Barbatia

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Barbatia

Bärtige Archenmuschel (Barbatia barbata)

Systematik
Teilklasse: Pteriomorphia
Ordnung: Arcida
Überfamilie: Arcoidea
Familie: Archenmuscheln (Arcidae)
Unterfamilie: Arcinae
Gattung: Barbatia
Wissenschaftlicher Name
Barbatia
Gray, 1842

Barbatia ist eine von Muschel-Gattung aus der Familie der Archenmuscheln (Arcidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meist gleichklappigen, selten auch etwas ungleichklappigen oder rechtssinnig um die Schlossachse verdrehten Gehäuse sind klein bis mittelgroß, länglich-eiförmig bis mehr oder weniger gerundet-rechteckig. Bei den ungleichklappigen Gehäusen ist die rechte Klappe etwas kleiner als die linke Klappe. Die Gehäuse sind nur wenig aufgebläht, d. h. sind vergleichsweise dünn (im Querschnitt durch beide Klappen). Das Dorsalfeld ist schmal. Die meist große und weite Öffnung für den Byssus erstreckt sich vom vorderen Ventralrand hin zum Vorderrand. Der breite, eher flache Wirbel ist nur leicht zum Vorderende hin verschoben, d. h. der hintere Dorsalrand ist etwas länger als der vordere Dorsalrand. Hinterrand und Vorderrand sind gerundet oder auch ziemlich eckig. Vom Wirbel kann ein zum Hinterrand verlaufender Rücken vorhanden sein.

Das Schloss ist taxodont, die Schlossplatte gebogen. Die Zähnchen werden zum Rand hin größer und sind zunehmend nach außen gekippt, können fast parallel zum Schlossrand angeordnet sein. Die mittleren Zähnchen sind verkümmert, bei einigen Arten enthält das Schloss nur noch wenige Zähnchen. In der vorderen und hinteren Gruppe können die Zähnchen jeweils mittig gewinkelt sein. Das Ligament ist länglich und schmal und liegt vor und hinter dem Wirbel.

Die Ornamentierung besteht aus radialen und konzentrischen Rippen, die ein mehr oder weniger deutliches Gittermuster erzeugen. Das dicke Proostrakum ist oft zu Haaren ausgezogen und bildet einen Bart.

Geographische Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung kommt in warmen tropischen und subtropischen Meeren vor. Die Muscheln leben mit Byssus angeheftet auf Hartgründen, Felsen und Korallen. Sie kommen vom Gezeitenbereich bis in mehreren Hundert Meter Wassertiefe vor.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Taxon wurde 1842 von John Edward Gray aufgestellt.[1] Typusart ist Arca barbata Linné, 1758.[2] Die MolluscaBase[2] und die Paleobiology Database[3] stellen folgende rezente und fossile Arten zur Gattung Barbatia;

Die ältesten fossilen Arten der Gattung Barbata stammen aus dem Jura.[3] Huber (2010) fasst die Gattung dagegen viel engeser auf und trennt die meisten Arten in anderen Gattungen ab. Nach seiner Meinung sollen nur Barbatia barbata, Barbatia novaezealandiae, Barbatia perinesa, Barbatia pistachia und eine bisher unbeschriebene Form aus Polynesien zur Gattung Barbatia gehören.[7]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 44)
  • Raymond Cecil Moore (Hrsg.): Treatise on invertebrate paleontology. Mollusca, 6, Bivalvia 1. XXXVIII, 489 S., New York, 1969 (S.N250/N252).
  • Amy L. Moran: The unusual prodissoconch and larval development of Barbatia bailyi (Bartsch, 1931) (Mollusca : Bivalvia : Arcidae). The Veliger, 47(1): 47–52, 2004 Online bei www.biodiversitylibrary.org
  • Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 19)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Edward Gray: Eastern Zoological Gallery. Synopsis of the Contents of the British Museum, 44: 22-92, London 1842 Online bei www.forgottenbooks.com (S. 81)
  2. a b MolluscaBase: Barbatia Gray, 1842
  3. a b Paleobiology Database: Barbatia Gray 1842
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Maxime Glibert, Luc van de Poel: Les Bivalves fossiles du Cénozoïque Étranger des collections de l'Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique. I. Palaeotaxodonta et Eutaxodonta. Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique/Koninklijk Belgisch Instituut voor Natuurwetenschappen, Mémoires/Verhandelingen, 2. Série/Reeks, 77: Brüssel 1965 PDF (73 MB!)
  5. a b c Enrico Savazzi: Barbatia mytiloides and the evolution of shell torsion in arcid pelecypods. Lethaia, 14: 143-150, Oslo 1981.
  6. G. Rovereto: Rectifications de nomenclature. Revue critique de paléozoologie, 1899(3): 90, 1899 Online bei www.archive.org (S. 90: die Seiten 81 bis 90 sind zweimal vorhanden)]
  7. Markus Huber: Compendium of bivalves. 1. Auflage. ConchBooks, Hackenheim 2010, ISBN 978-3-939767-28-2.<, S. 563.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbatia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien