart angegeben.
Die Behaarung tritt weiter z. B. bei M. erythrosperma, kunzeana und seideliana
berhaupt nur an den Jungstacheln auf: an M. viereckii ist sie nur mit einer
modernen Leuchtlupe festzustellen. Es bleibt daher am besten bei der Fassung
wie bei Craig, unter Hinzufgung der v. brunispina bei M. viereckii und entsprechenden Hinweisen bezglich abweichender Behaarung bei dieser und M. picta.
Die der M. viereckii v. brunispina entfernt hnelnde M. schieliana s. hinten, unter
den spter als Craigs Ausgabe beschriebenen Arten; Ross, Bad Krozingen, hlt
sie zwar fr keine gute Art, aber ohne Begrndung, und der Form nach weicht sie
auch ab.
Beschreibung nach Craig: Anfangs einzeln, dann von unten sprossend, zuerst
kugelig, darauf lnglich, oben gerundet, glnzend dunkelgrn, Einzelkpfe ca.
34 cm oder etwas mehr ; W. nach Bz. 8:13, am Grunde heller, glnzend,
schlank-zylindrisch, Kuppe konisch, 810 mm lang, 23 mm breit; Ax. mit
weier Wolle und 810 mig langen, haarfrmigen, gedrehten B., zum Teil ber
die Warzenkuppe hinausreichend; Ar. rund, 11,5 mm gro, zuerst mit etwas
weier Wolle; Rst. und Mst. unter der Lupe uerst fein behaart, nicht glatt, wie
in Bdekers Beschreibung, oder wenigstens mitunter; Rst. 67 (810), 45 mm
lang, sehr feinnadelig, gerade oder etwas gewunden, wei, horizontal unter den
mittleren; Mst. subzentral, keine richtigen Mst., da einige in der Ebene der
1

)Dasselbe gilt z. B. fr M. mainae.

Mamillaria

3345

Abb. 3096. Mamillaria viereckii Bd. Sehr hellstachlige Form (Sammlung Andreae,
Bensheim.)

randstndigen stehen, 911, 12 mm lang, die seitlichen etwas dnner, dnnnadelig, gerade, steif, am Grunde schwach verdickt, an der Basis hell ockergelb,
oben durchscheinend bernsteingelb, horizontal gerichtet bis schwach abstehend;
Bl. breittrichterig, 1,2 cm lang; Sep. kremwei mit bla olivgrner Mittellinie,
Saum glatt, lanzettlich, zugespitzt, 8 mm lang, 1,5 mm breit; Pet. kremwei mit
bla olivgrner Mittellinie, lanzettlich, ganzrandig, zugespitzt, 1 cm lang, 23 mm
breit; Staubf. wei; Staubb. hell chromgelb; Gr. unten reinwei, oben grnlichwei; N. 67, wei; Fr. rtlichbraun, keulig, klein; S. schwarz, glnzend, gebogen-birnfrmig, fein punktiert, 1 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Tamaulipas, bei Nogales) (Abb. 30963097).
Bdeker gibt in der Originalbeschreibung insgesamt nur 911 Hauptstacheln,
gelb, an, sowie aus dem unteren Areolenteil noch 67 dnnere gerade oder gebogene zustzliche Stacheln; nach ihm ist die Frucht zinnoberrot, der Same
schief-mtzenfrmig.
176a. v. brunispina Neale Cact. Oth. Succ., 94. 1935
Spter lnglichrund, mit vertieftem, von braunen St. bedecktem Scheitel; Mst.
deutlicher geschieden, neben ca. 1012 festeren Rst., sowie zuweilen bis ca. 4
abwrts gerichteten, sehr dnnen unteren randstndigen, 12 Mst. deutlicher abstehend, einer davon oft ziemlich genau zentral, alle St. unten hell, oben brunlich, bzw. anfangs alle ziemlich weit hinab, spter mehr die mittleren. Die Areolen
sind mehr oval und deutlicher-filzig. M e x i k o (Tamaulipas; da von Viereck
stammend und als v. brunispina bezeichnet, sicher aus der gleichen Gegend von
Nogales) (Abb. 3098).
Auch hier sind lt. Andreae die Stacheln unter der Lupe uerst fein behaart.
Von Craigs Angabe Wurzeln faserig abweichend wird in Kaktkde., 8:154. 1936,

3346

Mamillaria

Abb. 3097. Mamillaria viereckii Bd., Typus der Art

angegeben, da die Pflanzen eine


ziemlich dicke Rbenwurzel besitzen und wird schon damals von
M. viereckii und deren Variett
brunispina gesprochen, die Stachelfarbe der v. brunispina als
dunkel rotbraun bezeichnet;
ferner wird angegeben, da die
Stachelzahl variiert und bis
30 beim Typus der Art gefunden
werden; man hat auch bei normal
wachsendem Scheitel zum Teil
ziemlich reiche Sprossenbildung
an den Warzenspitzen beobachtet.
Bdekers Ansicht, da M. viereckii die Urform der M. pusilla
ist (also: der M. prolifera), ist
nur eine theoretische Meinung.
M. viereckii brunea hort., in
C. & S. J. (US.), X:77. 1938, ist
nur ein Name.

177. Mamillaria kelleriana Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 231. 1945


Kugelig-zylindrisch, oben gerundet, stumpf dunkelgrn, 12 cm hoch, 8 cm ;
Scheitel kaum eingesenkt: W. nach Bz. 13:21, fest, in den Achseln heller, zylindrisch-konisch, gerundet, 10 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, 3 mm gro,
leicht eingesenkt, mit zu Anfang flockiger Wolle; Ax. nur im Scheitel mit etwas
weier Wolle; Rst. 6, 920 mm lang, die unteren die lngsten, die seitlichen am
krzesten, alle steifnadelig bis schlankpfriemlich, leicht zurckgebogen, glatt,
purpurbrunlich, Spitze dunkelbraun, steif, etwas abgeflacht am Grunde, stark
abstehend; Mst. 01 (nur die Hlfte aller Areolen haben Mst.), 1,5 cm lang,
starknadelig, gerade, glatt, steif, purpurbrunlich, gegen das Ende zu dunkelbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig, 1 cm lang, 8 mm breit, im August; Sep.:
brunlich-blulichrosa Mittelstreifen, Rand
rein blulichrot und leicht gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. blulichrtlich,
dunklere Mittellinie, ganzrandig, lanzettlich, zugespitzt; Staubf. blulichrtlich;
Staubb. hellbrunlich; Gr. unten kremfarben. oben blulichrtlich; N. 45,
blulichrtlich, unter 1 mm lang; Fr.
scharlach, keulig, 2 cm lang, 5 mm dick,
mit Perianthrest; S. hellbrunlich, schwach
gebogen-birnfrmig, schwach genetzt, Hilum subbasal, ca. 0,9 mm gro. M e x i k o
(Quertaro, Sierra San Moran).

Abb. 3098. Mamillaria viereckii v. brunispina Neale.

Nach Craig soll die Art M. kewensis craigiana nahe verwandt sein und in sie bergehen, doch hat letztere eine andere Bz.Ordnungszahl. Er meint ferner, da die

Mamillaria

3347

von Schmoll unter dein Namen M. schmuckeri und M. nerispina vertriebenen Pflanzen, die etwas strkere Stacheln haben, hierher gehren.
Nach den von Shurly erhaltenen Fotos weicht aber M. schmuckeri Schmoll
n. nud. durch krftige Axillenwollzone in der Bltenregion ab, die Bestachelung
dichter, die Randstacheln zum Teil nur 45, teilweise krzer, schmutzigwei
oder hornfarben, rot oder schwarz gespitzt; Narben 3, bla purpurn mit weier
Behaarung; Blte nicht im August, sondern Ende Oktober beobachtet. Nach
alledem ist es zumindest eine berechtigte Variett, zumal Craig bei M. kelleriana
von der Axillenwolle sagt: nur im Scheitel.
178. Mamillaria fertilis Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 530. 1898
Neomammillaria fertilis (Hildm.) Br. & R., The Cact., IV:131. 1923.
Chilita fertilis Orc., Cactography, 2. 1926.
Einzeln, spter von der Seite reicher sprossend, kugelig bis spter zylindrisch,
oben gerundet, krftig grn, ca. 56 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13,
am Grunde schwach vierseitig, schlankzylindrisch, 78 mm lang; Ar. rund, 2 mm
gro, anfangs mit schwacher Wolle, wei und etwas lockig; Ax. im Scheitel mit
weier Wolle, spter nur geringwollig; Rst. 810, 6 mm lang, dnnadelig, sehr
brchig, glnzend, spter grau; Mst. 12, bis 1 cm lang, nadelig, gerade bis
etwas gebogen, gelblichbraun, Spitze etwas dunkler; Bl. trichterig, 1,71,8 cm
lang, 11,5 cm breit; Sep. mit braunem Mittelstreifen, Rnder hellrot; Pet.
feurig karmin, Rand schwach gesgt, linearlanzettlich spitz; Staubf. feurig karmin. Staubb. gelb; Gr. unten gelb, oben karmin; N. 4, rot. kugelig, sehr kurz;
Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (ohne genauen Standort) (Abb. 3099).

Abb. 3099. Mamillaria fertilis Hildm.

M. liebneriana (MfK., 175, 178. 1894), nur ein Name, wird von Schumann hierhergestellt, (MfK. 130. 1904), mit der Angabe lngerer W. und St.
An lteren und stark sonnig kultivierten Stcken werden die Mst. oft auch
lnger, etwas gebogen oder gewunden, die Bestachelung dann verflechtend, besonders bei wurzelechten Stcken, die nicht strker getrieben sind, wie z. B.
Pfropfungen. Eine gutwchsige Art, die ich jahrelang kultivierte und in meiner
ehemaligen Sammlung in Monako steht. Buxbaum bezeichnet in Sukkde. (SKG.),
V:4. 1954, die Art als species incerta, vielleicht, weil er sie nicht lebend kannte.

3348

Mamillaria

Mamillaria pyrrhochracantha Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 51. 1839


Cactus pyrrhochroacanthus Kuntze (Craig schrieb: M. pyrrhochrantha).
Kugelig, W. dunkelgrn, konisch; Ax. wollig; Rst. 89, 410 mm lang;
Mst. 4, 68 mm lang, die unteren langer, golden rot; Fr. und S. unbekannt.
(Rmpler: unterster Mst. bis 1,9 cm lang.)
Diese reichlich undefinierbare Pflanze fhrt Craig hinter M. fertilis auf,
als vielleicht hierhergehrend, obwohl manche Autoren sie zu M. rhodantha
stellten; die Randstachelzahl ist jedoch viel geringer. Dieser Name ist wohl
nicht mehr zu klren.
179. Mamillaria picta Meinshsn. Wochschr. Grtn. Pflz., 1:27. 1858
Cactus pictus Kuntze.
Einzeln, kugelig bis keulig, am Scheitel etwas eingesenkt, glnzend dunkel blattgrn, bis 4 cm breit; Scheitel ohne Wolle; W. nach Bz. 8: 13, schlank-konisch
bis zylindrisch, 7 mm lang, unten 3 mm breit; Ar. rund, nur anfangs mit schwacher
Wolle; Ax. ohne Wolle, aber mit einigen dnnen, haarartigen und gewundenen B.;
Rst. 1214, 68 mm lang, die unteren am lngsten, fast haarartig, zum Teil
etwas gewunden, durchsichtig wei, am Grunde schwach verdickt, etwas abstehend, Spitze dunkel rtlichbraun bei den krftigeren oberen und seitlichen Rst.;
Mst. 1 (gelegentlich 2), bis 1 cm lang (oder auch etwas mehr), nadelig, gerade,
steif, am Grunde gelblich, oben wei und mit dunkel rotbrauner Spitze; Bl. breittrichterig, 9 mm lang, 11 mm breit; Sep. unten olivgrn, oben kremfarben, brunlichrosa Mittellinie, gesgt-randig, linearlanzettlich; Pet. kremwei, hell olivgrner
Mittelstreifen, gesgt-randig, linearlanzettlich; Staubf. kremwei; Staubb. hell
chromgelb; Gr. kremwei; N. 3 (bis 6), bla grnlich-kremfarben, klein, spreizend; Fr. rot, keulig, klein; S. schwarz; Wurzeln rbig. M e x i k o (Tamaulipas,
Rio Blanco) (Abb. 3100).
Bdeker hat in Kaktkde., 8687. 1934, die wiederaufgefundene Art eingehend
beschrieben und l. c. auf S. 113 abgebildet; Schwarz hat die Pflanze auch wiedergesammelt; sie stammt aus dem westlichen Teil von Tamaulipas. Bdeker gibt
jedoch bei den Stacheln an: schwach behaart. In der Originalbeschreibung
bzw. bei Rmpler steht: Stacheln behaart. Was es damit auf sich haben kann,
habe ich unter M. viereckii dargelegt. Meine Pflanzen hatten keine behaarten Stacheln, und die gleichen Exemplare bei Andreae hatten glatte Stacheln, aber nach
bereinstimmender Ansicht von Andreae, Glauser, Krhenbhl u. a. ist die
hier abgebildete Pflanze M. picta; es gibt keine andere, auf die sonst alle Merkmale zutreffen, so da man annehmen mu, bei der Originalbeschreibung lag ein
hnlich fein-rauh bestacheltes Exemplar vor, wie M. viereckii (bei der Bdeker
die Stacheln als glatt bezeichnete), und da es auch glattstachlige Exemplare gibt,
oder die rauhen Stacheln nur zeitweilig auftreten; so erklren sich auch z. B. die
Beschreibungsunterschiede bei M. wildii, wo Schumann nur unter der Lupe behaarte Mst. angibt, whrend Craig bei Mst. und Rst. behaart sagt.
180. Mamillaria ruestii Quehl MfK., 15:173. 1905
Mamillaria celsiana guatemalensis Eichl. Neomammillaria ruestii
(Quehl) Br. & R., The Cact., IV:115. 1923.
Einzeln, spter von unten sprossend, verlngert-kugelig, hell blattgrn, bis 7 cm
hoch (und mehr?), 45 cm ; Scheitel eingesenkt und wollig; W. nach Bz. 13:21,
fest, konisch, Kuppe gestutzt, 67 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, ca. 4 mm
gro, anfangs mit weier Wolle, bald nackt; Ax. mit weier Wolle und B.; Rst.

Mamillaria

3349

1620, ungleich, bis 6 mm lang, die oberen am krzesten, alle dnnadelig, gerade,
glnzendwei, fast horizontal gerichtet; Mst. 4 (5), 78 mm lang, steifnadelig
bis pfriemlich, gerade, am Grunde verdickt, hell bis dunkel rotbraun, in
spreizender Kreuzform abstehend, den Scheitel berragend; Bl. glockig, 2 cm lang,
1,52 cm breit; Sep. brunlichrot, Rand weilich bis rtlich und bewimpert,
lanzettlich, spitz; Pet. bis 25, tief karminrot, Schlund wei, Rand fast farblos
und gesgt, lanzettlich, spitz; Staubf. unten wei, oben rtlich; Staubb. wei mit
gelbem Glanz; Gr. wei; N. 7, grn, hervortretend; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. braun, matt, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal. 1,7 mm gro. H o n d u r a s und G u a t e m a l a.

Abb. 3100. Mamillaria picta Meinshsn.

181. Mamillaria rhodantha Lk. & O. Icon. Pl. Rar., 51. 1828
Diese auerordentlich variable Art ist bei Craig nicht befriedigend behandelt
worden, da er darunter 29 Synonyme vereinigt und sagt, da bei dieser
variablen Spezies die Namen vorwiegend nach den Stachelfarben gegeben wurden,
was viel Konfusion angerichtet habe, da die Namen sowohl fr die Art wie die
Variett benutzt wurden, oder wenigstens zum Teil. Aber was an Namen von
Craig zusammengefat wurde, stellt immerhin in den Stachelfarben strker unterschiedliche Formen dar. Nach Craigs Verfahren kann man die Pflanzen nicht
befriedigend benennen bzw. die einzelnen abweichenden Formen nach den Unterschieden kennzeichnen. Eine Unterscheidung der von manchen Autoren zu M. rhodantha gestellten M. fuscata, ebenfalls ziemlich variabel, ist nach den fehlenden
Axillenborsten leicht. Sodann habe ich die gesamte Synonymie von M. rhodan-

3350

Mamillaria

tha nach den Stachelfarben aufgeteilt, soweit dies mglich ist, nach dem
Vorbild K. Schumanns, damit eine bessere Unterscheidungs- und Kennzeichnungsmglichkeit in dem ganzen Formenschwarm gegeben ist, wobei man zu
folgenden ltesten Namen gelangt:

Stacheln:
M. rhodantha v. rhodantha, Typus der Art . . . . . . . weilich bis hellgelblich
v. fulvispina (Haw.) Schelle . . . . . . . heller- bis mittelbraun
v. rubens Pfeiff.. . . . . . . . . . . (anfangs rubinrot, dann) dunkelbraun
v. rubra K. Sch. (einschlielich v. ruberrima K. Sch., St. lnger und mehr. rein rot bzw. bis dunkelrot

bostig). . . . . . . . . . . . .
v. crassispina K. Sch. (Craig Abb. 214,
mit einzelnen sehr langen und gekrmmten Stacheln) . . . . . . . . lang- und starkstachlig

Die Lnge der Stacheln mu als variabel und also bei vorstehender Gliederung als nicht ausschlaggebend angesehen werden, mit Ausnahme der ungewhnlich langen Bestachelung, wie sie Craigs Fig. 214 fr M. rhodantha v. crassispina zeigt. Obige Varietten sind nur die strksten Farbunterschiede; zweifellos
gibt es auch bergnge, die nicht bercksichtigt werden knnen und dem berwiegenden Farbton nach zu der einen oder anderen Variett zu stellen sind.
Mamillaria rhodantha Lk. & O. v. rhodantha
Cactus rhodanthus Kuntze Neomammillaria rhodantha (Lk. & O.)
Br. & R., The Cact., IV:121. 1923.
Von den durch Craig aufgefhrten Synonymen mgen zum Typus
der Art gehren:
Mamillaria pulchra Haw. M. inuncta Hoffmgg. M. rhodantha
prolifera Pfeiff. M. rhodantha wendlandii Pfeiff. M. rhodantha
centrispina Lk. (?) Cactus capillaris Coult. C. pulcher Kuntze
Mamillaria centricirrha pulchra (Haw.) Schelle.1)
Die folgenden von Craig unter M. rhodantha aufgefhrten Namen mssen zu
M. fuscata gestellt werden, da in der Literatur borstenlose bzw. kahle Axillen
angegeben werden: M. chrysacantha Pfeiff., M. robusta O., M. chrysacantha fuscata SD., M. russea Dietr., Cactus chrysacanthus Kuntze, M. rhodantha chrysacantha K. Sch.
Beschreibung nach Craig, der Typus der Art hier nach Pfeiffer, En. Cact., 31.
1837, nur auf Pflanzen mit aculeis interioribus albis vel flavescentibus beschrnkt: Einzeln und von unten her sprossend, auch dichotomisch teilend, kugelig bis zylindrisch, bis 30 cm hoch, bis 10 cm ; Scheitel hchstens mig bewollt; W. ziemlich nahe stehend, nach Bz. 13:21, matt dunkelgrn, fest, zylindrisch-konisch, gerundet, 812 mm lang, unten 68 mm breit; Ar. rund bis
oval, anfangs mit kurzer weier Wolle; Ax. mit weier Wolle und B.; Rst. 1620
im Durchschnitt, 610 mm lang, die unteren am lngsten, alle dnnadelig, glatt,
wei oder gelb, horizontal gerichtet bis leicht abstehend; Mst. 47, 1025 mm
lang, gerade bis leicht gebogen, krftig-nadelig, glatt, steif, weilich bis gelblich;
Bl. breittrichterig, 2 cm lang, 1,6 cm breit; Sep. unten brunlichgrn, oben mit
grnlich-hellbraunem Mittelstreifen, Rand weilich und gesgt, linearlanzettlich,
spitz; Pet. tief purpurrosa, ganzrandig, lanzettlich, spitz; Staubf. unten wei,
oben tief purpurrosa; Staubb. gelblichwei; Gr. unten weigrn, oben rosa;
1
)Ob Mamillaria rhodantha major Monv. (1839) hierher gehrt oder zu welcher Variett,
kann ich nicht feststellen.

Mamillaria

3351

N. 45, hellrosa bis hellbrunlich, dunklere rckseitige Furche,


1 mm lang; Fr. rtlich, keulig,
2,5 cm lang, mit Perianthrest; S.
hellbraun, gerundet-birnfrmig,
subbasales Hilum, 1 mm gro.
M e x i k o (Tal von Mexiko; Hidalgo; Quertaro).
Die Art ist berichtet von der
Sierra de Guadalupe im Staate
Mexiko, aus Hidalgo von Pachuca, und aus Quertaro von
San Juan del Rio; ob berall alle
Varietten vorkommen, ist mir
nicht bekannt, doch sagt Craig,
da die Art auf dem zentralen
Hochplateau stark variabel vertreten ist und in verschiedene naheverwandte Arten ber- Abb. 3101. Mamillaria rhodantha v. rubens Pfeiff.
(Foto: Heinrich.)
geht. Leider sagt er nicht, in
welche. Nach Schumann mag das
jedenfalls fr M. droegeana gelten. Sehr nahe steht der Art auch M. fuscata,
ist aber durch die fehlenden Borsten unterschieden, die Pfeiffer, Rmpler,
Schumann und Craig fr M. rhodantha angeben, whrend dieses Merkmal bei
jenen Autoren fr M. fuscata fehlt. Schumann hatte unter M. rhodantha
die v. pfeifferi K. Sch., v. sulphurea K. Sch. und v. chrysacantha K. Sch. aufgefhrt, obwohl diese von anderen Autoren (in Variettsrang) bernommenen
Namen als Pflanzen ohne Axillenborsten beschrieben wurden.
Die von Schumann unter M. rhodantha aufgefhrte v. stenocephala K. Sch.
stellte Craig zu M. polythele.
Folgende Namen werden unter M. rhodantha von Craig kurz besprochen, sind
aber offenbar nicht mehr zu klren:
M. aurata DC. (1828)1). M. erinacea Wendl. non Pos., Cat. Hort.
Herrenhsn., 1835. (von Dietrich 1842 zu M. rhodantha wendlandii gestellt).
M. floccigera SD. (von diesem spter zu M. crassispina gestellt, aber
unbeschrieben; Schumann bezog den Namen zu M. rhodantha ein; hierher
gehrt wohl auch M. floccigera longispina Frst.). M. hybrida (1829)
wurde als ein Name fr M. rhodantha bezeichnet. M. radula, nur ein
Name in Allg. Gartenztg., 286. 1841, wurde von Dietrich 1843 zu M.
rhodantha gestellt. M. recurvispina Hildm., nur ein Name in Schelle,
Handb. Kaktkde., 257. 1907. M. rhodantha v. inuncta Hoffmgg. erwhnt
Labouret als Synonym von M. rhodantha. M. tentaculata conothele Monv. wurde von Labouret als Synonym von M. stueberi erwhnt,
welche eine eigene Art gewesen sein mag (s. unter Nr. 188). M. schochiana
Walt. war nur ein Name; Schelle fhrte ihn nur an als M. rhodantha
schochiana, mit M. schochiana hort. als Synonym.
Nur Namen waren auch in Schelle (Kakteen, 316. 1926): M. rhodantha
v. quadrispina, v. esperanza, v. isabellina, ferner in Kreuzinger (Verzeich1
)Nach Shurly von Link und Otto beschrieben in ber die Gattung Melocactus und
Echinocactus, 21. 1827.

212

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3352

Mamillaria

nis, 8. 1935): M. rhodantha v. nigra hort., v. amoena hort. M. rhodantha


celsii Lem. (erscheint bei Craig nicht), in Salm-Dyck, 12. 1850, wird als ein
Synonym von M. lanifera SD. non Haw. bzw. als M. rhodantha nahestehend
bezeichnet (s. hierzu auch unter M. celsiana). Coulter stellte Cactus capillaris wegen des Homonyms M. lanifera SD. auf.
v. fulvispina (Haw.) Schelle Handb. Kaktkde., 257. 1907
Mamillaria fulvispina Haw., Phil. Mag., 7:108. 1830. M. tentaculata fulvispina Lab. Cactus fulvispinus Kuntze. M. rhodantha
callaena K. Sch.
Hierher mgen ferner folgende Namen gehren: M. neglecta hort.
M. rhodantha andreae (O.) Pfeiff., mit oben braunen Stacheln.
M. rhodantha neglecta Pfeiff., mit goldbraunen Stacheln.
Schumann fhrt als wahrscheinlich zu M. rhodantha gehrend
in Gesamtbschrbg., 598. 1898, noch an: M. andreae Pfeiff. in SD.
Mit braungelben bzw. (K. Schumann) hellbraunen St. Solche Pflanzen fand
ich hinter Real del Monte, am Wege nach Atotonilco Grande.
v. rubens Pfeiff. En. Cact., 31. 1937
? M. fulvispina rubescens SD. M. rhodantha rubescens SD. M. rhodantha pyramidalis K. Sch.
St. nach Pfeiffer rtlich-brunlich bzw. nach Schumann (v. pyramidalis)
dunkelbraun, jung rubinrot (Abb. 3101).
[Craig stellt zu M. rhodantha auch M. ruficeps Lem. (Syn.: M. rhodantha ruficeps SD., Cactus ruficeps Kuntze); aber Salm-Dyck sieht diese Namen als
gleichbedeutend mit M. tentaculata Pfeiff. (Hort. berol.) an (in Cact. Hort. Dyck.,
11. 1850); diese wurde mit borstenlosen Axillen beschrieben und daher von Craig
zu M. fuscata gestellt, wohin demnach auch Lemaires Name zu stellen ist, bzw.
die entsprechenden Varietten von Salm-Dyck.]
Pfeiffer erwhnt als Synonym noch M. pyramidalis hort. berol. Vielleicht gehrt M. tentaculata ruficeps Frst. hierher.
Lt. Craig hat Salm-Dyck zu M. fulvispina die Varietten M. fulvispina v.
media und v. minor gestellt (1845), diese
aber spter zu M. fulvispina v. rubescens.
Darber konnte ich nichts finden. Wahrscheinlich bzw. dem Namen nach zu
urteilen mssen hier auch M. pyrrhocentra hort. berol. bzw. M. fulvispina v.
pyrrhocentra SD. (1850) einbezogen werden,
beide unbeschrieben.
M. pyramidalis Lk. & O. (1830) war nur
ein Name, ebenso M. rhodantha brunispina
Schmoll (Katalog 1947).

Abb. 3102. Mamillaria rhodantha v. rubra


K. Sch.

v. rubra K. Sch. In K. Schumann,


Gesamtbschrbg., 550. 1898
? Mamillaria tentaculata rubra
Frst. M.rhodantha v. ruberrima
K. Sch., l. c. (Stacheln lnger und mehr borstig).

Mamillaria

3353

Hier werden beide Varietten


von Schumann zusammengefat,
da sie der Farbe nach kaum zu
trennen sind. Schumann gibt die
Stachelfarbe an fr v. rubra heller
oder dunkler rot (Mst. kaum gekrmmt), fr v. ruberrima sehr
schn dunkelrot (Mst. erheblich
lnger als bei anderen Varietten)
die Stachellnge kann hier nur in
so extremen Fllen wie bei M. rhodantha v. crassispina entscheidend
sein.
Abb. 3102 (Sammlung Monako)
ist eine rein dunkelrot bestachelte
Pflanze, ohne strkere Wollbildung
im Scheitel, wie bei M. russea
Dietr. bzw. M. fuscata russea
(Dietr.) Backbg.
Craigs Fig. 213 ist fr diese
Variett nicht sehr typisch.

Abb. 3103. Mamillaria phaeacantha Lem.

v. crassispina K. Sch. Ge(Foto: Heinrich.)


samtbschrbg., 550. 1898
Mst. viel strker und derber, mehr gekrmmt, dunkler gelb bis braun.
Dies scheint M. rhodantha gigantea Schmoll (Katalogname) zu sein, bzw.
sagt Craig, da sein Foto Fig. 214 (Mamm.-Handb., 236. 1945) nach einer unter
diesem Namen von Schmoll erhaltenen Pflanze aufgenommen wurde. Hier sind
die Mst. stark abweichend krftig und lang bzw. jeweils einer auffllig nach oben
geschwungen, so da solche Pflanzen wirklich als eine v. crassispina angesehen
werden knnen.
M. rhodantha crassispina rufa hort. non Rmpl. in Schelle, Kakteen, 315.
1926, mit einem rtlichen Mst. mag hierhergehren; v. crassispina unterscheidet sich nach Schelle durch starken gelbbraunen Mst. M. tentaculata
longispina war nur ein Katalogname von Rebut.
182. Mamillaria phaeacantha Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 47. 1839
Mamillaria nigricans Fenn. Cactus nigricans Kuntze C. phaeacanthus Kuntze Neomammillaria phaeacantha Br. & R., The Cact.,
IV:116. 1923.
Einzeln, kugelig; Scheitel schwach eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, fest, grn,
fast zylindrisch, stumpfliche Kuppe, seitlich schwach zusammengedrckt, 68 mm
lang, unten ebenso breit; Ar. rund, anfangs mit kurzer, gelblicher Wolle; Ax. mit
weier Wolle und langen, gewundenen B.; Rst. 1620, 45 mm lang, borstenartig, ziemlich gerade, steif, unten schwach verdickt, wei, am Grunde dunkler,
horizontal gerichtet; Mst. 4, zwei seitliche 89 mm lang, der obere 1,4 cm lang,
der untere 11,2 cm lang, alle pfriemlich, gerade, glatt, steif, am Grunde verdickt, schwarz, anfangs rtlich, ber Kreuz abstehend; Bl. trichterig; Sep. unten
blagrn, oben mit breitem rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand hellbrunlich
und glatt, lanzettlich, zugespitzt; Pet. tiefrot bis rtlich, dunklere Mittellinie, ganz212*

3354

Mamillaria

randig, spitz, lanzettlich: Staubf.


tiefrosa; Staubb. hellbrunlich; Gr.
fast wei, ganz oben blarosa; N. 4.
tiefrosa, 1 mm lang; Fr. rosa, keulig.
1,5 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit
subbasalem Hilum, schwach runzlig.
0,9 mm gro. M e x i k o (von San
Toro und Regla berichtet). (Abb.
3103.)
Craigs Abbildung Fig. 215 ist
nicht diese Art; das Bild zeigt keine
Axillenborsten, und die Stachelzahl
stimmt berhaupt nicht, zum Teil
sind nur 4 Stacheln vorhanden.
Heinrichs Foto Abb. 3103 zeigt
die richtige M. phaeacantha.
183. Mamillaria inaiae Craig
C. & S. J. (US.), X:7, 111. 1939

Abb. 3104. Mamillaria inaiae Craig.

Ebnerella inaiae (Craig) F.


Buxb., sterr. Bot. Zschr.,
98:12, 89. 1951, comb.
nud.Chilita inaiae (Craig)
F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
15. 1954, comb. nud.

Einzeln oder gelegentlich von unten sprossend, zylindrisch, oben gerundet, bis
20 cm hoch, bis 6 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, hellgrn, gerundet-pyramidisch,
Kuppe rund, Areolensenke unten auf 1-2 mm herabreichend, mit klarem Wassersaft, 8 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur ganz zu Anfang mit Wolle; Ax.
anfangs weiwollig und mit gelegentlichen weien B.; Rst. 1724 (meist ca. 20),
46 mm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, bis zur Spitze hin wei; Mst. 2 (gelegentlich 3), 9 mm lang, manchmal auch lnger, dnn-pfriemlich, glatt, gerade
oder zuweilen leicht gebogen an der Spitze, aber nie gehakt, am Grunde nicht verdickt, rtlichbrunlich bis fast schwarz, Spitze dunkler, der untere vorgestreckt,
der obere aufgerichtet; Bl. trichterig, 1,8 cm lang, bis 2 cm , im Juli, mehrere
Tage geffnet; Schuppen grasgrn, mit schmalem weiem Rand und dieser gewimpert, lanzettlich, spitz; Sep. mit rtlichbraunem Mittelstreifen, 1,5 mm breit,
nicht verjngend, Rand rosawei und gesgt, besonders nach unten zu, keulig,
spitz; Pet. wei bis kremfarben, am Grunde rosa, rosabraune Mittellinie, nach
unten zu mehr rosa und breiter, elliptisch-rhomboid, spitz, ganzrandig; Staubf. in
der oberen Hlfte tiefrosa, in der unteren hellgrn; Staubb. orange; Gr. wei; N. 8,
hellgrn, 3 mm lang; Fr. scharlach, ovoid, 11 mm lang, mit Perianthrest; S.
schwarz, glnzend, birnfrmig, schwach punktiert, 0,8 mm gro. M e x i k o
(Sonora, San Carlos Bay nahe Guaymas, am Golf von Kalifornien) (Abb.
3104).
Die Pflanzen wachsen in salzigem Boden (!), unmittelbar am Meeresrand, halbschattig in zerfallenen Muscheln und Humus. Die Art wurde nach der Gattin des
Autors Craig benannt.

Mamillaria

3355

184. Mamillaria sphacelata Mart. Hort. Reg. Monac., 127. 1828, nur als Name,
beschrieben in Nov. Act. Nat. Cur., 16:339. 1832
Echinocactus sphacelatus Pos. Cactus sphacelatus Kuntze Neomammillaria sphacelata (Mart.) Br. & R., The Cact., IV:138. 1923.
Chilita sphacelata Orc., Cactography. 2. 1926. Ebnerella sphacelata
(Mart.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1 2, 90. 1951, comb. nud.
In Sukkde. (SKG.), V:5. 1954 unter Chilita erwhnt mit Zusatz: Wahrscheinlich eine Leptocladia (spter: Leptocladodia).

Abb. 3105. Mamillaria sphacelata Mart. (Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-Cap-Ferrat.)

Von unten und seitlich sprossend, grere Ansammlungen bildend; Einzelkpfe bis 1020 cm lang und 23 cm ; W. nach Bz. 5:8, hellgrn, konisch,
Kuppe stumpf bis gerundet, bis 7 mm lang, unten 67 mm breit: Ar. rund, ca.
2 mm gro, ziemlich lange weifilzig; Ax. mit Wolle und B.; St. fast den zylindrischen Pflanzenkrper bedeckend, zu Anfang in der oberen Hlfte rubinrot,
dann dunkelbraun, zuletzt alle wei, zum Teil nur die uerste Spitze dunkel;
Rst. 1015, 58 mm lang, krftig-nadelig, gerade, steif, glatt; Mst. 14,
46 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, glatt, 1 vorgestreckt und krftiger, die
anderen auf- und abwrts gerichtet, oft auch nur 1 Mst. vorhanden; Bl. trichterig,
bis 15 mm lang, 78 mm breit; Sep. mit breitem rtlichbraunem Mittelstreifen,
Band schmal, grnlichkremfarben und kurz bewimpert, stumpflich oder breitlanzettlich, spitz; Pet. dunkelrot, mit dunklerer Mittellinie, linearlanzettlich, spitz,
ganzrandig; Staubf. purpurrosa; Staubb. orange bis gelb; Gr. rosa; N. 45, hell
gelblichgrn; Fr. rot, gekrmmt-keulig, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend,
fast glatt, kugelig, Hilum seitlich und hervorstehend, 1,5 mm lang. M e x i k o
(Oaxaca und Puebla, z. B. bei Tehuacn) (Abb. 3105; Tafel 243).
Die Angaben ber die Axillenbekleidung lauten verschieden: Craig sagt mit
schwachen Wolltupfen, selten mit einer gelegentlichen haarartigen Borste,
K. Schumann schreibt dagegen in der Jugend kahl, spter mit weier Wolle
und einigen ziemlich starken Borsten von weier, oben brauner Farbe. Die

3356

Mamillaria

Narbenfarbe scheint auch variabel zu sein; im Gegensatz zu Craig berichtet


Schumann Narben 4, dunkelrot, ferner geben Britton u. Rose an, da die
Samen tief punktiert seien, Craig sah dagegen nur fast glatte.
Scheer berichtete (nach K. Schumann), da in der Nhe von Guaymas, am
Golf von Kalifornien, eine krftige Form der Pflanze beobachtet worden sei. Hier
handelt es sich wohl um die erste Auffindung der Mamillaria multidigitata Linds.,
die Lindsay im Golf von Kalifornien auf San Pedro Nolasco fand und der M. sphacelata bis zu einem gewissen Grade hnelt, Pflanzen mit ebenfalls zahlreichen
Kpfen, bis zu 100, bis 20 cm lang und 25 cm ; die Pflanze kann aber
vereinzelt Hakenstacheln bilden, blht im brigen wei.
185. Mamillaria mazatlanensis (Reb.) K. Sch. & Grke MfK., 154156. 1905
Mamillaria mazatlanensis Reb., Kat., 7. 1896, nur als Name. Bltenbeschreibung unter M. matzatlanensis hort. von Schumann in MfK.,
11:154. 1901. Beschreibung der Pflanze von Grke in MfK., 154156.
1905. M. litoralis K. Brand. Neomammillaria mazatlanensis(K. Sch.)
Br. & R., The Cact., IV:138. 1923. Chilita mazatlanensis Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella mazatlanensis (Reb.) F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr., 98:12, 89. 1951, comb. nud.
Die Art geht in der Literatur stets als M. mazatlanensis K. Sch., und so beschrieb
sie auch Grke 1905. Schumann selbst hat jedoch nur eine Bltenbeschreibung
gegeben (1901), sich nicht als Autor bezeichnet und schrieb den Namen M. matzatlanensis hort. Da die Pflanzenbeschreibung erst von Grke stammt, habe ich ihn
als Mitautor hinzugefgt und als Klammerautor Rebut gesetzt, von dem der Name
zuerst verwandt wurde. Manchmal hat man die Art als vielleicht identisch mit
M. occidentalis oder diese als eine Variett oder Form der M. mazatlanensis angesehen. Aber die letztere Art hat lt. Grkes Schlusatz keine hakigen St. und
berdies Axillen mit kleinen Filzbscheln. H. Bravo (Las Cactac. de Mex., 632.
1937) schreibt allerdings axilas lanosas y setosas, doch mag dies auf eine Verwechslung mit M. occidentalis zurckzufhren sein, zumal sie dort keine Axillenangaben macht. Craig beschreibt die Art: Sprossend, von unten und von der Seite,
kugelig bis zylindrisch, oben gerundet, bis 12 cm hoch, 34 cm ; W. locker stehend, nach Bz. 5:8, ziemlich fest, graugrn, am Grunde heller, kurz breitkonisch,
oben etwas abgeflacht, 48 mm lang, unten ca. 10 mm breit; Ar. rund bis oval, bis
2 mm gro, nur ganz zu Anfang mit etwas hellbrunlichem Filz; Ax. mit kleinen
Filzbscheln (nach Grke: nach Craig: auch mit 12 kurzen B.1), diese sind nach
Grkes Beschreibung zumindest nicht immer vorhanden); Rst. 1315, ziemlich
gleichmig waagerecht abstehend, 610 mm lang, starr-borstenfrmig bis pfriemlich, stechend, wei, glatt; Mst. 34 (meist 4), 81015 mm lang, auch krftiger,
starr, stark stechend, die oberen dnner und nicht ganz zentral, alle gerade, glatt, am
Grunde kremfarben und schwach verdickt, sonst leuchtend hellbraun bis rtlichbraun, vorgestreckt spreizend, die oberen nahezu horizontal gestellt; Bl. trichterig,
4 cm lang2); Sep. (ca. 10) lanzettlich-spatelig, stumpf, wei durchscheinend, mit
breitem, brunlichrotem Mittelstreifen, Spitze stumpflich, Rand etwas gesgt; Pet.
(9), lanzettlich, 3 cm lang, 5 mm breit, am Grunde verschmlert, ziemlich lang zugespitzt, karminrot, am Rande nahe der Spitze mit einigen Zhnchen; Staubf.
1
)Craig bezeichnet die Axillen als kahl (auer mit 1 2 kurzen Borsten). Nach Grke
sind sie aber wollfilzig. Da die Borsten nur in lteren Axillen stehen, mag es sich auch um das
Erscheinen erster Stacheln von jungen Sprossen handeln.
2
)Craig gibt die Lnge irrtmlich mit 34 mm an.

Mamillaria

3357

1 cm lang, karminrot; Staubb. chromgelb; Gr. rosa, 17 mm lang; N. 7 (58),


dnn, spreizend, 6 mm lang, hellgrn; Fr. braun, unten bei Reife rtlich-gelb
werdend, keulig, 2 cm lang, 7 mm dick, mit Perianthrest; S. schwarz, glnzend,
abgeflacht-kugelig, mit hervorstehendem basalem Hilum, punktiert, 1 mm gro.
M e x i k o (Sinaloa, Mazatln) (Abb. 3106; s. auch Abb. 3050).
Nach Craig erstreckt sich das Vorkommen bis Sinaloa, was sich aber wohl nur
auf die von ihm hier einbezogene M. mazatlanensis v. monocentra Craig bezieht,
die ich zu M. occidentalis stellen mute.
Mamillaria mazatlensis Hge. in Katalog Hildmann ist wohl die gleiche Art;
der Name war unbeschrieben.
Was Pohl in seiner farbigen Abbildung in ZfS., Tafel 5, 1925, als M. mazatlanensis bezeichnet, ist nicht diese Art, sondern M. patonii v. sinalensis (Craig)
Backbg. n. comb.

Abb. 3106. Mamillaria mazatlanensis (Reb.) K. Sch. & Grke mit geraden Mittelstacheln.
Bei der von Craig angegebenen teilweisen Axillen-Borstenbildung, die fr diese Artengruppe ungewhnlich wre, handelt es sich offenbar um die ersten erscheinenden feinen
Stchelchen dieser typisch reich aus den Axillen sprossenden Art.

186. Mamillaria wiesingeri Bd. Kaktkde., 1:204. 1933


Einzeln, stark abgeflacht-kugelig, stumpf blattgrn, 4 cm hoch, 8 cm ;
Scheitel schwach eingesenkt; W. nach Bz. 16:26 (anomale Ordnung), ziemlich
weich, schlankpyramidisch, sanft gekantet, bis 10 mm lang, unten 34 mm breit:
Ar. rund, 2 mm gro, nur im Scheitel mit weier Wolle; Ax. kahl, gelegentlich
mit 12 dnnen weien B.; Rst. 1820, 56 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt,
glnzend-wei, horizontal gerichtet; Mst. 4 (selten 56), 56 mm lang, etwas
krftiger nadelig, gerade, glatt, am Grunde schwach verdickt, rtlichbraun, spreizend vorgestreckt; Bl. glockig, im Kranze, 1,2 cm lang und breit; Sep. karminrot,
Rand rosa und gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt: Pet. rosa, dunkler karminrosa

3358

Mamillaria

Mittelstreifen, Rand gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Staubf.


karminrot; Staubb. hellgelb;
Gr. rosa; N. 5, wei; Fr. karminrot, schlankkeulig, 1 cm lang,
mit Perianthrest; S. braun, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, glatt bis runzlig,
1 mm gro; Wurzeln 1,5 cm dick.
M e x i k o (Hidalgo, bei Metzquititln, in Obsidianfelsen auf
2000 m) (Abb. 3107).
187. Mamillaria lesaunieri(Reb.)
K. Sch. In K. Schumann,
Gesamtbschrbg., 553. 1898
Mamillaria lesaunieri Reb.,
Katalog, 7. 1896
Einzeln, halbkugelig bis kurz
zylindrisch, oben gerundet, matt
Abb. 3107. Mamillaria wiesingeri Bd.
dunkelgrn; Scheitel eingesenkt;
(Originalfoto: Bdeker.)
W. nach Bz. 13:21, fest, schlankkonisch, 610 mm lang, unten
7 mm breit; Ar. verkehrt-birnfrmig, nur zu Anfang mit schwachem Wollfilz; Ax. mit sehr wenig Wolle, ohne B.; Rst. 1113, 48 mm lang, die unteren
am lngsten, alle dnnadelig, gerade bis schwach gebogen, glatt, wei, gelblich
werdend, horizontal gerichtet bis abstehend; Mst. 14, 58 mm lang, nadelig,
gerade, glatt, steif, stumpf purpurbraun, vorgestreckt bis abstehend; Bl. im Kranz,
trichterig, Hlle umgebogen, 2,5 cm lang, 1,5 cm breit, im Juni und Juli; Sep.
unten hellgrn, mit sich verjngendem dunkel purpurbraunem Mittelstreifen,
Rand schmal und rosa sowie glatt, lanzettlich, spitz; Pet. feurig karminrot, linearlanzettlich, ganzrandig, spitz; Staubf. karminrot; Staubb. gelblich-hellbraun bis
rosa; Gr. unten kremwei, oben rosa; N. 45, hellbrunlich bis rosa, 0,5 mm lang;
Fr. rot, keulig, 1,5 cm lang, mit Perianthrest; S. stumpf hellbraun, gebogenbirnfrmig, mit hochsitzendem seitlichem Hilum, schwach runzlig, 1,5 mm lang.
M e x i k o (Veracruz, nahe Gozatln, am Cerro Gordo, nach Schmoll).
Craig versieht die Angabe Veracruz mit Fragezeichen; er hat von Schmoll
wohl darber nichts Weiteres erfahren knnen. Immerhin lt die Standortsangabe vermuten, da es sich nicht um eine Gartenhybride handelt, wie man zum
Teil annahm. Man hat die Art in die Nhe von M. heyderi und M. applanata
gestellt, doch haben diese Milchsaft.
Der Artname wurde hufig falsch geschrieben bzw. ist bei Craig darber nicht
richtig berichtet worden. Schumann sagt in MfK., 29. 1897, da er wegen der
richtigen Schreibweise bei Rebut anfragte, der ihm sagte, da diese Art nach
einem Mr. Lesaunier benannt wurde, eine zweite, hnlich klingende Art habe
er nach dem Grtner Lassonnerie getauft. Die Namen M. lassomeri, lassommeri
(K. Sch. in MfK., 141. 1903), lasonnieri, lassonneri (Rebuts Schreibweise), lassaunieri, lassonneriei (nach Schumann die richtige Schreibweise der z w e i t e n Art)
gehren also n i c h t zu obiger Art. Man hat ber die zweite Spezies jedoch nichts
mehr gehrt.

Mamillaria

3359

Ich habe K. Schumann zu obiger Art als Autor hinzugefgt, da meines Wissens
keine genauere Beschreibung von Rebut existiert, sondern der Name aus einer
Samenliste stammt.
188. Mamillaria amoena Hopff. In Salm-Dyck, Hort. Dyck., 6. 1845, als
Name; beschrieben in Cact. Hort. Dyck., 1849. 99. 1850
Neomammillaria amoena (Hopff.) Br. & R., The Cact., IV:120. 1923.
Einzeln und von unten sprossend, kugelig bis zylindrisch, blulich-milchiggrn,
bis 10 cm hoch, bis 12 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 8:13, konisch
bis eifrmig, Kuppe gestutzt, unten etwas seitlich zusammengedrckt, 57 mm
lang; Ar. rund bis oval, 3 mm gro, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax. mit wenig
Wolle und ohne B.; Rst. 1620, 25 mm lang, die obersten die krzesten, alle
borstenartig, gerade, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 2, 8 bis
15 mm lang, der oberste der lngste, alle nadelig, gerade bis schwach gebogen,
steif, gelblichbraun bis rot, auf- und abwrts vorgestreckt spreizend; Bl. im Kranz,
breittrichterig, 2 cm lang, 1,5 cm ; Sep. brunlichgrn, Rand rot und gewimpert,
lanzettlich zugespitzt; Pet. mit rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand nahezu wei,
glatt, spatelig, oben stumpflich; Staubf. unten wei, oben karminrot; Staubb.
gelb bis rot; Gr. blagrn; N. 4, grn; Fr. rot, keulig; S. braun, glatt.M e x i k o (Morelos, bei Cuernavaca; Hidalgo, bei Pachuca).
K. Schumann gibt 57 Mittelstacheln an (Schelle: 5). Vielleicht sagt Craig
deswegen: Schumann verwechselte diese Art mit M. rhodantha; dessen Beschreibung stimmt aber sonst weitgehend mit vorstehender berein. Craig
mag M. droegeana damit verwechselt bzw. diese, die Schumann als Variett von
M. rhodantha beschrieb, damit gemeint haben.
Mamillaria stueberi Frst. Handb. Cactkde., 517. 1846
Mamillaria tentaculata conothele Monv., in Labouret, Monogr. Cact., 55,
1853. Cactus stueberi Kuntze.
Diese Art erwhnt Craig mit kurzer Beschreibung hinter M. droegeana mit
der Bemerkung, da sie vielleicht zu obiger gehre, nicht zu M. rhodantha,
wozu mancher die Art vordem gestellt habe. Rmpler (Handb. Cactkde., 281.
1886) beschreibt sie (etwas eingehender als Craig): Kugelrund, das grte
Exemplar der von Frster beschriebenen Art 8 cm hoch, bei gleichem Durchmesser; Ax. in der Jugend weiwollig, spter fast nackt; W. kegelfrmig,
hell graugrn; Ar. in der Jugend reichlich mit Wolle besetzt, spter ziemlich
nackt; Rst. 1214, nur 78 mm lang, weilich, strahlig ausgerichtet, zierlich
verstrickt, kaum gebogen, die obersten die krzesten; Mst. 2, lnger, bis 13 mm
lang, in der Jugend rotbraun, an der Spitze dunkler, spter schmutziggelblich, braun gespitzt, einer nach oben gerichtet, etwas gebogen, einer nach
unten, gerade; Bl. unbekannt. Herkunft unbekannt.
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 11. 1850) gibt als Synonym an M. imbricata Wegn.; diese aber fhrt Craig als Synonym zu M. rhodantha an. wohin
sie nicht gehren kann, da letztere Art Borsten in den Ax. hat. Diese Synonymie Salm-Dycks scheint Craig also bersehen zu haben.
Von Labouret wurde, nach Craig, als Synonym obiger Art. M. conothele
SD.(?) gefhrt; nur ein Name.
Der Beschreibung nach knnte M. stueberi sehr wohl eine Form der
M. amoena sein.

3360

Mamillaria

189. Mamillaria mundtii K. Sch.


MfK., 13:141. 1903
Neomammillaria mundtii (K.
Sch.) Br. & R., The Cact.,
IV:112. 1923.
Kugelig, bisweilen etwas niedergedrckt,
niemals
hochzylindrisch
(Craig: bis zylindrisch), laubgrn,
bis ca. 7 cm , oben gerundet; Scheitel mig vertieft und von weier
Wolle geschlossen; W. nach Bz. 8:13,
kegelig, nach oben schwach verjngt,
67 mm lang, am Grunde 5 mm
breit, in den Achseln etwas heller;
Ar. rund, 23 mm gro, mit geringem
erst weilichem, dann gelblichem,
Abb. 3108. Mamillaria mundtii K. Sch. Dreischwach flockigem Wollfilz, der
jhriger Smling. (Foto: Heinrich.)
schlielich verkahlt; Ax. nackt; Rst.
1012, strahlend, dnnpfriemlich,
stechend, wei, bis 5 mm lang, glatt, die untersten am lngsten; Mst. 2 (4,
lt. Craig), gerade, bis 10 mm lang (Craig), etwas krftiger, steifnadelig, nach
oben und unten spreizend, krftiger braun gefrbt, im Neutrieb unten heller,
die Spitze stets etwas dunkler; Bl. sehr schlank (Craig: glockig), 2 cm lang (Craig:
1,2 cm lang, 1,4 cm breit); Rhre hellgrn; Sep. lanzettlich, braunrot, am Rand
rosa (Craig: lanzettlich, Saum oben manchmal etwas gesgt, sonst glatt, spitz);
Pet. gesttigt glnzend-karmin, lanzettlich zugespitzt, ganzrandig, zurckgebogen;
Staubf. karmin; Staubb. schwefelgelb; Gr. wei; N. 4, karmin (lt. Craig);
Fr. unbekannt; S. 1,3 0,7 mm, braun, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem
Hilum, schwach rauh, aber nicht punktiert; Wurzel dickrbig. M e x i k o
(Quertaro, bei La Fosiqun) (Abb. 3108).
Craig erwhnt, Schumann htte die Narben als wei angegeben; davon sagt
dieser nichts, sondern nur, da der Griffel wei ist.
190. Mamillaria collina J. A. Purp. Kaktkde., 22:162. 1912
Neomammillaria collina (J. A. Purp.) Br. & R., The Cact., IV:111. 1923.
Einzeln, selten verzweigend, graugrn, anfangs meist mehr halbkugelig, zuletzt
lnglich (Abb. Bd. VI), bis 13 cm breit; Scheitel etwas eingesenkt; W. nach Bz.
13:21, zylindrisch, Kuppe abgestumpft, undeutlich 4kantig, unterseits gekielt,
10 mm lang; Ar. oval, anfangs weiwollig; Ax. mit Wolle in der Jugend; Rst.
1618, 15 mm lang, die seitlichen die lngsten, alle dnnadelig, etwas gebogen,
steif, wei, horizontal gerichtet bis etwas abstehend; Mst. 2, oft nur 1, 58 mm
lang, steifnadelig bis pfriemlich, gerade oder etwas gebogen, glatt, am Grunde verdickt, graubraun, Spitze dunkler, am Grunde grauwei, auf- und abwrts abspreizend; Bl. trichterig, im Kranze, 1,52 cm lang; Sep. unten wei, mit tiefrosa, sich
verjngendem Mittelstreifen, Rand sehr bla und glatt, lanzettlich, spitz; Pet.
rosenrot, dunklerer Mittelstreifen, ganzrandig, lanzettlich gespitzt; Staubf. unten
wei, oben blarosa; Staubb. blagelb; Gr. unten wei bis oben sehr blarosa; N.
35, sehr bla grnlichwei, unter 1 mm lang; Fr. karminrot, keulig, bis 2,5 cm lang,
mit Perianthrest; S. braun, fein punktiert. M e x i k o (Puebla, bei Esperanza).
Nach Craig ist die Art variabel, soweit sich dies aus dem Material ergab, das
er zwischen Tehuacan und Los Combres (Cumbres?) sowie nahe Puebla sammelte.

Mamillaria

3361

191. Mamillaria donatii Berge In K. Schumann, Gesamtbschrbg., Nachtr.,


135. 1903
Neomammillaria donatii (Berge) Br. & R., The Cact., 4:111. 1923.
Einzeln und sprossend, oben gerundet, hell blulichgrn, 89 cm ; Scheitel
schwach eingesenkt; W. locker geordnet, nach Bz. 13:21, konisch, Kuppe stumpflich, 8 mm lang; Ar. rund, 2 mm gro, nur ganz zu Anfang wei wollig; Rst. 16 bis
18, 68 mm lang, spter lnger, alle dnnadelig, gerade, glatt, halbbiegsam,
durchsichtig wei, abstehend; Mst. 2, bis 10 mm lang, die untersten am lngsten,
alle steifnadelig, gerade, glatt, dunkelbraun, spter grau, auf- und abwrts abstehend; Bl. trichterig, 1,5 cm lang, 1314 mm breit; Sep. feurig karminrot,
lanzettlich gespitzt; Pet. feurig karminrot, lanzettlich gespitzt; Staubf. wei;
Staubb. gelb; Gr. wei; N. 4, goldgelb; Fr. rot, 1,21,5 cm lang, 4 mm dick;
S. braun, gebogen-birnfrmig. M e x i k o (Puebla, in der Nhe von Boca del
Monte und Esperanza). Von Craig vielleicht mit M. collina verwechselt?
Dies ist die in Britton u. Rose, Band IV, Fig. 114, als M. donatii bezeichnete
Art. Craig sagt, im Nachdruck sei der Bildhinweis versehentlich als: Fig. 115,
M. collina, gegeben. In meiner Ausgabe ist dies nicht der Fall.
192. Mamillaria albilanata Backbg. Kaktkde., 47. 1939
Einzeln oder sprossend, kurzzylindrisch, bis ber 15 cm hoch, ca. 8 cm , graugrn, ganz von weien St. und im Oberteil von weier Wolle umsponnen; Scheitel
schwach eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, fest, am Grunde undeutlich 4seitig, oben
zylindrisch-konisch, 56 mm lang, unten 34 mm breit; Ar. rund bis oval, nur
anfangs mit kurzer weier Wolle; Ax. mit lange stehenbleibenden krausen, weien
Hrchen; Rst. 1520, 24 mm lang, strahlig stehend und teilweise etwas bereinander angeordnet, am Fu etwas brunlich, die seitlichen am lngsten, alle
nadelig dnn, gerade bis schwach gebogen, steif, glatt, kalkwei, horizontal gerichtet bis schwach abstehend; Mst. 2 (4), 23 mm lang, dnnpfriemlich, gerade,
steif, glatt, am Grunde verdickt, wei bis kremfarben, uerste Spitze braun,
wenn 2: auf- und abwrts abstehend, wenn 4: ber Kreuz; Bl. aus strker wolliger
Zone, klein, 7 mm lang; Pet. tief karminrot; Fr. rosa bis rot, mit Perianthrest;
S. blabraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, schwach rauh, aber nicht
punktiert, 1,2 mm gro. M e x i k o (Guerrero, auf den Bergen von Chilpanzingo
bis Iguala, in Humus; nach Craig vielleicht auch in Oaxaca [?]) (Abb. 3109).
Craig stellt hierher M. martinezii, wohl auf Grund eines Fotos dieser Art, die
er von Schmoll erhielt (Fig. 229, Mamm.-Handb., 252. 1945); M. martinezii hat
aber nichts mit M. albilanata zu tun, denn sie bildet bei weitem nicht so starke
weie Wollschpfe, und die Stacheln sind eher etwas silbrigwei. Die Blten sind
grer, bis 1,1 cm breit und haben einen weien Schlund. Da M. martinezii im
Staate Oaxaca bei Mixteca vorkommt, ist daher wohl Craigs Angabe bei obiger
Art Oaxaca? erfolgt.
193. Mamillaria graessneriana Bd. MfK., 30:8 4. 1920
Neomammillaria graessneriana (Bd.) Br. & R., The Cact., IV:117. 1923.
Einzeln oder wenig von unten sprossend, kugelig bis eifrmig, dunkel blulichgrn, bis 8 cm hoch, 6 cm ; Scheitel schwach vertieft; W. nach Bz. 21:34, gerundet vierseitig-pyramidisch, Kuppe stumpflich, 68 mm lang, unten 34 mm
breit; Ar. rund, bis 3 nun gro, anfangs mit reicher weier Wolle, die sich spter
verliert; Ax. im Scheitel mit reichlicherer schneeweier Wolle, oft lnger andauernd,
ohne B.; Rst. 1820, 68 mm lang, nadelig, gerade, steif, glnzendwei, weit

3362

Mamillaria

spreizend; Mst. 24, zuerst nur 2, bis 8 mm lang, steifnadelig, gerade, am Grunde
nicht verdickt, stumpf rtlichbraun, am Grunde heller, wenn 2: auf- und abwrts abstehend, wenn 4: ber Kreuz, weit spreizend; Bl. klein, angeblich rot;
Fr. und S. unbekannt. M i t t e l - M e x i k o (Standort unbekannt).
Die Blten sollen hnlich denen von M. elegans sein; M. schulzeana ist nur ein
in Berger, Kakteen, 308. 1929, erwhnter Name, nach Bdeker ein Bastard
von M. graessneriana (Abb. 3110).

Abb. 3109. Mamillaria albilanata Backbg.

Mamillaria rutila Zucc. In Pfeiffer, En. Cact., 29. 1837


Mamillaria rutila octospina Scheidw. M. eugenia Lem. M. rutila
pallidior SD. Cactus rutilus Kuntze.
Craig hlt es fr mglich, da dies der lteste Name fr M. graessneriana ist,
d. h. wenn deren Blte genauer bekannt wird und der Beschreibung der
Blte von M. rutila entspricht; die sonstigen Merkmale weichen nicht wesentlich voneinander ab. Schumann stellte die Art zwar zu M. coronaria, aber
bei dieser finden sich Hakenstacheln. Rmplers Beschreibung, die der Pfeiffers entspricht, lautet etwas ausfhrlicher: Einzeln, kugelig; Ax. fast nackt;
W. gedrngt, kegelfrmig, dunkelgrn; Ar. anfangs filzig; Rst. 1416, wei,
die obersten viel krzer; Mst. 46, bis 13 mm lang, steif, gespreizt, etwas
gekrmmt, brunlichrot, am Grunde hornfarbig, der unterste sehr lang; Bl.
im Juli und August, in mehreren Kreisen, fast 1,5 cm lang; Sep. lanzettfrmig, stumpflich, matt purpurrot; Pet. ca. 20, in zwei Reihen, in der ueren

Mamillaria

3363

Reihe weniger zahlreich,


lebhaft purpurrot, lanzettfrmig, ganzrandig, an der
Spitze kurz zweispaltig, mit
einem lngeren und einem
krzeren Zahne; Staubgefe
viel krzer als der Gr., bogenfrmig nach innen gewendet; Staubf. hell purpurrot;
Staubb. gelb; Gr. hell purpurrot, fast so lang wie das Perigon; N. 4, dunkelrot. Die
Pflanze wird bis 13 cm hoch
und breit. M e x i k o (Typstandort: Atotonilco el Chico.
Sierra Rosa, auf 2750 m .
M., an grasigen Abhngen,
im Staate Hidalgo).
194. Mamillaria
hoffmanniana
(Tieg.) H. Bravo Las
Cactac. de Mex., 687. 1937
Neomammillaria hoffmanniana Tieg., An. Inst.
Biol. Mex., 5:269. 1934.

Abb. 3110. Mamillaria schulzeana hort.


Ein Bastard von M. graessneriana Bd.
(Foto: Heinrich.)

Einzeln, zuerst kugelig, spter zylindrisch, bis 30 cm hoch und bis 12 cm ,


gepfropft noch hher und dicker werdend, oben abgeflacht; Scheitel etwas eingesenkt, bei alten Pflanzen reicher wollig wie berhaupt die obere Axillenregion;
W. nach Bz. 13:21, fest, hellgrn, gerundet vierseitig, zylindrisch, Kuppe gerundet, oberseits abgeflacht, 10 mm lang, unten 10 mm breit; Ar. oval bis rund,
3 mm gro, anfangs reich weiwollig, die Wolle eine Zeitlang andauernd; Ax. mit
dichter weier Wolle bis fast zur Spitze der W., besonders oben an lteren Stcken;
Rst. 1820, oft abfallend, von weniger als 1 mm bis 3 mm lang, sehr feinborstig,
gerade bis etwas gewunden, halbbiegsam, wei, horizontal gerichtet oder etwas
abstehend; Mst. bei der von mir kultivierten Pflanze meist 4, zuweilen nur 2,
oder die seitlichen sehr kurz (Craig gibt 6 oder 7 an), bis 2,5 cm lang, aber
auch viel krzer, der oberste und unterste am lngsten, alle dnnpfriemlich,
zurckgebogen, oder verhltnismig gerade, mitunter gewunden, steif, glatt, am
Grunde schwach verdickt, wei bis hell kremfarben, uerste Spitze brunlich,
fast horizontal gerichtet bis schwach abstehend, die lnger bestachelten im
trockenen Zustand zum Teil verflechtend, mitunter auch noch ein ganz zentral
stehender vorgestreckter St.; Bl. glockig-trichterig, 1 cm lang und ungefhr so
breit, am meisten im April erscheinend (ein altes gepfropftes Stck blhte vereinzelt bei mir die grte Zeit des Jahres ber); Sep. unten hell gelblichgrn,
oben brunlich, mit karminrotem Mittelstreifen, lanzettlich gespitzt, Rand fein
gesgt; Pet. blulichpurpurn, am Grunde blagrn, linearlanzettlich, am Ende
geschlitzt, ganzrandig, etwas lnger und breiter als die Sep.; Staubf. blulichpurpurn; Staubb. purpurn bis blarosa, Pollen gelb; Gr. unten wei, oben rtlich, kurz; N. 45, rtlichkarmin, klein; Fr. karminrot, verlngert-keulig, 2 cm
lang, mit Perianthrest; S. hell gelblichbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit schma-

3364

Mamillaria

lem seitlichem Hilum, glatt, 1 mm


gro. M e x i k o (Quertaro, bei
La Templadora; Guanajuato) (Abb.
3111).
Die Abbildung zeigt eine lange
Jahre von mir gepfropft kultivierte
Pflanze, die fast 35 cm hoch und
ca. 12 cm dick ist (Sammlung
Monako). Craigs Fig. 232 (Mamm.Handb., 256. 1945) ist wenig charakteristisch, sondern gibt ein ziemlich ausgetrocknetes Stck mit
lngerer Bestachelung wieder; es
gibt Exemplare, an denen die Rst.
(durch Abfallen) fehlen.
Ob M. dolichocentra v. hoffmanniana Schmoll, Katalogname 1947.
diese Pflanze sein soll, habe ich
nicht feststellen knnen, noch
welche sonst damit gemeint sein
knnte; jedenfalls fhrte Schmoll
den Artnamen M. hoffmanniana
nicht in seiner vorerwhnten Liste.
195. Mamillaria fuliginosa SD.
Cact. Hort. Dyck., 1849. 93.
1850
Abb. 3111. Mamillaria hoffmanniana (Tieg.)
Mamillaria fuliginosa lonH. Bravo. Eine alte Pfropfung in meiner
gispina Hge.
ehemaligen Sammlung im Jardin
Exotique de Monaco.
Kugelig, stumpf dunkelgrn, bis
8 cm ; Scheitel etwas eingesenkt:
W. nach Bz. 21:34, fest, konisch, 67 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. umgekehrt
birnfrmig, weiwollig, Wolle lngere Zeit stehenbleibend; Ax. mit schwacher Wolle,
ohne B.; Rst. 16, 12 mm lang, borstig, gerade, wei, etwas abstehend; Mst. 4.
810 mm lang, die oberen und untersten am lngsten, alle steifnadelig, gerade,
glatt, kalkigwei mit schwarzer Spitze, ber Kreuz stehend und strker spreizend:
Bl. rhrig, 1,5 cm lang, 1 cm : Sep. mit sich verjngendem breitem, rtlichbraunem Mittelstreifen, Rand tiefrosa und leicht gesgt, lanzettlich zugespitzt:
Pet. tiefrosa, mit dunklerer Mittellinie, ganzrandig, lanzettlich zugespitzt; Staubf.
tiefrosa; Staubb. hellbrunlich; Gr. kremfarben; N. 5, tiefrosa, 1 mm lang: Fr.
karminrot, zylindrisch-keulig, 2 cm lang, 4 mm dick, mit Perianthrest; S. hell
brunlich, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, leicht runzlig, 1 mm lang.
Herkunft unbekannt.
Labourets Herkunftsangabe lautet: Caracas?; Britton u. Rose fhren die
Art nicht gesondert auf, sondern erwhnen sie bei M. simplex mit dem Zusatz:
Wir kennen die Art nicht: kommt sie wirklich von Venezuela, woher sie nach
dem Ind. Kewensis mit Fragezeichen stammen soll, drfte sie hierhergehren. Das trifft nicht zu, denn Labourets Angabe ist zweifellos unrichtig.
Craigs Bild Fig. 233 (Mamm.-Handb., 257. 1945) stellt eine der unter dem
Namen M. fuliginosa zuweilen in den Sammlungen vorhandenen Pflanzen dar.

Mamillaria

3365

wie ich sie auch im Jardin Botanique Les Cdres, Saint Jean-Cap-Ferrat, sah; auf
der Abbildung sind aber auch zum Teil 5 und 6 Stacheln zu sehen, und hchstens
vereinzelte kurzborstige Randstacheln, jedenfalls keine 16. Entweder ist also
das Foto undeutlich bzw. lt es die Randstacheln nicht erkennen, und mte
dann auch die Mittelstachelangabe lauten 4 (56), oder es handelt sich bei
der Abbildung gar nicht um diese Art, sondern vielleicht um eine Form der
M. obconella (M. tetracantha Hook. non SD.), deren Beschreibung darauf eher
zutrifft.
Mamillaria obvallata O. In Dietrich, Allg. Gartenztg., 14:308. 1846
Cactus obvallatus Kuntze.
Diese Art hlt Craig, wenn auch unvollkommen beschrieben, fr der obigen
etwas hnlich und weist darauf hin, da wenn wirklich beide bereinstimmen sollten M. obvallata der ltere und damit gltige Name wre. Bisher
reichen die Angaben aber nicht zu einer Identifizierung aus: Krper oval;
Scheitel vertieft; W. blulichgrn, konisch; Ar. weiwollig, spter nackt;
Ax. mit Wolle; Mst. 4, 25 mm lang, der unterste lngste bis 35 mm lang,
krftiger, alle nadelig, gebogen, anfangs tiefgelb, spter braun, ber Kreuz
stehend; Rst. 16, fein, borstenartig; Bl. 10 mm lang; Sep. 810, brunlichrot,
lanzettlich gespitzt; Pet. purpurrot, lanzettlich gespitzt, ganzrandig; Staubf.
purpurrot; Staubb. gelb; Gr. purpurrot; N. 34, purpurrot, kurz und dick;
Fr. und S. unbekannt.
In den Angaben ber Rand- und Mittelstacheln besteht eine starke bereinstimmung mit M. fuliginosa.
196. Mamillaria ochoterenae (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen, 98. 1931
Neomammillaria ochoterenae H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:127. 1931
Diese Art wurde von Werdermann zur Sektion Galactochylus gestellt bzw.
zur Schumannschen Reihe Elegantes, d. h. also zu den Arten, deren Warzen
nicht bei Verletzung milchen, sondern nur im Innern des Krpers. Bdeker
stellt die Art ebenfalls zu den Galactochylees. Woher diese beiden Autoren
die entsprechenden Angaben haben, kann ich nicht feststellen. Craig hat wohl
nur Nichtmilchen der Warzen festgestellt und die Art wie H. Bravo
daher zur Sektion Hydrochylus einbezogen; es ist aber mglich, da die Spezies
besser in die Sektion Subhydrochylus gehrt. Craig beschreibt sie: Einzeln,
gedrckt-kugelig (spter schwach gestreckt: Backeberg), bis 8 cm , hellgrn;
Scheitel nur wenig eingesenkt (Backeberg); W. nach Bz. 13:21, von St. berdeckt, fest, konisch, unterseits gekielt, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. nur
anfangs mit etwas Wolle; Ax. nackt; Rst. 1718, 49 mm lang, dnnadelig,
gerade, glatt, wei bis hell bernsteinfarben, horizontal gerichtet bis etwas abstehend, verflochten; Mst. 56, 1020 mm lang, der unterste am lngsten und
krftiger, alle derbnadelig bis pfriemlich, gerade oder schwach gebogen, steif,
glatt, gelblichgrau mit roter Spitze zu Anfang, spter braun mit schwarzer Spitze,
der unterste abwrts gerichtet, der oberste aufgerichtet; Bl. im Kranz, 1 cm lang;
Sep. mit brunlichrotem Mittelstreifen, Rand wei und glatt, lanzettlich; Pet.
mit rosa Mittelstreifen, Rand wei und glatt, linear zugespitzt; Staubf. hellrosa;
Staubb. gelb; N. 56, hellgelb; Fr. rot, kugelig-keulig, 2 cm lang, mit Perianthrest; S. hellbraun, birnfrmig, mit subbasalem Hilum, schwach rauh, 1 mm lang.
M e x i k o (Oaxaca) (Abb. 3112).

3366

Mamillaria

Werdermann und Boedeker schrieben den Artnamen unrichtig ochoterenae.


Schmoll hat Craig mitgeteilt, die Art kme auch im Staate Puebla, bei Esperanza, vor und sei wahrscheinlich identisch mit M. esperanzaensis Bd. Ich bilde
beide ab; zumindest stehen sie einander sehr nahe (s. unter M. esperanzaensis),
nur scheinen die Warzen der letzteren zierlicher zu sein.
197. Mamillaria pringlei (Coult.) Brand. Zoe, 5:7. 1900
Cactus pringlei Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:109. 1894. Neomammillaria
pringlei (Coult.) Br. & R., The Cact., IV:115. 1923.
Einzeln, kugelig bis kurzzylindrisch, gelblich-graugrn, bis 16 cm hoch, bis
7 cm ; W. nach Bz. 13: 21, fest, konisch, Kuppe stumpflich, 610 mm lang,
unten 7 mm breit; Ar. oval, bis 2 mm gro, nur zu Anfang mit gelblicher Wolle;
Ax. weiwollig, gelegentlich mit kurzer weier B.; Rst. 1520, 58 mm lang,
feinnadelig, steif, glatt, gerade bis leicht gebogen, gelb, fast horizontal gerichtet:
Mst. 6 (57), 1820 mm lang, steifnadelig, zurckgebogen, glatt, gelb, strker
vorspreizend, den Scheitel berdeckend; Bl. trichterig, 810 mm lang; Sep.
brunlichrot, Rand blasser und gesgt, linear, gespitzt; Pet. tiefrot, linearlanzettlich, gespitzt, fast glattrandig; Staubf. tiefrosa; Staubb. gelb; Gr. unten fast
wei, oben rosa; N. 3, brunlich, 1 mm lang; Fr. rtlich, 1,21,5 cm lang, lnglichkeulig, mit Perianthrest; S. braun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, 1 mm
gro. M e x i k o (San Luis Potos, im Canyon von Tultenango) (Abb. 3113).
Die Art ist, was die Dichte und Festigkeit der Bestachelung anbetrifft, sehr
variabel, was aus Craigs Beschreibung nicht hervorgeht, wohl aber aus der Abbildung von H. Bravo in Las Cact. de Mex., 588. 1937, Fig. 280, mit langer,
borstendnner Bestachelung; H. Bravo sagt auch axilas setosas y lanosas,
Craig nur ein Brstchen gelegentlich in den Axillen, aber nicht typisch. Die
unten erwhnte Variett Schmolls erscheint mir angesichts der Verschiedenartigkeit der Bestachelung kaum als berechtigt, da alte Pflanzen des Typus auch lnglich werden und alle bergnge in der
Bestachelungslnge zu finden sind.
Merkwrdigerweise fhren weder
Schumann in seiner Gesamtbeschreibung noch Berger in Kakteen die
Art. Bdeker gibt (Mamm.-Vergl.Schlssel, 41. 1933) auch an: Axillen wollig und borstig. Diese Angaben von ihm und H. Bravo sind
wichtig, denn damit unterscheiden
sich die Merkmale kaum von denen
der M. rhodantha bzw. dem Typus
dieser Art. Meines Erachtens ist
M. pringlei nur eine isolierte Form
derselben bzw. Variett mit stark
variablen gelben Stacheln, bis langborstig, und man sollte sie besser
zu M. rhodantha einbeziehen, als
v. pringlei.
Abb. 3112. Mamillaria ochoterenae (H. Bravo)
Werd.

v. columnaris Schmoll, in Craig,


Mamm.-Handb., 260. 1945, ist hchstens eine Form mit dnner nade-

Mamillaria

3367

ligen, krzeren Stacheln und angeblich mehr zylindrischem Wuchs, wahrscheinlich nicht wirklich trennbar.
198. Mamillaria discolor Haw. Syn. Pl. Succ., 177. 1812
Cactus depressus DC.1) C. pseudomamillaris SD. (Salm-Dyck schrieb
spter M. pseudo-mamillaris SD. [184950]). C. spinii Colla. Mamillaria pseudomamillaris Pfeiff. M. discolor prolifera Pfeiff. M. albida
Hge. M. aciculata O. in Pfeiff. M. discolor albida SD. M. discolor
rhodacantha SD. ? M. polythele aciculata SD. M. curvispina O. in
Dietr. M. curvispina parviflora O. in Dietr. ? M. discolor pulchella
O. in Frst. M. nitens O. in Linke. ? M. pulchella O. in
Linke. M. discolor aciculata SD. M. discolor coniflora SD. M. discolor curvispina SD. M. discolor nitens SD.M. rhodacantha SD.M.
rhodacantha pallidior SD. M. pulchella flore pallidiore SD. M. pulchella
nigricans Monv. M. porphyracantha Jac. Cactus aciculatus Kuntze.
C. discolor Kuntze. C. pulchellus Kuntze. Neomammillaria discolor
(Haw.) Br. & R., The Cact., IV:132. 1923. Chilita discolor Orc.,
Cactography, 2. 1926.
Dies ist nach Schumann eine der ltesten eingefhrten Mamillarienarten, und
aus der Literatur geht hervor, da sie sehr variabel ist; man hat eine Anzahl von

Abb. 3113. Mamillaria pringlei (Coult.) Brand. Normal bestachelter Typus; es gibt krzer
und gerader bestachelte, aber auch viel dichter und lnger bzw. borstig bestachelte Formen.
(Foto: Heinrich.)
1
)Pfeiffer fhrt als Synonym irrtmlich Mamillaria depressa DC. an, meinte aber Cactus
depressus DC. (eine andere Pflanze als M. depressa Scheidw.); letzterer gehrt nach De Candolles eigener Ansicht (Revue, S. 28) hierher.

213

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3368

Mamillaria

Varietten aufgestellt, die wieder verschwanden, Craig bildet nur eine Smlingspflanze ab (Fig. 236, Mamm.-Handb., 261. 1945). Britton u. Rose geben an.
sie seien nicht in der Lage gewesen, diese Art mit Bestimmtheit zu identifizieren:
daher sagt auch wohl Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:4. 1954], es sei eine species incerta. Zehnder hat sie aber jngst in grerer Zahl wiedergesammelt.
Meine Abb. 3114 zeigt eine Pflanze, auf die alle Merkmale zutreffen: ca. 1820
Rst., 6 Mst., die randstndigen weit spreizend; die Bl. stimmt auch berein.
Im Nachtrag (Band VI) bringe ich das Foto einer greren Pflanze Zehnders.
Salm-Dyck hat bei M. discolor (Cact. Hort. Dyck., 96. 1850) angegeben centralibus rectis aut curvatulis, hnlich sagt Rmpler oder schwach nach auen gekrmmt.1) Craig beschreibt die Art: Einzeln, kugelig bis eifrmig, spter
zylindrisch, oben gerundet, blulich-grn, bis 8 cm (Rmpler: die schon seit
langer Zeit in Kultur befindlichen Pflanzen wurden 1518 cm hoch, bis 813 cm ):
W. nach Bz. 8:13, fest, ovoid-konisch, 67 mm lang, unten 57 mm breit:
Ar. oval (wie in meiner Abbildung), 23 mm gro, anfangs mit kurzer weier
Wolle; Ax. mit sehr geringer Wolle bis kahl; Rst. 1620, manchmal mehr, bis
1 cm lang, die unteren am lngsten, alle dnnadelig (Rmpler: borstenfein),
gerade, wei, horizontal gerichtet: Mst. 6 (8), 1 cm lang (oder auch lnger:
Backeberg) (im Foto Craig nicht 1 cm, sondern bis 1,5 cm lang!), gerade (SalmDyck: oder etwas gekrmmt), an der Basis wei, darber bernsteingelb mit
schwarzer Spitze (Rmpler: verschieden gefrbt, im Freien dunkler, unter Glas
heller, nach oben braun, schwarzbraun bis fast schwarz...1) der oberste und
unterste sehr lang. Dies stimmt mit meiner Abbildung sowie mit Zehnders Pflanzen besser berein als Craigs Angabe, die er vielleicht als Durchschnitt der
Smlingspflanze entnahm); Bl. trichterig, 2 cm lang, 1,6 cm breit (Rmpler:
1,8 cm breit, vom Februar bis April); Sep. mit altrosa bis dunkelrtlichem Mittelstreifen, Rand wei und glatt, linear, 2 mm breit, Spitze stumpflich; Pet. wei,
mit rosenroter Mittellinie, linear, ganzrandig, am Ende spitz bis stumpflich; Staubf.
wei bis rosa; Staubb. gelb; Gr. wei bis blagelb; N. 67, blagrn; Fr. rtlichhellbrunlich, keulig, 2,5 cm lang, mit
Perianthrest; S. braun, abgeflacht und
gebogen-birnfrmig, Hilum seitlich,
schwach punktiert. 1 mm lang. M e x i k o (Puebla) (Abb. 3114).

Abb. 3114. Mamillaria discolor Haw. Form?

Die Bltenfarbe scheint ebenfalls variabel zu sein; Rmpler gibt an: weilich-rosa, auf der Unterseite mit dunkelrosenrotem Mittelstreifen. Salm-Dyck
bezeichnet die Bltenfarbe der hier
einbezogenen M. pulchella O. sogar als
hellpurpurn, so da Craig vor das
Synonym mit Recht ein Fragezeichen
setzt. Bei der ebenfalls als Synonym
einbezogenen M. rhodacantha SD. wird
die Bltenfarbe von Rmpler auch als
hellpurpurrot angegeben, und es scheint
stets bersehen worden zu sein, da

1
)Die von Zehnder gesammelten und ziemlich gro werdenden Pflanzen haben weie,
braune bis schwarze Mittelstacheln, sind darin also sehr variabel, alle gebogen, der lngste,
unterste Mittelstachel bis 3 cm lang, die brigen 1,22 cm lang (der oberste).

Mamillaria

3369

Salm-Dyck dazu sagt: spter doppeltdichotomisch!. Stacheln waren purpurn getnt; sie wurde von Salm-Dyck zuerst
(1845) als M. discolor rhodacantha SD. bezeichnet, wegen vorerwhnter strker abweichender Merkmale aber spter zur eigenen
Art erhoben. Sie mag zeigen, wie weit die
Variationsbreite der obigen Spezies reicht.
M. aciculata O. und M. polythele aciculata
SD. stellte Schumann zu M. polythele; nach
der greren Stachelzahl hlt Craig sie
eher fr hierhergehrend (Rmpler gab
aber an: Narben 6, wei!).
M. confinis Hge. wird als Synonym von
M. albida Hge. angefhrt (von Pfeiffer).
[Es gibt auch fast ganz weistachlige
M. discolor.]
M. canescens hort. non Jac. in Pfeiffer
(1837), von De Candolle kurz beschrieben
Abb. 3115. Mamillaria albicans (Br. & R.)
(1828) und von ihm offenbar irrig als SynBerg.? [vielleicht auch eine Form von
onym zu M. lanifera Haw. (Cactus lanifer
M. slevinii (Br. & R.) Bd.]
Kuntze) gestellt (wohl wegen des Namens
(Foto: Heinrich.)
Cactus canescens Moc. & Sess, nach
De Candolle ein Synonym von M. lanifera Haw.), bezog Pfeiffer spter
zu M. discolor ein (aber auch zu M. grandiflora).
M. coniflora hort. und M. discolor coniflora SD. sind nur Namen, die hierher
gehren. Ebenso wird meist hierhergestellt M. discolor breviflora Frst. (1846),
unbeschrieben wie M. discolor fulvescens SD.
Cactus pseudomamillaris erschien in Desfontaines, Tab. Bot. ed. 2, 191. 1815,
nur als Name und bei Pfeiffer (1837) auch als Synonym von M. discolor prolifera.
M. spinii Colla wird als Synonym von M. discolor, zufolge Salm-Dyck (1849. 11.
1850), bezeichnet.
M. rhodantha droegeana K. Sch., deren weie Blte mit rosa Hauch oder Mittelstreif Quehl zuerst (in MfK., 48. 1915) berichtete, wurde von diesem zu M. discolor gestellt, aber spter von Hildmann (in Schelle, Handb. Cactkde., 257.
1907) richtiger zur eigenen Art erhoben. Craig bezeichnete ihre Blte irrtmlich
als gelblich.
199. Mamillaria slevinii (Br. & R.) Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 44. 1933
Neomammillaria slevinii Br. & R., The Cact., IV:139. 1923. Chilita
slevinii Orc., Cactography, 2. 1926.
Eine bei Craig nicht richtig behandelte Art, denn er stellt sie als Synonym
zu M. albicans, die viel wolliger ist. Auerdem hat er fr die letztere die Bltenbeschreibung Britton u. Roses fr M. slevinii bernommen, obwohl noch nicht
bekannt ist, wie M. albicans blht. Fr letztere geben Britton u. Rose auch an
515 Kpfe beieinander, bei M. slevinii einzeln wachsend, auch die Fruchtund Samenangaben sind verschieden. Ich kann mich daher hier nur an Britton
u. Rose halten und bis zu weiteren Beobachtungen beide Arten getrenntauf
fhren. Im Schlssel nenne ich diejenige Spezies, bei der die Blten bekannt sind:
Einzeln, zylindrisch, bis 10 cm oder mehr hoch, 56 cm , vllig unter den dichtstehenden St. verborgen; St. am Scheitel unten rosa, mit braunen oder schwarzen
213*

3370

Mamillaria

Spitzen, nach unten zu wei verbleichend; Rst. zahlreich, nadelig, weit spreizend:
Mst. ca. 6, etwas lnger und strker, schwach abstehend; Bl. ca. 2 cm breit; Sep.
mit rosa Mittelrippe; Pet. wei; Staubf. rosa; Gr. fast wei; N. fast wei; Fr. rot.
ca. 1 cm lang; S. schwarz, nahezu kugelig, am Grunde mit einem Vorsprung und
einem groen, basalen Hilum. M e x i k o (Niederkalifornien, Insel San Josef
und sdlich davon auf der Insel San Francisco).
Wenn die Blte der M. albicans der dieser Art gleichen sollte, mte M. slevinii
zumindest als Variett zu M. albicans gestellt werden, da die Art weniger wollig
ist, einzeln wchst und auch die Frchte und Samen verschieden zu sein scheinen.
Mamillaria albicans (Br. & R.) Berg. Kakteen, 308. 1929
Neomammillaria albicans Br. & R., The Cact., IV:138. 1923. Chilita
albicans Orc., Cactography, 2. 1926.
Zuerst kugelig, dann zylindrisch, bis 20 cm lang, bis 6 cm , oft in Gruppen
von 515 Kpfen; St. den Pflanzenkrper bedeckend und oft rein wei;
Rst. zahlreich, kurz, steif, breit spreizend; Mst. mehrere, gerade, steif, oft an
der Spitze brunlich oder schwrzlich; Stachelareolen (und offenbar auch
die Ax.: Backeberg) anfangs dicht weiwollig (die Axillenwolle offenbar
lnger haftend: Backeberg); Fr. keulig, rot, 1018 mm lang; S. schwarz, mit
basalem Hilum. M e x i k o (Niederkalifornien, auf der Insel Santa Cruz und
dem benachbarten Inselchen San Diego) (Abb. 31153116).
Nach der Abbildung Britton u. Roses strker weiwollig als M. slevinii:
die Bl. ist unbekannt. Die Abb. 3115 und 3116 (einer lngere Mst. aufweisenden Form) mgen eher zu M. slevinii gehren.
200. Mamillaria esperanzaensis Bd. Mamm.-Vergl.-Schlssel, 40. 1933
Mamillaria fuscata-esperanza J. A. Purp., MfK., 24:118. 1914, nur ein
Name; Bdeker gibt in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 40. 1933, an: M. esperanzaensis Bd. 1932; aber in diesem Jahr ist keine Beschreibung der
Art zu finden.

Abb. 3116. Nach Heinrich: eine langstachligere Form von M. albicans (Br. & R.) Berg.
[oder von M. slevinii (Br. & R.) Bd.?]. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3371

Besehreibung nach Bdeker


(Mamm.-Vergl.-Schlssel):
Kugel- bis eifrmig, bis 8 cm dick;
W. zylindrisch-kegelig; Ax. kahl;
Rst. bis 20, dnn, stechend, hellgelb; Mst. 47, unten knotig verdickt, der unterste am lngsten
und abwrts gebogen, bernsteinbraun; alle St. hart und metallisch schimmernd; Bl. 2,5 cm
breit, wei mit rotem Rckenstreif; Fden wei; Gr. gelblichwei; N. 5, hellgelb. M e x i k o
(Puebla) (Abb. 3117).
Fr. und S. sind nicht bekannt.
Nach H. Bravo kommt die Art
bei Esperanza (Puebla) vor, und
Schmoll war der Ansicht, da
es sich hier um die gleiche Art
Abb. 3117. Mamillaria esperanzaensis Bd.
wie M. ochoterenae handelt; dann
(Foto: H. Neumann.)
wre dieser Name als der ltere
der gltige. Glcklicherweise kann ich aber beide Arten abbilden (s. auch unter
M. ochoterenae), d. h. von M. esperanzaensis ein Foto von H. Neumann bringen (Abb.
3117). Danach besteht zweifellos eine hnlichkeit, aber die W. sind bei M. esperanzaensis offensichtlich zierlicher und stehen wahrscheinlich auch in einer hheren Bz.Ordnung; die Areolen scheinen auch grer zu sein; es ist auch nichts von metallischem Glanz bei den St. von M. ochoterenae berichtet, wo die Rst. zum Teil
wei sind. Vielleicht mag sich aber ergeben, da die obige Spezies als Variett
zu M. ochoterenae gestellt werden sollte.
201. Mamillaria halbingeri Bd. Kaktkde., 1:9. 1933
Einzeln, abgeflacht-kugelig, hellgrn; Scheitel nicht eingesenkt, aber wollig;
W. nach Bz. 13: 21, glnzend, konisch bis eifrmig, 45 mm lang, unten 3 mm
breit; Ar. rund, bis 1,5 mm gro, nur anfangs mit kurzer weier Wolle; Ax. mit
mehreren dnnen, haarhnlichen B.; Rst. bis 25, 57 mm lang, dnnadelig,
gerade, glatt, wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 2, 56 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, glatt, am Grunde schwach verdickt, gelblichwei, Spitze blabraun,
auf- und abwrts spreizend; Bl. trichterig, bis 12 mm lang; Sep. grnlichgelb,
hellgrne Mittellinie, Rand blagelb und gesgt, lanzettlich, spitz; Pet. schwefelgelb, Rand blasser und gesgt, breiter lanzettlich, Spitze stumpflich; Staubf. hellgelb; Staubb. orangegelb; Gr. wei; N. 6, wei, klein; Fr. weilich (?), keulig,
klein; S. hell rtlichbraun, schwach glnzend, glatt, mit seitlichem Hilum, 1 mm
gro. M e x i k o (SO-Oaxaca) (Abb. 3118).
Benannt nach dem Sammler Halbinger, der seinerzeit Pflanzen aus Mexiko
lieferte.
202. Mamillaria conspicua J. A. Purp. MfK., 22:163. 1912
Mamillaria conspicua Lem., nur ein Name in Les Cactes, 34. 1868.
Neomammillaria conspicua (J. A. Purp.) H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex.,
122. 1930.

3372

Mamillaria

Einzeln, kugelig bis zylindrisch, oben


gerundet, graugrn, bis 14 cm lang,
10 cm ; Scheitel etwas eingesenkt; W.
dichtstehend, konisch bis stumpf 4kantig, 67 mm lang; Ar. rund bis oval,
klein, nur im Scheitel wollig; Ax. mit
Wolle und B.; Rst. 1625, bis 6 mm
lang, die seitlichen am lngsten, borstendnn bis nadelig, wei, horizontal gerichtet; Mst. 2, 10 mm lang, derbnadelig, gerade bis etwas gebogen, wei,
Spitze braun, anfangs rtlichbraun,
auf- und abwrts abstehend; Perigonbltter rosa mit dunklerem Mittelstreifen; Staubf. wei; Staubb. gelb;
Abb. 3118. Mamillaria halbingeri Bd.
Gr. wei; N. gelb; Fr. karminrot, zylin(Originalfoto: Bdeker.)
drisch, keulig; S. hellbraun, glnzend, gebogen-birnfrmig, kaum 1 mm gro.Mexiko (Puebla, bei Zapotitln) (Abb. 3119).
Britton u. Rose stellten die Art in die Nhe von M. elegans, die jedoch keine
Axillenborsten hat. Dagegen besteht groe hnlichkeit mit M. vaupelii, deren
Mst. im allgemeinen etwas lnger sind, bei deren v. flavispina aber auch nicht.
M. vaupelii soll jedoch gelegentlich leicht milchen, oder wenigstens im Innern,
und sie wurde daher in die Nhe der M. elegans gestellt. Purpus hat bei M. conspicua nur gesagt Wa r z e n nicht milchend; ob die Pflanze nicht leicht im

Abb. 3119. Mamillaria conspicua J. A. Purp. In der Sammlung Delrue, Menton, als M. vaupelii
Tieg., aber mehr zylindrisch, mit teils 2, teils 4 Mittelstacheln. ber die Safteigenschaften
ist bisher nichts Sicheres bekannt.

Mamillaria

3373

Innern milcht, steht meines Wissens nicht fest. Dann wrde sich M. conspicua nur
durch spter etwas lnglicheren Wuchs unterscheiden. Die Art sollte auf ihre
Safteigenschaft hin genauer untersucht werden. Frher wurde sie von Klissing
(Barth) in grerer Zahl importiert, und ich besa davon kurzzylindrische Stcke.
Abb. 3119 aus der Sammlung Delrue (Menton) zeigt eine unter dem Namen
M. vaupelii kultivierte Pflanze; es drfte sich aber eher um M. conspicua handeln; hier kommen auch 34 Mst. vor, wie bei M. vaupelii flavispina, doch sind
sie dunkel und am Grunde verdickt, was bisher weder von der einen noch der
anderen Art berichtet ist. Deren Areale sind im brigen nicht sehr weit voneinander entfernt. H. Bravo erwhnte M. conspicua in ihrem Handbuch von 1937
nicht mehr.

Abb. 3120. Mamillaria ortiz-rubiona (H. Bravo) Werd. (Foto: Oehme.)

203. Mamillaria nunezii (Br. & R.) Orc. Cactography, 2. 1926


Neomammillaria nunezii Br. & R., The Cact., IV:120. 1923.
Craig schreibt hierunter: Diese Art ist nahe verwandt mit dem hakenstachligen Typus von M. solisii, mit der zusammen sie gefunden wird und mit welcher
sie hybridisiert, da wir beide Arten in den gleichen Canyons bei Taxco fanden.
Craig wute zum Zeitpunkt der Niederschrift seines Handbuches noch nicht, da
es eine Reihe von Mamillarien (besonders in Guerrero) gibt, die sowohl gerade
wie hakige Stacheln entwickeln, wie z. B. M. bella, M. wuthenauiana, M. multidigitata, M. verhaertiana, M. guerreronis, M. cerralboa u. a. M. solisii ist nur die
hakenstachlige Form der M. nunezii, und ich sah Importen von Schwarz, die
sich vllig glichen, bis auf die hakige Stachelspitze bei M. solisii. Buxbaum
scheint dies nicht erkannt zu haben, schreibt aber die Samen von M. nunezii
und M. solisii sind sehr variabel. Da M. nunezii in der Publikation Britton u.
Roses vor M. solisii steht, wird sie hier als Art angefhrt, zur besseren Unterscheidung die M. solisii als hakenstachlige Variett.
v. nunezii
Ebnerella nunezii (Br. & R.) F. Buxb., sterr. Bot. Ztschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud.
Einzeln, gelegentlich von unten sprossend, kugelig bis etwas zylindrisch, bis
15 cm hoch und bis 8 cm , stumpfgrn; W. nach Bz. 13:21, fest, konisch-

3374

Mamillaria

zylindrisch, Kuppe stumpflich gerundet, 7 mm lang, unten 67 mm


breit; Ar. oval, anfangs mit kremfarbener Wolle; Ax. mit 810
weien B.; Rst. 2530, 57 mm
lang, dnnadelig, gerade, glatt,
steif, wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 2 bis meist 4 (gelegentlich 56), 815 mm lang, pfriemlich, glatt, gerade, steif, am Grunde
schwach verdickt, oben rtlichbraun bis schwarz gespitzt, vorgestreckt spreizend; Bl. trichterig.
15 mm lang; Sep. mit brunlichrotem Mittelstreifen, Rand heller
und leicht gesgt, lanzettlich, spitz:
Pet. tiefrosa bis purpurrosa (magenta), lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. unten weilich, oben
Abb. 3121. Mamillaria ortiz-rubiona (H. Bravo)
Werd. mit voll geffneter Blte.
rosa; Staubb. gelb; Gr. bla kremrosa; N. 5, grnlichgelb; Fr. bla
grnlich-wei, oben zartrosa getnt, keulig, 2,3 cm lang, 7 mm dick, mit leicht abfallendem Perianthrest; S. braun, birnfrmig, mit hochseitlichem Hilum, schwach
runzlig, 1,2 mm gro; Wurzeln faserig. M e x i k o (Guerrero, bei [Taxco und]
Buenavista de Cuellar bei Iguala).
203a. v. solisii (Br. & R.) Backbg. n. comb.
Neomammillaria solisii Br. & R., The Cact., IV:142. 1923. Mamillaria solisii (Br. & R.) Bd., Mamm.-Vergl.-Schlssel, 35. 1933.
Ebnerella solisii (Br. & R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud.
Rst. zum Teil etwas lnger; ein Mst. gehakt. Die Samen werden als glnzend
angegeben, doch hat Buxbaum festgestellt, da sie bei Typus und Variett variabel
sind. Standort: wie beim Typus der Art.
Der Variettsname gilt nur fr Pflanzen, bei denen ein Mst. stets gehakt ist:
es kommen auch Exemplare mit zum Teil geraden St. vor. Nach Br. & R.s
Notiz unter M. rekoi gehrt die Art vielleicht zur Sekt. Subhydrochylus, was
berprft werden sollte.
204. Mamillaria ortiz-rubiona (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen, 95. 1931
Neomammillaria ortiz rubiona H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:193.
1931. Mammilloydia ortiz-rubiona (H. Bravo) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), IV:7. 1951, comb. nud.
Strker sprossend, grere Gruppen bildend; Einzelkpfe gedrckt-kugelig,
stumpf graugrn, bis 810 cm breit; Scheitel schwach vertieft; W. nach Bz. 8:13.
zylindrisch bis keulig, Kuppe gerundet, 1518 mm lang, unten 10 mm breit; Ar.
oval, anfangs mit kurzer Wolle; Ax. mit zahlreichen Borstenhaaren, bis ber
Warzenlnge; Rst. 2530, 415 mm lang, sehr feinnadelig bis haarartig, gerade,
glatt, halbbiegsam, wei, horizontal gerichtet und verflochten; Mst. 46, 1,2 bis
1,5 cm lang, nadelig, gerade, glatt, steif, brchig, wei, manchmal mit rosa Spitze,
einer vorgestreckt, die brigen in der Ebene der Rst. und nur in der Gre ver-

Mamillaria

3375

schieden; Bl. trichterig, 3,5 cm lang, 3 cm ; Sep. mit breitem, hell graugrnem
Mittelstreifen sowie blarosa Mittellinie darin, Band sehr blarosa und bewimpert, breitspatelig, spitz; Pet. sehr bla grnlichwei bis sehr bla rosa,
rosa Mittellinie, spatelig, 4 mm breit, spitz, ganzrandig; Staubf. ganz blarosa,
gebogen; Staubb. tief orange; Gr. blarosa; N. 68, brunlichrosa, spter tiefrosa, 3 mm lang, die Staubb. berragend; Fr. karmin, keulig, mit Perianthrest; S.
schwarz, glnzend, regelmig in Reihen punktiert, 1,5 mm gro. M e x i k o
(Guanajuato und Quertaro, an der Grenze beider Staaten) (Abb. 31203121;
Tafel 244).
H. Bravo schrieb 1931 zuerst ortiz rubiona, in Las Cactac. de Mex., 1937,
ortizrubiona, bei der Abbildung ortiz-rubiona. Hier wird regelmig die
letzte Schreibweise beibehalten.
Buxbaum (Sukkde., IV:7. 1951) nennt Craigs Samenbezeichnung pitted in
rows als fehlerhaft; es soll sich um flache Buckel handeln, zwischen
denen kleine Grbchen bleiben, und Buxbaum hat dafr die Bezeichnung
Zwischengrbchen (englisch: spotted) gewhlt. Daraus leitet er den Gattungszusammenhang mit Mammilloydia candida her. Shurly (S. Einleitung zu Mamillaria) hat aber auf Grund seiner Untersuchungen festgestellt, da die Testa von
beiden Mammilloydia-Arten nicht warzig, sondern runzlig ist, bei M. candida
rosea sogar glnzend mit nur winziger Punktierung. Die Gattung Mammilloydia
soll auf Untersuchung unrichtiger Samen beruhen. Die am Ende des CraigSchlssels aufgefhrten Samenunterschiede (Verzeichnis von Shurly) lassen somit
die Fragwrdigkeit dieser Gattungsabtrennung erkennen.
205. Mamillaria neopalmeri Craig Mamm.-Handb., 267. 1945
Cactus palmeri Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:108. 1894. Mamillaria dioica insularis K. Brand. Neomammillaria palmeri (Coult.) Br.
& R., The Cact., IV:140. 1923. Chilita palmeri Orc., Cactography,
2. 1926. Mamillaria palmeri (Coult.) Bd. non Jac. (1856), Mamm.Vergl.-Schlssel, 43. 1933.
Einzeln oder sprossend, zum Teil in riesigen Ansammlungen (vgl. Abb. 3122,
Foto Lindsay), oben gerundet, Einzelkpfe bis ca. 9 cm hoch, 5 cm , spter
vielkpfig; Scheitel etwas eingesenkt; W. nach Bz. 8: 13, fest, weilich-graugrn
bis blulichgrn, gestutzt-konisch, am Grunde vierseitig, oberseits gerundet und
breiter, Kuppe stumpf, 4 mm lang, unten 6 mm breit; Ar. oval, 1 mm gro,
zuerst mit dichter weier Wolle, fr einige Zeit erhalten bleibend; Ax. mit weier
Wolle gefllt, besonders zum Scheitel hin, und mit in der Wolle verborgenen
weien B., nicht so lang wie die W.; Rst. 2530, 5 6 mm lang, die untersten
am lngsten, alle sehr dnnadelig, glatt, steif, wei bis zur Spitze, etwas abstehend,
verflochten; Mst. 34, meist 4, 78 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif,
am Grunde nicht verdickt, brunlich mit dunklerer Spitze, der unterste vorgestreckt, die oberen fast in Ebene der Rst. spreizend, die seitlichen mehr aufwrts abstehend; Bl. trichterig, breitschlundig, 1,2 cm lang, 1 cm ; Sep. mit
rtlich-hellbrunlichem Mittelstreifen, Saum hellbrunlich und glatt, oblong,
Spitze stumpflich; Pet. sehr bla grnlichwei bis hell kremfarben, mit olivgrner
Mittellinie, manchmal mit rosa Schein, breitspatelig, 34 mm breit, Spitze
stumpflich, ganzrandig; Staubf. weilich; Staubb. orangegelb; Gr. weilich;
N. 56, hellbrunlich-olivgrn bis gelblich, 3 mm lang, die Staubb. berragend;
Fr. scharlach, keulig, 1,3 cm lang, 5 mm dick, mit Perianthrest; S. schwarz,
glnzend, birnfrmig, mit seitlichem Hilum, tief punktiert. M e x i k o (Nordwestkste von Niederkalifornien, nur auf den San Benito Inseln) (Abb. 3122).

3376

Mamillaria

Craig gibt an: auch von der Insel Guadalupe berichtet, was aber nach Lindsay
ein Irrtum ist.
K. Brandegee beschrieb die Art als M. dioica insularis, weil viele der unteren
Mittelstacheln hakig waren und zum Teil dizische Blten beobachtet wurden,
beide Merkmale auch bei M. dioica auftretend. Lindsay (Des. Pl. Life, 22:4, 44.
1950) hat dazu berichtet, da berwiegend nichtdizische Blten, aber auch einzelne dizische beobachtet wurden, vereinzelt auch Mittelstacheln mit der Neigung
zur Hakenkrmmung.
Whrend die teilweise dizischen Blten nur zeigen, da die Natur auch diese
Zwischenstufe entstehen lie, sind vereinzelte Hakenstacheln heute auch sonst
bekannt, z. B. bei M. multidigitata, M. verhaertiana usw., von denen erstere Art
in vielen Merkmalen der M. neopalmeri nahezustehen scheint, nur da sie lngere
und schlankere Triebe bildet und keine Borsten hat.
Lindsay berichtet noch, da M. neopalmeri die Benitos-Inseln zum Teil in
Massen besiedelt, und da die Inseln zugleich von Seelwen bevlkert werden;
die obige Art kommt auf allen drei Inseln der Gruppe vor.
Craig sagt, da die Originalbeschreibung mit Einzelheiten von Pflanzen vervollstndigt wurde, die von der Insel Guadalupe stammten. Das knnte vermuten lassen nach Lindsays Hinweis, da die Art dort nicht wchst , da

Abb. 3122. Mamillaria neopalmeri Craig. Aufnahme des Massenbestandes auf den niederkalifornischen San-Benito-Inseln, wo die Art allein vorkommt. (Foto: Lindsay.)

Mamillaria

3377

einige Einzelheiten nicht auf M. neopalmeri zutreffen; Lindsay fgte aber noch
hinzu, da die Fischer, die die Pflanzen brachten, nachher nicht mehr genau
wuten, wo sie sie gesammelt hatten. Was Mamillaria palmeri Jac. (Allg.
Gartenztg., 24:82. 1856) war, konnte Schumann nicht mehr sagen.
206. Mamillaria spinosissima Lem. Cact. Aliq. Nov., 4. 1838
Mamillaria polycentra Berg M. auricoma Dietr. M. polyacantha
Ehrbg. M. polyactina Ehrbg. M. hepatica Ehrbg. M. pomacea
Ehrbg. M. pulcherrima Ehrbg. M. pretiosa Ehrbg. M. caesia
Ehrbg. M. mirabilis Ehrbg. M. pruinosa Ehrbg. M. seegeri
Ehrbg. M. herrmannii Ehrbg. M. aurorea Ehrbg. ? M. hasseloffii
Ehrbg.1) M. linkeana Ehrbg. M. vulpina Ehrbg. M. eximia
Ehrbg. M. isabellina Ehrbg. M. spinosissima flavida SD. M.
spinosissima rubens SD. M. spinosissima brunnea SD. M. herrmannii
flavicans SD. M. seegeri gracilispina SD. M. seegeri pruinosa SD.
M. uhdeana SD. M. spinosissima hepatica Lab. M. castaneoides
Lem. M. castanea Lab. M. castanaeformis Lab. M. seegeri mirabilis
Lab. M. sanguinea Hge. jr.2) M. poselgeriana Hge. Cactus
auricomus Kuntze C. auroreus Kuntze C. eximius Kuntze
C. linkeanus Kuntze C. mirabilis Kuntze C. polycentrus Kuntze
C. pomaceus Kuntze C. pretiosus Kuntze C. pulcherrimus
Kuntze C. spinosissimus Kuntze C. vulpinus Kuntze Mamillaria spinosissima sanguinea Hge. in Brand. M. spinosissima
aurorea Grke M. spinosissima auricoma Grke M. spinosissima
eximia Grke M. spinosissima hasseloffii Grke1) M. spinosissima
herrmannii Grke M. spinosissima isabellina Grke M. spinosissima linkeana Grke M. spinosissima mirabilis Grke M. spinosissima pruinosa Grke M. spinosissima pulcherrima Grke M.
spinosissima seegeri Grke M. spinosissima vulpina Grke M.
spinosissima pretiosa Schelle Neomammillaria spinosissima (Lem.)
Br. & R., The Cact., IV:117. 1923. M. spinosissima castaneoides (Lem.)
Borg, Cacti. 328. 1937. M. spinosissima caesia (Ehrbg.) Borg und
M. spinosissima uhdeana (SD.) Borg, beide in Cacti, 390. 1951.
Einzeln, sulig werdend, oft unten gebogen, oben gerundet, aber der Scheitel
nicht eingesenkt, dunkel blulichgrn, bis 30 cm lang, bis 10 cm ; W. nach
Bz. 13:21, fest, oval-konisch, am Grunde undeutlich vierseitig; Ar. rund, 23 mm
breit, mit kurzer weier Wolle, bald verkahlend; Ax. mit Wolle und B.; Rst. 20
bis 30, 410 mm lang, borstig, gerade, glatt, halbbiegsam, wei, horizontal verflochten; Mst. an Zahl verschieden (740) 1215, 12 cm lang, nadelig, halbbiegsam, gerade (gelegentlich 1 hakig, aber nicht typisch), glatt, am Grunde
etwas verdickt, wei bis rubinrot, gelblichbraun, rosa oder rotbraun, vorgestreckt
spreizend; Bl. breittrichterig, 1,52 cm lang, 1,5 cm ; Sep. mit hellgrner
Mittellinie im unteren Teil, oben rtlich bis hellbrunlich, Rand rosa und unter
der Lupe fein gesgt, lanzettlich, spitz; Pet. rtlichrosa bis purpurn, mit etwas
dunklerer Mittellinie, rckseits mehr brunlich, linear, spitz bis zugespitzt, meist
ganzrandig, auch fein gesgt, 2 mm breit; Staubf. wei bis unten blagrnlich;
Staubb. gelb; Gr. unten wei, oben bla grnlichrosa; N. 5 (8), hell grnlichgelb
1
)Schreibweise nach Salm-Dyck (im Index versehentlich hasselofii). Sptere Autoren
schrieben haseloffii. Siehe auch unter Mamillopsis senilis.
2
)Nach Rmplers Abb. 28 in Handb. Cactkde., 271. 1886, hierhergehrend, von ihm aber
merkwrdigerweise mit nackten Axillen und nur 1820 Randstacheln beschrieben.

3378

Mamillaria

bis rtlichgelb, unter 1 mm lang, die Staubb. um 3 mm berragend; Fr. rot,


keulig, 2 cm lang; S. rtlichbraun, glnzend, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem
Hilum, fein punktiert, 1,3 mm lang. M e x i k o (Morelos, bei Carantla, Totlapan,
Tleyacapa; Hidalgo, bei Real del Monte; in Puebla an der Bahnlinie von Tehuacan nach Oaxaca; Guerrero, bei Taxco; Michoacan, lt. Schmoll) (Abb. 3123).
Die Verbreitung der Art ist sehr gro, und die einzelnen Areale scheinen nirgends zusammenzuhngen. Das bedingte wohl auch die starke Variationsbreite.
Craig sagt, da er in den Canyons bei Taxco (Guerrero) die Art zusammen mit
M. nunezii bzw. v. solisii sah, leicht miteinander verbastardierend. Darauf mag
das gelegentliche Auftreten von Hakenstacheln zurckzufhren sein; es kann aber
auch unabhngig davon mglich sein.

Abb. 3123. Mamillaria spinosissima Lem., Typus der Art.

Nur Namen sind: M. spinosissima v. alba hort. und v. purpurea hort. in


Schelle, Kakteen, 309. 1926, sowie M. spinosissima v. michoacana, Katalogname
von Schmoll (1947).
Die vielen Synonyme entstanden durch die starke Farbschwankung der Mittelstacheln. Verwendet man nur den Namen M. spinosissima, so kann man damit
nicht die Farbunterschiede kennzeichnen. Legt man darauf Wert, knnte man
folgende Bezeichnungen verwenden:
Mamillaria spinosissima v. spinosissima: St. oben rtlich;
v. alba hort.: rein wei;
v. caesia (Ehrbg.): St. nach Salm-Dyck brunlich (Syn.: M. uhdeana, lt. SD.,
da M. caesia Ehrbg. der erste Name dafr war). Hierher, nur goldbrauner,
wrde auch die nach Schelle seltene Form der v. auricoma (Dietr.) Grke
gehren, als leichte Farbschwankung;

Mamillaria

3379

Abb. 3124. Mamillaria albicoma Bd. hnelt der M. bocasana Pos., hat aber keine
Hakenstacheln. (Foto: Hummel.)

v. rubens SD.: lt. Rmpler die intensiver rot gefrbte Form (M. sanguinea
Hge.);
v. flavida SD.: lt. Rmpler St. glnzend goldgelb (v. auricoma?).
Da, wie schon Salm-Dyck sagt, an Smlingen die Farbe schwanken kann, sind
obige Variettsbezeichnungen nur als Kennzeichnung der Formen verschiedener
Farbe anzusehen, aber nicht als bestndige Varietten.
207. Mamillaria albicoma Bd. M. d. DKG., 1:241. 1929
Von unten sprossend und kleine Gruppen bildend, Einzelkrper kugelig bis
verlngert, Scheitel nicht eingesenkt, 5 cm hoch, 3 cm , dicht von den feinen St.
bedeckt; W. nach Bz. 8:13, hell glnzend blattgrn, konisch bis zylindrisch,
Kuppe gestutzt, bis 7 mm lang, unten 23 mm breit; Ar. rund, 1,5 mm breit,
mit lngere Zeit andauernder weier Wolle; Ax. mit weiem Wollfilz und lngeren,
haarartigen, gedrehten B.; Rst. 3040, 810 mm lang, sehr dnnhaarig, weich,
gedreht, rein wei, stark abstehend; Mst. 14, oft fehlend, kaum erkennbar,
410 mm lang, dnnadelig, gerade, steif, glatt, wei, Spitze rtlichbraun, fast
vorgestreckt; Bl. spreizend-trichterig, 11,5 cm lang und breit; Sep. unten hellgrn, bla grnlichgelbwei nach oben zu, mit dorthin verjngender, hell rtlichbrauner bis olivbrauner Mittellinie, lanzettlich, spitz, Saum gesgt, 5 mm lang,
2 mm breit; Pet. sehr bla grnlichgelb bis kremweilich, schwach glnzend, schmallanzettlich, zugespitzt, stellenweise leicht gesgt oder glatt; Staubf. sehr blagrn
bis weilich; Staubb. hellgelblich; Gr. bla grnlichgelb; N. 34, hell grnlichgelb, 1 mm lang; Fr. klein, rot; S. mittel- bis dunkler grau (?), gebogen-birnfrmig,
mit seitlichem Hilum, glatt, kaum 1 mm gro; Wurzeln ziemlich krftig-rbig.
M e x i k o (Tamaulipas, bei Jaumave) (Abb. 31243125).

3380

Mamillaria

Die Blten der von mir gesehenen Pflanzen waren nicht breiter als 9 mm geffnet; vielleicht ist die ungewhnliche Samenfarbe auf haftenden Fruchtschleim
zurckzufhren.
208. Mamillaria candida Scheidw. Bull. Acad. Sci. Brux., 5:496. 1838
Mamillaria sphaerotricha Lem. Cactus sphaerotrichus Kuntze
Mamillaria candida sphaerotricha Schelle Neomammillaria candida
(Scheidw.) Br. & R., The Cact., IV:130. 1923. Chilita candida Orc.,
Cactography, 2. 1926. Mammilloydia candida (Scheidw.) F. Buxb.,
Sukkde. (SKG.), IV:7. 1951, comb. nud.
Einzeln oder von unten und auch seitlich sprossend, kugelig, spter gestreckt,
bla blulichgrn, 57 cm ; Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch,
fast keulig, oben stumpflich, 10 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. rund, anfangs
mit etwas weier Wolle; Ax. mit 47 weien B. in der Lnge der W.; Rst. ber
50, 59 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, wei, horizontal gerichtet bis etwas
abstehend, uneinheitlich; Mst. 812, 47 nun lang, nadelig, etwas krftiger als
die Rst., gerade, glatt, steif, wei, Spitze braun, der mittelste vorgestreckt, die
anderen spreizend; Bl. trichterig, ziemlich scheitelnah, 2 cm lang, 1,5 cm breit:
Sep. grnlich-hellbraun bis fast wei, mit rosenrotem bis brunlichem Mittelstreifen, rckseits dunkler, lanzettlich, zugespitzt, Rand gesgt; Pet. mit
schmutzigrosa Mittelstreifen, Rand wei und gesgt, lanzettlich, spitz, 2 cm lang:
Staubf. und Gr. rosenrot; Staubb. goldgelb; N. 6, purpurrot; Fr. rot, verlngert:
S. schwarz, nach Shurly rugose (runzlig). M e x i k o (San Luis Potos, bei
der gleichnamigen Stadt). (Abb. 3126).
Craig gibt bei den Samen an glnzend, wohl weil er die v. rosea mit einbezieht, bei der nach Shurly allein glnzende Samen vorkommen.
208a. v. rosea (SD.) K. Sch. Gesamtbschrbg., 525. 1898
Mamillaria sphaerotricha rosea SD., Cact. Hort. Dyck., 1849. 8 und 85.
1850.
Weicht ab durch dnnere und doppelt so lange Mst., anfnglich rosa (SalmDyck); die S. sind (nach Quehl) glnzend schwarz, nicht warzig oder runzlig.
Schmoll hat M. estanzuelensis Berg. hier einbezogen als M. candida estanzuelensis.
Katalogname Schmoll, 1947; M. estanzuelensis hat aber keine Axillenborsten.
Salm-Dyck und Rmpler gaben beim Typus
der Art (M. sphaerotricha) bla-fleischfarbene
Blten an, Schumann innere Bltenbltter
trb rosenrot, wei gerandet; uere Bltenbltter wei mit rosenrotem Mittelstreif, gefranst
(bei den inneren ist also von gefranst nichts
gesagt), ganze Lnge der Blten 2 cm.

Abb. 3125. Mamillaria albicoma Bd., im Scheitel


mit einer Grobltenrhre, diese beschuppt, innen
mit verkrmmten Warzen und Hrchen, das Gebilde oben rosa und 34mal so gro wie die normale
Blte, Perigonbltter fehlend. Eine eigenartige Bildung,
nicht eigentlich monstrs, eher ein Beispiel fr den
Sprocharakter der Blte.

Mamillaria

3381

Quehl machte schon in MfK., 141. 1914, darauf aufmerksam, da die Blte
der v. rosea von der der typischen Form abweicht; ganze Lnge derselben 3 cm,
voll erschlossen 3 cm ; uere Hllbltter bis 1 cm lang, grnlichbraun, die folgenden lnger, wei mit brunlichem Rckenstreifen; die inneren Hllbltter
ber 2 cm lang, wei mit rosarotem Streifen; Fr. 5 mm lang, rot.

Abb. 3126. Mamillaria candida Scheidw.

Die Blten der Variett sind also wesentlich grer als die des Typus der Art,
was bisher nicht gengend beachtet wurde. Hinzu kommt die auffllige Verschiedenheit der Samen, so da Shurly zuzustimmen ist, der meint, die Variett
wrde besser als eigene Art angesehen. Sie mte dann, wegen M. rosea Scheidw.,
einen anderen Namen erhalten.
209. Mamillaria multiceps SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 81. 1850
Mamillaria multiceps elongata Meinshsn. M. multiceps humilis
Meinshsn. M. pusilla texana Eng. M. texana Pos. Cactus multiceps
Kuntze C. stellatus texanus Coult. C. texanus Small Neomammillaria multiceps (SD.) Br. & K., The Cact., IV:125. 1923. Chilita
multiceps Orc., Cactography, 2. 1926. Mamillaria prolifera texana
Borg, Cacti, 316. 1937. M. prolifera multiceps Borg, Cacti, 316. 1937.
Ebnerella multiceps (SD.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud.
Als Typus der Art mu die Pflanze angesehen werden, die nach Salm-Dycks
Beschreibung mit rubro-fulvidis Mst. versehen ist, also die brunlich wirkende.
Bisher fehlte eine eindeutige Kennzeichnung der mehr grauwei wir-

3382

Mamillaria

kenden Pflanzen. Auch sonst scheinen Formunterschiede vorzukommen, weswegen ich an die Besehreibung anschlieend die Varietten anfhre, die sich bei
Rmpler, Handb. Cactkde., 260. 1886, finden. Den Typus der Art beschreibt
Craig: Stark sprossend, von unten und aus der Seite, grere Gruppen bildend,
kugelig, bis kurzzylindrisch, Tr. 12 cm , dunkler graugrn; W. nach Bz. 8:13,
ziemlich weich, gedrckt-zylindrisch, Kuppe konisch, 4 mm lang, an der Basis
ebenso dick; Ar. rund, anfangs wei wollig; Ax. mit bzw. lngeren gewundenen,
haarfrmigen B.; Rst. 3050, 25 mm lang, fein, haarartig, etwas haarig (nicht
so stark wie die Mst.), gerade bis gewunden, biegsam, wei, horizontal gerichtet;
Mst. 68 (12), 68 mm lang, dnnadelig, gerade, haarig, steif am Grunde
verdickt, Basis weilich, oben rtlichgelb bis rtlichbraun, spreizend; Bl. trichterig,
1,4 bis 2 cm lang, im April bis Juni; Sep. unten mit einem sich verjngenden blagrnlichen Mittelstreifen, oben bla schmutzigrosa, Rand bla brunlichgrn und
gesgt, linearoblong, spitz; Pet. mit brunlichen Mittelstreifen, Rand bla grnlichgelb und etwas gesgt, breitlanzettlich, Spitze stumpflich bis ausgerundet,
gerade bis umgebogen; Staubf. wei; Staubb. goldgelb; Gr. unten blagrn, oben
mehr olivgrn; N. 48, grnlichgelb, ber die Staubb. hinausragend; Fr. scharlach, verlngert-keulig bis fast zylindrisch, 812 mm lang mit Perianthrest;
S. schwarz glnzend, umgekehrt-eifrmig, mit linearem basalem Hilum, 1 mm
gro. U S A (Texas, nahe Eagle-Pass und am Rio Grande), M e x i k o (Coahuila;
Nuevo Len, bei Linares; Taumalipas).

Abb. 3127. Mamillaria multiceps v. perpusilla Meinshsn.

M. pusilla multiceps Reg. (1898) gehrt vielleicht hierher; nur ein Name.
M. pusilla mexicana hort. (Grssn.) ist nach Craigs Ansicht der Typus von
Nuevo Len.
Vielleicht nur Formen des Typus sind (Beschreibung nach Rmpler, Handb.
Cactkde., 260, 1886):
M. multiceps humilis Meinshsn. (Syn. M. parvissima Karw., manchmal auch
Meinshausen zugeschrieben, wohl nur ein Name): Im Gegensatz zum
Typus der Art, den Rmpler mit 818 cm langen Trieben, am Grunde
und oben stark sprossend beschreibt, bildet diese Variett nur 56 cm

Mamillaria

3383

lange Stmmchen, mit auerordentlich zahlreichen Sprossen, bis


30 cm breite Gruppen. M e x i k o (Victoria).
M. multiceps grisea Meinshsn., Wochenschr. Grtn. Pflanz., 1:27. 1958
(M. caespititia hort. non DC. [diese s. weiter hinten], die Salm-Dyck in
die Nhe von M. multiceps verweist1), mag nur eine Form der folgenden
Variett, aber mit rtlich gespitzten Mittelstacheln sein).
209a. v. perpusilla Meinshsn. Wochenschr. Grtn. Pflanz., 1:27. 1858
Mamillaria perpusilla Meinshsn., in Rmpler, Handb. Cactkde., 260.
1886.
Nach Rmpler wie folgt unterschieden: Stamm und ste sehr klein, nur
2,55 cm hoch, mit mehr eifrmigen W. und blasseren, schmutzigweien St..
(Abb. 3127). Chas. Polaski sammelte solche Pflanzen und sandte sie mir. Sie haben
nahezu horizontal gerichtete hellgelbliche Mst., der Gesamteindruck weilich. Hierfr trifft Meinshausens Name von 1858 zu. Eine Form mit mehr rtlichen Stachelspitzen mag M. multiceps grisea Meinshsn. sein. Feiner gehrt wohl hierher
M. multiceps albida, nur ein Name in MfK., 70. 1898. Was Schumann in Gesamtbschrbg., 527. 1898, als M. pusilla texana Eng. beschreibt, ist anscheinend die
gleiche Variett, da er angibt: Mst. auch im Neutrieb wei, hchstens an der Spitze
gelblich. Er beruft sich dabei auf Engelmann, aber dieser sagt ber die Mst.
sursum rufis fuscisve,so da seine Variett zum Typus der Artgehrt. Im brigen
hat Schumann mit der unrichtigen Autorenangabe P. DC. M. pusilla und M. multiceps vereinigt, obwohl dann M. prolifera (Mill.) Haw. der lteste Name wre.
Nur ein Name ist M. pusilla neomexicana, in Nickels Katalog 8, aber unsicher,
zu welcher Form oder Variett gehrend.
M. prolifera unterscheidet sich durch andere Bz.-Zahl, lt. Craig, ihr Typus
durch mehr gelbliches, die v. haitiensis durch dichter-weies Aussehen. Im brigen
ist die Trennung dieser einander sehr nahestehenden Arten Ansichtssache; wie
die Benennung bei einer Zusammenziehung lauten mte, s. unter der nchsten
Art. Die Schlsselunterschiede, die Craig angibt, bzw. fr M. multiceps: Mst.
rtlich bis brunlich, reichen jedenfalls zur Trennung nicht aus, angesichts der
v. perpusilla mit fast weigelblichen Mst.
210. Mamillaria prolifera (Mill.) Haw. Syn. Pl. Succ., 177. 18122)
Cactus proliferus Mill., Gard. Dict., ed. 8, No. 6. 1768. C. glomeratus
Lam. C. mamillaris prolifer Ait. C. pusillus DC. C. stellatus Willd.
Mamillaria stellaris Haw. M. pusilla Sweet M. stellata Sweet
M. glomerata DC. M. pusilla major Pfeiff. Cactus haworthianus
Kuntze C. prolifer Kuntze Neomammillaria prolifera (Mill.) Br.
& R., The Cact., IV:124. 1923. Chilita prolifera Orc., Cactography,
2. 1926. Ebnerella prolifera (Mill.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 90. 1951, comb. nud.
Stark sprossend, kugelig bis kurzzylindrisch, oben gerundet, dunkelgrn,
Einzelkpfe 46 cm lang, 34 cm ; W. dichtstehend, nach Bz. 5:8, weich,
konisch bis oval oder fast rundlich, 58 mm lang, unten 45 mm breit: Ar. fast
rund, mit schwachem, weilichem Filz, bald kahl; Ax. mit Wollspuren und weien
B., lnger als die W.; Rst. bis 40, 610 nun lang, borstenfrmig bis fein haarartig, gerade bis stark gewunden, glatt, biegsam, wei, meistens horizontal ge)K. Schumann stellte sie zu M. pusilla, also: M. prolifera.
)Fr diese Art wurde in Bull. N. Y. Bot. Gard., 13:139. 1913, der unbeschriebene
Gattungsname Mammariella J. Shafer erwhnt.
1
2

214

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3384

Mamillaria

richtet; Mst. 59 (12), 68 mm


lang, dnnadelig, gerade, behaart,
am Grunde verdickt, blagelb, einer
vorgestreckt, die anderen aufgerichtet bis horizontal; Bl. trichterig,
bis 1,4 cm lang, im Mai; Sep. mit
brunlich-rtlichem Mittelstreifen,
Rand brunlich-kremfarben bis
grnlichwei und fein gesgt, lanzettlich bis elliptisch, spitz; Pet.
kremgelb, mit rtlich-brunlicher
Mittellinie, lanzettlich, spitz, ganzrandig; Staubf. krem bis blarosa;
Staubb. gelblichorange; Gr. sehr
bla gelblichgrn; N. 34, hell
gelblichgrn, 2 mm lang, die Staubb.
nur eben berragend; Fr. orangerot,
etwas gebogen-keulig, 1 cm lang,
mit Perianthrest; S. wenige, schwarz,
Abb. 3128. Mamillaria prolifera (Mill.) Haw.
glnzend, kugelig, Hilum etwas seitTypus der Art. (Foto: Hermano Alain, Habana.)
lich. W- I n d i e n (Kuba [und
Haiti?]). (Abb. 3128).
Ob die Namen M. pusilla elongata, gemina und humilis (von Regel & Klein,
im Petersburger Samenverzeichnis, 19. 1860) hierhergehren, steht wohl nicht
eindeutig fest.
210a. v. haitiensis (K. Sch.) Borg Cacti. 316. 1937
Mamillaria pusilla haitiensis K. Sch., Blh. Kakt., 1, unter T. 46. 1904.
Einzelkpfe etwas strker, bis 7 cm (Borg); St. zahlreicher; Mst. zuerst
gelblich, dann reinwei, Pflanzen ziemlich dichtwei bestachelt; Bl. weniger gern
erscheinend. H a i t i.
Mamillaria pusilla albida Schelle (Handb. Cact., 249. 1907) mag hierhergehren.
Borg schrieb: v. haitensis, in Cacti, 316. 1937 und 377. 1951.
Buxbaum, in Sukkde. (SKG.), V:23. 1954, bezeichnet diese Variett als
Synonym des Typus, obwohl beide strker unterschieden sind als M. multiceps
und ihre Varietten.
Das Foto des Typus verdanke ich Frre Alain, Habana.
Will man M. multiceps und M. prolifera zusammenfassen, mu dies unter dem
Namen der letzteren geschehen, mit folgenden Varietten:
Mamillaria prolifera v. prolifera, Typus: gelbliche Mst. (Kuba);
v. haitiensis: dichtere weie St. (Haiti);
v. multiceps: brunliche St. (Texas-N-Mexiko);
v. perpusilla: weiliche Rst., hellgelbliche Mst. (N-Mexiko); eventuell dazu
noch M. prolifera v. humilis (Meinshsn.), kleinere Triebe, sehr stark sprossend (Mexiko).
211. Mamillaria calacantha Tieg. Kaktkde., 232. 1933
Mamillaria calacantha rubra Neale, Cact. Oth. Succ., 84. 1935
Einzeln, kugelig, spter zylindrisch, hellgrn, bis gewhnlich 12 cm hoch,
69 cm (ein altes gepfropftes Stck meiner Sammlung erreichte ca. 30 cm

Mamillaria

3385

Hhe und ber 10 cm ); Scheitel eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, fest, glnzend,
etwas vierflchig, aber nicht scharf gekantet, 812 mm lang, unten 68 mm
breit; Ar. verlngert, ca. 2,5 mm gro, anfangs weiwollig; Ax. mit kurzer weier
Wolle, spter kahl; Rst. 2535, 57 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, blagelb, spter grau, horizontal gerichtet bis leicht abstehend; Mst. 24,1015 mm
lang, steifnadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, glatt, hell rtlichbraun, Spitze
braun, anfangs auch purpurn, wenn 2: auf- und abwrts abstehend, wenn 4:
ber Kreuz: Bl. glockig, sehr kurzrhrig, oft kaum aus den St. hervorragend, 8 mm
lang, 1,21,4 cm breit; Sep. unten bla grnlichwei, Rand blasser, glatt oder
mit feiner Zhnelung, Spitze orangerosa, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. unten
bla grnlichwei, Rand bla karminrosa und glatt, Spitze und Mittellinie dunkler
karmin, linearlanzettlich, spitz; Staubf. ganz bla rosa; Staubb. hellgelb; Gr.
unten weilich, oben blarosa; N. 45, karmin, die Staubb. nur wenig berragend; Fr. rosa, an der Spitze hellgrn, zylindrisch-keulig, ca. 2 cm lang, mit
Perianthrest; S. hell gelbbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit dunklerem seitlichem Hilum, schwach runzlig, nicht punktiert, 1,6 mm gro. M e x i k o
(Quertaro, Guanajuato). (Abb. 3129.)
Craig gibt an, da Schmoll die Art von Augosbura de Charcos berichtet
habe, doch ist das wohl ein Schreib- oder Lesefehler und soll sicher heien: Angostura de Charcos.

Abb. 3129. Mamillaria calacantha Tieg. Langjhrige, ungewhnlich groe Pfropfung in


meiner ehemaligen Sammlung im Jardin Exotique de Monaco.
214*

3386

Mamillaria

Im Katalog 1947 fhrt Schmoll noch folgende Katalognamen an: M. calacantha


v. aurispina, v. brunispina, v. gigantea, v. platispina. Es kann sich nur um
unwesentliche Formschwankungen handeln.
212. Mamillaria pseudoperbella Quehl MfK., 19:188. 1909
Mamillaria pseudoperbella rufispina Quehl (1916). Neomammillaria
pseudoperbella (Quehl) Br. & R., The Cact., IV:109. 1923.
Einzeln und durch dichotomische Teilung sich vermehrend, flachkugelig bis
kurzzylindrisch, blattgrn, 1015 cm ; Scheitel leicht eingesenkt, aber Kuppe
der Pflanze abgeflacht; W. nach Bz. 13:21, zylindrisch, gestutzt, 67 mm lang,
unten 23 mm breit; Ar. rund, anfangs weiwollig; Ax. mit etwas Wolle; Rst. 20
bis 30, 23 mm lang, dnn, borstenfrmig, gerade, glatt, reinwei, horizontal gerichtet; Mst. 2, der obere 5 mm lang, wie auch der untere gerade, beide pfriemlich,
steif, glatt, braun mit rtlichbrauner Spitze, etwas durchscheinend, der obere
aufgerichtet, der untere abstehend; Bl. trichterig, 1,5 cm lang; Schuppen grnlichwei, 2 mm lang; Sep. dunkel karminrot mit dunklerer Rckenlinie, Rand oben
gesgt, breitlanzettlich, spitz; Pet. karminrot, dunklere Mittellinie, lanzettlich,
oben zuweilen geschlitzt; Staubf. oben blarosa, unten wei; Staubb. chromgelb:
Gr. unten wei, oben blarosa; Fr. hellrot, keulig; S. mattbraun, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, schwach rauh, 1,2 mm gro. M e x i k o (Quertaro,
bei Higuerillas; Mittel-Mexiko; Oaxaca).
Dem Aussehen bzw. der Stachelzahl und Bltenfarbe nach der M. elegans-Formengruppe nahestehend; es ist jedoch von Craig wriger Saft berichtet, whrend
Quehl 1909 ausdrcklich sagt: Sie ist wegen Absetzens von Milchsaft beim
Anstechen der W. in der Reihe Leucocephalae unterzubringen. Damit gehrte
sie auch nicht zur Sektion Subhydrochylus (bzw. Reihe 1 Elegantes K. Sch.), und
die Safteigenschaften sind mithin als nicht vllig geklrt anzusehen. Hinzu
kommt nmlich noch, da Bdeker die Art im Mamm.-Vergl.-Schlssel, 45. 1933.
in die Reihe Elegantes K. Sch. einbezieht, W. nicht immer sofort milchend,
womit er nicht genau Schumanns Kennzeichnung wiedergibt: die angestochenen
W. milchen nicht, denn die Milchsaftschluche treten nicht in sie hinein.1) Es
bedarf mithin noch genauerer Untersuchungen, da man bisher drei verschiedene
Kennzeichnungen der Safteigenschaften dieser Art antrifft. Ich belie die Spezies
also da, wohin sie Craig stellt, der sonst keinerlei abweichende Charakterisierungen angibt, gebe aber im Schlssel einen entsprechenden Hinweis am Ende
der Sektion Subhydrochylus bzw. unter 85: M. infernillensis.
Craigs Bildvermerk bezglich Herkunft seiner Abbildung Fig. 250, Britton
u. Rose, The Cact., IV:109. 1923, Fig. 110, ist nicht richtig. Die amerikanischen
Autoren entnahmen ihre Abbildung der Originalbeschreibung Quehls von 1909.
Ihre Abbildung, l. c. Tafel XII:1. ist nicht diese Art. sondern offenbar der Typus
der M. elegans.
213. Mamillaria fuscata Pfeiff. En. Cact., 28. 1837
Mamillaria tentaculata (hort. berol.) Pfeiff. M. chrysacantha Pfeiff.
M. odierana Lem. ? M. pfeifferi fulvispina Scheidw.2) ? M. pfeifferi dichotoma Scheidw. ? M. pfeifferi altissima Scheidw. ?
M. pfeifferi flaviceps Scheidw. (nach Rmpler: M. crassispina Pfeiff.,
)Nach Shurly und Heinrich milcht die Art an den Warzen.
)Wenn Salm-Dycks Synonymie in Cact. Hort. Dyck., 11. 1850, zutrifft, wonach M. pfeifferi Booth identisch mit der in den Axillen Borsten tragenden M. aureiceps Lem. ist, gehren
die M. pfeifferi-Kombinationen vielleicht richtiger zu M. rhodantha.
1
2

Mamillaria

3387

M. robusta O.). ? M. pfeifferi variabilis Scheidw. M. ruficeps Lem.


M. odierana aurea SD. M. crassispina gracilior SD. M. robusta
O. M. odierana rigidior SD. M. rhodantha ruficeps SD. M. chrysacantha fuscata SD. M. crassispina rufa Rmpl. Cactus crassispinus
Kuntze C. chrysacanthus Kuntze C. ruficeps Kuntze C. fuscatus Kuntze C. odieranus Kuntze C. tentaculatus Kuntze
Mamillaria rhodantha chrysacantha K. Sch. M. rhodantha fuscata K. Sch.
M. rhodantha odierana Schelle M. rhodantha tentaculata Schelle.
Fr M. fuscata Pfeiff. gilt das gleiche, was bei M. rhodantha gesagt wurde:
Craigs Synonymie bietet keine Handhabe, die strkeren Farbunterschiede zu
kennzeichnen. Sie werden hier dem Hauptfarbton nach mit Varietten getrennt
gehalten. Einige der von Craig bei M. rhodantha aufgefhrten Synonyme gehren zu M. fuscata, weil sie in der Literatur ohne Axillenborsten beschrieben
worden sind: M. chrysacantha Pfeiff., M. ruficeps Lem. (nach SD.: = M. tentaculata Pfeiff.), M. aleodantha Dietr. n. nud., M. robusta O., M. rhodantha ruficeps SD., M. chrysacantha fuscata SD., Cactus chrysacanthus Kuntze, C. ruficeps
Kuntze, M. rhodantha chrysacantha K. Sch.
Die allgemeine Beschreibung lautet bei Craig: Einzeln, kugelig (bis gestreckt:
Backeberg), bla blulichgrn, auch dichotomisch teilend (Backeberg); W. fest,
konisch-vierflchig am Grunde, 810 mm lang, unten bis 6 mm breit; Ar. oval,
anfangs mit weier Wolle; Ax. mit etwas weier Wolle bis nackt; Rst. 2528,
68 mm lang, dnnadelig, weilich bis goldgelb; Mst. 46, 1030 mm lang,
steifnadelig, gerade bis gebogen, glatt, steif, braun (Pfeiffer: brunneus), die
Farbe von gelbbraun bis rotbraun variierend (Backeberg; S. unten), spreizend
vorgestreckt; Bl. 16 mm breit, im Mai und Juni; Perigonbltter purpurn, linear,
spitz, Rand gesgt; Staubf. purpurrot; Staubb. gelb; N. 5, kurz,
blarosa; Fr. purpurrot, schlankkeulig, 2 cm lang; S. hellbrunlich, gebogen-birnfrmig, mit
subbasalem Hilum. M e x i k o
(zentrales Plateau). (Abb. 3130;
Tafel 245.)
M. fuscata v. fuscata: Will man
beim Typus der Art nach der
verschiedenen Brauntnung unterscheiden bzw. die Pflanzen
kennzeichnen, kann dies wie folgt
geschehen.
v. fuscata: braunstachlig:
v. tentaculata (Pfeiff.): fuchsbraun-stachlig;
Scheidweiler hat diese Variabilitt gut mit dem Namen
M. pfeifferi variabilis gekennzeichnet. Craig weist darauf hin,
da die Art M. rhodantha sehr
nahesteht und mit Varietten in

Abb. 3130. Mamillaria fuscata Pfeiff.


(Foto: Heinrich.)

3388

Mamillaria

sie bergeht. Dies ist eine ungenaue Kennzeichnung; er hat nicht das Hauptunterscheidungsmerkmal angefhrt: M. rhodantha mit Borsten in den Axillen.
M. fuscata schwachfilzig bis nackt. Dies mag als Merkmal jeweils stark ausgebildet sein.
Lt. Pfeiffer ist M. olivacea ein Synonym; M. oliveriana Frst. hlt Craig
wohl mit Recht fr einen Druckfehler, statt M. odierana. Nach Craig gehrt
hierher der Name M. flaviceps in Frster, 254. 1846, nach anderen zu M. rhodantha; undefinierbar.
In der Farbe wesentlich unterschieden sind die beiden folgenden Varietten:
213a. v. sulphurea (Sencke) Backbg. n. comb.
Mamillaria sulphurea Sencke, in Frster, Handb. Cactkde., 200. 1846.
M. rhodantha sulphurea SD. ? Cactus rhodanthus sulphureospinus
Coult. Mamillaria rhodantha pfeifferi K. Sch. non Booth M. rhodantha sulphurea K. Sch. M. sulphurea longispina Hge.
W. mehr gelblichgrn, eirund-kegelfrmig (Rmpler), ein wenig lnger (K. Sch.);
St. gleichfarbig, anfangs lebhaft Schwefel-, spter dunkelgelb (Rmpler), bzw.
nach Schumann Rst. gelblich, Mst. gelb; Ax. nur anfangs weiwollig (Rmpler):
Rst. (nach Rmpler) 1624, borstenfrmig, abstehend-strahlig, Mst. 6, seltener
7 oder 8, etwas strker und lnger. Die Pflanzen erreichen ca. 10 cm Hhe bei
etwas geringerem Durchmesser; Bl. 2,5 cm lang, lebhaft dunkelrosenrot; N. 4.
dunkelrosenrot.
Da ich das Gelb der Stacheln bei diesen Pflanzen als variabel ansehen mu.
habe ich Schumanns M. rhodantha pfeifferi K. Sch., mit zitronengelben Mst.
hier einbezogen; es ist dies n i c h t M. pfeifferi Booth, die nach Salm-Dyck identisch mit M. rhodantha aureiceps SD. (M. aureiceps Lem. [S. hinten unter IV])
sein soll, deren Mst. als dunkelgoldgelb beschrieben wurden; ich erhielt Pflanzen
von McDowell, die mehr goldbraun waren, so da M. aureiceps, mit ihrer fraglichen Bltenfarbe vorderhand besser getrennt gehalten wird; sie hat auch Borsten in den Axillen.
Ob M. aurea Pfeiff. bzw. M. rhodantha aurea SD. hierher oder zum Typus der
Art gehren, lt sich nicht mehr klren.
213b. v. russea (Dietr.) Backbg. n. comb.
Mamillaria russea Dietr., Allg. Gartenztg., 19:347. 1851. M. odierana
rubra Sencke.
Rmpler beschreibt die Art (Handb. Cactkde., 309. 1886): Krper verkehrteirund, mit etwas flachem Scheitel; Ax. in der Jugend mit einigen langen Wollfden (keine Borsten: Backeberg), spter fast nackt; W. dicht, lnglich, kegelfrmig, hellgrn, stumpf; Stachelpolster fast nackt; Rst. 1620, strahlig ausgebreitet, borstenfrmig, 6,5 mm lang, ganz wei oder hchstens an der Spitze
brunlich; Mst. meistens 4, seltener 6, pfriemlich, noch einmal so lang, nach entgegengesetzten Richtungen ausgespreizt, nur der unterste mehr vorwrts gestreckt
und etwas lnger als die brigen, fuchsrot, gerade oder schwach gekrmmt; Bl.
sehr klein; Sep. lanzettlich, spitz, brunlich, nur halb so lang wie die Pet.; Pet.
purpurrot, glnzend, stachelspitzig, mit etwas dunklerer Mittellinie; Staubf.
rosenrot; Staubb. gelb; Gr. oben etwas gertet, N. 6, linienfrmig, rot. M e x i k o.
(Abb. 3131.)
Dieser Beschreibung entspricht die von mir in Stachlige Wildnis, 395. 1941.
als M. rhodantha v. teotihuacana bezeichnete Pflanze (nur ein Name), die sich
von der rotstachligen M. rhodantha allein schon durch den mehr wolligen Scheitel
unterscheidet, da auch die Areolen anfangs strker wollig sind, wenn die Pflanze

Mamillaria

3389

stark im Wuchs ist; spter sind sie allerdings auch fast nackt. Die Bezeichnung
Dietrichs russeus (oder russus): rot entspricht sehr gut der Bestachelung, die
ein tiefes Rot zeigt, womit der wollige Scheitel kontrastiert; die Stachelbeschreibung deckt sich ebenfalls. Ich sah die Pflanzen in der Nhe der Ruinenstadt
Teotihuacn. (Abb. 3099.)
214. Mamillaria columbiana SD. Cact. Hort. Dyck., 1849. 99. 1850
Die Originalbeschreibung Salm-Dycks lautet: Einzeln, zylindrisch; Ax. bewollt; W. dichtstehend, fast eifrmig-konisch, wei punktiert; Ar. anfangs wollig,
spter braunfilzig; Rst. 1820, borstenfrmig, strahlend, wei; Mst. 45, fast
gleich lang, glatt aufgerichtet abstehend, steif, goldbraun, am Grunde verdickt.
Eine Salm-Dycks Beschreibung entsprechende Art wurde neuerdings auch
wiedergefunden.
Werdermann beschrieb eine durch mehr Rand- und Mittelstacheln unterschiedene Pflanze als M. bogotensis Werd. (in Backeberg, Neue Kakteen, 98.
1931): Bis 10 cm hoch und ca. 4,5 cm ; Scheitel etwas eingesenkt, von
weier Wolle geschlossen und kurzen, brunlichen St. berragt, Farbe frisch
hellgrn oder etwas graugrn; W. kurz kegelfrmig, nicht gekantet, ca. 46 mm
hoch, am Grunde 67 mm breit, Spitze etwas schrg abgestutzt, nicht
milchend; Ar. ca. 1,52 mm , etwas lnglich, im Scheitel weiwollig, dann
nur noch mit gelblichweiem Wollfilz, spter ganz kahl; Rst. regelmig
strahlend oder etwas vorstehend, ganz feinnadel-, fast borstenfrmig, gerade,
glatt, glasig, wei, stets mehr als 20, meist annhernd 30 (ca. 27), ca. 4 bis
6 mm lang; Mst. fast durchweg 6, sehr selten einer mehr oder weniger, sehr regelmig gestellt, strahlenfrmig vorspreizend, nadelfrmig, an der Basis verdickt,
fast glatt, gerade, meist gelblich, zur Spitze brunlich, am Grunde mehr weilich,
im Neutrieb mehr brunlichgelb mit dunkleren Spitzen, an alten Areolen mehr
schmutziggrau bis brunlich, ca. 68 mm lang; Ax. besonders an lteren Pflanzen
stark weiwollig, ohne Borsten; Bl. rot (Backeberg). Kolumbien (200 km
nordstlich von Bogot, bei Sogamoso und Villa de Leiva auf ca. 1200 m).
In Kolumbien gibt es zweifellos mehr Mamillarien, als man bisher annahm.
Von den vorstehend beschriebenen Pflanzen weicht eine andere, nrdlich von
Bogota gefundene ab, die mehr graugrn ist, die Stacheln nicht gelb, sondern
weilich bis wei. Auerdem gibt es in Kolumbien noch eine gnzlich abweichende rundliche Art, die viel weniger Randstacheln und mehrere rtliche
Mittelstacheln hat. In Bd. VI. kann erst die gltige Beschreibung nebst Abbildungen, mit einer Farbtafel, gebracht werden. Fr einen genaueren berblick
mgen die endgltigen Kombinationen bzw. Namen aber bereits hier erwhnt
sein:
M. columbiana SD. v. columbiana:
Maximalhhe?; Wuchs zylindrisch; Rst. 1820, wei: Mst. 45, goldbraun; aufflligere Wollbildung nur in den Ax. In Bogot von Eingeborenen bisweilen auf den Markt gebracht, genauer Standort aber bisher
nicht bekannt. Bestachelung mehr brunlich.
v. bogotensis (Werd.) Backbg. n. comb.: Bis 20 cm hoch gesehen; Rst.
(2024) 2730, weilich; Mst. fast stets 6, gelblich, Spitze brunlich;
Bltenzonen starkwollig in den Ax. Es gibt auch rein gelbe Mst. aufweisende Pflanzen, im Alter zum Teil keulig, gekrmmt, die durch die
dichte Mittelbestachelung stark gelb wirken (farbige Abbildung in Bd. VI).
Wchst auf ca. 2200 m bei Villa de Leiva, 200 km nrdlich von Bogot (angeblich auch bei Sogamoso) (Abb. 3132).

3390

Mamillaria

v. albescens W. Haage & Backbg. n. v.: Zylindrisch werdend, bis 22 cm


lang gesehen; spter einen weien Wollschopf bildend; Rst. 2025; Mst. 4;
alle St. weilich bis wei, nur im Scheitel anfangs zuweilen leicht brunlich getnt. Bei dieser var. ist die Ar.-Wolle strker entwickelt als bei
den anderen, Gesamteindruck: weistachlig. Sprot nicht, wie die v. bogotensis. spter seitlich. Bei Capitanejo, an ziemlich warmen, schieferartigen Berghngen. Durch strkere Ar.-Wolle ist die Ax.-Wolle weniger
deutlich sichtbar.
M.pseudosimplex W. Haage & Backbg. n. sp.: Gedrckt-rund bis kugelig:
Rst. 12, wei mit rtlicher Spitze; Mst. (2) 4, rtlich. Bltenzone mig
wollig; Mst. am Grunde verdickt; Bl. sehr klein, hellgelb. Bei Sogamoso, nordstlich von Bogota, auf 1200 m.
Mamillaria sp.: Lnglich werdend, daher Bombillo americano (amerikanische
Glhbirne) genannt; Rst. nur 10; Mst. (1) 23. auch die randstndigen
mit verdickter Basis; Ax.-Wolle kaum vorhanden; Bl. unbekannt.
Wchst wahrscheinlich auch bei Capitanejo (Abbildung in Bd. VI). Durch
die viel geringere Bestachelung auffllig von den anderen Arten unterschieden: sie soll auch bei Sogamoso vorkommen, eine Beschreibung ist
jedoch bisher mangels lebenden Materials nicht mglich (Tafel 246, links).
Die v. bogotensis scheint im brigen zum Teil abzundern, d. h. die von Werdermann beschriebenen Pflanzen sind weniger auffllig dicht gelblich bestachelt; sie
kamen von einem Privatsammler aus Bogota. Die an W. Haage von einem Ver-

3131

3132

Abb. 3131. Mamillaria fuscata v. russea (Dietr.) Backbg., dunkelrot bestachelt, mit weiwolligem Scheitel.
Abb. 3132. Mamillaria columbiana v. bogotensis (Werd.) Backbg., mit gelblichen Mittelstacheln und krftig ausgebildeten Wollzonen (aus Kolumbien).

Mamillaria

3391

wandten gesandte und in Bd. VI abgebildete Pflanze weicht durch das dichtere
gelbe Mittelstachelkleid und die keulige Form und Krmmung ab, die durch das
sptere Sprossen bzw. an schrgen Hngen entsteht.
Die nachstehende venezolanische Art unterscheidet sich durch die Krperfarbe,
die am Grunde nicht verdickten, mehr brunlichroten Mst. sowie gleichmigere,
spter gleichmig tiefer hinab erscheinende Ax.-Wolle und gedrngtere bzw. deutlicher sichtbare Mst.-Bildung im Scheitel. Craig hat diese als M. columbiana abgebildet obwohl sie aus Venezuela stammt , whrend wir heute wissen, da es eine
eigene Art ist und in Kolumbien mehr Arten, Varietten und Formen vorkommen,
als bisher bekannt war.
Mamillaria hennisii Bd. M. d. DKG., 7. 1932
Fast kugelig, vorliegende Pflanze ca. 4 cm hoch und von gleichem Durchmesser, hell- und mattglnzend-laubgrn; Scheitel nicht eingesenkt und von
fuchsig-rotbraunen St. fast geschlossen berragt, in der Tiefe nur schwachwollig; W. nach Bz. 13:21 locker geordnet, kurz kegelfrmig, ca. 4 nun lang,
am Grunde 3 mm breit, Spitze wenig abgestutzt und nur im Scheitel mit
wenig weiwolliger, kaum 2 mm groer, sonst aber kahler Areole; Rst. ca. 20,
wenig aus der Horizontale vorspreizend, glasigwei, auf der Areole gelblich,
dnnadelfrmig, glatt, steif, gerade oder auch schwach zum Krper gebogen,
ca. 56 mm lang, unregelmig oder meist mehr seitlich strahlend; Mst. 34,
stark vorspreizend, derber nadelfrmig, am Grunde kaum verdickt, fast
gerade, steif und stechend, glatt, im Scheitel brunlich, am unteren Krper
mehr fuchsigrot und 8 mm bis 12 mm lang; Ax. mig weiwollig, nicht
haarig oder borstig. Ve n e z u e l a (im Nordwesten, auf ca. 500 m . M.
an Kalkfelsen). (Beschreibung Bdekers.) Der Saft ist wrig, der Wuchs
im Alter lnglich (Abb. 3133: Tafel 246, rechts).
Die Art wird von Craig mit M. columbiana vereinigt. Die Warzen sind aber
krzer und schmler, die Ax.-Wolle ist spter gleichmiger entwickelt, die
Stacheln sind dunkler und mehr rtlichbraun, bei zylindrischem Krper.
Die Art wird daher besser getrennt gehalten, wenn sie auch der M. columbiana nahesteht.
Bdeker gab als Entdecker Hennis jr. an, der die Art zuerst 1931 gefunden habe. Er bersah, da ich in meinem Bericht (M. d. DKG., 66. 1931)
bereits im Vorjahr eine Mamillaria simplex aus den Dolomiten Venezuelas
bei Maracay, auf Kalk berichtete; ich konnte aber keine lebenden Pflanzen herberbringen.
215. Mamillaria yucatanensis (Br. & R.) Orc. Cactography, 8. 1926
Neomammillaria yucatanensis Br. & R., The Cact., IV:114. 1923.
Mamillaria fobeana Bd., Kaktkde., 154. 1933.
Einzeln und sprossend, bis zylindrisch, hell gelblichgrn, bis 1015 cm hoch,
37 cm ; Scheitel schwach eingesenkt; W. nach Bz. 13: 21, leicht glnzend,
kurzkonisch, nicht gekantet, 47 mm lang, unten 35 mm breit; Ar. fast rund,
anfangs mit schwacher Wolle; Ax. zuerst mit etwas Wolle, ohne B.; Rst. 2030
(25), 3-5 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, kremwei, horizontal gerichtet bis
leicht abstehend; Mst. 36, 48 mm lang, krftig-nadelig, gerade, glatt, brunlich-hellgelb, Spitze braun, vorgestreckt spreizend; Bl. kurzglockig, bis 1,2 cm
breit; Sep. unten blagrn, mit sich verjngendem rosa bis dunkelrosa Mittelstreifen im oberen Teil, Rand blabrunlich und gesgt, linearlanzettlich, zugespitzt; Pet. unten fast wei, nach oben zu mit breiter rosa oder rosenroter

3392

Mamillaria

Mittellinie. Rand sehr blarosa und glatt oder hchstens oben gesgt, lanzettlich,
stumpflich bis spitz: Staubf. tief purpurrosa oder heller; Staubb. orangebraun;
Gr. unten wei, oben blarosa; N. 46, bla gelblich-olivgrn, 2 mm lang, dnn,
zurckgebogen; Fr. orangerot, keulig, 1,6 cm lang, 4 mm dick, ohne Perianthrest:
S. braun, gebogen-birnfrmig, mit subbasalem Hilum, schwach runzlig. M e x i k o
(Yucatn, bei Progreso).

3133

216.Mamillaria eriacantha Lk. & O.


In Zuccarini, Plant. Nov. Monac.,
704. 18371) (der Name zuerst als
M. eriacantha hort. ex Sweet, Hort.
Brit., ed. 3, 281. 1826)
Cactus eriacanthus Kuntze Neomammillaria eriacantha (Lk. & O.)
Br. & R., The Cact., IV:127. 1923.
Chilita eriacantha Orc., Cactography, 2. 1926.
Einzeln und sprossend, verlngert-zylindrisch, am Scheitel gerundet, 15 cm hoch.
45 cm , hell smaragdgrn; W. dichtstehend, nach Bz. 8: 13, konisch, am
Grunde zusammengedrckt bis vierseitig,
68 nun lang, unten 46 mm breit; Ar.
oval, nur anfangs mit etwas Wolle; Ax.
mit Wolle, in den Bltenzonen deutlichere
Ringe bildend, manchmal lnger als die
W.; Rst. 2025, in mehreren Reihen,
36 mm lang, die oberen am krzesten,
alle feinnadelig, gerade, haarig, goldgelb,
horizontal gerichtet, verflochten; Mst. 2,
810 mm lang, die oberen krzer, alle
starknadelig, gerade, steif, behaart, anfangs goldbraun, heller werdend, aufund abwrts spreizend, den Scheitel berdeckend; Bl. kurztrichterig, hochseitlich
oder tiefer, 1,5 cm lang und breit; Sep.
grnlichgelb, breitlanzettlich, spitz; Pet.
strohgelb bis schmutzig kanariengelb,
linearlanzettlich, spitz bis zugespitzt:
Staubb. schwefelgelb; N. 4; Fr. grnlichAbb. 3133. Mamillaria hennisii Bd. mit dunkleren bzw. rtlichbraunen Mittelstacheln und
geringerer Wollbildung (aus N-Venezuela).
(Originalfoto: Bdeker.)

3134

Abb. 3134. Mamillaria eriacantha Lk. & O. mit


auffallend rauhhaarigen Stacheln.

1
)Im gleichen Jahr von Pfeiffer beschrieben in En. Cact., 32. 1837 (hort. berol.) und
in Beschreibung Syn., 30. 1837 (hort. berol.).

Mamillaria

3393

wei bis orange oder rtlich, keulig, 1 cm lang; S. bla- bis goldgelb, fast keulig,
1 mm gro. M e x i k o (Veracruz, bei Jalapa und Cerro Gordo) (Abb. 3134).
Ich fand die Art auf offenen Felshalden, in Humus, unweit der Strae Jalapa
Veracruz.
In der Autorennennung bzw. den Basonymangaben folgte ich Craig, der
darauf hinweist, da drei Publikationen ber die Art im gleichen Jahr erschienen
und es kaum noch festzustellen ist, welche als erste anzusehen ist. Pfeiffer
und Otto beziehen sich selbst aber (Abbildung in Blh. Kakt., 25. 1843) auf Link &
Ottos Publikation, wie es auch hier der Fall ist.
M. eriantha hort., von Pfeiffer als Synonym genannt, war wohl nur ein
Schreibfehler, da es keine behaarten Blten dieses Genus gibt.
M. cylindracea DC. und M. cylindrica Don non Hitch., die Pfeiffer, Otto,
Schumann hierherstellen, knnen nicht diese Spezies sein, da die Beschreibung
Borsten in den Axillen angibt (s. unter Wenig bekannte Arten).
217. Mamillaria densispina (Coult.) Vpl. MfK., 55. 1920
Cactus densispinus Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:96. 1894. Mamillaria pseudofuscata Quehl Neomammillaria densispina (Coult.) Br.
& R., The Cact., IV:119. 1923 Leptocladia densispina (Coult.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.
Die Besehreibung dieser Art ist, was die Krperform anbetrifft, von Craig
offenbar um die Angabe kurzzylindrisch vermehrt worden, weil er hier irrtmlich M. miehana Tieg. einbezieht, die als Synonym (?) von
M. elongata v. densa angesehen
werden mu. Buxbaum hat
vielleicht durch diese Synonymie
die Art sogar zu Leptocladia
gestellt, mit der sie nichts zu
tun hat bzw. den dazu gerechneten Arten. Die Beschreibung
von Quehl gibt nur Krper
flachkugelig an, das Bild eine
gestreckte Form, und so kenne
ich die Pflanzen, bei denen
ich nie von unten sprossend
(Craig)
beobachtete;
diese Angabe mag auch auf die
Einbeziehung von M. mieheana
zurckzufhren sein. Ich gebe
Craigs Beschreibung ohne die
offenbar nicht hierhergehrenden Angaben wieder:
Einzeln, kugelig bis gestreckt,
am Scheitel gerundet, dunkelgrn, 810 cm und fast ebenso hoch werdend; W. nach Bz. Abb. 3135. Mamillaria densispina (Coult.) Vpl.,
8:13, fest bis etwas schlaff, von Quehl als M. pseudofuscata beschrieben bzw.
M. eshaussieri sensu Fri genannt. Die Mittelkonisch (Bdeker: kurz-rund- auch
stachelfarben sind variabel, von gelb bis fuchsrot
lich), am Grunde 4flchig, oberund mit dunklerer Spitze. (Foto: De Laet.)

3394

Mamillaria

seits abgeflacht, 5 mm lang und unten breit; Ar. oval, mit weier Wolle; Ax. nur
oben bzw. in der Bltenzone weiwollig, spter kahl; Rst. 2025, ungleich,
813 mm lang, die oberen zum Teil krzer, alle dnnadelig, gerade, steif, glatt, am
Grunde unwesentlich verdickt, wei bis gelb, im Alter dunkler, abstehend, verflechtend; Mst. 56, 1020 mm lang, meist die oberen am lngsten, alle steifnadelig,
gerade, selten schwach gebogen, glatt, an der Basis deutlicher verdickt, am Grunde
wei, selten dunkel und darber eine helle Zone, nach oben zu gelb bis fuchsrot,
zuweilen uerste Spitze schwrzlich, vorgestreckt-spreizend; Bl. trichterig, scheitelnah, 2 cm lang, 1 cm breit, im Mai; Ov. grnlichwei, oval, 6 mm lang,
4 mm dick (Quehl); Sep. unten grnlichgelb, oben blagelb, rot getnt, linearlanzettlich, spitz oder stumpflich, ganzrandig, 28 mm lang (Quehl: spitzlanzettlich, purpurrot); Pet. schwefelgelb, lanzettlich, lnger und breiter als die Sep.,
spitz, ganzrandig; Staubf. wei bis bla grnlichgelb (Quehl: wei, 57 mm lang,
nach innen gekrmmt); Staubb. gelb; Gr. sehr blagrn; N. 45, grn bis bla
grnlichgelb: Fr. rot, kurzkeulig, mit Perianthrest; S. rtlichbraun, glnzend,
umgekehrt-eifrmig, punktiert, 1 mm lang. M e x i k o (San Luis Potos, Quertaro,
Guanajuato) (Abb. 3135).
Nach Eschanzier (in Coulter) gibt es auch eine kleinere Form mit krftigeren,
lngeren grauweien Stacheln.
Das Originalfoto von De Laet verdanke ich Herrn Heinrich; es ist charakteristischer als Craigs Abbildung Fig. 259.
Nur Katalognamen von Schmoll sind: M. densispina v. essaussieri und v.
major. Dementsprechend war ein Katalogname von mir (Kakt.-Index, 39. 1936):
M. essaussieri v. densispina; ihm liegt Fris Name M. eshaussieri Fri zugrunde
(den Kreuzinger in Verzeichnis, 7. 1935, auf Coulters Cactus eschanzieri bezieht); danach gehrt hierher auch als Synonym Ebnerella esshaussierii (Fri)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 89. 1951, unrichtig geschrieben bzw. eine
weitere Verbalhornung dieses Namens. Da Coulters Pflanze hakige Mittelstacheln haben sollte, ist Kreuzingers Bezugnahme auf Coulter jedoch ein
Irrtum. Somit gehrt vielleicht Buxbaums ebenfalls verbalhornter Name Chilita
eschautzieri [in Sukkde. (SKG.), V:4. 1954] eher zu Chilita eschauzieri Orc.,
wie Craig den Namen schreibt, eine undefinierbare Art.
Die Kombination M. densispina (Coult.) Orc., Cactography, 7. 1926, ist nicht
gltig. Buxbaums Einbeziehung zu Leptocladia ist unverstndlich.
218. Mamillaria vetula Mart. Hort. Reg. Monac., 128. 1829 (nur als Name),
beschrieben in Nov. Act. Nat. Cur., 16:338. 1832
Cactus vetulus Kuntze Neomammillaria vetula (Mart.) Br. & R., The
Cact., IV:130. 1923. Chilita vetula Orc., Cactography, 2. 1926.
Einzeln und von unten sprossend, zylindrisch oder eifrmig werdend, oben gerundet oder abgeflacht, nach Rmpler bis 18 cm (Craig: bis 20 cm) hoch, 57 cm
(Craig: 35 cm) breit; Scheitel nicht eingesenkt und von braunen St. berragt;
W. (lt. Craig) nach Bz. 7:18 und auch 11:29 (?) geordnet (lt. K. Schumann:
nach Bz. 5:8)1), ziemlich locker gestellt, glnzend blulichgrn, im Neutrieb heller,
kegelfrmig, bis 9 mm lang, etwas schief gestutzt; Ar. rund, 2 mm gro, nur anfangs mit kurzem, weiem Wollfilz; Ax. kahl (K. Schumann) oder mit sprlichem
weiem Filz (Rmpler); Rst. zuerst 2530 (Rmpler: spter sieh bis zu ca. 50
vermehrend), 310 mm lang, dnnadelig bis borstenfrmig (Rmpler), wei.
sternartig strahlend, glatt, verflochten (Rmpler); Mst. 12, bis 1 cm lang
1
)Ich zhlte bei einer lteren Kulturpflanze von Krhenbhl und der von Zehnder
wiedergefundenen Pflanze Bz. 5:8.

Mamillaria

3395

(Rmpler: 13, strker, aufrecht, braun), nach Schumann und Craig: die oberen
am krzesten, alle steifnadelig, gerade, im Neutrieb rotbraun, spter vergrauend,
abstehend; Bl. trichterig, zerstreut unfern des Scheitels, bis 1,5 cm lang, 1,2 cm ;
Ov. gelblichgrn; Sep. zitronengelb mit rtlichem Rckenstreifen, lanzettlich gespitzt; Pet. rein zitronengelb, mit fast rtlichem Mittelstreifen1) (Rmpler: Perigon
zylindrisch-glockenfrmig, mit lebhaft zitronengelben Blttern, auen der Lnge
nach von einem dunkel braunroten Mittelstreifen durchzogen), spitz; Staubf.
ziemlich kurz, gelb; Staubb. gelb (Craig: Staubf. grnlichgelb); Gr. grnlichgelb
(lt. Craig; Rmpler: wei); N. 5, gelblich (Craig: wei bis gelb); Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (Hidalgo, bei San Jos del Oro, auf ber 3000 m).
Die Blten sollen nach Rmpler vom Oktober bis Dezember erscheinen.
Nach ihm kommt die Art in Gemeinschaft mit der M. supertexta vor bzw. was
frher dafr galt; Schumann sagt mit M. elegans, aber letztere erreicht als
Typus der Art nicht die Gre der ersteren. Nach Britton u. Rose sind die Pet.
kremfarben, wie auch Krhenbhl sie sah.
M. vetula major SD. (M. grandiflora hort. non O., lt. Rmpler) soll etwas
grere Blten haben.
Nach Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:5. 1954] bzw. Von Rotz kann es sich
um eine Dolichothele-Art handeln, nach Bdeker (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 24.
1933) nicht. Heinrich und Krhenbhl kennen die Pflanze und halten sie ebenfalls nicht fr eine Dolichothele. In vollem Wuchs sind die Warzen ziemlich fest.
Eine Abbildung kann erst in Bd. VI gegeben werden.
219. Mamillaria schmollii (H. Bravo) Werd. In Backeberg, Neue Kakteen,
98. 1931
Neomammillaria schmollii H. Bravo, An. Inst. Biol. Mex., 2:128. 1931.
Einzeln, gedrckt-kugelig, olivgrn, 7 cm breit; W. nach Bz. 8: 13, konisch;
Ar. nur in der Jugend sprlich wollig; Ax. nackt; Rst. 2325, 45 mm lang,
dnnadelig, gerade, glnzend wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 1115, 7 bis
10 mm lang, einer lnger und mehr zentral stehend; Bl. gelb, im Kranz; Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (Oaxaca, bei Mitla).
Bdeker stellte die Art in die Sektion Galactochylus, aber in der Originalbeschreibung ist wriger Saft angegeben. Craig fand die Art nicht in der Nhe
der Ruinen; sie stammt wahrscheinlich aus dem Gebirge. H. Bravo hat sie mit
der Originalbeschreibung abgebildet. Soulaire schreibt den Namen (Cactus,
Paris, 4647:243. 1955 und l. c. 44:190. 1955) unrichtig M. schmolii.
Die unter diesem Namen im Handel befindlichen Pflanzen sind nach Craig
meist nicht diese Art, sondern Formen (?) von M. elegans.
220. Mamillaria droegeana (Reb.) Hildm. In Schelle, Handb. Kaktkde.,
257. 1907
Mamillaria droegeana Reb., nur als Name in Kat., 7. 1896. M. rhodantha droegeana K. Sch. M. discolor droegeana Quehl.
Einzeln und von unten sprossend, sulig werdend, dunkel graugrn, bis 8 cm
hoch, 4 cm ; W. nach Bz. 8:13, halbfest, Kuppe gestutzt, unterseits kielig,
5 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, nur anfangs mit schwacher Wolle; Ax.
nackt; Rst. 30, 56 mm lang, nadelig, gerade oder schwach zurckgebogen, glatt,
halbsteif, am Grunde nicht verdickt, blagelb, an der Basis dunkler und ein Ring1
)Nach F. Krhenbhl, der eine ltere Pflanze besitzt: schmutzig-kremfarben mit bla
rtlichbraun getnten Lngsstreifen, Bltengre wie etwa bei M. bocasana, aber schlanker
und mehr ins Brunliche spielend, jedenfalls nicht gelb.

3396

Mamillaria

muster bildend, schwach abstehend; Mst. 811, 810 mm lang, steifnadelig,


gerade bis leicht zurckgebogen, glatt, am Grunde nicht verdickt, dunkel
rtlichbraun, vorgestreckt spreizend, einer genau in der Areolenmitte; Bl. trichterig, 1 cm lang, 1,5 cm breit; Sep. rtlichgrn, weirandig, lanzettlich, spitz; Pet.
wei, rosa berhaucht, rosa Mittelstreif und Spitze, ganzrandig; Fr. hell gelbbrunlich, keulig, 2 cm lang, 5 mm dick, mit Perianthrest; S. hellbraun, glnzend, gebogen-birnfrmig, Hilum subbasal, sehr fein punktiert, unter 1 mm lang.
M e x i k o (Quertaro, aus der Sierra de San Moran, lt. Schmoll).
Craigs Bltenfarbenangabe (bla grnlichgelb) entspricht nicht der Quehls
und Schelles und wurde hier gendert.
Ob Echinocactus drageanus Moerd. und M. deleuli Reb. hierhergehren, ist
fraglich. Echinocactus droegeanus Hildm. ist nach Schumann Echinocactus hexaedrophorus, nach Britton u. Rose gehrt der Name zu Thelocactus hexaedrophorus v. fossulatus; wahrscheinlich ist Echinocactus drageanus ein Schreibfehler.
M. deleuli Reb. war nur ein Name.
221. Mamillaria radiaissima Lindsay In Craig, Mamm.-Handb., 292. 1945
Abgeflacht-kugelig, sprossend; Einzelkrper bis 5 cm breit und hoch; W. weich.
1 cm lang, unten 6 mm breit; Ar. rund, 1,5 mm gro, nur anfangs weiwollig:
Ax. nackt oder nur mit schwacher Wolle; Rst. bis 50, bis 1,8 cm lang, borstenfrmig, gerade, wei, anfangs etwas abstehend, spter horizontal gerichtet; Mst.
18, bis 6 mm lang, gerade, sehr wenig von den Rst. unterschieden, blabraun,
vorgestreckt spreizend; Bl. 3 cm lang, 1,5 cm , trichterig; Rhre 6 mm lang:
Sep. 8, gelb, oberseits ockerfarben getnt, breit, spitz, ganzrandig; Pet. 12, zitronengelb, auen an der Spitze ockerrot getnt, breitlanzettlich, spitz, ganzrandig.
11,5 cm lang, 4 mm breit; Staubf. 37 mm lang; Staubb. gelb, 5 mm lang,
beidseitig aufspaltend; N. 46, eigentmlich umgerollt oder kammartig; Fr. und
S. unbekannt. M e x i k o (Niederkalifornien, 110 Meilen nrdlich von La Paz,
bei Puente Escondido).

Abb. 3136. Eine der Mamillaria radiaissima Linds. in allen Merkmalen gleichende Pflanze,
ohne Warzenfurchen, in der Sammlung des Zchters Pallanca, Bordighera.

Mamillaria

3397

Abb. 3137. Mamillaria microhelia Werd. Die farbige Makroaufnahme les Scheitels zeigt die
variable Mittelstachelbildung, hier: 014.

3398

Mamillaria

In der Sammlung Pallanca, Bordighera, sah ich eine Pflanze (Abb. 3136),
auf die alle Merkmale zutreffen; die Warzen hatten keine Furchen, es konnte
also keine Coryphantha-Art sein. Blten sind bisher nicht beobachtet worden.
Vielleicht handelt es sich um obige Spezies.
222. Mamillaria microhelia Werd. M. d. DKG., 2:236. 1930
Mamillaria microhelia albiflora Backbg. & Knuth, Kaktus-ABC, 381.
1935. Leptocladia microhelia (Werd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:
12, 82. 1951, comb. nud.
Eine sehr variable Art; darauf ist zurckzufhren, da Werdermann auch eine
M. microheliopsis beschrieb, die hchstens als extreme Form anzusehen und damit
als Variett zu kennzeichnen ist; es sind aber inzwischen alle bergnge in der
Bestachelung und Bltenfarbe festgestellt worden.
Krper einfach, zuweilen von unten sprossend, zylindrisch bis keulig, spter in
die Lnge wachsend, ber 15 cm lang, 3,54,5 cm , glnzend mittelgrn:
Scheitel etwas wollig, von dunklen St. berragt und der Krper ebenso verhllt:
Ar. nur jung schwach weiwollig, umgekehrt-birnfrmig, am Unterrand furchig
vertieft, darin die St. eingesenkt, 2 mm gro; Ax. anfangs mit geringer Wolle;
Rst. fast 50, 46 mm lang, die oberen am krzesten, nadel- oder steif borstenfrmig, oben rein wei, an der Basis glnzend goldgelb bis rotbraun oder rot, so
dicht gestellt, da sie fast ein Schildchen bilden (Werdermann), gleichmig
nach allen Seiten strahlend, etwas abstehend und zurckgebogen, glatt; Mst. 04.
meist 12, gewhnlich erst spter auftretend, im Scheitel aufrecht, an Zahl oft
zunehmend, bis 11 mm lang, durchsichtig rubinrot bis rostbraun oder dunkelbraun, am Grunde heller, die oberen gerade aufgerichtet, die unteren vorgestreckt
spreizend, glatt, steif, am Grunde verdickt; Bl. glockig, hochseitlich, im Kranz,
1,6 cm lang und breit; Sep. unten grnlichwei, mit breitem grnlichgelbem
Mittelstreifen, oft Spitze rosa, meist ganzrandig, nur selten leicht gesgt, lanzettlich zugespitzt; Pet. wei, kremfarben, gelbgrnlich (zum Teil mit bergangstnungen nach rosa bzw. zur Farbe der Variett hin), seidig glnzend, oblong,
spitz, ganzrandig, 5 mm lang, 2 mm breit; Staubf. reinwei, gekrmmt; Staubb.
blagelb; Gr. unten wei, oben blagrn; N. 56, blagrn, 1 mm lang, die
Staubb. berragend; Fr. weilich (Werdermann) bis rosa (Craig), keulig, 1,1 cm
lang, 4 mm dick, mit Perianthrest; S. goldbraun, mattglnzend, birnfrmig, mit
seitlichem Hilum, netzig-grubig punktiert, kaum 1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, Sierra de San Moran, auf ca. 2000 m). (Abb. 3137).
Eine sehr schne Art, gutwchsig und durch ihr starkes Variieren interessant.
Neomammillaria microhelia rubispina, ohne Autor [in C. & S. J. (US.), IV:381.
1933], aber kurz beschrieben, gehrt nach Craig hierher als Synonym.
222a. v. microheliopsis (Werd.) Backbg. BfK., 1937-2
Mamillaria microheliopsis Werd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. BerlinDahlem, 11:278. 1931. Leptocladia microheliopsis (Werd.) F. Buxb.,
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, comb. nud.
Eine Unterscheidung bzw. ein Variettsrang ist angesichts der bergnge nur
mglich im Sinne von Bdekers Charakterisierung (Mamm.-Vergl.-Schlssel, 20.
1933): Mit mehr Rst. und Mst., die Bl. rot. Die Mst. reichen hier aufflliger
bis zur Krperbasis herab, nicht erst zunehmend spter erscheinend, die Pflanze
dichter umhllend, letztere angeblich auch kleiner bleibend; Rst. 3040; Mst.
68, meist 7, ca. 69 mm lang, in der Farbe wechselnd von hellgrau bis fleischfarben und schwarzbraun; Bl. purpurrot (Abb. 3138).

Mamillaria

3399

Stachel- und Bltenangabe nach Werderder Gr. soll auch unten blagrn sein,
die N. blagrn bis blagelblich, die Fr. nur
weilich bis schmutzig blagrn; S. mit seitlichem Hilum (wie beim Typus der Art). Vom
gleichen Standort.
Es kommen auch rotbraune Stachelfarben
vor; die Blten gehen von rtlich bzw. rosa in
rot ber. Vielleicht gab es einst zwei strker
unterschiedene Typen, die im Laufe der Zeiten
verbastardierten.
223. Mamillaria leona Pos. Allg. Gartenztg.,
21:94. 1853
Neomammillaria pottsii sensu Br. & R.,
The Cact., IV:136. 1923. Chilita
pottsii sensu Orc., Cactography, 2. 1926.
Leptocladia leona (Pos.) F. Buxb.,
Sukkde. (SKG.), V:4. 1954, comb. nud.
Einzeln, von unten und seitlich sprossend, zy- Abb. 3138. Mamillaria microhelia
v. microheliopsis (Werd.) Backbg.
lindrisch, oben gerundet, blulich-grn, bis 15 cm mit hellroten Blten; die Bltenhoch, 4 cm ; W. nach Bz. 8:13, konisch, 5 mm farbe und Bestachlung dieser Art
sind sehr variabel.
lang, unten ebenso breit; Ar. fast rund bis
schwach oval, nur anfangs mit etwas Wolle:
Ax. mit sehr geringer Wolle; Rst. bis 35,45 mm lang, feinnadelig, gerade, weich,
glatt, am Grunde verdickt, wei, horizontal verflechtend; Mst. 79,410 mm
lang, die oberen die lngsten, alle steifnadelig, gerade oder die oberen zurckgebogen, glatt, an der Basis etwas verdickt, abstehend, gelblich bis kalkig
purpurn oder fast schieferfarben und mit dunklerer bis brauner Spitze; Bl. trichterig, klein, 1 cm lang; Sep. mit oben rtlichem Mittelstreifen, Rand kremfarben
und gesgt, oval-lanzettlich, spitz; Pet. mit rosenrotem Mittelstreifen, Rand
orangerosa und glatt, elliptisch, spitz; Staubf. oben bla purpurn; Staubb. weilich; Gr. rosa; N. 4, orangegelb; Fr. rot, keulig, mit Perianthrest; S. dunkelbraun,
fast schwarz, tief punktiert. U S A (Texas, Big Bend, am Rio Grande entlang),
M e x i k o (Nuevo Len, bei Rinconada; Coahuila, bei Saltillo; Durango, bei Villa
Juarez; Chihuahua; Zacatecas) (Abb. 3139).
mann;

Mamillaria leona similis Hildm. war nur ein Name (fraglich, ob hierhergehrend).
Mamillaria pottsii Scheer, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 104. 1850
Echinocactus pottsianus Pos. Cactus pottsii Kuntze Coryphantha
pottsii Berg., Kakteen, 278. 1929.
Berger beschrieb sie ausdrcklich als nicht mit M. leona identisch bzw. als
nach Bdeker eine echte Coryphantha, die nichts mit M. leona, mit der
sie Britton u. Rose vereinigen, gemein habe: Schmal zylindrisch, 20 cm
hoch, nur 2,53,5 cm dick; W. stumpf-eifrmig, fein gefurcht (!) und aus
der Furche sprossend; Ax. etwas wollig; Ar. kahl; Rst. sehr zahlreich, dnn,
ineinandergeflochten, wei, die Pflanze einhllend; Mst. 7, krftiger, der
obere aufwrts gebogen, alle am Grunde knotig, mit rotbraunen Spitzen.
M e x i k o (Chihuahua, bei 20003000 m).
215

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3400

Mamillaria

Der Besehreibung nach M. leona


hnelnd Bdekers und Berger verweisen aber auf die Furche, Drsen
scheinbar fehlend. Craig schildert
die miverstndliche Charakterisierung
bei Salm-Dyck und hlt die Furche
fr eine Einschrumpfung der Warzen am Trockenmaterial. Jedenfalls
ist die Beschreibung unzureichend, der
Name sehr umstritten, wie sich an
Bdeker und Berger erwies; er wird
daher als zweifelhafter Artname angesehen und nicht als der lteste fr
M. leona, wie dies schon bei Marshall &
Bock, Cactac., 184. 1941, der Fall ist.
Heinrich ist der Ansicht, da Mamillaria pottsii Scheer eine Escobaria war,
vielleicht der E. tuberculosa nahestehend.
Ich halte es nach der Beschreibung fr
so gut wie sicher, da Scheer unter
obigem Namen nur eine Variett der Escobaria tuberculosa beschrieb, wahrscheinlich die v. pubescens (Quehl) Borg.
Eine sichere Identifizierung ist aber
nicht mehr mglich.

Abb. 3139. Mamillaria leona Pos.

IV. Nicht klassifizierte Arten:

(Craigs Unclassified Spezies aus seinem Mammillaria-Handbook [1945] und


die seitdem neu beschriebenen Arten)
A n m e r k u n g: Zum Unterschied von den laufenden Nummern der nach Craigs Schlssel
aufgefhrten Arten sind die nachfolgenden kursiv durchnumeriert sowie innerhalb ihrer
Gruppe in alphabetischer Reihenfolge. Da auerdem nach I: bersicht ber die Sektionen
gegliedert wurde, also danach, ob die Pflanzen Milchsaft auen oder innen fhren oder wrigen Saft haben, ferner, ob die Blten klein oder gro sind bzw. mehr glockig, sowie ob Borsten
in den Axillen vorhanden und die Stacheln gerade oder gehakt sind (Mittelstacheln), wird
hiernach die Identifizierung einer zu bestimmenden Art leicht sein, soweit ihr Name nicht in
Craigs Schlssel zu finden ist und es sich nicht um eine der unter V und VI aufgefhrten
wenig oder nur namentlich bekannten Spezies handelt.

Sektion 1: Galactochylus K. S ch .
(Mit Milchsaft)
Reihe 1: Leucocephalae L em .

224. Mamillaria microthele Mhlpfrdt. non Monv. Allg. Gartenztg., 16:11


18481)
? Mamillaria microthele Mart. (1829, nomen). M. microthele brongniartii SD.2) Cactus bispinus Coult.
1
)Was M. microthele Spreng. (Syst. 2:494. 1825) war, meist als Cactus microthele
Spreng. in der Literatur, lt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Britton u. Rose
fhren Sprengels Art unter M. simplex, wohin auch M. microthele Monv. gehrt. 2)

Mamillaria

3401

Graugrn, im Alter vielkpfig;


W. fast gleichmig dick, nur wenig
kegelfrmig, mehr eine zylindrische
Form zeigend, 7 mm lang; Strahlenst.
2224, borstenfrmig, 34 mm
lang, dicht an die Pflanze gedrckt.
Zentralst. 2, kurz, 2 mm lang, von
weier Farbe, der obere gerade ausgestreckt, der andere nach unten
gerichtet. Blumen wei, in einem
Kranze um den Scheitel hervortretend. Die Kelchbltter mit einem
rtlichgelben Mittelstreif. Beeren rot.
Ausgezeichnet ist diese Art von den
brigen weikpfigen durch die gedrngt stehenden schmalen W., so
da die St. den Krper der Pflanze
ganz berstricken, durch die weien
Abb. 3140. Mamillaria microthele
Blumen und den im Alter mehrMhlpfrdt. (Nach einem Farbfoto
kpfigen Wuchs. (Originalbeschreivon Werdermann.)
bung.)
Tiegel [Jahrb. DKG. (I), 135. 193536] gibt eine vervollstndigte Beschreibung und sagt darin: Bl. einzeln um den Scheitel. Das kann nur in der Kultur
so sein, denn Werdermann brachte in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanzen, T. 153.
1939, die Farbaufnahme einer fruchtenden Pflanze, deren starker Frchtekranz
beweist, da sie am Standort reicher kranzfrmig blht. Nach Tiegel sind
die Bl. 12 mm , radfrmig geffnet, 1,5 cm lang; Staubf. unten wei, oben
rtlich; Pet. rein wei; Gr. krem; N. 34, unten rosa, oben kremfarben; Fr. 8 mm
lang, korallenrot; S. 1 mm lang, hell brunlichgelb, mit schrg gestutztem Nabel.
M e x i k o (Coahuila, bei Parras) (Abb. 3140).
Von Schmoll wieder in den Handel gebrachte. Britton u. Rose und Craig
nicht lebend bekannte Art. Die Pflanzen sind lt. Tiegel bis 7 cm breit und 5 cm
hoch, selten mehr als dreikpfig, meist jedoch einzeln. Von der wrigen Saft
besitzenden, rosa blhenden M. perbella durch die weie Bltenfarbe, milchigen
Saft und kammartig anliegende St. unterschieden. Tiegel stellte die Art zur
Reihe Elegantes, die aber nicht bei Anstich milchen und daher zur Sektion
Subhydrochylus gehren. Mhlenpfordt wird als gltiger Autor der Kombination unter Mamillaria angesehen, doch gibt Shurly an, Sprengels Beschreibung gelte auch als Art von Mamillaria. Dann mte die obige Spezies einen
neuen Namen erhalten; bisher mute ich den obigen aufrechterhalten, da ich
nicht darber entscheiden kann.
Salm-Dyck fhrt noch die Namen M. brongniartii hort. und M. compacta
hort. non Eng. an, beide unbeschrieben.
M. microthele v. brongniartii SD. (Cact. Hort. Dyck., 1849. 9 und 86. 1850)
unterschied sich lt. Beschreibung Salm-Dycks nur durch einzelnen Wuchs, was
aber wenig besagt, da einzeln wachsende Stcke (wie in Werdermanns Tafel 153,
Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanz.) durchaus nicht selten sind.
M. microthele v. superfina ist ein Katalogname von Schwarz (1955).
2)Tiegel (J. DKG. (I), 134, 135. 193536) gibt an, Salm-Dyck habe von der Art keine
Beschreibung gegeben, was nicht zutrifft; sie entspricht in Cact. Hort. Dyck., 85. 1850,
durchaus der von Werdermann farbig abgebildeten Pflanze.
215*

3402

Mamillaria

225. Mamillaria tiegeliana Backbg. n. sp. Mamillaria tiegeliana Neale, Cact.


Other Succ., 94. 1935, ohne gltige Besehreibung (erste Namenserwhnung
in C. & S. J. (US.), 21. 1935)
Simplex, dichotoma, griseo-viridis, aculeis obtectus; mamillis ad 21:34
seriebus ordinatis, lacteis, quadrangularis autem sine angulis; areolis
ellipticis, ca. 3 mm longis, 1 mm latis; axillis lanatis albis et nonnullis

Abb. 3141. Mamillaria tiegeliana Backbg. Oben: etwas langstachligere Form; unten: krzer
bestachelte Form. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3403

setis; aculeis radialibus ad 36, ad 7 mm longis, setiformibus, rectis vel


aliquid curvatis, adpressis, albis; aculeis centralibus 4, ad 11 mm longis,
albis, apice fuscato; flore ignoto; fructu ca. 3 cm longo, 3 mm , rubro,
clavato, curvato. M e x i k o.
Die Pflanze wurde zuerst in C. & S. J. (US.), VII:21. 1935, abgebildet, spter
durch Neale; sie blieb aber unbeschrieben. Der Saft ist nicht bekannt; es ist
wegen der hnlichkeit mit M. morganiana aber anzunehmen, da er milchig ist.
Daher wurde die Art hierhergestellt. Die Pflanze unterscheidet sich von M. morganiana vor allem durch das Vorhandensein von Axillenborsten und das Fehlen
lngerer Haare in den oberen Areolen. Die Beschreibung lautet: Kugelig, graugrn, von St. stark verhllt, dichotomisch verzweigend, flachrund; Scheitel wenig
vertieft; W. nach Bz. 21:34, mit Milchsaft(?), dichtstehend, anfangs saftiggrn,
schwach gerundet-vierkantig, Kuppe rundlich, schrg gestutzt, 11 mm lang, unten
7 mm breit; Ar. elliptisch, ca. 3 mm lang, 1 mm breit, ockergelb-filzig, wenig eingesenkt, anfangs weiwollig; Ax. mit weien Wollflocken und einigen kurzen,
weien B.: Rst. bis 36, bis 7 mm lang, dnn-borstenfrmig, gerade oder leicht
gebogen, fast horizontal spreizend, verflochten, wei; Mst. 4, ber Kreuz, stark
abstehend, gerade, bis ca. 11 mm lang, die seitlichen etwas krzer, wei mit
brandbrauner Spitze, am Fu ockerfarben und nur schwach verdickt; Bl. unbekannt; Fr. ca. 3 cm lang, 3 mm breit, schlankkeulig, etwas gebogen, leuchtend tief
karminrosa, saftig, ssuerlich. M e x i k o (Herkunft unbekannt) (Abb. 3141).
Die Pflanze stammte von F. Schmoll. Craig stellt den Namen zu M. cadereytensis (Quertaro, Guanajuato), fhrt ihn aber auf S. 345 als neu entdeckte
weie Art. M. cadereytensis hat pfriemliche Mst., die Rst. nicht verflechtend;
die Fr. ist viel krzer (1,5 cm lang) und scharlachrot, die Bz.-Ordnung ist auch
verschieden.
226. Mamillaria vonwyssiana Krainz Schweiz. Gart., 6:171. 1945
Einzeln, breitkugelig, 6 cm hoch und breit, blaugrn, flach wurzelnd; Scheitel
mig wollig und von St. berragt; W. 68 mm lang, kegelig, oben etwas 4kantig;
Rst. 1820, 36 mm lang, borstig, glasig wei, allseits gerichtet, den Krper
nicht vllig verdeckend; Mst. 2 (3), selten 4, auf- und abwrts weisend, gerade,
pfriemlich, gelblich, schwarzspitzig, 35 mm lang, der untere krzer, stechend,
derb; Ax. anfangs kahl, spter wollig; Ar. anfangs strker wollig; Bl. 2 cm lang,
1,8 cm , karminrosa mit breitem, dunklem Mittelstreif, auen grn; Ov. grn;
Gr. 1,3 cm lang, hellkarmin, ebenso die 6 N.; Staubf. hell karminrosa; Fr. rot,
bis 2 cm lang; S. hellbraun, 1 nun lang. M e x i k o.
Reihe 2: Macrothelae SD.
Der Name ist der lteste dieser Reihe, aber nicht sehr treffend, da nicht bei allen
Arten die Warzen gro sind; doch wurden hierunter nur die milchsaftigen Spezies
einbezogen, die nicht ziemlich weistachlig sind und weder Borsten in den Axillen
noch Hakenstacheln haben
227. Mamillaria armatissima Craig Mamm.-Handb., 300. 1945
Einzeln, 15 cm hoch, 12 cm , hellgrn; W. pyramidisch, besonders anfangs
scharfkantig, 1,5 cm lang, bis 1,2 cm dick (unten); Ar. oval, anfangs weiwollig;
Ax. kahl; Rst. in zwei Serien, uere: 6, der unterste 1,82 cm lang, die brigen
0,51 cm lang, krftig pfriemlich, gerade bis gewunden, innere: 46, 25 mm
lang, nadelig; Mst. 01, 11,4 cm lang, sehr starkpfriemlich, gerade bis stark
gewunden; alle St. unten krem, nach oben zu rotbraun bis braun oder mit
schwarzer Spitze; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o.

3404

Mamillaria

Von Craig nach einer Handelspflanze beschrieben. Ich erhielt eine solche
Pflanze von Schmoll oder Schwarz; sie ist auch unter dem Namen M. trohartii
gegangen, aber weder M. phymatothele trohartii Craig noch M. trohartii Hildm.,
welch letztere beide nicht identisch sind (nach Schelles Foto und den Beschreibungen), wie Craig annimmt.
228. Mamillaria bellisiana Craig Mamm.-Handb., 304. 1945
Einzeln, zuweilen sprossend, stumpf hellgrn; W. weitstehend, nach Bz. 13:21,
konisch, fast rund, unten etwas gekielt, 1,4 cm lang, 1,21,4 cm dick (unten);
Ar. fast rund, nur anfangs weiwollig; Ax. mit Wolle zu Anfang, aber ohne B.:
Rst. 69, die oberen 35 mm lang, die unteren 915 mm lang, die oberen
nadelig, die unteren krftiger bis pfriemlich, gerade, steif, glatt, Basis verdickt,
etwas aufsteigend, brunlichrosa, spter hornfarben; Mst. 1, 1,5 cm lang, krftig,
ber 1 mm dick, glatt, gerade, unten verdickt, brunlichrosa bis (anfangs)
purpurbraun, dann hornfarben, dunkelspitzig; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(SW-Chihuahua, SO-Sonora; Typstandort: Sierra Canelo, Rio Mayo).

Abb. 3142. Mamillaria floresii Backbg.

229. Mamillaria floresii Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in


Cactus, Paris, 7:33, 1314. 1952 bzw. Notes Les Cdres, 2:13. 1952)
Sprossend, bis 12 cm , 16 cm hoch; W. ziemlich kurz, hellgrn; Ax. ohne B.
mit reichlicherer Wolle; Rst. braun, 1112, dnn, die obersten die krzesten:
Mst. 4, ber Kreuz, der unterste der lngste, bis 2 cm lang, etwas herabgebogen;
Bl. zahlreich, ca. 15 mm lang, 2 cm ; uerste Sep. grnlich; Sep. gewimpert,
karminrot; Pet. hellkarmin, ganzrandig, 1 cm lang, linear-spitzlich bis rhomboidoblong, Spitze gestutzt oder schief, zuweilen geschlitzt; Staubf. purpurn; Gr.
und N. (10) tief honiggelb, die letzteren filzig; Fr. unbekannt. M e x i k o (Sonora,
am Rande des Vorgebirges nach der Sierra Canelo; an schattigen Pltzen).
(Abb. 31423143).
Von M. bellisiana durch mehr und weichere Rst. unterschieden; sie hat auch
nur 1 Mst. Obige Art weicht auch von M. scrippsiana durch mehr und lngere
Mst. ab; M. canelensis ist durch grnliche Blten unterschieden.

Mamillaria

3405

230. Mamillaria lewisiana Gat. C. & S. J. (US.), XXVII:6, 185. 1955


Einzeln, mit Pfahlwurzel, niedergedrckt, 11 cm , 7 cm hoch, blulichgrn;
W. verlngert-pyramidal, fast 4kantig, bis 10 mm lang, bis 14 mm dick (unten),
oben und unten zusammengedrckt; Ax. sprlich wollig; Ar. anfangs schwachwollig, rund; Rst. 10-13, nadelig, wei, oft die uere Spitze braun; Mst. 13,
die unteren nadelig, gerade, 8 mm lang, schwarzpurpurn, die oberen 2 cm lang,
aufwrts gebogen; Bl. 2 cm lang, 1 cm ; Perigonbl. lanzettlich, gelbgrn; Fr.
wei oder rot, keulig, bis 1,5 cm lang, 5 mm ; S. zahlreich, rosabraun, 0,8 mm
lang, leicht runzlig. M e x i k o (Niederkalifornien; 7 Meilen nordwestlich von
Mesquital Ranch, nrdliche Viscaino-Wste, auf 130170 m).

Abb. 3143. Mamillaria floresii Backbg. in Blte.

231. Mamillaria marksiana Krainz Sukkde. (SKG.), II:21. 1948


Breitkugelig, hellgrn, einzeln, ca. 4,5 cm hoch, ca. 8 cm ; Scheitel eingesenkt
wollig; W. nach Bz. 13:21, pyramidal, etwas 4kantig, ca. 7 mm hoch, ca. 7 mm
breit (unten); Ax. wollig, ohne B., erst im Alter kahl; Ar. anfangs stark gelbfilzig,
dann kahl; Rst. 810, spreizend nach allen Richtungen, gerade, steif, stechend,
die seitlichen bis 8 mm lang, die oberen und unteren krzer, ca. 5 mm lang,
fuchsgelb bis matt goldgelb; Mst. 1, ca. 8 mm lang, steif-dnn und stechend,
gerade, goldgelb; Bl. kurztrichterig, ca. 1,5 cm lang und breit, auen mit grngelben Schppchen und Wolle in den Achseln (?); Perigonbl. 5 mm lang, 2 mm
breit, grnlichgelb; Gr. 1 cm lang, hellgelb; Staubf. blagelb; Fr. unbekannt; S.
birnfrmig, hell- bis dunkelbraun, mit breitem Hilum; Testa netzig-runzelig.
M e x i k o (westliche Sierra Madre im Staate Sinaloa, an Felshngen in angeschwemmter Lauberde) (Abb. 3144).
Die Art soll vereinzelt bis 11 cm erreichen (Schwarz). Ob an der Blte
wirklich immer Filz vorhanden ist, sollte nachgeprft werden.
232. Mamillaria mexicensis Craig Mamm.-Handb., 311, 1945
Einzeln, kugelig, bis 6 cm und hoch; W. nach Bz. 8:13, spiralig, hell grau
grn, pyramidisch, aber nicht scharfkantig, 9 mm lang, unten 11 mm breit, 8 mm
hoch; Ar. rund bis etwas verlngert, weiwollig, bald kahl; Rst. 1516, 812 mm
lang, nadelig, gerade, glatt, kremwei, hellbraun-spitzig, schwach aufsteigend;
Mst. 28, 811 mm lang, nadelig, gerade, glatt, kremwei, hellbraun-spitzig,
spreizend vorgestreckt; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (die Pflanze stammte
von Schwarz und Georgi, San Luis Potos) (Abb. 3145).

3406

Mamillaria

233. Mamillaria neoschwarzeana Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in Cactus, Paris, 7:30, 135. 1951 bzw. Notes Jardin Botanique
Les Cdres, 1:7. 1951)
Rasenfrmig wachsend; W. vierseitig, aber nicht gekantet, ziemlich gro und
locker stehend: Ax. wollig. Wolle lnger bleibend, ohne B.; Ar. anfangs krftiger
wollig; Rst. 7, krftig-nadelig, abstehend spreizend, hellfarben; Mst. 1, meist
krzer als die Rst., gerade vorgestreckt, wenig krftiger, alle St. im Scheitel
dichter aufrecht stehend, rotbrunlich; Bl. etwas becherfrmig bzw. mit aufgerichteten
Perigonbl., 2,3 cm lang; Sep.
oft etwas bewimpert, mit
braunrtlichem Mittelstreif.
Pet. kremfarben bis rtlichwei und einer schwachen
rtlichen Mittellinie; N. grnlich kremfarben; Fr. zierlicher
als bei M. tesopacensis (die
durch 1015 Rst. unterschieden ist). M e x i k o (N-Sinaloa
bis Sonora). (Abb. 3146.)

3144

Die entfernt hnliche M.


bocensis hat keinen sprossenden Wuchs sowie mehr grnlich-kremfarbene Bl., die Pet.
am Rande rosa.
234. Mamillaria ocotillensis
Craig Mamm.-Handb.,
314315. 1945
Einzeln, flachkugelig, tief
im Boden sitzend, bis 6 cm ,
7 cm hoch, matt hellgrn:
W. nach Bz. 13:21, fest, vierflchig, aber nicht gekantet,
unten gekielt, Kuppe gestutzt,
58 mm lang, 46 mm breit
(unten), spter verkorkend;
Ar. oval, sehr klein, nach abwrts verrckt, nur anfangs
mit sehr wenig Wolle; Ax.
kahl; Rst. meist 3 (24),
310 mm lang, die untersten
die lngsten, dnnadelig, ge-

3145

Abb. 3144. Mamillaria marksiana


Krainz.
Abb. 3145. Mamillaria mexicensis
Craig.

Mamillaria

3407

rade, glatt, steif, kalkwei, ziemlich horizontal gerichtet; Mst. 12 (3), die
oberen 315 mm lang, die unteren 1235 mm lang, krftig-nadelig, glatt, steif,
gerade oder abwrts gebogen, am Fu kaum verstrkt, dunkel purpurbraun bis
oben fast schwarz, vorgestreckt auf- und abwrts weisend; Bl. krem mit rtlichem
Mittelstreif: Fr. karmin, keulig, 1,7 cm lang, 5 mm ; S. rotbraun, schwach
punktiert, 1,3 mm lang, Hilum basal. M e x i k o (Quertaro; Ocotillo, Sierra de
San Moran).
234a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 315. 1945
W. krzer, 5 mm lang; Rst. 410 mm lang; Mst.: obere 34 mm lang, untere
bis 1,2 cm lang. Am gleichen Standort.

Abb. 3146. Mamillaria neoschwarzeana Backbg. Oben: etwas dichter bestachelte Pflanze;
unten: blhende Pflanze.

3408

Mamillaria

234b.v. longispina Craig Mamm.Handb., 315. 1945


W. lnger, 8 mm lang; Rst.
410 mm lang; Mst.: obere bis
15 mm lang, untere bis 3,5 cm lang.
Am gleichen Standort.
. Mamillaria
pachycylindrica
Backbg. The Cact. & S. J.
Gr. Brit., 21:4, 82. 19591)
Einzeln, zylindrisch werdend, bis
26 cm hoch, bis 11,5 cm , graugrn; W. konisch, mit Milchsaft,
nach Bz. 13: 21 angeordnet; Ax.
anfangs kahl, dann schwachfilzig;
Ar. 7 mm entfernt, anfangs filzig
und ca. 2,5 mm , bald kahl und
klein; St. zuerst rosawei bzw. die
randstndigen oben dunkel gespitzt,
die mittleren meist ganz schwarz,
spter grau; Rst. 2023, 48 mm
lang, dnn, weigrau; Mst. ca. 6,
ebenso lang, spter grau, oben und
unten schwarz; Bl. ca. 2 cm lang
und breit, etwas glockig; uere
Perigonbltter rosagrn, glattrandig,
Abb. 3147. Mamillaria pachycylindrica Backbg.
innere lanzettlich, glatt- und
hellrandig, sonst schmutzigrosa;
Staubf. oben rosa; Gr. rosa; N. ca. 8, hellgrn; Fr. keulig, bis 2,5 cm lang, 8 mm
dick, auen und innen karmin; S. glatt, braun, ca. 0,8 mm lang. M e x i k o
(Standort nicht bekannt) (Abb. 31473148).
Hier handelt es sich wohl um die von F. Schwarz (?) unter der Bezeichnung Z 1
angebotene Pflanze. Im Schlssel von Craig gehrt sie hinter Nr. 86; von
M. mexicensis durch andere Bz.-Ordnung, andere Wuchsform und mehr Randund Mittelstacheln unterschieden sowie durch die ungewhnliche Gre.
. Mamillaria pilensis Shurly n. sp.1)

A M. hamiltonhoytea habitu aliquantum erectiore, summo caule albolanato apicibus spinis centralis solum exsertis, areolis pilosioribus, spinis
centralibus primo 1, in maturitate 2 (non 23), spinorum et seminorum
colore et radice tuberosa, non filifera, differt (Shurly).
Succus lacteus; flos campanulatus, sepalis albis, rubrolineatis in media
parte flavida; petalis albis, rubrolineatis; phyllis perigonii integris; filamentis albis; stylo roseo-albido; stigmatibus 4, lineatis, roseis (Backeberg).
hnlich M. hamiltonhoytea, aber mehr sulig und zum Teil spter etwas keulig
verbreitert; Scheitel vllig von weier Wolle und Filz bedeckt, woraus nur die
schwrzlichen Mst. hervorragen; Pflanzen bis 10 cm hoch, bis 18 cm , ohne
vertieften Scheitel; W. ziemlich kurz, vierkantig, hellgrn, in Bz. 13:21, mit
Milchsaft; Ax. anfangs mit starker Wollbildung, spter verkahlend; Ar. rund,
1

)Ohne laufende Nummer, da erst spter eingefgt

Mamillaria

3409

zuerst krftig wollig, spter strker verkahlend; Rst. 46, kurz, nadelig,
gerade, wei, oft rosa getnt, mit rtlichbrauner bis schwarzer Spitze,
die untersten doppelt so lang wie die seitlichen, die obersten die krzesten,
nur halb so lang wie die seitlichen und hufig rosa bis schwarz gefrbt,
sehr variabel in Farbe und Lnge (Rst.); Mst. anfangs 1, spter 2, einer fast
viermal so lang wie der unterste Rst., gerade, zuweilen zurckgebogen,
der zweite Mst. krzer, von der Lnge der unteren Rst., wei mit schwarzer

Abb. 3148. Blhende Mamillaria pachycylindrica Backbg. (Foto: Thiele.)

Abb. 3149. Mamillaria pilensis Shurly (Sammlung: Claeys, Gent.)

3410

Mamillaria

Spitze, der Hauptmst. meist ganz schwarz, zuweilen Mitte braun; alle St. spter
grau bis schwarz; Bl. sprlich, nicht in dichtem Ring, glockig; Perigonbl. in zwei
Serien, 1 cm lang, 0,3 cm breit, oblong, zugespitzt bis etwas gestutzt, an der
Basis grn; Sep. 6, wei, mit gelblicher Mitte und roter Linie darin; Pet. 8,
ebenso gefrbt, aber ohne gelbliche Mitte, alle ganzrandig; Staubf. wei; Staubb.
gelb; Gr. wei mit rosa Ton; N. 4, rosa, linear; S. honiggelb, oval; Wurzeln rbig.
M e x i k o (Standort nicht bekannt). Von Schwarz gefunden (Abb. 3149).
Lebende Exemplare sind mir nur aus der Sammlung Shurly, Elstree (England), und Claeys, Gent (Belgien), bekannt. Bltenangaben nach Shurly.

Abb. 3150. Mamillaria pseudoscrippsiana Backbg.

235. Mamillaria pseudoscrippsiana Backbg. Cactus, Paris, 7:30, 132.


1951 (Notes Jardin Botanique Les Cdres, 1:4. 1951)
Gewhnlich sprossend; Einzelkpfe bis 10 cm hoch, 8 cm ; stumpf blulichgrn; W. breitrundlich am Grunde, nicht gekantet, ca. 1,2 cm breit, 1 cm hoch:
Ax. stark wollig, ohne B.; Ar. anfangs mit bis 5 mm langem Haarfilz, spter kahl:
Rst. wei, 78, der oberste krzeste nur 2 mm lang, der lngste unterste bis
6 mm lang; Mst. 2, einer aufwrts gerichtet, einer abstehend, bis 9 mm lang, anfangs rtlich, dann wei; Bl. trichterig, bis 2 cm lang, wei; Sep. mit rtlichem
Rckenstreif; Staubf. und Gr. wei: Pet. seidenglnzend; S. braun. M e x i k o
(Nayarit, in Halbschatten auf vulkanischem Gestein bei Ahuacatln). (Abb. 3150).
Unterscheidet sich von M. scrippsiana durch reicheres Sprossen, blassere Farbe
des Krpers, strker bewollt, Rst. an Zahl geringer, Bl. grer und kremfarben.
Vielleicht ist dies Schwarz Katalogname M. ahuacatlanensis (1955).

Mamillaria

3411

236. Mamillaria queretarica Craig Mamm.-Handb., 316317. 1945


Einzeln, kugelig, bis 7 cm breit, 6 cm hoch; W. nach Bz. 13:21, fest, stumpf
dunkelgrn, vierseitig, aber nicht gekantet, unten gekielt, 45 mm lang, 56 mm
dick (unten); Ar. oval, anfangs schmutzig weiwollig; Ax. mit sehr sprlicher
Wolle; Rst. 30, 34 mm lang, borstig, gerade oder leicht gebogen, biegsam, wei,
horizontal gerichtet; Mst. 4, 47 mm lang, der unterste der lngste, krftignadelig, gerade, glatt, steif, am Grunde nur schwach verdickt, hellbraun mit
dunklerer oder schwarzer Spitze, spter kalkwei, ber Kreuz, etwas abstehend;
Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Quertaro, Rio Infernillo).
237. Mamillaria rosensis Craig Mamm.-Handb., 317. 1945
Einzeln, dichotomisch verzweigend, flachkugelig, bis 10 cm breit, 4 cm hoch;
W. nach Bz. 13:21, dichtstehend, fest, graugrn, konisch, nicht gekantet, 8 mm
lang, 78 mm breit (unten); Ar. oval, mit sprlicher Wolle; Ax. dicht weiwollig,
ohne B.; Rst. 25, 34 mm lang, dnnadelig, meist gerade, glatt, steif, wei,
horizontal gerichtet; Mst. 4 (5), oberste und unterste 1,21,7 cm lang, seitliche
46 mm lang, die ersteren mehr krftig pfriemlich, die letzteren mehr krftignadelig, alle fast gerade, glatt, steif, am Grunde etwas verstrkt, anfangs dunkelpurpurbraun bis schwarz, spter kalkig braunwei mit dunkelbraunen Spitzen,
ber Kreuz, die seitlichen anliegend, die mittleren auf- und abwrts etwas abstehend; Bl. unbekannt: Fr. karmin, gebogen, keulig, 1,4 cm lang, 0,5 cm ;
S. hellbraun, etwas gekrmmt-birnfrmig, fast glatt, mit kleinem, weiem, subbasalem Hilum, 1 mm lang; Wurzel rbig mit Faserwurzeln. M e x i k o (Quertaro, San Juan de las Rosas).
M. rosensis v. nerispina ist nur ein Katalogname von Schmoll (1947).
238. Mamillaria rubida Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in
Cactus, Paris, 7:31, 132. 1951 bzw. Notes Les Cdres, 1:7. 1951)
Einzeln, bis 13 cm , 9 cm hoch, im jngeren Teil blaugrn, meist ganz rtlich
berlaufen; W. pyramidal, seitlich nur schwach gekantet, mehr zusammengedrckt; Ax. wollig; Ar. anfangs strker weiwollig; Rst. 8, bis 1,5 cm lang;
Mst. 1, bis 2 cm lang; alle St. rtlich; Bl. grnlichwei, ca. 2,2 cm lang, Sep. mit
rtlichem Rckenstreif: Fr. unbekannt. M e x i k o (Sinaloa, Sierra Madre, bei
Bacuribito) (Abb. 3151).
hnelt bis auf die weniger groen Warzen etwas M. melanocentra Pos., die
aber weiter nordstlich wchst (Coahuila, Nuevo Len) und bis Texas vorkommt.
239. Mamillaria trohartii Hildm. In K. Schumann, Gesamtbschrbg., 586. 1898
non M. phymatothele v. trohartii Craig1).
Zuerst einzeln, dann dichte Rasen bildend, meist niedergedrckt-kugelig;
Scheitel mit sprlicher Wolle und dunkelbraunen St., dunkelblaugrn, matt,
kaum ber 6 mm ; W. nach Bz. 8:13, kegelig, schwach gekantet, kaum 5 mm
hoch; Ax. kahl; Ar. klein, rund, 1 mm , anfangs schwachwollig; Rst. 5, wei,
dunkelbraun gespitzt, spreizend, bis 8 mm lang; Mst. 1, steifer, pfriemlich, gerade
oder schwach gebogen, dunkelbraun; Bl.? M e x i k o.
Eine Abbildung der Art findet sich bei Schelle, Kakteen, Fig. 189. 1926, die
der Schumannschen Beschreibung gut entspricht; die Rst. knnen danach auch
bis 6 an der Zahl sein. Bei diesem Bild erkennt man auch die von Schumann
angegebene Kleinheit der W. gut. Was Craig als M. phymatothele v. trohartii
1

)Vaupel schrieb (MfK., 176. 1909) trochartii.

3412

Mamillaria

(Hildm.) Craig abbildet, kann schon darum nicht M. trohartii sein, weil die
Ax. nicht kahl, sondern starkwollig sind, die W. durchaus nicht so zierlich wie
in der Originalbeschreibung. Diese Pflanze fhre ich daher als M. phymatothele
trohartii Craig non Hildm.; die Schumannsche Art aber mu als selbstndige
Spezies bestehenbleiben, die Craigsche Variett gehrt dagegen angesichts der
kantigen W. zu M. phymatothele.

Abb. 3151. Mamillaria rubida Backbg. Oben: etwas dichter bestachelte Form; unten: weniger
dicht bestachelte Form in Blte.

Mamillaria

3413

Reihe 3: Polyedrae P feiff .

Die hierher gehrenden Arten sind leicht daran zu erkennen, da sie milchen,
Borsten in den Axillen und gerade, nicht hakige Stacheln haben, bzw. nicht dicht
wei bestachelt sind
240. Mamillaria auriareolis Tieg. In Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:412.
1933 (auch als Neomammillaria)
Flachkugelig, dichotomisch verzweigend und gruppenbildend; Einzelkpfe bis
8 cm , 6,5 cm hoch, blulichgrn; W. nach Bz. 13: 21, fest, unten vierkantig,
oben zylindrisch bzw. konisch, Unterseite gekielt, 68 mm lang, 46 mm dick
(unten); Areolen sprlich-wollig zu Anfang; Ax. weiwollig, mit B., lnger als die
W.; Rst. 2540, 35 mm lang, borstig, gerade, glatt, glnzend wei, etwas gebogen; Mst. 4, 36 mm lang, die unteren lnger, alle gerade, steifnadelig, glatt,
unten verdickt, weilich mit rotbrauner Spitze und hell goldgelbem Fu, etwas
abstehend; Bl.?; Fr. hellkarmin, keulig, 2 cm lang; S. dunkel gelbbraun, birnfrmig, mit seitlichem Nabel, 1,2 mm lang. M e x i k o (Grenze zwischen Guanajuato und Quertaro).
Die Pflanzen sind um den Scheitel krftiger wollig in den Axillen.
241. Mamillaria auricantha Craig Mamm.-Handb., 301. 1945
Einzeln, zylindrisch, hellgrn; Scheitel eingesunken; Pflanzen bis 6 cm hoch,
4 cm ; W. nach Bz. 8:13, fest, konisch bis fast zylindrisch, fast rund, unterseits schwach gekielt, 56 mm lang und breit (unten); Ar. kurzoval, nur anfangs
mit kremfarbener Wolle; Ax. schwachwollig, mit nur wenigen B.; Rst. 1215,
37 mm lang, die oberen krzer, alle sehr feinnadelig, gerade, glatt, ziemlich
biegsam, wei bis blagelb; Mst. 24 (meist 2, selten 3 oder der 4. (oberste) viel
krzer), 514 mm lang, der unterste der lngste, alle nadelig, gerade, steif, glatt,
goldgelb, abstehend vorgestreckt; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua, SO-Sonora; Sierra Canelo, Rio Mayo.) Von Howard A. Gentry 1936
gefunden.
242. Mamillaria auritricha Craig Mamm.-Handb., 302303. 1945
Einzeln, ovoid, hellgrn, 7 cm lang, 5 cm ; W. nach Bz. 13:21, fest, von St.
bedeckt, zylindrisch, fast rund, 4 mm lang und breit (unten); Ar. oval, anfangs
weiwollig; Ax. mit weier Wolle und weien B.; Rst. 25, 15 mm lang, die
obersten die krzesten, sehr feinnadelig, gerade, glatt, horizontal gerichtet; Mst.
57, 11,2 cm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, unten schwach verstrkt,
goldgelb, etwas spreizend abstehend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SWChihuahua; SO-Sonora, Sierra Canelo, Rio Mayo.) Von Howard S. Gentry 1936
gefunden.
Wahrscheinlich eher als Variett der vorigen anzusehen, denn als eigene Art.
243. Mamillaria bellacantha Craig Mamm.-Handb., 303. 1945
Einzeln, gedrckt-kugelig, dunkel graugrn; Scheitel stark eingesunken; Pflanzen bis 10 cm , 8 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, fest, vierflchig, nicht kantig,
Oberspitze etwas die schrg abwrts weisende Areole berragend; Ar. oval,
eingedrckt, anfangs weiwollig; Ax. wei wollig, weie B. fast so lang wie
die W.; Rst. 15, 38 mm lang, die obersten die krzesten, alle borstig, gerade, steif, wei, einige oben mit dunkelbrauner bis schwarzer Spitze, deutlich abstehend; Mst. 4, 57 mm lang, dnnadelig, gerade, steif, glatt, hell

3414

Mamillaria

rtlichbrunlich, Spitze dunkler, bald hornfarben, ber Kreuz stehend und aufgerichtet-abstehend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua und
SO-Sonora, Sierra Canelo, Rio Mayo). Von Howard S. Gentry 1936 gefunden.
244. Mamillaria cadereytensis Craig Mamm.-Handb., 305. 1945
Einzeln, dichotomisch verzweigend, kugelig bis kurz zylindrisch, bis 11 cm
hoch, 8,5 cm , dunkel graugrn; W. nach Bz. 13:21, fest, pyramidisch, aber
nicht kantig, unterseits gekielt, 1,2 cm lang, 8 mm breit (unten); Areolen breitoval, anfangs schmutzig weiwollig; Ax. mit schwacher Wolle in der Bltenzone
und 610 kurzen, gewundenen B.; Rst. 30, 35 mm lang, dnnadelig, gerade,
glatt, biegsam; Mst. bis 6, 410 mm lang, pfriemlich, gerade, steif, glatt, kalkwei, schwarz gespitzt, nur wenig abstehend: Bl.?; Fr. scharlach, schlankkeulig.
bis 1,5 cm lang, 4 mm ; S. rtlichbraun, birnfrmig, Hilum subbasal, 1,3 mm
lang, schwach runzlig. M e x i k o (Cadereyta als Typstandort, in Quertaro;
Guanajuato).
Craig war der Ansicht, da der zu seiner Zeit unbeschriebene Name M. tiegeliana
(s. Nr. 225) hierher gehrt, aber der Vergleich der Besehreibung spricht dagegen.
244a. v. quadrispina Craig Mamm.-Handb., 306. 1945
Mit nur 4 Mst., dnnadelig. M e x i k o (Quertaro, bei Tarajeas).
Die W. sind offensichtlich zierlicher, daher nher stehend, und die Pflanze
wirkt infolgedessen dichter bestachelt.
245. Mamillaria caerulea Craig Mamm.-Handb., 306. 1945
Einzeln, keulig, dunkel blaugrn, bis 12 cm hoch, 6 cm ; W. nach Bz. 13:21,
fest, Basis vierflchig, nach oben pyramidisch bis rund, 7 mm lang, 5 mm breit
(unten); Ar. oval, anfangs wollig; Ax. nur in der Bltenzone wei wollig, nur gelegentlich mit einer B., aber nicht typisch, doch immerhin vorhanden; Rst. 1820.
15 mm lang, die seitlichen die lngsten, alle feinnadelig bis borstig, glatt, gerade,
biegsam, wei, etwas abstehend; Mst. 36, meist 4, 810 mm lang, nadelig.
gerade bis (obere) gebogen, vorgestreckt abstehend, Basis verdickt, anfangs
dunkelbraun, spter kalkig rotbraun, meist ber Kreuz; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (Coahuila, bei Saltillo).
246. Mamillaria canelensis Craig Mamm.-Handb., 307308. 1945
Einzeln, kugelig, glnzend gelbgrn; Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21,
fest, kugelig, Kuppe gestutzt, 8 mm lang und breit (unten); Ar. oval bis rund,
anfangs dicht weiwollig; Ax. starkwollig, wei, mit langen weien B.; Rst. 22 bis
25, 515 mm lang, sehr feinnadelig, gerade, glatt, biegsam, wei, seitlich strahlend; Mst. 24, 3 cm lang, krftignadelig, gerade bis gebogen, glatt, ziemlich
biegsam, orangegelb, ber den Scheitel spreizend; Bl. 1,8 cm lang, 1,5 cm ; Sep.
grnlichgelb, schwach bewimpert; Pet. lanzettlich, mit scharfer Spitze und zuweilen leicht gesgt, ca. 1,5 mm breit, hell grnlichgelb; Staubf. wei; Staubb.
krem; Gr. kurz; N. dnn; die Bl. hat eine deutliche, 5 mm lange, weie und glatte
Rhre; Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua, SO-Sonora).
Es kommen auch bis zu 5 Mst. vor, diese in der Lnge sehr unterschiedlich: es
gibt ziemlich lange Mst. und auch recht kurze. Die Axillenwolle ist auffllig nur
in der Bltenzone entwickelt, und manche Exemplare sind auch hier nur mig
bewollt.
Craig nimmt an, da M. standleyi (Br. & R.) Orc. obiger Art nahesteht, bei
der aber etwas mehr Rst. sowie lngere Mst. (strker orangegelb gefrbt) auftreten.

Mamillaria

3415

Nach Schwarz (Kat. 1955) gibt es auch eine rotblhende Form oder Variett;
es wird sich aber wohl um eine andere Art handeln (M. floresii?).
247. Mamillaria casoi H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., 25:540. 1954
Kugelig; W. nach Bz. 13:21, milchend, vierseitig; Ax. in der Bltenzone bewollt und mit B.; Mst. 34 (5), pfriemlich, fast rtlich, die 3 oberen kurz,
410 mm lang, der unterste sehr lang, bis 6 cm lang, etwas abgeflacht, rtlichbrunlich, spter bis fast wei, gerade oder leicht gebogen, aufgerichtet oder etwas
abwrts gerichtet; Rst. 58, sehr kurz, wei, pfriemlich; Bl. purpurn; Fr. keulig,
rot, mit trockenem Perianthrest; S. brunlich. M e x i k o (Oaxaca, bei Suchixtlahuaca) (Abb. 3152).
Wechselvoll in der Bestachelung; Mst. manchmal kurz, dann wieder ziemlich
lang; alle solche Verschiedenheiten werden am gleichen Vorkommensort gefunden.
Die Art steht M. mystax nahe; sie erschien uns zuerst als eine Variett von ihr,
aber die W. sind allgemein grer, ebenso der unterste Mst., etwas abgeflacht,
meist gerade hervorstehend in Richtung der W. (H. Bravo).
Die Art wurde in Oaxaca zwischen Tejupn und Suchixtlahuaca angetroffen.
Die langstachlige Form wurde als v. (forma) longispina H. Bravo nom. nud. bezeichnet.
248. Mamillaria crispiseta Craig Mamm.-Handb., 308. 1945
Einzeln, flachkugelig, bis 8,5 cm breit; W. nach Bz. 13: 21, dunkelgrn, fest,
pyramidisch, zur Spitze hin kantig, 1 cm lang, 8 mm breit (unten); Ar. fast rund,
nur zu Anfang brunlichwei-wollig; Ax. mit langen, gewundenen, weien B.;
Rst. 8, 47 mm lang, obere am krzesten, alle dnnadelig, glatt, leicht zurckgebogen, wei mit brauner Spitze, etwas abstehend; Mst. 45, 718 mm lang,
nadelig, zurckgebogen, glatt, steif, am Grunde schwach verdickt, Farbe variabel,
von rosa, braun bis dunkelbraun und schwarz, Spitze dunkel, stark abstehend;
Bl. unbekannt; Fr. karmin, keulig, 1,5 cm lang; S. hellbrunlich, gekrmmtbirnfrmig, 1 mm lang, Hilum subbasal. M e x i k o (Quertaro?).

Abb. 3152. Mamillaria casoi H. Bravo. Stachelbilder: links: kurzstachlige Form; rechts: langstachlige Form, als v. (forma) longispina H. Bravo bezeichnet. (Foto: H. Bravo.)
216

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3416

Mamillaria

249. Mamillaria diacentra Jac. Allg. Gartenztg., 24:91. 1856


Kugelig; Scheitel etwas eingesunken; Pflanzen bis 8,5 cm ; W. dunkelgrn,
oval, an der Basis etwas rhomboidisch, oben rundlich, mit milchigem Saft; Ax.
weiwollig, spter kahl; Rst. 56, 24 mm lang, untere 3 lnger, alle starknadelig mit brauner Spitze, spreizend, zurckgebogen; Mst. 2, der oberste 1,2 bis
1,6 cm lang, der unterste 2,5 cm lang oder mehr, beide strker als die randstndigen, rtlichbraun mit schwarzer Spitze, der obere aufgerichtet, der untere vorgestreckt, beide zurckgebogen; Bl. klein, rosa mit purpurner Mittellinie; Pet.
lanzettlich, kurz zurckgebogen; Staubf. und Gr. rosa; Staubb. gelb: X. 6, rosa.
Herkunft unbekannt.
Die Art wurde ohne Axillenborsten beschrieben; sie sollte aber daraufhin
berprft werden, ob nicht etwa auch vereinzelte Borsten wie bei der nchsten
Art vorkommen, da beide Spezies einander sehr hneln.
H. Bravo hat in Anal. Inst. Biol. Mex., XXIV:1, 4750. 1953, die Beschreibung einer Pflanze gebracht, die die Autorin fr identisch mit M. diacentra
Jac. hlt und von Frau Schmoll erhalten hatte. Sie spricht nur von geringen
Abweichungen gegenber der Originaldiagnose Jacobis: Scheitel etwas weiwollig; W. in 13 Serien, dunkelgraugrn, pyramidisch, Basis rhomboidisch, kurz,
rckseits etwas abgeflacht; Ar. rund, 2 mm , die obersten weiwollig; Ax. nur
anfangs weiwollig; Rst. 5 (34), die seitlichen und der unterste 510 mm lang,
die zwei (seitlichen: Backeberg) obersten 3 mm lang, pfriemlich, gerade, der
eine oder andere gelblichwei mit rtlicher Spitze; Mst. 2, davon einer in dem
Oberteil der Areole, der andere ganz zentral, der erste 12 mm lang, pfriemlich,
rtlichbraun, fast schwarz, aufwrts gerichtet, der andere (zentrale) 3 cm lang
oder mehr, ziemlich stark, pfriemlich, rtlichbraun, oben fast schwarz, gerade, in
Richtung der Areole oder abwrts gerichtet; Bl. 1 cm lang, 1,7 cm breit, weit
geffnet; Sep. linear-lanzettlich, unten grnlich, rotbrauner Mittelstreif, Rand
hell; Pet. lanzettlich, kurz und scharf gespitzt, ganzrandig, rosawei mit rtlichbraunem Mittelstreif; Staubf. rosa; Gr. purpurrosa; Staubb. gelblich; N. 45,
purpurrosa; Fr. keulig, 2 cm lang, purpurn; S. hellbraun. M e x i k o (Standort
von Schmoll nicht angegeben).
Man mu H. Bravo zustimmen, da ihre Beobachtungen nur so geringfgig
abweichen, da unter Beachtung solcher nicht seltenen Schwankungen
die von ihr beobachtete Pflanze und M. diacentra Jac. ein und dieselbe Art sind.
Der Standort ist leider, wie hufig bei Schmoll, unbekannt geblieben.
Von den 2 Mittelstacheln ist der obere randstndig und kann auch als
strkerer Randstachel angesehen werden, Bedenkt man die mglichen Schwankungen der Bltenfarbe (z. B. bei M. microhelia), so besteht eine sehr groe hnlichkeit mit M. hastifera Krainz & Keller, die durch mehr gelbliche Areolenwolle und vereinzelte schwarzspitzige B. unterschieden ist, sowie kremfarbene Bl.,
Staubf. und N.; Krpergre und Stachelfarbe ist nahezu gleich. Da B., wenn sie
vereinzelt vorkommen, leicht bersehen werden knnen, sollten die Pflanzen in
Mexiko darauf berprft werden, denn wenn vereinzelt auch dort B. beobachtet
werden, ist die nchste Art hchstens eine Variett der obigen.
250. Mamillaria hastifera Krainz & Keller. Schweiz. Gart., 1:11. 1946
Flachkugelig, dunkelgrn, ca. 8 cm ; Scheitel leicht eingesenkt, schwach gelbfilzig und von krzeren schwarzen St. berragt; W. 1 cm lang, unten ca. 1 cm
breit, vierkantig, locker stehend; Ar. nur anfangs gelbfilzig; Ax. sprlich wollig und
mit vereinzelten, schwarz gespitzten B.; Rst. 6. 3 kleinere aufwrts gerichtet,
ca. 5 mm lang, 3 etwas lngere abwrts weisend, alle spreizend, weigelb mit

Mamillaria

3417

schwarzer Spitze; Mst. 1, rtlichbraun mit schwarzer Spitze, ca.


1,52 cm lang, hart, ziemlich dick,
gerade abstehend; Bl. kremfarben,
ca. 2 cm lang, 1,5 cm breit, mit
braunem Mittelstreif: Staubf. gelb;
N. 5, gelb; Fr.? M e x i k o.
251. Mamillaria
huajuapensis
H.BravoAnal.Inst.Biol.Mex.,
25:536. 1954
Einzeln, kugelig; Scheitel eingedrckt; W. milchend, nach Bz.
21:34; Ax. in der Bltenzone
wollig, mit zahlreichen, weien B.;
Mst. 2(3), pfriemlich, rtlichgelbbraun; Rst. 68, wei, pfriemlich;
Bl. nach vertrockneten Resten anscheinend purpurn; Fr. purpurn;
S. hellbraun. M e x i k o (Oaxaca,
Abb. 3153. Mamillaria huajuapensis H. Bravo
auf Hgeln stlich von Huajuapn
(Stachelbild). (Foto: H. Bravo.)
de Len). (Abb. 3153).
Steht der M. collinsii und
M. confusa v. centrispina nahe
(H. Bravo), bzw. nach der roten
Bl. mehr der M. collinsii, aber die
Mst. scheinen weiter durchgehend
rtlich-braun gefrbt zu sein.
252. Mamillaria
laneusumma
Craig Mamm.-Handb., 310.
1945
Einzeln, flachkugelig, hellgrn;
Scheitel stark eingesunken; W. nach
Bz. 13:21, fest, kurz-konisch, Kuppe gestutzt, 5 mm lang, 79 mm
breit (unten); Ar. schmal-oval,
anfangs schwachwollig; Ax. im
Pflanzenoberteil stark weiwollig,
mit weien B., lnger als die W.;
Rst. 1315, 515 mm lang, die
oberen krzer, alle feinnadelig, gerade, steif, glatt, wei, horizonAbb. 3154: Mamillaria mixtecensis H. Bravo
(Stachelbild). (Foto: H. Bravo.)
tal strahlend; Mst. 2 (3),
11,2 cm lang, nadelig, gerade,
glatt, steif, brunlich-orange, vorgestreckt und auch schwach abstehend; Bl.
und Fr. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua und SO-Sonora, Sierra Canelo,
Rio Mayo.) Von Howard S. Gentry 1936 gefunden.
253. Mamillaria mixtecensis H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., 25:534. 1954
Einzeln, kugelig, mit Milchsaft; W. vierflchig; Ax. mit weien B.; Mst. 67,
1 zentral stehend, pfriemlich, graurtlich, der unterste und der mittelste am lng216*

3418

Mamillaria

sten; Rst. 89, wei, pfriemlich; Bl. purpurn. M e x i k o (Oaxaca, zwischen


Tejupn und Suchixtlahuaca). (Abb. 3154).
hnelt der Mamillaria tenampensis, von der sie jedoch dadurch abweicht, da
bei den etwas anders gefrbten Mst. einer zentral steht (H. Bravo). Man
knnte vor allem hinzusetzen: und da die Rst. pfriemlich sind bzw. nicht nur
810 kleine abfallende B., wie Craig dies fr M. tenampensis angibt.
254. Mamillaria montensis Craig Mamm.-Handb., 311. 1945
Einzeln, flachkugelig, dunkelgrn; Scheitel schwach vertieft und wollig; Pflanzen 5 cm , 3 cm hoch; W. nach Bz. 8:13, fest, schwach glnzend, rund,
konisch, 6 mm lang, 6 mm dick (unten), von St. bersponnen; Ar. oval, anfangs
weiwollig; Ax. sprlich weiwollig, weie B., lnger als die W.; Rst. 20, 37 mm
lang, die oberen am krzesten, gerade, steif, glatt, wei, uerste Spitze zuweilen
braun; Mst. 2 (3), 11,5 cm lang, der unterste am lngsten, alle nadelig, gerade
bis leicht zurckgebogen, steif, glatt, dunkel purpurbraun, schrg auf- und abwrts abstehend; Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (SW-Chihuahua, SOSonora, Sierra Cajurichi, Rio Mayo.) Von Howard S. Gentry 1936 gefunden.
254a. v. monocentra Craig Mamm.- Handb., 312. 1945
Weicht ab durch 1 Mst., 4 mm lang; Rst. 20, 3 mm lang. M e x i k o (Sierra
Charuco, Rio Mayo).
254b. v. quadricentra Craig Mamm.-Handb., 312. 1945
Rst. 2022, 58 mm lang; Mst. 45, bis 2,5 cm lang. M e x i k o (Sierra
Canelo, Rio Mayo).
255. Mamillaria movensis Craig Mamm.-Handb., 312313. 1945
Einzeln, flachkugelig, hell gelblichgraugrn, bis 10 cm , 5 cm hoch; Scheitel
eingesunken, schwachwollig; W. nach Bz. 13:21, fest, am Grunde vierseitig, oben
ovoid-konisch, unterseits gekielt, oberseits gerundet, Kuppe gestutzt, 8 mm lang,
59 mm breit (unten); Ar. etwas abwrts verlagert, mit einseitiger furchenartiger
Verlngerung auf 12 mm, anfangs hellbrunlich bewollt; Ax. mit 48 weien,
gewundenen B., einige krzer, einige lnger als die W.; Rst. 1013, 315 mm
lang, die 34 obersten am krzesten und feinnadelig, die anderen etwas krftiger nadelig, alle gerade, steif, glatt, schwach biegsam, die oberen wei, die seitlichen ebenso mit brauner Spitze, die unteren rtlichbraun mit schwarzer Spitze:
Bl. unbekannt; Fr. rot, keulig, bis 2 cm lang; S. hellbraun, 8 mm lang. M e x i k o
(SO-Sonora, bei Movas).
256. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. Allan Hancock Found. Occ. Pap.,
1 und 2:57. 19481)
Sprossend, ovoid bis keulig, bis 7,5 cm breit, bis 15 cm hoch; Scheitel etwas
vertieft; W. nach Bz. 13:21, fest, 58 mm lang, 68 mm breit (unten); Ar.
klein, vertieft, anfangs mit sprlicher Wolle; Ax. nur zu Anfang etwas weiwollig,
mit gewundenen weien B., lnger als die W. und diese manchmal fast verbergend;
Rst. 35, meist 4, 25 mm lang, der lngste unterste bis 2,5 cm lang, alle nadelig.
wei, uerste Spitze rotbraun, auf- und abwrts gerichtet; Bl. 1,8 cm lang, 1 cm
breit, trichterig; Sep. unten grnwei, oben bla brunlichrot, kremrandig, mit
Mittelstreif, linearlanzettlich, zugespitzt, bewimpert; Pet. in der Mitte bla rtlichbraun, mit bla kremfarbenem Rand, ganzrandig, verlngert gespitzt, lanzettlich, Mittelstreif auch scharlach; Staubf. unten wei, oben rosa; Gr. wei;
1
)Ich halte M. nejapensis und var. nur fr weitere Abnderungen mit mehr weilichen
Stacheln der M. praelii (vgl. auch mit dieser Art).

Mamillaria

3419

N. 45, blagrn; Fr. hellrot, schlankkeulig, 2 cm lang, 6 mm ; S. bla goldgelb, 1,2 mm lang. M e x i k o (Oaxaca, in Kalkgestein der Rio-TotolapanSchlucht, 1015 km nordwestlich von Nejapa) (Abb. 31553156).

Abb. 3155. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. Eine der M. praelii Muehlpfrdt. sehr
nahestehende Art, vielleicht nur weitere Varietten derselben. (Foto: Dawson.)

Abb. 3156. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. Von Schwarz gesammelte Form, die bereits
der M. praelii-Abbildung (Abb. 2920 und Tafel 225) sehr nahekommt.

3420

Mamillaria

256a. v. brevispina Craig & Daws.l. c., 58. 1948


Stacheln nur 24 mm lang. Am gleichen Standort wie der Typus der Art
(Abb. 3157).

Abb. 3157. Mamillaria nejapensis v. brevispina Craig & Daws. Mehrere Oaxaca-Arten, wie
auch M. praelii Mhlpfrdt., zeigen eine sehr groe Variationsbreite der Bestachelung.
(Foto: Dawson.)

Abb. 3158. Mamillaria nejapensis v. longispina Craig & Daws. (Foto: Dawson.)

Mamillaria

3421

256b. v. longispina Craig & Daws. l. c., 5859. 1948


Obere St. 410 cm lang, untere St. bis 5 cm lang. Am gleichen Standort
wie der Typus der Art (Abb. 3158).
257. Mamillaria neomystax Backbg. Cactus, Paris, 7:30, 133. 1951 (Notes
Jardin Botanique Les Cdres, 1:5. 1951)
Einzeln, bis 10 cm hoch, 8 cm ; W. 6 mm lang, unten 7 mm breit, 4kantig;
Ar. klein, anfangs krftiger wollig; Ax. anfangs mit miger weier Wolle und
lngeren B.; Rst. (3) 4 (5), wei, bis 6 mm lang, die obersten am krzesten,
Spitze dunkelbraun; Mst. 01, aufgerichtet, etwas nach oben gebogen, bis 2 cm
lang, braun; Bl. hellrot, ca. 7 mm lang, 1,3 cm breit; Staubf. wei; Fr. rot;
S. braun, 1 mm lang. M e x i k o (im Gebirge zwischen Tehuacan und Oaxaca
bzw. im Massiv westlich des Rio Grande, auf Kalkhgeln im Halbschatten).
(Abb. 3159; Tafel 247.)

Abb. 3159. Mamillaria neomystax Backbg.

258. Mamillaria tolimensis Craig Mamm.-Handb., 318. 1945


Einzeln und sprossend, abgeflacht-kugelig, graugrn bis gelbgrn, bis 10 cm ;
W. nach Bz. 8:13 und auch 13:21, fest, gerundet pyramidisch, rckseits gekielt, oben abgeflacht, 611 mm lang, 810 mm breit (unten); Ar. eingesenkt,
oval, anfangs sehr schwachwollig, dann kahl; Ax. weiwollig und mit starken,
gedrehten, weien B.; Rst. 510, 15 mm lang, untere am lngsten, dnnnadelig, gewunden, glatt, steif, kalkig wei, horizontal gerichtet bis stark abstehend, die unteren 13 in einer furchenartigen Vertiefung im unteren Areolenteil; Mst. 57 (meist 6), 56,5 mm lang, die oberen dnnpfriemlich, die unteren

3422

Mamillaria

strker, gerade bis gewunden, spreizend; Sep. bewimpert, spitzlanzettlich; Pet. lanzettlich, rtlich, ganzrandig; Fr. karmin, sulig-keulenfrmig, 2 cm lang, 8 mm ; S. matt
hellbraun, fast glatt, Hilum subbasal.
1,2 mm lang.M e x i k o (Quertaro,
bei Toliman).
Im Katalog Schmoll 1947 heien
die Pflanzen M. tolimanensis und var.
258a. v. brevispina Craig Mamm.-Handb., 319. 1945
W. nach Bz. 8:13 (?), 11 mm lang.
8 mm breit (unten); Rst. bis 9.
15 mm lang, dnnadelig, gewunden; Mst. 6, 518 mm lang, obere
krzer und dnner-pfriemlich, untere krftiger, manchmal gebogen.
Am gleichen Standort.
258b. v. longispina Craig
Mamm.-Handb., 319. 1945
W. nach Bz. 8:13, 78 mm lang,
1012 mm breit (unten); Rst. 5,
Abb. 3160. Mamillaria rossiana Heinr.
(Foto: Heinrich.)
18 mm lang, nadelig; Mst. 6.
obere 412 mm lang, unterster bis 6,5 cm lang, pfriemlich, die unteren am krftigsten und gewunden. Am gleichen Standort.
258c. v. subuncinata Craig Mamm.-Handb., 320. 1945
W. nach Bz. 13:21, 6 mm lang, 8 mm breit (unten); Rst. 5, 14 mm lang,
nadelig; Mst. 5, 14 mm lang, nadelig bis gekrmmt.
M. tolimensis steht zweifellos M. compressa nahe, doch sind von ersterer nicht
so groe Polster berichtet, die W. der letzteren sind deutlicher 4kantig, die Frbung ist verschieden; in der Variabilitt der Bestachelung stehen sie einander
so nahe, da Frau Schmoll obige Art fr eine Form der letzteren Spezies ansah,
bzw. (wegen der zum Teil langgewundenen St. der v. longispina) fr die von
manchen als besondere Form angesehene M. cirrhifera. Gerade die Variationsbreite von M. tolimensis beweist aber, da Abtrennungen solcher Art bei so
variablen Pflanzen nicht mglich sind.
Reihe 5: Rossianae B ackbg .

259. Mamillaria rossiana Heinr. Kakt. u. a. Sukk., 9:8, 119121. 1958


Zylindrisch, spter von unten sprossend, matt graugrn, bis 5 cm , bis ca. 6 cm
(und mehr?) hoch, Kuppe flachrund; Scheitel nicht wesentlich eingesenkt; W.
nach Bz. 8:13, anfangs zylindrisch-konisch, spter unten in die Breite gezogen,
nicht gekantet, 6 cm lang; Ar. anfangs mehr oval bzw. durch grauweien Filz
etwas grer, 2:2,5 mm gro; Ax. nur zu Anfang bzw. im Oberteil schwachwollig, B. vereinzelt, ca. 5 mm lang, wei; Rst. ca. 20, bis 7 mm lang, allseits
schwach abstehend strahlend, zu Anfang die oberen dnner und wei, die von
der Mitte nach unten stehenden zuerst gelblich oder auch weilich; Mst. 23

Mamillaria

3423

(selten 4, dann der vierte strker aufwrts


gerichtet), 2 gerade, aufwrts seitlich abstehend, der unterste lngste bis 11 mm
lang, alle mittleren braun, der untere selten
gerade, meist hakig bzw. nach links gehakt; Bl. geschlossen bis 2,1 cm lang,
8 mm , trichterig, Schlund weilich; Sep.
oblong, 516 mm lang, dunkelrot, Saum
heller bzw. weilich; Pet. karminrosa, Rand
heller; Staubf. wei; Gr. weilich; N. 46,
gelblichwei. M e x i k o. (Abb. 3160).
Die Warzen milchen beim Anstich reichlich.
Die Art hnelt etwas der M. duoformis
Craig & Daws. aus dem mexikanischen
Staat Guerrero, doch ist diese dunkelblaugrn, die Warzen nach Bz. 13:21, der
Saft wrig bis halb-milchig (also zur Sektion Subhydrochylus gehrend); die Mst.
der M. duoformis sind 4, an der Basis kaum
verdickt, whrend die Mst. der M. rossiana spter deutlich am Grunde knotig
verdickt sind. Bei beiden Arten kommen
gerade Mst. vor. Vielleicht stammt M. rossiana auch aus Guerrero. Sie wurde nach Abb. 3161. Mamillaria sp. H. 11, der M.
dem Kakteenzchter Ross, Bad Krozin- rossiana Heinr. nahestehend, aber mit
abweichender Bestachelung; die Blten
gen, benannt.
sind im Hochstand stark ausgebreitet.
Heinrich beschrieb die Frucht spter:
(Sammlung Ross, Krozingen.)
Schlank keulenfrmig, mit Perianthrest,
2 cm lg., 5,5 mm strkster Durchmesser, oben trbrosa, nach dem Grunde zu
heller und klarrosa, mit wenigem, saftigem Fleisch, Saft hellrosa, fast wasserklar;
S. wenige, nur 3 gesehen (aber wohl nicht normal), 1 mm gro, tief rotbraun, sehr
feinwarzig punktiert, umgekehrt eifrmig, mit winzigem, dreieckigem, subbasalem Nabel, dieser weilichgelb.
Eine hnliche Pflanze ist:
Mamillaria sp. (ursprnglich von Heinrich stammend, bei Ross unter der
Nr. H 11): Zylindrisch, laubgrn, ca. 5 cm , 12 cm hoch, unten sprossend; Scheitel nicht eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, konisch, nicht gekantet, unten etwas
breitgezogen; Ar. oval; Ax. nur anfangs schwachwollig, mit einzelnen bis mehreren
(gewhnlich 3) B., diese wei, gekrmmt; Rst. ca. 20, allseits strahlend, zuerst
weilich bis bla gelblich, dann schmutzig-weilich mit ganz kurzem, gelbem Fu,
bis ca. 5 mm lg.; Mst. 23, anfangs unten blagelb, oben rot- bis dunkelbraun,
am Grunde knotig verdickt, der unterste lngste bis 11 mm lg., hakig nach links
gekrmmt, die oberen etwas krzer, gerade, aufgerichtet; Bl. sehr scheitelnah,
1,8 cm lg., 2 cm , in Vollsonne weit ffnend; R. deutlich sichtbar, vielleicht auch
das Ov. damit freistehend, grnlich, die eigentliche Blte in Warzenhhe verbreiternd, unterhalb des Saumes ca. 9 mm br.; Sep. brunlichrot, nach oben spitz
zulaufend, kaum bewimpert; Pet. rosenrot, zur Mitte dunkler, zum Schlund
wei, zum Rand heller rosenrot; Stbf. wei; Gr. weilich; N. 5, hell grnlichwei; Fr. unbekannt. M e x i k o (Standort unbekannt). (Abb. 3161).

3424

Mamillaria

3162
3163
Abb. 3162. Mamillaria pitcayensis H. Bravo. Fr diese zylindrische, stark milchende und
borstig bestachelte Art aus den steilen Flanken der Barranca de Pitcaya und
Malinaltenango des mexikanischen Staates Guerrero schlug H. Bravo eine besondere Reihe Setosae vor.
Abb. 3163. Mamillaria matudae H. Bravo. (Fotos: H. Bravo.)

Diese Pflanze unterscheidet sich von M. rossiana durch andere Bz.-Zahl-Ordnung wie durch die (geffnet) breitere Bltenform; alte Warzen milchen kaum, die
der Wuchszone jedoch bei Anstich schnell und reichlich, so da diese Pflanze
hierher gestellt werden mu.
Mamillaria heeriana Backbg. nom. nud.1) (Kat. Schwarz) mag lt. Heinrich
M. hamata Lehm. (S. dort) sein; sie hnelt obigen Arten etwas im Wuchs, wie in der
Bestachlung, aber nicht in der Bltenform.
Mamillaria pitcayensis H. Bravo Anal. Inst. Biol. Mex., 28:3738. 19572)
Krper zylindrisch, bis 14 cm lang, 4 cm ; Scheitel mit St. geschlossen; W. in
21 Reihen, spiralig, klein, 5 mm lang, 23 mm , konisch-zylindrisch, sehr stark
milchend, weich; Ar. rund, 2 mm , mit weier Wolle; Ax. wollig und mit 810
dnnen Borsten von Warzenlnge; Rand- und Mittelst. nicht unterschieden und
nicht trennbar, alle 56 mm lang, nadeldnn, weich, nicht stechend, etwas gelblich- bzw. schmutzigwei, durchscheinend, allseitig strahlend, ungefhr 17 mehr
zum Rand hin, ca. 14 zur Mitte; Bl. im Kranz, scheitelnah, becherfrmig, 2 cm lang
1
)Diesen provisorischen Namen gab ich der mir von Schwarz fr die Bestimmung zugesandten Pflanze, konnte mich spter aber zu einer Beschreibung nicht entschlieen.
2
)Ohne lautende Nummer, da erst spter eingefgt.

Mamillaria

3425

Abb. 3164. Mamillaria meyranii H. Bravo. (Foto: H. Bravo.)

einschlielich Ov.; Sep. spatelig bis schmallineal, etwas flaumig, Rand sehr fein
gewimpert, 6 mm breit; Pet. purpurn; Stbf. wei; Stbb. krem; Gr. wei; N. 6,
2,5 mm lang, hellgrn; Fr. und S. nicht bekannt. M e x i k o (Guerrero, Barranca de Pitcaya, auf 1400 m) (Abb. 3162).
Eine weitere Art der Reihe Rossianae (fr die obige Art schlug H. Bravo
den Reihennamen Setosae vor; der Name Rossianae soll aber die hierunter
gehrenden Arten nicht auf borstenstachlige beschrnken und ist daher vorzuziehen; er wurde auch bereits vor Beschreibung obiger Art gewhlt). Die beiden
Arten dieser Reihe stimmen in starkem Milchen, zylindrischer Gestalt und
becherfrmiger Blte berein. Die M. pitcayensis ist ein bergang zu den beiden
nchsten Arten und (auch geographisch gesehen) zur Reihe Guerrerones der
Subsectio Subhydrochylus, d. h. man knnte von einer Reduktionslinie auch des
Milchens sprechen. Gradstachlige Arten kommen in beiden Reihen vor.
Sektion 2: Subhydrochylus B ackbg .
(Warzen nicht milchend; M i l c h s a f t s c h l u c h e i m K r p e r)
Reihe 1: Elegantes K. S ch .
Stacheln wei bis zum Teil brunlich gespitzt oder dunkler
(mittlere), keiner gehakt
260. Mamillaria matudae H. Bravo The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4,83. 1956
Einzeln oder von unten sprossend, schlankzylindrisch, bis 20 cm lang, bis
3 cm ; W. nach Bz. 13:21, 4,5 mm lang, unten 2,5 mm breit, konisch, schwach
vierflchig; Ar. elliptisch, ca. 2 mm lang, anfangs etwas wollig; Ax. nackt;
Rst. 1820, nadelig, 23 mm lang, die untersten am lngsten, horizontal spreizend, durchsichtig wei; Mst. 1, nadelig, schwach abgeflacht, krftiger als die
randstndigen, 4,5 mm lang, aufwrts weisend, anfangs wei mit leichtem rosa
Ton und rtlichen Spitzen, durchsichtig, spter schmutzigwei und einige braun;
Rst.-Basis gelblich; Bl. trichterig, 1,2 cm lang; Ov. 4 mm gro, grn; Sep. ganz-

3426

Mamillaria

randig, zugespitzt, 4 mm lang, purpurbraun; Pet. 45 mm lang, 2 mm


breit, lanzettlich, hell purpurrtlich;
Staubf. wei; Gr. wei; N. 4, zitronengelb; Gr. 1,2 cm lang, grn mit
rosa Ton; S. hellbraun, etwas ber
1 mm lang, mit groen zellenartigen Einsenkungen, diese unregelmig. M e x i k o (an der Grenze
zwischen den Staaten Mexico und
Michoacn, auf 750 m, bei La Junta)
(Abb. 3163.)
261. Mamillaria meyranii H. Bravo
The Cact. & S. J. Gr. Brit., 18:4,
84. 1956
Einzeln und auch von unten sprossend, sulenfrmig, bis 55 cm lang.
45 cm , gelblichgrn; W. nach
Bz. 13: 21, klein, 23 mm ,
68 mm lang, am Grunde etwas gekantet; Ar. oval, 2 mm lang, anfangs
etwas weiwollig; Ax. anfangs etwas
weifilzig, ohne Haare oder Borsten:
Rst. 1719, gerade, nadelig, 36 mm
Abb. 3165. Mamillaria duoformis Craig & Daws.
lang, die untersten am lngsten,
(Foto: Dawson.)
horizontal spreizend, wei mit gelblicher Basis, anfangs gelbrot mit brauner Spitze; Mst. 2, abstehend, auf- und abwrts
vorspreizend, nadelig, 1 cm oder weniger lang, anfangs orangegelb mit kastanienbrauner Spitze, die anderen schmutzigwei oder graufarben; Bl. trichterig, 1,8 cm
lang; Sep. lanzettlich, purpurbraun, bewimpert; Pet. linearlanzettlich, purpurn:
Staubf. wei; Gr. wei; N. 57, grn; Fr. keulig, etwas gebogen, 2 cm lang, 5 mm ,
hell purpurrosa mit grnem Ton, manchmal mit winzigem Schppchen nahe dem
Oberrand, aromatisch; S. 1 mm lang, birnfrmig, hellbraun, glnzend, mit unregelmig viereckigen zellenhnlichen Einsenkungen und subbasalem Hilum.
M e x i k o (Staat Mexiko, im Sdwestteil, bei Santa Barbara). (Abb. 3164).
262. Mamillaria neocrucigera Backbg. nom. nov.
Als M. crucigera Mart.? in Bdeker, Mamm.-Vergl.-Schlss. 45. 1933
M. pseudo-crucigera Bd. non Craig, Kkde., 12:237. 1936.
Krper gedrckt oder lnglich kugelig, meist einfach; W. klein, kegelig; Ax.
wollig; Rst. zahlreich, kurz, wei; Mst. 4, bis 6 mm lang, derber, kreuzfrmig
flach aufliegend, meist graubraun bis schwrzlich; Bl. klein, violettrosa, desgl.
Fden und Griffel, 4 fast violette N. M e x i k o (San Luis Potos).
Die Bdekersche Beschreibung ist mangels Abbildung unzulnglich. Er
weist aber darauf hin, da die richtige M. crucigera dichotomisch teilt, obige also
nicht. Ferner gab er an, M. crucigera milche nicht. Nun hat aber Craig von
dieser gesagt: Wassersaft fhrend, der in der Wachstumszeit milchig wird.
Damit gehrt auch diese Art zu den Elegantes. Craig hat Schmollsches Originalmaterial gehabt, so da an der Richtigkeit dieser Angabe nicht zu zweifeln ist.
M. neocrucigera ist aber nach Bdekers Vergleich mit der echten M. crucigera

Mamillaria

3427

verschieden, vor allem also dadurch, da sie nicht dichotomisch verzweigt,


die Mst. werden doppelt so lang wie bei M. crucigera, auerdem ist das Vorkommen
San Luis Potos von Oaxaca ziemlich weit entfernt. Weitere Klarheit knnte
nur ein Vergleichsfoto der Bdekerschen Pflanze bringen.
Craig hat Bdekers Berichtigung in Kaktkde., 237. 1936, bersehen und daher
ebenfalls eine M. pseudocrucigera beschrieben, die weirandige Bl. mit rosa Mittellinie und 3 blagelbe N. hat. Sein Name ist aber gltig, da mit lateinischer Diagnose verffentlicht, bei Bdeker nicht.
Bdekers Pflanze soll Wagners Foto in Kkde., 198. 1935, sein.
Reihe 3: Guerrerones B ackbg .
Mit geraden und auch hakigen Mittelstacheln an ein und derselben Pflanze oder
nur geraden oder nur hakigen, bei der gleichen Spezies
263. Mamillaria duoformis Craig & Daws. Allan Hancock Found. Occ. Pap.,
12:59. 1948
Einzeln, zylindrisch, manchmal von unten sprossend, bis 9 cm hoch, 3,5 cm ;
W. nach Bz. 13:21, fest, dunkel blulichgrn, abgestumpft konisch, nicht kantig,
unten gekielt, Saft wrig oder halbmilchig (in Innern?), 56 mm lang, 5 mm
breit (unten); Ar. oval, anfangs mit sehr wenig hellbrunlicher Wolle; Ax. mit
Borsten; Rst. 1820, 57 mm lang, dnnadelig, gerade, glatt, steif, unten nicht
verdickt, blagelb, bald kalkig wei, in der Jugend am Grunde orangebrunlich
und eine ringartige Zone um die eigentliche Ar. bildend, horizontal spreizend;
Mst. 4, ber Kreuz stehend, spreizend, 1012 mm lang, glatt, steif, Basis schwach
verstrkt, unten brunlichrosa, oben schwarz, die drei oberen gerade, der unterste
lnger und dunkler als die oberen, meist gehakt, zuweilen aber auch gerade; Bl.

Abb. 3166. Mamillaria duoformis v. rectiformis Craig & Daws. Diese Variett lt sich vielleicht nicht wirklich abtrennen, bzw. es handelt sich mglicherweise um eine Art, bei der
hakige und/oder gerade Mittelstacheln auftreten knnen, wie bei M. guerreronis usw. (Foto:
Dawson.)

3428

Mamillaria

glockig, 1,5 cm lang, 1,2 cm ; Sep. blagrn, rtlichbrauner Rckenstreif,


lanzettlich, scharfspitzig, Rand rosa bis brunlich-orange, bewimpert; Pet. hell
karmin, linearlanzettlich, spitzig, ganzrandig; Staubf. wei; Staubb. kalkiggelb:
Gr. wei; N. 4, grnlichgelb, unter 1 mm lang; Fr. mit Perianth, brunlich rosa,
keulig, 1,8 cm lang, 4 mm ; S. braun, 1,3 mm lang, fein punktiert, Hilum subbasal. M e x i k o (Puebla, an der Puebla-Oaxaca Highway bei Tehuitzingo, sowie
Guerrero, an der Acapulco-Mexiko Highwav eben westlich von Tierra Colorada)
(Abb. 3165).
263a. v. rectiformis Craig & Daws. Allan Hancock Found. Occ. Pap., 12:60.
1948
Die Variett weicht durch vollkommen gerade Mst. vom Typus der Art ab.
M e x i k o (Puebla, bei Tehuitzingo) (Abb. 3166).
Da auch Pflanzen beobachtet wurden wie bei dieser Art angegeben, so auch
bei den Wuthenauianae der nur wrig-saftigen Spezies , die sowohl gerade
wie gekrmmte St. haben, andere gerade, wieder andere strker hakig, z. B. auch
bei M. guerreronis bzw. M. zopilotensis als rein hakenstachlige Form derselben,
ist eine eigene Art dafr nicht aufrechtzuerhalten, weswegen ich auch M. solisii
und M. nunezii zusammenzog und M. zopilotensis als Variett zu M. guerreronis
stellte. Exemplare mit geraden und hakigen St. lassen aber selbst eine solche
Einbeziehung in Variettsrang als fragwrdig erscheinen.
Sektion 3: Hydrochylus K. S ch .
(Mit wrigem Saft)
Untersektion 1: Parviflorae B ackbg .
Mit kleinen Blten
Reihe 1: Rectispinae B ackbg .
Mit geraden Stacheln
Unterreihe 1: Leptocladodae K. S ch .
(Gattung Leptocladia F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 82. 1951, als ungltiges Homonym von Leptocladia Agardh Leptocladodia F. Buxb., sterr.
Bot. Zschr., CI:601. 1954)
Zylindrische Pflanzen

264. Mamillaria multidigitata Llnds. C. & S. J. (US.), XIX:10, 152. 1947


Reich sprossend, Gruppen mit ber 100 Kpfen bildend; Einzelkpfe zylindrisch,
meist 58 cm lang, vereinzelt bis 20 cm lang, 25 cm , grn; W. 5 mm lang.
3 mm breit, stumpflich; Ax. schwach wollig; Rst. wei, 1525, 68 mm lang,
spreizend; Mst. meist 4, wei mit braunen Spitzen, gerade, nadelig, ca. 8 mm lang,
abstehend; Bl. 15 mm lang, wei; Sep. wei mit grnem Mittelstreif, oblong.
Spitze stumpf lieh, ganzrandig; Pet. rein wei, hnlich geformt; Staubf. grnlichwei; N. grn; Fr. keulig, rot, 15 mm lang, 4 mm ; S. schwarz, 1 mm lang.
M e x i k o (Niederkalifornien, Insel San Pedro Nolasco, im Golf von Kalifornien)
(Abb. 3167; Tafel 248).
In Farbe, zylindrischer Krperform und der reichen Gruppenbildung nach besteht
eine gewisse hnlichkeit mit M. sphacelata, die jedoch dunkelrot blht. Die Randstachelzahl ist bei M. multidigitata grer, die Samen sind bei beiden Arten
schwarz, bei M. sphacelata aber grer: 1,5 mm lang.

Mamillaria

3429

Ein bei Andreae, Bensheim, aufgenommenes Exemplar (s. Farbbild Tafel 248)
zeigte gelegentliche Hakenstachelbildung (sonst mit der Beschreibung bereinstimmend; Craig gibt keine Hakenstacheln an). Danach gehrt obige Art anscheinend besser in die Nhe von M. verkaertiana.
Unterreihe 2: Candidae K. S ch . 1)
Wei- (oder hell-) gelblich bestachelte Arten ohne oder mit Axillenborsten;
Stacheln zum Teil fein, fiedrig oder borstenartig. Pflanzen zum Teil rasenbildend.
Mamillaria egregia Schwarz S. unter 102: Mamillaria humboldtii Ehrenbg.

265. Mamillaria fuauxiana Backbg. The Fuaux Herb. Bull., 1:4, 53. 1950

(Bltenbeschreibung in Cactus, 33:86. 1952 bzw. Notes Jardin Botanique
Les Cdres, 2:14. 1952)
Einzeln, zylindrisch, bis 30 cm hoch, 8 cm , hellgrn; W. sehr klein; Rst. 20 bis
22, wei, sehr dnn, 2,5 mm lang; Mst. 2, einer auf-, einer abwrts gerichtet,
5 mm lang, wei, rotbraun gespitzt; Ax. mit kurzem grauem Filz, in der
Bltenregion strker weiwollig; Bl. klein, schlank, ca. 7 mm lang und breit,
dunkel weinrot; Staubf. krem; N. wei; Fr. kurzkeulig, orangerot; S. hellbraun,
ovoid, 0,8 mm gro, fein punktiert. M e x i k o (Guerrero, bei Puente Mescala,
an steilen Felshngen in guter Erde). (Abb. 3168.)
Die Bltenfarbe dieser Art ist das dunkelste Rot aller mir bekannten rotbltigen Mamillaria-Arten.
266. Mamillaria albidula Backbg. n. sp.
Simplex, brevicylindrica, 11 cm alta, 6 cm crassa, griseo-viridis; mamillis
ad 21:34 seriebus ordinatis; suco aquoso; axillis aliquid tomentosis;

Abb. 3167. Mamillaria multidigitata Linds. Illustration der Originalbeschreibung, mit geraden Stacheln (bei Kulturexemplaren beobachtete ich auch vereinzelte Hakenstacheln [vgl.
Tafel 248]). (Foto: Lindsay.) Wahrscheinlich handelte es sich schon bei der von Scheer
berichteten krftigeren Form der M. sphacelata in der Nhe von Guaymas um diese Art
bzw. ihre erste Beobachtung.
1

)Vgl. notfalls auch mit den hellstachligen Arten der Unterreihe 5: Heterochlorae SD.

3430

Mamillaria

areolis ovalibus; aculeis radialibus ca. 16, 36 mm longis, albis; aculeis


centralibus 1, saepe deficientibus, basi flavida, superne fuscatis, 7 mm
longis; flore carminato, margine albescente; filamentis flaveolis; stylo
albido-flaveolo; stigmatibus albido-flaveolis, aliquid viridescentibus; fructu
ignoto.
Einzeln, schwach zylindrisch, bis 11 cm hoch und 6 cm gesehen; W. grn,
mit Stich ins Graue, ca. 5 mm lang, nach Bz. 21:34, mit wrigem Saft; Ax.
schwach behaart, ohne B.; Ar. oval, brunlich, mit weiem Lngsstrich in der
Mitte; Rst. ca. 16, 36 mm lang, wei, verflochten; Mst. 1, oft fehlend, unten
gelblich, oben brunlich, 7 mm lang; Bl. hellkarmin bzw. mit so getntem
Mittelfeld, zum Rand hin weilich; Pet. stark rckwrts umgebogen, ganzrandig:
Staubf., Gr. und die aufgerichteten, nicht spreizenden N. weilichgelb, die letzteren mit schwach grnlichem Hauch; Fr. unbekannt. M e x i k o (wahrscheinlich vor vielen Jahren von Viereck gesammelt; Standort unbekannt) (Tafel 252,
links oben).

Abb. 3168. Mamillaria fuauxiana Backbg.

Die Pflanze wurde von F. Krhenbhl, Basel, aus einer Sendung von Haage,
Erfurt, bis heute erhalten. Der Standort war nicht mehr zu ermitteln.
Im Craig-Schlssel gehrt die Pflanze in die Gruppe der Nr. 197200, ist
aber mit keiner dieser Arten identisch.

Mamillaria

3431

267. Mamillaria lengdobleriana Bd. J. DKG (T), 6869. 1935/6


Chilita lengdobleriana (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:25. 1954,
comb. nud.
Einzeln, zylindrisch, 9 cm lang, 3 cm , mattglnzend laubgrn; Scheitel nicht
eingesenkt, nicht wollig, von den Jungstacheln berragt; W. ziemlich dicht, nach
Bz. 8:13, kurzzylindrisch, ca. 4 mm lang, 2,5 mm breit (unten), Kuppe wenig
abgestutzt; Ar. 1 mm gro, rund, auch anfangs kahl; Ax. nackt; Rst. 40 bis
mehr, in zwei Kreisen bereinander, horizontal spreizend, den Krper umflechtend, gerade, glatt, sehr dnnadelig, wei, an der Ar. schwach gelblich, aber nicht
verdickt, ca. 5 mm lang; Mst. fehlend; Bl. trichterig, 1,2 cm lang, bzw. ; Ov.
zylindrisch, 1,5 mm dick, hellgrn; Sep. lineallanzettlich, 35 mm lang, 1 mm
breit, glattrandig, mit kurzer Spitze, bla strohgelb mit breitem, stark blarosa
Mittelstreif; Pet. rein strohgelb, bis 9 mm lang, schlank und scharf zugespitzt und
oben oft schwach gekerbt; Schlund blarosa; Staubf. wei; Gr. grnlich wei; N.
34, sehr klein, bla grnlichgelb; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (NODurango.) Von J. Mller gefunden und 1924 an die Fa. Gasser in Zrich gesandt (Abb. 3169).
Craig stellt diese Art als Synonym zu M. lasiacantha denudata Eng., was Buxbaum in Sukkde. (SKG.), V:25. 1954 (Funote), mit Recht bezweifelt. Bei
dieser ist die Randstachelzahl doppelt so gro, die W. nach Bz. 13:21 geordnet,
auerdem ist die Bltenfarbe eine andere. Nach frheren Autoren (Britton u.
Rose, Orcutt, Bdeker, Berger) ist v. denudata sogar eine eigene Art, mit
n i c h t rauhhaarigen St. wie bei M. lasiacantha.
M. lengdobleriana war also hier mit einer eigenen Beschreibung als selbstndige
Art einzuschalten. Die hnlichen M. matudae und M. meyrenii sind durch Milchen
im Innern unterschieden.
268. Mamillaria martinezii, Backbg.Cactus,
Paris, 7:30, 134. 1951 (Notes Jardin Botanique Les Cdres, 1:6. 1951)
Einzeln, zylindrisch, bis 14 cm hoch, 7,5 cm
, blaugrn; W. klein, zahlreich, dicht stehend:
Ax. wollig; Rst. ca. 20, sehr dnn, bis 13 mm
lang, glasig wei mit gelblicher Basis, leicht
untereinander verflochten; Mst. 2, den Rst.
hnelnd, glasig wei mit gelblicher Basis, 1 aufund 1 abwrts gerichtet; Bl. karmin, ca.
1,1 cm breit; Fr. unbekannt.M e x i k o (Oaxaca,
bei Mixteca). (Abb. 3170.)
Der Name M. martinezii war zuerst ein Katalogname von Schmoll, soll aber von Tiegel
stammen. Neale soll (Cact. Other Succ., 90.
1935) sehr kurz eine Pflanze unter diesem
Namen beschrieben haben, die aber nicht jener
Abb. 3169. Mamillaria lengdobleriana Bd., von Craig
irrtmlich als Synonym zu M. lasiacantha v. denudata
Eng. (M. denudata Berg.) gestellt, aber eine stark
zylindrische Art. (Foto: Bdeker.)
217

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3432

Mamillaria

entspricht, die Craig von Frau Schmoll als M. martinezii erhielt. Letztere ist
demnach die richtige M. martinezii; Craig stellte sie zu M. albilanata Backbg., die
ich in Guerrero fand, von der sich aber M. martinezii wesentlich dadurch unterscheidet, da sie nicht so dick weiwollig im Oberteil lterer Exemplare ist, bzw. hat
M. albilanata nicht so glasige, sondern rein weie St. Daher war die sehr schn
ebenmig bestachelte und schon lange in manchen europischen Sammlungen
befindliche M. martinezii gultig zu beschreiben, was ich 1951 l. c. nachholte. Die

Abb. 3170. Mamillaria martinezii Backbg., von Craig irrtmlich zu M. albilanata Backbg.
gestellt, aber ohne die starkwollige Kuppe der letzteren und mit greren und helleren Blten.

Abb. 3171. Mamillaria neobertrandiana Backbg. Eine ltere Gruppe.

Mamillaria

3433

Bltenbeschreibung von 1951 kann noch


wie folgt vervollstndigt werden: Schlund
wei; Perigonbl. blulichrot (karminrot),
Sep. mit etwas brunlich getnter Mitte;
Staubf. wei; Gr. und Staubb. kremwei.
In der Bltenzone ist die Axillenwolle nur
mig strker.
Der Typus befindet sich im Herbar des
Museum Nat. dHist. Nat., Paris1).
269. Mamillaria neobertrandiana Backbg.
Cactus, Paris, 7:33, 82. 1952
(Notes Jardin Botanique Les Cdres,
2:10. 1952)
Anfangs einzeln, dann sprossend; Einzelkpfe bis 6 cm lang, ber 4 cm , dunkel
olivgrn; W. nach Bz. 13:21, konisch,
ca. 3 mm lang; Ax. nackt; Ar. ca. 1,5 mm Abb. 3172. Mamillaria neobertrandiana
lang, durch die Stachelbasenfrbung gelbBackbg. Blhende Pfropfung.
lich erscheinend; Rst. und Mst. kaum
trennbar bzw. wenig unterschieden, insgesamt ca. 36, anfangs rosawei, dann
glasig wei, sehr fein, nicht stechend, biegsam, 15 mm lang, angedrckt;
zuweilen bzw. spter einzelne lngere, abstehende, gerade Mst. erscheinend; Bl.
wei, sehr klein; Sep. mit braunem Rckenstreif. -M e x i k o. (Abb. 31713172.)
Die Pflanze gelangte von F. Schwarz unter einem Import von Epithelantha
nach dem Garten Les Cdres, St.-Jean-Cap-Ferrat, offenbar von Schwarz
nicht als eigene Mamillaria-Art erkannt. Sie hnelt M. magallanii, die aber
weit mehr Rst. hat.
270. Mamillaria schwarzii Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 11:1, 17. 1949
Niedrig, sprossend; Einzelkpfe spreizend, kugelig (Scheitel nicht eingesunken),
bis 3,5 cm , 3 cm hoch und mehr, als Pfropfung noch grer; W. grn, fast zylindrisch, weich, nach Bz. 8:13, 7 mm hoch, 3 mm breit (unten); Ar. 2 mm , rund,
weiwollig, Wolle stehenbleibend; Ax. ohne Wolle, aber mit dnnen B., bis 5 mm
lang, manchmal bis zu einem Dutzend; Rst. 3440, 8 mm lang, fast haarhnlich
dnn, gerade, verflochten; Mst. 89, aufgerichtet, 1 ganz in der Mitte, die anderen
darum herum, 56 mm lang, glnzend wei und oben meist hell rotbraun,
manchmal kaum so getnt, zuweilen aber bis herab in halber Lnge, bzw. der unterste etwas strkere, gerade; Bl. 1,5 cm lang, 1,2 cm ; Ov. 3 mm lang, rtlichbraun; Sep. 6, linear, verjngt, ganzrandig, Mitte rot, Rand wei; Pet. 6, wei,
mit schwachgrner Mittellinie; Staubf. bla grnwei; Staubb. wei; Gr. 1 cm
lang, bla grnwei; N. 4, bla grnwei; Fr.? M e x i k o (N-Guanajuato, auf
2000 m, zwischen Felsen in gutem Boden, meist in Gruppen) (Abb. 3173).
Bei lteren Pflanzen wird ein an der Spitze gekrmmter bis hakiger Mittelstachel in den Areolen ausgebildet, wie ich wiederholt (so auch an den SchwarzImporten bei dem Zchter H. Thiemann, Bremen) sah. Danach gehrte die Art
besser zu den Wuthenauianae bzw. hinter Nr. 286.
1
)Wie auch die Typpflanzen aller anderen von mir neu in den Notes du Jardin Botanique
Les Cdres, St.-Jean-Cap-Ferrat beschriebenen Mamillaria-Arten der Jahre 19511952.

217*

3434

Mamillaria

271. Mamillaria solisioides Backbg. Cactus, Paris, 7:30. 131. 1951 (Notes Jardin
Botanique Les Cdres, 1:3. 1952)
Einzeln, schwach zylindrisch, bis 4 cm , der oberirdische Teil nur ca. 1 cm
hoch, mit eingesenktem Scheitel: W. kurz konisch (!), hellgrn, wrig-saftig(!);
Ax. kahl; Ar. oblong, ca. 1 mm lang, hellbrunlich; Rst. ca. 25, wei, kammfrmig-strahlig angeordnet und anliegend, bis 5 mm lang, biegsam: Mst. 0:
Bl. nur 1,4 cm lang, mit kurzer Rhre, fast glockig-trichterig, 1,5 cm , gelblichwei: Perigonbl. ca. 1,8 mm breit und 8 mm lang; Staubf. gelblich; Gr. grnlich:
Fr. kaum ber die W. hinausragend, mit vertrocknetem Perianth; S. schwarz,
0,8 mm gro, schwach punktiert, mit rundem basalem Hilum. M e x i k o
(Puebla, sdlich von Petlalzingo, auf niedrigen steinigen Hgeln, in humosen
Anschwemmungen, in voller Sonne) (Abb. 3174).

Abb. 3173. Mamillaria schwarzii Shurly. Eine der schnsten Mamillarien.

Die meisten Exemplare erreichen kaum mehr als 2 cm .


Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:26. 1954] und Kraixz [Die Kakteen,
C VIIIc, 2122] behaupteten, da diese Art nur eine Standortsform von Pelecyphora pectinata sei. Das ist wohl hauptschlich auf die hnlich lautenden Standortsangaben zurckzufhren. Abgesehen davon
aber, da auch der erfahrene Sammler
Schwarz, der Solisia in groer Zahl exportierte, die obige Mamillaria als neu bezeichnete, weist sie wesentliche Unterschiede von
Solisia auf: wriger Saft, mehr allseits
Abb. 3174. Mamillaria solisioides Backbg., von
Buxbaum als hchstens eine Standortsform von
Solisia pectinata bezeichnet, was eine Verkennung
dieser Art war.

Mamillaria

3435

strahlende lngere Stacheln und diese in geringerer Zahl, ferner eine nur halb
so groe und anders geformte Blte von gelblichweier Farbe (bezglich der
Solisia-Bltenfarbe s. dort), die Blten hher entstehend. Da Buxbaum sagt,
da die Samen beider Pflanzen vllig bereinstimmen, ist dies nur ein weiterer
Beweis dafr, da die Samenbeurteilung fr die Gattungsabgrenzung oder -zusammenfassung unbrauchbar ist. Im brigen wirken die Krper obiger Art im
Vergleich zu Solisia auch mehr breitrund. Man kann die Pflanze daher keinesfalls
als eine Standortsform der letzteren ansehen, mit der sie nichts zu tun hat.

Abb. 3175. Mamillaria subtilis Backbg.

272. Mamillaria subtilis Backbg. The Cact. & S. J. Gr. Brit., 12:4, 81. 1950
Zwergig, einzeln, grn; W. ca. 3 mm lang, konisch; Ax. mit gekruselten B.;
Rst. ca. 30, haarfein, gekruselt; Mst. 67, wei, am Grunde gelblich, 12 davon
(obere) ca. 11,2 cm lang, brunlich oder rtlich, fast borstenfein; Bl. trichterig,
wei, ca. 1 cm lang; Fr. unbekannt. M e x i k o (San Luis Potos, ca. 80 km
nrdlich der gleichnamigen Stadt, in Halbschatten, auf gutem, angeschwemmtem
Boden) (Abb. 3175).
Die Pflanze hnelt M. multiceps (die bisher nicht aus diesem Staat berichtet
ist); letztere bildet aber viel grere Gruppen und hat steifere Mst., auch mehr
stechende Stchelchen, und die Bl. sind nicht rein wei, sondern kremfarben bis
gelblich-lachsfarben; M. subtilis hat dagegen lngere und feinere Mst., borstenbis fast haarfrmig, auerdem aufgerichtet, die weien Bl. auch in geringerer
Zahl erscheinend, die St. ber dem Scheitel schopfartig aufgerichtet. Die kleine
Pflanze wurde von F. Schwarz entdeckt.
Unterreihe 3: Amoenae B ackbg .
Nicht strker weilich bestachelte Pflanzen ohne Borsten in den Axillen; Stacheln
hchstens bis 25
273. Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc. Cactography, 7. 1926
Neomammillaria cerralboa Br. & R., The Cact., IV:116. 1923.
Einzeln, zylindrisch, oben gerundet, bis 15 cm hoch, bis 6 cm ; W. dichtstehend, gelblichgrn, stumpfkonisch, rund; Ar. fast rund; Ax. kahl; Rst. 10,

3436

Mamillaria

1 cm lang, dnnadelig, aufsteigend, gerade, gelblich; Mst. 1.


2 cm lang, aufgerichtet, gelblich, nadelig, gerade; Bl. seitlich?), 1 cm lang. M e x i k o
(Niederkalifornien, Inseln im Golf
von Niederkalifornien, z. B. Isla
Cerralboa) (Abb. 3176).
Eine dicht, fast brstenartig
bestachelte Spezies, die nur geradstachligen Pflanzen seitlangem
nicht wiedergesammelt.
Britton u. Rose beschreiben
die Art als mit geraden Mst..
R. Moran sandte mir eine Pflanze
unter dem Namen Mamillaria
cerralboa, die gelegentlich gerade
Mst., meistens aber hakig gekrmmte hatte; die St. entsprachen der Beschreibung, d. h.
waren gelblich, 10 randstndige,
ein mittlerer. Vermutlich gehrt
diese zylindrische Art daher eher
Abb. 3176. Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc.
zur Gruppe der WuthenauHakenstachlige Form (von R. Moran gesammelt)
ianae, Arten mit geraden oder
der als geradstachlig beschriebenen Art.
hakigen Mst. und zum Teil zylindrischem Wuchs (vgl. M. mitlensis), wie sie auch sonst in Niederkalifornien vorkommen, z. B. M. verhaertiana (phitauiana) und M. multidigitata, wenn man die Arten nach diesem Hauptmerkmal
zusammenfat.
Wegen der an Morans Exemplar beobachteten Hakenstacheln wird die Art
auch bei der Reihe 2: Subcurvispinae, Unterreihe 6: Wuthenauianae erwhnt.
274. Mamillaria fera rubra Schmoll In Craig, Mamm.-Handb., 309. 1945
Einzeln, kugelig bis kurzzylindrisch, 9 cm , bis 10 cm hoch, stumpf gelblich
graugrn; Scheitel eingesunken; W. nach Bz. 13:21, fest, vierflchig, aber nicht
gekantet, Kuppe gestutzt, 9 mm lang, 7 mm breit (unten); Ar. ovalrund, anfangs
weiwollig; Ax. nur mit kurzer Wolle; Rst. 1518, 37 mm lang, die oberen
am krzesten, alle dnnadelig, glatt, gerade, wei, horizontal spreizend; Mst. 6
(7), 1,2 cm lang, starknadelig, glatt, gerade bis leicht zurckgebogen, am
Grunde hell gelbbrunlich, oben orangebraun, 6 abstehend, ein siebenter in der
Mitte aufgerichtet; Bl. unbekannt; Er. Scharlach, keulig, 2 cm lang, 6 mm ;
S. braun, birnfrmig, fast glatt, 1,2 mm lang, Hilum subbasal. M e x i k o (Quertaro, bei San Lazaro).
275. Mamillaria ingens Backbg. Fedde Rep., LI:63. 1942
Einzeln, bis 40 cm hoch, 15 cm . laubgrn bzw. heller grn; Scheitel ziemlich
flach, etwas weiwollig; W. nach Bz. 13:21, im oberen Pflanzenteil leicht aufgerichtet, zur Spitze konisch, unten breitgezogen, spter ca. 1,2 cm lang, ca. 8 mm
breit (unten), schrg gestutzte Kuppe; Ar. schmal-oval, anfangs weiwollig, spter
kahl und vertieft, fast in einer Rinne sitzend; Ax. nur etwas wollig, Wolle lnger

Mamillaria

3437

bestehend, ohne B.; St. fast durchweg nur 2 (selten 3), bis ca. 2 cm lang, aufund abwrts weisend, der obere strker aufwrts, der untere abwrts gebogen
und letzterer meist, aber nicht immer, etwas krzer, lngere Zeit in der unteren
Hlfte gelblich, die obere hell- bis fast kaffeebraun, zuweilen kommen bis zu
3 cm lange St. vor; Bl. ziemlich klein, nur ca. 1 cm gro, hell reinrot, ohne karminoder purpurfarbenen Ton; Fr. rot. M e x i k o (Hidalgo, obere Barranca Grande,
am Wege von Atotonilco, wo dieser die Quebrada erreicht, in den steilen, obersten
Felshngen) (Abb. 3177).
Auffallend durch die gleichmige, geschwungen aufgebogene zweifarbige Bestachelung sowie die einzigartig rein hellrote Blte, ferner auch durch die betrchtliche Gre, die die Pflanzen erreichen. Es kommen Exemplare mit 34 Stacheln vor.
276. Mamillaria neophaeacantha Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Bltenbeschreibung in Cactus, Paris, 33:84. 1952 bzw. Notes Les Cdres, 2:12. 1952)
Einzeln, spter zylindrisch werdend; W. konisch, unten 7 mm breit; Ax. reichlich wollig, aber ohne B.; St.(2) 4, zuerst schwrzlich, dann aschgrau, in der Durchsicht rotbraun, der oberste etwas aufgerichtet, bis 2,2 cm lang; eigentliche Rst.

Abb. 3177. Mamillaria ingens Backbg., mit ihren stark aufwrts geschwungenen Stacheln
und den eigentmlich rein hellroten Blten eine ebenso interessante wie spter ziemlich gro
werdende Art.

3438

Mamillaria

fehlend; Bl. ca. 1,8 cm lang, karmin; Fr. rot,


1,8 cm lang; S. hellbraun. M e x i k o (Guanajuato; Dolores Hidalgo) (Abb. 3178).
Die Pflanzen waren vordem im Handel
unter dem Namen Mamillaria dolichocentra
bzw. deren v. galeottii, ein Synonym von
M. obconella v. galeottii (Scheidw.) Backbg.,
die (im Gegensatz zum Typus mit vierflchigen W.) ebenfalls konische W. hat, aber 45
stark zurckgebogene Mst., Rst. fehlend oder
13 kurze, abfallende B. im unteren Areolenteil, die Ax. kahl (!). M. neophaeacantha
hat dagegen hchstens 4, manchmal nur
2 St.; auerdem weichen ihre St. in der
zuerst schwarzen Farbe ab; die Bl. sind auch
rein karmin, die W. nicht gekielt.
Die Art soll, nach Schwarz, auer in
Guanajuato, in Hidalgo vorkommen.
277. Mamillaria roseocentra Bd. & Ritt.
Mamm.-Vergl.-Schlssel, 21. 1933
Abb. 3178. Mamillaria neophaeacantha
Kugelig, sprossend; W. kurz; Ax. kahl;
Backbg.
Rst. 25, in zwei Reihen, die inneren krzer, wei, anfangs schn rosa, im Scheitel fast rot; Bl. und Fr. unbekannt.
M e x i k o (Coahuila, bei Viesca).
278. Mamillaria subdurispina Backbg. BfS., 1:5. 1949 (Ergnzung in Cactus
Paris, 33:87. 1951 bzw. Notes Les Cdres, 2:15. 1952)
hnelt entfernt M. kewensis, aber tiefer grn, mit zierlicheren W., krzeren St.,
diese dnner, anliegend-strahlend und anfangs schwrzlich, sich darin vor allem
von M. kewensis v. craigiana unterscheidend, Ax. ohne B., reichwollig; Bl. purpurkarmin. Auerdem sind die W. nach Bz. 13:21 geordnet (M. kewensis: Bz. 8:13);
Fr. grnrosa. M e x i k o (Quertaro-Guanajuato). (Abb. 3179.)
Die Bestachelung hnelt der von M. kewensis, indem nur 6 Rst. vorhanden sind,
ohne Mst. Auffllig von M. kewensis abweichend sind aber die zusammenlaufenden
Axillenwollpolster, auch, da die Kuppe der Pflanze flacher ist (s. Abb. 3179).
Unterreihe 5: Heterochlorae SD.

Stacheln in verschiedenen Farben, aber nicht alle wei; Axillen mit Borsten
(wenigstens im Alter); Stacheln wenige bis zahlreich; Pflanzen kugelig bis zylindrisch
279. Mamillaria aureiceps Lem. - Cact. Aliqu. Nov., 8. 1838
Mamillaria pfeifferi Booth in Scheidw., 1839. M. rhodantha aureiceps SD. Cactus aureiceps Kuntze Neomammillaria aureiceps Br. & R.
? Mamillaria aureiceps v. sanguinea Neale M. aureiceps v. pfeifferi
Borg, Cacti, 331. 1937
Einzeln, selten verzweigend, kugelig, oben gerundet; W. dunkelgrn, konisch,
Basis fast oval, 1012 mm lang; Ar. rund, mit kurzer Wolle, bald verkahlend;
Ax. in der Bltenzone weiwollig, mit spreizenden kurzen, safrangelben B.;
Rst. 30 (oder mehr), goldgelb, verflochten, nadelig, horizontal spreizend; Mst. 6
(7), 1,41,8 cm lang, dnnpfriemlich, dunkelgoldgelb, aufwrts zurckgebogen;

Mamillaria

3439

Bl. nicht genau bekannt, angeblich (dunkelrot? [Britton u. Rose] bzw.) krem
bis grnlichwei (Rmpler); Fr. grn; S. unbekannt. M e x i k o (nach Schmoll:
Quertaro, nach Bdeker: Staat Mexiko).
Nach Schmoll kommen die Pflanzen in Quertaro beim Rancho del Sabino vor.
Nach Craig haben Britton u. Rose die Art mit einer Variett von M. rhodantha
verwechselt und damit auch die Rand- und Mittelstachelzahl gendert sowie die
Bl. als dunkelrot angegeben, was Craig als fraglich bezeichnet; nach Blanc sei
die Bl. krem. Lemaire selbst fhrt die Art spter (1840) als Synonym von M. pfeifferi Booth an, aber unrichtig, da sein Name ein Jahr lter ist, Salm-Dyck
als Synonym von M. rhodantha aureiceps. Craig fhrt als Synonym an: M. aureiceps v. pfeifferi Borg, Cacti, 331. 1937. Spter (1951) hat Borg geschrieben:
M. rhodantha v. pfeifferi K. Sch. = M. aureiceps Lem. Nach Salm-Dycks Synonymie (M. pfeifferi Booth = M. aureiceps Lem.) ist Craigs Einbeziehung
der M. pfeifferi zu M. fuscata ein Irrtum. M. aureiceps steht den borstigen
Axillen und der Stachelfarbe nach M. rhodantha fulvispina am nchsten, hat
aber mehr Randstacheln.
Siehe auch unter M. fuscata sulphurea.

Abb. 3179. Mamillaria subdurispina Backbg.

280. Mamillaria carmenae Casta. & Nu. De Cac. An. Inst. Biol. Mex.,
XXIV:233-5. 1953
Sprossend, kugelig bis oval, spter auch leicht zylindrisch, 58 cm lang; W.
grn, an der Basis und in den Ax. weigrn, nicht fest, sich am Grunde nicht berhrend, konisch, verlngert, oben fast zylindrisch, Kuppe gestutzt, 68 mm
lang; Ax. mit weier Wolle und weien B., diese lang und hyalin; Ar. rund; Rst.
mehr als 100, weich, aber stechend, ringsum stehend und strahlend, wei oder

3440

Mamillaria

hellgelb, Basis dunkler, flaumig, 5 mm


lang; Mst. fehlend, statt dessen zahlreiche
kurze Hrchen; Bl. wei, leicht rosa
getnt, glockig, 11 11 mm gro; Sep.
9 3 mm gro, oblong, zugespitzt, wei,
mit hellgelbem Mittelstreifen, zurckgebogen; Pet. oblong, zugespitzt, wei,
rosa getnt; Staubf. hellgelb, fast wei;
Staubb. hellgelb; Gr. weilichgelb; N.
45; Fr. eine grnlichweie Beere, oval,
6 3 mm gro; S. 0,6 mm gro, schwarz,
fein punktiert, birnfrmig, mit kleinem
Nabel, an den Spitzen verengtes Hilum.
M e x i k o (Tamaulipas, Jaumave, bei
dem Rancho La Reja, in den felsigen Nordauslufern der Sierra Madre).
(Abb. 3180.)
Nach der Gattin und Mitarbeiterin des
Autors, Frau Prof. Carmen Gonzlez
Castaeda benannt. Die Blten ffnen
morgens und schlieen um 5 Uhr nachmittags; sie dauern mehrere Tage und
erscheinen von Februar bis April.
Abb. 3180. Mamillaria carmenae Casta.
281. Mamillaria mollendorffiana Shur& Nu. De Cac.
ly The Cact. & S. J. Gr. Brit.,
(Foto: Castaeda.)
19:1, 19. 1948
Einzeln, kugelig bis fast zylindrisch, dunkelgrn; Scheitel wenig eingesenkt;
W. fast zylindrisch, oben nur schwach verjngt, rund, nach Bz. 13:21; Ar. klein,
anfangs gelblichweiwollig, bald kahl; Ax. mit starker, weier Wolle, die B. erst
spter erscheinend, 45, kurz, wei; Rst. 2428, kalkigwei, etwas flach, 4 bis
5 mm lang, horizontal strahlend, aber unregelmig gerichtet, gelegentlich die
oberen krzer, hufig die seitlichen bschelig; Mst. 6 oder auch nur 4, dann ber
Kreuz, wenn 6, dann regelmig strahlend, steifnadelig, hell gelbbraun mit roter
Spitze, am uersten Ende schwarz, am Grunde gelbbraun und zwiebelig verdickt,
spter fast wei werdend, 1,4 cm lang wenn 6, nur 6 mm lang wenn 4 Mst., gerade,
glatt; Bl. mit kurzer weier Rhre, diese 3 mm lang, glockig, insgesamt 1 cm lang.
8 mm ; Sep. 8, verjngt, untere Hlfte bla grnlichwei, obere rot, ganzrandig;
Pet. 16, oblong mit deutlicher Spitze, unteres Drittel gelblichwei, die oberen
zwei Drittel purpurn; Staubf. purpurn, manchmal am Grunde wei; Staubb.
wei; Gr. 8 mm lang, am Grunde gelbgrn, wei in der Mitte, nach oben zu purpurn getnt; N. 4, spreizend, purpurn, mit weilicher Behaarung; Fr. 1,4 cm lang.
5 mm , purpurn, glnzend, keulig, saftig, aber wenig Pulpa; S. bla gelbbraun,
oval, mit spitzer Basis, Hilum subbasal. M e x i k o (Hidalgo, auf Kalkstein,
in voller Sonne).
Die Art wurde zuerst mit M. wiesingeri verwechselt, von der sie aber wesentlich
abweicht.
Schwarz (Kat. 1955) schreibt moellendorffiana.
282. Mamillaria parensis Craig Mamm.-Handb., 316. 1945
Tief im Boden sitzend, sprossend, dichotomisch teilend, kugelig bis kurzsulig:
Einzelkpfe bis 3,5 cm lang, 2,5 cm ; W. dichtstehend, nach Bz. 8:13, fest,

Mamillaria

3441

dunkelgraugrn, rund bis leicht zusammengedrckt, am Grunde vierseitig, 3 bis


4 mm lang, 4 mm breit (unten); Ar. oval, anfangs mit schwacher, schmutzigweier Wolle; Ax. mit einigen weien B.; Rst. 1820, 34 mm lang, dnnadelig,
etwas gewunden, glatt, steif, wei mit gelbem Fu und so um die Areole einen
gelben Ring bildend, horizontal spreizend; Mst. 45, 58 mm lang, die untersten
am krzesten, nadelig, etwas gewunden, glatt, steif, orangegelb, spreizend und
aufsteigend, zurckgebogen, der fnfte oft gerade abstehend; Bl., Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (Chihuahua, Coahuila, zwischen Parras Coah. und Chihuahua Stadt).
283. Mamillaria pilispina J. A. Purp. MfK., 22:150. 1912 (non Neolloydia
pilispina Br. & R.)
Chilita pilispina (J. A. Purp.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:23. 1954,
comb. nud.
Rasenfrmig, die Gruppen sehr klein, flach, wenigkpfig; Krper halbkugelig,
ca. 4 cm , oben gerundet; Scheitel etwas eingesenkt, oft auch flach; W. ziemlich
dichtstehend, zylindrisch, oben gerundet, kugelig-zylindrisch erscheinend, schief
gestutzt, ca. 1,810 mm lang,
bei 6 mm , dunkelgrn, papills; Ar. rund, klein, ganz kahl;
Ax. ohne Wollfilz, mit wenigen,
langen, gekruselten Haaren;
Rst. verschieden: zuunterst ein
Kranz sehr feiner, gekruselter
Haarst., darauf seitlich und oben
an der Areole 45 derbe, pfriemliche, schief abstehende St. von
67 mm Lnge, die Haarst.
schneewei, die pfriemlichen gelb
und verdickt am Grunde, bis zur
Mitte wei, von da ab aufwrts
bis zur Spitze braun; Mst. 1, bis
7 mm lang, wie die pfriemlichen
Rst. gefrbt; alle St. kurz behaart; Bl. voll ausgebreitet ca.
1,5 cm , weilichgelb (Berger).
M e x i k o (San Luis Potos, bei
Abb. 3181. Mamillaria pilispina J. A. Purp.
Minas de San Rafael, zusammen
(Foto und Sammlung
mit M. dumetorum). (Abb. 3181
Andreae, Bensheim.)
3182.)
Britton u. Rose (und Craig) miverstanden diese Art bzw. bezogen sie als
Synonym zu Neolloydia pilispina ein, die sie nach einem Purpus-Foto beschrieben,
eine ganz andere, bisher nicht wiedergefundene Art, die daher heien mu: Neolloydia pilispina Br. & R. non J. A. Purp., sie stammt aber anscheinend aus der
gleichen Gegend.
284. Mamillaria sanluisensis Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 11:3, 57.
1949
Chilita sanluisensis (Shurly) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:23. 1954,
comb. nud.
Sprossend; Gruppen bis 2,5 cm hoch, 5,5 cm , gedrckt-kugelig; Einzelkpfe
bis 2,5 cm ; W. nach Bz. 8:13, 1 cm lang, 5 mm breit (unten), dunkelgrn,

3442

Mamillaria

Abb. 3182. Mamillaria pilispina J. A. Purp., von Britton u. Rose irrtmlich zu Neolloydia
pilispina Br. & R. non Purp. einbezogen.

auf 3 mm Lnge unter der Kuppe verjngt, nach den Axillen heller getnt, im
allgemeinen zylindrisch, weichfleischig, First etwas schrg nach unten gestutzt;
Ar. rund, 2 mm , nur anfangs mit weier Wolle; Ax. kahl, aber mit 1012
langen, gewellten weien B., so lang wie die W., stehenbleibend; Rst. 40, 7 mm
lang, wei, fadenfrmig, unregelmig spreizend, in Bscheln, ber der Horizontale
abstehend, glatt, gerade bis leicht wellig; Mst. 58, 1 cm lang, untere Hlfte
wei, obere rotbraun, anfangs tiefer herab so getnt, spter oft nur die Spitze so.
nadelig, gerade, einer aus der Areolenmitte aufragend; Bl. glockig, kurzrhrig.
2 cm lang, 1,5 cm , nur in voller Sonne offen, 45 Tage lang; Ov. grn, 3 mm
lang; Sep. ganzrandig, wei, rckseitig mit rotbrauner Mitte; Pet. nur 4, rein
wei; Staubf. zahlreich, wei; Gr. bis 8 mm lang, wei; N. 4, spreizend, gelb; Fr.
hellrot, oval, 5 mm lang, 3 mm ; S. mattschwarz, oval, 0,5 mm lang, nur schwach
punktiert; Hilum basal. M e x i k o (San Luis Potos, im Norden des Staates,
auf 1800 m, an steilen Kalksteinhngen, aber in guter, schwarzer Erde, selten).
285. Mamillaria schieliana Schick Sukkde. (SKG.), III:27. 1949
Chilita schieliana (Schick) F. Buxb., Sukkde.(SKG.), V:23. 1954, comb. nud.
Einzeln, spter sprlich sprossend, zylindrisch-eifrmig, bis 10 cm hoch, 7 cm ;
Scheitel von St. berragt; W. dunkelgrn, nach Bz. 21:34, kegelfrmig, 710 mm
lang, 5 mm dick (unten); Ar. kahl; Ax. anfangs weiwollig, mit langen, haarfrmigen, weien B.; Rst. 2530, sternfrmig strahlend, wei, borstenartig, ca.
5 mm lang, mit der Basis ein leicht rtlichbraunes Areolen-Mittelfeld bildend;
Mst. 56, etwas strker als die randstndigen, glasig wei, braunrot gespitzt,
anfangs ganz braunrot erscheinend, ca. 5 mm lang, stechend; Bl. glockenfrmig,
1,21,3 cm ; Sep. schmallanzettlich, elfenbeinwei mit grnlich-violettem Mittelstreif; Pet. lnger, elfenbeinwei mit rtlichem Mittelstreif, seidenglnzend:
Staubf. eingebogen, wei; N. 6, gelblichwei; Bl. angenehm duftend; Fr. und S.
unbekannt. M e x i k o (?, Herkunft unbekannt). (Abb. 3183.)

Mamillaria

3443

Die Pflanze ging anfangs als Mam. pygmaea, die aber gehakte Mst. hat.
Die Art hnelt der M. viereckii brunispina, die aber meist einen spter aufflliger abstehenden Mst. hat. M. schieliana ist vielleicht besser eine Variett von
M. viereckii

Abb. 3183. Als Mamillaria schieliana Schick bezeichnete Pflanze in der ehemaligen Zantnerschen Sammlung, jetzt im Jardin Exotique de Monaco. Der Krper ist mehr breitrundlich,
die Zahl der Randstacheln etwas geringer als in der Originalbeschreibung angegeben.

Reihe 2: Subcurvispinae B ackbg .

Bei diesen Pflanzen knnen die Mittelstacheln gerade oder auch vereinzelt bis
hufiger gehakt sein; es kommen Exemplare vor, bei denen ein Mittelstachel auch
fast immer gehakt ist, whrend sie bei anderen nur gerade sind
Nur eine Unterreihe:
Unterreihe 6: Wuthenauianae B ackbg .
286. Mamillaria bella Backbg. Fedde Rep., LI:63. 1942
Anfangs einzeln, dann sprossend, bis 15 cm lang, 9 cm ; W. konisch, dunkelgrn; Ax. mit B.; Rst. sehr dnn, weilich glasig, ca. 20, bis 8 cm lang; Mst. 4(6),
etwas krftiger, bis 2 cm lang, weilich glasig, der unterste lngste bis 3 cm lang,
hin und wieder gehakt oder auch alle gerade, am Grunde verdickt; Bl. karminrot.
M e x i k o (Guerrero. Caon de la Mano und an der Strae nach Taxco). (Abb.
31843185.)
Die Mst. knnen so gut wie ganz wei sein, zuweilen sind sie aber auch etwas
rtlich gespitzt.
Mit dieser Art fr identisch halte ich die nachstehende, die an E. Shurly mit
der gleichen Bemerkung hnlich M. spinosissima gesandt wurde, wie ich dies
in Fedde Rep. ebenfalls angab. Sie wurde auerdem von Schwarz in derselben
Gegend entdeckt:
Mamillaria deliusiana Shurly: The Cact. & S. J. Gr. Brit., 10:4, 92. 1948
Meistens einzeln, zuweilen gruppenbildend, halbkugelig bis kurzzylindrisch;
Scheitel schwach eingesenkt; Pflanzen bis 7 cm , 8 cm hoch, am Standort
bis 20 cm hoch; W. grn, zylindrisch, nach Bz. 13: 21, bis 1 cm hoch, bis

3444

Mamillaria

4 cm breit (unten); Ar. flachoval, 3 mm gro, spter kahl;


Ax. nur schwach weiwollig,
aber mit 69 mm langen
weien B.; Rst. 24, 3 auf-,
3 abwrts gerichtet, 56 mm
lang, die brigen seitlich bschelig gerichtet, 89 mm
lang, kalkigwei, steif, gerade,
horizontal spreizend; Mst. 4.
ber Kreuz, der unterste
manchmal hakig, oder gerade,
bis 2,5 cm lang, die anderen
mittleren bis 1,5 cm lang, am
Scheitel oben dunkel, bzw.
braun, oder bald untere Hlfte
wei, die obere auch in der
Farbe variabel, bis rosa oder
blafarben, wei behaucht,
alle fast gerade, im Alter alle
wei; Bl. 2 cm lang, 1,8 cm ;
Sep. lanzettlich, ganzrandig, Abb. 3184. Mamillaria bella Backbg., am lteren
Teil mit ganz vereinzelten Hakenstacheln; von
rot mit brunlichem Mittelfeld
mir gesammeltes Exemplar.
und sehr schmalem weiem
Rand; Pet. 15, oblong, ganzrandig, oberseits purpurrot, rckseits mit
weirosa Rand; Staubf. und Gr. wei; N. 5, klein, blagrn; Fr. 1 cm
lang, 5 mm , oben keulig, grn mit rosa Ton; S. rotbraun, sehr fein punktiert. M e x i k o (Guerrero, Iguala, im Schatten zwischen Felsen, in Humus).
Der Standort ist genau die gleiche Gegend, in der M. bella wchst. Zuweilen
kommen etwas derber bestachelte bzw. zu Anfang etwas intensiver gefrbte
Mst. aufweisende Pflanzen vor, vielleicht Zwischenformen zu M. wuthenauiana. Jedenfalls habe ich mit den Abbildungen von M. bella und M.
wuthenauiana die beiden am strksten differierenden Formen als Spezies festgehalten bzw. beschrieben; nach Shurlys Abbildung l. c. ist M. deliusiana
die fast weie Art mit feineren St. Shurly meint zwar, da beide nicht identisch sind; dann bliebe nur M. wuthenauiana brig, die aber mehr Rst. hat.
Eine dritte Art knnte es, den Beschreibungsmerkmalen von M. deliusiana
entsprechend, nicht geben; man knnte sie hchstens als eine bergangsform
bei der einen oder anderen der beiden vorgenannten Arten ansehen.1)
287. Mamillaria wuthenauiana Backbg. Fedde Rep., LI:64. 1942
Zuerst einzeln, dann sprossend und gruppenbildend, bis ca. 8 cm und bis
12 cm hoch oder mehr; Ax. borstig; W. dunkelgrn, konisch; Rst. bis ca. 28,
sehr dnn, glasig wei, dichtstehend; Mst. 4, wesentlich krftiger, bis 1,8 cm lang,
rtlichbraun, gerade oder der unterste lngste, anfangs aufgerichtete, spter
schrg abwrts weisende hakig; Bl. karminrot. M e x i k o (Morelos bis Guerrero) [Tixtla, Taxco] (Abb. 3186).
Von voriger Art durch spter mehr zylindrischen bzw. verlngerten Wuchs
und locker stehende derbere dunklere Mst. unterschieden; beide Spezies stehen
1
)In die Nhe der obigen und der nchsten Art gehrt wohl auch 270: Mamillaria schwarzii,
da neuerdings einwandfrei gerade und hakige Mittelstacheln an ihr beobachtet wurden.

Mamillaria

3445

einander nahe durch das gelegentliche Auftreten von hakigen Mst. Daher gehren mglicherweise in diese Unterreihe auch M. nunezii und v. solisii, die nur
wegen der geraden und der stark hakigen St. (wie dies auch bei M. guerreronis
vorkommt) als zwei Arten angesehen wurden, aber vom gleichen Standort
stammen, vorausgesetzt, da der Saft wrig ist (s. auch unter dieser Art).

Abb. 3185. Mamillaria bella Backbg. Von Schwarz gesammeltes Exemplar, das als M. deliusiana Shurly beschrieben wurde. Auch hier kommen die gleichen, ganz vereinzelten
Hakenstacheln vor.

Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc. (S. unter Reihe Amoenae) mit gelblichen St., 10 Rst., 1 Mst., Wuchs zylindrisch, gehrt vielleicht auch besser hierher1),
da ein mir von R. Moran gesandtes Exemplar gehakte St. hatte, whrend Britton u. Rose nur gerade angeben; daher, und weil Britton u. Rose nichts ber
glockige Bl. sagen, wurde die Beschreibung unter der Reihe Amoenae wiedergegeben.
Reihe 3: Curvispinae B ackbg .
Mit stets einem hakigen Mittelstachel
Unterreihe 7: Hamatispinae B ackbg .
Meist ziemlich weichfleischige Pflanzen mit hufig zarter Bestachelung (besonders
die randstndige), oft nur der untere Mittelstachel gehakt; Blten klein
288. Mamillaria aureoviridis W. Heinr. Kakt. u. a. Sukk., 4:5657. 1937
Sprossend, mit ca. 4 mm starken, fleischigen Wurzeln (nicht Rbenwurzeln),
bei Warzenverletzung stark sprossend; Einzelkrper kugelig bis zylindrisch, ca.
7 cm hoch, 4,5 cm , mattglnzend laubgrn, bei trockenem Stand rtlich berlaufen; Scheitel kaum eingesenkt, nicht wollig, nur wenig von St. berragt; W.
1

)Ebenso wohl auch Mamillaria multidigitata.

3446

Mamillaria

nach Bz. 8:13, locker stehend, kurzzylindrisch, ca. 1 cm lang, 4 mm dick (unten),
oben gerundet und flach gestutzt; Ar. ca. 1,5 cm gro, rund, nur anfangs schwach
gelbfilzig; Ax. mit winzigen, weien Wollflckchen und ab und zu mit vereinzelten,
haarfrmigen, gewundenen, gelblichen B.; Rst. ca. 2025, schwach vorspreizend
strahlend, hell bis dunkelgelb, auch im Neutrieb gelb, gerade, dnn, borstenfrmig, wenig rauh, bis 8 mm lang; Mst. 4 (selten nur 3), die 3 oberen etwas
mehr als die Rst. vorspreizend, 910 mm lang, der mittlere der lngste, alle
dnnadelig, gerade bis hakig (nur selten), der untere Mst. etwas strker, bis
1,3 cm lang, etwas abwrts vorgestreckt, gerade, mit hakig gebogener Spitze, alle
Mst. goldgelb, spter goldbraun, am Grunde schwach verdickt; Bl. ca. 2 cm lang.
1,4 cm ; Ov. kurzzylindrisch, 3 mm lang, 2,5 mm , weilichgrn; Sep. 813 mm
lang, bis 2 mm breit, schmallanzettlich, spitz auslaufend, ganzrandig, weilich
mit brunlich-dunkelrosa Rckenstreif; Pet. ebenso geformt, rahmwei, seidenglnzend, Schlund grnlich; Staubf. und Gr. weilich; N. 4, kurz, weilichgelb:
Fr. tiefrosa, keulig, 2,5 cm lang; S. etwas lnglich-kugelig, kleiner als 1 mm, mattschwarz, grubig punktiert. M e x i k o (Standort nicht bekannt).
hnelt M. gilensis (die dickrunder ist), denen Axillenborsten auch krzer sind:
bei M. aureoviridis sind sie zum Teil bis 5 mm lnger als die Hakenstacheln, die
Pflanzen auch reicher sprossend.
Craig sieht die Art irrtmlich als mit M. hirsuta identisch an.
Mamillaria mollihamata Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 22:3, 52.
1960, als Mammillaria mollihamata Shurly1)

Abb. 3186. Mamillaria wuthenauiana Backbg. Krftiger bestachelt als M. bella, aber auch
gelegentlich mit einzelnen Hakenstacheln, wie dies fr mehrere, berwiegend im
mexikanischen Staat Guerrero beheimatete Arten typisch ist.
1
)Ohne laufende Nummer, da erst spter eingefgt.

Mamillaria

3447

Abb. 3187. Mamillaria mollihamata Shurly, vor Schmoll stammend und mit dnnen, teils
gelben bis goldbraunen Mittelstacheln, die Blten sowohl kremwei wie auch hellrosa.

Einzeln (oder sprossend?), breitzylindrisch, 11 cm hoch und 9,5 cm dick werdend, dunkelgrn mit blulich-purpurnem Hauch; Scheitel gerundet; Wurzeln
fleischig, zahlreich und lang; W. nach Bz. 19:30 (ungewhnliche Ordnung, wahrscheinlich in 21:34 bergehend); Ar. so gut wie kahl zu Anfang, spter ganz
kahl; Ax. kahl; Rst. 28, sehr dnn, fast gewunden, wei, ziemlich glnzend,
1 cm lang; Mst. 4, drei fcherartig im oberen Ar.-Teil, einer abwrts gestellt,
1 cm lang die oberen, der untere hakige 8 mm lang, alle St. gelbbraun; Bl. zahlreich, glockig, im Mai erscheinend; Sep. 8; Pet. 12, wei, wie die Sep. mit braunrosa Mittellinie; Staubf. wei; Staubb. blagelb; Gr. bla grnlich wei; N. 5,
spreizend, bla grnlichgelb; Fr. rot, 1 cm lang, keulig, sehr saftig; S. klein,
helmfrmig, schwarz, mit weilichen, korkigen Vorsprngen, mittelfein punktiert. M e x i k o (Abb. 3187).
Nach einer von mir erhaltenen Pflanze beschrieben, die mir von Frau Schmoll
zuging. Die Pflanzen knnen auch sprossen.
Die Art hnelt entfernt der M. aureoviridis W. Heinr., ist aber von ihr durch
eine hhere Bz.-Ordnung, kahle Axillen, krzeren Hakenstachel, rtlich gestreifte
Perigonbltter, blagrnlich getnten Gr. und N. sowie krzere Fr. unterschieden,
whrend die Stachelfarbe gleich ist.
Solange die Art noch unbeschrieben war, ging sie unter dem gleichlautenden,
mollishamata geschriebenen provisorischen Namen.
Bei den von mir kultivierten Pflanzen gab es auch gelbstachlige mit rein
weier Blte, whrend die mehr goldbraun getnten einen rtlichen Mittelstreif
hatten.
In The Cact. & S. J. Gr. Brit., 124. 1956, gab Shurly bereits eine Samenbeschreibung unter dem Namen M. mollishamata, kleiner Nabel, groe Punkte;
dort wurde der Name zum ersten Mal erwhnt.
218

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3448

Mamillaria

289. Mamillaria calleana Backbg. Cactus, Paris, 7. 30, 130. 1951 (Notes
Jardin Botanique Les Cdres, 1:2. 1951)
Einzeln, bis 6,5 cm , 2,5 cm hoch, wenn prall gefllt etwas grer, dunkelgrn; W. zylindrisch, Kuppe gestutzt, biegsam, locker stehend, bis 1 cm lang;
Ar. anfangs nur sehr schwach filzig; Ax. mit sprlicher Wolle am jngeren Teil;
Rst. 22, hellgelb, weich, seitlich spreizend, bis 6 mm lang; Mst. 1, honiggelb,
bis 1 cm lang, gehakt; Bl. ca. 1 cm gro, rein wei, Perigonbl. lanzettlich, uere
mit nur schwach dunklerer Mitte; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Hidalgo,
unter Bschen im Halbschatten, auf Humus). (Abb. 3188.)
Die Art hnelt der M. sinistrohamata Bd., die jedoch kahle Ax. hat, weie
oder hchstens ganz blagelbe Rst. sowie 4 Mst., krftiger, lnger und einer aufflliger links gehakt; auerdem stammt sie aus Durango.
Soulaire fhrt die Art in seinem Mamillarienschlssel (Cactus, Paris, 43:162.
und 44:188. 1955) zweimal auf. unter verschiedenen Serien bzw. Unterserien.

Abb. 3188. Mamillaria calleana Backbg.

. Mamillaria cowperae Shurly The Cact. & S. J. Gr. Brit., 21:3, 5859.
67. 19591)
Einzeln, kugelig bzw. anfangs breitrund, im Neuwuchs mehr krftiggrn, spter
graugrn, bis 10 cm und 11 cm hoch gesehen (einschlielich St.); Hcker nach
Bz. 13:21, rundlich, fest, 10 mm hoch, 5 mm breit, spter mit breitgezogener
Basis, locker stehend, mit wrigem Saft; Ax. anfangs schwach filzig, spter
kahl; Ar. im Neutrieb weifilzig, rundlich, Filzpolster-Durchmesser 3 mm, spter
kahl, klein; Rst. wei, nadelig, 4050, 79 mm lang, in gleichmigem Abstand
abstehend strahlend, im unteren Halbkreis meist zahlreicher; Mst. 810, ganz
zuerst im Unterteil wei, nach oben zu gelblich, bei anderen Stcken (lt. Shurly)
die obere Stachelhlfte anfangs krftig braunrot, meist je 4 im rechten und linken
Halbkreis, dazu unten in der Mitte 1 hakiger, 1525 mm lang, sowie in der Mitte
ein vorgestreckter bis aufwrts weisender lngster Hakenstachel, 23 cm lang,
alle brigen Mst. gerade, ca. 1 cm lang, alle mittleren am Grunde verdickt, im
unteren Halbkreis mehr, der mittelste zwiebelig geschwollen am Grunde; Mittel1

)Ohne laufende Nummer, da erst spter eingefgt.

Mamillaria

3449

stachelfarbe spter gelb, am Grunde etwas dunkler, die geraden Mst. mit dunklerer
Spitze, die beiden lngsten nach unten zu heller, nach oben zu krftig getnt
oder auch rtlich und besonders die Spitze, spter wird die Stachelfarbe mehr
grau und nur bei den mittleren verbleibt ein schwacher Ton der ursprnglichen
Farbe; Bl. im Kranz aus dem Vorjahrswuchs, glockig, schon im Januar bis Mrz
erscheinend (am Standort, bei uns Mrz bis Mai), 2 cm lang, 1,5 cm , kaum ber
die St. hinausragend, rhrenlos; Sep. 12, blagrn, oblong, von halber Blten-

Abb. 3189. Oben: Mamillaria cowperae Shurly. Illustration der Originalbeschreibung.


(Foto: Shurly.) Unten: Mamillaria cowperae Shurly. Bein gelbstachliche Form, die mittleren
Stacheln anfangs am Grunde wei.
218*

3450

Mamillaria

lnge; Pet. 16, oblong, wei mit sehr blasser


rosa Mittellinie (anscheinend ganzrandig);
Staubf. oben wei, unten sehr blagrn;
Staubb. orangegelb; Gr. nicht herausragend,
blagrn; N. 68, blagrn mit rosa Ton,
spter (voll ausgebreitet) werden sie wei,
nur schwach getnt, etwas keulig und schwach
haarig; Fr. wei bis blagrn, klein, rundlich
bis schwach zwiebelfrmig, oben verjngt:
S. unter 1 mm gro, kugelig, schwarz, an
der Basis gelblich, in geschlngelten Linien
fein punktiert von der Basis her. M e x i k o
(Zacatecas, westliche Sierra Madre, auf ca.
2400 m, in Humusansammlungen von Felsspalten, unter Nadelbumen, nur ziemlich
begrenzt auftretend) (Abb. 3189).
Abb. 3190. Mamillaria guillauminiana
Die Pflanze hnelt im Stachelhabitus wie
Backbg.
in der Bltenfarbe der M. gasseriana Bd.:
sie wurde von Frau Jane Cowper, Albuquerque (USA, Neumexiko), gefunden
und zuerst mit dem provisorischen einheimischen Namen Mamillaria china
bezeichnet. Mein Exemplar ist reingelb in der Mittelstachelfarbe.
290. Mamillaria guillauminiana Backbg. Cactus, Paris, 33:81. 1952
(Notes Jardin Botanique Les Cdres, 2:9. 1952)
Einzeln, mit rbenfrmigem Basalteil, bis 5,5 cm und ungefhr so hoch;
Scheitel gerundet; W. nach Bz. 10:16 (anomal), hellgrn, zuweilen rtlich berlaufen; Ar. rund, klein, kahl; Ax. kahl; Rst. ca. 3032, 67 mm lang, wei,
borstenfrmig, gerade, glatt und ziemlich regelmig strahlend; Mst. 45, bis
6 mm lang, die 34 oberen gerade, der untere hakig gekrmmt, Spitze brunlich,
am Grunde heller; Bl. 1 cm lang, 0,81 cm ; Sep. lanzettlich, mit hell olivgrner Mittellinie, glattrandig; Pet. spitzig, lanzettlich, wei mit rosa Mittellinie,

Abb. 3191. Mamillaria mitlensis H. Bravo mit einem gehakten oder nur undeutlich gekrmmten Mittelstachel beschrieben, darin und offenbar auch in der Form der M. guerreronis nahestehend, ob auch in den Safteigenschaften, scheint bisher nicht mit Sicherheit festzustehen.
(Foto: Sivilla.)

Mamillaria

3451

ganzrandig, die Bl. hat einen


leichten rosa Schein; Gr. und
3 N. wei; Staubb. gelb; Fr.
unbekannt; S. schwarz.
M e x i k o (Durango, 60 km stlich der Stadt, auf Humus
zwischen Felsen, im Schatten).
Von Schwarz gefunden, nach
Kat. 1955 bei El Salto (Abb.
3190).
291. Mamillaria
mitlensis
H. Bravo Cact. y
Suc. Mex., 1:5, 86.
1956
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, bis 12 cm lang, 56 cm
, im Alter zum Teil langzylindrisch, bis 55 cm lang; W. nach
Bz. 13: 21, fest, 810 mm
lang, 8 mm (unten); Ar.
oval, 2,5 mm lang, anfangs
weiwollig; Ax. mit einigen
weien B. in Lnge der W.;
Rst. 2025, 610 mm lang,
die untersten die lngsten, nadelig, wei, gerade, fast horizontal strahlend; Mst. 6
(manchmal nur 5), bis 2,5 cm
lang, der unterste strkste gehakt oder nur undeutlich gekrmmt, rtlich kastanienbraun, die oberen Mst. fast
schwarz; Bl. engglockig, 2 cm
lang, einschlielich Ov.; Sep.
linear-spatelig bis lanzettlich,
schmal, purpurbraun, ganzrandig; Pet. lanzettlich, unten
hellpurpurn, oben purpurrot,
ganzrandig; Staubf. wei; Gr.
wei; N. 5, grn; Fr. keulig,
3 cm lang, grnlichpurpurn;
S. hellbraun, 1 mm lang und
breit, Hilum subbasal, mit
unregelmiger, viereckiger
Punktierung. M e x i k o Abb. 3192. Mamillaria pennispinosa Krainz. Oben:
Oaxaca, bei Mitla) (Abb. 3191). Gegenlichtaufnahme der auffllig haarstachligen Art;
H. Bravo gibt noch an:
unten: Supermakro der behaarten Stacheln.
Frucht zuweilen (!) mit 12
rudimentren Areolen und darin etwas Wolle und ein Stchelchen. Dies sind
sicher keine normalen Merkmale der Art, sondern wohl nur Erscheinungen, wie

3452

Mamillaria

sie sowohl Herr W. Haage wie auch ich des fteren an Mamillarienfrchten
beobachteten, manchmal die normale Samen enthaltende Fr. mit deutlich bewollten und bestachelten Areolen ber die ganze Fr. verteilt. Es sind nur gelegentliche Rckschlge der Sprocharakterreduzierung (s. hierzu Abb. 2911
unter Einleitung von Mamillaria).
292. Mamillaria multicentralis Craig Mamm.-Handb., 313. 1945
Sprossend, niedrige Rasen bildend; Einzelkpfe dunkelgrn, bis 2 cm ,
W. weich, zylindrisch, rund, 5 mm lang, 3 mm dick (unten); Ar. rund, nur anfangs tiefgelb-filzig; Ax. kahl; Rst. 3040, bis 1,2 cm lang, fein haarfrmig, gewunden, biegsam, glatt, wei, fast horizontal gerichtet; Mst. 1215, 4 mm lang,
davon einer gehakt, nadelig, gelblich bis brunlich, aufgerichtet, die brigen sehr
feinnadelig, wei mit hell brunlichgelber Spitze, mehr subzentral stehend, einige
aufgerichtet bzw. abstehend, die anderen horizontal gerichtet; Bl. trichterig,
8 mm lang, 6 mm ; Sep. linearlanzettlich, spitzig, gesgt, bla gelblichgrn; Pet.
ebenso geformt, blarosa, am Oberrand bzw. an der Spitze tief gesgt, weiter
unten weniger; Staubf. und Gr. sehr blagelb; N. 3, grngelb; Fr. rtlich, oval,
1,3 cm lang, 5 mm ; S. dunkel rtlichbraun, 1,2 mm lang, fein punktiert.
M e x i k o (Quertaro, wahrscheinlich bei Tarajeas).
293. Mamillaria pennispinosa Krainz Sukkde. (SKG.), II:20. 1948
Phellosperma pennispinosa (Krainz) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
92. 1951, comb. nud.
Flachkugelig, mit dicker Rbenwurzel, einzeln, ca. 3,5 cm , 3 cm hoch;
Scheitel nicht eingesenkt; Pfropfungen werden auch lnglich; W. zylindrisch,
57 mm lang, ca. 3 mm (unten), mit mikroskopisch feinen Flckchen, nach
Bz. 8:13; Ar. rund, kahl; Ax. nur anfangs etwas kurzfilzig, dann kahl; Rst. 16 bis
20, 58 mm lang, gerade, dnn, grauwei, die oberen von der Mitte ab zur Spitze
hin zunehmend rotbraun, stark fiedrig behaart, anfangs schrg abstehend, dann
verflochten; Mst. 1 (selten 3), davon nur der untere hakig, gerade abstehend.
etwas weniger gefiedert als die Rst., am Grunde gelb und knotig verdickt, nach
oben zu leuchtend braunrot bis heller brunlich, selten noch obere zustzliche Mst.,
wie etwas krftigere Rst., gerade; Bl. 1,5 cm lang, 1,2 cm breit; Pet. wei mit
karminrosa Mittelstreif, 5 mm lang, 2 mm breit; Schlund hellkarminrosa; Ov.
grn; Gr. bla gelbgrn; N. 34, gelblich; Fr. oval, ca. 5 mm lang, grn (s.
unten); S. schwarz, 0,75 mm gro, mit groem Hilum, feingrubig punktiert.
M e x i k o (Coahuila, im Sdwesten, zwischen rotbraunem, nacktem Gestein) (Abb.
31923193).
Dies soll die einzige Art mit behaarten Mittel- und Randstacheln sein (Krainz);
das wird aber z. B. auch bei M. pilispina gefunden. Eine Einbeziehung dieser kleinbltigen Art zu der lang- und grotrichterig blhenden Phellosperma, nur auf
Grund eines korkigen, aber kleineren Arillus, halte ich fr nicht hinreichend
begrndet; Krainz hat (Die Kakteen, C VIIIc) daher richtig die Phellosperma-Kombination in die Synonymie verwiesen.
Obige Beschreibung wurde nach der Originaldiagnose wiedergegeben, in der
die Fruchtangaben offenbar nach einer unreifen Frucht gemacht wurde. Die
Frchte sind, wie die Abbildung zeigt, karminrot, ca. 2,5 cm lang, mit haftendem Bltenrest. In Die Kakteen, C VIIIc, 1. Nov. 1956, hat Krainz seine
erste Angabe richtiggestellt, in der lateinischen Diagnose aber l. c. die erste, irrige
Beschreibung der Frucht wiederholt.

Mamillaria

3453

Abb. 3193. Mamillaria pennispinosa Krainz mit Frchten. Die Originalbeschreibung gibt
nur 56 mm lange Frchte an, sie sind hier aber ca. 2 cm lang. Ferner weisen sie oben
rote, stielige und zum Teil behaarte Gebilde auf, winzigen Seelilien hnelnd. Sie erklren
sich wohl als hnliche anomale Erscheinungen, wie sie das Fruchtfoto Abb. 2911 zeigt. Die
Fruchtlnge der Originalbeschreibung scheint nach unreifen Frchten angegeben zu sein.

3454

Mamillaria

294. Mamillaria Stella de tacubaya Heese Gartfl., 214. 1904.1)


Mamillaria tacubayensis (Heese) Fedde, Nov. Gen. Sp. Ind., 443. 1905.
Neomammillaria tacubayensis Br. & R., The Cact., IV:164. 1923. Ebnerella
tacubayensis (Heese) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
90. 1951, comb. nud. Chilita tacubayensis (Heese) F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), V:19. 1954. comb. nud.
Einzeln, kugelig, Scheitel etwas vertieft; W. nach Bz. 13:21, hellgrn, zylindrisch, nach Britton u. Rose wriger Saft, 8 mm lang, 34 mm breit (unten):
Ar. oval, 34 mm lang, weiwollig; Ax. mit schwacher Wolle; Rst. 3540,
35 mm lang, borstenfrmig, wei, horizontal verflochten, die Pflanzen umhllend; Mst. 1, 56 mm lang, nadeldnn, gehakt, schwarz, vorgestreckt bzw.
abstehend; Bl. 1,5 cm lang; Sep. 2025, rtlichwei mit dunklerer Mitte; Pet.
rtlichwei, gerundet; N. 6, grnlich; Fr. rtlich, 2 cm lang; S.? M e x i k o
(Distrito Federal, Rancho de Tacubaya).
Die Pflanze ist in Gartenflora abgebildet, aber anscheinend spter nicht
wieder aufgetaucht; vielleicht ist sie durch Urbarmachung verschwunden, da auch
H. Bravo sie lebend nicht zu kennen scheint. Sie ist aber auffllig durch die
schwarzen Hakenstacheln.
295. Mamillaria unihamata Bd. Kaktkde., 3:40. 1937 (mit Abbildung)
Ebnerella unihamata(Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90.
1951, comb. nud. Chilita unihamata (Bd.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.).
V:19. 1954, comb. nud.
Lnglich-kugelig, einfach oder selten vom Grunde aus mehrkpfig, lebhaft
glnzend laubgrn; Einzelkpfe ca. 3,5 cm ; Scheitel wenig eingesenkt und von
langen, auffllig gefrbten St. berragt, aber nicht dicht; W. nach Bz. 8:13,
locker, kegelfrmig, ca. 7 mm lang, 3 mm dick (unten); Ar. rund, nur anfangs
weiwollig, ca. 1,5 mm ; Rst. 1620, im Kreise stehend, ca. 6 mm lang, gerade,
horizontal ausgebreitet, steif nadel- bis fast dnn pfriemfrmig, glatt, glasigwei, am Grunde schwach gelblich, nicht verdickt; Mst. 1 (sehr selten 2), geradeaus
vorgestreckt, 11,2 cm lang, etwas steif s-frmig gebogen, glatt, etwas derber als
die Rst., oben hakig gekrmmt, unten verdickt, rotbraun bis fuchsrot, am Grunde
heller gelblich; Ax. kahl bzw. nackt; Bl. unbekannt; S. 1 mm gro, mattglnzend
tiefschwarz, kugelig, fein grubig punktiert, mit unten schrg vorgezogenem,
ovalem, weiem N. M e x i k o (Nuevo Len, bei Asuncin; von Ritter gefunden,
selten).
Craig hat die Art als Synonym zu M. carretii Reb. gestellt; allein schon der
Vergleich der Abbildung zeigt, da M. unihamata nichts mit M. carretii zu tun
hat, deren Samen berdies hellbraun sind, whrend Craig nach Bdekers
Beschreibung der M. unihamata dafr ebenfalls schwarze Samen angibt.
Untersektion 2: Grandiflorae B ackbg .
Mit greren, teils glockigen, teils weiter ausgebreiteten Blten
Reihe 4: Rectispinosae B ackbg .
Mit geraden, nie gehakten Stacheln; Pflanzen hell- bis weistachlig
Nur eine Unterreihe:
1

)Shurly hlt Heeses Namen nach der erwhnten Publikation fr gltig.

Mamillaria

3455

Unterreihe 8: Napinae B ackbg .

Mit strkerem unterirdischen Teil bzw. lngeren Rbenwurzeln und ziemlich


groen, flach ausgebreiteten Blten
296. Mamillaria albiflora (Werd.) Backbg. BfK., 1937-2
Mamillaria herrerae v. albiflora Werd., Notizbl. Bot. Gart. u. Mus., BerlinDahlem, 11:277. 1931.
Sehr schlankzylindrische Art, der weistachlige Krperteil oft nur zigarettenstark, nach unten in einen gleich starken, lngeren Rbenteil fortgesetzt, manchmal der Kopf nicht sichtlich abgesetzt, zuweilen aber kugelig ber einer glattrunden lngeren Rbe, die aus dem frheren Wuchs brigblieb; gepfropft wird
der Krper viel strker, bis ber 3 cm (jngere wurzelechte Pflanzen manchmal
nur 1 cm stark); W. sehr fein und niedrig; Stchelchen ber 30, fein, sehr kurz,
wei, bei Pfropfungen die Stachelbndel frei stehend, bei Originalpflanzen durcheinandergreifend, in deutlichen und regelmigen Spiralen stehend; Bl. bis 3,5 cm
; Perigonbltter schneewei, breit ffnend und umbiegend, breitlinear bis
etwas lanzettlich, oben breit abgeschnitten oder spitzlich verjngt; Staubbltter
und der Gr. mit den grnlichen, etwas dickeren N., in gleicher Hhe wie die Staubb.,
aufgerichtet fast 1 cm lang ber der Bltenffnung emporragend; Fr. unbekannt.
M e x i k o (San Luis Potos und Quertaro, lt. Craig) (Abb. 3031).
Ich habe viele Originalpflanzen von Schwarz gesehen, die ihrer oft buchstblich zigarettenhnlichen Form, der langen Rbe und den viel greren, rein
weien Blten nach, diese auch auffllig stark ausgebreitet und umbiegend, nur
sehr wenig hnlichkeit mit M. herrerae haben, zu der sie Werdermann und Craig
stellten, wenn sie auch dieser nahekommt. Ich halte sie aber fr eine weiter
verbreitete, gute Art, die ich auch hufig als Pfropfung kultivierte; sie wird dann
ziemlich gro, keulig-zylindrisch, und kann bis ca. 10 cm lang und 4 cm werden,
wobei sie keinerlei besondere hnlichkeit mehr mit M. herrerae hat. Ich fhrte sie
daher schon seit 1937 als eigene Art, wie dies ursprnglich auch Werdermann annahm (die Bl. ist auch langrhriger, s. Abbildung in BfK., 1935-2), und vielleicht
htte auch Craig sie als eigene Spezies gefhrt, wenn er diese meine Publikation
nicht bersehen htte, denn er zitiert sie nicht.
Die Pflanzen gingen mir zum ersten Male 1930 von Schwarz und Georgi zu,
und die Beschreibung erfolgte nach einem daraus stammenden Stck, das zuerst in
Wien blhte.
Reihe 5: Curvispinosae B ackbg .
Arten mit nicht stets nur geraden Mittelstacheln; Blten grer
Nur eine Unterreihe:
Unterreihe 9: Ancistracanthae K. S ch .
Zumindest ein Mittelstachel normalerweise oder wenigstens an lteren Pflanzen
gehakt; bei einigen Arten erscheinen die Hakenstacheln erst spt, oder sie sind
unregelmig ausgebildet, manchmal gerader, aber es knnen auch gehakte gebildet werden; zuweilen fehlen jngeren Pflanzen die fr ltere typischen Hakenstacheln
297. Mamillaria alamensis Craig Mamm.-Handb., 299. 1945
Chilita alamensis (Craig) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:16. 1954, comb. nud.
Einzeln, konisch, bis 4,5 cm hoch, 4 cm breit; W. nach Bz. 5:8, ziemlich fest,
dunkel graugrn, konisch, Kuppe gestutzt, 5 mm lang und (unten) breit; Ar.

3456

Mamillaria

rund, kahl; Ax. nackt; Rst. 9, 6 mm lang, fast gleich, feinnadelig, gerade, glatt,
steif, wei mit braunen Spitzen, horizontal strahlend; Mst. 1, 9 mm lang, nadelig,
glatt, steif, oben gehakt, unten nicht verdickt, purpurbraun bis schwarz, spter
heller; Bl. und Fr. unbekannt; S. schwarz, glnzend, kugelig-eifrmig, glatt oder
sehr fein punktiert, 0,7 mm lang. M e x i k o (Sonora, bei Alamos).

Abb. 3194. Mamillaria boolii Linds.

298. Mamillaria boolii Linds. C. & S. J. (US.), XXV:2, 48. 1953


Chilita boolii (Linds.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:17. 1954, comb. nud.
Flachrund bis (gefllt) kugelig, bis 3,5 cm hoch, 3 cm , gelegentlich sprossend,
blulichgrn; W. nach Bz. 5:8, rund, die untersten oben abgeflacht, gestutzt:
Ax. anfangs schwachwollig, spter kahl; Ar. gro, rund, zu Anfang dicht weiwollig; Rst. ca. 20, nadelig, wei, anliegend strahlend, ziemlich gleichmig
15 mm lang; Mst. 1, pfriemlich, aufgerichtet, stark gehakt, 1,52 cm lang, gelb
oder hornfarben mit dunkler Spitze; Bl. 2,5 cm lang, 2,4 cm , rosa oder purpurrosa, aus den Axillen lterer W.; Rhre 1,3 cm lang; Sep. lanzettlich, ganzrandig, spitzlich, rosa, mit olivem Rckenstreif; Pet. hnlich geformt, mit hellerem Rand; Staubf. wei; Gr. wei; N. 4, linear, grn; Fr. langkeulig, orange,
glatt, bis 3 cm lang, 5 mm ; S. schwarz, matt, punktiert, etwas ber dem
rautenfrmigen Hilum eingeschnrt, kugelig. M e x i k o (Sonora, San Pedro Bay.
Ensenada Grande, auf 28 04 n. Br. und 111 16 w. L., in Spalten vulkanischer
Felsen an den nrdlichen oberen Hngen, die die Bucht bilden) (Abb. 3194).

Mamillaria

3457

Nach Lindsay sind die Samen einzigartig durch ihre Einschnrung, aber diese
wird z. B. auch fr M. swinglei und M. sheldonii angegeben. Die Bl. hat eine aufflligere Rhre. M. boolii hnelt etwas M. insularis, hat aber nicht deren groe
Rbenwurzeln. Der Gr. mit den spreizenden N. berragt die Staubb. ein Stck.
299. Mamillaria marnierana Backbg. Cactus", Paris, 7:30, 130. 1951 (Notes
Jardin Botanique Les Cdres, 1:2. 1951)
Einzeln oder sprossend, bis 10 cm hoch, 6,5 cm ; Scheitel flach, nicht eingesenkt; W. nach Bz. 13:21, konisch, 5 mm lang; Ax. kahl; Ar. etwas lnglich,
zuerst schwach filzig; Rst. bis ca. 30, bis 8 mm lang, wei, angepret, 3 obere
anliegende Rst. etwas krftiger, anfangs zum Teil schwach braunspitzig; Mst. 1,
krftig, fast pfriemlich, gerade aus der Areolenmitte vorgestreckt, sehr kurz, nur
2 mm lang, nur im Jungteil leicht nach oben geneigt, bald waagerecht abstehend;
Rst. dicht gegenseitig durchflochten und den Krper vllig verhllend; alle St.
anfangs ganz wei, spter rand- und mittelstndige mit schwach brunlichem
Ton am Fu, so da die Areole gleichsam umrandet erscheint, aber nur unter
der Lupe sichtbar; Bl. nur ca. 1,5 cm lang, bis ber 3,5 cm breit (zuweilen bis fast
4 cm ), breit ffnend und die Hlle stark umrollend; Pet. hell purpurkarminrosa
mit nur schwach dunklerer Mitte, breit l i n e a r, am Ende rundlich bis spitzig
verjngt, oder auch gestutzt und schwach ausgerandet; Staubf. karmin; Staubb.
dottergelb; Gr. karmin; N. ca. 5 mm lang, grnlich; Sep. bewimpert; Fr.?
M e x i k o (Sonora, bei Santana und San Bernardo auf Kalksteinhgeln) (Abb. 3195
3196 [3197]).
Die 1953 in den Notes du Jardin Botanique Les Cdres in Blte abgebildete
Pflanze stammt aus der Gegend von Santana.
Die Berechtigung dieser Art, wie von M. pseudoalamensis (s. dort), hat Buxbaum in Sukkde. (SKG.), V:16. 1954 (Funote), bestritten, und zwar mit einer
rein theoretischen Betrachtung,
die nicht unwidersprochen bleiben kann. Er vergleicht M. marnierana mit M. swinglei und
M. oliviae und erklrt sie fr
mit letzterer identisch. Er sagt
dabei Santana soll natrlich
heien: Santa Ana". Einmal
hat mir Schwarz den Standort
so aufgegeben und daher mu
es dabei bleiben, zum anderen
wei Buxbaum wohl nicht, da
diese Zusammenziehung im
Spanischen durchaus gebruchlich ist. Was nun M. oliviae anbetrifft, so hat Buxbaum bersehen, da L. Benson, der gute
Kenner der Arizona-Kakteen,
ber diese Art sagt (The Cacti
of Arizona, 121. 1950): ... ist,
wie Neomammillaria milleri Br.
& R., eine Form von M. micro- Abb. 3195. Mamillaria marnierana Backbg., in Becarpa. Britton u. Rose fhren stachelung und Bltenform vllig von der Mamillaria
M. oliviae" unterschieden und von
1 bis 3 Mst. an, der untere microcarpa-Form
Buxbaum irrtmlich mit ihr identifiziert.

3458

Mamillaria

erect, steif, mit schokoladebrauner


Spitze; Bl. 3 cm breit, mit lanzettlichen
Pet. Orcutt und Benson sagen plant
may (!) produce the typical hooked
centrals at a few areoles. Craig bildet
unter diesem Namen nur eine Vermehrungspflanze ohne Blte ab. Sie zu
kennen, erweist sich aber gerade hier
als wichtig. Das Foto Britton u. Roses
ist nur hnlich, aber es ist durchaus
nicht erwiesen, da es sich hier um die
gleichen Pflanzen wie in Sonora handelt,
abgesehen davon, da Craig die Art in
Sonora bei Bacoachi bis Arispe gesammelt haben will, bzw. was er unter
M. oliviae versteht; seine Abbildung
zeigt aber keine typische Pflanze wie
die Abbildung Britton u. Roses bzw.
keine der M. marnierana hnliche.
Die von mir spter beobachteten Unterschiede der Bltenformen zeigen, da es
sich hier um eine Artengruppe handelt,
Abb. 3196. Mamillaria marnierana Backbg.
die nicht so leicht zu klren ist, wie
Normales Exemplar mit sehr kurzen pfriemBuxbaum glaubt, zumal Benson M.
lichen Mittelstacheln.
oliviae fr eine Form von M. microcarpa hlt. Es mag sein, da M. oliviae spter vereinzelte Hakenstacheln
bildet, jedenfalls sind die Mittelstachelangaben vllig abweichend. Die Bl. der
M. microcarpa ist auch ganz anders geformt als die Bl. der M. marnierana,
die Hlle mehr trichterig-glockig. M. swinglei hat dagegen unter 20 Rst., nicht
aber wie Buxbaum meint, indem er damit an die Zahl bei M. marnierana
Anschlu sucht wohl aber auch mehr, und ihre Bl. sind so geformt wie die
von M. sheldonii, wobei letztere sich fast nur durch das Fehlen von Axillenborsten
von der ersteren unterscheidet, whrend M. marnierana kahle Ax. hat, M. oliviae
dagegen nicht kahle Ax., wie Britton u. Rose sagen, sondern mit ziemlich schwachen Wolltupfen, wie Craig angibt. Zudem sind mir aus Arizona keine Mamillarien bekannt, die solche Bl. haben wie die richtigen M. marnierana-Bl.
Es gibt in Sonora offensichtlich eine grere, bis nach Arizona hineinreichende
Formengruppe nahe verwandter Arten, ber die jedoch in der von Buxbaum bewiesenen Weise keine bersicht zu gewinnen ist. Ich kenne wohl mehr lebendes
Material als er; dennoch bin auch ich bei M. marnierana mit dem Bltenfoto, das
ich fr diese Art in Cactus, Paris (Notes Les Cdres, 37:209. 1953), nachholen
wollte, einer Tuschung erlegen. Das Originalmaterial der M. marnierana erhielt ich
von Schwarz unter seiner Nr. 95. Im Jardin Les Cdres blhte nun hchst hnliches Material mit weniger glockig als mehr trichterig ffnenden Bl., Pet.
schmallanzettlich bzw. spitz zulaufend, rosa, mit dunklerem Mittelfeld. Da diese
Bl. in ihrer Form keinesfalls denen von M. oliviae, swinglei, sheldonii oder microcarpa glichen, brachte ich das vorerwhnte Foto als das von M. marnierana, da
die Pflanzen sehr hnlich waren (Abb. 3197). Sie bildeten brigens in der Kultur erst in lteren Scheiteln lngere Hakenstacheln. Dennoch ist auch die Bestachelung dieser Art von der von M. oliviae unterschieden.

Mamillaria

3459

Erst spter blhte die Schwarz-Nr. 95 (Abb. 3195) mit ihrer sehr groen, umrollenden hellpurpurnen Blte, die somit als die r i c h t i g e M. marnierana-Blte
anzusehen und bei der allein schon die Form der Petalen ganz anders ist.
Welche Art die 1953 in Blte abgebildete Pflanze darstellt, vermag ich nicht zu
sagen, da die Bltenform von der der M. swinglei und M. sheldonii abweicht,
noch mehr die zahlreichere Bestachelung, die aber wieder nicht der von M. oliviae
gleicht, ebensowenig wie die Blte, die ja nach Benson die Form wie bei M. microcarpa haben soll, wo aber mehr umbiegende Pet., und zwar verhltnismig
schmal, abgebildet sind; vor allem aber sind fr diese bis 3 Mst. angegeben, bis
1,8 cm lang, whrend die M. marnierana von 1953 nur spter im Scheitel
lterer Pflanzen dunkle Hakenstacheln bildet. Bei M. microcarpa ist auch der
Scheitel rounded (Craig), bei den beiden als M. marnierana angesehenen
Pflanzen ist er typisch flach. Vielleicht war die unrichtige M. marnierana die
gleiche Pflanze wie Britton u. Roses (lt. Craig) unrichtige Abbildung Fig. 175
von M. sheldonii (s. auch dort), bei Hermosillo (Sonora) gesammelt (Abb. 3197).
Nach alledem mu es, wie gesagt, in Sonora mehr Formen geben, als bisher
beschrieben sind. Schwarz hielt die Pflanzen auch fr neu. Jedenfalls ist das hier
beigegebene Bild (Abb. 3196) der bltenlosen Pflanze die richtige M. marnierana,
ihre Blte gro, mit umrollenden, breitlinearen Petalen.

Abb. 3197. Die falsche Mamillaria marnierana mit ganz anders geformten, mehr trichterigen Blten, vielleicht Britton u. Roses Abbildung Fig. 175 der unrichtigen M. sheldonii
bzw. Schwarz Mamillaria sheldonii sp. alta. Die Aufnahmen zeigen, da diese schwierige
Formengruppe nicht mit voreiligen Identifizierungen zu klren ist.

3460

Mamillaria

Die 1953 abgebildete Pflanze mag eine weitere Spezies sein oder auch eine
Variett der M. marnierana. Keinesfalls lassen sich die Pflanzen mit M. oliviae
zusammenwerfen, wie es Buxbaum tut. Nur erschpfende Beschreibung der Unterschiede und eingehender Vergleich der bisher beschriebenen Arten vermgen
Klarheit in diese schwierige Formengruppe zu bringen.
300. Mamillaria pseudoalamensis Backbg. Cactus, Paris, 37:210. 1953
(Notes Jardin Botanique Les Cdres)
Weicht von Mamillaria marnierana dadurch ab, da die Randstachelzahl nur
ca. 23 betrgt, die nicht so stark verflechten wie bei ersterer, der Mst. etwas
lnger und einzeln abstehend, der Scheitel der Pflanze leicht eingesenkt, n i c h t
dagegen bei M. marnierana. Auerdem ist (wie in der lateinischen Diagnose gesagt) der Oberteil leicht verjngt. Die Blte ist trichterig, deutlich abstehend
durch den trichterigen Teil, vor allem nicht aufliegend wie bei der richtigen
M. marnierana, die Breite der Blte ist etwas ber 2 cm, der untere Bltenteil
(bergangsbltter) ist hell-oliv, nicht karminrosa wie bei der hakenstachligen
M. marnierana von 1953; Gr. karmin. M e x i k o (Sonora, bei Alamos) (Abb.
3198).
Buxbaums Ausfhrungen hierzu in Sukkde. (SKG.), V:16. 1954, sind ebenso
unsachlich wie bei M. marnierana, weil er von beiden offenbar nicht genug lebendes
Material kennt. Er meint, ich habe verschwiegen, da M. marnierana im Volltrieb die Bestachelung ebensowenig dicht verflochten sei wie bei M. pseudoalamensis; das knnte sich hchstens auf die sogenannte M. marnierana von 1953 beziehen; bei der echten M. marnierana sind sie stets dicht verflochten. Die Angabe zum
Scheitel verjngt hlt Buxbaum nur fr einen Wuchsfehler. Wie abwegig das ist,
zeigt Craigs Bild der M. alamensis, bei der letzterer eindeutig sagt body conical.
Ist dies etwa auch ein Wuchsfehler? Beide Arten stammen aus der Umgebung
von Alamos; bei beiden darf daher die einheitlich verjngte Wuchsform als normale
Gestalt angesehen werden, nur ist M. pseudoalamensis durch viel reichere Bestachelung unterschieden, M. alamensis durch weit weniger St. und stets mit
dunklem Hakenstachel. Verwunderlich ist danach kaum noch, da Buxbaum
M. pseudoalamensis als Synonym der M. inaiae bezeichnet, die 23 Mst. bildet.
9 mm lang, Ax. mit B., zylindrische
Krper bis 20 cm hoch, Pet. wei bis
krem, nur unten rosa und mit rosabrauner Mittellinie, Wuchs zylindrisch.
Auerdem wchst die Art am Golf von
Kalifornien.
Solche Art der Pflanzenkritik nur aus
Literaturstudium, wie sie Buxbaum

Abb. 3198.
Mamillaria pseudoalamensis Backbg., eine
weitere Art der schwierig zu klrenden M.
marnierana-Formengruppe aus Sonora; die
hier abgebildete Pflanze verjngt sich oben
genau so wie Mamillaria alamensis, zum Teil
noch viel aufflliger, hat aber nicht die Hakenstacheln der letzteren, die Randstacheln
zahlreicher und mehr verflochten.

Mamillaria

3461

hier betreibt und dadurch die genaue


Kenntnis dieser schwierigen Arten
erschwert, sollte unterbleiben.
Ich bringe im brigen ein Foto einer
in bestem Wuchs befindlichen Gruppe
von M. pseudoalamensis, die auch hier
die typisch verjngte Form zeigt, die
Bestachelung strker verflochten; solche Exemplare gibt es also auch. Man
kann danach keinesfalls auf eine
Synonymie mit M. inaiae schlieen,
sondern hchstens auf hnlichkeit mit
M. marnierana; gerade hier aber ist
die Verjngung aufschlureich, von
den ganz abweichend geformten Blten
abgesehen.
Wie wenig im brigen die SonoraMamillarien dieses Formenkreises geklrt sind, zeigt M. gueldemanniana
v. guirocobensis in der Abbildung von
Sivilla (in Cact. y Suc. Mex., 1:3,
49. 1956), mit vielen langen Hakenstacheln, wie sie Craig so zahlreich
gar nicht abbildet, sondern nur als Abb. 3199. Mamillaria yaquensis Craig. Eine
gelegentlich auftretend zeigt.
reizvolle Zwergart mit verhltnismig groen
Mgen die Ausfhrungen zu dieser Art Blten, stark sprossend und die Sprossen bei
lsend, wodurch sich die
wie der vorigen dazu beitragen, mehr leichter Berhrung
Art schnell verbreitet.
Licht in jene schwierige Artengruppe
zu bringen.
301. Mamillaria yaquensis Craig Mamm.-Handb., 320321. 1945 [ohne
Bltenbeschreibung]; Bltenbeschreibung: Backeberg, in Cactus,
Paris, 33:83. 1952 bzw. Notes Jardin Botanique Les Cdres, 2:11.
1952
Ebnerella yaquensis (Craig) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,90.
1951, comb. nud. Chilita yaquensis (Craig) F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
1951. V:15. 1954, comb. nud.
Stark sprossend; Krper sehr klein, ca. 1,5 cm , hchstens 7 cm lang, wenn
nicht gepfropft, purpurgrn; Einzelglieder bei leichtester Berhrung lsend; W.
nach Bz. 5:8, mig fest, kurzkonisch, rund, 3 mm lang, unten 5 mm breit;
Ar. rund, so gut wie kahl; Ax. nur mit Spuren von Filz; Rst. 18, 56 mm lang,
feinnadelig, gerade, steif, glatt, kremfarben, hellbraunspitzig, horizontal gerichtet;
Mst. 1, 7 mm lang, nadelig, zum Teil etwas krftiger, stark gehakt, steif, glatt,
rotbraun, meist seitwrts abstehend; Bl. glockig, bis 2 cm lang und , mit gut
abgegrenzter kurzer und glatter Rhre; Sep. mit rtlichbraunem Mittelstreif;
Pet. ca. 8, lanzettlich, am Ende stumpf abgerundet, langsam zugespitzt, zuweilen
auch mit kleinem Spitzchen, ca. 1 cm lang, 5 mm breit, weilichrosa; Staubf.,
Gr. und die ca. 67 mm langen, gespreizten N. hellpurpurrot; Fr. verlngertkugelig bis kurzkeulig, 9 mm lang, 5 mm , scharlachrot; S. kugelig-birnfrmig,
1 mm gro, mit basalem Hilum, Testa glnzendschwarz, grubig punktiert.
M e x i k o (Sonora, Rio Yaqui bei Fort Pithaya) (Abb. 31993200).

3462

Mamillaria

Ich fhrte die Art zuerst in Europa ein; durch ihr reiches Sprossen ist sie
schnell zu vermehren und vor allem als Pfrpfling wuchs- und blhwillig und in
ihrer Zierlichkeit eine besonders schne Spezies der glockenbltigen Arten. Sie
wurde durch Craig und das Ehepaar Hilton 1937 entdeckt.
V. Wenig bekannte Arten:
Bis auf einige wenige inzwischen genauer bekanntgewordene Arten, die im Teil IV
aufgefhrt sind, enthlt dieser Teil jene von Craig als Little known Spezies
aufgezhlten Arten, zu denen er sagt: sie sind sehr kurz beschrieben, gewhnlich ohne Blten-, Frucht- oder Samenangaben. Auch die Typlokalitt ist selten
angegeben worden, so da ein Wiedersammeln sehr unwahrscheinlich ist. Als
Folge dessen werden nur wenige jemals identifiziert werden knnen. Wir fhren
sie hierauf, um sie wenigstens zu erwhnen, da bisher kein Versuch gemacht wurde,
eine solche Ausgabe zu bringen. Ich gebe sie mit der Beschreibung wieder, weil
einige doch bereits identifiziert werden konnten und es daher nicht ausgeschlossen
ist, da Pflanzen auftauchen, die nur diesen Beschreibungen entsprechen. Dafr
mu aber jedenfalls auch die krzere Diagnose wiederholt werden, bzw. es gengt
nicht, etwa nur die Namen und ihre Synonymie zu zitieren.
Die alphabetische Reihenfolge macht eine fortlaufende Numerierung unntig.

Mamillaria acicularis Lem. Cact. Gen. Nov. Sp. Mon., 34. 1839
Cactus acicularis Kuntze.
Kugelig, mit eingesenktem Scheitel; W. blagrn, oval, konisch, Basis vierflchig, 8 mm lang, unten 810 mm breit; Ar. klein, rund, mit langer Wolle:
Ax. weiwollig; Mst. 1, ca. 25 mm lang, nadelig, goldgelb, spter gelblich, abstehend; Rst. 6, fast gleich lang. 810 mm lang, goldgelb, spter gelblich, horizontal spreizend. Mexiko (Dietrich).

Abb. 3200. Frucht der Mamillaria yaquensis Craig. (Makrofoto: Krhenbhl.)

Mamillaria

3463

Mamillaria actinoplea Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 16:266. 1848


M. crebrispina v. nitida Lab., Monogr. Cact., 75. 1853. Cactus actinopleus Kuntze (M. actinoplea Monv., Cat., in Labouret).
Abgeflacht-kugelig, verzweigend, 7,5 cm ; W. grn bis graugrn, konisch bis
ovoid, 6 mm lang; Ar. oval, anfangs kurzwollig; Ax. mit kurzer Wolle und vereinzelten B.; Mst. 810 mm lang, nadelig, der mittelste strker und gehakt,
alle dunkel rtlichbraun, am Grunde heller; Rst. 20, 68 mm lang, borstig,
hellrot gespitzt. M e x i k o.
Mamillaria albiseta Rmpl. Rmpler, Handb. Cactkde., 2:1, 354. 1886
Kugelig, etwas abgeflacht; W. mit etwas abwrts vorgezogener Spitze, so da
die Ar. etwas darunter liegt; Ax. kahl; Mst. 1, etwas lnger; Rst. 10, borstig,
grauwei mit anfangs dunkler Spitze; Bl. rosenrot. Wahrscheinlich M e x i k o.
Britton u. Rose stellten die Art zu M. actinoplea, von der sie aber nach Craig
unterschieden ist.
Mamillaria amabilis Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:326. 1849
Cactus amabilis Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, bis 7,5 cm hoch und ; W. hellgrn, verlngert, ovoidkonisch, stumpf 4kantig, am Grunde 4seitig, 8 mm lang, 56 mm breit (unten);
Ar. oval, mit reichlicher rtlichgelber Wolle: Ax. schwachwollig; Mst. 68,
810 mm lang, nadelig, gerade, steif, einer mehr als mittlerer stehend und lnger,
alle kremfarben mit brauner Spitze; Rst. 2224, 48 mm lang, gelb bis wei,
horizontal strahlend, die oberen und unteren mehr abstehend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Britton u. Rose sehen die Art als ein Synonym von M. actinoplea an, was
nach Craig wegen des Fehlens der Axillenborsten, des Unterschiedes in der Stachelzahl und des Nichtvorhandenseins von Hakenstacheln nicht richtig sein kann.
Mamillaria anancistria Lem. Cact. Gen. Nov. Spec. Mon., 39. 1839
M. inuncinata Lem. M. ancistra Walp. Cactus ancistrius Kuntze.
Etwas kugelig; W. hellgrn; Mst. 1, 1012 mm lang, krftig-nadelig, rtlich;
Rst. 1619, 67 mm lang, 3 seitliche lnger, alle nadelig, zurckgebogen,
12 obere strker, alle rtlich, zum Krper gebogen. Herkunft unbekannt.
Hufig zu M. decipiens gestellt, doch sind die Rst. zu zahlreich.
Mamillaria argentea Fenn. Allg. Gartenztg., 15:66. 1847
Cactus argenteus Kuntze.
Kugelig, 7,5 cm ; W. dicht gestellt, konisch, hellgrn; Ax. kahl; Mst. 2,10 mm
lang, obere gekrmmt, die unteren gerade, alle hornfarben mit dunklerer Spitze,
auf- und abwrts abstehend; Rst. 1315. Herkunft unbekannt.
Mamillaria atrorubra Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:327. 1849
Cactus atroruber Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 8,5 cm hoch, 7,5 cm , Scheitel etwas vertieft; W.
dunkelgrn, konisch, stumpfkantig, 10 mm lang, 56 mm breit (unten); Ar. oval,
kurz weiwollig, spter kahl; Ax. kurz weiwollig: Mst. 4, 810 mm lang, unregelmig, pfriemlich, gerade oder gebogen, dunkelrot, spter dunkelgrau, ber
Kreuz; Rst. 16, 24 mm lang, sehr fein haarartig, wei; Bl. mit dunkelkarminroten Sep., grnlicher Mittelstreif; Pet. karminrot, breit, 1216 mm lang; Staubf.
und Gr. rot; Staubb. hellgelb; N. dunkelrot. Herkunft unbekannt.
219

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3464

Mamillaria

Vielleicht handelt es sich hier um eine Variett der M. rhodantha, z. B. v. rubra


K. Sch. oder v. ruberrima K. Sch. Bei dieser Art werden ja zum Teil auch nur
4 Mst. beobachtet.
Mamillaria atrosanguinea Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:270. 1849
Cactus atrosanguineus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 12,5 cm hoch, 7,5 cm ; W. dunkelgrn, ovoid-konisch,
oben gestutzt, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, anfangs goldgelb bewollt,
dann wei, zuletzt kahl; Ax. mit Wolle und vielen B.; Mst. 6, selten 4, obere 5
ca. 67 mm lang, unterster 14 mm lang, alle dnnadelig, steif, gerade oder hakig,
tief blutrot, dann dunkel brunlichrot, spreizend; Rst. 2430, obere 2 mm lang,
untere bis 6 mm lang, alle borstenfein, goldgelb, spter weilich, horizontal, die
unteren aufsteigend. M e x i k o.
Mamillaria avila-camachoi Shurly n. sp.
Mamillaria avila camachoi Schmoll, ein Katalogname.
Simplex, depressa, ad 8 cm , ad ca. 44,5 cm alta; tuberculis in seriebus
13:21 ordinatis, quadrangulis; suco lacteo; axillis aliquid lanatis, setosis;
areolis ovalibus, satis magnis; aculeis radialibus 3035, 34 mm longis.
albis, basi flavescente; aculeis centralibus 4, 35 mm longis, primum
rubris, apice nigrescente, vel primum albis, apice rubescente, robustis.
divaricatis; flore ignoto.
Einzeln, gedrckt-rund, bis 8 cm und ca. 44,5 cm hoch gesehen; W. 4kantig,
grn, fein punktiert, nach Bz. 13:21 geordnet, 5 mm lang, mit Milchsaft; Ax.
meist kurz weiwollig und mit 810 lngeren weien B., so lang wie die W.,
verbleibend; Ar. gro, oval, weiwollig, spter fast ganz verkahlend; Rst. 3035,
34 mm lang, wei mit gelbbrunlicher Basis, nicht verdickt, dnn, mit Neigung
zu gedrehter Form, die oberen 56 krzer als die anderen; Mst. stets 4, die 3
oberen 3 mm lang, der unterste 5 mm lang, anfangs wei und rotspitzig oder
zuerst rtlich und mit schwrzlicher Spitze, ber Kreuz stehend und etwas
spreizend, krftig; Bl. und Fr. unbekannt (Abb. in Bd. VI).
Im Craig-Schlssel hinter 81: M. muehlenpfordtii gehrend; die Art gleicht
auch keiner der unzureichend bekannten Arten und mute daher wenn
auch ohne Blte beschrieben werden. Beschreibung nach Angaben von Shurly.
Mamillaria badispina Frst. Hamburg. Gartz. Blumenz., 17:159. 1861
Einzeln, kugelig, 5 cm hoch und breit; W. grn, ovoid; Ar. anfangs weiwollig;
Ax. kahl; Mst. 24, 1618 mm lang, strker nadelig, aufsteigend; Rst. 1112,
26 mm lang, obere krzer, alle borstig, wei, etwas aufsteigend. Herkunft
unbekannt.
Mamillaria barkeri Shurly n. sp.
(Mamillaria barkeri Schmoll, ein Katalogname)
Simplex, aliquid elongata, ad 6 cm alta, 5 cm crassa; tuberculis viridibus,
punctatis, in seriebus 8:13 ordinatis, teretiusculis; suco aquoso; axillis
fere nudis; areolis satis magnis, primum lanatis; aculeis radialibus 810,
58 mm longis, primum albis, in apice rubris vel nigrescentibus, deinde
aliquid flavescentibus; aculeis centralibus 3 (4), 6 mm longis, infimo
1,5 cm longo, uncinato, primum rubro, apice nigrescente, basi bulbosa,
deinde dimidia inferiore flavescente-fuscata, dimidia superiore nigra; flore
ignoto.

Mamillaria

3465

Einzeln, etwas verlngert, bis 6 cm hoch und 5 cm gesehen; W. grn, fein


punktiert, nach Bz. 8:13, rundlich; Saft wrig; Ax. fast kahl bzw. spter;
Ar. ziemlich gro, anfangs etwas wollig; Randst. 810, 58 mm lang, zuerst wei,
rotspitzig oder schwarzspitzig, dann etwas gelblich getnt; Mst. 3 (selten 4), die
aufgerichteten oberen 6 mm lang, einer abstehend, scharf gehakt, bis 1,5 cm lang,
alle an der Basis verdickt, spter die obere Hlfte schwrzlich, die untere gelblich-brunlich; Bl. unbekannt. M e x i k o (Standort unbekannt) (Abb. im Bd. VI).
Gehrt im Craig-Schlssel hinter 112: M. wildii und gleicht keiner der von ihm
unter unzureichend bekannte Arten aufgefhrten Spezies. Sie war daher auch
ohne Kenntnis der Blte zu beschreiben. Beschreibung nach den Angaben von
Shurly.
Mamillaria bellatula Forst. Allg. Gartenztg., 15:51. 1847
Cactus bellatulus Kuntze.
Kugelig, etwas zusammengedrckt; W. hellgrn, breitkonisch, 4 mm lang,
unten 6 mm breit; Ar. anfangs weiwollig; Ax. kahl; Rst. 1216, 68 mm lang,
borstenfrmig. weilich, spreizend; Mst. 2, 1216 mm lang, gerade, schwarz, spter graubraun; Bl. unbekannt (nach Schlumberger gro, gelb). Brasilien?1)
Der angegebenen Herkunft nach wre es keine Mamillaria gewesen, und Schumann fragte sich daher, ob es nicht ein Echinocactus war (aber eine hellgrne,
warzenbildende Art mit schwarzen Mst. ist nicht bekannt). Britton u. Rose
meinten, die Art stnde M. elegans nahe.
Mamillaria bergeana Hlldm. In Quehl, MfK, 79. 1894
M. bergeana Hildm., Verz., 3. 1888, nur ein Name.
Abgeflacht-kugelig, 25 mm hoch, 35 mm breit; W. zylindrisch, mit wrigem
Saft, 68 mm lang; Ax. kahl; Mst. 45 mm lang, nadelig, 1 gehakt, 3 gerade,
alle unten wei, oben rtlich; Rst. 25, 10 mm lang, borstig dnn, wei; Bl. wei;
Fr. und S. unbekannt. Herkunft unbekannt.
Von mehreren Autoren zu M. glochidiata gestellt, aber die angegebene Randstachelzahl ist zu gro; angesichts der unvollstndigen Beschreibung eine unsichere Art (Craig).
Mamillaria bergenii Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:326. 1849
Kugelig, 10 cm hoch und breit, mit eingesenktem Scheitel; W. anfangs hell-,
dann dunkelgrn, pyramidisch-konisch, unten vierflchig, oben etwas gerundet;
Ar. oval, kurz weiwollig; Ax. mit langen, weien B.; Mst. 2, selten 4, 1012 mm
lang, pfriemlich, gerade, hornfarben, auf- und abwrts abstehend; Rst. 1213,
56 mm lang, alle borstenfrmig, steif, weilich, braunspitzig, dann grau, horizontal gerichtet bis etwas abstehend. Wahrscheinlich M e x i k o.
Beschreibung einer aus Samen einer deutschen Zchterei herangezogenen Smlingspflanze.
Mamillaria bicornuta Tiegel In Neale, Cacti Oth. Succ., 83. 1935
scheint nicht gltig beschrieben zu sein. Die Pflanze ist nach E. Shurly eine
gute Art, stark gedrckt, mit lngeren hellen, meist 2 Stacheln; Gr. purpurn.
Standort unbekannt.
Mamillaria bifurca Dietr. Allg. Gartenztg., 18:186. 1850
Eifrmig, 5 cm hoch, 9 cm ; W. dunkelgrn, punktiert, vierflchig, nicht
gekantet, dick; Ax. wollig, spter kahl; Mst. 2, 6 mm lang, pfriemlich, obere
1
)Rmplers Angabe lautete: aus brasilianischen Samen gezogen; Schlumbergers
Bltenangaben knnten auch auf eine heute nicht mehr bekannte Parodia schlieen lassen.

219*

3466

Mamillaria

gerade, untere gebogen, alle gelblichbraun, Spitze dunkelbraun bis schwarz, aufund abwrts stehend; Rst. 12, 46 mm lang, borstendnn, gerade, wei, horizontal strahlend; Bl. trichterig, 12 mm lang; Sep. grnlichrot, weirandig, lanzettlich, spitzig; Pet. weilichrot. rosa Mittellinie, lanzettlich, zugespitzt; Staubf.
rosenrot; Staubb. gelb; N. 6. weilich bis rosenrot; Fr. und S. unbekannt.
M e x i k o.
Mamillaria bonavitii Schmoll (Katalogname)
Halbrund, mit flachem Scheitel, bis 8 cm breit und 6 cm hoch gesehen; W.
rundlich; Bz.-Ordnung und Saft unbekannt; Rst. ca. 16, berwiegend seitlich
strahlend; Mst. bis 6, Basis nur schwach verdickt, lnger und krftiger als die Rst.,
schwach spreizend, zwei je seitwrts, einer abwrts und einer zum Scheitel gekrmmt aufwrts gerichtet, Farbe variabel bis ziemlich dunkel; Bl. unbekannt:
Fr. ca. 18 mm lang, oben 6 mm dick, unten wei, oben blagrn, wenig saftig
bzw. nur geringe weie Pulpa; S. hellbraun, glatt, lnglich-oval bis am Ende
spitzlich, Hilum subbasal, strichfrmig, wei und von einer schwarzen Linie umgeben. M e x i k o (Standort unbekannt) (Tafel 251, unten). Frucht- und Samenangaben nach K. Shurly.
Mamillaria breviseta Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:251. 1849
Cactus brevisetus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 7,510 cm hoch, 57,5 cm breit; W. dunkelgrn,
ovoid-konisch, unten vierflchig, 4 mm lang, unten 5 mm breit; Ar. oval, kurz
weiwollig, dann goldgelb; Ax. kurzwollig, weie B.: Mst. 815, 612 mm lang,
borstenfrmig bis nadelig, steif, gerade, weilichgelb, dunkelrot gespitzt; Rst. 20
bis 22, 24 mm lang, borsten- bis haarfrmig, wei. M e x i k o.
Mamillaria caespititia DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:112. 1828
M. caespitata Don M. nitida Scheidw. Cactus caespititius Kuntze.
Kugelig, unten sprossend; W. oval, klein, 8 mm gro; Ar. kahl; Ax. nackt:
Mst. 12, lnger, gerade, steif, gelb bis wei, spter grau; Rst. 911, gerade,
gelb bis wei, spter grau, strahlend. M e x i k o [Coulter] (? Mineral del Monte.
Hidalgo; Oaxaca [Frster]).
Bei Labouret ist ein Synonym M. crebrispina nitida. Zweifelhaft ist, ob hierher
M. caespititia minima gehrt (MfK., 28. 1896), vielleicht eher zu M. prolifera.
Pfeiffer schrieb caespiticia, Rmpler caespitita; nach Britton u. Rose
eine wenig bekannte Art.
Craig sagt: K. Schumann htte die Art auch noch zu M. pusilla gestellt; er
sagt dort aber ausdrcklich M. caespititia hort. non DC. Nach Craig wegen
zu kurzer Beschreibung zu keiner bekannten Art zu stellen; Buxbaum bezeichnet
sie trotzdem als Synonym von Mam. multiceps [Sukkde. (SKG.), V:23. 1954],
Mamillaria cirrosa Pos. Allg. Gartenztg., 21:94. 1853
M. cirrhosa K. Sch. M. centricirrha cirrhosa Schelle; bei Britton u.
Rose: Synonym von M. magnimamma Haw.
Kugelig, 7,5 cm breit, 6 cm hoch; W. dichtstehend, blulichgrn, vierflchig,
pyramidal, vierkantig, unten gekielt; Ar. mit etwas Wolle: Ax. nackt; Mst. 23.
46 cm lang, der untere oft strker verlngert, gewunden, rtlichgrau, Spitze
schwarz; Rst. 6, 24 mm lang, wei; Bl., Fr. und S. unbekannt. Herkunft
ungewi, wahrscheinlich M e x i k o (Typlokalitt San Agostin de Palmar).
Wegen der 23 Mst. nicht zu M. magnimamma gehrend, sondern ungeklrte
Art. Schumann hielt den Namen fr ein Synonym von M. centricirrha.

Mamillaria

3467

Mamillaria citrina Scheidw. In Frster, Handb. Cactkde., 254. 1846


(Der Name fehlt in Ausg. II:518. 1886, im Gegensatz zu Craigs Angabe)
Kugelig, 4 cm hoch und breit; W. blaugrn, konisch, 48 mm lang; Ar. mit
sprlicher weier Wolle; Ax. gelbwei-filzig; Mst. 4, 1620 mm lang, 3 oberste
etwas gebogen, alle zitronengelb, spreizend; Rst. 1820, 46 mm lang, gelb
bis zitronengelb. Herkunft unbekannt.
Mamillaria conica Haw. Suppl. Pl. Succ., 71. 1819
Cactus conicus Kuntze.
W. konisch, gro; St. weniger als 10, nur randstndig, rot, am Grunde blasser;
Bl. und Fr. unbekannt. Herkunft unbekannt (nach Ind. Kew.: S d a m e r i k a;
dann keine Mamillaria, da die W. gro sein sollen. Britton u. Rose sagen:
mglicherweise M. mamillaris oder Discocactus placentiformis?).
Mamillaria corollaria Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:294. 1849
Cactus corollarius Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 7,512,5 cm hoch, 7,5 cm ; W. hell- bis gelblichgrn,
ovoid-konisch bis lang-eifrmig, oder auch vierflchig, 45 mm lang, 45 mm
breit (unten); Ar. anfangs weiwollig, spter gelblich oder kahl; Ax. kurz weiwollig, weie B., lnger als die W.; Mst. 58, 812 mm lang, obere und untere
lnger, alle nadelig, fein, gerade, am Grunde goldgelb, Spitze rot; Rst. 2438,
oberste 23 mm lang, unterste 6 mm lang, fein borstenfrmig, gelblich bis wei,
die seitlichen horizontal spreizend, die oberen und unteren abstehend; Bl. unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria coronaria (Willd.) Haw. non K. Sch. Rev. Pl. Succ., 69. 1821
Cactus coronatus Willd. (1813) non Lam. (1783).
Sicher keine Mamillaria, da die Art Willdenows als fnf Fu hoch und einen
Fu breit beschrieben wurde, Mst. gehakt. Wahrscheinlich war es ein Ferocactus.
Haworth schrieb das Synonym unrichtig Cactus coronarius Willd.
M. cylindracea DC. und Cactus cylindricus Ortega werden nach Craig hufig
mit oberer Art verwechselt; K. Schumann wie Pfeiffer und Otto stellten vorstehende beide Namen zu M. eriacantha (lt. Britton u. Rose); wohl wegen
M. cylindrica flavispina von Schumann zu dieser einbezogen. Nach der Beschreibung soll es sich bei den Namen von De Candolle und Ortega um eine andere
Art handeln (s. M. cylindracea DC).
Siehe hierzu auch unter M. neocoronaria Knuth.
Mamillaria coronata Scheidw. Allg. Gartenztg., 8:338. 1840
Sprossend, zylindrisch, 7,5 cm hoch, 2,5 cm breit; W. grn, konisch bis etwas
zurckgebogen; Ax. nackt; Mst. 4 (68), 1620 mm lang, steif, gerade, goldgelb, spter purpurn, spreizend; Rst. 2025, borstendnn, wei, strahlend, verflochten; Bl. unbekannt. Herkunft unbekannt.
Hierher gehren nicht Cactus coronatus Lam. (Enc. Method., 537. 1783) und
Cactus coronatus Willd. (En. Pl. Hort. Reg. Bot. Berol., 30. 1809). Salm-Dyck
nennt (1845) obige Art als Synonym von M. crebrispina; spter (1850) fhrt er
sie als Synonym von M. coronaria. Man hat sie teils zu der einen, teils zu der
anderen gestellt.

3468

Mamillaria

Mamillaria crebrispina DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111. 1828
Cactus crebrispinus Kuntze.
Von unten sprossend, oval, 5 cm hoch, 3,5 cm ; W. oval, zusammengedrckt:
Ar. nackt; Ax. nackt; Mst. 3, gerade, braun, abstehend spreizend; Rst. 1617.
gerade, wei, verflochten; Bl. und Fr. nicht bekannt. M e x i k o (nach Frster:
San Luis Potos).
Pfeiffer hielt die Art fr M. conoidea (Neolloydia conoidea) nahestehend. In
Allg. Gartenztg., 247. 1840, wurde sie als Synonym von M. diaphanacantha (Neolloydia conoidea) genannt. Rmpler fhrt als Synonymie obiger Art an: M. coronata Scheidw. und M. polychlora Scheidw., aber ohne die Bltenmerkmale ist
darber nichts Genaues zu sagen.
Mamillaria cylindracea DC. Rev. Fam. Cact., 17:111. 1829
Mamillaria cylindrica Don non Hitch., Gen. Syst. Gard. Bot., 157. 1834
Cactus cylindraceus Kuntze.
Einzeln, zylindrisch, 12,5 cm hoch, 2,5 cm ; W. tiefgrn, oval; Ar. fast kahl:
Ax. etwas borstig; Mst. 2, 68 mm lang, steif, abstehend; Rst. 2530, 34 mm
lang, wei. M e x i k o.
Diese Art wurde verschiedentlich zu M. coronaria und M. eriacantha gestellt,
von denen sie abweicht. Craig stellt hierher auch M. cylindrica flavispina Lab.
(Cactes, 88. 1853) (Britton u. Rose: zu M. eriacantha).
Cactus cylindricus Ortega (Nov. Rar. Plant., 128. 1797) gehrt nicht hierher, da
der Saft der Pflanze milchig und die Randstachelzahl geringer ist (s. M. hamata).
Mamillaria divaricata Forb. Journ. Hort. Tour., 150. 1837
Zylindrisch, gegabelt; Mst. gelblichrosa; Rst. wei.
Eine undefinierbare Art.
Mamillaria divaricata hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., 370. 1886
Abgeflacht-kugelig, Scheitel eingesunken; W. graugrn, vielflchig. Oberkante
vorgezogen; Ar. und Ax. mit Wolle; Mst. 23, 3 cm lang, die unteren gebogen.
alle silbergrau, Spitze braun, spreizend; Rst. 34, viel krzer, allseitig spreizend:
Bl. und Fr. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Schumann fhrt diese Kombination nicht an, ebensowenig Schelle und
Britton u. Rose.
Mamillaria divaricata Dietr. Allg. Gartenztg., 16:210. 1848
Cactus divaricatus Kuntze.
Kugelig; Scheitel eingesunken, 5 cm und hoch; W. blaugrn, wei punktiert,
zusammengedrckt, gerundet vierseitig; Ar. rund, kahl; Ax. wollig; Mst. 2, 6 mm
lang, nadelig, dunkel, auf- und abwrts abstehend; Rst. 16, 5 mm lang, borstig,
steif, wei, dunkelbraun gespitzt, spreizend; Bl. klein, 8 mm lang, 1 cm ; Sep.
brunlichrot, breitlanzettlich, zugespitzt; Pet. karmin, ganzrandig, lanzettlich,
scharf zugespitzt; Staubf. unten wei, oben dunkelrot; Staubb. gelb; Gr. karmin:
N. 6, klein, dnn, gelb. M e x i k o ? (Herkunft unbekannt).
Da es mehrere M. divaricata gibt, bzw. man die Frster-Rmplersche wohl
als von der Dietrichschen nicht unterschieden ansah resp. dabei dann nur die
Randstachelzahl der M. divaricata hort. vor Augen hatte, haben Schumann,
Schelle und Britton u. Rose M. divaricata Dietr. zu M. magnimamma (bei
Schumann und Schelle: als M. centricirrha) gestellt. Dies ist aber wegen der
16 Rst. nicht mglich, auch wegen der Mst. nicht, die gewhnlich bei M. magni-

Mamillaria

3469

mamma fehlen. Aus dem gleichen Grunde kann aber auch M. divaricata hort.
nicht zu letzterer gestellt werden, abgesehen davon, da das Fehlen der Bltenangaben keine sichere Identifizierung gestattet.
Mamillaria ebenacantha Shurly n. sp.1)
Breitrund, einzeln; W. breit nach unten verlaufend, 4kantig, wahrscheinlich
mit Milchsaft; nur Rst., meist 4, anfangs schwarz; die Ax. sind zumindest in der
Bltenregion wollig und mit einigen zum Teil krftigeren B. versehen, letztere
im allgemeinen so lang wie die W. werdend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(Standort nicht bekannt) (Abb. in Bd. VI).
Angaben nach einem Foto von E. Shurly (Kat.-Name Schmoll). Die Art wrde
im Craig-Schlssel zu den ersten acht Arten zu stellen sein, weicht von allen
aber durch ihre stets nur 4 schwarzen, pfriemlichen Rst. sowie durch ihre einzelne,
breitrunde Wuchsform bzw. die der W. ab. Sie entspricht auch keiner der
Craigschen Beschreibungen unter wenig bekannte Arten.
Mamillaria eborina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:309. 1849
Cactus eborinus Kuntze.
Sulig, 7,510 cm hoch, 6 cm ; W. gelblichgrn, ovoid-konisch, stumpf gekielt, oben gerundet, 68 mm lang, 46 mm breit (unten); Ax. mit Wolle und
weien B.; Mst. 47 (meist 4), die 3 oberen 10 mm lang, die unteren 1416 mm
lang, krftig, gerade, steif, wei mit braunen Spitzen und ber Kreuz stehend;
Rst. 2022, 610 mm lang, die untersten die lngsten, alle wei; Bl. und Fr.
unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria echinops Scheidw. LHort. Belg., 95. 1838
Neomammillaria echinops Fosbg., Bull. Soc. Calif. Acad. Sci., 5. 1931.
Einzeln, kugelig, 8 cm ; W. hellgrn, undeutlich vierseitig, mit Milchsaft;
Ax. mit Wolle und B.; Mst. 4, pfriemlich, wei, Spitze rtlich, spter grau, ber
Kreuz; Rst. 1213, 3 oberste krzer, alle borstig, wei; Bl. unbekannt; Fr. rot,
keulig, 8 mm lang. M e x i k o.
Scheidweiler hielt sie fr der M. polyedra nahestehend, was schon Britton
u. Rose bezweifelten; Dietrich (Syn. Plant., 92. 1843) und nach ihm Frster
stellen obige Art zu M. oothele Lem. (eine heute nicht mehr bekannte Art), die
nach Britton u. Rose bzw. ihrer Beschreibung nach sehr abweicht.
Mamillaria emundtsiana hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., 11:341. 1886
Kugelig; Scheitel eingesunken; W. blulichgrn, stumpf 4kantig bis konisch,
68 mm lang, mit Milchsaft; Ar. mit reicher Wolle, ebenso die Ax., spter kahl;
Mst. 0; Rst. 35 (6), seitliche lnger, bis 15 mm lang, stark, silbergrau, dunklere Spitze, zurckgebogen; Bl. und Fr. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
In C. & S. J. (US.), 86. 1939, als M. edmundtsiana erwhnt.
Mamillaria erectacantha Frst. Allg. Gartenztg., 15:50. 1847
Cactus erectacanthus Kuntze.
Kugelig, 3,5 cm hoch und breit; W. dunkelgrn, konisch, unterseits gekielt,
4 mm lang und unten breit; Ar. anfangs weiwollig; Ax. nackt; Mst. 1, 68 mm
lang, steif, brunlich mit dunkler Spitze, aufrecht; Rst. 1011, 26 mm lang,
seitliche lnger, wei, braunspitzig, strahlend; Bl. und Fr. nicht bekannt. Herkunft unbekannt.
1

)Gltige Beschreibung erfolgt nach Kenntnis der Blte.

3470

Mamillaria

Mamillaria eschanzieri (Coult.) Vpl. MfK., 55. 1920


Cactus eschanzieri Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:104. 1894. Neomammillaria eschausieri Br. & R., Contr. U.S. Nat. Herb., 23:1678. 1926.
Gedrckt-kugelig, 3 cm breit, einzeln; W. breiter am Grunde, 68 mm lang:
Ax. nackt; Mst. 1, 1520 mm lang, flaumig, dnn, meist gehakt, etwas aufwrts
gedreht, rtlich; Rst. 1520, seitliche 1012 mm lang, obere krzer, untere
weicher und gebogen, dunkelspitzig, alle flaumig; Bl. rot (?); Fr. rtlich; S. rtlich
(braun?), 1,2 mm gro, schief-eifrmig, Hilum subventral, punktiert. M e x i k o (San Luis Potos).
Nach Craig, l. c. 149. 1945, soll Orcutt, der in Cactography, 2. 1926, die
Kombination Chilita eschanzieri (Coult.) Orc. aufstellte, den Artnamen
M. herrerae (der aber erst 1931 von Werdermann boschrieben wurde) und eine
v. intertexta (Fri) ohne Bezugsangabe als Synonyme angesehen haben.
Craig fhrt aus mir unerfindlichen Grnden Chilita eschanzieri Orc. als
Synonym von M. camptotricha (Dolichothele) an; er schreibt M. eschanzieri
Coult. ber die Verbalhornung dieses Namens, den es in acht Schreibweisen
gibt, s. ebenfalls unter Dolichothele camptotricha (Funote)1).

Abb. 3201. Mamillaria estanzuelensis Mll. (Foto: Heinrich.)


1
)Coulters Schreibweise wurde durch Britton u. Rose, wohl versehentlich, in Neomammillaria eschausieri Br. & R. gendert; Buxbaum schreibt (Sukkde., V:4. 1954)
Chilita eschautzieri Orc., whrend Orcutts Schreibweise nach Craig Chilita eschanzieri
Orc. (im Index: eschausieri) lautet. Diesen Namen setzt Craig als Synonym zu Mamillaria
trichacantha K. Sch., M. painteri Rose, M. pygmaea (Br. & R.) Berg., M. erythrosperma
Bd., M. aureilanata Backbg., M. camptotricha Dams. Da Orcutts Kombination ja nur
bei einer Art als Synonym erscheinen kann, lasse ich sie bei den vorerwhnten Arten fortfallen. Ob Chilita eschauzieri Orc. aber wirklich zu Mamillaria eschanzieri (Coult.) Vpl.
als Synonym gehrt, kann ich nicht feststellen; nach Craigs sechsfacher Synonymerklrung
ist sie eine undefinierbare Art.
Bezglich Mamillaria esausseri Fri (Schreibweise lt. Craig), nom. nud., s. unter M. densispina (Coult.) Orc.
Coulters Pflanze glich der M. grahamii, hatte aber weniger, dnne und flaumige Stacheln,
die mittleren lnger und weniger starr, mehr hervortretende Frucht und viel grere, rtliche,
stark grubig punktierte Samen. (Nach Coulter-Vaupel.)

Mamillaria

3471

Mamillaria estanzuelensis Moll. Deutsch. Grtnerztg., 218. 1926


Chilita estanzuelensis (Berg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), V:25. 1954,
comb. nud.
Rundlich oder verlngert, 6 cm breit, 78 cm hoch oder mehr, hellgrn; Ax.
fast kahl; W. kegelig, von oben und unten etwas zusammengedrckt, 8 mm lang;
Ar. lnglich, bald kahl; St. zahlreich, strahlig horizontal abstehend, etwas kammfrmig in mehreren Lagen bereinander eingefgt, nadelfrmig, glnzend wei,
am Grunde gelblich, etwas ungleich lang, 56 mm, die inneren krzer; Mst.
fehlend; Bl. klein, weilich; N. klein, dunkel. M e x i k o (Durango?, nach Bdeker, in Mamm.-Vergl.-Schlssel, 20. 1933). (Abb. 31013102).
In M. d. DKG., 63. 1929, wird die Art genannt: M. estanzuellensis Moll.,
eine leicht blhende Neuheit hnlich der Mamillaria Candida. (Katalogname
Schmoll 1947: M. Candida estanzuelensis Schmoll.)

Abb. 3202. Mamillaria estanzuelensis Moll.?

Mamillaria euchlora Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 16:266. 1848


Cactus euchlorus Kuntze.
Zylindrisch, 510 cm hoch, 3,56,5 cm ; W. dunkelgrn, konisch, 610 mm
lang, unten 46 mm breit; Ar. oval, anfangs wollig; Ax. kurzwollig; Mst. 4
(selten 5), 48 mm lang, unterste 2 mm lang, nadeldnn, unterste gerade oder
gehakt, strker als die randstndigen, alle dunkel rotbraun, unregelmig, 3 obere
und 1 unterer; Rst. 1648, 48 mm lang, borstendnn, braungelblich oder wei
mit brauner Spitze, horizontal strahlend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria fellneri Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:261. 1849
Cactus fellneri Kuntze.
Sulig, mit etwas vertieftem Scheitel, 12,5 cm hoch, 67 cm ; W. hell- bis
gelbgrn, oval bis konisch, krftig, 6 mm lang, unten 56 mm breit; Ar. oval,
anfangs kurz gelblich-wollig; Ax. gelb- bis weiwollig, zahlreiche gelbe B., einzelne lnger als die W., bis 1426 mm lang; Mst. 46, lnger als die randstn-

3472

Mamillaria

digen, die oberen 810 mm lang, die unteren 1618 mm lang, alle nadelig, strker als die Rst., gerade oder hakig, braungelb bis rtlich, unten heller, unregelmig ber Kreuz; Rst. 2426, durchsichtig schwefelgelb, obere 4 mm lang,
untere bis 8 mm lang, alle borstenfein, gerade oder etwas gebogen, horizontal
spreizend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria flavicoma hort. In Rmpler, Handb. Cactkde., II:298. 1886
Kugelig, Scheitel vertieft; W. hellgrn, konisch: Ar. etwas filzig; Ax. etwas
weiwollig; Mst. 6, 1215 mm lang, der obere der lngste, schwach gebogen, allseits gerichtet, steif, anfangs gelb, Basis brunlich; Rst. 2224, feinborstig,
strahlig, gelb, spter wei; Bl. rot, in mehreren Reihen. Herkunft unbekannt.
Aus der Sammlung Haage, Erfurt, stammend.
Die Pflanze war 8 cm lang, der Scheitel schn gelbfilzig.
Mamillaria geminata Scheidw. Allg. Gartenztg., 9:42. 1841
Cactus geminatus Kuntze.
Dichotomisch verzweigend, Scheitel eingesenkt; W. grn, vierseitig-pyramidisch,
8 mm lang, mit Milchsaft; Ar. anfangs wollig; Ax. wollig; Mst. 1, 6 cm lang,
krftiger, schwarz, gebogen; Rst. 6, 5 mm lang, schwrzlich, sternfrmig strahlend; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o (Oaxaca, auf 5000 Fu [1500 m]).
Craig meint, diese Art knnte mit M. confusa v. centrispina identisch sein,
aber mangels Kenntnis der Blte kann dies nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Mamillaria glabrata SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 109. 1850
Cactus glabratus Kuntze.
Halbkugelig; W. spreizend, blulichgrn, unten vierseitig, verjngt, oberseits
gerundet, mit Milchsaft; Ar. oval, in einer kleinen Furche, verlngert, wollig,
spter kahl; Ax. hufig nackt; Mst. 13, sehr kurz bis fehlend, abstehend, gelb
bis braun; Rst. 1214, untere lnger, steif, etwas zurckgebogen, wei bis bla
gelbbraun, der untere aus einer Art Furche; Bl.
und Fr. unbekannt. M e x i k o.
Potts berichtete die Art aus Chihuahua. Die
Angabe Milchsaft stammt von Craig, weil SalmDyck die Art frher bereits mit M. caput-medusae
und M. heyderi verglichen hatte.
Mamillaria glareosa Bd. Mamm.-Vergl.Schlssel, 59. 1933
Sehr klein, flachkugelig; W. 4kantig, oben
stumpflich, mit Milchsaft; Ax. wollig; Mst. 1, krftiger; Rst. 9, bis 6 mm lang, die drei oberen dnner,
weilich die brigen so lang wie der mittlere,
wie dieser braun und pfriemlich; Bl. unbekannt.
M e x i k o (W-Niederkalifornien; auf 28 Breitengrad [Bdeker]) (Abb. 3203).
Vielleicht ist M. dawsonii (Hough.) Craig ein
Synonym dieser Art.
Abb. 3203.
Mamillaria glareosa Bd., wahrscheinlich der erste Name
fr M. dawsonii (Hought.) Craig. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3473

Mamillaria granulata Meinshsn. Wochschr. Grtn. Pflanz., 1:264. 1858


Cactus granulatus Kuntze.
Kugelig, seitlich verzweigend, 56 cm hoch, 45 cm ; W. oval-oblong,
dunkelgrn, 812 mm lang, unten 46 mm breit; Ar. oval, fast kahl; Ax. wollig
und mit 815 sehr dnnen, weien B.; Mst. 6, 1214 mm lang, gerade, steif,
gelb, purpurn gespitzt; Rst. 1820,1214 mm lang, borstenfein, gerade, biegsam,
rauh, wei; Bl. und Fr. nicht bekannt. M e x i k o (La Escondida).
Mamillaria grisea SD. Cact. Hort. Dyck. Cult., 1849. 110. 1850
Cactus griseus Kuntze.
Dick bis sulig, 1012,5 cm lang, 7,5 cm ; W. blulichgrn, zusammengedrckt, oval-vierseitig, schief gestutzt; Ar. klein, kahl; Ax. mit Wolle und B.;
Mst. 46, 5 cm lang oder mehr, krftiger, zurckgebogen, wei, Spitze rot,
spter grau, aufsteigend; Rst. 1012, kurz, steif, wei, verflochten; Bl. und Fr.
nicht bekannt. M e x i k o.
Wahrscheinlich von der unbeschriebenen M. grisea Gal. in Frster verschieden (Britton u. Rose).
Mamillaria grusonii Rge. Gartfl., 38:105. 1889
Kugelig, spter zylindrisch, meist einzeln, bis 25 cm ; W. hellgrn, 4kantig,
68 mm lang, mit Milchsaft; Ar. wenig wollig, bald kahl; Mst. 2, 46 mm lang,
krftiger, gerade, anfangs rtlich, spter schneewei, auf- und abwrts abstehend;
Rst. 14, die oberen 68 mm lang, die unteren krzer, gerade, alle zuerst rtlich,
dann wei; Bl. 25 mm lang und breit, gelb; Fr. Scharlach (wie die der M. applanata). M e x i k o (Coahuila, Sierra Bola). (Abb. 3204.)
Britton u. Roses Vergleich mit Cor. scheeri bzw. ihre Anregung, die Art
mit Escobaria chihuahuensis zu vergleichen, sind berholt, da Tiegel eine gute
Abbildung der Art in J. DKG. I, 99. 193536, bringt, die ich hier wiedergebe.
Die Art wurde zuerst von dem Kakteenhndler Runge, San Antonio (USA., Texas),
gefunden und in wenigen Stcken nach Deutschland eingefhrt, wo sie wohl
wieder verschwunden ist. Danach ist die Randstachelzahl 1214, die unteren

Abb. 3204. Mamillaria grusonii Rge. Eine groe, heute wohl verschollene gute Art aus der
Sierra Bola des mexikanischen Staates Coahuila. (Foto: Tiegel.)

3474

Mamillaria

nicht immer krzer; die Ax. ohne B. Anscheinend hatte Tiegel spter die
Pflanze von Schmoll, Cadereyta, erhalten. Eine gute und charakteristische Art.
M. grusonii v. rubescens hort. war ein Handelsname von Berge in MfK., 48.
1892.
Mamillaria haematactina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 16:266. 1848
Cactus haematactinus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, bis 10 cm hoch, 6 cm ; W. dunkelgrn, ovoid bis
konisch, 6 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, anfangs kurzwollig; Ax. kurzwollig, 24 B., 24 mm lang; Mst. 12, 68 mm lang, die oberen lnger, nadelig.
krftiger als die Rst., alle zuerst blutrot, dann wei mit roter Spitze; Rst. 2022.
46 mm lang, die oberen krzer, alle borstenfein, wei, einige rotspitzig.
M e x i k o.
Mamillaria hamata Lehm. Delect. Sem. Hamb., 1832
Cactus cylindricus Ortega, Nov. Rar. Pl. 128. 17971) non Lamarck (1783).
Mamillaria hamata v. longispina SD. M. hamata v. brevispina SD.
M. hamata v. principis Lab. Cactus hamatus Kuntze Neomammillaria
hamata Br. & R., The Cact., IV:140. 1923.
Pfeiffer beschreibt die Art: Einzeln, fast eifrmig-oblong; Ax. fast kahl
(subnudis); W. pyramidisch-konisch; Ar. bewollt; B. (Rst.) 1520, ungleich,
stechend, strahlend, wei; innere (Mst.) 34, aufgerichtet, der unterste sehr verlngert, gehakt. Der M. coronaria nahestehend (Pfeiffer gibt aber bei M. coronaria Haw. non K. Sch. als Synonym an: Cactus coronatus Willd., der keine
Mamillaria gewesen sein kann [s. unter M. coronaria], so da dieser Name schon
zu Pfeiffers Zeit miverstanden wurde).
Salm-Dyck (Cact. Hort. Dyck., 92. 1850) gibt folgende Beschreibung: Aufrecht, fast zylindrisch; Ar. etwas borstig; W. konisch, etwas gedrckt, Kuppe
schief gestutzt; Ar. oval, bald kahl; Rst. 1820, untere lnger, wei, Spitze
gelbbraun bis brandig; Mst. 46, spreizend, brunlich, die oberen fast gleichfrmig nadelig, der unterste lngere an jungen Pflanzen sehr stark gehakt.
Die Art variiert in der Lnge und der oft braunen Farbe, statt des gehakten an
alten Pflanzen ein gerader, nadeliger St.; Perigonrhre zylindrisch, grn, nach
oben eigentmlich bauchig erweitert, purpurn, an der ffnung zusammengezogen, am Rande erweitert; N. 6, kleinkugelig, grn. M e x i k o.
Nach Britton u. Rose als milchend beschrieben, wovon weder Pfeiffer
noch Salm-Dyck etwas sagen; nach Heinrich soll die Art auch milchen (Rmpler erwhnt nichts davon, vielleicht handelt es sich um eine hnliche Erscheinung
wie bei Mamillaria sp., unter M. rossiana erwhnt).
Hiermit hlt Heinrich fr wohl identisch, weil genau so geformte Blten aufweisend: M. heeriana Backbg. nom. cat. Schwarz, neuerdings oft eingefhrt; sie
hat bei ihm auch gerade Mst. gebildet, neben hakigen. (Abb. 3205)2).
Schumann stellt die obige Art zu M. coronaria (d. h.: M. neocoronaria, wie sie
jetzt heit), die jedenfalls wrigen Saft hat. M. principis Monv. in Labouret
(Monogr. Cact., 34. 1853) wird als Synonym von M. hamata principis genannt.
1
)Nach Shurly 1797, nicht 1800 (Britton u. Rose), und angeblich als Mamillaria
(Shurly: Spec. Names and Syn. of Mam., 19. 1952); der Name Mamillaria stammt aber
erst aus dem Jahr 1812. Siehe hierzu auch unter M. neocoronaria Knuth.
2
)Die von Krainz in Kakt. u. a. Sukk., 11:3. 47. 1960, angekndigte Beschreibung des
ursprnglich von mir stammenden Namens ist also bereits im voraus strittig.

Mamillaria

3475

Abb. 3205. Mamillaria hamata Lehm.? (M. heeriana Backbg. n. nud.), mit den von SalmDyck erwhnten bauchig erweiterten Blten, die Frchte grn bis rot. Die Originalabbildung ist undefinierbar.

3476

Mamillaria

Craig vergleicht diese Art mit einer im Zopilote Canyon, Mexiko (Guerrero,
nahe dem Rio Balsas), gefundenen lnglichen Art, aber nur wegen der Lnge. Eine
genaue Identifizierung ist nicht mglich. Die unzulngliche Originalzeichnung
lt gar keine Hakenstacheln erkennen; diese Pflanze ist auffllig zylindrisch,
die Jungtriebe sind keulig.
Unter dem Namen Mamillaria mihavoinandis hort. Mller (Marrakesch) sah
ich eine hnlich hakenstachlige Pflanze bei dem Zchter Thiemann,
Bremen, nicht milchend, nur schwachwollige Axillen ohne Borsten (Abb. 3212).
Ich habe sie nicht bei den beschriebenen Arten unterbringen knnen.
Mamillaria haynii Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 402. 1844 bzw. Bot. Ztg.,
833. 1844
Erste Schreibweise: M. heinii Ehrenbg., vom Autor spter gendert.
M. digitalis Ehrenbg. M. haynii viridula SD. M. haynii minima SD.
Cactus heinei Kuntze.
Sprossend, zylindrisch, Scheitel etwas vertieft, bis 10 cm hoch, 6 cm ; W.
grn, dick, vierseitig, gestutzt, oben gerundet, 6 mm lang, unten 4 mm breit;
Ar. verlngert, wollig; Ax. wollig; Mst. 24, 816 mm lang, der unterste am
lngsten, etwas krftiger, steif und hakig, alle rtlichbraun; Rst. 1820, 28 mm
lang, strohgelb, die oberen horizontal spreizend, die unteren abstehend; Bl. rtlich.
M e x i k o.
Einige Autoren haben diese Art zu M. umbrina gestellt, was aber nicht sicher
ist (s. auch dort).
Mamillaria helicteres DC. Prodr., 460. 1828
Cactus helicteres Mocio & Sess, Fl. Mex. (nur Zeichnung). M. convoluta St. Lag.
Einzeln, oval, glatt; W. in zahlreichen fast vertikalen Reihen angeordnet,
oben stacheltragend; Bl. rosenrot, etwas lnger als die Hcker. M e x i k o.

Abb. 3206. Mamillaria irregularis DC. Die einzige mir bekannte, der Beschreibung dieser Art
entsprechende Pflanze; Blte nicht bekannt. (Foto: De Laet.)

Mamillaria

3477

Mamillaria hexacantha SD. Hort.


Dyck., 344. 1834
Cactus hexacanthus Kuntze.
Einzeln, gedrckt-rund; W. hellgrn,
zusammengedrckt; Ar. oval, zuerst
weiwollig; Mst. 6, die seitlichen 8 mm
lang, untere 18 mm lang, alle krftig,
gerade, braun; Rst. 2530, 4 mm lang,
wei, strahlend; Bl. (nach Labouret)
rtlich-purpurn. M e x i k o (nach
Harshberger: Wste von Chihuahua).
K. Schumann stellte den Namen
irrtmlich zu M. coronaria (M. neocoronaria Knuth).
Mamillaria irregularis DC. Mem.
Mus. Hist. Nat. Paris, 17:111.
Abb. 3207. Mamillaria joossensiana Quehl.
1828
(Foto: Heinrich.)
Cactus irregularis Kuntze.
Sprossend, Einzelkpfe oval, Unterteil etwas rbig, 5 cm lang, 2,5 cm ;
W. oblong; Ar. nackt; Ax. nackt; Mst. 0; Rst. 2025, 4 mm lang, etwas zurckgebogen, wei. M e x i k o. (Abb. 3206).
Mamillaria joossensiana Quehl MfK., 95. 1908
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, Scheitel etwas vertieft, 5 cm hoch, 4 cm ;
W. hellgrn, konisch, zuweilen gekantet, 10 mm lang, mit wrigem Saft; Ar.
zuerst weiwollig; Mst. 4 oder mehr, bis 15 mm lang, krftiger als die Rst., einer
gehakt, alle durchsichtig wei, spreizend; Rst. ber 20, bis 10 mm lang, die oberen
krzer, alle borstenfein, horizontal strahlend, durchsichtig wei; Bl. gelb; N. 6,
gelb; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o. (Abb. 3207).
Nach Quehls Beschreibung sind die Blten mehr gelblich gestreift, die Perigonbltter danach also an den Rndern heller.
Mamillaria jucunda Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:250. 1849
Cactus jucundus Kuntze.
Sulig, 1015 cm hoch, 7,5 cm ; W. gelblichgrn, spter graugrn, ovoid
bis koniscb, oder stumpf vierseitig, 46 mm lang, unten 45 mm breit; Ar. oval,
anfangs mit dicker, lngerer Wolle, spter kahl; Ax. mit langer Wolle und zahlreichen B., lnger als die W.; Mst. 8-12, 1-2 in der Mitte etwas lnger als die
anderen, einer manchmal hakig, 810 mm lang, alle nadelig, gerade, gelblichwei, bis kremfarben und mit roter Spitze, strahlend; Rst. 2030, 46 mm
lang, borstenfein, fast haarfrmig, gelblichwei. M e x i k o.
Mamillaria kleinii Rgl. Ind. Sem. Hort. Petrop., 47. 1860
Cactus kleinii Kuntze.
Einzeln, keulig bis zylindrisch, 8 cm lang, 4,5 cm ; W. graugrn, am Grund
lnglich-oval, oben schief, mit furchiger Vertiefung, 10 mm lang, unten 8 mm breit;
Ar. weiwollig, spter kahl; Ax. zuerst wollig, spter nackt; Mst. 1, 6 mm lang,
krftiger, gehakt, rot; Rst. 12, fast gleich lang, die oberen etwas lnger, 812 mm
lang, etwas zurckgebogen, wei, rotspitzig, verflochten, horizontal strahlend.
M e x i k o.

3478

Mamillaria

Craig diskutiert die ungewhnliche Furche, womit aber wohl nur die gelegentlich auftretende Vertiefung der Ar. (wie z. B. bei M. glabrata oder M. ingens)
gemeint ist.
Mamillaria kunthii Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 402. 1844 (bzw. Bot. Ztg.,
2:835. 1844)
Cactus kunthii Kuntze.
Beschreibung nach Rmpler (Handb. Cactkde., 287. 1886): Halbkugelig,
kaum etwas gedrckt; Ax. wollig und borstig: \V. pyramidenfrmig, an der Basis
vier-, oben fnfteilig, stumpf, dunkelgraugrn: Stachelpolster lnglich, anfangs
wollig; Rst. 20, sehr klein, ungleich lang, weilich; Mst. 4, stark, gerade oder
etwas gebogen, der oberste der lngste, schmutzigwei, braun oder schwarz gespitzt. Die Ehrenbergsche Originalpflanze war 5 cm hoch bei 8 cm Durchmesser. Die Herkunft wurde nicht angegeben, war aber Mexiko, woher
sie wieder eingefhrt wurde. (Abb. 3208.)
Craig stellt die Art als Synonym zu M. elegans, indem er hier offensichtlich
K. Schumann folgt. Dies ist unrichtig, da die Pflanze Borsten in den Axillen hat.
M. elegans nicht. Heinrich hat die Art fotografiert (Abb. 3208); sie zeigt in der
Bltenzone wie im Scheitel strkere Wolle, wird im Alter etwas lnglich, scheint
auch zuweilen strker zu sprossen. Heinrichs Pflanze hatte den gleichen Durchmesser, wie ihn Rmpler angibt, und entsprach genau der Beschreibung. Leider
ist ber den Saft nichts bekannt, ebensowenig ber die Blten (vermutlich rot).

Abb. 3208. Mamillaria kunthii Ehrenbg. Eine von Craig irrtmlich zu M. elegans DC.
gestellte gute Art. (Foto: Heinrich.)

Mamillaria

3479

Mamillaria lamprochaeta Jac. Allg. Gartenztg., 24:82. 1856


Einzeln, zylindrisch, Scheitel vertieft, 23 cm hoch, 8 cm ; W. graugrn, wei
punktiert, konisch, zusammengedrckt; Ar. rund, zuerst wollig, dann kahl; Ax.
anfangs weiwollig, mit haarartigen, gewundenen B.; Mst. 4, die oberen 1214 mm
lang, die seitlichen 8 mm lang, die unteren 1012 mm lang, alle zurckgebogen,
pfriemlich, anfangs am Grunde rtlich (Spitze dunkler), spter schmutziggelb
(Spitze brunlich), zuletzt graufarben, ber Kreuz und aufsteigend; Rst. 20, die
oberen 4 mm lang, die seitlichen und unteren 7 mm lang, steif, zurckgebogen,
durchsichtig wei; Bl. klein, rosenrot. Herkunft unbekannt.
Mamillaria leucocentra Berg Allg. Gartenztg., 8:130. 1840
Cactus leucocentrus Kuntze.
Einzeln, oval, 12 cm und hoch; W. nahestehend, grn, oval, etwas zusammengedrckt, mit Milchsaft; Ar. weiwollig, spter kahl; Ax. weiwollig; Mst. 56,
812 mm lang, die untersten am lngsten, pfriemlich, gerade, wei, braunspitzig,
spreizend; Rst. zahlreich, fast gleich lang, wei, verflochten; Bl. angeblich karminoder orangerot. M e x i k o. (Abb. 3209). Eine weitere Abb. in Bd. VI.
Ehrenberg berichtete die Art von Hidalgo (Zimapn), Britton u. Rose geben
Oaxaca an; Schumann bezog sie zu M. parkinsonii ein, Berg sagte, sie stnde
M. supertexta nahe.
In C. & S. J. (US.), XI:1, 16. 1939, wird von Hummels Exotic Gardens
obige Art angeboten; ob sie Bergs Beschreibung entspricht, ist mir nicht bekannt.
Sie wurde M. leucocentra hort. genannt.
Mamillaria leucocephala Schmoll (Katalogname)
Non M. leucocephala hort., in Pfeiffer, En. Cact., 180. 1837.
Pfeiffer gab fr M. leucocephala hort. an, da sie ein Synonym von M. acanthoplegma sei(?). Von dieser weicht die Schmollsche Pflanze durch ganz weie St. und

Abb. 3209. Mamillaria leucocentra Berg. Nach Heinrich diese Art, aber nur mit 24
Mittelstacheln (Originalbeschreibung: 56), doch ist die Stachelzahl manchmal variabel.
(Foto: Heinrich.)
220

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3480

Mamillaria

strker wolligen Scheitel ab, sie ist auch mehr rundlich; Rst. borstenfein, zahlreicher; Mst. stets 4; Saft unbekannt, auch ob B. in den Ax. Am ehesten hnelt
die Pflanze M. morganiana, die aber zumindest anfangs einige lngere Axillenhaare bildet, diese bis 2 cm lang; Bl. und Fr. sind unbekannt, ebenso der Standort
in Mexiko. (Angaben nach einem Foto von E. Shurly.) Abb. in Bd. VI.
Mamillaria leucodictia Lke. Allg. Gartenztg., 16:330. 1848
Cactus leucodictyus Kuntze.
Einzeln, kugelig, Scheitel vertieft, 7,5 cm und hoch; W. grn, pyramidisch.
8 mm lang, 45 mm breit (unten); Ar. zuerst schneewei bewollt; Ax. anfangs
wollig, dann kahl; Mst. 34, 1214 mm lang, krftiger, etwas gebogen, am
Grunde rosenrot bis hornfarben, dunkelbraun gespitzt; Rst. 2428, die oberen
6 mm lang, die seitlichen und unteren 10 mm lang, alle borstenfrmig, wei, am
Grunde rosenrot, verflochten; Bl. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Sie steht nach Walpers M. micans nahe, die vielleicht zur Formengruppe der
M. elegans gehrt.
Mamillaria livida Fenn. Allg. Gartenztg., 15:66. 1847
Cactus Hindus Kuntze.
Einzeln, verlngert-kugelig, 10 cm lang, 8 cm ; W. grau, konisch, 7 mm lang.
4 mm breit (unten); Ax. weiwollig; Mst. 4, 6 mm lang, steif, zuerst brunlich, spter wei mit schwarzer Spitze, ber Kreuz; Rst. 2426, 4 mm lang.
M e x i k o.
Fennel stellt hierher M. farinosa, unbeschrieben.
Mamillaria loricata Mart. In Pfeiffer, En. Cact., 13. 1837
Mamillaria heteracantha Mart., 1829 nur als Name. Coryphantha loricata
Lem. Cactus loricatus Kuntze.
Einzeln, fast kugelig, 45 cm ; W. blulichgrn, oval, am Grunde vierflchig.
5 mm lang; Ar. dichtwollig; Ax. wollig; Mst. 2, 810 mm lang, gerade, strker
als die Rst., Spitze schwarz, die unteren abwrts zurckgebogen; Rst. 12, 68 mm
lang, steif, gelb, horizontal strahlend; Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Die unbeschriebene M. heteracantha stellte Pfeiffer 1837 als Synonym hierher.
Nach Shurly ist dies wahrscheinlich eine Coryphantha gewesen.
Mamillaria macracantha DC. Mem. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828
Mamillaria centricirrha macracantha K. Sch. Neomammillaria macracantha (DC) Br. & R., The Cact., IV:79. 1923. ? M. macracantha v. retrocurva Kell., Kaktkde., 6:86. 1937.
Einzeln, flachkugelig, 45 cm hoch, 1015 cm ; W. oval bis etwas vierseitig; Ax. mit etwas dichter Wolle; Mst. 12, bis 5 cm lang, etwas kantig
wei bis brunlich; Rst. 0; Bl. nicht genau bekannt. M e x i k o (Zentralplateau?)
(Abb. 3210).
Craig fhrt die Art als unzureichend bekannt auf. Britton u. Rose verzeichnen
sie als eigene Art und nennen als hierhergehrende Synonyme noch Cactus macracanthus Kuntze und C. alternatus Coult., Namen, die bei Craig fehlen, der auch
irrtmlich Schelle als Autor der M. centricirrha macracantha angibt, obwohl
schon Schumann diese Variett abbildete (Fig. 93). Craig sagt auch Rmpler
stellt sie zu M. zuccarinii, aber diese hat Rst. Ich finde diese Angabe bei Rmpler
nicht, der in Handb. Cactkde., II:377. 1886, M. macracantha als eigene Art an-

Mamillaria

3481

fhrt, mit den Synonymen M. recurva Lehm. (die Craig zu M. magnimamma


stellt) und M. zuccariniana hort. non Mart. 1).
Was Britton u. Rose als Neomammillaria macracantha (DC.) Br. & R. beschreiben, soll rote Bl. haben; Tiegel hat in seinem illustrierten Bericht in J.
DKG. (I), 8488. 193536, eine M. macracantha DC. abgebildet; dies ist
aber M. zuccariniana, da sie Mst. und Rst. hat, allerdings nur 1 Mst. auer 4 Rst.,
whrend fr M. zuccariniana mindestens 2 angegeben sind.

Abb. 3210. Mamillaria macracantha DC. Von Schumann zu M. centricirrha Lem. gestellt,
von Britton u. Rose als eigene Art angefhrt, von Craig als unzureichend bekannt bezeichnet; auffallend ist der strker wollige Scheitel. (Foto: Heinrich.)

Die Art gehrt zweifellos in den Formenkreis der M. centricirrha und M. magnimamma.
Nach Keller ist die v. retrocurva Kell, unterschieden durch kugeligen Wuchs
(Typus der Art flacher und breiter), an der Spitze rotviolett getnte W., beide
Mst. leicht nach oben gebogen; sehr selten noch 23 ganz kleine Mst., sonst diese
1
)Rmpler scheint die richtige M. macracantha (Syn. M. zuccariniana hort. non Mart.)
beschrieben zu haben, da er ausdrcklich von 12 dauernden Stacheln spricht; er erwhnt
allerdings auch, da (wenigstens bei der von ihm gesehenen Pflanze) zuerst 34 kleinere
vorhanden sind, die bald abfallen. Das kommt wohl auch sonst vor. Vielleicht hat De Candolle dies an seinem Exemplar nicht gesehen. Nach Britton u. Rose gehrt der Name
Frsters M. macrantha hierher, nach Craig irrige Schreibweise Labourets.
Nach Rmpler sind die verbleibenden Stacheln der M. zuccariniana aschgrau, schwarz
gespitzt, die lngeren der M. macracantha braun oder schwarz (auch weilich, oder nur im Alter?:
Backeberg).

220*

3482

Mamillaria

in der Lnge sehr variabel, bis 3 cm lang. Die Variett ist hauptschlich durch
die aufwrts gebogenen, anfangs hornfarbenen bis schwarzen Mst. unterschieden.
Man kann also M. macracantha v. recurva Kell. auch als gute Variett ansehen
(Abb. 3211).
Nach Kellers Bericht l. c. ist die Art in Europa vorhanden. Es sollen aber
034 Rst. vorkommen, sehr kurz und weilich, sowie 2 Mst., auf- und abwrts
gebogen, anfangs fast schwarz. Danach handelte es sich hier um eine andere als
die oben beschriebene Pflanze, die nur weiliche bis brunliche (oder schwarze) Mst.
hat, die Rst. nach Rmpler spter fehlend.

Abb. 3211. Mamillaria macracantha v. retrocurva Kell., nach Dr. Keller durch mehr
aufwrts gekrmmte Mittelstacheln unterschieden, aber ohne den wolligeren Scheitel der
Abb. 3210; diese Pflanze gehrt vielleicht mehr in die Nhe der M. centricirrha Lem.

Meines Erachtens wre es am zweckmigsten, die M. macracantha DC. als


eigene Art mit anfangs weilichen bis dunklen St. bestehen zu lassen, die W. grber,
sowie bei der Beschreibung hinzuzusetzen: Es kommen zwar zuweilen bis 34
sehr kurze Rst. vor, aber meistens fehlen sie. Damit wre eine eigene Position
dieser Pflanzen in der schwierig zu teilenden Gruppe gegeben, wie auch bei Britton
u. Rose. M. zuccariniana wre dann durch etwas zierlichere W. und hellere Jungstacheln sowie stets (oder wenigstens hufig) Rst. und Mst. unterschieden.
Cactus alternatus Coult. [Contr. US. Nat. Herb., III:2, 95. 1894 Mam.
alternata (Coult.) Vpl., MfK., 55. 1920) stellen Britton u. Rose zu M. macracantha.
Coulter beschrieb sie aber mit je 3 starren bzw. zurckgebogenen Rst. und Mst.
(Mexiko, San Luis Potos). Mst. zuweilen fehlend; Pflanzen bis 10 cm ; Ax.
wollig; W. vierkantig, 1520 mm lang. Eine ungeklrte Art.
Mamillaria mucronata Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:294. 1849
Cactus mucronatus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 12,515 cm hoch, 7,510 cm ; W. glnzend dunkelgrn, oval-konisch, oben gestutzt, 68 mm lang, unten 46 mm breit; Ar. oval,
erst wei, dann goldgelbfilzig, spter kurz graufilzig; Ax. mit weier Wolle und B.:
Mst. 69, 56 mm lang, nadelig, steif, rotbraun; Rst. 2628, die oberen 23 mm
lang, die unteren 5 mm lang, borstenfein, gerade, goldgelb, dann wei, horizontal
strahlend, die unteren etwas abstehend; Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.

Mamillaria

3483

Mamillaria multiseta Ehrenbg.


Allg. Gartenztg., 17:
242. 1849
Cactus multisetus Kuntze.
Kugelig, keulig oder zylindrisch, einzeln wie auch zweikpfig, 7,512,5 cm hoch.
57,5 cm ; W. hellgrn, unten
vierseitig, pyramidisch, 67kantig, 6 mm lang, unten 5 mm breit,
mit Milchsaft; Ar. rund bis etwas
vierseitig, gelblich-filzig, bald
kahl; Ax. weiwollig, mit 2030
weien B., 1216 mm lang; Mst.
1; Rst. 46, davon oft 1 mehr
zentral gestellt, krftiger, 8
10 mm lang, dunkler, die anderen
67 mm lang, alle nadelig, gerade, wei, dunkelbraun gespitzt; Bl.?; Fr. 2 cm lang, purpurn; S. kaffeebraun. M e x i k o
(Puebla, zwischen Petlalzingo und
Acatln [H. Bravo]).
Mamillaria nervosa cristata
Journ. Hort. Home Farm.,
3:7. 1910
Abb. 3212. Mamillaria mihavoinandis hort. (Mller,
(Nach Britton u. Rose, Marrakesch), mit wrigem Saft und Hakenstacheln,
The Cact., IV:168. 1923, ur- mir nur unter diesem unbeschriebenen Namen bekannt
sprngliche Schreibweise: (ein Bastard?). (Sammlung H. Thiemann, Bremen.)
M. nervosus cristatus).
Es handelt sich hier zweifellos um eine Cristata-Form, aber von welcher
Spezies, steht nicht fest. M e x i k o.
Mamillaria nigra Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:287. 1849
Cactus niger Kuntze 1891, non Salm-Dyck (1825). M. nigra euchlora
Reb.
Halbkugelig bis sulig, 510 cm hoch, 57,5 cm ; W. dunkelgrn, ovalkonisch, 812 mm lang; Ar. oval, sprlich goldgelb-filzig, dann grau; Ax. mit
wenig weier Wolle; Mst. 47, nadelig, die oberen gerade, der untere gehakt, alle
dunkelrot; Rst. 1618, die oberen 23 mm lang, die unteren bis 6 mm, alle
borstig, steif, die oberen dnner, brunlich, spter wei. Spitze schwarz bis dunkelrot; Bl., Fr. und S. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Mamillaria nuda DC. Prodr., 3:460. 1828
Cactus nudus Kuntze.
Einzeln, zylindrisch; W. stachellos (?); Bl. rosa. M e x i k o.
Die Beschreibung basiert auf Cactus nudus Mocio & Sess, Pl. Mex.; die
Pflanze konnte spter niemals identifiziert werden und gehrt vielleicht zu einem
anderen Genus.

3484

Mamillaria

Mamillaria obliqua Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:250. 1849


Cactus obliquus Kuntze.
Kugelig bis verlngert, Scheitel eingesenkt; W. graugrn, eifrmig bis konisch.
46 mm lang, 46 mm breit (unten); Ax. mit langer weier Wolle und langen B.:
Mst. 912, 23 obere 68 mm lang, 78 untere 1012 mm lang, der mittelste
1618 mm lang, alle nadelig, krftig, steif, die oberen dnner, der mittelste
krftiger und gehakt, rtlich, mit dunkelbrunlicher Spitze, spter kalkigwei,
spreizend; Rst. 2022, 26 mm lang, die oberen krzer, alle borstenfein, wei,
braunspitzig. Bl., Fr. und S. nicht bekannt. M e x i k o.

Abb. 3213. Mamillaria velthuisiana hort. (Mller, Marrakesch), eine nur dem Namen nach
bekannte, weilich bestachelte, Milchsaft fhrende Pflanze mit variablen Mittelstacheln.
(Ein Bastard?) (Sammlung H. Thiemann, Bremen.)

Mamillaria olorina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:326. 1849


Cactus olorinus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch; W. gelblichgrn, ovoid-konisch, unten vierseitig, oben
gestutzt, 68 mm lang, unten 56 mm breit; Ar. oval, zuerst weiwollig; Ax.
kurz weiwollig, mit 68 langen, weien B.; Mst. 45, die oberen 1214 mm
lang, die unteren 2428 mm lang, krftiger, alle gerade oder hakig, rtlich, brunliche Spitze, spter wei; Rst. 24, obere 46 mm lang, die unteren 810 mm
lang, alle borstenfein, wei, obere und untere abstehend, die seitlichen horizontal
strahlend, verflochten; Bl., Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Mamillaria oothele Lem. Cact. Gen. Nov. Sp., 37. 1839
Mamillaria ovimamma Lem. M. ovimamma brevispina SD. M. ovimamma
oothele Lab. Cactus oothele Kuntze C. ovimamma Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, Scheitel vertieft, wollig, 10 cm hoch, 8,5 cm breit;
W. eifrmig, konisch, unten gekantet, 1012 mm lang, unten 11 mm breit, mit
Milchsaft; Ar. oval, anfangs wollig; Ax. dicht weiwollig bis zur Warzenspitze;
Mst. 34, 12 mm lang, pfriemlich, gerade bis gebogen, rtlichschwarz, Spitze
schwarz, abstehend; Rst. 67, 28 mm lang, die oberen krzer, die unteren

Mamillaria

3485

1214 mm lang, alle gerade, hornfarben, abstehend; Bl., Fr. und S. nicht bekannt. Herkunft unbekannt.
Die gewhnlich als Synonym angesehene M. ovimamma sollte nach Craig zumindest als Variett angesehen werden, da sie mit nur 1 Mst. und 89 Rst. beschrieben wurde.
Mamillaria palmeri Jac. non Bd. Allg. Gartenztg., 22:82. 1856
[M. palmeri (Coult.) Bd. = M. neopalmeri Craig.]
Einzeln, kugelig bis zylindrisch, 12 cm hoch, 67 cm ; W. dunkelgrn, breitbis zylindrisch-konisch, zusammengedrckt, mit wrigem Saft; Ar. rund, 3 bis
4 mm lang, weiwollig; Ax. mit dicker Wolle; Mst. 4, 46 mm lang, die unteren
lnger, alle gerade bis etwas gebogen, am Fu bernsteingelb, oben rtlichbraun,
zurckgebogen; Rst. 2426 (lt. Grke auch 1822), 47 mm lang, die oberen
krzer, alle gerade, borstenfein, durchsichtig wei, meist seitwrts gerichtet, verflochten und die Pflanze bedeckend; Bl. trichterig, 1517 mm lang, 20 mm breit;
Sep. grnlichgelb mit rtlichgelbem Mittelstreif; Pet. hell grnlichgelb, gelbroter
feiner Mittelstreif, scharf zugespitzt, am Ende geschlitzt; Staubf. wei; Staubb.
Chromgelb; Gr. wei, oben hellkarmin; N. 4, hellgrn, 2,5 mm lang. Herkunft
unbekannt.
Die Bltenangaben stammen von Grke (MfK., 174. 1906); er sah die Pflanze
in Dahlem in Blte und bezeichnete sie als gute Art.
Mamillaria persicina Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:250. 1849
Cactus persicinus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch; W. graugrn, robust, ovoid-konisch, oben gestutzt,
6 mm lang, unten ebenso breit; Ar. oval, zuerst wollig; Ax. mit Wolle und B.;
Mst. 616, 810 mm lang, einer mehr zur Mitte, die unteren 1214 mm lang,
starknadelig, steif, untere gehakt, hellrot, spreizend; Rst. 2226, die unteren
56 mm lang, die oberen 2 mm lang, borstig, wei; Bl., Fr. und S. unbekannt.
M e x i k o.
Mamillaria phaeotricha Monv. (1846 als Katalogname), in Labouret, Monogr.
Cact., 39. 1853
Cactus phaeotrichus Kuntze.
Kugelig, W. konisch, unten etwas zusammengedrckt, oben gestutzt; Ar. rund,
weiwollig, spter kahl; Ax. nackt; Mst. 46, etwas zurckgebogen, wei bis
oben rot, abstehend spreizend; Rst. 1820, die oberen krzer, wei. M e x i k o.
Abweichende Namen bei Britton u. Rose und Craig sind Schreib- und Druckfehler und bleiben daher hier unbercksichtigt.
Mamillaria plecostigma Meinshsn. Wochschr. Grtn. Pflanz., 1:27. 1858
Ibid.: v. minor Meinshsn. v. major Meinshsn. Cactus plecostigma
Kuntze.
Sprossend; Einzelkpfe zylindrisch; W. zylindrisch, oben stumpflich, gestutztmit wrigem Saft; Areolen schwachwollig; Ax. zuerst nackt, dann mit biegsamen B.; Mst. 34, 23 obere gerade, untere hakig, alle erst gelb, dann rotbraun; Rst. 1620, borstig, wei, seitlich strahlend; Bl. glockig; Sep. purpur,
braun-ziegelrot, Rand gelb; Pet. fleischrosa, schmutzigbraune Mittellinie, nicht
gespitzt; N. 45, kurz; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o.
Die v. minor hat schlankere W., die Bl. nur halb so gro.

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Mamillaria

Mamillaria pleiocephala Rgl. & Klein Ind. Sem. Hort. Petrop., 47. 1860
Cactus pleiocephalus Kuntze.
Sprossend; W. graugrn, pyramidisch, unten vierseitig, zusammengedrckt,
oben gestutzt, 1 mm lang und breit, Milchsaft (?); Ar. etwas oval, anfangs weiwollig; Ax. zuerst wollig; Mst. 12 (selten 3), 26 mm lang, anfangs rtlich;
Rst. 10, 24 mm lang, untere lnger, bis 8 mm lang, anfangs rotspitzig. M e x i k o.
Mamillaria procera Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:241. 1849
Cactus procerus Kuntze.
Einzeln, zylindrisch, 1012,5 cm hoch, 2,5 cm ; W. locker, hellgrn, verlngert-konisch, oben rund, 10 mm lang; Ar. weiwollig, spter kahl; Ax. nackt;
Mst. 1, 812 mm lang, krftig, gerade, purpurbraun, abstehend; Rst. 9, nadelig,
steif, zuerst rtlichgelb, spter wei mit brauner Spitze, strahlend; Bl. 8 mm lang,
12 mm , dunkel purpurrot, Rand bewimpert; N. gelblichgrn. M e x i k o.
Mamillaria pugionacantha Frst. Allg. Gartenztg., 15:50. 1847
Cactus pugionacanthus Kuntze.
Zylindrisch, 8,5 cm lang, 6 cm ; W. graugrn, konisch, 6 mm lang, unten 4 mm
breit; Ar. oval, zuerst nur dichtwollig; Ax. weiwollig zu Anfang; Mst. 4, die oberen
3 gerade, der untere abwrts gekrmmt, alle nadelig, schneewei, der untere
braunspitzig; Rst. 3036, 26 mm lang, die seitlichen lnger, wei, schwarzspitzig, horizontal strahlend bis abstehend. M e x i k o.
Mamillaria punctata Lab. In Rmpler, Handb. Cactkde., 11:293. 1886
Einzeln, zylindrisch; W. graugrn, fein wei punktiert, konisch; Ar. und Ax.
weiwollig; Mst. 6, 67 mm lang, krftiger, brunlichgelb; Rst. 20, 4 mm lang,
borstenfrmig, wei, horizontal strahlend. Herkunft unbekannt.
Mamillaria purpurascens Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:260. 1849
Kugelig, 5 cm hoch, 6,5 cm ; W. dunkelgrn, konisch, eifrmig, unten vierseitig, 4 mm lang; Ar. oval, zuerst kurz wei wollig; Ax. fast nackt, nur vereinzelte
weie B.; Mst. 9, 7 seitliche ziemlich gleichmig bis 12 mm lang, der
oberste mehr zur Mitte gerckt, 1820 mm lang, die unteren 2426 mm lang,
nadelig, gerade, dunkelviolett, spreizend; Rst. 26, 45 mm lang, borstenfein,
wei, horizontal strahlend; Bl. trichterig, 12 mm lang; Sep. schmutzig purpurrot,
spitzlich, fein bewimpert; Pet. hell purpurrosa, linear, zum Teil fein bewimpert;
Gr. rosenrot; N. grnlichgelb; Staubf. purpurrot, gekrmmt. M e x i k o.
Durch Fehlen der Saftangabe nicht sicher zu plazieren, sie entspricht auch
keiner der in Craigs Schlssel angefhrten Arten.
Mamillaria purpurea Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:270. 1849
Cactus purpureus Kuntze.
Zylindrisch, 7,512,5 cm lang, 5 cm ; W. dunkelgrn, ovoid-konisch, oben
gestutzt, 34 mm lang, unten 45 mm breit; Ar. oval, lang weiwollig; Ax.
mit weier Wolle und weien B.; Mst. 6, obere 812, untere 1216 mm lang,
alle feinnadelig, gerade und gehakt, purpurrot, spreizend; Rst. 2022, 34 mm
lang, haarfein, gerade, durchsichtig wei, horizontal strahlend; Bl., Fr. und S.
nicht bekannt. M e x i k o.

Mamillaria

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Mamillaria regia Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:269. 1849


Cactus regius Kuntze.
Sulig, Scheitel eingesenkt, 10 cm hoch, 6 cm ; W. graugrn, ovoid-konisch,
am Grunde vierseitig, Kuppe schief gestutzt, 6 mm lang, unten 5 mm breit; Ar.
oval, anfangs mit kurzer Wolle; Ax. kurz weiwollig, weie B.; Mst. 68, 8 bis
16 mm lang, nadelig, gerade und hakig, blutrot, am Grunde gelblich; Rst. 2426,
36 mm lang, obere krzer, alle borstig, fast haarfein, wei; Bl., Fr. und S. nicht
bekannt. M e x i k o.
Mamillaria rosea Scheidw. LHortic. Belge, 5:118. 1838
Mamillaria rhodeocentra Lem. M. discolor nigricans SD. M. rhodeocentra gracilispina SD. Cactus roseus Kuntze C. rhodeocentrus Kuntze.
Einzeln, Scheitel eingesenkt; W. hell- bis graugrn, stumpflich, vierseitig,
68 mm lang und unten breit, mit Milchsaft; Ar. rund, wollig, spter kahl; Ax.
mit langer Wolle, behaart bis zu den Warzenspitzen; Mst. 35, gerade, steif;
Rst. 15 (1618), ungleich, nadelig bis borstenfrmig, gerade, wei, Spitze dunkelbraun, strahlend; Bl. (nach Dietrich) rhrig, 12 mm lang, Sep. wenige, dunkelbraun, Rand heller, bewimpert; Pet. 12, hell rosenrot oder hellpurpurn, dunklerer
Mittelstreif; lanzettlich zugespitzt, Rand gesgt; Staubf. purpurn; Staubb.
fleischfarben bis weilich; Gr. purpurn; N. 5, hell rosenrot. Herkunft unbekannt
(Labouret: wahrscheinlich M e x i k o).
Steht im Schlssel Craigs den Merkmalen nach nahe M. sonorensis und M. hertrichiana, die aber hin und wieder vereinzelte Axillenborsten haben knnen.
Mamillaria rufidula Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:295. 1849
Cactus rufidulus Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 7,510 cm lang, 57,5 cm ; W. dunkelgrn, ovoidkonisch, 810 mm lang, unten 6 mm breit; Ar. oval, weiwollig, spter kahl;
Ax. lang weiwollig, mit bis 12 mm langen B.; Mst. 46. obere 812 mm lang,
untere 1820 mm lang, dnnadelig, gerade, rtlich oder brunlich; Rst. 2426,
obere 5 mm lang, untere 8 mm lang, alle borstenartig, dnn haarfrmig, gelblich,
horizontal strahlend. M e x i k o.
Mamillaria saxatilis Scheer, In Seemann, Bot. of Voyage of HMS. Herald,
286. 1852
Cactus saxatilis Kuntze.
Krper kleinzylindrisch; St. brunlich bis strohfarben. M e x i k o (Chihuahua).
Wchst nach Potts in Felsspalten nahe Chihuahua Stadt; Scheer berichtete,
da sie M. humboldtii sehr hnlich sei. Da die Pflanzen kaum aus dem Boden
treten bzw. schwer zu sehen sind, mag es auch eine Escobaria gewesen sein.
Die knappe Beschreibung lt keine Identifizierung zu. Es knnte sich
aber z. B. um Escobaria chihuahuensis gehandelt haben, die offenbar auch ziemlich
selten ist.
Mamillaria schmerwitzii Hge. In Rmpler, Handb. Cactkde., 270. 1886
Mamillaria schmerivitziana Blanc, Hints on Cacti, 74. 1894.
Etwas abgeflacht-kugelig; Scheitel stark versenkt, bis 9 cm lang, 10 cm ;
W. hellgrn, kurz-konisch; Areolen anfangs weiwollig; Ax. nackt; Mst. gelblichwei, die oberen lnger, bis 15 mm lang, ber den Scheitel gebogen, zuerst braun;
Rst. 1618,45 mm lang, gelb; Bl. glnzend dunkelrot; Staubf. karmin; Staubb.
weilich; N. 4, karmin. M e x i k o.

3488

Mamillaria

Mamillaria seemannii Scheer In Seemann, Bot. of Voyage of HMS. Herald.


288. 1852
Cactus seemannii Kuntze.
Einzeln, halbkugelig, 7,5 cm lang, 10 cm ; W. grnlich, fein punktiert, etwas
eifrmig, verlngert; Ax. weiwollig; Mst. 1, 45 mm lang, pfriemlich, gerade,
anfangs schwrzlich-purpurn, bald wei, abstehend; Rst. 1113, fast gleich lang,
weniger als 6 mm lang. M e x i k o (Sonora und Durango).
Nicht identifizierbar; Scheer gibt an, Dr. Seemann habe die Pflanze in Durango
zusammen mit M. salm-dyckiana gesehen; letztere (eine Coryphantha) wird
aber von Britton u. Rose nur aus Chihuahua berichtet, so da Scheers Angabe
zweifelhaft ist.
Mamillaria seidelii Tersch. Suppl. Cact. Verz. 1 (Walpers Repert. Bot. Syst.,
2:301. 1843)
Cactus seidelii Kuntze.
Kugelig; W. kurz-konisch, doppelt so lang wie breit; Ar. rund, kahl; Ax. nackt:
Mst. 4, 2 cm lang, krftig, etwas aufrecht gebogen; Rst. 9, 18 mm lang, seitlich
verflochten. M e x i k o.
Nach Labouret soll obiger Name ein Synonym von M. scepontocentra sein,
die zu Coryphantha pycnacantha gestellt wurde. Britton u. Rose fhren M. seidelii
unter den nur dem Namen nach bekannten Mamillaria-Arten an.
Mamillaria severinii Rgl. & Klein Ind. Sem. Hort. Bot. Imp. Petrop., 46. 1860
Cactus severinii Kuntze.
Gedrckt-halbkugelig; W. dunkelgraugrn, zusammengedrckt, pyramidisch,
gekantet-vielseitig, 12 mm lang, unten 10 mm breit; Ar. vertieft, mit kurzer,
grauer Wolle, spter kahl; Ax. nackt; St. 4, die seitlichen 6 mm lang, die oberen
12 mm lang, die unteren 14 mm lang, alle dnn, am Grunde gelb, sonst wei
mit brauner Spitze, ber Kreuz stehend. M e x i k o.
Mamillaria sororia Meinshsn. Wochschr. Grtn. Pflanz., 1:28. 1858
Cactus sororius Kuntze.
Einzeln, gedrckt-kugelig; W. gelblichgrn, gro, pyramidisch, zusammengedrckt-konisch, oben rundlich, Unterseite gekielt, mit Milchsaft; Ar. wollig,
spter kahl; Ax. nackt; Mst. 1, 4 mm lang, hornfarben, Spitze braun, abstehend:
Rst. 6, unterste lnger, pfriemlich, hornfarben, oben brunlich, horizontal spreizend, verflochten, die unteren weniger; Bl. wei, grnlichpurpurner Mittelstreif:
Sep. unten grn, Spitze purpurn, deutlicher weier Rand. M e x i k o (Typstandort: Jaumave, Santa Barbara).
Jungpflanzen haben nur 45 Rst., 0 Mst.; W. breit bis schlank, scharf gekantet.
Meinshausen vergleicht die Art mit M. subpolyedra; aber das will bei lteren
Autoren nicht immer besagen, da sie darin eine nhere Verwandtschaft sahen.
Craig meint, weil er M. subpolyedra zu M. polyedra einbezog, die in den sdlichen
mexikanischen Staaten Puebla, Guerrero und Oaxaca gefunden wird, da hier
vielleicht die Verbreitung von M. sororia zu suchen und sie somit mglicherweise ein Synonym von M. collinsii oder M. confusa v. centrispina sei. Da
der Typort in Jaumave liegt, erscheint diese Annahme als verfehlt.

Mamillaria

3489

Mamillaria speciosa De Vriese (non Gillies 1830) Kleine Bijdr., 52:7. 1838
Cactus vrieseanus Kuntze.
Zylindrisch, krftig, 15 cm lang, 6 cm ; W. grn, klein, gedrckt-konisch,
unten vierseitig, kurz; Ar. zuerst wollig; Ax. etwas wollig; Mst. 568, verlngert, wei, Spitze rtlich; Rst. 22, kurz, borstenfrmig, wei. M e x i k o.
Mamillaria spinaurea SD. Allg. Gartenztg., 18:394. 1850
Cactus spinaureus Kuntze.
Kugelig bis gedrckt-rund; W. grn, vierseitig, eifrmig, unterwrts gekielt,
Kuppe schief gestutzt; Ar. oval, anfangs oben mit kleiner Furcheneinsenkung, die
spter fehlt; Ax. etwas flockig wollig, wei; Mst. 56, von doppelter Lnge der
Rst., krftiger, goldgelb, zurckgebogen; Rst. 12, steif, dnn, goldgelb, spreizend,
die unteren lnger, aus einer Einsenkung; Bl. und Fr. unbekannt. M e x i k o
(vermutlich von John Potts aus Chihuahua gesandt).
Salm-Dyck hielt sie fr der M. glabrata nahestehend. Scheer meinte, da die
Pflanze vielleicht in Sonora oder Durango gesammelt wurde.
Mamillaria (Cactus) spiraeformis Colla Rep. delle Sci. Fis.-Med. del Piemonte, No. 279, Fasc. 16. Aug. 1840
Ziemlich rund bis oval-oblong, blaugrn, sprossend; W. klein, oval, genhert,
in sich regelmig berschneidenden Spiralen; Ar. anfangs dichtwollig, spter
kahl; Ax. nackt; Rst. sehr dicht, borstenfrmig, strahlend, weilich; Mst. lnger,
1 aufgerichtet, als lngster, die brigen abstehend, alle sehr steif, elfenbeinwei,
Spitze schwrzlich. M e x i k o.
Der Zusatz lautet: In der Farbe und Warzenform der M. discolor nahekommend (Cactus spinii Colla), aber die W. bei dieser grer und nicht so genhert, die Areolenwolle anfangs weniger dicht, die St. krzer und zweifarbig;
im brigen weicht von dieser Spezies die obige Art, ebenso von anderen, besonders
durch den Habitus und die Form der einzelnen Triebe ab.
Diese Art wurde bisher von allen Autoren bersehen. Ich verdanke die Mitteilung
Mr. G. Rowley, der mir die wertvolle Originalbeschreibung leihweise berlie.
Sie reicht aber nicht zur Identifizierung aus, sondern ist nur eine Vervollstndigung unseres Wissens um die lteren Namen.
Mamillaria suaveolens Pos. In Rebut, Catalogue, 8. 1886 (Hort. ex Rmpler,
Handb. Cactkde., 11:297. 1886)
Kugelig, 4 cm hoch und breit; W. sehr gedrngt, dunkelgrn, eifrmig, klein;
Ar. zuerst wollig; Ax. weiwollig; Mst. 4, aufwrts gebogen, braun; Rst. 1315,
klein, borstenfrmig, angedrckt, spter brunlichgelb. M e x i k o.
Britton u. Rose halten Rmpler fr den Autor, aber Rebut und Hildmann
(1888) geben beide Poselger als Autor an.
Mamillaria subulifera Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:242. 1849
Cactus subulifer Kuntze.
Flachkugelig; Scheitel vertieft; Krper 10 cm hoch, 15 cm ; W. dunkelgrn,
pyramidisch, 45flchig, 1012 mm lang, unten 8 mm breit; Ar. oval, sehr
klein, zuerst lang weiwollig; Ax. mit dicker weier Wolle; Mst. 1, 48 mm lang,
alle nadelig, etwas gebogen, zuerst schwarz mit rtlicher Basis, spter silbergrau;
Rst. fehlend; Bl. rot, Rand heller. M e x i k o (San Toro).
Vielleicht soll die Typlokalitt Sierra Taro heien, denn dort kommt M. webbiana Lem. (M. crocidata Lem.) vor, mit der zusammen obige Art verbreitet sein soll.

3490

Mamillaria

Mamillaria tecta Miqu. Linnaea, 12:12. 1838


Cactus tectus Kuntze.
Kugelig bis eifrmig-zylindrisch, Scheitel vertieft; W. grn, ovoid-konisch.
zusammengedruckt; Ax. weiwollig; Mst. 2, fast gleich lang, unterer etwas lnger.
5 mm lang, wei, dunkelrot gespitzt, auf- und abwrts abstehend; Rst. 25.
57 mm lang, horizontal strahlend, verflochten; Bl. unbekannt; Fr. rot, glnzend, zylindrisch-keulig. M e x i k o.
Mamillaria tegelbergiana Gat. Als Name in C. & S. J. (US.), XXIX:2, 64.
1957, Bild in Succ. Jap., 12: 12. 1959.
Eine etwas breitkugelige Art; Bz.-Ordnung unbekannt: Saft wrig; Bestachelung wei; Rst. ca. 16, schwach spreizend; Mst. krftiger und lnger, 234.
abstellend, wei, anfangs gelblich mit brunlicher Spitze; Stachelbasis nicht verdickt; Ax. etwas flockig wollig; Ar. anfangs stark wollig; Bl. mit glattrandigen
Perigonblttern, rot mit etwas dunklerer Mitte.M e x i k o (Standort unbekannt).
Angaben nach einem Farbfoto von H. Oku (Japan). Die Art gehrt im CraigSchlssel zwischen M. echinaria (M. elongata v. echinaria) und M. graessneriana, unter einer eigenen Rubrik Mittelstacheln 24. Sie ist allein demnach eine gute, eigene Art.
Gilbert F. Tegelberg war Gates Begleiter auf ihrer Niederkalifornienreise 1938.
Mamillaria tomentosa Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:262. 1849
Mamillaria flava Ehrenbg., l. c. 260. 1849. M. tomentosa flava SD. (1849.
12. 1850). Cactus tomentosus Kuntze.
Sulig, 1012,5 cm lang, 6,57,5 cm ; W. gelblichgrn, eifrmig bis konisch,
oben gestutzt, 6 mm lang und unten breit; Ar. oval, gelblich bewollt; Ax. mit
weier Wolle und weien B.; Mst. 46 (meist 4), die oberen 810 mm lang,
die unteren 1220 mm lang, alle nadelig, krftig, manchmal gehakt, gelblich,
rtlich gespitzt; Rst. 2022, obere 4 mm lang, untere 8 mm lang, alle borstenfrmig, gerade, blagelb, horizontal strahlend; Bl. karminrosa (lt. FrsterRmpler). M e x i k o.
Eigentlich mte es in der Synonymie umgekehrt lauten: M. flava v. tomentosa,
da M. flava vor M. tomentosa publiziert wurde, d. h. zwei Seiten vor letzterer.
Mamillaria uniseta Quehl MfK., 14:128. 1904
Einzeln, kugelig, 5 cm breit, 7 cm hoch, Scheitel eingesenkt; W. dunkelgrn.
4kantig; Ar. weiwollig zu Anfang; Ax. nackt; Mst. 1, 23 mm lang; Rst. 5.
23 mm lang, grau; Bl. nicht bekannt. Herkunft unbekannt.
Nach einer Pflanze aus dem Botanischen Garten in Halle beschrieben.
Mamillaria vari(a)mamma Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 17:242. 1849 (zuerst als M. variamamma)
Cactus vari(a)mamma Kuntze.
Kugelig bis zylindrisch, 15 cm hoch, 57,5 cm ; W. grasgrn, 47seitig, am
Grunde 4flchig, scharfkantig, 68 mm lang, 45 mm breit (unten), mit Milchsaft; Ar. oval, viereckig, eingesenkt, kurz gelbfilzig, spter kahl; Ax. lang weiwollig und mit sehr langen, geraden oder gewundenen weien B.; Mst. fehlend:
Rst. 56, 68 mm lang, gleich lang oder die unteren etwas lnger, alle nadelig.
zuweilen etwas gebogen, steif, weilich durchsichtig, Spitze dunkelbraun, spreizend. M e x i k o.

Mamillaria

3491

Haage (1900) schrieb variimamma; bei Britton u. Rose als M. varimamma.


Mamillaria viridula Ehrenbg. Allg. Gartenztg., 16:267. 1848
Zylindrisch, 510 cm hoch, 2,55 cm ; W. hellgrn, ovoid bis konisch oder
pyramidisch, mit stumpfen Kanten, 46 mm lang und unten breit; Ar. oval,
kurzwollig; Ax. zuerst kurzwollig, dann nackt; Mst. 24, nadelig, steif, rotbraun
bis hellbraun mit dunklen Spitzen. M e x i k o.
Salm-Dyck sah die Art als ein Synonym von M. haynii an, aus der Gruppe
anfangs Mst. oft gehakt, was Ehrenberg nicht berichtet (s. unter M. haynii).
Craig fhrt hierunter als Synonym an: M. viridula minima SD.; das ist nicht
richtig, denn Salm-Dyck gibt als ihr Synonym M. digitalis Ehrenbg. an, die
er wie auch Craig selbst als Synonym von M. haynii ansieht.
Mamillaria wegeneri Ehrenbg. Bot. Ztg., 1:738. 1843, und Allg. Gartenztg.,
11, 395. 1843
Cactus wegeneri Kuntze.
Einzeln, abgeflacht-kugelig; W. kurz und breit, konisch, unten vierseitig, zusammengedrckt, 46 mm lang, unten 810 mm breit; Ar. oval, weiwollig;
Ax. wei wollig; Mst. 46, 1014 mm lang, gelb; Rst. 2224, 1012 mm lang,
gelb bis grauwei mit braunrtlichen Spitzen; Bl.? M e x i k o (Oaxaca).
Frster (1846) fhrt die Art als Synonym von M. castaneoides Lem. an, die
ihrerseits wieder als Synonym von M. spinosissima angesehen wird; dem entspricht aber nicht die geringere Zahl der Mst.
Mamillaria zacatecasensis Shurly S. hinter 163: M. boedekeriana.
Mamillaria zegschwitzii Tersch. Suppl. Cact. Verz. 1
Cactus zegschwitzii Kuntze.
Eifrmig bis zylindrisch; W. mattgrn, 4kantig; Ar. zuerst wollig; Mst. 1,
8 mm lang, gerade, abstehend; Rst. 8, obere 4 mm lang, 3 seitliche 810 mm
lang, der unterste 6 mm lang, dnn; Bl. unbekannt. Herkunft nicht bekannt.
Mamillaria zepnickii Ehrenbg. Bot. Ztg., 2:835. 1844, und Allg. Gartenztg.,
12:402. 1844
Cactus zepnickii Kuntze.
Sprossend, kugelig bis zylindrisch; W. dunkelgrn, konisch, unten stumpfkantig, oben rund, 8 mm lang, unten 6 mm breit; Ax. wollig; Mst. 24, 814 mm
lang, die oberen lnger, gerade bis etwas gebogen, gelb mit braunen Spitzen,
anfangs violett (braun?); Rst. 1620, ungleich, 46 mm lang, borstenfrmig,
durchsichtig wei; Bl. sehr klein, karminrot (lt. Jacobi). M e x i k o.
Die groe Zahl der ungeklrten Namen ist verwunderlich, zumal darunter eine
ganze Anzahl von hakenstachligen Arten sind, die trotz der in neuerer Zeit so
intensiven Sammelttigkeit nicht wiedergefunden sind bzw. auch nicht annhernd
plaziert werden konnten. Ferner fllt auf, da auch Arten mit geraden o d e r
hakigen Stacheln darunter sind, von denen wir heute nur wenige Spezies kennen.
Hierzu gehren die ungeklrten Ehrenbergschen Arten M. atrosanguinea,
M. euchlora, M. fellneri, M. jucunda, M. olorina, M. tomentosa, vielleicht auch
M. purpurea und M. regia. Mglicherweise erklrt sich die bisherige Nichtwiederauffindung durch frher anderen Verlauf gewisser Straen.
Leider muten auch die Kuntzeschen Cactus-Kombinationen alle aufgefhrt
werden, obwohl sie niemals Verwendung fanden; es gibt aber noch keine Hand-

3492

Mamillaria

habe, solche Synonyme, wie auch die Buxbaumschen comb. nud. von Ebnerella,
die ebenfalls nie verwandt wurden (neuerdings mu man dazu auch seine
Chilita-Kombinationen rechnen), fortzulassen, damit sie nicht berflssigerweise
durch die Literatur geschleppt werden.
VI. Verzeichnis der nur namentlich bekannten Arten:
A: K a t a l o g n a m e n v o n S c h m o l l (meistens aus Preisliste 1947). Die Namen
erscheinen zuweilen bzw. zum Teil in den Sammlungen, in zwei Fllen gibt es
auch Abbildungen, doch sind die Arten unbeschrieben und wohl auch viele
wieder verschwunden.1)
Mamillaria aljibensis [Abbildung in C. & S. J. (US.), VII:59. 1935]
atarageaensis
bertrandii (angeblich M. magnimamma verwandt)
biuncinata (M. biuncinata Lem., in Frster [1846] nur erwhnt?)
brunispina
haseltonii
iwerseniana
jalpanensis
longispina
melaleuca non Karw.
michoacanensis
pseudodietrichae
pseudoschiedeana (hiermit sind sicher jene etwas greren bzw. starkwchsigeren
Pflanzen gemeint, die eine Zeitlang auftauchten, ohne lngere, rbige Wurzel,
wie ich sie z. B. bei M. schiedeana sah; s. dort)
ruberrima
sombreretensis
tolimanensis (soll sicher M. tolimensis heien, da Schmoll die gleichen Varietten v. brevispina und v. longispina anbietet, wie sie Craig fr M. tolimensis
beschrieb)
B: Mir unbekannt und wohl unbeschrieben sind die folgenden Namen aus C. &
S. J. (US.), 50-53. 1958:
Mamillaria crassispora
ehreteana
stenocephala

C: Fr h e r e N a m e n, die lediglich als solche bekannt sind. Ich fhre sie hier
nur als Nachweis der bestehenden Namen auf, aber ohne Literaturhinweis. Fr
Sonderflle sei dazu auf Britton u. Rose sowie Craig und vor allem Shurlys
Liste verwiesen; hier ist es nicht erforderlich, diese Angaben zu machen, da man
die Pflanzen nicht mehr einwandfrei identifizieren kann.
Mamillaria acutangula, Kat. Grus.
adunca Scheidw. (unbeschriebenes Synonym von M. uncinata?)
alamoensis (alamosensis?) (vielleicht M. sonorensis oder alamensis)
alba bzw. alba minor, nomina
albiseta Schlumbg. (1856, non Frst., 1886)
amarilla Schenk.
1
)Da bei manchen der unter Verzeichnis VI und VII erwhnten Namen der Zugehrigkeitshinweis umstritten ist (d. h. auch bei solchen ohne Fragezeichen), sind sie nur hier aufgefhrt
worden.

Mamillaria

3493

Mamillaria ancistrohamata, nomen


ancistroides Lehm, non Lem. (Delect. Sem. Hamb., 1832, non Lem., 1839)1)
anguliger, nomen
argyphaea Walt.
armata, nomen (Druckfehler fr M. armillata?)
asteriflora Cels (nach Shurly vielleicht eine Coryphantha?)
aulacantha, von Schumann angefhrt (als von De Candolle stammend, dort
nicht zu finden. Cactus aulacanthus Kuntze?) (Vielleicht eine Coryphantha)
aurata DC. (spter zu M. rhodantha gestellt)
aurea Walp. (M. rhodantha aurea?)
balbanedae hort.
basellata, nomen (bei Craig baselluta)
binops Frst.
bocasiana Schlumbg. (bocasana?)
borhei Reb.
brandi Blanc
brandtii Haage jr. (Cact., 130. 1900).
bruennowiana Hildm.
bruennowii Reb.
buchholziana hort. (wohl eine Coryphantha bzw. Cor. erecta?)
buchiana Reb.
californica hort. (M. grahamii arizonica Quehl?)
canescens DC. non Jac. (M. discolor)
cantera Frst.
carycina Reb.
centa J. A. Purp.
centrorecta Backbg., Katalogname 38. 1936
cerroprieto Neale (weistachlig)
chrysantha DC.
circumtexta Mart.
clillifera, in Britton u. Rose, IV:171. 1923; cirrhifera?
columnaroides Loud. (columnaris?)
concigera Walt.
conopea (unrichtige Schreibweise fr conopsea, in MfK., 58. 1896) [K. Schumann: M. (magnimamma) divergens]
contacta Wendl.
coryphides Forb.
costarica Blanc
crassihamata hort. (eine Coryphantha?)
crinigera O.
cuneiflora Hitch. (1837: gelbe Mst., weie Rst., rote Bl.)
cunendstiana Schlumbg. (M. cirrhifera?)
cylindrica Hitch. non Don (in Forbes, Journ. Hort. Tour Germ., 147. 1837)
1
)Nach Britton u. Rose hatte die Art borstige Axillen, 68 Randstacheln und die
Hakenstacheln braun gespitzt. Sie kann daher weder mit M. ancistroides Lem., mit kahlen
Axillen, identisch sein, noch mit M. glochidiata, wie Schumann meinte (Gesamtbschrbg.,
532, 1898) da letztere lt. Craig 1215 Randstacheln hat; nach Rmpler (Handb. Cactkde.,
259. 1886) hat M. glochidiata jedoch 820 Randstacheln und auch Axillenborsten. Daher
knnte Rmplers Ansicht, da M. glochidiata Mart. der lteste Name fr M. ancistroides
Lehm. non Lem. ist, nur richtig sein, wenn bei M. glochidiata wirklich auch eine geringere
Stachelzahl vorkommt.

3494

Mamillaria

Mamillaria daedalea viridis Fenn. (zu M. flavovirens?)


decholara Schlumbg. (bei Craig: M. dechlora)
dedicata, nomen im US.-Journal. 86. 1939.
de gandi Reb.
degrandii Walt.
deleuli Reb.
desertorum Walt.
desnoyersii Brogn. (in MfK. nicht unter Craigs Zitat); lt. MfK., 177. 1906.
beschrieb Brogniart unter diesem Namen eine angeblich fossile Mamillaria,
die sich aber als Zapfen einer Konifere erwies (Brachyphyllum desnoyersii
Saporta). Den Hinweis verdanke ich Mr. Shurly.
destorum hort. in Schumann (Haage: Rebut).
dichotoma Forb.
dispinea Walt.
dolichacantha Frst. (meist zu M. dolichocentra M. tetracantha gestellt)
donkelaari Hildm. (Craig: M. donkeleari)
dubia Reb.
dyckii hort. (dyckiana?)
elyi (vielleicht eine Neobesseya oder Coryphantha)
enneacantha O.
erythrocarpa hort.
filipendula Bailey
flavescens Hitchen
flavispina Walt. (Neale: dunkelgrn; wenige kurze graugelbe Rst.; 2 ziemlich lange, gebogene Mst.; Bl. rosawei)
franckii hort. (MfK., 192. 1903; Cor. ottonis?)
fulvescens SD.
fulvolanata Hge.1) (nach Quehl identisch mit M. maletiana Cels)
geminiflora Hge.
glabrescens Hge.
grandis Hitch.
groeschneriana, Katalogname von Schwarz (1955)
grusonii similis Hge.
guebwilleriana Hge. (Schreibweise bei Craig; M. gebweileriana)
handsworthii Walt.
heldii Walt.
herrerai Fri (herrerae)
heteracentra O. ex Frst.
hevernickii Ske.
hildemanniana hort. (soll wohl hildmanniana heien)
hochderfferi hort. (C. A. Purp.) (Craig: hochderferi)2)
humilis Donn
hystricina Loud.
ignota Loud.
inermis hort.
intricata O. ex Frst.
1
)Der Name wird auch Hildmann zugeschrieben (MfK. 1904), ist aber lt. Shurly zuerst
von Walton (1898) gebraucht worden. Im Index MfK. 1904: M. fulvilanata.
2
)Die Familie Hochderffer in Arizona schrieb sich mit zwei f.

Mamillaria

3495

Mamillaria karwinskii Loud. (karwinskiana)


klenneirii Schlumbg.
la pacena (lapacena): s. (als Neomammillaria) unter M. armillata
lapaixi Reb.
leucospina Walt.
liebneriana K. Sch.
lindbergii Hildm.
lophothele hort.
lorenzii Reb.
louizae hort., C. & S. J. (US.), 86. 1939 (Craig: louisae; Mex. Journ., II: 4,
76. 1957, als M. louisiae) (M. louiseae Gat. in Des. Pl. L., 166. 1939)
luevedoi (Druckfehler: M. quevedoi?)
lutescens Forb.
macrocarpa, nomen in US.-Journal, 86. 1939
micracantha Miqu. (Cactus micracanthus Kuntze)
microdasys Reb.
mieckleyi K. Sch. in Schelle
mihavoinandis hort. (Mller, Marrakesch) (Abb. 3212)
miqueliana Pfeiff.
mitis DC. (Cactus mitis Kuntze Neochilenia mitis?)
moelleri hort. (moelleriana)
monothele Hge.
morini Reb.
mulleri, nomen in US.-Journal, 86. 1939
multicolor Sieber in Haage
multiradiata Mart.
nana, nomen in MfK., 129. 1894
nicholsonii hort.
nidulata Tiegel in Neale (lange strohfarbene St., Axillenborsten)
nickelsi Sieb. in Haage (Coryphantha nickelsae?)
nigerrima (Kat. Haage)
numina (Kat. Haage)
obducta Scheidw. (flschlich auch abducta, abdusta oder obdusta geschrieben; M. acanthoplegma?)
palmeri Fenn. non Coult. non Jac. (1846)
pfersdorfii hort.
pinispina (englischer Handelsname) (M. pilispina?)
plateada, nomen in Kat. G. Dorn, Orizaba (ca. 1933), ungeklrt
polia Sieb. in Haage
polyacantha Loud.
porphyracantha Jac.
potoniensis Walt.
preinreichiana hort. (nach Shurly eine Coryphantha)
pseudosupertexta, Katalogname von Schwarz (1955)
pyrrhacantha Pfeiff.
v. pallida Pfeiff.
quehlii Walt.
rebuti Mor.
221

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3496

Mamillaria

Mamillaria rigida in Samenkatalog Schenkel, 1936, ist vielleicht (?) Esc. rigida
oder M. rigidispina Hildm., oder M. rigida hort. Grssner, eine breitkugelige
Art, mit weilichen St., anfangs dunkel; Ar. (und Scheitel) ziemlich wollig.
Wolle lnger erhalten bleibend, Rst. bis ca. 2, anliegend, Mst. 6, abstehend,
der unterste lngste schrg abwrts gerichtet. (Name in Katalog Grssner,
26. 1931; Bl. unbekannt; Beschreibung ist offenbar nicht erfolgt)
roematactina Schlumbg.
roessingii (Berge) Maths. (S. M. umbrina)
rooi Reb.
rubra Forb.
rubrispina, nomen in US. Journal, 86. 1939
ruschiana Reg. (Cactus ruschianus Kuntze) (wohl nicht zu Mamillaria gehrend)
saillardi Reb.
salmiana Fenn.
saluciana Schlumbg.
schiedeana hort. in Pfeiffer non Ehrenbg. (zu M. magnimamma gestellt)
schniedeana hort.
schulzeana hort. (lt. Bdeker Bastard von M. graessneriana Bd.) (Abb. 3110).
semigloba Walt.
semilonia Ehrenbg. in Haage (Irrtum, folgender Name)
seminolia hort. (MfK., 47. 1897)
Simonis Ehrenbg.
speciosissima Walt.
speciosissima brunea SD., in Haage, Cact. Cult., 1900
sphaeroidea SD. (M. humboldtii bzw. M. Candida verwandt; M. sphaerotricha
Lem.?)
spinisfuscis Alln.
spirocentra Dint.
Stella aurea (MfK., 78. 1893: M. elongata stella-aurata?)
stephani Vind in Frster (1846)
suberecta Pfeiff.
supertexta caespitosa Monv.
supertexta tetracantha Lem.
tellii Ehrenbg.
tetragona hort. (Handelsname; Bl. rosa)
tournefortii Dint.
trigoniana Reb.
trigoniana Dams (falsches Autorenzitat; vorstehender Name)
vandermaelen hort., von Craig bei M. rosea erwhnt
velthuisiana hort. (Mller, Marrakesch). Breitkugelige Art mit Milchsaft:
Ax. mit B.; St. wei bzw. die mittleren brunlich gespitzt, bei der Form
mit lngeren Mst. diese anfangs weiter hinab dunkelbraun gefrbt; Bl. nicht
bekannt. Ich sah die Art bei dem Zchter H. Thiemann, Bremen (Abb. 3213)
vicina (Brandegee: Niederkalifornien)
villa-lerdo hort. (in Craig; Haage: M. villa laredo [1900])
villosa Fenn.
virentis SD.
viridescens hrt. (zu M. centricirrha?)
vivida hort. (MfK., 105. 1918: unbeschriebene Variett von M. erythrosperma?)

Mamillaria

3497

Mamillaria werdermannii Weisse (Lit.-Zitat bei Craig falsch; Cor. werdermannii?)


witurna hort. (M. schelhasei?, M. glochidiata?)
xanthispina Walt.
Neomammillaria minuta Bartl.
Beschrieben, aber die Beschreibung auch Craig
nicht erreichbar gewesen:
Mamillaria sinaloensis Rose (Apuntes Fl. Indig. Sinaloa Fam. Cact., 5:3. 1929)
VII. Verzeichnis von Namenskombinationen unter Mamillaria,
die zu anderen Gattungen gehrende Arten darstellen:

(Die Wiedergabe des Literaturbezuges erscheint als berflssig)1)


Mamillaria acanthostephes Lehm.: Coryphantha pycnacantha?
recta hort.: Coryphantha pycnacantha
aggregata Eng.: Coryphantha vivipara v. aggregata
albina: s. M. alpina
aloidacea pulvilligera Monv.: Ariocarpus?
aloides Monv.: Ariocarpus retusus?
alpina Mart. (Cactus alpinus Kuntze): Coryphantha sp.? Dolichothele sp.?
alversonii Zeiss.: Coryphantha alversonii
ambigua G. Don: Weingartia ambigua?
ancistracantha Lem.: Coryphantha clavata v. ancistracantha
andreae J. A. Purp.: Coryphantha andreae
areolosa Hemsl.: Ariocarpus retusus
arietina Lem.:? Coryphantha pycnacantha (nach Craig; von ihm aber auch
als Synonym von M. magnimamma genannt)
spinosior Monv.:? Coryphantha pycnacantha
arizonica Eng.: Coryphantha vivipara arizonica
aselliformis Wats. (?): Pelecyphora aselliformis
asperispina Bd. in Craig ist ein Irrtum. Bdeker beschrieb die Art zuerst
als Coryphantha (1929) und stellte sie 1933 zu Neobesseya
asterias Cels: Coryphantha asterias Bd.; Britton u. Rose: Coryphantha
exsudans. Bl. aber nicht gelb, sondern weirosa
atrata Mackie: Neoporteria subgibbosa
aulacothele Lem.: Coryphantha octacantha
flavispina SD.: Coryphantha octacantha
multispina Scheidw.: Coryphantha octacantha
spinosior Monv.: Coryphantha octacantha
sulcimamma Pfeiff.: Coryphantha octacantha
aylostera Werd.: Dolichothele beneckei
barlowii Rgl. & Klein (Cactus barlowii Kuntze): Dolichothele uberiformis
beguinii hort.: Gymnocactus beguinii?
bella hort.: Escobaria bella
1
)Siehe auch Funote zu VI: Verzeichnis nur namentlich bekannter Arten. Craig
(und danach verzeichnete sie auch Shurly in seiner Synonymliste) hat eine Reihe von
Mamillaria-Kombinationen unter dieser bersicht (VII) wiedergegeben, die unrichtig sind.
Zum Beispiel wurde Mamillaria unicornis Bd. nie publiziert, sondern Craig miverstand
Bdekers Hinweis, wohin die Art im Schumannschen System bzw. in dessen Beschreibungen
gehren wrde. Da solche Kombinationen nun aber im Craigschen Handbuch erscheinen,
mssen sie hier genannt werden; ich fhre sie jedoch aus obigen Grnden nicht unter den
betreffenden Arten.

221*

3498

Mamillaria

Mamillaria bergeriana Bd.: Coryphantha bergeriana


besleri Lk. & O.: Discocactus placentiformis
biglandulosa Pfeiff.: Coryphantha octacantha
bisbeeana Orc.: Escobaria bisbeeana
borealis (radiosa borealis Eng.): Coryphantha vivipara neo-mexicana
borwigii Purp. in Berger: Coryphantha borwigii
brachydelphis K. Sch. in Just: Maihuenia brachydelphis?
brevimamma Zucc.: Coryphantha exsudans
exsudans SD.: Coryphantha exsudans
brownii Toumey: Coryphantha robustispina
bumamma Ehrenbg.: Coryphantha bumamma
bussleri Mundt: s. unter Coryphantha ottonis
caespitosa Gray: soll entweder Neobesseya similis oder Echinocereus caespitosus Eng. gewesen sein
calcarata Eng.: Coryphantha sulcata
callipyga Lem.: Coryphantha elephantidens
calochlora hort.: Coryphantha calochlora
canescens Jac. non DC.: Neolloydia grandiflora?
caudata G. Don (Cactus caudatus Gill.; Cereus caudatus Gill.; chilenische
Art, welche?)
cephalophora SD.: Coryphantha pycnacantha?
ceratites Quehl: Neolloydia ceratites
ceratocentra Berg: Coryphantha erecta
chaffeyi hort.: Escobaria chaffeyi
chihuahuensis hort.: Escobaria chihuahuensis
childsii Blanc: Cereus childsii Blanc
chlorantha Eng.: Coryphantha chlorantha
clava Pfeiff.: Coryphantha clava
clavata Scheidw.: Coryphantha clavata
clunifera Lem.: Coryphantha elephantidens
coccinea G. Don: Denmoza rhodacantha
communis (?) Steud.: Melocactus communis
compacta Eng.: Coryphantha compacta
congesta Hort. berol.: Dolichothele longimamma
conimamma Lke.: Coryphantha sulcolanata
conoidea DC.: Neolloydia conoidea Heese
corbula Herr.: Lobivia pentlandii
cordigera Heese: Mamillaria bombycina (lt. Bdeker)
corioides Bosch1): Echinocactus sp.?
cornifera DC.: Coryphantha cornifera
impexicoma SD.: Coryphantha radians (oder Variett)
cornimamma Brown: Coryphantha sulcolanata
cornuta Hildm.: Coryphantha cornuta
crebrispina DC.: Neolloydia conoidea?
1
)Shurly schreibt die Art in Specific Names and Synonyms of the Genus Mammillaria,
17. 1952 richtiger: Mammillaria coroides Echinocactus coroides. Abgesehen von der unrichtigen Schreibweise ist nirgends eine gltige Kombination mit Echinocactus erfolgt, sondern
nur die Vermutung geuert, da die aus Sdamerika beschriebene Art ein Echinocactus ist.
Da es sich in obiger Liste nicht um gltig sein sollende, sondern nur um gleichsam informatorische Kombinationen handelt, werden solche Namen sonst nicht in das Handbuch aufgenommen, um die Synonymie nicht unntig zu belasten.

Mamillaria

3499

Mamillaria cubensis Zucc.: Neolloydia cubensis (?, lt. Craig)


curvata hort. in Pfeiff.: Coryphantha exsudans?
dactylithele Lab.: Lepidocoryphantha macromeris
daemonoceras Lem.: Coryphantha daemonoceras
dasyacantha Eng.: Escobaria dasyacantha
decora Frst.: Coryphantha sp.?
v. obscura Frst.: Coryphantha sp.?
delaetiana Quehl: Coryphantha delaetiana
densispina hort.: Coryphantha densispina Werd.
deserti Eng.: Coryphantha vivipara deserti
diaphanacantha Lem.: Neolloydia conoidea
difficilis Quehl: Coryphantha difficilis
diguetii Web.: Mamillopsis diguetii
disciformis DC.: Strombocactus disciformis
durangensis Bge.: Coryphantha durangensis
echinocactoides Pfeiff.: Neolloydia conoidea
echinoidea Quehl: Coryphantha echinoidea
echinus Eng.: Coryphantha echinus
elephantidens Lem.: Coryphantha elephantidens
bumamma K. Sch.: Coryphantha bumamma
elongata Hemsl.: Ariocarpus retusus
emskoetteriana Quehl: Escobaria emskoetteriana
erecta Lem.: Coryphantha erecta
evanescens Frst. (ebenso M. evarescens Frst., M. evarescentis Lem.): Coryphantha erecta
exsudans Zucc.: Coryphantha exsudans
fissurata Eng.: Roseocactus fissuratus
floribunda Hook.: Neoporteria subgibbosa
fobei hort.: Escobaria fobei
furfuracea Wats.: Ariocarpus furfuraceus
georgii Bd.: Coryphantha georgii
gibbosa SD. (Cactus gibbosus Kuntze): Neoporteria subgibbosa
gielsdorfiana Hrt. (Craig irrig Werd.: s. unter M. parkinsonii)
gigantothele Frst. (O.?): Dolichothele longimamma v. gigantothele
gladiispina Bd.: Coryphantha gladiispina
glanduligera O. & Dietr.: Coryphantha exsudans
globosa Lk.: Dolichothele longimamma (v. globosa)
goeringii Hge.: Coryphantha sulcata
golziana Hge. jr.: zu Coryphantha ottonis?
grandicornis hort.: zu Mamillaria centricirrha?
grandicornis Mhlpfrdt. (Cactus grandicornis Kuntze): Coryphantha sp.?
grandiflora O.: Neolloydia grandiflora
greggii Saff.: Epithelantha micromeris greggii
guerkeana Bd.: Coryphantha guerkeana
halei Brand.: Cochemiea halei
hasseloffii Ehrenbg.: Mamillopsis senilis (oder M. spinosissima?)
hesteri hort.: Coryphantha hesteri (Escobaria?)
heteromorpha Scheer: Lepidocoryphantha macromeris
hexacentra O.: Dolichothele longimamma
hirschtiana Hge.: Coryphantha vivipara

3500

Mamillaria

Mamillaria hoffmannseggii SD.: Neoporteria subgibbosa


hookeri hort.: Coryphantha sp.?
horripila Lem.: Gymnocactus horripilus
humilior Frst.: Coryphantha clavata v. ancistracantha?
impexicoma Lem.: Coryphantha radians (oder Variett)
inconspicua Scheidw.: Neolloydia conoidea
incurva Scheidw. (Cactus incurvus Kuntze): Coryphantha pallida?
knuthiana Bd.: Gymnocactus knuthianus
kotschoubeyoides hort.: Roseocactus kotschoubeyanus?
laeta Rmpl.: Dolichothele uberiformis
latimamma DC.: Coryphantha pycnacantha?
latispina Tate in. Loudon: Ferocactus latispinus
leei Rose: Escobaria leei
lehmannii O.: Coryphantha octacantha
lehmannii sulcimamma Miqu.: Coryphantha clava
leucacantha DC.: Coryphantha octacantha
leucodasys SD. (Cactus leucodasys Kuntze): Epithelantha micromeris?
lewinii (Henn.) Karsten: nach Croizat ein Synonym von Epithelantha
micromeris v. greggii
linkei Ehrenbg. in SD.: Mamillopsis senilis
lloydii hort.: Escobaria lloydii
longicornis Bd.: Coryphantha longicornis
longihamata Eng.: Cochemiea poselgeri
longimamma DC.: Dolichothele longimamma
congesta hort. in Frster: Dolichothele longimamma
gigantothele Berg in Frster: Dolichothele longimamma (v. gigantothele)
globosa K. Sch.: Dolichothele longimamma (v. globosa)
hexacentra Berg: Dolichothele longimamma
luteola hort. in Rmpler: Dolichothele longimamma
maelenii hort.: Dolichothele longimamma
sphaerica K. Brand.: Dolichothele sphaerica
uberiformis K. Sch.: Dolichothele uberiformis
macromeris Eng.: Lepidocoryphantha macromeris
longispina Schelle: Lepidocoryphantha macromeris
nigrispina Schelle: Lepidocoryphantha macromeris
macrothele Mart. in Pfeiffer: Coryphantha octacantha
biglandulosa SD.: Coryphantha octacantha
lehmannii SD.: Coryphantha octacantha
nigrispina Schelle: Coryphantha octacantha
maelenii SD.: Thelocactus leucacanthus
magnimamma O. non Haw.: Coryphantha pycnacantha
arietina SD.: Coryphantha pycnacantha
lutescens SD.: Coryphantha pycnacantha
spinosior Lem.: Coryphantha pycnacantha
mammillariaeformis Frst. (Syn.: M. cephalophora): Coryphantha pycnacantha?
martiana Pfeiff.: Coryphantha octacantha
melaleuca Karw.: Dolichothele melaleuca
micromeris Eng.: Epithelantha micromeris
micromeris greggii Eng.: Epithelantha micromeris v. greggii

Mamillaria

3501

Mamillaria missouriensis Sweet: Neobesseya missouriensis


caespitosa S. Wats.: Neobesseya similis
nuttallii Schelle: Neobesseya missouriensis
robustior (Eng.?) S. Wats.: Neobesseya wissmannii
similis K. Sch.: Neobesseya similis
viridescens Br. & Brown: Neobesseya missouriensis
monclova hort. K. Schumann: Coryphantha radians1)
montana Blanc: Coryphantha vivipara
muehlbaueriana Bd.: Escobaria muehlbaueriana
muehlenpfordtii hort. non Frst. (nach Craig: Coryphantha muehlenpfordtii
(Pos.) Br. & R.); in der Literatur nicht gefunden (Coryphantha neoscheeri?)
neo-mexicana Eng.: Coryphantha vivipara neo-mexicana
nickelsae Brand.: Coryphantha nickelsae
nogalensis Rge. in Schumann: Coryphantha recurvata
notesteinii Britt.: Neobesseya notesteinii
nuttallii Eng.: Neobesseya missouriensis
borealis Eng.: Neobesseya missouriensis
caespitosa Eng.: Neobesseya similis
robustior Eng.: Neobesseya wissmannii
obscura hort.: Coryphantha obscura Bd.?
octacantha DC.: Coryphantha octacantha
odorata Bd.: Neolloydia odorata
ottonis Pfeiff.: Coryphantha ottonis
tenuispina Pfeiff.: Coryphantha ottonis
pallida hort.: Coryphantha pallida
palmeri hort.: Coryphantha palmeri
papyracantha Eng.: Toumeya papyracantha
pectinata Eng.: Coryphantha pectinata
pectinifera Web.: Solisia pectinata
pfeifferiana De Vriese: Coryphantha cornifera
picturata Lab.: Neoporteria subcylindrica?
plaschnickii O. in Pfeiff.: Coryphantha octacantha
straminea SD.: Coryphantha octacantha
polychlora Scheidw.: Neolloydia conoidea?
polymorpha Scheer (Cactus polymorphus Kuntze): Coryphantha octacantha
pondii Greene: Cochemiea pondii
poselgeri Hildm.: Cochemiea poselgeri
poselgeriana hort.: Coryphantha poselgeriana
potosiana Jac.: Coryphantha sp. bzw. C. exsudans?
prismatica Hemsl.: Ariocarpus retusus
pseudechinus Bd.: Coryphantha pseudechinus
pulvilligera Monv.: Ariocarpus retusus
purpuracea hort.: Ariocarpus furfuraceus
purpusii K. Sch.: Pediocactus simpsonii
pycnacantha Mart.: Coryphantha pycnacantha
quadrata G. Don (Cactus quadratus Gill.): eine unbekannte chilenische Art
radians DC.: Coryphantha radians
daemonoceras K. Sch.: Coryphantha daimonoceras
1

)M. monclova Rge. (lt. Schelle)?

3502

Mamillaria

Mamillaria radians echinus K. Sch.: Coryphantha echinus


globosa Scheidw.: Coryphantha radians
impexicoma K. Sch.: zu Coryphantha radians
sulcata K. Sch.: Coryphantha sulcata
radicantissima Quehl: Coryphantha clavata v. radicantissima
radiosa Eng.: Coryphantha vivipara v. radiosa
alversonii K. Sch.: Coryphantha alversonii
arizonica K. Sch.: Coryphantha vivipara v. arizonica
borealis Eng.: Coryphantha vivipara neo-mexicana
chlorantha K. Sch.: Coryphantha chlorantha
deserti K. Sch.: Coryphantha vivipara deserti
neo-mexicana Eng.: Coryphantha vivipara neo-mexicana
texana Eng.: Coryphantha vivipara neo-mexicana
radliana Quehl: Cochemiea poselgeri
ramosissima Quehl (erster gltiger Name fr Coryphantha roederiana?, in
MfK., 127. 1908)
raphidacantha Lem.: Coryphantha clavata
ancistracantha K. Sch.: Coryphantha clavata ancistracantha
humilior SD.: Coryphantha clavata radicantissima?
recurvata Eng.: Coryphantha recurvata
recurvens Reb.: Coryphantha recurvata?
recurvispina Eng.: Coryphantha recurvata
recurvispina De Vriese: Coryphantha sp.?
reduncuspina Bd.: Coryphantha reduncuspina
retusa Scheidw. ex Pfeiff.: Coryphantha retusa
retusa Mittl.: Ariocarpus retusus
robustispina Schott: Coryphantha robustispina
roederiana Bd.: Coryphantha roederiana
roseana Brand.: Cochemiea poselgeri
runyonii hort.: fraglich, ob die gleichnamige Lepidocoryphantha oder Escobaria
salm-dyckiana Scheer: Coryphantha salm-dyckiana
brunnea SD.: Coryphantha salm-dyckiana
scepontocentra Lem.: Coryphantha pycnacantha
scheeri Mhlpfrdt. 1845: Neolloydia conoidea
scheeri valida Eng.: Coryphantha muehlenpfordtii
schlechtendalii Ehrenbg.: Coryphantha clava v. schlechtendalii
laevior SD.: Coryphantha clava v. schlechtendalii
schumannii Hildm.: Bartschella schumannii
schwarziana Bd.: Coryphantha schwarziana
scolymoides Scheidw.: Coryphantha scolymoides
longiseta SD.: Coryphantha scolymoides-Form
nigricans SD.: Coryphantha scolymoides-Form
raphidacantha SD.: Coryphantha clavata
senilis Lodd.: Mamillopsis senilis
diguetii Web.: Mamillopsis diguetii
setispina Eng.: Cochemiea setispina
similans hort.: Neobesseya similis?
similis Eng.: Neobesseya similis
caespitosa Eng.: Neobesseya similis
robustior Eng.: Neobesseya wissmannii

Mamillaria

3503

Mamillaria simplex Torr. & Gray non Haw.: Neobesseya missouriensis


simpsonii Jon.: Pediocactus simpsonii
sneedii hort.: Escobaria sneedii
solitaria G. Don (Cactus solitarius Gill.): eine undefinierbare chilenische Art
speciosa Bd.: falsches Zitat Craigs fr Cor. speciosa (bei Bdeker nicht
als Mamillaria)
speciosa De Vriese non G. Don: eine undefinierbare Art
speciosa Gill.: eine undefinierbare chilenische Art
sphaerica Dietr.: Dolichothele sphaerica
spaethiana K. Sch.: Pediocactus simpsonii
spinosa G. Don (Cactus spinosus Gill.): eine undefinierbare chilenische Art
spinosissima Forb.: nach Britton u. Rose vielleicht identisch mit M. spinosissima Lem.
stipitata Scheidw.: Coryphantha clavata
strobiliformis Eng.: Neolloydia conoidea
strobiliformis Mhlpfrdt.: Coryphantha sulcata
strobiliformis Scheer: Escobaria tuberculosa
caespititia Quehl: Escobaria tuberculosa v. caespititia
durispina Quehl: Escobaria tuberculosa v. durispina
pubescens Quehl: Escobaria tuberculosa v. pubescens
rufispina Quehl: Escobaria tuberculosa v. rufispina
subulata Mhlpfrdt.: halten manche fr eine unrichtige Version von Peireskia
subulata (Austrocylindropuntia subulata)
sulcata Eng.: Coryphantha sulcata
sulcimamma Pfeiff.: Coryphantha octacantha
sulcoglandulifera Jac.: Coryphantha clavata
sulcolanata Lem.: Coryphantha sulcolanata
texensis hort.: Neolloydia texensis (nach Bdeker die Texasform von N. conoidea, wahrscheinlich: N. conoidea)
thelocamptos Lehm.: Coryphantha octacantha?
trigona? Ind. Kew.: undefinierbar (Ariocarpus trigonus? oder retusus?)
tuberculata hort.: Schreibfehler von Mamillaria (bzw. Escobaria) tuberculosa?
tuberculosa Eng.: Escobaria tuberculosa
turbinata Hook.: Strombocactus disciformis
uberiformis Zucc.: Dolichothele uberiformis
gracilior Meinshsn.: Dolichothele longimamma
hexacentra SD.: Dolichothele longimamma
major hort.: Dolichothele uberiformis
unicornis Bd.: Coryphantha unicornis
urbaniana Vpl.: Neolloydia cubensis
utahensis Hildm.: Coryphantha chlorantha
valdeziana, nomen fr Pelecyphora valdeziana Moll. Echinocactus valdezianus bzw. ein Gymnocactus?
valida Purp.: Coryphantha poselgeriana v. valida
variicolor hort. (1932): Escobaria varicolor
vaupeliana Bd.: Coryphantha vaupeliana
venusta Brand.: Bartschella schumannii
vivipara Haw. (Cactus viviparus Nutt.): Coryphantha vivipara
radiosa Eng.: Coryphantha vivipara radiosa
radiosa neo-mexicana Eng.: Coryphantha vivipara neo-mexicana

3504

Porfiria

vera Eng.: Coryphantha vivipara


voghtherriana Werd. & Bd. (Schreibw. Craigs): Coryphantha vogtherriana
werdermannii Bd.: Coryphantha werdermannii
williamsii Coult.: Lophophora williamsii
winkleri Frst.: Coryphantha pycnacantha?
wissmannii Hildm.: Neobesseya wissmannii
zilziana Bd.: Escobaria zilziana
Neomammillaria longimamma Fosb.: Dolichothele longimamma
pectinata Fosb.: Solisia pectinata
schwartzii Rose ex Fri (Haagea schwartzii): Porfiria coahuilensis
sphaerica Fosb.: Dolichothele sphaerica
uberiformis Fosb.: Dolichothele uberiformis
214. PORFIRIA Bd.
ZfS., 2:13, 210. 192526
[Haagea Fri (1925) non Klotzsch (1854) nom. nud. Mamillaria-U.-G. Porfiria (Bd.)1) Moran, Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953]
Die Pflanzen wurden zuerst von Fri in Mllers Dtsch. Grtnztg., 18:219.
1926, unter dem unbeschriebenen Gattungsnamen Haagea Fri, der ein spteres
Homonym der Klotzschen Begoniaceengattung Haagea ist, abgebildet. Gleichzeitig wurde die Art bekannt durch den Importeur Gasser, Zrich, der sie durch
Dr. Mller, Neuhausen, dem bekannten Astrophytum-Spezialisten, von dessen
Bruder aus Mexiko erhielt. Bdeker gab den Pflanzen den Namen Porfiria
coahuilensis, und er hielt sie fr einen bergang von Mamillaria Haw. zu Ariocarpus Scheidw., eine Ansicht, die zweifellos nicht zutrifft. Was Buxbaum als
Samen von Porfiria untersuchte, bzw. wonach er die Stellung der Gattung festlegt (sterr. Bot. Zschr., 98: 12, 94. 1951), stammt offenbar von der v. albiflora
(die ich abbilde, und die auch von Schwarz gesammelt wurde), denn Buxbaum
sagt dunkelbraun bis fast schwarz von der Samenfarbe, die Bdeker in der
Originalbeschreibung als feurig hellbraun (!) bezeichnete; dabei stehen beide
Pflanzen einander in der Rben- und Bltenbildung sehr nahe; man knnte sie
aber nach dem Unterschied der Bestachelung auch vielleicht als zwei Arten ansehen. Buxbaums abweichende Samenangaben besttigen wiederum Shurlys
Argumente gegen ein solches Ableitungsverfahren; ersterer kleidet es hier in die
nicht gerade leicht verstndlichen Worte: Es kann nun kaum mehr ein Zweifel
darber bestehen, da sie (Porfiria) mit Solisia einer milchsaftfhrenden Seitenlinie der Neobesseyae, und zwar als Abkmmling der Gattung Ebnerella, angehrt;
man mu dabei an das Schicksal von Ebnerella denken, an den relativ tiefseitlichen Bltenursprung von Solisia und die Tatsache, da z. B. Neobesseya
nahezu zentral blht.
Ohne Hypothesen ber die Entwicklungszusammenhnge betrachtet, lt
sich nur feststellen: Bdeker hat wohl an Ariocarpus gedacht, weil die Warzen
1
)Buxbaum hat Porfiria [ in Die Kakteen, 1958, C VIIIc (5)] charakterisiert: Mittelstacheln nur an Smlingen, Warzen an Ariocarpus erinnernd, hart; Pericarpell verdickt:
milchsaftig. Die Pflanzen haben aber, auch lt. Originalbeschreibung der Typart, spter zumindest mitunter Mittelstacheln. Der Vergleich mit Ariocarpus-Warzen ist abwegig
und auf eine vage Angabe Bdekers zurckzufhren; die Warzen sind fr mamillarioide
Pflanzen durchaus nicht ungewhnlich.
Neuerdings hat auch Buxbaum Porfiria als Untergattung zu Mamillaria einbezogen.

Porfiria

3505

des Typus der Gattung locker und lnglich sind sowie dreiseitig; die Warzen
der v. albiflora sind indessen weit krzer und stehen viel weniger locker. Bdekers
Ansicht, da nur die bestachelte Areole, der Milchsaft sowie die Frucht- und
Samenfarbe in etwa auf die Gattung Mamillaria hinweisen, whrend der Krper,
die Warzen, die Wurzelrbe, die Blten, die Samenform u. a. m. nach Ariocarpus
hinneigen, lt sich mithin nicht halten. Die Samenform besagt nicht viel, die
Warzenform ist bei Porfiria nicht einheitlich locker-lang, grere Blten und
dicke Kuben gibt es auch bei Mamillaria. Mamillaria pachyrhiza Backbg. hat
z. B. eine hnlich extrem starke Rbe und ebenso flachen Kopf sowie auch
weie Bl.; sie sind allerdings viel kleiner, was aber bedeutungslos ist.
Das einzige, bisher wenig beachtete Merkmal, das meines Erachtens fr eine
Trennung stichhaltig wre, ist die Angabe Bdekers: Frucht noch im selben
Jahr ausreifend. Darin unterscheiden sich meines Wissens die Mamillarien
wesentlich. Zustzliche Merkmale fr Porfiria sind dann noch: ziemlich groe,
glockig-trichterige Blten; dicker Rben- und ziemlich niedriger Oberkrper;
Milchsaft; Stachelbndel entfernt oder die Stacheln verflochten (die Variett);
Frucht zinnoberrot; Samen feurig hell- oder schwrzlichbraun.
Ty p u s : Porfiria coahuilensis Bd. Typstandort: Mexiko (Coahuila).
Vo r k o m m e n : Nur aus Mexiko (Coahuila) bekannt.
Schlssel der Arten:
Warzen locker stehend und lnger; Stacheln nicht verflochten
Blten weilich mit rosa Hauch und rosa Mittelstreifen. 1: P. coahuilensis Bd.
Warzen dichter stehend und krzer; Stacheln verflochten
Blten wei . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1a: v. albiflora Bd.

1. Porfiria coahuilensis Bd. ZfS., II:13, 210213. 192526


Haagea schwartzii Fri, Mllers Dtsch. Grtnztg., 219. 1926. Porfiria
schwartzii Bd., in Berger, Kakteen, 327. 1929. Neomammillaria
schwartzii Rose & Fri (1925). Mamillaria coahuilensis (Bd.) Mor.,
Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953. (Craig schrieb irrtmlich schwarzii).
Einfach, mit starkem Rbenteil, ca. 4 cm breit, mit locker gestellten, aufrecht-abstehenden Warzen, die einen flachen, wenig eingedrckten Scheitel
bilden; Axillen etwas wollig; Warzen bis 12 cm lang, im Querschnitt dreiseitig,
aus 10 mm breitem Grunde zusammengezogen und etwas zugespitzt, 4 mm dick,

Abb. 3214. Porfiria coahuilensis Bd. Abbildung der Originalbeschreibung.


(Foto: Bdeker.)

3506

Porfiria

oberseits flach oder leicht gewlbt, blaugrn; im Alter vertrocknen die Warzen,
sind verstoen und hinterlassen zuletzt
schuppenartige Reste; Areolen elliptisch,
anfangs wollig, bald verkahlend; Randst.
16, dnn, weigrau, spreizend, ungleich
lang, die unteren bis 6 mm lang, die
oberen krzer; Mittelst. 1, brunlich.
6 mm lang, alle St. feinschlferig, rauh:
Bl. glockig-trichterig, am Grunde fleischig,
bis 3 cm breit, 6 Tage geffnet; Ov.
rundlich, glatt; Rhre in die schmallanzettlichen Sep. bergehend, diese zart rosa
mit breitem, brunlichem Mittelstreifen:
Pet. fast doppelt so lang, lineallnglich,
lang gespitzt, weilich mit rosafarbener
Abb. 3215. Einzelpflanze der Porfiria
Mitte, die innersten ebenso, nur etwas
coahuilensis Bd. (Foto: Bdeker.)
krzer und mehr zugespitzt; Staubf. weilich; Gr. zart rosa; N. 5, hellgrn-gelb; Fr. keulig. zinnoberrot, gro; S. feurig
hellbraun, 1 mm gro, rauh, grubig punktiert. M e x i k o (Coahuila, bei San Pedro).
(Beschreibung nach A. Berger.) (Abb. 32143215).
Bei Berger lautet der Name Porfiria schwartzii (nach Dr. Schwartz, der die
Art fand und wodurch sie an den Importeur Gasser, Zrich, gelangte), bzw. sieht
Berger Porfiria coahuilensis als Synonym an; da aber die Frische Verffentlichung nur mit Foto erfolgte, konnte Bdeker einen anderen Namen whlen.
Ob die Umkombination Bergers von diesem oder etwa von Bdeker vorgenommen wurde, geht aus dem Text nicht eindeutig hervor.

Abb. 3216. Porfiria coahuilensis v. albiflora Bd.

1a. v. albiflora Bd. ZfS.,


II:13, 213. 192526
Porfiria schwartzii albiflora
(Bd.) Borg, Cacti, 368.
1951.
Wuchs hnlich wie beim Typus
der Art und von gleicher Gre:
Warzen aber viel krzer, mehr konisch; St. 1620, zuweilen ohne
Mittelst.; Mittelst., wenn vorhanden,
vom unteren Areolenteil, schrg abwrts weisend, kurz; alle St. wei
und verflochten, meist beginnen
die Randst. rechts und links einer
V-frmigen Lcke allseits und gleichmig zu strahlen, mitunter steht in
der Lcke auch einer aufrecht; Bl.
wie beim Typus der Art, wei, Sep.
mit brunlichgrnem Mittelstreifen:
Pet. wei mit grnlichem Mittelstreifen; S. dunkelbraun.M e x i k o
(Coahuila?) (Abb. 3216).

Krainzia

3507

Mglicherweise hat Bdeker diese Pflanze (im J. DKG. I:67. 193536) noch
einmal als M. albiarmata beschrieben, (s. auch dort).
215. KRAINZIA Backbg.
BfK., 1938-6, lateinische Diagnose S. 22
[Als Neomammillaria in Britton u. Rose, The Cact., IV:163. 1923 bei Berger
als Mamillaria, Kakteen, 296. 1929 bei Buxbaum als Phellosperma-U.-G.
Krainzia (Backbg.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:1-2, 92. 1951]
Britton u. Rose schrieben in The Cact., IV:163. 1923, da sie den Typus des
Genus wiederholt whrend 25 Jahren studierten, aber niemals in der Lage
waren... eine endgltige Ansicht ber ihre Verwandtschaft zu gewinnen. ...
Eine der Eigentmlichkeiten sei the absence of an exserted ovary. Sie fgen
hinzu: Die Samen sind ganz unhnlich denen irgendwelcher anderen Neomammillaria-Arten. Die Bltenlnge war ihnen nicht bekannt, da sie nur vertrocknete Blten sahen. Vielleicht htten Britton u. Rose die Art wegen der
4,5 cm langen, mit aufflliger Rhre versehenen Blten bereits in die Nhe
ihrer Gattung Phellosperma gestellt, wenn sie frische Blten gesehen htten, sie
aber niemals damit vereinigt, weder dem Wortsinn des Gattungsnamens Phellosperma nach, noch angesichts der Samenzeichnung, die sie l. c. Fig. 183 wiedergeben. Allein schon nach dieser Samenverschiedenheit ist meines Erachtens
Krainzia nicht mit Phellosperma zu vereinigen, wie es Buxbaum entgegen seiner
sonstigen Praxis getan hat.
Ich kann hier nicht nur theoretischen phylogenetischen Gedankengngen wie
denen Buxbaums folgen, deren Verllichkeit angesichts der in der Einleitung
zu Mamillaria zitierten Kurzlebigkeit der neuen Gattungen und Untergattungen
zweifelhaft ist, sondern mu die fr meine Gliederung geltenden Gesichtspunkte
bedenken. Krainzia hat eine lange, enge Rhre... im Gegensatz zu Dolichothele
eine echte Rhre (wie Buxbaum in sterr. Bot. Zschr., 98:12, 91. 1951, ausdrcklich schreibt). Danach gehrt sie also nicht zu Mamillaria; hinzukommt
bei den Samen das Fehlen eines groen, korkigen Arillus.
Da ich nach solchen Tatsachen im Interesse einer klaren Gliederung eindeutig
trennen mu, verbleibt Krainzia hier als eigenes Genus. Der Saft ist wrig;
ber die Samen sagt Buxbaum richtig l. c.: semina arillo albo parvo. Die
Zusammengehrigkeit der beiden hierunter einzubeziehenden Arten habe ich
bereits vor 1951 erkannt. Noch problematischer wird Buxbaums Vereinigung
von Krainzia mit Phellosperma, nachdem dieses Genus neuerdings von R. Moran
als Sektion zu Mamillaria gestellt wird, womit auch die Mamillariengliederung
nur komplizierter wird, gegenber der Schumannschen Sektionsgliederung, d. h.
damit wird auch Buxbaums Phellosperma-Gliederung l. c., 92. 1951, der Boden
entzogen, bzw. wrden deren Arten wieder Mamillaria-Spezies. Aus vorerwhnten
Grnden lehne ich die stndig zunehmende Konfusion, die durch die rein theoretisch arbeitenden Autoren verursacht wird, bzw. ihre dazu fhrende Methode ab.
Ty p u s : Neomammillaria longiflora Br. & R. Typstandort: Mexiko (Durango,
Santiago Papasquiaro).
Vo r k o m m e n : Mexiko (Durango).

3508

Krainzia

Schlssel der Arten:


Randstacheln haarhnlich
Mittelstacheln 1, hakig
Blten leuchtend purpurn . . . . . . . . 1: K. guelzowiana (Werd.) Backbg.
Randstacheln feinnadelig
Mittelstacheln 4, hakig
Blten rosa . . . . . . . . . . . . . . 2: K. longiflora (Br. & R.) Backbg.

1. Krainzia guelzowiana (Werd.) Backbg. C. & S. J. (US.), 152. 1951, ohne


Basonym
Mamillaria guelzowiana Werd., ZfS., 356. 1928. Phellosperma guelzowiana (Werd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 92. 1951, comb. nud.
Einzeln oder sprossend, kugelig, bis 7 cm hoch, 46 cm ; Warzen kugelig:
Axillen kahl; Areolen rund, anfangs mit gelblicher Wolle; Randst. zahlreich.
6080, in zwei oder mehr Reihen bereinander, wei, unten borstig, oben haarartig, gedreht, bis 1,5 cm lang; Mittelst. 1, 810 mm lang, mit feiner Hakenspitze, gelblich bis rtlich-kaffeebraun; Bl. 5 cm lang, 6 cm breit, 45 Tage
dauernd; Sep. lanzettlich, grnlichbraun, Rand rosa und bewimpert; Pet. verlngert, lanzettlich, kurz gespitzt, dunkelpurpurn, zum Rand heller; Staubf.
ziemlich kurz, wei; Gr. kurz; N. grnlich; Fr. hellrot, lnglichrund; S. 1,5 mm
lang, fast schwarz, mit kleinem weiem Arillus. M e x i k o (Durango). (Abb.
32173218.)
Mamillaria guelzowiana splendens hort. ist nur ein Name fr eine hellgelb
bestachelte Form; die Stachelfarbe ist aber bei beiden Krainzia-Arten variabel
von gelb bis rotbraun. Die Samen bleiben oft lange in den Achseln; ich habe viele
Importpflanzen gehabt, die noch zahlreichen Samen aus den Achseln ergaben.
In der Sammlung Claeys, Gent, sah ich bei Vollreife mit Lngsrissen aufplatzende Frchte, was bei Mamillaria bisher meines Wissens noch niemals beobachtet wurde.
2. Krainzia longiflora (Br. & R.) Backbg. BfK., 1938-6
Neomammillaria longiflora Br. & R., The Cact., IV:163. 1923. Chilita
longiflora (Br. & R.) Orc., Cactography, 2. 1926 Mamillaria longiflora
(Br. & R.) Berg., Kakteen, 296. 1929. Phellosperma longiflora (Br.
& R.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 92. 1951, comb. nud.
Kugelig, meist einzeln (nach Britton u. Rose auch sprossend), bis ca. 6 cm
hoch, 5 cm , mit wrigem Saft; Warzen mittelgro, bis 7 cm lang, nach der
Spitze zu stark konisch, unten seitwrts verbreitert, alle ziemlich dicht gestellt
und unter St. verborgen; Randst. ca. 30, wei, dnn, elastisch und strahlend
angelegt, 11,3 cm lang (nach Britton u.
Rose auch gelb oder strohfarben, was sich
wohl mehr auf die Mittelst. bezieht); 4 Mittelst.,
hellgelb bis rotbraun, strker als die randstndigen, drei davon etwas aufwrts stehend, etwas
lnger als die Randst., einer seitwrts stehend
bzw. vorgestreckt, etwas gebogen, aufwrts
oder abwrts gehakt; Bl. gro, bis 4,5 cm lang.
4 cm breit; Rhre dnn, schlank, weitlufig
klein geschuppt; Ov. sehr klein, etwas versenkt;
Abb. 3217. Krainzia guelzowiana
(Werd.) Backbg.
Staubf. zahlreich, am ganzen Rhreninnern

Krainzia

3509

Abb. 3218. Krainzia guelzowiana (Werd.) Backbg. Hellgelbstachlige Form, als v. splendens
hort. bezeichnet. Interessant ist, da hier die Frucht (vorn Mitte) bei der Reife seitlich der
Lnge nach aufplatzt. (Sammlung: Claeys, Gent.)

Abb. 3219. Krainzia longiflora (Br. & R.) Backbg.

3510

Phellosperma

angeheftet; Gr. nicht herausragend; Bltenrest auf der Fr. haftend, die Fr. in
einer kleinen Vertiefung aufsitzend, lnglichrund, hutig auftrocknend, genervt; S. schwarz, mit weiem Arillus, lngere Zeit an der Pflanze verbleibend.
M e x i k o (Durango). (Abb. 3219.)
Es gibt ganz hellgelbe Mittelst. zeigende Pflanzen, aber auch tief rotbraune,
dazwischen alle bergnge, so da hier wie bei voriger Art eine Trennung nach
Mittelstachelfarben nicht mglich ist. Thiemann, Bremen, hat auch rein wei
blhende Pflanzen gesehen.
216. PHELLOSPERMA Br. & R.
The Cact., IV:60. 1923
[Zuerst als Mamillaria Haw. (1852) als Mamillaria U.- G. Phellosperma FosBerg (1931) bei Buxbaum als U.-G. Euphellosperma F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr., 98:12, 92. 1951 bei R. Moran als Mamillaria-Sektion Phellosperma (Br. & R.) Moran, in Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953 als Mamillaria
U.-G. Phellosperma (Br. & R.) Soulaire, Cactus, 43:159, 160. 1955]
Britton u. Rose zweigten Mamillaria phellosperma Eng. als eigene Gattung
aus zwei Grnden ab: funnel-shaped flower und seeds large for this group...
with a thick corky base near as large as the body. Die trichterige Blte hat
bis ca. 4,5 cm Lnge; sie erscheint wie Britton u. Rose ausdrcklich angeben
und auch aus Baxters Bild in California Cactus, 89. 1935, hervorgeht in
axils of old tubercles (!). Da es sich nach Buxbaum auch um eine echte Rhre
handelt, die Samen ein mchtiges Arillusgewebe am Hilum haben, ist damit die
Art als eigenes Genus klar umrissen und jede Erweiterung ein Abgehen von dieser
klaren Trennung seitens Britton u. Rose. Mit auffallende Samengre, wie
Buxbaum fr alle Phellosperma-Arten in seinem erweiterten Sinne angibt, knnen
die nur 1 mm groen Samen der Phellosperma longiflora (Br. & R.) F. Buxb.
nicht richtig gekennzeichnet werden; der Same von Phellosperma tetrancistra ist dagegen 2 mm gro! Demgegenber ist der Same von Mamillaria pennispinosa, die
Buxbaum zu Phellosperma trotz ihrer kleinen Blte einbezieht, nur 0,75 mm
gro, also relativ klein, bzw. ein Widerspruch zu Buxbaums Angabe: Samen
bei allen Phellosperma-Arten auffallend gro. Der kleinen Blte wie dem ganzen
Charakter nach davon, da hier wirklich ein aufflliges korkiges Arillusgewebe
vorhanden ist, sagt Krainz nichts; ich finde auch bei Buxbaum keine
Darstellung sowie den ziemlich hoch um den Scheitel entspringenden Blten
nach mu ich diese Art daher Craig bzw. Krainz folgend bei Mamillaria
belassen, da sonst die scharf umrissene Charakterisierung von Phellosperma verlassen wrde. Der normale Zustand der reifen Frucht ist wohl stets eine zylindrische Form; wenn Britton u. Rose daneben auch sagen globular to cylindric,
so handelt es sich wohl um gelegentlich krzere Fruchtformen, wie sie auch bei
Mamillaria aus mir unbekannten Grnden vorkommen. Den eigenartigen Samen
mit seinem mchtigen Arillusgewebe bilden Britton u. Rose mit ihrer Fig. 57
ab. Buxbaum hat (1951) eigentlich eine Emendierung von Phellosperma vorgenommen, dies aber nicht gekennzeichnet, wohl, weil die descr. emend. dann
als zu gedehnt empfunden wrde; er spricht daher nur von einer neuen Fassung.
Phellosperma bleibt deshalb hier in dem ursprnglichen Umfang bzw. nur mit dem
Charakter Flores infundibuliformes elongatae aus der Buxbaumschen Charakterisierung seines Subg. Euphellosperma.
Die 14 Mittelstacheln sind nicht gleichmig hakig, manchmal nur einer,
zuweilen alle. Durch ihre oft leuchtend dunkle Frbung gegenber den berwiegend

Phellosperma

3511

weien Randstacheln sind die Pflanzen sehr schn, aber schwierig zu


kultivieren; sie halten wahrscheinlich nicht einmal als Pfropfung sehr
lange. Baxter empfiehlt, nach ihrem
natrlichem Standort, sie mglichst
nur in reines granitisches Zerfallmaterial zu pflanzen.
Ty p u s : Mamillaria tetrancistra
Eng. Typstandort: USA
(Kalifornien, San Felipe).
Vo r k o m m e n : USA (Arizona:
Westecke von Mohave County, sdlich bis Yuma County,
westliche Pima County, sdliche Yavapai County und
Sacaton;
SO-Kalifornien,
nordwrts bis Inyo County,
westlich durch die Mohaveund Colorado-Wste bis Victorville und Banning sowie
Abb. 3220.
sdlich bis zur Grenze;
Phellosperma tetrancistra (Eng.)
S-Utah; nach Baxter auch in
Br. & R.
Nevada); Mexiko (N-Niederkalifornien lt. H. Bravo).
Die Verbreitung berschneidet sich nirgends mit der von Mamillaria
pennispinosa (Mexiko-Coahuila), erstreckt sich ungewhnlich weit als berwiegend us-amerikanische Pflanze, und doch sind die Merkmale der Gattung sofern sie auf den Typus begrenzt bleibt vllig einheitlich, was
nicht bersehen werden sollte.
1. Phellosperma tetrancistra (Eng.) Br. & R. The Cact., IV:60. 1923
Mamillaria tetrancistra Eng., Amer. Journ. Sci., II. 14:337. 1852.
Cactus phellospermus Kuntze C. tetrancistrus Coult.
Einzeln oder sprossend, zylindrisch, bis 30 cm lang; Warzen rundlich; Axillen
nackt; Randst. zahlreich, 3060, nadelig, wei, manchmal mit brunlicher
Spitze; Mittelst. 14, strker und lnger, einer bis alle hakig, in allen Richtungen
gekrmmt, der lngste bis ca. 1,25 cm lang, biegsam, dunkelbraun bis schwarz;
einige Randst. sind fast so stark wie die schwcheren Mittelst., andere borstig
dnn, bis fast 1 cm lang; Bl. bis 4,5 cm lang; Rhre schlank, besonders unten,
grnlich; Schuppen und Sep. bewimpert; Pet. purpurn mit weilichem Rand,
ca. 2,5 cm ; Gr. und N. krem; Fr. rot, ziemlich zylindrisch, unten schlanker,
bis 3,5 cm lang, bis 1 cm ; S. 2 mm gro, schwarz, mit groem korkigen Arillus.
USA(Arizona, Utah, Nevada, O-Kalifornien), Mexiko (N-Niederkalifornien).
(Abb. 32203222).
Phellosperma pennispinosa (Krainz) F. Buxb. s. unter Mamillaria pennispinosa.

222

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3512

Dolichothele

3221
3222
Abb. 3221. Phellosperma tetrancistra (Eng) Br. & R. Besonders schn dicht wei
bestachelte Form.
Abb. 3222. Phellosperma tetrancistra (Eng.) Br. & R. hlt sich wurzelecht nur schwer:
gepfropfte Stcke wie dieses verlieren aber durch das lockere Stachelkleid
an Schnheit. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)

217. DOLICHOTHELE (K. Sch.) Br. & R. emend. Backbg.


The Cact., IV:61. 1923
[Bei K. Schumann: Mamillaria U.-G. Dolichothele K. Sch. Chilita Orcutt
non emend. F. Buxb., pro parte einschlielich Oehmea F. Buxb., Sukkde.
(SKG.), IV: 17. 1951 und Pseudomammillaria F. Buxb. non Fri1), sterr.
Bot. Zschr., 98:12, 84. 1951; bei R. Moran: Subsekt. Pseudomammillaria
(F. Buxb.) Moran von Mamillaria, Gent. Herb., VIII:4. 324. 1953 Descr.
emend. der jetzigen Emendierung in Descr. Cact. Nov., 5. 1956, als endgltige
Fassung der provisorischen Emendierung von 1950, non sensu emend. Werd.
& Buxb. in Die Kakteen C VIIIc (1)]
Die Geschichte dieser Gattung ist auch die der Schwierigkeiten in der
Bewertung und Abgrenzung mancher Kakteengattungen sowie der Wandlung in den Auffassungen darber, leider auch der Versuche der Herabsetzung
anderer, die sich neben Buxbaum um die Klrung dieser schwierigen
Artengruppen bemht haben. Die Geschichte des Genus Dolichothele beweist
ferner, da solche Klrung oft nur mhsam und schrittweise zu gewinnen ist,
und da dann und dennoch die Auffassungen verschieden sein knnen.
Die Geschichte des Genus Dolichothele ist aber auch ein lehrreiches Beispiel
dafr, da das Stckwerk gewisser Wiederzusammenfassungen, mit dem gegen1
)Pseudomammillaria Fri (1931, in Kreuzinger, Verzeichnis, 8. 1935) war ein unbeschriebener Name fr eine Gattungsgruppe (Bartschella, Cochemiea, Dolichothele, Haagea
(Porfiria), Mamillopsis, Neobesseya, Phellosperma, Solisia).

Dolichothele

3513

wrtig einzelne Autoren hervorgetreten sind wohlgemerkt: ohne sich mit


der Frage auseinanderzusetzen, wie das Endergebnis solcher Synonymvermehrung (denn mehr ist dies bisher nicht) aussieht, von praktischen Gesichtspunkten ganz abgesehen , in der bisherigen Form keine wirkliche Lsung
dieses die ganze Familie betreffenden Problems bedeutet. Wir knnen heute aus
einer langen Erfahrung rckschauend sagen, da ein solches Vorgehen zwar bequem fr jene ist, die sich ber die Frage der Verschiedenheit der Merkmale
wenig Gedanken machen, da es aber auch gerade das Verfahren war, welches
uns die letzte und feinste Merkmalskenntnis vorenthalten hat. Benutzt man die
Kleingattung, mu man zwangslufig eine ganz bestimmte Vorstellung ber die
ihr eigentmlichen Kennzeichen damit verbinden. Geht man hingegen zu
einem mehr oder weniger verschwommenen Sammelbegriff ber, fehlt der Antrieb, sich mit diesen Fragen auseinandersetzen zu mssen. In einem Werk wie
dem vorliegenden kann berdies dem rein Theoretischen keine ausschlaggebende
Rolle zugewiesen werden, sondern es mu hier der Grundsatz entscheidend sein,
die gesamte Materie klar und bersichtlich, in den differierenden Einzelheiten so
genau wie mglich und durch entsprechende Schlssel auch die Pflanzen so leicht
wie mglich bestimmbar darzustellen.
Obwohl ich schon 1951 in C. & S. J. (US.), 152. 1951 (die provisorische Emendierung wurde ja bereits 1950 verffentlicht) auer Dolichothele albescens, D. aylostera und D. baumii auch Dolichothele surculosa zu dieser Gattung einbezog, hat
Buxbaum im gleichen Jahr die letztere Spezies noch als eine Art seiner verfehlten
Gattung Ebnerella angesehen (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951). Dafr hat
er es da in meiner amerikanischen Verffentlichung keine Basonyme angegeben
waren1), wie brigens auch nicht bei smtlichen Neukombinationen Buxbaums
l. c. 1951 fr richtig gehalten, in Die Kakteen C VIIIc die Art als Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. Syn. D. surculosa (Bd.) Backbg. ex F. Buxb.
zu publizieren, obwohl er in Sukkde. (SKG.), IV:13. 1951, darauf verwies,
da Freibeutertum in den Internationalen Regeln nicht vorgesehen sei.
Dann kann man darauf nur antworten, da ein korrekter Autor die erste
Erkenntnis anerkennt und ein versehentlich unterbliebenes Basonym nachliefert! Sein in letzterwhnter Funote gemachter Hinweis ist auch insofern
unzutreffend, als Werdermann in Kaktkde., 9799. 1938, vor der Beschreibung von Mamillaria (Dolichothele) aylostera Werd. nur die Schwierigkeiten
der Behandlung dieses Genus aufzeigte, besonders durch Tiegels Einbeziehung der D. decipiens und D. camptotricha. Den Schritt einer Emendierung
wagte damals Werdermann in seinen sachlichen und vorsichtigen Ausfhrungen
nicht. Er sagt dazu ausdrcklich: Es liegt meines Erachtens kein triftiger Grund
vor, Dolichothele generisch von Mamillaria zu trennen. Wollte ich damals Dolichothele aufrechterhalten oder die Tiegelschen Dolichothele-Arten einbeziehen, konnte
ich also eine Emendierung nur unter meinem Namen vornehmen. Da dabei von
filamentis spiraliter affixis statt spiraliter contortis gesprochen wurde, war
lediglich ein Versehen, wie es in viel schwererer Form Buxbaum mit dem Homonym Leptocladia, dem Synonym Ebnerella und der berflssigen Verffentlichung
von 142 synonymischen Kombinationen sowie der berhaupt verfehlten Aufstellung von Mammilloydia F. Buxb. unterlaufen ist.
Es war mir schon damals klar, da die endgltige Lsung des DolichotheleProblems noch einer weiteren Entwicklung bedurfte. Sie ergab sich bereits durch
Buxbaums Bearbeitung in sterr. Bot. Zschr. 1951, d. h. durch die Abtrennung
1

)Von E. Y. Dawson nur versehentlich nicht aufgezhlt.

222*

3514

Dolichothele

des Genus Pseudomammillaria F. Buxb. sowie (in Sukkde. (SKG.), IV:15. 1951)
durch die Aufstellung des Genus Oehmea F. Buxb., mit dem gleichsam Werdermanns Ansicht, da seine Mammillaria aylostera Werd. eine Dolichothele sei,
widerlegt wurde, oder besser gesagt: zu widerlegen versucht wurde. Heute ist es
ja so, da man berhaupt nicht mehr recht wei, welche der damaligen Gattungen
Buxbaums eigentlich noch gltig sein sollen, d. h. welche nach dem Vorbild von
R. Morans Umgliederungen in andere Gattungen noch Bestand haben.
Entscheidend fr die Buxbaumsche Abtrennung von Pseudomammillaria und
Oehmea sind:
a) bei Pseudomammillaria: das Nichtvorhandensein einer Sulenbildung (
lange Verwachsung von Griffel und Rhre) und die sehr kleinen Samen
(Buxbaum, l. c.);
b) bei Oehmea Rezeptaculum gnzlich mit dem Griffel vereint (bei Dolichothele nur in der unteren Hlfte) sowie grob warzige Samen (bei Dolichothele
grubig punktiert).
Geringe Unterschiede in der Form des geffneten Perianths oder Drehung bzw.
Nichtdrehung von Staubfden kommen auch bei anderen Gattungen vor, wo
danach nicht getrennt wird, winzige braune Samen und grere schwarze auch
bei Parodia, noch grere Verschiedenheit bei Gymnocalycium (und wenn danach
getrennt wrde abgesehen davon, da die Fragwrdigkeit dieses Verfahrens
von E. Shurly nachgewiesen wurde wrde das Aufspalten unabsehbar werden); die weiteren angegebenen Charakteristika knnen also bergangen werden.
Die Kleinheit der Blten von Tiegels Dolichothele-Reihe Microfloridae
(Buxbaum, Ost. Bot. Zschr. 1951: Microdiflorae) ist auch unbeachtlich, aus
verschiedenen Grnden bzw. auch, was das Fehlen der Sule anbetrifft. Langrhrige und kleine Blten zieht Buxbaum z. B. selbst zusammen in der Neufassung von Phellosperma bzw. der U.-G. Euphellosperma Flores... elongatae
vel minores, wie denn auch, ganz im Gegensatz zu seinen Ausfhrungen in
sterr. Bot. Zschr., 98:12, 9192. 1951, Phellosperma pennispinosa (Krainz)
F. Buxb. spter wieder als Synonym zu Mamillaria pennispinosa Krainz gestellt
wurde. Es ist hier schwer, den Grund der Buxbaumschen Sinneswandlung zu erkennen, zumal auch U.-G. Krainzia wieder zu Mamillaria einbezogen wird. Warum
da die umfangreichen Argumentierungen von 1951?
Da bei starker Reduzierung der Bltenlnge, wie sie Buxbaum selbst fr die
Microfloridae annimmt, auch die Sule gewissermaen auf ein Fehlen der
Zusammenwachsungsdistanz einschrumpft, liegt ja nahe. Auerdem differiert
solche Sulenbildung (s. bei Mediolobivia usw.); bei Aylostera Speg. kommen
dagegen noch andere wichtige Merkmale hinzu.
Buxbaum irrt auch, wenn er sagt: Die Bl. von Dolichothele stehen durch die
Sulenbildung ganz isoliert da (sterr. Bot. Zschr., 98:12, 84. 1951). Anscheinend hatte er zum Zeitpunkt der Niederschrift noch nicht sein eigenes Genus
Oehmea bearbeitet; aber auch davon abgesehen habe ich bei Bartschella einwandfrei eine solche Sulenbildung beobachtet, wobei dahingestellt sein mag, wieweit sie berhaupt immer auftritt oder variiert.
Genau genommen ist damit smtlichen Argumenten fr die Abtrennung der
Boden entzogen, jedenfalls bestnde kein Grund nach dem Vorbild der Wiedereinbeziehung von Phellosperma und Krainzia zu Mamillaria durch Buxbaum ,
Dolichothele abzutrennen, so da Werdermann mit seiner Ansicht von 1938 im
Recht wre.

Dolichothele

3515

Und dennoch wrde die Wiedereingliederung von Dolichothele zu Mamillaria


nicht befriedigen; unter diesem Eindruck steht auch Craig, der das Genus getrennt lt. Aber auch seine Argumente dafr befriedigen nicht ganz.
Welche Gesichtspunkte ergeben sich nun, wenn man Oehmea und Pseudomammillaria angesichts obenerwhnter Argumente als nicht ausreichend generisch
trennbar ansieht, sie mit Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb. zu vereinigen?
Mit Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb. ist die Reihe der Dolichothele sensu Tieg.: Reihe Microfloridae durch das in der ganzen Kakteenfamilie
bzw. unter allen Kugelformen e i n m a l i g e Kennzeichen langer, ziemlich weichfleischiger Warzen, verbunden mit einer strkeren Elastizitt der Bestachelung
bzw. lockerer Anordnung; angesichts dieser Einmaligkeit halte ich die Pflanzen
allein schon fr zusammengehrend, zumal der Samenvergleich fr eine
Trennung nicht gengt, wie oben dargelegt. Die Bltenfarbenunterschiede sind
ebenfalls nicht ausreichend, da man in anderen Gattungen, ja sogar bei gleichen Arten (Lob. famatimensis), gelbe und weie Farben kennt. b r i g e n s w a r
auch schon Grke der Ansicht, da Mamillaria camptotricha zur
d a m a l i g e n U n t e r g a t t u n g D o l i c h o t h e l e z u r e c h n e n s e i.
Ich glaube nun, da hierher auch die Reihe 15: Zephyranthoides meiner Systematischen bersicht von 1942 gehrt. Man braucht nur Pfeiffers Darstellung
(s. meine Abb. 3232) mit der groen Blte und den langen Warzen der D. zephyranthoides zu betrachten Schumann sagt zylindrisch, bis 2,5 cm lang
sowie zu bedenken, da Craig sie als soft in texture charakterisiert, die Samen grer, schwarz und fein punktiert sind, um auch angesichts der bis zu 4 cm
breiten Blten den besten Platz dieser Art in Dolichothele zu sehen. Sie bildet
auerdem spter einen hnlich derben, rbenartigen Basalteil wie alte D. longimamma. Leider konnten die Blten noch nicht im Lngsschnitt dargestellt werden.
Die Art stnde so dem Typus von Dolichothele in den Samen nahe, pate der Bltengre nach zu den Macrofloridae, schlsse hier gut an die hakenstachligen Pflanzen
von Guerrero-Michoacn an und ebenso an die weie Bltenfarbe der Microfloridae, die bei D. zephyranthoides auch gelblich sein kann wie bei den Macrofloridae. Ich beziehe daher die frhere Reihe Zephyranthoides mit zu den
Macrofloridae bzw. an deren Ende ein.
Bei dem Vergleich von Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb. und Oehmea
F. Buxb. ergeben sich gleichfalls nicht hinreichende Trennungsmerkmale, auch,
wenn man das Schicksal anderer Gattungen Buxbaums bedenkt, fr deren
Sonderstellung 1951 mit einem groen Aufgebot von Einzelheiten argumentiert
wurde, um dann wieder verlassen zu werden. Die Sulenbildung hlt auch
nicht ausreichend stand. Hier erscheint es mithin als erforderlich, einmal Habitusmerkmale mehr zur Geltung zu bringen und zum anderen Schumanns Untergattungsmerkmale wieder heranzuziehen. Dieser fhrt einmal groe Warzen,
zylindrisch an und auerdem Blten ansehnlich, trichterig, gelb. Das erste
Merkmal kann auch fr Mamillaria camptotricha und M. decipiens gelten, das
letztere fr die Vereinigung von Dolichothele und Oehmea. Das Merkmal Fruchtknoten hervorragend, das schon von Schumann angegeben wird, besagt nicht
viel, da L. Benson (in The Cacti of Arizona, 122. 1950, Fig. 30) z. B. bei Mamillaria
fasciculata ebenfalls einen frei stehenden Fruchtknoten abbildet. Auerdem
hneln sich die Frchte in beiden Richtungen: bei den Microfloridae sind sie so
langgestreckt schlankkeulig wie beim Typus von Oehmea, und so grn wie bei
Dolichothele sensu emend. Werd. & Buxb.; z. B. bei Mamillaria decipiens
knnen sie an der Sonne auch schwach rtlich werden; die einzige bekannte
Oehmea-Frucht ist ebenfalls schlank keulenfrmig, zum Teil meines Wissens

3516

Dolichothele

auch grn, sonst rot angegeben (ohne genauen Ton); damit bzw. angesichts
der bereinstimmend greren gelben Blten sind also zwischen Oehmea und
Dolichothele wieder die gleichen Beziehungen hergestellt wie sie Werdermann
durch die Nameneinschaltung (Dolichothele) bei seiner Beschreibung von Mamillaria aylostera darstellte. Da somit auch hakenfrmig gebogene Stacheln bei
Dolichothele vorkommen, ist ganz unbeachtlich, da wir bei smtlichen Sektionen
von Mamillaria wie auch bei mehreren anderen Gattungen (z. B. Ferocactus.
Pseudolobiria) teilweise Entwicklung von Hakenstacheln oder stark gekrmmten
antreffen. Dies ist, zusammen mit anderen Merkmalen, hchstens ein Reihenoder Unterreihenkennzeichen.
Buxbaum hat in Sukkde. (SKG.) IV die ziemlich unzureichende Beschreibung
von Neomammillaria nelsonii Br. & R.; auf Grund von Craigs Angaben fr
ausreichend gehalten, diese Art als Typus von Oehmea zu whlen, d. h. obwohl
keine sicheren Einzelheiten ber Bltengre und -frbe vorliegen; die Wahl als
Typus des Genus erfolgte vor allem auf Grund der warzigen Samen. Dabei hat
mir E. Shurly mitgeteilt, da unter Mamillaria auch z. B. M. lanata und M. herrerae durch hnliche Struktur abweichen. Damit wre dies Kennzeichen allein
nicht gengend. Somit steht Oehmea F. Buxb. auf sehr schwachen Fen, und
man entgeht auch hier Schwierigkeiten, wenn man nach Werdermanns Vorbild
die einwandfrei bekannten Arten aus dein mexikanischen Staat Guerrero sowie
dem angrenzenden Staat Michoacn einschlielich M. nelsonii smtlich als zu
Dolichothele gehrend ansieht.
Da also bei eingehenderer Betrachtung, gem obigen Ausfhrungen, eine Abtrennung von Oehmea und Pseudomammillaria nicht zu vertreten ist, folge ich
hier wieder Werdermann und Tiegel und vereinige alle Arten unter Dolichothele
im Sinne der endgltigen Emendierung in Descr. Cact. Nov., 5. 1956: Pflanzen
kugelig; Warzen locker angeordnet. weichfleischig, zylindrisch verlngert,
hufig zitzenfrmig oder reduziert: St. ziemlich dnn oder biegsam, gerade,
oder zum Teil mit (bei den Mittelst.) hakiger Stufe; Bl. grer oder kleiner:
Ovarium hervortretend: Gr. mit der Rhre verwachsen; Fr. grn, keulig.
verlngert oder mehr reduziert. Dabei ist unter verwachsen bei der Sule
zu verstehen, da die Verwachsung ausgebildet ist bis fehlend; die teilweise
Rtung der Fr. wird insofern unbeachtet gelassen, als nicht feststeht, ob es sich
bei der Angabe rot bei Neomammillaria nelsonii um eine hnliche Rottnung
handeln kann, wie man sie zuweilen auch sonst bei den Dolichothele-Arten beobachtet; es ist darber noch nicht gengend bekannt. Samen: schwarz bis dunkelbraun, glnzend, warzig (zum Teil runzlig) oder punktiert, groer, oder
klein und braun, grubig punktiert.
Sowohl bei der Tiegelschen Reihe Microfloridae. wie bei den Macrofloridae (Dolichothele im Sinne von Schumanns Untergattung) kommen auch Borsten
in den Axillen vor. d. h. bei allen Microfloridae, unter den Macrofloridae bei Dolichothele longimamma nur selten (?), bei D. melaleuca vereinzelt.
bei D. balsasoides zahlreicher, bei D. uberiformis, sphaerica, baumii und surculosa
fehlen sie.
Whrend die Pflanzen aus dem Staat Guerrero zum Teil empfindlicher sind
und gepfropft weit besser wachsen, sind die brigen Spezies auf eigenen Wurzeln
sehr gutwchsig.
Ty p u s : Mamillaria longimamma DC. Typstandort: Mexiko, ohne weitere
Angabe.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Tamaulipas, Nuevo Len, Hidalgo, Quertaro, San
Luis Potos, Michoacn, Guerrero, Oaxaca), USA (Texas).

Dolichothele

3517

Schlssel der Reihen:


Mit greren (gelben oder weien) Blten. . . . . Reihe 1: Macrofloridae Tieg.
Mit kleineren (weien) Blten. . . . . . . . . . Reihe 2: Microfloridae Tieg.

Schlssel der Arten:


Reihe 1: Macrofloridae T ieg .
Blten gro, ca. 34 cm oder mehr lang bzw. breit
Ohne Hakenstacheln
Blten gelb
Stacheln nicht haarfein
Stacheln rauh
Warzen bis 6 cm lang
Mittelstacheln fehlend oder einzelne
vorhanden (Pflanzen oft spter mit rbigem Basalteil) . . 1. D. longimamma (DC.) Br. & R.
Warzen bis 3 cm lang
Mittelstacheln stets fehlend
Warzen konisch. . . . . . . . 2: D. uberiformis (Zucc.) Br. & R.
Mittelstacheln 01
Warzen mehr zylindrisch . . . . .
Stacheln alle glatt
Warzen bis 1,6 cm lang
Mittelstacheln 1
Warzen konisch-zylindrisch bis oval.
Stacheln haarfein
Warzen bis 1 cm lang, dick-zylindrisch
Mittelstacheln 56, etwas derber als
die Randstacheln . . . . . .
Mit Hakenstacheln (mittlere)
Blten gelb
Pflanzen dichte Rasen bildend
Einzelkrper klein
Warzen klein-zylindrisch
Mittelstacheln 1 (2), hakig1)
Blten 2 cm gro. . . . . . . .
Pflanzen sprossend, aber nicht dichte Rasen
bildend
Einzelkrper anfangs gedrckt-kugelig, spter verlngert
Warzen kurz-kegelig bis zylindrisch
Mittelstacheln mehrere (34), einer
hakig
Blten 34 cm gro bzw. lang
Axillen ohne Borsten
Warzen schlauchfrmig-zylindrisch, Farbe variabel von hell- bis dunk1

3: D. melaleuca (Karw.) Craig

4: D. sphaerica (Dietr.) Br. & R.

5: D. baumii (Bd.) Werd. & F. Buxb.

6: D. surculosa (Bd.) F. Buxb.

)Wenn zwei, einer hakig, der zweite entweder auch oder oben gekrmmt.

3518

Dolichothele

ler bzw. rtlichgrn


( Mamillaria aylostera Werd.) . . . . . 7: D. beneckei (Ehrenbg.) Backbg.
n. comb.
Warzen breit kegelfrmig,
rtlich
Stacheln dichter verflochten
Sep. bzw. uere Petalen
violettrosa (? Mam.
balsasensis Bd.) . . . 8: D. nelsonii (Br. & R.) Backbg.
n. comb.
Axillen mit Borsten
Warzen schlanker-konisch
Sep. grn . . . . . . . 9: D. balsasoides (Craig) Backbg.
n. comb.
Blten wei bis gelblich
Warzen lang-zylindrisch
Mittelstacheln 1 (2), einer hakig
(Pflanzen mit starkem rbigem Basalteil). 10: D. zephyranthoides (Scheidw.)
Backbg. n. comb.

Reihe 2: Microfloridae T ieg .


Blten klein, hchstens 1,8 cm breit
Ohne Hakenstacheln
Blten wei
Warzen zylindrisch
Mittelstacheln 1, geradeaus gerichtet, steif, lang . . . 11: D. decipiens (Scheidw.) Tieg.
Warzen konisch
Warzen langgezogen
Mittelstacheln nur selten vorhanden
Stacheln gelblich, verbogen. . 12: D. camptotricha (Dams) Tieg.
Warzen krzer, rundlicher
Mittelstacheln fehlend (?)
Stacheln wei, gerade . . . 13: D. albescens (Tieg.) Backbg.

Reihe 1: Macrofloridae T i e g .
1. Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R. The Cact., IV:62. 1923
Mamillaria longimamma DC., Mm. Mus. Hist. Nat. Paris, 17:113. 1828.
M. longimamma hexacentra Berg M. longimamma congesta hort.
? M. uberiformis hexacentra SD. M. uberiformis gracilior Meinshsn.
M. longimamma luteola hort. Cactus longimammus Kuntze Neomammillaria longimamma Fosberg, Bull. So. Calif. Acad. Sci., 30:58. 1931.
Einzeln oder von unten sprossend; Warzen sehr gelockert stehend, ziemlich
weichfleischig, oval-oblong, ziemlich glatt, nach Craig nur 35 cm lang, nach
K. Schumann bis 7 cm lang, am Grunde bis 1,5 cm breit; Areolen rund bis oval,

Dolichothele

3519

anfangs schwach wollig; Axillen nur haarfilzig bis kahl; Randst. 910,
0,52 cm lang, nadelig, gerade, rauh, schwach biegsam wei bis blagelb, unten
dunkler; Mittelst. gewhnlich 1 oder fehlend, gelegentlich bis 3, bis 2,5 cm lang,
nadelig, gerade, rauh und biegsam, vorgestreckt, hellbraun mit schwarzer Spitze;
Bl. 56 cm breit, 46 cm lang; Sep. grngelb oder brunlichgelb bzw. mit
braungelbem Rckenstreifen, lanzettlich, spitzig; Pet. hellgelb; Staubf. gelb;
N. 58, gelbgrn; Fr. gelblichgrn, dickkeulig; S. dunkelbraun, fast schwarz,
fein punktiert, kaum 1 mm lang, umgekehrt-eifrmig. M e x i k o (Hidalgo).
(Abb. 32233224; Tafel 253, oben). Axillenborsten sollen vereinzelt vorkommen.
Craig unterscheidet noch (nach Schumann):
v. gigantothele (Berg) Craig Mamm.-Handbook, 356. 1945
Mamillaria longimamma gigantothele Berg, in Frster, Handb. Cactkde.,
183. 1846. M. gigantothele Frster, nur als Name.
Warzen bis 6,5 cm (Rmpl.) lang; Randst. 9, 2 cm lang; Mittelst. 1, 2,5 cm
lang. Es erscheint mir zweifelhaft, ob diese Variett wirklich abtrennbar ist.

Abb. 3223. Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R.


Abbildung aus Berger, Entwicklungslinien der Kakteen, Fig. 69. (Foto: Rose.)

3520

Dolichothele

v. globosa (Lk.) Craig Mamm.-Handbook, 350. 1945


Mamillaria globosa Lk., Allg. Gartenztg., 25:240. 1857. M. longimamma
globosa K. Sch. M. longimamma pseudomelaleuca Quehl, MfK., 111.
1909, und (Beschrbg.) l. c., 164. 1910
Krper mehr kugelig; Warzen dunkelgrn, sehr lang; Randst. bis 12;
Mittelst. 13. Durch die zahlreicheren St. und mehr dunkelgrne Farbe
auffallend. Ax. nach Schelle gut wollig (?).
Hchstwahrscheinlich ist meine Abb. 3224 diese Variett, die Blte geschlossener im Saum als bei D. longimamma. Quehls Umbenennung 1910 war unntig,
nachdem er 1909 beide Varietten fr identisch hielt.
Demnach gehren hierher die Namen: M. longimamma v. pseudo-melaleuca
hort. (Kat. Haage & Schmidt) und aus Schelle (Kakteen, 298. 1926) die irrtmlichen Bezeichnungen M. longimamma melanoleuca hort. und v. pseudomelanoleuca hort. Ferner ist dies Dolichothele melaleuca (hort.) Bd., in Mamm.-Vergl.Schl., 19. 1933. Der Name M. longimamma melaleuca hort. (Grssner) scheint
auch hierher zu gehren.
Folgende Namen finden sich in der Literatur, haben aber wohl keine Bedeutung:
Mamillaria longimamma compacta (Rmpl.) Schelle, M. longimamma congesta
(Hrt.) Krook M. longimamma laeta Schelle M. longimamma ludwigii
Grssner M. longimamma major Schelle M. longimamma melaena (richtig:
maelenii) Schelle1) M. longimamma spinosior Schelle. Nur Namen waren
Mamillaria hexacentra O. und M. alpina Mart., die Britton u. Rose hierunter
erwhnen, eine Art aus Oaxaca mit 2,5 cm breiter Blte (vielleicht eine Coryphantha?) Schelle schrieb (1926) flschlich M. longimamma exacantha Hrt.
Die Angabe, da in den Axillen gelegentlich Borsten auftreten, macht Tiegel
in J. DKG. (T), 103. 193536.
2. Dolichothele uberiformis (Zucc.) Br. & R. The Cact., IV:63. 1923
Mamillaria uberiformis Zucc., in Pfeiffer, En. Cact., 23. 1837. M. uberiformis major hort. M. uberiformis variegata hort. M. laeta Rmpl.
Cactus uberiformis Kuntze Mamillaria longimamma uberiformis K. Sch.
Neomammillaria uberiformis Fosbg., Bull. So. Calif. Acad. Sci., 30:58. 1931.
Ziemlich dicht sprossend, niedrig, etwas gedrckt-kugelig, bis 7 cm hoch.
10 cm ; Warzen konisch-zylindrisch, glnzend dunkelgrn, etwas weichfleischig,
Kuppe stumpflich, bis 3,5 cm lang, 1,6 cm
dick am Grunde; Areolen rund, fast kahl:
Axillen kahl; Randst. 45. selten nur
3, zuweilen bis 6, 0,71,6 cm lang, dnnnadelig, die oberen manchmal etwas krftiger,
gerade oder etwas gewunden, rauh, hornfarben, mit schmalem rtlichbraunem Fu; Bl.
3,5 cm : Rhre weilich; Sep. rtlich; Pet.
in zwei Reihen, gelb, spitzig, am Rand gesgt; Staubf. wei; Gr. gelb; N. 56; Wurzel
dick und rbenartig. M e x i k o (Hidalgo.
z. B. bei Pachuca).
Abb. 3224. Blhende Dolichothele longimamma v. globosa (Lk.) Craig(?)
1

)Craig und Britton u. Rose schrieben malaena; der Name lautet richtig wie oben.

Dolichothele

3521

Ein Name in Kat. Backeberg, 10 J. Kaktfrschg., 29. 1937. war Dolichothele


longimamma uberiformis.
3. Dolichothele melaleuca (Karw.) Craig Mamm.-Handb., 353. 1945
Mamillaria melaleuca Karw.?, in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 108.
1850.
Sprossend; Warzen glnzend grn, konisch bis zylindrisch, 22,5 cm lang,
unten bis 1,5 cm ; Areolen klein, oval, kahl; Axillen oft wollig und vereinzelt
mit Borsten besetzt (Tiegel); Randst. horizontal strahlend, 67 (9), 1,2 bis
1,4 cm lang, nadelig, gerade bis leicht zurckgebogen, etwas biegsam, kalkig hornfarben; Mittelst. 01, 1 cm lang, gerade, nadelig, steif, rauh, kalkig hornfarben, vorgestreckt; Bl. mit spateligen Pet.; Saum stumpf lieh und oft geschlitzt;
Staubf. blagelb; N. 5, grngelb. M e x i k o (Oaxaca). Die oberen Rst. und
der Mst. sind schwrzlich-rotbraun.
Craig gibt die Kombination an: D. melaleuca (Karw.) Br. & R.; diese haben
aber M. melaleuca nur als Synonym angefhrt.
4. Dolichothele sphaerica (Dietr.) Br. & R. The Cact., IV:61. 1923
Mamillaria sphaerica Dietr., in Poselger, Allg. Gartenztg., 21:94. 1853.
Cactus sphaericus Kuntze Mamillaria longimamma sphaerica K.
Brand. Neomammillaria sphaerica Fosbg., Bull. So. Calif. Acad. Sci.,
30:58. 1931.
Sprossend, niedrige Rasen bildend, bis 50 cm breit; Warzen ziemlich weich,
blagrn bis dunkler grn, konisch-zylindrisch bis etwas oval, rund, bis 1,6 cm
lang; Axillen mit wenig Wolle; Randst. 1215, 69 mm lang, nadelig, gerade,
steif, wei bis blagelb, am Grunde dunkler, horizontal spreizend oder etwas
zurckgebogen; Mittelst. 1, 34 mm lang, dnnpfriemlich, gerade, steif, glatt,
kalkig gelblich, vorgestreckt: Bl. bis 7 cm ; Pet. hellgelb, weit spreizend, oblong lanzettlich, spitzlich; N. 8, gelb; Fr. grnlichwei bis purpurn getnt,
11,5 cm lang, kurz-oblong, saftig und mit angenehmem Geruch; S. schwarz,
abgeflacht; Hilum subventral; Wurzeln gro und dickrbig. U S A (Texas),
N - M e x i k o (Nuevo Len, Tamaulipas) (Abb. 3225).

Abb. 3225. Dolichothele sphaerica (Dietr.) Br. & R. (Foto: O. Voll.)


(Die Blte duftet zitronenhnlich).

3522

Dolichothele

5. Dolichothele baumii (Bd.) Werd. & F. Buxb. Sukkde. (SKG.), IV:14.


1951, ohne Basonym; mit Basonym in Die Kakteen C VIIIc, 1956
Mamillaria baumii Bd., ZfS., 2:238. 1926. Dolichothele baumii (Bd.)
Backbg., C. & S. J. (US.), 152. 1951, ohne Basonym.
Sprossend, etwas ovoid werdend, bis 8 cm hoch, 6 cm ; Warzen nach 8er und
13er Bz. geordnet, glnzendgrn, in den Axillen heller, dick-zylindrisch, bis 1 cm
lang, unten 5 mm breit, rundlich; Areolen 1 mm gro, anfangs wei wollig; Axillen
nur anfangs weiwollig; Randst. 3035, 0,61,5 cm lang, dnn, haarartig, gewunden, glatt, durchsichtig, wei, verflochten; Mittelst. 56, bis 1,8 cm lang,
dnnadelig, gerade, glatt, blagelblich; Bl. trichterig, bis 3 cm breit und lang;
Sep. grngelb, mit rosa Rckenstreifen, Schuppen mehr brunlichrosa; Pet.
schwefelgelb, glnzend, lanzettlich, zugespitzt, Rand zuweilen leicht gezhnelt;
Staubf. unten wei, oben gelb; Gr. grnlich; N. 45, hellgrn; Fr. graugrn,
unten leicht rosa getnt, dickoval, 1,5 cm lang, 1 cm dick; S. dunkelbraun, gebogen-birnfrmig, mit seitlichem Hilum, glnzend, 1 mm lang. M e x i k o
(Tamaulipas, bei San Vicente) (Abb. 3226). Die Blte hat feinen Duft.
Dieser Pflanze hnelt die merkwrdige niederkalifornische Mamillaria radiaissima Linds. auffllig; sie hat noch etwas zahlreichere weie Borstenstacheln
sowie eine bis 3 cm lange, 1,5 cm breite zitronengelbe Blte! Die Frucht ist leider
unbekannt; die Narbenstrahlen sind eigentmlich verwachsen.(Nr. 221)
6. Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. Die Kakteen C VIIIc (Jahr?)
Mamillaria surculosa Bd., M. d. DKG., 7880. 1931. Ebnerella surculosa (Bd.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud..
Dolichothele surculosa (Bd.) Backbg., C. & S. J. (US.), 152. 1951, ohne
Basonym.
Sprossend und breitere Rasen bildend; Einzelkrper bis 4 cm hoch, 3 cm ; Warzen weichfleischig, nach 5er und 8er Bz. geordnet, dunkelgrn, fein wei punktiert,
verjngt-zylindrisch, 8 mm lang, unten 4 mm breit; Ax. kahl; Areolen 1 mm gro,
mit anfangs blagelblicher bis weier
Wolle; Randst. bis 15, bis 1 cm lang,
feinnadelig, gerade, glatt, glnzend
wei bis blagelb, horizontal spreizend:
Mittelst. 12, leicht lsend (mit der
Areole), bis 2 cm lang, feinnadelig, glatt,
einer scharf gehakt, unten bernsteinfarben, oben mehr rtlichbraun, vorgestreckt; Bl. trichterig, bis 1,8 cm breit;
Sep. Chromgelb, rosa Rckenstreifen.
Spitze dunkler, linearlanzettlich, zugespitzt, ganzrandig; Pet. schwefelgelb
mit feiner roter Spitze, mit orangegelbem Rckenstreifen, braunorange
Innenstreifen, lanzettlich bis oblong,
spitzlich oder stumpflich, ganzrandig.
3 mm breit; Staubf. grnlichgelb:
Staubb. orange; Gr. grnlichgelb; N.
56, gelbgrn; Fr. keulig, grn, mitAbb. 3226. Dolichothele baumii (Bd.)
unter rtlich getnt; S. gelbbraun
Werd. & F. Buxb.

Dolichothele

3523

gebogen-birnfrmig, 1 mm gro, mit tiefseitlichem Hilum, fein punktiert.


M e x i k o (Tamaulipas, bei Miquihuana) (Abb. 32273228; Tafel 254).
Die Art ist oft irrtmlich als Mamillaria saffordii (Br. & R.) H. Bravo bezeichnet worden. Ich sah auch 2 Mittelstacheln, entweder beide hakig oder einer
leicht an der Spitze gekrmmt, bei nur einem dieser stets gehakt.

Abb. 3227. Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb.

Abb. 3228. Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. mit einzelnen greren Krpern.
(Die Blten haben feinen Duft).

3524

Dolichothele

7. Dolichothele beneckei (Ehrenbg.) Backbg. n. comb..


Mamillaria beneckei Ehrenbg., Allg. Gartenztg., 12:401. 1844 Cactus
beneckei Kuntze Mamillaria aylostera Werd., Kaktkde. 99. 1938
Dolichothele aylostera (Werd.) Backbg., C. & S. J. (US.), 152. 1951
Oehmea beneckei (Ehrenbg.) F. Buxb., Sukkde. (SKG.), IV:18. 1951, comb.
nud.
Originalbeschreibung: Krper zylindrisch, meistens schief abgestumpft, nabelfrmig eingedrckt, einfach und sprossend, 57 cm hoch und fast ebenso stark;
Axillen anfangs wollig; Warzen s u l e n f r m i g, an der Basis vierseitig, an der
Spitze schief abgestumpft, in der Frbung sehr vernderlich, dunkelgrn, hellgrn, gelbgrn, auch grn, gelb und rot; Stachelpolster anfangs meist mit kurzer
Wolle besetzt; Randst. 1215, horizontal anliegend, an Lnge fast gleich, weilich oder gelblich, braun gespitzt; Mittelst. 26, strker, braun, schwarz gespitzt,
ein oder zwei untere doppelt so lang, nach der Spitze zu verdickt und dort hakig
gekrmmt. In einem folgenden Bericht hat Ehrenberg (lt. Craig) die Bl. als
gelb angegeben und da die Samen gro sind W- M e x i k o.
Craig stellt hierher als Synonym Neomammillaria nelsonii Br. & R. sowie
Mamillaria balsasensis Bd. Buxbaum hat in Sukkde. (SKG.), IV:19. 1951,
eine Vergleichstafel aller Merkmale gegeben und Oehmea beneckei als eigene
Art betrachtet, l. c. aber auf S. 20 gesagt, da das Genus Oehmea monotypisch
zu sein scheine. Bei der Trennung von Oehmea beneckei war wohl Shurlys
zweifellos richtige Meinung entscheidend, da diese Art nicht mit Neomammillaria
nelsonii Br. & R. identisch sein kann.
In der Originalbeschreibung ist die Warzenform als sulenfrmig angegeben.
Werdermann sagt bei der Beschreibung seiner Mamillaria aylostera von den
Warzen schlauchfrmig und gibt die Krperfarbe als hellgrn an; auch bei
Ehrenberg ist die hervortretende Farbangabe hellgrn bis gelbgrn, whrend
die mir bekannten Pflanzen von M. balsasensis dunkler grn sind, bzw. als glnzend laubgrn oder dunkelgrn von Bdeker beschrieben wurden; vor allem
aber ist die Warzenform von Bdeker als ziemlich dick, mehr eifrmig angegeben, und die Abbildung dazu zeigt eine viel grbere Warzenbildung als das
Farbbild Werdermanns in Blh. Kakt. u. a. sukk. Pflanzen, T. 148. 1938, dessen
Warzenbeschreibung durchaus der Ehrenbergschen Angabe sulenfrmig entspricht, womit Bdekers Kennzeichnung nicht bereinstimmt. Seine zweite
Verffentlichung zeigt auch dichter verflochtene Stacheln (die Blten mit violettrosa Sepalen); diese Pflanze mu als eine Variett von dem benachbarten Staat
Michoacn angesehen werden. Der Typus der M. balsasensis, mit grnen Sepalen,
knnte aber nach Craigs Ausfhrungen durchaus mit Neomammillaria nelsonii
identifiziert werden. Die in den Axillen nur Borsten bildende Mamillaria
balsasoides Craig mu, auch der mehr konischen Warzen wegen, als eigene Art
angesehen werden.
Aus allen diesen Grnden habe ich Mamillaria aylostera zu Dolichothele beneckei
gestellt. Dementsprechend wre die Bltenbeschreibung (nach Werdermann):
Knospen zuerst ganz grn; Bl. bis 4 cm breit; Ov. glatt und grnlich; Sep.
spitzlanzettlich, grnlich mit gelbem Rand; Pet. bis 1,7 cm lang, 34 mm breit,
spitzlanzettlich, milchig dottergelb; Staubbl. nur im obersten Rhrenteil kurz
frei werdend, wenige Millimeter lang, trb dottergelb; Gr. etwa 5 mm frei, kremfarben; N. nur 2 (stets?), ca. 3 mm lang; Fr. meiner Erinnerung nach trbrtlichgrn. Da Werdermann nur 3 Mittelstacheln angibt, besagt nicht viel, da die

Dolichothele

3525

Zahl ja lt. Ehrenberg von 26 variiert. Danach kann als Standort der Dolichothele beneckei angegeben werden: Mexiko (Guerrero, am unteren Balsasflu).
Abb. 3229 zeigt eine von mir im Jardin Botanique Les Cdres, St. Jean-CapFerrat (Frankreich), aufgenommene Pflanze, die sich sowohl mit der Beschreibung
von Ehrenberg wie der Werdermanns ganz gut deckt.
Britton u. Rose stellten Ehrenbergs Art zu den nur dem Namen nach
bekannten Arten, die Schumann bei Mamillaria coronaria erwhnt, was schon
der spteren Bltenfarbenangabe Ehrenbergs nach nicht mglich ist. Daher
gehrt zweifellos der Name Mamillaria coronaria beneckei Schelle, 319. 1926,
hierher, zumal Schelle als Synonym angibt: M. beneckei Ehrenbg..
8. Dolichothele nelsonii (Br. & R.) Backbg. n. comb.
Neomammillaria nelsonii Br. & R., The Cact., IV:163. 1923. Chilita
nelsonii Orc., Cactography, 2. 1926. ? Mamillaria balsasensis Bd. (Originalbeschreibung), M. DKG., 121. 1931. M. nelsonii Bd., Mamm.-Vergl.Schlssel, 37. 1933. Oehmea nelsonii (Br. &R.)F. Buxb., Sukkde. (SKG.),
IV:17. 1951, comb. nud.
Beschreibung nach Craig, der M. nelsonii und M. balsasensis fr die gleiche Art
ansieht und ebenso M. beneckei, doch bezieht sich die Beschreibung unverkennbar
nur auf die ersteren: Einzeln oder sprossend, unten oder weiter oben, bis 35 cm
breite Klumpen bildend, abgeflacht-kugelig bis verlngert; Warzen nach 8er und
13er Bz. geordnet, dunkler grn bis oft rtlich, kurz dickkonisch, 67 mm lang,
unten 89 mm dick; Areolen rund, 1 mm gro, anfangs mit weier Wolle, bald
nackt; Axillen mit etwas Wolle; Randst. 1315, bis 8 mm lang, obere krzer,
alle feinnadelig, glatt, wei mit brunlicher Spitze; Mittelst. 4 (26), die meist
drei oberen ca. 7 mm lang, der unterste 1 cm lang und nach verschiedenen Richtungen hakig gekrmmt, abwrts weisend; Bl. breittrichterig; Pet. gelb; Fr.

Abb. 3229. Dolichothele beneckei (Ehrbg.) Backbg. ( Mamillaria aylostera Werd.).

3526

Dolichothele

rot (rtlich?); S. schwarz, glnzend, keulig-kugelig, feinwarzig,


2 mm gro; Hilum wei, dreieckig, basal, eingedrckt.
M e x i k o (Michoacn-Guerrero)
(Abb. 32303231).
Das Vorkommen erstreckt
sich auf die vorgenannten benachbarten mexikanischen Staaten. Der Typus der Art wurde
gesammelt bei La Salada (Michoacn), auf Felsklippen. Hiermit identisch drfte mit ziemlicher Sicherheit jene Pflanze
aus Michoacn sein, die Halbinger fand und Bdeker in
Kaktkde., 195. 1933, als (Ergnzung zur Beschreibung von)
Abb. 3230. Dolichothele nelsonii (Br. & R.) Backbg.?
M. balsasensis ansieht bzw. abVon Bdeker als Mamillaria balsasensis Bd. bebildet, mit der Bltenbeschreischriebene, von Halbinger in Michoacn
bung: 2 cm lang, 3 cm ; Ov.
gesammelte Pflanze.
klein, kugelig, grn; Schuppenbltter lineal-lanzettlich, scharfrandig und scharf zugespitzt, 58 2 mm gro,
hellgrn; uere Bltenbltter breitlanzettlich, 1,52 cm lang, bis 4 mm breit,
scharfrandig und ziemlich schlank zugespitzt, violettrosa; innere gleichfrmig
oder mehr lineal-oblong, mit kurzer Spitze, 2,5 cm lang und 23 mm breit,
gold- bis orangegelb, an der Spitze dunkler; Staubf. unten rot, oben gelb, mit
chromgelben Staubb.; Schlund hellgrn; Gr. gelb, oben orange, mit 5 schlanken,
dunkler orangefarbigen Narbenstrahlen die Beutel weit berragend.
Diese Bltenbeschreibung hat Craig offensichtlich fr Mamillaria beneckei
Ehrenbg. bernommen, zu derer M. nelsonii Br. & R. stellt. In der Breite der
offenen Blten, der Farbe der
ueren Perigonbltter sowie der
Staubbltter und des Griffels stimmen die beiden Beschreibungen
nicht berein, und daher hat
Shurly sicher recht, da Mamillaria
beneckei nicht mit M. nelsonii identisch sein kann.
Nun ist auch das Stachelbild der
Pflanze, von der Bdeker die
Bltenbeschreibung von M. balsasensis entnahm, abweichend von
dem Foto seiner Originalbeschreibung in Kaktkde., 121. 1931, wo
die Warzen dick-konischer sind,
Abb. 3231. Dolichothele nelsonii (Br. & R.)
die Stacheln nicht dicht verflochBackbg.? In der Bestachelung von der Bdeker- ten. Dies ist die Pflanze aus Guerschen Pflanze der Abb. 3230 abweichende Form, rero, bei Balsas zwischen Granitdie der ersten der beiden Beschreibungen Bfelsen auf verwittertem Granitdekers von Mamillaria balsasensis Bd. zugrunde
boden, von F. Ritter gesammelt.
lag, vielleicht eine Variett der D. nelsonii.

Dolichothele

3527

Ob die Blte d i e s e r Pflanze genau der Blte der von Halbinger in Michoacn
(weiter nrdlich) gesammelten entspricht, wissen wir bisher nicht.
Ich habe daher M. balsasensis Bd. mit Fragezeichen in die Synonymie gestellt; Shurly ist der Ansicht, da sie nicht mit M. nelsonii identisch ist, wobei
er wohl wie ich von der Unterschiedlichkeit der Warzenform und der Bestachelungsdichte ausging. Erst wenn die Blte der M. balsasensis Ritters
genau beobachtet ist, lt sich Endgltiges ber die Synonymie sagen. Vielleicht
mu M. balsasensis auch in Variettsrang zu Dolichothele nelsonii gestellt werden.
Britton u. Roses Beschreibung von Neomammillaria nelsonii ist sehr unvollstndig. Aus ihr geht nur hervor, da die Warzen zahlreich und klein sind,
rund, 57 mm lang, Mittelst. 1215 mm lang (also lnger als fr M. balsasensis
beschrieben); Fr. sehr schlankkeulig, 3 cm oder mehr lang, rot, wenigsamig;
S. kugelig, schwarz, runzlig, 2 mm gro. Die Warzenbeschreibung trifft auch
mehr auf die Halbinger-Pflanze von Michoacn zu.
9. Dolichothele balsasoides (Craig) Backbg. n. comb.
Mamillaria balsasoides Craig, Mamm.-Handbook, 158. 1945.
Einzeln oder von unten sprossend; Kpfe bis 7 cm ; Warzen nach Her und
18er Bz. geordnet, ziemlich weichfleischig, dunkel graugrn, spter oft rtlich
im Sonnenlicht, in den Axillen heller, konisch, Kuppe gestutzt, 8 mm lang, 4 mm
am Grunde dick; Areolen rund, so gut wie kahl; Axillen mit 26 weien Borsten
in Warzenlnge, aber keine Wolle; Randst. 1011, 46 mm lang, dnnadelig,
glatt, wei, horizontal spreizend; Mittelst. 4, 49 mm lang, der unterste lnger
und hakig, die drei oberen gerade, alle nadelig, glatt, halbsteif, am Grunde schwach
verdickt, dunkel rtlichbraun, Spitze fast schwarz, nur der untere mehr vorgestreckt; Bl. glockig, 4 cm breit; Sep. hellgrn, lanzettlich, Spitze stumpf, bis
3 mm breit; Pet. orange, breitlanzettlich, spitzig, ganzrandig, bis 3 mm breit,
2 cm lang; Staubf. fast wei, sehr kurz, oben orangerosa; Staubb. tiefgelb, etwas
lngsgeteilt; Gr. bla kremfarben; N. 3, orange, bis 3 mm lang, jede rckwrts
strker gefurcht; Fr. und S. unbekannt. M e x i k o (Guerrero, an der Highway
zwischen Taxco und Acapulco).

Abb. 3232. Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg.: Abbildung in Pfeiffer,


Abb.-Beschr. Kakt., 2:Tafel 8.
223

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

3528

Dolichothele

Weicht von den beiden vorerwhnten Arten ab durch geringere Stachelzahl und
vor allem durch Borsten in den Axillen und darin fehlende Wolle; nach Craigs
Abbildung sind auch die Warzen mehr konisch verjngt. Nach Buxbaum
[Sukkde. (SKG.), IV:18. 1951] ist Krainz der Ansicht, da Mamillaria balsasensis und M. balsasoides identisch sind. Das ist nach Vorgesagtem offensichtlich nicht der Fall; vielleicht lag Krainz nicht das richtige Material bei
einer der beiden Arten vor.

Abb. 3233. Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg., weistachlige Form mit rein
weien Blten. (Sammlung des Zchters H. Thiemann, Bremen.)

10. Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg. n. comb.


Mamillaria zephyranthoides Scheidw., Allg. Gartenztg., 9:41. 1841.
M. fennelii Hopff. Cactus zephyranthoides Kuntze Neomammillaria
zephyranthoides Br. & R., The Cact., IV:159. 1923. Chilita zephyranthoides Orc., Cactography, 2. 1926. Ebnerella zephyranthoides (Scheidw.)
F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 90. 1951, comb. nud. Chilita
zephyranthoides (Scheidw.) Orc., lt. Buxb. in Sukkde. (SKG.), V:12.
1954, als Typus des Subg. Austroebnerella F. Buxb.
Einzeln, gedrckt-kugelig bis zylindrisch, bis 8 cm hoch, 10 mm breit; Warzen
nach 5er und 8er Bz. geordnet, weichfleischig, dunkel blulichgrn, konisch,

Dolichothele

3529

ca. bis 2,5 cm lang, unten und


oben etwas abgeflacht, Kuppe
rundlich, an der Basis bis 1,2 cm
dick; Areolen klein, rund bis
oval, mit anfangs weier, dann
gelblicher Wolle und zuletzt
kahl; Axillen nackt; Randst.
1218, bis 1,2 cm lang, dnn bis
fast haarfrmig, rauh, wei;
Mittelst. 1 (2), sehr klein bis
1,4 cm lang, die oberen gerade,
der untere gehakt, rauh, gelblich bis rotbraun, anfangs purpurn; Bl. 4 cm lang und breit:
Sep. grnlich bis braun, lanzettlich, Rand gezhnelt, spitzlich;
Pet. wei bis gelb (?, karminroter Abb. 3234. Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.)
Mittelstreifen), wie die Sep. ge- Backbg., Petalen nicht rot gestreift; ein Bild, das
formt; Staubf. unten grn, oben gut die groe hnlichkeit dieser Spezies mit den tyDolichothele-Arten zeigt (vgl. auch Tafel 253,
rosa; Gr. ebenso gefrbt; N. pischen
unten; eine Pflanze mit gelblichen Randstacheln).
810, gelbgrn; Fr. oval, dick,
(Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)
rtlich; S. schwarz, dick, fein
punktiert. M e x i k o (Oaxaca, Quertaro bei El Laus) (Abb. 32323234;
Tafel 253, unten)
Nur ein Name war M. zephyranthiflora Pfeiff.
Es gibt anscheinend zumindest zwei verschiedene Formen, Pflanzen mit zierlicheren, dichter stehenden Warzen und solche mit greren, dicken, was weniger
bei Import- als bei Kulturpflanzen deutlich unterscheidbar ist. Von Schwarz
sind in jngerer Zeit offenbar nur die Pflanzen mit grberen Warzen gesammelt
worden, whrend die zierlich-warzige noch in lteren Sammlungen angetroffen
wird. Vielleicht handelt es sich berhaupt um zwei verschiedene Arten, bzw.

Abb. 3235. Dolichothele camptotricha v. longithele Tiegel; allein schon in der einzigartigen
Warzenform zeigt sich die bereits von Grke erkannte nhere Zusammengehrigkeit mit den
dicker-warzigen Dolichothele-Arten. (Foto: Tiegel.)
223*

3530

Dolichothele

hngt damit die unterschiedliche Bltenfarben- und Standortsangabe bei H. Bravo


(Las Cact. de Mex., 628. 1937) zusammen: Kommt mglicherweise auch in den
Staaten Hidalgo und Guanajuato vor. Die zierlicher-warzige Pflanze wurde im
Katalog Blossfeld (Nr. 1736) 31. 1933 abgebildet. Deren Blten scheinen auch
kleiner zu sein.
Die Warzen schrumpfen in der Trockenheit stark ein, weil sie ziemlich weich
sind; prall gefllt nehmen sie stark an Gre zu. Craigs Bild im Mamm.-Handbook zeigt ein anscheinend in der Bestachelung nicht gut entwickeltes Kulturexemplar. Mit Dolichothele longimamma hat die Pflanze, auer der Samenhnlichkeit in Farbe und Punktierung, den dickeren Rbenkrper gemeinsam, die lngeren weichen Warzen, die Bltenfarbe, die nach Craig auch bis gelb reicht! Das
Warzenbild der Abbildungen bei Britton u. Rose und Craig gleicht sich auffllig. Leider machen beide keine Angaben ber die Rhre. Aber die Verwachsung (Sulenbildung) hat sich sowieso nicht als nur fr Dolichothele geltendes
Merkmal erwiesen und ist innerhalb des Genus auch nicht gleichartig. So ist
kein Grund ersichtlich, die bis gelb und 4 cm breit blhende, weichfleischige
M. zephyranthoides, die zudem noch die rauhen Stacheln mit dem Typus des
Genus gemein hat, nicht hierherzustellen, wenn sie Buxbaum auch zuerst zu
seinem synonymischen Genus Ebnerella, dann zu Chilita stellt, als U.-G.-Typus
von Austroebnerella. Buxbaum und/oder R. Moran haben ja insofern eine fast
chaotische Situation geschaffen, als durch Morans Einbeziehung von Chilita zu
Mamillaria (Gent. Herb., VIII:4, 324. 1953) man berhaupt nicht mehr wei,
was nun mit Buxbaums Untergattungen geschehen soll, zumal er selbst in Die
Kakteen Chilita-Arten wieder als Mamillaria-Spezies beschreibt bzw. fhrt.
Durch diese verworrene Sachlage und Literatur findet man kaum noch hindurch.
Ich sehe jedenfalls keinen stichhaltigen Grund, Mamillaria zephyranthoides
nicht zu Dolichothele einzubeziehen, wo sie eine geradezu ideale bergangsstellung zwischen den Macrofloridae und Microfloridae einnimmt.

Abb. 3236. Dolichothele albescens (Tieg.) Backbg., wegen der krzeren und rundlichen
Warzen sowie geraden weien Mittelstacheln als eigene Art angesehen. (Foto: Tiegel.)

Dolichothele

3531

Reihe 2: Microfloridae T ieg .

11. Dolichothele decipiens (Scheidw.) Tieg. J. DKG. (I), 103. 193536


Mamillaria decipiens Scheidw., Bull. Acad. Sci. Brux., 5:496. 1838.
M. guilleminiana Lem. M. glochidiata inuncinata Lem. M. deficum
hort. M. deficiens hort. ex SD. Cactus decipiens Kuntze C. guilleminianus Kuntze Neomammillaria decipiens Br. & R., The Cact.,
IV:131. 1823. Chilita decipiens Orc., Cactography, 2. 1926. Pseudomammillaria decipiens (Scheidw.) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12,
84. 1951, comb. nud.
Unten und seitlich sprossend, kugelig, gruppenbildend; Einzelkpfe bis
10 cm hoch; Warzen nach 5er und 8er Bz. geordnet, ziemlich weichfleischig,
1,1 cm lang, unten 35 mm dick, zylindrisch bis etwas oval, rundlich; Ax.
schwach wollig, mit bis 4 weien oder rosa B.; Areolen rund, nur anfangs ganz
schwachfilzig; Randst. 78, bis 1 cm lang, seitliche krzer, feinnadelig, gerade,
glatt, etwas biegsam, gelblich wei, horizontal spreizend; Mittelst. 1 (2),
11,8 cm lang, dnnadelig, gerade, steif, glatt, am Grunde gelblich, aber nicht
verdickt, oben rtlichbraun, vorgestreckt; Bl. bis 2 cm lang; Sep. grn, rtlicher Mittelstreifen, lanzettlich, gespitzt, ganzrandig; Pet. wei, rosa Mittellinie, lanzettlich, gespitzt und ganzrandig; Staubf. wei, oben rosa; Gr. wei
bis rosa; N. 46, wei bis gelblich oder auch blarosa; Fr. grn mit rtlicher
Tnung, zylindrisch-keulig, bis 2 cm lang, 4 mm dick; S. hellbraun, sehr klein.
M e x i k o (San Luis Potos, z. B. Hazienda de las Bocas).
Nach Britton u. Rose (The Cact., IV:132. 1923) soll hierher der Name Mam.
ancistroides inuncinita Lem. gehren.
12. Dolichothele camptotricha (Dams) Tieg.1) J. DKG. (I), 103. 193536
Mamillaria camptotricha Dams, Gartenwelt, 10:14. 1905 Neomammillaria
camptotricha Br. & R., The Cact., IV:126. 1923. Pseudomammillaria
camptotricha (Dams) F. Buxb., sterr. Bot. Zschr., 98:12, 85. 1951,
comb. nud.
Von der Basis sprossend, gruppenbildend; Einzelkpfe 47 cm breit; Warzen
nach 8er und 13er Bz., tief- bis hellgrn, Spitze zuweilen in der Sonne gertet,
lang- und schlankkonisch, manchmal gebogen, rundlich, bis 2 cm lang, unten
bis 7 mm dick; Areolen rund, mit kurzem weiem Filz, dann kahl; Axillen mit
etwas Wolle sowie 25 gelblichen Borsten, bis 15 mm lang; Randst. 46 (8),
bis 3 cm lang (die oberen), die unteren bis 1,5 cm lang, sehr dnn, gewunden,
glatt, biegsam, anfangs grnlichwei, dann gelb; Mittelst. 0; Bl. 1,3 cm lang,
trichterig, kaum 1 cm ; Sep. mit grnweiem Mittelstreifen und blasserem Rand,
1
)Craig (Mamm.-Handb., 133. 1945) fhrt hierunter als Synonym an: Chilita eschauzieri
Orc., offensichtlich irrtmlich, denn l. c. S. 329 fhrt er aus: Mamillaria eschanzieri Coult.
(Syn. Cactus eschanzieri Coult., Neomammillaria eschausieri Br. & R.)... mit gewhnlich
gehakten Mittelst., nach Coulter hnlich Cactus grahamii. ... Orcutt nderte die Schreibweise der Art und fhrte sie unter seinem neuen Genus Chilita als Ch. eschanzieri auf, zu dem
er so unhnliche Arten stellte wie M. cephalophora, M. painteri, M. erythrosperma, M. camptotricha, M. trichacantha. Buxbaum (Sukkde., V:4. 1954) schreibt Orcutts Art Chilita
eschautzieri; Craig schreibt im Index Ch. eschauzieri; unter nur dem Namen nach bekannt fhrt er noch an Mamillaria eschausieri sowie M. esshaussieri (Kaktusarske Listy
35. 1931). Der Artname gehrt an sich nur zu Coulters Cactus eschanzieri, und da die Kombination Mamillaria eschausieri in Succulenta, 15. 1925, ohne Autor ist, htte Craig sagen
mssen (l. c. 329. 1945): Mamillaria eschanzieri (Coult.) Craig.
Dank der Flchtigkeit von Orcutt haben wir jetzt acht Schreibweisen dieser ungengend
bekannten Art, die Buxbaum l. c. etwas rtselhaft nennt, whrend dies eher fr seinen
ganzen Absatz gilt. Der Name gehrt unter die ungengend bekannten Arten, als von Orcutt
und Nachfolgern verbalhornter Name.

3532

Dolichothele

1 mm breit, fein gezhnelt, spitzlich; Pet. wei mit grnlichen Mittelstreifen,


2 mm breit, ganzrandig, linearlanzettlich; Staubf. wei; Gr. sehr bla grnwei;
N. 46, gelblich bis bla grnlichwei; Fr. blagrn mit blarosa Ton zuweilen,
schlankkeulig, bis 2 cm lang, 4 mm ; S. hellbraun, fein punktiert, weniger als
1 mm gro. M e x i k o (Quertaro, z. B. aus dem stlichen Wstengebiet zwischen Higuerillas und San Pablo). Die Blte duftet nach Maiglckchen.
Eine besonders langwarzige Form bezeichnete Tiegel l. c. als v. longithele
Tieg. n. nud. (Abb. 3235). Nur Katalognamen von Schmoll (1947) sind: M. camptotricha v. depressa, senilis, subinermis.
13. Dolichothele albescens (Tieg.) Backbg. C. & S. J. (US.), XXIII:5, 152.
1951
Mamillaria albescens Tieg., in Mllers Dtsch. Grtnerztg., 48:260. 1933.
Dolichothele camptotricha albescens (Tieg.) Tieg., J. DKG. (I), 102.
193536. Pseudomammillaria albescens (Tieg.) F. Buxb., sterr. Bot.
Zschr., 98:12, 84. 1951, comb. nud.
Von unten sprossend; Einzelkpfe kugelig, bis 8 cm hoch, 5 cm ; Warzen in
5er und 8er Bz. geordnet, weichfleischig, blattgrn, schlank-konisch, bis 2 cm
lang, unten bis 7 mm dick; Areolen rund, sehr klein, nur anfangs mit wenig gelblichem Filz; Axillen mit 24 krftigen, gelblichen Borsten, ohne Wolle; Mittelst.
fehlend bis gelegentlich 1, bis 1,5 cm lang, gerade, steif, wei, vorgestreckt;
Randst. (4) 5 (6), 815 mm lang, nadelig, ziemlich gerade, halbsteif, glatt,
anfangs blagelb bis grnlichwei, dann kalkigwei, spter horizontal gerichtet;
Bl. trichterig, 2 cm lang, bis 1,8 cm breit; Sep. bla grnlichwei, mit hellgrnem bis rosa Mittelstreifen, lanzettlich, ganzrandig; Pet. bla grnlichwei
bis wei, linearlanzettlich, 3 mm breit, ganzrandig, spitzlich, zuweilen etwas geschlitzt; Staubf. wei; Gr. unten gelb, oben rosa; N. 5, wei bis gelb; Fr. schlankkeulig, bis 2,5 cm lang, grn bis rtlich getnt; S. hell- bis dunkelbraun, fein
punktiert. M e x i k o (Quertaro, z. B. bei La Templadora) (Abb. 3236).
Ein Name in Backeberg, Kat. 10 J. Kaktfrschg., 29. 1937, war Dolichothele
albescens centrispina. Die Blte obiger Art duftet auch nach Maiglckchen.
In J. DKG. (I), 100. 193536, bzw. in seinem Beitrag Revision und Erweiterung der Gattung Dolichothele (K. Sch.) Br. & R. zeigt Tiegel ein Foto von
D. decipiens, D. camptotricha und D. sphaerica, das die starke Habitushnlichkeit der letzteren Art mit den ersteren beiden zeigt.
Man sollte auch Mamillaria wilcoxii Toumey daraufhin untersuchen, ob sie
nicht etwa ebenfalls zu Dolichothele zu stellen ist. Ich bin mir im Zweifel, ob
beide Abbildungen dieser Art bei Craig berhaupt die typische M. wilcoxii darstellen. Craig beschreibt die Blte als narrowly campanulate. Meine Abb. 3069
zeigt eine breit umschlagende trichterige Blte, die wenig z. B. mit der Abbildung
Craigs von M. wilcoxii v. viridiflora (Br. & R.) Marsh. gemein hat, so da
Britton u. Rose wohl nicht unbegrndet argwhnten, da solche Pflanzen Bastarde zwischen M. grahamii und Coryphantha aggregata sein knnten. Bei dem
Bild der v. viridiflora liegt diese Vermutung sehr nahe. Die M. wilcoxii, wie sie
Craig darstellt (Fig. 168 in Mamm.-Handbook) ist auch viel dichter bestachelt
als die von mir abgebildete Pflanze, die ausgesprochen flabby tubercles (Craig)
hat, d. h. sehr schlaffe; hinzu kommt die groe, breittrichterige Blte, die 2,5 cm
lange rtlichgrne Frucht, der glnzend schwarze, punktierte Same von 1,7 mm
Gre. Die Blte ist ganz ungewhnlich gro, bis 4 cm ; ihre Farbe krem,
brunlichrosa, oder diese Farbe mit purpurnem Mittelstreifen (Craig) zeigt

Dolichothele

3533

einmal die Wandelbarkeit der Farbe von kremwei bis purpurn (und meine
Pflanze blhte berhaupt hellpurpurn, ein Ton, den Craig gar nicht angibt);
wir wissen aber auch, da in den us-amerikanischen Sdstaaten bei gewissen
Coryphantha-Arten gelbe und purpurne Blten innerhalb der Varietten vorkommen, so da die Bltenfarbe kein Gegenargument wre; die Blte zeigt sehr
viel hnlichkeit mit der viel weiter sdlich auftretenden Dolichothele zephyranthoides-Blte, eine Art, die nicht nur in Oaxaca vorkommt, sondern auch in
Quertaro, wo ebenfalls die Arten der Dolichothele-Reihe Microfloridae wachsen.
Wie wenig isoliert-entfernte Areale berhaupt eine Bedeutung haben, beweist das
Vorkommen von niedrigen Cereus-Mill.-Arten in Brasilien und auf Fernando
Noronha; Bltengre, Schlaffheit der bis 2 cm langen Warzen und die Samen
lassen durchaus zu, diese Art zu Dolichothele einzubeziehen, wenn man bedenkt,
da die Argumente fr Buxbaums Emendierung dieses Genus nicht ausreichen.
Bisher mu ich die Art aber noch bei Mamillaria belassen, da ich kein lebendes
Material mehr besitze, um sie genauer zu untersuchen.

Abb. 3237. Bartschella schumannii (Hildm.) Br. & R.

Buxbaum [Sukkde. (SKG.), V:5. 1954] ist, nach v. Rotz, der Ansicht, da
Mamillaria (Chilita Orc.) vetula Mart. wahrscheinlich eine Dolichothele-Art ist.
Britton u. Rose erhielten eine lebende Pflanze von L. Buscationi, Catania
(Sizilien), welche sie vermehrten und die auch in Washington geblht hat. Danach

3534

Bartschella

beschrieben Britton u. Rose die Bltenfarbe als krem. Bdeker sagt


schwefelgelb, Craig zitronengelb mit fast rtlichem Mittelstreifen. Alle
geben die Bltengre mit 1,5 cm an. Bisher sind keine Dolichothele-Verwandten
mit nur 1,5 cm groen gelben Blten bekannt geworden. Es ist auch anzunehmen,
da Britton u. Rose an Hand der lebenden Pflanze nicht unbegrndet diese
Art zu Neomammillaria stellten, zumal sie selbst Dolichothele als eigenes Genus
aufstellten. Craig hat die Bltenfarbenangabe zweifellos von Schumann entnommen (nachdem Karwinski die Art in Mexiko [Hidalgo] auf 3000 m bei
S. Jos del Oro fand; sie ist jetzt von Zehnder wiedergesammelt worden).
Nach Britton u. Rose ist die Petalenfarbe anscheinend etwas variabel. Es mu
nach alledem als sehr fraglich erscheinen, ob es sich hier wirklich um eine Dolichothele handelt; ich folge daher Craig und fhre die Art unter Mamillaria auf.1)
Wenn Buxbaum diese kleinbltige Spezies als Dolichothele ansieht (Frucht
und Samen sind unbekannt!), so besttigt er damit ungewollt, da meine Ansicht
ber das Einbeziehen kleinbltiger Arten zu Dolichothele nicht unberechtigt bzw.
sein Genus Pseudomammillaria berflssig ist.
218. BARTSCHELLA Br. & R.
The Cact., IV:57. 1923
[Bei K. Schumann: Mamillaria bei R. Moran: Mamillaria-U.-G. Bartschella
(Br. & R.) Mor., Gent. Herb., VIII:4. 1953]
Britton u. Rose begrnden die Abtrennung der einen bekannten Art als eigene
Gattung mit den ausschlaggebenden Merkmalen: Warzen basal etwas verbunden
wie bei gewissen Arten der Echinocactanae, nicht gefurcht, nicht milchig; meist 1
(selten 23) hakiger Mittelstachel; Blten gro, nahe dem Scheitel, hellpurpurn;
Frucht kurz, zwischen den Warzen verborgen, offenbar trocken, u n t e n u m s c h n i t t e n f f n e n d ; Samen schwarz, in einer Vertiefung bleibend; Warzen ohne
Furchen.
Marshall und Bock (Cactac. 175. 1941) haben diese Pflanzen wieder zu
Mamillaria gestellt, und R. Moran sieht sie als Subgenus von Mamillaria
an. Craig (Mamm.-Handbook, 356. 1945) sagt dagegen richtig: Warzen nicht
vollstndig durchgreifend mit den benachbarten zu Reihen geordnet... die etwas
ber der Basis umschnitten ffnende Frucht (die den Samenrest wie in einem
Becher in einer Axillenvertiefung belt) wird bei keinem anderen Vertreter
der Mamillariae gefunden.
Diese Angaben sind noch dadurch zu ergnzen, da ich bei Bartschella auch
eine teilweise Verwachsung von Griffel und Rhre (Sulenbildung) beobachtet
habe. Die von Craig hervorgehobenen Merkmale gestatten keine Einbeziehung
zu Mamillaria, ohne auch sonst so zu verfahren und damit das gesamte Gebude
einer sinnvoll trennenden Ordnung auch fr Bestimmungzwecke zum Einsturz zu bringen. Da Bartschella berdies seit Britton u. Rose zu einem fast
ausschlielich benutzten Namen geworden ist, lt sich auch nicht einsehen,
warum daran etwas gendert werden soll; es wrde hchstens die von Craig
gekennzeichneten Unterschiede bersehen oder vergessen lassen.
Die Blte erscheint brigens nicht near the top of plant (Britton u. Rose),
sondern die Abb. 3237 zeigt mit dem Knospensitz besonders deutlich, da dieser
1
)Die neuerdings von Zehnder wiedergefundenen Pflanzen dieser Art gleichen den alten
Kulturpflanzen, die ich von Krhenbhl, Basel, erhielt; er sagt keinesfalls eine Dolichothele.

Mamillopsis

3535

am Abschlu der vorjhrigen Wuchszone liegt und die Gattung damit zu den
Eumamillariae gehrt. ber den Samen s. noch unter der Artbeschreibung. Die
Stacheln sind an einjhrigen Pflanzen rauhhaarig. Wenn Buxbaum diese Beschaffenheit der Stacheln junger Pflanzen in Verbindung mit Ebnerella zephyranthoides (spter Chilita; hier Dolichothele) bringt, unter Hinweis auf die bei beiden
gleich groen Blten, so ist das hchstens fr den Theoretiker interessant; allein
die fast rippenartige Warzenreihenbildung mit der schwach verbundenen Basis
und die ungewhnliche Frucht trennen beide stark, und wenn Buxbaum dann
noch auf das bei den Samen beider fehlende Perisperm hinweist, ersieht man daraus nur, da in der allmglichen Vielfalt der Merkmale dem letzteren keine ausschlaggebende Rolle zufallen kann.
Ty p u s : Mamillaria schumanni Hildm. Typstandort: Nicht angegeben
(Niederkalifornien).
Vo r k o m m e n : Mexiko (nur in Niederkalifornien, Kap-Distrikt).
1. Bartschella schumannii (Hildm.) Br. & R. The Cact., IV:58. 1923
Mamillaria schumanni Hildm., MfK., 1:125. 1891. M. venusta K. Brand.
Von unten sprossend, bis zu 40 Kpfe; Einzelkpfe bis 6 cm hoch und breit;
Warzen in Spiralen stehend, unten etwas verbunden, graugrn, zuweilen rtlich
getnt, gerundet, mit vierflchiger Basis und stumpfer, etwas eingedrckter
Kuppe, kurz und dick; Saft wrig; Areolen rund, weiwollig, dann kahl; Axillen
ebenfalls zuerst mit gekruselter Wolle, dann verkahlend; Randst. 12 (915),
612 mm lang, gerade, wei mit schwarzen Spitzen, krftig-nadelig, rauh;
Mittelst. 12 (34), 11,5 cm lang, krftig-nadelig, der unterste lnger, meist
scharf gehakt, unten wei, oben schwarz, der untere vorgestreckt, die anderen
aufgerichtet; Bl. glockig-trichterig, mit sehr kurzer Rhre, 4 cm breit, um den
Scheitel; Sep. lanzettlich, spitzlich; Pet. breitlanzettlich, mit auslaufender Spitze,
spreizendem Saum und dieser zurckgebogen; Gr. schlank; N. 6, linear, grn
bis braunrosa; Fr. Scharlach, 1,52 cm lang, fast trocken, schlank, etwas ber
dem Grunde umschnitten ffnend; S. mattschwarz, weniger als 1 mm lang, sehr
fein punktiert bzw. mit sehr feiner Strichelung; Hilum basal, dreieckig und schwach
eingedrckt M e x i k o (Niederkalifornien, Kap-Region: San Jos del Cabo)
(Abb. 3237).
Die Narbenfarbe soll mit der Bltendauer zum Teil etwas wechseln (wie auch
bei M. blossfeldiana); bei Jungsmlingen sind die Stacheln lnger behaart.
Mamillaria schumanniana in MfK., 12:178. 1902, war wohl nur ein Druckfehler.
219. MAMILLOPSIS (Morr.) Br. & R.1)
The Cact., IV:19. 1923
[Der Name ist von Weber in Dict. Hort. Bois, 805. 1898, nur als Synonym von
Mamillaria senilis erwhnt als Subgenus von Morren vorgeschlagen in Belg.
Hort., 24:33. 1874]
Britton u. Rose nennen als Autor der Gattung Weber, doch gaben sie
deren erste Beschreibung. Die Pflanzen bilden grere Gruppen, sind kugelig bis
kurzzylindrisch und in typischem Zustand fast vllig unter Stacheln verborgen,
diese fein und wei bis gelb; Warzen konisch; Axillen mit Haaren und Borsten;
Randstacheln zahlreich, weich, gerade; Mittelstacheln 46, mit gelben, hakigen
1

)Buxbaum schreibt irrtmlich Mammillopsis, in Die Kakteen, System (4).

3536

Mamillopsis

Spitzen; Blten um den Scheitel, diesem ziemlich nahe, mit langer, krftiger
Rhre, diese breiter beschuppt, oder die Schuppen schmallanzettlich, oben abgebogen-aufgerichtet, die Basis herablaufend; Bltensaum weit spreizend; Pet.
gelborange bis orangerot, oben stumpflich und der Rand ausgefressen, zuweilen auch mit kleinen Spitzchen, am Ende aber mitunter auch breit gestutzt;
S. ziemlich gro, schwarz.

Abb. 3238. Mamillopsis senilis (Lodd.) Web.

Britton u. Rose geben die Rhrenschuppen als gestutzt-halbrundlich an;


meine Abb. 3238 zeigt aber, da die Schuppenspitze variabel sein kann, die Basen
lang herablaufend, wie dies bei Britton u. Rose, l. c. Fig. 20, nicht der Fall ist;
auch die Ausbreitung des Saumes und die Form der Petalenspitze ist etwas variabel; die Bltenfarbe kann auch mehr rot sein. Diguet gibt sogar violettrot
an. Die Blte hlt mehrere Tage an, ohne sich in der Nacht zu schlieen.
Das Vorkommen liegt ziemlich hoch, auf 25003000 m; die Pflanzen finden
sich nach Diguet in Kiefern- und Eichenwldern, im Sommer nicht selten starkem
Regen ausgesetzt, im Winter Reif und Frost sowie auch Schneefall. Britton u.
Rose meinen: Die Pflanzen wurden oft eingefhrt, hielten sich aber nicht gut
und gingen bald ein. Das kann ich nicht unterschreiben. Ich habe viele Originalpflanzen lange kultiviert, zum Teil in reinen Ziegelbrocken (mit anorganischen
Dunggssen); das Pflanzmaterial mu sehr guten Abzug haben. In meiner ehemaligen Sammlung in Monako befinden sich noch Stcke, die ich rund 20 Jahre

Mamillopsis

3537

kultivierte; auch gepfropft wachsen die Pflanzen willig und sprossen reich, sind
dann aber mehr aufgetrieben und nicht so schn wie wurzelechte.
Ty p u s : Mamillaria senilis Lodd. Typstandort nicht angegeben.
Vo r k o m m e n : Nordmexiko (Chihuahua, Durango, Jalisco).
Schlssel der Arten:
Randstacheln wei
Blten bis 7 cm lang . . . . . . . . . . . . 1: M. senilis (Lodd.) Web.
Rand stacheln dunkel strohfarben
Blten bis 3 cm lang . . . . . . . . . . . . 2: M. diguetii (Web.) Br. & R.

1. Mamillopsis senilis (Lodd.) Web. In Britton u. Rose, The Cact., IV:19.


1923
Mamillaria senilis Lodd., in Salm-Dyck, Cact. Hort. Dyck., 1849. 82.
1850. Cactus senilis Kuntze (1891) non Haw. (1824).
Spter rasenbildend, Krper ziemlich dicht sitzend; Einzelkpfe zuerst halbkugelig, dann ellipsoidisch bis lnglich, meist bis 15 cm lang, bis 6 cm , am
Standort noch lnger, glnzend frischgrn; Warzen nach 8er und 13er Bz. geordnet, ziemlich dichtstehend, kegelfrmig, oben schief gestutzt, ziemlich stumpf,
bis 8 mm lang, am Grunde 34 mm breit; Areolen eifrmig, 2 mm lang, auch
kreisrund, mit kurzem, krausem, weiem Filz; Randst. zahlreich, bis 40, borstenfrmig, steif, nicht stechend, horizontal gerichtet oder aufgerichtet, verflochten, glatt, 814 mm
lang, bla gelblichwei bis rein
wei; Mittelst. 56, die meisten
kaum von den Randst. unterschieden, der unterste aber etwas lnger,
bis 2 cm lang und strker, hellgelb,
an der angelhakig gebogenen Spitze
oft braungelb, gerade vorstehend;
Axillen mit kurzem, weiem Filz;
Bl. hochseitlich, 4,57 cm lang,
5,56 cm ; Ov. glatt und nackt:
Rhre mit gerundeten dichteren
Schuppen oder lanzettlichen mit
herablaufender Basis; Sep. nach
Schumann auch bewimpert, ich
habe sie glatt gesehen, oblong,
spitz, brunlich mit grnen Rndern; Pet. schmal-spatelig, stumpflich, gestutzt oder verjngt und
unregelmig ausgezhnelt, orangerot bis ins Violette, mit dunklerem
Mittelstreifen; Staubgefe gebndelt, teils an der Rhre, teils im
Grunde angeheftet, geschlossen Abb. 3239. Cochemiea halei (Brand.) Walt., eine
hoch aus der Blte um den Gr. harte, aber sehr langsam wachsende Art, die einhervorragend; Staubf. unten grnzige mit geraden Stacheln.

3538

Mamillopsis

lieh, oben wei oder zart orangefarben berlaufen; Staubb. schmutzig orangerot
N. 56, grn; Fr. ziemlich dickrund, rot; S. ziemlich gro, schwarz, netzgrubig
punktiert, Hilum seitlich. M e x i k o (Chihuahua; S-Durango, auf Bergen,
z. B. bei El Salto; Nayarit [Britton u. Rose]; Oaxaca, Sierra de Pluma
[Diguet]) (Abb. 3238).
2. Mamillopsis diguetii (Web.) Br. & R. The Cact., IV:20. 1923
Mamillaria senilis diguetii Web., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 10:383. 1904.
Polsterbildend, stark sprossend, Gruppen halbkugelig, bis 35 Kpfe; Einzelkpfe bis 25 cm ; Randst. zahlreich, dunkel strohfarben; Bl. nur 3 cm lang.
2 cm , tiefrot; Ov. mit kleinen Schuppen. M e x i k o (Jalisco bis Nayarit;
Typstandort: Sierra de Nayarit; J. G. Ortega sammelte die Art auch in Sinaloa,
auf der Sierra de Chabarra).
Salm-Dyck fhrte in Cact. Hort. Dyck., 1849. 8. 1850, noch zwei Varietten
der Mamillaria senilis auf, ohne Beschreibung: M. senilis hasseloffii1) und M. senilis linkei (M. linkei Ehrenbg.). Schumann hlt M. linkei fr ein Synonym
von M. senilis; ob mit v. hasseloffii nur etwa eine Form mit abweichenden Blten
gemeint war (wie sie aus meiner Abb. 3238 und der Britton u. Roses hervorgeht),
oder ob schon damals Mamillopsis diguetii bekannt war, lt sich an dem nomen
nudum Salm-Dycks nicht feststellen.

Abb. 3240. Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. & R., mit den typischen Cochemiea-Blten.

Cochemiea

3539

220. COCHEMIEA (K. Brand.) Walt.


Cact. Journ., 2:50. 1899
[Als Mamillaria U.-G. Cochemiea K. Brand., in Erythea, 5:117. 1897]
Zylindrische Pflanzen, hufig groe Ansammlungen bildend, mit dicht
stehenden, zum Teil spter fast dachziegelig angeordneten Warzen; Saft wrig;
ohne Warzenfurche; Mittelstacheln gerade und pfriemlich oder einzelne gehakt,
Stacheln teilweise auch sehr fein (C. setispina); Blten aus scheitelnahen Axillen,
engrhrig, gebogen und die Pet. zweistufig bereinander, s-frmig bzw. schiefsaumig; Griffel und Staubfden rot, weit herausragend, der Griffel aber noch
weiter ber die Staubbeutel; Ov. kahl; Frucht eine keulenfrmige Beere, dunkelrot, mit anhaftendem Bltenrest; Samen anscheinend nicht zahlreich, in rotem
Fruchtfleisch (immer?), 0,5 1 mm gro, eifrmig, mattschwarz, fein grubig
punktiert.
Die Pflanzen sind im allgemeinen sehr gutwchsig, wenn auch zum Teil uerst
langsam wachsend, wie z. B. Cochemiea halei. Ich habe smtliche Arten kultiviert,
seit vielen Jahren, und einige befinden sich noch in meiner ehemaligen
Sammlung in Monako. Schwierigkeiten hatte ich nur beim Pfropfen von C. setispina; sie wuchs seltsamerweise nur auf jungen Seticereus icosagonus an, die
sich hierfr als Unterlage sehr gut bewhrten, zumal sie ja auch ziemlich widerstandsfhig sind.
Der Gattungsname soll nach einem Indianerstamm gewhlt worden sein, der
einst Niederkalifornien bewohnte.
Durch die Bltenform von smtlichen Gattungen und Arten der Eumamillariae
abweichend.
Ty p u s : Mamillaria halei Brand. Typstandort: Niederkalifornien, Insel
Magdalena.
Vo r k o m m e n : Mexiko (Niederkalifornien und einige benachbarte Inseln).
Schlssel der Arten:
Stacheln alle gerade, die strksten mittleren steifpfriemlich. . . . . . . . . . 1: C. halei (Brand.) Walt.
Stacheln (mittlere) zum Teil hakig, biegsam
Mittelstacheln 1, Hakenspitze (verschieden)
stark gekrmmt. . . . . . . . 2: C. poselgeri (Hildm.) Br. & R.
Mittelstacheln normalerweise mehr als einer
Mittelstachel 1 lnger, hakig, abstehend, sowie 3 aufgerichtet,
dnn, gerade
Stacheln weilich. . . . . . . . . 3: C. setispina (Coult.) Walt.
Stacheln rotbraun. . . . . . . . . 4: C. maritima Linds.
Mittelstacheln bis 811, davon 12 hakig . 5: C. pondii (Greene) Walt.
Funote zu Seite 3538:
1
)Britton u. Rose (The Cact., IV:20. 1923) fhren hier auch als Synonym (nach SalmDyck) an: Mamillaria haseloffii Ehrenbg. (ein Jahr vor Salm-Dycks Variett publiziert);
den gleichen Namen fhren sie aber auch noch in der Synonymie von Mam. spinosissima
auf, wo ich ihn also wie hier nur mit Fragezeichen erwhnen kann. Salm-Dycks
Schreibweise war hasseloffii; sptere Autoren schrieben haseloffii.

3540

Cochemiea

1. Cochemiea halei (Brand.) Walt. Cact. Journ., 2:50. 1899


Mamillaria halei Brand., Proc. Amer. Acad., II, 2:161. 1889. Cactus
halei Coult.
Gruppenbildend, bis 3050 cm hoch; Einzeltriebe 57,5 cm , stark aufrecht
stehend, unten hart, fast ganz von St. bedeckt: Warzen kurz; Axillen anfangs
wollig, aber ohne Borsten; Randst. 1020, steif, gerade, spreizend, bis 1,5 cm
lang; Mittelst. 34, manchmal bis 6, bis 3,5 cm lang, gerade, sehr steif bzw.
krftig, bis 3,5 cm lang; alle St. zuerst rtlichbraun, dann gelblich und zuletzt
grau, meist an der Spitze etwas dunkler; Bl. um den Scheitel, 45 cm lang,
scharlachrot; die zweiserigen Pet. nur mig lang, nur teilweise (untere) zurckgebogen; Gr. lang ber die um ihn gescharten Staubf. hinausragend, rot, auch
die kopfig zusammengeneigten N.; Fr. eine keulige Beere, 1,2 cm lang. M e x i k o
(Niederkalifornien, sdliche Inseln, z. B. Magdalena-Insel) (Abb. 3239).
Die Art wurde bisher nur auf zwei Inseln gesammelt, wo sie massenhaft vorkommt. Britton u. Rose sagen, da sie sich nicht lange in der Kultur hlt;
ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht. Nicht zu trocken kultiviert, haben
sich die vor vielen Jahren eingefhrten Pflanzen ausnahmslos gut gehalten. Sprosse
lieen sich gut pfropfen.
Abb. 3239 ist ein bei mir fast 20 Jahre in Kultur befindliches Stck. In der
Beschreibung als Cochemiea schrieb Walton hallei.
2. Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. & R. The Cact., IV:22. 1923
Mamillaria poselgeri Hildm., Allg. Gartenztg., 4:559. 1885. M. roseana
Brand. M. radliana Quehl Cactus roseanus Coult. Cochemiea
rosiana Walt.
Groe Ansammlungen bildend; Einzelstmme bis 2 m lang werdend, zum Teil
ber Felsen hngend; Einzeltriebe bis 4 cm , blaugrn bis graugrn; Axillen
mit anfangs weier Wolle und gelegentlich Borsten; Warzen konisch, etwas abgeflacht, schief-aufrecht, am Grunde breit und kantig, ca. 1 cm hoch; Areolen
rund, anfangs krftig bewollt; Randst. 79, spreizend, steif, die oberen bis 1,5 cm
lang, zuerst dunkelgelb oder rot, auch strohfarben, dann hornfarben und zuletzt
grau; Mittelst. nur 1, nach auen spreizend, bis 3 cm lang, viel strker und dunkler, bis fast schwrzlich, wie zuweilen smtliche St. im Neutrieb, dann nur der
Fu hell, Spitze stark gehakt, manchmal aber nur schwcher gekrmmt; Bl.
glnzend Scharlach, 3 cm lang; Fr. kugelig, 68 mm ; S. schwarz, grubig
punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien, Kapregion) (Abb. 3240).
In den Sammlungen hufig vertreten und sehr gutwchsig, auch verhltnismig frh bzw. gern blhend.
Mamillaria longihamata Eng. war nur ein Manuskriptname, den Coulter als
Synonym von Cactus roseanus anfhrte.
Gates und Tegelberg beobachteten (1938) unfern Comondu meilenweit blhende Bestnde.
3. Cochemiea setispina (Coult.) Walt. Cact. Journ., 2:51. 1899
Cactus setispinus Coult., Contr. U.S. Nat. Herb., 3:166. 1894. Mamillaria setispina Eng.
Dichte Gruppen bildend, bis 30 cm hoch; Einzelkpfe gedrngt stehend, reich
verzweigt, zylindrisch im Alter, 3,54 cm stark, hell graugrn; Scheitel etwas
wollig, von St. berragt; Warzen locker stehend, etwas kegelig, mit rhombischer
Grundflche, ca. 45 cm hoch; Areolen 710 mm entfernt, rundlich, weiwollig
und bald verkahlend; Randst. ca. 912, nadeldnn, spitz und stechend, milchig

Cochemiea

3541

Abb. 3241. Cochemiea setispina (Coult.) Walt. (Nach einem Farbfoto von Werdermann.)

3542

Cochemiea

wei, hufig mit dunkleren Spitzen, strahlenfrmig ausgebreitet, ungleich lang,


bis fast 2 cm lang; Mittelst. bis auf den lngsten vorgestreckten und an der Spitze
stark hakig umgebogenen, der ca. bis 3 cm lang wird, undeutlich; gewhnlich
werden 13 der im oberen Areolenteil stehenden Randst. mittelstachelhnlich
und etwas strker als die anderen Randst., alle Mittelst. anfangs schwarz gespitzt; Axillen anfangs weiwollig, spter kahl; Bl. bis zur Griffelspitze ca. 5,4 cm
lang, im Knospenzustand schlankrhrig und etwas s-frmig gebogen; Ov. klein,
glatt, auen grnlich oder olivrtlich; Rhre ca. 2,3 cm lang, zinnoberrot, glatt
bis auf die wenigen hllblatthnlich werdenden und sich stark umbiegenden
Schuppenbltter: Hllbl. ca. 2,5 cm lang, 5 mm breit, an der Spitze gestutzt
oder etwas zackig, sich einrollend zurckschlagend, leuchtend zinnoberrot;
Staubbl. ca. 4,5 cm lang, ganz am Grunde etwas mit der Rhre verwachsen und
eine kleine Nektarhhle bildend, nach ca. 3 mm Lnge frei, feurig zinnoberrot,
am Grunde blasser; Staubb. rot, beim Stuben dunkelgelb; Gr. bis zum Grunde
frei, ca. 4,8 cm lang, oben zinnoberrot, unten viel blasser; N. 4, blutrot, die gebndelten Staubbl. weit berragend; Fr. keulenfrmig, dunkelrot, ca. 1,7 cm
lang; S. 1 mm gro, eifrmig, mattschwarz, fein grubig punktiert. M e x i k o
Niederkalifornien, im Innern der sdlichen Halbinsel, z. B. bei San Borgia).
(Abb. 3241).

Abb. 32-12. Cochemiea maritima Linds. (Foto: Gates.)

4. Cochemiea maritima Linds. C. & S. J. (US.), VIII:9, 143. 1937


Gruppen bis zu 1 m Breite bildend, bis 50 cm hoch; Wurzeln auf 2,5 cm verdickt und gegliedert; TV. aufrecht, berliegend oder kriechend mit aufsteigenden
Enden, 37 cm , blaugrn, reifig; Warzen fast konisch, etwas seitlich abgeflacht, im Alter grau und korkig; Areolen rund, anfangs grauwollig; Randst.
1015, rotbraun, nadelig, ca. 1 cm lang; Mittelst. 4, rtlichbraun, nadelig, die
3 oberen aufsteigend, 12 cm lang, gerade, 1 unterer vorgestreckt, 25 cm lang,
hakig gekrmmt; Bl. scheitelnah, 3 cm lang, Scharlach, zylindrisch-trompetenfrmig; Perigonbltter in drei Stufen, die untersten krzer und anliegend, die
mittleren in halber Bltenhhe, die obersten nach auen umgerollt; Gr. herausragend, wie die N. Scharlach; Staubf. aufgerichtet, halb so lang wie der Gr.

Cochemiea

3543

herausragend, rot. wie auch die


Staubb.; Fr. kugelig, rot. saftig:
S. schwarz, nur 0,5 mm gro,
schwach punktiert M e x i k o
(Niederkalifornien, bei Punta Bianca, bisher nur von dort bekannt)
(Abb. 3242).
Schon kleinere Pflanzen bilden
kompakte Gruppen; die Stacheln
sind die dnnsten neben denen von
C. setispina, aber etwas krftiger
und anders gefrbt als bei dieser.
5. Cochemiea pondii (Greene)
Walt. Cact. Journ., 2:51.
1899
Mamillaria pondii Greene,
Pittonia, 1:268. 1889.
Cactus pondii Coult.
Zuerst aufrecht, zylindrisch.
einzeln oder wenig verzweigt, bis
7 cm hoch, 3 cm , dicht von St.
bedeckt, besonders in trockenem
Zustand; Axillen borstig: junge
Abb. 3243. Cochemiea pondii (Greene) Walt.
Areolen weiwollig; Randst. wei
bzw. weilich oder brunlich, 1525 spreizend; Mittelst. 811, lnger und
krftiger als die Randst., bis 3 cm lang, 12 hakig; Bl. schlank, 5 cm lang,
hellscharlach: Staubbl. herausragend; Fr. purpurrot, dickkeulig, 1,8 cm lang.
fast eifrmig; S. punktiert. M e x i k o (Niederkalifornien, auf den Inseln
vor der nrdlichen Westkste, z. B. Cedros-Insel) (Abb. 3243).
Dr. Rose fand die Art massenhaft auf Cedros-Island.

224

B a c k e b e r g. Cactaceae. Bd. V.

Ta f e l a n h a n g

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 212

Astrophytum ornatum (DC.) Web. Cereoide Altersform; die Pflanzen werden ber 1 m hoch.

V E B G U S TAV F I S C H E R V E R L A G J E NA

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 213

Echinofossulocactus albatus (Dietr.) Br. & R.

Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg. 1955 von H. Bravo noch einmal als Thelocactus
goldii H. Bravo beschrieben, dem Habitus und der nur mig groen purpurnen Blte nach
ein typischer Gymnocactus.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 214

Turbinicarpus polaskii Backbg. mit sehr kleiner weier Blte und nur einem
Stachel in der Areole (Makrofotos)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 215

Lophophora lutea (Rouh.) Backbg. Fahlgrner, weichlicher Krper, Blten und Frucht
(lt. Croizat) gelblich. Croizat stellte die Pflanze zu L. echinata Croiz. als Variett; sie
weicht aber so stark ab, da ihr Artrang ebenso berechtigt ist wie der von L. echinata.

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Epithelantha micromeris (Eng.) Web. Die rosa Blten sind so winzig, da nur die farbige Makroaufnahme von ihnen
ein deutlicheres Bild ergibt.

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

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Tafel 216

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 217

Ancistrocactus megarhizus (Rose) Br. & R. Ein ungewhnlich groes 4kpfiges Exemplar,
die einzelnen Triebe zum Teil ber 10 cm hoch. (Aus der Sammlung Glauser. Luzern.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 218

Neolloydia odorata (Bd.) Backbg. (Untergattung Cumarinia Knuth). Die Furche luft
bis zu einem basalen Warzenwulst herab und ist somit nur scheinbar nicht ganz durchgehend.
Es besteht kein hinreichender Grund, die Art nicht zu Neolloydia zu stellen, ebensowenig
bei N. cubensis (Br. & R.) Backbg., zumal es auch zwischen NO-Mexiko und Kuba mit
M. multiceps und M. prolifera bzw. mit zwei uerst nahe verwandten Arten bei Mamillaria einen gleichen Arealzusammenhang gibt, der sich weitgehend mit dem der Untergattung
Cumarinia deckt. Da N. odorata Hakenstacheln bildet, besagt nichts, da solche bei einer
Reihe von Gattungen teilweise auftreten.
Das Bild zeigt aus Samen gezogene blhfhige Pflanzen. (Sammlung Andreae).

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 219

Escobaria chaffeyi Br. & R., Pelo de conejo von den Eingeborenen genannt
(Kaninchenfell), eine der schnsten und am zartesten getnten Arten.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 220

Escobaria rigida (hort.) Eine bisher meines Wissens unbeschriebene Art mit hellpurpurnen
Blten, die hier wohl zum erstenmal gezeigt werden. (Aus der Sammlung Saint-Pie, Asson.)
Fr den Fall, da die Art bisher noch nirgends beschrieben wurde, gebe ich hiermit
eine lateinische Diagnose, damit der Name dieser mglicherweise zuerst von Fri eingefhrten
Pflanze als gltig angesehen werden kann: Simplex vel prolifica, subcylindrica ad cylindrica,
glaucoviridis; costis angustis, rectis vel spiralibus, humilibus. tuberculis sulcatis;
aculeis numerosioribus, griseo-albis vel albis, in apice densatis, radialibus tenuioribus, radiantibus, centralibus nonnulis aliquid crassioribus, aliquid distantibus vel porrectis, ad 1,5 cm
longis; flore violaceo, parvo, ca. ad 15 mm longo; fructu oblongo, rubro. Patria: verisimiliter
Mexico. (Typpflanze: Abb. 2840 im Jardin Exotique de Monaco.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 221

Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. Makroaufnahme der stark wolligen Scheitelregion
dieser seltenen Art. Wie bei der Neolloydia-Untergattung Cumarinia gehen manchmal
die Furchen nicht vllig bis zur Axille durch. (Aus der Sammlung Saint-Pie. Asson.)
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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 222

Coryphantha difficilis (Quehl) Berg., variabel wie auch C. scolymoides und dieser sehr nahestehend. Die im Kreuz gestellten Mittelstacheln sind nicht immer so ausgebildet, zuerst
oft nur 1. auch 3 obere oft mehr zusammengerckt. (Aus der Sammlung des Zchters
H. Thiemann, Bremen.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 223

Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) Berg. Die Blte variiert etwas im Durchmesser und
in der Farbe, innen zum Teil auch hellrosa mit etwas dunklerer Mitte) (Foto: W. Haage).

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Tafel 224

Mamillaria karwinskiana Mart. Vielfach dichotomisch geteilte alte Pflanze. (Foto: Heinrich.)

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II

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 225

Mamillaria praelii Mhlpfrdt. Alte, lange und keulige Pflanze, mit ihren langen Axillenborsten der M. nejapensis sehr nahekommend. Vielleicht sind letztere und ihre Varietten
eher als Varietten der M. praelii anzusehen.

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II*

Tafel 226

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Links: Mamillaria neumanniana Lem. (besser M. centricirrha v. neumanniana Schelle), die nach Rmpler typischere Form mit mehreren kurzen
Randstacheln (vgl. Abb. 2928). (Foto: Heinrich.)
Rechts: Mamillaria pentacantha Pfeiff. Anomale Warzenbildung, in der Form der M. strobilina hnelnd, aber spter normal abstehend
(Foto: Heinrich.)

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 227

Mamillaria sempervivi DC., Zwischenform zwischen dem Typus der Art (2 Mittelstacheln)
und v. tetracantha DC. (4 Mittelstacheln.)

Mamillaria obscura Hildm. ( M. wagneriana Bd.) Krzer bestachelte Form


(vgl. mit Abb. 2945).

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 228

Diese bisher als Mamillaria nivosa Lk. bezeichnete Pflanze ist die strker wollige
M. flavescens Haw. Deren var. nivosa (Lk.) Backbg. n. comb. siehe auf Farbfoto Abb. 2947.
(Vergl. auch mit Tafel 255.) (Foto: Heinrich.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 229

Mamillaria sartorii J. A. Purp. (vgl. mit dem geschlossener-glockig blhenden Typus der Art
[Abb. 2951]), wohl v. brevispina J. A. Purp., mit lngeren Axillenborsten und nur gelegentlichen
kleinen Beistacheln sowie mit mehr locker spreizenden Perigonblttern.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 230

Mamillaria hamiltonhoytea (H. Bravo) Werd. mit Scheitelschopf. (Foto: Tiegel)


(vgl. mit Abb. 2955).

Mamillaria tesopacensis Craig. Eine Form mit Blten, deren Staubfden wei sind (Typus:
rosa), die Staubbeutel kremfarben (Typus: reib), die Frucht hellweinrot, kaum 1 cm lang
(vgl. mit Abb. 2970).

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Mamillaria zeyeriana Hge. jr. Krzer bestachelte Form.

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Tafel 231

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 232

Mamillaria chionocephala J. A. Purp. mit dem typischen Wollkranz.

Mamillaria muehlenpfordtii Frst., eine variable Art mit sofort milchenden Warzen.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 233

Mamillaria muehlenpfordtii Frst., jngere Smlingspflanze; spter heben sieh von den
dichter verflochtenen weien Randstacheln bis 6 gelblich werdende Mittelstacheln ab.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 234

Mamillaria klissingiana Bd. Die Aufnahme lt deutlich das dunklere Mittelfeld der
Perigonbltter erkennen. (Foto und Sammlung Andreae, Bensheim.)

Mamillaria peacockii hort. ex Rmpler (nach der Stoye-Karte Nr. 275). Da die Karte
etwa 1,5 mal der nat. Gre zu verstehen ist, stellt dieser Name den Typus der M. elegans
vom Pedregal bei Mexico City dar, wie auch Craig meint.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 235

Mamillaria elegans waltonii hort. ex Schelle, mit 4 Mittelstacheln, offenbar dichotomisch teilend, ein von Craig nicht erwhnter Name und eine ihrer Artzugehrigkeit nach
nicht genau zu bestimmende Spezies, bzw. ob sie mit M. waltonii Walt. identisch ist, die
Craig bei M. parkinsonii erwhnt. (Foto: De Laet, von Schelle publiziert [Originalfoto].

Mamillaria perbella Hildm. Die Pflanzen teilen sich frh dichotomisch, und Kammformen
sind nicht selten. Vielleicht besteht hier darin ein Zusammenhang.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 236

Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. Standortsaufnahme aus dem Zopilote Canyon.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 237

Links: Mamillaria egregia Backbg. (im Katalog Schwarz: agregia).


Rechts: Mamillaria egregia Backbg. mit der eigentmlich olivbrunlichen Blte.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 238

Mamillaria denudata Eng. (japanisches Foto, irrtmlich als M. egregia bezeichnet, die aber
viel kleinere Blten hat).

Mamillaria lenta Brand. ltere Gruppenpflanze. (Foto: De Laet.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

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Rechts: Mamillaria verhaertiana Bd. Zum Teil hakige Mittelstacheln aufweisende Pflanze, aus dem gleichen Baxter-Material (von M. phitauiana Baxt.)
gezogen wie die linke geradstachlige Pflanze, ein Beweis dafr, da bei manchen
Arten gerad- und hakenstachlige Formen nicht als echte Varietten zu trennen
sind, sondern die Variettsnamen nur zur Kennzeichnung
der Unterschiede dienen knnen.

Links: Mamillaria verhaertiana Bd. (als M. phitauiana Baxt. erhalten), Exemplar


mit nur geraden Mittelstacheln, alle fast wei.

Tafel 239

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 240

Mamillaria fasciculata Eng., eine von M. microcarpa schwer zu unterscheidende Art. wenn
man nicht L. Bensons Angaben in The Cacti of Arizona (121122. 1950) bercksichtigt.

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III

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 241

? Mamillaria umbrina Ehrenbg. Smlingspflanze. ungefhr der Beschreibung entsprechend.


aber (noch?) ohne Hakenstacheln. Axillen meist noch nackt, hchstens erst Spuren von
Wolle und Horsten. (Ans der Sammlung des Zchters H. Thiemann, Bremen.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Mamillaria boedekeriana Quehl in Blte. (Foto: Heinrich.)

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III*

Tafel 242

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 243

Mamillaria sphacelata Mart. am Standort im mexikanischen Staat Puebla.

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Tafel 244

Mamillaria ortiz-rubiona (H. Bravo) Werd. Importpflanze mit brunlicheren Mittelstacheln;


gewhnlich sind die Mittelstacheln wei und manchmal mit rosa Spitze. (Foto: Heinrich.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 245

Mamillaria fuscata Pfeiff. Von M. rhodantha durch nur wollige bis nackte Axillen unterschieden, meist auch oben mehr wollig. (Foto: Armin Rauh.)

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Mamillaria hennisii Bd. ltere Pflanze.

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

A
Mamillaria sp. (Kolumbien)

Tafel 246

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 247

Mamillaria neomystax Backbg. mit lngeren und mehr gebogenen Stacheln.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 248

Mamillaria multidigitata Linds. Pflanze mit vereinzelten Hakenstacheln am lteren Teil


(sich erst spter krmmend?); sie scheint daher in die Nhe der M. verhaertiana Bd. zu
gehren. (Aus der Sammlung Andreae, Bensheim.)
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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 249

Ungeklrte Mamillarien 1: Mamillaria sp. in der Sammlung Saint-Pie, Asson, mit fast
stachelfesten Axillenborsten; nach Heinrich vielleicht ein Smling der lt. heeriana
(M. hamata Lehm.), aber breitrunder und heller bestachelt.

Ungeklrte Mamillarien 2: Mamillaria sp., ohne Axillenborsten. 20 Rand- und 4 braune


Mittelstacheln. Blte hellrot.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 250

Ungeklrte Mamillarien 3: Mamillaria sp., mit wrigem Saft, offenbar ohne Axillenborsten;
Warzen walzenfrmig; 1 Mittelstachel, hakig; Randstacheln bis ca. 15, dnn; Blte wei.

Ungeklrte Mamillarien 4: Mamillaria sp. (Schwarz-Nr. 75) mit gelblichen Blten, Krper
stark abgeflacht, bis 10 cm ; 4 Mittelstacheln, im Kreuz, unten verdickt; Randstacheln
meist 13, nur im unteren Areolenteil. zuweilen fehlend, mitunter auch 4; in der Bltenzone
krftige Wollbildung; Perigonbltter breitspatelig, zugespitzt; Sep. anscheinend ganzrandig.
Nach Schwarz eine neue Art, aber noch unbeschrieben. Die Stacheln sind weilich hornfarben, zuerst oben mit lngerer dunkler Spitze, diese spter fehlend oder nur kurz.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Mamillaria sp. Unbeschriebene Art, im Craig-Schlssel hinter dessen Nr. 33 oder


38 gehrend (Bltenfarbe
noch unbekannt); Warzen
nach Bz. 13:21, 4kantig:
Randstacheln 7, derbnadelig, die lngsten untersten
bis 1 cm lang; Mittelstacheln
1, vorgestreckt, bis ca. 8 mm
lang; alle Stacheln weilich,
nach oben zu stumpf rtlich oder dunkler; Frucht
rot, dickkeulig, mit Bltenrest. Mexiko. Pflanze
von oben gesehen, mit Frchten.

Mamillaria sp. Die obere


Pflanze von der Seite gesehen.

Mamillaria bonavitii Schmoll.


M. discolor Haw. nahestehend?

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Tafel 251

Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 252

Links oben: Mamillaria albidula Backbg. n. sp., vor Jahren gefunden.


Rechts oben: Mamillaria evermanniana (Br. & R.) Orc.
Links unten: Mamillaria microcarpa Eng. mit grnen Narben und nicht so stark dichtwei bestachelt wie die danebenstehende Pflanze.
Rechts unten: Mamillaria microcarpa v. grahamii (Eng.)? Eine dichter wei bestachelte
Form, der Abbildung Engelmanns in Cact. of the Bound., Tafel 6, 1858, entsprechend. Die
Narben sind hellgelblich. Diese Narbenfarbe. die von der bei M. microcarpa abweicht, weist
auch M. microcarpa v. milleri (Br. & R.) Marsh. auf; sie wird aber spter langzylindrisch
und soll nach Bensons Angaben 34 hakige Mittelstacheln bilden, nach Britton u. Rose
nur 1. Wahrscheinlich ist dies variabel. Ob es sich um die letztere var. handelt, lt sich nur
an der Altersform erkennen, der wieder M. fasciculata Eng. hnelt, die aber dickere rote
Narben und ein deutlicher abgesetztes Ovarium hat. (Fotos: Krhenbhl.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 253

Abnorme Warzenform von Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R. (Foto: Heinrich.)

Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg. Pflanze mit gelblichen Randstacheln.


Frher gab es in den Sammlungen fter eine zierlicher-warzige Form.
(Foto: Heinrich.)

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 254

Dolichothele surculosa (Bd.) F. Buxb. Makrobild eines Einzeltriebes. Die Hell punktierten
Warzen knnen bis 12 mm lang und 6 mm breit werden.

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Backeberg, Die Cactaceae, Band V

Tafel 255

Mamillaria flavescens (DC.) Haw., die meist als Mamillaria nivosa Lk. bezeichnet wird.

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