Rhodamnia

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Rhodamnia

Laubblätter und Blüten von Rhodamnia acuminata

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Tribus: Myrteae
Gattung: Rhodamnia
Wissenschaftlicher Name
Rhodamnia
Turcz.

Rhodamnia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Die etwa 42[1] Arten kommen im tropischen Asien, Neuguinea, Australien und Neukaledonien vor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhodamnia-Arten wachsen als immergrüne, Sträucher oder kleine Bäume. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[2] Die einfachen Blattspreiten besitzen von der Spreitenbasis ausgehend einen Haupt- sowie zwei Seitennerven oder drei Hauptnerven[2] und davon ausgehend viele mehr oder weniger transversale Seitennerven[3]. Die Blattunterseite ist meist weiß bereift oder wollig behaart und die Blattoberseite ist kahl[3].[2]

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten stehen zu mehreren in den Blattachseln oder in seitenständigen, zymösen oder traubigen Blütenständen zusammen. Die kleinen Deckblätter (Brakteolen) fallen früh ab.[2]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist vierzählig mit doppelter Blütenhülle; nur die Art Rhodamnia andromedoides auf Neukaledonien ist fünfzählig[1]. Der halbkugelige Blütenbecher (Hypanthium) ist mit dem Fruchtknoten verwachsen.[2] Die vier freien Kelchblätter sind haltbar[3]. Die vier freien Kronblätter sind verkehrt-eiförmig bis mehr oder weniger kreisförmig[3] und länger als die Kelchblätter[2]. Die zahlreichen in vielen Kreisen angeordneten Staubblätter sind in der Blütenknospe eingekrümmt. Die Staubbeutel öffnen sich mit longitudinalen Schlitzen. Der unterständige Fruchtknoten ist einkammerig und die vielen Samenanlagen sind zwei parietalen Plazentationen angeordnet[3].[2] Der schlanke, linealische Griffel endet in einer schildförmigen (peltaten)[2] oder kopfigen[3] Narbe.

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die relativ kleinen[3], kugelförmige Beeren besitzen an ihrem oberen Ende die haltbaren Kelchblätter und enthalten wenige[3] Samen. Die mehr oder weniger[2] kugelförmigen bis nierenförmigen[3] Samen besitzen eine harte Samenschale und enthalten einen hufeisenförmigen[2] Embryo mit langem Hypocotyl und zwei kurzen Keimblättern (Kotyledonen)[2].

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Rhodamnia wurde 1822 durch William Jack in Malayan Miscellanies, Volume 2 (7), S. 48 aufgestellt.[4] Typusart ist Rhodamnia cinerea Jack. Synonyme für Rhodamnia Jack sind Monoxora Wight und Opanea Raf.[5] Die letzte Revision der Gattung Rhodamnia erfolgte in A. J. Scott: A revision of Rhodamnia (Myrtaceae), In: Kew Bulletin, Volume 33, Issue 3, 1979, S. 429–433[6].[7]

Die Gattung Rhodamnia gehört zur Tribus Myrteae in der Unterfamilie Myrtoideae innerhalb der Familie Myrtaceae.[5]

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Rhodamnia umfasst mit dem tropischen Asien, Neuguinea, Australien (mit etwa 19 Arten, davon 18 nur dort[8]) und Neukaledonien[2] die Florengebiete Malesien und Melanasien[1]. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist mit etwa 18 Arten Queensland[7].

Rhodamnia cinerea
Gegenständige Laubblätter von Rhodamnia maideniana; die drei Hauptnerven sind gut zu erkennen.
Gegenständige Laubblätter von Rhodamnia rubescens
Gegenständige Laubblätter von Rhodamnia whiteana

Es gibt 20[2] oder 28[3] oder etwa 40[9], aber seit 2012 etwa 42[1] Rhodamnia-Arten:[7]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Neil Snow: Five new species of Rhodamnia (Myrtaceae, Myrteae) from New Guinea, In: PhytoKeys, Volume 19, 28. Dezember 2012, S. 31–49. doi:10.3897/phytokeys.19.4098.
  2. a b c d e f g h i j k l m Jie Chen & Lyn A. Craven: Myrtaceae: Rhodamnia, S. 330 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 13 – Clusiaceae through Araliaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007. ISBN 978-1-930723-59-7
  3. a b c d e f g h i j Peter G. Wilson: Eintrag in der New South Wales Flora Online.
  4. Eintrag bei Tropicos. letzter Zugriff am 1. Januar 2013
  5. a b Rhodamnia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. letzter Zugriff am 1. Januar 2013
  6. A. J. Scott: A revision of Rhodamnia (Myrtaceae), In: Kew Bulletin, Volume 33, Issue 3, 1979, S. 429–433: JSTOR:4110145.
  7. a b c Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI. letzter Zugriff am 1. Januar 2013
  8. Neil Snow: Systematics of the Australian species of Rhodamnia (Myrtaceae), In: Systematic Botany Monographs, Volume 82, 2007, S. 16–17.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai Rhodamnia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Mai 2020..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rhodamnia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien