Olacaceae

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Olacaceae

Ximenia americana

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Sandelholzartige (Santalales)
Familie: Olacaceae
Wissenschaftlicher Name
Olacaceae
R.Br. nom. cons.

Die Olacaceae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Sandelholzartigen (Santalales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Coula edulis

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume oder Lianen. Einige Arten sind Wurzelparasiten (Hemiparasiten). Die einfachen, ganzrandigen Laubblätter sind spiralig oder zweizeilig wechselständig an den Zweigen angeordnet. Nebenblätter sind keine vorhanden.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzen sind selten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die relativ kleinen, radiärsymmetrischen Blüten sind drei- bis sechszählig und meist zwittrig. Die Blütenhüllblätter sind in Kelch- und Kronblätter differenziert. Die Staubblätter sind untereinander nicht verwachsen; ihre Zahl ist je nach Taxon unterschiedlich: 3 bis 6, oder 6 bis 12, oder 9 bis 18. Die meistens drei (selten auch zwei oder fünf) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen oder halboberständigen Fruchtknoten verwachsen.

Die Früchte enthalten immer nur einen Samen und es sind entweder Steinfrüchte oder Nüsse. Sie haben zwei bis acht (!) Keimblätter.[1]

Pflanzenphysiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzen akkumulieren Aluminium-Ionen.

Unterfamilie Anacalosoideae: Chaunochiton angustifolium
Unterfamilie Anacalosoideae: Heisteria perianthomega
Unterfamilie Olacoideae: Olax psittacorum
Unterfamilie Olacoideae: Ximenia caffra mit Früchten
Erythropalum scandens

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie Olacaceae ist in zwei oder drei Unterfamilien gegliedert, die zusammen 14 (bei einigen Autoren auch bis zu 27) Gattungen mit etwa 103 (bis 250) Arten umfassen. Nach Daniel L. Nickrent et al. in Taxon, Band 59, Seite 538–558, 2010 wurden zur Familie nur noch die Gattungen Dulacia, Olax und Ptychopetalum gerechnet. Dies hat sich aber nicht durchgesetzt.

Die Familie Olacaceae R.Br. nom. cons. enthält nach APG IV[2] (dort wurde die unsichere Systematik aus APG III[3] übernommen) die Gattungen der ehemaligen Familien Aptandraceae Miers, Coulaceae Tiegh., Erythropalaceae Planch. ex Miq. nom. cons., Octoknemaceae Soler. nom. cons., Strombosiaceae Tiegh., Ximeniaceae Horan. Dabei handelt es sich in diesem Umfang nicht um eine monophyletische Verwandtschaftsgruppe, doch stehen die Daten zur Klärung noch 2016 aus.[2]

Das Verbreitungsgebiet der Familie Olacaceae liegt weltweit, außerhalb kalter Gebiete. Besonders artenreich ist die Familie in den Tropen.

  • Unterfamilie Olacoideae Sond.: Sie enthält etwa neun Gattungen:
    • Aptandra Miers: Mit etwa drei Arten, die im tropischen Südamerika vorkommen.[4]
    • Curupira G.A.Black Sie enthält nur eine Art:
    • Douradoa Sleumer: Sie enthält nur eine Art:
    • Dulacia Vell.: Die etwa 13 Arten kommen in der Neotropis vor.
    • Harmandia Pierre ex Baill.: Die ein bis vier Arten kommen in Südostasien und Malesien vor.
    • Malania Chun & S.K.Lee: Sie enthält nur eine Art:
    • Olax L.: Die etwa 40 Arten kommen in Afrika und dem tropischen Asien vor.
    • Ongokea Pierre: Sie enthält nur eine Art:
      • Ongokea gore (Hua) Pierre: Sie kommt im tropischen Westafrika vor.
    • Ptychopetalum Benth.: Zwei Arten kommen in der Neotropis und zwei Arten in Afrika vor.
    • Ximenia L.: Die etwa acht Arten gedeihen in den Tropen und Subtropen.[5]
  • Mit unsicherer Unterfamilienzugehörigkeit:
  • Nicht sicher in diese Familie eingeordnet ist:
    • Brachynema Benth.: Die nur zwei Arten kommen im Amazonasgebiet von Peru und Brasilien vor.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Familie der Olacaceae bei der APWebsite. (englisch)
  • David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4. (Artzahlen und Verbreitung der Gattungen)
  • Valéry Malécot, Daniel L. Nickrent: Molecular Phylogenetic Relationships of Olacaceae and Related Santalales. In: Systematic Botany, Volume 33, Issue 1, 2008, S. 97–106. Volltext-PDF. (Abschnitt Systematik)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kenneth R. Robertson: The Genera of the Olacaceae in the Southestern United States. In: Journal of the Arnold Arboretum. 63(1), 1982, S. 387–393, auf S. 389, online auf biodiversitylibrary.org.
  2. a b The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. In: Botanical Journal of the Linnean Society, Band 181, 2016, S. 1–20. doi:10.1111/boj.12385
  3. Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, DOI:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
  4. a b c d e f David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. ed. Cambridge University Press 2008. ISBN 978-0-521-82071-4
  5. a b Datenblatt Olacaceae bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Olacaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien