NEOBIOTA IN ÖSTERREICH

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1 Federal Environment Agency Austria NEOBIOTA IN ÖSTERREICH Franz Essl Wolfgang Rabitsch mit Beiträgen von O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims, J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny, I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz, H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster, J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister Wien, 2002

2 Projektleitung Astrid Blab (Umweltbundesamt, bis April 2001) Maria Tiefenbach (Umweltbundesamt, ab April 2001) Autoren Franz Essl (Umweltdachverband) Wolfgang Rabitsch (Institut für Zoologie, Universität Wien) mit Beiträgen von O. Breuss, E. Christian, E. Eder, H. Englisch, M. A. Fischer, S. Gaviria, F. Grims, J. Gruber, D. Hohenwallner, P. Huemer, W. Kabas, C. Komposch, R. Konecny, I. Krisai-Greilhuber, C. Lethmayer, E. Mikschi, H. Niklfeld, M. Pöckl, P. Reischütz, H. Sattmann, I. Schabussova, W. Schedl, K. Schmölzer, R. Schuh, A. Schuster, J. Ursprung, H. Voglmayr, J. Walter, K. Wittmann, H. G. Zechmeister Übersetzung Wolfgang Rabitsch, Max Traun (Institut für Zoologie, Universität Wien) Lektorat Maria Deweis (Umweltbundesamt) Satz/Layout Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt) Grafiknachbearbeitung Manuela Kaitna, Elisabeth Lössl (Umweltbundesamt) Titelfotos Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus inserta), F. Essl Götterbaum (Ailanthus altissima), J. Walter Tintenfischpilz (Clathrus archeri), H. Forstinger Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), Ch. Komposch Zitiervorschlag Gesamtwerk: ESSL, F. & RABITSCH, W. (2002): Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 432 pp. Beiträge: ENGLISCH, H. (2002): Säugetiere. In: ESSL, F. & RABITSCH, W.: Neobiota in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, Weitere Informationen zu Publikationen des Umweltbundesamtes finden Sie unter: Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Umweltbundesamt GmbH (Federal Environment Agency Ltd) Spittelauer Lände 5, A-1090 Wien (Vienna), Austria Druck: Manz Crossmedia, A-1051 Wien gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Umweltbundesamt GmbH, Wien, 2002 Alle Rechte vorbehalten (all rights reserved) ISBN

3 Neobiota in Österreich Vorwort 3 VORWORT Die Pflanzen- und Tierwelt hat sich erst im Laufe der Erdgeschichte zu ihrer heutigen Zusammensetzung entwickelt und unterliegt auch weiterhin Veränderungen. Dieser Wechsel geht von der Lebensspanne eines Menschen aus betrachtet im Allgemeinen sehr langsam vor sich. Eine Beschleunigung erfuhr er bei Katastrophen, wie sie etwa durch Einschlag von Meteoriten auf der Erde oder durch Eiszeiten hervorgerufen wurden. Durch den wirtschaftenden Menschen wurde allerdings der Wechsel von Flora und Fauna in mehreren Etappen so stark beschleunigt, dass viele Autoren ihn als eine weitere, vom Menschen erzeugte Katastrophe mit den natürlichen Ereignissen in eine Reihe stellen. Ganz besonders gilt dies für das Zeitalter der Industrialisierung und Globalisierung, mit einer flächendeckenden Zunahme von Zersiedlung, von Übernutzung der Ressourcen, von Warenströmen und von Reiseverkehr. Dieser Wandel zeigt sich sowohl im Rückgang und Aussterben als auch in der Verschleppung oder der absichtlichen Einführung und Einbürgerung von Organismen. Die Aufzeichnung und die Bewertung des raschen Wandels von Flora und Fauna in aller Welt ist eine ganz wesentliche Aufgabe der biologischen Forschung in diesem Jahrhundert. Die Einführung bzw. Einschleppung und nachfolgende Ausbreitung von Sippen oder Taxa, die bislang noch nicht Teil der Flora oder Fauna Mitteleuropas waren, trägt zu einer Erhöhung der Sippenzahl und damit auch der biologischen Vielfalt bei. Häufig führen die vom Menschen verursachten Umweltveränderungen an vielen Orten jedoch zu einer Reduktion von Biodiversität. Es ist daher nicht nur eine politische oder gesellschaftliche Frage, wie viel Natur wir brauchen, sondern eine existentielle Frage, von deren Beantwortung das Überleben oder zumindest die Lebensqualität der Menschheit abhängt. Obwohl die wichtigsten Ursachen der übermäßigen Naturveränderung Wirtschaftswachstum und Bevölkerungswachstum bekannt sind, wird Wachstum immer noch als unabdingbare Voraussetzung für Wohlstand und soziale Sicherheit angesehen. Umdenken sollte aber möglich sein, sobald erkannt wird, dass der Verzicht auf einen Zuwachs an Quantität durch einen Gewinn an Qualität in allen Lebensbereichen mehr als wettgemacht werden kann. Neobiota in Österreich gibt eine kompetente Übersicht über Pflanzen, Pilze und Tiere. Sie ist in dieser Vollständigkeit eine wertvolle Neuheit in der Literatur Mitteleuropas, wozu wir den Autoren und Herausgebern gratulieren. Diese Veröffentlichung bietet die floristischen und faunistischen Grundlagen, die notwendig sind für weitere Forschungen zur Vertiefung der biologisch-ökologischen Kenntnisse über die Neuen, zu ihrer sachgerechten Bewertung und zu planerischen Folgerungen. Felix Austria. Herbert Sukopp Technische Universität Berlin Ragnar Kinzelbach Universität Rostock Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

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5 Neobiota in Österreich Zusammenfassung 5 ZUSAMMENFASSUNG In der vorliegenden Monographie des Umweltbundesamtes wird erstmals ein Überblick über die in Österreich vorkommenden gebietsfremden Arten, auch Neobiota genannt, gegeben. Die Dokumentation gebietsfremder Arten ist insofern von Bedeutung, da diese Arten durch Konkurrenz, Raubdruck und die Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten eine Bedrohung der ursprünglichen biologischen Vielfalt darstellen können. Zum Schutz der ursprünglichen Artengemeinschaften sind im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt Maßnahmen zur Kontrolle der Arten, die ursprüngliche Arten und Lebensräume gefährden, vorgesehen. Österreich hat dieses Übereinkommen 1994 unterzeichnet und setzt mit der Inventarisierung der gebietsfremden Arten einen ersten Schritt zu ihrer Kontrolle und damit zur Sicherung der ursprünglichen biologischen Vielfalt. Unter dem Begriff Neobiota werden alle nach 1492 unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen nach Österreich gelangten Organismen zusammengefasst. In der vorliegenden Studie wird erstmals ein Überblick über diese Pflanzen (Neophyten), Pilze (Neomyzeten) und Tiere (Neozoen) in Österreich gegeben (Stand: Februar 2002, einzelne Nachträge bis Juni 2002). Mikroorganismen und unzureichend bekannte Tiergruppen wurden in die Bearbeitung nicht einbezogen. Die Inventarisierung der gebietsfremden Arten basiert auf der Auswertung der faunistischen und floristischen Literatur sowie unveröffentlichten Angaben von Spezialisten. Alle Neobiota werden hinsichtlich der Art ihrer Ausbreitung (Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung), ihres Status (unbeständig, etabliert) und ihrer derzeitigen naturschutzfachlichen Bedeutung (bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv, invasiv) charakterisiert. Weiters werden ergänzende Informationen (Herkunft, Verbreitung und besiedelte Lebensräume in Österreich, Spezialliteratur) angeführt. Tab. I: Überblick über die bisher bekannten Neobiota Österreichs. 1 = Arten der Flora Österreichs (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg., nach NIKLFELD (1999) und Neophyten). 2 = inklusive 51 kritischer Arten bezüglich Abgrenzung Archäophyten/Neophyten, 14 eventuell heimischen Arten und 3 hinsichtlich der Abgrenzung Verwilderung/Anpflanzung kritischen Arten. 3 = inklusive 51 vermutlich lokal eingebürgerten Taxa. 4 = inklusive der potenziell invasiven Arten. Organismengruppe Gesamtartenzahl in Österreich Neobiota Etablierte Neobiota Naturschutzfachlich relevant Gefäßpflanzen (35 4 ) Moose Flechten ca ? 2 3? 0 Algen unbekannt 4?? 0 Pilze unbekannt Tiere > (46 4 ) In Österreich wurden bislang insgesamt (inklusive einiger Varietäten) neophytische Gefäßpflanzen nachgewiesen. In dieser Zahl sind 51 bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/ Neophyten kritische Taxa inkludiert. Mit dem Ausdruck Taxa sind hier Arten, Unterarten bzw. Varietäten gemeint. Bei 14 Taxa ist unklar, ob sie nicht eventuell in Teilen Österreichs einheimisch sind, bei 3 Taxa ist die Abgrenzung zwischen Anpflanzung und Verwilderung unklar. Diesen Neophyten stehen (ohne die Kleinarten der Gattungen Hieracium, Rubus, Taraxacum und des Ranunculus auricomus agg.) die etwa Gefäßpflanzenarten und - unterarten der Flora Österreichs gegenüber (NIKLFELD 1999). Somit liegt der Anteil der Neophyten an der Gesamtflora Österreichs (ca Taxa) bei etwa 27 %. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

6 6 Neobiota in Österreich Zusammenfassung Von den neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs treten 835 Taxa (75 % der Neophyten) unbeständig auf. 224 Taxa (20 % der Neophyten) haben sich in Österreich etabliert. Von diesen sind 106 Taxa (10 %) nur an einem bis wenigen Orten lokal etabliert, 118 Taxa (10 %) sind in größeren Teilen Österreichs fester Bestandteil der Flora. Bei weiteren 51 Taxa (5 % der Neophyten) wird eine lokale Etablierung in Österreich vermutet. Für die neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs stellt der bewusste Import als Zier- oder Nutzpflanzen den wichtigsten Einführungsweg dar. Etwa 57 % der Neophyten Österreichs (627 Taxa) sind aus Kulturen verwildert oder wurden in sehr seltenen Fällen angesalbt (= bewusstes Ausbringen von Pflanzen in die freie Natur ohne land- bzw. forstwirtschaftliches Motiv). Bei weiteren 2 % (25 Taxa) wird Verwilderung als Einführungsweg angenommen. 31 % der Neophyten (345 Taxa) wurden unabsichtlich eingeschleppt, bei weiteren 2 % (27 Taxa) wird Einschleppung als Einführungsweg vermutet. Bei den übrigen 8 % (86 Taxa) ist der Einführungsweg unbekannt. Insgesamt 14 neophytische Gefäßpflanzenarten verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden. Diese betreffen vor allem die Landwirtschaft (besonders Segetalarten in Hackunkrautgesellschaften) und in geringerem Ausmaß Forstwirtschaft, Gewässerinstandhaltung und gesundheitliche Aspekte. Für den Naturschutz problematisch sind 17 Arten der Neophyten Österreichs, die als invasive Neophyten in naturnahe Lebensräume eindringen. Es sind dies folgende Arten: Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. Weitere 18 Arten wurden als potenziell invasiv eingestuft. Diese Arten werden bei einer weiteren Ausbreitung vermutlich zu Naturschutzproblemen führen. Invasive Neophyten dringen in Österreich besonders in gewässerbegleitende Lebensräume (Weichholz-Auwälder, Hochstaudenfluren, Uferpioniervegetation) und in geringerem Ausmaß in Trockenstandorte des pannonischen Raumes ein. In den meisten anderen naturnahen Lebensräumen Österreichs ist der Neophytenanteil jedoch niedrig. In der Moosflora Österreichs sind vier Neophyten bekannt, davon sind zwei Arten etabliert. Eine Art (Campylopus introflexus) breitet sich zurzeit stark aus. Unter den Flechten wird ein neophytisches Auftreten in Österreich bei zwei bis drei Taxa vermutet. In der ungenügend erforschten Algenflora wird für vier Arten ein neophytisches Auftreten angenommen. Unter den Pilzen sind 83 Neomyzeten aus Österreich bekannt. Aufgrund der mangelhaften Erforschung dürfte die tatsächliche Zahl wohl wesentlich höher liegen. Von den aufgelisteten Arten können 23 als in heimischen Ökosystemen etabliert gelten, 22 Arten treten unbeständig auf. Weitere 40 Arten sind auf Kultur- und Nutzpflanzen etabliert. Bei zwei Arten erfolgt eine Doppelnennung (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator), da sie sowohl auf Kultur- und Zierpflanzen, als auch auf Wildpflanzen, etabliert auftreten. Im Gegensatz zu den Gefäßpflanzen überwiegt bei den Neomyzeten Österreichs die Einschleppung, 51 Arten (61 % der Neomyzeten) gelangten so nach Österreich. Bewusst eingeführt und verwildert sind drei für Speisezwecke kultivierte Arten (Agaricus bisporus, Lentinula edodes, Stropharia rugosoannulata). Von den übrigen 29 Neomyzeten ist der Einführungsweg unbekannt. Einigen der insgesamt 30 wirtschaftlich relevanten Neomyzeten Österreichs kommt als Schädling auf Nutz- und Zierpflanzen eine bedeutende ökonomische Rolle zu (z. B. Phytophtora infestans, Ustilago maydis). Für den Naturschutz bedeutsam sind fast ausschließlich jene parasitischen Neomyzeten, die heimische Organismen parasitieren. Unter diesen befinden sich gegenwärtig 6 Arten, die für ihre Wirte eine potenzielle Bedrohung darstellen. Hervorzuheben sind die Verursacher der Krebspest (Aphanomyces astaci) und des Ulmensterbens (Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

7 Neobiota in Österreich Zusammenfassung 7 In diesem Band werden rund 500 Neozoen für Österreich genannt, die somit etwa 1 % der gesamten österreichischen Fauna ausmachen. Weniger als 10 % dieser Arten (46) stellen aus naturschutzfachlicher Sicht eine Bedrohung der autochthonen Biodiversität dar (40 potenziell invasiv, 6 invasiv). Für etwa 30 % der Neozoen wird eine negative wirtschaftliche Bedeutung angenommen. Dieser vergleichsweise hohe Wert spiegelt die bevorzugte Dokumentation wirtschaftlich bedeutender Arten wider und umfasst eine breite Palette eher geringer bis sehr bedeutender Schäden. Insgesamt wird die Zahl der in Österreich vorkommenden Neozoen in den untersuchten taxonomischen Gruppen auf Arten geschätzt. Für den Naturschutz bedeutsame Veränderungen durch Neozoen werden vor allem von Wirbellosen verursacht. Als Krankheitsüberträger für die bedrohten einheimischen Flusskrebsarten besonders hervorzuheben sind amerikanische Flusskrebse (Pacifastacus leniusculus, Orconectes limosus). Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) dringt zunehmend in naturnahe Standorte vor und ist für den Rückgang einheimischer Schnecken verantwortlich. Weitere Schneckenarten gelten als potenziell invasiv. Mehrere Gefahren drohen den gefährdeten autochthonen Großmuscheln durch Räuber (Bisamratte, Ondatra zibethicus) und Nahrungskonkurrenz (z. B. Chinesische Teichmuschel, Sinanodonta woodiana). Unter den Wirbeltieren sind Waschbär (Procyon lotor), Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Mink (Mustela vison), mehrere Fischarten (z. B. Blaubandbärbling Pseudorasbora parva) und verschiedene Schildkröten als potenziell invasive Bedrohung der autochthonen Biodiversität zu erwähnen. Insgesamt stammt etwa die Hälfte der Neozoen aus der Paläarktischen Region, besonders aus dem Mediterrangebiet. Bei einer tiergruppenspezifischen Betrachtung der Herkunftsländer ergeben sich aber auch deutliche Unterschiede, so stammt z. B. die Hälfte der nicht-heimischen Fische aus Nordamerika. Veränderungen der Artenzusammensetzung als Folge biologischer Invasionen sind besonders in aquatischen Lebensräumen erfolgt. Im terrestrischen Bereich sind es vor allem anthropogen geschaffene, künstliche Lebensräume, die von Neozoen besiedelt werden: Monokulturen in der Land- und Forstwirtschaft und urbane Ballungszentren. Diese Studie zu Neobiota in Österreich stellt eine Momentaufnahme dar. Auch in Zukunft werden sich nicht-heimische Organismen neu in Österreich etablieren. Der intensive Fernhandel, der Import neuer oder bislang nur sehr selten in Österreich kultivierter Arten und die anthropogene Schaffung neuer oder veränderter Biotoptypen werden die Einfuhr, Etablierung und Ausbreitung zusätzlicher Neobiota sogar begünstigen. Selbst bei einem (theoretischen) Stopp dieses Prozesses ist durch den time-lag (d. h. die meist mehrere Jahrzehnte umfassende Zeitverzögerung zwischen erstmaligem Auftreten und vollständiger Etablierung in einem Gebiet) mit weiteren Neobiota in der Zukunft zu rechnen. Die zunehmende Habitatfragmentierung, die prognostizierte Klimaerwärmung und die weitreichenden Veränderungen von Lebensräumen stellen einen weiteren, die Ausbreitung von Neobiota fördernden Faktor dar. Im Umgang mit Neobiota kommt daher präventiven Maßnahmen ein hoher Stellenwert zu. In dieser Studie wird ein Maßnahmenkatalog zur Umsetzung vorbeugender Maßnahmen und zur Behebung von Forschungsdefiziten vorgelegt. Als ein integraler Bestandteil präventiver Maßnahmen wird ein kontinuierliches Monitoring der Fauna und Flora Österreichs angesehen. So können Neobiota möglichst früh erkannt und falls notwendig geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Entwicklung von konsensfähigen Leitbildern und klaren Zielvorstellungen über die Fauna und Flora des 21. Jahrhunderts in Österreich und im vereinten Europa ist eine Herausforderung, der sich Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gleichermaßen zu stellen haben. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

8 8 Neobiota in Österreich Summary SUMMARY On behalf of the Austrian Federal Environment Agency this study for the first time presents an annotated survey of non-indigenous organisms in Austria. It is generally accepted that non-indigenous species (Neobiota) can pose a serious threat to native biodiversity through competition, predation and the transmission of parasites or pathogens. The protection of biodiversity at all levels (ecosystem, species, genetic) is a common goal of conservational efforts (Convention on Biological Diversity), including actions of prevention, control, mitigation or eradication of invasive non-indigenous species that jeopardize native biodiversity. Austria ratified the CBD in This first national inventory of Neobiota may also contribute to the commitment by individuals and various national, regional and district level organizations to taking actions against invasive non-indigenous organisms. We hope that the results will stimulate further research, so that with increasing knowledge it will enhance the protection of native biodiversity. Neobiota are here defined as non-indigenous organisms which arrived in Austria later than 1492 with direct or indirect anthropogenic support. This study includes data on plants (neophytes), fungi (neomycetes) and animals (neozoans) in Austria as of February 2002 (single entries up to June 2002). Microorganisms and insufficiently known animal groups were excluded. The inventory of non-indigenous species is based on literature data and on the expertise of specialists for all groups. All Neobiota were classified according to the driving forces responsible for their arrival (anthropogenic induced expansion, unintentional introduction and intentional release), current status (naturalized or casual), conservation threats (invasive, potentially invasive, not invasive) and economic relevance. Additionally, geographic origin, distribution in the Austrian provinces, preferred habitats, and selected references are given. Table 1: Currently recognized non-indigenous species in Austria. 1 = including indigenous species (without microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and Ranunculus auricomus agg. (NIKLFELD 1999) and neophytes; 2 = including 51 species with doubtful classification regarding differentiation archaeophytes/neophytes, 14 species that are probably native and 3 species with doubtful classification between escaped/planted; 3 = including 51 probably locally naturalized species; 4 = including potentially invasive species. Group of organisms complete species number in Austria Neobiota Naturalized neobiota invasive (potentially invasive) species Vascular plants (35 4 ) Bryophytes Lichens approx ? 2-3? 0 Algae unknown 4?? 0 Fungi unknown Animals > (46 4 ) So far, non-indigenous vascular plants (including some varieties) have been documented for Austria (Table 1). In comparison with the approximately indigenous vascular plant species (excluding microspecies of the genera Hieracium, Rubus, Taraxacum and Ranunculus auricomus agg., NIKLFELD 1999), neophytes constitute 27% of the complete flora. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

9 Neobiota in Österreich Summary 9 Of these neophytes, 835 species (75%) are casuals, 51 species (5%) are probably naturalized and 224 species (20%) are naturalized in Austria. Of the latter, 106 species (10%) are naturalized at single or few localities only, whereas 118 species (10%) are naturalized and widespread in Austria. Most neophytes were imported intentionally for ornamental and horticultural reasons. About 627 species (57%) escaped from cultures into the wild, a further 25 species (2%) probably escaped from such cultures. Some 345 species (31%) were introduced unintentionally, a further 27 species (2%) probably were introduced unintentionally and the import route of further 86 species (8%) remains unclear. 14 neophytes exert serious economic impacts, especially in agriculture, but also in forestry, water management and in human health aspects. Altogether, 17 non-indigenous plant species are considered to pose a conservation threat (invasive), because they readily invade natural and semi-natural habitats, where competition with and replacement of native species occurs. These species include: Acer negundo, Ailanthus altissima, Aster lanceolatus, A. novi-belgii, Bidens frondosa, Elodea canadensis, Epilobium ciliatum, Fallopia japonica, Fraxinus pennsylvanica, Helianthus tuberosus, Impatiens glandulifera, I. parviflora, Populus x canadensis, Robinia pseudacacia, Rudbeckia laciniata, Solidago canadensis, S. gigantea. A further 18 species are considered a potentially invasive threat due to their invasion history and effects observed in neighbouring countries. Invasive neophytes particularly occur along rivers (riverine forests, tall herbaceous vegetation, riparian areas (banks of rivers, edges of lakes and ponds)) and to a lesser extent in dry meadows in the pannonic region of eastern Austria. The percentages of neophytes in other natural and semi-natural habitats of Austria is comparatively low. Among the Bryophytes, four neophytes are known of which two are naturalized species and one species shows an expansion in its distribution (Campylopus introflexus). Among the Lichens, two or three species are suspected to be neophytes. Among the incompletely known Algae, four species were classified as of probably nonindigenous origin. Among fungi, 83 non-indigenous species are documented, but many more are expected to occur. About half of the species (40 species) are naturalized on agricultural and horticultural crops only, one quarter of each are regarded as naturalized in the wild (23 species) or casuals (22 species). Two species were assigned to two categories, living on agricultural and horticultural crops as well as in natural and semi-natural habitats (Sphaerotheca mors-uvae, Uncinula necator). In contrast to vascular plants, unintentional import to Austria prevails among the neomycetes (51 species, 61%). Intentional introductions of fungi for gastronomic purposes, which escaped into the wild are known for Agaricus bisporus, Lentinula edodes and Stropharia rugosoannulata. For 29 neomycetes the path of introduction to Austria is unclear. Some of the 30 economically important neomycetes are of particular relevance on agricultural and horticultural plants (e.g. Phytophtora infestans, Ustilago maydis). Six non-indigenous parasitic fungi species were classified posing a conservation threat for their hosts (e.g. Aphanomyces astaci (crayfish plague) and Ophiostoma ulmi und O. novoulmi (dutch elm disease)). This survey includes about 500 non-indigenous animal species, i.e. approximately 1% of the complete Austrian fauna. 46 species (9%) pose a threat to the autochthonous fauna (40 potentially invasive species and 6 invasive species). About 30% of the neozoans were classified as having negative economic impacts. This relatively high percentage merely reflects the preferred documentation of economically relevant species, with impacts comprising a wide range from rather low to serious impacts, e.g. in agriculture or foresty. We estimate the complete number of neozoans in the investigated taxonomic groups between species. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

10 10 Neobiota in Österreich Summary Invertebrate non-indigenous species prevail both in numbers and of conservational relevance. Two North American crayfish species (Pacifastacus leniusculus, Orconectes limosus) act as vectors and reservoirs of crayfish plague (Aphanomyces astaci) and have driven native crayfish species almost to extinction. The slug Arion vulgaris (= lusitanicus auct.) increasingly takes land in semi-natural habitats and outcompetes native slugs and snails. More nonindigenous mollusc species were also considered as potentially invasive threats. Muskrat (Ondatra zibethicus) and the eastern asiatic freshwater clam (Sinanodonta woodiana) may threaten the endangered autochthonous bivalves via predation and competition, respectively. Among vertebrates, raccoon (Procyon lotor), raccoon dog (Nyctereutes procyonoides), American Mink (Mustela vison), several fish species (e.g. topmouth gudgeon Pseudorasbora parva), and several tortoise species were classified as potentially invasive threats to native biodiversity. About half of the neozoans originate from the Palaearctic region, particularly from the mediterranean subregion. There are, however, deviations between different animal groups. For example, half of the non-indigenous fish species were imported from North America, but only 7% of the beetles. Aquatic environments are more frequently and more seriously affected by biological invasions, whereas in terrestrial environments non-indigenous species preferably colonize manmade, artificial habitats, i.e. monocultures in agriculture and forestry and urban habitats. The lists of species and the classification of impacts, of course, reflect current knowledge. Non-indigenous organisms will continue to arrive and naturalize in Austria. Increasing global trade, transport, tourism, the intentional introduction or the escape of species from culture, as well as the anthropogenic alteration of selection regimes and the creation of new ecological licenses support a continuing increase in Neobiota. Even if these processes were to hold immediately, the delayed period of time between first known appearance and naturalization of most species ("time-lag") guarantees a further increase of Neobiota in the future. This study suggests a catalogue of actions to manage Neobiota in Austria. Prevention is a key strategy in taking a precautionary approach to control invasive non-indigenous species which threaten native ecosystems, habitats or species. The continous monitoring of the Austrian fauna and flora is recommended as an integral part of prevention, so that Neobiota can be identified as soon as possible and if necessary and appropriate counteractions (eradication, containment, suppression) can be initiated. The development of guiding principles for the fauna and flora of Austria and the united Europe in the 21 st century is an urgent task and a challenge to society, science and politics. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

11 Neobiota in Österreich Inhalt 11 INHALT Seite VORWORT... 3 ZUSAMMENFASSUNG... 5 SUMMARY EINLEITUNG DEFINITIONEN Überblick Neophyten, Neomyzeten und Neozoen Gliederungskriterien Botanik und Mykologie Überblick Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Zoologie Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Weitere botanische und zoologische Begriffe Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen Fauna und Flora AUSBREITUNG VON NEOBIOTA Einführungswege und Ursprungsgebiete Botanik Zoologie Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen Ökologische Eigenschaften von Neobiota Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume Vorhersagbarkeit von Invasionen Neobiota und leere Nischen Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

12 12 Neobiota in Österreich Inhalt 4 METHODIK Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs Taxonomie und Nomenklatur Botanik Zoologie Datengrundlagen Botanik und Mykologie Gefäßpflanzen Moose Flechten Algen Pilze Zoologie PFLANZEN UND PILZE Gefäßpflanzen Überblick Tabellenaufbau Anmerkungen zur Taxaliste Nicht berücksichtigte Taxa Synonymieliste Taxaliste Literaturverzeichnis Moose Überblick Etablierte Neophyten Nicht etablierte Neophyten Literaturverzeichnis Flechten Literaturverzeichnis Algen Überblick Taxaliste Zusammenfassung Literaturverzeichnis Pilze Überblick Saprotrophe Neomyzeten Symbiontische Neomyzeten Mykorrhizabildende Neomyzeten (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

13 Neobiota in Österreich Inhalt Parasitische Neomyzeten Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen Anmerkung zur Taxaliste Taxaliste Literaturverzeichnis TIERE Überblick über die Neozoen Österreichs Tabellenaufbau Kommentare zur Taxaliste Wirbeltiere Fische (Pisces) Taxaliste Literaturverzeichnis Lurche und Kriechtiere (Amphibia & Reptilia) Taxaliste Literaturverzeichnis Vögel (Aves) Taxaliste Literaturverzeichnis Säugetiere (Mammalia) Taxaliste Literaturverzeichnis Wirbellose Helminthen Neozoen der Fische Österreichs Taxaliste Literaturverzeichnis Der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Digenea, Trematoda) Literaturverzeichnis Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes, Kamptozoa, Annelida, Isopoda) Taxaliste Literaturverzeichnis Weichtiere (Mollusca) Taxaliste Literaturverzeichnis Spinnentiere: Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Skorpione (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Scorpiones) Taxaliste Literaturverzeichnis Krebstiere: Wasserflöhe & Ruderfußkrebse (Crustacea: Cladocera und Copepoda) Taxaliste Literaturverzeichnis Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

14 14 Neobiota in Österreich Inhalt Krebstiere: Schwebgarnelen und Süßwassergarnelen (Crustacea: Mysidacea: Mysidae, Decapoda: Atyidae) Taxaliste Literaturverzeichnis Krebstiere: Flohkrebse (Crustacea: Amphipoda: Corophiidae und Gammaridae) Taxaliste Literaturverzeichnis Krebstiere: Landasseln (Crustacea: Isopoda partim) Taxaliste Literaturverzeichnis Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae) Taxliste Literaturverzeichnis Tausendfüßer: Hundertfüßer (Myriapoda: Chilopoda) Taxaliste Literaturverzeichnis Tausendfüßer: Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) Taxaliste Literaturverzeichnis Die primär flügellosen Urinsekten (Apterygota) Taxaliste Literaturverzeichnis Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten, Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera, Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, Auchenorrhyncha ) Taxaliste Literaturverzeichnis Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) Taxaliste Literaturverzeichnis Käfer (Coleoptera) Taxaliste Literaturverzeichnis Hautflügler: Pflanzenwespen (Hymenoptera: Symphyta) Taxaliste Literaturverzeichnis Hautflügler: Taillenwespen (Hymenoptera: Apocrita) Taxaliste Literaturverzeichnis Schmetterlinge (Lepidoptera) Taxaliste Literaturverzeichnis DISKUSSION Anzahl neuer Pflanzen- und Pilzarten in Österreich Anzahl neuer Tierarten in Österreich Herkunftsgebiete und Einführungswege der Neophyten und Neozoen Österreichs (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

15 Neobiota in Österreich Inhalt Verteilung der Neophyten auf Lebensräume Überblick Wälder Auwälder Ruderal- und Segetalvegetation Gewässervegetation Ufervegetation Fettwiesen und -weiden Trocken-, Halbtrocken- und Magerrasen Moore und Feuchtwiesen Fels- und Felsschuttvegetation Alpine Rasen und Zwergstrauchheiden Verteilung der Neozoen auf Lebensräume Aquatische Lebensräume Terrestrische Lebensräume Sonderstandorte (Städte, Wohnungen, Glashäuser u. a.) Ökologische Konsequenzen biologischer Invasionen Veränderungen der räumlichen Struktur von Ökosystemen Veränderungen von ökosystemaren Abläufen Auswirkungen von Neophyten und Neomyzeten auf die Fauna und Flora Auswirkungen von Neozoen auf die Fauna und Flora Auswirkungen auf evolutionäre Abläufe Naturschutzfachliche Probleme biologischer Invasionen Beurteilung und Wertmaßstäbe Neobiota und Biodiversität Naturschutzfachliche Beurteilung: Botanik und Mykologie Naturschutzfachliche Beurteilung: Zoologie Wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen von Neobiota Negative wirtschaftliche Auswirkungen Positive wirtschaftliche Auswirkungen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit Bekämpfungsstrategien Präventive Maßnahmen Naturschutzforschung und Forschungsbedarf Ausblick DANKSAGUNG LITERATURVERZEICHNIS BEARBEITER FOTOS Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

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17 Neobiota in Österreich Einleitung 17 1 EINLEITUNG We must make no mistake: we are seeing one of the great historical convulsions in the world s fauna and flora C. S. ELTON (1958) Die heutige Fauna und Flora Mitteleuropas ist das Ergebnis natürlicher Prozesse und lange einwirkender menschlicher Einflussnahme. Neben direkten Veränderungen der Landschaften und der Lebensräume hat der Mensch durch die absichtliche und unabsichtliche Einführung von Pflanzen- und Tierarten die Artenzusammensetzung deutlich verändert. Dieser schon jahrtausende wirksame Prozess hat in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Intensivierung erfahren und gilt daher als eine wichtige Ursache für den weltweiten Rückgang der Biodiversität (DRAKE et al. 1987; VITOUSEK et al. 1996, 1997; KOWARIK 1999; BOSSARD et al. 2000; MACK et al. 2000; IUCN 2000; SALA et al. 2000; BRUNDU et al. 2001; CRONK & FULLER 2001; VILA & PUJADAS 2001). Europa war in diesen Prozessen vor allem Exporteur von Arten ( ökologischer Imperialismus, CROSBY 1986). Besonders dramatisch haben sich Neobiota auf einigen Inseln oder in Seen ausgewirkt (z. B. CRONK 1989; LOOPE & MUELLER-DOMBOIS 1989; VITOUSEK 1992; ATKINSON & CAMERON 1993; LONSDALE 1999; OLENIN & LEPPÄKOSKI 1999; IUCN 2000). Neuseeland, Hawaii, die Großen Seen in Nordamerika oder der Viktoriasee in Ostafrika zählen zu den am stärksten durch Neobiota geprägten Lebensräumen. Auf Mauritius, wo eingeführte Pflanzenarten massiv in die Bergregenwälder eindringen, wird mit hohem Aufwand seit Beginn der 1990er Jahre versucht, winzige Restflächen naturnaher Vegetation mit insgesamt nur 3 ha durch aufwändige manuelle Bekämpfungsmaßnahmen zu bewahren (CRONK & FULLER 2001). Die natürlichen Ökosysteme der kontinentalen Festländer, wie Mitteleuropa und somit auch Österreich, wurden und werden seltener von Neobiota erobert. Dennoch treten auch hier in manchen Biotoptypen Tier- und Pflanzenarten mit naturschutzfachlich negativ zu beurteilenden Auswirkungen auf. Allgemein wurden Neobiota im Laufe der letzten Jahrhunderte durch den zunehmenden Fernhandel deutlich häufiger; dieser Trend wird sich mit Sicherheit auch weiter fortsetzen. In der Diskussion spricht man auch vom Phänomen der McDonaldisierung, der globalen Homogenisierung der Tier- und Pflanzenwelt (RITZER 1997). Deshalb wird biologischen Invasionen sowohl unter politischen Entscheidungsträgern als auch unter Naturschutzexperten, Ökologen und NGOs zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt (Abb. 1). International wird an einer einheitlichen Vorgangsweise gearbeitet. Im Jahr 2001 wurden von der IUCN die "Guidelines for the Prevention of Biodiversity Loss caused by Alien Invasive Species" vorgeschlagen und eine eigene Arbeitsgruppe (ISSG Invasive Species Specialist Group 1 ) eingerichtet (IUCN 2001; McNEELY et al. 2001). Auch in der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD Convention on Biological Diversity) findet sich im Artikel 8(h) die Verpflichtung... soweit möglich und sofern angebracht, die Einbringung gebietsfremder Arten, welche Ökosysteme, Lebensräume oder Arten gefährden, zu verhindern, und diese Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen. Das wissenschaftliche Komitee der Biodiversitätskonvention (SBSTTA) erarbeitete Richtlinien zum Umgang mit Neobiota, die Ökosysteme, Habitate oder Arten gefährden. Diese Empfehlungen wurden bei der 6. Konferenz der Vertragsparteien der Konvention (COP6) im April 2002 in Den Haag angenommen 2 (DE POORTER 2002; EUROPÄISCHE KOMMISSION 2002; KIEHN & NOUAK 2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

18 18 Neobiota in Österreich Einleitung Als Teil des Programmes Umwelt für Europa, in dem sich die Staaten Ost- und Westeuropas gemeinsam für einen umweltgerechten, nachhaltigen Wiederaufbau in den osteuropäischen Staaten einsetzen, wurde die pan-europäische Strategie für die biologische und landschaftliche Vielfalt als Mittel zur Umsetzung der CBD in Europa entwickelt. Als eines der Prinzipien wurde bei der zweiten Teilnehmerkonferenz im Februar 2002 in Budapest die Kontrolle der Einbringung von exotischen Arten in natürliche Lebensräume betont. In der Bonner Konvention zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten und in der Berner Konvention zur Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume finden sich Empfehlungen zu Einführungs-, Wiedereinführungs- aber auch Ausrottungs-Maßnahmen für gebietsfremde Arten. Obwohl Österreich die Berner Konvention bereits 1982 ratifiziert hat (BGBl. Nr. 372/1983), sind diese Empfehlungen z. B. in den österreichischen Fischerei- bzw. Jagdgesetzen noch nicht umgesetzt. So gibt es bislang beispielsweise beim Besatz mit nicht-heimischen Fischen noch keine verpflichtenden Prüfungen auf potenzielle Wechselwirkungen mit bodenständigen Arten und Ökosystemen. Auch das Freisetzen von gebietsfremden Jagdvögeln wie dem Fasan ist bislang nicht in dieser Hinsicht reglementiert. In der Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten wurde 1999 eine Resolution verabschiedet, die sich speziell mit invasive species and wetlands auseinandersetzt. Und auch im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen findet sich seit dem Jahr 2000 ein Beschluss, der einen Verweis auf Synergien mit anderen internationalen Übereinkommen (wie der CBD) bei der Bearbeitung der Thematik enthält. Die vorliegende Studie ist auch als ein Beitrag im Sinne dieser Verpflichtung zu sehen. Es wird versucht, einen Überblick über die aktuelle Situation der alien species oder Neobiota in Österreich zu geben, ergänzt mit Angaben zum Status, zu ihrer Verbreitung, Häufigkeit, zur Ökologie und zur Biotopbindung. Erst ein solides Grundlagenwissen erlaubt eine seriöse Einschätzung der Rolle dieser Arten in einem bestimmten Gebiet sowie falls notwendig die gezielte Ableitung von Handlungsstrategien. Die vorliegende Studie soll die fachliche Grundlage zur Bedeutung von Neobiota in Österreich an Hand einer erstmaligen zusammenfassenden Darstellung der nicht-heimischen Arten liefern und Vorschläge für Strategien zur zukünftigen Behandlung unterbreiten. 3 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

19 Neobiota in Österreich Einleitung 19 Current Contents/Agri, Bio, Environ ( ) exotic invasion 400 Zitate Jahr Abb.1: Keyword-Literaturrecherche in der Current Contents (Agriculture, Biology, Environment) Literaturdatenbank für die beiden Schlagwörter exotic und invasion. Vergleichbare Zuwächse (bei geringerer Trefferzahl) lieferten invasive species, biological invasions, non-native und non-indigenous. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

20 20 Neobiota in Österreich Definitionen 2 DEFINITIONEN 2.1 Überblick Eine Fülle unterschiedlicher Begriffe und fachspezifischer Termini und deren nicht identische Verwendung in der überwiegend englischsprachigen Literatur erschwert selbst unter Spezialisten sehr oft die Kommunikation und kann zu Missverständnissen führen. Hinzu kommt eine oft unsachliche Verwendung von Ausdrücke, die aus dem Zusammenhang gerissen, ebenfalls missverstanden werden können (z. B. Verfremdung, Exoten, Faunenverfälschung, Vermischung des Genpools etc.; vgl. z. B. ESER 1999, 2002). Daher werden im folgenden Abschnitt die in vorliegenden Studie verwendeten Termini näher erklärt (vgl. ESSL & RABITSCH 2002). 2.2 Neophyten, Neomyzeten und Neozoen Die Erklärungen wichtiger Fachausdrücke im Zusammenhang mit Neobiota 4 orientieren sich an den in der Botanik und in der Naturschutzforschung bewährten und anerkannten Definitionen, die auf THELLUNG (1918) zurückgehen und später wiederholt modifiziert und verfeinert wurden. Die entsprechende zoologische Terminologie ist viel jüngeren Datums und noch nicht im selben Ausmaß bekannt und allgemein akzeptiert. So wurden die Begriffe Neozoen erst von KINZELBACH (1972) und Neomyzeten von SCHOLLER (1999) als Pendant den Neophyten zur Seite gestellt. Als Neophyten werden Pflanzenarten, als Neomyzeten werden Pilzarten und als Neozoen werden Tierarten verstanden, die in einem bestimmten Gebiet (Österreich) nicht einheimisch sind und die erst nach 1492 unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet (Österreich) gelangt sind und dort wild leben oder gelebt haben (ergänzt nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; KINZELBACH 1972; KREISEL & SCHOLLER 1994; SUKOPP & SUKOPP 1994; GEITER 1999; KOWARIK 1999; SCHOLLER 1999). Mit dem Jahr 1492 wird eine zeitliche Grenze festgelegt. Anthropogene Veränderungen der heimischen Fauna und Flora reichen aber bis ins Neolithikum zurück. Das Ausmaß der Veränderung hat jedoch mit dem transkontinentalen Waren- und Personenverkehr eine völlig neue Größenordnung erreicht und lässt sich nur schwer mit den früheren Aktivitäten vergleichen. Das Jahr 1492 markiert symbolisch die seit der Entdeckung Amerikas verstärkten Fernhandelsbeziehungen, wodurch die Anzahl absichtlich oder unabsichtlich transportierter Pflanzen und Tiere sehr stark anstieg (CROSBY 1986; KINZELBACH 2001). Neben der direkten Mitwirkung des Menschen durch Einbürgerung bzw. Einschleppung sind auch die indirekten Folgen menschlicher Aktivitäten zu berücksichtigen: Die Schaffung neuer Verbindungswege (z. B. Kanalbau) und die Veränderung ganzer Ökosysteme (z. B. durch Eutrophierung) können Ausgangspunkt für die Ausbreitung von Neobiota sein. Eine indirekte anthropogene Beteiligung an der Ausbreitung von Tieren und Pflanzen ist jedoch oft schwierig nachzuweisen. 4 KOWARIK (2002) bezieht in Angleichung an die englischsprachige Terminologie in seine Definition des Begriffs Neobiota alle nichteinheimischen Organismen, also auch Archäophyten, -zoen und -myzeten ein. Seine Definition unterscheidet sich somit von der hier verwendeten. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

21 Neobiota in Österreich Definitionen 21 Einen Sonderfall stellen regionale Neobiota dar. Mit der Einschränkung des Bezugsgebietes auf politische Grenzen wird dem biogeografischen Verbreitungsmuster von Organismen nicht Rechnung getragen. So fällt z. B. der Aal nicht unter die oben angeführte Definition, da er in bestimmten Teilen des österreichischen Bundesgebietes natürlich (= autochthon) vorkommt. Er ist aber in Lebensräumen außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes selbstverständlich als nicht-bodenständige Art (= allochthon) anzusprechen (z. B. im Neusiedler See). Statt politischer Grenzen wären biogeografische Regionen ein sinnvolleres Kriterium zur Abgrenzung von Neobiota. Das Areal einer Art ist durch natürliche Verbreitungsgrenzen (z. B. Klima) oder Ausbreitungsbarrieren (z. B. Gebirge, Gewässer) festgelegt. Die Überwindung dieser Einschränkungen mit Hilfe des Menschen macht Arten zu Neobiota. Ebenfalls zu den Neobiota zu rechnen sind Arten, die nach 1492 neu entstanden sind, deren Ausgangstaxa aber durch anthropogene Mitwirkung nach Mitteleuropa gelangt sind bzw. die sich aus neobiotischen Ursprungstaxa in Mitteleuropa entwickelt haben (z. B. Arten der Gefäßpflanzengattung Oenothera, vgl. Kap ). In den Taxalisten dieser Studie nicht berücksichtigt werden alle Arten, die schon vor 1492 in Österreich in freier Natur vorgekommen sind. Es sind dies die in Österreich einheimischen (= indigenen) Arten und die bis zum ausgehenden Mittelalter nach Österreich gelangten Arten (= Archäophyten, Archäomyzeten und Archäozoen), in einem Teil Österreichs einheimisch sind und ihr Areal auf vorher von ihnen nicht besiedelte Gebiete Österreichs ausweiten konnten bzw. vom Menschen dort ausgesetzt wurden (regionale Neobiota, siehe oben), in einem oder mehreren Biotoptypen in Österreich einheimisch sind und ihren Lebensraum auf andere Biotoptypen erweitern konnten, infolge natürlicher Arealerweiterungen Österreich erreicht haben 5, regelmäßige Migrationen durchführen und in Österreich nur als Durchzügler, Wintergäste oder Vermehrungsgäste vorkommen. 2.3 Gliederungskriterien Botanik und Mykologie Überblick Pflanzenarten, die nur mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet eingewandert sind, können nach folgenden Gesichtspunkten unterteilt werden (nach SCHRÖDER 1969, 1974, 2000; SUKOPP 1976; KOWARIK 1992; LOHMEYER & SUKOPP 1992): Grad der Einfügung (Naturalisation) in die vorhandene Vegetation, Art der Einführung und Einwanderung und Zeitpunkt der Einführung und Einwanderung. Die untenstehenden Definitionen basieren auf diesem Gliederungssystem. Für Pilzarten wurden in Anlehnung an die botanische Terminologie für einen Teil der erwähnten Gliederungskriterien entsprechende Begriffe geschaffen (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999). 5 Eine Trennung zwischen natürlicher und indirekt anthropogen geförderter Arealerweiterung ist mitunter nur sehr schwer zu treffen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

22 22 Neobiota in Österreich Definitionen Als naturschutzfachlich relevantes Kriterium unterscheiden wir weiters: Grad der Beeinflussung der einheimischen Fauna und Flora Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Agriophyten sind in einem bestimmten Gebiet in der naturnahen Vegetation eingebürgert (= etabliert 6 ), haben aber in der ursprünglichen Vegetation gefehlt. Sie sind erst mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet gelangt, sind heute aber in natürlichen bzw. naturnahen Pflanzengesellschaften konkurrenzfähig und würden sich auch ohne menschlichen Einfluss als fester Bestandteil der Flora halten. Epökophyten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch, aber nur in der vom Menschen beeinflussten und geprägten Vegetation etabliert. Ohne menschliche Tätigkeit würden sie ihre Standorte verlieren und wieder verschwinden. Ephemerophyten/Ephemeromyzeten (= Unbeständige) kommen in einem bestimmten Gebiet wildwachsend vor, besitzen aber keine beständigen Vorkommen und sind auf menschliche Einflussnahme angewiesen (z. B. permanenter Samen-, Sporennachschub). Sie treten nur unbeständig auf und können keine dauerhaften Populationen aufbauen. Ergasiophyten kommen in einem bestimmten Gebiet nur kultiviert vor, besitzen also keine Wildvorkommen. Sie zählen nicht zu den Neophyten Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform Anökophyten sind Pflanzensippen, die ihre Existenz dem Menschen verdanken. Es handelt sich um Sippen, die aus (heute manchmal unbekannten) wildwachsenden Vorfahren durch selektive Anpassung an die neuen, in der Natur so nicht vorkommenden Standortsbedingungen entstanden sind (SCHRÖDER 2000). Als Beispiele solcher unter dem Einfluss des Menschen entstandenen, neophytisch auftretenden Sippen wären Brassica napus oder Lactuca sativa zu nennen. Ergasiophygophyten werden vom Menschen absichtlich eingeführt und kultiviert. Sie treten auch außerhalb von Kulturflächen wildwachsend (verwildert) auf. Xenophyten werden vom Menschen unabsichtlich eingeführt (eingeschleppt, z. B. durch verunreinigtes Saatgut, durch Erdtransporte etc.). Akolutophyten sind ohne direkte menschliche Einflussnahme eingewandert. Die Einwanderung wurde jedoch erst durch vom Menschen hervorgerufene Standorts- oder Vegetationsveränderungen (Schaffung geeigneter Standorte) ermöglicht. Apophyten sind in einem bestimmten Gebiet einheimisch, besiedeln aber neben ihren ursprünglichen Standorten auch vom Menschen geschaffene Standorte. Da die Trennung zwischen Xenophyten und Akolutophyten für einzelne Arten meist sehr schwierig ist, werden diese in den Taxatabellen unter der Bezeichnung eingeschleppt zusammengefasst. 6 Voraussetzung für die Einschätzung einer Art als etabliert ist der Nachweis von mindestens zwei bzw. drei Generationen über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren (KOWARIK 1991, 1992). Bei der Statusbeurteilung werden meist auch indirekte Kriterien (Populationsgröße und -struktur) herangezogen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

23 Neobiota in Österreich Definitionen Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Proanthrope sind vor dem Eingreifen des Menschen eingewandert, also ureinheimisch (= indigen) und werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Den Proanthropen gegenüber gestellt werden die aufgrund der Tätigkeit des Menschen in einem Gebiet vorkommenden Pflanzenarten (Anthropochoren) und Pilzarten, die sich nach der Einwanderungszeit weiter unterteilen lassen: Archäophyten/Archäomyzeten sind unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) in ein Gebiet gelangt. Sie werden in diesem Band nicht berücksichtigt. Neophyten/Neomyzeten sind in einem bestimmten Gebiet nicht-heimisch und kommen erst seit 1492 unter Mithilfe des Menschen in diesem Gebiet wildwachsend vor (ADLER et al. 1994; KREISEL & SCHOLLER 1994; SUKOPP & SUKOPP 1994) Zoologie Im Folgenden wird in Analogie zu den botanischen Gliederungskriterien unterschieden (nach KINZELBACH 1972; 1996; ARBEITSGRUPPE NEOZOA 1996) Einteilung nach dem Grad der Naturalisation Neozoen gelten als etabliert, wenn sie über einen längeren Zeitraum (mindestens 25 Jahre) und/oder über mindestens 3 Generationen in dem entsprechenden Gebiet freilebend existieren. In Analogie zur botanischen Terminologie wird für diese Neozoen der Begriff Agriozoen vorgeschlagen (KINZELBACH 2001). Werden die Kriterien nicht erfüllt, so gelten Neozoen als unbeständig auftretend. Mit dieser Klassifizierung ist jedoch noch keine Aussage über den Grad der Beeinflussung der besiedelten Ökosysteme verbunden. So können auch unbeständige Arten, z. B. durch ihre lange Lebensdauer oder ständigen anthropogenen Nachschub, wichtige Komponenten der Biozönosen darstellen. Unter Neozoen fallen somit auch Arten, die im Freiland nicht reproduktionsfähig sind, vom Menschen jedoch wiederholt ausgebracht werden und somit permanent im Ökosystem präsent sind (z. B. Graskarpfen, Rotwangenschmuckschildkröte). Ebenso werden eingeführte Tierarten, die frei in Wohnungen oder Glashäusern leben, als Neozoen betrachtet Einteilung nach der Einführungs- bzw. Einwanderungsform 8 Neubürger sind Arten, die nach 1492 vom Menschen in ein bestimmtes Gebiet (Österreich) eingebracht worden sind. Es werden hier die folgenden Kategorien unterschieden: Eingewandert sind Arten derselben Faunenregion, die durch direkte oder indirekte anthropogene Hilfe ihr Areal selbständig erweitern konnten. Eingeschleppt sind Arten, die unabsichtlich (passiv) durch den Menschen verfrachtet wurden. Hierzu zählen wir auch Arten aus faunenfremden Regionen, die nach Europa eingeschleppt wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben. 7 Arten, die als Folge direkter oder indirekter anthropogener Eingriffe seit 1492 neu entstanden sind (Anökophyten), werden als Spezialfall zu den Neophyten gestellt. 8 In der Zoologie existieren keine der Botanik vergleichbaren Begriffe, die ausschließlich die Einführungs- bzw. Einwanderungsform berücksichtigen. So beinhalten die folgenden Definitionen auch einen zeitlichen Aspekt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

24 24 Neobiota in Österreich Definitionen Eingebürgert 9 sind Arten, die absichtlich durch den Menschen freigesetzt wurden. Hierzu zählen wir auch Gefangenschaftsflüchtlinge sowie Arten aus faunenfremden Regionen, die in Europa ausgebracht wurden und anschließend ihr Areal selbsttätig nach Österreich erweitert haben. Diesen Kategorien gegenüberzustellen sind Arten, die aus eigener Kraft (ohne menschliche Unterstützung) ihr natürliches Areal innerhalb der Faunenregion erweitern konnten und so nach Österreich gelangt sind. Hierher werden auch Wiedereinwanderer und Wiedereingebürgerte Arten gestellt, die somit keine Neozoen darstellen. Wiedereinwanderer sind Arten, deren Populationen in einem bestimmten Gebiet erloschen sind und die ohne direkte anthropogene Unterstützung wieder in ihr ursprüngliches Areal vordringen. Wiedereingebürgerte sind Arten, deren autochthone Populationen erloschen sind und die durch direkte anthropogene Unterstützung in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausgebracht werden Einteilung nach dem Einwanderungs- bzw. Einführungszeitpunkt Indigene Arten haben die letzte Eiszeit in Österreich überdauert bzw. haben postglazial eine Wiederbesiedlung aus Refugialräumen durchlaufen. Archäozoen sind Arten, die unter Mitwirkung des Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters (1492) eingewandert sind oder eingebürgert wurden. Neozoen sind Arten, die in einem bestimmten Gebiet nicht einheimisch sind, sondern erst nach 1492 unter Mithilfe des Menschen in dieses Gebiet gelangt sind und wild vorkommen oder vorgekommen sind Weitere botanische und zoologische Begriffe In der Literatur existieren noch weitere Termini, von denen im Folgenden einige näher erläutert werden: Pseudoneozoen sind nach BRECHTEL (1996) neu in einem Gebiet aufgefundene, bisher übersehene, autochthone Arten. Dies gilt besonders für unauffällige und wenig erforschte Tiergruppen, deren Arteninventar noch ungenügend bekannt ist. So werden jedes Jahr zahlreiche einheimische Insektenarten erstmals für Österreich gemeldet. Als Paraneozoen bezeichnet GEITER (1999) allochthone infraspezifische Taxa (z. B. Unterarten). Von BOYE & MARTENS (1999) wird der Begriff auch auf gentechnisch veränderte Organismen oder Hybriden, die unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in eine andere Population derselben Art gelangen, erweitert. Cryptogenic species sind nach CARLTON (1996) Arten, die nicht sicher als indigene Arten, Archäo- oder Neobiota, klassifiziert werden können. Er bezieht diesen Begriff vor allem auf die Gruppe der Kosmopoliten, die infolge der langen Bindung an den Menschen und an von Menschen geschaffene Lebensräume (fast) weltweite Verbreitung aufweisen und deren Ursprungsgebiete nicht mehr rekonstruierbar sind. Für Arten, die im Gefolge des Menschen in urbanen Ballungszentren bzw. direkt in Wohnungen oder Gebäuden leben, wird in der Zoologie und auch im zoologischen Teil dieser Studie der Begriff synanthrop verwendet (vgl. z. B. KLAUSNITZER 1988). In der Botanik umfasst 9 Eingebürgert wird in der Zoologie aber auch in einem anderen Bedeutungszusammenhang in der Statusbeurteilung als Synonym für etabliert verwendet und entspricht dann der botanischen Definition (vgl. Kap ). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

25 Neobiota in Österreich Definitionen 25 der Begriff in einer inhaltlich anderen Fassung all die Arten, die anthropogen begünstigt vorkommen (ADLER et al. 1994). In der Floristik wird der Ausdruck jedoch meist arealkundlich gefasst: Er umfasst sowohl unbeständige, als auch etablierte Sippen, wenn eine Entscheidung über ihren Einbürgerungsgrad unmöglich ist. In diesem Sinne dient synanthrop zur Statusbeschreibung. Ebenso wird der Ausdruck adventiv in Zoologie und Botanik unterschiedlich gebraucht. Nach SCHRÖDER (1969) und ADLER et al. (1994) handelt es sich dabei um alle nichtindigenen Pflanzenarten, unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Ankunft, d. h. er ist auf Archäophyten und auf etablierte und unbeständige Neophyten anwendbar. Oft wird (besonders in älterer Literatur) diese Bezeichnung aber in einem engerem Sinn auf Neophyten oder sogar nur unbeständig auftretende Neophyten angewendet und dient dann zur Statuseinstufung (z. B. HARTL et al. 1992). In der Zoologie wird adventiv meist für alle aus anderen Klimazonen absichtlich oder unabsichtlich eingebrachte Tierarten (z. B. SCHAEFER 1992) verwendet, d. h. wie in der Botanik unabhängig vom Zeitpunkt der Ankunft (also für Archäozoen und Neozoen); der Ausdruck dient dann aber nicht zur Beurteilung des Status einer Art Gliederung nach dem Grad der Beeinflussung der heimischen Fauna und Flora Für die Unterscheidung von Neobiota nach dem Grad der Beeinflussung der einheimischen Fauna und Flora sind verschiedene Definitionen in Verwendung (vgl. RICHARDSON et al. 2000b). Im deutschsprachigen Raum wird üblicherweise zwischen folgenden Kategorien unterschieden (z. B. BRANDES 2000): Invasive Neobiota 10 : Als invasiv gelten Neobiota, die in wenigstens einem Biotoptyp in Österreich so häufig vorkommen, dass eine Verdrängung indigener Tier- oder Pflanzenarten belegt oder zu vermuten ist, oder die Struktur des Biotoptyps markant verändert wird, oder die Standortseigenschaften oder ökosystemare Prozesse langfristig verändert werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die sich aktuell so stark ausbreiten, dass sie wahrscheinlich in einigen Jahren bis wenigen Jahrzehnten invasive Neobiota sein werden. Oft treten diese Neobiota in naturräumlich vergleichbaren Regionen benachbarter Länder schon invasiv auf, in Österreich jedoch (noch) nicht. Diese Arten werden als potenziell invasive Neobiota bezeichnet. In den Taxatabellen werden Neobiota in die Kategorien invasive Neobiota, potenziell invasive Neobiota und Neobiota ohne bisherige Auswirkungen unterteilt. Zusätzlich zur naturschutzfachlichen Beurteilung wird auch eine negative wirtschaftliche Bedeutung bewertet. 10 In der englischsprachigen Literatur wird für invasive Arten häufig die Bezeichnung pest verwendet (HOLZNER 1982; RICHARDSON et al. 2000b), der aber nicht zwischen autochthonen und allochthonen Arten unterscheidet und in der deutschsprachigen Literatur keine Anwendung findet. Pflanzen, die ökosystemare Veränderungen bewirken, werden auch als transformers bezeichnet (RICHARDSON et al. 2000b). Der Terminus invasion bezeichnet im Englischen oft nur die erfolgreiche Etablierung von Arten, ohne eine Beurteilung ihrer ökologischen Effekte. In den von der IUCN verabschiedeten Richtlinien zum Umgang mit eingeführten Arten (IUCN 2001) umfasst der Begriff invasion allerdings ebenfalls eine Beurteilung der ökologischen Effekte. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

26 26 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 3 AUSBREITUNG VON NEOBIOTA 3.1 Einführungswege und Ursprungsgebiete Botanik Hinsichtlich der Einführungswege neuer Arten nach Mitteleuropa lässt sich zwischen absichtlich eingeführten Zier- und Nutzpflanzen und unabsichtlich eingeschleppten Pflanzenarten unterscheiden. Manche Arten können auch auf beiden Wegen in ein neues Gebiet gelangen, wobei aber fast immer ein Einführungsweg im Vordergrund steht. Die Bedeutung der verschiedenen Transportwege hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert (Abb. 2). So sind durch verbesserte Verpackungs- und Reinigungstechniken Einschleppungen mit Saatgut- und Wolltransporten, denen ehemals eine große Bedeutung zukam, stark zurückgegangen (KOWARIK 1999). Wie JÄGER (1988) darlegt, wurde der Höhepunkt des Zustromes neophytischer Arten in Mitteleuropa bereits im 19. Jahrhundert erreicht. Seitdem sind Erstnachweise neuer Neophytenarten in Mitteleuropa rückläufig. Auf andere Regionen ist diese Einschätzung sicherlich nicht übertragbar, da der weltweite Handel einem permanenten Wachstum unterliegt. Zudem ist auch in Mitteleuropa lokal oft eine starke Zunahme von Neophyten festzustellen, die dadurch erklärt wird, dass die in Europa vorhandenen Neophyten ihr potenzielles Areal auszufüllen beginnen (BRANDES 2000). Bei in Europa einheimischen Arten, die ihre Areale neophytisch erweitert haben, ist gemäß den bisherigen Erfahrungen davon auszugehen, dass unter Beibehaltung des Arealgrundcharakters zunächst die polnäheren Zonen oder benachbarte Ozeanitätsstufen besiedelt werden (JÄGER 1988). Das heißt, dass die Arten meist aus südlich oder östlich angrenzenden Gebieten nach Mitteleuropa eingewandert sind. Die Herkunftsgebiete der von anderen Kontinenten stammenden Neophyten liegen meist in klimatisch ähnlichen oder etwas wärmeren Regionen (JÄGER 1988). Die wichtigsten außereuropäischen Ursprungsgebiete unserer mitteleuropäischen Neophyten sind das östliche Nordamerika, gefolgt vom westlichen Nordamerika und von Ostasien (SUKOPP 1995). Auch einzelne subtropische und tropische Arten kommen als Neophyten in Österreich vor, können sich aber nur sehr selten etablieren (vor allem an Sonderstandorten, z. B. Thermalbächen). Häufige und wiederholte Einführungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine ausreichend große Zahl an Individuen Standorte für ihr Überleben und ihre Vermehrung findet (EHRLICH 1989; PIMM 1989; SUKOPP 1995; KOLAR & LODGE 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

27 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 27 Abb. 2: Europäische Handelswege gegen Ende des Mittelalters und im 18. Jahrhundert (aus BONN & POSCHLOD 1998) Zoologie Für den Import nicht-heimischer Tierarten sind viele verschiedene Transportvektoren von Bedeutung: Verkehr: Durch das zunehmende Verkehrsaufkommen in der Luft, zu Wasser und an Land werden vor allem wirbellose Tiere passiv verschleppt. So können auch wenig mobile Tiergruppen (z. B. Schnecken oder flugunfähige Insekten) über weite Distanzen (transkontinental) verfrachtet werden. Von Schiffen werden weltweit pro Jahr 10 Milliarden Tonnen Ballastwasser (leere Frachträume werden mit Wasser gefüllt, um die Stabilität des Schiffes zu erhöhen) verfrachtet (STEWART 1991). So werden Phyto- und Zooplankton, aber auch Krebstiere, Weichtiere und Fische vor allem von Hafen zu Hafen transportiert. Das Ballastwasser von Schiffen kann aber auch zur Ausbreitung von höheren Pflanzen beitragen. Stichprobenartige Untersuchungen im Ballastwasser von 349 Schiffen in Shanghai enthielten Samen von rund 200 verschiedenen Pflanzenarten aus 30 Familien und 100 Gattungen (XIE YAN et al. 2001). Für deutsche Häfen werden über 2 Millionen Tonnen Ballastwasser außereuropäischen Ursprungs pro Jahr vermutet, die hochgerechnet rund 6 Millionen verfrachtete zooplanktische Individuen pro Tag enthalten (GOLLASCH 1996). Pflanzen: Beim Import von Blumen, Obst, Gemüse, Holz und deren Samen oder Verarbeitungsprodukten (z. B. Verpackungsmaterial, Paletten, Komposterde) werden oft Tiere verschleppt. Vorgeschriebene phytosanitäre Kontrollmaßnahmen ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen potenzieller Schädlinge, allerdings ist eine lückenlose Kontrolle nicht möglich. Boden: Beim Ferntransport von Bodenmaterial oder in den Wurzelballen von Stecklingen werden auch die darin enthaltenen Organismen verfrachtet. Biovektoren: Parasiten, Symbionten und Kommensalen können gemeinsam mit dem Transport von Wirtsarten verschleppt werden. Kleinere Wassertiere (Plankton, aber auch Fischlaich) haften am Gefieder von Wasservögeln und werden so über weite Distanzen ver- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

28 28 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota frachtet. Obligat epizoisch lebende Tiere werden mit den Neozoen transportiert. Auch die Verschleppung mit Fischbrut sowie ein unbeschadeter Transport im Verdauungstrakt von Fischen und Vögeln wurde (z. B. für Schnecken) nachgewiesen. Absichtliches Ausbringen: Aus romantischen Motiven, falsch verstandener Tierliebe, wirtschaftlichen Überlegungen und bei der biologischen Kontrolle werden Tierarten bewusst ausgebracht. Auch die Einführungswege der Neozoen haben sich im Laufe der Zeit verändert. So lassen sich z. B. bei Fischen drei Phasen der Einbringung unterscheiden: der Beginn der Teichwirtschaft im Mittelalter, Einbringungen zwischen 1850 und 1945 aus fischereisportlichen oder romantischen Motiven und die Intensivierung von Fischerei, Fischzucht und Zierfischhandel nach 1945 (WELCOMME 1988). Als Herkunftsgebiete der Neozoen kommen prinzipiell alle Regionen der Erde in Frage. Aus naheliegenden Gründen haben jedoch Tierarten wie Pflanzen aus klimatisch ähnlichen Gebieten bessere Chancen sich auch erfolgreich im Freiland zu etablieren (das gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung für den Export europäischer Arten, z. B. nach Nordamerika), während tropische und subtropische Arten nur ausnahmsweise, z. B. an Sonderstandorten (Thermalquellen, Gewächshäuser), überleben können. Die anthropogen ermöglichte Einwanderung über kurze Distanzen betrifft vor allem mediterrane Arten, die sich abhängig von ihrer Reproduktionskapazität und Kältetoleranz auch bei uns etablieren können. Wie für Neophyten steigt die Wahrscheinlichkeit der Etablierung mit der Zahl der Individuen bzw. mit wiederholten Einführungen. Durch gezielte Bekämpfung wurde die Ausbreitung des nordamerikanischen Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) in Europa beim ersten Auftreten 1876 noch erfolgreich verhindert. Der neuerliche Import 1922 konnte jedoch nicht gestoppt werden. Der erste Fund der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) in Österreich gelang bereits vor etwa 100 Jahren. Danach wurde die Art erst wieder 1953 und 1968 festgestellt. Heute ist sie zerstreut, aber regelmäßig, im ganzen Bundesgebiet verbreitet, konnte sich also offenbar erst nach einer oder mehreren neuerlichen Einschleppungen etablieren. Für unseren Rothirsch (Cervus elaphus) sind in Neuseeland 31 und für unseren Star (Sturnus vulgaris) sind in Nordamerika 8 gescheiterte Einbürgerungsversuche bekannt, bevor sich beide Arten dort etablieren konnten (SAX & BROWN 2000). 3.2 Zeitlicher und räumlicher Verlauf von Ausbreitungsvorgängen Ecological explosions differ from some of the rest by not making such a loud noise and in taking longer to happen. C. S. ELTON (1958) Die Fähigkeit zur Ausbreitung (Dispersion) ist eine grundlegende Eigenschaft in der Ökologie einer Art. In der Evolution haben sich zahlreiche verschiedene aktive und passive Mechanismen entwickelt, die für die Ausbreitung sorgen. Diese Mechanismen sind sehr effektiv und haben auch die Besiedlung weit isolierter Inseln in den Ozeanen ermöglicht. In zunehmenden Maße wird die natürliche von einer anthropogenen Ausbreitungsdynamik überlagert, so dass eine Unterscheidung beider Vorgänge oft kaum mehr möglich ist. Die Dynamik biologischer Ausbreitungsvorgänge ist für einzelne Arten schwierig bis gar nicht vorherzusagen (SUKOPP & SUKOPP 1994). Allerdings lassen sich aus den vorhandenen (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

29 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 29 Erfahrungen Grundmuster des Verlaufs von Ausbreitungsvorgängen ableiten. Generell werden bei biologischen Invasionen durch Neobiota drei Phasen unterschieden: I. Ankunft: Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Einbringung in ein neues Gebiet. II. Ausbreitung: Erste Verwilderungen bzw. Erschließung neuer Lebensräume, Etablierung und nachfolgende Ausbreitung (Expansion). III. Erreichen des Gleichgewichtszustandes ( equilibrium ): Mit dem Erreichen von klimatischen, konkurrenzbedingten oder geografischen Grenzen im neu eroberten Areal kommt auch die räumliche Ausbreitung zum Stillstand. Zwischen der Ersteinführung von gebietsfremden Pflanzen oder Tieren und dem Beginn der Ausbreitung liegen oft mehrere Jahrzehnte, im Extremfall sogar einige Jahrhunderte (z. B. Prunus serotina, Ailanthus altissima KOWARIK 1990a, 1991). Der zwischen 1740 und 1750 aus China nach Europa eingeführte Götterbaum (Ailanthus altissima) wurde seit etwa 1780 in Berlin häufig als Zierbaum gepflanzt. Zur spontanen Massenausbreitung kam es erst 170 Jahre später, nachdem durch die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg zahlreiche offene Schuttstandorte entstanden (KOWARIK & BÖCKER 1984; KOWARIK 1991). Dieser time-lag von eingeführten Gehölzen in Berlin und Brandenburg liegt im Durchschnitt bei 147 Jahren, mit Extremen von 8 bis 388 Jahren (KOWARIK 1992). Bei ein- bis zweijährigen Arten ist aufgrund der kürzeren Generationsdauer mit wesentlich kürzeren Zeitspannen zwischen Einfuhr und Ausbreitung zu rechnen. Bei 12 ausdauernden krautigen Arten betrug die Zeitverzögerung im Durchschnitt 68 Jahre, bei 15 ein- oder zweijährigen Arten durchschnittlich etwa 32 Jahre (JÄGER 1986). Dies gilt auch für viele wirbellose Tiere, die sich bei der Bildung mehrerer Generationen pro Jahr sogar noch rascher ausbreiten können (z. B. Kastanienminiermotte). Ein time-lag ist oft auch zwischen Neophyten und mit diesen verbundenen Neozoen festzustellen. Zahlreiche phytophage Neozoen wurden nicht gemeinsam mit ihren Wirts- oder Futterpflanzen eingeführt, sondern erreichten Österreich erst viel später (z. B. viele Pflanzenläuse). Die Ausbreitung kann auch verzögert nach Entstehung neuer genetischer Typen erfolgen. So glaubte man die Reblaus mit der Veredelungstechnik auf resistenten amerikanischen Arten als erfolgreich bekämpft, doch zeigen neue Beobachtungen wieder ein weltweit zunehmendes Auftreten in allen Weinanbaugebieten. Die bisher nicht befallenen Blätter europäischer Reben und die bisher nicht befallenen Wurzeln amerikanischer Reben werden nun von einer offenbar aggressiveren neuen Reblaus-Rasse befallen. Neue Schadbilder sind die Folge (vgl. REDL 1999; POLESNY & REISENZEIN 2000). Nach der Etablierung einer nicht-heimischen Art kann es zur Verschiebung der Dominanzverhältnisse im Ökosystem kommen: viele Arten sind in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet nicht dominant, im neuen Areal kann es aber zur Monopolisierung der Ressourcen kommen (z. B. Fallopia japonica, Dreissena polymorpha, Dikerogammarus villosus, vgl. Kap ). Für die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Neobiota im neuen Areal lassen sich aus empirischen Beobachtungen folgende Gesetzmäßigkeiten ableiten (nach JÄGER 1988): Der Ausbreitung geht oftmals, aber nicht immer, eine Verzögerungsphase ( time-lag ) von mehreren Jahren bis Jahrzehnten voraus, in der die Art an einzelnen Orten in kleinen Populationen konstant vorhanden ist, ohne sich weiter auszubreiten. Die Expansion verläuft danach oft explosionsartig. Nach vergleichsweise kurzer Zeit (einige Jahrzehnte bis zwei Jahrhunderte) sind die Grenzen des neuen Areals erreicht. Die Ausbreitung erfolgt zunächst oft entlang geeigneter Wanderstraßen, wie Verkehrsverbindungen (z. B. Eisenbahnstrecken, Straßen, Häfen) oder Flusstälern (SUKOPP 1972, 1976). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

30 30 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist der synanthrope Transport und das Vorhandensein geeigneter Standorte von weitaus größerer Bedeutung als Ausbreitungsmechanismen der Diasporen (JÄGER 1988) oder die Mobilität einer Tierart. Dies zeigt die rasche Ausbreitung von Arten, die keine zur raschen Fernverbreitung geeigneten Diasporen ausbilden (z. B. Impatiens parviflora) oder die sich in Mitteleuropa ausschließlich oder überwiegend vegetativ vermehren (z. B. Elodea canadensis, Fallopia japonica) oder keine hohe Mobilität aufweisen (z. B. Arion vulgaris). Bei einer statistischen Auswertung von Invasionen fand GROSHOLZ (1996) ähnliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten für Neobiota in terrestrischen (89 km pro Jahr) und marinen (51 km pro Jahr) Ökosystemen und betont, dass die Ergebnisse von den ausgewählten Arten abhängen. LEPPÄKOSKI & OLENIN (2000) ermittelten für die Neobiota der Ostsee Ausbreitungsgeschwindigkeiten zwischen 30 und 480 km pro Jahr. Bei der Ausbreitung der Argentinischen Ameise (Linepithema humile) in den USA lassen sich die kleinräumige Arealerweiterung durch Kolonieteilung (etwa 150 m pro Jahr) und die großräumige Arealerweiterung durch anthropogene Verschleppung (etwa 150 km pro Jahr) unterscheiden (SUAREZ et al. 2001). Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers in den USA im 19. Jahrhundert (vor seiner erstmaligen Verschleppung nach Europa) erfolgte ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von 150 km pro Jahr (DOMMRÖSE 1951). Ähnliche Beispiele anderer Arten, wenngleich schlechter dokumentiert, liegen auch für Europa vor. Die jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des 1992 von Nordamerika nach Südeuropa (Serbien) verschleppten Blattkäfers Diabrotica virgifera wurde mit km (ohne Eindämmungsmaßnahmen) bzw km (mit Eindämmungsmaßnahmen) ermittelt (BAUFELD & ENZIAN 2001). Eine viel beachtete explosionsartige Ausbreitung zeigte die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika (Abb. 3, vgl. z. B. COX 1999). Vermutlich Mitte der 1980er Jahre mit Ballastwasser in den Lake Erie und Lake St. Clair eingeschleppt, hat sich die Muschel seither rasant ausgebreitet und besiedelt heute fast alle stehenden und fließenden Gewässer im Norden der USA und in Kanada in hohen Abundanzen und mit ökosystemaren Auswirkungen (STRAYER et al. 1999). Als Beispiel einer globalen Ausbreitung binnen kurzer Zeit kann die Varroamilbe (Varroa destructor) dienen (Abb. 4). Dieser aus Asien stammende Brutparasit konnte sich nach der Erweiterung des Wirtsspektrums auf Apis mellifera und dem regen Austausch von Bienenköniginnen und -völkern unter Imkern nach dem 2. Weltkrieg rasant ausbreiten: Westrussland (1953), Osteuropa (1972), Südamerika (1975), Österreich (um 1980), Nordamerika (1987), Südafrika (2000), Neuseeland (2000). Trotz des seit über 40 Jahren bestehenden Importverbotes lebender Bienen nach Neuseeland konnte die Einschleppung und Ausbreitung der Varroamilbe nicht verhindert werden. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Nachweise verdreifacht, für 2001 liegen bereits über Meldungen vor. Abb. 3: Explosionsartige Ausbreitung der Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in Nordamerika zwischen 1988 und 1998 (vgl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

31 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 31 Global Distribution of Varroa Mites Insert shows South East Asia KM Robinson projection Global Distribution of Varroa Mites 1983 Insert shows South East Asia KM Robinson projection Global Distribution of Varroa Mites 2000 Insert shows South East Asia KM Robinson projection Abb. 4: Ausbreitung der Varroamilbe zwischen 1948, 1983 (dem Jahr der Erstmeldung für Österreich) und 2000 (vgl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

32 32 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota Abb. 5: Der räumlich-zeitliche Ausbreitungsverlauf des europäischen Gewöhnlichen Blutweiderichs (Lythrum salicaria) in Nordamerika. Zuerst wurde die Art nach Neu-England verschleppt, und breitete sich von dort über Nahausbreitung nach Westen bis zum Mississippi aus. Durch Fernausbreitung etablierte sich vor 1940 ein zweites Ausbreitungszentrum an der Westküste (nach CRONK & FULLER 2001). Als Ursachen für die rasche Ausbreitung nach der Überwindung des time-lag werden demographische, ökologische und genetische Gründe vermutet (CRAWLEY 1986; JÄGER 1988; MACK et al. 2000): Überschreiten einer kritischen Populationsgröße; anthropogene Standortsveränderungen, die für die Art geeignetere Lebensräume schaffen (Schaffung neuer Biotoptypen); Klimaveränderungen (z. B. Stadtklima); Fehlen von Prädatoren und Parasiten; Einführung neuer Ökotypen; genetische Veränderungen der Art selbst (Evolution besser adaptierter Genotypen). Die Auffüllung des neuen Areals verläuft bei vielen Neobiota nach Überwindung des timelag relativ rasch. JÄGER (1988) nennt für Gefäßpflanzen Mitteleuropas charakteristische Zeiträume von einigen Jahrzehnten bis maximal 200 Jahre, wobei er in seine Betrachtung nur die Phase rascher Ausbreitung einbezieht. Ausgefüllte Areale sind anhand ihrer charakteristischen Eigenschaften identifizierbar (Tab. 1). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

33 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 33 Tab. 1: Merkmale ausgefüllter Areale von Neophyten (aus JÄGER 1988). Ähnlichkeit der Arealgrenzen mit denen einheimischer Arten. Keine wesentliche Ausbreitung während mehrerer Jahrzehnte (bei unveränderten Klimabedingungen). Übereinstimmung der Arealgrenzen mit Klimawerten (Sommer- oder Wintertemperaturen, Wärmesummen, Trockenheitsindices, Niederschlagsverteilung) oder mit besonderen Bodenbedingungen. Oszillation der Arealgrenze in Korrelation mit Klimaschwankungen. Charakteristisch für Neobiota ist auch, dass viele Arten im neuen Areal häufiger sind, als in ihrem ursprünglichen Areal. Hauptverantwortlich dafür werden die veränderten Konkurrenzbedingungen im neuen Areal gemacht. Hinzu kommt das Fehlen spezifischer Prädatoren, Parasiten sowie spezifischer Inhalts- und Abwehrstoffe. So wird die Ausbreitung der nach Nordamerika verschleppten Hausspatzen (Passer domesticus) und Stare (Sturnus vulgaris) in ihrem sekundären Areal auf die geringere Parasitierung als in ihrem ursprünglichen Vorkommensgebiet in Europa zurückgeführt (Tab. 2). Tab. 2: Vergleich der Artenzahlen von Ektoparasiten an Hausspatzen im natürlichen (Europa) und dem exotischen (Nordamerika) Areal (nach BROWN & WILSON 1975). Europa Nordamerika Milben Läuse 18 9 Flöhe 7 4 Auch die sekundären Areale der Neobiota sind dynamischen Prozessen unterworfen und können sich wieder verändern. Gelegentlich wird nach einer explosionsartigen Expansion auch wieder eine Regression des Areals bzw. ein Häufigkeitsrückgang von Neobiota beobachtet ( boom-and-bust, WILLIAMSON 1996). Die Ursachen sind nicht immer eindeutig. Neuen Konkurrenzinteraktionen dürfte dabei eine wichtige Rolle zukommen. Auch das Auftreten neuer Neobiota (z. B. Parasiten) kann sich auf schon länger etablierte Neobiota auswirken. So sind die Nachweise für Dreissena polymorpha in Österreichs Fließgewässern, nach Erreichen hoher Abundanzen bis etwa 1960, wieder rückläufig (REISCHÜTZ 2002). Mit ein Grund dafür ist das Auftreten eines weiteren Neozoen: Der Schlickkrebs (Corophium curvispinum) überzieht alle Hartsubstrate mit seinen Schlammröhren und verhindert das Festsetzen der Muschellarven (z. B. BACHMANN et al. 2001). Auch der Flohkrebs Dikerogammarus villosus hat den früher dominanten D. haemobaphes stark zurückgedrängt (vgl ). Unter den Neophyten Mitteleuropas ist in den letzten Jahrzehnten ein markanter Häufigkeitsrückgang bei der Kanadischen Wasserpest beobachtet worden (KOHLER 1995). In der Gruppe der Neomyzeten wurde Ophiostoma ulmi durch die später eingeschleppte Art Ophiostoma novo-ulmi wieder völlig aus Österreich verdrängt (vgl. Kap ). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

34 34 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 3.3 Ökologische Eigenschaften von Neobiota There is considerably more theory than hard data on what makes a species a good invader. J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986) Eigenschaften, die eine rasche Besiedlung und Ausbreitung ermöglichen, werden generell als charakteristisch für Neobiota angesehen (Tab. 3 und 4). Dies sind vor allem ein kurzer Lebenszyklus, schnelles Wachstum, ein hohes Reproduktionspotenzial, Polyphagie, hohe genetische Variabilität und eine breite ökologische Amplitude (JÄGER 1988; KOWARIK 1991; WILLIAMSON 1996). Allerdings können unter bestimmten Voraussetzungen Arten mit einer stark abweichenden Merkmalsausprägung ebenfalls erfolgreich in neue Lebensräume einwandern. Tab. 3: Merkmale von Neophyten (aus JÄGER 1988, nach GRIME 1979). Lebensform: vorwiegend kurzlebig Jugendstadium: kurz hohe Diasporenproduktion vegetative Vermehrung (z. B. Ausläuferbildung) Photoperiodismus: tagneutral große Toleranzbereiche (z. B. Keimung, Bodenansprüche) Möglichkeit, hohes Nährstoffangebot zu nutzen phylogenetisch junge Sippen Besonderheiten im Rekombinationssystem (Selbstkompatibilität, Autogamie, Apomixis) Polyploidie, Hybridsippen phänotypische Plastizität lange Co-Evolution mit Landwirtschaft und Urbanisierung Tab. 4: Merkmale von Neozoen (nach ELTON 1958; CRAWLEY 1986; WILLIAMSON 1996; KOLAR & LODGE 2001u. a.). großes natürliches Verbreitungsgebiet hohe Abundanz im natürlichen Verbreitungsgebiet breites Nahrungsspektrum (omnivor, polyphag) hohes Reproduktionspotenzial, kurze Generationsdauer, Polyvoltinismus breite ökologische Amplitude (Generalisten) hohe genetische Variabilität, phänotypische Plastizität hohe Dispersionskapazität (zumindest eines Entwicklungsstadiums) hohe Flexibilität im Verhalten lange Lebensdauer Bevorzugung anthropogen gestörter Standorte Positive Korrelationen bestehen zwischen dem Invasionserfolg und der Häufigkeit der Art in ihrem ursprünglichen Areal und der Größe dieses Areals. In ihrem Ursprungsgebiet häufige und weit verbreitete Arten sind generell bessere Einwanderer als seltene Arten. Wie JÄGER (1988) anhand der in Mitteleuropa neophytisch auftretenden Asteraceen aus Nordamerika zeigt, sind fast alle dieser Arten in ihrem Ursprungsgebiet großräumig verbreitet. In Mitteleu- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

35 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 35 ropa auftretende Neophyten mit kleinem Ursprungsareal sind die Ausnahme (z. B. Veronica filiformis, Impatiens glandulifera). Ähnliche Ergebnisse liegen auch für Vögel und Insekten vor (WILLIAMSON 1996). Neben diesen Merkmalen von Neobiota werden auch die Eigenschaften der besiedelten Biozönosen (Lebensgemeinschaften) oder. abiotische Parameter als determinierende Faktoren einer erfolgreichen Invasion gesehen (Tab. 5) (CRAWLEY 1987, 1989a; LODGE 1993; WILLIAMSON 1996; TILMAN 1999; SAX & BROWN 2000; MOORE et al. 2001; SAKAI et al. 2001). Ihre Bedeutung wird aber unterschiedlich bewertet. Tab. 5: Wichtige Charakteristika von Biozönosen bzw. Ökosystemen, die den Erfolg von Invasionen unterstützen (nach ELTON 1958; WILLIAMSON 1996; SAKAI et al. 2001u. a.). klimatische Ähnlichkeit von altem und neuem Vorkommensgebiet geografische bzw. historische Isolation (z. B. auch Fragmentation) geringe Häufigkeit natürlicher Feinde, Konkurrenten, Parasiten hohe natürliche oder anthropogene Störungsintensität ungenutzte Ressourcenverfügbarkeit Abb. 6: Unterwanderung der von der Großen Brennnessel (Urtica dioica; dunkel gepunktete Blätter) dominierten Nesselseiden- Zaunwinden-Gesellschaft (Cuscuto- Convolvuletum) durch einwandernde Topinambur (Helianthus tuberosus; weiße Blätter). Abbildung oben: In einem geschlossenen Bestand der Großen Brennnessel dringt die Topinambur mit ihren kräftigen spindelförmigen Ausläuferknollen ein. Abbildung unten: dasselbe Biotop ein Jahr später. Die dicht beblätterten und hochwüchsigen Triebe der Topinambur haben die Große Brennnessel überwachsen und sind weiter in das Cuscuto- Convolvuletum eingedrungen (aus MOONEY & HOBBS 2000, nach LOHMEYER 1971). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

36 36 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 3.4 Adaptation von Neobiota an neue Lebensräume Im Zuge ihrer Ausbreitung können Neobiota unvorhergesehene Biotopwechsel vornehmen. Sie sind nicht an ihre ursprünglichen Ausbringungsstandorte gebunden. Eine diesbezüglich gut untersuchte Art ist Impatiens parviflora: Etwa 50 Jahre lang waren Verwilderungen der Art an Ruderalstandorten in Botanischen Gärten und im Siedlungsbereich bekannt, bevor sie auch in naturnahe Standorte (Wälder) eindrang und sich explosionsartig ausbreitete (KOWARIK 1991). Mit der Ausbreitung kann auch ein Biotopwechsel der spezialisierten phytophagen Insektenzönose einhergehen. Die Minierfliege Phytoliriomyza melampyga (Agromyzidae) hat ihre enge Bindung (als Nahrungs- und Entwicklungsgrundlage) an das indigene, kühl-feuchte Wälder besiedelnde Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) erweitert und kommt heute auch an Impatiens parviflora an trockenen Ruderalstellen und an Impatiens glandulifera an Flussufern vor (SCHMITZ 1995, 1998) 11. Die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus) hat einen Wirtswechsel von ihrem ursprünglichen Wirt (Pinus strobus) auf Arten der Gattung Picea vollzogen. Die vorher monophag an Vitis vinifera gebundene Weinzygäne (Theresimima ampellophaga) entwickelt sich seit einigen Jahren auch auf Parthenocissus-Arten, bildet seitdem wieder hohe Populationsdichten aus und erobert ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet zurück (TARMANN 1998). Solche Biotop- oder Wirtswechsel werden oft mit der Entstehung und Selektion neuer Ökotypen in Zusammenhang gebracht (z. B. KOWARIK 1995; vgl. auch Reblaus, Kap. 3.2). Eine wichtige Rolle dürften auch schleichende anthropogene Einflüsse (z. B. langsame Eutrophierung) spielen, die Biotoptypen verändern und so für Neueinwanderer zugänglich machen. Uneinigkeit besteht in der Literatur darüber, ob und in welchem Ausmaß genetische Variation für den Invasionserfolg relevant ist (MYERS 1987). Viele krautige Neophyten werden im neuen Areal größer und produzieren mehr Samen als im ursprünglichen Areal, da wegen der veränderten Konkurrenzbedingungen oder des Fehlens von spezifischen Herbivoren die ganze Energie in die Produktion von Phytomasse oder zur Reproduktion (allerdings auf Kosten z. B. der Verteidigungsmechanismen) investiert werden kann (z. B. CRAWLEY 1987; WILLIS et al. 2000; aber vgl. THEBAUD & SIMBERLOFF 2001). Nach BLOSSEY & NOTZOLD (1995) können diese neuen Ökotypen selektioniert werden und in der Folge in Lebensgemeinschaften invasiv auftreten. 3.5 Vorhersagbarkeit von Invasionen Hence we see little prospect of ever having enough information to predict with any degree of confidence the success or failure of particular introductions or natural invasions. J. H. LAWTON & K. C. BROWN (1986) However, until our predictive ability improves in a more general arena, it is best to assume that the Frankenstein Effect is the one firm rule: new invasions are likely to have unexpected consequences. P. MOYLE & T. LIGHT (1996) Welche Eigenschaften zeichnen invasive Arten aus? Lässt sich das Invasionspotenzial von Arten schon vorab abschätzen? Welche Lebensräume sind für Invasionen besonders anfällig? Diesen im Naturschutz sehr wichtigen Fragen wurde besonders in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit gewidmet. Trotz großer Fortschritte sind Aussagen über einzelne Arten weiterhin sehr schwierig und mit hohen Unsicherheiten behaftet (REJMÁNEK & RICHARDSON 1996; MACK et al. 2000; HEGER & TREPL 2001; KOLAR & LODGE 2001). 11 Mittlerweile wird Impatiens parviflora sogar bevorzugt als Wirtspflanze genutzt ( Xenophilie ) (SCHMITZ 1998). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

37 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 37 Basierend auf umfangreichem Datenmaterial formulierten HOLDGATE (1986) und WILLIAMSON & BROWN (1986) erste Aussagen zur statistischen Wahrscheinlichkeit von Invasionen. Die daraufhin formulierte Zehnerregel besagt, dass von eingeführten Arten etwa 100 verwildern, sich von diesen etwa 10 etablieren und davon eine oder zwei naturschutzfachliche Probleme verursachen. Diese Wahrscheinlichkeitsbeziehung wurde anhand der britischen Flora aufgestellt und auch anhand von Tiergruppen und in anderen Gebieten getestet und weitgehend bestätigt (WILLIAMSON 1996). Schwankungen der Werte bewegen sich um die postulierten 10 %, meist liegen die Werte zwischen 5 20 %, wenngleich auch Ausnahmen bekannt sind. So konnten sich z. B. alle nach Irland bzw. nach Neufundland importierten Säugetiere auf diesen Inseln auch etablieren 100 % (siehe WILLIAMSON & FITTER 1996 für weitere Ausnahmen). Schwieriger als allgemeine statistische Aussagen zur Wahrscheinlichkeit von Invasionen sind Aussagen über das Invasionspotenzial einzelner Arten (LOHMEYER & SUKOPP 1992; HEGER & TREPL 2001). Viele der weltweit wichtigsten invasiven Pflanzenarten stammen aus wenigen Familien und Gattungen (Asteraceae, Poaceae, Cyperus, Mimosa, Acacia). Es scheint, dass manche taxonomischen Gruppen mehr potenziell invasive Arten besitzen als andere (PY EK 1997). Allerdings können auch eng verwandte Arten ein völlig unterschiedliches Verhalten zeigen: So ist die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) die einzige Art dieser Gattung, die in den Tropen invasiv auftritt (MACK et al. 2000). Als die Etablierung von Neobiota positiv beeinflussende Faktoren werden von KOLAR & LODGE (2001) die Frequenz der Aussetzungsereignisse ( introduction effort ) und die Anzahl der ausgesetzten Individuen ( propagule size ) hervorgehoben. Wichtige Hinweise zum Invasionspotenzial einer Art können auch von deren Ausbreitungsverhalten in anderen naturräumlich vergleichbaren Regionen, dem ökologischen Verhalten in ihrem Ursprungsgebiet und dem Vorhandensein typischer Merkmale von Neophyten und Neozoen (vgl. Kap. 3.3) abgeleitet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Art invasiv wird, ist größer, wenn sie für die Zönose neue ökologische Eigenschaften besitzt (z. B. Wuchsform, Ernährungstyp, Verhaltensweise) und dadurch neue Ressourcen erschließt. Dennoch sind trotz intensiver Forschung kaum wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber möglich, welche neu eingeführten Pflanzen, Pilze oder Tiere aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften als potenziell invasive Arten zu betrachten sind. Es ist zurzeit nicht sicher zu beurteilen, welche der kultivierten Arten oder unbeständig auftretenden Neobiota sich in Zukunft invasiv ausbreiten werden. KOWARIK (1992) spricht in diesem Zusammenhang sogar davon, dass die Gründe für den unterschiedlichen Ausbreitungserfolg von Arten so vielfältig sind, dass die allgemeine Frage nach den Erfolgskriterien mit einer Regel der Regellosigkeit beantwortet werden müsste. Aber gerade eine vorausschauende Beurteilung einzelner Sippen wäre aus Sicht des Naturschutzes besonders interessant und wichtig. Während nämlich die überwiegende Zahl der Neobiota Mitteleuropas keine oder nur geringe Naturschutzprobleme verursacht, sind einige wenige Arten für die meisten negativen Auswirkungen verantwortlich (WILLIAMSON 1996; LOHMEYER & SUKOPP 1992). Eine zunehmend diskutierte Frage betrifft den möglichen Zusammenhang zwischen der durch den Menschen verursachten Veränderung des Klimas (infolge der weltweit ansteigenden CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre) und dem Erfolg von biologischen Invasionen (DUKES & MOONEY 1999; DUKES 2000; SMITH et al. 2000). Für Österreich fehlt zwar eine wissenschaftliche Auswertung der Befunde, dennoch ist unbestritten, dass schon in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten (sub)mediterrane Arten immer wieder bis Österreich vorgedrungen (und wieder verschwunden) sind. Eine einfache Erklärung der Ursachen aktueller Arealexpansionen (sub)mediterraner Arten (besonders Insekten) ist selten möglich. Selbstverständlich sind diese Arten nicht immer als Neobiota einzustufen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

38 38 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota ELTON (1958) vermutete, dass der Invasionserfolg in Ökosystemen mit niedrigen Artenzahlen größer ist und dass artenreichere Ökosysteme stabiler (resistenter) gegen Invasionen sind ( diversity-stability-hypothese ). Mehrere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang auch bestätigen (z. B. CASE 1990; TILMAN 1997). Auch KNOPS et al. (1999) und LYONS & SCHWARTZ (2001) stellten in Mikrokosmos-Studien nach künstlich reduzierter Artenzahl eine erfolgreichere Etablierung allochthoner Arten fest. Andere Befunde zeigen jedoch, dass dieser Zusammenhang (aufgrund vielfacher Ausnahmen) nicht verallgemeinert werden kann (z. B. CRAWLEY 1987; ROBINSON et al. 1995; CRAWLEY et al. 1999; LEVINE & D ANTONIO 1999; LONSDALE 1999; LEVINE 2000; MOORE et al. 2001). Von DAVIS et al. (2000) und DUKES (2001) wurde die Ressourcenverfügbarkeit im Ökosystem als entscheidendes Kriterium der Empfänglichkeit für Invasionen (invasibility) einer Artengemeinschaft genannt. Die Theorie fluktuierender Ressourcen (fluctuating resource availability) von DAVIS et al. (2000) geht von der Annahme aus, dass eine Pflanzengesellschaft umso anfälliger für Invasionen ist, je mehr ungenutzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Auch BURGER et al. (2001) zeigen anhand von Spinnenzönosen, dass die invasibility bei hoher Ressourcenverfügbarkeit in artenreicheren Lebensräumen größer ist als in artenärmeren Lebensräumen. RICHARDSON et al. (2000a) betonen die Bedeutung kaum vorhersagbarer Interaktionen zwischen Neophyten und autochthonen Arten (z. B. Bestäuber, Ausbreitungsvektoren), die als invasion promoters den weiteren Erfolg einer Invasion beeinflussen können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass konkrete Vorhersagen über naturschutzfachlich relevante Folgen einer neu auftretenden Art nur sehr eingeschränkt getroffen werden können. Jede anthropogene Einbringung einer Art in eine neue Umgebung ist als ökologisches Roulette (CARLTON & GELLER 1993), als Experiment des Zauberlehrlings Mensch zu sehen, dessen Ausgang ungewiss ist (der sogenannte Frankenstein-Effekt MOYLE & LIGHT 1996). Viele Arten können ohne bedeutenden Einfluss bleiben eine einzige kann ganze Ökosysteme verändern. Das große Interesse an den Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Abläufen biologischer Invasionen hat eine neue Disziplin in der ökologischen Forschungslandschaft entstehen lassen ( Invasionsökologie ) (vgl. z. B. LODGE 1993). Zahlreiche Bücher, Kongresse und eine eigene Zeitschrift ( Biological Invasions ) sind sichtbarer Beweis dieser aktuellen Entwicklung. Auch im Naturschutz hat die Frage, wie mit diesen Arten umzugehen ist, einen neuen Aufgabenbereich mit hoher Verantwortung entstehen lassen ( exotic species management ). 3.6 Neobiota und leere Nischen The concept of vacant niches in natural communities (...) has been used to justify numerous introductions of plants and animals, many of which have led to environmental disasters. B. HERBOLD & P. B. MOYLE (1986) Nach HUTCHINSON (1957) ist die ökologische Nische ein mehrdimensionales Beziehungssystem und keinesfalls mit der Vorstellung einer räumlichen, dreidimensionalen Nische vergleichbar. Sie ist außerdem nicht als Attribut eines Lebensraumes, sondern als ein funktionelles Attribut einer Art zu verstehen. Bei dieser autökologischen Betrachtung erübrigt sich die Vorstellung leerer Nischen, da jede eingeführte Art ihre Nische mitnimmt. Somit führt bei einer synökologischen Betrachtung jede eingeführte Art zu einer Umstrukturierung und Veränderung des bestehenden Ökosystems (vgl. HERBOLD & MOYLE 1986; COLWELL 1992; GRIESEMER 1992; WILLIAMSON 1996). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

39 Neobiota in Österreich Ausbreitung von Neobiota 39 In der ökologischen Terminologie spricht man besser von freien Planstellen oder ökologischen Lizenzen, die durch eingeführte Arten genutzt werden können und zur Bildung neuer Nischen führen (vgl. z. B. BRANDL et al. 2001). Durch die Aktivitäten des Menschen werden zahlreiche neue Lizenzen geschaffen (besonders im städtischen Bereich), daher finden sich die meisten Neobiota an vom Menschen geformten Standorten. Die Ansicht, dass Neobiota nur vorhandene Lücken auffüllen, die durch den glazialen Artenschwund geschaffen wurden, ist aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig, da voneinander völlig verschiedene Prozesse verglichen werden. In der letzten Eiszeit waren weite Teile Mitteleuropas nicht bewohnbar. Mit dem Rückgang der Eismassen begann eine postglaziale Wiederbesiedlung, die möglicherweise noch nicht völlig abgeschlossen ist, d. h. es gibt noch freie Lizenzen, die von neu in das Gebiet eindringenden Arten genutzt werden können. Diese natürliche Dynamik der Tier- und Pflanzengemeinschaften wird gelegentlich als Argument für eine positive Naturschutz-Bilanz von Neobiota herangezogen. Übersehen wird aber, dass den meisten aktuellen Arealveränderungen der Arten eine anthropogen verursachte, grundsätzlich verschiedene Dynamik zu Grunde liegt, die sich von natürlichen Ausbreitungsvorgängen wesentlich unterscheidet. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

40 40 Neobiota in Österreich Methodik 4 METHODIK 4.1 Berücksichtigte Sippen für die Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs Die Erstellung möglichst vollständiger Taxalisten der Neophyten und Neomyzeten Österreichs ist ein zentraler Bestandteil dieser Studie. Alle neophytischen Taxa werden hinsichtlich Status, Art der Ausbreitung (Einschleppung, Verwilderung), Verbreitung und ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung charakterisiert. Zu zahlreichen Neophyten und Neomyzeten werden ergänzende Informationen, wie Häufigkeit, Fundorte und Spezialliteratur etc., angeführt. Die Auswertung der Daten wurde im Februar 2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge wurden bis Juni 2002 übernommen. Der Bearbeitungsschwerpunkt dieser Studie liegt auf der Gruppe der Gefäßpflanzen (= Farn- und Blütenpflanzen). In dieser systematischen Gruppe finden sich die weitaus meisten Neophyten und die Arten mit den stärksten ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. Zudem ist der Wissensstand über Neophyten bei Gefäßpflanzen vergleichsweise gut. Neophyten aus taxonomisch kritischen Gattungen (Hieracium, Alchemilla, Oenothera, Rubus, Taraxacum) wurden in die Bearbeitung mit einbezogen. Geringerer Wissensstand ließ allerdings nur eine geringere Bearbeitungstiefe der aufgelisteten Gattungen zu. Infraspezifische neophytisch auftretende Taxa wurden generell ab dem Rang einer Unterart berücksichtigt. Taxa niedrigerer Rangstufe wurden nur selektiv in die Taxaliste aufgenommen. Es sind dies ausnahmslos als Zier- oder Nutzpflanzen bedeutsame und gut kenntliche Varietäten (z. B. Phalaris arundinacea var. picta, Allium cepa var. ascalonicum). Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass bisher nur wenige Daten zu Varietäten vorliegen. Nicht in die Bearbeitung einbezogen wurden sehr niedrige infraspezifische Rangstufen (z. B. Formen). So wird z. B. die als Papaver strigosus bezeichnete Sippe heute meist nicht einmal als Varietät von Papaver rhoeas gewertet und daher nicht in die Taxaliste aufgenommen. Bei Moosen und Flechten werden ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt. Bei Algen werden ebenfalls ausschließlich Taxa ab der Rangstufe der Art berücksichtigt. Für die Algen wird erstmals ein Überblick über die Situation in Österreich gegeben. Allerdings kann ein solcher Überblick nur als eine erste Annäherung an dieses Thema verstanden werden, da die Daten sehr lückenhaft sind. Wichtige Gründe für die Mangelhaftigkeit historischer Daten sind die obligate Verwendung eines Mikroskopes zur Bestimmung von Algen. Vor dessen Erfindung im 17. Jahrhundert gab es keine systematischen Bearbeitungen von Algen. das Vorkommen von Algen in den unterschiedlichsten terrestrischen und aquatischen Lebensräumen und die damit einhergehenden Erfassungsprobleme. die Schwierigkeiten, vollständige Inventare der Algenflora über bestimmte Gebiete zu erstellen (z. B. können Einzelexemplare seltener Arten bei der Bestimmung übersehen werden). Die zahlreichen und ständigen Änderungen bezüglich Taxonomie und Nomenklatur erschweren die Bearbeitung zusätzlich. Es muss betont werden, dass die in dieser Arbeit behandelten Algenarten aufgrund der eben erwähnten Situation nicht definitiv als Neophyten klassifiziert werden können. Allerdings können sie aus mehreren Gründen als vermutlich neophytisch gelten: Es handelt sich um auffällige Arten aus gut untersuchten Gebieten, die dort erst in neuerer Zeit festgestellt wurden und deren ökologische Ansprüche eine Neueinwanderung wahrscheinlich machen (z. B. Eutrophierungszeiger, die von anthropogenen Lebensraumveränderungen gefördert werden). Bei Neomyzeten werden Taxa ab der Rangstufe einer Art berücksichtigt (vgl. Kap ). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

41 Neobiota in Österreich Methodik Berücksichtigte Gruppen für die Taxalisten der Neozoen Österreichs GEISER (1998) hat die Zahl der in Österreich vorkommenden Tierarten auf geschätzt, davon sind 98,6 % Wirbellose und 81 % Insekten. Nach diesen Zahlen wurden bisher höchstens 50 % der österreichischen Fauna auf Neozoen untersucht. Von den noch unzureichend bearbeiteten Tiergruppen sind in quantitativer Hinsicht vor allem die Hautflügler (Hymenoptera) und die Fliegen (Diptera) zu nennen, die mit jeweils über Arten gemeinsam beinahe die Hälfte aller in Österreich vorkommenden Tierarten ausmachen. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Zahl der Neozoen Österreichs verdoppeln wird, da der Anteil von Neozoen an der Gesamtartenzahl für verschiedene Tiergruppen verschieden ist (vgl. Kap. 7.2). Einige Tiergruppen werden in diesem Band nicht näher behandelt, obwohl Neozoen auch aus diesen Gruppen für Österreich bekannt sind (z. B. Kratzer (Acanthocephala), Regenwürmer (terrestrische Oligochaeta), Muschelkrebse (Ostracoda), Milben (Acari), Staubläuse (Psocoptera), Tierläuse (Phthiraptera), Fliegen und Mücken (Diptera)). Bei den angeführten Tiergruppen erscheint eine Berücksichtigung aufgrund des geringen Wissensstandes über Neozoen in Österreich derzeit nicht möglich. Um ein möglichst vollständiges Bild der Neozoen in Österreich zu erhalten, wäre es wichtig, diese Lücken in Zukunft aufzufüllen. Für andere Tiergruppen sind (noch) keine Neozoen in Österreich bekannt, z. B. für die Insektenordnungen der Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Steinfliegen (Plecoptera), Köcherfliegen (Trichoptera), Schlammfliegen (Megaloptera), Netzflügler (Planipennia) und Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) (Aspöck U., Bauernfeind, Graf, Waringer mündl. Mitt.). Die Auswertung der Daten zur Erstellung der zoologischen Taxalisten wurde im Februar 2002 abgeschlossen, einzelne Nachträge wurden bis Juni 2002 übernommen. 4.3 Taxonomie und Nomenklatur Botanik Die Taxonomie und die Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Gefäßpflanzen richten sich grundsätzlich nach der Exkursionsflora von Österreich (ADLER et al. 1994). Taxonomische und nomenklatorische Änderungen der letzten Jahre, die z. T. schon bei GUTERMANN & JUSTIN (1993) und bei NIKLFELD (1999) berücksichtigt sind, wurden übernommen. Bei Arten, die nicht in ADLER et al. (1994) enthalten sind, folgen die Taxonomie und Nomenklatur vor allem folgenden Quellen: TUTIN et al. ( , 1993), GREUTER et al. ( ), WALTERS et al. (1984, 1986), CULLEN et al. (1989, 1995, 1997), ENCKE et al. (1994), KARTESZ (1994), CZEREPANOV (1995), STACE (1997), KENT in CLEMENT & FOSTER (1994), KENT in RYVES et al. (1996) sowie WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) 12. Die angegebenen zahlreichen Quellen lassen erahnen, wie schwierig eine einheitliche Taxonomie bzw. Nomenklatur von z. T. exotischen Arten, Zierpflanzen und Gartenflüchtlingen anzugeben ist. Die Taxaliste wurde zuletzt taxonomisch und nomenklatorisch von M. A. Fischer und H. Niklfeld überarbeitet. In diesem Zusammmenhang sei T. Englisch für seine Abfragen in den von ihm erstellten taxonomischen Modulen der Datenbank zur Kartierung der Flora Österreichs herzlich gedankt (ENGLISCH 2001). In der Taxaliste werden wichtige Synonyme an- 12 Diese Werke stellen auch die nomenklatorische und taxonomische Basis für die in Bearbeitung stehende Adventivliste Mitteleuropas dar (NIKLFELD 2000a). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

42 42 Neobiota in Österreich Methodik gegeben; dies ist aus zwei Gründen wichtig: Viele, besonders aber ältere Daten laufen unter Namen, die heute aus taxonomischen oder nomenklatorischen Gründen nicht mehr akzeptiert werden. Um die Verbindung mit der Originalquelle zu gewährleisten, müssen daher solche Synonyme angegeben werden. Außerdem wird das Auffinden eines Taxons durch die Angabe der heute gebräuchlichen Namen erleichtert. Der nomenklatorische Autor wird in Übereinstimmung mit der Exkursionsflora von Österreich in der Tabelle der Neophyten nicht angeführt (vgl. auch FISCHER 2000). Die deutschen Namen wurden von M. A. Fischer bearbeitet. Es handelt sich hauptsächlich um so genannte Büchernamen, d. h. in der botanischen und gärtnerischen Fachliteratur verwendete, überregionale schriftsprachliche Namen; nur ausnahmsweise sind volkstümliche, mundartliche Namen berücksichtigt (FISCHER 2001, 2002). Sie richten sich im Wesentlichen nach ADLER et al. (1994). Bei Arten, die in diesem Werk fehlen oder keinen deutschen Namen tragen (hauptsächlich mediterrane und kultivierte Arten), wurden die in der gärtnerischen Literatur und in deutschsprachigen (halbpopulären) Werken über die Mediterranflora verwendeten Namen herangezogen, um die Zahl der (gelegentlich doch notwendigen) Neubenennungen möglichst gering zu halten. Folgende Werke wurden verwendet: Für mediterrane Arten: FRITSCH (1922), BAYER et al. (1987), SCHÖNFELDER & SCHÖNFELDER (1994), BÄRTELS (1997), für Mitteleuropa und das übriges Europa: SENGHAS & SEYBOLD (2000), WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998), JÄGER & WERNER (2002). Bei Zier- und (anderen) Nutzpflanzen wurde folgende Gartenliteratur herangezogen: ENCKE ( ), SCHULTZE-MOTEL (1986), MEYER et al. (1987), ENCKE et al. (1994), BRICKELL & BARTHLOTT (1998), ERHARDT et al. (2000), CHEERS (2000). Grundsätzlich ist zu bedenken, dass deutsche Namen aus wissenschaftlicher Sicht nicht notwendig sind. Da jedoch fachsprachliche deutsche Pflanzennamen (die so genannten Büchernamen) in der botanischen Literatur (z. B. in Florenwerken) allgemein verbreitet sind und auch in der gärtnerischen Literatur vielfach verwendet werden, und außerdem viele Benützer des vorliegenden Werkes deutsche Pflanzennamen vermissen würden, wurden sie durchgehend und möglichst konsequent angegeben. Wenn also überhaupt deutsche Namen angegeben werden, erfordern sie ein gewisses Mindestmaß an Sorgfalt, weil sie sonst mehr Verwirrung als Information bringen würden (vgl. FISCHER 2001, 2002). Infolge der wenig weit gediehenen Standardisierung der deutschen Büchernamen (und der somit zahlreich vorhandenen Synonyme) reicht in vielen Fällen ein einziger Name nicht aus. Wenn mehrere gleichermaßen wichtige deutsche Namen existieren, wurden sie alle genannt, wobei auch schlechte (unpassende) Namen mit einbezogen und unter Umständen sogar vor den besseren angeführt wurden, weil sie als Hilfe bei der Identifikation des Taxons dienen können. Wo zwar kein deutscher Name, jedoch ein englischer üblich ist, wurde ausnahmsweise ein solcher genannt. Spontanhybriden erhielten in der Regel keinen deutschen Namen. Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Laubmoose folgen GRIMS et al. (1999), die der Leber- und Hornmoose folgen KOPPERSKI et al. (2000). Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Flechten richten sich nach HAFELLNER & TÜRK (2001). Die Taxonomie und Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen der Algen orientieren sich an KRAMMER & LANGE-BERTALOT (1986), POPOVSKY & PFIESTER (1990) und SEENAYYA & SUBBA-RAJU (1972). Um die systematische Orientierung bei den Pilzen zu erleichtern, wurden in der Tabelle zusätzlich zu den Familien auch die Klassen und Ordnungen angeführt; deren Taxonomie richtet sich nach HAWKSWORTH et al. (1995). Für die Taxonomie und Nomenklatur der Artnamen der Rostpilze (Uredinales) wurde POELT & ZWETKO (1997), der Erysiphales BRAUN (1995) und der meisten übrigen phytopathogenen Pilze KREISEL & SCHOLLER (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

43 Neobiota in Österreich Methodik 43 (1994) herangezogen. Bezüglich der wissenschaftlichen Artnamen der Agaricales, Poriales und Phallales existieren keine aktuellen zusammenfassenden Werke; hier richten sie sich nach aktuellen systematischen Bearbeitungen (Hausknecht mündl. Mitt.) Zoologie Die Taxonomie und Nomenklatur der einzelnen Tiergruppen richten sich nach verbreiteten Standardwerken, auf die in den Tabellen hingewiesen wird. Zur besseren Verständlichkeit werden in einigen wichtigen Fällen auch neuere taxonomische Erkenntnisse angeführt. Deutsche Namen sind je nach Tiergruppe in unterschiedlichem Maße in Verwendung. In den Tabellen wurden nur geläufige deutsche Namen angegeben. 4.4 Datengrundlagen Botanik und Mykologie Gefäßpflanzen In den letzten Jahren hat der Stand der botanischen und adventivfloristischen Erforschung Österreichs durch die Veröffentlichung mehrerer wichtiger Florenwerke, Verbreitungsatlanten und zahlreicher Spezialartikel bedeutende Fortschritte gemacht. Da die Exkursionsflora von Österreich (ADLER et al. 1994) nicht mehr dem letzten Forschungsstand der Adventivfloristik Österreichs entspricht und da sporadisch auftretende Neophyten in diesem Standardwerk kaum Berücksichtigung fanden, wurde eine umfassende Auswertung weiterführender Quellen notwendig: I. Österreichfloren II. Bundesländerfloren, Verbreitungsatlanten der Bundesländer III. Spezialliteratur zur Floristik, vor allem Adventivfloristik IV. unveröffentlichte Daten V. Herbarien ad I: Zusätzlich zur Exkursionsflora von Österreich (ADLER et al. 1994) wurden der Catalogus Florae Austriae mit seinen Nachträgen (JANCHEN , ) und die bislang vorliegenden Bearbeitungen zur Kritischen Flora von Österreich (FISCHER in Vorber.) ausgewertet. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Angaben der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (GUTERMANN & NIKLFELD 1973). Weiters wurde die unpublizierte und ständig aktualisierte Liste der Adventivpflanzen Mitteleuropas von NIKLFELD (2000a), in welcher bereits weiterführende Literaturzitate und nomenklatorische sowie taxonomische Anmerkungen enthalten sind, herangezogen. ad II: Alle aktuellen Bundesländerfloren und -verbreitungsatlanten wurden in unserer Bearbeitung berücksichtigt (FORSTNER & HÜBL 1971; JANCHEN 1977; WITTMANN et al. 1987, 1996; ZIMMERMANN et al. 1989; HARTL et al. 1992; MAURER 1996, 1998; POLATSCHEK 1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b). Weiters ausgewertet wurden immer noch relevante ältere Landesfloren (DUFTSCHMID ; DALLA TORRE & SARNTHEIN 1906, 1909, 1912; MURR 1923). Ebenfalls ausgewertet werden konnten die in Vorbereitung befindliche Flora von Wien (ADLER et al. 2001a, 2001b, 2001c), der aktualisierte Verbreitungsatlas für das Bundesland Salzburg (BOTANISCHES INSTITUT SALZBURG 2001) und soweit in Manuskriptform vorliegend der letzte Band der Flora der Steiermark (KAMMERER in MAURER in Vorber.). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

44 44 Neobiota in Österreich Methodik ad III: Es erfolgte eine umfangreiche Auswertung der floristischen Spezialliteratur, mit besonderer Berücksichtigung der neueren Literatur ab etwa Für den Zeitraum bis zum Beginn der 1950er Jahre finden sich nur wenige zusammenfassende Darstellungen der Adventivflora kleinerer Gebiete (z. B. Graz: HAMBURGER 1948; Villach: PEHR 1932, 1938), die ebenfalls ausgewertet wurden. In der Datenauswertung nur zu einem geringen Teil berücksichtigt werden konnten vegetationskundliche Bearbeitungen, die gelegentlich Angaben zu seltenen Neophyten enthalten können. Nicht vollständig ausgewertet wurden Lokalfloren. Die Daten vieler Lokalfloren sind aber in den Datenbestand der Floristischen Kartierung Österreichs übernommen worden und sind somit erfasst. ad IV: Ergänzende unveröffentlichte Daten sind in die Taxaliste eingeflossen. Es sind dies vor allem die am Botanischen Institut der Universität Wien aufliegenden Daten der floristischen Kartierung Österreichs. Deren Datenbestand konnte bis zum Erhebungsjahr 1987 ausgewertet werden. Weiters wurden uns zahlreiche ergänzende Angaben von Kolleginnen und Kollegen übermittelt (siehe Danksagung). Wichtige Daten aus unveröffentlichten Studien (z. B. DRESCHER & MAGNES 2001) sowie Daten aus Datenbanken (Zobodat des Biologiezentrums Linz, Biodat des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten und des Landesmuseums Klagenfurt, Fundortdatenbank G. Brandstätter) konnten ausgewertet werden. ad V: Eine umfangreiche Auswertung der großen österreichischen Herbarien würde sicherlich weitere wichtige Ergänzungen bringen. Aufgrund der großen Sammlungsbestände wäre dies jedoch äußerst zeitaufwendig und war daher nicht durchführbar. Einzelne Angaben aus Herbarbeständen des Biologiezentrums Linz (LI) und mehrerer Privatherbarien (Teile der Herbarien Barta, Melzer) konnten aufgearbeitet werden. Allerdings sind im Rahmen einzelner Bundesländerfloren und floristischer Publikationen die Bestände der Herbarien teilweise mit einbezogen worden (z. B. LONSING 1977, 1981; HARTL et al. 1992; POLATSCHEK 1997, 1999, 2000, 2001a, 2001b; SCHNEEWEISS 2000) Moose Für die Moose stellt der neu erschienene Katalog der Laubmoose Österreichs (GRIMS et al. 1999) die zentrale publizierte Referenzquelle dar. Ergänzend dazu wurde die adventivfloristische Spezialliteratur zu neophytischen Moosen in Österreich ausgewertet (HOHENWALLNER 1999; ZECHMEISTER et al. 2002a, 2002b). Ergänzende unpublizierte Angaben und zusammenfassende Arbeiten aus Deutschland wurden ebenfalls berücksichtigt (FRAHM 1972, 1999; PHILLIPI 1976) Flechten Für die Flechten wurde die mitteleuropäische Literatur zum Thema neophytische Flechten ausgewertet (WIRTH 1976; BERGER et al. 1998; POELT & TÜRK 1994; HAFELLNER & TÜRK 2001 etc.) Algen Die Literaturauswertung konzentriert sich auf bereits lange untersuchte Gebiete Österreichs. Ausgewertet und kritisch interpretiert wurden alte und neuere Arbeiten über den Neusiedler See (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912; KUSEL-FETZMANN 1973, 1978, 1979) und die Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996). Weiters wurde die Literatur über vom Menschen stark geprägte Gewässer und ergänzende unpublizierte Angaben berücksichtigt (GÄTZ & SCHAGERL 1990). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

45 Neobiota in Österreich Methodik Pilze Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind die Datengrundlagen für die Neomyzetenproblematik in Österreich ausgesprochen lückenhaft. Wir sind uns deshalb bewusst, dass die vorliegende Arbeit nur eine grobe Zusammenfassung des sicher unvollständigen Wissensstandes sein kann. Es wurden Daten zu Neomyzeten aus allen Pilzgruppen (Oomyzeten, Chytridiomyzeten, Zygomyzeten, Askomyzeten, Deuteromyzeten und Basidiomyzeten) erhoben. Zusammenfassende Literatur ist praktisch nicht vorhanden; eine Ausnahme bilden POELT & ZWETKO (1997) für die Rostpilze. Daneben existiert eine Reihe von sowohl mykofloristischen als auch phytopathologischen Einzelarbeiten, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit ausgewertet wurden (siehe die Tabelle in Abschnitt 5.5.6). Bei den phytoparasitischen Pilzen waren die Arbeiten von KREISEL & SCHOLLER (1994) und von SCHOLLER (1999) eine wichtige Grundlage für die Einstufung als Neomyzeten. Beide Arbeiten befassen sich mit der Situation in Deutschland und sind gut auf Österreich übertragbar. Der Großteil der Daten der vorliegenden Arbeit (vor allem die Angaben zur Bundesländerverbreitung) beruht auf nicht publizierten persönlichen Beobachtungen und zu einem geringen Teil auch auf Herbarauswertungen. Für die Großpilze (Agaricales, Phallales, Poriales) wurden in erster Linie Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft (ÖMG) verwendet. Die Verbreitungsangaben sind mit Sicherheit unvollständig: Einerseits sind große Teile Österreichs in Bezug auf ihre Mykoflora nach wie vor kaum untersucht, andererseits konnten aufgrund des beschränkten Zeitrahmens Herbarien nur sehr eingeschränkt ausgewertet werden Zoologie Als Grundlage zur Erstellung der Taxalisten wurden umfangreiche Literaturrecherchen in zoologischen Zeitschriften, Einzelwerken, Publikationsreihen (z. B. Catalogus Faunae Austriae) und Datenbanken (z. B. Zoological Record) durchgeführt. Soweit möglich, wurden auch unveröffentlichte Daten einbezogen. Der Großteil der zusammengestellten Informationen basiert auf dem Wissen der Spezialisten, deren faunistische Kenntnisse ihrer Tiergruppe vielfach in mühevoller und oft unbezahlter Weise zustande gekommen sind. Der Kenntnisstand der Neozoen ist bei vielen Tiergruppen schlecht. Hauptgrund dafür ist die in den letzten Jahrzehnten erfolgte Vernachlässigung der Förderung faunistischer Grundlagenforschung. Großer Dank gebührt daher allen Kollegen, die bereit waren, die erstellten Artenlisten zu überprüfen und zu ergänzen bzw. bei verschiedentlichen Anfragen hilfsbereit Auskunft zu erteilen (vgl. Kap. 8). Anmerkung: Das Literaturverzeichnis der allgemeinen Kapitel 1 bis 4 ist im Kapitel 9 zu finden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

46 46 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 5 PFLANZEN UND PILZE 5.1 Gefäßpflanzen J. Walter, F. Essl, H. Niklfeld & M. A. Fischer 13 unter Mitarbeit von Ch. Eichberger, Th. Englisch, F. Grims, M. Hohla, H. Melzer, P. Pilsl und O. Stöhr Überblick Die Gefäßpflanzen stellen den mit Abstand am besten erforschten Teil der österreichischen Flora dar und weisen zudem eine große Anzahl von Neophyten auf. Daher nehmen sie in der Bearbeitung der Neophyten Österreichs eine dominierende Rolle ein. Die Darstellung der Taxaliste der Neophyten erfolgt in Form einer Tabelle, in der weiterführende Angaben zur Systematik, Verbreitung, naturschutzfachlichen Bedeutung, zum Lebensraum, zur Spezialliteratur etc. angegeben werden (Kap ). Detaillierte Beschreibungen ausgewählter neophytischer Gefäßpflanzenarten finden sich in ESSL & WALTER (2002). In der Tabelle werden auch fragliche Neophyten angeführt. Die Abgrenzung von Archäo- und Neophyten wurde wie folgt durchgeführt: Nicht indigene Arten, die nachweislich schon deutlich vor 1492 in Österreich kultiviert wurden, wurden nur dann berücksichtigt, wenn es sich um heute unbeständig verwildernde Sippen handelt (z. B. Triticum monococcum, T. aestivum, Hordeum distichon, Hordeum vulgare, Pisum sativum, Vicia faba). Bei diesen Sippen sind unbeständige Verwilderungen auch vor 1492 denkbar. Dennoch erscheint eine Aufnahme in die Taxaliste gerechtfertigt, da die unbeständigen Verwilderungen dieser Sippen auf permanenten anthropogenen Diasporennachschub angewiesen sind. In manchen Fällen ist die Abgrenzung zwischen Ansalbung und Verwilderung problematisch. Dies gilt besonders für einige Arten des Thermenabflusses in Warmbad Villach und für einige Arten der Verpflanzungsversuche von F. Netzer in Vorarlberg (POLATSCHEK 1988) (vgl. Kap ). Besonders darauf hinzuweisen ist, dass besonders bei alten Angaben seltener Adventivarten auch mit Fehlbestimmungen zu rechnen ist. Diese liessen sich heute jedoch nur mehr beim Vorliegen von Herbarmaterial aufwändig eliminieren Tabellenaufbau Die Taxaliste der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs ist tabellarisch aufgebaut. Zum besseren Verständnis soll die Bedeutung der einzelnen Spalten erläutert werden: Familie: wissenschaftlicher Familienname Fragliche Neophyten: In dieser Spalte sind Arten, deren Beurteilung als Neophyten unsicher ist, gekennzeichnet (vgl. Kap ). Das Kürzel neo.? betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Archäophyten/Neophyten (vor oder nach 1492 nach Österreich gelangt?), das Kürzel heim.? bezeichnet eventuell einheimische Sippen, das Kürzel kult.? 13 Mag. J. Walter, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, johannes.walter@univie.ac.at; Mag. F. Essl, Umweltdachverband, Alser Straße 21/5, 1080 Wien, franz.essl@umweltdachverband.at; Univ.-Prof. Dr. H. Niklfeld, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Areal- und Vegetationskunde, Rennweg 14, A-1030 Wien, harald.niklfeld@univie.ac.at; Univ.-Prof. Dr. M. A. Fischer, Botanisches Institut der Universität Wien, Abt. für Systematik und Evolutionsforschung der Höheren Pflanzen, Rennweg 14, A-1030 Wien, manfred.a.fischer@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

47 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 47 betrifft kritische Sippen bezüglich der Abgrenzung Anpflanzung bzw. Ansalbung 14 Verwilderung und das Kürzel krit.! betrifft taxonomisch kritische (= problematische) Arten. Deutscher Name: Angabe des deutschen Namens (vgl. Kap ). Bei Spontanhybriden wird auf die Angabe des deutschen Namens in der Regel verzichtet. Wissenschaftlicher Name: Angabe des taxonomisch und nomenklatorisch akzeptierten Namens (vgl. Kap ). In Kap in einer Anmerkung diskutierte Taxa sind in der Tabelle durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes gekennzeichnet. Synonyme: Angabe wichtiger Synonyme, um das Auffinden und die Identifikation von Taxa zu erleichtern. In wichtigen Fällen werden falsche Schreibweisen und ungültige Namen in Klammer unter Anführungszeichen angegeben (... ). Eine Synonymieliste (Kap ) soll das rasche Auffinden bei Änderung des Gattungsnamens oder der Gattungszuordnung erleichtern. Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets (vor allem nach TUTIN et al. 1964, , 1993; ADLER et al. 1994; ENCKE et al. 1994). Verbreitung in Österreich: Angabe des Vorkommens in den Bundesländern Österreichs (B, W, N, O, St, K, S, T, V). Bei Vorkommen in acht Bundesländern wurde dies mit fehlt in..., bei Vorkommen in allen Bundesländern wurde dies mit alle BL wiedergegeben. Bei seltenen Arten wurden die genauen Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) beigestellt. Mit der Angabe von ob in allen BL? oder ob auch andere BL? wird auf vermutlich weiter verbreitete Sippen hingewiesen. Fragliche Angaben sind durch ein beigestelltes Fragezeichen gekennzeichnet. Unveröffentlichte mündliche und schriftliche Angaben sind dann mit einem Stern (*) gekennzeichnet, wenn sie einen Neufund für ein Bundesland darstellen oder wenn der genaue Fundort angeführt wird. Status: Angabe des Status in den Kategorien unbeständig und etabliert. Zur Kennzeichnung von nur an einem bis wenigen Fundorten etablierten Arten wurde eine weitere Differenzierung vorgenommen. Bei diesen lokal etablierten Arten wurde in der Spalte etabliert das Symbol in Klammer gesetzt (x). So lassen sich diese Arten von den großräumig etablierten Arten unterscheiden. Lebensraum: Angabe der bevorzugten Lebensräume der Art in Österreich. Diese wurden der Literatur entnommen und von den Bearbeitern ergänzt. Bei seltenen Arten, bei denen keine Angaben zu den in Österreich besiedelten Lebensräumen vorliegen, wurde dieser Sachverhalt mit dem Ausdruck unbekannt wiedergegeben. Art der Ausbreitung: Untergliedert in Verwilderung, Einschleppung und unklar. Die letztgenannte Kategorie wurde beim Fehlen von Informationen bezüglich der Importrouten angegeben. Ein beigestelltes Fragezeichen (x?) signalisiert eine unsichere Zuordnung. Beim Vorliegen mehrerer Importwege wurde der bedeutendere angekreuzt. Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Untergliedert in bisher ohne Auswirkungen, potenziell invasiv und invasiv. Als invasiv wurden Neophyten naturnaher Lebensräume und Taxa, die häufig mit indigenen Taxa hybridisieren, eingestuft. Als potenziell invasiv wurden Taxa eingestuft, die sich derzeit stark ausbreiten und die voraussichtlich in naher Zukunft eines der genannten Kriterien erfüllen werden (vgl. Kap ). Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Taxa mit deutlichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen (vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, gesundheitlich problematische Arten) wurden hier zugeordnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das Kreuz in Klammer gesetzt. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung zwischen naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz. 14 Als Ansalbung wird das bewusste Ausbringen von Pflanzen oder Diasporen in die freie Natur ohne land- bzw. forstwirtschaftliches Motiv verstanden (ADLER et al. 1994; WAGENITZ 2000). Sofern sich diese Arten nicht selbsttätig reproduzieren, sind sie nicht als Neophyten zu werten. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

48 48 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Anmerkungen: Kurze Ergänzungen bezüglich Taxonomie, Ausbreitung, Vorkommen, Art der Einbringung u. ä. Ausführlichere Anmerkungen werden im Kap angeführt, die betreffenden Arten sind durch ein dem wissenschaftlichen Namen nachgestelltes markiert. Zitate: In dieser Spalte wird die spezielle floristische Literatur zu den jeweiligen Arten angeführt, aus der die Fundort- und Verbreitungsangaben stammen. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche Mitteilungen werden hier angeführt Anmerkungen zur Taxaliste Die meisten der folgenden Anmerkungen beziehen sich auf taxonomisch oftmals bezüglich der Sippenabgrenzung kritische Taxa. Weiters werden problematische Statuseinstufungen und fragliche Fundortangaben diskutiert. In der Tabelle verweist das nach dem wissenschaftlichen Namen gesetzte Symbol auf das Vorliegen einer Anmerkung. Alchemilla cymatophylla: Die Begleitumstände der erst kürzlich gefundenen Vorkommen in Oberösterreich lassen eine Einschleppung (eingesäte Straßenböschungen, Grims schriftl. Mitt.) wahrscheinlich erscheinen. In HEGI (1990) und ADLER et al. (1994) werden die österreichischen Vorkommen noch als autochthon angesehen. Allium cepa var. ascolonum: Die Schalotte wird neuerdings taxonomisch nur mehr als Sortengruppe von A. cepa eingestuft und taxonomisch nicht mehr höher bewertet (vgl. LAMBINON et al. 1992). Amaranthus blitum subsp. emarginatus: Diese in Mitteleuropa erst seit jüngerer Zeit mehrfach beobachtete und z. T. eingebürgerte Sippe hat ihre Heimat in den tropischen Gebieten Südostasiens und Südamerikas. In Mitteleuropa sind die Pflanzen meist gut von A. blitum s. str. zu unterscheiden (HÜGIN 1987). In den tropischen Gebieten ergeben sich allerdings größere Probleme einer klaren Abtrennung (Wisskirchen unpubl.). Ob diese Art sogar wie A. blitum s. str. als Archäophyt zu bewerten ist, kann hier noch nicht ausreichend geklärt werden. Ältere Funde scheinen jedoch von subsp. emarginatus kaum vorzuliegen. In Österreich wurde bisher nur die var. pseudogracilis nachgewiesen (WALTER & DOBE 2002). Amaranthus bouchonii: Vorerst wird in der Liste der Artrang dieser Sippe beibehalten. Es existieren jedoch intermediäre Morphotypen zwischen A. powellii und A. bouchonii, so dass WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) die Einstufung als Art ablehnen. Amaranthus cruentus x retroflexus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Amaranthus hypochondriacus: Es handelt sich um eine taxonomisch schwierige, kritische Kultursippe, deren Abgrenzung als Art gegen A. powellii und A. cruentus umstritten ist. Amaranthus quitensis x tuberculatus: Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Amelanchier spicata: JANCHEN (1977) gibt für Österreich Amelanchier canadensis (= A. lamarckii) als verwildernd an. Nach neueren Erkenntnissen (vgl. CLEMENT & FOSTER 1994) gehören die Verwilderungen in Europa jedoch meist zu Amelanchier spicata. Angelica archangelica: Nach neuerer Auffassung (vgl. JACKOWIAK & GRABHERR 1990) ist die Zuordnung der österreichischen Vorkommen zu subsp. archangelica oder subsp. litoralis derzeit nicht sinnvoll möglich (vgl. ROTHMALER 2002). Asplenium ceterach: Entgegen der früheren Auffassung werden die Vorkommen des Milzfarns in Österreich heute als neophytisch gewertet (FISCHER & NIKLFELD 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

49 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 49 Aster sibiricus: Die Angabe der Art für Salzburg in JANCHEN ( ) geht auf LEEDER & REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe nicht in die Tabelle übernommen. Aster x versicolor: Die Angabe dieser taxonomisch kritischen Sippe für Salzburg in JANCHEN ( ) geht auf LEEDER & REITER (1958) zurück. Dort wird die Art als kultiviert angeführt. Daher wurde diese Angabe nicht in die Tabelle übernommen. Avena brevis: Die Zugehörigkeit zu diesem Taxon ist bei dem einzigen österreichischen Nachweis unsicher. Avena sterilis: Bisher liegen aus Österreich meist nur Meldungen für subsp. ludoviciana vor. Allerdings gibt CONERT (1998) die Angabe aus Graz von MELZER (1954) mit subsp. sterilis an. Es wird somit hier auf eine klare Trennung der Verbreitung beider Unterarten verzichtet. Avena strigosa: Sämtliche unter A. nuda publizierte Angaben aus Österreich sind hier zuzuordnen. Teilweise wurde dieser Artname jedoch im weiten Sinne verwendet (unter Einbeziehung von A. strigosa und A. brevis). Eine A. nuda s. str. kommt auch nach CONERT (1998) in Österreich nicht vor. Barbarea verna: Nach JANCHEN ( ) dürften die alten Angaben für Nieder- und Oberösterreich irrtümlich sein und wurden daher nur mit Vorbehalt in die Tabelle aufgenommen. Bassia scoparia: In ADLER et al. (1994) und HARTL et al. (1992) wird nur die Art angegeben. Obwohl zumindest in Mitteleuropa die Trennung in Wild- (B. scoparia subsp. densiflora) und Kultursippe (B. scoparia subsp. scoparia, hier vor allem die var. trichophylla) in den meisten Fällen möglich ist, so scheint jedoch eine Abgrenzung zwischen beiden im gesamten Areal (besonders Zentralasien) nicht mehr klar möglich. Besonders die Wildtypen Asiens sind sehr variabel. Auf eine dritte Sippe (subsp. indica) wäre zu achten. Bidens frondosa: Der taxonomische Wert der durch die vorwärts gerichteten Borsten von der Nominatsippe unterschiedenen Varietät Bidens frondosa var. anomala wäre zu überprüfen (vgl. KEIL 1995). Diese bislang kaum beachtete Sippe wurde erst in jüngster Zeit in Ober- und Niederösterreich festgestellt (HOHLA et al. 2001; MELZER & BARTA 2001). Bromus carinatus: Zu überprüfen wären besonders die älteren Angaben hinsichtlich eventueller Verwechslungen mit B. willdenowii. Bromus secalinus subsp. decipiens: Der taxonomische Wert dieser von BOMBLE & SCHOLZ (1999) neuerdings unterschiedenen Sippe wäre zu überprüfen. Die subsp. secalinus ist heimisch oder zumindest archäophytisch. Bunias erucago: Nach HAYEK (1908) könnte das Vorkommen in der Steiermark als archäophytisch gewertet werden. Bupleurum fontanesii: Ob es sich bei dem Innsbrucker Fund tatsächlich um diese in DALLA TORRE & SARNTHEIN (1909) angegebene Art handelt, ist fraglich und sollte überprüft werden. Buxus sempervirens: Auch die eingebürgerten Vorkommen des Buchsbaumes in den Nördlichen Kalkalpen Salzburgs und besonders Oberösterreichs sind wohl ebenfalls neophytisch ESSL (2002). Calystegia silvatica: Das in JANCHEN ( ) angegebene Vorkommen ist fraglich. Möglicherweise liegt eine Fehlbestimmung vor. Diese Art wurde in WITTMANN et al. (1987, 1996) für Salzburg nicht mehr berücksichtigt. Capsella rubella: Vermutlich liegen z. T. Fehlbestimmungen vor. Die Fundangaben sollten daher überprüft werden. Carpobrotus acinaciformis: Nach CLEMENT & FOSTER (1994) beziehen sich die meisten europäischen Angaben dieser Art auf Carpobrotus edulis. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

50 50 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Centaurea nigra: Die Angaben in JANCHEN ( ) der subsp. debeauxii und subsp. nemoralis (vergleiche GUTERMANN & NIKLFELD 1973) werden hier nicht unterschieden, da sie uns problematisch erscheinen. Chenopodium album x berlandieri (subsp. zschackei): Die Angaben dieser Hybride sollten taxonomisch überprüft werden. Chenopodium probstii: Die Artumgrenzung dieser zum C. album agg. gehörenden Sippe ist taxonomisch noch nicht befriedigend geklärt. Citrus aurantium s. l.: Die von FORSTNER & HÜBL (1971) als Citrus aurantium publizierten Funde aus Wien werden heute als zwei Arten (C. sinensis und C. aurantium) gewertet. In Österreich werden selten Jungpflanzen beobachtet, die im Freien bei uns nicht überwintern können. Conyza sumatrensis s. l.: Die Angabe von Conyza bonariensis (MELZER 1954) wird von MELZER (1996a: 86f.) auf Conyza sumatrensis korrigiert. Corispermum leptopterum: Die alte Angabe von Corispermum hyssopifolium für Tirol ist wie die meisten mitteleuropäischen Angaben dieser Art hierher zu stellen. Nach RECHINGER (1979) scheint C. hyssopifolium in Mitteleuropa noch nicht gefunden worden zu sein. Cornus alba s. propr. non auct.: Die Art wird oft mit C. sericea verwechselt. Die Fundortangaben sind daher nochmals kritisch auf ihre taxonomische Zugehörigkeit zu überprüfen. WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) fassen beide Sippen unter C. sericea zusammen. Cornus sanguinea subsp. australis: Außerdem (und häufiger) wird die Hybride Cornus sanguinea australis x sanguinea (= C. sanguinea subsp. hungarica) für Österreich angegeben, deren Vorkommen jedoch als vermutlich einheimisch zu beurteilen ist (SLAVIK 1997). Cornus sericea: Vgl. Anmerkung bei C. alba. Cotoneaster lucidus: Die Angabe eines auf Melzer zurückgehenden Fundes von Cotoneaster acutiflorus bei Baden in Niederösterreich (KUTZELNIGG 1994) ist nicht zuordenbar. Es kommen Cotoneaster lucidus (= Cotoneaster acutiflorus Lindley) und der ostasiatische Cotoneaster acutiflorus Turcz. in Frage. Crocus banaticus: Im Schlosspark Rotenturm (Burgenland) kommen sowohl Crocus banaticus Gay als auch Crocus heuffelianus (= C. banaticus Heuffel) verwildert vor (Dietrich schriftl. Mitt.). Crocus flavus: Die Angaben dieser Art sollten überprüft werden. Meist wird eine triploide Kulturhybride ( Golden Yellow ) kultiviert (Dietrich schriftl. Mitt.). Crocus heuffelianus: Siehe Anmerkung bei Crocus banaticus. Crocus ligusticus: Die Angabe aus dem Wiener Botanischen Garten (FORSTNER & HÜBL 1971) beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit einer anderen Crocus-Art (Dietrich schriftl. Mitt.) und sollte überprüft werden. Cucumis melo: Die Samen der Zuckermelone keimen meist im ersten Jahr nach der Ausbringung gelegentlich im Kompost oder auf Deponien. Die Pflanzen erzeugen bei uns meist keine reifen Samen. Cucumis sativus: Siehe Anmerkung bei Cucumis melo. Cucurbita ficifolia, C. foetidissima, C. maxima, C. pepo: Siehe Anmerkung bei Cucumis melo. Cyperus glomeratus: Die auf einen Fund Murrs zurückgehende Angabe für Tirol in JANCHEN ( ) wurde schon von DALLA TORRE & SARNTHEIN (1906) korrigiert. Vermutlich liegt eine Verwechslung mit dem am gleichen Fundort nachgewiesenen Cyperus lupulinus subsp. macilentus vor. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

51 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 51 Cyperus longus: Als Gartenpflanze wird in Österreich meist Cyperus longus subsp. badius kultiviert, so dass sich einige der Verwilderungen vielleicht nicht auf die Nominatunterart, sondern auf diese Sippe beziehen (Dietrich schriftl. Mitt., vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Datura innoxia: MELZER & BARTA (2001) korrigieren die bisherigen Angaben von Österreich des D. metel auf diese Art, allerdings als D. inoxia. Auch für Italien und vermutlich andere Länder gilt diese Bestimmungskorrektur weitgehend. D. innoxia wird seit neuerer Zeit (auch in Österreich?) vermehrt kultiviert, so dass auf Schuttplätzen und anderen Ruderalstellen zukünftig häufiger mit dieser Stechapfelart gerechnet werden kann. Hierbei ist allerdings auf die Abgrenzung zur ähnlichen und ebenfalls gerne kultivierten D. wrightii zu achten (Dietrich schriftl. Mitt.). Delphinium x cultorum: Aus dieser Gattung sind mehrere Sippen in Kultur. In Österreich sind dies vor allem Elatum-Hybriden und Bella-donna-Hybriden, die jedoch nicht klar zu trennen sind (Dietrich schriftl. Mitt.). Eine genauere Angabe ist daher nicht möglich. Digitalis purpurea: Die nach heutiger Auffassung ebenfalls neophytischen Vorkommen in Niederösterreich und Oberösterreich wurden früher als indigen interpretiert. Echinochloa frumentacea: Diese Sippe ist ein Kulturabkömmling von E. colonum. Sie wurde oft mit E. esculenta verwechselt (SCHOLZ 1995). Die Angaben sollten daher taxonomisch überprüft werden. Elodea callitrichoides: Die Angabe dieser Art aus dem Tullner Feld sollte nochmals überprüft werden. Elodea nuttallii: Die Unterscheidung dieser Art von E. canadensis ist nach den in den gängigen Bestimmungswerken angegebenen Differerentialmerkmalen nur mit Vorbehalt möglich (Kum schriftl. Mitt.). Die für Ostösterreich angegebenen Funde sollten daher nochmals überprüft werden. Eragrostis mexicana: Diese Sippe bildet mit E. neomexicana und E. virescens eine taxonomisch kritische Gruppe. Die Bewertung als eigene Art ist vielleicht zu hoch (RYVES et al. 1996). Erysimum prerofskianum: Es ist noch nicht endgültig geklärt, ob die Angabe von Erysimum prerofskianum nicht zu Erysimum x allionii zu stellen ist. Euphorbia segetalis: Für Österreich liegen nur sehr alte, unüberprüfte und zweifelhafte Angaben vor. Fallopia baldschuanica s. l.: Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) handelt es sich um eine variable Art, in die die bekannte F. aubertii zu inkludieren ist. Festuca arundinacea subsp. uechtritziana: Die Bewertung dieser Sippe als Unterart ist nach MELZER (1992) vermutlich zu hoch. Forsythia x intermedia: Auf Verwilderungen dieser oft gepflanzten Kulturhybride ist in Österreich bislang wenig geachtet worden. Fragaria virginiana: Nach RUTTNER (1955) ist unklar, ob es sich bei der Angabe aus Linz um eine Hybride von Fragaria virginiana handelt. Galinsoga ciliata x parviflora: Die Angabe dieser Hybride sollte taxonomisch überprüft werden. Geranium bohemicum: Die Angabe aus Niederösterreich (bei Litschau, JANCHEN ) ist irrtümlich. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

52 52 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Gladiolus communis s. l.: Angaben von Gladiolus communis beziehen sich möglicherweise auf die gärtnerisch kultivierte triploide Hybride Gladiolus x byzantinus (Dietrich schriftl. Mitt.). Gypsophila acutifolia: Bei den Angaben aus Österreich liegen vermutlich Verwechslungen mit G. scorzonerifolia vor. Ob G. acutifolia in Österreich wirklich vorkommt, wäre noch zu überprüfen. Hypericum pulchrum: Aufgrund der Angaben von STÖHR (1999) erscheint ein autochthones Vorkommen in Oberösterreich (Kobernaußerwald) möglich. Iris germanica: Von dieser in Mitteleuropa als Archäophyt geltenden Art (LOHMEYER & SUKOPP 1992) sind in Österreich keine mutmaßlich bis ins Mittelalter zurückreichenden Verwilderungen bekannt. Iris sambucina: Ob die Angaben von Iris flavescens als Albinos hierher oder zu Iris variegata gehören, ist unsicher (Dietrich schriftl. Mitt.). Kerria japonica: Der Status des Vorkommens in Vorarlberg ist nicht eindeutig, vielleicht war die Art nur gepflanzt. Das Vorkommen wird von JANCHEN ( ) als halbverwildert eingestuft. Lilium lancifolium s. l.: Die niederösterreichische Angabe bezieht sich nach Auskunft von G. Dietrich auf Lilium lancifolium s. str. (= Lilium tigrinum var. splendens). Bei den übrigen Angaben bleibt offen, ob es sich um diese Art oder um Tigrinum-Hybriden handelt. Lupinus luteus: Bei DRESCHER & MAGNES (2001) wird für den Fund in den Donauauen östlich von Wien eine Verwilderung nicht definitiv ausgesprochen. So bleibt der Verdacht auf eine reine Ansalbung durch Aussäen. Mahonia aquifolium: Nach ROTHMALER (2002) sind die meisten in Deutschland verwilderten Pflanzen Hybriden mit den ebenfalls nordamerikanischen Arten Mahonia repens und M. pinnata. In Österreich dürfte die Situation ähnlich sein, Untersuchungen fehlen aber. Medicago sativa: Unter diesem Namen werden hier in Übereinstimmung mit den älteren Autoren und auch mit JANCHEN ( ) die kultivierten Luzernen zusammengefasst. Medicago x varia: Hierher stellen wir die eindeutig als Hybriden zwischen M. sativa und M. falcata erkennbaren Pflanzen mit deutlich intermediärer Merkmalsausprägung. Miscanthus sinensis: Nach MELZER (1994a) sind die Angaben aus Kärnten zu Miscanthus sacchariflorus zu stellen. Muscari botryoides: Die Vorkommen in Vorarlberg und Kärnten sind vielleicht einheimisch (MURR 1923; ADLER et al. 1994). Nepeta cataria: Der Einführungszeitpunkt von Nepeta cataria in Österreich ist umstritten. Die Art wird in ADLER et al. (1994) als Archäophyt, in NIKLFELD (1999) als fraglicher Neophyt geführt. Wir schließen uns vorläufig der Meinung von NIKLFELD (1999) an. Panicum miliaceum: Innerhalb von P. miliaceum werden die Unterarten teilweise erst seit einigen Jahren unterschieden (SCHOLZ & MIKOLAS 1991), so dass deren Verbreitungsangaben vermutlich unvollständig sind. Papaver orientale agg.: Es handelt sich um eine taxonomisch problematische Gruppe. Hierher sind auch die Angaben von P. bracteatum zu stellen. Parthenocissus inserta: Die zahlreichen Angaben über Verwilderungen von Parthenocissus quinquefolia in Österreich dürften alle zu P. inserta zu stellen sein. Phalaris arundinacea var. picta: Diese Varietät umfasst Sorten mit weiß gestreiften Blättern, die gerne als Zierpflanzen gezogen werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

53 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 53 Phoenix dactylifera: In Österreich nur selten beobachtet, und zwar Jungpflanzen, die im Freien nicht überwintern können. Phyllostachys cf. nigra: Der Status des Vorkommens in den Donauauen östlich von Wien ist nicht eindeutig, vielleicht handelt es sich nur um eine Ansalbung ohne Verwilderungstendenz (DRESCHER & MAGNES 2001). Picris hieracioides subsp. spinulosa: Die Taxonomie dieser Sippe ist noch unzureichend geklärt. Pimpinella peregrina: Diese Art ist oft in Begrünungssaatgut (z. B. Landschaftsrasen mit Blumen und Kräutern der Fa. Austrosaat) enthalten. Sie wird daher seit etwa 10 Jahren vielerorts eingebracht, aber oft übersehen (FISCHER & NIKLFELD 2001). Plagiobothrys sp.: Eine genauere Bestimmung steht bislang noch aus (HARTL et al. 1992). Platanus x hispanica: Die Hybridnatur wird z. B. von LAMBINON et al. (1992) als unsicher angesehen. Polygonum arenarium: Die Angaben für Österreich gehen vermutlich nur auf Verwechslungen mit P. patulum oder P. bellardii zurück. Portulaca oleracea: Die Angaben über die Unterarten basieren vor allem auf Herbarrevisionen und eigenen Aufsammlungen (Walter unpubl.), da noch kaum Fundangaben in der Literatur vorhanden sind. Es handelt sich um einen polyploiden Komplex von (di-), tetra- und hexaploiden Unterarten. Der Status der Unterarten in Österreich ist aufgrund der erst vor kurzem erfolgten taxonomischen Änderungen teilweise ungeklärt. Raphanus sativus: Bei einigen Angaben aus Österreich liegen auch Zuordnungen zu einer der Unterarten von Raphanus sativus vor. Auf die Angabe dieser Unterarten wird verzichtet. Rhododendron luteum: Nach ADLER et al. (1994) ist auch das Vorkommen in Kärnten kaum ursprünglich. Ribes aureum s. l.: Die meisten Angaben von Ribes aureum s. l. beziehen sich vermutlich auf R. odoratum (vgl. HEJNY & KRI A 1992). Salvinia natans: Als Aquarienpflanze wird meist Salvinia x molesta unter dem Namen S. natans gehandelt. Die österreichischen Angaben von S. natans sollten daher taxonomisch überprüft werden (Dietrich schriftl. Mitt.). Saxifraga x geum: Die taxonomische Zuordnung mehrerer für Österreich angegebener Vorkommen ist unklar. Ein Teil der Funde könnte sich auf S. hirsuta oder S. umbrosa beziehen. Saxifraga hirsuta: Vgl. Anmerkung bei Saxifraga x geum. Saxifraga umbrosa: Diese Sippe war in Österreich bis vor kurzem nicht zweifelsfrei bekannt (vgl. ADLER et al. 1994). Mehrere Vorkommen in Oberösterreich sind jedoch vermutlich zu S. umbrosa zu stellen (WEINMEISTER 1949; Essl unpubl.). Allerdings ist noch zu prüfen, ob nicht ein Teil der Angaben zu der häufig unter diesem Namen gärtnerisch kultivierten Saxifraga x urbicum (S. spathularis x umbrosa) zu stellen ist (vgl. HEGI 1995; KÖHLLEIN 1995). Sedum thartii: Ob und in welchen Teilen Österreichs die Art heimisch ist, bedarf weitergehender Untersuchungen. Shinnersia rivularis: Der ursprünglich von LEUTE (2000) als Cotula sp. publizierte Fund wurde von MELZER & BARTA (2001) auf Shinnersia sp. revidiert. Als einzige Art der Gattung wird in Mitteleuropa Shinnersia rivularis kultiviert, zu der nach Bestimmung von G. Dietrich (schriftl. Mitt.) auch die Pflanzen des Warmbaches in Warmbad Villach zu stellen sind. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

54 54 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Silene csereii: In JANCHEN ( , 1977) wird der Fundort Breitenlee irrtümlich dem Bundesland Niederösterreich zugeordnet. Sisymbrium pallescens: Der taxonomische Wert dieser mit S. austriacum nahe verwandten Sippe ist noch nicht befriedigend geklärt. Zudem sind die Vorkommen möglicherweise auch als einheimisch zu betrachten. Sie wurde von POLATSCHEK (1999) für Tirol und Österreich erstmals 1970 nachgewiesen. Solanum x burbankii: Die taxonomische Zuordnung dieser alten Angabe ist unsicher. Solanum physalifolium: Die Angabe dieser Art von MELZER (1976) für die Steiermark ist irrig und zu Solanum sarachoides zu stellen (MELZER & BARTA 1997). Solidago canadensis: Zur Frage der Klassifizierung der europäischen Solidago canadensis- Populationen vergleiche WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998). Spiraea alba: Diese Art wird von LOHMEYER & SUKOPP (1992) auch für die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark angegeben. Diese Angaben dürften irrtümlich sein. Symphytum asperum: Die Angabe von MELZER (1984a) aus Bad Aussee wurde von Teppner nach Revision der Herbarbelege auf S. x uplandicum korrigiert (Melzer schriftl. Mitt.). Thymus x citriodorus: Die Angabe dieser taxonomisch unklaren Sippe ist überprüfungsbedürftig. Tropaeolum majus: Unter diesem Namen dürfte ein Hybridkomplex aus Tropaeolum peltophorum, T. majus und T. minus kultiviert werden (Dietrich schriftl. Mitt). Vallisneria spiralis s. l.: Nach schriftl. Mitt. von G. Dietrich gehören die Pflanzen des Warmbaches in Warmbad Villach zu Vallisneria americana (vgl. LOWDEN 1982). Die genaue Zuordnung der Wiener Population ist noch nicht untersucht worden. Xanthium albinum subsp. riparium: Diese Sippe stammt aus Nordamerika und ist keine in Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Xanthium italicum: Die taxonomische Bewertung dieser Sippe, besonders die Abgrenzung zu X. saccharatum, ist noch nicht befriedigend geklärt. Xanthium orientale: Diese Art stammt aus Nordamerika und ist keine in Europa entstandene Sippe (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Yucca filamentosa: Die Angabe von Y. smalliana für Wien (FORSTNER & HÜBL 1971) ist ein Synonym zu Y. filamentosa L. non auct. Eine taxonomische Überprüfung der Y. filamentosa- Angaben wäre notwendig Nicht berücksichtigte Taxa In der Liste der Gefäßpflanzen des Burgenlandes (TRAXLER 1989a) werden Adventiv-, Nutz- [und] verwilderte Zierpflanzen gemeinsam dargestellt. Da bei Nutz- und Zierpflanzen keine Differenzierung zwischen kultivierten und verwilderten Vorkommen gemacht wird, werden Angaben von Arten, die für das Burgenland ausschließlich in dieser Quelle geführt werden, nicht für die Taxaliste berücksichtigt. Dies betrifft u. a. folgende Arten: Acer dasycarpum, Betula alleghaniensis, Capsicum annuum, Cichorium endivia, Cryptomeria japonica, Hibiscus syriacus, Lagenaria siceraria, Lens culinaris, Liriodendrum tulipifera, Maclura pomifera, Morus rubra, Origanum majorana, Nicotiana glauca, Nicotiana tabacum, Ornithopus sativus, Paeonia officinalis, Perilla frutescens, Pimpinella anisum, Rheum palmatum, Rhus glabra, Rosmarinus officinalis, Salix cordata, Salix humboldiana, Sedum dasyphyllum, Sorghum sudanense, Tamarix odessana, Tamarix pentandra, Tilia tomentosa. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

55 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 55 Nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden ferner einige Arten des Warmbaches in Warmbad Villach, bei denen nicht mehr sicher entschieden werden kann, inwieweit ihr Vorkommen bloß auf Ansalbungen zurückgeht. Diese Arten wurden dann in die Liste aufgenommen, wenn die Angaben auch eine selbsttätige Vermehrung vermuten lassen. Eindeutig angesalbte Arten ohne Ausbreitungstendenz wurden nicht aufgenommen. Dies betrifft Cabomba caroliniana, Echinodorus cordifolius, Houttuynia cordata, Lagarosiphon muscoides, Lemna aequinoctialis, Nymphaea sp., Pistia stratiotes, Sagittaria canadensis, Sagittaria subulata und Saururus cernuus, die von LEUTE in HARTL et al. (1992) angeführt werden. Nicht aufgenommen wurden auch die von F. Netzer in den Klostertaler Alpen angesalbten, in Österreich nicht-heimischen Arten. Einige dieser Arten (Helleborus foetidus, Ruscus aculeatus) haben sich zwar über mehrere Jahrzehnte am Ort der Auspflanzung gehalten (POLATSCHEK 1988), ob bei diesen langlebigen Arten auch eine selbsttätige Vermehrung stattgefunden hat, müsste aber noch untersucht werden. Weiters nicht in die Taxaliste aufgenommen wurden Arten, für die allgemeine Angaben wie neigt zur Verwilderung, verwildert gelegentlich o. ä. vorliegen, die sich aber auf keine konkreten Nachweise zurückführen lassen. Diese Angaben stammen überwiegend aus JANCHEN ( ). Ebenso wurde mit denjenigen Arten verfahren, die in der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) für Österreich als unbeständig angegeben werden, für die aber keine konkreten Fundortnachweise erbracht werden konnten. Ferner werden in der folgenden Liste auch jene als einheimisch oder archäophytisch bewerteten Taxa angeführt, die von manchen Autoren (z. B. LOHMEYER & SUKOPP 1992) als Neophyten eingestuft werden. Auch irrtümlich für Österreich angegebene Neophyten werden hier angeführt. Allium atroviolaceum: Der Status des erst 1999 entdeckten Vorkommens bei Mattersburg ist zweifelhaft, vermutlich ist Allium atroviolaceum in Österreich ein Archäophyt oder ureinheimisch (ONDRA EK et al. in FISCHER & NIKLFELD 2001). Amaranthus graecizans: Diese im Mittelmeergebiet verbreitete Art wird im Gegensatz zu ADLER et al. (1994) aufgrund von Herbarauswertungen als in Ostösterreich archäophytisch angesehen. Aquilegia vulgaris: In Gärten werden zahlreiche Akelei-Sorten aus drei Sortengruppen kultiviert. An der Entstehung dieser Sortenvielfalt waren neben Aquilegia vulgaris amerikanische Arten (A. californica, A. chrysantha, A. coerulea, A. formosa, S. scinneri) und die heimische A. atrata beteiligt (Dietrich mündl. Mitt.). Pflanzen aus diesen Sortengruppen verwildern regelmäßig im Nahbereich von Gärten (z. B. in B, W, N, O, St). Da aber die genauere Sortenzugehörigkeit dieser Verwilderungen bislang noch nicht untersucht wurde, unterblieb die Aufnahme in die Taxaliste. Aster parviflorus: Dieser Name ist ein Synonym zu A. tradescantii (sensu orig., non auct.). Die in DALLA TORRE & SARNTHEIN (1912) angeführten Angaben sind fraglich. Vermutlich handelt es sich um A. tradescantii s. auct. und somit um A. lanceolatus. Asyneuma canescens: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Avena nuda: Unter diesem Namen veröffentlichte Funde aus Österreich beziehen sich auf Avena strigosa (vgl. Anmerkung dort, Kap ). Avena sativa var. contracta: Diese Varietät wird von MURR (1923) angeführt. Der taxonomische Wert dieser Sippe ist zweifelhaft, sie wurde bei der Art inkludiert. Brimeura amethystina: Diese Art wird von SPETA in ADLER et al. (1994) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

56 56 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Bryonia alba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist in Österreich heimisch (ADLER et al. 1994). Calepina irregularis: Die Art wird in der Flora Europaea (TUTIN et al. 1964) für Österreich angegeben. Diese Angabe ist aber irrtümlich. Callitriche hermaphroditica: Die Angaben von JANCHEN ( ) sind alle unbestätigt und wenig wahrscheinlich. Camelina sativa var. zingeri: Die Angaben aus Österreich (ADLER et al. 1994; POLATSCHEK 1999) beziehen sich vermutlich auf Camelina sativa var. sativa. Cannabis sativa: Die Trennung in die neophytische subsp. sativa und die archäophytische subsp. spontanea kann zufolge der Bearbeitung von G. Jakubowsky zur kritischen Flora von Österreich nicht aufrechterhalten werden. Daher wird die Art nicht in die Tabelle aufgenommen. Cardaria draba: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art gilt im pannonischen Teil Österreichs als heimisch (ADLER et al. 1994). Carduus nutans subsp. macrolepis: Diese submediterran verbreitete Sippe verwildert in Österreich gelegentlich (ADLER et al. 1994). Es sind aber bislang keine konkreten Fundortangaben bekannt geworden. Carduus pycnocephalus: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Cerastium biebersteinii: Die von JANCHEN ( ) ohne Nennung konkreter Fundorte angeführten Verwilderungen beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf C. tomentosum (vgl. KHALAF & STACE 2000). Chamaesyce engelmanii (= Euphorbia engelmanii): Bei einem ehemaligen Vorkommen in Wien ist nicht bekannt, ob es sich um eine kultivierte oder eine verwilderte Population handelt (HÜGIN 1999). Chamaesyce indica (= Euphorbia indica): Die Angaben dieser Art für Kärnten in JANCHEN ( ) sind irrtümlich und zu Chamaesyce nutans zu stellen (MELZER 1994a). Crepis foetida: Die einzige Angabe dieser Art aus Österreich (JANCHEN ) ist als hinsichtlich der Bestimmung unsicher publiziert. Cuscuta cesatiana: Die Art wird von FORSTNER & HÜBL (1971) für Wien angegeben, allerdings weisen die Autoren auf eine mögliche Verwechslung mit C. campestris hin. Cyperus alterniflorus: Diese Art (JANCHEN , 1977) kam ehemals am Stadtteich Eggenburg vermutlich ausschließlich angesalbt vor. Dianthus caryophyllus: Diese Art wird von JANCHEN ( , 1977) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Dianthus chinensis: Diese Art wird von JANCHEN ( , 1977) für Österreich als verwildert angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Diplotaxis tenuifolia: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist im pannonischen Ostösterreich vermutlich ein Archäophyt (ADLER et al. 1994). Eragrostis minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa und von WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für Deutschland als Neophyt eingestufte Art ist in Österreich archäophytisch oder heimisch (ADLER et al. 1994). Erucastrum nasturtiifolium: Diese Art ist in Westösterreich (Vorarlberg) vermutlich heimisch, tritt im restlichen Österreich aber neophytisch auf. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

57 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 57 Evonymus radicans: Die Angaben für Vorarlberg von MURR (1923) als halbverwildert an Garten- und Friedhofsmauern wurden als vermutlich angesalbt nicht berücksichtigt. Hedera helix subsp. hibernica: Diese Unterart des Efeus wird gerne kultiviert und wird in Deutschland und Ungarn öfters verwildert gefunden (ROTHMALER 2002; UDVARY & BENYEI-HIMMER 1999). Für Österreich sind noch keine Verwilderungen bekannt geworden, zukünftig sollte verstärkt auf diese Sippe geachtet werden. Hypericum elodes: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Leymus arenarius: Bislang liegt für Österreich nur eine Angabe aus einem straßenbegleitenden Grünstreifen in Linz-Urfahr vor (ZOBODAT 2001). Da die Art auch regelmäßig in Samenmischungen enthalten ist, ist unklar, ob es sich bei dieser Angabe wirklich um eine Verwilderung handelt. Linaria supina: Die Angabe von STRAUCH (1992) aus Oberösterreich ist nach HOHLA et al. (1998) zu Linaria caesia zu stellen Lupinus perennis: JANCHEN ( ) führt die Art ohne Nennung konkreter Fundorte als verwildert an. Eindeutige Nachweise von Verwilderungen aus Österreich fehlen aber. Malus sieversii var. niedzwetzkyana: Die Angabe von LEEDER & REITER (1958) für die Niederalm bei Grödig (Salzburg) bezieht sich vermutlich auf kultivierte Pflanzen (Pilsl schriftl. Mitt.). Microrrhinum minus: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art wird in Österreich als heimisch angegeben (ADLER et al. 1994). Murbeckiella pinnatifida: Der Angabe von JANCHEN ( ) für das Bundesland Salzburg liegt vermutlich eine Fehlbestimmung zugrunde. Sie wird hier daher in Übereinstimmung mit WITTMANN et al. (1987, 1996) nicht berücksichtigt. Oenothera biennis x oakesiana: Diese von JANCHEN ( ) und FORSTNER & HÜBL (1971) für Wien angegebene Sippe lässt sich nach heutiger Taxonomie nicht mehr zweifelsfrei zuordnen und wird daher nicht berücksichtigt. Oenothera muricata: Die Angaben von Oenothera muricata s. l. aus Steiermark und Kärnten (z. B. JANCHEN ; MELZER 1954, 1980a; HARTL et al. 1992) sind nicht eindeutig zuordenbar, vermutlich aber zu Oenothera oakesiana zu stellen. Opuntia vulgaris: Diese Art wurde südlich von Innsbruck angesalbt und schien nach JANCHEN ( ) lokal zu verwildern. Diese Vermutung hat sich nicht bestätigt. Origanum majorana: Diese Art wird von JANCHEN ( ) unter dem Synonym Majorana hortensis für Österreich als unbeständig angegeben. Die Angabe von TRAXLER (1989a) für das Burgenland ist nicht mit Sicherheit auf ein verwildertes Vorkommen zurückzuführen. Orobanche crenata: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Oxalis deppei: Diese Art wird von JANCHEN ( ) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Oxalis valdiviensis: Diese Art wird von JANCHEN ( ) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Papaver rhoeas var. strigosum: Diese z. T. sogar als eigene Art (Papaver strigosum) bewertete Sippe wird neuerdings meist nur mehr als eine Form von Papaver rhoeas bewertet (vgl. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). Persicaria affinis: Diese Art wird von ADLER et al. (1994) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

58 58 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Persicaria lapathifolia subsp. leptoclada: Diese Sippe ist in Mitteleuropa längst wie auch andere spezifische Lein-Beikräuter ausgestorben. Sie wurde bisher für Österreich (noch) nicht nachgewiesen (Walter unpubl.). Die Angaben gehen vermutlich auf Verwechslungen mit Persicaria lapathifolia subsp. pallida zurück. Bei einem Nachweis in unserem Gebiet wäre ihr Status zu hinterfragen (ob archäophytisch?). Phedimus sediformis: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) unter dem Synonym Sedum sediforme für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Plantago afra: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Potentilla norvegica: Das Vorkommen dieser Art im Waldviertel ist vermutlich nicht neophytisch. Puschkinia scilloides: Von dieser in ADLER et al. (1994) für Österreich als Zierpflanze angeführten Art sind keine Verwilderungen bekannt. Rubia peregrina: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Salix atrocinerea: Von dieser für Österreich als vorübergehend eingeschleppt angegebenen Art (GUTERMANN & NIKLFELD 1973) ist in Österreich nur ein eindeutig gepflanztes Vorkommen bekannt (HÖRANDL 1992). Salix x calodendron: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Salix rigida: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Salix x stipularis: Dieses Taxon wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig verwildernd angegeben. Bislang sind aber nur gepflanzte Vorkommen bekannt geworden (HÖRANDL 1992). Sanguisorba minor subsp. verrucosa: Der von MELZER (1954) für Graz publizierte und von JANCHEN ( ) und GUTERMANN & NIKLFELD (1973) übernommene Fund ist auf die heimische Sanguisorba minor subsp. polygama zu korrigieren (Melzer schriftl. Mitt.). Sedum lineare: Die auf HAMBURGER (1948) zurückgehende und von JANCHEN ( ) übernommene Angabe ist nach Melzer (mündl. Mitt.) irrig und bezieht sich auf Phedimus sarmentosum (= Sedum sarmentosum). Silene flavescens: Der Status dieser erst 1999 für Österreich nachgewiesenen Art (Baden bei Wien, R. FISCHER 2001) ist zweifelhaft. Da ein neophytisches Vorkommen nicht sehr wahrscheinlich ist, wurde Silene flavescens nicht in die Tabelle aufgenommen (R. FISCHER 2001). Silene flos-jovis: Diese Art wird von JANCHEN ( ) unter dem Synonym Lychnis flos-jovis für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Silene italica: Das Vorkommen dieser Art in Österreich ist sehr fraglich. Die in den Herbarien W und WU aufliegenden, aus Österreich stammenden Belege erwiesen sich als Fehlbestimmungen von Silene nemoralis (Greimler schriftl. Mitt.). Silene otites subsp. hungarica: Diese südosteuropäische Sippe kann in Ostösterreich nicht als Neophyt gelten (Greimler unpubl.). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

59 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 59 Symphoricarpus opulifolius: Die Angabe einer Sippe dieses Namens von MARGL (1987) für die Donauauen östlich von Wien ist vermutlich zu Physocarpus opulifolius oder zu Symphoricarpus orbicularis zu stellen. Tamarix gallica: Die Art wird in GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als verwildert angegeben. Allerdings liegen keine konkreten Fundortangaben vor. Trifolium pannonicum: Diese Art wird von GUTERMANN & NIKLFELD (1973) für Österreich als unbeständig angegeben, konkrete Nachweise fehlen aber. Vinca minor: Die von LOHMEYER & SUKOPP (1992) für Mitteleuropa als Neophyt eingestufte Art ist im pannonischen Teil Österreichs heimisch oder archäophytisch (ADLER et al. 1994). Nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) ist Vinca minor auch in Deutschland ein Archäophyt. Xanthium sturmiana: Von STRAUCH (1992) wird eine Sippe dieses Namens für das Untere Trauntal in Oberösterreich angegeben. Diese Angabe bezieht sich vermutlich auf X. strumaria Synonymieliste Die Fälle, in denen sich der Gattungsname bzw. die Gattungszuordnung in jüngerer Vergangenheit geändert haben, werden in der untenstehenden Synonymieliste angeführt. Insbesondere wurden Änderungen gegenüber der Exkursionsflora von Österreich berücksichtigt. Dies soll dem Benutzer das rasche Auffinden der Taxa erleichtern. Nicht in der Liste berücksichtigt wurden ältere, heute wenig gebräuchliche Synonyme. Tab. 6: Liste wichtiger Gattungssynonyme der neophytischen Gefäßpflanzen Österreichs. Agropyron --> siehe Elymus Althaea --> siehe auch Alcea Anchusa --> siehe auch Cynoglottis Anthemis --> siehe auch Chamaemelum Asclepias --> siehe auch Gomphocarpus Balsamita --> siehe Tanacetum Bellardia --> siehe Bartsia Cardamine --> siehe Dentaria Centaurea --> siehe auch Mantisalca Ceterach --> siehe Asplenium Chaenarrhinum --> siehe Microrrhinum Cheiranthus --> siehe Erysimum Chionodoxa --> siehe Scilla Chrysanthemum --> siehe auch Coleostephus Chrysanthemum --> siehe auch Glebionis Chrysanthemum --> siehe auch Tanacetum Corydalis --> siehe Pseudofumaria Dendranthema --> siehe Chrysanthemum Desmazeria --> siehe Catapodium Elodea --> siehe auch Egeria Eupatorium --> siehe auch Ageratina Euphorbia --> siehe auch Chamaesyce Godetia --> siehe Clarkia Haynaldia --> siehe Dasypyrum Helxine --> siehe Soleirolia Hyacinthus --> siehe auch Muscari Inula --> siehe Dittrichia Lactuca --> siehe auch Mulgedium Lamiastrum --> siehe Galeobdolon Leucanthemum --> siehe Mauranthemum Lophochloa --> siehe Rostraria Lychnis --> siehe Silene Lycopersicon --> siehe Solanum Mesembryanthemum --> siehe Carpobrotus Mirabilis --> siehe auch Oxybaphus Nardurus --> siehe Micropyrum Oryzopsis --> siehe auch Piptatherum Pharbitis --> siehe Ipomoea Picris --> siehe auch Helminthotheca Polygonum --> siehe auch Persicaria Reynoutria --> siehe Fallopia Scilla --> siehe auch Hyacinthoides Scilla --> siehe auch Orthocallis Sedum --> siehe auch Hylotelephium Sedum --> siehe auch Phedimus Senecio --> siehe auch Sinacalia Silene --> siehe auch Eudianthe Solidago --> siehe auch Euthamia Tanacetum --> siehe auch Chrysanthemum Tanacetum --> siehe auch Leucanthemella Zacintha --> siehe Crepis Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

60 60 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Taxaliste Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Malvaceae Abutilon theophrasti Europäische Samtpappel, Chinahanf, Chinajute Euphorbiaceae Acalypha virginica Virginischer Katzenschwanz Ungarn, SE-Eur., wärmeres As. Aceraceae Acer ginnala Feuer-Ahorn E-As. (Korea, China, E-Sibirien, Aceraceae Acer monspessulanum Rosaceae Acaena microphylla Stachelnüsschen Montpellier- Ahorn B, W, N, O, St, K, *S Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) x (x) x (x) breitet sich in Äckern aus; herbizidresistent Janchen , 1977, Melzer 1962b, 1975b, 1977a, 1996b, 2000, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1995a, Glauninger 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., *Pilsl unpubl. Neuseeland *S (Sbg.-Aigen) unbekannt x x x *Wittmann unpubl. östl. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) Mongolei) Mediterr., SE-Eur., W-As. x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 N (Rekawinkel) unbekannt x x x Forstner unpubl. (Kartierungsliste) W, N, St, K, S ruderale Gebüsche, Parks Aceraceae Acer negundo Eschen-Ahorn östl. N-Am. alle BL bes. Auwälder, seltener Ruderalfluren, Gebüsche Aceraceae Acer saccharinum Silber-Ahorn Acer dasycarpum Aceraceae Acer saccharum Zucker-Ahorn Acer saccharophorum Asteraceae Achillea ageratum Leberbalsam- Schafgarbe Asteraceae Achillea crithmifolia Meerfenchel- Schafgarbe östl. N-Am. W, N, S (Flachgau, Sbg. Stadt), T östl. N-Am. W, K Blocksteinwurf, Friedhöfe, ruderale Gebüsche SW-Eur. bis Italien St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) E-, SE-Eur. W, N, St, K, T trockene Ruderalfluren x (x) x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö x x x (x) um 1970 in W noch nicht hfg. (Forstner & Hübl 1971) Forstner & Hübl 1971, Jelem 1974, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 1999b, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö x x x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al x x x Melzer 1954, Janchen x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

61 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 61 Asteraceae Achillea filipendulina Hohe Gelbe Schafgarbe, Farn- Schafgarbe, Mädesüß- Schafgarbe Asteraceae Achillea grandifolia Großblatt- Schafgarbe Kaukasus, Zentral- und Kleinas. Balkanländer, Kleinas. B (Neusiedler See-Gebiet), W, N (Bhf. Münchendorf), O (Wels), St (Oberes Murtal, Grazer Feld, Graz) St (Grazer Schlossberg) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Friedhöfe Gebüsche, Wegränder Acoraceae Acorus calamus Kalmus E-As. fehlt W Ufer stehender und langsam fließender Gewässer, Röhrichte, Sümpfe Araceae Acorus gramineus Grasblatt- Kalmus Asteraceae Acroptilon repens Kriechende Spitzenfederflockenblume Ranunculaceae Adonis annua Herbst- Adonis(röschen) Poaceae Aegilops cylindrica Zylindrischer Walch Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Hippocastanaceae Aesculus hippocastanum Lamiaceae Agastache foeniculum Weiße Rosskastanie Acroptilon picris Adonis autumnalis, incl. Adonis atrorubens Asteraceae Ageratina altissima Hohe Ageratine Eupatorium rugosum, Eupatorium Asteraceae Ageratum houstonianum x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984a, 1995a, 1998a, Maurer 1998, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a x x x aus alten Kulturen verw. Melzer 1954, Janchen x x x Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö Japan N (Bucklige Welt) Feuchtwiesen x x x Janchen 1977 W-, Mittel-As. W (Ostbahn b. Station Simmering) Mediterr. W (Penzing, Rothneusiedl), N (Sitzendorf), O (Senftenbach), St (Graz), K, V (Feldkirch) Mediterr., Balkanländer, S-Russland, SW-As. mittlere Balkanhalbinsel W (Prater-Spitz, Winterhafen, Arsenal, Nordbahngelände), N (Bhf. Lanzendorf- Rannersdorf), St (Graz, Bhf. Wildon, Bhf. Pernegg), *K (Villach) Anis-Ysop N-Am. O (Bhf. Schärding) (Mexikanischer) Leberbalsam ageratoides Ageratum mexicanum Ruderalfluren (Bahnanlage) Ruderalfluren, Segetalfluren alle BL Gebüsche, Waldränder, Wälder östl. N-Am. St (Graz) ruderale Gebüsche Mexiko, Guatemala, Peru x x x ehemals ein größerer Bestand, aber später vernichtet Janchen , Forstner & Hübl 1971 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Janchen 1977, Hohla 2000, Adler et al. 2001a x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer et al. 1992, Melzer 1998c, Adler et al. 2001a, Kammerer in Vorber., *Melzer (Herbar) x x x hfg. verw. (zumindest Jungpfl.) Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Melzer 1999b, Strobl 1999, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. Ruderalfluren x x x Hohla et al x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen B, W, St, K, S Ruderalfluren x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Traxler 1984b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

62 62 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Agropyron desertorum Wüsten- Quecke Poaceae Agrostis castellana Kastilisches Straußgras Poaceae Agrostis hyemalis Amerikanisches Straußgras Agrostis scabra auct. Simaroubaceae Ailanthus altissima Götterbaum Ailanthus peregrina, Ailanthus glandulosa, Ailanthus cacodendron Malvaceae Alcea rosea Gewöhnliche Stockrose, Pappelrose Rosaceae Alchemilla cymatophylla Wellenblatt- Frauenmantel Rosaceae Alchemilla mollis Weicher Frauenmantel Alliaceae Allium cepa var. ascalonicum Althaea rosea, Alcea ficifolia auct., Althaea ficifolia Schalotte Allium ascalonium auct., Allium salota Kleinas., Zentral-As. W Uferböschung x? x x Forstner & Hübl 1971 Mediterr. O (HauptBhf. Linz, Bhf. Linz- Wegscheid), K (Steindorf, Bhf. Maria Saal), T (Roßbach bis Holzleitensattel b. Nassereith) N-Am. O (Lambrechten), N (b. Hoheneich, Kleedorf, Nondorf b. Gmünd, unteres Kamptal b. Hst. Stiefern) trockene Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) Sandgruben (silikatische Sande), Bahnhöfe China alle BL ruderale Gebüsche, Ruinen, Mauern, Trümmerschutt, Halbtrockenrasen Kulturpfl., Heimat d. Elternart: E- Mediterr. Sudeten, Westkarpaten, NE-Eur. bis Zentralrussland B, W, N, O, St, T Ruderalfluren, Wegränder, Gebüschsäume O (zw. Gosausteg und Hallstatt, zw. Hallstatt und Obertraun) E-Karp., W-As. *B (Deutschkreuz), O (Ried im Innkreis, **Unterhaus b. Kronstorf, ***Steyr), *St (Mariazell), S, T, V, ob auch andere BL? SW-As. (Palästina) Straßenböschungen Gebüsche, Wiesen, Hochstaudenfluren, Gewässerufer x x x Melzer 1993, 1998a, 1999a, Hohla et al. 1998, Polatschek 2001b x (x)? x seit 1913 b. Gmünd Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1992, 2000, Hohla 2002 x x x Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Kowarik & Böcker 1984, Melzer & Barta 1997, Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig et al. 2000, Adler et al. 2001a x x x stammt wahrscheinl. v. A. pallida ab Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Strauch 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Essl unpubl. x x x Hegi 1990, Adler et al. 1994, Grims unpubl. x (x) x Dörr 2000, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Zobodat 2001, Hohla 2002, *Melzer (Herbar), **Fiereder unpubl., ***Essl unpubl. K unbekannt x x x taxonomisch nicht höher zu bewerten, Kulturform Janchen , Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

63 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 63 Alliaceae Allium cepa var. cepa Küchen- Zwiebel Alliaceae Allium christophii Christoph- Lauch Alliaceae Allium fistulosum Röhren- Zwiebel Alliaceae Allium nigrum Schwarz- Lauch, Dunkler Lauch Allium albopilosum SW- bis Mittel- As. Kleinas., Iran, Turkestan Alliaceae Allium paradoxum Wunder-Lauch Kaukasus, Elburs Alliaceae Allium porrum Porree, Breit- Lauch W (Leopoldau, Stammersdorf, Breitenlee), N (b. Altlichtenwarth) B, N (Wiener Becken, b. Gänserndorf) Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Melzer & Barta 1992, 1995b S-Sibirien K, V (Tosters) unbekannt x x x Murr 1923, Janchen , Hartl et al Mediterr. W, O (Linz, Steyr), T (Hall in T., Innsbruck) Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: Mediterr. W (Botanischer Garten, Augarten), *N (b. Weidling), S W, V, ob auch andere BL? alte Gärten, Hecken, Gebüschsaum, Ruderalfluren Gartenanlagen, Parks, Auwälder Alliaceae Allium sativum Knoblauch Mittel-As. B, W, N, O, K Weg-, Waldränder Alliaceae Allium subhirsutum Wimper-Lauch Mediterr. O (Reichersberg a. Inn) Poaceae Alopecurus rendlei Aufgeblasenes Fuchsschwanzgras Alopecurus utriculatus auct. Mediterr., W-, SE-Eur. W (Prater), St (Graz), K Malvaceae Althaea cannabina Hanf-Eibisch S-Eur., W-As. W (Bisamberg, Bhf. Breitenlee), N?, St Malvaceae Althaea hirsuta neo.? Borsten- Eibisch Brassicaceae Alyssum hirsutum Behaartes Steinkraut Brassicaceae Alyssum murale Mauer- Steinkraut Brassicaceae Alyssum strigosum Schmächtiges Steinkraut Amaranthaceae Amaranthus albus Weißer Fuchsschwanz Dinacrusa hirsuta Mediterr. bis Iran Balkanhalbinsel, Kleinas. bis Kaukasus und Iran, S-Russland SE-Eur., SW-As. N-Afr., S-, E-Eur. bis Afghanistan W, N Segetalfluren, Ruderalfluren N (Bhf. Enzesfeld-Lindabrunn) *B, N, O (**Königswiesen, Rannariedl), *St, K *W/N (um Wien), N (Enzesfeld- Lindabrunn) x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Steinwendtner 1995, Adler et al. 2001a x (x) x im Botanischen Garten Wien eingeb. Weingärten x (x) x in V (in Weingärten) verw. und eingeb. Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Adler et al. 1994, 2001a, *Grims unpubl. Murr 1923, Janchen , 1977, Adler et al. 1994, 2001a x x x Ruttner 1957, Janchen , 1977, Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren x x x Hohla 2000 Ruderalfluren? x x x für W 1879, für St 1826 Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al Weingärten x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Fischer & Niklfeld 2000, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren (Bahnanlagen) Straßenböschung Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Wesner 1995, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a x x x nur als revidierter Beleg in KL (leg. T. Barta) Schneeweiss 2000 x x x Janchen , Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar), Herbar LI, **Brandstätter unpubl. x x x *nur als alter Beleg in GJO (leg. Cesati) Melzer et al. 1992, Melzer & Barta 1997, Schneeweiss 2000 N-Am. alle BL Ruderalfluren x x x Fritsch 1922b, Adler et al. 1994, Melzer 1995b, Hohla et al. 1998, Essl 1998a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

64 64 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Amaranthaceae Amaranthus blitoides Amaranthaceae Amaranthus blitum subsp. emarginatus Amaranthaceae Amaranthus bouchonii Amaranthaceae Amaranthus caudatus Westamerikanischer Fuchsschwanz neo.? Ausgerandeter Fuchsschwanz krit.! Bouchon- Fuchsschwanz Hängender Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus crispus Krauser Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus cruentus Amaranthaceae Amaranthus cruentus x retroflexus Amaranthaceae Amaranthus deflexus Rispen- Fuchsschwanz Amaranthus emarginatus, Amaranthus lividus subsp. polygonoides Amaranthus paniculatus krit.! Amaranthus x turicensis Liegender Fuchsschwanz N-Am. B, W, N, St, K, S, T trop. As., S-Am. vermutl. SW-Frankreich (Bordeaux) Kulturpfl. (S-Am. oder E-Indien, trop. Afr.?) S-Am. (Argentinien) Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) *W, *N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep., Kompostaufschüttungen), schlammige bis schottrige Flussufer W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erdaufschüttungen, Bahnanlagen) alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) B (Deutsch- Schützen, Markt Neuhodis, Unter- Bildein), W, N, St (Leibnitz, Graz) Ruderalfluren (auch trittresistent), Pflasterfugen Kulturpfl. alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) Hybride, spontan in Österreich entstanden? W, St (Unzmarkt), T (b. Innsbruck) S-Am. W, N, T Ruderalfluren (bes. Gehsteig-, Mauerfugen, Parks) x x x Fritsch 1931, Melzer 1958a, 1962b, 1972c, 1981a, 1995a, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Reisinger 1988, Jackowiak 1990 x (x)? x vermutl. lokal in N (March-, Thaya-Auen) eingeb., sonst unbest. Wißkirchen & Haeupler 1998, Melzer 2000, Walter & Dobe 2002, *Walter unpubl. x x x Melzer 1968b, 1993, 1994a, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Hohla et al. 1998, 2001 x x x Hamburger 1948, Janchen , Melzer 1969b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Essl unpubl. x x x Melzer 1954, 1955, 1959, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 x x x Traxler 1964, Grims 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Hohla et al. 1998, Zidorn & Dobner 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Pilsl unpubl. Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1959, Forstner & Hübl 1971 x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Jackowiak 1990, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

65 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 65 Amaranthaceae Amaranthus hybridus Amaranthaceae Amaranthus hypochondriacus Ausgebreiteter Fuchsschwanz krit.! Trauer- Fuchsschwanz Amaranthus chlorostachys Willd. non auct., Amaranthus patulus, Amaranthus cruentus sensu Fl. Eur. Amaranthaceae Amaranthus muricatus Stachel- Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus palmeri Palmer- Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus powellii Grünähren- Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus powellii x retroflexus Amaranthaceae Amaranthus quitensis krit.! Quito- Fuchsschwanz Amaranthus chlorostachys var. pseudoretroflexus Amaranthus x ozanonii, Amaranthus chlorostachys x retroflexus Amaranthaceae Amaranthus quitensis x tuberculatus krit.! Amaranthus x melzerii Amaranthaceae Amaranthus retroflexus Rau- Fuchsschwanz incl. Amaranthus retroflexus var. delilei Amaranthaceae Amaranthus standleyanus Argentinischer Fuchsschwanz Amaranthus vulgatissimus Amaranthaceae Amaranthus tamariscinus Amaranthaceae Amaranthus tuberculatus Tamarisken- Fuchsschwanz Knötchen- Fuchsschwanz Amaranthaceae Amaranthus viridis Zierlicher Fuchsschwanz sensu orig. (non A. blitum/lividus), Amaranthus gracilis N- und S-Am. B, W, St, K, S, T, V Ruderalfluren x x x Melzer 1962b, 1969b, 1969c, 1976, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a Kulturpfl. W, N, St, K, V Ruderalfluren (bes. Mülldep., Erd-, Kompostaufschüttungen) gemäßigtes S-Am. x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö W Ruderalfluren x x x nur alte Fundortangaben Adler et al. 2001a westl. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren x x x Janchen , , Melzer 1958b, 1959 N- und S-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) spontane Hybride St (Graz und Umgebung), K (Klagenfurt) Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Maisäcker) x x x x Melzer 1955, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Zidorn & Dobner 1999 x x x Melzer 1958b, 1959, 1969c, Hartl et al trop. und subtrop. S-Am.? Hybride, spontan in Österreich entstanden? W(?), St (Graz, Voitsberg) Ruderalfluren (Schutt) St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Schuttplätze) N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) S-Am. (Argentinien) W, N, St (Graz), K (St. Veit a. d. Glan) südl. N-Am. St (Grazer Frachten-Bhf.) Ruderalfluren (Schutt) x x x Janchen , , Melzer 1959, 1971a, Forstner & Hübl 1971 x x x Janchen x x x x Janchen , Melzer 1959, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 x x x zu A. crispus agg. Janchen , Melzer 1959, 1984b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Janchen , , Melzer 1959 östl. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren x x x Janchen , , Melzer 1958b S-Am.? B, W, N, St, K (Klagenfurt) Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1959, 1971a, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

66 66 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Ambrosia artemisiifolia Asteraceae Ambrosia psilostachya Beifuß- Traubenkraut, Ragweed Nacktähren- Traubenkraut Asteraceae Ambrosia trifida Dreispaltiges Traubenkraut Rosaceae Amelanchier spicata krit.! Ährige Felsenbirne Ambrosia elatior Amelanchier canadensis auct. austr. N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren, Ackerbrachen N-Am., Mexiko O (Unteres Trauntal) N-Am. O, St, K, S sandige bis kiesige Ruderalfluren, Flussufer N-Am. N (Kalenderberg b. Mödling) Apiaceae Ammi majus Knorpelmöhre Mediterr. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Apiaceae Ammi visnaga Zahnstocherkraut Fabaceae Amorpha fruticosa Scheinindigo südl. N-Am., Mexiko Asteraceae Anacyclus clavatus Keulen- Bertram Asteraceae Anacyclus radiatus Strahlen- Bertram Asteraceae Anacyclus valentinus Valencia- Bertram Mediterr. V (Mehrerau) Ruderalfluren (Schutt) fehlt S Ruderalfluren, Gebüsche, Blockwurf des Donauufers x x x x pollenallergene Art; schwierig bekämpfbares Beikraut Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1975b, 1977a, 1980b, 1983a, 1985b, 1986a, 1999a, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl 1994, 1999a, Jäger & Litschauer 1998, Hohla et al. 1998, Maurer 1998, Zidorn & Dobner 1999, Zwander 2000, Polatschek 2001b, Essl & Walter 2002 Ruderalfluren x x x Baschant 1955, Strauch 1992 x x x mit landwirtschaftl. Produkten eingeschleppt Melzer 1954, Janchen , Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 unbekannt x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al x x x Murr 1923, Melzer 1954, 1974b, 1987b, 2001a, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Wittmann et al. 1987, Polatschek 1997, Hohla 2000, Melzer & Barta 2002 x x x Murr 1923, Janchen x (x) x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Margl 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a W- Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen Mediterr. St (Knittelfeld) Ruderalfluren (Bahnhof) x x x Melzer 1995a W-Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

67 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 67 Asteraceae Anaphalis margaritacea Boraginaceae Anchusa azurea Italienische Ochsenzunge Boraginaceae Anchusa ochroleuca Gelblichweiße Ochsenzunge Boraginaceae Anchusa ovata Eiblatt- Krummhals Asteraceae Andryala integrifolia Ganzblatt- Andryala Ranunculaceae Anemone apennina Apenninen- Buschwindröschen Ranunculaceae Anemone x hybrida krit.! Herbst- Anemone, Japonica- Hybriden Perlblume Gnaphalium margaritaceum N-Am., NE-As. alle BL Waldschläge, -wege, Ufergebüsch Anchusa italica Mediterr. fehlt V trockene Ruderalfluren Anchusa arvensis subsp. orientalis Andryala dentata Anemone japonica auct., Anemone hupehensis var. japonica auct., Anemone Japonica grp., Anemone x elegans SE-Eur., Kleinas. W, N (*Weinviertel, Gramatneusiedl) trockene Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Traxler 1963, 1972, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975c, Buchner 1980, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Maurer 1998, Essl 1999a, Hohla 2001 x x x Zier-, Bienenfutterpfl. Rechinger 1933, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1962b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a x x x Melzer 1962b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, *Sauberer unpubl. China N Ruderalfluren x x x Flor. Kart. Ö Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) S-Eur. B, N (z.b. b. Gresten, Schlosspark Seibersdorf, Nieder-Leis) E-As. O (Windischgarsten) Wiesen, Obstgärten, -Streuwiesen, Parks, Gärten x x x Melzer 1954, Janchen x (x) x Janchen , , 1977, Melzer 1972a, Traxler 1989a, Melzer & Barta 1994b, Flor. Kart. Ö alter Steinbruch x x x kleiner Bestand aus Garten verw. Speta 1978, Aumann 1993 Apiaceae Anethum graveolens Dill SW-As. fehlt S Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., Stöhr unpubl. Apiaceae Angelica archangelica Echte Engelwurz Asteraceae Anthemis altissima Hohe Hundskamille Asteraceae Anthemis segetalis Saat- Hundskamille NE-Eur. B, N, O, K, S Flussufer (Donau), Gebüsche, lichte Wälder x x x Melzer 1974a, Jackowiak & Grabherr 1990, Hartl et al. 1992, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 Anthemis cota S-Eur., W-As. B, St (Graz) Ruderalfluren x? x x in Graz Anthemis brachycentros Mediterr., SW-As. Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Flor. Kart. Ö St (Graz) Ruderalfluren x x x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

68 68 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Anthoxanthum puelii Grannen- Ruchgras Apiaceae Anthriscus cerefolium var. cerefolium Scrophulariaceae Anthoxanthum aristatum krit.! Garten-Kerbel Anthriscus cerefolium subsp. cerefolium Antirrhinum majus Großes Löwenmaul Fabaceae Apios americana Amerikanische Erdbirne, (amerik.): potato bean Apiaceae Apium graveolens subsp. rapaceum Brassicaceae Arabis caucasica Garten-Alpen- Gänsekresse Brassicaceae Arabis procurrens Ausläufer- Gänsekresse Araliaceae Aralia elata Japanischer Angelikabaum Papaveraceae Argemone mexicana Mexikanischer Stachelmohn Brassicaceae Armoracia rusticana neo.? Kren Armoracia lapathifolia Mediterr. B (b. Unterfrauenhaid), O, St (Graz), T (Völs b. Innsbruck), V (Feldkirch) Ruderalfluren, Segetalfluren, Ackerbrachen x x x Melzer 1954, Janchen , Kubat 1996, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001b, Kammerer in Vorber. Kulturpfl. W, N Ruderalfluren x x x Janchen , 1977 W-Mediterr. fehlt S Mauern, Ruinen, Felsspalten, Steinbrüche Apios tuberosa N-Am. St (b. Oberhaag) Segetalfluren (Maisfeld) x (x) x in (subozean. Lagen) lokal vermutl. eingeb. Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl et al. 1998, Maurer 1998, Polatschek 2001a, Zobodat 2001 x x x Melzer 1991b, 1992, Maurer 1996 Sellerie Kulturpfl. B, W, N, O, K, V Ruderalfluren x x x die Nominatsippe vielleicht früher heimisch Arabis albida Mediterr.(?), Kaukasus Balkan, Karpaten Duftschmid , Murr 1923, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a fehlt K Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1974b, Traxler 1977b, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Stöhr unpubl. B (Bad Tatzmannsdorf), *St (Bruck a.d. Mur), K (Klagenfurt) Ruderalfluren (bes. Friedhöfe) (Aralia elegans) E-As. (Japan) V (Bludenz) Ruderalfluren (Straßenrand) x x x Traxler 1977a, Melzer 1996c, *Melzer (Herbar) x x x gekeimt aus abgefallenen Samen v. Sträuchern Dalla Torre & Sarnthein 1909 Mittel-Am. W, St (Graz) Gartenmauer x x x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al SE-Eur., W-As. alle BL feuchte Böschungen, ruderale Wiesen, Ruderalfluren x x x alte Gewürz-, Gemüsepfl. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

69 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 69 Asteraceae Artemisia abrotanum Eberraute Heimat unbekannt (SE-Eur., W-As.?) Asteraceae Artemisia annua Einjahrs-Beifuß (S)E-Eur., W-As. Asteraceae Artemisia dracunculus Asteraceae Artemisia verlotiorum B, W, *St, K Brachen, Mährasen, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) W, N, K, S, T, V Ruderalfluren, Wegränder, bes. auf Sandund Kiesböden Estragon SE-Eur., W-As. B, W Ruderalfluren, Straßenränder Kamtschatka- Beifuß ( Artemisia verlotorum ) Kamtschatka, N-Japan Asclepiadaceae Asclepias syriaca Seidenpflanze östl. N-Am. B?, W, N (bes. Marchfeld), O (*b. Ternberg, Braunau), St, K fehlt B Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Weingärten, Flussufer, Segetalfluren ruderale Böschungen, Wegränder, Brachen Aspargaraceae Asparagus officinalis heim.? Garten-Spargel SW-As. alle BL Ruderalfluren, (Halb)trockenrasen Rubiaceae Asperula orientalis Orient-Meister SW-As. N (Gutenstein), T (NW Baumkirchen) Asphodelaceae Asphodelus fistulosus Aspleniaceae Asplenium ceterach neo.? Milzfarn, Schriftfarn Asteraceae Aster laevis Kahle Aster, Glatt-Aster Asteraceae Aster laevis var. concinnus Röhren-Affodill Mediterr. N (SW v. Wr. Neustadt gegen Neunkirchen) krit.? Varietät der Kahlen Aster Ceterach officinarum subsp. officinarum Aster salicifolius auct., Aster concinnus Asteraceae Aster lanceolatus Lanzett-Aster Aster simplex, incl. Aster tradescantii auct. p.p. maj., incl. var. bellidiflorus, var. salicifolia Mediterr. N, St, K, S, V Fels- und Mauerspalten N-Am. alle BL Auwälder, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) N-Am. V (Mehrerau, Feldkirch) N-Am. alle BL Auwälder, Dämme, Böschungen, Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Biodat 2002, *Melzer (Herbar) x (x)? x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997, Pilsl unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a x (x) x Janchen , Melzer 1969b, 1971b, 1972c, 1974a, 1978b, 1981b, 1986a, 1988b, Forstner & Hübl 1971, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Strobl 1993, Adler et al. 1994, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer & Barta 1999, Hohla 2001 x x x früher auch versuchsweise als Faser- und Kautschukpfl. kult.; im Pannonikum eingeb. Janchen 1977, Margl 1987, Hartl et al. 1992, Krisai 2000, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, *Brader unpubl. x x x Adler et al unbekannt x x x Janchen , Polatschek 2001a Bahndamm x x x v. R. Fischer 1960 entdeckt Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 x (x) x Hamburger 1948, Grabherr 1989, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Gruber & Strobl 1994, Maurer 1996, Baier & Truschner 2001, Fischer & Niklfeld 2001 x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998, Hohla et al. 2000, Melzer (Herbar) unbekannt x x x in V 1912 Bestand schon seit 20 Jahren verw. Murr 1923, Janchen x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1998, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

70 70 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Aster novae-angliae Raublatt-Aster N-Am. B, W, N, O, St, K, T Asteraceae Aster novi-belgii Neubelgien- Aster, Glattblatt-Aster incl.? Aster laevigatus, Aster floribundus, Aster novibelgii subsp. laevigatus, Aster novi-belgii subsp. floribundus, Aster brumalis N-Am. alle BL Auwälder, Gewässerufer, Waldsäume, Ruderalfluren Ruderalfluren x (x) x Melzer 1967, 1968b, 1971b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Hohla 2000 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1998, Franz et al. 1999, Hohla et al. 2000, Hohla 2000 Asteraceae Aster pilosus Haarige Aster N-Am. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1975a Asteraceae Aster x salignus krit.! Weidenblatt- Aster Aster salicifolius, Aster novibelgii x simplex Saxifragaceae Astilbe japonica Japanische Prachtspiere N-Am. alle BL Auwälder, Gewässerufer x (x)? x Fischer 1946, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997 T unbekannt x x x Janchen W, O, St, K, T, V Auwälder, Ruderalfluren E-As. (Japan) W, T, V Ruderalfluren (Wegränder, Müllplätze) Fabaceae Astragalus falcatus Sichel-Tragant N-Am. W (Ottakringer Friedhof) Asteraceae Aster sibiricus Sibirien-Aster N-Am., As., arkt. Eur. Asteraceae Aster x versicolor krit.! Bunt-Aster Aster laevis x N-Am.? oder novi-belgii, europ. Kulturhybride? Aster versicolor Chenopodiaceae Chenopodiaceae Atriplex hortensis Garten-Melde Kulturpfl., Heimat d. Stammsippen: Zentral-As. Atriplex micrantha Verschiedensamige Melde Atriplex heterosperma B, W, N, O, St, K, T Ruderalfluren (Friedhof) W-As. W, N, O, St, S Ruderalfluren (bes. Mittelstreifen v. Autobahnen) x (x)? x Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hohla 2000, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x alte bereits antike Nutzpfl., heute sehr slt. kult. bzw. verw. x (x) x etwas salzresistent und sich daher bes. am Mittel-, Randstreifen v. breiten Straßen ausbreitend; Fund aus B v. Melzer 2001a korrigiert Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1955, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Adler et al. 1994, Melzer 1986a, 2000, 2001b, Melzer & Barta 1997, 2000, 2001, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2001, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

71 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 71 Brassicaceae Aubrieta columnae Italien- Blaukissen, Colonna- Blaukissen Brassicaceae Aubrieta x cultorum krit.! Garten- Blaukissen Brassicaceae Aubrieta deltoidea Delta- Blaukissen Brassicaceae Aurinia petraea Felsensteinkraut incl. Aubrieta columnae subsp. croatica Sizilien, Balkan B (Güssing) Teichufer x x x Traxler 1989b Kulturpfl. B (Oberwart) Ruderalfluren x x x Traxler 1976, 1989a Sizilien, Balkan bis Kleinas. Poaceae Avena barbata Bart-Hafer Mediterr., W-Eur., SW-As. Poaceae Avena brevis Kurzer Hafer Avena nuda subsp. brevis Poaceae Avena sativa Saat-Hafer incl. Avena sativa var. contracta Poaceae Avena sterilis s. l. Taub-Hafer, Winterungs- Flug-Hafer Poaceae Avena strigosa Sand-Hafer incl. Avena nuda auct., Avena nuda subsp. strigosa O (HauptBhf. Linz) Ruderalfluren x x x Hohla et al S-Alpen St (Graz) unbekannt x x x Fritsch 1931, Gutermann & Niklfeld 1973 W-Mediterr. (Spanien)? Kulturpfl., Heimat: SE-Eur., SW-As. Mediterr., SW-As. W-Mediterr. (Spanien) St (Graz), T (Wilten b. Innsbruck), V (Bregenz, Feldkirch) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Melzer 1954, Janchen , Adler et al. 1994, Polatschek 2001b B Segetalfluren x x x nur einmal beobachtet alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Ackerbrachen W, O, St, V Ruderalfluren (bes. Bahngelände) B, W, N, O, St, S Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Segetalfluren (bes. Haferfelder) Azollaceae Azolla filiculoides krit.! Algenfarn subtrop. Am. St (Wundschuh), V (Lustenauer Ried) Brassicaceae Barbarea intermedia Mittleres Barbarakraut, Mittel- Winterkresse Brassicaceae Barbarea intermedia x vulgaris Brassicaceae Barbarea verna Frühlings- Barbarakraut, Frühlings- Winterkresse Scrophulariaceae Chenopodiaceae Bartsia trixago Gewöhnliche Bellardie Bassia hyssopifolia Ysop- Radmelde Barbarea x gradlii Bellardia trixago W-Mediterr., W-Eur. vermutl. spontane Hybride SW-Eur., W-Mediterr. warme Stillund Fließgewässer fehlt W Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Gewässerufer V (Gisingen b. Feldkirch) N (b. Baden)?, W (Handelskai), O (b. Ried, unter d. Fischer a. Gries )?, T (b. Fritzens) Ruderalfluren (Bahndamm) frische Ruderalfluren, Bahnanlagen, Gewässerufer Janchen , Traxler 1989a x x x Murr 1923, Janchen , Adler et al x x x Melzer 1954, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. x x x alte Kulturpfl. Melzer 1954, Janchen , 1977, Ruttner 1957, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Botanisches Institut Salzburg 2001 x? x x mit Aquarienpfl. eingeschleppt oder angesalbt Melzer 1962a, Maurer 1996 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1983b, Janchen , , Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1995a, Maurer 1996, Dörr 1998, Hohla 2001 x x x Janchen , Polatschek 1999 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999 Mediterr. St (Graz), K Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Hartl et al E-Eur. bis Sibirien N (Mödling, *Wiener Becken), St (Graz) Ruderalfluren (Klärschlammaufschüttung) x x x Hamburger 1948, Janchen , Melzer unpubl., *Walter unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

72 72 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Chenopodiaceae Bassia scoparia subsp. densiflora Bassia scoparia subsp. scoparia Poaceae Beckmannia syzigachne Begoniaceae Begonia x semperflorens auct. Dichtblütige Besen- Chenopodiaceae Radmelde Sommerzypresse Amerikanisches Doppelährengras Immerblühende Begonie Kochia scoparia var. subvillosa incl. Kochia scoparia var. trichophylla B. semperflorens-cultorum, Begonia Semperflorens grp. E-Eur., W- und Zentral-As. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren x x x Wildform Hamburger 1948, Melzer 1977a, 1986a, 1994a, 1995a, Hartl et al. 1992, Adler et al Kulturpfl. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren x x x Zierformen Hamburger 1948, Melzer 1968b, Hartl et al. 1992, Adler et al N-Am. B, N (Oberwaltersdorf), T (N Kufstein) Kulturhybride, Heimat d. Stammsippen: Brasilien ruderalisierte Feuchtwiese W Ruderalfluren (Mistbeete, Anschüttungen) x x x Fischer & Niklfeld 2000, Polatschek 2001b x x x Forstner & Hübl 1971 Berberidaceae Berberis julianae Julia-Berberitze China W (Strebersdorf) Gärten x x x Forstner & Hübl 1971 Berberidaceae Berberis thunbergii Thunberg- Berberitze Saxifragaceae Bergenia cordifolia Herzblatt- Bergenie, Herzblättrige Wickelwurz Saxifragaceae Bergenia crassifolia Dickblättrige Wickelwurz, Dicke Bergenie Japan W, N, *O (St. Johann a. Walde, Mettmach, Maria Schmolln), St, K, S, T Ruderalfluren, Gebüsche Zentral-As. B, W Ruderalfluren, Schutt Mittel-As. (Altai und Sajan- Gebirge, Mongolei) W, K, S, V Ruderalfluren, Schutt Saxifragaceae Bergenia x schmidtii Kulturhybride B (Neusiedl), W Ruderalfluren, Schutt Brassicaceae Berteroa mutabilis Veränderliche Graukresse Chenopodiaceae x x x Ufer des Schmida- Bachs, Vorkommen erloschen Chenopodiaceae Italien, ehem. Jugoslawien, Balkanländer, Vorderas. Beta trigyna Dreigriffel-Rübe E-Eur. N (Schmida-Tal, ca.1 km N Großweikersdorf) Beta vulgaris subsp. maritima Wilde Runkelrübe, Strand- Rübe W-Eur., Mediterr., östlich bis Indien x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984a, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Brandstetter 1998, Franz et al. 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Stöhr unpubl. x x x Traxler 1967a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 2001a x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a St (Graz) Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen Wiesen, Bachuferbereich St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1959 Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

73 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 73 Chenopodiaceae Beta vulgaris subsp. vulgaris Asteraceae Bidens bipinnata Fiederblatt- Zweizahn Asteraceae Bidens frondosa Schwarzfrucht- Zweizahn Asteraceae Bidens pilosa Behaarter Zweizahn Asteraceae Bidens vulgata Amerikanischer Zweizahn Boraginaceae Borago officinalis Boretsch, Gurkenkraut Poaceae Brachypodium distachyon Brassicaceae Brassica elongata subsp. integrifolia Runkelrübe Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: Küsten Eur. und As. Zweiährige Zwenke neo.? Ganzblättriger Langrispen- Kohl Bidens bipinnatus Bidens frondosus, Bidens melanocarpa wärm. N-Am., E-As. B, W, *N (Dep. Breitenau), O, *St (Dep. Erzberg), K, ob auch andere BL? N (Bhf. Wr. Neustadt), St (Graz), K (Steinfeld i. Drautal), V (Frastanz) Ruderalfluren x x x Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, *Walter unpubl. Ruderalfluren (Bahnhöfe) N-Am. fehlt T bes. Schlammfluren v. Flussufern, Gräben, Teiche, Auwälder Bidens pilosus S-Am. K (b. Spital a. d. Drau) Bidens vulgatus Trachynia distachya, (Bromus distachyum) Brassicaceae Brassica juncea Ruten-Kohl Brassica lanceolata Brassicaceae Brassica napus Raps und Kohlrübe Brassicaceae Brassica nigra neo.? Schwarzer Senf Ruderalfluren (Mülldep.) N-Am. K Gewässerufer, seltener feuchte Ruderalfluren N-Afr., S-Spanien Mediterr., W-As., N-, S-Afr. Ukraine, Kleinas. x x x Murr 1923, Melzer 1954, Janchen , Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996 x x x derzeit sich stark ausbreitend Forstner & Hübl 1971, Speta 1973, Melzer 1972c, 1973, 1977a, 1982b, 1983a, 1983b, 1984b, 1987b, 1989a, 1994a, Buchner 1980, Jackowiak 1990, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Drescher & Magnes 2001 x x x Melzer 1968b, Hartl et al x x x Melzer 1983a, Hartl et al alle BL Ruderalfluren x x x Zier-, Gewürz-, Bienenfutterpfl. St (Graz) Ruderalfluren (Schuttplätze) B, W, N, St, S Ruderalfluren (Straßenränder, Bahnanlagen), Segetalfluren Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Maurer 1998, Hohla 2000, Adler et al. 2001a x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x ehem. Kulturpfl. Mittel-, E-As. fehlt B Ruderalfluren x x x früher in N zur Senfgewinnung kult.; heute kaum noch Funde! hybridogene Kulturpfl. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren Fritsch 1920, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Pehr 1932, Melzer 1954, 1968b, 1986b, 1987b, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al Mediterr. alle BL Ruderalfluren x x x früher kult. (Gewürz-, Heilpfl.) Rechinger 1933, Hamburger 1948, Melzer 1954, Ruttner 1955, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Melzer & Barta 1993, Polatschek 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

74 74 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Brassicaceae Brassica oleracea Kohl, Kraut, Karfiol, Kohlrabi u. a. Brassicaceae Brassica rapa neo.? Rübsen und Wasserrübe u. a. Poaceae Briza minor Kleines Zittergras Poaceae Bromus briziformis Zittergrasähnliche Trespe Bromus brizaeformis Poaceae Bromus carinatus Kiel-Trespe Ceratochloa carinata Poaceae Bromus catharticus Willdenow- Trespe Poaceae Bromus diandrus Zweimännige Steif-Trespe Bromus willdenowii, Bromus unioloides, Ceratochloa cathartica Bromus villosus, Anisantha diandra Mediterr., W-Eur. W, N, St, K Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö Kulturpfl. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren Mediterr. St (Graz, Mariatrost), S W-As. (Kaukasus bis N-Iran) Ruderalfluren (Bahnhof) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al x x x Melzer 1954, 1957, Gutermann & Niklfeld 1973, Flor. Kart. Ö. 2001, Kammerer in Vorber. St (Graz) Ruderalfluren x? x x in Eur. öfters als Ziergras kult. (für Trockensträuße) N-Am. W (Simmering, b. Wienflussbecken), O (Reichersberg), St (Preg, Kraubath, Graz, Hieflau), K, T (Innsbruck) S-Am. N (Wiener Becken), V (Tosters) Mediterr., S(E)-, W-Eur., SW-As. Poaceae Bromus grossus Dicke Trespe Eur., W-As., S-Afr.? Poaceae Bromus hordeaceus subsp. pseudothominii Falsche Weich- Trespe Bromus pseudothominii, Bromus hordeaceus x Bromus lepidus? Poaceae Bromus lanceolatus Lanzett-Trespe Bromus macrostachys St (in und um Graz), K (b. Villach), T, V Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Schuttplätze) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x in NW-Eur. z.t. bereits eingeb. x x x zu B. hordeaceus agg.; z.b. in S-Am. wichtiges Futtergras, in Eur. kaum kult., oft mit Wolle oder Ölfrüchten eingeschleppt Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen Melzer 1977a, 1988b, 1989b, 1995a, 1996a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 2000, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b Murr 1923, Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001b x x x Melzer 1954, Janchen , Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2001b, Wilhalm & Pagitz 2001 B, O Ruderalfluren x x x zu B. secalinus agg. Krim O, St, K, V Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Mülldeponien) Mediterr. bis E-As. St (Knittelfeld) Ruderalfluren (Müllplatz) Traxler 1984a, Strauch 1992 x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer 1998b, 1998c, Polatschek 2001b x x x Melzer 1981a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

75 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 75 Poaceae Bromus lepidus Zierliche Trespe Poaceae Bromus madritensis Madrid-Trespe Anisantha madritensis Poaceae Bromus secalinus subsp. decipiens Moraceae Broussonetia papyrifera Boraginaceae Brunnera macrophylla Enttäuschende Roggen-Trespe Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Papiermaulbeerbaum x (x)? x in W in Einbürgerung begriffen Kaukasusvergissmeinnicht Buddlejaceae Buddleja davidii Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch Brassicaceae Bunias erucago neo.? Flügel-Zackenschötchen, Zackensenf Brassicaceae Bunias orientalis Glattes Zackenschötchen Apiaceae Bunium bulbocastanum Apiaceae Bupleurum baldense Monte-Baldo- Hasenohr Apiaceae Bupleurum fontanesii Apiaceae Bupleurum lancifolium krit.! Fontanesi- Hasenohr Buddlea variablis N-, W-Eur. W, St (b. Graz), O (Doppl b. Leonding) Mediterr., S(E)-, W-Eur., SW-As. unbekannt (sekundäres Unkraut) St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) *B (b. Podersdorf), N, O (Reichersberg), St, T Ruderalfluren x x x z. B. hordeaceus agg. E-As. (Japan) B, W Ruderalfluren, Hecken, Gebüsch Kaukasus bis Altai W, N, St, K, S, T, V, ob auch andere BL? Ruderalfluren (Gärten) E-As. alle BL Ruderalfluren (bes. grus-, skelettreiche, trockene Böden), Bach-, Flussufer (bes. Schotterflächen), sommerwarme Gebiete Mediterr. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren, Brachen, Bahndämme E-Eur., W-As. alle BL ruderale Böschungen und Staudenfluren Erdkastanie W-Eur. W, N (Donau- Schutzdämme O Wien), K Lanzen- Hasenohr Bupleurum odontites auct. p.p. Bupleurum subovatum ruderale Böschungen, Halbtrockenrasen (Schutzdämme) x x x zu B. hordeaceus agg.; in Graz seit 1949 mehrfach Onno 1941, Melzer 1961b, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992 Melzer 1954, 1996a, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Bomble & Scholz 1999, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) x (x) x nur in N (Stiftsgarten v. Seitenstetten) lokal eingeb. x x x in Südtirol sich auf den Schotterbänken der Flüsse ausbreitend (Schönswetter mündl. Mitt.) Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 2001a Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Maurer 1998, Adler et al. 2001a Melzer 1968b, 1984b, Maier 1970, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Strobl 1993, 1995, Adler et al. 1994, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Hohla et al. 1998, 2002, Ludwig et al. 2000, Drescher & Magnes 2001, Essl & Walter 2002 x (x) x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Polatschek 1999, Zidorn & Dobner 1999, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 x x x Pehr 1938, Melzer 1954, 1968b, 1969a, 1971b, 1981b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Essl et al. 1998, Hohla et al. 1998, Zidorn & Dobner 1999, Hohla et al x (x) x Melzer 1958a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Drescher & Magnes 2001 Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x? x x Melzer 1954, Janchen E-Mediterr. T (Innsbruck) Ruderalfluren x x x eine Pfl eingeschleppt Dalla Torre & Sarnthein 1909 Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x? x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

76 76 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Buxaceae Buxus sempervirens Scrophulariaceae Calceolaria pinnata Fieder- Pantoffelblume Asteraceae Calendula arvensis Acker- Ringelblume Asteraceae Calendula officinalis Echte Ringelblume Asteraceae Callistephus chinensis Convolvulaceae Calystegia pulchra Schöne Zaunwinde Convolvulaceae Calystegia silvatica Wald- Zaunwinde Brassicaceae Camelina alyssum neo.? Gezähnter Leindotter Brassicaceae Camelina rumelica Balkanischer Leindotter Buchsbaum S-Eur. fehlt K Laubwälder, Trockengebüsche, felsige Hänge Gartenaster Korea, N- China, Japan? (Calystegia sylvatica ) Camelina dendata S-Am. St (Frohnleiten), T (Umhausen, Völs, Innsbruck) Ruderalfluren, Friedhof, Bachufer Mediterr. W, N, St Weingärten, Segetalfluren x (x) x Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 2002 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen , Forstner 1973 x? x x Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö Mediterr. alle BL Ruderalfluren x x x Rechinger 1933, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Traxler 1977b, Maurer 1998, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, Essl 1999a, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a B, W, N, O, St, K, V NE-As. N (b. Litschau, b. Schrems), T (Kufstein, b. Reutte) Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1956, Janchen , 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997 Ruderalfluren, Hecken, Auen x? x x Janchen , Dörr 1998, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö SE-Eur. S (Hallein) Ruderalfluren x? x x 1956 v. F. Fischer in S gefunden Balkanhalbinsel, Vorderas. Balkanhalbinsel, Vorderas. W, St, S, T, V Segetalfluren (Leinäcker), Ruderalfluren (Anschüttungen) B (Seewinkel), W, N bes. Segetalfluren, Ruderalfluren x x x seit 1920 in Österreich nicht mehr nachgewiesen, um 1950 weltweit ausgestorben; früher eingeschleppt auf Leinäckern Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Sauter 1879, Murr 1923, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Polatschek 1999 x x x Janchen , Melzer 1964a, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

77 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 77 Brassicaceae Camelina sativa var. sativa Campanulaceae Campanula alliariifolia Campanula carpatica Campanula garganica neo.? Eigentlicher Saat-Leindotter Campanulaceae Lauchkrautblättrige Glockenblume Felsen, Wegrand Campanulaceae Campanulaceae Karpaten- Glockenblume Gargano- Glockenblume Campanula medium Marien- Glockenblume Campanula poscharskyana Campanula pyramidalis Campanula rhomboidalis Campanulaceae Poscharsky- Glockenblume Campanulaceae Pyramiden- Glockenblume SE-Eur. B, W (Obere Augartenstr.), N (Burg Niederranna) Campanulaceae Rhomben- Glockenblume Brassicaceae Capsella rubella krit.! Rötliches Hirtentäschel Solanaceae Capsicum annuum Paprika und Pfefferoni Fabaceae Caragana arborescens Gewöhnlicher Erbsenstrauch Fabaceae Caragana frutex Busch- Erbsenstrauch Asteraceae Carduus hamulosus Haken- Ringdistel Camelina sativa subsp. sativa Kulturpfl. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren Kaukasus, Anatolien St (Grazer Schlossberg) W-Karpaten W (Küniglbergstr.) W-Griechenland, Italien (Monte Gargano) W (Alpengarten Belvedere) W-Mediterr. B, W, N, St, T Ruderalfluren, Gartenmauer Dalamatien St (Graz, St. Veit b. Graz), *S (Sbg. Stadt) W-Alpen O, St (Leopoldsteiner See b. Eisenerz, Kleinfölz), T, V Mediterr. N (Enzersdorf a. Göllersbach), St, T Mittel-Am. W, O, K, ob auch andere BL? mittl. und östl. Sibirien, Mandschurei SE-Eur., gemäßigtes As. Cyperaceae Carex bebbii Bebb-Segge nördl. N-Am. bis Alaska Cyperaceae Carex vulpinoidea Fuchsseggenähnliche Segge B, W, St (Grazer Schlossberg), V (Frastanz) W (Raxstr., Zentralfriedhof) SE- und E-Eur. W, T (Mühlau b. Innsbruck) T (Tal d. Leutascher Ache: Katzenloch) x (x)? x alte Kulturpfl. Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a x? x x Melzer 1988b Ruderalflur x x x Forstner & Hübl 1971 Mauern x? x x Forstner & Hübl 1971 x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Walter 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö Mauern, Felsen x x x Melzer 1973, *Wittmann unpubl. auf Mauern x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a Wiesen, Weiderasen, Nährstoffzeiger, montan bis subalpin Segetalfluren, Ruderalfluren Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Mauern, Friedhöfe, Gebüsche Friedhöfe, Ruderalfluren x? (x) x Janchen , Melzer 1964b, Adler et al. 1994, Pils 1994, Zobodat 2001 x x x Hamburger 1948, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1984b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a anmoorige Stelle N-Am. O, St, K, S, T feuchte bis nasse Wiesen, Gewässerufer x (x)? x Wallnöfer 1993, Polatschek 2001a x (x) x Janchen , Hartl et al. 1992, Wallnöfer 1993, Strobl 1994, 1997, 1999, Polatschek 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

78 78 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Aizoaceae Carpobrotus acinaciformis Falsche Hottentottenfeige, Rote Mittagsblume Mesembryanthemum acinaciforme S-Afr. (Kapland) Asteraceae Carthamus lanatus Wolliger Saflor Mediterr., Frankreich, SW-Schweiz, Süd-T, Ungarn, E-Eur., E-Afr. (Äthiopien) Asteraceae Carthamus tinctorius Echter Saflor, Öldistel, Färberdistel Verbenaceae Caryopteris x clandonensis Bignoniaceae Catalpa bignonioides Trompetenbaum, Virginiabaum Poaceae Catapodium rigidum Gewöhnliches Steifgras Celastraceae Celastrus scandens Kletternder Baumwürger Amaranthaceae Celosia argentea krit.! Silber- Brandschopf Ulmaceae Celtis occidentalis Amerikanischer Zürgelbaum Poaceae Cenchrus incertus Unsicheres Federborstengras Mediterr., W-As. Bartblume hybridogene Kulturpfl., Heimat d. Stammsippen: E-As. Scleropoa rigida, Desmazeria rigida Cenchrus pauciflorus, Cenchrus tribuloides V (Röthis) Ruderalfluren x x x nur einmal als Gartenflüchtling beobachtet N (Moosbrunn) unbekannt x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt B, *W (Bahngelände Aspang- Bhf.), St (Knittelfeld, Graz), K, T, V W (Ecke Kaunitzg./Magdalenen str., Bhf. Inzersdorf-Metzgerwerke), *N (Münchendorf), St (Bhf. Knittelfeld) östl. N-Am. B, O (Hafen Linz), St (Graz- Straßgang) Mediterr., SW-Eur. Ruderalfluren x x x neuerdings in Ostösterreich wieder kult. (Distelöl) Ruderalfluren, Straßenränder Ruderalfluren, Hecken Murr 1923 Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen , Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer 1997a, *Walter unpubl. x (x)? x Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 x x x Traxler 1989a, Hohla et al. 1998, Melzer 2000 St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen N-Am. W (Stadlau) Bahnböschung x? x x Forstner & Hübl 1971 trop. Afr. W, S Ruderalfluren, Mauer N-Am. B, W, N Gebüsche, Waldränder N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) x x x einmal eingeschleppt Melzer 1954, Janchen (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

79 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 79 Asteraceae Centaurea calcitrapa Stern- Flockenblume, Fußangel- Flockenblume Asteraceae Centaurea dichroantha Zweifarben- Flockenblume Asteraceae Centaurea diffusa Sparrige Flockenblume Asteraceae Centaurea diffusa x stoebe subsp. micranthos Asteraceae Centaurea diffusa x stoebe subsp. stoebe Asteraceae Centaurea diluta Verwaschene Flockenblume Asteraceae Centaurea nigra krit.! Schwarze Flockenblume Asteraceae Centaurea rupestris Felsen- Flockenblume Asteraceae Centaurea ruthenica Ruthenische Flockenblume Asteraceae Centaurea scabiosa subsp. spinulosa Stachelige Skabiosen- Flockenblume Asteraceae Centaurea solstitialis Sonnenwend- Flockenblume Valerianaceae Centranthus ruber Rote Spornblume Dipsacaceae Cephalaria radiata Strahlender- Schuppenkopf Dipsacaceae Cephalaria syriaca Syrien- Schuppenkopf Centaurea x simonescui Centaurea x psammogena incl. Centaurea debeauxii und Centaurea nemoralis Kentranthus ruber W-, S-Eur., W- As. SE-Eur. (endem.: SE- Kalkvoralpen v. Slowenien und NE-Italien) W, N, O, K, S trockene Ruderalfluren T (b. Lienz) Flussschotter (der Drau) SE-Eur., W-As. W, N (Marchfeld, *Wiener Becken b. Breitenau), O (Unteres Trauntal) Hybride, in Österreich entstanden? Hybride, in Österreich entstanden? Spanien, NW-Afr. W- Deutschland, NW-Schweiz, Mittel-, S-, SW- Frankreich Balkan, N- und Mittelitalien Siebenbürgen, E-Galizien, S-Russland, W-, Mittel-As. Ruderalfluren (Schuttplätze, Bahnanlagen, Mülldep.) W Ruderalfluren (Bahnanlagen) W, N, O (Linz) Ruderalfluren (Bahnanlagen) V (b. Lässern W St. Anna) W, N (zw. Eichgraben und Rekawinkel), St (Ost-St) Ruderalfluren (Müllplatz) x x x im wärmeren Mittel- und E- Eur. eingeb. x x x einmal eingeschleppt Reiter 1963, Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1997 x x x Baschant 1955, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001, *Walter unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971 x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 2001, Hohla et al x x x Polatschek 1997 unbekannt x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt St (Graz) Ruderalfluren x x x Vorkommen 1817 bis 1820 T (Kematen) Ruderalfluren x x x vorübergehend eingeschleppt Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Hamburger 1948, Janchen Janchen SE-Eur. W, N (Gießhübel) Ruderalfluren x x x Janchen , 1977 S, SE-Eur., W-, Mittel-As. S-Eur. (submed.) fehlt K Ruderalfluren (bes. Schuttplätze), Segetalfluren (Luzernenfelder) B, W, N, O, St, K Mauer-, Felsspalten, trockene Schotterstandorte x x x Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. Rumänien N (Kamptal) unbekannt x (x) x Adler et al Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1959, Janchen Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

80 80 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Dipsacaceae Cephalaria transsylvanica Caryophyllaceae Cerastium tomentosum Parkeriaceae Ceratopteris thalictroides Rosaceae Chaenomeles speciosa Cupressaceae Chamaecyparis lawsoniana Asteraceae Chamaemelum mixtum Asteraceae Chamaemelum nobile Euphorbiaceae Chamaesyce canescens Euphorbiaceae Chamaesyce glyptosperma Euphorbiaceae Chamaesyce humifusa Siebenbürgen- Schuppenkopf Italien-Filz- Hornkraut Wasserhornfarn Japanische Scheinquitte Lawson- Scheinzypresse Falsche Römerkamille Echte Römische Kamille, Echte Römerkamille Graue Zwergwolfsmilch Querfurchen- Zwergwolfsmilch Niederliegende Zwergwolfsmilch *Person unpubl. (Choenomeles speciosa) S-Eur., Slowakei, Ungarn, Siebenbürgen Mittelitalien bis Sizilien B, W, N Weg-, Ackerränder, -brachen, Böschungen (pann. Gebiet) alle BL Bach-, Flussufer, Gärten, Ruderalfluren (Müllplätze) K (Warmbad Villach) E-As.? B (b. Neumarkt a. d. Raab), W westl. N-Am. W (Friedhof Hadersdorf- Weidlingau) Trop. und Subtrop. Thermenabflüsse (Warmbach) Anthemis mixta Mediterr. W, St (Graz) Ruderalfluren (Bahnanlagen) Anthemis nobilis x (x)? x Rechinger 1933, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer 1995b, Maurer 1996, Polatschek 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a x x x Vorkommen in den letzten Jahren nicht mehr beobachtet Janchen , Melzer 1968b, 1983a, Hartl et al Gebüsche x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975 Friedhöfe x x x zumindest früher in B, N, O, St, S, T als Zier- und Forstgehölz kult. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Melzer 1954, Janchen , Forstner & Hübl 1971 Eur., W-As. B, N, St Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a Euphorbia chamaesyce Euphorbia glyptosperma Euphorbia humifusa Mediterr., W-As. N-Am. N (Donau- Marchfeldschutzdamm zw. Schönau und Stopfenreuth) St (Hatzendorf) Ruderalfluren x x x Janchen lückige ruderale Rasen, Fahrweg gemäßigtes As. alle BL trockene Ruderalfluren (Dämme, Friedhöfe) x x x belegt seit 1964 (Melzer) am Donaudamm, bereits großer Bestand Janchen , Hügin & Starlinger 1997 x (x) x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1983b, 1995b, Fischer & Niklfeld 1998, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Hohla 2002, Gruber unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

81 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 81 Euphorbiaceae Chamaesyce maculata Flecken- Zwergwolfsmilch Euphorbia maculata, Euphorbia supina Euphorbiaceae Chamaesyce nutans Nickende Zwergwolfsmilch Euphorbia nutans, Chamaesyce indica auct. Euphorbiaceae Chamaesyce serpens Schlängelige Zwergwolfsmilch Chenopodiaceae Chenopodiaceae Chenopodium album subsp. borbasii Chenopodium album x berlandieri (subsp. zschackei) neo.? Borbas- Gänsefuß Euphorbia serpens incl. Chenopodium borbasioides krit.! Chenopodium x subcuneatum Chenopodiaceae Chenopodium ambrosioides Chenopodium aristatum Duft-Gänsefuß incl. Chenopodium anthelminticum Chenopodiaceae Grannen- Gänsefuß Chenopodium berlandieri subsp. zschackei Amerikanischer Gänsefuß Chenopodiaceae Chenopodiaceae Chenopodiaceae Chenopodium botrys Klebriger Gänsefuß, Drüsen- Gänsefuß Chenopodium capitatum Kopfiger Erdbeerspinat Blitum capitatum Chenopodium desiccatum Chenopodiaceae Schmalblatt- Gänsefuß Chenopodium pratericola Chenopodium giganteum Chenopodiaceae Riesen- Gänsefuß Chenopodium amaranticolor Chenopodium hircinum Chenopodiaceae Bocks- Gänsefuß N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren N- und S-Am. N, *O (Pergern b. Steyr), St, K Ruderalfluren (bes. Eisenbahnanlagen, skelettreiche Böden) N-Am. W (18. Bezirk) in einem Blumentopf x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1967, 1968b, 1971b, 1975b, 1994a, 1996c, 2001a, Melzer & Barta 1994a, Dörr 1998, 2000, Hohla 1998, Fischer & Niklfeld 1998, Hohla et al. 1998, Polatschek 1999, Botanisches Institut Salzburg 2001 x (x)? x Pehr 1932, Melzer 1954, 1970, 1971b, 1994a, 2001a, Janchen , Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, *Essl unpubl. x x x Hügin & Starlinger 1997 S-Eur. alle BL? Ruderalfluren x x x Melzer 1972c, Hartl et al. 1992, Walter unpubl. Hybride, vermutl. in Österreich entstanden subtrop. S-Am. N (Pachfurth), St (Graz, S-St), K, T N-Am., As. St (b. Köflach, Mülldep. a. Karlschacht) T, V Ruderalfluren x x x Janchen N-Am. W, N, St (Grazer Frachten-Bhf.), T, V (Tosters, Felsenau) SE-Eur. bis E-As. B, W, N, O, St, K, T Ruderalfluren x x x früher als Heilpfl. (z.b. Anthelminthicum) kult. Ruderalfluren x x x x Melzer 1988b Ruderalfluren x x x keine aktuellen Funde Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , 1977, Hartl et al. 1992, Maurer 1996 Murr 1923, Janchen , 1977, Melzer 1959, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Janchen 1977, Melzer 1991b, Adler et al. 1994, Essl 1998a vermutl. N-Am. B, W, N, O, St, S, T wärmeres N-Am. As. (N-Indien, Nepal) Ruderalfluren x x x als Gemüseund Färbepfl. (Schminkpfl.) früher kult. Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Adler et al. 2001a W, N, St, T, V Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a *W, St (Graz), *K (Mülldep. St. Veit a. d. Glan) subtrop. S-Am. N, St, T (Innsbruck) Ruderalfluren x x x z.t. als Zierpfl. kult., sonst eingeschleppt Ruderalfluren, Segetalfluren Janchen , , *Walter unpubl. (Herbarrevision) x x x Janchen , 1977, Melzer 1962a, Polatschek 1999, Walter unpubl. (Herbarrevision) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

82 82 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv B?, W, N, St, K, T Ruderalfluren x x x im pannonischen Raum lokal hfg. und vermutl. eingeb. Chenopodiaceae Chenopodiaceae Chenopodium schraderianaum Chenopodiaceae Chenopodiaceae Chenopodium probstii Chenopodium pumilio Chenopodium quinoa Chenopodium schraderanum Chenopodium strictum subsp. striatiforme Chenopodium strictum subsp. strictum Chenopodiaceae Probst- Gänsefuß Australischer Gänsefuß Chenopodium carinatum auct. N-Am? (eher nicht Austral.?) Austral. B, W, N, O (Unteres Trauntal) Reismelde S-Am. *O (Bogenhofen b. St. Peter a. Hart), V (Felsenau) Chenopodiaceae Schrader- Gänsefuß neo.? Gestreifter Steif-Gänsefuß Chenopodium concatenatum, Chenopodium album var. microphyllum, Chenopodium album subsp. album var. striatiforme neo.? Steif-Gänsefuß Chenopodium striatum trop. Afr. St (Radkersburg), S, T, V SE-Eur. bis As.? Mittel- bis E-As.? Brassicaceae Chorispora tenella Gliederschote SE-, E-Eur., SW-As. sand-, schotter-, steinreiche, trockene Ruderalfluren Melzer 1967, 1969a, 1969b, 1971b, 1972c, 1975b, 1976, 1977a, 1983a, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. x (x)? x Janchen , , 1977, Melzer 1958a, Forstner & Hübl 1971, Jackowiak 1990, Strauch 1992, Melzer & Barta 1995a, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001, Holzner unpubl. Ruderalfluren x x x früher aus Kulturen verw., mit Getreide eingeschleppt Murr 1923, Adler et al. 1994, *Walter unpubl. Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1963, 1991a, Adler et al. 1994, Polatschek 1999 *W, N, O, T Ruderalfluren x (x)? x diese Sippe ist im pann. Raum nicht slt., vermutl. sogar eingeb., in anderen Gebieten jedoch nur unbeständig und slt. alle BL Ruderalfluren x x x Zeit d. Einschleppung oder Einwanderung unklar, aber vermutl. Neophyt B, W, N, K Segetalfluren, Ruderalfluren (Rasenansaaten) x (x) x vermutl. mit Rasensaaten eingeschleppt; in W lokal (Do- nau-oder- Kanal, Uferdamm) eingeb. Janchen , , Polatschek 1999, *Walter unpubl. Baschant 1955, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Leopoldinger 1985, Melzer 1988a, Hartl et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

83 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 83 Asteraceae Chrysanthemum x grandiflorum Großblütige Chrysantheme Asteraceae Cichorium calvum Glatzfrucht- Wegwarte Dendranthema x grandiflorum, Dendranthema x morifolium, Tanacetum morifolium China, Japan W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 E-Afr. B, W (Hst. Praterkai), N (Dürnkrut), St (Graz, Zeltweg) Asteraceae Cichorium endivia Endivie Mediterr. W, St (Graz, *Knittelfeld), V (Tosters) Cistaceae Cistus monspeliensis Montpellier- Zistrose Cucurbitaceae Citrullus lanatus Wassermelone Citrullus vulgaris Ruderalfluren x x x Traxler 1979, 1984b, Melzer 1986b, 1987b, Melzer & Barta 1995a, 2000, 2001, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Fritsch 1930, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer (Herbar) Mediterr. S unbekannt x x x Wittmann et al trop. Afr. B, W, N, O, St, K, V Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Rutaceae Citrus aurantium Orange SE-As. W Ruderalfluren (bes. Kompostanlagen und Mülldep., seltener auch Straßen- und Wegränder) Onagraceae Clarkia amoena Godetie, Atlasblume, Sommerazalee Onagraceae Clarkia pulchella Zierliche Clarkie Onagraceae Clarkia unguiculata Mandelröschen, Sommerfuchsie Ranunculaceae Clematis glauca Blaugrüne Waldrebe Ranunculaceae Clematis tangutica Mongolei- Waldrebe Ranunculaceae Clematis viticella Italienische Waldrebe Godetia amoena Kalifornien B (Galgenberg b. Neckenmarkt), N, St (Dep. Aich b. Assach) Ruderalfluren (Aufschüttungen) x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1980b, 1984b, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Hohla et al x x x Forstner & Hübl 1971, Walter unpubl. x x x Janchen , Traxler 1967b, Walter 1992, Flor. Kart. Ö N-Am. K unbekannt x x x Biodat 2002 Clarkia elegans Kalifornien N (Straßhof), St (b. Fohnsdorf, b. St. Michael ob Leoben) Sibirien, E-As. T (Brennerstraße b. Innsbruck) Mongolei bis NW-China Kleinas., Syrien, Iran S (Sbg. Stadt), T (Imst, Landeck, Iselsberg) Ruderalfluren x x x Melzer 1980a unbekannt x x x kult. und früher vorübergehend eingeschleppt Kalkschuttfluren N (Laxenburg) trockengefallener Wassergraben Janchen x x x Polatschek 1980, 2000, Wittmann & Pilsl 1997 x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer & Barta 1994b Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

84 84 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Capparidaceae Cleome spinosa Dornige Spinnenpflanze Asteraceae Cnicus benedictus Kardobenediktenkraut Brassicaceae Coincya monensis subsp. cheiranthos Asteraceae Coleostephus myconis Collinsia heterophylla Lacksenf Coincya cheiranthos subsp. cheiranthos, Rhynchosinapis cheiranthos, Brassicella erucastrum Gelbe (Falsche) Margerite Scrophulariaceae Commelinaceae Commelinaceae Zweifarben- Collinsie Commelina coelestis Himmelblaue Commeline Commelina tuberosa Gewöhnliche Commeline Brassicaceae Conringia orientalis neo.? Orient- Ackerkohl Ranunculaceae Consolida ajacis Kleiner Gartenrittersporn Ranunculaceae Consolida hispanica neo.? Morgenländischer Feldrittersporn Chrysanthemum myconis S-Am. *W (Penzing), O (Mühlheim a. Inn, Gimpling, Braunau), *St (Leibnitz, Köflach), K (St. Veit a. d. Glan), *V (Gisingen) Mediterr., SW-As. SW-Eur. bis westl. Mittel- Eur. Collinsia bicolor N-Am. (Kalifornien) Commelina tuberosa Commelina communis Consolida orientalis B, N (Pillichsdorf), K B, St (Göstinger Au b. Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1968b, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren, Segetalfluren Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x früher als Heilpfl. kult. (bes. Marchfeld und St) Janchen , 1977, Traxler 1989a, Hartl et al Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a x? x x Melzer 1954, Janchen B?, W?, N? Ruderalfluren x x x verw. gelegentlich Janchen , 1977 Mexiko O (Linz-Urfahr) Ruderalfluren x x x Baschant 1955, Janchen E-As. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Straßen-, Wegränder, Parkanlagen, Mauern) E-Mediterr. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren, Brachen x x x Melzer 1957, 1971b, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984b, Brandes 1993, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a x x x Murr 1923, Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Biodat 2002 Mediterr. fehlt S Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1991b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Mediterr. fehlt S Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1961a, 1972a, Janchen , Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, Herbar LI (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

85 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 85 Ranunculaceae Consolida regalis subsp. paniculata neo.? Rispiger Feldrittersporn Convolvulaceae Convolvulus tricolor Dreifarben- Winde Asteraceae Conyza sumatrensis s. l. Asteraceae Conyza canadensis Kanadaberufkraut, Katzenschweif Sumatra- Katzenschweif Asteraceae Coreopsis grandiflora Großes Mädchenauge Asteraceae Coreopsis lanceolata Lanzettblättriges Mädchenauge, Schönauge Asteraceae Coreopsis tinctoria Färber- Mädchenauge Apiaceae Coriandrum sativum Echter Koriander Corispermum leptopterum Chenopodiaceae Schmalflügel- Wanzensame Cornaceae Cornus alba s. propr., non auct. krit.! Tatarischer Hartriegel Delphinium paniculatum S-, E-Eur., bis N-Italien und W-Slowakei B, W?, N? nährstoffreiche, bodensaure Therophytenfluren x x x Vorkommen tlw. fraglich Traxler 1967, Adler et al Mediterr. W Brache x x x Forstner & Hübl 1971 Erigeron canadensis Conyza sumatrana, Erigeron linifolius, Conyza albida, C. naudinii, C. bonariensis auct. incl. Corispermum hyssopifolium auct. N-Am. alle BL Ruderalfluren, Dämme, Waldschläge, Brachen SE-As. St (Peggau, HauptBhf. Graz) N-Am. W, N (NW Wr. Neustadt) N-Am. B (b. Eisenstadt), W (Stammersdorf, Breitenlee), N (b. Wr. Neustadt) Ruderalfluren (Bahnanlagen) Ruderalfluren (Schutt, Ruinen) x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Melzer 1954, 1996a, 1996c, 1998c, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren x x x Traxler 1971, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a südl. N-Am. B, W, N, K, T, V Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1976, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Polatschek 1997 N-Afr., W-As. fehlt S Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Pehr 1932, Hamburger 1948, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Strauch 1992, Melzer 1996a, Maurer 1996, Polatschek 1997, Hohla 2001, Adler et al. 2001a E-Eur., W-As. N (Auf d. Scheibe O Persenbeug, *Wachberg b. Melk), O, T trockene Ruderalfluren (bes. Sandund Schottergruben, Sandund Schotteraufschüttungen) Cornus tatarica E-As. alle BL? Gebüsche, (Au-)Wälder x (x)? x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Leopoldinger 1995, *Kriechbaum unpubl. x (x) x Janchen 1977, Melzer 1989a, Jackowiak 1990, Franz et al. 1990, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Strobl 1999, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2001, Zobodat 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

86 86 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Cornaceae Cornus sanguinea subsp. australis Südlicher Rot- Hartriegel Cornaceae Cornus sericea Weißer Hartriegel, Amerikanischer Hartriegel Fabaceae Coronilla scorpioides Skorpions- Kronwicke Brassicaceae Coronopus didymus Zweiknoten- Krähenfuß Cornus stolonifera, Cornus alba subsp. stolonifera, Cornus alba auct. Betulaceae Corylus colurna Baum-Hasel Corylus tubulosa Betulaceae Corylus maxima Riesen-Hasel SE-Eur., Krim, Kaukasus, nördl. Kleinas. Asteraceae Cosmos bipinnatus Kosmee Mexiko, N-Am. (Texas) Rosaceae Cotoneaster dammeri Rosaceae Cotoneaster franchetii Teppich- Steinmispel, Teppich- Zwergmispel Franchet- Steinmispel (- Zwergmispel ) Kleinas. B, N, O, St, K, S, T N-Am. W, N (Donauauen O Wien), St (Graz), ob auch andere BL? Gebüsche, Wälder Gebüsche, Wälder Mediterr. St (Graz), K trockene Ruderalfluren, Segetalfluren S-Am. W (Fuß des Laaerberges), N (Korneuburg), O (Linz), St (Graz), T (Telfs) Ruderalfluren, bes. Trittrasen (Parkrasen, Pflasterwege) SE-Eur., W-As. B, W, O, St Mauern, Friedhöfe, Ruderalfluren W (b. Mauerbach, Neuwaldegg) W-China O (HauptBhf. Wels), *St (Graz) W-China W (zw. Penzing und Hütteldorf) Mauern, Friedhöfe, Ruderalfluren x x x Verbreitung ist ungenügend bekannt; wird als Böschungsbegrünung und bei Gewässerregulierungen angepflanzt Melzer 1989b, 1998c, Adler et al. 1994, Stöhr 2000b, 2001b, Strobl & Stöhr 2001, Zobodat 2001, Hohla 2002 x x x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Drescher & Magnes 2001 x x x Melzer 1954, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al x (x) x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1982a, 1983b, 1998a, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 x x x als Frucht- und Zierstrauch kult. und verw. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a x x x Adler et al. 2001a fehlt S Ruderalfluren x x x Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Traxler 1963, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al Pflasterfugen x x x Hohla et al. 1998, *Melzer (Herbar) Bahndamm x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

87 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 87 Rosaceae Cotoneaster horizontalis Rosaceae Cotoneaster lucidus Rosaceae Cotoneaster melanocarpus Rosaceae Cotoneaster multiflorus Fächer- Steinmispel, Waagrecht- Steinmispel (- Zwergmispel ) Glanz-Steinmispel (- Zwergmispel ) Schwarze Steinmispel (- Zwergmispel ) Vielblütige Steinmispel (- Zwergmispel ) Asteraceae Cotula coronopifolia Krähenfußblättrige Laugenblume Brassicaceae Crambe hispanica Spanischer Meerkohl Brassicaceae Crambe orientalis Orient- Meerkohl Rosaceae Crataegus sanguinea Rosaceae Crataemespilus gillotii Cotoneaster acutiflorus Lindley Cotoneaster niger Blut-Weißdorn E-Russland, N-As. kult.? Crataegus monogyna x Mespilus germanica, x Crataemespilus x grandiflora China alle BL ruderale Gebüsche und Wälder, Mauerritzen, Felsspalten Altai W, T (Innsbruck, Pradl) E-Eur., W-As. W (Augarten, b. Zentralfriedhof) W-China W (WestBhf., Döblinger Friedhof) S-Afr. W (b. Hadersdorf, Mauerbach- Staubecken) Mediterr. W (Hadersdorf- Weidlingau) Ruderalfluren, Mauern, Hecken Mauerritzen, Bahngelände Böschung, Friedhof Gewässerufer (Schlammböden) gestörte Stelle an d. Wienfluss-Böschung SW-As. W, *N trockene Ruderalfluren Gattungs- Kulturhybride Asteraceae Crepis nicaeensis Nizza-Pippau Frankreich (W- Alpen), S-Eur., Kaukasusländer Asteraceae Crepis pulchra Schöner Pippau Asteraceae Crepis zacintha Höckerlattich, Höcker-Pippau Iridaceae Crocosmia x crocosmiiflora Zacintha verrucosa Montbretie Tritonia (x) crocosmiiflora W, N (Kaltenleutgeben) Hecken, Blocksteinwürfe, Friedhöfe x (x) x bes. als Bodendecker sehr hfg., bes. in lichte Wälder eindringend Forstner & Hübl 1971, Melzer 1976, 1986a, Traxler 1985, Karrer 1991, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Brader & Essl 1994, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Strobl 1998, 1999, Polatschek 2000 x x x Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a x x x Janchen , 1977, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x in Deutschland lokal eingeb. Melzer & Barta 2001 x x x Melzer & Barta 2000, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Schratt-Ehrendorfer unpubl. x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö N (Kritzendorf) unbekannt x x x Hybride aus Crataegus monogyna x Mespilus germanica; ob wirklich verw.? W, N, O (b. Ebensee), S, T (Innsbruck) Ruderalfluren, Gartenrasen, Grasplätze S-Eur., SW-As. W, N, O, K, S Weinberge, Mauern, Heckensäume, Brachen, Ruderalfluren Janchen x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Speta 1982, Adler et al. 2001a x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer 1999a Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x eingeschleppt in Graz 1948 S-Afr. N, K (Villach, Hundsdorf b. Feistritz), S Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Ruderalfluren x x x Melzer 1969c, Hartl et al. 1992, Strobl 1997, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

88 88 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Iridaceae Crocus banaticus Wald-Krokus Serbien, Rumänien, SW-Russland Iridaceae Crocus flavus krit.! Gold-Krokus Crocus aureus SE-Eur., Kleinas. Iridaceae Crocus heuffelianus *B (Rotenturm) Park x (x)? x Dietrich in Vorber., *Dietrich unpubl. B (Schlossberg b. Güssing) Heuffel-Krokus SE-Eur. B (Schlosspark Rotenturm) Iridaceae Crocus ligusticus krit.! Mittel-Krokus Crocus medius SW-Alpen W (Theresianum, Botanischer Garten?) Iridaceae Crocus purpureus krit.! Neapolitanischer Krokus Iridaceae Crocus tommasinianus Araceae Cryptocoryne crispatula subsp. balansae Elfen-Krokus, Tommasinis Krokus Gedrehter Wasserkelch Araceae Cryptocoryne wendtii Wendts Wasserkelch Apiaceae Cryptotaenia canadensis Kanadische Rispendolde Crocus napolitanus, Crocus vernus subsp. vernus Cryptocoryne balansae ehem. Jugoslawien, Italien SE-Eur. (S-Ungarn bis NW-Bulgarien) N-Vietnam, Thailand N (Tal d. Kl. Erlauf, bes. b. Gresten, Schwarzer Ötscher, *Seewiese b. Perchtoldsdorf), **S (Wals- Siezenheim) *W (Botanischer Garten), S östl. N-Am., E-As. (China, Japan) Cucurbitaceae Cucumis melo Zuckermelone trop.-subtrop. Afr. und/oder S-As. St (Grazer Schlossberg) W, N, O, K, ob auch andere BL? Cucurbitaceae Cucumis sativus Gurke N-Indien B, K, V, ob auch andere BL? Cucurbitaceae Cucurbita ficifolia Feigenblatt- Kürbis Park x x x Traxler 1984a, Dietrich in Vorber. Park (trockene bis frische Laubwälder) x (x) x Traxler 1977b, Adler et al Parks x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Dietrich in Vorber. feuchte Wiesen, Bachränder, Gebüschränder Friedhof, Mährasen K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) Thailand K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) Laubwald, Gebüsch Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) x (x) x Janchen , Adler et al. 1994, Dietrich in Vorber., *Dietrich unpubl., **Stöhr unpubl. x x x Stöhr et al. in Vorber., *Dietrich unpubl. x x x Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. x (x) x Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. x (x)? x Ansalbung durch F. Krasan seit 1890 erhalten, aber ohne Ausbreitungstendenz Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , Maurer 1996 x x x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 1994, 2001a x x x Murr 1923, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a N-Am. W (Wienerberg) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

89 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 89 Cucurbitaceae Cucurbita foetidissima Cucurbita perennis Cucurbitaceae Cucurbita maxima Riesen-Kürbis incl. Cucurbita maxima var. turbaniformis, Cucurbita pepo var. turbaniformis Cucurbitaceae Cucurbita pepo Gewöhnlicher Kürbis Lythraceae Cuphea lanceolata Köcherblümchen Cuscutaceae Cuscuta campestris Nordamerikanischer Teufelszwirn, Nordamerikanische Seide Cuscutaceae Cuscuta gronovii Gronovius- Teufelszwirn, Gronovius- Seide Cuscutaceae Cuscuta scandens Südlicher Teufelszwirn, Südliche Seide Cuscutaceae Cuscuta suaveolens Chilenischer Teufelszwirn, Chile-Seide Cuscuta arvensis Cuscuta australis Am. T (Pradl b. Innsbruck) Argentinien, Uruguay Nord-Mexiko, östl. N-Am. Rosaceae Cydonia oblonga Quitte Transkaukasien, Iran, Zentral-As., SE-Arabien Scrophulariaceae W (Breitenlee, Laaerberg), St (Köflach), V (Tosters) Ruderalfluren (Kompost) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) fehlt T Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt) x x x einmal ehemals in T auf Komposterde Dalla Torre & Sarnthein 1912 x x x Murr 1923, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1988b, Adler et al. 2001a x x x für V keine konkreten Angaben (Murr 1923) Murr 1923, Pehr 1932, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a Zentral-Mexiko W Ruderalfluren x? x x Forstner & Hübl 1971 südöstl. N-Am. B, W, N, O, St, S, V N-Am. St (Graz- Waltendorf) Brachen, ruderale Staudenfluren (bes. auf Trifolium sp., Medicago varia), Segetalfluren Garten (auf Impatiens parviflora) Mediterr. B, W, N feuchte Wiesen, Weiden S-Am. (Chile) N, O (Unteres Trauntal), T (Kitzbühel) Segetalfluren, Ruderalfluren? fehlt K Gebüsche, Wälder x (x) x kann zu Ertragseinbußen bes. in Klee-, Luzernenfelder (Kartoffel) führen; schon 1952 in Nord-B lokal massenhaft Murr 1923, Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1995a, 2001, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Polatschek 1999, Hohla et al x x x Melzer 1992, Maurer 1998 x x x Janchen 1977, Flor. Kart. Ö x x x Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Strauch 1992, Polatschek 1999 x x x Hödl 1877, Rechinger 1933, Janchen , 1977, Ruttner 1955, Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Cymbalaria muralis neo.? Zimbelkraut S-Eur. alle BL Mauerspalten x x x Adler et al Asteraceae Cynara cardunculus var. scolymus Artischocke Cynara scolymus Boraginaceae Cynoglottis barrelieri Barrelier- Ochsenzunge Poaceae Cynosurus echinatus Grannen- Kammgras, Stachel- Kammgras, Igel-Kammgras Anchusa barrelieri Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: NW-Afr.? SE- und E-Eur. N (zw. Wr. Neustadt und Steinabrückl) Mediterr., W-Eur. *St (Graz) Ruderalfluren (Schutt) W, N, O, St, K, S, T Ruderalfluren, Waldschlag trockene Wiesen, Segetalfluren (Getreideäcker, Gärten), Ruderalfluren x x x Janchen , *Melzer (Herbar) x x x Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Hödl 1877, Pehr 1938, Melzer 1954, Janchen , , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

90 90 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Cyperaceae Cyperus esculentus Erdmandel E-Afr., Indien?, Mediterr.? Cyperaceae Cyperus glomeratus Knäuel- Zypergras Cyperaceae Cyperus longus Langes Zypergras Cyperaceae Cyperus lupulinus subsp. macilentus krit.! Bush- Zypergras Cyperaceae Cyperus rotundus Knollen- Zypergras Cyperus bushii, Cyperus filiculmis s. l. Slowenien, Ungarn, SE-, S-Eur., gemäßigtes As. Mediterr. bis W-Eur. (Schweiz, (Bodenseegeb.), England) B, St, K Ruderalfluren, Segetalfluren St (Radkersburg?, St. Leonhard b. Graz) N (Thermenabfluss v. Bad Vöslau, Penz b. Kleinraming, Schwechat b. Baden), O (Linz, Pfarrkirchen), S, T (Lindau) Wassergräben, feuchte Stellen Thermenabfluss (nur dort eingeb.), Grabenränder, Ruderalfluren (Gartenflüchtling) N-Am.? T (Mühlau) Ruderalfluren (neben Bahn) Trop., Subtrop. St (Graz), K (Klagenfurt) Fabaceae Cytisus scoparius heim.? Besenginster Eur., N-As. alle BL Waldränder, bodensaure Wälder, Böschungen Asteraceae Dahlia x cultorum Garten-Dahlie Dahlia variabilis, Dahlia x hortensis Kulturpfl., Heimat d. Stammsippen: Mexiko *St, K Ruderalfluren (Mülldep., Gartenabfallstellen) Asteraceae Dahlia pinnata Fieder-Dahlie Mexiko B (Neckenmarkt), W Poaceae Dasypyrum villosum Zottiger Haarweizen Solanaceae Datura innoxia Garten- Stechapfel Solanaceae Datura stramonium Gewöhnlicher Stechapfel Haynaldia villosa Datura inoxia, Datura metel auct. incl.: Datura inermis, Datura stramonium var. tatula, Datura tatula Mediterr., SE-Eur., S-Russland, Kaukasusländer, Kleinas. W, St, K Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Mittel-Am. St (Müllplatz Karlschacht, b. Judendorf, Deutschlandsberg), K x (x) x früher kult. Janchen , Melzer 1989a, 2000, Traxler 1989a, Kammerer in Vorber. x x x Dalla Torre & Sarnthein 1906, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x (x) x meist nur als Gartenflüchtling unbest. Dalla Torre & Sarnthein 1906, Janchen , 1977, Adler et al. 1994, Steinwendtner 1995 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1906 Ruderalfluren x x x 1955 in Graz auf Mülldep. Janchen , Melzer 1957, 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al x x x Adler et al x x x Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Traxler 1967a, Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Mexiko alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren (Hackfruchtäcker) x x x Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x x x Melzer 1988b, 1991a, 2001b, Hartl et al x x x Melzer 1968b, 1981a, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1984, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

91 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 91 Solanaceae Datura wrightii Wright- Stechapfel Apiaceae Daucosma laciniata Schlitzblatt- Möhrenduft Ranunculaceae Delphinium x cultorum Garten- Rittersporn Brassicaceae Dentaria glandulosa Drüsen- Zahnwurz Datura meteloides auct. non Dunal, Datura metel var. quinquecuspida Delphinium- Hybriden Cardamine glanduligera südl. N-Am. bis nördl. S-Am. südl. N-Am. O (Bhf. Linz- Kleinmünchen) *N (Weinviertel) Ruderalfluren x x x *Dietrich unpubl. Kulturhybride W (Leopoldsberg) ruderale Trockenrasen, Waldränder, bes. im Pann. Polen, Mähren, Ungarn, Karpaten, Balkanhalbinsel St (b. Ehrenhausen) Hydrangeaceae Deutzia scabra Deutzie Deutzia crenata Japan B, W, N, St (Wetzelsdorf b. Graz), S (Sbg. Stadt) Caryophyllaceae Caryophyllaceae St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Dianthus gratianopolitanus Pfingst-Nelke Schweiz, Frankreich, Deutschland, Böhmen, Polen, Belgien Dianthus giganteus Riesen-Nelke Dianthus haynaldianus Digitalis ferruginea Rost-Fingerhut, Rostfarbener Fingerhut Balkanländer, Kleinas. Digitalis lanata Woll-Fingerhut nördl. Balkanhalbinsel (submed.) Digitalis purpurea Roter Fingerhut, Purpur- Fingerhut Brassicaceae Diplotaxis erucoides Senfrauken- Doppelrauke Brassicaceae Diplotaxis muralis neo.? Mauer- Doppelrauke Dipsacaceae Dipsacus strigosus Schlanke Karde Asteraceae Dittrichia graveolens Duft-Klebalant, Duftender Alant Asteraceae Doronicum orientale Orient- Gämswurz Inula graveolens Doronicum caucasicum S-Eur. N (Ruine Rauheneck, Lindkogel) W-Eur. (ozean.) Ruderalfluren x x x Baschant 1955 schattiger Edellaubwald (Buchen- Mischwald) Ruderalfluren, Mauerspalten, Hecken, Schutt, Planierungen O, S, V trockenwarme Felsfluren B, N ruderale Trockenrasen, Waldränder, Staudenfluren, bes. im Pann. N, O, St, K, S frische, bodensaure Waldschläge Mediterr. W (Breitenlee) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Mediterr., submed. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren (Hackfruchtäcker), Mauern x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x (x) x Melzer 1962a, Maurer 1996 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö x (x)? x lokal verw. bis eingeb. (?) Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Lonsing 1977, Polatschek 1999 x x x Kögeler 1949, Janchen unbekannt x x x angesalbt, später wieder verschwunden x (x)? x Arzneipfl. (Herzglykoside) x (x) x Zierpfl., Arzneipfl. (Herzglykoside) Janchen 1977 Melzer 1972a, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 Melzer 1963, 1969a, 1979b, 1989b, Adler et al. 1994, Botanisches Institut Salzburg 2001, Zobodat 2001 x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Adler et al E-Eur., As. B Ruderalfluren x x x Melzer & Barta 2002 Mediterr., submed. Balkanhalbinsel, Türkei, Kaukasus O (Innkreisautobahn) Ruderalfluren x x x Hohla 2001 W, N, St Parks x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1998 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

92 92 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Doronicum pardalianches Kriech- Gämswurz, Schwindelwurz Brassicaceae Draba muralis Mauer-Felsenblümchen Brassicaceae Draba nemorosa neo.? Busch-Felsenblümchen Lamiaceae Dracocephalum moldavica Lamiaceae Dracocephalum parviflorum Lamiaceae Dracocephalum thymiflorum bes. E-Eur. B, W, N, St, K, T Halbtrockenrasen, trockene Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Moldau- Drachenkopf Kleinblütiger Drachenkopf unbekannt x x x in T 1925 eingeschleppt Thymian- Drachenkopf Rosaceae Duchesnea indica Scheinerdbeere (Dracocephalum moldavicum) Dracocephalum triflorum SW- und Mittel- Eur. B (östliches Leithagebirge), W (Hütteldorf), N (östliches Leithagebirge), O (Sierning, Kronstorf) Mediterr. B, W, N, O, St, K, *S Laubwälder, ehem. Parkanlagen lückige Trockenrasen, Böschungen, trockene Ruderalfluren S-Sibirien, Himalaja B (Deutsch Schützen), V (Feldkirch) N-Am. T (Mühlau b. Innsbruck) Russland, Turkestan, W-Sibirien W (Prater), St (Bhf. Unzmarkt) S-, SE-As. alle BL Gärten, Weg-, Waldränder und -säume, Parks, Hinterhöfe Cucurbitaceae Ecballium elaterium Spritzgurke Mediterr. *W (Jacquing.), St (Stainz) Poaceae Echinochloa colonum Kleine Hühnerhirse Echinochloa colona Trop., Subtrop. W, St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x (x) x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Essl 1998a x x x Melzer 1954, 2000, Grims 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Franz 1999, Melzer & Barta 1999, 2000, Hohla et al. 2000, 2002, *Pilsl unpubl. x (x) x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1961a, 1972b, 1972c, 1975b, 1978a, Maurer 1984, 1996, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer & Barta 1992, Polatschek 2000 Ruderalfluren x x x im Wiener Prater eingeschleppt x x x derzeit in rascher Ausbreitung Ruderalfluren x x x keine neuen Funde Janchen Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1974b Forstner & Hübl 1971, Melzer 1982a, 1983a, 1987a, 1987b, 1994a, Jackowiak 1990, 1992, Hetzel 1991, Strobl 1993, Melzer & Barta 1995a, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 1998a, Hohla et al. 1998, Essl & Walter 2002, Brausch in Vorber. Fritsch 1926, Janchen , *Walter unpubl. x x x Melzer 1961b, 1968a, 1980a, 1980b, 1983a, 1988b, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

93 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 93 Poaceae Echinochloa esculenta Poaceae Echinochloa frumentacea Poaceae Echinochloa muricata Speise- Hühnerhirse x x x Kulturabkömmling v. E. crusgalli; typ. Vogelfutterpfl. Getreide- Hühnerhirse Stachel- Hühnerhirse Echinochloa utilis, Echinochloa frumentacea auct. p.p. E. esculenta auct. p.p. Kulturpfl. W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Kulturpfl. W, O, St, K, V Ruderalfluren (bes. Mülldep.) N-Am. O (Bhf. Micheldorf, Mühlheim a. Inn, Schalchen), St (Graz, Laßnitztal), *S (Nußdorf a. Haunsberg) Cucurbitaceae Echinocystis lobata Igelgurke wärm. N-Am. B (Seewinkel, Süd-B), N (Marchtal), O, St (Ost-St), T (Innsbruck) Asteraceae Echinops banaticus Garten- Kugeldistel Asteraceae Echinops exaltatus Hohe Kugeldistel Boraginaceae Echium italicum neo.? Hoher Natternkopf, Italien- Natternkopf Boraginaceae Echium plantagineum Hydrocharitaceae Elaeagnaceae Elaeagnus angustifolia B, W, N, K trockene Ruderalfluren, (Halb)trockenrasen Wegerich- Natternkopf Egeria densa Dichtwasserpest, Dichte Wasserpest Schmalblättrige Ölweide Echinops bannaticus Echinops commutatus Echium lycopsis Elodea densa, Anacharis densa SE-Eur. W (Auhof, Häuserl am Roan, Leopoldau), N (Wiener Becken), St (Graz) Slowenien, E-, SE-Eur. (Hauptverbr.) SE-Eur., Mediterr., SW-As. bis Turkestan Mediterr. St (Graz), T (Innsbruck) S-Am. (Argentinien) Mediterr., W- und Mittel-As. Melzer 1982b, 1983a, 1985b, 1988b, 1989a, Melzer & Barta 1991, 1999, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a x x x Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1999, Hohla 2000, 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, Kammerer in Vorber. Ruderalfluren x x x Melzer 1996a, Melzer & Barta 1996, Hohla et al. 1998, Hohla 2001, *Stöhr unpubl. sommerwarme, nährstoffreiche Ufersäume W, N, O, St, K, T Ruderalfluren, Heckensäume W (Alte Donau), St (Ries b. Graz), K (Warmbad Villach) B, W, N, O?, St, K x (x) x in Deutschland, Tschechoslowakei, Ungarn ebenfalls eingeb. Ruderalfluren x x x Zier-, Bienenweidepfl. x x x aus alten Kulturen verw. Fritsch 1923, Melzer 1958a, 1986a, Traxler 1977a, Maurer 1984, 1998, Margl 1987, Wolkinger & Breitegger 1996, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1993, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, 2001a Hamburger 1948, Melzer 1954, 1979b, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Hohla et al x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1987b, Dalla Torre & Sarnthein 1912, Polatschek 1997 Thermenabflüsse (Warmbach), Tümpel, Gräben Salzstandorte, Heißländen, Brachen x (x)? x Fritsch 1930, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1983a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x (x) x in Nord-B auch forstlich kult., sonst nur in Windschutzstreifen; in Salzstandorte (Seewinkel) eindringend (A. Blab unpubl.) Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Drescher & Magnes 2001, Blab unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

94 94 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Eleusine indica Wilder Korakan, Wilde Fingerhirse, Indischer Korakan Poaceae Eleusine tristachya Dreiähriger Korakan Elodea callitrichoides Hydrocharitaceae Ernst- Wasserpest Elodea canadensis Kanadische Wasserpest Hydrocharitaceae Hydrocharitaceae Elodea nuttallii krit.! Nuttall- Wasserpest Lamiaceae Elsholtzia ciliata Wimper- Kammminze Lamiaceae Elsholtzia stauntonii Staunton- Kammminze Poaceae Elymus elongatus subsp. ponticus Pontische Quecke *Person unpubl. altweltl. Trop. W, St (Mureck) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 2000 S-Am. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1983b, Kammerer in Vorber. Elodea ernstiae Argentinien N (Gießgang i. Tullner Feld) Anacharis canadensis Elsholtzia cristata Agropyron elongatum subsp. ponticum, Elymus obtusiflorus, Elytrigia obtusiflora Steh- und langsame Fließgewässer, Tümpel, Gräben, bis 2 m Tiefe N-Am. fehlt B? Steh- und langsame Fließgewässer, Tümpel, Gräben, bis 3 m Tiefe N-Am. *W (Neue Donau), N (Lunzer See?, Gießgang i. Tullner Feld, Donauauen b. Regelsbrunn), O (z.b. Innauen, Pleschinger See), V (Bregenz) gemäßigtes E-As. N?, O (Lokalbahnhof Eferding, Kleinreifling), St (Graz, Birkfeld, Öblarn) Steh- und langsame Fließgewässer, bis 2 m Tiefe x x x Janauer & Pall 1999 x x x in Eur. nur weibliche Pfl. Forstner & Hübl 1971, Janauer & Pall 1999, Essl & Walter 2002 x? x x Gutermann & Niklfeld 1973, Lindner 1977, Dörr 1994, Vöge 1994, Janauer & Pall 1999, Kum & Gätz 2000, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Zobodat 2001, *Dietrich unpubl., Wittmann unpubl. Ruderalfluren x x x z.b. in Russland, Deutschland eingeb. N-China W (Gaußplatz) Mauer x x x nach baulichen Aktivitäten vernichtet (Janchen ) Melzer 1954, Baschant 1955, Janchen , Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 S- und SE-Eur. K unbekannt x? x x Hartl et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

95 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 95 Onagraceae Epilobium ciliatum Amerikanisches Weidenröschen Onagraceae Epilobium ciliatum x montanum Onagraceae Epilobium ciliatum x obscurum Onagraceae Epilobium ciliatum x palustre Onagraceae Epilobium ciliatum x parviflorum Onagraceae Epilobium ciliatum x roseum Onagraceae Epilobium ciliatum x tetragonum Poaceae Eragrostis cilianensis neo.? Großes Liebesgras Poaceae Eragrostis mexicana Poaceae Eragrostis multicaulis Poaceae Eragrostis pectinacea krit.! Mexikanisches Liebesgras Japan- Liebesgras Kamm- Liebesgras Poaceae Eragrostis trichodes Haarfeines Liebesgras Poaceae Eragrostis virescens Grünliches Liebesgras Epilobium adenocaulon Epilobium x interjectum Epilobium x vicinum Epilobium x fossicola Epilobium x floridulum Epilobium x nutantiflorum Epilobium x mentiens Eragrostis megastachya, Eragrostis major incl. Eragrostis neomexicana incl. Eragrostis diffusa Eragrostis mexicana subsp. virescens? N-Am. alle BL Gewässerufer, feuchte Hochstaudenfluren, Röhrichte, Ruderalfluren Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? Hybride, spontan in Österreich entstanden? wärmere Länder beider Erdhälften *O?, T (Pustertal, Ködnitzbach), V (b. Weiherberg SE Rankweil) N (Heidenreichstein), *O?, St (Oberhart b. Mureck) O, V (Bezau, Im Moos, Obere Diedams Alpe N Schoppernau) St (Hohenbrugg), K (b. Klagenfurt) Gewässerufer, Auwälder x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1973, 1976, 1979b, 1985b, 1986b, 1987b, 1988a, 1988b, 1989a, 1989b, Traxler 1976, Buchner 1980, Leute 1985, Jackowiak 1990, Melzer & Barta 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Eichberger & Arming 1999 x x x Polatschek 2000, 2001b, *Pilsl unpubl. Teichufer x x x Melzer 1979b, 1987b, *Pilsl unpubl. Gewässerufer x x x Hohla et al. 1998, Polatschek 2000, 2001b Schottergrube, Gewässerufer x x x Melzer 1987b, 1989a St, V Gewässerufer x x x Melzer 1987b, Polatschek 2000 *N, *O unbekannt x x x *Pilsl unpubl. W, N, St, K, T, V Segetalfluren, Weingärten, Ruderalfluren (bes. skelettreiche Böden, Bahnanlagen, Schutt) x x x Dalla Torre & Sarnthein 1906, Melzer 1954, 1959, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Zidorn & Dobner 1999, Kammerer in Vorber. S-Am. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1959, Kammerer in Vorber. E-As. St (Graz), K (Klagenfurt) N-Am. (südwestl. USA) St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) N-Am. S (Elsbethen) Ruderalfluren (in einem Schulgarten verw.) Ruderalfluren x x x Melzer 1989b, 1999a x x x Melzer 1954, 1959, Janchen , Kammerer in Vorber. x x x Janchen , Botanisches Institut Salzburg 2001 S-Am. (Chile) St (Graz) Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1959, Kammerer in Vorber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

96 96 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Ranunculaceae Eranthis hyemalis Winterling ( Eranthis hiemalis ) Asteraceae Erechtites hieraciifolius Amerikanisches Scheingreiskraut Ericaceae Erica tetralix Glocken- Schneeheide Asteraceae Erigeron annuus subsp. annuus Asteraceae Erigeron annuus subsp. septentrionalis Asteraceae Erigeron annuus subsp. strigosus Asteraceae Erigeron philadelphicus Vielblättriger Feinstrahl Nördlicher Feinstrahl Ästiger Feinstrahl Philadelphia- Berufkraut Asteraceae Erigeron speciosus Pracht- Berufkraut Geraniaceae Erodium ciconium Storchen- Reiherschnabel Geraniaceae Erodium malacoides Herzblatt- Reiherschnabel Geraniaceae Erodium moschatum Moschus- Reiherschnabel Erigeron trigosus, Erigeron ramosus S-, SE-Eur. B, W, N, O, St Parks, alte Gärten, Friedhöfe N-, S-Am. B, W, N, O, St, K, ob auch andere BL? W-Eur, nordwestl. Mittel- Eur. O (Pfaffing), S (Angertal b. Badgastein, *Großarl) x (x) x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1988b, Adler et al Waldschläge x x x Kornhuber & Heimerl 1885, Krasan 1890a, 1890b, Swoboda 1933, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Melzer 1966, 1969b, 1973, 1978b, 1979b, 1987a, 1996b, Forstner & Hübl 1971, Pils 1984, Maurer 1998, Krisai 2000, Drescher & Magnes 2001 Moore, Straßenböschung N-Am. alle BL Ruderalfluren (bes. skelettreiche Böden), Auwälder, Wiesen x (x)? x ob sich lokal einbürgernd? Adler et al. 1994, Stöhr 2000a, *Stöhr unpubl. x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al N-Am. alle BL Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Polatschek 1997 N-Am. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1978b, Maurer 1984, 1998, Adler et al. 1994, Hohla et al N-Am. St (Graz, Judenburg) N-Am. N (Marchfeld: Weikendorfer Remise) Mediterr. W (Favoriten, Simmering), N (b. Unterlaa) Mediterr. St (Graz), K (Villach) Parkrasen, Wegränder x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1975a, 2001a, Janchen , Maurer 1998 unbekannt x x x Vorkommen 1923 festgestellt Ruderalfluren (Bahnanlagen, Dämme) Janchen x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1994b, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al Mediterr. B, St, K, S, T, V Ruderalfluren x x x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Botanisches Institut Salzburg 2001 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

97 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 97 Brassicaceae Eruca sativa Senfrauke, Rucola Brassicaceae Erucastrum gallicum heim.? Französische Hundsrauke Apiaceae Eryngium giganteum Riesen- Mannstreu Brassicaceae Erysimum x allionii krit.! Kulturhybride, Heimat unbekannt Brassicaceae Erysimum aureum Gold-Goldlack, Gold- Schöterich Mediterr. W, N, St, K, T, V Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Melzer 1959, 1986b, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a W-Eur. alle BL Ruderalfluren, Wegränder, Segetalfluren, Ufer Kaukasus, Iran St (Eisenerz, Altenberg, Bad Aussee, St. Peter- Freienstein, Oberer Tollinggraben) Russland, Ukraine St (Graz, Neufisching b. Zeltweg) St (Grazer Schlossberg) Ruderalfluren, Waldrand x x x Adler et al x x x Melzer 1973, 1985b Ruderalfluren x x x Melzer & Barta 2000 Ruderalfluren, Robiniengehölze Brassicaceae Erysimum canum Grau-Goldlack Syrenia cana SE-Eur. W, N Trockenrasen, trockene Ruderalfluren Brassicaceae Erysimum cheiri Echter Goldlack Brassicaceae Erysimum cuspidatum Brassicaceae Erysimum perofskianum Papaveraceae Eschscholzia californica Spitzer Goldlack, Spitz- Schotendotter krit.! Perofski- Goldlack Kalifornienmohn, Goldmohn, Schlafmützchen Brassicaceae Euclidium syriacum Schnabelschötchen Caryophyllaceae Euphorbiaceae Euphorbia acuminata Eudianthe coeli-rosa Himmelsröschen Spitzblatt- Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia lathyris Spring- Wolfsmilch Cheiranthus cheiri Silene coelirosa, incl. Silene oculata Euphorbia lathyrus Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: Griechenland SE-Eur. N (Tullner Becken) B, W, N, St, V Felsen, Ruinen, Mauern, Ruderalfluren trockene Ruderalfluren Himalaja T, V Ruderalfluren (Schuttplätze) westl. N-Am. B, W, N, O (*Steyr, *Losenstein), **St (Graz, Krumpitz), K E-Eur., SW-As. B, W, N, St (Graz), T (Mühlau) W-Mediterr., N-Afr. Mediterr., W-As. W (Modenapark), N (Bruck a. d. Leitha) B (Leithagebirge), W, N (Marchfeld, Wiener Becken) Ruderalfluren, Planierungen, aufgelassene Gärten Wegränder, Kiesgruben, Schuttplätze x (x) x Melzer 1972b x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1982 x (x) x Janchen , 1977, Traxler 1989a, Maurer 1996, Adler et al. 2001a x x x Melzer et al x x x Polatschek 1999 x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Janchen 1977, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Biodat 2002, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) x (x) x bes. im pann. Raum eingeb. Melzer 1954, Janchen , 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Adler et al. 1994, Polatschek 1999 Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren, Segetalfluren, Trockengebüschsaum? x (x)? x nach Janchen in Umgebung v. W vermutl. eingeb. Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b Mediterr. alle BL Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Essl 1999a, Polatschek 1999, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Adler et al. 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

98 98 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Euphorbiaceae Euphorbia marginata Weitrand- Wolfsmilch, Schnee-aufdem-Berge Euphorbiaceae Euphorbia myrsinites Walzen- Wolfsmilch, Myrten- Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia rigida Zweidrüsen- Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia segetalis krit.! Saat- Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia supina Niedrige Wolfsmilch Euphorbiaceae Euphorbia taurinensis Turiner Wolfsmilch Asteraceae Euthamia graminifolia Grasblättrige Goldrute Polygonaceae Fagopyrum esculentum Echter Buchweizen, Heiden Polygonaceae Fagopyrum tataricum neo.? Tataren- Buchweizen *Person unpubl. Agaloma marginata, Euphorbia variegata Euphorbia biglandulosa Solidago graminifolia, Solidago lanceolata Fagopyrum vulgare westl. N-Am. B, W, N, St, K Ruderalfluren, Weingarten Mediterr. W, N, O, St, K, S, T Ruderalfluren (bes. kiesreiche Wegränder) x x x Hamburger 1948, Janchen , , 1977, Melzer 1957, 1989a, 1995a, 1997b, Traxler 1963, 1984b, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö x x x bes. in Friedhöfen Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, 2001a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1994b, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Hohla 2002 Mediterr. N Ruderalfluren x x x Adler et al Mediterr. B? (Mörbisch), W (Pötzleinsdorf, Dornbach), N (Schloßhof) N-Am. W, N, St, K, T Ruderalfluren, Wegränder, aufgelassene Gärten und Gärtnereien submed. S-Eur. (N-Italien, S-Frankreich) B, W, N, O, St Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Straßenränder N-Am. W, N, O, T, V Auwälder, Staudengesellschaften Mittel-As., S-Sibirien, N-China Mittel-As., S-Sibirien, Himalaja fehlt St Ruderalfluren, Segetalfluren, Brachen B, W, N, St, K, T, V Segetalfluren x x x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Ruderalfluren, Segetalfluren (Beikraut in Buchweizenfeldern) x x x in S-Eur. eingeb. x (x) x seit 1948 in Ausbreitung, erste Vorkommen in St (Werndorf südl. Graz) Janchen , Forstner & Hübl 1971 Melzer 1954, 1958a, 1985b, 1986b, 1989b, Janchen , , Forstner & Hübl 1971, Jackowiak 1990, Melzer & Barta 1991, 1994b, 1996, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a x (x) x Murr 1923, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Hohla 2002 x x x Kulturpfl. Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Essl unpubl. x? x x x in manchen Gebieten (früher) als Futterpfl. kult. Murr 1923, Fritsch 1929, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Melzer 2001a, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. (Herbarrevision) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

99 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 99 Polygonaceae Fallopia baldschuanica s. l. Silberregen, Baldschuanknöterich Polygonaceae Fallopia japonica Japanischer Staudenknöterich Polygonaceae Fallopia japonica x sachalinensis Polygonaceae Fallopia sachalinensis Bastard- Staudenknöterich Sachalin- Staudenknöterich Apiaceae Ferulago galbanifera Falscher Fenchel Poaceae Festuca arundinacea subsp. uechtritziana krit.! Uechtritz-Rohr- Schwingel Bilderdykia baldschuanica, Tiniaria baldschuanica, incl.: Fallopia aubertii, Bilderdykia aubertii Reynoutria japonica Reynoutria japonica x sachalinensis, Fallopia x bohemica Reynoutria sachalinensis Ferulago campestris W-China, Tibet B, W, N, K, S Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a E-As. alle BL Ufer, feuchte Staudenfluren, Auwälder, Ruderalfluren Hybride *B(?), O (Kirchdorf a. Inn), **St (Graz, Peggau), ob auch andere BL? Ufer, feuchte Staudenfluren, Auwälder, Ruderalfluren S-Sachalin alle BL Ufer, feuchte Staudenfluren, Auwälder, Ruderalfluren S-, SE-Eur. N (NW Wr. Neustadt) SW-Eur.? B, N, *O, *St, *K Straßenränder und - böschungen, Ufer Moraceae Ficus carica Feigenbaum Mediterr. B, W, N, O, St, S, V x x x x als Wildfutterund Zierpfl. kult. x (x)? x (x) vermutl. häufiger, aber oft übersehen Murr 1923, Sukopp & Sukopp 1994, Adler et al. 1994, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 Alberternst et al. 1995, Hohla 2001, *Walter unpubl., **Melzer (Herbar) x x x (x) Melzer 1964b, 1972b, 1977b, 1979c, 1996c, Traxler 1972, 1984b, Strauch 1992, Roithinger et al. 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Strobl 1998, Polatschek 2000, Drescher & Magnes 2001, Kraml 2001, Zobodat 2001, Essl & Walter 2002 Ruderalfluren x x x 1965 erstmals in Fabriksgelände ca. 50 Pfl. beobachtet Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Melzer 1958a, 1992, Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) x x x Murr 1923, Melzer 1954, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Walter 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Apiaceae Foeniculum vulgare Fenchel Mediterr. N, K, S, T, V Ruderalfluren x x x Murr 1923, Pehr 1938, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Polatschek 1997, Botanisches Institut Salzburg 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) Oleaceae Forsythia x intermedia Ruderalfluren (bes. Müll-, Kompoststellen), offene Schotterstandorte Hybrid- Forsythie Oleaceae Forsythia suspensa Hänge- Forsythie Oleaceae Forsythia viridissima Grüne Forsythie Kulturhybride S, ob auch andere BL? Gebüsche, Waldränder E-As. W ruderale Gebüsche E-As. W, T (zw. Schwaz und Pill) Ruderalfluren (Straßenrand) x x x Stöhr et al. in Vorber. x x x Elternart v. F. x intermedia (Hybrid-F.) x x x Elternart v. F. x intermedia (Hybrid-F.) Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö Dalla Torre & Sarnthein 1912, Forstner & Hübl 1971 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

100 100 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Rosaceae Fragaria x ananassa Ananas- Erdbeere Rosaceae Fragaria virginiana krit.! Virginische Erdbeere Oleaceae Fraxinus pennsylvanica Pennsylvanische Esche Fumariaceae Fumaria capreolata Ranken- Erdrauch Asteraceae Gaillardia aristata Grannen-Kokardenblume Asteraceae Gaillardia x grandiflora Große Kokardenblume Amaryllidaceae Galanthus elwesii Türkisches Schneeglöckchen Fabaceae Galega orientalis Orient- Geissraute Lamiaceae Galeobdolon argentatum Silber- Goldnessel Asteraceae Galinsoga ciliata Behaartes Knopfkraut Asteraceae Galinsoga ciliata x parviflora Fragaria chiloensis x virginiana Gaillardia aristata x pulchella, Gaillardia hybrida hort. Lamiastrum argentatum Galinsoga quadriradiata krit.! Galinsoga x mixta Asteraceae Galinsoga parviflora Kleinblütiges Knopfkraut in Eur. entstandene Kulturhybride B, W, N, *O, **St, K, ob auch andere BL? Gärten x x x Kulturpfl. Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) mittl. N-Am. O (Linz-Urfahr) Ruderalfluren x x x Ruttner 1955 östl. N-Am. B (Leitha b. Zurndorf und Nickelsdorf), W, N (March-, Donauauen), O (Krottensee b. Gmünden) Mediterr., W-Eur. St (Gleichenberger Schlossberg) N-Am. W (Leopoldau), N? (Marchfeld) südwestl. USA, Mexiko SE-Eur., Kleinas. Kaukasusländer, Armenien W, N (NW Wr. Neustadt), K (Kuehnsdorf) Auwald x x x lokal expansiv, so in den Marchauen und im Nationalpark Donauauen, oft verkannt bzw. übersehen Gebüsch x x x Vorkommen erloschen Ruderalfluren (Gartenabfall) Ruderalfluren (Schutt, Gartenabfall) Forstner & Hübl 1971, Roithinger et al. 1995, Lazowski 1997, 1999, 2001, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Hayek 1908, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 x (x) x Janchen , Melzer 1970, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Sauberer 2001 N (Mödling) Wald x x x Melzer & Barta 2002 T (b. Hall in Tirol) unbekannt x x x Janchen Kulturpfl. B, W, N, O, St, K, S, ob alle BL? Wälder, Parks, Gärten, Friedhöfe S-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren Hybride, in Österreich entstanden? T (Innsbruck) Ruderalfluren (Friedhof) S-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x sich zunehmend in siedlungsnahen Wäldern etablierend Melzer 1977c, 1982a, 1983a, 1987a, 1988b, 1996c, 1998a, 1998b, 2001a, Melzer & Barta 1994a, 1996, Loos 1997, Maurer 1998, Strobl 1999, Essl 1999a, Adler et al. 2001a x x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1973, 1974a, 1979c, 1981b, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 x x x Polatschek 1997 x x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1979c, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

101 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 101 Rubiaceae Galium rubrum Rotes Labkraut Mediterr. T (Innsbruck) unbekannt x x x ehemals eingeschleppt Rubiaceae Galium verrucosum Warzen- Labkraut Poaceae Gastridium ventricosum Bauchiges Nissengras, Südliches Nissengras Poaceae Gaudinia fragilis Zerbrechlicher Ährenhafer Galium valantia, Galium saccharatum Gastridium lendigerum Polatschek 2001a Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Gutermann & Niklfeld 1973 Mediterr., W-Eur., Äthiopien Mediterr., W-, Mittel- Frankreich Onagraceae Gaura biennis Prachtkerze östl. N-Am. St (Graz, Botanischer Garten) Geraniaceae Geranium bohemicum neo.? Böhmischer Storchschnabel Geraniaceae Geranium endressii Endress- Storchschnabel Geraniaceae Geranium platypetalum Geraniaceae Geranium purpureum Geraniaceae Geranium pyrenaicum Breitkronblättriger Storchschnabel Kaukasus, Iran St (Hohentauern) Hochstaudenflur Purpur-Storchschnabel heim.? Pyrenäen- Storchschnabel Geraniaceae Geranium sibiricum Sibirischer Storchschnabel Rosaceae Geum coccineum Scharlach- Nelkenwurz, Rote Nelkenwurz Rosaceae Geum vernum Frühlings- Nelkenwurz Iridaceae Gladiolus communis s. l. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bombentrichter) Garten- Siegwurz, Gladiole incl. Geranium ruthenicum incl. Gladiolus x byzantinus St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1957, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. E-, SE-Eur. T (zw. Peischlach und Huben) Mährasen x x x Hamburger 1948, Janchen Ruderalfluren x? x x Janchen , Adler et al. 1994, Polatschek 2000 W-Pyrenäen V (b. Langenegg) unbekannt x x x Dörr 1999 Mediterr. B, W, N, O, St, K, S S-Eur. (Gebirge) E-Eur., gemäßigtes As. Balkanische Gebirge, Kleinas. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) alle BL Fettwiesen, Wald-, Gebüschsäume, Ruderalfluren alle BL frische Ruderalfluren, Hecken, Mährasen, Auwälder T (Mittelberg i. Pitztal), V (Gargellental) Kultursippe (Mediterr.?, nicht mehr wild wachsend) x x x Melzer 1980a x x x zu G. robertianum agg. Melzer 1990b, 1995a, 1995b, 1996a, 1996b, 1997a, 1998c, Melzer & Barta 1992, 1995a, 1995b, 1999, Melzer et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Hohla et al. 1998, 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, Stöhr et al. in Vorber. x x x Adler et al x x x in Ausbreitung begriffen Hayek 1908, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1975b, 1977b, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, 2002 Polatschek 2000, Pilsl unpubl. unbekannt x x x Polatschek 2000 x x x vorübergehend eingeschleppt Melzer 1954, Janchen W, O, St, K Ruderalfluren x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

102 102 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Papaveraceae Glaucium corniculatum Orangeroter Hornmohn Papaveraceae Glaucium flavum Gelber Hornmohn Caesalpiniaceae Asteraceae Glebionis coronaria Kronen- Wucherblume, Kronen- Saatwucherblume Chrysanthemum coronarium Asteraceae Glebionis segetum Gewöhnliche Saatwucherblume Chrysanthemum segetum Gleditsia triacanthos Gleditschie Gleditschia triacanthos Poaceae Glyceria striata Streifen- Schwaden Fabaceae Glycyrrhiza glabra Kahles Süßholz Asclepiadaceae Gomphocarpus fruticosus N (b. Altlichtenwarth) Strauch- Seidenpflanze Asteraceae Grindelia squarrosa Großblütige Grindelie Asteraceae Guizotia abyssinica Abessinisches Ramtillkraut Asclepias fruticosa Mediterr. bis Iran Mediterr. bis Armenien B, W, N, St, K, S Ruderalfluren, Segetalfluren B, W, N, O, St, S, V sandige Ruderalfluren, Flussschotter Mediterr. W, N, St, K, T, V Ruderalfluren, Gärten W-As. W, N, O, St, K, T, V östl. N-Am. B, W, N, St Ruderalfluren, Dämme, Auwälder N-Am. O, St, K, S, T, V Sümpfe, Wassergräben, Naßwiesen, frische Wirtschaftswiesen, nasse Weiden SE-Eur., SWund Zentral-As. x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Pehr 1938, Melzer 1954, Janchen , 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1987b, Janchen , 1977, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kubat 1996 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Traxler 1989a, Drescher & Magnes 2001 x x x Erstfund: 1966 (Melzer 1966) in K Melzer 1966, 1983a, 1984b, 1997a, 1998b, Forstner & Hübl 1971, Speta 1990, Melzer & Wagner 1991, Stöhr 2000b, Kammerer in Vorber., Stöhr unpubl., Polatschek 2001b unbekannt x x x Flor. Kart. Ö S-Afr. N (Marchfeld) unbekannt x x x Justin & Schratt-Ehrendorfer unpubl. N-Am. St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) E-Afr. (bes. Äthiopien) fehlt B Gärten, Grünanlagen, Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x? x x als Heilpfl. kult. Melzer 1954, Janchen x x x Vogelfutterpfl. (trop. Ölpfl.) Pehr 1932, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1957, 1968b, 1972c, 1976, 1977a, 1980b, 1981a, 1983a, 1984b, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann 1975, Melzer & Barta 1991, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2001 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

103 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 103 Caryophyllaceae Caryophyllaceae Gymnocladus dioicus Gypsophila acutifolia Geweihbaum N-Am. (USA) W (Arsenal) Ruderalfluren x? x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Caesalpiniaceae Caryophyllaceae Spitzblatt- Gipskraut Gypsophila elegans Zierliches Gipskraut Gypsophila pilosa Behaartes Gipskraut Gypsophila scorzonerifolia Asteraceae Helenium autumnale s. l. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Caryophyllaceae Schwarzwurz- Gipskraut Ruderalfluren x (x) x in W lokal eingeb. (Siebenhirten) Herbst- Sonnenbraut Asteraceae Helianthus annuus Gewöhnliche Sonnenblume Asteraceae Helianthus annuus x debilis subsp. cucumerifolius Asteraceae Helianthus annuus x decapetalus Asteraceae Helianthus debilis subsp. cucumerifolius Asteraceae Helianthus decapetalus Asteraceae Helianthus pauciflorus Gurkenblättrige Sonnenblume krit.! Zehnzipfelige Sonnenblume Steife Sonnenblume Gypsophila porrigens Helianthus annuus x cucumerifolius Helianthus x multiflorus Helianthus rigidus S-Russland, Kaukasus W, N (Wartenstein b. Gloggnitz), *S (Kendlbruck) Vorderas. N (Moosbrunn, Angern a d. March, b. Altlichtenwarth), St E-Mediterr. N (Bhf. Himberg), St (Graz) SE-Russland, W- bis Mittel-As. W (z.b. Frachten- Bhf., NW-Bhf., Siebenhirtenstr.), N (z.b. Truppenübungsplatz Zwölfaxing, Wolfsthal, Bhf. Laxenburg- Biedermannsdorf), St (Graz) N-, S-Am. W, *St (Graz, Knittelfeld), V (b. Dornbirn) südl. N-Am., Mexiko? Kulturhybride, Heimat d. Elternarten: N-Am. Mauern, Ruderalfluren x x x Janchen 1977, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Flor. Kart. Ö x x x Melzer 1957, Melzer & Barta 1993 Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1991, Fischer & Niklfeld 2000, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) alle BL Ruderalfluren x x x Öl-, Vogelfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1976, 1980b, 1983a, 1985b, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al N-Am. T Flussufer, Ruderalfluren N-Am. W, K (St. Veit a. d. Glan), T (Höttinger Au b. Innsbruck), V (Tosters) N-Am. B (Sieggraben), St (Graz, Heimschuh, Saggaubach), K N-Am. B, W, N, O, K, T, V x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1997 Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Melzer 1972c, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren, Auwälder, Bachufer Ruderalfluren (Staudenfluren) x x x Melzer 1954, 1965a, Janchen , Traxler 1965, 1977b, Hartl et al. 1992, Biodat 2002 x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Polatschek 1997, Traxler 1977b, 1984a, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

104 104 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Helianthus pauciflorus x tuberosus Asteraceae Helianthus petiolaris Blattstiel- Sonnenblume Asteraceae Helianthus tuberosus Asteraceae Helichrysum bracteatum Asteraceae Heliopsis helianthoides Boraginaceae Heliotropium europaeum Helianthus x laetiflorus, Helianthus rigidus x tuberosus, Helianthus serotinus N-Am. W, N, K, T, V Flussufer, Ruderalfluren N-Am. St Ruderalfluren (Bahnanlagen) Topinambur N-Am. alle BL bes. feuchte Hochstaudenfluren, auch Ruderalfluren Garten- Strohblume Austral. W (Augarten, Gasteigerg.), N (Schönfeld, Loimanns b. Litschau) Ruderalfluren, Straßenränder x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö x x x Janchen , Adler et al x x x Janchen , Melzer 1965a, Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Ludwig et al. 2000, Pils 2000, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Essl & Walter 2002 x x x Janchen , Adler et al. 2001a Sonnenauge N-Am. B, W, N, St, K, S Ruderalfluren x x x Melzer 1970, 1972b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1994b, 1997, Strobl 1995 neo.? Sonnenwendkraut Ranunculaceae Helleborus foetidus Stinkende Nieswurz Ranunculaceae Helleborus x hybridus Ranunculaceae Helleborus orientalis Garten- Nieswurz Asteraceae Helminthotheca echioides incl. Helleborus caucasicus und H. guttatus, Helleborus Orientalis grp. Mediterr. B, W, N, St, K, V Segetalfluren, Ruderalfluren, Weingärten Mediterr. W, N (W-Teil des Kahlenberggipfels), S (b. Berndorf und Palling), *St (Grazer Schlossberg) Gebüsche, Staudenfluren, Flussufer x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Sauberer 2001 x (x) x Sauter 1879, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) Kulturhybride W, N Laubwald x x x Adler et al. 1994, Melzer & Barta 2001 Kleinas. N (Rosaliengebirge) neo.? Wurmlattich Picris echioides Mediterr. B, W, N, O, St, T Ruderalfluren, Segetalfluren Laubwald x x x Melzer & Barta 2001 x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Hohla 2002, Melzer (Herbar) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

105 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 105 Hemerocallidaceae Apiaceae Heracleum mantegazzianum Apiaceae Heracleum pubescens Hemerocallis fulva Gelbrote Taglilie China (Anaben aus Eur. wohl Einbürgerungen!) Riesen- Bärenklau Flaum- Bärenklau Brassicaceae Hesperis matronalis Garten- Nachtviole Pontederiaceae Heteranthera zosterifolia Seegrasblättrige Heteranthere Saxifragaceae Heuchera sanguinea Purpurglöckchen Brassicaceae Hirschfeldia incana Rempe, Grausenf Poaceae Hordeum distichon Zweizeilige Gersten, Brau- Gerste Heracleum speciosum incl.? var. adenopoda Hordeum vulgare subsp. distichon alle BL Auwälder, feuchte Wälder und Wiesen Kaukasus alle BL frische bis nasse Hochstaudenfluren, bes. am Ufer v. Fließ- und Stillgewässern Kleinas. St (Graz) ruderales Gebüsch, Laubwald S-Eur. bis Mittel-As. trop. S-Am. K (Warmbad Villach) USA (Arizona, New Mexiko), N-Mexiko Poaceae Hordeum jubatum Mähnen-Gerste N-, S-, Mittel- Am., Sibirien Poaceae Hordeum leporinum Hasen-Gerste Hordeum murinum subsp. leporinum Poaceae Hordeum marinum Strand-Gerste, Deich-Gerste Hordeum maritimum alle BL Ruderalfluren, Staudenfluren, Böschungen, bes. Aubereich Thermenabflüsse (Warmbach) x (x) x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Strobl 1989, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Dörr 1998, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001 x x x x kann b. Kontakt Hautreizungen verursachen Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, Machatschek 1998, Essl 1999a, Ludwig et al. 2000, Hohla 2000, 2001, Botanisches Institut Salzburg 2001, Essl & Walter 2002 x x x Hamburger 1948, Janchen x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Adler et al x x x Melzer 1983a, Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. K unbekannt x x x Hartl et al Mediterr. fehlt S Ruderalfluren x x x durch Vogelfutter eingeschleppt; in W- Eur. eingeb. Kulturpfl. W, N, O, St, K, ob alle BL? B, N, O, St, K, S, T Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Segetalfluren Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Straßenränder Melzer 1954, 1968b, 1974b, 1977b, 1981a, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Heyter 1994, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a x x x alte Kulturpfl. Melzer 1973, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Biodat 2002 x x x Pehr 1932, Janchen , Melzer 1980a, 1980b, 1982a, 1984c, 1985b, 1986b, 1987b, 1995a, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1997, Wittmann & Pilsl 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, Kammerer in Vorber. Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1989b, Kammerer in Vorber. S-, W-Eur., N-Afr. (Küstengebiete) St (Graz), K (Klagenfurt) Ruderalfluren, salzertragend x x x Melzer 1954, Janchen , Hartl et al. 1992, Kammerer in Vorber. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

106 106 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Hordeum secalinum Roggen- Gerste, Wiesen-Gerste Poaceae Hordeum vulgare Mehrzeilige Gerste Agavaceae Hosta lancifolia Japanische Funkie Hosta japonica, (Hosta lanciflora) W- und SW-Eur. Kulturpfl., Heimat d. Stammpfl.: Mittel-As.? T (b. Lähn WNW Lermoos) alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren Japan O (Maria i. Winkl b. Steyr) Agavaceae Hosta plantaginea Lilien-Funkie E-As. W, V (Nofels, Feldkirch) Cannabaceae Humulus scandens Japan-Hopfen Humulus japonicus Hyacinthaceae Hyacinthoides italica Italienisches Hasenglöckchen Hyacinthaceae Hyacinthoides nonscripta Eigentliches Hasenglöckchen Hyacinthaceae Hyacinthus orientalis Echte Hyazinthe Hydrangeaceae Hydrangea arborescens Hydrangeaceae Hydrangea macrophylla Garten- Hortensie, Japan-Hortensie Hydrocharitaceae Acanthaceae Hygrophila polysperma Crassulaceae Hylotelephium sieboldii E-As. (China, Japan) O (Linz), St (Graz), K (St. Veit a. d. Glan), T (Innsbruck) unbekannt x x x Polatschek 2001b Gebüsch, Konglomeratwand x x x alte Kulturpfl. Melzer 1973, Hohla et al x x x Essl 1999a bes. Auwälder x x x Forstner & Hübl 1971, Neumann & Polatschek 1975, Polatschek 2001a Staudenfluren, Ruderalfluren x x x Fritsch 1931, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1968b, Baschant 1955, Janchen , Hartl et al. 1992, Polatschek 1999 Scilla italica W-Mediterr. W?, N? unbekannt x x x Janchen , 1977, Adler et al Scilla nonscripta, Endymion non-scriptus W-Eur. V (Kennelbach) unbekannt x x x Hybriden mit H. hispanica sind hfg. E-Mediterr. B (Buchgraben b. Eisenstadt), O (b. Steyr) Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al unbekannt x x x Janchen , 1977, Traxler 1958, 1977b, Adler et al. 1994, Steinwendtner 1995 Wald-Hortensie N-Am. V Ruderalfluren x x x Polatschek 2000 Hydrilla verticillata Grundnessel nordöstl. Mittel- Eur., E-Eur., England, S-, E- As., N-, E-Afr., Austral. Indischer Wassserfreund Siebold-Fetthenne, Japan- Fetthenne Sedum sieboldii Japan W (Breitenlee), *K (St. Paul i. Lavanttal) K (Warmbad Villach) SE-As. K (Warmbad Villach) Ruderalfluren (Planierung), Bachufer Thermenabflüsse (Warmbach) Thermenabflüsse (Warmbach) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x? x x Melzer 1968a, 1983a, Hartl et al. 1992, Adler et al x (x) x Hartl et al. 1992, Dietrich unpubl. Japan W unbekannt x x x Janchen , Flor. Kart. Ö (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

107 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 107 Crassulaceae Hylotelephium spectabile Schöne Fetthenne Solanaceae Hyoscyamus albus Weißes Bilsenkraut Hypericaceae Hypericum androsaemum Hypericaceae Hypericum calycinum Hypericaceae Hypericum pulchrum kult.? Mannsblut, Menschenblut- Johanniskraut Großblumiges Johanniskraut heim.? Heide- Johanniskraut Sedum spectabile Lamiaceae Hyssopus officinalis Echter Ysop S-Eur. bis S-Alpen, gemäßigtes W-As. Brassicaceae Iberis amara Bitter- Schleifenblume Brassicaceae Iberis pinnata Fieder- Schleifenblume Brassicaceae Iberis sempervirens Immergrüne Schleifenblume Brassicaceae Iberis umbellata Dolden- Schleifenblume Balsaminaceae Impatiens balfourii Balfour- Springkraut Impatiens mathildae E-As. W, N, O, St Ruderalfluren (Schuttplätze) Mediterr. W (Arsenal), N (Pottenstein, Eichkogel), K x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1997a, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 2000, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Flor. Kart. Ö Mediterr. S (St. Gilgen) Waldweg x x x eventuell angesalbt? Strobl 1998 NE-Mediterr. K unbekannt x x x Hartl et al W-Eur. N, O (Kobernaußerwald) W-Eur., westl. Mitteleur., Italien, ehem. Jugoslawien S-Eur. W, N (Wiener Becken), St Meditterr. B, W, O (St. Nikola), S trockene, sandige bodensaure Wälder und -säume fehlt V ruderale Felsfluren, Halbtrockenrasen, Brachen alle BL bes. an Gewässerufern, Aubereich, kalkliebend Segetalfluren, Schotter- Trockenrasen Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) x (x) x Gutermann & Niklfeld 1973, Stöhr 1999 x (x) x in B (Güssing) auf Basalt eingeb. Rechinger 1933, Janchen , 1977, Melzer 1957, Traxler 1968, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, 2000 x? x x Sauter 1879, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1996a, Janchen 1977, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a x (x) x im Steinfeld b. Wr. Neustadt eingeb. Melzer 1961a, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Sauberer 2001 x x x Wittmann et al. 1987, Traxler 1987, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Mediterr. alle BL Ruderalfluren x (x) x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1980a, 1985b, 1987b, Adler et al. 1994, 2001a, Botanisches Institut Salzburg 2001 Himalaja *B (b. Langer Lacke), W (Wolmutstr. 33, Ausstellungsstr. 43), N Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Dietrich unpubl. Balsaminaceae Impatiens balsamina Balsamine Himalaja B, W, *O, St, T Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1976, Melzer & Barta 1992, Maurer 1996, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. Balsaminaceae Impatiens glandulifera Drüsen- Springkraut Impatiens roylei (E-)Indien, Himalaja alle BL bes. Bachränder, Auwälder, feuchte Hochstaudenfluren, feuchte Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1969b, 1969c, Forstner & Hübl 1971, Holzner 1971, Strobl 1982, 1984, Pils 1984, Sukopp 1995, Schmitz 1995, Schuldes 1995, Drescher & Prots 1996, 2000, Essl & Hauser 2002, Essl & Walter 2002 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

108 108 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Balsaminaceae Impatiens parviflora Kleines Springkraut Asteraceae Inula helenium Echter Alant Eur.?, W- und Zentral-As. Brassicaceae Ionopsidium acaule W-Mediterr. (Portugal, Marokko?) Convolvulaceae Ipomoea coccinea Scharlach- Sternwinde Convolvulaceae Ipomoea hederacea Efeu- Trichterwinde (-Prunkwinde) Convolvulaceae Ipomoea purpurea Purpur- Trichterwinde (-Prunkwinde) Iridaceae Iris germanica Deutsche Schwertlilie Iridaceae Iris pallida subsp. pallida Blassviolette Schwertlilie Iridaceae Iris sambucina neo.? Holunder- Schwertlilie Iridaceae Iris sanguinea x sibirica Quamoclit coccinea Pharbitis purpurea incl. Iris flavescens Zentral-As. alle BL Hecken, Wegränder, schattige (feuchte) Wälder N-Mexiko, Arizona alle BL Waldränder, -wege, Gewässerfer, feuchte Böschungen, Ruderalfluren x x x ehem. Zierpfl. (Botanische Gärten) x (x)? Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Strobl 1982, Trepl 1984, Adler et al. 1994, Sukopp 1995, Schmitz 1995, 1998, Essl & Walter 2002 x Melzer 1968b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Geißelbrecht-Taferner & Mucina 1995 W (Krieau) Ruderalfluren x x x in Mittel-Eur. gelegentl. verw.; Fund aus 1897 Hegi 1914 W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 trop. Am. W, St (Graz), K Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al trop. Am. B, W, N, St, K, S, T Mediterr., SW-As. vermutl. Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe Iris pseudopallida: Endemit d. Küstengebiete S-Kroatiens Ruderalfluren, Hecken, Auen alle BL Böschungen, Weingartenmauern, Burgruinen x x x Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen , Reiter 1963, Melzer 1968b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö x (x) x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 W, N (Helenental) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 2001a Kulturpfl. B, W, N, O, St, V Weingartenmauern, felsige Böschungen, Trockenrasen Iris Sibirica grp. Kulturpfl. *N (Raabs a.d. Thaya) Weg-, Waldrand x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1972, 1989a, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 x x x Ende d. 1980er Jahre, ca. 10 Horste *Dietrich unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

109 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 109 Asteraceae Iva xanthiifolia Rispenkraut westl. und mittl. N-Am. Juglandaceae Juglans nigra Schwarz- Walnuss B, W, N, O, St, S, T N-Am. *B, W, N, O (FrachtenBhf. Linz), St (Söchau) Juncaceae Juncus dudleyi Dudley-Simse N-Am. V (b. Frastanz, NW Meinigen) Juncaceae Juncus ensifolius Schwertblatt- Simse Juncaceae Juncus tenuis Zart-Simse gemäßigtes N-Am. Ericaceae Kalmia angustifolia Schmalblatt- Lorbeerrose Rosaceae Kerria japonica Japanisches Goldröschen Malvaceae Kitaibela vitifolia Kitaibelie endem.: ehem. Jugoslawien (SE-Kroatien, Vojvodina, N-Makedonien) Sapindaceae Koelreuteria paniculata Fabaceae Laburnum anagyroides N-Am. O (Reichersberg), S Ruderalfluren (bes. Bahngelände und - böschungen) x x x Erstfunde aus Österreich: Klein-Arl (1947) und Glasenbach (1948) in S; in Österreich noch recht selten aber in d. Slowakei verbreitet Melzer 1954, 1958a, Baschant 1955, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Strauch 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994a, 1996, 2000 Auwälder x (x) x Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. Feuchtwiesen, Ruderalfluren (Wegränder) Ruderalflur (Feldweg) alle BL feuchte bis nasse (Wald-) Wege, Ruderalfluren, trittresistent östl. N-Am. O (Krottensee b. Gmunden) Blasenesche E-As. W, N (*Schwechat, b. Lindabrunn) Gewöhnlicher Goldregen x (x)? x Erstfund 1962 durch Reichgelt (Leiden); lokal eingeb.? Polatschek 2001a x x x Wittmann 1989, Hohla 2000 x x x Adler et al Hochmoor x (x) x Janchen , Adler et al. 1994, Roithinger et al E-As. V unbekannt x x x Janchen S-Eur. B, W, N, *O, St, K, **S Asteraceae Lactuca sativa Garten-Salat Kulturpfl. N, St, K, V, ob auch andere BL? Hydrocharitaceae Lagarosiphon major Schmalrohr, Schmalschlauch Lagarosiphon muscoides var. major S-Afr. W (Alte Donau), K (Warmbad Villach) W, St (Graz) Ruderalfluren x? x x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971 Ruderalfluren, Mauern, Hecken trockene Gebüsche, Felsen, Trockenrasen x x x früher in B (Neusiedl) auch slt. forstlich kult. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) x x x Adler et al. 1994, *Essl unpubl., **Strobl unpubl. Ruderalfluren x x x seit Karl d. Großen in Mitteleur. kult. Stillgewässer, Thermenabflüsse (Warmbach) Dalla Torre & Sarnthein 1912, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1986b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Walter unpubl. x x x Pehr 1938, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

110 110 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Lagurus ovatus Hasenschwanzgras Boraginaceae Lappula patula Ausgebreiteter Igelsame Asteraceae Lapsana communis subsp. adenophora Apiaceae Laserpitium archangelica Drüsiger Gewöhnlicher Rainkohl Engelwurz- Laserkraut Fabaceae Lathyrus annuus Einjährige Platterbse Fabaceae Lathyrus aphaca Ranken- Platterbse Fabaceae Lathyrus cicera Rote Platterbse, Kicher- Platterbse Lappula patulum Mediterr., W-Frankreich W (Prater, Bhf. Meidling), *St (Judenburg), K (Klagenfurt, *Villach), V (Sulzberg) W-As., N-Afr. N (Pfaffenberg b. Deutsch-Altenburg), T (Mühlau b. Innsbruck) Türkei T (Lengberg, Flugplatz) E-Sudeten, Karpaten, Ungarn, ehem. Jugoslawien, Rumänien O (Hallstätter Salzberg, Burgau a. Attersee, b. Bad Ischl) Ruderalfluren x? x x (als Ziergras kult., Trockensträuße), Vogelfutterpfl. lückige Trockenrasen Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, *Melzer (Herbar) x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977 Ruderalfluren x x x Polatschek 1999 Ufergehölze, Hochstaudenfluren x (x) x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Speta 1982, Kraml & Stech 1997, Zobodat 2001 Mediterr. N (Rauchenwarth) Ackerbrache x x x Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 Mediterr., W-As. bes. W- Mediterr. Fabaceae Lathyrus odoratus Duft-Platterbse S-Italien W, St (Aussee, *Unzmarkt, *Köflach), K (Villach), S (Sbg. Stadt) Fabaceae Lathyrus sativus Saat-Platterbse Kulturpfl., Heimat unbekannt (viell. W-As.?) alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren St (Graz) Ruderalfluren (Bahnhof) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Schutt), Gärten, Segetalfluren fehlt O Ruderalfluren, Segetalfluren Lauraceae Laurus nobilis Lorbeer Mediterr. V (Bregenz: Kennelbach, Tannenbach, Kloster Mehrerau) Lamiaceae Lavandula angustifolia Schmalblatt- Lavendel W-Mediterr. B, W (Leopoldsberg), N (Haugsdof, Ober-Kritzendorf, Bisamberg), *S (Sbg.-Liefering, Schallmoos) Bachufer, Auwälder Böschungen, Hänge, trockene Stauden- und Ruderalfluren (x)? x Janchen , Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Botanisches Institut Salzburg 2001 x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Pehr 1932, Janchen , Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x x x bes. als Futterpfl. (Gemüsepfl.) kult.; im Mediterr. eingeb. x x x hfg. als Kübelpfl. kult. Janchen , 1977, Adler et al. 1994, 2001, Polatschek 2000, Melzer (Herbar) Polatschek 2000 x x x Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Melzer & Barta 2001, *Pilsl unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

111 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 111 Malvaceae Lavatera olbia x thuringiaca Malvaceae Lavatera trimestris Garten- Strauchpappel Campanulaceae Legousia hybrida Kleiner Venusspiegel Lemnaceae Lemna minuta Winzige Wasserlinse Lemnaceae Lemna turionifera heim.? Rote Wasserlinse Lavatera x ambigua Lemna minuscula Kulturhybride? V (Klostertal: Außerbraz) Ruderalfluren x x x Polatschek 2000 Mediterr. B, W, N, O, St Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1985, Melzer 1988b, 1991a, Melzer & Barta 1995a, 1995b, Essl 1998b, Adler et al. 2001a W-, E-Eur., Mediterr., W-As. N, K (Villach) Segetalfluren x x x Janchen , Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö N-Am. Bodenseegebiet, ob auch in Österreich (V)? N-Am. (Hauptverbr.), As., Eur.? Fabaceae Lens culinaris Linse Mediterr., bis SW-As. N (Schlossteich Gmünd), O (z. B. St. Georgen b. Obernberg, b. Katzenberg), V (Bodensee) W, O, V (b. Feldkirch), ob auch andere BL? Stillgewässer x x x Adler et al. 1994, vgl. auch Wolff & Lang 1993 Stillgewässer (Teiche, Bodensee) x? (x) x Wolff & Lang 1993, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Wittmann unpubl. Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Ruttner 1956, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Fabaceae Lens ervoides Wicken-Linse Mediterr. K (b. Klagenfurt) Ruderalfluren x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt Lamiaceae Leonurus cardiaca subsp. villosus Brassicaceae Lepidium densiflorum Brassicaceae Lepidium graminifolium Brassicaceae Lepidium heterophyllum Zottiger Löwenschwanz Dichtblütige Kresse N-Am. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Grasblatt- Kresse Verschiedenblättrige Kresse Brassicaceae Lepidium latifolium Breitblatt- Kresse incl. Lepidium neglectum E-, SE-Eur., Vorderas. alle BL Ruderalfluren (Weg-, Straßenböschungen), Bachufer Mediterr. W, N (Krems), T (Arzl b. Innsbruck) SW-Eur. *B?, *St?, K, S (Hofgastein) W-Eur., Mediterr., As. B, W, N (Wulzeshofen i. Pulkautal), K (Ruine Griffen), T? (Innsbruck) x (x) x Bienenfutterpfl.; z.b. in Nord-T lokal eingeb. Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen , Melzer 1968b, 1975b, Adler et al. 1994, 2001a, Loos 1995, Maurer 1998, Hohla et al. 2000, 2002 Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Zobodat 2001 x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1962b, 1969c, 1970, 1971b, 1972b, 1974a, 1983b, Forstner & Hübl 1971, Buchner 1980, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, 2000, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren, Segetalfluren salzbeinflusste Stauden-, Ruderalfluren x x x Vorkommen in S (Hofgastein) 1936 x x x Kulturpfl. (Vorkommen als Kulturrelikte) Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Wittmann et al. 1987, Biodat 2002, *Melzer (Herbar) Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , 1977, Melzer 1961a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1994b Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

112 112 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Brassicaceae Lepidium sativum Garten-Kresse Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe: NE-Afr., SW-As. Brassicaceae Lepidium texanum Texas-Kresse Lepidium virginicum subsp. texanum Brassicaceae Lepidium virginicum Virginische Kresse Lepyrodiclis holosteoides Asteraceae Leucanthemella serotina N-Am. (Texas?) Caryophyllaceae Spurren- Schalenflügel Späte Wucherblume Tanacetum serotinum Apiaceae Levisticum officinale Liebstöckel Levisticum paludapifolium Asteraceae Ligularia dentata Japanischer Goldkolben Asteraceae Ligularia przewalskii Przewalski- Goldkolben Asteraceae Ligularia sibirica neo.? Sibirischer Goldkolben Oleaceae Ligustrum ovalifolium Liliaceae Lilium lancifolium s. l. Plumbaginaceae Feuchtwiese, Gebüsch, Hochstaudenflur Breitblatt- Liguster Limonium sinuatum Geflügelter Strandflieder Ligularia clivorum Tiger-Lilie Lilium tigrinum var. splendens, Lilium tigrinum auct. N- und Mittel-Am. W- und Zentral-As. alle BL Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 T (Wilten b. Innsbruck) Ruderalfluren x? x x Janchen alle BL Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Melzer 1970, 1972b, 1994a, 1995b, Forstner & Hübl 1971, Buchner 1980, Traxler 1989a, Melzer & Barta 1991, 1994a, 2000, 2001, Hohla et al. 1998, 2000, Zidorn & Dobner 1999 St (Graz) Straßenrand x x x Melzer 1987b E-, SE-Eur. T, V Ruderalfluren, Aubereiche S-Iran (Gebirge) B, W, N, O, *St, T, V Japan, China W (Lainzer Tiergarten), N (Hoheneich) N-China *K, T (Gribelhof gegen Tschitscher) Japan, China N (Grillenberger Tal) x x x Polatschek 1997 Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Wiesen x (x)? x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a Fichtenwaldrand Japan W Ruderalfluren, Zäune, Bahnbereich E-As. (China, Japan) N (Semmeringgebiet), St (Hochschwabgebiet), K (Weißensee) Mediterr. B (Neusiedl), *St (Graz) x x x Polatschek 1997, *Kniely unpubl. x (x) x in Österreich nur ein Fundort bekannt Janchen , Adler et al x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a unbekannt x x x Janchen , 1977, Hartl et al Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Traxler 1963, 1989a, Janchen 1977, *Melzer (Herbar) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

113 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 113 Scrophulariaceae Linaria angustissima Schmalblatt- Leinkraut Scrophulariaceae Linaria angustissima x vulgaris Scrophulariaceae Linaria caesia Blaugrünes Leinkraut Scrophulariaceae Scrophulariaceae Linaria dalmatica Dalmatien- Leinkraut Linaria incarnata Fleischrotes Leinkraut Scrophulariaceae Linaria maroccana Marokkanisches Leinkraut Scrophulariaceae Linaria purpurea Purpur- Leinkraut Scrophulariaceae Linaria repens Streifen- Leinkraut Scrophulariaceae Linaria simplex Kleinblüten- Leinkraut Linaceae Linum grandiflorum Großblüten- Lein Linaceae Linum usitatissimum Flachs, Echter Lein Lobeliaceae Lobelia erinus Kap-Lobelie, Blau-Lobelie Lobeliaceae Lobelia inflata Aufgeblasene Lobelie Lobeliaceae Lobelia siphilitica Stauden- Lobelie Linaria italica S-Eur. (submed.) Linaria x oligotricha Linaria bipartita auct. Hybride, vermutl. in Österreich spontan entstanden SW-Eur. (Iberische Halbinsel) W, T (Mühlau b. Innsbruck) T (Mühlau b. Innsbruck) St (Selzthal), O (Linz, Asten), K (WestBhf. Villach) SE-Eur., W-As. O (St. Martin b. Traun) W-Mediterr. *B (Eisenberg), *St (Zeltweg, Graz) Ruderalfluren (Bahnanlagen) auf steinigen, trockenen, kalkarmen Böden Ruderalfluren (Bahngelände) Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) x x x Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2001a x x x Polatschek 2001a x x x Melzer 1995a, 1996c, 1998a, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, 2000 Ruderalfluren x x x zu L. genistifolia agg. Friedhöfe, Ruderalfluren, Wildacker Baschant 1955, Janchen , Strauch 1992 x x x Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) Marokko K unbekannt x x x Hartl et al Linaria striata, Linaria monspessulana Linaria parviflora Mediterr. (Italien, Sizilien) W-, S-Eur. (ozean.- submed.) T (Jenbach), V (an d. Ill b. Bludenz) N, O, St, K, S, T, V S-Eur. O (Rangierbhf. Linz) Algerien *B (Eisenberg), W (Döbling), *St (Graz) Kulturpfl., Heimat unbekannt (W-As. oder Mediterr.?) S-Afr. (Kapland) Flussufer, Mauer Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Dämme, Straßenränder), trockene Rasen x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923 x (x) x lokal an Bahnanlagen eingeb. (z.b. O) Ruderalfluren x x x in Linz 1947 eingeschleppt Ruderalfluren, Begrünungen alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren (Brachen) W, N, O, St, K, T Ruderalfluren, Friedhöfe östl. N-Am. N (Schönbühel b. Melk), T (Innsbruck) Janchen , Adler et al. 1994, Melzer & Bregant 1994, Melzer 1995a, 1996c, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Polatschek 2001a, Zobodat 2001 Janchen x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) x x x lokal heute wieder kult. Hamburger 1948, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1973, 1983a, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Stöhr unpubl. x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989b, 1995a, 1998a, Hohla 2001, Biodat 2002 Ruderalfluren x x x als Heilpfl. früher kult. (N: Korneuburg) Janchen , 1977 N-Am. T (Innsbruck) Ruderalfluren x x x Janchen Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

114 114 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Brassicaceae Lobularia maritima Strandkresse, Duft-Steinrich, Silberkraut Poaceae Lolium multiflorum Vielblütiger Lolch Poaceae Lolium rigidum Eigentlicher Steif-Lolch Poaceae Lolium rigidum subsp. lepturoides Dünnschwanz- Steif-Lolch Caprifoliaceae Lonicera involucrata Behüllte Heckenkirsche Caprifoliaceae Lonicera japonica Japan- Geissblatt Caprifoliaceae Lonicera nitida Immergrüne Strauch- Heckenkirsche Caprifoliaceae Lonicera tatarica Tataren- Heckenkirsche Lolium strictum, Lolium rigidum s. str. Lolium loliaceum Onagraceae Lopezia coronata Lopezie Lopezia racemosa Fabaceae Lotus ornithopodioides Vogelfuß- Hornklee Onagraceae Ludwigia natans Schwimm- Heusenkraut Brassicaceae Lunaria annua Garten- Mondviole Ludwigia mulertii, Ludwigia repens?, Ludwigia fluitans Mediterr. alle BL Ruderalfluren x x x Fritsch 1923, Melzer 1968b, 1975b, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999, Zobodat 2001 S-, W-Eur. alle BL Fettwiesen, Parks Mediterr. St (Graz), K, T (Inzing b. Innsbruck?) S-, SE-Eur., Kleinas., Syrien westl. N-Am. St (Hilmwald b. Graz) E-As. O (Bhf. Linz- Wegscheid) Segetalfluren, Ruderalfluren St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x (x) x Adler et al x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. x x x Melzer 1954, Janchen Waldrand x x x Fritsch 1931, Hamburger 1948, Janchen Ruderalfluren (Bahnhof) x x x Hohla et al SW-China W unbekannt x x x Flor. Kart. Ö E-Eur. bis Mittel-As. Mexiko bis El Salvador B, W, N, *O? (St. Johann a. Walde?), V St (Graz, Botanischer Garten) Gebüsche, Hecken Ruderalfluren, Gartenbeete x (x) x in W eingeb. Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Janchen 1977, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, *Stöhr unpubl. x x x Hamburger 1948, Janchen Mediterr. B Ruderalfluren x? x x Traxler 1980, Flor. Kart. Ö SE-Eur., SW-As. Fabaceae Lupinus albus Weiß-Lupine Mediterr. N, St (Graz, *Spielfeld), *K (Tigring), T (b. Ulrichsbrücke, i. Raintal, b. Frauensee) südl. N-Am. K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) alle BL Ruderalfluren, Gärten, Gebüsche Straßenrand, Ruderalfluren, Teichufer x x x Hartl et al. 1992, Adler et al x (x) x Janchen , Adler et al. 1994, Traxler 1977b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Stöhr unpubl. x? x x Melzer 1954, Janchen , Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

115 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 115 Fabaceae Lupinus angustifolius Blau-Lupine Mediterr. B, N, *St, K Ruderalfluren x? x x Kulturpfl. (Samen) Fabaceae Lupinus luteus Gelbe Lupine Mediterr. N? (Donauauen O Wien), *St (Weinburg) Fabaceae Lupinus micranthus Haarige Lupine Lupinus hirsutus auct. Mediterr. W (Alte Donau) Flussschotter (Donau) Fabaceae Lupinus polyphyllus Vielblatt-Lupine westl. N-Am. alle BL Waldränder, Waldschläge, Staudenfluren Solanaceae Lycium barbarum Gewöhnlicher Bocksdorn Solanaceae Lycium chinense Chinesischer Bocksdorn Lythraceae Lythrum junceum Binsen- Blutweiderich Lycium halimifolium Lythrum meonanthum, Lythrum graefferi China B, W, N, O, St, K, T Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Drescher & Magnes 2001, *Melzer (Herbar) ruderale Gebüsche, Hecken, Böschungen E-As. St (Graz) Hecken, Zäune, Bahnanlagen, Mauerfugen x x x Janchen 1977 x x x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000 x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 x x x Hamburger 1948, Janchen , Melzer 1957, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö Mediterr. V (Tosters) unbekannt x x x nur vorübergehend eingeschleppt (1917) Asteraceae Madia sativa Öl-Madie S-Am. (Chile) K, S (Taxenbach) Ruderalfluren x? x x in S angeblich früher als Ölpfl. kult. Berberidaceae Mahonia aquifolium Gewöhnliche Mahonie Brassicaceae Malcolmia africana Afrikanische Meerviole Brassicaceae Malcolmia maritima Strand- Meerviole Malvaceae Malope trifida Dreispaltige Malope Rosaceae Malus domestica neo.? Kultur- Apfelbaum Strigosella africana (=? Malva trifida) incl. Malus dasyphylla? westl. N-Am. B, W, N, O, St, K, S, ob auch andere BL? NW-Afr., SE-Eur., W- und Zentral-As. endem.: S-, W- Griechenland, S-Albanien SE-Spanien, Portugal, Marokko hybridogene Kulturpfl. Wälder, Gebüsche, Parks B, W, N, St, K Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren (Bahnanlagen) N, St (Graz), K, S (b. Elsbethen) N (b. Pöchlarn), St (Graz), T B, W, N, O, St, K?, T, V, ob alle BL? x x x in Sandgebieten N- Deutschlands problematisch Murr 1923, Janchen Reiter 1963, Hartl et al Forstner & Hübl 1971, Gutermann 1975, Melzer 1984a, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Essl 1999a, Flor. Kart. Ö. 2001, Stöhr unpubl. x (x) x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, 1988a, Adler et al. 1994, 2001a Ruderalfluren x? x x Fischer 1946, Janchen , Melzer 1987b, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren (Gartenflüchtling) Gebüsche, Waldränder, Hochstaudenfluren Malvaceae Malva moschata neo.? Moschus-Malve S-Eur. alle BL trockene Fettwiesen, Säume, ruderale Halbtrockenrasen x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1985b, 1986b, 1988a, 1988b, Flor. Kart. Ö x x x Hybridisierungsgefahr mit Holz- Apfelbaum (Sukopp & Sukopp 1994) Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2000, 2001b x? x x Adler et al Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

116 116 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Malvaceae Malva nicaeensis Nizza-Malve Mediterr. W Ruderalfluren x x x nur alte Fundortangaben Malvaceae Malva sylvestris var. mauritiana Garten-Malve Malva mauritiana, Malva sylvestris subsp. mauritiana Malvaceae Malva verticillata Quirl-Malve incl. Malva crispa, Malva verticillata var. crispa, non? var. pulchella (M. p.), Malva verticillata subsp. crispa Asteraceae Mantisalca salmantica Asteraceae Matricaria discoidea Strahlenlose Kamille Centaurea salmantica Matricaria matricarioides, Chamomilla suaveolens N-Afr. B, W, N, O, St?, S, T, V E-As. (China?) fehlt K Ruderalfluren (bes. in verwilderten und nahe b. Gärten, Mülldep.) Ruderalfluren x x x Heil- und Zierpfl. x x x in S-Eur. und S-As. eingeb. Adler et al. 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , , Ruttner 1956, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Hohla 2001, Essl unpubl. Erdinger 1872, Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Fritsch 1929, Fischer 1946, Melzer 1954, Baschant 1955, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Steinwendtner 1995, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen Sibirien, N-Am. alle BL Ruderalfluren, Wegränder, Trittrasen Brassicaceae Matthiola incana Levkoje Mediterr. W, N, V (Riefensberg gegen Krumbach) Brassicaceae Matthiola longipetala subsp. longipetala Asteraceae Mauranthemum paludosum Scrophulariaceae Papaveraceae Meconopsis cambrica Langkronblättrige Levkoje W (Krottenbachtal) Sumpf- Margerite Matthiola longipetala subsp. bicornis, Matthiola bicornis Leucoglossum paludosum, Leucanthemum paludosum Griechenland, Kleinas. Spanien, Portugal, N-Afr. Mazus pumilio Zwerg-Mazus Austral., Neuseeland Fabaceae Medicago arabica Arabischer Schneckenklee Fabaceae Medicago disciformis Scheiben- Schneckenklee Fabaceae Medicago polymorpha O (Linz), St (Kapfenberg, Graz, Knittelfeld, Leoben) Scheinmohn W-Eur. O (Ried i. Innkreis) Rauer Schneckenklee, Borsten- Schneckenklee Medicago hispida, Medicago nigra x x x seit etwa 1850 in Österreich Forstner & Hübl 1971, Adler et al Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x früher einmal verw. Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Friedhöfe) Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Melzer & Barta 1993, Melzer & Bregant 1993, Hohla et al. 2000, Melzer 2000 B Gärten x x x Traxler 1975 Mediterr. N (*Vöslau) Ruderalfluren (Wollkompost) Mediterr. *N (Vöslau) Ruderalfluren (Wollkompost) Mediterr. N, St, K Segetalfluren, Ruderalfluren Ruderalfluren x x x Hohla 2000 x x x Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) x x x *Melzer (Herbar) x x x Fritsch 1931, Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

117 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 117 Fabaceae Medicago sativa krit.! Saat-Luzerne Mittel- und SW-As. Fabaceae Medicago scutellata Schild- Schneckenklee Fabaceae Medicago x varia Gewöhnliche Luzerne Fabaceae Melilotus indicus Kleinblütiger Steinklee Fabaceae Melilotus infestus Gefährlicher Steinklee Fabaceae Melilotus sulcatus Furchen- Steinklee Lamiaceae Melissa officinalis Zitronen- Melisse Lamiaceae Mentha x dalmatica heim.? Dalmatiner Minze Lamiaceae Mentha x gentilis Kärntner (Kaas-)Nudelminze Medicago falcata x sativa Mentha x carinthiaca p.p., Mentha arvensis x longifolia Mentha arvensis x spicata Lamiaceae Mentha x piperita Pfeffer-Minze Mentha aquatica x spicata Lamiaceae Mentha x smithiana Rote Minze Mentha aquatica x arvensis x spicata Lamiaceae Mentha spicata Grün-Minze, Speer-Minze, spear mint Lamiaceae Mentha suaveolens Rundblatt- Minze Mentha viridis, Mentha longifolia x suaveolens Mentha rotundifolia alle BL Weg- und Ackeränder, Ruderalfluren, Fettwiesen, Segetalfluren Mediterr. N, St (Goestinger Au) Hybride, in Österreich entstanden alle BL Weg- und Ackeränder, Ruderalfluren, Fettwiesen, Segetalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Niklfeld 2000a, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Flor. Kart. Ö x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Niklfeld 2000a Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Adler et al Mediterr. St (b. Oberwölz) Ruderalfluren x x x Melzer 1978a Mediterr. St (Graz, Bhf. Wildon) SE-Eur., SW-As. Kulturhybride? K, S (Lungau), T (b. Lienz) fehlt T Ruderalfluren (Wegränder, Schuttstellen), Gebüsche und Staudenfluren, Hecken Kulturhybride B, N, St, K, T, V ruderale Staudenfluren Kulturhybride (in England entstanden) W, O, St, K, T, V, ob auch andere BL? Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1978a, Janchen , Adler et al x x x Zier-, Heil-, Gewürz-, Bienenfutterpfl. Hamburger 1948, Baschant 1955, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Polatschek 2000, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Adler et al. 2001a, Essl unpubl., Stöhr unpubl., Walter unpubl. unbekannt x x x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al Ruderalfluren, Ufer, Straßenränder Kulturhybride N?, St ruderale Staudenfluren Kulturpfl. (ob S-, W-Eur?) S- und W-Eur. *St (Graz), *K (Klagenfurt), T (Telfes) B, W, N?, O, *S Ruderalfluren, Straßenränder Rosaceae Mespilus germanica Mispel SE-Eur., W-As. W, N, O, St, V Ruderalfluren, Gebüsche x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö x x x Duft-, Heil-, Teepfl. Fritsch 1931, Janchen , Grims 1972, Polatschek 2000 x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973, Maurer 1998 x x x Janchen , 1977, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Pilsl unpubl. unbekannt x x x in Bauerngärten kult. und verw. Dalla Torre & Sarnthein 1912, Gutermann & Niklfeld 1973, *Melzer (Herbar) x x x Erdinger 1872, Fritsch 1929, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

118 118 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Micropyrum tenellum Kies- Dünnschwingel Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Scrophulariaceae O, St, K, S, T Ruderalfluren (bes. Rohböden, Wegränder, Bahnanlagen) Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Caryophyllaceae Microrrhinum litorale Strand- Klaffmund Mimulus cupreus Kupferrote Gauklerblume Mimulus guttatus Gelbe Gauklerblume Mimulus moschatus Moschus- Gauklerblume Nardurus tenellus, Nardurus halleri, Nardurus lachenalii, Festuca lachenalii, Festuca festucoides Chaenarrhinum litorale Mediterr. O (Unteres Trauntal) Mediterr. (bes. adriat. Küste) S-Am. (S-Chile) Minuartia hybrida neo.? Zart-Miere SW- Deutschland, Mediterr., W-As. x x x Strauch 1992 x x x Melzer 1984c, 1989a, 1989b, 1994a, 1995a, 1995b, 1996a, 1988a, 1998c, 2001a, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Polatschek 2001a, Hohla 2002 K unbekannt x x x Janchen , Hartl et al westl. N-Am. fehlt B Moorgräben, Gewässerufer, Sumpfwiesen westl. N-Am. B, W, N, O, K Ruderalfluren (Gärten) N (Steinfeld, Siebenbrunn), S (Flachgau), V (Gisingen) Poaceae Miscanthus sacchariflorus Poaceae Miscanthus sinensis Nyctaginaceae Mirabilis jalapa Wunderblume trop. Am. *B (Neusiedl), W, N (**Stiefern i. Kamptal, b. Lindabrunn) Zuckerohr- Chinaschilf Gewöhnliches Chinaschilf E-As. N (Marchfeld, Steinfeld), St (Raabtal, b. Heimschuh, Gleisdorf), K (St. Veit a. d. Glan) E-As. (Japan, Korea, China) O (Mülldep. Steyr, Obernberg a. Inn) Segetalfluren, Wegränder, Trockenrasen, Bahnschotter Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren x x x Melzer 1958b, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Grabherr 1983, Strobl 1993, Essl 1998a, Maurer 1998, Krisai 2000, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Melzer & Barta 2001, Zobodat 2001 x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Leopoldinger 1985, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 x x x Janchen , Wittmann & Pilsl 1997, Melzer & Barta 1999, 2000 x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar), **Essl unpubl. x x x Melzer 1986b, 1994a, Melzer & Barta 1999, Kammerer in Vorber. Ruderalfluren x x x neuerdings zur Biomasseproduktion kult. Steinwendtner 1995, Hohla 2000 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

119 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 119 Lamiaceae Monarda didyma Scharlach- Goldmelisse, Indianernessel Lamiaceae Monarda punctata Punktierte Goldmelisse, (engl.): spotted bee balm Moraceae Morus alba Weißer Maulbeerbaum Moraceae Morus nigra Schwarzer Maulbeerbaum Asteraceae Mulgedium tataricum Tataren- Milchlattich Hyacinthaceae Muscari armeniacum Armenische Traubenhyazinthe Hyacinthaceae Muscari azureum Himmelblaue Traubenhyazinthe, Scheinhyazinthe Haloragaceae Myriophyllum aquaticum Hyacinthaceae Muscari botryoides heim.? Kleine Traubenhyazinthe Brasilien- Tausendblatt Haloragaceae Myriophyllum heterophyllum Amaryllidaceae Narcissus x incomparabilis Verschiedenblättriges Tausendblatt Amaryllidaceae Narcissus poeticus Dichter- Narzisse Lactuca tatarica, Lagedium tataricum Hyacinthus azureus, Hyacinthella azurea Myriophyllum brasiliense Narcissus incomparabilis, Narcissus poeticus x pseudonarcissus östl. N-Am. St, K, V (Levis, b. Feldkirch) östl.? N-Am. T (Mühlau b. Innsbruck) Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Janchen , Hartl et al Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912 E-As. (China) B, W, N, O, St?, K, S SW-As. B, W, N, *K (Hörtendorf) Gebüsche, Wälder Gebüsche, Hecken E-Eur., As. N (Steinfeld) Ruderalfluren (Bahnanlagen, Müll-, Schuttplätze), Brachen, etwas salztolerant SE-Eur., Kleinas., Kaukasus O (Bhf. Ried i. Innkreis, Obernberg a. Inn), St (Zeltweg, Graz), S (*Sbg.-Itzling, Kuchl), K Kleinas. N (Wiener Becken, Thermenlinie) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen und Friedhöfe) x x x Fritsch 1929, Janchen , Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Essl 1999a, Drescher & Magnes 2001 x x x Janchen , Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x (x) x Melzer 1990a, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997 x x x Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Hohla 2000, Hohla et al. 2000, Stöhr et al. in Vorber., *Pilsl unpubl. unbekannt x x x Adler et al S-, SE-Eur., SW-As. trop. und subtrop. S-Am. alle BL trockene bis mäßig feuchte Wiesen, alte Gärten N-Am. St (Oberdorf b. Weiz, Oberes Murtal) Kulturhybride (Heimat der Stammsippen: SW-Eur., Italien) K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) W, N, O, St Wiesen, Gebüsche x x x Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a x (x) x Art kommt bis in den Warmbach-Unterlauf vor der Gaileinmündung vor Hartl et al Quellteich x (x)? x Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Melzer 1996a, Maurer 1996 x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö SW-Eur. alle BL Wiesen x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Stöhr 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

120 120 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Amaryllidaceae Narcissus pseudonarcissus Gelbe Narzisse, Trompeten- Narzisse Brassicaceae Nasturtium x sterile neo.? Unfruchtbare Brunnenkresse Lamiaceae Nepeta cataria neo.? Echte Katzenminze Solanaceae Nicandra physaloides Narcissus pseudonarcissus Nasturtium microphyllum x officinale Solanaceae Nicotiana alata Flügel-Tabak incl. Nicotiana affinis Solanaceae Nicotiana alata x forgetiana W-Eur. alle BL Wiesen, Gebüsche Kulturpfl. N (z.b. Weinviertel, b. Moosbrunn), O (z.b. Innauen, Unteres Trauntal), ob auch andere BL? S-, E-Eur., W-As. Feuchtvegetation, Gewässerufer alle BL Ruderalfluren, lückige Staudenfluren, bes. in Siedlungsnähe (Dörfer, Burgen, Ruinen) Giftbeere Peru fehlt S Ruderalfluren (Schuttplätze) Nicotiana x sanderae S-Am. (S-Brasilien) Kulturhybride W, *N (Wr. Neustadt), O (Braunau), *St (Graz, Thalheim) Solanaceae Nicotiana rustica Bauern-Tabak S-Am. B, W, N, St, K, T, V Solanaceae Nicotiana tabacum Virginischer Tabak x (x) x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x (x) x verw. Kulturpfl., kaum noch fruchtbar, vegetat. Ausbreitung x x x alte Heil- und Zierpfl. Strauch 1992, Adler et al. 1994, Hohla 2001, Zobodat 2001, vgl. Bleeker & Hurka 2000 Melzer 1965a, 1972a, 1977b, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, Hohla 2001 x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Hamburger 1948, Baschant 1955, Janchen , Melzer 1954, 1969b, 1976, 1987b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1992, Maurer 1998, Essl 1999a, Dörr 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2001, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a K, *St (Graz), V Ruderalfluren x? x x Murr 1923, Janchen , Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Hohla 2001, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x ehemals als Nutzpfl. kult. Murr 1923, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Traxler 1964, Melzer 1968b, 1969a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Bregant 1993, Melzer & Barta 1997, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a S-Am. W, St, K Ruderalfluren x x x Melzer 1969a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

121 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 121 Ranunculaceae Nigella damascena Gretel in der Stauden, Jungfer im Grünen, Damaszener Schwarzkümmel Ranunculaceae Nigella sativa Echter Schwarzkümmel Boraginaceae Nonea lutea Gelb-Runzelnüsschen Onagraceae Oenothera ammophila Onagraceae Oenothera angustissima Onagraceae Oenothera biennis s. str. Sand- Nachtkerze Schmale Nachtkerze Gewöhnliche Nachtkerze Onagraceae Oenothera canovirens Graugrüne Nachtkerze Onagraceae Oenothera carinthiaca Kärntner Nachtkerze Onagraceae Oenothera cruciata Kreuz- Nachtkerze Onagraceae Oenothera deflexa Leipziger Nachtkerze Onagraceae Oenothera depressa Weidenblatt- Nachtkerze Onagraceae Oenothera x fallax Trug- Nachtkerze, Cambridgenachtkerze Onagraceae Oenothera glazioviana s. str. Rotkelch- Nachtkerze östl. Mediterr. fehlt B Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Lonsing 1981, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 1998, Essl et al. 1998, Melzer 2000, Essl unpubl. W-As. bis Indien Nonnea lutea Kaukasusländer Oenothera rubricuspis Oenothera renneri Oenothera atrovirens Oenothera lipsiensis Oenothera salicifolia, Oenothera strigosa, Oenothera hungarica, Oenothera villosa auct. Oenothera fallax, Oenothera biennis x glazioviana, Oenothera cantabrigiana Oenothera grandiflora?, Oenothera grandiflora subsp. erythrosepala, Oenothera erythrosepala *W, K Ruderalfluren x x x in W durch Rasensaat eingeschleppt (Walter unpubl.) W, N unbekannt x x x in SE-Eur. eingeb. N-Am. N Schottrige Ruderalfluren N-Am. N Schottrige Ruderalfluren N-Am. alle BL Schottrige Ruderalfluren N-Am. St, K, S Schottrige Ruderalfluren N-Am. St, K, *O (Seebach b. Hinzenbach) Schottrige Ruderalfluren N-Am. St Schottrige Ruderalfluren N-Am. St Schottrige Ruderalfluren N-Am. W, N, O, St, T Schottrige Ruderalfluren in Eur. entstanden? B, W, *N (Pulkautal), St, K, T Schottrige Ruderalfluren N-Am. alle BL Schottrige Ruderalfluren Hartl et al. 1992, *Walter unpubl. Janchen , Forstner & Hübl 1971 x x x Rostanski & Forstner 1982, Adler et al x x x Rostanski & Forstner 1982, Adler et al x x x seit 1614 in Eur. eingeb. Janchen , Melzer 1973, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Polatschek 2000, Grims unpubl. x x x Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996 x x x zu O. biennis agg. x x x zu O. biennis agg. x x x zu O. biennis agg. x (x) x zu O. biennis agg. x (x)? x zu O. biennis agg. x x x als Zierpfl. eingeführt; Bienenfutter-Pfl.? Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996, *Grims unpubl. Rostanski & Forstner 1982, Adler et al Rostanski & Forstner 1982, Adler et al Janchen , , 1977, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö Forstner & Hübl 1971, Melzer 1973, Traxler 1977b, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, *Dietrich unpubl. Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923, Janchen , 1977, Melzer 1969c, 1971a, 1973, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Grims unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

122 122 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Onagraceae Oenothera heiniana Hein- Nachtkerze Onagraceae Oenothera x hoelscheri in Eur. entstanden? Hölscher- Nachtkerze Onagraceae Oenothera x issleri Issler- Nachtkerze Oenothera biennis x salicifolia, Oenothera biennis x depressa Oenothera issleri Onagraceae Oenothera laciniata krit.! Oenothera sinuata Onagraceae Oenothera oakesiana Onagraceae Oenothera parviflora s. str. Onagraceae Oenothera pycnocarpa in Eur. entstanden? Syrten- Nachtkerze Kleinblütige Nachtkerze Dickfrucht- Nachtkerze Onagraceae Oenothera rosea Rosa Nachtkerze Onagraceae Oenothera rubricaulis Rotstängel- Nachtkerze Onagraceae Oenothera stricta krit.! Steife Nachtkerze Onagraceae Oenothera suaveolens Onagraceae Oenothera subterminalis Duft- Nachtkerze Schlesische Nachtkerze Oenothera syrticola Oenothera chicagoensis Xylopleurum roseum Oenothera muricata s. str. non. auct. Oenothera mollissima, Oenothera odorata Oenothera silesiaca in Eur. entstanden? W (Donauufer) Schottrige Ruderalfluren W, St Schottrige Ruderalfluren W (Südbhf., b. Kleinschwechat) N-Am. St (Graz), T (b. Mühlau) Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren östl. N-Am. W, N, O?, K Schottrige Ruderalfluren N-Am. N, O Schottrige Ruderalfluren N-Am. W, N, O, St, K, S, T N-Am., Mexiko W (Botanischer Garten), St Schottrige Ruderalfluren Schottrige Ruderalfluren N-Am. B, W, N, St, T Schottrige Ruderalfluren S-Am. St (Graz) Bachufer in Wald N-Am. W Schottrige Ruderalfluren N-Am. St (Kapfenberg) Schottrige Ruderalfluren x x x zu O. biennis agg.; O. biennis x syrticola? Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al x x x Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a x x x Melzer 1954, Janchen , Rostanski & Forstner 1982 x (x) x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Drescher & Magnes 2001, Biodat 2002 x x x Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, Maurer 1996 x x x Melzer 1973, Rostanski & Forstner 1982, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Grims unpubl. x x x nicht zu O. biennis agg. Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö x x x Gutermann & Niklfeld 1973 x x x nur alte Fundortangaben Rostanski & Forstner 1982, Adler et al. 1994, 2001a x x x Janchen , Rostanski & Forstner 1982, Adler et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

123 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 123 Onagraceae Oenothera x wienii Wien- Nachtkerze Fabaceae Onobrychis viciifolia neo.? Gewöhnliche Esparsette Fabaceae Ononis mitissima Milde Hauhechel Asteraceae Onopordum illyricum Illyrische Eselsdistel Asteraceae Onopordum tauricum Krim- Eselsdistel Hyacinthaceae Ornithogalum nutans neo.? Nickender Milchstern Fabaceae Ornithopus perpusillus Kleiner Vogelfuß Fabaceae Ornithopus sativus Serradella, Echter Vogelfuß Hyacinthaceae Orthocallis amoena Schöner Blaustern Hyacinthaceae Orthocallis siberica Sibirischer Blaustern Oxalidaceae Oxalis corniculata Horn- Sauerklee Oxalidaceae Oxalis dillenii Dillenius- Sauerklee Oenothera rubricaulis x salicifolia, Oenothera wienii Honorius nutans N-Am. St Schottrige Ruderalfluren unklar., vermutl. hybridogen entstandene Kulturpfl. alle BL Halbtrockenrasen, Straßenböschungen Mediterr. V (W St. Anna b. Lingenau) Mediterr. W (Karlsplatz b. Wienfluss) Ruderalfluren (Müllplätze) x x x zu O. biennis agg. x x x vielleicht in den Nördlichen Kalkvoralpen heimisch Rostanski & Forstner 1982, Adler et al Adler et al x x x Polatschek 2000 Ruderalfluren x x x Nachweis aus 1892, keine neueren Funde SE-Eur. St (Graz) Ruderalfluren x x x in Graz v bis 1956 E-Mediterr. B, W, N, O, St, K, T W-, SW-Eur., (sub-)atlant. W-Mediterr., Kanarische Inseln Scilla amoena Kulturpfl., Heimat unbekannt Scilla siberica, (Scilla sibirica ) Oxalis stricta s. Fl. Eur. W-As. (Ukraine, Kaukasus) W (Donauufer, Arsenal) alte Parkanlagen, Gebüsche, Weingärten, Segetalfluren Sandufer (Donau), Ruderalfluren T (Roppen), V Ruderalfluren (Bahnhofbereich) W, N (Purkersdorf, Purgstall, Waidhofen a. d. Ybbs), St (b. Fernitz) Auwälder (z.b. Murauen) fehlt V Gärten, Parks, Friedhöfe, Auwälder (Murauen) Mediterr. alle BL Ruderalfluren, bes. kiesige Wege, Pflasterritzen, Mauerfüße N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren x x x aus früheren Kulturen verw. x x x alte Angaben (1768, 1890) Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Melzer 1954, Janchen Hamburger 1948, Janchen 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Zobodat 2001 Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x (Wild-)Futterpfl. Polatschek 2000 x x x Janchen , , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a x (x) x Melzer 1954, 1983a, 1988b, Janchen , Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2001a, Zobodat 2001, Biodat 2002, Stöhr et al. in Vorber., Pilsl unpubl., Steinwendtner unpubl. x x x Vorkommen in Österreich seit dem 16. Jhdt.? x x x seit etwa 1960 in Österreich eingeb. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 Melzer 1968b, 1969a, 1974a, 1979c, 1986b, 1987a, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Buchner 1980, Speta 1984, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, 2000, Hohla 2000, 2002, Polatschek 2000, Pilsl unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

124 124 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Oxalidaceae Oxalis stricta Aufrechter Sauerklee Nyctaginaceae Oxybaphus nyctagineus Regenschirmkraut, Regenschirmblume Buxaceae Pachysandra terminalis Dickmännchen, Japanischer Ysander Paeoniaceae Paeonia mascula Korallen- Pfingstrose Paeoniaceae Paeonia officinalis Garten- Pfingstrose Poaceae Panicum capillare Haarstiel- Rispenhirse Poaceae Panicum capillare var. occidentale Poaceae Panicum dichotomiflorum Westliche Haarstiel- Rispenhirse Spätblühende Rispenhirse Poaceae Panicum gattingeri Gattinger- Rispenhirse *Person unpubl. Oxalis fontana, Oxalis europaea Mirabilis nyctaginea N-Am. alle BL Ruderalfluren, Segetalfluren, Wegränder, feuchte Waldstellen N-Am. W (Bhf. Leopoldau), N (Marchfeld, Wr. Neustadt, b. Straßhof), K E-As. (Japan, China) Ruderalfluren (Bahnanlagen) x x x Vorkommen seit dem 19. Jhdt. x x x breitet sich derzeit in d. Slowakei aus Forstner & Hübl 1971, Adler et al Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1999, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Melzer & Barta 2001 N (b. Lindgrub) Waldweg x x x Melzer & Barta 2002 Panicum barbipulvinatum S-Eur. N (Oberes Traisental) Slowenien, S- und W-Alpen Gebüsche, Waldschläge W, N, O, K, T Ruderalfluren, Planierungen N-Am. alle BL Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) N-Am. O (Linz), St, K Ruderalfluren, Segetalfluren x (x) x Janchen , Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö x? x x auch als Ziergras kult.; seit 1970 in Österreich bebachtet; in Ausbreitung begriffen Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a, 1976, 1977a, 1977b, 1981a, 1982b, 1983a, 1984b, 1986a, 1987b, 1989a, 1998a, Kump 1974, Brader & Essl 1994, Melzer & Bregant 1994, Melzer & Barta 1995a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2000, 2001 x x x Melzer 1987a, Hohla et al. 1998, 2000 östl. N-Am., Mittel-Am. N-Am. St (Bhf. Straßgang) B, O, St, K, V Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Straßenränder x x x (x) mit Wolle nach Eur. eingeschleppt, seit etwa 1980 in Österreich Ruderalfluren x x x Melzer 1997a Melzer 1954, 1976, 1977a, 1979a, 1980a, 1982a, 1983a, 1986b, 1987b, 1989a, 1998a, Janchen , Weber 1990, Melzer & Barta 1995a, Hohla et al. 1998, Essl 1998a, Hohla 2000, Kraml 2001, Essl & Walter 2002, Kammerer in Vorber. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

125 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 125 Poaceae Panicum hillmanii Hillman- Rispenhirse Poaceae Panicum miliaceum subsp. agricola Poaceae Panicum miliaceum subsp. miliaceum Poaceae Panicum miliaceum subsp. ruderale neo.? Bauern- Rispenhirse Kultur- Rispenhirse neo.? Unkraut- Rispenhirse Poaceae Panicum schinzii Glattblättrige Rispenhirse incl. var. effusum, var. contractum, var. compactum Panicum spontaneum Panicum laevifolium N-Am. B, W, N, O, St, K Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren (Slowakei, Mähren, N-Italien, Istrien, Elsaß, Bayern?, Ungarn?) vermutl. Zentral-, E-As. E-As., sekundäre Wildpfl.? O, St, K Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren B?, W, N, O, St, K, S, V, ob alle BL? Brachen, Ruderalfluren O, St, K, T Segetalfluren (bes. Maisäcker), Straßenränder und -böschungen, Ruderalfluren N-Am. B, O, St, K Segetalfluren (bes. Maisäcker) Papaveraceae Papaver atlanticum Atlas-Mohn N-Afr. (Atlas)? W, St Ruderalfluren, Straßenränder Papaveraceae Papaver commutatum Verwechselter Mohn Papaveraceae Papaver croceum Safran-Mohn Papaver nudicaule auct. Papaveraceae Papaver hybridum Steifhaar-Mohn Papaver hispidum Papaveraceae Papaver orientale agg. Gruppe des Orient-Mohns Papaveraceae Papaver pilosum Bithynischer Mohn incl. Papaver bracteatum und P. pseudorientale SW-As. St (Deutschlandsberg) x x x Melzer 1987a, 1988b, 1989a, 1995a, Melzer & Barta 1997, Fischer & Niklfeld 2000, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Kammerer in Vorber. x? x x erst kürzlich entdeckte Sippe; ob neu entstanden aus Kultursippe P. miliaceum s. str.? x x x Vogelfutter-Pfl., neuerlich wieder kult. Hartl et al. 1992, Melzer 1993, Melzer & Bregant 1994, Hohla 2001 Murr 1923, Melzer 1993, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Zobodat 2001 x? (x)? x Melzer 1983a, 1984b, 1987a, 1988a, 1989a, 1993, Melzer & Bregant 1994, Polatschek 2001b x (x)? x seit 1980 beobachtet Melzer 1985a, 1986a, 1986b, 1989a, 1993, Speta 1987, Hartl et al. 1992, Hohla 2000, 2001, Kammerer in Vorber. x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al Ruderalfluren x x x Melzer 1991b, Adler et al Altaigebirge W, O, T, V Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö Mediterr. N (Wiener Becken, südl. v. Hennersdorf) N-Iran, Armenien, Kaukasus, Kleinas. Papaveraceae Papaver somniferum Schlaf-Mohn Kulturpfl., Heimat d. Stammsippe Papaver glaucum: Türkei bis Iran Papaveraceae Papaver somniferum subsp. setigerum Borstiger Schlaf-Mohn W (Maroltingerg., Univ. f. Bodenkultur), O (Bhf. Linz-Wegscheid) SW-As. O (b. Untermühl), St (Hochschwabgebiet, Graz) vermutl. sekundäre Wildpfl., Stammform wohl Papaver somniferum subsp. somniferum Ruderalfluren (Bahndamm) Ruderalfluren (Bahnhof) x x x Melzer et al x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al Ruderalfluren x x x Melzer 1979b, 1989b, Adler et al alle BL Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Brader & Essl 1994, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Adler et al W, *St (Leoben, Zeltweg) Ruderalfluren x x x Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

126 126 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Urticaceae Parietaria judaica Ästiges Glaskraut, Mauer- Glaskraut Vitaceae Parthenocissus inserta Vitaceae Parthenocissus tricuspidata Gewöhnliche Jungfernrebe Dreispitzige Jungfernrebe, Veitchrebe, Mauerkatze Parthenoscissus quinquefolia auct. p.p. Poaceae Paspalum distichum Pfannengras Paspalum paspaloides Apiaceae Pastinaca sativa subsp. urens Bignoniaceae Paulownia tomentosa Brennender Echter Pastinak Blauglockenbaum, Kaiserbaum, Paulownie Asclepiadaceae Periploca graeca Griechische Baumschlinge Polygonaceae Persicaria orientalis Garten- Knöterich Polygonaceae Persicaria polystachya Himalaja- Knöterich Pastinaca sativa subsp. opaca, Pastinaca urens Polygonum orientale Aconogonon polystachyum, Polygonum polystachum, Reynoutria polystachya Mediterr., W-Eur. nordöstl. N-Am., bes. Kanada W, O (Kirchdorf a.d. Krems), St (Graz, Bad Radkersburg) Japan B, W, O, S, ob auch andere BL? Trop. und Subtrop. Mittel-Eur. (Böhmen, W- Deutschland), S-Eur., W-As. bes. Mauern, Ruderalfluren alle BL Waldränder, bes. Auwälder, ruderale Gebüsche St (Göstinger Au in Graz), K (Villach) Gebüsche, Waldränder x (x) x Hamburger 1948, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Essl 1999a x x x Janchen , 1977, Melzer 1969c, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Franz et al. 1999, Polatschek 2001a x x x in Janchen noch keine Verwilderungen angegeben Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Wittmann et al. 1987, Traxler 1989a, Walter 1992, Adler et al. 1994, Essl unpubl. Ruderalfluren x x x Melzer 1954, 1971b, Janchen , Adler et al St (Kraubath) Segetalfluren x x x ehedem vorübergehend als Ackerbeikraut eingeschleppt China W, *N (Schönberg a. Kamp), O (Linz), St (Graz, Mureck), K (Ostbhf. Klagenfurt), S (Sbg. Stadt) S-, SE-Eur. W, N (Bruck a. d. Leitha), V (b. Thüringerberg) trockene Ruderalfluren, Mauer-, Gehwegfugen Janchen x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1991b, 1999a, 2000, Strobl 1995, Melzer & Barta 1995b, 1996, Hohla et al. 1998, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl. Ruderalfluren x x x Murr 1923, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Flor. Kart. Ö Japan alle BL Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1988b, 1989a, Hartl et al. 1992, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. Himalaja O, St, K, T Waldrand, Ufer x (x) x Neumayer 1930, Janchen , Melzer 1969b, Brandes 1989, Hartl et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

127 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 127 Apiaceae Petroselinum crispum Petersilie Petroselinum hortense, Petroselinum sativum Solanaceae Petunia x atkinsiana Petunie Petunia x hybrida auct., Petunia nyctaginiflora x violacea, Petunia violacea auct. Hydrophyllaceae Phacelia congesta Dichtblütiges Büschelschön Phacelia tanacetifolia Hydrophyllaceae Rainfarn- Büschelschön Poaceae Phalaris arundinacea var. picta Bandgras, Steirergras Typhoides arundinacea subsp. picta Poaceae Phalaris brachystachys Kurzähren- Glanzgras Poaceae Phalaris canariensis Echtes Glanzgras, Kanariengras Poaceae Phalaris minor Kleines Glanzgras Poaceae Phalaris paradoxa Sonderbares Glanzgras Fabaceae Phaseolus coccineus Feuerbohne Phaseolus multiflorus Fabaceae Phaseolus vulgaris Gewöhnliche Gartenbohne Crassulaceae Phedimus aizoon s. l. Deckblatt- Fetthenne Sedum aizoon, Aizopsis aizoon, incl. subsp. middendorffianum Mediterr. fehlt S Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen , Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1985b, Hartl et al. 1992, Steinwendtner 1995, Maurer 1996, Polatschek 1997, Adler et al. 2001a, Melzer (Herbar) S-Brasilien B, W, N, St, K, S, V N-Am. (Texas) B?, W?, N?, V (Tosters) Kalifornien alle BL Ruderalfluren (bes. Brachen), Segetalfluren Kultursippe alle BL Weg- und Mauerränder, Gewässerufer Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Kanar. Inseln, W-Mediterr. alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep., Abfallhaufen) Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Mediterr. St (Graz), V (Bhf. Lochau-Hörbranz) Mexiko, Mittel-Am. W, O, *St, V, ob auch andere BL? Ruderalfluren x x x Murr 1923, Janchen , 1977, Traxler 1964, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1977a, 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a, Stöhr et al. in Vorber., Essl unpubl. Ruderalfluren x x x in V 1917 vorübergehend eingeschleppt Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) westl. S-Am. B, W, St, K, V Ruderalfluren, Segetalfluren N-As. O (Obernberg a. Inn, Schärding, Hast. Gopperding, Inndamm in Vormarkt) x x x als Gründüngungs- und Bienenfutterpfl. kult. und unbeständig verw. x x x als Ziergras kult. Janchen , 1977 Murr 1923, Pehr 1932, Janchen , 1977, Melzer 1968a, Forstner & Hübl 1971, Speta 1984, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla et al. 2000, Stöhr unpubl. Janchen , 1977, Traxler 1977b, 1984, Speta 1990, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2000, Polatschek 2001b, Walter unpubl., Stöhr unpubl. x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Vogelfutterpfl. Hamburger 1948, Melzer 1957, 1976, 1977a, 1984b, 1986b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Essl 1999a, Adler et al. 2001a, Kammerer in Vorber. x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 2001b Ruderalfluren x x x Murr 1923, Ruttner 1956, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Adler et al. 2001a x (x)? x Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, Hohla et al. 1998, Hohla 2000 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

128 128 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Crassulaceae Phedimus hybridus Sibirische Fetthenne Crassulaceae Phedimus sarmentosus Ausläufer- Fetthenne Crassulaceae Phedimus spurius Kaukasus- Fetthenne Hydrangeaceae Philadelphus pubescens Flaum- Pfeifenstrauch Poaceae Phleum arenarium Sand- Lieschgras Poaceae Phleum paniculatum Rispen- Lieschgras Poaceae Phleum subulatum Pfriemen- Lieschgras Polemoniaceae Phlox drummondii Drummonds- Flammenblume, Stauden-Phlox Polemoniaceae Phlox paniculata Rispen- Flammenblume, Stauden-Phlox *Person unpubl. Aizopsis hybrida, Sedum hybridum Sedum sarmentosum Sedum spurium, Spathulata spuria, incl. Phedimus oppositifolius Phleum bellardii Ural, Sibirien, Mongolei W (Donaupark), N (Hundsheimer Berg), St (Fohnsdorf, Graz), K, S (Sbg-Stadt, Flachgau) Ruderalfluren, Trittstellen E-As. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren, Mauern Kaukasus- (länder) alle BL Felsen, (Halb)- trockenrasen, Ruderalfluren (Mauern, Bahngelände, Dämme, Friedhöfe) N-Am. W Ruderalfluren, Mauerkronen, Schutt, Friedhöfe Mediterr., W-Eur., bis S-Schweden westl. Mittel- Eur., Mediterr., W-Eur., SW-As. Mediterr., Balkan-, Kaukasusländer südl. N-Am. (Texas, N-Mexiko) x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Melzer 1997a, Strobl 1998 x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971a, 1974a, 1975b, 1995a, Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1996, Essl 1998a, Hohla et al. 2000, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö x x x Hamburger 1948, Janchen , Melzer 1968b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Maurer 1996, Wittmann & Pilsl 1997, Strobl 1998, Franz et al. 1999, Polatschek 1999, Hohla et al. 1998, 2000, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a W (Prater) Ruderalfluren x x x 1879 im Prater festgestellt W, V (um Feldkirch, Bludenz) W (Prater), St (b. Graz, Göstinger Au in Graz) N (Großkrut), *St (Zeltweg), V (Felsenau) Segetalfluren, Brachen, Ruderalfluren x x x in W 1802, 1842 eingeschleppt, in V durch Weinbau eingeschleppt Janchen Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Ruderalfluren, Wegränder x x x Janchen , 1977, *Melzer (Herbar) östl. N-Am. B, W, N, K Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Melzer 1968b, 1975b, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

129 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 129 Polemoniaceae Phlox subulata Moos-Phlox, Polster-Phlox, Pfriemenblättrige Flammenblume Arecaceae Phoenix dactylifera Dattelpalme Kulturpfl., Heimat unbekannt Rubiaceae Phuopsis stylosa Baldriangesicht Transkaukasien, Iran Poaceae Phyllostachys cf. nigra Solanaceae Physalis alkekengi var. franchetii kult.? Schwarz- Rohrbambus Garten- Blasenkirsche, Lampionblume Solanaceae Physalis angulata Kanten- Blasenkirsche Solanaceae Physalis lanceolata Lanzettblatt- Blasenkirsche Solanaceae Physalis peruviana Peruanische Blasenkirsche, Ananaskirsche, Kapstachelbeere Solanaceae Physalis philadelphica Rosaceae Physocarpus opulifolius Lamiaceae Physostegia virginiana Phytolaccaceae Phytolacca americana Phytolaccaceae Phytolacca esculenta Philadelphia- Blasenkirsche Physalis franchetii Physalis longifolia N-Am. B (z.b. Güssing, Jennersdorf), W, N (Perchtoldsdorf), O (Maria i. Winkl b. Steyr), *St (Zeltweg), T Ruderalfluren (alte Gärten, Friedhöfe), Felsrasen W, *St (Graz) Komposthaufen, Mülldeponien St (Grazer Schlossberg) E-As. N (Donauauen O Wien) E-As. St (Graz), K (Sattnitz, Klagenfurt) trop. Am. W (Breitenlee), N (Schwechat) westl. N-Am. T (Mühlau b. Innsbruck) x x x Janchen 1977, Traxler 1974, 1989b, Essl 1999a, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x x x Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) Rasen x x x früher verw. Hamburger 1948, Janchen unbekannt x x x Drescher & Magnes 2001 Segetalfluren (Maisäcker), Waldschläge Ruderalfluren (Bahnanlage) Physalis edulis S-, Mittel-Am. fehlt S Ruderalfluren (bes. Mülldep.) N- Am., Mexiko T (Innsbruck) Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Knackbusch östl. N-Am. fehlt B Ruderalfluren, Dämme, Mauern, Böschungen, Anschüttungen Gelenkblume N-Am. W, N (b. Blindenmarkt), St (Frohnleiten, b. Zeltweg) Amerikanische Kermesbeere Asiatische Kermesbeere Phytolacca decandra Phytolacca acinosa N-Am. B, W, N, O, St, K, S Himalaja bis Japan B, W, N, O, St, K, *S x x x Janchen , Franz 1993, 2001 x x x Melzer & Barta 1992, 2001, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x ehedem vorübergehend eingeschleppt ruderale Staudenfluren Ruderalfluren, Kiefernwälder, Schlagfluren x x x Nutzpfl. (Beerenobst); (früher) in B (Mattersburg) und N (Marchegg) feldmäßig kult. Janchen Dalla Torre & Sarnthein 1912, Melzer 1988b, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Barta 1993, 2001, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Herbar LI x x x Polatschek 2001a x x x Fritsch 1923, Neumayer 1930, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972b, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö x x x Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Speta 1979, Maurer 1984, 1996, Margl 1987, Jackowiak 1990, Hartl et al. 1992, Melzer et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Melzer et al. 1992, Melzer 1995b, Melzer & Barta 1995a, Maurer 1996, Essl 1998a, Franz et al. 1999, Hohla 2001, Zobodat 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Walter unpubl. (Herbarrevision), *Pilsl unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

130 130 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Picris hieracioides subsp. spinulosa krit.! Stacheliges Gewöhnliches Bitterkraut Mediterr. O (Linz), St (Graz) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Apiaceae Pimpinella anisum Anis östl. Mediterr. *St (Graz), V (Tosters, Feldkirch) Apiaceae Pimpinella peregrina Fremde Bibernelle Araceae Pinellia ternata Dreizählige Pinellie Pinaceae Pinus strobus Strobe, Weymouths-Kiefer Poaceae Piptatherum miliaceum Südliche Grannenhirse Oryzopsis miliacea Mediterr. W (U4-Station Margaretengürtel), N (Brunn a. Gebirge), K (Gerlitzen) Japan, Korea, China Fabaceae Pisum sativum Garten-Erbse Kulturpfl., Heimat d. Stammsipe P. elatius: As., E-Mediterr. Boraginaceae Plagiobothrys sp. Schiefgrübchen Heimat unbekannt Plantaginaceae Plantago aristata Begrannter Wegerich Plantaginaceae Plantago coronopus Krähenfuß- Wegerich, Schlitzblatt- Wegerich Plantaginaceae Plantago holosteum Kiel-Wegerich P. carinata, P. subulata, P. recurvata Plantaginaceae Plantago sempervirens Bäumchen- Wegerich, Strauch- Wegerich Plantaginaceae Plantago virginica Virginischer Wegerich Plantago cynops St (Graz), K (Klagenfurt-W) östl. N-Am. K (Walterskirchen a. Wörthersee) Ruderalfluren (Schutt) Ruderalfluren, Straßenränder x x x Melzer 1997a, Hohla et al x x x Murr 1923, *Melzer (Herbar) x (x)? x Adler et al. 2001a, Fischer & Niklfeld 2001 Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1985b, 1986b, Leute 1988 Zwischenmoor x x x Franz et al Mediterr. W, K Ruderalfluren x x x für W nur alte Angaben N, *O, W, St, K, **S Ruderalfluren, Segetalfluren Janchen , Melzer 1988a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x x alte Kulturpfl. Pehr 1932, Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar), *Essl unpubl., **Pilsl unpubl. K unbekannt x x x Hartl et al N-Am. W, N unbekannt x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 W-Eur. (Küsten), Mediterr. W? (b. Wien), N (Vöslau), St (Graz), K, T (Seefeldsattel) Ruderalfluren, Straßenränder S-, SE-Eur. St (Hochschwab) colline bis subalpine trockene Magerrasen, Felsfluren westl. S-Eur. bis Italien N (Putschandellucke, Kalvarienberg b. Baden) N-Am. N (Marchfeldschutzdamm b. Witzelsdorf) Halbhöhle und steiniger Weg Halbtrockenrasen x (x) x in T lokal eingebürgert Melzer 1954, Janchen , 1977, Hartl et al. 1992, Gerstberger 2001 x (x) x Adler et al x x x angesalbt, später wieder verschwunden Janchen , Adler et al x (x) x Adler et al. 1994, Wesner 1995 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

131 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 131 Platanaceae Platanus x hispanica Platane Platanus x acerifolia, Platanus x hybrida, (Platanus hybrida) Poaceae Poa infirma Frühlings- Rispengras Poaceae Poa trivialis subsp. sylvicola Polycarpon tetraphyllum Polygonaceae Polygonum arenarium Polygonaceae Polygonum graminifolium Perlschnur- Graben- Rispengras Caryophyllaceae Vierblatt- Nagelkraut krit.! Sand- Vogelknöterich krit.! Grasblatt- Vogelknöterich incl. Polygonum pulchellum, Polygonum arenarium subsp. pulchellum Poaceae Polypogon monspeliensis Gewöhnliches Bürstengras Polystichum falcatum Dryopteridaceae Sichel- Schildfarn Cyrtomium falcatum Salicaceae Populus balsamifera Echte Balsam- Pappel Salicaceae Populus x canadensis Hybrid-Pappel, Kanada-Pappel Portulacaceae Portulaca grandiflora Portulakröschen Portulacaceae Portulaca oleracea subsp. granulatostellulata neo.? Körnchen- Gemüse- Portulak Kulturhybride? W, *St (Graz), S (Sbg. Stadt) Uferverbauungen, Steinfugen, Mauern, Straßenränder, Ruderalfluren Mediterr. W (Lainz) sandige, trockene Ruderalfluren (Baumscheiben) Mediterr., W-As. K (Arnoldstein) Ruderalflur (Bahnhof) x x x P. occidentalis x orientalis; die Hybridnatur wird z.b. v. Lambinon 1994 als unsicher angesehen Forstner & Hübl 1971, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a x x x Melzer 1996c Mediterr., W-Eur. S-, E-Eur., Kaukasusländer O (Unteres Trauntal) W? (Umgebung v. Wien), N, O Ruderalfluren x x x Strauch 1992 Ruderalfluren x x x Janchen , Adler et al. 1994, Flor. Kart. Ö Ungarn, Serbien, Rumänien, S-Russland Mediterr., W-, SE-Eur., W-, S-, E-As., Äthiopien, S-Afr. (Kapland) E-As., S-Afr., Hawaii St (Graz) Ruderalflur x x x vorübergehend eingeschleppt W (Prater), St (Graz), K (Turnersee), V (Feldkirch) W (Augartengärtnerei., Klampfelbergg.) Kögeler 1949, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Ruderalfluren x? x x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1989a, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Kammerer in Vorber. Ruderalfluren, Mauerfüße, -ritzen x? x x Forstner & Hübl 1971 nördl. N-Am. W, N, St, T Ruderalfluren x x x Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997, Polatschek 2001a Kulturhybride alle BL? Ufer, schottrige Ruderalfluren, Schotterbänke S-Am. (Argentinien, Urugay, Brasilien) Heimat unbekannt B, W, N, *St, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Hybridschwarm aus Hybriden zw. P. nigra und amerik. P. deltoides oder P. angulata sowie deren Rückkreuzungen Janchen , Heinze 1998a, 1998b, 1998c, Adler et al. 2001a, Essl & Walter 2002 x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1989a, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) *B, *W, *N, K Ruderalfluren x x x slt. (wärmeliebend) Biodat 2002, *Walter unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

132 132 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Portulacaceae Portulaca oleracea subsp. oleracea Portulacaceae Portulaca oleracea subsp. papillatostellulata Portulacaceae Portulaca oleracea subsp. stellata neo.? Wilder- Gemüse- Portulak neo.? Papillen- Gemüse- Portulak *B, *N Ruderalfluren x x x slt. (wärmeliebend) Stern-Gemüse- Portulak Rosaceae Potentilla anglica Englisches Fingerkraut Rosaceae Potentilla atrosanguinea krit.! Blutrotes Fingerkraut Rosaceae Potentilla fruticosa Fünffingerstrauch, Strauchfingerkraut Rosaceae Potentilla intermedia Mittleres Fingerkraut Rosaceae Prunus armeniaca Marille, Aprikose Portulaca oleracea subsp. sativa Dasiphora fruticosa Armeniaca vulgaris gemäßigtes As. alle BL Ruderalfluren, Weingärten, Segetalfluren Heimat unbekannt Heimat unbekannt x x x Adler et al *B Ruderalfluren x x x slt. (wärmeliebend) W-, N-Eur. N?, St, K? Waldwege, Gräben Sumpfwiesen Kaschmir bis Nepal (reliktär) N-Eur., SW-Alpen, S-Eur.-Gebirge, As., N-Am. V (b. Andelsbuch, Riezlern bis Hirschegg) B, St (HauptBhf. Leoben, *Graz), S (Sbg. Stadt, **Großarl) N-Euras. *W (Bhf. Wien- Hütteldorf), *N (Bhf. Wr, Neustadt), *O (Bhf. Linz- Kleinmünchen), *K (Mölltal, NW Mühldorf), S (Salzachau b. Aigen), V Mittel-As. bis NW-China Rosaceae Prunus cerasifera Kirschpflaume Kulturpfl., Heimat d. Wildsippen: SE-Eur., Transkaukasien, SW-Sibirien Rosaceae Prunus cerasifera var. atropurpurea Blut- Kirschpflaume B, W, N, O, K, ob auch andere BL? x x x artgewordene Hybride: P. erecta x reptans *Walter unpubl. *Walter unpubl. Melzer 1954, Adler et al Wegränder? x x x Janchen , Polatschek 2000 Ruderalfluren, Gärten x x x Traxler 1989a, Melzer & Bregant 1994, Wittmann & Pilsl 1997, *Melzer (Herbar), **Stöhr unpubl. Ruderalfluren x x x artgewordene Hybride aus P. norvegica x argentea?; ehedem eingeschleppt Ruderalfluren, Brachen, Bahnhöfe, Ruinengelände, Planierungen fehlt S Straßenränder, Brachen, Planierungen, Gebüsche, Hecken Fischer 1946, Janchen , *Dobe unpubl. (Herbarrevision) x x x Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Essl unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Iran T, V Wegränder? x x x Polatschek 2000 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

133 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 133 Rosaceae Prunus cerasus Weichsel SE-Eur., bis W-As. Rosaceae Prunus domestica subsp. domestica Rosaceae Prunus domestica subsp. insititia W, N, St, T, V Ruderalfluren, Straßenränder, Brachen Zwetschke Kulturpfl. B, *N, O, *St, K, T, ob auch andere BL? Eigentliche Krieche, Ringlotte Rosaceae Prunus dulcis Mandel Amygdalus communis Rosaceae Prunus laurocerasus Kolchische Lorbeerkirsche, Kirschlorbeer Rosaceae Prunus persica Pfirsich Persica vulgaris Rosaceae Prunus serotina Späte Traubenkirsche Rosaceae Prunus virginiana Virginische Traubenkirsche Fumariaceae Pseudofumaria alba Blassgelber Lerchensporn, Blassgelb- Scheinlerchensporn Fumariaceae Pseudofumaria lutea Gelber Lerchensporn, Gelber Scheinlerchensporn Pinaceae Pseudotsuga menziesii Rutaceae Ptelea trifoliata Gewöhnliche Kleeulme Pteridaceae Pteris multifida Vielspaltiger Saumfarn, Spinnenfarn Gebüsche, Waldränder, Hochstaudenfluren Kaukasus alle BL Gebüsche, Waldränder, Hochstaudenfluren, Gärten Kulturpfl., Heimat d. Wildsippe: Syrien, Libanon, Palästina W-Georgien (Kolchis) N- und Mittel- China B, W Ruderalfluren, Mauern, Straßenränder *O, S, V (b. Pfändergipfel) B, W, N, *S (Sbg.- Liefering), ob auch andere BL? x x x Fritsch 1929, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar) x x x Duftschmid , Rechinger 1933, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) x x x Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö x x x Wildsippe: P. dulcis subsp. divaricata Traxler 1968, Adler et al. 1994, 2001a unbekannt x x x Dörr 1999, Polatschek 2000, Stöhr et al. in Vorber., *Hohla unpubl. Ruderalfluren, Brachen, Bahnhöfe, Ruinengelände, Dämme, Böschungen Padus serotina östl. N-Am. B, W, N, O, St, *K Wälder, Auen, ruderale Gebüsche Corydalis ochroleuca; non Corydalis alba (= C./P. capnoides!) Douglasie Pseudotsuga douglasia N-Am. St (b. Bhf. Zeltweg) Kroatien, Mittel- Italien Corydalis lutea westl. Südalpen, N-Italien, südl. Schweiz W (Ober St. Veit), N, St (Grazer Schlossberg), K westl. N-Am. *B, **N (Manhartsberg) x x x Traxler 1965, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Pilsl unpubl. x (x) x sich einbürgernd, z.b. im Nationalpark Donauauen? Hecke x x x Melzer 2000 Mauerritzen, Gärten Maurer 1984, 1996, Leopoldinger 1985, Hohla et al. 2000, 2002, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001, *Melzer (Herbar) x (x) x Hamburger 1948, Melzer 1957, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Flor. Kart. Ö fehlt B Mauerritzen x x x Hamburger 1948, Melzer 1957, Speta 1979, Strobl 1985, Leute 1990, Adler et al. 1994, 2001a östl. N-Am. W, N ruderale Gebüsche, Ruderalfluren, Bahngelände SE-As. W (Heldenplatz, Augarten) Wälder x (x) x hfg. forstlich kult. Luftschacht, Ziegelmauer *Starlinger unpubl., **Essl unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. x x x Forstner & Hübl 1971 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

134 134 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Hyacinthaceae Puschkinia scilloides Puschkinie Kleinas., Kaukasus Rosaceae Pyracantha coccinea Feuerdorn S-Eur. bis NE-Spanien Rosaceae Pyrus x austriaca neo.? Österreichischer Birnbaum Rosaceae Pyrus communis neo.? Kultur- Birnbaum Rosaceae Pyrus nivalis neo.? Schnee- Birnbaum *St (Graz) Parks, Friedhöfe W (Tiergarten Schönbrunn, Eichkogel in Liesing), N (Wr. Becken: NE Felixdorf) aufgelassener Steinbruch, Tiergarten E-Eur., Kleinas. B, N, St Waldränder, Hecken, Gebüsche hybridogene Kulturpfl., Heimat d. Stammsippen: Eur., W- und Zentral-As. W, N?, *O, K, ob auch andere BL? Gebüsche, Waldränder, Ruderalfluren E-Eur., Kleinas. B, W, N, O, St Waldränder, Hecken, Weingartenränder Fagaceae Quercus rubra Rot-Eiche östl. N-Am. B, W, N, O, *St, K, S Ranunculaceae Ranunculus pedatus Fußförmiger Hahnenfuß Brassicaceae Raphanus sativus Garten-Rettich incl. subsp. niger und subsp. orientale Brassicaceae Rapistrum rugosum subsp. orientale Brassicaceae Rapistrum rugosum subsp. rugosum Orientalischer Runzel- Rapsdotter Gewöhnlicher Runzel- Rapsdotter E- und SE-Eur. W (Bhf. Breitenlee) Kulturpfl., Heimat d. Stammpfl. viell. E-Mediterr., Transkaukasien? x x x Adler et al. 1994, *Melzer (Herbar) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 2001 x (x) x Janchen 1977, Adler et al. 1994, Kiraly 2000 x x x Adler et al. 2001a, Biodat 2002, *Essl unpubl. x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, Kiraly 2000 Wälder x (x) x Kögeler 1951, Janchen , 1977, Traxler 1963, 1984b, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Brandstätter unpubl. Ruderalfluren (Bahnböschungen) fehlt O? Brachen, Ruderalfluren (bes. Schuttflächen, Mülldep.) x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977 x x x Stammpfl. viell. R. maritimus oder R. landra? Janchen , Traxler 1963, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Maurer 1996, Polatschek 1999, Walter unpubl. Mediterr. B, N, St, K, T, V Ruderalfluren x x x Melzer 1972c, Buchner 1980, Maurer 1996, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1995a, Polatschek 1999 Mediterr. B, W, N, O, K, S?, T, V Ruderalfluren, Brachen x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer 1995b, Melzer & Barta 1995a, Polatschek 1999, Flor. Kart. Ö (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

135 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 135 Resedaceae Reseda alba Weiße Resede Mediterr., W-As. Resedaceae Reseda odorata Duft-Resede, Garten-Resede Asteraceae Rhagadiolus edulis Speise- Sternlattich Polygonaceae Rheum rhabarbarum Rhabarber Rheum cultorum oder Rheum x hybridum? Ericaceae Rhododendron luteum neo.? Gelbe Alpenrose, Gelbe Azalee, Lendorfer Wunderblume Anacardiaceae Rhus typhina Hirschkolben- Sumach, Essigbaum x x x Zier- und Gerbstoffpfl. Grossulariaceae Grossulariaceae Grossulariaceae x x x v.a. in Westösterreich eingeb. Grossulariaceae Ribes aureum s. l. Gold- Johannisbeere Ribes nigrum Schwarz- Ribisel St (Graz), S (b. Sbg. Stadt) SE-Mediterr. W (Kaiserebersdorf), *K (St. Veit a.d. Glan) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Botanisches Institut Salzburg 2001 Ruderalflur (Wegrand) x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Mediterr. K unbekannt x x x Hartl et al NW-China, Mongolei, SE-Sibirien Hauptverbr.: N-Anatolien, Kaukasus W (Laaerberg, Stadlau, Breitenlee) N, St (Schloss Hollenegg b. Deutschlandsberg), K (Lendorf NW v. Spittal a. d.drau) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a frische, kalkarme Edellaubwälder Rhus hirta östl. N-Am. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) incl. Ribes odoratum Ribes rubrum Rot-Ribisel Ribes sylvestre (=? R. rubrum auct.) Ribes spicatum heim.?, krit.! Euphorbiaceae Ricinus communis Wunderbaum, Rizinus N-Am. W, N (*Zillingtal, b. Schrems) Mauern, Böschungen, Wegränder, Planierungen N-, E-Eur. fehlt B feuchte Gebüsche, (Au-)Wälder, Sumpfwiesen, Ruderalfluren (Schuttplätze, Brachen, alte Gärten) Belgien, N-Frankreich Ähren-Ribisel N-, NE-Eur., Sibirien alle BL Auen, Waldränder, Ruderalfluren (Straßenränder, Planierungen) W, N, V? Edellaubwälder (in V?), sonst Ruderalfluren trop. E-Afr.? B, W, N, S (Dep. Siggerwiesen) x (x) x Janchen , Adler et al. 1994, Maurer 1996 Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Strobl 1996, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Brandstetter 1998, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Barta unpubl., Essl unpubl. Traxler 1963, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Drescher & Magnes 2001, Zobodat 2001, Essl unpubl. x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Flor. Kart. Ö Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1984a, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a Apiaceae Ridolfia segetum Ridolfie Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

136 136 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Fabaceae Robinia pseudacacia Gewöhnliche Robinie, Falsche Akazie Fabaceae Robinia viscosa Klebrige Robinie Papaveraceae Roemeria refracta Mohnblütige Römerie Brassicaceae Rorippa lippizensis Karst- Sumpfkresse Brassicaceae Rorippa pyrenaica Pyrenäen- Sumpfkresse Roemeria rhoeadiflora östl. N-Am. alle BL Trockenstandorte, Ruderalfluren, trockene Laubwälder, Gebüsche x x x x durch Symbiose mit Rhizobium (Wurzelknöllchenbakterien) starke Stickstoffanreicherung im Boden Melzer 1964c, 1971c, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Böcker 1995, Kowarik 1995, Ludwig et al. 2000, Neuhauser 2001, Essl & Hauser 2002, Essl & Walter 2002 N-Am. K unbekannt x? x x Hartl et al. 1992, Adler et al Armenien, Iran, Afghanistan Rosaceae Rosa acicularis Nadel-Rose N-Eur., N-As., nördl. N-Am. W, St Mauer x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al S-Eur. K (Bhf. Föderlach) Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe) submed. S-Eur. K Fettwiesen, Ruderalfluren Rosaceae Rosa alba Weiße Rose Kulturhybride N, O, K ruderale Gebüsche, alte Gärten Rosaceae Rosa blanda Eschen-Rose Rosa fraxinifolia Rosaceae Rosa chinensis Bengal-Rose, Chinesische Rose Rosa indica, Rosa bengalensis Rosaceae Rosa foetida Gelbe Rose incl. Rosa foetida var. bicolor, Rosa lutea Rosaceae Rosa x francofurtana Frankfurter Rose Rosa x turbinata, Rosa turbinata, Rosa francofurtana x? x x Pehr 1938, Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al x x x Hartl et al St (Kalsdorf) unbekannt x x x Janchen östl. N-Am. W (Heiligenstadt), N (Vorderbrühl, Reichenau) China W (Wienerberg, Stammersdorf) W-As. B (Spittelwald b. Bruck a. d. Leitha), N (Mödling, Kranichberg, Haslau a. d. Donau), K Kulturhybride W, N, K, T (Klobenstein) ruderale Gebüsche, alte Gärten x x x ob Kulturhybride aus R. gallica x canina subsp. dumetorum (R. corymbifera) oder R. g. x coriifolia? Janchen , 1977 x x x Janchen , 1977 Brachen x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a ruderale Gebüsche Garten-, Heckenränder x x x Janchen , 1977, Hartl et al. 1992, Adler et al x x x Kulturhybride aus R. gallica x majalis Dalla Torre & Sarnthein 1909, Forstner & Hübl 1971, Janchen , 1977, Polatschek 2000 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

137 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 137 Rosaceae Rosa multiflora Büschel-Rose, Vielblüten- Rose Japan, Korea W, N (b. Sarmingstein), O (Bhf. Sarmingstein), *St (Deutschlandsberg, Wildon, Liezen), S (Sbg. Stadt), K Rosaceae Rosa rugosa Kartoffel-Rose nördl. E-As. B, N, O, St, *S, T, V Rosaceae Rosa virginiana Glanz-Rose Rosa lucida, Rosa carolinensis Poaceae Rostraria cristata Büschelgras, Einjähriges Schillergras Lophochloa cristata, Koeleria phleoides, Koeleria gerardii östl. N-Am. N, S, T (Pustertal), V (Vandans bis Tschagguns) Mediterr., W-, SE-Eur., SW-As., N-, NE-Afr. Rubiaceae Rubia tinctorum Krapp SE-Eur., SW-As. Rosaceae Rubus armeniacus Armenische Brombeere Rosaceae Rubus laciniatus Schlitzblatt- Brombeere Rosaceae Rubus occidentalis Schwarze Himbeere Kulturpfl. (Armenien?) Kulturpfl., Heimat unbekannt (vermutl. in England aus R. nemoralis entstanden) W, St (in und um Graz) ruderale Gebüsche ruderale Gebüsche, Bahnschotter Auwälder, Dämme x x x Leopoldinger 1985, Hartl et al. 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) x x x Janchen , 1977, Leopoldinger 1985, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, *Pilsl unpubl. x x x Janchen , 1977, Polatschek 2000 Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973, Kammerer in Vorber. N (Zwingendorf) Hecke x x x ehemals in N und K (b. Klagenfurt) als Färbepfl. kult. W, N, St, T, V Gebüsche, Bahngelände, Böschungen *B (b. Lackenbach), N, O, St, K, S östl. N-Am. W (Fasangarten, Hadersdorf, Augustinerwald), St (Messendorf b. Graz) Rosaceae Rubus odoratus Zimt-Himbeere N-Am. W (Lebereck, Augustinerwald, Mauerbachtal), St (Graz, Mürztal, *Kraubath), K, S (b. Sbg. Stadt) Rosaceae Rubus phoenicolasius Rotborstige Brombeere, Japanische Weinbeere Rosaceae Rubus ulmifolius Ulmenblatt- Brombeere E-As. B, W, N, O, St, K, T Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe), Staudenfluren, Waldrand Ruderalfluren (Aufschüttungen) Bahndämme, Gebüsche, Gärten x (x) x in Westösterreich lokal eingeb. x x x zu R. fruticosus agg. Janchen , 1977, Melzer 1961a, Adler et al Forstner & Hübl 1971, Maurer 1996, Polatschek 2000, Flor. Kart. Ö. 2001, Adler et al. 2001a Adler et al. 1994, Melzer 1995a, Maurer 1996, Hohla et al. 2000, Biodat 2002, Stöhr et al. in Vorber., Grims unpubl., Pilsl unpubl., *Melzer (Herbar) x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996 x x x Pehr 1932, Melzer 1976, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Botanisches Institut Salzburg 2001, *Melzer (Herbar) Gebüsche x x x Hamburger 1948, Janchen , , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975, Melzer 1998c, Polatschek 2001b, Hohla 2002, Essl unpubl. Mediterr. W (Hadersdorf) Garten x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

138 138 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Rudbeckia fulgida Leucht- Sonnenhut Asteraceae Rudbeckia hirta Rauer Sonnenhut Asteraceae Rudbeckia laciniata Schlitzblatt- Sonnenhut Asteraceae Rudbeckia triloba Dreilappen- Sonnenhut N-Am. W, O, K, *S (Elsbethen, Wals- Siezenheim), V (b. Dornbirn) Ruderalfluren (Schuttplätze), Flussufer N-Am. alle BL Ruderalfluren, Wegränder, bes. Straßenund Bahnböschungen N-Am. alle BL Ufergebüsche, Auwälder, feuchte Waldränder N-Am. W (Wienerberg), St (Köflach), K (Klagenfurt) Polygonaceae Rumex brownii Haken-Ampfer Tasmanien W (Matzleinsdorfer FrachtenBhf.) Polygonaceae Rumex bucephalophorus Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Stierkopf- Ampfer Polygonaceae Rumex confertus neo.? Gedrungener Ampfer Polygonaceae Rumex confertus x crispus Polygonaceae Rumex cristatus Griechischer Ampfer Polygonaceae Rumex cristatus x patientia Rumex x skofitzii Rumex x xenogenus x x x Forstner & Hübl 1971, Polatschek 1997, Franz et al. 1999, Hohla 2001, Adler et al. 2001a, Biodat 2002, *Stöhr unpubl. x x x Melzer 1954, 1968a, Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Adler et al. 1994, 2001a, Brader & Essl 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Essl unpubl. x x x in Böhmischer Masse hfg. Forstner & Hübl 1971, Margl 1987, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997 Ruderalfluren x? x x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1977a, 1994a, Adler et al. 2001a x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen E-Eur. bis W-Sibirien Hybride, spontan in Österreich entstanden? W, N, St, K Bahngelände, trockene Ruderalfluren W Bahngelände, - dämme E-Mediterr. W, N, St, K Bahngelände, - dämme Hybride, spontan in Österreich entstanden? W Bahngelände, - dämme Polygonaceae Rumex kerneri Kerner-Ampfer SE-, E-Eur. B, W, N, O, St, K Ruderalfluren (bes. Bahngelände, -dämme) x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, 1989b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1997 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971 x x x Janchen , 1977, Adler et al. 1994, 2001a x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971 x (x)? x unbest. bis lokal eingeb. Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1961b, 1975b, 2001b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b, 1997 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

139 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 139 Polygonaceae Rumex longifolius heim.? Langblatt- Ampfer Polygonaceae Rumex patientia subsp. orientalis Polygonaceae Rumex pulcher subsp. divaricatus Polygonaceae Rumex pulcher subsp. pulcher Polygonaceae Rumex salicifolius var. triangulivalvis Östlicher Garten-Ampfer Spreizender Schön-Ampfer Gewöhnlicher Schön-Ampfer Weidenblatt- Ampfer Rutaceae Ruta graveolens Raute, Weinraute Alismataceae Sagittaria latifolia Breitblatt- Pfeilkraut Salicaceae Salix x dascylados Bandstock- Weide Salicaceae Salix x pendulina Japanische Trauer-Weide Lamiaceae Salvia aethiopis neo.? Ungarischer Salbei, Silberblatt-Salbei, Mohren- Salbei Lamiaceae Salvia farinacea Mehl-Salbei, Ähren-Salbei Rumex triangulivalvis, Rumex mexicanus, Rumex quadrangulivalvis, Rumex subarcticus, Rumex salicifolius var. mexicanus Salix caprea x cinerea x viminalis Salix elegantissima, Salix babylonica x fragilis Russland, N-Eur., Pyrenäen, Savoyen E-Eur. bis W-As. T Flussufer, subalpine Weidenauen, feuchte Ruderalstellen x (x) x Adler et al W, *N (Raasdorf) Ruderalfluren x? x x Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer (Herbar) S- und W-Eur. W (Matzleinsdorfer FrachtenBhf., Rodaun) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a S- und W-Eur. W, N, St, K Ruderalfluren x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a N-Am. W, N (Waldviertel), O (Linz), St NW- Balkanländer, N-Italien B, W, N, O, St, *K (Federaun), V Kulturhybride slt. verwildernd (welche BL?) Bahndämme, Flussufer, Sandgruben Ruderalfluren, Straßenböschung N-Am. K (Warmbad Villach) Thermenabflüsse (Warmbach) x x x Melzer 1954, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x x Zier-, Gewürz-, Heilpfl. Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2002, Brandstätter unpubl., *Melzer (Herbar) x (x)? x Melzer 1968a, Caspar & Krausch 1980, Hartl et al unbekannt x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Hörandl 1992, Kulturhybride K (Millstätter See) unbekannt x x x Janchen SE-Eur., SW-As. (bis Iran) N-Am. (Texas, Neumexiko) B, W, N gestörte Trockenrasen, ruderale, trockene Staudenfluren *N (Maria Ellend) Ruderalfluren (Dep. in Sandgrube) Lamiaceae Salvia officinalis Echter Salbei submed. S-Eur. B, S (Sbg. Stadt), V (Sattelberg b. Klaus) Lamiaceae Salvia reflexa Lanzett-Salbei Salvia lanceolata auct. N-Am. St (Graz), T (Mühlau b. Innsbruck) aufgelassene Weingärten, Gärten x? x x Rechinger 1933, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al x x x *Melzer (Herbar) x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Traxler 1989a, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997 Ruderalfluren x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Melzer 1954 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

140 140 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Lamiaceae Salvia sclarea Muskateller- Salbei Lamiaceae Salvia viridis Scharlach- Salbei Salvia horminum Salviniaceae Salvinia x molesta Salvinia auriculata auct. E-Mediterr., SW-As. (bis Iran) Salviniaceae Salvinia natans krit.! Schwimmfarn subtrop. SE-As. Rosaceae Sanguisorba dodecandra Asteraceae Sanvitalia procumbens Futter- Wiesenknopf Husarenknöpfchen Lamiaceae Satureja hortensis Echtes Bohnenkraut, Sommer- Bohnenkraut Lamiaceae Satureja montana Winter- Bohnenkraut Saxifragaceae Saxifraga x arendsii Arends- Steinbrech- Hybriden Saxifragaceae Saxifraga x geum Nelkenwurz- Steinbrech Saxifragaceae Saxifraga hirsuta Rauhaar- Steinbrech Saxifragaceae Saxifraga stolonifera Ausläufer- Steinbrech Saxifraga exarata x granulata x hypnoides x rosacea Saxifraga hirsuta x umbrosa, Saxifraga umbrosa auct. Saxifraga sarmentosa B, W, N, O Ruderalfluren x (x)? x Janchen , 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2001 Mediterr. V unbekannt x x x Janchen S-Am. St (Wundschuh) Stillgewässer x x x Melzer 1962a, Janchen S-Alpen (endem.: Bergamasker Alpen) Mexiko, Guatemala E-Mediterr., SW-As. S-Eur. (submed.), bis Südtirol W (Mauthner Wasser im Prater), K (Warmbad Villach) Thermenabfluss (Warmbach), Altarm N (Schneeberg) (sub)alpine Rasen und Weiden *St (Köflach, Graz), K (Klagenfurt) Mülldep., Friedhöfe alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) B, *N (Steinfeld), K, T Kulturhybride O (Maria i. Winkl b. Steyr) W-Eur. (Pyrenäen) W- und SW-Eur. N, O, St (Wildalpen), S?, T, V N? (Schloss Stixenstein), O? (b. Steyr), S? x (x)? x Leute et al. 1975, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a x x x versuchsweise früher als alpine Futterpfl. kult. Janchen , 1977, Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar) x x x Pehr 1938, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1995a, 1995b, 1997a, 1998a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Hohla 2000, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Traxler 1974, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) Konglomeratwand feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder Japan, China S (Sbg. Stadt) Steinmauer (Ritzen) x x x Vorkommen bereits wieder erloschen Essl 1999a x (x) x Fritsch 1930, Janchen , Wagner & Mecenovic 1973, Cerny 2001, Herbar LI x (x)? x Sauter 1845, Duftschmid , Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Adler et al x x x Wittmann & Pilsl 1997 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

141 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 141 Saxifragaceae Saxifraga umbrosa krit.! Schatten- Steinbrech Solanaceae Schizanthus pinnatus Hyacinthaceae Scilla luciliae Luzilien- Schneestolz Hyacinthaceae Scilla sardensis Izmir-Blaustern, Sardensischer Schneestolz Hyacinthaceae Scilla siehei Siehe- Schneestolz Asteraceae Scolymus hispanicus Scrophulariaceae W-Eur. O, S? feuchte, schattige Felsen, Bachufer, Wälder x (x) x Sauter 1845, Weinmeister 1949, Duftschmid , Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Spaltblume S-Am. (Chile) W unbekannt x x x Forstner & Hübl 1971 Spanische Goldmilchdistel Scrophularia canina heim.? (Eigentliche) Hunds- Braunwurz Lamiaceae Scutellaria altissima Hohes Helmkraut Chionodoxa luciliae Chionodoxa sardensis Türkei (Gebirge Boz Daglari b. Izmir) Türkei (Gebirge Boz Daglari b. Izmir) St (Graz: Friedhof St. Peter) St (Graz: Friedhof St. Peter) SW-Kleinas. *S (Kaltenhausen b. Hallein) in d. Nähe v. Gärten, Friedhöfen in d. Nähe v. Gärten, Friedhöfen Mediterr. W Straßenböschung Slowenien, S-, E-Eur., W-As. Poaceae Secale cereale Roggen Kulturpfl. (Heimat: W-, Mittel-As.) Crassulaceae Sedum thartii heim.? Östlicher Felsen- Mauerpfeffer Asteraceae Senecio inaequidens Schmalblatt- Greiskraut Asteraceae Senecio vernalis Frühlings- Greiskraut Sedum montanum subsp. orientale Senecio reclinatus W, N (Münchendorf, Sollenau), K? SE-Eur. B, W, N, O (Pöstlingberg), St (Grazer Schlossberg) x (x) x Melzer 1988b, Adler et al x x x Melzer 1988b, Adler et al unbekannt x x x Adler et al. 1994, *Pilsl unpubl. Ruderalfluren, steinige Stellen, Flussschotter alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen), Ackerbrachen submed. S-Eur. B, N, St, K, T Trockenrasen, Felsfluren, Mauern S-Afr. alle BL Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen, Straßenböschungen) E-Eur., W-As. fehlt V Ruderalfluren, Brachen, Segetalfluren x? x x früher als Gemüsepfl. kult. x x x event. in Süd- K. heimisch? Wälder, Parks x (x) x lokal eingeb. am Grazer Schlossberg und im Schlosspark Laxenburg x x x zunächst Beikraut in Weizenfeldern; bereits im Neolithikum (Lengyel-Periode, ca v. Chr.) kult. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Gutermann & Niklfeld 1973 Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1989a, Melzer & Barta 1993, Adler et al. 1994, 2001a Hamburger 1948, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö. 2001, Herbar LI Janchen , Adler et al x (x) x Adler et al. 1994, Justin unpubl. x x x in NW- Deutschland, N-Italien und W-Frankreich eingeb. und z.t. sehr hfg. x x x um 1850 aus E-Eur. eingeschleppt Polatschek 1984, Reisinger 1986, Melzer 1991a, 1995b, 1996a, 1996c, 1998c, Melzer & Barta 1991, 1992, 1995a, 1995b, 1999, Brandes 1993, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Essl 1994, 1999a, Polatschek 1997, Hohla et al. 1998, 2000, Zidorn & Dobner 1999, Essl & Walter 2002 Melzer 1955, 1979b, 1986b, 1995a, 1995b, 1996a, 1996c, 1998c, 1999a, Maier 1970, Pils 1984, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b, Leute 1995, Hohla et al. 1998, 2000 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

142 142 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Asteraceae Serratula quinquefolia Fünfblatt- Scharte Kaukasusländer, SW-As. W (Schönbrunner Park) Apiaceae Seseli campestre Feld-Sesel SE-Eur. W (Breitenlee), N (b. Straßhof, b. Raasdorf) Poaceae Setaria faberi Faber- Borstenhirse E-As. O, St, K, T, V Segetalfluren (bes. Mais- und Sojaäcker), Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) Poaceae Setaria grisebachii Mexiko? W (Laaerberg) Ruderalfluren, Segetalfluren Poaceae Setaria italica Große Kolbenhirse, Vogelhirse Poaceae Setaria parviflora Kleinblütige Borstenhirse Poaceae Setaria verticilliformis Poaceae Setaria viridis subsp. pycnocoma neo.? Kurzborstige Borstenhirse Dickschopfige Grüne Borstenhirse Asteraceae Shinnersia rivularis Mexikanisches Eichenblatt incl. Setaria italica subsp. moharia (= S. i. subsp. germanica) Setaria geniculata auct. Setaria decipiens Setaria viridis var. major Trop. und Subtrop. N-Am. W (Obere Augartenstr.) alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep. und Schuttstellen) S-Eur. W, N, O, St, K Ruderalfluren, Segetalfluren Heimat unbekannt O (Linz), St, K (Lavanttal, Kappel) N-Am. K (Warmbad Villach) Parks x (x) x Vorkommen seit 1880 bekannt Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Trockenrasen x? x x Forstner & Hübl 1971, Melzer & Barta 1997, 2000 x x x seit 1980 beobachtet; nach Österreich aus N-Am. eingeschleppt Melzer 1981a, 1984b, 1987a, 1988a, 1988b, 1989a, 1989b, 1993, 1995b, 1998a, Melzer & Bregant 1994, Hohla 2000, 2001, Hohla et al. 2000, Zobodat 2001, Kammerer in Vorber. x x x Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a x x x Vogelfutterund Körnerfrucht-Pfl. Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975b, 1976, 1977a, 1980b, 1981a, 1983a, 1985b, 1987b, Walter 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Kammerer in Vorber. unbekannt x x x Adler et al. 2001a Segetalfluren (bes. Maisäcker), Ruderalfluren Gewässerrand (Thermenabfluss) Cucurbitaceae Sicyos angulatus Haargurke wärm. N-Am. alle BL Ruderalfluren (Zäune, Kompost) x x x Melzer 1987b, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1995b, 1999, Hohla 2001 x x x Melzer 1981a, 1982a, 1982b, 1983a, 1984b, 1987b, Adler et al. 1994, Melzer & Bregant 1994, Melzer & Barta 1995a, Conert 1998, Hohla et al x (x) x Leute 2000, Melzer & Barta 2001, Dietrich unpubl. x x x Duftschmid , Erdinger 1872, Dalla Torre & Sarnthein 1912, Murr 1923, Pehr 1932, Hamburger 1948, Janchen , 1977, Melzer 1971b, 1995b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

143 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 143 Malvaceae Sida spinosa krit.! Dorn-Sida N-Am. V (Dornbirn) Ruderalfluren x x x einmal als Gartenflüchtling Asteraceae Sigesbeckia serrata Orient- Sigesbeckie Caryophyllaceae Caryophyllaceae Caryophyllaceae Silene chalcedonica Brennende Liebe, Scharlach-Lichtnelke Caryophyllaceae Caryophyllaceae Caryophyllaceae Caryophyllaceae SE-Eur. (Siebenbürgen, nördl. Balkanländer) Caryophyllaceae SE-Eur., W-As. fehlt V Segetalfluren, Ruderalfluren (bes. Straßenböschungen) Caryophyllaceae Silene armeria Garten- Leimkraut, Morgenröschen Silene bupleuroides Hasenohr- Leimkraut Silene conoidea Falsches Kegel- Leimkraut Silene coronaria Kranz- Lichtnelke, Vexiernelke Silene cretica Kretisches Leimkraut Silene csereii Csere- Leimkraut Silene dichotoma Gabel- Leimkraut Silene gallica neo.? Französisches Leimkraut Sigesbeckia orientalis, Sigesbeckia cordifolia auct. Silene longiflora Lychnis chalcedonica Lychnis coronaria incl. Silene cretica subsp. annulata, Silene cretica var. annulata As., Afr. St (Botanischer Garten Graz) S-Eur. alle BL Ruderalfluren (kalkmeidend) SE-Eur., W-As. St (Grazer Schlossberg) Ukraine bis Sibirien Mediterr. bis Mittel-As. und N-Indien B, W, *St (St. Michael), K, T (Umhausen b. Neudorf) B (Pama), N (Wiener Becken), St (Graz) Dalla Torre & Sarnthein 1909, Murr 1923 Wegrand x x x Hamburger 1948, Henker 1965, Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer (Herbar) x x x Murr 1923, Hamburger 1948, Ruttner 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1977b, Maurer 1984, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Ruderalfluren x x x ehedem vorübergehend verw. Ruderalfluren (Planierungen, verwilderte Gärten, Schüttungen), Flussufer Hamburger 1948, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1978, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1999, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Melzer & Barta 1995a, 1997 SE-Eur., W-As. fehlt S Ruderalfluren x? x x Murr 1923, Hamburger 1948, Janchen , Traxler 1969, 1977b, Hartl et al. 1992, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer 2001a, Adler et al. 2001a, Hohla unpubl., Stöhr unpubl. Mediterr., W-As. St (Gleichenberg) Segetalfluren (früher in Leinfeldern) x x x ehemals vorübergehend eingeschleppt, keine neuen Funde Janchen W (Breitenlee) Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Mediterr. alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren (Gartenflüchtling), kalkmeidend x (x)? x Fritsch 1920, Hamburger 1948, Melzer 1954, 1955, 1968a, 1971b, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Leute 1985, Adler et al. 1994, 2001a, Zobodat 2001 x x x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Maurer 1984, Adler et al. 1994, 2001a, Hohla 2000, Flor. Kart. Ö Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

144 144 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Caryophyllaceae Caryophyllaceae Silene latifolia subsp. latifolia Caryophyllaceae Breitblatt- Leimkraut Silene muscipula Fliegen- Leimkraut Silene pendula Hängendes Leimkraut Silene alba subsp. divaricata, Melandryum divaricatum Asteraceae Silphium perfoliatum Becherpflanze N-Am. N (Bucklige Welt zw. Thernberg und Bromberg, b. Guntramsdorf), St (b. Graz, b. Ehrenhausen) Asteraceae Silybum marianum Mariendistel Mediterr., SW-As. Asteraceae Sinacalia tangutica Tungusisches Greiskraut Brassicaceae Sinapis alba subsp. alba Brassicaceae Sinapis alba subsp. dissecta Brassicaceae Sisymbrium pallescens Brassicaceae Sisymbrium volgense Iridaceae Sisyrinchium bermudiana agg. Echter Weißer Senf Zerschlitzter Weißer Senf Senecio tanguticus, Ligularia tangutica heim.? Bleich-Rauke S-, SE- Frankreich Wolga-Rauke (Sisymbrium wolgense) Schmalblatt- Grasschwertel Sisyrinchium angustifolium auct., Sisyrinchium gramineum, Sisyrinchium montanum S-Eur., N-Afr. T Ruderalfluren x? x x Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1999 Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen Mediterr. W, St (Graz) Ruderalfluren x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Melzer 1987b, Adler et al. 2001a N-China N (Ybbstaler Alpen) Auwälder, Flussufer, Straßenränder fehlt S Ruderalfluren (Straßen-, Gartenränder), Segetalfluren feuchte Hochstaudenfluren, Gewässerufer x x x Janchen , 1977, Melzer 1971a, Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al x x x im Mittelalter in Eur. eingeführt und kult. Dalla Torre & Sarnthein 1912, Hamburger 1948, Melzer 1954, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Polatschek 1997, Barta unpubl., Walter unpubl. x? (x) x Forstner 1972b, Adler et al Mediterr. alle BL Ruderalfluren x (x)? x Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Adler et al. 1994, 2001a Mediterr. T (Mühlau b. Innsbruck) T Fluss-, Bachufer (bes. Inn) S-Russland W (Ölhafen Lobau, NE Stammersdorf), N (Wöllersdorfer Werke b. Wr. Neustadt) N-Am., Bermuda- Inseln, W-Irland N, O, St, K, S, T, V Ruderalfluren x? x x Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Polatschek 1999 Ruinen, ruderale, sandige, trockene Böschungen feuchte Wiesen, Straßenböschungen x? x x Polatschek 1999 x x x Janchen , 1977, Melzer 1964a, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 2001 x x x Melzer 1954, 1986b, Janchen , Leute 1986, Speta 1990, Steinwendtner 1995, Wittmann & Pilsl 1997, Eichberger unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

145 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 145 Apiaceae Smyrnium perfoliatum Durchwachs- Gelbdolde Solanaceae Solanum x burbankii Solanaceae Solanum ciliatum Wimper- Nachtschatten Solanaceae Solanum jasminoides Jasmin- Nachtschatten Solanaceae Solanum lycopersicum Tomate, Paradeispflanze Solanaceae Solanum mammosum Zitzen- Nachtschatten, Vollbusiger Nachtschatten Solanaceae Solanum melongena Melanzane, Aubergine, Eierfrucht Solanaceae Solanum nigrum subsp. schultesii neo.? Haariger Schwarzer Nachtschatten Solanaceae Solanum physalifolium Argentinischer Nachtschatten Solanaceae Solanum pseudocapsicum s. l. Korallenstrauch, Kirschenbäumchen Solanaceae Solanum rostratum Schnabel- Nachtschatten Solanaceae Solanum sarachoides Saracha- Nachtschatten Solanum guineense x villosum, Solanum burbankii Lycopersicon esculentum incl. Solanum nitidibaccatum, Solanum physalifolium var. nitidibaccatum Solanum cornutum auct. Mediterr. W (Botanischer Garten Wien), N (b. Mödling, Marchfeld), O (*Unteres Steyrtal), St (Grazer Schlossberg), K (**Loiblstr. nahe Hst. Tscheppaschlucht) Wegränder, ruderale Wiesen, lichte Laubwälder x (x) x Hamburger 1948, Melzer 1974b, Janchen 1977, Melzer & Barta 1997, Biodat 2002, *Sinn unpubl., **Franz unpubl. Kulturhybride V (Felsenau) Ruderalfluren x x x Nutzpfl. (Gartenauswurf); ca gefunden, keine neueren Nachweise S-Am. (Brasilien), Karibik Brasilien W (Hietzinger Friedhof, Stadtpark) V (Felsenau) Ruderalfluren x x x ca gefunden, keine neueren Nachweise Parks, Friedhöfe S-, Mittel-Am. alle BL Ruderalfluren (bes. Mülldep. und auf Klärschlamm), Ufer S-Am. V (Bregenz) Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Murr 1923 Janchen , Polatschek 2001a x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a x x x Pehr 1932, Rechinger 1933, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Melzer 1988b, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla et al. 1998, Essl unpubl. x x x in V 1929 festgestellt, keine neuen Funde Janchen , Polatschek 2001a Indien, Hinterindien B, K Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Traxler 1989a, Hartl et al S-Eur. W, N, O, St, K, S, V Ruderalfluren, Segetalfluren S-Am. B, W, N Ruderalfluren, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker) x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, Melzer & Barta 1995b, Melzer 1996b, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla 2000 x x x zu S. sarachoides agg. Melzer 1977a, Melzer & Barta 1996, 1997, 1999, Maurer 1998, Adler et al. 2001a, Walter unpubl. Brasilien, Chile S (Dep. Siggerwiesen) Ruderalfluren (bes. Mülldep.) x x x Walter 1992 östl. N-Am. (Prärien) N (Wiener Becken), W (*3, 11. Bezirk), T (Mühlau b. Innsbruck) Brasilien St (Lind b. Zeltweg) Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer & Barta 1993, 1995b, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a, *Strudl unpubl. Ruderalflur (Schottergrube) x x x Melzer & Barta 1997 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

146 146 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Solanaceae Solanum sisymbriifolium Raukenblatt- Nachtschatten Solanaceae Solanum triflorum Dreiblüten- Nachtschatten Solanaceae Solanum tuberosum Kartoffel, Erdapfel Urticaceae Soleirolia soleirolii Bubiköpfchen Helxine soleirolii Asteraceae Solidago canadensis Asteraceae Solidago canadensis x virgaurea Kanadische Goldrute Asteraceae Solidago gigantea Riesen- Goldrute, Späte Goldrute Fabaceae Sophora japonica Schnurbaum, Perlenschnurbaum Rosaceae Sorbaria sorbifolia Ebereschen- Fiederspiere Rosaceae Sorbaria tomentosa Himalaja- Fiederspiere Solidago x niederederi Solidago serotina Sorbaria lindleyana S-Am. W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 N- und S-Am. W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 S-Am. B, W, N, *O, St, K, T, ob auch andere BL? Korsika, Sardinien W (Obere Augartenstr.) Brachen, Ruderalfluren N-Am. alle BL Staudengesellschaften, Ruderalfluren, Brachen Hybride, in Österreich entstanden? St (z.b. Altausseer See, St. Peter- Freienstein, Friesinggraben, Fohnsdorf, Zeltweg), K, T (Stuben b. Pfunds, b. Landeck, SW Mayrhofen, Oberleibnig/Außerputz E St. Johann/ Walde), ob auch andere BL? x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Essl unpubl. Mauern x x x ein Individuum hat 1963/64 gut überwintert Ruderalfluren, Auwälder, Gewässerufer N-Am. alle BL Auwälder, Staudengesellschaften, frische Ruderalfluren, Brachen China W (Augarten, Karlsplatz, Roßau) N(E)-As. (Ural bis Kamtschatka und Japan) *St (Judenburg, Knittelfeld), K, **S Ruderalfluren, Straßenränder Friedhof, Bahnhöfe Himalaja W Mauerritzen, Wegränder Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 x x x Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Hartmann & Konold 1995, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 x x x Melzer 1984a, 1985b, 1987b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, 2001b x x x x Bienenfutterpfl. Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Hartmann & Konold 1995, Weber 1999, Ludwig et al. 2000, Essl & Walter 2002 x x x früher in B (b. Neusiedl) slt. als Forstbaum kult. Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a x x x Janchen , Hartl et al. 1992, *Melzer (Herbar), **Pilsl unpubl. x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

147 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 147 Rosaceae Sorbus intermedia Schwedischer Mehlbeerbaum Poaceae Sorghum bicolor s. l. Sorgumhirse, Mohrenhirse, Zuckerhirse Poaceae Sorghum halepense Aleppohirse, Wilde Mohrenhirse incl. var. technicum, Sorghum vulgare, Sorghum saccharatum, Sorghum dochna NW-Eur. W (Matzleinsdorfer FrachtenBhf., Erdberger Lände), *O (Biologiezentrum Linz) Bahndämme, Parks trop. Afr. fehlt O Ruderalfluren (bes. Mülldep., Vogelfutterpfl.?) E-Mediterr., bis SW-As. fehlt B Weingärten, Segetalfluren (bes. Hackfruchtäcker), Wegränder, Bahndämme, Ruderalfluren Fabaceae Spartium junceum Binsenginster Mediterr. *B (S Eisenstadt), W (Praterstern), N (Teesdorf, N v. Leobersdorf) ruderale Gebüsche, Straßenböschungen Chenopodiaceae x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, *Kleesadl unpubl. x x x Vogelfutter-Pfl., neuerdings auch kult. (z.b. Marchfeld) Murr 1923, Janchen , Melzer 1954, 1983a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Melzer & Bregant 1993, Kent in Ryves et al. 1996, Conert 1998, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b, Walter unpubl., Kammerer in Vorber. x (x) x Murr 1923, Pehr 1932, Janchen , 1977, Melzer 1957, 1973, 1979a, 1980b, 1982a, 1983a, 1985b, 1986b, 1989a, 1993, 1996b, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Melzer & Bregant 1994, Hohla 2001, Polatschek 2001b, Egger unpubl., Stöhr unpubl. x x x Janchen , , Adler et al. 1994, 2001a, *Melzer unpubl. Spinacia oleracea Echter Spinat W, St, K, V Ruderalfluren x x x Pehr 1932, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1986b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Rosaceae Spiraea alba Weißer Spierstrauch Rosaceae Spiraea billardii s. l. Billard- Spierstrauch Rosaceae Spiraea douglasii Oregon- Spierstrauch Rosaceae Spiraea japonica Japanischer Spierstrauch Rosaceae Spiraea prunifolia Brautkranz- Spierstrauch Rosaceae Spiraea x vanhouttei Belgischer Spierstrauch Poaceae Sporobolus cryptandrus Verborgenmänniges Vilfagras, (amerik.): sand-dropseed incl. Spiraea x pseudosalicifolia, Spiraea douglasii x alba vel x salicifolia Spiraea x bumalda Spiraea cantoniensis x trilobata / ( triloba ) N-Am. K, *S? (Prielau b. Zell a. See?) Kulturhybride O, St (Ennstal, Bhf. Selzthal, Grazer Feld, Bhf. Werndorf, Feldbach), T, V Feuchtbrache x x x Hartl et al. 1992, *Stöhr unpubl. Hecken, bes. entlang v. Bächen, Ruderalfluren x x x Spiraea- Billardii- Hybriden Neumann & Polatschek 1975, Melzer 1989b, Maurer 1996, Hohla 2000, Polatschek 2000 westl. N-Am. B, K, T, V Waldrand x x x Janchen , Traxler 1969, 1977b, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000 Japan, China N, O, St, K, S, V Laubwälder, Auwald, Gewässerufer, Ruderalfluren China, Taiwan, Korea B (b. Zollhaus Strem) Kulturhybride W, K (Klagenfurt), V (Bregenz) N-Am. T (Innsbruck- Mühlau) Straßenböschung Ruderalfluren, Gebüsche x (x) x in V lokal eingeb. x x x Traxler 1974 Janchen , 1977, Strobl 1990, 1999, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Essl 1999a x x x Forstner & Hübl 1971, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Biodat 2002 Böschungen x x x Conert 1998, Polatschek 2001b Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

148 148 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Poaceae Sporobolus neglectus Poaceae Sporobolus vaginiflorus Verkanntes Vilfagras Scheidenblütiges Vilfagras Lamiaceae Stachys arvensis Acker-Ziest W-Eur., Mediterr. Lamiaceae Stachys byzantina Byzantinischer Ziest Caprifoliaceae Symphoricarpos albus subsp. laevigatus Caprifoliaceae Symphoricarpos orbiculatus N-Am. W, *N (Wr. Neustadt) Campanulaceae Symphyandra hofmannii Boraginaceae Symphytum asperum Boraginaceae Symphytum x uplandicum Weiße Schneebeere Korallenbeerstrauch W, N, O, St (Deutschlandsberg) Symphoricarpos rivularis N-Am. K (z.b. Fürnitz, *Arnoldstein) S-Am. *K (zw. Arnoldstein und Töschling) SE-Eur., SW-As. Ruderalfluren (Bahnhöfe), Straßenränder Rabatten von Parkplätzen x x x Melzer 1994a, 1995b, *Melzer (Herbar) x x x *Melzer (Herbar) N, V? Segetalfluren x x x Janchen 1977, Adler et al Ruderalfluren, Böschungen, Planierungen westl. N-Am. alle BL Gebüsche, (Au-)Wälder, bes. an Gewässern Balkan (endemit.: Bosnien) Rauer Beinwell Kaukasus, (SW-As.?) Futter-Beinwell Symphytum asperum x officinale Oleaceae Syringa x chinensis Syringa x rothomagensis, S. persica x vulgaris x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Maurer 1998, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla 2002 x (x) x Janchen , 1977, Traxler 1964, Melzer 1968a, 1968b, Forstner & Hübl 1971, Grims 1972, Strauch 1992, Wittmann & Pilsl 1997, Polatschek 1999, Drescher & Magnes 2001, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971, *Melzer (Herbar) St (Frohnleiten) Felsen x x x Forstner 1972a K (Malta b. Gmünd, b. Zweinitz i. Gurktal) Kulturhybride? B, W, N, St, K, T, V europ. Kulturhybride Oleaceae Syringa x persica Syringa persica Iran, Afghanistan, Kaschmir, W- Himalaja, Tibet Oleaceae Syringa vulgaris Flieder SE-Eur., (SW-As.?) N (*Schloßhof b. Marchegg) Hochstaudenfluren Ruderalfluren, Aubereich, Flussufer x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Melzer 1977b, 1984a, Hartl et al. 1992, Biodat 2002 x x x früher als Schweinefutter lokal kult. Janchen , 1977, Traxler 1964, 1970, 1984b, Hartl et al. 1992, Polatschek 1997, 2001b, Adler et al. 2001a, Melzer (Herbar) unbekannt x x x Janchen , 1977, *Melzer (Herbar) N (b. Staatz) unbekannt x x x Janchen fehlt St? Gebüschsäume, Halbund Trockenrasen x x x Erdinger 1872, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 2000, Polatschek 2000, Zobodat 2001 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

149 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 149 Asteraceae Tagetes erecta Aufrechte Samtblume Tagetes erectus Asteraceae Tagetes patula Gewöhnliche Samtblume, Studentenblume Tagetes patulus Asteraceae Tagetes tenuifolia Schmalblatt- Samtblume Tamaricaceae Tamarix parviflora Kleinblütige Tamariske Tamaricaceae Tamarix ramosissima Asteraceae Tanacetum balsamita Asteraceae Tanacetum macrophyllum Ästige Tamariske Balsamkraut Balsamita major, Chrysanthemum balsamita Großblatt- Wucherblume Asteraceae Tanacetum parthenium Mutterkamille Chrysanthemum parthenium Asteraceae Tanacetum zawadskii Zawadski- Wucherblume Chrysanthemum zawadskii Asteraceae Telekia speciosa Telekie Buphthalmum speciosum Tetragoniaceae Tetragonia tetragonoides Neuseelandspinat Tetragonia expansa Cucurbitaceae Thladiantha calcarata Sporn- Quetschgurke Cucurbitaceae Thladiantha dubia Gewöhnliche Quetschgurke Mexiko W, *St (Knittelfeld), K, V (Feldkirch) Mexiko, Guatemala B, W, N, *O, St, K, S, ob alle BL? Mittel-Am. St (Bhf. Unzmarkt, Bhf. Thalheim-Pöls) Ruderalfluren (bes. Mülldep., Abfallhaufen) x x x Dalla Torre & Sarnthein 1912, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, *Melzer (Herbar) Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Traxler 1965, Melzer 1968b, 1975b, 1987b, 1989a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Melzer (Herbar), *Essl unpubl. Ruderalfluren (Bahnhöfe) x x x Melzer 1996a W-Mediterr. W (Rautenweg) Böschung x x x Forstner & Hübl 1971 S-Russland W (Mauer) Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 SW-As. B, W, N, St, K Ruderalfluren (bes. Bahngelände) SE-Eur. St, K (Hochosterwitz) E-Eur., Kleinas., Kaukasusländer alle BL Ruderalfluren, Gärten, Brachen x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Melzer 1969b, Hartl et al. 1992, Adler et al x (x)? x Hamburger 1948, Janchen , Melzer 1965a, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a N-Karpaten W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 Slowenien, Balkanhalbinsel, Rumänien alle BL Hochstaudenfluren, feuchte Wälder, Bachufer, Gebüsche, Wiesen, Parks S-Pazif. B, W, N, St, K, V Ruderalfluren, Gärten Himalaja, Vorder-, Hinterindien, Yünnan W, St (Graz, Stainz) N-China B, W, N, St, K, S, T Ruderalfluren (Schüttungen, Planierungen) Ufergebüsch, Weingärtenränder, Segetalfluren x (x) x Hamburger 1948, Melzer 1954, 1965b, 1986a, 1988b, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1977b, Strobl 1993, Maurer 1998, Dörr 1999, Adler et al. 2001a x x x Gemüse-Pfl., zumindest früher kult. Murr 1923, Fritsch 1929, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a x x x Fritsch 1931, Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971 x (x) x lokal problematisches Beikraut (K) Hamburger 1948, Janchen , Melzer 1968b, Traxler 1977b, Buchner 1980, Leute & Sembach 1984, Leute 1986, Wallnöfer 1993, Maurer 1998, Polatschek 1999, Adler et al. 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

150 150 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Cupressaceae Thuja occidentalis Amerikanischer Lebensbaum Cupressaceae Thuja orientalis Orient- Lebensbaum Cupressaceae Thuja plicata Riesen- Lebensbaum Lamiaceae Thymus x citriodorus Zitronen- Thymian Lamiaceae Thymus vulgaris Garten- Thymian Platycladus orientalis, Biota orientalis Thymus pulegioides x vulgaris Tiliaceae Tilia tomentosa Silber-Linde Tilia argentea SE-Eur., Kleinas. Apiaceae Torilis nodosa Knoten- Borstendolde Tradescantia virginiana s. l. Asteraceae Tragopogon porrifolius Asteraceae Tragopogon orientalis x porrifolius Commelinaceae Garten- Dreimasterblume Tradescantia virginica, Tradescantia virginiana auct., Tradescantia x andersionana nom. inval. Haferwurz Tragopogon sinuatus östl. N-Am. W, N, O, St, K, *S Ruderalfluren (bes. Friedhöfe), Mauern E-As. B, W, N, O, St, K, S Ritzen v. Mauern und Felsen x x x Hamburger 1948, Melzer 1962a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a, Steinwendtner 1995, Flor. Kart. Ö. 2001, *Pilsl unpubl. x (x) x lokal an Felsen eingeb. Fritsch 1929, Hamburger 1948, Melzer 1963, 1969a, 1972a, 1977b, Janchen 1977, Traxler 1977b, Wittmann et al. 1987, Hohla et al. 1998, Essl 1999a, Adler et al. 2001a westl. N-Am. N (Pöchlarn) unbekannt x x x Flor. Kart. Ö Kulturhybride St (Neumarkt) unbekannt x x x Maurer 1998 SW-Eur. W, N (Waldviertel) Mediterr., atlant. W-Eur. W (Leopoldauer Str.) Ruderalfluren x x x Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x kann beim Nektarsammeln bei Hummeln u. Bienen zum Tod führen Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a St (in und b. Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen N-Am., Mexiko B, W, N? (Bisamberg), St, K, S, V Mediterr. B, W, *O (Linz: Ohmstr.) spontane Hybride, in Österreich entstanden? Poaceae Tragus racemosus heim.? Klettengras Heimat: Trop.?, Hauptverbr.: S- und SE-Eur. Fabaceae Trifolium alexandrinum Alexandriner Klee Ägypten, Libyen K (Radlach b. Greifenburg) W, N (Langenlois, Marchfeld?, Weinviertel?) Ruderalfluren (bes. auf Mülldep.) Ruderalfluren, Gärten x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1971b, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Polatschek 2001a, Adler et al. 2001a, Pilsl unpubl. x x x Janchen 1977, Adler et al. 1994, 2001a, *Langfellner unpubl. unbekannt x x x Janchen Sandsteppen, Ruderalfluren, Weingärten x (x)? x Erdinger 1872, Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a B, N, St, K Ruderalfluren x x x Melzer 1958b, 1973, 1986b, Gutermann 1975, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Melzer & Barta 1997 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

151 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 151 Fabaceae Trifolium echinatum Igel-Klee E-Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen Fabaceae Trifolium hybridum subsp. elegans Fabaceae Trifolium incarnatum subsp. incarnatum Fabaceae Trifolium incarnatum subsp. molineri Schöner Schweden- Klee Gewöhnlicher Inkarnat-Klee Mediterr. alle BL Ruderalfluren x x x (Bienen-) Futterpfl., in Rasenmischungen Molineri- Inkarnat-Klee Trifolium elegans S-Eur. alle BL Ruderalfluren, Straßenböschungen, Begrünungen x x x wird hfg. b. Böschungsansaaten verwendet Mediterr. N (Eichkogel b. Mödling) Dalla Torre & Sarnthein 1909, Melzer 1954, 1994a, Janchen , 1977, Hohla et al. 1998, Polatschek 2000, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Hamburger 1948, Baschant 1955, Forstner & Hübl 1971, Janchen 1977, Jackowiak 1990, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Adler et al. 2001a, Zobodat 2001 Ruderalfluren x x x Melzer & Barta 1992 Fabaceae Trifolium lappaceum Kletten-Klee Mediterr. St (in und b. Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Fabaceae Trifolium mutabile Veränderlicher Klee Fabaceae Trifolium nigrescens Schwärzlicher Klee Fabaceae Trifolium resupinatum s. str. Fabaceae Trifolium squarrosum Gewöhnlicher Persischer Klee Fabaceae Trifolium suaveolens Duftender Persischer Klee Trifolium resupinatum subsp. resupinatum Dalmatien, Italien, Sizilien St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen Mediterr. W Ruderalfluren x x x Forstner & Hübl 1971 Mediterr., Vorderas. B, W, N, O, St, K, T Ruderalfluren x x x Pehr 1932, Melzer 1954, 1973, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Maurer 1996, Hohla et al. 1998, Melzer & Barta 1999, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001b Sparriger Klee Mediterr. St (in und b. Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Trifolium resupinatum subsp. suaveolens Fabaceae Trigonella caerulea Schabzigerklee Trigonella coerulea Fabaceae Trigonella foenumgraecum Fabaceae Trigonella grandiflora Griechischer Bockshornklee Großblütiger Bockshornklee Vorderas.? B, N, O, K?, S, T Ruderalfluren, Straßenböschungen Kulturpfl. B?, W? (um Wien), N (Scheibbs), K, T, V (Bregenz) Kulturpfl., Heimat: Mesopotamien, Kurdistan Zentral-As., Iran W, N (Kirchstetten N Staatz), St (Graz) Ruderalfluren (Wege, Schuttstellen), Segetalfluren W (Breitenlee) Ruderalfluren (bes. Bahnanlagen) x x x hfg. in Grünmischungen enthalten x x x ist wahrsch. Kulturabkömmling v. T. procumbens; in Bauerngärten als Brot- und Käsewürze (Schabzigerkäse), Zier- und Heilpfl. kult. Melzer 1973, Traxler 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Hohla et al. 1998, Hohla 2000, Polatschek 2000 Dalla Torre & Sarnthein 1909, Janchen , 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Polatschek 2000 Ruderalfluren x x x Hamburger 1948, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971 x? x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 2001a Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

152 152 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Fabaceae Trigonella kotschyi Kotschy- Bockshornklee Fabaceae Trigonella procumbens Kriechender Bockshornklee SW-As. K unbekannt x x x Hartl et al Ungarn, SE-Eur., Kaukasus, Kleinas. B, K trockene Ruderalfluren, Wegränder Poaceae Triticum aestivum Saat-Weizen Kulturpfl. alle BL Ruderalfluren, Brachen Poaceae Triticum compactum Kugel-Weizen, Igel-Weizen, Binkel-Weizen Poaceae Triticum monococcum Triticum compactum Einkorn Balkanländer (Griechenland bis Serbien), Vorderas. (bes. Armenien) Kulturpfl. V (Tosters) Ruderalfluren, Brachen V (Tosters) Segetalfluren (Brachen), Ruderalfluren Poaceae Triticum spelta Dinkel Kulturpfl. V (Tosters, Levis) Ruderalfluren, Brachen Poaceae Triticum turgidum Rau-Weizen Kulturpfl. K Ruderalfluren, Segetalfluren Tropaeolaceae Tropaeolum majus krit.! Gewöhnliche Kapuzinerkresse Liliaceae Tulipa gesneriana Garten-Tulpe W-As. W, N, *O, **St (Graz, Leoben), ob auch andere BL? x x x Wildart d. Kulturpfl. T. caerulea Hartl et al. 1992, Melzer & Barta 1995a x x x alte Kulturpfl. Adler et al x x x alte Kulturpfl. Murr 1923 x x x ist seit Lengyel- Kultur (ca v. Chr.) Kulturpfl., neue Vorkommen sind Neueinbürgerungen! x x x alte Kulturpfl. Murr 1923 x x x Biodat 2002 S-Am. (Peru) B, W, N, St, K Ruderalfluren x x x Zier- und Würzpfl. (Kapernersatz) Gebüsche, alte Parks Liliaceae Tulipa sylvestris neo.? Wilde Tulpe Mediterr. W, N, O, St, T Wiesen, Waldränder, alte Parkanlagen, Schloss-, Klostergärten, Auwälder Typhaceae Typha laxmannii Laxmann- Rohrkolben E-Eur., As. B, W (21., 11. Bezirk), N (z.b. Tullner Feld, Wiener Becken, Steinfeld), V (Fußach, Rheinmündung) Sümpfe, Gewässerufer Murr 1923, Janchen , Fritsch 1931, Janchen , Melzer 1968b, 1972a, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1984a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Biodat 2002 x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) x (x) x möglicherweise ein Archäophyt (Adler et al. 1994) x (x)? x durch Anlage v. Gartenteichen möglicherweise in Ausbreitung begriffen Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1972a, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1994b, 1995b, Polatschek 2001a Melzer & Barta 1993, 1999, Adler et al. 1994, Polatschek 2001b (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

153 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 153 Fabaceae Ulex europaeus Stechginster W- und SW-Eur. Ulmaceae Ulmus pumila Turkestan- Ulme, Sibirische Ulme Urticaceae Urtica pilulifera Pillen- Brennnessel Vallisneria spiralis s. l. Verbascum bombyciferum Verbascum pulverulentum Verbascum sinuatum Hydrocharitaceae Wasserschraube Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Scrophulariaceae Seidenhaar- Königskerze neo.? Flocken- Königskerze Gewelltblättrige Königskerze Verbascum virgatum Ruten- Königskerze Verbenaceae Verbena bracteata Hochblatt- Eisenkraut Asteraceae Verbesina encelioides subsp. exauriculata Asteraceae Verbesina occidentalis Transkaukasien Scrophulariaceae Veronica ceratocarpa Enzeliaähnliche Verbesine Westliche Verbesine Scrophulariaceae Hornfrucht- Ehrenpreis Veronica filiformis Faden- Ehrenpreis Ulmus turkestanica Verbena bracteosa Verbesina encelioides subsp. exauriculata N, St, V Waldschläge, Gebüsche x (x)? x forstlich kult. (Wildfutterpfl.), gelegentlich verw. bis lokal eingeb.; giftig Mittel- bis E-As. B?, W, N? Wälder x (x) x hybridisiert mit U. glabra und vermutl. mit U. minor (Mrkvicka mündl. Mitt.) S-Eur. O (Unteres Trauntal, b, Linz), St (Graz) Trop. und Subtrop. W (Lobau), K (Warmbad Villach) Ruderalfluren, Segetalfluren warme Seen, Abwässer, Gräben, nährstoffreiche Wassergräben, Thermenabflüsse (Warmbach) Melzer 1954, Grabherr 1987, Adler et al Mrkvicka 1998, Adler et al. 2001a x x x Hamburger 1948, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973, Strauch 1992 x (x)? x Melzer 1968b, Leute & Zeitler 1969, Hartl et al. 1992, Adler et al Türkei W, N Ruderalfluren x x x Adler et al. 1994, 2001a S-, W-Eur. N (Gramatneusiedl) Feuchtwiese x x x Janchen 1977 Mediterr. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen SW-Eur. St (Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1975a westl. N-Am. B (St. Andrä), N (Grosskrut), O (AMAG Ranshofen), V (b. Feldkirch) (südl.?) N-Am. W Ruderalfluren, Hecken Ruderalfluren x x x Janchen , 1977, Polatschek 2001a, Hohla 2001 x x x Forstner & Hübl 1971 N-Am. St (Köflach) unbekannt x x x Fritsch 1931, Janchen S (Sbg. Stadt) unbekannt x x x 1893 in S eingeschleppt, seither nicht mehr beobachtet SW-As. alle BL Weiden, Mährasen Janchen x x x Widder 1947, Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1957, 1964b, 1975a, Pils 1984, Leute 1988, 1995, Müller 1988, Müller & Sukopp 1993, Thaler 1993, Adler et al. 1994, Essl & Walter 2002 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

154 154 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Scrophulariaceae Veronica peregrina subsp. peregrina Veronica peregrina subsp. xalapensis Gewöhnlicher Fremd- Ehrenpreis Scrophulariaceae Scrophulariaceae Drüsen-Fremd- Ehrenpreis Veronica persica Persischer Ehrenpreis Caprifoliaceae Viburnum lantana x rhytidophyllum Caprifoliaceae Viburnum rhytidophyllum Laubwald x x x Hybride, in N nach Melzer & Barta 2000 spontan entstanden Runzelblatt- Schneeball Fabaceae Vicia articulata Glieder-Wicke, Einblüten- Wicke Fabaceae Vicia benghalensis krit.! Bengalen- Wicke Fabaceae Vicia bithynica Bithynien- Wicke Veronica tournefortii Viburnum x rhytidophylloides Vicia monanthos Vicia atropurpurea Fabaceae Vicia cordata Herz-Wicke Vicia sativa subsp. cordata Mittel-, S-Am. (Gebirge) Mittel-, S-Am. (Gebirge) N-Iran (Elburs- Gebirge) Kulturhybride N (Donautal, b. Bhf. Langenzersdorf) Zentral-, W-China alle BL meist feuchte, nährstoffreiche Ruderalfluren, Gärten, Friedhöfe x x x Vorkommen seit 19. Jhdt.; neuerdings bes. durch Gartenerde (z.b. Gärtnereien) eingeschleppt und dann massenhaft auftretend Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Siebenbrunner & Wittmann 1982, Grabherr 1983, Melzer 1983b, 1992, 1994a, 1996a, 1996b, 1996c, Speta 1984, Leute 1988, Melzer & Bregant 1993, Adler et al. 1994, Wittmann & Pilsl 1997, Maurer 1998, Dörr 2000, Melzer & Barta 2001 K unbekannt x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Adler et al alle BL bes. Segetalfluren, Ruderalfluren, Weingärten, Brachen, ruderale Fettwiesen W (Lobau, Breitenlee), S (Mönchsberg) x x x Vorkommen seit 19. Jhdt. Bahnhofsbereich, Auwald Mediterr. W, N, O, S Segetalfluren (Linsen- und Getreideäcker) Mediterr. T (Innsbruck) Ruderalfluren (Wegränder) Adler et al Melzer & Barta 2000 x x x Melzer & Barta 1996, Adler et al. 2001a, Stöhr et al. in Vorber. x x x Futter- und Gründüngungspfl. x x x nur vorübergehend Mitte des 19. Jhdts. verw. beobachtet Ruttner 1956, Janchen , Wittmann et al. 1987, Adler et al. 1994, 2001a Dalla Torre & Sarnthein 1909 Mediterr. St (b. Graz) Ruderalfluren x x x Melzer 1954, Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 Mediterr. B, N, *St (Leibnitz), K, T Ruderalfluren, Wegböschung x x x Pehr 1932, Janchen 1977, Traxler 1989a, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Polatschek 2000, *Melzer (Herbar) Fabaceae Vicia ervilia Linsen-Wicke Mediterr. W (Simmering), K Ruderalfluren x x x Gutermann & Niklfeld 1973, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, 2001a Fabaceae Vicia faba Saubohne, Pferdebohne, Puffbohne, Ackerbohne Mediterr. W, *O, **St, K, ob auch andere BL? Ruderalfluren, Segetalfluren x x x Pehr 1932, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, *Essl unpubl., **Melzer (Herbar) (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

155 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 155 Fabaceae Vicia lutea Gelb-Wicke Mediterr. fehlt K Segetalfluren (Getreidefelder), Ruderalfluren Fabaceae Vicia peregrina Fremd-Wicke Mediterr. N (b. Rauchenwarth) Fabaceae Vicia sativa s. str. Saat-Wicke Vicia sativa subsp. sativa Fabaceae Vicia serratifolia neo.? Maus-Wicke Vicia narbonensis subsp. serratifolia Apocynaceae Vinca major Großes Immergrün Violaceae Viola sororia krit.! Amerikanisches Veilchen Violaceae Viola x wittrockiana Garten- Stiefmütterchen Vitaceae Vitis labrusca Nördliche Fuchs-Rebe Viola papilionacea, Viola cucullata auct. Vitaceae Vitis riparia Ufer-Rebe Vitis vulpina p.p. Kulturpfl., Stammsippe: Mediterr. Segetalfluren (Stoppelfeld) alle BL Segetalfluren, Ruderalfluren, Magerrasen Mediterr. B, W, N, St, S lichte Wälder, Waldschläge, Ruderalfluren W-Eur., Mediterr., SW-As. B, W, N, O, St, K, S N-Am. K (z.b. Klagenfurt, Ebenthal), S (Sbg. Stadt) Kulturhybride B, W, N, *St, K, S, T, ob auch andere BL? Ruderalfluren, Friedhöfe, Waldsäume x (x)? x Melzer 1954, Janchen , Maurer 1996, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, M.A. Fischer unpubl. x? x x nur vorübergehend verw. Janchen , Gutermann & Niklfeld 1973 x x x Traxler 1989a, Adler et al. 1994, 2001a, Maurer 1996, Polatschek 2000, Botanisches Institut Salzburg 2001, Drescher & Magnes 2001, Flor. Kart. Ö. 2001, Zobodat 2001 x (x) x Hamburger 1948, Janchen , Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Melzer & Barta 1997 x (x) x Traxler 1970, 1977, Forstner & Hübl 1971, Melzer 1975a, 1979c, Janchen 1977, Speta 1990, Maurer 1998, Strobl & Stöhr 2001, Adler et al. 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, Hohla et al. 2002, Stöhr unpubl. Ruderalfluren x (x) x Melzer 1988a, 1990a, Leute 1995, Wittmann & Pilsl 1997 Ruderalfluren, Anschüttungen (v. Gartenabfällen) östl. N-Am. B, N, *St, T Auwaldränder, Waldmäntel mittleres bis nordöstl. N-Am. N (Donauauen b. Klosterneuburg, Donauauen O Wien) Auwälder, Ufer (Donau) x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1975, Wittmann et al. 1987, Hartl et al. 1992, Adler et al. 2001a, Polatschek 2001a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) x x x Direktträger- Rebe mit Sorte Isabella u.a. für Uhudler, oft nur als Heckenstock (Lauben), mitunter als Tafeltrauben, zur Züchtung für Kreuzungen d. Direktträger- Reben x (x) x neben der Kreuzung V. riparia x berlandieri die zweitwichtigste Unterlags-Rebe, zuweilen auch für Züchtung v. Kreuzungen d. Direktträger- Reben Gutermann & Niklfeld 1973, Leopoldinger 1985, Traxler 1989a, Flor. Kart. Ö. 2001, *Melzer (Herbar) Gutermann & Niklfeld 1973, Janchen 1977, Margl 1987, Adler et al. 1994, Drescher & Magnes 2001 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

156 156 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Familie Wissenschaftlicher Name Fragliche Neophyten Deutscher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Vitaceae Vitis vinifera subsp. vinifera Edle Weinrebe Kulturpfl. (Heimat: vermutl. SW-As.) Caprifoliaceae Weigela florida Weigelie ( Weigelia florida ) Asteraceae Xanthium albinum subsp. riparium Schlankköpfige Ufer-Spitzklette Asteraceae Xanthium italicum krit.! Italien- Spitzklette Asteraceae Xanthium orientale Großfrucht- Spitzklette Asteraceae Xanthium orientale x strumarium Asteraceae Xanthium pungens Stech- Spitzklette Asteraceae Xanthium saccharatum Zucker- Spitzklette Asteraceae Xanthium sibiricum Sibirien- Spitzklette Asteraceae Xanthium spinosum Dorn- Spitzklette Agavaceae Yucca filamentosa Fädige Palmlilie Poaceae Zea mays Mais, Kukuruz, Türken Ulmaceae Zelkova serrata Japanische Zelkove, Keyaki Xanthium riparium, Xanthium ripicola Xanthium saccharatum subsp. commune Yucca smalliana (?) Zelkova keaki, Zelkova acuminata B, W, N, *O, St, K, S, ob auch andere BL? ruderale Gebüsche, Waldränder, Gärten E-As. (China) B, W, N? Mauerritzen, Ruderalfluren N-Am. [non Eur.!] W, N (March- und Thayatal) Flussufer, Ruderalfluren N- und S-Am. B, O, St, K Flussufer, Ruderalfluren N-, Mittel-Am. [non! W-, SW- Eur.] Hybride, spontan in Österreich entstanden? B, W, N, K Ruderalfluren, nährstoffreiche Sandböden x x x Wittmann & Pilsl 1997, Drescher & Magnes 2001, Biodat 2002, *Essl unpubl. x x x Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Adler et al x x x Forstner & Hübl 1971, Adler et al. 1994, Wisskirchen & Haeupler 1998 x x x Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , Hartl et al. 1992, Maurer 1998, Flor. Kart. Ö x (x) x Giftpfl.; im Steineld (N) vermutl. lokal eingeb. Janchen , Hartl et al. 1992, Wisskirchen & Haeupler 1998 N (Wr. Neustadt) Ruderalfluren x x x Fritsch 1896, Melzer 1979b östl. N-Am. St (Leoben) Ruderalfluren x x x Janchen , Melzer 1964b N-Am. W, N (Marchtal), St, S gemäßigtes As. S (Puch b. Hallein) bes. schlammige bis sandige Flussufer, Ruderalfluren S-Am. fehlt S sandig-kiesige, mäßig trockene Ruderalfluren, Bahnanlagen östl. N-Am. B, W, *N (Mannswörth), O (Bhf. Schärding) Mittel-Am. W, N, O, St, K, S, ob auch andere BL? Japan, Korea, China W (Türkenschanzpark) x (x)? x Melzer 1954, 1964b, Janchen , , 1977, Maurer 1998, Adler et al. 2001a Ruderalfluren x x x v. M. Reiter beobachtet Ruderalfluren (bes. Mülldep.) Ruderalfluren (bes. Bahnhöfe, Schuttplätze und Mülldep.), Brachen x (x)? x früher häufiger, durch Rückgang d. Weidewirtschaft nur noch slt. und unbeständig Janchen Hamburger 1948, Melzer 1954, Janchen , 1977, Forstner & Hübl 1971, Strauch 1992, Hartl et al. 1992, Adler et al. 1994, Maurer 1998 x x x Forstner & Hübl 1971, Traxler 1989a, Hohla et al. 1998, *Melzer (Herbar) x x x Hamburger 1948, Forstner & Hübl 1971, Hartl et al. 1992, Walter 1992, Hohla et al. 1998, Flor. Kart. Ö Mauern x x x Forstner & Hübl 1971 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

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158 158 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze DALLA TORRE, V. K. W. & SARNTHEIN, L. (1906): Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthumes Liechtenstein. Bd. VI, 1. Teil. Innsbruck: Wagner sche Univ.- Buchhandlung. DALLA TORRE, V. K. W. & SARNTHEIN, L. (1909): Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthumes Liechtenstein. Bd. VI, 2. Teil. Innsbruck: Wagner sche Univ.- Buchhandlung. DALLA TORRE, V. K. W. & SARNTHEIN, L. (1912): Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthumes Liechtenstein. Bd. VI, 3. Teil. Innsbruck: Wagner sche Univ.- Buchhandlung. DIETRICH, G. (in Vorber.): Beiträge zur Biosystematik der Crocus vernus-gruppe. Diplomarbeit Univ. Wien. DÖRR, E. (1994): Notizen zur Allgäu-Flora aus dem Jahr Mitt. naturwiss. Arbeitskr. Kempten 33/1: DÖRR, E. (1998): Notizen zur Flora des Allgäus Mitt. naturwiss. Arbeitskr. Kempten 35/1: DÖRR, E. (1999): Notizen zur Flora des Allgäus Mitt. naturwiss. Arbeitskr. Kempten 36/2: DÖRR, E. (2000): Notizen zur Flora des Allgäus Mitt. naturwiss. Arbeitskr. Kempten 37/2: DRESCHER, A. & MAGNES, M. (2001): Die wildwachsenden Neophyten und Archäophyten im Nationalpark Donau-Auen aktueller Stand und Möglichkeiten der Bekämpfung. Unveröffentl. Studie, 34 pp. DRESCHER, A. & PROTS, B. (1996): Impatiens glandulifera Royle im südöstlichen Alpenvorland Geschichte, Phytosoziologie und Ökologie. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 126: DRESCHER, A. & PROTS, B. (2000): Warum breitet sich das Drüsen-Springkraut (Impatiens glandulifera Royle) in den Alpen aus? Wulfenia 7: DRESCHER, A. & PROTS, B. (in Vorber.): Einführung und Ausbreitung von Impatiens glandulifera in Österreich. DUFTSCHMID, J. ( ): Die Flora von Oberösterreich, Bd Commissions Buchandlung der Franz Eberhöch`schen Buchhandlung (Linz), pp. EICHBERGER, CH. & ARMING, C. (1999): Floristische Beiträge aus Salzburg, II. Mitt. Ges. Salzburger Landesk. 139: ENCKE, F.; BUCHHEIM, G. & SEYBOLD, S. (1994): Handwörterbuch der Pflanzennamen. 15. Auflage. Ulmer Verlag (Stuttgart), 810 pp. ENGLISCH, TH. (2001): Abfragen aus den taxonomischen Modulen der Datenbank zur Kartierung der Flora Österreichs am Botanischen Institut der Universität Wien. Datenbankabfragen (Dezember 2001). ERDINGER, C. (1872): Verzeichnis der in der Umgebung von Krems vorkommenden Laub- und Lebermoose und der phanerogamischen Gefäßpflanzen. Krems. ESSL, F. (1994): Floristische Beobachtungen aus dem östlichen oberösterreichischen Alpenvorland. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 2: ESSL, F. (1998a): Floristische Beobachtungen aus dem östlichen oberösterreichischen Alpenvorland II. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 6: ESSL, F. (1998b): Vegetation, Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel der Talweitung Jaidhaus bei Molln/Oberösterreich. Stapfia 57, 265 pp. ESSL, F. (1999a): Floristische Beobachtungen aus dem östlichen Oberösterreich und dem angrenzenden Niederösterreich. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 7: ESSL, F. (1999b): Terrestrische Vegetation Gießgang Greifenstein. Forschung im Verbund 53: ESSL, F. (2002): Verbreitung und Gesellschaftsanschluß des Buchsbaumes (Buxus sempervirens L.) im oberösterreichischen Enns- und Steyrtal. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 139. ESSL, F. & HAUSER, E. (2002): Verbreitung und Monitoringkonzept für ausgewählte Neophyten im Nationalpark Thayatal. Unveröffentl. Studie, 145 pp. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

159 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 159 ESSL, F. & WALTER, J. (2002): Ausgewählte neophytische Gefäßpflanzenarten Österreichs. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. ESSL, F.; WEISSMAIR, W. & BRADER, M. (1998): Abbaugebiete im Unteren Mühlviertel vegetationskundliche und zoologische Aspekte (Vögel, Amphibien, Reptilien und Springschrecken). Beitr. Naturk. Oberösterreichs 6: FISCHER, F. (1946): Beiträge zur Flora des Landes Salzburg. Salzburger Verlag f. Wirtschaft und Kultur. FISCHER, M. A. & NIKLFELD, H. (1998): Floristische Neufunde (7 21). Fl. Austr. Novit. 5: FISCHER, M. A. & NIKLFELD, H. (2000): Floristische Neufunde (22 50). Fl. Austr. Novit. 6: FISCHER, M. A. & NIKLFELD, H. (2001): Floristische Neufunde (51 56). Neilreichia 1: FISCHER, R. (2001): Silene flavescens (Caryophyllaceae) neu für Österreich übersehenes Relikt oder Ansalbung? Neilreichia 1: FLORISTISCHE KARTIERUNG ÖSTERREICH: (2001): Datenbank der Floristischen Kartierung Österreichs am Botanischen Institut der Universität Wien. Datenbankabfragen (Dezember 2001). FORSTNER, W. (1972a): Die Ring-Glockenblume (Symphyandra hofmannii Pantoczek) in der Steiermark. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 112: FORSTNER, W. (1972b): Das Tungusische Greiskraut (Senecio tanguticus Maxim.) in Niederösterreich. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 112: FORSTNER, W. (1973): Die verwilderte Pantoffelblume. Natur und Land 59/6: FORSTNER, W. & HÜBL, E. (1971): Ruderal-, Segetal- und Adventivflora von Wien. Notring Verlag, Wien, 159 pp. FRANZ, W. (1993): Bemerkungen zu den in Kärnten nachgewiesenen Sippen der Gattung Judenkirsche (Physalis, Solanaceae). Carinthia II 183/103: FRANZ, W. (1999): Das Mauer-Felsenblümchen, Draba muralis L., eine sehr seltene ephemere Pionierpflanze, neu für die Flora von Kärnten. Wulfenia 6: FRANZ, W. (2001): Der Violette Dingel (Limodorum abortivum) und andere seltene Pflanzensippen des östlichen Sattnitzzuges in Kärnten. Carinthia II 191/111: FRANZ, W.; KOSCH, M. & LEUTE, G. H. (1990): Zur Flora und Vegetation der Kapuziner- und Schlangeninsel im Wörthersee (Kärnten, Österreich). Flora in vegetacija dveh otokov (Kapuziner- und Schlangeninsel) v Vrbksem jezeru (Koroska, Avstrija). Razprave IV. Razreda SAZU, Ljubljana 31/3: FRANZ, W.; LEUTE, G. H.; MELZER, H.; PERKO, M. (1999): Artenliste Phanerogamen. In: FRANZ, W. (Red.): Pflanzensoziologische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Gut Walterskirchen in Krumpendorf am Wörthersee (Kärnten). Unveröffentl. Studie im Auftrag der Kärntner Landesregierung. FRITSCH, K. (1896): Xanthium macrocarpum DC. In: Bericht der Sektion für Botanik. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 46: 448. FRITSCH, K. (1920): Beiträge zur Flora der Steiermark, I. Österr. Bot. Zeitschr. 69: FRITSCH, K. (1922a): Exkursionsflora für Österreich und die ehemals österreichischen Nachbargebiete. 3. Auflage 1922, J. Cramer Verlag (Wien, Leipzig), 824 pp. FRITSCH, K. (1922b): Beiträge zur Flora der Steiermark, III. Österr. Bot. Zeitschr. 71: FRITSCH, K. (1923): Beiträge zur Flora der Steiermark, IV. Österr. Bot. Zeitschr. 72: FRITSCH, K. (1926): Beiträge zur Flora der Steiermark, VI. Österr. Bot. Zeitschr. 75: FRITSCH, K. (1929): Siebenter Beitrag zur Flora der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 64/65: FRITSCH, K. (1930): Neunter Beitrag zur Flora der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 67: FRITSCH, K. (1931): Zehnter Beitrag zur Flora der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 68: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

160 160 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze GEISSELBRECHT-TAFERNER, L. & MUCINA, L. (1995): Die Vegetation der Brachen am Beispiel der Stadt Linz. Stapfia 38, 154 pp. GERSTBERGER, P. (2001): Plantago coronopus subsp. commuttatus als Straßenrandhalophyt eingebürgert in Mitteleuropa.Tuexenia 21: GLAUNINGER, J. (1999): Ein Problemunkraut mehr: die konkurrenzstarke Samtpappel. Der Pflanzenarzt 5: GRABHERR, G. (1983): Flora des Montafons (Vorarlberg, Österreich). 1. Teil: Neufunde und seltene Arten mit ergänzenden Angaben zur Autökologie und Verbreitung im Gebiet. Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 70: GRABHERR, G. (1987): Biotopinventar Nordvorarlberg. Unpubl. Studie im Auftrag des Vorarlberger Landschaftspflegefonds, 361 pp. GRABHERR, G. (1989): Biotopinventar Lorüns, Stallehr. Unpubl. Studie im Auftrag des Vorarlberger Landschaftspflegefonds, 84 pp. GRIMS, F. (1971): Die Flora des Sauwaldes und der umgrenzenden Täler von Pram, Inn und Donau. 2. Teil. Jahrb. oö. Ver. f. Musealkunde 116: GRIMS, F. (1972): Die Flora des Sauwaldes und der umgrenzenden Täler von Pram, Inn und Donau. 3. Teil. Jahrb. oö. Ver. f. Musealkunde 117: GRUBER, F. & STROBL, W. (1994): Floristisches aus dem Gasteiner Tal. Mitt. Ges. Salzburger Landesk. 134: GUTERMANN, W. (1975): Übersicht einiger ergänzter Sippen und geänderter Namen in den Markierungsformularen zur Kartierung der Flora Mitteleuropas. Göttinger Flor. Rundbr. 9: GUTERMANN, W. & NIKLFELD, H. (1973): Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. (Hrsg. von F. Ehrendorfer). G. Fischer, Stuttgart, 318 pp. HAMBURGER, I. (1948): Zur Adventivflora von Graz. Dissertation Univ. Graz, 121 pp. HARTL, H.; KNIELY, G.; LEUTE, G. H.; NIKLFELD, H. & PERKO, M. (1992): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Kärntens. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, 451 pp. HARTMANN, E. & KONOLD, W. (1995): Späte und Kanadische Goldrute (Solidago gigantea et canadensis): Ursachen und Problematik ihrer Ausbreitung sowie Möglichkeiten ihrer Zurückdrängung. In: BÖCKER, R.; GEBHARDT, H.; KONOLD, W. & SCHMIDT-FISCHER, S. (Hrsg.): Gebietsfremde Pflanzenarten. Auswirkungen auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope, p HAYEK, A. V. (1908): Flora von Steiermark. Bd. 1. Bornträger (Berlin). HEGI, G. (1914): Illustrierte Flora von Mittel-Europa (Brassicaceae). Bd. IV/1, 1. Auflage Pichler`s Witwe, Wien. HEGI, G. (1925): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. V/1, 1. Auflage. Pichler`s Witwe, Wien. HEGI, G. (Begr.) (1975): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. VI/3, 2. Auflage. P. Parey Verlag (Berlin- Hamburg). HEGI, G. (Begr.) (1990): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. IV/2B (Rosaceae: Alchemilla), 2. Auflage. P. Parey Verlag (Berlin-Hamburg), 248 pp. HEGI, G. (Begr.) (1995): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. IV/2A (Rosaceae: Alchemilla), 3. Auflage. P. Parey Verlag (Berlin-Hamburg), 693 pp. HEINZE, B. (1998a): Erhaltung der Schwarzpappel in Österreich forstwirtschaftliche, genetische und ökologische Aspekte. FBVA-Berichte 105, 33 pp. HEINZE, B. (1998b): Die Schwarzpappel in Oberösterreich von der Königin des Auwaldes zur gefährdeten Baumart. Öko-L 20/4: HEINZE, B. (1998c): Molekulargenetische Unterscheidung und Identifizierung von Schwarzpappeln und Hybridpappelklonen. FBVA-Berichte 106, 44 pp. HEJNY, S. & KRISA, B. (Hrsg.) (1992): Kvetena Ceské republiky (Flora of the Czech Republic). Bd. 3. Academia (Praha), 542 pp. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

161 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 161 HENKER, H. (1965): Die Gattung Sigesbeckia L. in Europa unter besonderer Berücksichtigung von Detutschland. Archiv Nat. Mecklenburg 11: HETZEL, G. (1991): Beiträge zur Ruderalvegetation und zur Flora der Stadt Passau. Ber. Bayer. Bot. Ges. 62: HEYTER, P. (1994): Anmerkungen zur Ruderal- und Unkrautflora des Seewinkels. Burgenl. Heimatbl. 56: 31. HÖDL, C. (1877): Beiträge zur Flora von Stadt Steyr und Umgebung. Berichte d. Ver. f. Naturkunde in Oberösterreich 1877: HOHLA, M. (1998): Euphorbia maculata L., die Flecken-Wolfsmilch, jetzt auch im Innviertel. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 6: HOHLA, M. (2000): Beiträge zur Kenntnis der Flora des Innviertels und des angrenzenden Bayerns. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 9: HOHLA, M. (2001): Dittrichia graveolens (L.) W. Greuter, Juncus ensifolius Wikstr. und Ranunculus penicillatus (Dumort.) Bab. neu für Österreich und weitere Beiträge zur Kenntnis der Flora des Innviertels und des angrenzenden Bayerns. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 10: HOHAL, M. (2002): Agrostis scabra Willd. neu für Oberösterreich sowie weitere Beiträge zur Kenntnis der Flora des Innviertels und Niederbayerns. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 11. HOHLA, M.; KLEESADL, G. & MELZER, H. (1998): Floristisches von den Bahnanlagen Oberösterreichs. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 6: HOHLA, M.; KLEESADL, G. & MELZER, H. (2000): Neues zur Flora der oberösterreichischen Bahnanlagen mit Einbeziehung einiger grenznaher Bahnhöfe Bayerns. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 9: HOHLA, M.; KLEESADL G. & MELZER, H. (2001): Neues zur Flora der oberösterreichischen Bahnanlagen mit Einbeziehung einiger grenznaher Bahnhöfe Bayerns Fortsetzung. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 10. HOHLA, M.; KLEESADL G. & MELZER, H. (2002): Neues zur Flora der oberösterreichischen Bahnanlagen mit Einbeziehung einiger Bahnhöfe Bayerns Fortsetzung. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 11. HOLZNER, W. (1971): Verbreitung und Vergesellschaftung von Impatiens glandulifera an der Leitha. Mitt. Bot. Linz 3/1: HÖRANDL, E. (1992): Die Gattung Salix in Österreich mit Berücksichtigung angrenzender Gebiete. Abh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 27, 170 pp. HÜGIN, G. (1987): Einige Bemerkungen zu wenig bekannten Amaranthus-Sippen (Amaranthaceae) Mitteleuropas. Willdenowia 16: HÜGIN, G. (1999): Verbreitung und Ökologie der Gattung Chamaesyce in Mitteleuropa, Oberitalien und Südfrankreich. Feddes Repertorium 110/3 4: HÜGIN, G. & STARLINGER, F. (1997): Erstnachweis für Chamaesyce glyptosperma in Mitteleuropa (mit Berücksichtigung der übrigen europäischen Vorkommen). Flor. Rundbr. 31/2: JACKOWIAK, B. (1990): Neue Daten für die Gefäßpflanzenflora von Wien. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 127: JACKOWIAK, B. (1992): Zur Ausbreitung von Duchesnea indica (Rosaceae) in Wien. Fragm. Flor. Geobot. (Kraków) 37: JACKOWIAK, B. & GRABHERR, G. (1990): Zur Ausbreitung von Angelica archangelica L. an der Donau in Wien. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 127: JÄGER, E. J. (1986): Epilobium ciliatum Raf. (E. adenocaulon Hausskn.) in Europa. Wiss. Z. Martin- Luther-Univ., Halle-Wittenberg, Math.-Naturwiss. Reihe 35/5: JÄGER, E. J. (1995): Die Gesamtareale von Reynoutria japonica Houtt. und R. sachalinensis (F. Schmidt) Nakai, ihre klimatische Interpretation und Daten zur Ausbreitungsgeschichte. Schr.-R. f. Vegetationskde. 27: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

162 162 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze JÄGER, S. & LITSCHAUER, R. (1998): Ragweed in Austria. In: SPIEKSMA, F. (ed.): Ragweed in Europe, 6 th International Congress on Aerobiology, Satellite Symposium Proceedings, p JANAUER, G. & PALL, K. (1999): Gießgang Greifenstein: Makrophytenvegetation. Forschung im Verbund 53: JANCHEN, E. ( , 1963, 1964, 1966): Catalogus Florae Austriae 1. Bd Dazu Erstes, Zweites und Drittes Ergänzungsheft. Springer Verlag (Wien). JANCHEN, E. (1977): Flora von Wien, Niederösterreich und Nordburgenland. Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, 757 pp. JELEM, H. (1974): Die Auwälder der Donau in Österreich. Mitteilungen der Forstlichen Bundesversuchsanstalt (Wien), 261 pp. KAMMERER, H. (in Vorber.): Süßgräser (Poaceae). In: MAURER, W. (Hrsg.): Flora der Steiermark, Bd. 2/2: Einkeimblättrige Gefäßpflanzen. IHW-Verlag (Eching). KARRER, G. (1991): Beiträge zur Flora von Wien, Niederösterreich und Burgenland. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 128: KEIL, P. (1995): Häufigkeit und Verbreitung von Bidens frondosa var. anomala Porter ex Fernald 1903 am Beispiel des unteren Ruhrtales im westlichen Ruhrgebiet. Flor. Rundbr. 29/2: KHALAF, K. & STACE, C. A. (2000): Breeding system and relationships of the Cerastium tomentosum group. Preslia 72: KIEM, J. (1975): Ein afrikanischer Korbblütler im südlichen Etschtal. Der Schlern 49: KIEM, J. (1976): Über die aktuelle Verbreitung eines afrikanischen Kreuzkrautes (Senecio inaequidens DC.) im Etsch-, Eisacktal und im Gardaseegebiet. Der Schlern 50: KIRALY, G. (2000): Neue Ergebnisse der floristischen Forschung im westlichen Grenzgebiet Ungarns. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 137: KÖGELER, K. (1949): Mittelmeer-Flora in Graz. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 77/78. KÖGELER, K. (1951): Zweiter Beitrag zur Flora der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 79/80: KOHLER, A. (1995): Neophyten in Fließgewässern. Beispiele aus Süddeutschland und dem Elsaß. Schr.-R. f. Vegetationskde. 27: KÖHLLEIN, F. (1995): Saxifragen und andere Steinbrechgewächse. 2. Auflage. E. Ulmer (Stuttgart), 292 pp. KORNHUBER, A. & HEIMERL, A. (1885): Erechthites hieracifolia Rafinesque, eine neue Wanderpflanze der europäischen Flora. Österr. Bot. Zeitschr. 35: KOWARIK, I. (1995): Ausbreitung nichteinheimischer Gehölzarten als Problem des Naturschutzes?. In: BÖCKER, R.; GEBHARDT, H.; KONOLD, W. & SCHMIDT-FISCHER, S. (Hrsg.): Gebietsfremde Pflanzenarten. Auswirkungen auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope, p KOWARIK, I. & BÖCKER, R. (1984): Zur Verbreitung, Vergesellschaftung und Einbürgerung des Götterbaumes (Ailanthus altissima [Mill.] Swingle) in Mitteleuropa. Tuexenia 4: KRAML, A. (2001): Flora Cremifanensis. Analyse der historischen und aktuellen Verbreitungsmuster der Farn- und Blütenpflanzen in der Umgebung von Kremsmünster (Oberösterreich) auf der Grundlage einer Feinrasterkartierung. Teil 1: Gebietsbeschreibung und floristische Analysen. Diss. Univ. Wien, 112 pp. KRAML, A. & STECH, M. (1997): Laserpitium archangelica Wulfen (Engelwurz-Laserkraut), ein in Vergessenheit geratenes Vorkommen in Oberösterreich wieder entdeckt. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 5: KRA AN, K. (1890a): Erechthites hieracifolia Rafinesque in der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 27: KRA AN, K. (1890b): Bemerkungen über die Einbürgerung mehrerer ausländischer Pflanzenarten auf dem Grazer Schlossberg. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark. 27: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

163 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 163 KRISAI, R. (2000): Floristische Notizen aus dem Oberen Innviertel (Bezirk Braunau). Beitr. Naturk. Oberösterreichs 9: KUBAT, K. (1996): Bemerkenswerte Blütenpflanzenfunde in Oberösterreich. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 4: KUM, G. & GÄTZ, N. (2000): Die aquatischen Makrophyten der Regelsbrunner Au. Abh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 31: KUMP, A. (1974): Panicum capillare L. als Ackerunkraut in Oberösterreich. Mitt. Bot. Arbeitsgem. Linz 6/1: KUZELNIGG, H. (1994): Maloideae. In: HEGI, G. (Begr.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage. Bd. IV, Teil 2B. LAMBINON, D.; DE LONGHE, J.-E.; DELVOSALLE, L. & DUVIGNEAUD, J. (1992): Nouvelle Flore de la Belgique, du Grand-Duché de Luxembourg, du Nord de la France et des Regions voisins, 4 edicion. Meise, pp. LAZOWSKI, W. (1997): Auen. Vegetation, Landschaft und Naturschutz. UBA Monographien 81, 240 pp. LAZOWSKI, W. (1999): Auwald. In: UMWELTBUNDESAMT (Hrsg.): Fließende Grenzen. Lebensraum March-Thaya-Auen, 384 pp. LAZOWSKI, W. (2001): Waldgesellschaften der burgenländischen Leithaniederung. Linzer biol. Beitr. 33/2: LEEDER, F. & REITER, M. (1958): Kleine Flora des Landes Salzburg. Naturwiss. Arbeitsgem. Haus d. Natur, 348 pp. LEOPOLDINGER, W. (1985): Die Gefässpflanzenflora des Ostrongs und seiner Randgebiete (Waldviertel, Niederösterreich). Linzer biol. Beitr. 17/2: LEOPOLDINGER, W. (1995): Ein bemerkenswerter Fund des Schmalflügeligen Wanzensamens, Corispermum leptopterum (Asch.) Iljin, im niederösterreichischen Donautal bei Persenbeug. Linzer biol. Beitr. 27/1: LEUTE, G. H. (1985): Neue und bemerkenswerte Pflanzenfunde im Bereich der Landeshauptstadt Klagenfurt in Kärnten I. Carinthia II 175/95: LEUTE, G. H. (1986): Neue und bemerkenswerte Pflanzenfunde im Bereich der Landeshauptstadt Klagenfurt in Kärnten II. Carinthia II 176/96: LEUTE, G. H. (1988): Neue und bemerkenswerte Pflanzenfunde im Bereich der Landeshauptstadt Klagenfurt in Kärnten III. Carinthia II 178/98: LEUTE, G. H. (1990): Neue und bemerkenswerte Pflanzenfunde im Bereich der Landeshauptstadt Klagenfurt in Kärnten IV. Carinthia II 180/100: LEUTE, G. H. (1995): Neue und bemerkenswerte Pflanzenfunde im Bereich der Landeshauptstadt Klagenfurt in Kärnten V. Carinthia II 185/105: LEUTE, G. H. (2000): Der Warmbach bei Villach. In: HONSIG-ERLENBURG, W. & PETUTSCHNIG, W. (Hrsg.): Die Gewässer des Gailtales, Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, p LEUTE, G. H. & SEMBACH, W. (1984): Die Verbreitung der Quetschgurke (Thladiantha dubia Bunge, Cucurbitaceae) in Kärnten und deren Auftreten als Maisunkraut. Carinthia II 174/94: LEUTE, G. H. & ZEITLER, F. (1969): Nachträge zur Flora von Kärnten I. Carinthia II 157/77: LEUTE, G. H.; PIRKER, U.; PRUGGER, O.; RIPPEL, H. & WAGNER, S. (1975): Nachträge zur Flora von Kärnten IV. Carinthia II 165/85: LINDNER, CH. (1977): Eine neue Elodea in Lunz. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 117: LOHMEYER, W. & SUKOPP, H. (1992): Agriophyten in der Vegetation Mitteleuropas. Schr.-R. f. Vegetationskde. 19, 185 pp. LONSING, A. (1977): Die Verbreitung der Caryophyllaceen in Oberösterreich. Stapfia 1, 168 pp. LONSING, A. (1981): Die Verbreitung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) in Oberösterreich. Stapfia 8, 144 pp. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

164 164 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze LOOS, G. H. (1995): Bestimmungsschlüssel für die Leonurus cardiaca-gruppe in Deutschland. Flor. Rundbr. 29/1: LOOS, G. H. (1997): Zur Taxonomie der Goldnesseln (Lamium L. subgenus. Galeobdolon (Adans.) Aschs.). Flor. Rundbr. 31/1: LOWDEN, R. H. (1982): An approach to the taxonomy of Vallisneria L. (Hydrocharitaceae). Aqu. Botany 13/2: LUDWIG, M.; GEBHARDT, H.; LUDWIG, H. W. & SCHMIDT-FISCHER, S. (Hrsg.) (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. BLV (München), 127 pp. MACHATSCHEK, M. (1998): Die Riesen-Bärenklau-Säume in Innsbruck-Hötting. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 135: MAIER, R. (1970): Beiträge zur Flora von Niederösterreich I. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 110: MARGL, H. (1987): Untersuchung der künftigen forstlichen Betreuung der Auen der Stadt Wien unter Berücksichtigung des hohen Ranges des Naturwertes. Unveröffentl. Studie, 48 pp. MAURER, W. (1984): Ergebnisse floristischer Kartierung in der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 114: MAURER, W. (1996): Flora der Steiermark, Bd. 1: Farnpflanzen (Pteridophyten) und freikronblättrige Blütenpflanzen (Apetale und Dialypetale). IHW Verlag (Eching), 311 pp. MAURER, W. (1998): Flora der Steiermark, Bd. 2/1: Verwachsenkronblättrige Blütenpflanzen (Sympetale). IHW Verlag (Eching), 240 pp. MAURER, W. (Hrsg.) (in Vorber.): Flora der Steiermark, Bd. 2/2: Einkeimblättrige Blütenpflanzen. IHW Verlag (Eching). MELZER, H. (1954): Zur Adventivflora von Steiermark I. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 84: MELZER, H. (1955): Floristisches aus Niederösterreich und dem Burgenland. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 95: MELZER, H. (1957): Neues zur Flora von Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 87: MELZER, H. (1958a): Floristisches aus Niederösterreich und dem Burgenland, II. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 97: MELZER, H. (1958b): Neues zur Flora von Steiermark, II. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 88: MELZER, H. (1959): Neues zur Flora von Steiermark, III. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 89: MELZER, H. (1961a): Floristisches aus Niederösterreich und dem Burgenland, III. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 100: MELZER, H. (1961b): Neues zur Flora von Steiermark, IV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 91: MELZER, H. (1962a): Neues zur Flora von Steiermark, V. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 92: MELZER, H. (1962b): Floristisches aus Niederösterreich und dem Burgenland, IV. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 101/102: MELZER, H. (1963): Neues zur Flora von Steiermark, VI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 93: MELZER, H. (1964a): Neues zur Flora von Niederösterreich und Burgenland, V. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 103/104: MELZER, H. (1964b): Neues zur Flora von Steiermark, VII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 94: MELZER, H. (1964c): Die Robinie ein Feind der pannonischen Flora. Natur u. Land 50/2: 30. MELZER, H. (1965a): Neues zur Flora von Steiermark, VIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 95: MELZER, H. (1965b): Neues und kritisches zur Flora von Kärnten. Carinthia II 155/75: MELZER, H. (1966): Floristisches aus Kärnten. Carinthia II 156/76: MELZER, H. (1967): Neues zur Flora von Steiermark, X. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 97: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

165 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 165 MELZER, H. (1968a): Neues zur Flora von Steiermark, XI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 98: MELZER, H. (1968b): Notizen zur Adventivflora von Kärnten. Carinthia II 158/78: MELZER, H. (1969a): Neues zur Flora von Steiermark, XII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 99: MELZER, H. (1969b): Beiträge zur Flora von Kärnten. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 108/109: MELZER, H. (1969c): Neues zur Flora von Kärnten. Carinthia II 159/79: MELZER, H. (1970): Neues zur Flora von Kärnten und angrenzender Gebieten von Slowenien und Italien. Carinthia II 160/80: MELZER, H. (1971a): Neues zur Flora von Steiermark, XIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 100: MELZER, H. (1971b): Weitere Beiträge zur Flora von Kärnten. Carinthia II 161/81: MELZER, H. (1971c): Naturschutz auf verlorenem Posten. Jahresber. BG und BRG Judenburg: MELZER, H. (1972a): Beiträge zur Flora des Burgenlandes, von Nieder- und Oberösterreich. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 112: MELZER, H. (1972b): Neues zur Flora von Steiermark, XIV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 102: MELZER, H. (1972c): Floristische Neuigkeiten aus Kärnten. Carinthia II 162/82: MELZER, H. (1973): Neues zur Flora von Steiermark, XV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 103: MELZER, H. (1974a): Beiträge zur Flora von Kärnten und der Nachbarländer Salzburg, Osttirol und Friaul. Carinthia II 164/84: MELZER, H. (1974b): Neues zur Flora von Steiermark, XVI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 104: MELZER, H. (1975a): Neues zur Flora von Steiermark, XVII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 105: MELZER, H. (1975b): Beiträge zur Flora von Kärnten und der Nachbarländer Salzburg, Osttirol und Friaul. Carinthia II 164/84: MELZER, H. (1975c): Neues zur Flora von Kärnten und der Nachbarländer Salzburg, Friaul, und Slowenien. Carinthia II 165/85: MELZER, H. (1976): Neues zur Flora von Steiermark, XVIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 106: MELZER, H. (1977a): Neues zur Flora von Steiermark, XIX. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 107: MELZER, H. (1977b): Beiträge zur Flora von Kärnten. Carinthia II 166/86: MELZER, H. (1977c): Weitere Beiträge zur Flora von Kärnten. Carinthia II 167/87: MELZER, H. (1978a): Neues zur Flora von Steiermark, XX. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 108: MELZER, H. (1978b): Weitere floristische Neuigkeiten aus Kärnten. Carinthia II 168/88: MELZER, H. (1979a): Neues zur Flora von Steiermark, XXI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 109: MELZER, H. (1979b): Neues zur Flora von Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 11/1: MELZER, H. (1979c): Weitere Beiträge zur Flora von Kärnten. Carinthia II 169/89: MELZER, H. (1980a): Neues zur Flora von Steiermark, XXII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 110: MELZER, H. (1980b): Neues zur Flora von Kärnten, Norditalien und Salzburg. Carinthia II 170/90: MELZER, H. (1981a): Neues zur Flora von Steiermark, XXIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 111: MELZER, H. (1981b): Neues zur Flora von Kärnten und dem angrenzenden Süden. Carinthia II 171/91: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

166 166 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze MELZER, H. (1982a): Neues zur Flora von Steiermark, XXIV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 112: MELZER, H. (1982b): Neues zur Gefäßpflanzenflora Kärntens. Carinthia II 172/92: MELZER, H. (1983a): Floristisch Neues aus Kärnten. Carinthia II 173/93: MELZER, H. (1983b): Neues zur Flora von Steiermark, XXV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 113: MELZER, H. (1984a): Neues zur Flora von Steiermark, XXVI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 114: MELZER, H. (1984b): Neues und Kritisches über Kärntner Blütenpflanzen. Carinthia II 174/94: MELZER, H. (1984c): Notizen zur Flora von Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 122: MELZER, H. (1985a): Beiträge zur Flora Kärntens. Carinthia II 175/95: MELZER, H. (1985b): Neues zur Flora von Steiermark, XXVII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 115: MELZER, H. (1986a): Notizen zur Flora des Burgenlandes, von Nieder- und Oberösterreich. Verh. Zool.- Bot. Ges. Österreich 124: MELZER, H. (1986b): Neues zur Flora von Steiermark, XXVIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 116: MELZER, H. (1987a): Beiträge zur Kärntner Flora. Carinthia II 177/97: MELZER, H. (1987b): Neues zur Flora von Steiermark, XXIX. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 117: MELZER, H. (1988a): Über Corispora tenella, einen südosteuropäisch-asiatischen Kreuzblütler, Viola cucullata, das Amerikanische Veilchen, und andere Pflanzenfunde in Kärnten. Carinthia II 178/98: MELZER, H. (1988b): Neues zur Flora von Steiermark, XXX. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 118: MELZER, H. (1989a): Über Cyperus esculentus L., die Erdmandel, und weitere für Kärnten neue Gefäßpflanzen-Sippen und neue Fundorte bemerkenswerter Arten. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 126: MELZER, H. (1989b): Neues zur Flora von Steiermark, XXXI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 119: MELZER, H. (1990a): Bromus ramosus Huds., die Wald-Trespe, ein neues Gras in der Flora Kärntens und weitere bemerkenswerte Pflanzenfunde. Carinthia II 180/100: MELZER, H. (1990b): Geranium purpureum Vill., der Purpur-Storchschnabel neu für die Flora von Österreich und Papaver confine Jord., ein neuer Mohn für die Steiermark. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 127: MELZER, H. (1991a): Senecio inaequidens DC., das Schmalblättrige Greiskraut, neu für die Flora von Steiermark und Oberösterreich. Linzer biol. Beitr. 23: MELZER, H. (1991b): Neues zur Flora von Steiermark, XXXII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 121: MELZER, H. (1992): Neues zur Flora von Steiermark, XXXIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 122: MELZER, H. (1993): Über Amaranthus bouchonii Aellen, Bouchons Fuchsschwanz, Agrostis castellana Boissier & Reuter, das Kastilische Straußgras, und andere bemerkenswerte Blütenpflanzen Kärntens. Carinthia II 183/103: MELZER, H. (1994a): Sporolobus neglectus Nash, ein neues Gras in der Flora Österreichs, und Funde weiterer bemerkenswerter Blütenpflanzen in Kärnten. Carinthia II 184/194: MELZER, H. (1995a): Neues zur Adventivflora der Steiermark, vor allem der Bahnanlagen. Linzer biol. Beitr. 27/1: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

167 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 167 MELZER, H. (1995b): Geranium purpureum L., der Purpur-Storchschnabel neu für Kärnten und weiteres Neues zur Flora dieses Bundeslandes. Carinthia II 185/105: MELZER, H. (1996a): Neues zur Flora von Steiermark, XXXV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 126: MELZER, H. (1996b): Neues zur Flora von Steiermark, XXXIV. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 125: MELZER, H. (1996c): Poa trivialis subsp. sylvicola neu für Österreich und weitere Funde bemerkenswerter Blütenpflanzen in Kärnten. Linzer biol. Beitr. 28/1: MELZER, H. (1997a): Neues zur Flora von Steiermark, XXXVI. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 127: MELZER, H. (1997b): Neue Daten zur Flora von Kärnten. Carinthia II 187/197: MELZER, H. (1998a): Neues zur Flora von Oberösterreich. Fl. Austr. Novit. 5: MELZER, H. (1998b): Bromus hordaceus L. subsp. pseudothominei (P. Smith) H. Scholz eine neue Unterart der Weich-Trespe in Kärnten und weitere Neuigkeiten zur Flora dieses Bundeslandes. Carinthia II 188/198: MELZER, H. (1998c): Neues zur Flora von Steiermark, XXXVII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 128: MELZER, H. (1999a): Neues zur Flora der Bahnanlagen Kärntens. Wulfenia 6: MELZER, H. (1999b): Neues zur Flora von Steiermark, XXXVIII. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 129: MELZER, H. (2000): Neues zur Flora von Steiermark, XXXIX. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 130: MELZER H. (2001a): Weitere Daten zur Flora von Kärnten. Wulfenia 8: MELZER H. (2001b): Neues zur Flora von Steiermark, XL. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 131: MELZER, H. & BARTA, TH. (1991): Neues zur Flora des Burgenlandes, von Niederösterreich und Wien. Linzer biol. Beitr. 23/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (1992): Neues zur Flora von Österreich und neue Fundorte bemerkenswerter Blütenpflanzen im Burgenland, in Niederösterreich und Wien. Linzer biol. Beitr. 24/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (1993): Floristische Neuigkeiten aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 130: MELZER, H. & BARTA, TH. (1994a): Neues zur Flora von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 131: MELZER, H. & BARTA, TH. (1994b): Erodium ciconium (L.) L'Hér., der Große Reiherschnabel, hundert Jahre in Österreich und andere Funde von Blütenpflanzen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 26/1: MELZER, H. & BARTA, TH. (1995a): Orobanche bartlingii Griesebach neu für das Burgenland und andere Neuigkeiten zur Flora dieses Bundeslandes, sowie von Nieder- und Oberösterreich. Linzer biol. Beitr. 27/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (1995b): Neues zur Flora von Wien, Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich. Linzer biol. Beitr. 27/1: MELZER, H. & BARTA, TH. (1996): Neues zur Flora des Burgenlandes, von Niederösterreich, Wien und Oberösterreich. Linzer biol. Beitr. 28/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (1997): Anthoxanthum aristatum Boissier, das Grannen-Ruchgras, neu für das Burgenland und andere Neuigkeiten zur Flora dieses Bundeslandes, von Wien und Niederösterreich. Linzer biol. Beitr. 29/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (1999): Neue Daten zur Flora des Burgenlandes, von Niederösterreich und Wien. Linzer biol. Beitr. 31/1: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

168 168 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze MELZER, H. & BARTA, TH. (2000): Crambe hispanica, der Spanische Meerkohl, ein Neufund für Österreich, und weitere floristische Neuigkeiten aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 32/1: MELZER, H. & BARTA, TH. (2001): Cotula coronopifolia, die Laugenblume, neu für Österreich und anderes Neues zur Flora von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 33/2: MELZER, H. & BARTA, TH. (2002): Dipsacus strigosus, die Schlanke Karde, und anderes Neues zur Flora von Oberösterreich, Wien und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 34. MELZER, H. & BREGANT, E. (1993): Bemerkenswerte Funde von Gefäßpflanzen in der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 123: MELZER, H. & BREGANT, E. (1994): Bemerkenswerte Funde von Gefäßpflanzen in der Steiermark, II. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 124: MELZER, H.; BREGANT, E. &. BARTA, TH. (1992): Neues zur Flora von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Linzer biol. Beitr. 24/2: MELZER, H. & WAGNER, S. (1991): Glyceria striata (Lam.) A. S. Hitch., das Gestreifte Schwadengras neu für Oberösterreich. Linzer biol. Beitr. 23/1: MRKVICKA, A. (1998): Ulmus pumila, die Turkestan-Ulme, eine wenig beachtete Art der Forstflora im pannonischen Österreich. Fl. Austr. Novit. 5: MÜLLER, N. (1988): Südbayerische Parkrasen Soziologie und Dynamik bei unterschiedlicher Pflege. Diss. Bot. 123, 126 pp. MÜLLER, N. & SUKOPP, H. (1993): Synanthrope Ausbreitung und Vergesellschaftung des Fadenförmigen Ehrenpreises Veronica filiformis Smith. Tuexenia 13: MURR, J. (1923): Neue Übersicht über die Farn- und Blütenpflanzen von Vorarlberg und Liechtenstein. 3 Hefte. Unterberger Verlag, Bregenz. NEUHAUSER, G. (2001): Einfluss der Robinie auf die Flora und die Vegetation der Wälder und (Halb)trockenrasen des östlichen Weinviertels. Diplomarbeit Univ. Wien, 146 pp. NEUMANN, A. & POLATSCHEK, A. (1975): Vorarbeiten zur Neuen Flora von Tirol und Vorarlberg. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 114: NEUMAYER, H. (1930): Floristisches aus Österreich einschließlich einiger angrenzender Gebiete I. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 79: NIKLFELD, H. (2000a): Liste mitteleuropäischer Adventivpflanzen, besonders solcher, die in der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (2. Auflage) fehlen (Stand: ). Unveröffentl. Typoskript am Institut für Botanik, Abt. für Areal- u. Vegetationskunde (Wien). NIKLFELD, H. (2000b): Ergänzungen und Korrekturen zur Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage (1973) (Stand: ). Unveröffentl. Typoskript am Institut für Botanik, Abt. für Areal- u. Vegetationskunde (Wien). ONNO, M. (1941): Vegetationsreste und ursprüngliche Pflanzendecke des westlichen Wiener Stadtgebietes. Repert. spec. nov., Beih. 126: PEHR, F. (1932): Die Ruderalflora von Villach. Carinthia II /41 42: PEHR, F. (1938): Neue bemerkenswerte Pflanzenfunde in der Umgebung von Villach. Carinthia II 128/48: PILS, G. (1984): Alte und neue Zuwanderer in Oberösterreichs Pflanzenwelt. Öko-L 6/1: PILS, G. (1994): Die Wiesen Oberösterreichs. Forschungsinstitut für Umweltinformatik (Linz), 355 pp. PILS, G. (2000): Die Pflanzenwelt Oberösterreichs. Naturräumliche Grundlagen Menschlicher Einfluss Exkursionsvorschläge. Ennsthaler Verlag (Steyr), 304 pp. POLATSCHEK, A. (1980): 5. Beitrag zur Neuen Flora von Tirol und Vorarlberg. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 118/119: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

169 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 169 POLATSCHEK, A. (1982): Erysimum canum und E. hayekii (Brasicaceae). Pl. Syst. Evol. 140: POLATSCHEK, A. (1984): Senecio inaequidens DC. neu für Österreich und Spanien. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 122: POLATSCHEK, A. (1988): Prof. Dr. Ferdinand Netzer und seine Verpflanzungsversuche in die Klostertaler Alpen in Vorarlberg. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 125: POLATSCHEK, A. (1997): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg. Bd. 1: Einführung, Farnpflanzen, Nadelhölzer, Samenpflanzen: Aceraceae bis Boraginaceae. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, pp. POLATSCHEK, A. (1999): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg. Bd. 2: Samenpflanzen: Brassicaceae bis Euphorbiaceae. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, pp. POLATSCHEK, A. (2000): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg. Bd. 3: Samenpflanzen: Fabaceae bis Rosaceae. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, pp. POLATSCHEK, A. (2001a): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg. Bd. 4: Samenpflanzen: Rubiaceae bis Vitaceae, Einkeimblättrige: Alismataceae bis Orchidaceae. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, pp. POLATSCHEK, A. (2001b): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg. Bd. 4: Samenpflanzen: Einkeimblättrige: Poaceae bis Zannichelliaceae. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 664 pp. RECHINGER, K. H. (1933): Floristisches aus der Umgebung des Neusiedler Sees. Jahrb. Heil- u. Naturwiss. Ver. Bratislava f. d. Jahr RECHINGER, K. H. (1979): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Bd. III/2 (Chenopodiaceae). 2. Auflage, P. Parey (Berlin-Hamburg), pp. REISINGER, H. (1986): Notizen zur Flora von Salzburg. Florist. Mitt. Salzburg 10: REISINGER, H. (1988): Pflanzensoziologische und ökologische Untersuchungen der verkehrsbegleitenden Vegetation in den mittleren Ostalpen. Dissertation Univ. Salzburg. REITER, M. (1963): Stand der floristischen Erforschung Salzburgs. Festschrift Paul Tratz, Haus der Natur, Salzburg: ROITHINGER, G.; HUBER, G.; MAIER, F. & KRISAI, R. (1995): Der Krottensee in Gmunden (OÖ) Vegetation, Flora & Naturschutz unter Berücksichtigung der Limnologie und Vegetationsgeschichte. Unveröffentl. Projektbericht. ROSTANSKI, K. & FORSTNER, W. (1982): Die Gattung Oenothera (Onagraceae) in Österreich. Phyton 22/1: ROTHMALER, W. (2002): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen, Kritischer Band. 9., völlig neu bearbeitete Auflage. Springer Verlag (Heidelberg Berlin), 948 pp. RUTTNER, A. (1955): Die Pflanzenwelt des Großraumes von Linz vor 100 Jahren. Teil I. Naturkdl. Jahrb. Stadt Linz 1955: RUTTNER, A. (1956): Die Pflanzenwelt des Großraumes von Linz vor 100 Jahren. Teil II. Naturkdl. Jahrb. Stadt Linz 1956: RUTTNER, A. (1957): Die Pflanzenwelt des Großraumes von Linz vor 100 Jahren. Teil III. Naturkdl. Jahrb. Stadt Linz 1957: RYVES T. B.; CLEMENT E. J. & FOSTER, M. C. (1996): Alien grasses of the British Isles. Botanical Society of the British Isles (BSBI). SAUBERER, N. (2001): Die Flora (Farn- und Blütenpflanzen) des Steinfeldes unter besonderer Berücksichtigung des militärischen Sperrgebietes Großmittel. Stapfia 77: SAUTER, A. E. (1845): Kleinere Mittheilungen [über Saxifraga hirsuta und Saxifraga umbrosa]. Flora 28: 191. SAUTER, A. E. (1879): Flora der Gefäßpflanzen des Herzogthums Salzburg. Mayr`sche Buchhandlung. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

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172 172 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze TRAXLER, G. (1967b): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (II). Burgenl. Heimatbl. 29/4: TRAXLER, G. (1968): Die Flora des Leithagebirges und am Neusiedlersee. 10. Ergänzung. Burgenl. Heimatbl. 30/1: 1 6. TRAXLER, G. (1969): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (III). Burgenl. Heimatbl. 31/2: TRAXLER, G. (1970): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (IV). Burgenl. Heimatbl. 32/1: TRAXLER, G. (1971): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (V). Burgenl. Heimatbl. 33/2: TRAXLER, G. (1972): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (VI). Burgenl. Heimatbl. 34/3: TRAXLER, G. (1973): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (VII). Burgenl. Heimatbl. 35/4: TRAXLER, G. (1974): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (VIII). Burgenl. Heimatbl. 36/2: TRAXLER, G. (1975): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (IX). Burgenl. Heimatbl. 37/2: TRAXLER, G. (1976): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (X). Burgenl. Heimatbl. 38: TRAXLER, G. (1977a): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XI). Burgenl. Heimatbl. 39/3: TRAXLER, G. (1977b): Floristische Forschung im Burgenland. Wiss. Arbeiten Burgenland 58: TRAXLER, G. (1978): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XII). Burgenl. Heimatbl. 40/2: TRAXLER, G. (1979): Cichorium calvum Schultz Bip. ex. Asch., Kahlfrüchtige Wegwarte (Zichorie) neu für Österreich. Burgenl. Heimatbl. 41: TRAXLER, G. (1980): Der Vogelfuß-Hornklee ein neuer Ankömmling der Pflanzenwelt in Österreich. Burgenl. Heimatbl. 42: TRAXLER, G. (1984a): Neue Beiträge zur Flora des Burgenlandes. Burgenl. Heimatbl. 46/1: 15 28, 46/2: TRAXLER, G. (1984b): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XVIII). Burgenl. Heimatbl. 46/3: TRAXLER, G. (1985): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XIX). Burgenl. Heimatbl. 47/1: TRAXLER, G. (1987): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XXI). Burgenl. Heimatbl. 49/3: TRAXLER, G. (1989a): Liste der Gefäßpflanzen des Burgenlandes. Veröffentlichungen der Internationalen Clusius-Forschungsgesellschaft Güssing 7: TRAXLER, G. (1989b): Floristische Neuigkeiten aus dem Burgenland (XXII). Burgenl. Heimatbl. 51/2: TREPL, L. (1984): Über Impatiens parviflora DC. als Agriophyt in Mitteleuropa. Diss. Bot. 73, 400 pp. TUTIN, T. G.; HEYWOOD, V. H.; BURGES, N. A.; MOORE, D. M.; VALENTINE, D. H.; WALTERS, S. M. & WEBB, D. A. (eds) (1964): Flora Europaea 1. Cambridge (U. K.): Cambridge University Press., 570 pp. TUTIN, T. G.; HEYWOOD, V. H.; BURGES, N. A.; MOORE, D. M.; VALENTINE, D. H.; WALTERS, S. M. & WEBB, D. A. (eds) ( ): Flora Europaea 2 5. Cambridge (U. K.): Cambridge University Press. 454, 370, 505, 452 pp. [1968, 1972, 1976, 1980]. TUTIN, T. G.; BURGES, N. A.; CHATER, A. O.; EDMONDSON, J. R.; HEYWOOD, V. H.; MOORE, D. M.; VALENTINE, D. H.; WALTERS, S. M. & WEBB, D. A. (eds) (1993): Flora Europaea. 581 pp. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

173 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 173 UDVARY, L. & BENYEI-HIMMER, M. (1999): Hedera hibernica (Kirchner) Bean (rish ivy) as a woody evergreen weed. (Zugriff: Mai 2002). VÖGE, M. (1994): Tauchbeobachtungen in Siedlungsgewässern von Elodea nuttalii (Planch.) St. John. Tuexenia 14: WAGENITZ, G. (2000): Über das Wort ansalben. Flor. Rundbr. 34/1: WAGNER, R. & MECENOVIC, K. (1973): Flora von Eisenerz und Umgebung. Mitt. Abt. Bot. Landesmus. Joanneum Graz 43 WALLNÖFER, B. (1993): Carex bebii und Carex vulpinoidea, zwei eingeschleppte Arten aus Nordamerika, sowie 8 weitere Gefäßpflanzen Nordtirols (Österreich). Linzer biol. Beitr. 25/1: WALTER, J. (1992): Flora und Sukzessionsverhältnisse auf Mülldeponien in verschiedenen Gebieten Österreichs. Diplomarbeit Univ. Wien, 241 pp. WALTER, J. & DOBE, CH. (2002): Amaranthus blitum L. subsp. emarginatus (Moq. ex Uline & Bray) Carretero et al. eine neue Sippe für Österreich. Abstracts 10. Österreichisches Botanikertreffen, BAL Gumpenstein. WALTERS, S.; BRADY, A.; BRICKELL, C. D.; CULLEN, J.; GREEN, D. S.; LEWIS, J.; MATTHEWS, V. A.; WEBB, D. A.; YEO, D. F. & ALEXANDER, J. C. M. (1986): The European Garden Flora. Volume I. Cambridge Univ. Press (New York, Melbourne). WEBER, E. (1999): Biological Flora of Central Europe: Solidago altissima. Flora 195: WEBER, H. E. (1990): Panicum dichotomiflorum Michaux, ein neues Unkraut der Maisäcker in Nordwestdeutschland. Göt. Flor. Rundbriefe 24/1: WEINMEISTER, B. (1949): Der Schattensteinbrech (Saxifraga umbrosa L.). Beitrag zur Flora des Tießenbachtales bei Scharnstein. Natkdl. Mitt. Oberösterr. 1/1: WESNER, W. (1995): Flora und Vegetation des Marchfeldschutzdammes. Diplomarbeit Univ. Wien, 122 pp. WIDDER, F. (1947): Adventiv-floristische Mitteilungen III. Carinthia II 136/56: WILHALM, T. & PAGITZ, K. (2001): Bromus diandrus Roth in Österreich. Linz. biol. Beitr. 33/2: WISSKIRCHEN, R. & HAEUPLER, H. (1998): Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag (Stuttgart), 765 pp. WITTMANN, H. (1989): Rote Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen des Bundeslandes Salzburg. Naturschutz-Beiträge 8/89, 70 pp. WITTMANN, H.; PILSL, P. & NOWOTNY, G. (1996): Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen des Bundeslandes Salzburg. Naturschutz-Beiträge 8/96, 83 pp. WITTMANN, H.; SIEBENBRUNNER, A.; PILSL, P. & HEISELMAYR, P. (1987): Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen. Sauteria 2, 403 pp. WITTMANN, H. & PILSL, P. (1997): Beiträge zur Flora des Bundeslandes Salzburg II. Linzer biol. Beitr. 29/1: WOLFF, P. & LANG, W. (1993): Die Rote Wasserlinse, Lemna turionifera Landolt neu für Österreich. Linzer biol. Beitr. 25/1: WOLKINGER, F. & BREITEGGER, L. (1996): Naturführer Süd-Burgenland. Veröffentlichungen der Internationalen Clusius-Forschungsgemeinschaft Güssing VIII, 193 pp. ZIDORN, CH. & DOBNER, M. J. (1999): Beitrag zur Ruderalflora der Bahnhöfe von Nordtirol. Ber. nat.- med. Verein Innsbruck 86: ZOBODAT (2001): Zoologisch-botanische Datenbank am Biologiezentrum Linz. Datenbankabfragen (Dezember 2001). ZWANDER, H. (2000): Neue Daten zum Pollenflug des Traubenkrautes (Ambrosia artemisiifolia) in Klagenfurt (Kärnten). Linzer biol. Beitr. 32/2: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

174 174 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 5.2 Moose H. G. Zechmeister, F. Grims & D. Hohenwallner Überblick Aufgrund ihrer Ausbreitungsökologie (vorwiegend windverbreitete Diasporen) können Moose sehr große Distanzen überbrücken. So können Sporen, die in höhere Luftschichten gelangen, über Kontinente hinweg transportiert werden (LONGTON 1997). Viele Moosarten (z. B. Cephalozia bicuspidata, Ceratodon purpureus, Sphagnum magellanicum etc.) weisen sowohl Areale auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel auf (vgl. HERZOG 1926). Gemeinsam mit geringer evolutionärer Entwicklungskapazität (z. B. SZWEYKOWSKI 1984) ist dies auch der Hauptgrund dafür, dass sich Endemismus bei Moosen fast ausschließlich nur bei Standortsspezialisten findet. Da Moose als Nutz- und Zierpflanzen eine eingeschränkte Bedeutung besitzen, spielt der bewusste Transport von Moosen kaum eine Rolle. Der Einfluss des Menschen auf die Verbreitung von Moosen beschränkt sich daher primär auf die Schaffung neuer (Klein-)Lebensräume (z. B. ZECHMEISTER et al. 2002a), welche aber in den seltensten Fällen zur Gründung neuer Kolonien im Sinne eines Neophyten-Zuwachses führen. In welchem Ausmaß der Faktor allgemeine Klimaerwärmung bei der Ausbreitung von Arten eine Rolle spielt, wird in jüngster Zeit vielfach diskutiert (z. B. FRAHM 1999). Da Moose auf Veränderungen von ökologischen Bedingungen (inkl. Temperatur) in vielen Fällen sehr rasch reagieren (z. B. ZECHMEISTER et al. 2002b), sollte auch diesem Umstand Rechnung getragen werden. Als etablierte Neophyten unter den Moosen Deutschlands sind bisher nur zwei Arten bekannt. Orthodontium lineare (aus Südafrika, in Mitteleuropa seit 1939 bekannt) und Campylopus introflexus (aus Südamerika, in Europa erstmals 1941 nachgewiesen, in Deutschland seit 1967 beobachtet). Beide Arten besiedeln in Deutschland relativ naturnahe Biotope (PHILLIPI 1976) Etablierte Neophyten Als in Österreich etablierte Neophyten können folgende zwei Arten gelten: Campylopus introflexus (Hedw.) Brid. Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb. Beide Arten haben ihre ursprüngliche Heimat in wärmeren Klimaten, wurden eingeschleppt und haben inzwischen seit Jahr(zehnt)en stabile Populationen entwickelt. Campylopus introflexus (Hedw.) Brid. Lebensraum: Die Art siedelt vorwiegend auf offenem Torf in Mooren und seltener auf Rohhumus in Wäldern, sie kann sich aber auch zwischen anderen Moosen etablieren. Ursprüngliche Verbreitung: Südhemisphärische Art mit subtropischer bis antarktischer Verbreitung, inzwischen weltweit verschleppt. 15 Univ.-Doz. Dr. H. G. Zechmeister, Mag. D. Hohenwallner, Institut für Ökologie und Naturschutz, Abteilung für Naturschutzforschung, Vegetations- und Landschaftsökologie, Althanstraße 14, A-1090 Wien, Prof. F. Grims, Gadern 27, A-4775 Taufkirchen an der Pram. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

175 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 175 Zeitpunkt der Ankunft und Ausbreitungsgeschichte (siehe auch FRAHM 1972): 1941: Erstmals in Europa in England beobachtet. 1959: Erstfund am kontinentaleuropäischen Festland: Bretagne. 1967: Erstfund in Deutschland bei Münster. Mittlerweile in allen deutschen Bundesländern nachgewiesen (DÜLL & MEINUNGER 1989). Verbreitung in Österreich: 1985: Erstfund in Österreich durch F. Höglinger im Gföhret bei Gerlham westlich von Seewalchen am Attersee, Oberösterreich ( ein faustgroßer Fleck auf einem 5 Jahre alten Torfblock Höglinger schriftl. Mitt.) 1986: Kreuzerbauernmoor bei Fornach, Oberösterreich (Suanjak) Im Rohr nordöstlich von Höchst, Vorarlberg (Starlinger) 1994: Steinerfelsen in der Schlögener Schlinge (Donaudurchbruch), Oberösterreich (Grims) 1995: Naturschutzgebiet Graf-Moos im Ibmer Moor, Oberösterreich (Krisai) Viehberg südlich von Weiffendorf im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims) 1998: Steiglberg im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Schröck) Winkl südlich von Höhnhart im Kobernaußerwald, Oberösterreich (Grims) 1999: Kneisslmoor im Leopoldskroner Moor, Salzburg (Schröck) 2000: Bürmoos, Salzburg (Schröck) Egelsee östlich vom Mattsee, Salzburg (Forstinger) Leopoldskroner Moor im Stadtteil Gneis, Stadt Salzburg (Schröck) Hammerauer Moor im Norden der Hammerauerstraße, Stadt Salzburg (Schröck) Campylopus introflexus dürfte in Österreich vor allem in Gebieten mit subatlantisch getöntem Klima (westliches Oberösterreich, Flachgau, Vorarlberg) heimisch werden. Bedenkt man die vielen bekannt gewordenen Fundorte in Deutschland, so muss man auch in Österreich in den nächsten Jahren mit zahlreichen Neufunden rechnen. Naturschutzprobleme: Campylopus introflexus ist ein invasiver Neophyt mit weltweit rascher Ausbreitungstendenz. Die Art kann quadratmetergroße Flächen bedecken (in Großbritannien oft viele hundert Quadratmeter). Aus Großbritannien wird über Hybriden mit ansässigen Arten berichtet. Dieser Umstand könnte langfristig zu einer Bedrohung für diese Arten werden. Nach Feldbeobachtungen (Grims unpubl.) ist aber bislang noch keine Beeinträchtigung einheimischer Arten festgestellt worden, während sie in Deutschland (wo Campylopus introflexus schon weiter verbreitet ist) als für den Naturschutz problematisch eingestuft wird (KOWARIK 2002). Lunularia cruciata (L.) Dumort ex Lindb. Lebensraum: Diese Art wächst an feuchten, oft beschatteten, mehr oder weniger neutralen Böden und Felsen (Mauern). PATON (1999) beschreibt sie treffender Weise als a horticultural weed ein Gartenunkraut, das oft in und um Glashäuser und in Pflanzentöpfen, mit denen die Pflanze eingeschleppt wurde, vorkommt. Zudem ist Lunularia cruciata oft an nassen Wegen und entlang der großen Flüsse zu finden. Ursprüngliche Verbreitung: Die ursprünglichen, natürlichen Vorkommen dieser Art sind nicht genau bekannt. MÜLLER (1954) gibt für dieses Moos einen Hauptverbreitungsschwerpunkt zwischen dem 20. und dem 45. nördlichen Breitengrad an. Die Hauptvorkommen liegen rund um das Mittelmeer und in Makaronesien. Weiters ist Lunularia cruciata regelmäßig und vermutlich natürlich in Nordafrika, in Persien, dem Iran und in Zentralafrika zu finden. Natürlich dürften die Vorkommen in Südwestirland und Südengland sein. Vorkommen gibt es aber auch in den USA und einigen Karibikländern. Zerstreut kommt Lunularia cruciata auf der südlichen Halbkugel (z. B. Nordaustralien) vor. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

176 176 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Zeitpunkt der Ankunft, Ausbreitungsgeschichte und Verbreitung in Österreich: Die Art wurde in Deutschland 1828 erstmals im Botanischen Garten von Karlsruhe beobachtet. Um die Jahrhundertwende dürfte die Art bereits relativ häufig im Freien vorgekommen sein. Herbar-Auswertungen von historischen Belegen aus Österreich erbrachten für Lunularia cruciata folgende Angaben (Köckinger & Suanjak mündl. Mitt.): Klosterneuburg 1872, Wilhering 1878, Kremsmünster 1886, Linz 1892, Bregenz 1907, Graz Darüber hinaus gibt es Belege für Wien aus den Jahren 1883 (Grims unpubl.) und 1892 (ZECHMEISTER et al. 1998). In Österreich gibt es eine Reihe von rezenten Nachweisen von Lunularia cruciata aus den meisten größeren Städten (z. B. Wien, Linz, Salzburg). Im Osten Österreichs wächst sie regelmäßig in den Donau-Auen unterhalb von Wien und in den March-Auen (alle Zechmeister unpubl.). Im Innviertel ist Lunularia cruciata vor allem im geschützten Bereich von Gärtnereien zu finden, kurzfristig auch in Friedhöfen (Schärding, Ort im Innkreis). Dies könnte u. a. mit dem subatlantisch getönten Klima des Innviertels in Zusammenhang stehen. Weitere Gründe für die Ausbreitung von Lunularia cruciata sind, wie bei den meisten Neophyten, vielschichtig. Die gegenüber dem Umland erhöhten Stadttemperaturen (z. B. AUER et al. 1989; HOHENWALLNER 1999) dürften eine wichtige Rolle spielen, und nicht zuletzt auch der Umstand, dass diese Art sehr tolerant gegenüber Luftverschmutzung ist (PATON 1999). Außerdem könnten sich frostresistente Ökotypen entwickelt haben. Die Art vermehrt sich bei uns (in Gegensatz zu ihrer Heimat) nur vegetativ. Naturschutzprobleme: In Österreich derzeit keine bekannt Nicht etablierte Neophyten Diese Arten besiedeln oft nur kurzfristig adäquate Standorte, um dann nach einigen Vegetationsperioden wieder zu verschwinden. In jedem Falle sollte ein regelmäßiges Monitoring dieser Populationen durchgeführt werden. Orthodontium lineare Schwaegr. Diese Art entstammt der südlichen Halbkugel und wurde 1911 in Europa erstmals in England nachgewiesen. Seit damals tritt sie vor allem in Westeuropa auf. In Schweden wurde sie erstmals 1969 dokumentiert und hat sich heute in Süd- und Westschweden bereits fix etabliert. Orthodontium lineare tritt in diesen Ländern vor allem auf temporären Substraten (z. B. Totholz) auf. Ihre Ausbreitung scheint in größerem Ausmaße auf den Faktor Substratverfügbarkeit als auf klimatische Bedingungen angewiesen zu sein (HEDENÄS et al. 1989). Funde aus Österreich gibt es aus der unmittelbaren Umgebung von Glashäusern in Wien (z. B. Biozentrum Althanstraße; Zechmeister unpubl.). Dort wächst die Art auf Blumenerde. Bislang gibt es keine weiteren, dokumentierten Fundmeldungen von O. lineare aus Österreich (z. B. GRIMS et al. 1999). Die Art ist vegetativ schwer zu erkennen und deshalb bislang vielleicht auch übersehen worden. Die Ausbreitung von O. lineare in Österreich ist aber zu erwarten und sollte verfolgt werden. Pterogonium gracile (Hedw.) Sm. Einen Sonderfall stellt Pterogonium gracile dar. Dieses Moos wurde von Hohenwallner im Jahr 1998 im oberen Belvederegarten in Wien gefunden (HOHENWALLNER & ZECHMEISTER 2001). Die Art, bislang für Österreich nicht bekannt, wurde vermutlich über Pflanzenmaterial oder Substrat eingeschleppt. Ob die Population stabil bleibt oder sich vielleicht sogar ausbreitet, müsste weiterhin verfolgt werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

177 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Literaturverzeichnis AUER, I.; BÖHM, R. & MOHNL, H. (1989): Klima von Wien. Eine anwendungsorientierte Klimatographie. Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 20, Magistrat der Stadt Wien, 270 pp. DÜLL, R. & MEINUNGER, L. (1989): Deutschlands Moose. 1.Teil. IDH-Verlag. Bad Münstereifel. FRAHM, J. P. (1972): Die Ausbreitung von Campylopus introflexus (Hedw.) Brid. in Mitteleuropa. Herzogia 2: FRAHM, J. P. (1999): Veränderungen der heimischen Moosflora. Bryologische Rundbriefe 24: 4 9. GRIMS, F.; KÖCKINGER, H.; KRISAI, R.; SCHRIEBL, A.; SUANJAK, M.; ZECHMEISTER, H. G. & EHRENDORFER, F. (1999): Die Laubmoose Österreichs. Catalogus Florae Austriae, II. Teil, Bryophyten (Moose), Heft 1, Musci (Laubmoose), Biosystematics and Ecology Series No. 15. Österreichische Akademie der Wissenschaften, 418 pp. HEDENÄS, L.; HERBEN, T.; RYDIN, H. & SÖDERSTRÖM, L. (1989): Ecology of the invading moss Orthodontium lineare in Sweden: Spatial distribution and population structure. Holarctic Ecology 12: HERZOG, T. (1926): Geographie der Moose. Gustav Fischer, Jena. HOHENWALLNER, D. (1999): Bioindikation mittels Moosen im dicht bebauten Stadtgebiet Wiens. Diplomarbeit am Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien. HOHENWALLNER, D. & ZECHMEISTER, H. G. (2001): Bemerkenswerte Moosfunde der Wiener Innenstadt. Linzer biol. Beitr. 33/1: KOWARIK, I. (2002): Biologische Invasionen in Deutschland: zur Rolle nichtheimischer Pflanzen. In: KOWARIK, I. & STARFINGER, U. (Hrsg.): Biologische Invasionen: Herausforderung zum Handeln? Neobiota 1. LONGTON, R. E. (1997): Reproductive biology and life-history strategies. Advances in Bryology 6: MÜLLER, K. (1954): Die Lebermoose Europas. In: RABENHORST, L. (Hrsg.): Kryptogamenflora, 6. Bd., Akademische Verlagsgesellschaft, London. PATON, J. A. (1999): The liverwort Flora of the British Isles. Harley Books. PHILLIPI, G. (1976): Einfluß des Menschen auf die Moosflora in der Bundesrepublik Deutschland. Schr.-R. f. Vegetationskde. 10: SZWEYKOWSKI, J. (1984): What do we know about the evolutionary process in bryophytes? Journal of the Hattori Botanical Lab. 55: ZECHMEISTER, H. G.; HUMER, K. & HOHENWALLNER, D. (1998): Historische Moosflora von Wien. Teil 1: Leber- und Hornmoose (Hepaticae, Anthocerotae). Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 135: ZECHMEISTER, H. G.; TRIBSCH, A.; MOSER, D. & WRBKA, T. (2002a): Distribution of endangered bryophytes in Austrian cultural landscapes. Biological Conservation 103: ZECHMEISTER, H. G.; GRODZINSKA, K. & SZAREK-LUKASZEWSKA, G. (2002b): Bryophytes. In: MARKERT, B. BREURE, T. & ZECHMEISTER, H. G. (eds): Bioindicators Biomonitors (principles, assessment, concepts). Elsevier, Amsterdam. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

178 178 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 5.3 Flechten O. Breuss 16 Österreich weist aufgrund seiner landschaftlichen, geologischen und klimatischen Vielfalt eine mit ca Arten sehr reiche Flechtenflora auf (HAFELLNER & TÜRK 2001). Durch intensivierte Forschung wurden in den letzten 20 Jahren viele Flechtenarten neu für Österreich nachgewiesen. Nur wenige lichenologische Arbeiten berühren das Thema neophytischer Flechten in Mitteleuropa. Da zuverlässige Daten zur Flechtenflora Mitteleuropas nur etwa 150 Jahre zurückreichen (WIRTH 1976), fehlt es teilweise an der nötigen Datengrundlage. Zudem gibt es nur sehr spärliche Hinweise auf mögliche neophytische Flechten. Nach POELT & TÜRK (1994) handelt es sich bei Anisomeridium polypori (Syn. A. nyssigenum) um die erste neophytische Flechte aus Übersee aus Nordamerika beschrieben, ist die Art in Europa erstmals 1914 und in den folgenden Jahrzehnten sehr sporadisch gesammelt worden. Sie ist heute in vielen Teilen West- und Mitteleuropas verbreitet und häufig. In Österreich ist sie aus mehreren Bundesländern bekannt, wo sie auf Borken verschiedener Laubgehölze an schattigen, luftfeuchten Standorten meist in kollinen bis montanen Lagen siedelt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Art früher übersehen wurde, da von einigen Regionen gründliche flechtenfloristische Bearbeitungen alter Autoren vorliegen, die viele unauffällige und seltene Arten erfassten. APTROOT (1999) bezweifelt den neophytischen Charakter von Anisomeridium polypori, von dem er Funde für gemäßigte bis (sub)tropische Bereiche aller Kontinente angibt. Die Beschreibung bzw. Kombination dieser Sippe unter nicht weniger als 15 Namen zeigt, dass sie nicht übersehen wurde, aber schlecht bekannt war. Möglicherweise liegt hier die Ausbreitung einer ursprünglich seltenen Art unter sich wandelnden ökologischen Bedingungen vor, wofür etwa die beobachtete Zunahme der Art in den Niederlanden spricht (VAN HERK & APTROOT 1998). WIRTH (1985, 1997) diskutiert mögliche Gründe für erhebliche Arealerweiterungen einiger Flechten in Deutschland. So haben etliche Arten durch Besiedelung anthropogener Standorte, durch emissionsbedingte Schwächung konkurrierender Flechten oder durch Klimaveränderungen eine starke Ausbreitung erfahren und stellen nun regionale Neophyten dar. Hier sind z. B. die obligat gesteinsbewohnenden Arten einzureihen, die an Mauern, Gebäuden, Grabsteinen, Dachplatten etc. Sekundärstandorte besiedeln. Einige westlich verbreitete epiphytische Arten, für die eine allmähliche Ausdehnung des Areals nach Mitteleuropa angegeben wird, wurden erst in jüngerer Zeit beschrieben und lassen daher eine Einwanderung nicht zuverlässig postulieren. Verschiedentlich wurde eine Neubildung von Sippen in jüngster Vergangenheit bei Lecanora conizaeoides und Candelariella heidelbergensis vermutet. Lecanora conizaeoides ist heute in vielen Gebieten Mitteleuropas häufig und dominiert in luftbelasteten Gebieten, findet sich jedoch in alten Herbarien sehr selten. Alle alten Nachweise stammen aus Hochmooren (WIRTH 1985). Die Flechte hat sich offenbar, von isolierten indigenen Vorkommen ausgehend, durch ihre hohe Toleranz gegenüber Luftschadstoffen schnell und erfolgreich ausgebreitet. Candelariella heidelbergensis wird heute meist nur mehr als Modifikation von C. aurella gesehen. Der Verdacht auf Einschleppung einer Flechte nach Österreich besteht bei Phaeophyscia rubropulchra, einer kleinen, aber auffälligen Blattflechte, die im östlichen Nordamerika und in Ostasien verbreitet ist. Ihr einziges europäisches Vorkommen wurde kürzlich im oberösterreichischen Donautal entdeckt (BERGER et al. 1998). 16 Univ.-Doz. Mag. Dr. O. Breuss, Naturhistorisches Museum, Bot. Abteilung, Burgring 7, Postfach 417, A-1014 Wien (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

179 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Literaturverzeichnis APTROOT, A. (1999): Notes on taxonomy, distribution and ecology of Anisomeridium polypori. Lichenologist 31(6): BERGER, F.; PRIEMETZHOFER, F. & TÜRK, R. (1998): Neue und seltene Flechten und lichenicole Pilze aus Oberösterreich IV. Beitr. Naturk. Oberösterreichs 6: HAFELLNER, J. & TÜRK, R. (2001): Die lichenisierten Pilze Österreichs eine Checkliste der bisher nachgewiesenen Arten mit Verbreitungsangaben. Stapfia 76: POELT, J. & TÜRK, R. (1994): Anisomeridium nyssaegenum, ein Neophyt unter den Flechten, in Österreich und Süddeutschland. Herzogia 10: VAN HERK, K. & APTROOT, A. (1998): Recovery of epiphytic lichens in the Netherlands. Bull. Brit. Lichen Society 82: WIRTH, V. (1976): Veränderungen der Flechtenflora und Flechtenvegetation in der Bundesrepublik Deutschland. Schr.-R. f. Vegetationskde. 10: WIRTH, V. (1985): Zur Ausbreitung, Herkunft und Ökologie anthropogen geförderter Rinden- und Holzflechten. Tuexenia 5: WIRTH, V. (1997): Einheimisch oder eingewandert? Über die Einschätzung von Neufunden von Flechten. Bibl. Lichenol. 67: Algen W. Kabas Überblick Algen besiedeln die vielfältigsten Lebensräume. Sie leben im Boden, auf Steinen und als Aufwuchsalgen auf Pflanzen, in Teichen, Seen, Bächen, Flüssen, in kleinen temporären Lacken, dort auf verschiedensten Substraten, und sogar in Schnee und Eis. Viele Algen haben aufgrund ihrer hohen Toleranz gegenüber verschiedenen Umweltfaktoren (Temperatur, Nährstoffe, usw.) eine kosmopolitische Verbreitung. Diese wird durch effiziente Ausbreitungsvektoren, vor allem durch Zugvögel und Wind, zusätzlich begünstigt. Es gibt jedoch auch Algenarten, die keine kosmopolitische Verbreitung aufweisen. So sind z. B. einige kokkale Grünalgen streng an bestimmte Milieufaktoren gebunden und besitzen daher kleinräumigere Areale (HUBER-PESTALOZZI 1983). Unter Berücksichtigung der in Kap. 4.1 angeführten methodischen Schwierigkeiten können hier nur auffällige, neu aufgefundene Arten aus gut untersuchten Gewässern (Neusiedler See, Alte Donau) berücksichtigt werden, deren Verbreitung und Ökologie ein neophytisches Auftreten vermuten lässt. Unter den Luft- und Bodenalgen Österreichs sind keine Neophyten bekannt, zumindest für die Luftalgen sind auch keine Neophyten zu erwarten. 17 Mag. W. Kabas, Hietzinger Kai 199, A-1130 Wien, kabas@pflaphy.univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

180 180 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Taxaliste Gyrosigma macrum (W. Smith) Griff. et Henfer 1856, Bacillariophyceae (Kieselalgen) Diese Alge tritt im Plankton und Benthos von salzhaltigen Binnengewässern und von Brackwasser auf. Ihre Verbreitung ist wahrscheinlich kosmopolitisch. Sie wurde erstmals in den 1970er Jahren nachgewiesen, fehlte aber bei früheren Erhebungen der Algenflora des Neusiedler Sees (GRUNOW 1860, 1862, 1863; PANTOCSEK 1912). Nachweis: Neusiedler See im Burgenland (KUSEL-FETZMANN 1973, 1978, 1979). Cylindrospermopsis raciborskii (Wolsz) Seenayya et Subba Raju (1972), Cyanobacteria (Blaualgen) Diese Art hat eine tropische bis temperate Verbreitung und kommt als Eutrophierungszeiger im Plankton vor. Sie zeigt häufig eine Verschlechterung der Wasserqualität an. Diese Art wurde erstmals Anfang der 1990er Jahre in Österreich mit einem Massenvorkommen nachgewiesen. Nachweis: Alte Donau in Wien (DOKULIL & MAYER 1996). Peridiniopsis borgei Lemm. 1904, Dinophyceae (Panzerflagellaten) Diese Alge kommt im Sommerplankton eutropher, alkalischer Gewässer mit hohem Salzgehalt vor. Die in Österreich sonst selten anzutreffende hohe Leitfähigkeit bedingt das zum Teil massenhafte Auftreten dieses Flagellaten in den künstlich geschaffenen Gewässern. Nachweis: Ziegelteiche in Wien und Niederösterreich (GÄTZ & SCHAGERL 1990). Euastrum evolutum (Nordst.) West & West, Desmidiaceae (Zieralgen) Eine planktische Alge in den Altwässern der Donauauen bei Wien Diese Alge könnte durch den Besatz von nordamerikanischen Fischarten (Forelle und Sonnenbarsch) eingeschleppt worden sein. Nachweis: Donau-Auen bei Wien (LENZENWEGER & FRIEDRICH 2001) Zusammenfassung Die oben genannte Kieselalge Gyrosigma macrum kann als Brackwasser- oder Meeresform aufgrund des hohen Elektrolytgehaltes im Neusiedler See vorkommen. Der Neusiedler See und seine Umgebung ist ein wichtiges Rast-, Überwinterungs- und Brutgebiet für viele Wasservogelarten. Die Vermutung liegt nahe, dass diese seltene Algenart durch Wasservögel eingeschleppt wurde. Die Kieselalge könnte aber auch durch den Besatz von Aalen, deren Ursprungsort Flussästuare sind, eingeschleppt worden sein. Eine Einschleppung durch Fischbesatz wird auch bei Euastrum evolutum vermutet. Das Vorkommen der Blaualge Cylindrospermopsis raciborskii und des Panzerflagellaten Peridiniopsis borgei in Österreich dürfte auf anthropogene Veränderungen im Gewässerchemismus und -nährstoffhaushalt zurückzuführen sein Literaturverzeichnis DOKULIL, M. T. & MAYER, J. (1996): Population dynamics and photosynthetic rates of a Cylindrospermopsis Limnothrix association in a highly eutrophic urban lake, Alte Donau, Vienna, Austria. Algological Studies 83: GÄTZ, N. & SCHAGERL, M. (1990): Peridiniopsis borgei Lemm. eine seltene Dinophyceae in Ziegelteichen in Wien und Niederösterreich. Lauterbornia 4: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

181 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 181 GRUNOW, A. (1860): Über neue und ungenügend bekannte Algen. Verh. k.k. Zool.-Bot. Ges. 10: GRUNOW, A. (1862): Die österreichischen Diatomaceen nebst Anschluß einiger Arten von anderen Lokalitäten und einer neuen Art. Übersicht der bisher bekannten Gattungen. Verh. k.k. Zool.-Bot. Ges. 12: , GRUNOW, A. (1863): Über einige neue und unbekannte Arten und Gattungen von Diatomaceen. Verh. k.k. Zool.-Bot. Ges. 13: HUBER-PESTALOZZI, G. (Hrsg.) (1983): Das Phytoplankton des Süßwassers, Bd. 16, 7.Teil, 1. Hälfte. Stuttgart, E. Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung, 1044 pp. KUSEL-FETZMANN, E. (1973): Gyrosigma macrum neu für den Neusiedler See. Österr. Bot. Z. 122: KUSEL-FETZMANN, E. (1978): Änderung in der Zusammensetzung der Algenflora im Neusiedlersee. Burgenländischer Forschungsbericht 2: KUSEL-FETZMANN, E. (1979): Algal vegetation of lake Neusiedl and its natural and man-induced changes. Symp. Biol. Hung LENZENWEGER, R. & FRIEDRICH, W. (2001): Zur Desmidiales (Chlorophyta)-Flora der Altwässer in den Donau-Auen bei Wien (Österreich). Phyton 41: PANTOCSEK, J. (1912): A fertö to kovamoszat viranya (Bacillariae Lacus Peisonis). Pozsony (Pressburg): Pilze H. Voglmayr & I. Krisai-Greilhuber Überblick Obwohl Pilze mit ihren Sporen potenziell ein größeres Ausbreitungsvermögen haben als etwa Samenpflanzen, ist die interkontinentale Fernausbreitung dennoch nicht so häufig, wie man annehmen könnte. Einerseits werden die meisten Sporen in höheren Luftschichten rasch durch UV-Strahlung abgetötet, andererseits ist der Großteil der Arten ökologisch eng eingenischt. Deshalb wird es mit steigender Distanz umso unwahrscheinlicher, dass lebende Sporen geeignete Wuchsbedingungen vorfinden. Aus diesen Gründen finden wir auch bei Pilzen in der Regel ein begrenztes Verbreitungsgebiet, das sicherlich nicht dem potenziell möglichen Gesamtareal entspricht. Selbst bei Arten mit weiter Verbreitung finden wir genetisch mehr oder weniger stark unterschiedliche Populationen, die die Tatsache einer beschränkten natürlichen Ausbreitungsfähigkeit von Sporen bestätigen. Der Mensch dürfte schon lange an der Arealvergrößerung von Pilzarten beteiligt gewesen sein, und es kann als sicher angenommen werden, dass zu Beginn der Neuzeit mit der Aufnahme bzw. Intensivierung der Handelsbeziehungen zu anderen Kontinenten die weltweite Verschleppung von Pilzen enorm zugenommen hat. Man findet deshalb bei den Pilzen eine Situation vor, die der bei Pflanzen und Tieren analog ist: Vor 1492 vom Menschen verschleppte und in der Folge etablierte Pilze werden als Archäomyzeten, jene nach diesem Zeitpunkt als Neomyzeten bezeichnet (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999; siehe auch Kap ). In der Literatur (KREISEL & SCHOLLER 1994; SCHOLLER 1999) fin- 18 Dr. H. Voglmayr & Univ.-Prof. Dr. I. Krisai-Greilhuber, Institut für Botanik, Universität Wien, Abt. für Mykologie und Kryptogamenforschung, Rennweg 14, A-1030 Wien, hermann.voglmayr@univie.ac.at, irmgard.greilhuber@univie.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

182 182 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze det sich außerdem noch der Begriff Ephemeromyzeten; damit werden Arten bezeichnet, die sich nicht etablieren können und deshalb nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden (siehe Kap ). Da es aber aufgrund der völlig unzureichenden Datenlage in vielen Fällen praktisch unmöglich ist, zu entscheiden, ob ein Pilz als etabliert gelten kann oder nicht, scheint es uns vorläufig am vernünftigsten, auf diese Unterscheidung zu verzichten. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff Neomyzeten deshalb sehr weit gefasst und schließt auch Ephemeromyzeten mit ein. Bei der Beurteilung der Neomyzeten ergeben sich allerdings praktische Probleme. Da die meisten Pilze mikroskopisch klein und unauffällig sind und außerdem bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts kaum wahrgenommen wurden, sind Verschleppungen in der Regel nicht dokumentiert. So ist es heute bei vielen Arten mit weltweiter Verbreitung praktisch unmöglich festzustellen, ob das Gesamtareal natürlich oder erst eine Folge von Verschleppung durch den Menschen ist. Noch schwieriger ist abschätzbar, wann und von wo eine mögliche Verschleppung stattgefunden haben könnte. Das gilt nicht nur für die mikroskopisch kleinen Pilze, wo umfassende Arterhebungen für ein bestimmtes Gebiet praktisch bis heute fehlen, sondern auch für die weitaus besser dokumentierten Arten mit großen, auffälligen Fruchtkörpern (= Großpilze). Dafür sind in erster Linie folgende Umstände verantwortlich: Viele Großpilze bilden nur sporadisch Fruchtkörper aus und sind in ihrem Verbreitungsgebiet generell selten, wodurch in einem bestimmten Gebiet erhobene Artenlisten zwangsläufig unvollständig sind. Das Fehlen historischer Nachweise einer Art bedeutet damit nicht, dass diese Art nicht vorhanden war. Zudem sind viele Großpilze nur schwer bestimmbar und bis heute systematisch unzureichend erforscht (auch aus Mitteleuropa werden jedes Jahr etliche neue Arten beschrieben!). Deshalb sind historische Angaben auch bei den Großpilzen nur beschränkt aussagekräftig und können meist keine sicheren Hinweise auf Neomyzeten liefern. Allerdings ist die Datenlage bezüglich Neomyzeten nicht bei allen Pilzen gleich schlecht. Diese hängt in erster Linie von der ökologischen Einnischung der entsprechenden Arten ab. So ist etwa die Einschleppung der meisten saprotrophen und vieler symbiontischer Pilze unauffällig, da diese Arten kaum sichtbare Auswirkungen auf Ökosysteme haben, und damit auch indirekte Anzeichen für ihr Neuauftreten fehlen. Im Gegensatz dazu ist die Einschleppung obligater Parasiten oft gut nachvollziehbar. Die meisten obligaten Parasiten zeichnen sich durch hohe Wirtsspezifität aus; damit ist etwa klar, dass die parasitischen Pilze, die bei uns ausschließlich Neophyten parasitieren, Neomyzeten sein müssen. Außerdem sind die Symptome, die Parasiten an ihren Wirten hervorrufen, oft auffällig und zudem nicht selten mit beträchtlichen wirtschaftlichen Schäden verbunden, weshalb ihr Neuauftreten historisch meist gut belegt ist. Dies betrifft in erster Linie Parasiten von Kultur- und Nutzpflanzen in Land- und Forstwirtschaft, aber auch andere Fälle mit spektakulärem Befallsbild und/oder starker Schädigung des Wirtsorganismus. Bei solchen Arten lassen sich Herkunftsgebiet und Ausbreitungswege meist gut nachvollziehen, und die Ausbreitung etlicher parasitischer Neomyzeten über ganze Kontinente innerhalb weniger Jahre ist seit etwa 1850 sehr gut belegt. Aufgrund der vorigen Erläuterungen scheint es sinnvoll, die Neomyzeten nach ökologischen Gruppen (Saprotrophe, Symbionten, Parasiten) getrennt zu diskutieren Saprotrophe Neomyzeten Wie bereits oben erläutert, lässt sich die Einschleppung saprotropher Neomyzeten historisch kaum belegen, da sie sich in die heimische Mykoflora in der Regel unauffällig integrieren. Eine Ausbreitung zu Lasten anderer, heimischer Arten scheint zwar möglich und in manchen Fällen auch wahrscheinlich, ist aber empirisch nicht dokumentiert. In einem Fall ist allerdings die Ausbreitungsgeschichte eines saprotrophen Neomyzeten gut nachvollziehbar, nämlich bei Clathrus (= Anthurus) archeri, dem Tintenfischpilz. Diese Art, ein Bauchpilz aus der Stinkmorchelverwandtschaft, hat einerseits sehr auffällige, große Frucht- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

183 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 183 körper, andererseits gibt es keine ähnlichen heimischen Arten. Außerdem wurde er erst um 1910 in Europa eingeschleppt, wahrscheinlich mit neuseeländischen oder australischen Wollimporten. Clathrus archeri wurde erstmals 1914 aus den Vogesen (Frankreich) nachgewiesen; von dort breitete er sich langsam über ganz West- und Mitteleuropa aus (MICHAEL et al. 1986). Der erste österreichische Nachweis dürfte aus dem Jahr 1948 aus Zell am Moos (Oberösterreich) stammen (LOHWAG 1948, 1949). Mittlerweile dürfte er in allen österreichischen Bundesländern vorkommen und kann als fest etabliert gelten. Im Gegensatz zu seiner weiten ökologischen Amplitude in Wiesen- und Waldgesellschaften ist er in vielen Gegenden noch immer selten, während er etwa in der Steiermark mancherorts Massenvorkommen ausbildet. Eine Erklärung dafür liefert seine vergleichsweise langsame Ausbreitungsgeschwindigkeit, die ihre Ursache darin haben dürfte, dass seine Sporen nicht vom Wind, sondern von Insekten ausgebreitet werden. Vermutlich befindet sich Clathrus archeri in manchen Gebieten Österreichs nach wie vor in aktiver Ausbreitung und könnte deshalb in Zukunft insgesamt häufiger auftreten. Ein zweiter Fall eines in Österreich etablierten saprotrophen Neomyzeten könnte Agaricus bisporus, der Kulturchampignon, sein. Naturnahe europäische Vorkommen finden sich in West- und Südeuropa. Der Kulturchampignon wurde vor etwa 300 Jahren in Frankreich in Kultur genommen (KERRIGAN 1995). Es ist nicht ganz auszuschließen, dass er bereits vor seiner Kultivierung in Österreich heimisch war. Dagegen spricht, dass rezente österreichische Funde ausschließlich in stark anthropogen beeinflussten Habitaten gemacht wurden. Genetische Untersuchungen vieler europäischer Herkünfte von solchen Standorten ergaben, dass diese eindeutig den Kultursorten zuzuordnen waren (Kerrigan mündl. Mitt.). Bei uns verwildern die Kultursorten immer wieder über Küchenabfälle; er ist auf sehr nährstoffreiches Substrat angewiesen und wird dementsprechend vor allem auf Komposthaufen, Misthaufen und stark gedüngten Wiesen und Äckern gefunden. Auch bei anderen, nicht kultivierten Agaricus-Arten könnte es sich um Neomyzeten handeln, die allerdings keine Kulturflüchtlinge sind. Erwähnt werden sollte hier etwa A. bernardii, eine halophile Art, die bei uns ausschließlich an Rändern von im Winter mit Streusalz behandelten Straßen gefunden wurde (Hausknecht mündl. Mitt.). Ein weiterer Kulturpilz, der gelegentlich verwildert, ohne sich aber dauerhaft etablieren zu können, ist Stropharia rugosoannulata. Da er auf unbeständigen Substraten (Stroh, Sägespäne etc.) wächst, verschwindet er meist rasch wieder, nachdem das Substrat abgebaut ist. Die saprotrophe Gattung Conocybe dürfte ebenfalls etliche Neomyzeten enthalten (Hausknecht mündl. Mitt.); allerdings liegen für diese taxonomisch schwierige Gattung keine verlässlichen historischen Daten vor. Jedenfalls legen sowohl ihr schlagartig einsetzendes, verstärktes Auftreten als auch die Ökologie mancher Arten nahe, dass es sich um Neomyzeten handeln könnte. Ähnlich ist die Situation bei der taxonomisch schwierigen Gattung Psilocybe, die wahrscheinlich ebenfalls einige fest etablierte Neomyzeten enthält. Diese Gattung soll hier auch deshalb besonders erwähnt werden, da in Zukunft möglicherweise etliche außereuropäische Arten als Neomyzeten auftreten werden. Viele, meist nordamerikanische Arten der Gattung Psilocybe sind nämlich stark psychoaktiv und werden oft als Rauschpilze kultiviert. Die zunehmende Popularität dieser Rauschpilze in Europa könnte deshalb zur Einbürgerung vor allem temperater Arten führen (z. B. P. azurescens). Der Großteil an bekannten saprotrophen Neomyzeten ist bei uns nicht fest etabliert. Es handelt sich bei ihnen um tropische bis subtropische Arten, die mehr oder weniger häufig in Gewächshäusern, Blumentöpfen, Komposthaufen etc. gefunden werden und auf diese Standorte beschränkt bleiben. Einige dieser Arten treten regelmäßig auf; das bekannteste Beispiel dafür ist Leucocoprinus birnbaumii, ein kleiner, auffälliger gelber Hutpilz, der immer wieder in Töpfen von Zimmerpflanzen gefunden wird, im Freien aber nicht überdauern kann. Die meisten Arten allerdings werden nur sporadisch und vereinzelt in Gewächshäusern gefunden Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

184 184 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze und verschwinden auch rasch wieder. Diese Arten lassen sich eindeutig in die Gruppe der Ephemeromyzeten einordnen. Aufgrund ihrer Unbeständigkeit ist es unmöglich, eine vollständige Liste dieser Arten anzufertigen. Zuletzt sollen auch noch jene saprotrophen Neomyzeten erwähnt werden, für die keine österreichischen Nachweise vorliegen, mit deren Auftreten aber in Zukunft zu rechnen ist. Beispiele sind Mutinus elegans und M. ravenelii, die beide aus dem temperaten Nordamerika nach Europa verschleppt wurden und in Nachbarländern Österreichs bereits etabliert sind (M. elegans: Deutschland, Italien, Schweiz; M. ravenelii: Deutschland, Tschechien) (KREISEL 2001) Symbiontische Neomyzeten Darunter fallen zwei wichtige Untergruppen, die Flechten, die in einem gesonderten Abschnitt (Kap. 5.3) behandelt werden und auf die an dieser Stelle deshalb nicht weiter eingegangen wird, und die Mykorrhizapilze Mykorrhizabildende Neomyzeten Mykorrhizapilze sind, ähnlich wie Parasiten, meist an bestimmte Wirtspflanzen gebunden und wurden mit diesen oft verschleppt. Besonders trifft das auf die Ektomykorrhizapilze zu. Fast alle temperaten und borealen Baumarten bilden Ektomykorrhizen aus, und mit dem Import von Forstpflanzen aus anderen Kontinenten wurden oft auch deren Mykorrhizapilze eingeschleppt. Wichtige Beispiele umfassen etwa die Mykorrhizapilze der Gattung Eucalyptus im Mediterrangebiet (Heimat: Australien), oder von forstlich kultivierten nordamerikanischen bzw. ostasiatischen Pinaceen (Pseudotsuga menziesii, Larix spp., Pinus spp.) in Mitteleuropa und Skandinavien. Aus Österreich sind bislang noch keine mykorrhizabildenden Neomyzeten bekannt, obwohl aus den Nachbarländern etliche Arten nachgewiesen wurden. Der Grund dafür liegt möglicherweise in der mangelnden Erforschung, und es sollte bei kultivierten nordamerikanischen oder ostasiatischen Forstbäumen verstärkt auf diese Arten geachtet werden. Beispiele wären etwa Suillus lakei (Wirt: Pseudotsuga menziesii; u. a. aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei nachgewiesen), Suillus pictus (Wirt: Pinus strobus; u. a. aus Deutschland nachgewiesen), Boletinus asiaticus und Suillus spectabilis (Wirt: Larix sibirica; u. a. aus Finnland nachgewiesen). Ein wahrscheinliches Beispiel für einen eingeschleppten Mykorrhizapilz stellt auch die nordamerikanische Art Paxillus vernalis dar (JAROSCH & BRESINSKY 1999). Diese Art mykorrhiziert in Europa auch diverse heimische Laubgehölze, allerdings nur in stark anthropogen beeinflussten Standorten (Parks, Baumschulen etc.). P. vernalis wurde in Europa bisher nur aus Deutschland nachgewiesen (JAROSCH & BRESINSKY 1999). Diese Art ist auch in Österreich zu erwarten, wurde aber aufgrund der großen Ähnlichkeit mit dem häufigen, heimischen P. involutus (Kahler Krempling) bislang wahrscheinlich verkannt Parasitische Neomyzeten Ausführliche Diskussionen dieser wichtigen Gruppe finden sich bei KREISEL & SCHOLLER (1994) und bei SCHOLLER (1999). Trotz der vergleichsweise guten Dokumentation der obligaten Parasiten ist bei den Arten, die nicht auf Nutzpflanzen vorkommen, der Kenntnisstand über deren Gesamtareal nach wie vor oft fragmentarisch. So gibt es eine Reihe von parasitischen Neomyzeten (meist auf Neophyten und Zierpflanzen), die zwar aus Nachbarländern Österreichs nachgewiesen, unseres Wissens für Österreich noch nicht belegt sind, obwohl ihr Vorkommen durchaus möglich ist. Beispiele dafür wären Erysiphe catalpae (auf Catalpa bignonioides; Heimat:?Ostasien), Erysiphe howeana (auf Oenothera spp.; Heimat: Nord- (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

185 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 185 amerika), Melanopsichium pennsylvanicum (auf Polygonum spp.; Heimat: Nordamerika), Microsphaera palczewskii (auf Caragana arborescens; Heimat: Sibirien), Microsphaera pseudacaciae (auf Robinia pseudacacia; Heimat: Nordamerika), Microsphaera russellii (auf Oxalis corniculata und O. stricta; Heimat: Nordamerika), Oidium hortensiae (auf Hydrangea macrophylla; Heimat: Ostasien), Peronospora jacksonii (auf Mimulus spp.; Heimat: Nordamerika), Plasmopara skvortzovii (auf Abutilon theophrasti; Heimat: Asien), Pseudonectria pachysandricola (auf Pachysandra terminalis; Heimat: Japan), Urocystis eranthidis (auf Eranthis hyemalis; Heimat: Südosteuropa, Asien), Ustilago oxalidis (auf Oxalis fontana; Heimat: Nordamerika) (siehe auch KREISEL & SCHOLLER 1994). Ein weiteres Problem betrifft jene Arten, die nur auf exotischen Zimmer- oder Gewächshauspflanzen vorkommen. Für diese Arten ist es praktisch unmöglich, eine vollständige Auflistung vorzunehmen; deshalb wurden von diesen nur die häufigen bzw. gut dokumentierten Arten in die Taxaliste aufgenommen. Die obligat parasitischen Pilze lassen sich nach ihren Wirten in mehrere Untergruppen unterteilen, die auch die ökosystemare Bedeutung der Neomyzeten wiedergeben Parasitische Neomyzeten auf heimischen Pflanzen oder Tieren Diese Gruppe ist besonders wichtig, da sich darunter für heimische Arten gefährliche Parasiten befinden, die manchmal sogar ganze Ökosysteme bedrohen können. Wichtig ist, dass diese Parasiten aus Gebieten eingeschleppt wurden, in denen ihre Wirte durch Koevolution an sie angepasst waren, während die neuen Wirte im nicht-natürlichen Verbreitungsgebiet des Parasiten oft keine oder nur sehr geringe Resistenz haben. Dies führte bzw. führt dazu, dass sich die Parasiten nach der Einschleppung epidemisch und ungebremst ausbreiten und oft ganze Wirtspopulationen ausrotten können. Wichtige Beispiele für solche eingeschleppte Parasiten, die für heimische Arten zu einer Bedrohung geworden sind, umfassen etwa bei Pflanzen Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi, die Erreger des Ulmensterbens; Cryphonectria parasitica, den Erreger des Kastanienrindenkrebses, und Phytophthora sp. (Ph. cambivora x Ph. fragariae), den Erreger des Erlensterbens; bei Tieren Aphanomyces astaci, den Erreger der Krebspest. Fast alle dieser problematischen Neomyzeten stammen entweder aus Ostasien oder Nordamerika. Auf sie soll in der Folge kurz eingegangen werden. Das Ulmensterben ist in Europa das vielleicht bekannteste und drastischste Beispiel für negative ökologische Folgen von eingeschleppten pilzlichen Parasiten. Diese Krankheit befällt alle heimischen Ulmen, wobei die Feld- und die Berg-Ulme (Ulmus minor, U. glabra) besonders anfällig sind, während die Flatter-Ulme (U. laevis) vergleichsweise weniger gefährdet ist. Das Ulmensterben wurde erstmals 1919 in Holland nachgewiesen (SPIERENBURG 1921; daher auch der Name Holländische Ulmenwelke) und breitete sich rasch über ganz Europa aus. Vektoren sind Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus und S. multistriatus), die den Pilz von Baum zu Baum ausbreiten und einen Befall überhaupt erst möglich machen. Für die Fernausbreitung spielte der Transport von berindetem Holz eine wichtige Rolle. In der Folge wurde Ophiostoma ulmi auch in Nordamerika eingeschleppt, wo er ebenfalls die dort heimischen Ulmen stark dezimierte. Nach dieser ersten Erkrankungswelle, die von Ophiostoma ulmi hervorgerufen wurde, stellte sich ein Gleichgewicht ein, und die Ulmenbestände erholten sich etwas, bis um 1970 ein weiterer Krankheitsschub folgte. Dieser wurde durch die neu eingeschleppte Art Ophiostoma novo-ulmi hervorgerufen. Diese Art ist um einiges aggressiver als O. ulmi, breitete sich in der Folge rasch aus und vernichtete auch gegen O. ulmi resistente Wirtspopulationen. Mittlerweile ist O. novo-ulmi in ganz Österreich dominant und hat O. ulmi bereits vollständig verdrängt; letzterer lässt sich in Österreich nicht mehr nachweisen (KIRISITS et al. 2001). O. novo-ulmi besteht aus zwei Unterarten, die unterschiedliche Areale und Wanderungswege aufweisen (BRASIER & KIRK 2001). O. novo-ulmi subsp. novoulmi, besser bekannt als Rasse EAN (= EurAsiaN), wurde zuerst im Gebiet um das Schwarze Meer nachgewiesen und breitete sich von dort nach Westen und Osten aus. O. novo-ulmi subsp. americana, auch als Rasse NAN (= NorthAmericaN) bezeichnet, trat zuerst in Nord- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

186 186 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze amerika auf und wurde in der Folge über Großbritannien nach Westeuropa verschleppt. Die Unterart novo-ulmi hat gegenwärtig ihre Hauptverbreitung in Westasien, Ost- und Mitteleuropa, während die Unterart americana vor allem in Nordamerika und Westeuropa vorkommt (BRASIER & KIRK 2001). In Mitteleuropa überlappen die Areale beider Unterarten und bilden sporadische Hybriden, was die Gefahr der Entstehung neuer Pathotypen in sich birgt. Die Heimat von Ophiostoma ulmi und O. novo-ulmi ist unbekannt und wird in Ostasien (Himalajagebiet?) vermutet 19. Nicht ganz so dramatisch präsentiert sich die Situation bei Cryphonectria parasitica, dem Kastanienrindenkrebs. Auch diese Art war ursprünglich in Ostasien beheimatet, wo ihre Wirte weitgehend resistent sind. Um 1900 wurde sie zuerst in Nordamerika eingeschleppt, wo sie binnen kürzester Zeit praktisch den gesamten Bestand von Castanea dentata dahinraffte, die bis zu diesem Zeitpunkt eine bedeutende Rolle in den Laubwäldern der östlichen USA gespielt hatte. Um 1938 erfolgte dann die Verschleppung von Cryphonectria parasitica aus den USA nach Europa, allerdings mit etwas weniger schwerwiegenden Folgen für Castanea sativa. Gründe dafür sind einerseits höhere Resistenz von Castanea sativa, andererseits das Vorhandensein von Hypovirulenz, die durch ein Virus von Cryphonectria parasitica verursacht wird. Seit 1964 ist diese Art auch in Österreich nachgewiesen und für die Kastanienwälder des Burgenlandes und der Steiermark eine latente Bedrohung. Phytophthora sp., der Erreger des Erlensterbens, stellt einen Sonderfall eines potenziellen Neomyzeten dar. Er befällt in erster Linie Alnus glutinosa an dauernd überstauten Standorten, wurde mittlerweile aber auch von A. incana isoliert (CECH 2001b). Diese Krankheit wurde um 1990 in Großbritannien entdeckt und verursachte teilweise beträchtliche Schäden an den dortigen Schwarzerlenbeständen wurde sie erstmals eindeutig in Österreich festgestellt; es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Krankheit bereits um 1985 im nördlichen Waldviertel aufgetreten ist (CECH 2000). Molekulargenetische Studien legen nahe, dass es sich bei dieser Art um eine rezente Hybride zweier anderer Phytophthora-Arten handeln dürfte, nämlich von Ph. cambivora und Ph. fragariae (BRASIER et al. 1999). Dies ist bemerkenswert, da beide Elternarten ein ausgesprochen weites Wirtsspektrum haben, während die Hybride auf die Gattung Alnus beschränkt ist (CECH 2000). Zeitpunkt und Ort der Hybridisierung sind unbekannt; das Auftreten erster Symptome lässt aber vermuten, dass diese Art nicht in Österreich entstanden ist, sondern später eingewandert/eingeschleppt worden ist. Jedenfalls breitet sich Phytophthora sp. in Österreich nach wie vor aus; neben der Ausbreitung entlang von Flüssen und Bächen mittels Zoosporen ist auch aktive Verschleppung durch den Menschen mit infizierten Pflanzen aus Baumschulen dokumentiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein Gleichgewicht einstellen wird oder ob mit einem verstärkten Auftreten von Schäden an den heimischen Alnus-Arten zu rechnen ist. Als Beispiel eines parasitischen Neomyzeten mit gravierenden Folgen für heimische Tiere soll hier Aphanomyces astaci, der Erreger der Krebspest, dienen. Diese Art, die um 1870 mit dem Import nordamerikanischer Flusskrebse eingeschleppt wurde, breitete sich in der Folge rasch über ganz Europa aus und vernichtete einen Großteil der heimischen Flusskrebspopulationen (OIDTMANN & HOFFMANN 1998). Da alle heimischen Flusskrebsarten hoch anfällig gegen Aphanomyces astaci sind und die Krankheit für ein befallenes Tier tödlich endet, kommt es ab einer bestimmten Bestandsdichte, bei der sich der Pilz ungehindert ausbreiten kann, regelmäßig zu Epidemien und zum Zusammenbruch ganzer Krebspopulationen. Ein zusätzliches Problem stellen die etablierten nordamerikanischen Krebsarten dar, da diese zwar weitgehend resistent sind, der Pilz aber trotzdem die Kutikula besiedeln kann und die nordamerikanischen Krebse deshalb ein ständiges Reservoir für Neuinfektionen sind (OIDTMANN & HOFFMANN 1998). Größere Populationen heimischer Flusskrebse können sich deshalb nur noch in isolierten Gewässern halten. Selbst dort laufen sie ständig Gefahr, durch Verschleppung des Parasiten stark dezimiert oder gar ausgerottet zu werden. 19 Weitere Informationen zu Geschichte und Krankheitsverlauf finden sich auf der Internetsite (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

187 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 187 Nicht immer jedoch hat die Einschleppung neuer Parasiten für die Wirte so drastische Folgen. So zeigen zwar befallenene Wirte von Microsphaera alphitidis (auf allen heimischen Eichen), M. vanbruntiana var. sambuci-racemosae (auf Sambucus racemosa), Plasmopara angustiterminalis (auf Xanthium strumarium), Pseudoperonospora humuli (auf Humulus lupulus), Puccinia lagenophorae (auf Bellis perennis und Senecio vulgaris), Puccinia malvacearum (auf verschiedenen heimischen Malvaceen), Plasmopara viticola und Uncinula necator (beide auf Vitis vinifera) oft auffällige Befallsbilder und können gegebenenfalls auch beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden anrichten (Kulturen von Hopfen und Wein). Der Befall hat aber keine messbaren Auswirkungen auf die Vitalität der Wirtspopulationen Parasitische Neomyzeten auf fest etablierten Neophyten Bei dieser Gruppe handelt es sich entweder um zusammen mit den Neophyten eingeschleppte oder ihren Wirten später nachgefolgte obligate Parasiten. Da ihre Wirte in der heimischen Flora etabliert sind, sind die Parasiten ebenfalls fest etabliert und damit fester Bestandteil der heutigen Flora. Diese Neomyzeten haben auf heimische Ökosysteme meist keine negativen Auswirkungen (soferne sie nicht auch verwandte heimische Wirte befallen); durch die Schädigung des Neophyten sind sie meist sogar positiv zu bewerten. Beispiele für diese Gruppe sind Arthrocladiella mougeotii (auf Lycium barbarum), Basidiophora entospora (auf Conyza canadensis), Frommeella mexicana var. indica (auf Duchesnea indica), Peronospora arthuri (auf Oenothera spp.), Puccinia komarovii (auf Impatiens parviflora) und Uromyces silphii (auf Juncus tenuis) Parasitische Neomyzeten auf Kultur- oder Zierpflanzen Diese Gruppe enthält zahlreiche wirtschaftlich wichtige Parasiten, deren Einfluss auf heimische Ökosysteme allerdings gering ist, sieht man einmal vom notwendigen Fungizideinsatz in der Landwirtschaft als Folgewirkung ab. Sie ist von allen Neomyzeten am Besten dokumentiert, da sie in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau zum Teil für große wirtschaftliche Schäden verantwortlich ist. Beispiele dafür sind Exobasidium japonicum (auf Rhododendron spp.), Peronospora tabacina (auf Nicotiana tabacum), Phytophthora infestans (auf Solanum tuberosum), Plasmopara halstedii (auf Helianthus annuus), Puccinia antirrhini (auf Antirrhinum majus), Puccinia horiana (auf Dendranthema spp.), Puccinia pelargonii-zonalis (auf Pelargonium zonale), Rhabdocline pseudotsugae und Phaeocryptopus gaeumannii (beide auf Pseudotsuga menziesii) und Ustilago maydis (auf Zea mays). Andererseits sind etliche Arten aus dieser Gruppe wirtschaftlich kaum bedeutend; sie verursachen entweder nur geringe Schäden und sind relativ unauffällig oder treten nur sporadisch auf, wie etwa Cumminsiella mirabilis (auf Mahonia spp.), Entyloma calendulae (auf Calendula officinalis), Entyloma dahliae (auf Dahlia spp.), Entyloma gaillardianum (auf Gaillardia spp.), Erysiphe flexuosa (auf Aesculus spp.) und Puccinia sorghi (auf Zea mays) Anmerkung zur Taxaliste Die Taxaliste der Pilze hält sich in der Struktur im Wesentlichen an die der Gefäßpflanzen (siehe Kap ). Als zusätzliche Felder wurden zur Erleichterung der systematischen Orientierung Klassen und Ordnungen angegeben. Die Großgruppensystematik richtet sich nach HAWKSWORTH et al. (1995). Die Abkürzungen für die Pilzklassen bedeuten: O = Oomycetes, C = Chytridiomycetes, A = Ascomycetes, B = Basidiomycetes und D = Deuteromycetes. Die Verbreitungsangaben sind in den meisten Fällen unvollständig und geben nur den Kenntnisstand der Autoren wieder. Für die Großpilze wurden auch die Kartierungsdaten der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft ausgewertet (ÖMG unpubl.). Das Feld Lebensraum wurde zu Wirt (bei Parasiten); Lebensraum geändert, um der Situation der Parasiten Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

188 188 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Rechnung zu tragen. Im Feld Status wurde ein zusätzliches Unterfeld auf Kultur-/Zierpfl. etabl. eingefügt; dies ist notwendig, da viele phytoparasitische Neomyzeten zwar auf Kulturund Nutzpflanzen etabliert und oft häufig sind, jedoch nicht auf heimischen Pflanzen vorkommen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

189 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Taxaliste Ordnung Familie Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Wirt (bei Parasiten); Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig auf Kultur-/Zierpfl. etabl. etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Klasse [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. *Person unpubl. O Saprolegniales Saprolegniaceae Krebspest Aphanomyces astaci O Peronosporales Phytophthoraceae Kartoffelkrautfäule Phytophthora infestans O Peronosporales Phytophthoraceae Erlensterben Phytophthora sp. (Ph. cambivora x Ph. fragariae) O Peronosporales Peronosporaceae Basidiophora entospora N-Am. fehlt W alle heimischen Flußkrebsarten (Astacus astacus, Austropotamobius torrentium, Austropotamobius pallipes) x x x Oidtmann & Hoffmann 1998 S-Am. *wohl alle BL Solanum tuberosum x x x x *Voglmayr unpubl. unbekannt B, N, O, St, T Alnus glutinosa, A. incana x x x x rezent entstandene hybridogene Sippe; 1996 österr. Erstnachweis; Verschleppung u. a. durch infizierte Pflanzen aus Baumschulen Cech 2001b N-Am. *B, *N, *W Conyza canadensis x x x *Voglmayr unpubl. O Peronosporales Peronosporaceae Peronospora arthuri N-Am. *B Oenothera spp. x x x *Voglmayr unpubl. O Peronosporales Peronosporaceae Peronospora China St Glycine max x x x x Hafellner 1980 manshurica O Peronosporales Peronosporaceae Peronospora swinglei O Peronosporales Peronosporaceae Blauschimmel des Tabaks Peronospora tabacina O Peronosporales Peronosporaceae Plasmopara angustiterminalis O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Sonnenblumenmehltau O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Weinmehltau Plasmopara helianthi (=Pl. halstedii p.p.) N-Am. St Salvia pratensis, Salvia verticillata x x x Melzer & al unbekannt St, *W Nicotiana tabacum x x x x Hafellner 1980, *Voglmayr unpubl. Am. B, *N Xanthium strumarium N-Am. *N, *O Helianthus annuus, Helianthus tuberosus x x x Poelt & Remler 1977, *Voglmayr unpubl. x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) Plasmopara viticola N-Am. *wohl alle BL Vitis vinifera x x x x *Voglmayr unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

190 190 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Ordnung Familie Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Wirt (bei Parasiten); Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig auf Kultur-/Zierpfl. etabl. etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Klasse [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. *Person unpubl. O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Gurkenmehltau O Peronosporales Peronosporaceae Falscher Hopfenmehltau Pseudoperonospora cubensis Pseudoperonospora humuli C Chytridiales Synchytriaceae Kartoffelkrebs Synchytrium endobioticum A Diaporthales Valsaceae Kastanienrindenkrebs Cryphonectria parasitica A Diaporthales Valsaceae Apiognomonia veneta A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben Ophiostoma ulmi unbekannt (Himalaja?) A Ophiostomatales Ophiostomataceae Ulmensterben Ophiostoma novoulmi A Erysiphales Erysiphaceae Arthrocladiella mougeotii S-Am. *B, *O, *St, *W Cucumus sativa, Cucurbita pepo x x x x Voglmayr unpubl. (Herbar) O-As. *N Humulus lupulus x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) S-Am.? *? Solanum spp., Hyoscyamus x x x x ohne konkrete Fundortangaben O-As. B, N, St Castanea sativa x x x in naturnahen Castanea- Beständen stark zunehmend unbekannt wohl alle BL Platanus spp. x x x ohne konkrete Fundortangaben unbekannt (Himalaja?) *[alle BL] Ulmus spp. (alle heimischen Arten) *alle BL Ulmus spp. (alle heimischen Arten) x x x von der aggressiveren O. novo-ulmi völlig verdrängt x x x wahrscheinlich hybridogene Sippe; in Ö Vorkommen beider Unterarten (subsp. novo-ulmi, subsp. americana) *Voglmayr unpubl. (Internetrecherche) Figl & Donaubauer 1991, Wronski & al Cech 1987, Tomiczek 1991 *Kirisits unpubl., Kirisits & al *Kirisits unpubl., Kirisits & al. 2001, Konrad & al As., S-Eur. *N Lycium barbarum x x x *Voglmayr unpubl. A Erysiphales Erysiphaceae Erysiphe flexuosa N-Am. W Aesculus spp. x x x Cech 2001a Poelt 1992 A Erysiphales Erysiphaceae Erysiphe magnicellulata var. f. sp. A Erysiphales Erysiphaceae Erysiphe paeoniae S-Eur. (Mediterr.) A Erysiphales Erysiphaceae Microsphaera alphitoides A Erysiphales Erysiphaceae Microsphaera euonymi-japonici A Erysiphales Erysiphaceae Microsphaera syringae A Erysiphales Erysiphaceae Microsphaera vanbruntiana var. sambuci-racemosae N-Am. St Phlox spp. x x x unbeschriebene Sippe, nur auf Phlox spp. unbekannt *B, *N, *O, *S, *St *N, *O, *W Paeonia spp. x x x *Voglmayr unpubl. O-As.? Euonymus japonicus N-Am. *W Syringa vulgaris, Ligustrum vulgare O-As. wohl alle BL Sambucus racemosa Quercus spp x x x *Voglmayr unpubl. x x x ohne konkrete Fundortangaben Braun 1995 x x x *Voglmayr unpubl. x x x Poelt & Zwetko 1991 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

191 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 191 A Erysiphales Erysiphaceae Echter Stachelbeermehltau A Erysiphales Erysiphaceae Echter Weinmehltau Sphaerotheca mors-uvae A Rhytismatales incertae sedis Rhabdocline pseudotsugae A Leotiales Hemiphacidiaceae Didymascella thujina A Dothideales Venturiaceae Phaeocryptopus gaeumannii A Dothideales Mycosphaerellaceae A Dothideales Mycosphaerellaceae N-Am. *O, *St, *W Ribes uva-crispa x x x x x *Voglmayr unpubl. Uncinula necator N-Am. *B, *N, *O Vitis vinifera x x x x x *Voglmayr unpubl. Mycosphaerella dearnessii A Dothideales incertae sedis Didymella lycopersici D incertae sedis incertae sedis Fulvia fulva Cladosporium fulvum N-Am. B, N Pseudotsuga menziesii x x x x Areal wohl mit dem des Wirts ident Cech 1990, Tomiczek 1993 unbekannt K* Thuja spp. x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) unbekannt B, N, O Pseudotsuga menziesii x x x x Areal wohl mit dem des Wirts ident N-Am. N Pinus mugo x x? x x Status als Neomyzet unklar Guignardia aesculi N-Am. wohl alle BL Aesculus spp. x x x ausgesprochen häufiger Parasit von Aesculus S-Am. *O Solanum lycopersicum S-Am. B, W Solanum lycopersicum D incertae sedis incertae sedis Kabatina thujae unbekannt St* Thuja spp., Chamaecyparis spp. B Ustilaginales Ustilaginaceae Maisbeulenbrand B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma calendulae Cech 1989, 1990, 1991 Cech 1997 Krehan 1995a, 1995b x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) x x x x Bedlan 1994 x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) Ustilago maydis Ustilago zeae Am. *wohl alle BL Zea mays x x x x sehr häufiger Maisparasit S-Eur. (Mediterr.) *St, *W (wohl alle BL) *Voglmayr unpubl. Calendula officinalis x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma dahliae Mexiko? *W Dahlia variabilis x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) B Ustilaginales Tilletiaceae Entyloma N-Am. St Gaillardia spp x x x Scheuer & Poelt gaillardianum 1997 B Ustilaginales Tilletiaceae Urocystis cepulae N-Am. *W Allium cepa x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) B Graphiolales Graphiolaceae Graphiola phoenicis N-Afr. *W Phoenix spp. x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) B Uredinales Cronartiaceae Cronartium ribicola O-As. K, N, O Pinus strobus, Ribes spp. B Uredinales Melampsoraceae Melampsora sp. aff. hypericorum B Uredinales Phragmidiaceae Frommeella mexicana var. indica B Uredinales Pucciniaceae Cumminsiella mirabilissima Frommeella duchesneae W-As. O, St Hypericum calycinum x x x x Status als Neomyzet unklar; eventuell auch in den Alpen ursprünglich x x x Unbeschriebene Sippe Poelt & Zwetko 1997 Poelt & Zwetko 1997 N-Am. O, St Duchesnea indica x x x Poelt & Zwetko 1997 N-Am. B, K, N, O, St Mahonia spp. x x x Poelt & Zwetko 1997 B Uredinales Pucciniaceae Puccinia antirrhini N-Am. alle BL Antirrhinum majus x x x x Poelt & Zwetko 1997 B Uredinales Pucciniaceae Puccinia helianthi N-Am. K, N, O, S, Helianthus annuus x x x x Poelt & Zwetko St 1997 B Uredinales Pucciniaceae Puccinia hemerocallidis O-As., N-Am. [N] Hemerocallis sp. x x x Poelt & Zwetko 1997 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

192 192 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Ordnung Familie Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Synonyme Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Wirt (bei Parasiten); Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate Klasse [..] = verschollen / * = mündl. und schriftl. Angaben, unpubl. *Person unpubl. Verwilderung Einschleppung unklar unbeständig auf Kultur-/Zierpfl. etabl. etabliert bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv B Uredinales Pucciniaceae Puccinia horiana O-As. alle BL Dendranthema spp. x x x x in Glashauskulturen weit verbreitet B Uredinales Pucciniaceae Puccinia komarovii As. K, N, O, S, St B Uredinales Pucciniaceae Puccinia lagenophorae B Uredinales Pucciniaceae Puccinia malvacearum B Uredinales Pucciniaceae Puccinia pelargoniizonalis B Uredinales Pucciniaceae Puccinia prostii S-Eur. (Mediterr.) Austral. *O, N, St, *W Senecio vulgaris, Bellis perennis Chile alle BL Alcea spp., Althea spp., Malva spp. S-Afr. alle BL Pelargonium hybridum B Uredinales Pucciniaceae Puccinia sorghi N-Am. [K, N, O,] St, [T] B Uredinales Pucciniaceae Puccinia tulipae S-Eur. (Mediterr.) B Uredinales Pucciniaceae Uromyces limonii Eur., As., Am. Poelt & Zwetko 1997 Impatiens parviflora x x x Poelt & Zwetko 1997 [N], *W Tulipa gesneriana agg. Zea mays, Oxalis stricta [N] Tulipa gesneriana agg. x x x Poelt & Zwetko 1997, *Voglmayr unpubl. x x x x Poelt & Zwetko 1997 x x x x Poelt & Zwetko 1997 x x x Poelt & Zwetko 1997, *Voglmayr unpubl. (Herbar) x x x x Poelt & Zwetko 1997 x x x Poelt & Zwetko 1997 *N Limonium sp. x x x x *Voglmayr unpubl. (Herbar) B Uredinales Pucciniaceae Uromyces silphii N-Am. K, N, O, St Juncus tenuis x x x Poelt & Zwetko 1997 B Uredinales Uropyxidaceae Tranzschelia discolor S-Eur. (Mediterr.) B Uredinales incertae sedis Leucotelium cerasi S-Eur. (Mediterr.) B Exobasidiales Exobasidiaceae Exobasidium japonicum B Phallales Clathraceae Tintenfischpilz Clathrus archeri Neuseeland, Austral. O, St Anemone coronaria, Prunus spp. St,?T Eranthis hyemalis, Prunus spp. x x x Poelt & Zwetko 1997 x x x Poelt & Zwetko 1997 Japan *W Rhododendron spp. x x x x *Voglmayr unpubl. K, N, O, St, T, *V (wohl alle BL) Wiesen, ruderal beeinflußte Wälder B Phallales Clathraceae Gitterling Clathrus ruber Mediterr. K Parkanlagen, Gärten B Tulostomatales Tulostomataceae Tulostoma giovanellae x x x Voll eingebürgert; in Europa erstmals 1914 beobachtet Lohwag 1948, 1949, Segwitz 1973, Pötz 1998, *ÖMG unpubl. x x x Pötz 1998 Mediterr. [N] verfallende Mauern x x x Kreisel 2001 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

193 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 193 B Poriales Coriolaceae Rigidoporus lineatus Tropen St Glashäuser x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 B Agaricales Agaricaceae Agaricus bernardii Eur. Küsten *N streusalzbeeinflußte Straßenränder B Agaricales Agaricaceae Zuchtchampignon Agaricus bisporus W- und S- Eur. B Agaricales Agaricaceae Lepiota elaiophylla Trop., Subtrop. B Agaricales Agaricaceae Leucoagaricus americanus B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus birnbaumii B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus cepaestipes B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus cepaestipes var. rorulentus B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus cretaceus B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus straminellus B Agaricales Agaricaceae Leucocoprinus ianthinus B Agaricales Bolbitiaceae Bolbitius coprophilus Leucoagaricus bresadolae Leucocoprinus cepistipes Leucocoprinus cepistipes var. rorulentus Leucocoprinus cretatus Leucocoprinus denudatus Leucocoprinus lilacinogranulosus Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. Trop., Subtrop. *B, *N, *W (wohl alle BL) stark gedüngte Wiesen und Felder, Komposthaufen St, W Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) St Glashäuser (Blumenerde) *N, St, *W (wohl alle BL) Glashäuser (Blumenerde), Blumenerde von Zimmerpflanzen *W Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) St Glashäuser (Blumenerde, Rindenmulch) *N, *W Glashäuser, selten Komposthaufen N, St Glashäuser (Blumenerde) *K, *W Glashäuser (Blumenerde), Blumenerde von Zimmerpflanzen B Agaricales Bolbitiaceae Conocybe crispella N-Am. S, St Glashäuser (Blumenerde) B Agaricales Pluteaceae Pluteus variabilicolor B Agaricales Strophariaceae Melanotus flavolivens B Agaricales Strophariaceae Braunkappe Stropharia rugosoannulata x x x halophile Art *ÖMG unpubl. x x x Zuchtpilz *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x häufiger Pilz in Blumenerde von Zimmerpflanzen Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001, *ÖMG unpubl. x x x *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x *ÖMG unpubl. unbekannt *[W] Mist x x x einmal auf Elefantendung gefunden? Japan O Sägespäne, Holzund Rindenreste Pazifik (Neukaledonien) St Glashäuser (Blumenerde) unbekannt *N, *W Stroh, Sägespäne, Laubstreu B Agaricales Tricholomataceae Gymnopus luxurians N-Am. St Glashäuser (Rindenmulch) *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x auffällige Art; erst seit 1960 in Europa bekannt x x x wohl mit Palmensamen eingeschleppt Lohmeyer & al Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 x x x Zuchtpilz *ÖMG unpubl. x x x Pidlich-Aigner & Hausknecht 2001 B Agaricales Tricholomataceae Shii-take Lentinula edodes O-As. *W Glashäuser x x x Zuchtpilz *ÖMG unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

194 194 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze Literaturverzeichnis BEDLAN, G. (1994): Das Auftreten physiologischer Rassen von Cladosporium fulvum Cke. an Tomaten aus einigen österreichischen Tomatenanbaugebieten. Pflanzenschutzberichte 54: BRASIER, C. M. & KIRK, S. A. (2001): Designation of the EAN and NAN races of Ophiostoma novoulmi as subspecies. Mycol. Res. 105: BRASIER, C. M.; COOKE, D. E. L. & DUNCAN, J. M. (1999): Origin of a new Phytophthora pathogen through interspecific hybridisation. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: BRAUN, U. (1995): The powdery mildews (Erysiphales) of Europe. G. Fischer, Stuttgart. CECH, T. (1987): Pilz verursacht Platanenwelke. Holz-Kurier 42 (28): 5. CECH, T. (1989): Auffallende Blatt- und Nadelkrankheiten, Frühjahr Forstschutz Aktuell 2: 3. CECH, T. (1990): Rußige Douglasienschütte. Forstschutz Aktuell 4: 9. CECH, T. (1991): Aktuelle forstpathologischen Probleme in Österreichs Wäldern. Pflanzenarzt 44 (11 12): CECH, T. (1997): Brown spot disease in Österreich Beginn einer Epidemie? Forstschutz Aktuell 19/20: 17. CECH, T. (2000): Phythophthora-Erlensterben Aktuelle Situation in Österreich. Forstschutz Aktuell 23/24: CECH, T. (2001a): Mehltaubefall an Roßkastanien (Online-Artikel der FBVA: CECH, T. (2001b): Phytophthora-Erlensterben Situation 2001 (Online-Artikel der FBVA: FIGL, K. H. & DONAUBAUER, E. (1991): Untersuchungen über den Erreger des Kastanienrindenkrebses Cryphonectria parasitica, sowie Möglichkeiten der biologischen Bekämpfung durch hypovirulente Stämme. Forstschutz Aktuell 7: 1 3. HAFELLNER, J. (1980): Notizen zu den biotrophen Pilzen der Steiermark. I. Einige Erstnachweise. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 110: HAWKSWORTH, D. L.; KIRK, P. M.; SUTTON, B. C. & PEGLER, D. N. (1995): Ainsworth & Bisby's Dictionary of the Fungi, 8th Edition. CAB International, Wallingford, UK. JAROSCH, M. & BRESINSKY, A. (1999): Speciation and phylogenetic distances within Paxillus s. str. (Basidiomycetes, Boletales). Plant Biol. 1: KERRIGAN, R. W. (1995): Global genetic resources for Agaricus breeding and cultivation. Canad. J. Bot. 73 (Suppl. 1): KIRISITS, T.; KRUMBÖCK, S.; KONRAD, H.; PENNERSDORFER, J. & HALMSCHLAGER, E. (2001): Untersuchungen über das Auftreten der Holländischen Ulmenwelke in Österreich. Forstwiss. Centralbl. 120: KONRAD, H.; KIRISITS, T.; RIEGLER, M.; HALMSCHLAGER, E. & STAUFFER, C. (2002): Genetic evidence for natural hybridization between the Dutch elm disease pathogens Ophiostoma novoulmi ssp. novo-ulmi and O. novo-ulmi ssp. americana. Plant Pathol. 51: KREHAN, H. (1995a): Roßkastanienminiermotte Cameraria ohridella Befallssituation in Österreich. Forstschutz Aktuell 16: KREHAN, H. (1995b): Roßkastanienminiermotte weiter auf dem Vormarsch. Befallssituation in Österreich. Gartenbauwirtschaft 9: KREISEL, H. (2001): Checklist of the gasteral and secotioid Basidiomycetes of Europe, Africa, and the Middle East. Österr. Z. Pilzkunde 10: KREISEL, H. & SCHOLLER, M. (1994): Chronology of phytoparasitic fungi introduced to Germany and adjacent countries. Bot. Acta 107: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

195 Neobiota in Österreich Pflanzen und Pilze 195 LOHMEYER, T. R.; CHRISTAN, J. & GRUBER, O. (1994): Ein Nachweis von Pluteus variabilicolor in Oberösterreich. Österr. Z. Pilzkunde 3: LOHWAG, K. (1948): Anthurus muellerianus Kalchbr., var. aseroëformis Ed. Fischer, ein neuer Pilz für Österreich. Beilage 3 zu Mitt. Österr. Mykol. Ges. 20. LOHWAG, K. (1949): Interessante Gasteromyzetenfunde aus Österreich. Sydowia 3: MELZER, H.; PITTONI, H.; POELT, J. & SCHEUER, C. (1984): Parasitische Pilze aus Österreich, insbesondere der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 114: MICHAEL, E.; HENNIG, B. & KREISEL, H. (1986): Handbuch für Pilzfreunde 2. Nichtblätterpilze, 3. Auflage. G. Fischer, Stuttgart. OIDTMANN, B. & HOFFMANN, R. W. (1998): Die Krebspest. Stapfia 58: PIDLICH-AIGNER, H. & HAUSKNECHT, A. (2001): Großpilze in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens der Universität Graz. Österr. Z. Pilzkunde 10: POELT J. (1992): Plantae Graecenses. Jahrg. 9 [Fungi , Lich , Bryoph , Pter. 8, Spermat ]. Institut für Systematische Botanik der Universität Graz, Graz. POELT, J. & REMLER, P. (1977): Der Falsche Mehltau Plasmopara angustiterminalis. Zeitschr. Pilzkunde 43: POELT, J. & ZWETKO, P. (1991): Über einige bemerkenswerte Funde von entweder adventiven oder apophytischen Rostpilzen in der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 121: POELT, J. & ZWETKO, P. (1997): Die Rostpilze Österreichs. 2., revidierte und erweiterte Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. Biosystematics and Ecology Series No. 12. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien. PÖTZ, H. (1998): Einige interessante Bauchpilze aus Kärnten. In: MILDNER, P. & ZWANDER, H. (eds): Kärnten-Natur. Die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs, p Verlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt. SCHEUER, C. & POELT, J. (1997): Mycotheca Graecensis, Fasc. 3 7 (Nr ). Fritschiana 9: SCHOLLER, M. (1999): Obligate phytoparasitic neomycetes in Germany: diversity, distribution, introduction pattens, and consequences. Texte des Umweltbundesamtes, Berlin 18: SEGWITZ, R. (1973): Der Tintenfischpilz Anthurus muellerianus Kalchbr. var. aseroëformis E. Fischer neu für die Steiermark. Mitt. Abt. Bot. Landesmuseum Joanneum Graz 4: 3 8. SPIERENBURG, D. (1921): Een onbekende ziekte in de iepen. Tijdschr. Plantenziekten 27: TOMICZEK, C. (1991): Blattbräune der Platane. Forstschutz-Aktuell 7: 7. TOMICZEK, C. (1993): Douglasienschäden in Niederösterreich. Forstschutz-Aktuell 12/13: 16. WRONSKI, R.; KUDERA, U. & WILHELM, E. (1997): Characterization of Cryphonectria parasitica strains by RAPD (Random Amplified Polymorphic DNA) technique and conventional methods. European J. Forest Pathol. 27: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

196 196 Neobiota in Österreich Tiere 6 TIERE 6.1 Überblick über die Neozoen Österreichs Tabellenaufbau Die Arten in den Tabellen der Neozoen Österreichs sind aus arbeitstechnischen Gründen entweder systematisch oder alphabetisch gereiht. Die einzelnen Spalten unterscheiden sich im Detail von den Listen der Neophyten und Neomyzeten, daher werden diese zum besseren Verständnis ebenfalls erläutert: Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname: Die Spalte enthält die höheren systematischen Kategorien und den gültigen wissenschaftlichen Artnamen (mit Angabe des beschreibenden Autors, aber ohne Jahreszahl der Beschreibung). Aus Platzgründen wurde auf eine durchgehend einheitliche Angabe aller höheren systematischen Kategorien verzichtet. Infraspezifische Taxa (Unterarten) wurden in einzelnen Fällen ebenfalls berücksichtigt. In einigen wichtigen Fällen wird auf neueste taxonomische Erkenntnisse (Synonyme) hingewiesen. Deutscher Name: Es werden nur gebräuchliche deutsche Namen angeführt. Herkunftsgebiet: Angabe des ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Aufgrund der nicht einheitlichen Angaben über die Herkunft der Arten in der Literatur und um vorhandene Informationen möglichst präzise wiederzugeben, wurden keine streng formalisierten Termini, sondern sowohl zoogeografische Regionen (z. B. Holarktis, Neotropis) als auch einfache geografische Umschreibungen (z. B. Nordamerika, Westeuropa) verwendet. Verbreitung in Österreich: Angabe der Vorkommen in den Bundesländern Österreichs (B, W, N, O, St, K, S, T, V bzw. alle BL). Bei nur punktuellen oder lokalen Nachweisen sind genauere Informationen zu den Vorkommen in den jeweiligen Bundesländern in runden Klammern (...) angeführt. Lebensraum: Stichwortartige Charakterisierung der bevorzugten Lebensräume der Art in Österreich. Art der Ausbreitung: Darstellung der Art der Einbringung nach Österreich. Es werden drei Importmöglichkeiten unterschieden: Einwanderung, Einschleppung, Einbürgerung (vgl. Kap ). Die zutreffende Art der Ausbreitung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Status: Kennzeichnet den Status in Österreich. Zur Definition von etabliert und unbeständig vgl. Kap Bei in Österreich etablierten Arten wird weiters zwischen expansiven (= die Ausbreitung der Art schreitet voran; Individuenzahlen oder Fundorte nehmen weiterhin mehr oder weniger rasch zu) und nicht expansiven (= die Ausbreitung der Art ist weitgehend zum Stillstand gekommen) Arten unterschieden. Der zutreffende Status wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Bei nachweislich erloschenen Vorkommen erfolgt eine Beurteilung der ehemaligen Situation, die Kreuze in den Spalten Ausbreitung, Status und naturschutzfachliche Beurteilung werden in eckige Klammern gestellt; bei vermutlich erloschenen Vorkommen wird zusätzlich ein Fragezeichen beigestellt. Manche der noch unbeständigen Neozoen stehen bereits kurz davor, etablierte Populationen auszubilden bzw. wurden diese unter Umständen nur noch nicht nachgewiesen. Besonders für potenziell problematische Arten sind Bekämpfungsmaßnahmen gerade in diesem Stadium am vielversprechendsten. Etabliert-expansiv ist nicht gleichbedeutend mit naturschutzfachlich oder wirtschaftlich problematisch. Die differenzierte Betrachtung jedes einzelnen Falles ist wichtig für eine angemessene Beurteilung möglicher Auswirkungen und deren allfällige Bekämpfung. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

197 Neobiota in Österreich Tiere 197 Naturschutzfachliche Beurteilung: Naturschutzfachliche Beurteilung der Beeinflussung von Ökosystemen (Biotope und Biozönosen) in Österreich. Zu den Definitionen der Kategorien invasiv, potenziell invasiv und bisher ohne Auswirkungen siehe Kap Die zutreffende Beurteilung wird durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bestehen dabei Unsicherheiten, so wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Negative wirtschaftliche Bedeutung (Neg. wirt. Bed.): Verursacht eine Art bedeutende wirtschaftliche Schäden wird dies durch ein Kreuz gekennzeichnet. Bei weniger bedeutenden Schäden, wird das Kreuz in Klammer gesetzt, bei nur vermuteten Schäden wird dies durch ein beigestelltes Fragezeichen angegeben. Diese gesonderte Spalte dient zur klaren Trennung zwischen naturschutzfachlicher und ökonomischer Relevanz. Anmerkungen: Angabe von Ergänzungen bezüglich Ausbreitung, Vorkommen, Art der Einschleppung etc. Zitate: Angabe wichtiger Einzelarbeiten oder zusammenfassender Werke. Für manche Arten sind diese Literaturzitate die einzigen verfügbaren Quellen, in anderen Fällen sind sie nur eine kleine Auswahl der umfangreichen Literatur. Auch unpublizierte schriftliche und mündliche Mitteilungen werden hier angeführt Kommentare zur Taxaliste Zu den Tabellen wurden Begleittexte erstellt, die einen Überblick zur Situation der Neozoen in dieser Tiergruppe geben und einzelne exemplarische Fallbeispiele erläutern. Weiters werden z. B. regionale Neozoen (Arten, die in einem Teil des österreichischen Bundesgebietes autochthon vorkommen, vgl. Kap. 2.2) oder mögliche zukünftige Neozoen besprochen, die in den Tabellen nicht berücksichtigt sind. 6.2 Wirbeltiere Fische (Pisces) E. Mikschi 20 Im Zusammenhang mit dem Auftreten von Neozoen unter den Fischen spielte die Einwanderung, also die natürliche Ausweitung des Verbreitungsgebietes, in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten keine Rolle (HERZIG-STRASCHIL & MIKSCHI 1995). Zwar gab es wiederholt Berichte über Erstnachweise von Arten bzw. Vermutungen über Neueinwanderer, bei genauerer Überprüfung hat sich jedoch stets gezeigt, dass die entsprechenden Arten bislang lediglich übersehen worden waren. Im Zusammenhang mit der Überprüfung der vermeintlichen Einwanderung des Weißflossengründlings (Gobio albipinnatus) haben WANZENBÖCK et al. (1989) treffend formuliert, dass nicht die Art, sondern vielmehr unser Wissensstand über das Vorkommen von G. albipinnatus eine Ost-West-Wanderung durchgemacht hat. Die insgesamt 27 allochthonen Fischarten, die mehrheitlich im Lauf des letzten Jahrhunderts in Österreich nachgewiesen wurden, gelangten ausnahmslos durch menschliche Eingriffe in heimische Gewässer, meist durch beabsichtigtes Aussetzen (Einbürgerung), selten durch unbeabsichtigtes Einschleppen. 20 Dr. E. Mikschi, Naturhistorisches Museum Wien, 1. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

198 198 Neobiota in Österreich Tiere Sicher unbeabsichtigt eingeschleppt wurden die erst seit kurzer Zeit nachgewiesenen Vertreter der Gattung Neogobius und der Blaubandbärbling, letzterer allerdings im Zuge von Besatzmaßnahmen mit Graskarpfen. Einbürgerungsversuche mit Aquarienfischen sind in der Regel nur lokal (z. B. im Warmbach Villach) und/oder zeitlich begrenzt erfolgreich. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel, etwa den Dreistacheligen Stichling oder den Sonnenbarsch. Die meisten ökologisch relevanten Einbürgerungen sind auf die fischereiliche Nutzung der Gewässer bzw. auf Versuche, Fische als Mittel zum Management von Gewässern (z. B. Kontrolle von Makrophytenbeständen) einzusetzen, zurückzuführen. Als man vor rund 100 Jahren begann, die Regenbogenforelle in Österreich anzusiedeln, haben sicher auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle gespielt. Umfang und Qualität dieser Maßnahmen waren aber bescheiden, und wenn man die Ausführungen von SALOMON (1906) im Zusammenhang mit dem 25-Jahr-Jubiläum der Einbürgerung von Oncorhynchus mykiss in Europa liest, ist ein reichlich romantischer Zugang zum Thema Einbürgerung nicht zu übersehen. Von Romantik kann natürlich bei den heutigen Besatzmaßnahmen keine Rede sein. Die Sportfischerei hat sich zu einem enormen Wirtschaftsfaktor entwickelt. SPINDLER (1997) schätzt die Zahl der aktiven Fischer in Österreich auf und rechnet darüber hinaus mit bis zu potenziellen Fischern. Der pro Jahr aus Pacht-, Besatz-, Lizenz- und Gerätekosten resultierende Umsatz der Fischerei liegt bei über 75 Millionen. Unter diesem Aspekt muss der Besatz von Fischen generell und die Einbürgerung fischereiwirtschaftlich relevanter Exoten im Besonderen gesehen werden. Fischereigesetzgebung ist Landessache, d. h. es gibt keine bundesweite Regelung für Besatzmaßnahmen, sondern, wie von WOSCHITZ (1995) zusammengefasst, eine sehr heterogene Sammlung von Richtlinien. Zwar ist in mehreren Bundesländern der Besatz von nichtheimischen Arten bewilligungspflichtig, gleichzeitig werden aber vielfach Exoten wie die Regenbogenforelle oder der Bachsaibling als eingebürgerte Arten von dieser Bewilligungspflicht ausgenommen. In einzelnen Bundesländern ist selbst der Besatz von Blaubandbärbling und Forellenbarsch nicht bewilligungspflichtig. Grundsätzlich ist der Besatz in der Fischerei heute nicht mehr unumstritten. Teils aus der Einsicht, dass zwischen der vorgeblich angestrebten nachhaltigen Nutzung der Gewässer unter Wahrung ökologischer Grundsätze und der tatsächlichen Praxis ein oft unübersehbarer Widerspruch besteht, teils weil zunehmend erkannt wird, dass der Aufwand für Besatzmaßnahmen nicht selten in keiner Relation zum wirtschaftlichen Nutzen steht. Das Fehlen von Informationen über den Bestand, die Arten- und Alterszusammensetzung der Fischbestände von Gewässern, die einen ökologisch vertretbaren Besatz erst möglich machen würden, und der Einsatz von nicht standortgerechtem Material, das in der Regel aus Zuchtanstalten stammt, die einen genetischen Flaschenhals darstellen, sind zentrale Kritikpunkte an der gängigen Besatzpraxis. Dies gilt für heimische ebenso wie für eingebürgerte Arten. Für die Ausbreitung von Exoten bietet die bestehende Besatzpraxis ideale Voraussetzungen. Selbst Arten, die nicht in der Lage sind, in unseren Gewässern zu reproduzieren, sind so über Jahrzehnte präsent. Das gilt etwa für asiatische Cypriniden wie z. B. den Graskarpfen, ebenso aber auch für den Aal, der im gesamten Donaueinzugsbereich nicht-heimisch ist (HERZIG & HERZIG-STRASCHIL 2001), aber österreichweit besetzt wird. Auch bei den Beständen der Regenbogenforelle handelt es sich zum Teil nicht um reproduzierende, sondern um durch Besatz aufrecht erhaltene Populationen. Die für die Beurteilung möglicher ökologischer Auswirkungen von Neozoen wichtige Frage, ob eine Art als etabliert anzusehen ist oder nicht, steht somit bei Fischen nicht notwendigerweise mit ihrer Fähigkeit, reproduzierende Populationen aufzubauen, in Zusammenhang. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

199 Neobiota in Österreich Tiere 199 Da fischbiologische Untersuchungen sehr arbeitsaufwändig und teuer sind, wurden und werden sie nur sehr beschränkt finanziert bzw. durchgeführt. Das Resultat ist ein beachtliches Informationsmanko in Hinblick auf die tatsächliche Verbreitung von alien species und auf die ökologischen Auswirkungen dieser Arten. Nur gelegentlich, wenn Auswirkungen unübersehbar sind, wird der Einfluss von Exoten zur Kenntnis genommen. Etwa im Fall des Neusiedler Sees, als in Konsequenz des Besatzes mit Graskarpfen innerhalb weniger Jahre mit dem sogenannten Makrophytengürtel ein ganzer Lebensraumtyp fast völlig verschwand (HERZIG et al. 1994). Eine grundlegende Änderung der fischereilichen Nutzung unserer Gewässer ist nicht in Sicht, umso dringlicher ist die Forderung nach einer ausreichenden begleitenden Kontrolle geplanter bzw. gesetzter Maßnahmen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

200 200 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung nach Kottelat 1997, Eschmeyer 1998 Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv PISCES Fische Polyodontidae Löffelstöre Polyodon spathula (Walbaum) Löffelstör Nordamerika O (Aschach bei Eferding), K (Badeteich Kirschentheuer) Fließ- und Stillgewässer x x x Besatz für fischereiwirtschaftliche Zwecke Hochleithner 1996, Zauner 1997, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999 Salmonidae Lachsfische Oncorhynchus kisutch (Walbaum) Silberlachs, Coholachs Nordamerika K Fließ- und Stillgewässer x x x 1975 in K eingesetzt; Köck (1978) berichtet über Aussetzung hauptsächlich in Baggerseen und Teichen ; nach Spindler (1997) heute in Möllstau Rottau, Flattnitzer See, Draustau Annabrücke Köck 1978, Spindler 1997 Oncorhynchus mykiss (Walbaum) Regenbogenforelle Nordamerika alle BL Fließgewässer, Forellenregion x x x 1881 nach Europa, 1884 nach Ö eingeführt Salomon 1906, Spindler 1997 Salvelinus fontinalis (Mitchell) Bachsaibling Nordamerika alle BL ohne W Fließgewässer, Forellenregion x x x um 1880 eingeführt, gelegentliche Hybridisierung mit Bachforellen ( Tigerfische ) Spindler 1997 Salvelinus namaycush (Walbaum) Amerikanischer Seesaibling Nordamerika N, S/O, K, T, V alpine (Speicher-) seen x x x 1962 und 1983 Besatz im Schwarzsee (V, Amann 1989); 1979 in K (Honsig-Erlenburg & Schulz 1989); Nachweis Wolfgangsee (S/O, Hauer 1996) Honsig-Erlenburg & Schulz 1989, Amann 1989, Hauer 1996 Cyprinidae Karpfenfische Barbus plebejus Bonaparte Tiberbarbe Südeuropa K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] vermutlich eingeschleppt, Vorkommen inzwischen erloschen Strouhal 1934, Reisinger 1952, Spindler 1997, Honsig-Erlenburg 2001 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

201 Neobiota in Österreich Tiere 201 Carassius auratus (Linnaeus) Goldfisch Ostasien alle BL Zierfisch in Teichen, vereinzelt auch in natürlichen, stehenden Gewässern x x x vermutlich im 17. Jhdt. als Zierfisch nach Europa (England) eingeführt Piechocki 1990 Ctenopharyngodon idella (Valenciennes) Graskarpfen, Weißer Amur Ostasien alle BL Stillgewässer, Teichwirtschaft x x x um 1975 erstmals eingeführt Wüstemann & Kammerad 1994 Hypophthalmichthys molitrix (Valenciennes) Silberkarpfen, Tolstolob Südostasien alle BL Stillgewässer x x x um 1975 erstmals eingeführt Wüstemann & Kammerad 1994 Hypophthalmichthys nobilis (Richardson) Marmorkarpfen Südostasien B, W, N, O, St Stillgewässer x x x um 1975 erstmals eingeführt Mylopharyngodon piceus (Richardson) Schwarzer Amur Südostasien N (Besatz in der Donau: Wachau, Altenwörth; und in einem Teich bei der Riegersburg) Stauräume, Teichwirtschaft x x x Erstbesatz lt. Auskunft von Fischereiberechtigten Ende der 1970er Jahre Pseudorasbora parva (Temminck & Schlegel) Blaubandbärbling, Pseudokeilfleckbarbe Ostasien alle BL ohne T Stillgewässer, Teichwirtschaft x x x 1982 erstmals in N aufgefunden Weber 1984, Ahnelt 1989, Ahnelt & Tiefenbach 1991, Glechner et al. 1996, Mikschi et al. 1996, Wolfram-Wais et al Ictaluridae Zwergwelse Ameiurus nebulosus (Le Seur) Zwergwels Nordamerika B, N, St, K, V Stillgewässer x x x seit 1871 in Europa Arnold 1990 Ameiurus melas (Rafinesque) Schwarzer Zwergwels Nordamerika N (Marchfeldkanal) x x x Schmutz et al Gasterosteidae Stichlinge Gasterosteus aculeatus Linnaeus Dreistacheliger Stichling Nordeuropa, Nordamerika alle BL Stillgewässer x x x in Ö vor etwa 130 Jahren ausgesetzt Ahnelt & Amann 1994 Pungitius pungitius Linnaeus Neunstacheliger Stichling Nordeuropa, Nordamerika N?, S Stillgewässer x x x 1992 in S entdeckt Ahnelt & Patzner 1992, Spindler 1997 Centrarchidae (Sonnenbarsche) Sonnenbarsche Lepomis gibbosus (Linnaeus) Sonnenbarsch Nordamerika alle BL ohne S? Stillgewässer, bes. Auen x x x seit 1881 in Europa Spindler 1997, Wolfram-Wais et al Micropterus dolomieui Lacepede Schwarzbarsch Nordamerika S (Kallwang) x x x erfolglose Zuchtversuche Spindler 1997 Micropterus salmoides (Lacepede) Forellenbarsch Nordamerika K (Wörthersee u. umgeb. Seen) Stillgewässer x x x 1911 nach einem Dammbruch bei den Schloßteichen in Velden in den Wörthersee gelangt Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Cichlidae Buntbarsche Hemichromis bimaculatus Gill Roter Cichlide tropisches Afrika K (Warmbad Villach) Thermalquellen x x x Hafner et al. 1986, Honsig- Erlenburg & Schulz 1989, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999, Honsig-Erlenburg 2001 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

202 202 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung nach Kottelat 1997, Eschmeyer 1998 Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Hemichromis fasciatus Peters Fünffleckenbarsch tropisches Afrika K (Warmbad Villach) Thermalquellen x x x Hafner et al. 1986, Honsig- Erlenburg & Schulz 1989, Honsig-Erlenburg & Friedl 1999, Honsig-Erlenburg 2001 Poeciliidae Zahnkärpflinge Poecilia reticulatus Peters Guppy Südamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Xiphophorus maculatus (Günther) Platy Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Xiphophorus hellerii Heckel Schwertträger Mittelamerika K (Warmbad Villach) Thermalquellen [x] [x] [x] von Aquarianern ausgesetzt, Vorkommen um 1970 erloschen Reisinger 1952, Sampl 1976, Honsig-Erlenburg & Schulz 1989 Gobiidae Grundeln Neogobius kessleri (Günther) Kesslergrundel Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) N (Donau) x x x wahrscheinlich durch Verbringen von Laich (Schifffahrt) eingeschleppt Zweimüller et al. 1996, Weissenbacher et al Neogobius melanostomus (Pallas) Schwarzmund- Grundel Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) W (Ölhafen Lobau) x x x wahrscheinlich durch Verbringen von Laich (Schifffahrt) eingeschleppt Heuberger 2000, Wiesner et al Neogobius gymnotrachelus (Kessler) Nackthals-Grundel Osteuropa (Schwarzes Meer, untere Donau) N (Donau) x x x wahrscheinlich durch Verbringen von Laich (Schifffahrt) eingeschleppt Ahnelt et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

203 Neobiota in Österreich Tiere 203 Literaturverzeichnis AHNELT, H. (1989): Zum Vorkommen des asiatischen Gründlings Pseudorasbora parva (Pisces: Cyprinidae) in Ost-Österreich. Österr. Fischerei 42: AHNELT, H. & AMANN, E. (1994): Gasterosteus aculeatus (Pisces, Gasterosteidae) in Österreich eine Lanze brechen für den Stichling? Österr. Fischerei 47: AHNELT, H. & PATZNER, R. A. (1992): Über ein Vorkommen des Neunstachligen Stichlings (Pungitius pungitius, Teleostei: Gasterosteidae) in Österreich. Österr. Fischerei 45: AHNELT, H. & TIEFENBACH, O. (1991): Zum Auftreten des Blaubandbärblings (Pseudorasbora parva) (Teleostei: Gobioninae) in den Flüssen Raab und Lafnitz. Österr. Fischerei 44: AHNELT, H.; DUCHKOWITSCH, M.; SCATTOLIN, G.; ZWEIMÜLLER, I. & WEISSENBACHER, A. (2001): Neogobius gymnotrachelus (Kessler, 1857) (Teleostei: Gobiidae), die Nackthals-Grundel in Österreich. Österr. Fischerei 54 (11/12): AMANN, E. (1989): Fischereiliche Untersuchungen an zwei mit Bachsaiblingen (Salvelinus fontinalis M.) besetzten Hochgebirgsseen des Montafons (Vorarlberg), Österr. Fischerei 42: ARNOLD, A. (1990): Eingebürgerte Fischarten. Zur Biologie und Verbreitung allochthoner Wildfische in Europa. Die Neue Brehm-Bücherei. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt. 144 pp. ESCHMEYER, W. N. (ed.) (1998): Catalog of Fishes. Special publication of the Center for Biodiversity and Information. California Acad. Sciences 1, vol. 1, 958 pp., vol. 2, 1820 pp. GLECHNER, R.; HEBERLING, O.; JÄGER, P. & PATZNER, R. (1996): Zwei neue Fischarten für das Bundesland Salzburg: Der Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) und der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua). III. Symposium Ökologie, Ethologie und Systematik der Fische, Salzburg. HAFNER, W.; HONSIG-ERLENBURG, W. & MILDNER, P. (1986): Faunistischer Bericht über die Thermen in Warmbad Villach. Carinthia II 176./96.: HAUER, W. (1996): Überraschung am Wolfgangsee. Österr. Fischerei 49: 72. HERZIG, A.; MIKSCHI, E.; AUER, B.; HAIN, A.; WAIS, A. & WOLFRAM, G. (1994): Fischbiologische Untersuchungen des Neusiedler Sees. BFB-Bericht 81, 125 pp. HERZIG, A. & HERZIG-STRASCHIL, B. (2001): Das Vorkommen des Aales (Anguilla anguilla) im Donaueinzugsgebiet allochthon versus autochthon. Österr. Fischerei 54 (10): HERZIG-STRASCHIL, B. & MIKSCHI, E. (1995): Gibt es Einwanderer unter unseren Fischen? Stapfia 37 (84): HEUBERGER, R. (2000): Neu in Österreich: Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus). Fischer in Österreich 11/12: 2 3. HOCHLEITHNER, M. (1996): Störe (Acipenseriformes). Österreichischer Agrarverlag, Klosterneuburg, 202 pp. HONSIG-ERLENBURG, W. (2001): Zum Fischbestand des Warmbaches in Villach, Kärnten. Carinthia II 191./111.: HONSIG-ERLENBURG, W. & SCHULZ, N. (1989): Die Fische Kärntens. Eigenverlag des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten, Klagenfurt 112 pp. HONSIG-ERLENBURG, W. & FRIEDL, T. (1999): Rote Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens. In: ROTTENBURG, T.; WIESER, C.; MILDNER, P. & HOLZINGER, W. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens. Naturschutz in Kärnten 15: KÖCK, H. (1978): Der Silberlachs. Österr. Fischerei 31: KOTTELAT, M. (1997): European freshwater fishes. Biologia 52, Suppl. 5: MIKSCHI, E.; WOLFRAM, G. & WAIS, A. (1996): Long term changes in the fish community of Neusiedler See (Burgenland, Austria). In: KIRCHHOFER, A. & HEFTI, D. (eds): Conservation of Endangered Freshwater Fish in Europe. Birkhäuser Verlag Basel/Switzerland, PIECHOCKI, R. (1990): Der Goldfisch und seine Varietäten (Carassius auratus auratus). 6. Auflage. Die Neue Brehmbücherei, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt, 80 pp. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

204 204 Neobiota in Österreich Tiere REISINGER, E. (1952): Zur Fischfauna Kärntens. Carinthia II 142./62.: SALOMON, K. (1906): Die Regenbogenforelle. Zum 25-jährigen Bestande ihrer Einbürgerung auf dem Kontinent. Österreichische Fischereizeitung 3: SAMPL, H. (1976): Aus der Tierwelt Kärntens. Die Fische. In: KAHLER, F. (Hrsg.): Die Natur Kärntens, Bd. 2: SCHMUTZ, S.; MATHEISZ, S.; POHN, A.; RATHGEB, J. & UNFER, G. (1994): Erstbesiedelung des Marchfeldkanals aus fischökologischer Sicht. Österr. Fischerei 47: SPINDLER, T. (1997): Fischfauna in Österreich. Monographien des Umweltbundesamtes. Bd. 87: 140 pp., 16 Tafeln. STROUHAL, H. (1934): Biologische Untersuchungen an den Thermen von Warmbad Villach. Archiv für Hydrobiologie 26: und WANZENBÖCK, J.; KOVACEK, H. & HERZIG-STRASCHIL, B. (1989): Zum Vorkommen der Gründlinge (Gattung: Gobio; Cyprinidae) im österreichischen Donauraum. Österr. Fischerei 42: WEBER, E. (1984): Die Ausbreitung der Pseudokeilfleckbarben im Donauraum. Österr. Fischerei 37: WEISSENBACHER, A.; SPOLWIND, R. & WAIDBACHER, H. (1998): Hohe Populationsdichten der Kesslergrundel (Neogobius kessleri, Günther 1861) in der österreichischen Donau, östlich von Wien. Österr. Fischerei 51: WIESNER, C.; SPOLWIND, R.; WAIDBACHER, H.; GUTTMANN, S. & DOBINGER, A. (2000): Erstnachweis der Schwarzmundgrundel Neogobius melanostomus (Pallas, 1814) in Österreich. Österr. Fischerei 53: 318, WOLFRAM, G.; MIKSCHI, E. & WOLFRAM-WAIS, A. (2000): Fischökologische Untersuchung des Schilfgürtels des Neusiedler Sees. BFB-Bericht, in Druck. WOLFRAM-WAIS, A.; WOLFRAM, G.; AUER, B.; MIKSCHI, E. & HAIN, A. (1999): Feeding habits of two introduced fish species (Pseudorasbora parva, Lepomis gibbosus) in Neusiedler See (Austria), with special reference to chironomid larvae (Diptera: Chironomidae). Hydrobiologia 408/409: WÜSTEMANN, O. & KAMMERAD, B. (1994): Ökologische Auswirkungen der allochthonen Fischarten Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) und Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) auf Gewässerbiotope dargestellt am Beispiel von Gewässerökosystemen im Naturpark Drömling in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Österr. Fischerei 7: WOSCHITZ, G. (1995): Ökologische Analyse der Landesfischereigesetze Österreichs. Auftragsarbeit des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie. 39 pp. ZAUNER, G. (1997): Acipenseriden in Österreich. Österr. Fischerei 50: ZWEIMÜLLER, I.; MOIDL, S. & NIMMERVOLL, H. (1996): A new species for the Austrian Danube Neogobius kessleri. Acta Univ. Carol. Biol. 40: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

205 Neobiota in Österreich Tiere Lurche und Kriechtiere (Amphibia & Reptilia) A. Schuster & W. Rabitsch 21 Amphibien und Reptilien sind als wechselwarme Tiere in ihren Vorkommensgebieten besonders stark von geeigneten Außentemperaturen abhängig. Entsprechende Lebensbedingungen sind im Freiland in Österreich insbesondere für die zahlreichen Amphibien- und Reptilienarten tropischer und subtropischer Klimagebiete kaum gegeben. Von keiner ausgesetzten Art dieser beiden Tierklassen gibt es für Österreich bisher einen Nachweis einer erfolgreichen Fortpflanzung unter natürlichen Freilandbedingungen. Für Arten aus Herkunftsgebieten mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen, insbesondere aus Nordamerika, ist eine erfolgreiche Vermehrung im Freien natürlich wesentlich wahrscheinlicher. Aber auch ohne Reproduktion sind Reptilien, besonders allochthone Schildkröten, aufgrund ihrer langen Lebensdauer für viele Jahre im Ökosystem präsent. Eine Ansiedlung von Neozoen aus der Amphibienfauna kann durch das Aussetzen von Terrarientieren an Gewässern erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht durch die Verschleppung von Larven mit Fischbrut. In Österreich dürften beabsichtigte Freisetzungen bisher auf einzelne oder wenige Exemplare je Art beschränkt geblieben sein. Beachtet werden sollte in Zukunft aber vor allem der in Norditalien bereits etablierte nordamerikanische Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) (NÖLLERT & NÖLLERT 1992). Von dieser Art ist zumindest eine reproduzierende Population auch aus dem süddeutschen Raum bekannt (THIESMEIER et al. 1994). Für die durch Lebensraumzerstörung gefährdete heimische Amphibienfauna würde eine Ausbreitung des Ochsenfrosches in naturnahe Lebensräume eine voraussichtlich erhebliche zusätzliche Bedrohung darstellen (Fressfeind, Nahrungs- und Laichplatzkonkurrent). Eine steigende Anzahl der durch Gartenbesitzer angelegten Biotope mit folgendem Besatz durch im Tierhandel angebotene Arten stellt hier eine mögliche Importquelle dar, der durch Bewusstseinsbildung und Aufklärung entgegengewirkt werden sollte. Bei den Reptilien wurden bisher zwei nicht-heimische Unterarten der Mauereidechse im oberösterreichischen Donauraum erfolgreich angesiedelt (WAITZMANN & SANDMAIER 1990). Hier bestehen offenbar inselartig günstige Verhältnisse für diese Tiere; die heimische Unterart hat diese Gebiete möglicherweise aufgrund von natürlichen Ausbreitungsbarrieren nicht erreicht. Weitere Aussetzungsversuche anderer terrestrischer Reptilienarten in Niederösterreich, Wien oder der Steiermark schlugen fehl. Mehrjährige Freilandvorkommen von adulten Exemplaren sind bei Reptilien noch kein Hinweis auf mögliche Reproduktion. Geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung, wie Strukturen zur Ablage der Eier, notwendige Temperatursummen zur Eireifung oder für die Überwinterung kleinerer, juveniler Individuen sind hier vermutlich limitierende Faktoren. Zu beachten ist in jedem Fall, dass unter bestimmten Bedingungen die langfristige Überlebensfähigkeit von Arten aus den gemäßigten Breiten Nordamerikas nicht auszuschließen ist. Eine große Nachfrage nach Schildkröten besteht offenbar bei Terrarienbesitzern. Nach CABELA (1990) wurden zwischen 1982 und 1987 rund Exemplare der Griechischen (Testudo hermanni) und der Maurischen (Testudo graeca) Landschildkröte vom Tierhandel nach Österreich importiert. Regelmäßig werden ausgesetzte oder entkommene Exemplare beobachtet, meist im Siedlungsbereich bzw. in der Umgebung größerer Städte. KIRSCHEY (2000) beschreibt mögliche Szenarien für eine Besiedlung durch die nordamerikanische Schnappschildkröte (Chelydra serpentina; wurde auch schon in Österreich gefunden, Cabela schriftl. Mitt.) und die Chinesische Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis) in Mitteleuropa, zwei konkurrenzstarke Arten, die bereits in anderen Teilen außerhalb ihres natürlichen Areals invasiv auftreten. 21 Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz, Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Univ. Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

206 206 Neobiota in Österreich Tiere Ein zunehmend im Freiland auftretendes Neozoon ist die im Zoohandel weit verbreitete Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans), deren natürliche Verbreitung in den östlichen USA von Iowa und Illinois südwärts bis NO-Mexiko liegt. Die allochthonen Vorkommen dieser durch den Tierhandel beinahe weltweit verbreiteten Art gehen auf freigesetzte Heimtiere und ausgesetzte Exemplare an Garten- und Fischteichen zurück und sind daher oft in Städten bzw. deren Umgebung zu finden. Die Nachweise für die einzelnen europäischen Länder wurden von BRINGSØE (2001) zusammengefasst. Für Österreich liegen Nachweise aus Wien (Albern, Lobau, Nationalpark Donauauen), Oberösterreich und Kärnten vor; Aussetzungen sind aber für alle Bundesländer anzunehmen. Ob tatsächlich reproduzierende Populationen in Österreich existieren, ist derzeit unsicher, kann in mikroklimatisch begünstigten Regionen aber nicht ausgeschlossen werden (Cabela & Gemel schriftl. Mitt.). Die bisher offenbar fehlende Reproduktion im Freien wird damit erklärt, dass die im Handel angebotenen Schildkröten zumeist aus den südlichen, wärmeren Teilen ihres Areals in Mittelamerika stammen (CABELA 1990). Von den vergleichsweise kältetoleranten nördlichen Unterarten der nordamerikanischen Zierschildkröte Chrysemys picta liegen Meldungen reproduzierender Tiere aus einem Gartenteich bei Leibnitz und aus dem Warmbach bei Villach vor (MILDNER & ZWANDER 1998; BRINGSØE 2001). Diese Art wurde an natürlichen Standorten bisher noch nicht festgestellt, könnte sich aber möglicherweise auch im Freiland halten. Auch die vermutlich nur in den March- und Donauauen unterhalb der Wiener Pforte autochthon vorkommende Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis orbicularis) soll an dieser Stelle kurz erwähnt werden, da auf Aussetzungen beruhende Vorkommen nichtautochthoner Unterarten für alle Bundesländer bekannt sind. So betrifft auch schon ein Belegexemplar vom Neusiedler See aus dem Jahr 1824 ein Weibchen von Emys orbicularis hellenica (GEMEL 2001). Nachdem auch in die autochthonen Populationen ausgesetzte Individuen unbekannter Herkunft eingebracht wurden, ist mit dem Auftreten von Genintrogressionen zu rechnen (GRILLITSCH & CABELA 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

207 Neobiota in Österreich Tiere 207 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Böhme 1984, 1986, 1993, Fritz 2001 Deutscher Name Herkunftsgebiet nach Böhme 1984, 1986, 1993, Fritz 2001 Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv REPTILIA Kriechtiere Testudines Schildkröten Emys orbicularis ssp. (ausgenommen ssp. orbicularis) Chelydra sp., Chinemys sp., Chrysemys sp., Mauremys sp., Pseudemys sp., Trachemys sp. Europäische Sumpfschildkröte (ausgenommen Pontische Sumpfschildkröte) v.a. Südeuropa Sumpfschildkröten, Schnappschildkröten, Schmuckschildkröten Amerika, Asien alle BL? Stillgewässer x x x Aussetzungen nicht heimischer Unterarten belegt und in größerem Ausmaß anzunehmen alle BL Stillgewässer x x x zunehmendes Aussetzen von im Zoohandel erhältlichen Arten, insbesondere Trachemys scripta elegans Testudo spp. Landschildkröten Südeuropa B, W, N, O, K Kulturland x x x ausgesetzt bzw. Gefangenschaftsflüchtlinge Sauria Echsen Podarcis muralis nigriventris Bonaparte (= muralis brueggemanni (Bedriaga)) Podarcis muralis maculiventris (Werner) Lacerta trilineata trilineata (Bedriaga) Mauereidechse Italien O (Schlögen, Schärding) felsige Trockenstandorte Mauereidechse Italien, Istrien O (Linz) felsige Trockenstandorte Riesensmaragdeidechse Ophiosaurus apodus (Pallas) Scheltopusik Südosteuropa, Westasien Serpentes Schlangen Südosteuropa W (Meidlinger Friedhof) N (Troppberg bei Wien), St Coluber gemonensis (Laurenti) Balkanzornnatter Südosteuropa N (Vöslau, Baden, Mödling), St?, K? AMPHIBIA Lurche Caudata Schwanzlurche Proteus anguinus (Laurenti) Grottenolm Südosteuropa N (Seegrotte bei Mödling), St (Lurgrotte) x x x in der Umgebung von Passau ausgesetzt x x x um 1932 etwa 130 Exemplare aus Lavis bei Trient (Norditalien) ausgesetzt, später auch istrische Exemplare Trockenstandorte [x] [x] [x] Anfang der 1950er Jahre ausgesetzt, nach etwa 10 Jahren erloschen Grillitsch & Cabela 2001, Gemel 2001 Sochurek 1978, Cabela 1990, Cabela et al. 1992, Mildner & Zwander 1998, Bringsoe 2001, Gutleb & Happ 2002 Schweiger 1960, Cabela 1990, Cabela et al. 1992, Grillitsch 1993, Gutleb & Happ 2002 Mertens 1952, Mertens & Wermuth 1960, Waitzmann & Sandmaier 1990, Grillitsch & Cabela 2001 Lentner 1936, Sochurek 1978, Merwald 1981, Waitzmann & Sandmaier 1990, Grillitsch & Cabela 2001 Sochurek 1958, Cabela 1990 Trockenstandorte [x] [x] [x] Werner 1897, Eiselt 1961, Reisinger 1972 Trockenstandorte [x] [x] [x] Cabela 1982 Höhlengewässer x x? x Ansiedlungsversuche erfolglos oder mit unbekanntem Ausgang Sochurek 1955, Schweiger 1975, Cabela & Gemel in litt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

208 208 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis BÖHME, W. (1984): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 2/I Echsen II, Aula, Wiesbaden, 416 pp. BÖHME, W. (1986): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 2/II Echsen III (Podarcis), Aula, Wiesbaden, 434 pp. BÖHME, W. (1993): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 3/I Schlangen I, Aula, Wiesbaden, 479 pp. BRINGSØE, H. (2001): Trachemys scripta (Schoepff, 1792) Buchstaben-Schmuckschildkröte. In: FRITZ, U. (Hrsg.): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 3/IIIA Schildkröten (Testudines). CABELA, A. (1982): Catalogus Faunae Austriae. Nachtrag zum Teil XXI: Amphibia, Reptilia. Österr. Akad. Wiss., Wien. CABELA, A. (1990): Faunenfremde Arten. In: TIEDEMANN, F. (Hrsg.): Die Lurche und Kriechtiere Wiens. Magistrat der Stadt Wien, Wien. CABELA, A.; GRILLITSCH, H.; HAPP, H.; HAPP, F. & KOLLAR, R. (1992): Die Kriechtiere Kärntens. Carinthia II 182./102.: EISELT, J. (1961): Catalogus Faunae Austriae ein systematisches Verzeichnis aller auf österreichischem Gebiet festgestellten Tierarten. Teil XXIab, Amphibia, Reptilia. Österr. Akad. Wiss., Wien, 21 pp. FRITZ, U. (2001): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Bd. 3/IIIA Schildkröten (Testudines) I, Aula, Wiesbaden, 400 pp. GEMEL, R. (2001): Zum Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte. In: CABELA, A.; GRILLITSCH, H. & TIEDEMANN, F. (Red.): Atlas zur Verbreitung und Ökologie der Amphibien und Reptilien in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 880 pp. ( ). GRILLITSCH, H. (1993): Freilandnachzucht der Griechischen Landschildkröte, Testudo hermanni Gmelin, 1789, unter den Bedingungen des unteren Inntales (Oberösterreich). Herpetozoa, Wien, 6(3/4): GRILLITSCH, H. & CABELA, A. (2001): Reptilien. In: CABELA, A.; GRILLITSCH, H. & TIEDEMANN, F. (Red.): Atlas zur Verbreitung und Ökologie der Amphibien und Reptilien in Österreich. Umweltbundesamt, Wien, 880 pp. ( ). GUTLEB, B. & HAPP, H. (2002): Schildkröten in Kärnten. Carinthia II 192./112.: KIRSCHEY, T. (2000): Das Neozoen-Problem aus Sicht des herpetologischen Artenschutzes. In: NABU (Hrsg.): Was macht der Halsbandsittich in der Thujahecke? NABU-Naturschutzfachtagung in Braunschweig, LENTNER, A. (1936): Herpetologische Beobachtungen bei Linz/Donau. Bl. Aquar.Terrar.-kde., Braunschweig, 47:91. MERTENS, R. (1952): Kriechtiere und Lurche. Kosmos Naturführer, Stuttgart, 48 pp. MERTENS, R. & WERMUTH, H. (1960): Die Amphibien und Reptilien Europas. Kramer, Frankfurt am Main, 264 pp. MERWALD, F. (1981): Beitrag zur Amphibien- und Reptilienfauna der Urfahrwänd. Öko-L 3: MILDNER, P. & ZWANDER, H. (1998): Kärnten Natur. Die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs. Verlag d. Naturwiss. Ver. Kärnten, Klagenfurt, 464 pp. NÖLLERT, A. & NÖLLERT, C. (1992): Die Amphibien Europas. Stuttgart: Franckh-Kosmos. REISINGER, E. (1972): Veränderungen in der Tierwelt im Grazer Raum innerhalb der letzten 60 Jahre. Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 1(1): SCHWEIGER, H. (1960): Die Vertebratenfauna des Wiener Stadtgebietes und ihre Probleme. Österr. Arb.gem. f. Wildtierforsch. 1960/61: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

209 Neobiota in Österreich Tiere 209 SCHWEIGER, H. (1975): Die einzelnen Großlebensräume (Lebensbilder). Katalog des Niederösterr. Landesmus., N.F. 63: SOCHUREK, E. (1955): Die Verteilung unserer Amphibien- und Reptilienrassen auf die niederösterreichischen Landschaften. Unsere Heimat 26(3/4): SOCHUREK, E. (1958): Faunistische Notizen aus Österreich. Natur und Land 44: 170. SOCHUREK, E. (1978): Die Lurche und Kriechtiere Österreichs. Mitt. Zool. Ges. Braunau 3(5/7): THIESMEIER, B.; JÄGER, O. & FRITZ, U. (1994): Erfolgreiche Reproduktion des Ochsenfrosches (Rana catesbeiana) im nördlichen Landkreis Böblingen (Baden-Württemberg). Zeitschr. Feldherpetol. 1: WAITZMANN, M. & SANDMAIER, P. (1990): Zur Verbreitung, Morphologie und Habitatwahl der Reptilien im Donautal zwischen Passau und Linz (Niederbayern, Oberösterreich). Herpetozoa 3: WERNER, F. (1897): Die Reptilien und Amphibien Österreich-Ungarns und der Occupationsländer. Pichler, Wien, 162 pp Vögel (Aves) A. Schuster 22 Zahlreiche Vogelarten aus allen Erdteilen werden in Mitteleuropa in Tierparks, speziellen Vogelparks und von privaten Züchtern gehalten. Regelmäßig entweichen aus diesen Gefangenschaftshaltungen Vögel der verschiedensten systematischen Untergruppen. In den wenigsten Fällen aber begründen diese Gefangenschaftsflüchtlinge dauerhafte Freilandvorkommen. Vorkommen von im Freiland reproduzierenden Neozoen unter den Vogelarten gehen in Österreich überwiegend auf mehr oder weniger gezielte Freisetzungen zurück. In manchen Fällen ist die Herkunft aber nicht gänzlich geklärt, beziehungsweise ist zumindest eine Beteiligung von aus Gefangenschaft entwichenen Vögeln wahrscheinlich. Motivation für Freisetzungen ist Freude an Ziervögeln, jagdliches Interesse und wissenschaftliche Neugierde. Im Freiland reproduzierende Neozoen der Vogelfauna sind vor allem Entenvögel (Gänse: 3 Arten, Schwäne: 2 Arten und Enten: 3 Arten), Hühnervögel (4 Arten) und Papageien (2 Arten); hinzu kommt als einziger Sperlingsvogel der Haubenmaina. Insgesamt haben bisher 15 Arten in Österreich im Freiland zumindest einmal erfolgreich gebrütet. Ausgeklammert werden in dieser Zusammenstellung Vogelarten, die als Gefangenschaftsflüchtlinge im Freiland festgestellt und dokumentiert wurden (z. B. RANNER et al. 1995; LABER & RANNER 1997), aber bisher nicht gebrütet haben. Ein Teil dieser Arten sind in Westeuropa aber bereits etablierte Neozoen und werden zunehmend regelmäßig in Österreich ausgesetzt, wobei vereinzelte Bruten zukünftig nicht unwahrscheinlich oder zumindest möglich sind. Aus dieser Übergangsgruppe wurden Nilgans und Schwarzkopf-Ruderente als in Westeuropa etablierte Arten in die Tabelle aufgenommen (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). Dazu kommen vier Hühnervogelarten, die zu primär jagdlichen Zwecken ausgesetzt werden, für die aber noch kein Brutnachweis besteht. In der Tabelle fehlen vorerst weitere Hühnervogelarten, für die nach derzeitigem Stand die weitere Entwicklung schwer einschätzbar ist; mit Veränderungen ist bei einem Anhalten der derzeitigen Entwicklung aber zu rechnen. In diesem Zusammenhang wird auf die Spalte Anmerkung in der Tabelle verwiesen, die die entsprechenden Informationen zum aktuellen Brutstatus der aufgelisteten Arten enthält. Etablierte und in Österreich weit verbreitete Neozoen sind nur der Höckerschwan und der Fasan. Weitere etablierte Vorkommen bestehen von der Mandarinente im Raum Wien und 22 Mag. A. Schuster, Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung, Promenade 33, A-4010 Linz, alexander.schuster@ooe.gv.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

210 210 Neobiota in Österreich Tiere vom Halsbandsittich in Wien und Innsbruck. Alle anderen unter natürlichen Bedingungen reproduzierenden Arten kommen entweder unbeständig oder erst seit wenigen Jahren vor. Insgesamt stellen die im Freiland brütenden Neozoen 7 % der österreichischen Brutvogelfauna, die etablierten Arten nur 2 %. Die Tendenz ist, was die im Freiland beobachteten, aber nicht brütenden Arten betrifft, stark steigend. Kandidaten für eine zukünftige Etablierung gibt es vorerst wenige, wahrscheinlich ist dies für Kanadagans, Rostgans und weitere Hühnervogelarten. In der Tabelle sind keine Vogelarten enthalten, die in der Spalte anthropogen bedingte Einwanderung geführt werden könnten. Hier wäre es möglich, diejenigen Vogelarten zu nennen, die aus derselben Faunenregion ohne direkte Förderung des Menschen nach Österreich gelangen, bei denen aber eine indirekte anthropogene Förderung möglich ist. So könnte argumentiert werden, dass die Türkentaube von menschlichen Siedlungsstrukturen und vom erhöhten Angebot an Getreide profitiert. Gleichzeitig sind aber die tatsächlichen Gründe für ihre Einwanderung nicht ausreichend geklärt; zumindest verbleibt wahrscheinlich, dass wesentliche Aspekte der Biologie der Türkentaube unabhängig von indirekter Förderung durch den Menschen an der Einwanderung beteiligt waren. In den meisten Fällen ist das Ausmaß dieser indirekten Beteiligung des Menschen an Einwanderungsprozessen einer Vogelart nicht abschätzbar. Deshalb werden die dafür in Frage kommenden Vogelarten in dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt. Betroffen davon sind beispielsweise Reiherente, Türkentaube, Blutspecht und Girlitz. Manche dieser natürlichen Neubesiedler könnten in Österreich im Postglazial bereits vorgekommen sein, was sich aufgrund der geringen Dichte entsprechender historischer Beobachtungen aber nicht ausreichend klären lässt. Freisetzungen von Vogelarten erfolgen in Österreich ohne Abschätzung möglicher Konsequenzen. Die Effekte sind vorab zu wenig bekannt, werden in der Regel auch nach erfolgter Freisetzung nicht untersucht und sind im Nachhinein natürlich nur noch schwer veränderbar. Auswirkungen freigesetzter Vogelarten auf Ökosysteme können sehr unterschiedlich und unerwartet sein. Zu erwarten sind Prädation, Konkurrenz um verschiedene Ressourcen wie Nahrung und Nistplätze oder Einschleppen von Krankheitserregern. Autochthone Arten erfahren eine indirekte Gefährdung durch Neozoen, wenn sie als Prädatoren derselben auftreten und deshalb bejagt werden. Eine besondere Gefährdung besteht bei Vorkommen einer nahe verwandten indigenen Art, die verdrängt werden kann oder möglicherweise mit ihr fortpflanzungsfähige Hybriden bildet. Dieses Problem besteht in Europa bezüglich der Schwarzkopf- Ruderente und der Weißkopf-Ruderente (COLLAR et al. 1994; HUGHES et al. 1999). In Österreich betrifft dies in erster Linie das Aussetzen von Chukarhuhn und Rothuhn, nah verwandter Arten des autochthonen und gefährdeten Steinhuhns. Als mögliche neue Gefährdung für die heimischen Großfalkenarten müssen die Folgen von Verpaarungen von Wildvögeln mit entkommenen Hybridfalken aus falknerischer Haltung gelten (WEGNER 2000). Derartige Paare haben in Europa bereits mehrfach erfolgreich gebrütet. Bei der beachtlichen Anzahl an jährlich entkommenen Beizvögeln ist das Problem nicht zu unterschätzen, insbesondere dann, wenn kleine Wildvogelpopulationen betroffen sind (wie z. B. der heimische Sakerfalkenbestand). Bei Vögeln ist die Situation bezüglich der Neozoen derzeit noch überschaubar, die indigenen Arten sind in der Regel konkurrenzstark, Probleme bestehen nur in Einzelfällen. Es besteht aber kein Grund, diese riskanten Experimente fortzusetzen. Die Risken lohnen nicht und können enorme Probleme für den Schutz gefährdeter Arten zur Folge haben, wie für die Weißkopf-Ruderente in Spanien. Eine regelmäßige Einstufung des Status der Neozoen unter den Vogelarten erfolgt in Österreich durch BirdLife Österreich. Im Rahmen der Tätigkeit der Avifaunistischen Kommission werden neu einlangende Beobachtungen geprüft und in 5-jährigen Intervallen die akzeptierten Beobachtungen publiziert. Was fehlt, sind gezielte Untersuchungen über die Auswirkungen der Neozoen auf die indigenen Ökosysteme, hier besteht für die Zukunft erhöhter Forschungs- und Koordinierungsbedarf. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

211 Neobiota in Österreich Tiere 211 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Barthel & Hill 1988, Dvorak et al Deutscher Name Herkunftsgebiet nach Dvorak et al Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv AVES Vögel Anseriformes Entenvögel Cygnus olor (Gmelin) Höckerschwan Nord- und Osteuropa, Asien alle BL stehende und langsam fließende Gewässer x x x erste belegte Aussetzung am Traunsee 1880, seitdem weitere Aussetzungen und selbständige Ausdehnung des Areals Cygnus atratus (Latham) Schwarzschwan Australien W Parkgewässer x x x Eine Parkpopulation im Wiener Wasserpark dürfte nach Regulationsmaßnahmen seit 1999 erloschen sein Branta leucopsis (Bechstein) Weißwangengans Nordeuropa, Grönland Branta canadensis (Linne) Kanadagans Nordamerika W, O, St Gewässer, Kulturland x x x (x) ab dem 17. Jh. in England eingebürgert, St seit Anfang der 1990er Jahre, O seit 1994 Freilandbruten, vorerst nicht etabliert O Gewässer, Kulturland x x x von einer freifliegenden Gefangenschaftspopulation im Almtal stammende Vögel brüteten erstmals 1997 erfolgreich bei Wels, bis 2000 keine nennenswerte Bestandszunahme Bauer & Glutz 1968, Mayer 1969, Grüll 1988, Dvorak et al. 1993, Aubrecht 1995 Zuna-Kratky 1996, Zuna-Kratky & Sackl 1999 Aubrecht 1995, Zuna-Kratky 1996, Sackl & Samwald 1997, Lieb & Schuster in Laber & Ranner 1997 Brader & Aubrecht 2000, Schuster unpubl. Alopochen aegyptiacus (Linne) Nilgans Afrika N, O Gewässer, Kulturland x x x bisher keine Freilandbruten belegt Brader & Aubrecht 2000, Schuster unpubl. Segieth 1999 Tadorna ferruginea (Pallas) Rostgans Asien, Nordafrika, Südosteuropa B, O langsam fließende oder seichte stehende Gewässer mit durchfeuchteten Feinsedimentbänken Cairina moschata (Linne) Moschusente Mittel- und O, St Gewässer in Siedlungsnähe Südamerika Aix sponsa (Linne) Brautente Nordamerika N, O Gewässer in bewaldeter Landschaft Aix galericulata (Linne) Mandarinente Ostasien W, N, O, S, T? stehende Gewässer mit älteren Bäumen in Ufernähe x x x Bruten im bayerischoberösterreichischen Grenzgebiet am unteren Inn, Einzelvögel im Seewinkel, Trauntal x x x Freilandbruten der domestizierten Form x x x Zunehmend regelmäßig Freilandbruten, aber vorerst keine Etablierung x x x Gefangenschaftsflüchtling mit bedeutendem Brutbestand in Wien Sackl & Samwald 1997, Brader & Aubrecht 2000 Brader & Aubrecht 2000 Dvorak et al. 1993, Landmann 1996, Zuna-Kratky 1996, Brader & Aubrecht 2000 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

212 212 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Barthel & Hill 1988, Dvorak et al Deutscher Name Herkunftsgebiet nach Dvorak et al Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Oxyura jamaicensis (Gmelin) Schwarzkopf- Ruderente Nord- und Südamerika Galliformes Hühnervögel Alectoris chukar (J.E. Gray) Chukarhuhn Zentral- und Vorderasien, Südosteuropa Alectoris rufa (Linne.) Rothuhn Südwesteuropa N, O, V stehende Gewässer x x x bisher keine Freilandbruten, wenige Einzelbeobachtungen N, O, St alpine Zone, Kulturland x x x bisher keine Freilandbruten belegt, zwischen 1974 und 1980 in der Obersteiermark Einbürgerungsversuche, potentieller Konkurrent des Steinhuhns N Kulturland x x x bisher keine Freilandbruten belegt, Einbürgerungsversuche zu jagdlichen Zwecken, potentieller Konkurrent des Steinhuhns Cramp & Simmons 1977, Tucker & Heath 1994, Hagemeijer & Blair 1997, Knaus 2000 Präsent in Sackl & Samwald 1997, Brader & Aubrecht 2000, Archiv BirdLife Österreich Berg mündl. Mitt. Syrmaticus reevesii (J.E.Gray) Königsfasan Nordostchina W, N Auwald, Kulturland x x [x] x in Ostösterreich Glutz & Bauer 1973 Phasianus colchicus (Linne) Fasan Vorderasien bis Ostasien B, W, N, O, St, K, S, V Agrarlandschaft, Wälder des Flachund Hügellandes x x x ev. Archaeozoon, seit dem 15. Jh. in Mitteleuropa, aktuell verbreitet Einbürgerung zu jagdlichen Zwecken Chrysolophus pictus (Linne) Goldfasan China O Kulturland x x x bisher keine Freilandbruten, Einbürgerungsversuche zu jagdlichen Zwecken Lophura nycthemera (Linne) Silberfasan Südostasien N, O Kulturland x x x bisher keine Freilandbruten, Einbürgerungsversuch zu jagdlichen Zwecken Meleagris gallopavo (Linne) Truthuhn Nordamerika W, N, O Auwald, Kulturland x x [x] x wiederholt erfolglos eingebürgert, zuletzt Brut 1999 bei Wels, 2000 wieder erloschen Schönbeck 1955, König 1971, Hölzinger 1987, Dvorak et al. 1993, Präsent in Sackl & Samwald 1997 König 1971, Brader & Aubrecht 2000 Brader & Aubrecht 2000, Archiv BirdLife Österreich König 1971, Brader & Aubrecht 2000 Pavo cristatus (Linne) Pfau Indien W Auwald x x x in der Lobau vor 1966 Class 1966, Archiv BirdLife Österreich Psittaciformes Papageienartige Psittacula krameri (Scopoli) Halsbandsittich Afrika, Asien W (Türkenschanzpark), T (Hofgarten in Innsbruck) Myopsitta monachus (Bonaparte) urbane Parkanlagen mit alten Baumbeständen u.winterfütterung Mönchssittich Südamerika W urbane Parkanlagen mit alten Baumbeständen u. Winterfütterung x x x im Türkenschanzpark Wien ausgesetzt, im Hofgarten Innsbruck Volierenflüchtlinge Mikocki & Winkler 1986, Thaler 1987, Niederwolfsgruber 1990 x x x Freilandbrut in Wien 1975 Archiv BirdLife Österreich Passeriformes Sperlingsvögel Acridotheres cristatellus (Linne) Haubenmaina Südostasien St Siedlungen x x x in Graz von 1984 bis 1991, erloschen Kresse & Kepka 1988, Dvorak et al. 1993, Sackl & Samwald 1997 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

213 Neobiota in Österreich Tiere 213 Literaturverzeichnis AUBRECHT, G. (1995): Eingewandert eingebürgert ausgekommen? Unsere Vogelwelt wandelt sich. Stapfia 37: BARTHEL, P. H. (2001): Bemerkenswerte Beobachtungen Juni und Juli Limicola 15: BARTHEL, P. H. & HILL, A. (1988): Die Limicola-Liste der Vögel Westpaläarktis. Limicola 2, Sonderheft: BAUER, K. & GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. (1968): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 2: Anseriformes (1.Teil). Frankfurt am Main, BRADER, M. & AUBRECHT, G. (2000): Checklist 2000 der Vögel Oberösterreichs. Vogelkdl. Nachr. OÖ., Naturschutz aktuell, 2000, Sonderbd.: BRADER, M.; AUBRECHT, G. & MALICKY, M. (1999): Brutvogelatlas Oberösterreich, Zwischenbericht, unveröffentlicht. CLASS, F. (1966): Die Lobau, ein Staatsjagdrevier. Wild und Hund 69: COLLAR, N. J.; CROSBY, M. J. & STATTERSFIELD, A. J. (1994): Birds to Watch 2. The World List of Threatened Birds. Birdlife Conservation Series, no. 4. BirdLife International, Cambridge. CRAMP, S. & SIMMONS, K. E. L. (1977): Handbook of the Birds of Europe, the Middle East and North Africa: The Birds of the Western Palaearctic. Vol. I: Ostrich to Ducks. Oxford University Press. DVORAK, M.; RANNER, A. & BERG, H. M. (1993): Atlas der Brutvögel Österreichs. Ergebnisse der Brutvogelkartierung der Österreichischen Gesellschaft für Vogelkunde. Umweltbundesamt Wien. GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. & BAUER, K. (1973): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 5: Galliformes und Gruiformes. Wiesbaden, GRÜLL, A. (1988): Zur Bestandsentwicklung des Höckerschwans (Cygnus olor) im Neusiedlersee Gebiet. Biologisches Forschungsinstitut Burgenland-Bericht 66: HAGEMEIJER, E. J. M. & BLAIR, M. J. (1997) (eds): The EBBC Atlas of European Breeding Birds: Their Distribution and Abundance. T. & A. D. Poyser, London. HÖLZINGER, J. (1987): Die Vögel Baden-Württembergs. Bd. 1: Gefährdung und Schutz, Teil 2: Artenschutzprogramm Baden-Württemberg, Artenhilfsprogramme: Karlsruhe. HUGHES, B.; CRIADO, J.; DELANY, S.; GALLO-ORSI, U.; GREEN, A. J.; GRUSSU, M.; PERRENOU, C. & TORRES, J. A. (1999): The status of the North American Ruddy Duck Oxyura jamaicensis in the Western Palaearctic: towards an action plan for eradication. Report by the Wildfowl & Wetlands Trust to the Council of Europe. KNAUS, P. (2000): Eine Schwarzkopf-Ruderente (Oxyura jamaicensis) im Vorarlberger Rheindelta dritter Nachweis in Österreich. Egretta 43: KÖNIG, O. (1971): Das Paradies vor unserer Tür. Molden, Wien-München-Zürich. KRESSE, A. & KEPKA, O. (1988): Haubenmaina (Acridotheres cristatellus) (L.), ansässig in Graz. Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 41: LABER, J. & RANNER, A. (1997): Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 40: LANDMANN, A. (1996): Artenliste und Statusübersicht der Vögel Tirols. Egretta 39: MAYER, G. (1969): Der Höckerschwan (Cygnus olor) in Oberösterreich. Monticola 2: MIKOCKI, J. & WINKLER, H. (1986): Der Halsbandsittich in Wien. Berichte über eine Untersuchung der Magistratsabteilung 22, Wien. NIEDERWOLFSGRUBER, F. (1990): Halsbandsittich Psittacula crameri Brutvogel in Innsbruck/Tirol. Monticola 6: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

214 214 Neobiota in Österreich Tiere PRÄSENT, I. (1997): Chukarhuhn Alectoris chukar (J.E.Gray). In: SACKL, P. & SAMWALD, O. (Hrsg.): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Ergebnisse der Steirischen Brutvogelkartierung. Sonderheft zu den Mitteilungen Landesmuseum Joanneum Zoologie, Graz 1997: 397. RANNER, A.; LABER, J. & BERG, H.-M. (1995): Nachweise seltener und bemerkenswerter Vogelarten in Österreich Bericht der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich. Egretta 38: SACKL, P. & SAMWALD, O. (1997): Atlas der Brutvögel der Steiermark. Ergebnisse der Steirischen Brutvogelkartierung. Sonderheft zu den Mitteilungen Landesmuseum Joanneum Zoologie, Graz pp. SCHÖNBECK, H. (1955): Zur Verbreitung einiger Vogelarten in der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 85: SEGIETH, F. (1999): Avifaunistischer Jahresbericht vom Unteren Inn Mitt. Zool. Ges. Braunau 7/3: STRAKA, U. (1991): Zum Vorkommen der Brautente (Aix sponsa) in den Donauauen des Tullner Feldes (Niederösterreich). Egretta 34(1): THALER, E. (1987): Die Innsbrucker Halsbandsittich-Population (Psittacula krameri). Zoologie am Ferdinandeum. Beiheft zur Sonderausstellung Tierpräparation TUCKER, G. M. & HEATH, M. F. (1994): Birds in Europe: Their conservation status. Birdlife Conservation Series, no. 3. BirdLife International, Cambridge. WEGNER, P. (2000): Hybridisierung bei Großfalken. Ist der Wanderfalke in Gefahr? In: NABU (Hrsg.): Was macht der Halsbandsittich in der Thujahecke? NABU-Naturschutzfachtagung in Braunschweig, ZUNA-KRATKY, T. (1996): Beobachtungen Brutzeit Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich, 7/4, ZUNA-KRATKY, T. & SACKL, P. (1999): Beobachtungen Brutzeit Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich 10: Säugetiere (Mammalia) H. Englisch 23 Gegenwärtig sind vierzehn Säugetierarten für Österreich als Neozoen zu werten. Sie zählen zu zehn verschiedenen Familien, von denen zwei wiederum nicht nur im Bundesgebiet, sondern in ganz Europa ursprünglich nicht heimisch waren. Unter den Hasenartigen (Fam. Leporidae) wurde das Wildkaninchen Oryctolagus cuniculus bereits seit dem Altertum in Gehegen gehalten, gezüchtet und später auch zur jagdlichen Nutzung freigesetzt (NIETHAMMER et al. 1963). Für Österreich sind erste Nachweise allerdings erst seit 1779 von der Parndorfer Platte im Burgenland verbürgt (REBEL 1933; WETTSTEIN 1955). Der westmediterranen Herkunft entsprechend existieren freilebende Vorkommen nur in klimatisch begünstigten Lagen vor allem im Osten des Landes (BAUER 1960). Die Populationen treten kleinräumig auf, sind aber als etabliert zu bezeichnen. Die Streifenhörnchen Tamias sibiricus (Burunduk) und Tamias striatus (Chipmunk) aus der Familie Sciuridae wurden seit den 1960er-Jahren zu Forschungszwecken im Westen von Wien in Freigehegen gehalten. Davon ausgehend entwickelte sich in unmittelbarer Nähe ein lokaler Bestand, der allerdings nur durch regelmäßige Zufütterung fortbestehen konnte 23 Mag. H. Englisch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

215 Neobiota in Österreich Tiere 215 (KRAPP 1978a, 1978b). In der Zwischenzeit muss die Population des sibirischen Burunduk als erloschen gelten, vom nordamerikanischen Chipmunk werden vereinzelt noch Beobachtungen gemeldet (Sieber schriftl. Mitt.). Der Kanadabiber Castor canadensis (Fam. Castoridae) wurde bei Projekten zur Wiederansiedelung des bereits im 19. Jahrhundert ausgerotteten Europäischen Bibers an der niederösterreichischen Donau freigesetzt (STÜBER 1988). Da der Anteil des nordamerikanischen Vertreters in der Population anfangs relativ hoch und das Konkurrenzverhältnis der beiden äußerlich nicht unterscheidbaren Arten nicht ausreichend bekannt war, wurde dieser Neuzugang in der heimischen Fauna kritisch beobachtet. Mittlerweile ist allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die amerikanische Art sich in Österreich nicht weiter behaupten konnte (SIEBER & BRATTER 1994, Sieber schriftl. Mitt.). Der artenreichen Familie der Muridae sind unter den österreichischen Säugetieren zwei hier faunenfremde Species zuzurechnen. Die aus Nordamerika stammende Bisamratte Ondatra zibethicus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nahe Prag zur Pelzzucht angesiedelt und breitete sich von hier entlang der Wasserläufe rasch aus (NIETHAMMER et al. 1963). In Österreich ist die Art an den größeren Gewässern der Niederungen weit verbreitet und ihre Populationen sind stabil (SCHREIER 1956). Der Ablauf der Arealausweitung ist aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung aber auch der teils nicht unbeträchtlichen Auswirkungen auf die Vegetation in der Literatur gut dokumentiert (KOKES 1966; PIETSCH 1982). Dem gegenüber ist der genaue Zeitpunkt der Einwanderung der Wanderratte Rattus norvegicus aus ihrem ostasiatischen Herkunftsgebiet trotz der weiten Verbreitung und ihres häufigen Auftretens nur wenig bekannt. Die Ausbreitung erfolgte passiv entlang der mittelalterlichen Handelswege und in enger Beziehung zu den menschlichen Siedlungsräumen, wo sie vor allem als Vorratsschädling und Überträger von Krankheiten Bedeutung erlangte (BECKER 1978). Einzelne Belege aus dem nördlichen Europa existieren bereits ab dem 12. Jahrhundert, für Österreich wird die Art allerdings erst um etwa 1750, seitdem aber kontinuierlich genannt (WOLFF et al. 1980). Die Populationen treten auch gegenwärtig zumeist synanthrop auf. Die südamerikanische Nutria, Myocastor coypus, stellt den einzigen Vertreter der Biberratten (Myocastoridae) am europäischen Kontinent. Auch diese semiaquatische Art wurde ursprünglich für die Pelzgewinnung eingeführt und entkam aus Farmen Frankreichs und Westdeutschlands etwa seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie ist an subtropische Klimate angepasst und kann sich in Österreich nur vereinzelt an Stillgewässern geschützter Beckenlagen behaupten. Selbst an diesen bevorzugten Standorten kommt es häufig zu starken Populationseinbrüchen in den Wintermonaten, die nur durch das hohe Reproduktionspotenzial wieder ausgeglichen werden können (STUBBE 1982). Bereits seit den 1960er-Jahren ist das Vorkommen des aus Ostasien stammenden Marderhundes Nyctereutes procyonoides aus der Familie Canidae für Österreich bekannt. Er wurde anfangs vor allem in der Sowjetunion als Pelztier gezüchtet und seit 1928 in der Ukraine freigesetzt. Von hier breitete er sich rasch nach Westen aus und ist mittlerweile in Europa weit verbreitet (NOWAK 1984, 1993). Trotz seiner versteckten Lebensweise sind nördlich des Alpenhauptkammes eine größere Zahl von gesicherten Meldungen bekannt und sein Bestand gilt als gefestigt (BAUER 1964, 1986; AUBRECHT 1995a, 1995b). Möglicherweise hat die Präsenz dieser Art Auswirkungen auf die heimischen Amphibienpopulationen, doch sind diesbezügliche Daten bisher noch nicht verfügbar. Der feuchte Waldgebiete bewohnende Mink Mustela vison (Fam. Mustelidae) wird ebenfalls als Pelztier gezüchtet und ist mittlerweile vor allem in Skandinavien im Freiland stark vertreten. Dieser nordamerikanische Marder ist als potenzieller Konkurrent zum heimischen Fischotter anzusehen, weiters dezimiert er aber auch die Bestände der Bisamratte, die zu seiner ursprünglichen Hauptnahrung zählt (LINN & CHANIN 1978; STUBBE 1993a). Für Österreich sind bisher lediglich vereinzelt Individuen aus dem Waldviertel bekannt geworden, die noch keine stabile Population bilden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

216 216 Neobiota in Österreich Tiere Die Familie Procyonidae ist nur mit dem ursprünglich in Nordamerika weit verbreiteten Waschbär Procyon lotor in Europa vertreten. Auch er wurde als Pelztier gezüchtet und breitete sich nach 1934 von Hessen ausgehend rasch am Kontinent aus (RÖBEN 1975; LUTZ 1984). Für Österreich liegen Meldungen schon seit den 1970er-Jahren vor, die Expansion ist auch hierzulande gut belegt. Dieser Kleinbär ist gegenwärtig für alle Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlandes nachgewiesen und im Bestand jedenfalls etabliert (AUBRECHT 1985, 1995a, 1995b). Inwieweit ein Konkurrenzverhältnis zum Marderhund besteht ist nicht ausreichend bekannt, ein gewisser Beutedruck auf heimische Tierbestände kann aber angenommen werden. Die Hirsche (Cervidae) sind mit drei faunenfremden Arten in Österreich vertreten, die alle aus jagdlichen Erwägungen freigesetzt wurden. Der Damhirsch Dama dama hatte bis zur Eiszeit ein natürliches Vorkommen in Europa und wurde bereits unter den Römern zu Zuchtzwecken wieder aus seinen kleinasiatischen Rückzugsgebieten importiert. Im Mittelalter fanden Ansiedelungen in Österreich für die Gatterhaltung statt (NIETHAMMER et al. 1963; HEIDEMANN 1986). Die daraus immer wieder entkommenen Tiere bildeten vereinzelt instabile freilebende Populationen. Auch gegenwärtig existieren kleinere Bestände in mehreren Bundesländern. Der aus Ostasien stammende Sikahirsch Cervus nippon wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts in Niederösterreich nördlich der Donau freigesetzt und konnte sich hier bis heute behaupten (REBEL 1933; KRAPP & NIETHAMMER 1986). Die aus anderen Ländern häufig bekannten Hybridisierungen mit dem Rothirsch konnten bisher für Österreich nicht nachgewiesen werden. Der um 1870 ebenfalls lokal in Niederösterreich angesiedelte nordamerikanische Weißwedelhirsch Odocoileus virginianus war nur bis etwa 1930 vertreten und auch das von diesen Tieren abstammende Rudel im Lainzer Tiergarten ist etwa zu dieser Zeit wieder erloschen (NIETHAMMER et al. 1963; PULLIAINEN & SULKAVA 1986). Unter den Hornträgern, Familie Bovidae, ist das Mufflon Ovis ammon als neozoer Vertreter in Österreich zu nennen. Ursprünglich in Asien beheimatet wurde es bereits im Neolithikum als Haustier gezüchtet und verwilderte etwa auf den Mittelmeerinseln wieder (FEILER 1975). Davon abstammende Tiere aus Sardinien wurden 1730 als Zootiere nach Wien gebracht und bald auch in Lainz in Gattern gehalten (REBEL 1933; WETTSTEIN 1955). Seit Beginn des 19. Jahrhunderts werden die Tiere im ganzen Bundesgebiet als Jagdwild freigesetzt und nehmen an geeigneten Standorten zu. Neben den genannten vierzehn Neozoen verdienen weitere ursprünglich nicht in Österreich vertretene Säugetiere zumindest eine Erwähnung. Bereits seit der Bronzezeit ist die Hausmaus Mus musculus im Bundesgebiet nachgewiesen (BAUER & WOLFF 1985). Sie wanderte ebenso wie die von römerzeitlichen Ausgrabungen hierzulande bekannte Hausratte Rattus rattus vor allem entlang der Handelswege ein und ist im Siedlungsbereich anzutreffen (WOLFF et al. 1980). Beide Muriden-Arten sind als Archäozoen einzustufen. Schon seit Ende der letzten Eiszeit zumindest in Westösterreich beheimatet waren das Murmeltier Marmota marmota (Fam. Sciuridae) und der Alpensteinbock Capra ibex (Fam. Bovidae). Ihr Areal wurde aber durch den Menschen im 19. und 20. Jahrhundert auch auf weiter östlich gelegene Landesteile ausgeweitet (GIACOMETTI 1991; PRELEUTHNER 1993). Sie können somit als regionale Neozoen gelten. Der erst kürzlich erfolgte Nachweis der Brandmaus Apodemus agrarius (Fam. Muridae) aus der Steiermark ist als natürliche Arealausweitung anzusehen (SPITZENBERGER 1997). Demgegenüber ist die aus Kärnten bekannte einzige Beobachtung der Langfußfledermaus Myotis capaccinii (Fam. Vespertilionidae, Chiroptera) als Meldung eines Irrgastes zu betrachten (SPITZENBERGER & MAYER 1988). Der seit den 1980er- Jahren mehrfach vom Balkan her einwandernde Goldschakal Canis aureus (Fam. Canidae) ist in seiner Ausbreitung zum Teil durch anthropogene Einflüsse begünstigt, doch ist eine Einstufung als Neozoon derzeit nicht mit Sicherheit möglich. Auch er ist eventuell als Irrgast zu betrachten (BAUER & SUCHENTRUNK 1995; ZEDROSSER 1995; KRYSTUFEK et al. 1997). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

217 Neobiota in Österreich Tiere 217 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicherartname nach Wilson & Reeder 1993 Deutscher Name nach Niethammer & Krapp 1978 ff., Mitchell- Jones et al Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Abstammung österreichischer Populationen in Klammer Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv MAMMALIA Säugetiere Lagomorpha Hasentiere Leporidae Hasenartige Oryctolagus cuniculus (Linnaeus) Wildkaninchen W-Mediterranraum, NW-Afrika, SW-Europa - (Iberische Halbinsel) Rodentia Nagetiere Sciuridae Hörnchen Tamias sibiricus Burunduk N-Europa bis (Laxmann) Sibirien, Z-Asien bis Korea, Japan Tamias striatus (Linnaeus) Chipmunk östl. Nordamerika B, W, N, O - (Seewinkel, Fuß des Leithagebirges, Rand der Parndorfer Platte) - (S erloschen, St unsicher) W - (Population wieder erloschen) W, St, S - (nur kleine Populationen, Vorkommen aktuell unbestätigt) Castoridae Biber Castor canadensis Kuhl Kanadabiber Nordamerika W, N, St - (Vorkommen unsicher) Muridae Mäuseartige Ondatra zibethicus Bisamratte Nordamerika - (Linnaeus) (Ohio, USA) alle BL - (in Tallandschaften der Ebenen, Alpentäler nur als Ausbreitungswege genutzt) Rattus norvegicus (Berkenhout) Wanderratte SO-Sibirien, N-China Myocastoridae Biberratten Myocastor coypus Nutria Südamerika - (Molina) (Argentinien, Brasilien) alle BL - (freilebende Populationen nur an Donau, March, Neusiedlersee, bei Lunz und Mondsee) N, O, St, K, S - (nördl. Alpenvorland, Grazer Bucht, Klagenfurter Becken) buschiges Grasland auf vorwiegend sandigen Böden, xerothermophil x x x (x) in Europa seit Mittelalter lokal in Gehegen (sog. Leporarien bzw. Lapinieren) gehalten, in Ö seit 1779 etabliert (Parndorfer Platte, B), durch Grabtätigkeit z.t. Schäden in der Landwirtschaft Rebel 1933, Wettstein 1955, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Anonymus 1987 Waldgebiete, vorwiegend bodenlebend Waldgebiete, nur bei Zufütterung [x] [x] [x] von Koenig in W am Ottakringer Friedhof zur Beobachtung angesiedelt, Population einige Jahre stabil, nun aber (nahezu) erloschen x x? x von Koenig 1957 in W am Wilhelminenberg ausgesetzt und später von hier auch nach S (Hellabrunn) und St (Herberstein) verfrachtet Krapp 1978a Koenig 1960a, 1960b, Niethammer et al. 1963, Krapp 1978b ausschließlich in Gewässernähe, semiaquatisch [x] [x] [x] bei Wiederansiedelung des Europäischen Bibers 1953 und in N und W (mit) ausgesetzt, Gefangenschaftsflüchtlinge in St, Populationsstatus aktuell unbekannt, keine Hybridisation mit C. fiber Stüber 1988, Sieber & Bratter 1994, Sieber 1995a, 1995b langsam fließende und stehende (eutrophe) Gewässer, semiaquatisch Kulturfolger, synanthrop (freilebend in Gewässernähe, hygrophil) x x x? (x) bei Prag 1905 ausgesetzt, Nachweis seit 1914 aus dem Mühlviertel (1922 Wien, 1925 Neusiedlersee), heute in ganz Europa etabliert, nur in England wieder ausgerottet, z.t. Veränderung aquatischer Phytozönosen und Dezimierung von Muschelpopulationen x x x? (x) in Europa seit Mittelalter (z.b. Polen 1180), in Ö ab ca. 1750, z.t. in Konkurrenz zur Hausratte R. rattus (diese seit der Römerzeit aus N-Afrika und Kleinasien kommend für K und O nachgewiesen), Vorratsschädling und Krankheitsüberträger Schreier 1956, Niethammer et al. 1963, Kerschner & Mayer 1965, Kokes 1966, Pietsch 1982, Hoffmann 1983 Becker 1978, Wolff et al. 1980, Bauer 1988 eutrophe Stillgewässer, Flußauen und Sumpfgebiete, semiaquatisch x x? x? x? (x) in Frankreich bereits 1880/90 aus Farmen entkommen, in Mitteleuropa ab 1920 eingeführt, in Ö seit 1935, hier nur lokale und z.t. temporäre Populationen einzelner Gefangenschaftsflüchtlinge Stubbe 1982, Reichholf 1983 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

218 218 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicherartname nach Wilson & Reeder 1993 Deutscher Name nach Niethammer & Krapp 1978 ff., Mitchell- Jones et al Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Abstammung österreichischer Populationen in Klammer Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Carnivora Raubsäuger Canidae Hundeartige Nyctereutes Marderhund SO-Sibirien und procyonoides (Gray) Ussuri, Manschurei, Korea, Japan B, N, O, St, S - (Wein-, Wald- und Mühlviertel, Salzkammergut) - (K unsicher) Laub- und Mischwälder in Gewässernähe Mustelidae Marderartige Mustela vison Schreber Mink Nordamerika N - (Waldviertel) Waldgebiete mit dichter Vegetation, vorwiegend in Gewässernähe Procyonidae Kleinbären Procyon lotor Waschbär Nord- und Mittelamerika (Linnaeus) - (westl. USA) Artiodactyla Paarhufer Cervidae Hirsche Dama dama (Linnaeus) Damhirsch O-Mediterranraum, Kleinasien - (südl. Türkei) Cervus nippon Temminck Odocoileus virginianus (Zimmermann) Sikahirsch O-Sibirien, Weißwedelhirsch O-China, Manschurei, Korea, Japan, Vietnam, Taiwan - (Japan) Nordamerika bis nördl. Südamerika - (Kanada) Bovidae Hornträger Ovis ammon Mufflon Mongolei bis (Linnaeus) Kleinasien, später auch Mittelmeerinseln - (Sardinien, Korsika) W, N, O, St, K, S, V - (vorwiegend entlang der Flußtäler, March- und Tullnerfeld, Inn-, Traun-, Mühl- und Weinviertel) - (T unsicher) B, W, N, K, S - (T unsicher, Gatterhaltung in ganz Ö) N - (nördl. der Donau) - (K unsicher) W, N - (Grafenegg und Lainz, Bestand heute wieder erloschen) feuchte (altholzreiche und gewässernahe) Laubwälder, auch im Agrar- und Siedlungsbereich vorwiegend offene Waldlandschaften Laub- und Mischwälder offenes Waldland, (ehemals) zur Jagd in großen Parkanlagen B, W, N, O, St, K, S, T buschiges und bewaldetes Hügelund Bergland x x x? (x) in der Ukraine 1928 ausgewildert, in Ö seit 1954 (N), seither Ausbreitung nach Westen, genauer Populationsstand, Einnischung und Konkurrenz unbekannt, ev. Prädator von Niederwild und Amphibien, Krankheitsüberträger x x x? (x) in Nordeuropa seit 1920er Jahren Flüchtlinge aus Pelztierfarmen, bisher in Ö kein Nachweis einer beständigen Population, potenziell Konkurrenz zum Europäischen Nerz M. lutreola und Fischotter L. lutra x x x? (x) in Hessen (BRD) 1934 aus Pelztierfarmen entkommen, in Ö als Einwanderer seit 1974 (S) nachgewiesen, 1972 und 1977 auch im Waldviertel aus Zuchtstationen entkommen, z.t. landwirtschaftliche Schäden und Einfluß auf Amphibien- und Vogelpopulationen x x x x bis zur Eiszeit in ganz Europa, durch Römer zur Zucht erneut aus Kleinasien angesiedelt, in Ö flüchtiges Gatterwild, nur in S, N, St und K kleine freilebende Populationen, bis zum 2.Weltkrieg auch im B x x x? (x) als Jagdwild in N 1907 ausgewildert, nur lokal vertreten, potenziell Hybridisation mit Rothirsch C. elaphus und z.t. auch Forstschäden möglich [x] [x] [x] von Graf Breuner-Enkevoirth ab 1870 am Manhartsberg (N) gehalten, aus Bestand um 1910 Population im Lainzer Tiergarten (W) begründet, seit 1930 in Ö wieder erloschen (in Europa noch in Finnland, Tschechien und Jugoslawien) x x x (x) seit Neolithikum verwilderte Haustiere aus Kleinasien auf Sardinien und Korsika, durch Prinz Eugen 1729/32 von hier als Zootier nach Wien gebracht, seit 1753 Gatterwild in Lainz, ab 1910 lokal frei als Jagdwild Bauer 1964, 1986, Röben 1975, Nowak 1984, 1993, Aubrecht 1995a, 1995b, Gutleb 1996a Linn & Chanin 1978, Nitsche 1995, Stubbe 1993a, Bauer & Spitzenberger 1996 Röben 1975, Lutz 1984, Aubrecht 1985, 1995a, 1995b, Stubbe 1993b, Sackl & Samwald 1995, Gutleb 1996b Rebel 1933, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Heidemann 1986, Hoi-Leitner 1989 Rebel 1933, Niethammer et al. 1963, Krapp & Niethammer 1986 Rebel 1933, Niethammer et al. 1963, Pulliainen & Sulkava 1986 Rebel 1933, Wettstein 1955, Bauer 1960, Niethammer et al. 1963, Feiler 1975, Röhrs 1986, Hoi-Leitner 1989 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

219 Neobiota in Österreich Tiere 219 Literaturverzeichnis Weiterführende Einzelarbeiten sind den angeführten Literaturstellen zu entnehmen. ANONYMUS (1987): Bezirksjägertag Steyr 1987: 2 Wildkaninchen erlegt. Österr. Weidwerk ( ): 12. AUBRECHT, G. (1985): Der Waschbär, Procyon lotor (Linne, 1758), in Österreich. Mammalia austriaca 11. Jb. Oö. Mus.-Ver. 130: AUBRECHT, G. (1995a): Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides). Zwei faunenfremde Tierarten erobern Österreich. Oö. Jäger 22: AUBRECHT, G. (1995b): Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) zwei faunenfremde Tierarten erobern Österreich. Stapfia 37: BAUER, K. (1960): Die Säugetiere des Neusiedlersee-Gebietes (Österreich). Bonn. Zool. Beitr. 11: BAUER, K. (1964): Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides Gray) ein fragwürdiger Gewinn für die österreichische Fauna. Natur und Land 50: BAUER, K. (1986): Der Marderhund Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834) in Österreich erste gesicherte Nachweise. Mammalia austriaca 9. Ann. Naturhist. Mus. Wien, Ser. B Zool. Bot. 87: BAUER, K. (1988): Hausratte (Rattus rattus). In: SPITZENBERGER, F. (ed.): Artenschutz in Österreich. Grüne Reihe BM Umwelt Jugend Familie 8: BAUER, K. & SPITZENBERGER, F. (1996): The recent mammal fauna of Austria. Hystrix 8: BAUER, K. & SUCHENTRUNK, F. (1995): Weitere Ausbreitung des Goldschakals Canis aureus L., 1758 in Österreich. Z. Säugetierk. 60: BAUER, K. & WOLFF, P. (1985): Faunistische Untersuchungen an ausgegrabenen Knochen von Pitten, Niederösterreich. Mitt. Prähist. Komm. Akad. Wiss. Wien 21: BECKER, K. (1978): Rattus norvegicus (Berkenhout, 1769) Wanderratte (WR). In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. I: Rodentia 1, FEILER, A. (1975): Bemerkungen und Untersuchungen über Ovis ammon musimon Pallas, 1811 von den Inseln Sardinien und Korsika sowie über in Mitteleuropa eingebürgertes Muffelwild (Mammalia, Ruminantia, Ovinae). Zool. Abh. Mus. Tierk. Dresden 33: GIACOMETTI, M. (1991): Beitrag zur Ansiedelungsdynamik und aktuellen Verbreitung des Alpensteinbocks (Capra i. ibex L.) im Alpenraum. Z. Jagdwiss. 37: GUTLEB, B. (1996a): Marderhund Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834). In: SPITZENBERGER, F. et al.: Die Säugetiere Kärntens. Teil 2. Carinthia II 106: GUTLEB, B. (1996b): Waschbär Procyon lotor (Linne, 1758). In: SPITZENBERGER, F. et al.: Die Säugetiere Kärntens. Teil 2. Carinthia II 106: HEIDEMANN, G. (1986): Cervus dama (Linnaeus, 1758). Damhirsch. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/2: Paarhufer, HOFFMANN, M. (1983): Die Bisamratte (Ondatra zibethica) auf dem Wege zum Mittelmeer. Anz. Schädlingsk. Pflanzensch. Umweltsch. 56: HOI-LEITNER, M. (1989): Zur Veränderung der Säugetierfauna des Neusiedlersee-Gebietes im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte. Museum A. Koenig, Bonn. Bonn. Zool. Monogr. 29: 104 pp. KERSCHNER, T. & MAYER, G. (1965): Die Einwanderung der Bisamratte in den Großraum von Linz und ihre weitere Ausbreitung in Oberösterreich. Naturk. Jb. Linz: KOENIG, O. (1960a): Beitrag zur Methodik der Ansiedlung und Einbürgerung verschiedener Tierarten. Teil 1. Anblick 15: KOENIG, O. (1960b): Beitrag zur Methodik der Ansiedlung und Einbürgerung verschiedener Tierarten. Teil 2. Anblick 15: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

220 220 Neobiota in Österreich Tiere KOKES, O. (1966): Herkunft der europäischen Population der Bisamratte (Ondatra zibethica L.) gemäß den erhalten gebliebenen Nachrichten und Belegen. Lynx 6: KRAPP, F. (1978a): Tamias sibiricus (Laxmann, 1769) Burunduk. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. I: Rodentia 1, KRAPP, F. (1978b): Tamias striatus (Linnaeus, 1758) Chipmunk. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. I: Rodentia 1, 115. KRAPP, F. & NIETHAMMER, J. (1986): Cervus nippon Temminck, 1836 Sikahirsch. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/2: Paarhufer, KRYSTUFEK, B.; MURARIU, D. & KURTONUR, C. (1997): Present distribution of the golden jackal Canis aureus in the Balkans and adjacent regions. Mammal Rev. 27: LINN, I. & CHANIN, P. (1978): Are mink really pests in Britain? New Scientist 77: LUTZ, W. (1984): Die Verbreitung des Waschbären (Procyon lotor, Linne 1758) im mitteleuropäischen Raum. Z. Jagdwiss. 30: MITCHELL-JONES, A. J.; AMORI, G.; BOGDANOWICZ, W.; KRYSTUFEK, B.; REIJNDERS, P. J. H.; SPITZENBERGER, F.; STUBBE, M.; THISSEN, J. B. M.; VOHRALIK, V. & ZIMA, J. (1999): The atlas of European mammals. Poyser Natural History, London. 484 pp. NIETHAMMER, G.; NIETHAMMER, J. & SZIJJ, J. (1963): Die Einbürgerung von Säugetieren und Vögeln in Europa. Ergebnisse und Aussichten. Parey, Hamburg. 319 pp. NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds) (1978-ff.): Handbuch der Säugetiere Europas. 6 Bde., Ergänzungsbd. Akad. Verlagsges. / Aula, Wiesbaden. NITSCHE, K. A. (1995): Stellt der Mink (Mustela vison) eine Gefahr für Biber (Castor fiber) dar? Säugetierk. Mitt. 36: NOWAK, E. (1984): Verbreitungs- und Bestandsentwicklung des Marderhundes, Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834) in Europa. Z. Jagdwiss. 30: NOWAK, E. (1993): Nyctereutes procyonoides Gray, 1834 Marderhund. In: STUBBE, M. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. V/1: Raubsäuger 1, PIETSCH, M. (1982): Ondatra zibethicus (Linnaeus, 1766) Bisamratte, Bisam. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/1: Rodentia 2, PRELEUTHNER, M. (1993): Das Alpenmurmeltier (Marmota m. marmota, Linné 1758). Verbreitungsgeschichte und genetische Variation in Österreich. Dissertation Univ. Wien, 173 pp. PULLIAINEN, E. & SULKAVA, S. (1986): Odocoileus virginianus (Zimmermann, 1771) Weißwedelhirsch. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/2: Paarhufer, REBEL, H. (1933): Die freilebenden Säugetiere Österreichs als Prodromus einer heimischen Mammalienfauna. Österr. Bundesverlag, Wien. 117 pp. REICHHOLF, J. (1983): Ein früher Nachweis der Nutria (Myocastor coypus) vom unteren Inn. Mitt. Zool. Ges. Braunau 4: RÖBEN, P. (1975): Zur Ausbreitung des Waschbären, Procyon lotor (Linne, 1758) und des Marderhundes, Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834) in der Bundesrepublik Deutschland. Säugetierk. Mitt. 23: RÖHRS, M. (1986): Ovis ammon musimon (Pallas, 1811) Mufflon. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/2: Paarhufer, SACKL, P. & SAMWALD, F. (1995): Der Waschbär, Procyon lotor (Linne, 1758) ein neues Säugetier für die Steiermark (Mammalia, Carnivora). Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 49: 1 4. SCHREIER, O. (1956): Die gegenwärtige Verbreitung und wirtschaftliche Bedeutung der Bisamratte (Fiber zibethicus L.) in Österreich. Pflanzenschutz-Ber. 16: SIEBER, J. (1995a): Der Biber nagt sich durch. In: ÖNB (ed.): (K)ein Platz in Österreich? Natur und Land 81: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

221 Neobiota in Österreich Tiere 221 SIEBER, J. (1995b): Sie schwimmen wieder! Biber (Castor fiber) in Österreich. Stapfia 37: SIEBER, J. & BRATTER, F. (1994): Castor canadensis vs. Castor fiber: Biber in der Steiermark. Z. Säugetierk., Sonderh. Jahrestagung Dtsch. Ges. Säugetierk. 59: SPITZENBERGER, F. (1997): Erstnachweis der Brandmaus (Apodemus agrarius) für Österreich. Mammalia austriaca 22. Z. Säugetierk. 62: SPITZENBERGER, F. & MAYER, A. (1988): Aktueller Stand der Kenntnis der Fledermausfauna Osttirols und Kärntens. Mammalia austriaca 14 (Myotis capaccinii Bonaparte, 1837, Pipistrellus kuhli Kuhl, 1816, und Pipistrellus savii Bonaparte, 1837). Ann. Naturhist. Mus. Wien, Ser. B. Zool. Bot. 90: STUBBE, M. (1982): Myocastor coypus (Molina, 1782) Nutria. In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. II/1: Rodentia 2, STUBBE, M. (1993a): Mustela vison Schreber, 1777 Mink, Amerikanischer Nerz. In: STUBBE, M. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. V/2: Raubsäuger 2, STUBBE, M. (1993b): Procyon lotor (Linne, 1758) Waschbär. In: STUBBE, M. & KRAPP, F. (eds): Handbuch der Säugetiere Europas. Bd. V/1: Raubsäuger 1, STÜBER, E. (1988): Biber (Castor fiber). In: SPITZENBERGER, F. (ed.): Artenschutz in Österreich. Grüne Reihe BM Umwelt Jugend Familie 8: WETTSTEIN, O. (1955): Catalogus Faunae Austriae. Teil 21c: Mammalia. Springer, Wien. 16 pp. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (eds) (1993): Mammal species of the world. A taxonomic and geographic reference. 2nd ed. [of: Honacki et al. (eds), 1982]. Smithsonian Inst., Washington pp. WOLFF, P.; HERZIG-STRASCHIL, B. & BAUER, K. (1980): Rattus rattus (Linne 1758) und Rattus norvegicus (Berkenhout 1769) in Österreich und deren Unterscheidung an Schädel und postcranialem Skelett. Mammalia austriaca 4. Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 9: ZEDROSSER, A. (1995): Eine neue Tierart für Österreich: der Goldschakal (Canis aureus). Stapfia 37: Wirbellose Helminthen Neozoen der Fische Österreichs R. Konecny, I. Schabussova, H. Sattmann 24 Unter der Bezeichnung Helminthen werden parasitische Würmer der Plathelminthen und Nemathelminthen zusammengefasst. Für die heimische Fischfauna sind etwa 60 Helminthenarten bekannt, wobei die artenreichste Gruppe die Monogeneen repräsentieren, gefolgt von Nematoden, digenen Trematoden (Digenea), Cestoden und Acanthocephalen. Von den dokumentierten Arten sind ca. 20 % Neozoen. Dabei muss angemerkt werden, dass der Status einiger Monogenea diesbezüglich ungeklärt ist, weil in dieser Gruppe erst in den letzten Jahren taxonomisch differenzierte Bestimmungen vorgenommen wurden, daher die autochthone Fauna unzureichend bekannt ist. Der Import nicht-heimischer Fischarten ist einer der bedeutendsten Faktoren für die Einschleppung von Fischparasiten. Der Besatz von Gewässern mit Fischen unterschiedlicher Herkunft ist ein wirkungsvoller Ausbreitungsmechanismus für deren Parasiten. 24 Dr. R. Konecny, Umweltbundesamt, Spittelauer Lände 14, A-1090 Wien, konecny@ubavie.gv.at; Mag. I. Schabussova, Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstrasse 14, A-1090 Wien; Dr. H. Sattmann, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, helmut.sattmann@nhm-wien.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

222 222 Neobiota in Österreich Tiere Ende der 1970er Jahre erfolgten vermehrt Importe südostasiatischer Aale (Anguilla japonica) nach Europa. Mit diesen Importen wurde der Schwimmblasenwurm Anguillicola crassus nach Europa gebracht. Die Parasiten etablierten sich erfolgreich in den europäischen Gewässersystemen im Europäischen Aal (Anguilla anguilla). Als Zwischenwirte kommen eine Reihe von benthischen und planktischen Crustaceen in Frage. Als paratenische Wirte (Hilfs- oder Stapelwirte) dienen zahlreiche heimische Fischarten. Die adulten Würmer leben als Blutsauger in der Schwimmblase des Aales (MORAVEC 1994). Die erste europäische Meldung des Schwimmblasenwurms wurde 1982 (NEUMANN 1985) in Deutschland dokumentiert. Die ersten Nachweise aus Österreich stammen aus den Jahren 1987 aus dem Mondsee (JAGSCH & RYDLO 1993) und 1988 aus dem Neusiedler See (KONECNY & WAIS 1994). Untersuchungen zur Ökologie von A. crassus wurden in den letzten Jahren im Neusiedler See durchgeführt (SCHABUSS et al. in Vorber.). Im Balaton (Ungarn) wurde 1991 ein Massensterben von Aalen registriert. Aufgrund des starken Befalles der Aale mit Anguillicola crassus wurden diese Parasiten als Ursache des Fischsterbens diskutiert (MOLNAR et al. 1994). Auch der Rückgang der natürlichen Aalpopulationen in Westeuropa wird mit diesem Parasiten in Zusammenhang gebracht (BELPAIRE et al. 1987). Eine vergleichbare Einschleppung einer weiteren Anguillicola-Art (Anguillicola novaezelandiae) mit südpazifischen Aalen (Anguilla australis) wurde aus Italien bekannt (MORAVEC & TARASCHEWSKI 1998). Eine Ausbreitung in heimischen Gewässern ist nicht auszuschließen. Zur möglichen Einschleppung der Monogenea Pseudodactylogyrus bini und P. anguillae durch asiatische oder pazifische Aale herrschen unterschiedliche Auffassungen (vgl. KENNEDY 1993; CONE & MARCOGLIESE 1995; GELNAR et al. 1996). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

223 Neobiota in Österreich Tiere 223 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum, Wirt Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv PLATHELMINTHES Plattwürmer Monogenea Hakensaugwürmer Dactylogyridae Pseudodactylogyrus bini (Kikuchi) Pseudodactylogyrus anguillae (Yin & Sproston) Dactylogyrus vastator Nybelin Dactylogyrus yinwenyingae Gussev Gyrodactylus gasterostei Gläser Cestoda Bothriocephalidae Bothriocephalus acheilognathi Yamaguti Bothriocephalus gowkongensis Yeh Asien (Japan, China), Australien Asien (Japan, China), Australien Caryophyllidae Khawia sinensis Hsü Amur Becken, China, Japan NEMATHELMINTHES Rundwürmer Nematoda Anguillicolidae Anguillicola crassus Aal-Schwimmblasenwurm Kuwahara, Niimi & Itagaki B (Neusiedler See), O (Ischler Ache) Kiemen von Aalen (Anguilla anguilla) B (Neusiedler See) Kiemen von Aalen (Anguilla anguilla) Zentralasien Ö, keine geografische Angabe Kiemen von Karpfen (Cyprinus carpio) Ostpaläarktis B (Neusiedlersee) in den Nasenhöhlen von Karpfenartigen Fischen Nordeuropa V (Rheintal) Ektoparasit an Gasterosteus aculeatus Taiwan B (Neusiedler See), St Darm von Karpfen (Cyprinus carpio) Asien O (Raab), St? Darm von Karpfen (Cyprinus carpio) Asien (Japan, China) x x? x x vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien; in Europa ca. seit 1980, in Österreich seit 1994/95 nachgewiesen x x? x x vermutlich Einschleppung mit dem Import lebender Aale aus Asien, manche Autoren halten es allerdings für möglich, dass die Art in Europa autochthon ist Kennedy 1993, Cone & Marcogliese 1995, Gelnar et al Kennedy 1993, Cone & Marcogliese 1995, Gelnar et al x x? x x möglicherweise in Europa autochthon Molnar 1984, Rydlo mündl. Mitt. x x? x x vermutlich mit Glaskarpfenbesatz verschleppt x x? x vermutlich mit Dreistacheligem Stichling (Gasterosteus aculeatus) im Bodensee eingeschleppt x? x? x x? durch Import von Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) eingeschleppt; in Österreich 1971 erstmals dokumentiert x? x? x x? durch Import von Cypriniden eingeschleppt; in Österreich 1971 erstmals dokumentiert; keine weiteren Funde; möglicherweise synonym mit B. acheilognathi O (Mondsee) Karpfen (Cyprinus carpio) x? x? x x? vermutlich durch Import von Amurkarpfen eingeschleppt, erster und einziger Nachweis vom Wallersee 1994 B (Neusiedler See), W (Alte Donau), O (Mondsee, Donau), S (Wallersee) Schwimmblase von Aalen (Anguilla anguilla); Larven in Kleinkrebsen und diversen Süßwasserfischen x x x x Einschleppung durch Import lebender Aale, in Europa seit 1982, in Österreich seit 1987 dokumentiert Miklas 1999 Ahnelt et al Otte et al.1972, Kritscher 1988 Otte et al.1972, Rydlo 1998 Bauer 1991, Konecny unpubl. Moravec & Taraschewski 1988, Jagsch & Rydlo 1993, Konecny & Wais 1994 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

224 224 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis AHNELT, H.; GELNAR, M.; KONECNY, R. & WALZL, M. (1995): Ein für Österreich neuer Fischparasit der Gattung Gyrodactylus (Monogenea: Gyrodactylidae). Österreichs Fischerei 48: BAUER, O. N. (1991): Spread of parasites and diseases of aquatic organisms by acclimatization: a short review. J. Fish Biol. 39: BELPAIRE, C.; DE CHARLERROY, D. & THOMAS, K. (1987): Effects of restocking eels on the distribution of Anguillicola crassus in Flanders, Belgium. European Inland Fisher. Adv. Commission, EIFAC Working Party on Eel, Bristol, UK, , 6 pp. CONE, D. K. & MARCOGLIESE, D. J. (1995): Pseudodactylogyrus anguillae on Anguilla rostrata in Nova Scotia: an endemic or an introduction? J. Fish Biol. 47: GELNAR, M.; SCHOLZ, T.; MATEJUSOVA, I. & KONECNY, R. (1996): Occurrence of Pseudodactylogyrus anguillae (Yin & Sproston, 1948) and P. bini (Kikuchi, 1929), parasites of eel, Anguilla anguilla L., in Austria (Monogenea, Dactylogyridae). Ann. Naturhist. Mus. Wien 98B: 1 4. JAGSCH, A. & RYDLO, M. (1993): Der Aal ein Problem für den Neusiedler See? BFB-Bericht 79: Illmitz. KENNEDY, C. R. (1993): Introduction, spread and colonization of new localities by fish helminth and crustacean parasites in the British Isles: a perspective and apraisal. J. Fish Biol. 43: KONECNY, R. & WAIS, A. (1994): Occurrence of Anguillicola crassus in eels of Lake Neusiedl, Austria. Folia Parasitologia 40: 327. KRITSCHER, E. (1988): Die Fische des Neusiedler Sees und ihre Parasiten VI: Cestoidea. Ann. Naturhist. Mus. Wien 90B: MIKLAS, S. (1999): Vergleich der Ektoparasitenfauna von drei Cyprinidenarten und einer Percidenart des Neusiedler Sees. Diplomarbeit Univ. Wien. MOLNAR, K. (1984): Occurrence of new monogeneans of Far east origin of the gills of fishes in Hungary. Acta Veterinaria Hungarica 32: MOLNAR, K.; SZEKELY, C. & PERENYI, M. (1994): Dynamics of Anguillicola crassus infection in eels of Lake Balaton, Hungary. Folia Parasitologica 41: MORAVEC, F. (1994): Parasitic nematodes of freshwater fish in Europe. Kluwer Acad. Publ., Dordrecht. MORAVEC, F. & TARASCHEWSKI, H. (1988): Revision of the Genus Anguillicola YAMAGUTI, 1935 (Nematoda: Anguillicolidae) of the swimmbladder of eels, including descriptions of two new species, A. novaezelandiae sp. n. and A. papernai sp. n. Folia Parasitologica 35: NEUMANN, W. (1985): Schwimmblasenparasit Anguillicola bei Aalen. Fischer und Teichwirt 11: 322. OTTE, E.; PFEIFFER, H. & SUPPERER, R. (1972): Massenauftreten von Bothriocephalus acheilognathi in Teichkarpfen. Wiener Tierärztliche Monatsschrift 59: RYDLO, M. (1998): Synopsis der Zooparasiten der Fische Österreichs. Endohelminthen aus Seen und Fließgewässern Westösterreichs. Mitt. Österr. Ges. Tropenmed Parasitol. 20 (1998): (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

225 Neobiota in Österreich Tiere Der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Digenea, Trematoda) J. Ursprung 25 Mit seinen 8 bis 10 cm Länge gehört der Amerikanische Riesenleberegel Fascioloides magna (Bassi 1875) zu den größten Trematoden. Dementsprechend augenfällig sind auch die pathologischen Veränderungen im Zielorgan des Parasiten, der Leber, wo er sich zeitlebens im Parenchym aufhält und nicht, wie der einheimische Große Leberegel (Fasciola hepatica), in die Gallengänge einwandert. Bei seinen natürlichen Endwirten in Nordamerika, Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) und Wapiti (Cervus elaphus canadensis), können dennoch überraschend viele (bis weit über 100) dieser riesigen Trematoden gefunden werden, ohne dass die betroffenen Tiere klinische Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Die Egel finden sich dort in mehreren Zentimeter großen Bindegewebszysten eingekapselt, die mit den Gallengängen der Leber kommunizieren, so dass über diesen Weg die Eier schließlich mit dem Kot ins Freie gelangen. Neben den genannten Endwirten sind eine große Zahl von Irrwirten bekannt geworden, wo die Egel nicht oder nur ganz ausnahmsweise zur Reproduktion gelangen. Zum einen, weil die betroffenen Wirte so schwer geschädigt werden, dass sie bereits versterben, ehe die Egel Geschlechtsreife erlangen (z. B. Maultierhirsch, Schaf, Ziege, in Europa: Reh!), oder andererseits, weil es den befallenen Tieren gelingt, die Egel derart intensiv einzukapseln, dass keine Eier an die Außenwelt gelangen. Letztere (z. B. Elch, Rind) erscheinen, wie die natürlichen Endwirte, trotz oft spektakulärer Leberveränderungen und hoher Egelzahlen nur wenig in ihrer Gesundheit beeinträchtigt. Der Amerikanische Riesenleberegel wurde 1875 in einem Wildpark bei Turin entdeckt und erstmals wissenschaftlich beschrieben (BASSI 1875). Der Autor vermutete schon damals, dass der neue Parasit mit den dort gehaltenen Wapitis von Nordamerika, wo er erst später auch tatsächlich gefunden wurde, nach Europa gelangt war. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Art nicht nur einmal, sondern mehrfach zusammen mit seinen natürlichen Endwirten, Weißwedelhirsch und Wapiti, nach Europa gelangte. Besonders Wapitis waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in größerer Zahl an vielen Stellen des Kontinents zur Blutauffrischung des heimischen Rotwildes eingebürgert worden. Neben dem genannten Vorkommen in Norditalien, das bis zum heutigen Tag besteht, wurden nach und nach weitere Funde aus Spanien, Deutschland, Böhmen und Polen bekannt, die aber nicht alle zu einer dauerhaften Etablierung des Parasiten führten und vorerst auch nur eher als zoologische Kuriosität aufgefasst wurden. Massivere wirtschaftliche Schäden beim Rot-, Dam- und Rehwild wurden erstmals seit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts aus der damaligen CSSR (Mittel- und Südböhmen) gemeldet, was auch Anlass für eine erste intensivere Erforschung der Biologie und Epidemiologie dieses exotischen Parasiten unter europäischen Bedingungen war (ERHARDOVA- KOTRLA 1971). Dabei wurde auch die Zwergschlammschnecke (Galba truncatula) erstmals als Zwischenwirt nachgewiesen. Zwar wurden im Labor experimentell auch Schnecken der Art Stagnicola palustris erfolgreich infiziert und auch Cercarienschlupf und Infektiosität der Metacercarien dokumentiert (CHROUSTOVA 1979), doch liegen aus dem Freiland bislang keine Beobachtungen vor, wieweit dieser Art gleichfalls Bedeutung als Zwischenwirt zukommt. In Nordamerika jedenfalls ist der Riesenleberegel bei den Zwischenwirten ähnlich unspezifisch wie bei den Endwirten und konnte mittlerweile bei mehr als 10 Arten gefunden werden, zum Teil jedoch nur nach experimenteller Infektion. Insgesamt sind der ganze Entwicklungszyklus, der Zwischenwirt und die ökologischen Optima für eine erfolgreiche Reproduktion von F. magna dem heimischen Großen Leberegel (Fasciola hepatica) sehr ähnlich. 25 MMag. J. Ursprung, Kirchenberg 2, A-2465 Höflein Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

226 226 Neobiota in Österreich Tiere Somit muss aber auch das ganze bekannte Verbreitungsgebiet von F. hepatica als potenzieller Lebensraum für F. magna angesehen werden. Der wirtschaftliche Schaden durch F. magna in der Viehhaltung in Nordamerika ist gewaltig und übersteigt in manchen Gebieten den durch F. hepatica, doch fehlt dazu exaktes Zahlenmaterial, da in den üblichen Schlachthofstatistiken die beiden Arten nicht getrennt werden. In Europa sind Verluste in der Nutztierhaltung bisher eher Ausnahmen geblieben (Italien, CSSR). In den bekannt gewordenen Fällen (Rind, Schaf, Pferd) erfolgte die Ansteckung der Haustiere auf vom Wild kontaminierten Weiden beziehungsweise über dort gewonnenes Heu. Nachweise vom Menschen, wie es sie bekanntermaßen bei F. hepatica gibt, liegen bislang von F. magna weder aus Nordamerika noch aus Europa vor. Zumindest seit 1988 kommt der Amerikanische Riesenleberegel in den slowakischen Donauauen vor und 1994 wurde er erstmals von der ungarischen Seite der Donau gemeldet (MAJOROS & SZTOJKOV 1994). Den ersten Feststellungen unweit der österreichischen Grenze folgten bald weitere donauabwärts. Nachdem es bereits vorher einen ersten Nachweis von F. magna in Österreich aus einem Damwildgatter in Niederösterreich gegeben hatte (PFEIFFER 1982), wohin der Parasit wohl über zugekaufte Zuchttiere unklarer Herkunft gelangt sein muss, erfolgte der erste Nachweis bei freilebenden Wildtieren in Österreich im Herbst 2000 in Hirschlebern aus den Donauauen östlich von Wien bei Fischamend (WINKELMAYER & PROSL 2001). Das daraufhin vom Institut für Parasitologie und Zoologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Niederösterreichischen Landesjagdverband eingeleitete Untersuchungs- und Bekämpfungsprogramm startete noch im Jänner 2001 mit einer ersten gebietsweiten Untersuchung von Rotwild-Kotproben aus dem gesamten Gebiet der Donauauen östlich von Wien. Positive Proben waren vorerst nur unter dem aus Fischamend und Regelsbrunn eingelangten Material zu finden. Praktisch das gleiche Ergebnis erbrachte eine zweite derartige gebietsweite Aktion im Mai Weitere Kotproben und auch erstes gemeldetes und untersuchtes Fallwild (1 Reh, 3 Hirsche) ließen dann aber bis zum Sommer bereits ein praktisch geschlossenes Verbreitungsgebiet südlich der Donau zwischen Mannswörth und Regelsbrunn erkennen. Die höchsten Befallsraten (66 70 %) und Befallsintensitäten (bis 175 Eier pro Gramm Kot) wiesen dabei die Proben aus den Revieren in Fischamend auf. Kotproben stehen das ganze Jahr zur Untersuchung zur Verfügung, doch können über sie nur geschlechtsreife, eiausscheidende Egel nachgewiesen werden. Daher sollen auch aus dem gesamten Untersuchungsgebiet, den Donauauen östlich von Wien, von sämtlichen erlegten oder als Fallwild aufgefundenen Rotwild-Stücken die Lebern zur Untersuchung gelangen (vom Reh- und evtl. auch Schwarzwild nur veränderte Lebern). Die seit Beginn der Jagdsaison im Juni 2001 eingetroffenen Lebern bestätigten vorerst nur das schon bekannte Verbreitungsgebiet. Im Oktober 2001 kamen aber schließlich auch erstmals positive Lebern von nördlich der Donau, aus Markthof und Mannsdorf, zur Untersuchung. Beide ließen die Spuren einer früheren Infektion und erfolgreichen Behandlung erkennen, waren aber mit immaturen, d. h. noch nicht geschlechtsreifen, Egeln reinfiziert. Insgesamt wurden bis zum Ende der Jagdsaison 2001 rund 150 Hirschlebern untersucht, wobei die Infektionsrate südlich der Donau bei ca. 50 %, nördlich der Donau bei ca. 5 % lag. Während des Sommers gelang es auch einen Bestand infizierter Zwischenwirtschnecken der Art Galba truncatula in der Fischa zu entdecken. Die Bestimmung der Entwicklungsstadien in den Schnecken (Sporocysten, Redien, Cercarien) wurde mittels DNA-Sequenzierung überprüft, um eine Verwechslung mit F. hepatica auszuschließen. Die Überwachung dieser Schneckenpopulation stellt seither eine weitere Säule der laufenden Untersuchungen dar. Die Infektionsrate bei diesen Schnecken stieg vorerst bis zum August auf ca. 5 % an, um dann aber bis Oktober wieder auf Null abzusinken. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

227 Neobiota in Österreich Tiere 227 Für die von der Jägerschaft aus Fischamend und Mannswörth und später auch Regelsbrunn gewünschte medikamentöse Behandlung des Rotwilds konnte mit einer Sondergenehmigung des Gesundheitsministeriums das in Österreich zwar zugelassene, aber im Handel nicht erhältliche Triclabendacol importiert werden. Es muss wegen seiner ausgezeichneten Wirksamkeit gegen alle Alterstadien der Egel und seiner großen therapeutischen Breite als Mittel der Wahl gelten. Es wird per os appliziert, was eine Einmischung ins Futter erlaubt. Bis zum Ende des Jahres 2001 wurde viermal, jeweils über eine Woche hinweg, in den genannten Gebieten eine entsprechende Medizinalfuttermischung vorgelegt. Bei einer weiteren Behandlung im Februar 2002 nahmen auch erstmals alle Reviere mit Hirschvorkommen nördlich der Donau an dem Behandlungsprogramm teil. Es ist noch zu früh, den Erfolg dieser Behandlungen zu beurteilen. Die ersten Behandlungen im Winter und Frühjahr 2001 führten jedenfalls dazu, dass die Eiausscheidung in Fischamend, von wo laufend Kotproben untersucht werden, bis zum Sommer gegen Null absank. Dass die Lebern der erlegten Hirsche im Herbst des Jahres wieder eine hohe Reinfektionsrate zeigten, muss nicht überraschen, können doch mit einer Behandlung der Hirsche naturgemäß nur die Egel erreicht werden, nicht jedoch alle anderen Stadien des Entwicklungskreislaufs: Metacercarien, die bis zu einem Jahr lebensfähig bleiben können, die Stadien in den infizierten überwinternden Schnecken, die im Frühjahr ihre Cercarienbürde entlassen und die Eier im Kot, die während des Sommers zur Entwicklung gelangen und eine weitere Schneckengeneration infizieren. Aus epidemiologischen Gründen kann daher selbst bei einem optimalen Behandlungserfolg mit einer endgültigen Unterbrechung des komplizierten Infektionskreislaufs nicht vor Ende 2002 gerechnet werden und dies nur, wenn nicht dazwischen wieder Egel zur Geschlechtsreife und damit Eiausscheidung gelangen. Aus diesem Grund sollen auch die Behandlungen bis dahin noch mehrfach wiederholt werden Ein derartiger strategischer und konsequenter Medikamenteneinsatz wie hier, ist unseres Wissens noch nirgends anderswo versucht worden. Mit einem nur punktuellen, unsystematischen Einsatz von zum Teil auch weniger geeigneten Fascioliciden konnte jedenfalls in den betroffenen Nachbarländern wie Italien, Ungarn und Slowakei bisher immer nur eine vorübergehende Absenkung der Befallsrate und -intensität erreicht werden (BALBO et al. 1989; EGRI & SZTOJKOV 1999). Von allzu optimistischen Erwartungen muss aber auf jeden Fall gewarnt werden. Literaturverzeichnis BALBO, T.; ROSSI, L. & MENEGUZ, P. G. (1989): Integrated control of Fascioloides magna infection in Northern Italy. Parasitologia 31: BASSI, R. (1875): Sulla cachessia ittero-verminosa, o marciaia die cervi, causata dal Distomum magnum. Il Medico Veterinario 4: CHROUSTOVA, E. (1979): Experimental infection of Lymnaea palustris snails with Fascioloides magna. Vet. Parasitol. 5: EGRI, B. & SZTOJKOV, V. (1999): Ujabb megfigyelesek az eszaknyugat magyarorszagi gimszarvasok Fascioloides magna fertözöttsegerol. Magyar Allatorvosok Lapja 54: ERHARDOVA-KOTRLA, B. (1971): The occurrence of Fascioloides magna (Bassi 1875) in Csechoslovakia. Csechoslovak Academy of Sciences, Praque, 155 pp. MAJOROS, G. & SZTOJKOV, V. (1994): Appearance of the large American liver fluke Fascioloides magna (Bassi 1875) (Trematoda: Fasciolata) in Hungary. Parasit. hung. 27: PFEIFFER, H. (1982): Fascioloides magna: Erster Fund in Österreich. Wien. Tierärztl. Mschr. 70: WINKELMAYER, R. & PROSL, H. (2001): Riesenleberegel jetzt auch bei uns? Österreichs Weidwerk 2001/3: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

228 228 Neobiota in Österreich Tiere Ausgewählte aquatische Neozoen (Cnidaria, Plathelminthes, Kamptozoa, Annelida, Isopoda) M. Pöckl & W. Rabitsch 26 Die Entwicklung der europäischen Binnenwasserfauna wurde besonders in Mittel- und Nordeuropa durch die Eiszeiten in erheblichem Ausmaß geprägt. Während des letzten Glazials, der Würmeiszeit, waren weite Teile Europas vergletschert und von einer offenen Tundra bedeckt. Es herrschten unwirtliche subarktische Klimabedingungen. Die temperierte Binnenwasserfauna dieses Kontinents entwickelte sich in den letzten Jahren: ein Prozess, der immer noch anhält (THIENEMANN 1950). Bereits der prähistorische Mensch hatte die Verbreitung verschiedener Tier- und Pflanzenarten beeinflusst, bedeutende anthropogene biogeografische Veränderungen begannen jedoch erst im Zeitalter der großen Entdeckungsreisen. Diese Veränderungen beschleunigt durch die Entwicklung von Handelsbeziehungen nahmen stetig zu. Neben der absichtlichen und geplanten Einbürgerung verschiedener Tier- und Pflanzenarten wurden jedoch auch viele Arten unabsichtlich und ungewollt durch den Menschen verbreitet. Der passive Transport mit Ballastwasser, Sedimentablagerungen in Ballastwassertanks und im Aufwuchs der Schiffsaußenhaut, aber auch der Organismentransport durch Aufwuchs an Schwimmern bzw. Ankerketten von Wasserflugzeugen gelten als wichtigste Ursachen für die unbeabsichtigte Einschleppung aquatischer wirbelloser Tiere. Von entscheidender Bedeutung für die Durchmischung der aquatischen Biozönosen im Binnenland sind die neu geschaffenen Wasserstraßen, die natürliche Ausbreitungsbarrieren aufgelöst haben (JAZDZEWSKI 1980). In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden in Europa viele Kanäle gebaut, die verschiedene Flusssysteme miteinander verbinden. Über diese nun neu zur Verfügung stehenden Wasserstraßen drangen viele aquatische Neozoen vor, teils aktiv wandernd, teils durch Schiffe und Boote verschleppt. Zuletzt wurde am der Main-Donau-Kanal eröffnet, der eine Verbindung zwischen Rhein und Donau geschaffen hat, die zu einem Faunenaustausch zwischen beiden Flusssystemen führte. Mit km Länge ist die Rhein-Main-Donau-Wasserstraße eine der längsten Europas und ermöglicht die Schifffahrt zwischen Nordsee und dem Schwarzen Meer. Zahlreiche Neozoen der Donau konnten sich in den Rhein (und darüber hinaus) ausbreiten (z. B. Dendrocoelum romanodanubiale, Caspiobdella fadejewi, Hypania invalida, Limnomysis benedeni, Jaera istri, Dikerogammarus haemobaphes, D. villosus), weniger Arten hingegen in der Gegenrichtung (z. B. Atyaephyra desmaresti) (vgl. Kap , 6.3.8). 26 Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

229 Neobiota in Österreich Tiere 229 Abb. 7: Binnenwasserstraßensystem in Europa (nach TITTIZER 2001). Die nummerierten Kanäle sind der Rhein-Main-Donau-Kanal (1), der Rhein- Rhône-Kanal (2), der Marne-Rhein-Kanal (3), der Canal du Centre (4), der Canal du Midi (5), der Dortmund-Ems-Kanal (6), der Mittellandkanal (7), der Elbe-Seitenkanal (8), der Elbe-Havel-Kanal (9), die Spree-Oder-Wasserstraße (10), der Nord-Ostsee-Kanal (11), der Pripjet-Bug-Kanal (12), der Bromberg-Kanal (13). Wichtige weitere Kanäle knapp außerhalb des Bildausschnittes sind der Don-Wolga-Kanal, das Marien- Kanalsystem und schließlich der Suez-Kanal. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

230 230 Neobiota in Österreich Tiere Die Auswirkungen von wirtschaftlich motivierten Einbürgerungsversuchen auf die autochthone Fauna (z. B. auf gefährdete Krebs- und Muschelvorkommen) wurden bisher kaum untersucht. Die Einfuhr des aus Nordamerika stammenden Kamberkrebses Orconectes limosus und seine Etablierung in europäischen Gewässern mag als Beispiel für ein undurchdachtes Einbürgerungsexperiment gelten, dessen Folge sich für die heimische Flusskrebsfauna katastrophal auswirkte und keine ökonomischen Gewinne zeitigte (PEKNY 1995). Die Einbürgerung des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Signalkrebses Pacifastacus leniusculus war vom ökonomischen Gesichtspunkt aus betrachtet erfolgreich, wirkte sich auf die heimischen Flusskrebse aber ebenso negativ aus (EDER 2002, vgl. Kap ). Bei den Perakariden Krebsen können Beispiele für Einbürgerungsversuche für die Ordnung Mysidacea und Amphipoda genannt werden. Salmonidenzuchten in Mitteleuropa wurden schon im 19. Jahrhundert mit Lebendfutter versorgt und Gammariden in benachbarten Teichen für diesen Zweck produziert (HAEMPEL 1908; BUSCHKIEL 1931). Auf diese Weise könnte auch manche einheimische Art weiter verbreitet worden sein, etwa der Gemeine Flohkrebs Gammarus pulex und der Bachflohkrebs Gammarus fossarum. DEKSBACH (1952) nennt Beispiele für groß angelegte Einbürgerungsversuche des Seeflohkrebses Gammarus lacustris in Sibirische Gewässer Anfang des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1900 und 1905 wurden unglaubliche Mengen von Flohkrebsen aus Seen im Ural in den Arakul See (Region um Celabinsk) transportiert, angeblich Eimer, 1911 wurden 10 Tonnen Gammariden im Kujas See (Region um Sverdlovsk) ausgesetzt. Solche Unternehmungen dürften aus fischereiwirtschaftlichen Gründen in Sibirien und dem Ural auch heute noch durchgeführt werden. Durch die Arbeiten von VORNATSCHER (1965), LIEPOLT ( ) und KOTHÉ (1968) wissen wir über die historische Entwicklung der pontokaspischen Faunenelemente in der Donau gut Bescheid. In den 1980er Jahren wurde das MaB-Projekt Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth durchgeführt, 1988 erschien ein Bestimmungsschlüssel für die Perakariden Crustaceen der österreichischen Donau (PÖCKL 1988) und NESEMANN et al. (1995) haben einen Überblick über Vorkommen und Verbreitung der Malakostraken Krebse in der mittleren und oberen Donau gegeben. Seither wurden verschiedene Erstnachweise für Österreich gesondert publiziert (z. B. WITTMANN et al. 1999; MOOG et al. 1999). Der jüngste Neuzugang betrifft die pontokaspische Mysidae Katamysis warpachowskyi (vgl. Kap ). Nicht jede eingeschleppte Art kann sich auch dauerhaft im Gewässer etablieren. Besonders die anthropogen sehr stark veränderten Fließgewässer, deren autochthone Fauna stark in Mitleidenschaft gezogen ist, bieten aber neu auftretenden Arten oft geeignete Lebensbedingungen. Gelegentlich werden außerordentlich hohe Abundanzen beobachtet. Bei Untersuchungen des Makrozoobenthos im nördlichen Oberrhein waren 15 % der Arten, aber 70 % der Individuen Neozoen (BERNAUER et al. 1996). TITTIZER (1996) berichtet von 6 30 % Neozoen in den einzelnen deutschen Bundeswasserstraßen und 10 % Neozoenanteil in der Makroinvertebratenfauna der Donau (alle Angaben ohne Oligochaeta und Chironomidae). Die Veränderungen der Wasserchemie (Verschmutzung, Eutrophierung, Aufsalzung), der Gewässermorphologie (Regulierung, Aufstau) und damit der Gesamtcharakteristik des Gewässers (Fließgeschwindigkeit, Erwärmung, Akkumulation von Substrat) schaffen für manche der Neozoen ideale Bedingungen sich zu etablieren oder auszubreiten. Dies gilt besonders für euryöke, thermophile, halophile, lithophile, limnophile und verschmutzungstolerante Arten. Die hohe Toleranz gegenüber Stressfaktoren (Salzgehalt, Temperatur) wird auch als Argument für den großen Erfolg der pontokaspischen Arten in der Donau und den angeschlossenen Wasserstraßen gesehen. Nach MARTENS & EGGERS (2000) könnten Neozoen auch als Indikatoren der anthropogenen Beeinträchtigung von Gewässern verwendet werden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

231 Neobiota in Österreich Tiere 231 Nesseltiere (Cnidaria) Die ursprüngliche Heimat der Süßwassermeduse Craspedacusta sowerbii ist nicht sicher bekannt. Eine Hypothese vermutet eine Verschleppung aus China (Yang-Tse-Kiang) mit Aquarienpflanzen nach England (1884 in Warmwasserbecken in London), von wo sie sich durch Wasservögel und Schiffe über ganz Europa und Nordamerika ausgebreitet hat. Heute ist sie weltweit in stehenden und fließenden Gewässern anzutreffen. Offenbar findet in Mitteleuropa keine geschlechtliche Fortpflanzung statt, da bisher nur weibliche Medusen gefunden wurden. Die Reproduktion erfolgt demnach ungeschlechtlich durch Knospung der Polypengeneration. Für die Verschleppung mit Ballastwasser, Wasservögeln und Wasserpflanzen sind auch die Überdauerungsstadien (Podocysten) wichtig, die eine längere Austrocknung ertragen können. Der Keulenpolyp Cordylophora caspia stammt aus dem Kaspischen Meer, wurde vor allem durch den Schiffsverkehr weltweit verschleppt und vermag durch seine hohe Salztoleranz auch Brackwasserbereiche zu besiedeln (Erstfund für Norddeutschland 1858 im Brackwasser der Elbe). Die bis zu 10 cm großen Kolonien benötigen Hartsubstrat als Unterlage und wurden an Schiffsrümpfen (aber auch im Ballastwasser) in alle größeren Flusssysteme Mitteleuropas verschleppt (TITTIZER et al. 2000). Der Keulenpolyp ernährt sich räuberisch von verschiedenen Kleinlebewesen und ist in der gesamten österreichischen Donau zu erwarten. Auch eine Verschleppung des Ruhestadiums (Menonten) durch Wasservögel wird für möglich gehalten. Plattwürmer Strudelwürmer (Plathelminthes Turbellaria) Der Gefleckte Strudelwurm (Dugesia tigrina) wurde um 1900 wahrscheinlich mit Aquarienpflanzen oder Zierfischen aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Die wenig anspruchsvolle Art lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern und ernährt sich räuberisch von kleinen benthischen Organismen. Seit 1969 sind Nachweise auch aus der deutschen Donau bekannt. WEINZIERL & SEITZ (1994) berichten erstmals vom Vorkommen der pontokaspischen Art Dendrocoelum romanodanubiale in der bayerischen Donau (Kachlet, Jochenstein) nahe der österreichischen Grenze aus dem Jahr Nach Inbetriebnahme des Main- Donau-Kanals wurde die Art im Main (1994) und mittlerweile auch im Rhein (1997) nachgewiesen (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1998; SCHÖLL & BEHRING 1998). Bestandserhebungen im Stauwurzelbereich bei Donau-km im September 1994 erbrachten Individuen/m 2 (TITTIZER et al. 2000). Wegen der breiten ökologischen Valenz ist eine weitere Ausbreitung anzunehmen. Als Transportvektoren sind neben dem Schiffsverkehr auch Wasservögel zu beachten. Kelchwürmer (Kamptozoa) Trotz der heute weltweiten Verbreitung wird Urnatella gracilis in Europa nur zerstreut und meist vereinzelt gefunden. EMSCHERMANN (1995) vermutet eine Einschleppung dieser aus Nordamerika stammenden Art mit Sportbooten nach dem 2. Weltkrieg durch Besatzungsangehörige nach Deutschland. Aus Südosteuropa (Don, Dnjestr, Donau, Theiß) liegen mehrere Nachweise vor und 1995 wurde die Art auch in der unteren March bei Stupava (auf Höhe Marchegg) gefunden (VRANOVSKÝ & ŠPORKA 1998). Als Transportvektoren der Stolone werden stromaufwärts vor allem Wasservögel vermutet, allerdings scheint aufgrund der verborgenen Lebensweise die genaue Verbreitung (und damit auch die Frage, ob es sich überhaupt um ein Neozoon handelt) nicht sicher geklärt. Ringelwürmer Vielborster (Annelida Polychaeta) Das pontokaspische Faunenelement Hypania invalida findet sich vom Hyporhitrhal bis ins Hypopotamal und gilt als Charaktertier des Eupotamals. Die 1 2 cm große Art kann schnell hohe Abundanzen aufbauen (bis zu Ind./m 2 ); bevorzugt werden stehende und langsam fließende Gewässer mit schlammigem Untergrund in dem die senkrechten Wohnröhren Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

232 232 Neobiota in Österreich Tiere gegraben werden, z. B. im Bereich von Staudämmen. Der erste Nachweis für Österreich gelang 1959 in den Stauräumen Jochenstein und Ybbs-Persenbeug (WEBER 1964). Mit der Öffnung des Donau-Main-Kanals 1992 wurde die Art vor allem durch die Schifffahrt in den Main, den Rhein, in die Mosel und Meuse verschleppt und wird seit 2000 auch in Belgien gefunden (BOSSCHE et al. 2001). Ringelwürmer Wenigborster (Annelida Oligochaeta) Der bis zu 20 cm lange Kiemenwurm Branchiura sowerbyi (Tubificidae) stammt aus Südostasien (Indien, China, Japan, Java) und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich mit tropischen Wasserpflanzen in Gewächshäusern eingeschleppt (London, Hamburg). Es gelang ihm jedoch ins Freiland vorzudringen, zunächst in Thermalbäche (Warmbad Villach, Bad Fischau und Bad Vöslau), dann auch in warme Flussabschnitte (Wien: Alte Donau) (HAFNER et al. 1986). Aufgrund der hohen Temperaturtoleranz ist ein weiteres Vordringen (Verschleppung mit der Schifffahrt) an geeigneten Standorten zu erwarten, allerdings werden nur selten hohe Abundanzen erreicht. Der Kiemenwurm lebt an schlammigen Ufern in Wohnröhren und ernährt sich von Detritus (GEISSEN 1999). Ringelwürmer Egel (Annelida Hirundinea) Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Krebsegel Xironogiton instabilis wurde gemeinsam mit seinem nordamerikanischen Wirt (dem Signalkrebs) von Schweden nach Österreich importiert (NESEMANN 1998). Der aus Südostasien stammende Rüsselegel Barbronia weberi wurde vermutlich in den 1970er Jahren nach England verschleppt wurde die Art in Benthosproben im deutschen Rhein erstmals für das europäische Festland festgestellt (POTEL et al. 1998) erfolgte der erste (und bisher einzige) Fund in Österreich (NESEMANN 1997), vermutlich nach einer Verschleppung über Land. Eine weitere Ausbreitung der euryöken, thermophilen Art ist zu erwarten. Der als Ektoparasit an verschiedenen Fischen lebende pontokaspische Egel Caspiobdella fadejewi ist nach NESEMANN (1997) die dominierende Art der Piscicolidae in der österreichischen Donau und wurde auch bereits im Rhein aufgefunden (GEISSEN & SCHÖLL 1998). Während die Art in der Donau zuvor möglicherweise nur übersehen wurde, sind die jüngsten Nachweise im Rhein mit der Öffnung des Main-Donau-Kanals in Verbindung zu bringen (TITTIZER et al. 2000). Asseln (Isopoda) Im Jahre 1973 wurde die endemische Donau-Assel (Jaera istri) nach Exemplaren nahe der serbischen Stadt Kladovo als neue Art beschrieben (VEUILLE 1973). Im Unterschied zu den beiden anderen pontokaspischen Arten der Gattung, Jaera sarsi und J. caspica, zwei Brackwasserarten, ist J. istri bestens an das Leben im Süßwasser angepasst. Der erste Nachweis für Österreich stammt aus dem Jahr 1934, als die Donauassel im Winterhafen und im Donaukanal in Wien gefunden wurde (von STROUHAL 1939 noch als J. sarsi gemeldet). Nach der Öffnung des Main-Donau-Kanals 1992 wurde J. istri zuerst 1994 im Main gefunden, wo sie sich bis 1996 gut etabliert hatte (SCHLEUTER & SCHLEUTER 1995; SCHMIDT et al. 1998) wurde die Donau-Assel im oberen Rhein (TITTIZER 1996; SCHÖLL & BANNING 1996) und 1997 im unteren Rhein in den Niederlanden (KELLEHER et al. 2000) nachgewiesen wurde ein Vorkommen für die norddeutsche Elbe berichtet (SCHÖLL & HARDT 2000), und kürzlich wurde die Donau-Assel auch im Mittellandkanal nachgewiesen (HAYBACH & HACKBARTH 2001). In der Donau weist J. istri eine Dichte von etwa Individuen/m 2 auf, es gibt jedoch auch Stellen, wo Individuen/m 2 überschritten werden. Das höchstens 2 mm Körperlänge erreichende Tier ernährt sich von Algen und Detritus (SCHMIDT et al. 1998) und bevorzugt kiesiges Sediment und hohe Strömungsgeschwindigkeiten (PÖCKL 1988; NESEMANN et al. 1995). Die Lebensgeschichte von J. istri ist großteils unbekannt und wartet auf ihre Erforschung. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

233 Neobiota in Österreich Tiere 233 Auswirkungen aquatischer Neozoen Limnische Biozönosen und Ökosysteme sind in den letzten Jahrhunderten durch anthropogene Einflussnahmen sehr stark verändert worden. Gewässerverschmutzung und -verbauung, die Schaffung künstlicher und die Auflösung natürlicher Ausbreitungsbarrieren 27 haben deutliche Folgen in den Verbreitungsmustern der Tierarten hinterlassen und werden weiterhin für eine Dynamik der Artenzusammensetzung sorgen. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um natürliche Prozesse (die ebenso vorkommen), sondern um eine anthropogene Arealdynamik, deren Auswirkungen kaum vorhergesagt werden können. Die vielfältigen und intensiven Nutzungen der Fließgewässer in den letzten 150 Jahren (Verschmutzung, Aufsalzung, Aufwärmung, mehr oder weniger harte Uferverbauung und Laufbegradigungen, Stauhaltungen, Hochwasserschutz, Energiegewinnung, fischereiliche Nutzung inklusive Besatzmaßnahmen, Freizeitaktivitäten des Menschen etc.) führten zu radikalen Veränderungen der aquatischen Ökosysteme. Viele anspruchsvolle, stenöke Arten sind mittlerweile aus den Lebensgemeinschaften verschwunden. Die daraus folgenden artenarmen Biozönosen bestanden nur noch aus anspruchslosen, euryöken Organismen. Für viele Neozoen eröffnete sich so die Möglichkeit, das vorhandene Faunendefizit aufzufüllen. In Deutschland gehören im Durchschnitt 12 % aller in den größeren Flüssen und Strömen vorkommenden Makroevertebraten (ohne Oligochaeta und Chironomidae) der Gruppe der Neozoen (TITTIZER 1996) an. Auch wenn bisher noch keine einheimische Art in unseren Flüssen oder Seen vollständig verdrängt wurde, lassen sich Befunde feststellen, die gekoppelt mit einer Abnahme der Populationsdichte einheimischer Arten eine mehr oder weniger stark veränderte Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft sowie Veränderungen und Verschiebungen im Nahrungsnetz ergeben. Die heimischen Flusskrebsarten, insbesondere der Edelkrebs Astacus astacus, wurden durch direkte Konkurrenz seitens der ausgebrachten nordamerikanischen Flusskrebse, vor allem aber durch die Übertragung der Krebspest, an den Rand des Aussterbens gedrängt. Edelkrebsbestände können sich heute nur in isolierten, abgeschiedenen Gewässern halten. Einheimische Flusskrebse werden mittelfristig nur durch umfassende Artenschutzprogramme, welche die ihnen verbliebenen Gewässer als Lebensraum sichern, gezielte Zucht- und Wiederbesetzaktionen, das Verhindern des weiteren Vordringens der amerikanischen Arten sowie durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, überleben können. Mit dem Rückgang der einheimischen Krebse ist auch ein Rückgang der einheimischen Krebsegel (Branchiobdellida) festzustellen, die wegen der hohen Wirtsspezifität mit allochthonen Krebsen nicht in Symbiose leben können (NESEMANN 1998). Ökonomische Schäden durch biologische Invasionen von aquatischen Neozoen sind vielfältig und hoch. Wandermuscheln setzen sich auf harten Oberflächen, wie Kaimauern, Schiffsund Bootkörpern (Steigerung des Treibstoffverbrauches durch Erhöhung des hydrodynamischen Widerstandes) fest und verstopfen Filter- und Siebeinrichtungen. Unter den Krebstieren gibt es Arten, die Löcher, Höhlen und oft weit verzweigte Gangsysteme graben und so Ufer und Dämme destabilisieren. Auch Be- und Entwässerungsanlagen können sie durchlöchern und Wasser zum Versickern bringen. Andere Arten verursachen Biofouling 28 an Fahrzeugen, Gegenständen und Geräten aus Holz. In den Großen Nordamerikanischen Seen, insbesondere im Lake Michigan, stand bis vor einigen Jahren der Amphipode Diporeia affinis, der in Dichten von über Individuen/m 2 vorgekommen ist, an der Basis des Nahrungsnetzes. In vielen Gebieten des Sees ging die Dichte dieses Amphipoden besorgniserregend zurück und stellenweise verschwand er zur 27 In diesem Zusammenhang ist auch auf die globale Bedeutung von Kanalverbindungen hinzuweisen (z. B. Pripjet-Bug-Kanal 1780, Suez-Kanal 1870, Panama-Kanal 1914, St. Lorenz-Seeweg 1959). 28 Biofouling bezeichnet die Abbauvorgänge aquatischer festsitzender Organismen (Algen, Bakterien, Muscheln). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

234 234 Neobiota in Österreich Tiere Gänze. Die Wissenschafter führen dies auf die massenhafte Besiedlung des Sees durch Dreissena polymorpha zurück. Sowohl D. affinis als auch D. polymorpha sind Filtrierer, die sich von phytoplanktischen Algen ernähren. Die Wandermuschel soll der autochthonen Amphipodenart ein überlegener Nahrungskonkurrent sein (LANDRUM et al. 2000; NALEPA et al. 1998, 2000). Vor kurzem ging die Dichte dieses Amphipoden auch im Ontario See zurück (LOZANO et al. 2001). Der Rückgang und das stellenweise Verschwinden von D. affinis wirkt sich mittlerweile bereits katastrophal auf die Fischerei aus. Die Fische können sich von der Amphipodennahrung nicht oder nur unzulänglich auf die Wandermuschel umstellen. Früher machten gewichtsmäßig 61 % der Weißfischnahrung Amphipoden aus, nun sind die Fische so geschwächt, dass ihr Gesundheitsstatus statistisch abgesichert abnimmt 29. Besonders erfolgreich ist der pontokaspische Schlickkrebs Corophium curvispinum, der selbstgebaute Schlammröhren bewohnt und so bei hohen Individuenzahlen das Biotop und die Biozönose verändert. Wenn C. curvispinum die Oberfläche von Steinen mit Schlamm überzogen hat, stehen sie z. B. der Wandermuschel Dreissena polymorpha, die harte Oberflächen zur Besiedlung benötigt, nicht mehr zur Verfügung. Manchmal kann die durch C. curvispinum angehäufte Schlammschicht mehr als 4 cm betragen. Dadurch verändert sich die gesamte Zusammensetzung der benthischen Biozönose und wird von einer steinbewohnenden Gesellschaft zu einer Schlammfauna (VAN DEN BRINK et al. 1993; VAN DER VELDE et al. 1999). Nach KINZELBACH (1997) soll C. curvispinum einen Konkurrenzvorteil gegenüber der Gemeinen Wasserassel Asellus aquaticus und gegenüber verschiedenen Chironomidenlarven haben. Mit dem Rückgang der Chironomidenlarven nimmt auch die Häufigkeit der Räuber (verschiedene Egel) ab. Bei den Gammariden wurden im Rhein verschiedene Verdrängungsphänomene durch zwischenartliche Konkurrenz und wechselseitigen Fraß festgestellt. Im oligohalinen Wasser und im Süßwasser mit hoher Leitfähigkeit verdrängte der aus Nordamerika stammende Tigerflohkrebs Gammarus tigrinus den Gemeinen Flohkrebs G. pulex, während umgekehrt im Süßwasser mit geringer Leitfähigkeit G. pulex den Tigerflohkrebs verdrängte (DICK & PLATVOET 1996). Dikerogammarus villosus ist eine invasive Gammaridenart pontokaspischer Herkunft. Er frisst nicht nur frisch gehäutete Individuen, sondern aufgrund seiner Größe und starken Mundwerkzeuge auch Individuen in jedem beliebigen Stadium ihres Häutungszyklus. Auch G. tigrinus, der früher die in den Niederlanden einheimischen Gammariden G. pulex und G. duebeni verdrängt hatte, wird nun seinerseits von D. villosus dezimiert. In Laborexperimenten blieben von G. tigrinus nur Körperteile übrig, nachdem sie mit D. villosus gemeinsam gehalten worden waren (DICK & PLATVOET 2000, 2001). Auch in der Donau dürften wechselseitige Verdrängungen verschiedener Gammariden stattgefunden haben. Es existieren Hinweise darauf, dass vor dem Auftreten der pontokaspischen Art Dikerogammarus haemobaphes der Flussflohkrebs G. roeseli im Stauraum des Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug massenhaft vorgekommen ist, während er heute nur sehr lokal, insbesondere im Mündungsbereich direkter Donauzubringer mit einer typisch sommer-warmen Temperaturcharakteristik, vorkommt. Im Rahmen des MaB Projektes Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth kamen in den 1980er Jahren im Stauwurzelbereich D. haemobaphes und Echinogammarus ischnus nebeneinander vor. In den seicht überströmten schottrigen Flachuferbereichen der Wachau trifft man heute ausschließlich reine Populationen von D. villosus (vgl. Kap ). 29 siehe Great Lakes Environmental Research Laboratory: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

235 Neobiota in Österreich Tiere 235 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv CNIDARIA - Hydrozoa Nesseltiere - Hydrozoen Olindiadidae Craspedacusta sowerbii Lankester Süßwassermeduse China (Yang- Tse-Kiang) Anthomedusae Cordylophora caspia Pallas Keulenpolyp Kaspisches Meer SCOLECIDA - Plathelminthes Niedere Würmer - Plattwürmer Turbellaria Strudelwürmer Dugesia tigrina Girard Gefleckter Strudelwurm Dendrocoelum romanodanubiale (Codreanu) W, N, O, St, K weltweit in natürlichen und künstlichen Fließ- und Stillgewässern O (Donau), W?, N? in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit Hartsubstrat Nordamerika O (Donau), W?, N? in stehenden und langsam fließenden Gewässern, euryök Ponto-kaspis O (Donau), W?, N? Donau- Hauptstrom SCOLECIDA - Kamptozoa Niedere Würmer - Kelchwürmer Urnatellidae Urnatella gracilis Leidy Nordamerika N (March) Fließgewässer, auch in Stillwasserbereichen ANNELIDA Ringelwümer Polychaeta Vielborster Ampharetidae Hypania invalida (Grube) Süßwasserpolychaet Ponto-kaspis W, N, O (Donau) stehende und langsam fließende Gewässer mit Schlammboden x x x wahrscheinlich um 1880 durch Aquarianer nach Europa verschleppt, weitere Ausbreitung durch Wasservögel und Schiffe x x? x seit 1858 in Deutschland, zunächst im Brackwasser, danach ins Süßwasser vordringend, in Mitteleuropa mit Schiffsverkehr eingeschleppt, 1992 bei Passau x x x um 1900 mit Aquarienpflanzen in Europa eingeschleppt x x x? in den neunziger Jahren in der bayerischen Donau, 1999 in O sehr häufig Mildner 1984, Augustin et al. 1987, Wieser 1993, Holstein 1995 Tittizer et al Moog 1995 Weinzierl & Seitz 1994, Tittizer et al x x x mit Schiffsverkehr weltweit verbreitet Emschermann 1995, Vranovsky & Sporka 1998 x? x? x? x? ab etwa 1950 in O häufig Weber 1964, Kothé 1968 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

236 236 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Clitellata - Hirudinea Egel Branchiobdellida Krebsegel Branchiobdellidae Xironogiton instabilis (Moore) Nordamerika K (Unterferlach) Parasit am Signalkrebs Rhynchobdellida Rüsselegel Salifidae Barbronia weberi (Blanchard) Südostasien K (Millstätter See) euryöke Art stehender und fließender Gewässer Piscicolidae Caspiobdella fadejewi (Epshtein) Clitellata - Oligochaeta Wenigborster Tubificidae Branchiura sowerbyi Beddard Kiemenwurm Süd- und Ostasien ARTHROPODA - Crustacea Isopoda Asseln Ponto-kaspis W, N, O (Donau) an verschiedenen Fischarten W (Alte Donau), N (Thermen Bad Fischau und Bad Vöslau), K (Warmbad Villach) an schlammigen Ufern stehender und langsam fließender Gewässer, auch in Thermen und Gewächshäusern, thermophil Jaera istri Veuille Donauassel Ponto-kaspis W, N, O (Donau) im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat x x? x? von Schweden mit Signalkrebsen nach K eingeschleppt Nesemann 1998 x x? x? 1995 in Ö entdeckt Nesemann 1997 x? x x Nesemann 1997, Tittizer et al x x x? zuerst in Thermalbächen, später auch in warmen Flußabschnitten und Altarmen Hafner et al x x x Strouhal 1939, Starmühlner 1972 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

237 Neobiota in Österreich Tiere 237 Literaturverzeichnis AUGUSTIN, H.; FOISSNER, W. & ADAM, H. (1987): A sewage plant as a remarkable new habitat of the fresh water polyp Craspedacusta sowerbii (Hydrozoa, Coelenterata). Limnologica (Berlin) 18: BERNAUER, D.; KAPPUS, B. & JANSEN, W. (1996): Neozoen in Kraftwerksproben und Begleituntersuchungen am nördlichen Oberrhein. In: GEBHARDT, H.; KINZELBACH, R. & SCHMIDT- FISCHER, S. (Hrsg.) Gebietsfremde Tierarten. Ecomed Verlag, BOSSCHE van den, J.-P.; CHÉROT, F.; DELOOZ, E.; GRISEZ, F. & JOSENS, G. (2001): First record of the Pontocaspian invader Hypania invalida (Grube, 1860) (Polychaeta: Ampharetidae) in the river Meuse (Belgium). Belg. J. Zool. 131(2): BUSCHKIEL, A. L. (1931): Salmonidenzucht in Mitteleuropa. Handb. Binnenfisch. Mitteleurop. 4(2): DEKSBACH, N. K. (1952): Mormys (Gammarus lacustris) v vodoemach Srednego Urala i Zaural ja (rasprostranenie, ekologija, ispol zovanie). Tr. Vsesojjuz. Gidrobiol. Obsc. 4: DICK, J. T. A. & PLATVOET, D. (1996): Intraguild predation and species exclusions in amphipods: the interaction of behaviour, physiology and environment. Freshwat. Biol. 36: DICK, J. T. A. & PLATVOET, D. (2000): Invading predatory crustacean Dikerogammarus villosus eliminates both native and exotic species. Proc. R. Soc. Lond. B 267: DICK, J. T. A. & PLATVOET, D. (2001): Predicting future aquatic invaders; the case of Dikerogammarus villosus. Aquatic Nuisance Species Digest 4/3: EDER, E. (2002): Flusskrebse. In: BMLFUW (Hrsg.) Neobiota in Österreich. Grüne Reihe des BMLFUW, in Druck. EMSCHERMANN, P. (1995): Kamptozoa. In: SCHWOERBEL, J. & ZWICK, P. (Hrsg.): Süßwasserfauna von Mitteleuropa 1/2+3: GEISSEN, H.-P. (1999): Bemerkungen zur Verbreitung und Ökologie des Kiemenwurmes Branchiura sowerbyi (Oligochaeta: Tubificidae). Lauterbornia 36: GEISSEN, H.-P. & SCHÖLL, F. (1998): Erste Nachweise des Fischegels Caspiobdella fadejewi (Epshtein 1961) (Hirundinea: Piscicolidae) im Rhein. Lauterbornia 33: HAEMPEL, O. (1908): Über die Fortpflanzung und künstliche Zucht des gemeinen Flohkrbses (Gammarus pulex L. und fluviatilis R.). Allg. Fisch. Ztg. 33: HAFNER, W.; HONSIG-ERLENBURG, W. & MILDNER, P. (1986): Faunistischer Bericht über die Thermen in Warmbad Villach. Carinthia II 176./96.: HAYBACH, A. & HACKBARTH, W. (2001): Dendrocoelium romanodanubiale (CODREANU) und Jaera istri VEUILLE im Mittellandkanal. Lauterbornia 41: HOLSTEIN, T. (1995): Cnidaria: Hydrozoa. In: SCHWOERBEL, J. & ZWICK, P. (Hrsg.): Süßwasserfauna von Mitteleuropa 1/2+3: JAZDZEWSKI, K. (1980) Range extensions of some Gammaridean species in European inland waters caused by human activity. Crustaceana Suppl., 6, KELLEHER, B.; BIJ DE VAATE, A.; SWARTE, M.; KLINK, A. G. & VAN DER VELDE, G. (2000): Identification, invasion and population development of the ponto-caspian isopod Jaera istri Veuille (Janiridae) in the lower Rhine, The Netherlands. Beaufortia 50(4): KINZELBACH, R. (1997): Aquatische Neozoen in Europa. Neozoen Newsletter der Arbeitsgruppe Neozoen, Universität Rostock, 1: 7 8. KOTHÉ, P. (1968): Hypania invalida (Polychaeta Sedentaria) und Jaera sarsi (Isopoda) erstmals in der deutschen Donau. Arch. Hydrobiol., Suppl. 34: LANDRUM, P. F.; GOSSIAUX, D. C.; NALEPA, T. F. & FANSLOW, D. L. (2000): Evaluation of Lake Michigan sediment for causes of the disappearance of Diporeia spp. in Southern Lake Michigan. J. Great Lakes Res. 26(4): Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

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240 240 Neobiota in Österreich Tiere hat sich dort zumindest bis zum Jahre 1973 gehalten (KLEMM 1974). Eine Kurzschlusshandlung, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht erfolgreich sein konnte, ist die Aussetzung einer nicht genauer benannten nordamerikanischen Flussperlmuschel aus wirtschaftlichen Gründen durch Wissenschafter in Lunzer Gewässern (NERESHEIMER 1928). Nicht in die Liste aufgenommen wurde die durch den Gemüsebau weiter verbreitete und immer wieder mit italienischem Importsalat eingeschleppte Verkannte Ackerschnecke Deroceras klemmi, da sie in Kärnten und in der Steiermark ein begrenztes natürliches Verbreitungsgebiet hat (regionales Neozoon). Ähnliches gilt möglicherweise auch für andere Arten (z. B. Tandonia rustica, Deroceras sturanyi), die aber wegen der nicht eindeutigen Beurteilung in der Tabelle aufscheinen. In der ersten bedeutenden Arbeit über Glashausschnecken in Europa sind MEEUSE & HUBERT (1949) der festen Meinung, dass durch die ständigen nicht immer lobenswerten Tätigkeiten des Menschen Mikro-Organismen und höher organisierte Lebewesen irgendwann jeden möglichen Ort der Erde mit Hilfe von Schiffen, Lastwagen, Autos, Eisenbahnen, Flugzeugen oder irgendwelchen anderen Verkehrsmitteln erreichen können, wenn sie nur genügend Zeit haben... und ein passendes ökologisches Milieu vorfinden. Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen. Die eingeschleppten Arten machen mehr als 10 % der einheimischen Molluskenfauna aus. Wäre bei uns das Klima geeigneter (tropisch oder subtropisch), wäre der Anteil noch wesentlich höher. Leider wird in Österreich kaum auf die eingeschleppten Weichtiere geachtet. Dadurch ist der Modus der Einschleppung auch kaum nachzuvollziehen. Möglicherweise sind die offiziellen Stellen durch die Verharmlosung einiger Wissenschafter (u. a. REICHHOLF 1995, 1997) verwirrt. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Neuankömmlinge vervielfacht und immer mehr erweisen sich wegen fehlender Feinde und Konkurrenten als Schädlinge oder bedrängen als Nahrungskonkurrenten alteingesessene Arten. Hinzu kommt noch, dass Tierarten anderer Tierstämme (wie die Bisamratte) einheimische Weichtiere, die durch die Verschlechterung der Umweltbedingungen schon stark gefährdet sind (Großmuscheln), völlig auslöschen können. In den USA wurde die Bedeutung der alien invasions schon früher erkannt. Daher können wir wenigstens auf diese Unterlagen zurückgreifen (ROBINSON 1999) und erkennen, welcher finanzielle Schaden angerichtet wird und welche Arten als invasiv gelten. In letzter Zeit wurde auch noch erkannt, dass eingeschleppte Arten Parasiten für Menschen und Tiere übertragen können (wie der Riesenleberegel aus Nordamerika in Niederösterreich) (vgl. POINTIER 1999 und Kap ). Von den vielen Wegen der Einschleppung sollen hier einige wichtige aufgezählt werden: mit Obst und Gemüse, in den Wurzelballen von Blumen und Sträuchern, Komposterde, Rindenmulch etc., Holz- und Mülltransporte, Verpackungen von Baumaterialien (Paletten, Container), Aussetzen von Mitbringseln aus dem Urlaub, mit Saatgut von Feldfrüchten, an der Bodenplatte von Autos oder Eisenbahnwaggons, Aussetzen von Inhalten von Aquarien (besonders erfolgreich in Abflüssen von Thermen), Transport mit Besatzfischen, Eiern oder Brütlingen. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

241 Neobiota in Österreich Tiere 241 Es ist im Rahmen der Globalisierung sicher nicht möglich, Importe von Schnecken und Muscheln zu verhindern. Nur sollte es ihnen durch Kontrollen möglichst schwer gemacht werden. Viele Arten werden auch kaum eine Gefahr für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt darstellen, doch muss den invasiven Arten von Beginn an entgegengewirkt werden, sonst endet die Einschleppung in einer wahllosen, panischen Anwendung von schwersten Giften, wie wir es bei der Spanischen Wegschnecke Arion vulgaris beobachten können, die auf dem besten Wege ist, Ökosysteme nachhaltig zu verändern, ähnlich wie es der Wandermuschel Dreissena polymorpha in Nordamerika gelungen ist. Die Auswirkungen der Spanischen Wegschnecke, wie auch die Auswirkungen des unkontrollierten Einsatzes von Molluskiziden auf den Menschen und die Folgeschäden für andere Tiere sind noch kaum abzuschätzen. Auffällig ist, dass in den siebziger Jahren zahlreiche mediterrane Schneckenarten (auch Gehäuseschnecken) mit Importsalat eingeführt wurden, während in den letzten fünfzehn Jahren auf Salat nur noch sehr vereinzelt Nacktschnecken festgestellt wurden. Ob dies durch radioaktive Bestrahlung, Einsatz von Giftmitteln oder andere Methoden verursacht wird, konnte nicht ermittelt werden. Einige Arten sind in nächster Zeit zu erwarten bzw. möglicherweise bereits in Österreich eingetroffen und noch nicht nachgewiesen: Die Italienische Sumpfdeckelschnecke Viviparus ater wurde in der Schweiz und in Deutschland im Bodensee nahe der österreichischen Grenze gefunden (FALKNER 1990; TURNER et al. 1998). Die Westliche (Gemeine) Sumpfschnecke Stagnicola palustris hat eine atlantische (westeuropäische) Verbreitung und zählt nach dem Wiener Naturschutzgesetz zu den besonders schützenswerten Arten. Sie ist aber aus Österreich noch nicht nachgewiesen. Sollte sie dennoch nachgewiesen werden, so wurde sie ebenfalls mit Teich- und Aquarienpflanzen eingeschleppt (was sehr wahrscheinlich ist). Von den in Europa in rasanter Ausbreitung begriffenen und aus der bayerischen, slowakischen und ungarischen Donau gemeldeten Körbchenmuscheln ist bisher nur die Weitgerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminea aus einem Donaualtarm bei Bad Deutsch Altenburg gemeldet (FISCHER & SCHULTZ 1999). Sehr wahrscheinlich lebt auch schon die nah verwandte Enggerippte Körbchenmuschel Corbicula fluminalis in Österreich, ist bisher aber noch nicht nachgewiesen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

242 242 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunfts gebiet nach Reischütz 1998a nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv MOLLUSCA Weichtiere Gastropoda Schnecken Neritidae Kahnschnecken Theodoxus fluviatilis (Linne) Gemeine Kahnschnecke Ampullariidae Apfelschnecken Pomacea bridgesi (Reeve) Amerikanische = Ampullarius cf. paludosa (Say) Apfelschnecke = Ampullarius australis (D Orbigny) in der Literatur Thermalquellen, in W aber auch lebend im Freiland (in kälteren Wintern vermutlich nicht überlebensfähig) Thiaridae Kronenschnecken Melanoides tuberculatus Nadel- (O.F.Müller) Kronenschnecke Pomatiasidae Landdeckelschnecken Pomatias elegans (O.F.Müller) Schöne Landdeckelschneche Hydrobiidae Binnen-Zwergdeckelschnecken Potamopyrgus antipodarum Neuseeländische (Gray) Zwergdeckelschnecke Europa (Donaueinzugsgebiete, in Deutschland u. Österreich waren bisher Verbreitungslücken) südliche Neotropis Nordafrika bis Südostasien und westpazifische Inseln, heute auch Neotropis N (Donau bei Tulln) auf Steinen im Unterlauf von Flüssen, in Seen im Bereich des sauerstoffreichen, von Wellen bewegten Wassers (dort auch in Stauräumen) W (Lusthauswasser), K (Warmbad Villach) W (Schönbrunn), N (Bad Vöslau), K (Warmbad Villach) Mediterraneis N (Mödling), [B (Podersdorf)] Thermalquellen, Warmwasseraquarien, in Gewächshäusern (auch in Kühlteichen von Kraftwerken und deren Abflüssen) Trockenrasen und Buschsteppen, lichte xerotherme Wälder Neuseeland alle BL Fließende und stehende Gewässer, Ausbreitung durch Salzbelastung (Nitrate) unserer Gewässer begünstigt, oft unglaubliche Besiedlungsdichten, möglicher Nahrungskonkurrent Sadleriana sp. Quellschnecke? Bach im Engl. Garten in Karlstein (leg. G. Pleskot) sauerstoffreiche kühle Bäche x x? x? x vermutlich mit Frachtkähnen aus dem Donauunterlauf eingeschleppt x x? x durch Aquarianer ausgesetzt, mehrere Arten in zahlreichen (Farb)Variationen im Aquarienhandel, bei Robinson 1999 als traveller und pest eingestuft x x x durch Aquarianer ausgesetzt, nach Robinson 1999 ein traveller x? x? x in Ö mehrfach ausgesetzt und wieder erloschen, in quartären Ablagerungen im B x x x 1839 aus Neuseeland nach England verschleppt, von dort nach Deutschland und Ö, bei großen Populationen Nahrungskonkurrent für einheimische Arten Schultz & Schultz 2001 Seidl 1968, Reischütz 1980a, 1980b, Mildner & Rathmayer 1999, Reischütz & Reischütz 2000 Sochurek 1958, Mildner 1973, Reischütz 1980a, 1982a, Stagl 1992 Klemm 1974, Edlinger 1995 Stojaspal 1975, zahlreiche Zitate, siehe bes. Reischütz 1998b, Sattmann & Mildner 1998 x? x? ausgesetzt und wieder erloschen (?) Reischütz 1990b (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

243 Neobiota in Österreich Tiere 243 Lymnaeidae Schlammschnecken Galba cubensis (Pfeiffer) Kubanische Pseudosuccinea columella (Say) = Lymnaea columella Say Schlammschnecke Amerikanische Schlammschnecke Radix javanica (Mousson) Javanische Schlammschnecke Physidae Blasenschnecken Physella acuta (Draparnaud) Spitze Blasenschnecke Physella hendersoni (Clench) Gestufte Blasenschnecke Physella gyrina (Say) Glänzende Blasenschnecke Physella heterostropha (Say) Gelippte Blasenschnecke, Amerikanische Blasenschnecke Planorbidae Tellerschnecken Ferrissia clessiniana (Jickeli) Flache = F. wautieri (Mirolli) Mützenschnecke Gyraulus chinensis (Dunker) Chinesisches Posthörnchen Gyraulus chinensis tokyoensis (Mori) Gekieltes Chinesisches Posthörnchen Gyraulus parvus (Say) Amerikanisches Posthörnchen, Kleines P. Planorbella duryi (Wetherby) Amerikanische = Helisoma trivolvis (Say) Posthornschnecke Clausilidae Schließmundschnecken Charpentieria itala braunii (Rossmässler) Herilla bosniensis bosniensis (L.Pfeiffer) Medora macascarensis carniolica (Küster) = M. albescens carniolica = M. graciliformis Italienische Schließmundschnecke Bosnische Schließmundschnecke Weiße Schließmundschnecke Karibik W, N semiaquatisch in x x? x wahrscheinlich mit Topf- oder Wasserpflanzen Leiss & Reischütz 1996 Gewächshäusern eingeschleppt Nord- und W (Gewächshäuser), Gewächshäuser, x x? x von Aquarianern ausgesetzt und mit Reischütz 1980a, Südamerika K (Warmbad Thermalquelle Wasserpflanzen eingeschleppt Hafner et al. 1986, Villach) Leiss & Reischütz 1996 Indonesien W (Palmenhaus Gewächshäuser x x? x Leiss & Reischütz 1996 Schönbrunn) Mediterraneis (?), nördliche Nearktis (?) N, K (Thermalgewässer), vermutlich in ganz Ö im Freiland sehr häufig in Aquarien, Gewächshäusern, Thermalquellen, aber auch in Kühlgewässern x x x Es besteht der Verdacht, daß es sich bei dieser Art um eine frühe Einschleppung (vor 1800) aus der nördlichen Nearktis handelt; ursprünglich nur in Thermalgewässern; anatomische Untersuchung aller Physella-Vorkommen dringend nötig Klemm 1960, Kofler 1986a, 1986b, Frank 1995 Nordamerika S Gewächshäuser x x x Einzelfund Reischütz 1994 Nordamerika N, V Zuchtbecken von Wasserpflanzen östliches Nordamerika W, N, O, K, S vor allem in Fließgewässern, selten auch in stehenden Gewässern, möglicher Nahrungskonkurrent x x x Einschleppung mit Wasserpflanzen, wenig kälteresistent; wartet auf den Sprung ins Freiland; nach Robinson 1999 ein traveller x x x? x? Schwer von Ph. acuta zu unterscheiden (möglicherweise auch ident); Einschleppung erst in jüngster Zeit; kälteresistent und im Freien stark in Ausbreitung; Reischütz 1993 Reischütz 1993, Frank 1995, Patzner & Szedlarik 1996, Mildner 1998 Ost- Mediterraneis, Südasien Ostasien N (Bad Fischau), vermutlich weiter verbreitet B, W, N, O, K, S Thermalquellen, Gewächshäuser, auch im Freiland in Ausbreitung Thermalquellen und seit einiger Zeit auch in normal temperierten Gewässern x x x möglicherweise auch autochthone Vorkommen x x x mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt Ostasien S (Aquarien) Gewächshäuser x x x mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt Reischütz 1981, Frank 1986, Leiss & Reischütz 1996 Falkner 1990, Reischütz 1991 Reischütz 1993 Nordamerika W, K (Tauschitzgrube), S, vermutlich weiter verbreitet Nordamerika N (Baden), K (Warmbad Villach), S, V (Dornbirn) stehende und langsam fließende Gewässer, Gewächshäuser Thermalquellen, Gewächshäuser, auch im Freiland in Ausbreitung x x x seit den 1970er Jahren mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt, in Ö seit 1981 x x x mit Wasserpflanzen nach Europa verschleppt Patzner 1997, Mildner & Sattmann 1998 Hafner et al. 1986, Reischütz 1980a, 1993, u.a. Bosnien, Kroatien Südalpen O, St (Grazer Schloßberg), T (vermutlich autochthon) N (Mödlinger Klause) Felsbewohner x x x am Schloßberg (Graz) vermutlich mit Weinsetzlingen eingeschleppt Felsbewohner x x x in der Mödlinger Klause um 1850 ausgesetzt Klemm 1974, Frank 1995, Seidl & Seidl 2000 Klemm 1974, Frank 1995 Slowenien N (Maria Enzersdorf) Felsbewohner x x x bei Maria Enzersdorf um um1850 ausgesetzt, Population wegen Kleinräumigkeit des Biotops stark gefährdet Klemm 1974, Frank 1995 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

244 244 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunfts gebiet nach Reischütz 1998a nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Subulinidae Ahlenschnecken Opeas pumilum (L. Pfeiffer) Kleine Lamellaxis clavulinus (Potiez & Michaud) Ahlenschnecke Nagel- Ahlenschnecke Helicodiscidae Scheibchenschnecken Lucilla singleyana (Pilsbry) = Helicodiscus s. inermis Gastrodontidae Dolchschnecken Zonitoides arboreus (Say) Glashaus- Dolchschnecke Milacidae Kielschnegel Milax gagates (Draparnaud) Dunkler Tandonia rustica (Millet) Großer Kielschnegel Tandonia sowerbyi Gelblicher (A.Ferrussac) Kielschnegel Pristilomatidae Kristallschnecken Hawaiia minuscula (Binney) Hawaiianische Kristallglanzschnecke Westindien W Gewächshäuser, dort auch Schadwirkung Ostafrika W, S Gewächshäuser, dort auch Schadwirkung Erdscheibchen Nordamerika? N, St, S feuchte Wiesen, Ufersäume, aber auch trockene Biotope Nordamerika W, N, O (Botan. Garten Linz) W, N (Horn) Gärtnereien, Gewächshäuser W (2. Bez.) Gärtnereien, Gewächshäuser x x x Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling durch Pflanzenfraß x x x Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling durch Pflanzenfraß Leiss & Reischütz 1996 Reischütz 1993, Leiss & Reischütz 1996 x x x möglicherweise zwei verschiedene Arten Klemm 1974, Kreissl & Stummer 1986, Reischütz 1982b, 1982c Gewächshäuser x x x Einschleppung mit Topfpflanzen, ev. Schädling an Wurzeln Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 x x x? Reischütz 1980b, 1986, Frank 1992, 1995 x x x? Reischütz 1980b, 1986 Südosteuropa alle BL Kulturfolger x x x vermutlich aus Südosteuropa eingeschleppt, kann bei hoher Individuenzahl schädlich sein Südosteuropa B, W, N Kulturfolger x? x x im Westen (T, V) möglicherweise West- Mediterraneis West- Mediterraneis Kielschnegel Milax nigricans (Philippi) Schwarzer Kielschnegel Tandonia budapestensis Boden- (Hazay) Kielschnegel West- Mediterraneis Boettgerillidae Wurmschnegel Boettgerilla pallens Simroth Wurmschnegel Osteuropa, Kaukasus Limacidae Großschnegel Limax albipes (Dum. & Mort.) sensu Seidl 1996 W, N Gärtnereien, Gewächshäuser autochthon, im Osten (B, W, N) eingeschleppt Reischütz 1986 Reischütz 1986 x x x wiederholte Einschleppungen Reischütz 1980b, 1986, Frank 1992, 1995 Nordamerika W, N, S Gewächshäuser x x x? Einschleppung mit Topfpflanzen Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 Süd- und Westalpen? alle BL synanthrop x? x x? seit 1960 in Europa in starker Ausbreitung, ev. ein wichtiger Prädator an Nacktschneckeneiern und jungen Nacktschnecken O (Bezirk Ried/Innkreis) totholzreiche Laubwälder mit viel Rohhumus x x? x? x? im Süden von Ö vermutlich natürliches Verbreitungsgebiet Schmid 1972, Reischütz 1986, Frank 1995, Seidl & Seidl 1997 Seidl 1996 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

245 Neobiota in Österreich Tiere 245 Lehmannia nyctelia (Bourguignat) Lehmannia valentiana (A. Ferrusac) Unechter Baumschnegel Südosteuropa, Nordafrika W (Albern) Gärtnereien, Gewächshäuser x x x? einmaliger Nachweis in Gärtnereiabfällen Reischütz 1986 Glashausschnegel Südwesteuropa W, N, O, S Gewächshäuser x x x in Gewächshäusern Pflanzenschädling Reischütz 1980b, 1986 Limacus flavus (Linne) Bierschnegel Mediterraneis alle BL frostfreie Biotope (Keller, Abwasserkanäle...) Agriolimacidae Kleinschnegel Deroceras panormitanum (Lessona & Pollonera) Mittelmeer- Ackerschnecke westliche Mediterraneis Deroceras sturanyi (Simroth) Hammerschnegel Mazedonien? (vielleicht auch nur übersehen) Deroceras reticulatum (O.F.Müller) Genetzte Ackerschnecke Arionidae Wegschnecken Arion distinctus Mabille Gemeine Gartenwegschnecke Arion flagellus Collinge Britische Wegschnecke Arion hortensis A. Ferrussac Helle Gartenwegschnecke Arion lusitanicus Mabille = A. vulgaris Moquin-Tandon Spanische Wegschnecke Trissexodontidae Land- Linsenschnecken Caracollina lenticula (Michaud) = Discus cronkhitei (Newcomb) Land- Linsenschnecke Hygromiidae Laubschnecken Cernuella ionica (Mousson) = Cernuella profuga (A. Schmidt) Cernuella neglecta (Draparnaud) Hygromia cinctella (Draparnaud) Adria- Heideschnecke Rotmündige Heideschnecke Gekielte Laubschnecke x x x möglicherweise Archäozoon, durch Hygienemaßnahmen und Modernisierung der Keller stark im Rückgang; bei Robinson 1999 als traveller B, W, N, T synanthrop x x? x? x wahrscheinlich mit Importgemüse eingeschleppt, hat frostresistente Populationen entwickelt B, W, N, O, St, K, S, V synanthrop x x x x wurde lange mit D. laeve verwechselt, in der St und N möglicherweise autochthon Mediterraneis alle BL x x x x möglicherweise Archäozoon, das immer wieder mit Importgemüse aus Norditalien eingeschleppt wird Reischütz 1986, Frank 1995, Fischer & Reischütz 1996 Reischütz 1986, Frank 1995 Reischütz 1986, Frank 1995 Reischütz 1986 Südwesteuropa alle BL synanthrop x x x x möglicherweise ein Archäozoon Reischütz 1986 Westeuropa St, V synanthrop [x] [x]? [x] Reischütz 1990a, 1993 Westeuropa St, K Kulturland x [x]? x ein Relikt der Nachkriegszeit, das offensichtlich wieder verschwunden ist; möglicherweise ein Vorkommen in Vorarlberg Westeuropa alle BL Kulturland, aber auch in naturnahe Auenbiotope eindringend x x x x 1971 in N erstmals für Ö nachgewiesen, heute aus allen Bundesländern bekannt Mediterraneis W, N (Maissau) Gärtnereien x [x]? x auch der als Discus cronkhitei gemeldete Fund hierher; mit der Einstellung des Betriebes der Gärtnereien vermutlich wieder erloschen nördliche Mediterraneis nordwestliche Mediterraneis nördliche Mediterraneis Reischütz 1986 Reischütz & Stojaspal 1972, Reischütz 1986, Kaiser et al. 1993, Frank 1995, Grimm et al. 1997, Grimm 1998, Fischer & Reischütz 1998 Reischütz 1980b, Leiss & Reischütz 1996 N (Hörfarth) Trockenstandorte [x] [x] [x] in N ausgesetzt und wieder erloschen Stojaspal & Stummer 1981 W (Strebersdorf), N (Korneuburg, Stockerau) Monacha cantiana (Montagu) Kentschnecke Südwesteuropa W, N (Horn, Schnellbahn nach Mistelbach) Trockenstandorte, Feldränder W (Simmering) lichte, xerotherme Gebüsche an einem Bahndamm xerotherme Wiesen und Gebüsche, Feldränder, Bahndämme x x x (x) vermutlich an Verpackungen für Baumaterialien (Paletten) eingeschleppt; neigt zu Massenvermehrung; kann Siebe der Erntemaschinen verkleben Reischütz 1997, Reischütz & Reischütz 1997 x x x 1978 in Wien Simmering Stojaspal 1978, Reischütz & Stojaspal 1979, Frank 1995 x x x? breitet sich entlang des Bahndammes der Schnellbahn nach Mistelbach aus Wittmann 1994, Reischütz & Zeitlberger 1996, Fischer 1998 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

246 246 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunfts gebiet nach Reischütz 1998a nach Reischütz 1998a Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Helicidae Schnirkelschnecken Chilostoma planospira erjaveci (Kobelt) Chilostoma cingulatum gobanzi (Frauenfeld) Eobania vermiculata (O.F.Müller) Cantareus apertus (Born) = Helix aperta Cornu aspersum (O.F.Müller) = Cryptomphalus aspersum = Helix aspersa Görzer Felsenschnecke Große Felsenschnecke Südalpen N (Weidling) Felsbewohner x [x]? x 1913 in Weidling bei Klosterneuburg ausgesetzt Südalpen T (Kufstein) Felsbewohner x x x 1910 bei Kufstein angesiedelt, vermischt sich mit der autochthonen Unterart Nudelschnecke Mediterraneis W, T nur auf importiertem Kopfsalat festgestellt Weitmündige Weinbergschnecke Gefleckte Weinbergschnecke Helix cincta O.F.Müller Gebänderte Weinbergschnecke Helix lucorum Linne Gestreifte Weinbergschnecke Bivalvia Muscheln Unionidae Flußmuscheln Sinanodonta woodiana (Lea) Chinesische Teichmuschel Corbiculidae Körbchenmuscheln Corbicula fluminea (O.F.Müller) Weitgerippte Körbchenmuschel Dreissenidae Dreikantmuscheln Dreissena polymorpha (Pallas) Wandermuschel, Zebramuschel [x] [x] [x] in Wien auf Salatpflanzen, Etablierung wegen der Klimaansprüche eher unwahrscheinlich Edlauer 1928 Klemm 1960, 1974, Frank 1995 Reischütz 1980b, Kofler 1986b Mediterraneis W, N nur auf Importgemüse [x] [x] [x] Reischütz 1980b, Frank 1995 Mediterraneis W synanthrop x? x? x x (x) seit 1978 in Wien; weltweit als Schädling auftretend Südosteuropa O (Windischgarsten) Südosteuropa, Kleinasien W (Freudenauer Hafen) Ostasien N (Thaya, March, Altarme der Donau, Perschling) Ostasien N (Donaualtwasser bei Deutsch- Altenburg) als Müllplatz benutzte Fläche Langsamfließende Flüsse und Altwässer Langsamfließende Flüsse und Altwässer Ponto-kaspis alle BL ohne T auf Hartsubstraten in Flüssen und Seen, auch Baggerseen [x] [x] [x] 1928 in Windischgarsten ausgesetzt Klemm 1960 Reischütz 1978, Fischer & Reischütz 1996, Reischütz & Reischütz 2000 x? x? x? x 1993 in Wien gefunden Wittmann 1994 x x x x? ursprünglich mit Besatzfischen aus Ostasien eingeschleppt, nach Ö vermutlich aus Osteuropa x x? x x? vermutlich aus Ostasien mit Ballastwasser über Nordamerika eingeschleppt; in Nordwesteuropa mit zwei Arten weit verbreitet (auch in der ungarischen Donau) x x x x angeblich aus dem Schwarzen Meer mit Baumaschinen nach der Beendigung des Baus des Suez-Kanals eingeschleppt Edlinger & Daubal 2000, Reischütz & Reischütz 2000, Fischer et al. in Druck Fischer & Schultz 1999 Suess 1916, Zaunick 1917, Klee 1971, Aubrecht & Böck 1985, Frank 1995, Granig 1999, u.a. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

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249 Neobiota in Österreich Tiere 249 REISCHÜTZ, P. L. (1982b): Helicodiscus singleyanus inermis H.B.Baker in der Steiermark. Mitt. zool. Ges. Braunau 4(1/3): REISCHÜTZ, P. L. (1982c): Zur Verbreitung von Helicodiscus singleyanus inermis H. B. BAKER und Plicuteria lubomirskii (SLOSARSKI) in Niederösterreich. Mitt. zool. Ges. Braunau 4(4/6): REISCHÜTZ, P. L. (1986): Die Verbreitung der Nacktschnecken Österreichs (Arionidae, Milacidae, Limacidae, Agriolimacidae, Boettgerillidae). Sitzungsber. österr. Akad. Wiss. (math.-naturw. Kl.) 195: REISCHÜTZ, P. L. (1990a): Ergänzungen zur Nacktschneckenfauna Österreichs (1): Arion lusitanicus Mabille und Arion flagellus Collinge. Mitt. zool. Ges. Braunau 5(9/12): REISCHÜTZ, P. L. (1990b): Die Gattung Sadleriana CLESSIN 1890 in Österreich. De Kreukel, Amsterdam 26(3): 4. REISCHÜTZ, P. L. (1991): Beiträge zur Molluskenfauna Niederösterreichs, IX. Die Molluskenfauna des Thermenabflusses von Bad Fischau (Niederösterreich). Mitt. zool. Ges. Braunau 5(13/16): REISCHÜTZ, P. L. (1993): Weichtiere (Schnecken und Muscheln) Vorarlbergs. Nachr.bl. erste Vorarlb. malak. Ges. 1: REISCHÜTZ, P. L. (1994): Die Molluskenfauna der Glashäuser der Universität Salzburg. Bufus Info 13: REISCHÜTZ, P. L. (1997): Bemerkenswerte Molluskenfunde in Österreich. Nachr.bl. erste Vorarlb. malak. Ges. 5: REISCHÜTZ, P. L. (1998a): Vorschlag für deutsche Namen der in Österreich nachgewiesenen Schnecken- und Muschelarten. Nachr.bl. erste Vorarlb. malak. Ges. 6: REISCHÜTZ, P. L. (1998b): Die Neuseeländische Zwergdeckelschnecke erobert den Kamp und seine Nebenflüsse (Beiträge zur Molluskenfauna Niederösterreichs, XIV). Das Waldviertel 47(4): REISCHÜTZ, P. L. & STOJASPAL, F. J. (1972): Bemerkenswerte Mollusken aus Ostösterreich. Mitt. zool. Ges. Braunau 1(13): REISCHÜTZ, P. L. & STOJASPAL, F. J. (1979): Über die Beständigkeit der neuen Vorkommen von Hygromia cinctella (Draparnaud) und Helix aspersa O.F. Müller in Wien. Mitt. zool. Ges. Braunau 3(8/9): ROBINSON, D. G. (1999): Alien invasions: the effects of the global economy on non-marine gastropod introductions into the United States. Malacologia 41(2): SATTMANN, H. & MILDNER, P. (1998): Nachweise der Neuseeländischen Zwergdeckelschnecke Potamopyrgus antipodarum (GRAY, 1843) im Burgenland und in der Steiermark. Nachr.bl. erste Vorarlb. malak. Ges. 6: 1. SCHMID, G. (1972): Kleine Schneckenlese im Rätikon/Vorarlberg. Mitt. dtsch. malak. Ges. 2(20): SCHULTZ, H. & SCHULTZ, O. (2001): Erstnachweis der Gemeinen Kahnschnecke, Theodoxus fluviatilis (Linnaeus, 1758) in Österreich (Gastropoda, Neritidae). Ann. Naturhist. Mus. Wien 103B: SEIDL, F. (1968): Malakologische Ergebnisse einer Kärnten- und Osttirol-Exkursion. Mitt. dtsch. malak. Ges. 1(11): SEIDL, F. (1996): Die Verbreitung der Limacidae (Gastropoda, Pulmonata) im Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich. Nachr.bl. erste Vorarlb. malak. Ges. 4: SEIDL, F. & SEIDL, W. (1997): Die Wurmnacktschnecke Boettgerilla pallens Simroth, 1912 im westlichen Oberösterreich und in den angrenzenden Gebieten. Mitt. zool. Ges. Braunau 7(1): SEIDL, F. & SEIDL, W. (2000): Ein Vorkommen von Charpentieria itala braunii (Rossmässler 1836) in Braunau am Inn (Oberösterreich). Mitt. zool. Ges. Braunau 7(4): SOCHUREK, E. (1958): Faunistische Notizen aus Österreich. Natur und Land 44(12): 170. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

250 250 Neobiota in Österreich Tiere STAGL, V. (1992): Untersuchungen über den Geschlechtsapparat und die Fortpflanzungsbiologie von Melanoides tuberculata (Müller) aus dem Warmbach von Warmbad Villach in Kärnten. Dissertation Universität Wien, 105 pp. STOJASPAL, F. J. (1975): Potamopyrgus jenkinsi (E.A.Smith, 1889) in Österreich. Mitt. dtsch. malak. Ges. 3(28/29): 243. STOJASPAL, F. J. (1978): Hygromia cinctella (Draparnaud) in Wien. Mitt. zool. Ges. Braunau 3(3/4): 100. STOJASPAL, F. J. & STUMMER, A. (1981): Ein Vorkommen von Cernuella profuga (A.Schmidt) in Hörfarth bei Furth, Niederösterreich. Mitt. zool. Ges. Braunau 3(13/15): 388. SUESS, E. (1916): Erinnerungen. Leipzig, 215 pp. TURNER, H.; KUIPER, J. G. J.; THEW, N.; BERNASCONI, R.; RÜETSCHI, J.; WÜTHRICH, M. & GOSTELI, M. (1998): Fauna Helvetica 2: Atlas der Mollusken der Schweiz und Liechtensteins. CSCF, SES, Neuchatel, 527 pp. WITTMANN, K. J. (1994): Kartierung, Stadtökologie und Indikatorwert der Molluskenfauna Wiens. Bd. II: Die Landgastropoden Wiens. Abschluß und Zusammenfassung. Inst. Allgemeine Biologie, Wien, 261 pp. ZAUNICK, R. (1917): Dreissensia in der Donau bei Wien. Nachr.bl. dtsch. malak. Ges. 49(3): Spinnentiere: Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Skorpione (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Scorpiones) Ch. Komposch 31 Adventive Spinnentiere stellen sowohl hinsichtlich ihrer Arten- als auch Individuenzahl die vorherrschende Tiergruppe an mitteleuropäischen Gebäudemauern dar. Die Außenmauern werden dabei in Österreich von mindestens sieben mehr oder weniger regelmäßig auftretenden autochthonen und adventiven Phalangiiden (Phalangium opilio, Opilio parietinus, Opilio saxatilis, Opilio canestrinii, Lacinius dentiger, Nelima semproni und Leiobunum limbatum) besiedelt, die durch ihre z. T. beträchtliche Spannweite von bis zu Handtellergröße auffallen. Die geradezu explosionsartige Ausbreitung des mediterranen Neuankömmlings Opilio canestrinii in den letzten Jahren führt zu einer signifikanten Änderung der Weberknechtzönosen dieser sekundären Felslebensräume. Trotz geringer Körpergröße ist die Präsenz zahlreicher Spinnenarten an städtischen Gebäudemauern unübersehbar: die zunächst unscheinbaren Netze der Kräusel-, Kugel- und Trichternetzspinnen mutieren durch die Anlagerung von Staubpartikeln recht schnell zu unansehnlichen Staubteppichen, die in Hinblick auf die Fassadenreinhaltung hohe wirtschaftliche Bedeutung erlangen. Besondere Beachtung verdient dabei die expansive Mauerspinne (Dictyna civica), die zu Massenauftreten in größeren Städten neigt und wie schon von BRAUN (1952) vor mehr als einem halben Jahrhundert dokumentiert zu einer regelrechten Maserung von Hausmauern führen kann; so beobachtet im Süden und Osten Österreichs (Villach, Klagenfurt, Wien, Graz, Weiz, Heiligenkreuz), während die Art in Innsbruck noch zu fehlen scheint (Thaler schriftl. Mitt.). Charakterarten beheizter Wohnräume mit ihrem trockenwarmen und damit lebensfeindlichen Raumklima sind die trotz geringer Nachweisfrequenz allgegenwärtigen Araneen Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) und Speispinne (Scytodes thoracica). Ist die an der Decke hängende Große Zitterspinne mit ihren zur Verstaubung neigenden Netzchen eine wohl millionenfach dem Staubsaugertod zum Opfer fallende Spinne, wird die nachtaktive und kryptisch lebende Speispinne hingegen kaum wahrgenommen. Hohe wirtschaftliche Schäden 31 Dr. Ch. Komposch, ÖKOTEAM Institut für Faunistik und Tierökologie, Bergmanngasse 22, A-8010 Graz, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

251 Neobiota in Österreich Tiere 251 können dennoch durch das nächtliche Eindringen dieser Art in Brandmelder entstehen: die dabei ausgelösten Feueralarme können kostenintensive Feuerwehreinsätze und vielfach Evakuierungsmaßnahmen von Großgebäuden zur Folge haben (KOMPOSCH 2000a). Bei sektoraler Betrachtung dieser negativen wirtschaftlichen Bedeutung einzelner Arten sollten nicht die wiederum aus menschlicher Sicht zahlreichen positiven Aspekte von Spinnen als in- und outdoor -Insektenvertilger und Gewächshausnützlinge übersehen werden, die lufthygienische Funktion der Spinnennetze ( Luftfilter ) hinsichtlich des Bindevermögens von Staubpartikeln dürfte ebenfalls beträchtlich sein; lohnende Untersuchungen hierzu stehen noch aus. Hinsichtlich einer gesamtheitlichen Beurteilung von Neozoen ist den vielfach noch ungenügend bekannten (negativen) naturschutzfachlichen Auswirkungen adventiver Arachniden ein hoher Stellenwert beizumessen. Größtes mediales Echo erreichen Jahr für Jahr die Importe mediterraner oder tropischer Skorpione und so genannter Bananenspinnen (vgl. SCHMIDT 1971); ihre Gefährlichkeit scheint in der Darstellung der Tages- oder Wochenpresse der gewünschten Auflagenhöhe direkt proportional zu sein (KOMPOSCH 2000b). Einen vorzüglichen und mit zahlreichen Abbildungen untermalten Überblick über adventive Spinnentiere (ohne Milben) in Österreich geben THALER & KNOFLACH (1995). Spinnen (Araneae) Die Dokumentation der Ausbreitung von Neozoen bzw. der Zurückdrängung autochthoner Taxa gestaltet sich durch die vergleichsweise geringe Anzahl an historischen arachnologischen Datensätzen in vielen Fällen als schwierig. Ein gut abgesichertes Beispiel ist die Situation der Trichternetzspinnen der Gattung Tegenaria: war T. domestica im 19. Jahrhundert in urbanen Lebensräumen noch weit(er) verbreitet, gelingen heute nur mehr Einzelnachweise. Ähnliches gilt für T. ferruginea, die in alten Wiener Aufsammlungen im Naturhistorischen Museum Wien noch dominiert. Möglicherweise ist die Art hygrophiler und leidet unter moderner Heizung und Hygiene (Gruber schriftl. Mitt.). Umgekehrt ist die rezent kommune T. atrica erst nach dem Jahr 1867 in Innsbruck häufig geworden (THALER 1991). Ein eindrucksvolles Beispiel für geringer werdende Abundanzen von Adventivarten führen THALER & KNOFLACH (1995) für die beiden Kugelspinnen Steatoda castanea und S. grossa an: im Gegensatz zum rezenten sporadischen Auftreten sind die randvollen Sammlungsgläser des Naturhistorischen Museums in Wien ein Hinweis auf ihre Häufigkeit in früheren Jahrzehnten. Die starke orographische Gliederung Österreichs und die von den letzten Eiszeiten entscheidend geprägte Faunenentwicklung führen für diverse Taxa zu Verbreitungsbildern mit regionaler Autochthonie neben lokaler Allochthonie. So lebt beispielsweise die westpaläarktisch verbreitete Tegenaria agrestis zwar im Kulturland von Niederösterreich (THALER 1987a), ist aber aus Nordtirol (Ötztal) wohl nur zufällig bekannt (THALER 1997a) und auch aus Kärnten (Klagenfurt-Umgebung) liegt nur eine Meldung eines eingeschleppten Männchens aus einer Gewürzpackung vor (Komposch unpubl.). Ähnliches gilt für die adriatomediterrane Kellerspinne Amaurobius ferox: sie tritt im Nordalpenraum (z. B. Innsbruck) ausschließlich synanthrop auf (THALER 1990), ist jedoch am Alpenostrand neben synanthropen Vorkommen auch aus dem Freiland von einigen Wärmestandorten bekannt. Eines der bekanntesten und populärsten expansiven Faunenelemente ist die Radnetzspinne Argiope bruennichi. Die im Mittelmeerraum beheimatete Zebra- oder Wespenspinne hat in nur wenigen Jahrzehnten ganz Mitteleuropa besiedelt und ist in Österreich vorwiegend an Trockenstandorten, aber auch an Feuchtstandorten und peripher-urban regelmäßig zu finden (KEPKA 1971; weitere Literaturübersicht bei THALER & KNOFLACH 1995). Auch die mediterran-expansive Baldachinspinne Frontinellina frutetorum zeigt wie zahlreiche weitere wärmeliebende Formen Ausbreitungstendenzen nach Norden: in Tirol, Kärnten und der Steiermark tritt die Art in wärmebegünstigten Habitaten an Gebüschen auf (THALER 1995; KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH 2000a). Wenngleich in diesen beiden Fällen anthropogene Ursachen wenig wahrscheinlich und nicht direkt nachweisbar sind, fällt die Beurtei- Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

252 252 Neobiota in Österreich Tiere lung menschlicher Tätigkeiten in Hinblick auf Arealerweiterungen derartiger expansiver Formen oft schwer. So liegen auch für die nordmediterran verbreitete Wolfspinne Pardosa vittata Nachweise aus der steirischen Kulturlandschaft des Grazer Feldes (Mais-, Kartoffel-, Gerste-, Weizen- und Kleefelder) und des Sulmtales (Bahndamm) erst seit 1962 vor (THALER 1987b; BUCHAR & THALER 1997; JANTSCHER 1997). Die Frage nach anthropogen bedingter Einwanderung muss vorerst offen bleiben. Die südosteuropäisch verbreitete Dysderidae Harpactea rubicunda erreicht die Westgrenze ihrer Verbreitung am Alpenostrand und im Alpenvorland; die peripheren urbanen Funde (Wien, Graz, Innsbruck etc.) dürften auf Verschleppung beruhen (THALER & KNOFLACH 1995). Ähnlich verhält es sich mit der mediterranen Springspinne Macaroeris nidicolens. Sie lebt in Niederösterreich, im Burgenland, in Südkärnten und der Grazer Bucht im Freiland an Wärmestandorten (HORAK 1992; KROPF & HORAK 1996; KOMPOSCH & STEINBERGER 1999), die erst rezenten (?) Vorkommen im Stadtgebiet von Innsbruck (THALER 1997b) sind hingegen wohl adventiv. Weitere Beispiele für regional-adventive Taxa erörtern THALER (1995, 2000) und THALER & KNOFLACH (1995) anhand der Baldachinspinne Lepthyphantes tenuis und der Kugelspinne Steatoda paykulliana. Dies gilt auch für die südeuropäischexpansive Art Pseudeuophrys lanigera, die sowohl synanthrop (Innsbruck, Graz, Wien) als auch im Freiland an Wärmestandorten gefunden wurde (KROPF & HORAK 1996; Gruber schriftl. Mitt.); klärungsbedürftig ist ein Auftreten an der Waldgrenze in Nord- und Osttirol (THALER 1997b). Auch der Status der beiden ausschließlich bzw. vorwiegend synanthrop in Österreich auftretenden Gnaphosiden Scotophaeus quadripunctatus und S. scutulatus bleibt vorerst fraglich. Die kürzlich von THALER & STEINBERGER (1988) beschriebene Zwergkugelspinne Carniella brignolii mit dem Locus typicus Schütt in Kärnten wurde seither an Schotterflächen des Halblech (Allgäu, Deutschland) und in einem Steinbruch in Belgien nachgewiesen. Nachdem verwandte Arten bisher nur in Südostasien und im tropischen Afrika festgestellt wurden, ist eine Bewertung der Vorkommen in Mitteleuropa als Relikt oder adventiver Neuzugang vorerst nicht durchführbar (KNOFLACH & THALER 1998). Für die kleine und bislang vielfach übersehene Zwergkreuzspinne Theridiosoma gemmosum wird von amerikanischen Autoren die Herkunft in Nordamerika vermutet (THALER & KNOFLACH 1995), das stenotope Auftreten der bereits 1877 aus Nürnberg beschriebenen Art in tief gelegenen Feuchtgebieten, vor allem Auwäldern, spricht hingegen für Autochthonie in Europa. Als Verbreitungsmechanismen sind bei Spinnen Fadenflug ( ballooning ) (z. B. Linyphiidae) und Transport durch den Menschen (z. B. Dysderidae) anzunehmen; die Art der Ausbreitung der Zodarion-Spezies ist nicht nur THALER & KNOFLACH (1995) rätselhaft. Für weitere in Österreich zu erwartende Adventivarten wird auf die umfassende Darstellung von THALER & KNOFLACH (1995) verwiesen. Weberknechte (Opiliones) Langbeinige Weberknechte der Familie Phalangiidae prägen die Arthropodenzönosen mitteleuropäischer Gebäudemauern, explosionsartige Ausbreitungstendenzen einzelner Arten (z. B. Opilio canestrinii) und damit verbundene Konkurrenzphänomene lassen ein längerfristiges Monitoring lohnend erscheinen. Der Wandkanker (Opilio parietinus) hat zwar in Vorder- und Zentralasien seine Heimat (MARTENS 1978), dürfte aber bereits prä- oder frühhistorisch als Kulturfolger der frühen Ackerbauern aus dem Südosten nach Mitteleuropa eingewandert (bzw. eingeschleppt worden) sein (Gruber schriftl. Mitt.). Die in Österreich (N, O, St, K, S, T) urban weit verbreitete Art wäre somit als Archäozoon anzusprechen. Rezent scheint Opilio parietinus durch den expansiven Apenninenkanker (O. canestrinii) verdrängt zu werden. Der Status des heute (überwiegend?) durch Verschleppung im gesamten gemäßigten Klimabereich Europas verbreiteten Steinkankers (Opilio saxatilis) ist noch nicht definitiv geklärt: von MARTENS (1978) als ursprünglich wahrscheinlich ostmediterran eingestuft, wäre mit Hinweis auf die auffällige (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

253 Neobiota in Österreich Tiere 253 Vikarianz mit anderen Arten (O. insulae, O. coxipunctum) zwischen Ägäis und Levante auch eine regionale Autochthonie ins Auge zu fassen (Gruber schriftl. Mitt.). Die in allen Bundesländern Österreichs nachgewiesene Art lebt in unseren Breiten sowohl synanthrop als auch in offenem Gelände (Trockenrasen, Steppenheiden etc.). In Hinblick auf den österreichweit nur im nordwestlichen Burgenland und südöstlichen Niederösterreich isoliert auftretenden Bodenbewohner Dicranolasma scabrum äußert GRUBER (1993) Verdacht auf anthropochore Einschleppung aus dem Karpatengebiet. Fragen bestehen auch hinsichtlich des Verbreitungstyps von Nelima apenninica. Die bislang von wenigen Lokalitäten in den italienischen Cottischen Alpen, dem Apennin und den französischen Meeralpen bekannte Art wurde in Österreich erst ein einziges Mal in einem Fichtenwald in Osttirol (Arnbach bei Sillian) gesammelt (MARTENS 1978). Auch der Status des regional adventiv auftretenden Honiggelben Weberknechtes (Nelima semproni) ist unzureichend bekannt: die im Jahr 1951 beschriebene Art wurde erstmals von CAPORIACCO (1926) gesammelt, weiteres Tiermaterial liegt erst seit den 1960er Jahren vor (Österreich: 1960, Italien: 1965, Jugoslawien: 1966, Deutschland: 1968; MARTENS 1969). Pseudoskorpione (Pseudoscorpiones) Die Pseudoskorpionfauna Österreichs ist trotz des richtungsweisenden Wirkens von Max Beier nicht nur hinsichtlich ihrer Adventivfauna unzureichend bekannt. Beispielsweise wird die Art Chthonius ischnocheles von BEIER (1952) in Kenntnis eines Fundes aus Niederösterreich mit dem Verweis eingeschleppt geführt, THALER (1979) hingegen geht davon aus, dass dieser Chthoniide wie andere thermophile Elemente den Standort bei Imst über die Strecke Vinschgau/Reschenpaß erreicht haben dürfte. Skorpione (Scorpiones) Den Skorpionen Österreichs wurde in den letzten Jahren vermehrt wissenschaftliches und naturschutzfachliches Interesse entgegengebracht. So konnte u. a. die bereits viele Male erörterte Frage nach der Autochthonie des Karpatenskorpions an der Nordgrenze seines Areals erst kürzlich geklärt werden. Euscorpius carpathicus tritt in Österreich (Kärnten, Niederösterreich) isoliert an vier Lokalitäten auf: Federaun, Warmbad Villach, Hochosterwitz und Krems (KOMPOSCH et al. 2001). Eine mitochondriale DNA-Analyse österreichischer Tiere zeigte eine 100 %ige Übereinstimmung mit slowenischen Individuen (HUBER et al. 2001), wodurch die Hypothese einer Einschleppung aus dem Süden sehr wahrscheinlich wird. Skorpione erlangten in der Volksmedizin eine hohe Bedeutung; damit verbunden war ein intensiver Handel mit lebenden Tieren. BELLSCHAN (1938) zufolge bildeten Skorpione in den Kärntner Karawanken bereits um das Jahr 1650 eine beliebte Handelsware. Folglich ist von einer bereits viele Jahrhunderte zurückreichenden Einschleppung des Karpatenskorpions in Österreich auszugehen. Daneben sind in österreichischen Städten mehrfach rezente Einschleppungen des Karpatenskorpions bekannt geworden (HUBER 2001; KOMPOSCH et al. 2001). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

254 254 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Tegenaria domestica (Clerck) Kleine Haus/Winkelspinne Araneae Echte Spinnen Agelenidae Trichternetzspinnen Tegenaria atrica C. L. Koch Große oder Gewöhnliche Haus/Winkelspinne West- Mediterraneis Kosmopolit B, W, N, O, St, K, S, T alle BL synanthrop, bisweilen im Freiland synanthrop und urban x x? x? x Neuzugang in Ö nach 1880; Zurückdrängung von T. domestica bzw. T. ferruginea?; wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraumreinigung (großflächige Trichternetze) x x x im 19. Jhdt. urban noch weit(er) verbreitet Thaler 1991, 1997a, Thaler & Knoflach 1995 Thaler 1991, 1997a, Thaler & Knoflach 1995, Komposch 2000a Tegenaria parietina (Fourcroy) Südeuropa T (Innsbruck) synanthrop x x x Einzelfund in Innsbruck (1971) Thaler 1997a Araneidae Radnetzspinnen Zygiella x-notata (Clerck) Haus- Sektorspinne Clubionidae Cheiracanthium mildei L. Koch Süd/Südosteuropa Corinnidae Cetonana laticeps (Canestrini) Mediterraneis (expansiv) Mediterraneis O (Linz) synanthrop x x x (x) scheint mit dem Verkehr und dem Warentransport zu wandern (Wiehle 1931); viele Meldungen dürften sich auf Z. stroemi beziehen; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung B, W synanthrop und urban B, W, N, T, V synanthrop (Wärmestandorte) x? x? x? effektivster Fressräuber z. B. der Platanen-Netzwanze; zeigt gelegentlich aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen x x? x ursprünglich thermophile Rinden-Art; nördlich bis Bonn Phoneutria depilata (Strand) Kolumbien K (Feistritz/ Drau) Phoneutria sp. Mittel- und Südamerika St (Graz), V (Bregenz) Ctenidae Kammspinnen Cupiennius sp. Mittelamerika K (Klagenfurt) synanthrop x x x (x) Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo ( Bananenspinne ) synanthrop x x x (x) Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo ( Bananenspinne ), potenziell für den Menschen gefährlich synanthrop x x x (x) Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo ( Bananenspinne ), potenziell für den Menschen gefährlich Sacher 1991 Zukrigl 1989, Jäger 1995, Christian unpubl. Kritscher 1955, Grimm 1986, Thaler 1997b, 1999 Komposch unpubl. Komposch unpubl. Huber 2001, Komposch unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

255 Neobiota in Österreich Tiere 255 Dictynidae Kräuselspinnen Dictyna civica (Lucas) Mauerspinne Mediterraneis B, W, N, St, K, S synanthrop x x x x Maserung von Hausmauern durch staubbedeckte Netzchen; trotz weniger Nachweise überaus häufig und in Städten weit verbreitet; wirtschaftliche Bedeutung durch lokal massive Probleme bei der Fassadenreinhaltung; Wien (1977) Nigma walckenaeri (Roewer) Mediterraneis W, O, St, T synanthrop x x x Netzchen an den Blattspreiten von Kletterpflanzen Dysderidae Sechsaugenspinnen Dysdera crocata C. L. Koch Mediterraneis (Urheimat Nordafrika?) Sparassidae Riesenkrabbenspinnen Olios antiguensis columbiensis Schmidt W urban/synanthrop, auch im Freiland (W-Leopoldsberg) x x x nahezu kosmopolitisch; beisst - zumindest in England - Menschen Kolumbien K synanthrop x x x (x) Einschleppungen mit Bananenlieferungen; großes mediales Echo ( Bananenspinne ) Gnaphosidae Glattbauchspinnen Zelotes puritanus Chamberlin Nordamerika T (Innsbruck) Wärmestandorte x x x in Europa erst 1963 gemeldet (Syn.: Z. Linyphiidae Baldachinspinnen Eperigone trilobata (Emerton) Nordamerika V (Gsieg) Einzelfund in niederer Pfeifengraswiese Ostearius melanopygius (O. P.-Cambridge) Erstbeschreibung aus Neuseeland (Urheimat Südamerika?) Mimetidae Spinnenfresser Ero aphana (Walckenaer) Südeuropa und außeralpines Mitteleuropa Nesticidae Höhlenspinnen Nesticus eremita Simon Einsiedler- Höhlenspinne Oonopidae Zwergsechsaugenspinnen Oonops pulcher Templeton Schöne Zwergsechsaugenspinne Tapinesthis inermis (Simon) Unbewehrte Zwergsechsaugenspinne W, K, T, V Kulturlandschaft, Deponien, (aeronautisch auch alpin) T (Innsbruck) synanthrop (wärmebegünstigte Lage) unsicher W urban-adventiv, bislang nur in den Katakomben des Stephansdoms (1996/97) Mediterraneis (expansiv) Mediterraneis (Südfrankreich, Korsika) (expansiv) T (Innsbruck), W T (Innsbruck), W kodaensis Miller & Buchar); Status dieser dispers auftretenden Art unsicher Thaler 1993, Jäger 1995, Kropf & Horak 1996, Komposch 2000a, unpubl., Gruber unpubl. Wiehle & Franz 1954, Thaler & Knoflach 1995 Deeleman-Reinhold & Deeleman 1988, Thaler & Steiner 1993, Gruber unpubl. Komposch unpubl. x x? x? Breuss 1999 x x x? (x) Kosmopolit; in Mitteleuropa seit ca. 1960, in Ö seit 1975; wirtschaftliche Bedeutung durch Massenauftreten in Gewächshäusern etc. (Gespinstteppiche bzw. Nützling?) x x x Einzelfund dieses rezent-adventiven Neuankömmlings (Thaler 1999) an einer Hauswand, CFA-Angaben (Kritscher 1955) revisionsbedürftig x x x Nachsuche im Kanalisationssystem vielversprechend Thaler 1981, Grimm 1985, Thaler & Knoflach 1995 Thaler 1978, 1995, Steinberger & Kromp 1993, Gruber 1997, Breuss 1999, Komposch 2000a Thaler 1993, 1999 Knoflach & Thaler 1998, Christian 1998 synanthrop x x? x Kritscher 1955, Thaler 1981, 1993, Thaler & Knoflach 1995 (sub. Oonops domesticus Templeton) bislang nur synanthrope Funde x x? x Kritscher 1970, Thaler 1981, 1993, Thaler & Steiner 1993, Thaler & Knoflach 1995 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

256 256 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Pholcidae Zitterspinnen Holocnemus pluchei (Scopoli) Mediterraneis W, St (Graz) urban x? x? x Einzelfunde (<1955, 1995) Kritscher 1955, Heimer & Nentwig 1991, Komposch unpubl. Pholcus phalangioides (Fuesslin) Psilochorus simoni (Berland) Simon s Zitterspinne Salticidae Springspinnen Leptorchestes berolinensis (C. L. Koch) Große Zitterspinne Kosmopolit alle BL? synanthrop x x x x noch nicht aus ganz Ö definitiv nachgewiesen, dennoch wahrscheinlich allgemein verbreitet und sehr häufig; Pholcus verdrängt andere Hausspinnen - Beutespektrum: mind. 38 Spinnenarten (Uhlenhaut 2001); wirtschaftliche Bedeutung durch Innenraum-Reinhaltung (verstaubende Netze) Südliches Nordamerika Mediterraneis (expansiv) W, St (Graz), T (Innsbruck) Thaler & Knoflach 1995, Kropf & Horak 1996, Komposch 2000a, Uhlenhaut 2001, u.a. synanthrop x x? x Kritscher 1969, Huber 1994, Thaler & Knoflach 1995, Thaler 2000, Komposch unpubl. B, N, St, K, T synanthrop (auch Freilandfunde) Scytodidae Speispinnen Scytodes thoracica (Latreille) Speispinne Mediterraneis W, St, K, T synanthrop (nur ausnahmsweise im Freiland) Theridiidae Kugelspinnen Achaearanea tabulata Levi bislang neben Europa aus New York, Kanada, Japan und Korea bekannt Achaearanea tepidariorum (C. L. Koch) Carniella brignolii Thaler & Steinberger Gewächshausspinne T (Innsbruck, Stams), St (Graz) Kosmopolit W, N, O, St, K, T, V unsicher K Einzelnachweis in Blockhalde/Bergsturzgebiet x? x x Status als Neozoon fraglich Kritscher 1955, Hebar 1980, Horak 1992, Kropf & Horak 1996, Thaler 1997b, 1999, Komposch & Steinberger 1999 x x x x vermutlich in ganz Ö weit verbreitet und häufig; wirtschaftliche Bedeutung durch das Verursachen von Fehlalarmen beim Eindringen in Brandmelder (Feuerwehreinsätze & Evakuierungen) Thaler 1993, Thaler & Knoflach 1995, Kropf & Horak 1996, Christian 1998, Komposch & Steinberger 1999, Komposch 2000a synanthrop x x x Knoflach 1991, Komposch 1993, Thaler & Knoflach 1995, Knoflach & Thaler 1998 synanthrop x x x x seit mindestens 1867 in Ö; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung x? x x rezent aus Ö beschrieben; Autochthonie unsicher Knoflach & Thaler 1998, Kropf & Horak 1996 Thaler & Steinberger 1988, Knoflach & Thaler 1998 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

257 Neobiota in Österreich Tiere 257 Coleosoma floridanum Banks Pantropis T (Innsbruck) Gewächshäuser x x x? seit 1981 aus Gewächshäusern Europas bekannt (England, Finnland, Holland, Deutschland, Schweiz); Innsbruck (1999) Nesticodes rufipes (Lucas) Kosmotropis S (Salzburg) exotischer Import x x x Einzelnachweis (1996) mit Lieferung aus Kamerun (?) Steatoda castanea (Clerck) Osteuropa (östlich bis Sachalin) B, W, N, O, St, T synanthrop x x x (x) W (1898), St (1945); signifikante Häufigkeit in früheren Jahrzehnten, heute selten; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung Steatoda grossa (C. L. Koch) Kosmopolit W, O, K, S, T synanthrop x x x (x) W (1893), T (1962); signifikante Häufigkeit in früheren Jahrzehnten, heute selten; wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung Steatoda triangulosa (Walckenaer) Theridion blackwalli O. P.- Cambridge Blackwalls Kugelspinne Mediterraneis (circummediterran) unsicher T (Innsbruck), St (Graz) Uloboridae Kräuselradnetzspinnen Uloborus plumipes Lucas Mediterraneis W, St (Graz, Seibuttendorf b. Wildon), T (Innsbruck) Zodariidae Ameisenjäger Zodarion rubidum Simon Dunkelroter Ameisenjäger Südwesteuropa (Südfrankreich) Zodarion hamatum Wiehle (Sub)Mediterraneis (Slowenien, Südtirol, Kroatien, Italien) Zodarion italicum (Canestrini) Italienischer Ameisenjäger Süd/Südwesteuropa? Zoropsidae Zoropsis spinimana (Dufour) (Holo?) Mediterraneis W, N, O, St, T synanthrop, auch im Freiland B, W, N, O, K, T x x x (x) W (1852); wirtschaftliche Bedeutung durch Fassadenreinhaltung urban-synanthrop x x x Innsbruck ( ); in Mitteleuropa wohl schon früh etabliert (Wiehle 1937) in Gewächshäusern und Wohnungen x x x seit 1985 adventiv in Mitteleuropa; gleichzeitiges Auftreten in Wien, Graz und Innsbruck; Gewächshausnützling? (Thaler & Knoflach 1995) urban x x x? (sub)urban und im Freiland; Status als Neozoon fraglich; W-Grinzing seit 1976 (J. Gruber in litt.) St (Graz) urban (ruderalisierte Flussufer) W, N (Purgstall) Pseudoscorpiones Pseudoskorpione Cheliferidae Withius hispanus (L. Koch) Südeuropa N (Purgstall) subcorticol an Laubbäumen Thaler & Knoflach 1995, Knoflach 1999, Thaler 2000 Knoflach & Thaler 1998 Wiehle & Franz 1954, Thaler 1981, Thaler & Knoflach 1995 Gwinner-Hanke 1970, Thaler 1981, Thaler & Knoflach 1995, Knoflach & Thaler 1998 Doleschall 1852, Sacher 1991, Thaler 1993, Kropf & Horak 1996, Knoflach & Thaler 1998, Komposch unpubl. Knoflach 1991, Thaler 1993, Knoflach & Thaler 1998, Komposch unpubl. Horak & Kropf 1999, Thaler 1999, 2000, Komposch unpubl. Hebar 1980, Steinberger 1987, 1989, Thaler 1993, Steinberger & Thaler 1994, Thaler & Knoflach 1995, Bosmans 1997, Kindl- Stamatopolos 1999, Gruber unpubl., Pekar mündl. Mitt. x? x? x Horak & Kropf 1999, Pekar mündl. Mitt. synanthrop x? x? x? N (Dung- bzw. Komposthaufen), W (Wienflusssohle) T (Innsbruck) synanthrop x x? x? Nachweise an Hauswand in Innsbruck ( ) x x x vermutlich eingeschlepptes Einzelexemplar Wunderlich 1973, Bosmans 1997, Kindl- Stamatopolos 1999 Thaler & Knoflach 1998, Thaler unpubl. Beier 1963, Ressl 1983 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

258 258 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Platnick (1997) [Araneae], Harvey 1990 [Pseudoscorpiones], Fet et al. (2000) [Scorpiones], Martens (1978) bzw. Gruber (1984) [Opiliones] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Withius piger (Simon) Südeuropa, Nordafrika N ursprünglich subcorticol, in Getreidespeichern und Silos x x? x? durch Verschleppung fast weltweit verbreitet Beier 1952 (sub W. subruber) Geogarypidae Geogarypus minor (L. Koch) Mediterraneis N (Dornbach) x x x? Dornbach (1862) Beier 1952 Scorpiones Skorpione Buthidae Buthus occitanus (Amoreux) Feldskorpion Nordafrika N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 Centruroides gracilis (Latreille) Mittelamerika und nördliches Südamerika Euscorpiidae Euscorpius flavicaudis (De Geer) West- Mediterraneis Euscorpius italicus (Herbst) Italienskorpion nördlicher adriatischer Raum und Schwarzmeerküste V (Dornbirn) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Mexiko/ Guatemala-Urlaub) Huber 2001 N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 B*, W, St, K, T, V synanthrop x x x (x) regelmäßige Einschleppungen; wirtschaftliche Bedeutung durch bisweilen kurzfristige Evakuierungsmaßnahmen Thaler & Knoflach 1995, Komposch & Scherabon 1999, Komposch & Komposch 2000, Huber 2001, Komposch et al. 2001, *Rabitsch unpubl. Scorpionidae Scorpio maurus Linne Mohrenskorpion Nordafrika N (Mödling) synanthrop x x x einmalige Einschleppung (Korkfabrik) Sochurek 1984 Opiliones Weberknechte, Kanker Dicranolasmatidae Kappenkanker Dicranolasma scabrum (Herbst) Großer Kappenkanker Phalangiidae Schneider Opilio canestrinii (Thorell) Apenninenkanker Mediterraneis (adriatomediterran) Südosteuropa B, N strukturreiche Busch- und Waldlandschaften B, W, N, O, St, K, T, V synanthrop (ausnahmsweise auch im Freiland) Opilio ruzickai Silhavy Balkankanker Südosteuropa B, W, N, St, K urban und im Freiland x? x x in Ö sehr lokal auftretend; Verdacht auf anthropochore Einschleppung aus dem Karpatengebiet (Gruber 1993) x x x T/Innsbruck (1968), W/Wien (1980), N (1982), St & K (1992), V (1993), B (1996), O (1997); Konkurrent für andere Hausmauern besiedelnde Phalangiiden Kritscher 1959, Gruber 1960, 1993, 1996a, 2001, Martens 1978 Martens 1978, Thaler 1979, 1988, Gruber 1984, 1988, 2000, Komposch 1993, 1999, unpubl., Breuss 1996 x x x? seit 1960 in Ö (Wien) Gruber 1964, 1996b, 2000, Komposch 1993, 1999, unpubl. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

259 Neobiota in Österreich Tiere 259 Literaturverzeichnis BEIER, M. (1952): Pseudoscorpionidea, Afterskorpione. Catalogus Faunae Austriae 9a: 2 6. BEIER, M. (1963): Ordnung Pseudoscorpionidea (Afterskorpione). In: D`AGUILAR; BEIER, M.; FRANZ, H. & RAW, F. (Hrsg.): Bestimmungsbücher zur Bodenfauna Europas. Akademie- Verlag, Berlin, 313 pp. BELLSCHAN, E. (1938): Sonderbare in Kärnten übliche Volksheilmittel. Wiener Medizinische Wochenschrift 22: 3 6. BOSMANS, R. (1997): Revision of the genus Zodarion Walckenaer, 1833, part II. Western and Central Europe, including Italy (Araneae: Zodariidae). Bull. Br. arachnol. Soc. 10: BRAUN, R. (1952): Maserung von Wänden durch Spinnen. Natur u. Volk 82: BREUSS, W. (1996): Die Spinnen (Araneae) und Weberknechte (Opiliones) der Naturschutzgebiete Bangser Ried und Matschels (Vorarlberg). Vorarlberger Naturschau 2: BREUSS, W. (1999): Über die Spinnen (Araneae) und Weberknechte (Opiliones) des Naturschutzgebietes Gsieg Obere Mähder (Lustenau, Vorarlberg). Vorarlberger Naturschau 6: BUCHAR, J. & THALER, K. (1997): Die Wolfspinnen von Österreich 4 (Schluß): Gattung Pardosa max. p. (Arachnida, Araneae: Lycosidae) Faunistisch-tiergeographische Übersicht. Carinthia II 187./107.: CAPORIACCO, L. DI (1926): Secondo saggio sulla fauna aracnologica della Carnia e regioni limitrofe. Mem. Soc. entom. It. V: CHRISTIAN, E. (1998): Die Fauna der Katakomben des Wiener Stephansdomes. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 135: DEELEMAN-REINHOLD, C. L. & DEELEMAN, P. R. (1988): Revision des Dysderinae (Araneae, Dysderidae), les especes mediterraneennes occidentales exceptees. Tijdschrift voor Entomologie 131: DOLESCHALL, L. (1852): Systematisches Verzeichniss der im Kaiserthum Österreich vorkommenden Spinnen. Sitz.ber. Österr. Akad. Wiss. math.-naturwiss. Kl. 9: FET, V.; SISSOM, W. D.; LOWE, G. & BRAUNWALDER, M. E. (2000): Catalog of the Scorpions of the world. Entomol. Soc., New York: 690 pp. GRIMM, U. (1985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abh. Naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 26: 318 pp. GRIMM, U. (1986): Die Clubionidae Mitteleuropas: Corinninae und Liocraninae (Arachnida, Araneae). Abh. Naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 27: 91 pp. GRUBER, J. (1960): Ein Beitrag zur Kenntnis der Opilionenfauna des Leithagebirges und der Hainburger Berge. Burgenländische Heimatblätter 22(3): GRUBER, J. (1964): Kritische und ergänzende Beobachtungen zur Opilionidenfauna Österreichs (Arachnida). Z. Arb.Gem. Öst. Ent. 16: 1 5. GRUBER, J. (1984): Über Opilio canestrinii (Thorell) und Opilio transversalis Roewer (Arachnida: Opiliones, Phalangiidae). Ann. Naturhist. Mus. Wien 86 B: GRUBER, J. (1988): Neunachweise und Ergänzungen zur Verbreitung von Opilio canestrinii (Thorell) und Opilio transversalis Roewer. Ann. Naturhist. Mus. Wien 90 B: GRUBER, J. (1993): Beobachtungen zur Ökologie und Biologie von Dicranolasma scabrum (Herbst) (Arachnida: Opiliones). Teil I. Ann. Naturhist. Mus. Wien 94/95 B: GRUBER, J. (1996a): Beobachtungen zur Ökologie und Biologie von Dicranolasma scabrum (Herbst, 1799). Teil II: Fortpflanzung, Entwicklung und Wachstum. (Arachnida: Opiliones: Dicranolasmatidae). Ann. Naturhist. Mus. Wien 98 B: GRUBER, J. (1996b): Neue und interessante Weberknechtfunde aus dem nordöstlichen Österreich (Niederösterreich, Wien, Nordburgenland, östliches Oberösterreich) (Arachnida: Opiliones). Z. Arb.Gem. Öst. Ent. 48: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

260 260 Neobiota in Österreich Tiere GRUBER, J. (1997): Neufund der kosmopolitischen Baldachinspinne Ostearius melanopygius (O. Pickard-Cambridge, 1879) in Wien (Arachnida: Araneae: Linyphiidae). Entomologisches Nachrichtenblatt 4: 8 9. GRUBER, J. (2000): Neue Weberknechtfunde aus Niederösterreich und angrenzenden Gebieten (Arachnida: Opiliones). Z. Arb.Gem. Öst. Ent. 52: GRUBER, J. (2001): Neufunde von Dicranolasma scabrum (Herbst, 1799) in Niederösterreich (Arachnida: Opiliones: Dicranolasmatidae). Beiträge zur Entomofaunistik 2: GWINNER-HANKE, H. (1970): Zum Verhalten zweier stridulierender Spinnen Steatoda bipunctata Linne und Teutana grossa Koch (Theridiidae, Araneae), unter besonderer Berücksichtigung des Fortpflanzungsverhaltens. Z. Tierpsychologie 27: HARVEY, M. S. (1990): Catalogue of the Pseudoscorpionida. Manchester University Press, Manchester & New York, 726 pp. HEBAR, K. (1980): Zur Faunistik, Populationsdynamik und Produktionsbiologie der Spinnen (Araneae) des Hackelsberges im Leithagebirge (Burgenland). Sitz.ber. Österr. Akad. Wiss. math.-naturwiss. Kl., Abt. I 189: HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Berlin & Hamburg, 543 pp. HORAK, P. (1992): Bemerkenswerte Spinnenfunde (Arachnida: Araneae) aus der Steiermark. Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 122: HORAK, P. & KROPF, C. (1999): Landeskundlich bedeutsame Spinnenfunde in der Steiermark (Arachnida: Araneae). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 129: HUBER, B. A. (1994): Genital morphology, copulatory mechanism and reproductive biology in Psilochorus simoni (Berland, 1911) (Pholcidae; Araneae). Netherlands Journal of Zoology 44: HUBER, D. (2001): Bemerkenswerte Einschleppungen von Spinnentieren (Arachnida: Aranea, Scorpiones) nach Vorarlberg (Österreich). Vorarlberger Naturschau 9: HUBER, D.; GANTENBEIN, B.; FET, V. & SCHERABON, B. (2001): Euscorpius carpathicus (L., 1767) in Austria: phylogenetic position clarified by mitochondrial DNA analysis (Scorpiones: Euscorpiidae). In: FET, V. & SELDEN, P. (eds): Scorpions In Memoriam Gary A. Polis. Burnham Beeches, Bucks., British Arachnological Society, JÄGER, P. (1995): Spinnenaufsammlungen aus Ostösterreich mit vier Erstnachweisen für Österreich. Arachnol. Mitt. 9: JANTSCHER, E. (1997): Ökofaunistische Untersuchungen an Spinnen des aufgelassenen Sulmtal- Bahndammes in der Südweststeiermark (Arachnida, Araneae). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 127: KEPKA, O. (1971): Die Fauna der Steiermark. In: SUTTER, B. (Hrsg.): Die Steiermark. Land, Leute, Leistung. 2. Auflage, Styria, Graz, KINDL-STAMATOPOLOS, L. (1999): Die endo- und epigäische Fauna der Wienflußsohle im dicht verbauten Stadtgebiet. Diplomarbeit, Universität Wien, 56 pp. (Araneae: K. Thaler det.) KNOFLACH, B. (1991): Achaearanea tabulata Levi, eine für Österreich neue Kugelspinne (Arachnida, Aranei: Theridiidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 78: KNOFLACH, B. (1999): The comb-footed spider genera Neottiura and Coleosoma in Europe (Araneae, Theridiidae). Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 72: KNOFLACH, B. & THALER, K. (1998): Kugelspinnen und verwandte Familien von Österreich: Ökofaunistische Übersicht (Araneae: Theridiidae, Anapidae, Mysmenidae, Nesticidae). Stapfia 55: KOMPOSCH, Ch. (1993): Neue synanthrope Arachniden für Kärnten und die Steiermark (Arachnida: Opiliones, Araneae). Carinthia II 183./103.: KOMPOSCH, Ch. (1999): Rote Liste der Weberknechte Kärntens (Arachnida: Opiliones). Naturschutz in Kärnten 15: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

261 Neobiota in Österreich Tiere 261 KOMPOSCH, Ch. (2000a): Bemerkenswerte Spinnen aus Südost-Österreich I (Arachnida: Araneae). Carinthia II 190./110.: KOMPOSCH, Ch. (2000b): Spinnen (Araneae): Piraten des Hörfeld-Moores. In: NATURSCHUTZ- VEREIN HÖRFELD-MOOR (Hrsg.): Das Hörfeld-Moor. Naturjuwel in der Norischen Region, KOMPOSCH, Ch. & KOMPOSCH, B. (2000): Die Skorpione Kärntens. Vorkommen, Verhalten und volksmedizinische Bedeutung (Arachnida: Scorpiones). Carinthia II 190./110.: KOMPOSCH, Ch. & SCHERABON, B. (1999): Rote Liste der Skorpione Kärntens (Arachnida: Scorpiones). Naturschutz in Kärnten 15: KOMPOSCH, Ch. & STEINBERGER, K.-H. (1999): Rote Liste der Spinnen Kärntens (Arachnida: Araneae). Naturschutz in Kärnten 15: KOMPOSCH, Ch.; SCHERABON, B. & FET, V. (2001): Scorpions of Austria. In: FET, V. & SELDEN, P. (eds): Scorpions In Memoriam Gary A. Polis. Burnham Beeches, Bucks., British Arachnological Society, KRITSCHER, E. (1955): Araneae. Catalogus Faunae Austriae IX b: KRITSCHER, E. (1959): Dicranolasma opilionoides (L. Koch 1876) (Opil., Trogulidae), ein für Österreich neuer Weberknecht. Anz. österr. Akad. Wiss. math.-naturwiss. Kl. 96: KRITSCHER, E. (1969): Physocyclus simoni Berland 1911 (Aran., Pholcidae), eine für Österreich neue Spinnenart. Anz. österr. Akad. Wiss. math.-naturwiss. Kl. 1969: KRITSCHER, E. (1970): Abacoproeces saltuum (L. Koch 1872) (Micryphantidae) und Tapinesthis inermis (Simon 1882) (Oonopidae), zwei bemerkenswerte und für Österreich neue Araneen- Arten. Ann. naturhist. Mus. Wien 74: KROPF, Ch. & HORAK, P. (1996): Die Spinnen der Steiermark (Arachnida, Araneae). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark, Sonderheft, 112 pp. MARTENS, J. (1969): Mittel- und südeuropäische Arten der Gattung Nelima (Arachnida: Opiliones: Leiobunidae). Senckenbergiana biol. 50: MARTENS, J. (1978): Spinnentiere, Arachnida: Weberknechte, Opiliones. In: SENGLAUB, F.; HANNEMANN, H. J. & SCHUMANN, H. (eds): Die Tierwelt Deutschlands 64: 464 pp., Jena. PLATNICK, N. I. (1997): Advances in spider taxonomy With redescriptions Entomol. Soc. & Am. Mus. Nat. Hist., New York, 976 pp. RESSL, F. (1983): Naturkunde des Bezirkes Scheibbs, Bd. 2. Verlag Radinger, Scheibbs, 584 pp. SACHER, P. (1991): Funde von Zygiella stroemi in Österreich. Arachnol. Mitt. 2: SCHMIDT, G. (1971): Mit Bananen eingeschleppte Spinnen. Zool. Beitr. N.F. 17: SOCHUREK, E. (1984): Zur Situation der Skorpionarten in Österreich. Öko L 6: STEINBERGER, K.-H. (1987): Über einige bemerkenswerte Arachniden aus Nordtirol, Österreich (Aranei, Opiliones). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 74: STEINBERGER, K.-H. (1989): Ein Beitrag zur epigäischen Spinnenfauna Kärntens (Arachnida: Aranei). Carinthia II 179./99.: STEINBERGER, K.-H. & KROMP, B. (1993): Barberfallenfänge von Spinnen in biologisch und konventionell bewirtschafteten Kartoffelfeldern und einer Feldhecke bei St. Veit (Kärnten, Österreich) (Arachnida: Aranei). Carinthia II 183./103.: STEINBERGER, K.-H. & THALER, K. (1994): Fallenfänge von Spinnen im Kulturland des oberösterreichischen Alpenvorlandes (Arachnida: Araneae). Beitr. Naturk. Oberösterreichs 2: THALER, K. (1978): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen V (Arachnida: Aranei, Erigonidae). Beitr. Ent. Berlin 28: THALER, K. (1979): Fragmenta Faunistica Tirolensia, IV (Arachnida: Acari... Tipulidae). Veröff. Mus. Ferdinandeum 59: THALER, K. (1981): Bemerkenswerte Spinnenfunde in Nordtirol (Österreich) (Arachnida: Aranei). Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 61: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

262 262 Neobiota in Österreich Tiere THALER, K. (1987a): Drei bemerkenswerte Grossspinnen der Ostalpen (Arachnida, Aranei: Agelenidae, Thomisidae, Salticidae). Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 60: THALER, K. (1987b): Pardosa vittata (Keyserling) neu für Österreich und weitere Wolfspinnen aus dem Kulturland des Grazer Beckens (Araneae, Lycosidae). Sitz.ber. Österr. Akad. Wiss. math.- naturwiss. Kl., Abt. I 195: THALER, K. (1988): Fragmenta Faunistica Tirolensia VIII (Arachnida... Coleoptera). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 75: THALER, K. (1990): Amaurobius ruffoi n. sp., eine weitere Reliktart der Südalpen mit Bemerkungen über die Amaurobiidae der Alpen (Arachnida: Aranei). Zool. Anz. 225: THALER, K. (1991): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol 1. Revidierende Diskussion der Arachniden Tirols (Anton Ausserer 1867) und Schrifttum. Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 71: THALER, K. (1993): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol 2: Orthognathe, cribellate und haplogyne Familien, Pholcidae, Zodariidae, Mimetidae sowie Argiopiformia (ohne Linyphiidae s.l.) (Arachnida: Araneida). Mit Bemerkungen zur Spinnenfauna der Ostalpen. Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 73: THALER, K. (1995): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol 5. Linyphiidae 1: Linyphiinae (sensu Wiehle) (Arachnida: Araneida). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 82: THALER, K. (1997a): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol 3: Lycosaeformia (Agelenidae, Hahniidae, Argyronetidae, Pisauridae, Oxyopidae, Lycosidae) und Gnaphosidae (Arachnida: Araneae). Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 75/76: THALER, K. (1997b): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol 4. Dionycha (Anyphaenidae, Clubionidae, Heteropodidae, Liocranidae, Philodromidae, Salticidae, Thomisidae, Zoridae). Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 77: THALER, K. (1999): Fragmenta Faunistica Tirolensia XII (Arachnida... Mycetophiloidea). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 86: THALER, K. (2000): Fragmenta Faunistica Tirolensia XIII (Arachnida... Trichoceridae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 87: THALER, K. & STEINBERGER, K.-H. (1988): Zwei neue Zwerg-Kugelspinnen aus Österreich (Arachnida: Aranei, Theridiidae). Revue suisse Zool. 95(4): THALER, K. & STEINER, H. M. (1993): Zur epigäischen Spinnenfauna des Stadtgebietes von Wien (Österreich) nach Aufsammlungen von Prof. Dr. W. Kühnelt. Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 80: THALER, K. & KNOFLACH, B. (1995): Adventive Spinnentiere in Österreich mit Ausblicken auf die Nachbarländer (Arachnida ohne Acari). Stapfia 37: THALER, K. & KNOFLACH, B. (1998): Zoropsis spinimana (Dufour), eine für Österreich neue Adventivart (Araneae, Zoropsidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 85: UHLENHAUT, H. (2001): Beobachtungen zum Beutespektrum von Zitterspinnen (Pholcidae). Arachnol. Mitt. 22: WIEHLE, H. (1931): Spinnentiere oder Arachnoidea. VI: Agelenidae Araneidae. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands 23: 136 pp., Jena. WIEHLE, H. (1937): Spinnentiere oder Arachnoidea: VIII: Gnaphosidae Anyphaenidae Clubionidae Hahniidae Argyronetidae Theridiidae. In: DAHL, F.: Die Tierwelt Deutschlands 33: 222 pp., Jena. WIEHLE, H. & FRANZ, H. (1954): 20. Ordnung: Araneae. In: FRANZ, H. (Hrsg.): Die Nordostalpen im Spiegel ihrer Landtierwelt 1: , Universitätsverlag Wagner, Innsbruck. WUNDERLICH, J. (1973): Beschreibung einiger bisher unbekannter Arten der Gattung Zodarion Walckenaer aus Südeuropa (Arachnida: Araneae: Zodariidae). Senckenbergiana biol. 54: ZUKRIGL, S. (1989): Die Platanen-Netzwanze (Corythuca ciliata Say) in Österreich. Verbreitung, Entwicklungszyklus und natürliche Feinde. Diplomarbeit, Universität Wien, 82 pp. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

263 Neobiota in Österreich Tiere Krebstiere: Wasserflöhe & Ruderfußkrebse (Crustacea: Cladocera und Copepoda) S. Gaviria 32 Cladocera Mit dem Namen Wasserflöhe oder Cladocera (Branchiopoda) wird eine polyphyletische Gruppe von Kleinkrebsen bezeichnet, die die Gruppen Anomopoda, Ctenopoda, Haplopoda und Onychopoda einschließt. Die meisten Arten leben in Binnengewässern und kommen im Pelagial, Phytal und Benthal stehender Gewässer, im Interstitial und in Höhlenseen sowie in Fließgewässern vor. Mit Ausnahme der Haplopoda haben die Cladoceren eine direkte Entwicklung. Beinahe das ganze Jahr über vermehren sie sich parthenogenetisch; Männchen, freie Dauereier (Ctenopoda, Onychopoda) und Ephippien mit Dauereiern (Anomopoda) werden bei den meisten Populationen nur in gewissen Zeitabständen gebildet. Die Ausbreitung der Arten ist durch die passive Verschleppung der Ephippien oder der freien Dauereier durch Vögel, Insekten und andere Tiere möglich. Adulte und juvenile Individuen sowie Dauerstadien werden anthropogen durch Fischbesatz und Schiffsverkehr von einem Gewässer in andere eingebracht. Die Ephippien der Arten der Familie Daphniidae schwimmen an der Wasseroberfläche, jene der Chydoridae sind oft an Substrate gebunden. Trotzdem haben beide Familien die gleichen Chancen für ihre Entwicklung und Verbreitung (SARS 1901; FREY 1986). Die weltweite Gesamtartenzahl der Cladoceren wird zwischen 400 (FREY 1986) und 600 (KOROVSCHINSKY 1997) geschätzt. In Österreich kommen ca. 92 Arten vor (ohne Hybriden), 3 davon gelten als Neozoen: die Daphniidae Daphnia (Daphnia) parvula, die Macrothricidae Drepanothrix dentata und die Chydoridae Picripleuroxus denticulatus (syn. Pleuroxus (Picripleuroxus) denticulatus). Daphnia parvula ist ursprünglich eine amerikanische Art; sie wurde in Europa zum ersten Mal 1972 im Bodensee gefunden (FLÖßNER 2000). Der Autor gibt als mögliches Einschleppungsmittel den Transport von Ephippien mit Amphibienfahrzeugen an. Dieser Fund gilt als erster in Österreich wurde die Art in Zell am See (Salzburg), 1980 im Reither See in Tirol (SCHABER 1983) und 1994 in den Donau-Auen bei Klosterneuburg (FORRÓ 1996; MOOG et al. 2000) gefunden. Außerhalb Österreichs ist die Art gegenwärtig in Europa weit verbreitet. Sie kommt in Spanien (ALONSO 1996), den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, Slowakei, Bulgarien und Mazedonien vor (FLÖßNER 2000). Daphnia parvula gilt als Anzeiger von mesotrophen bis eutrophen Gewässern. Aufgrund ihres Erfolges bei der Besiedlung von Bagger- und Stauseen in Deutschland ist anzunehmen, dass sich die Art auch in Österreich weiter ausbreiten wird. Drepanothrix dentata ist die einzige Art der Gattung und in der Holarktis verbreitet. Sie gilt als nördliches Faunenelement mit Verbreitung im temperierten Europa. Sie kommt auch vereinzelt in der montanen Stufe südwesteuropäischer Seen vor (ALONSO 1996; FLÖßNER 2000). Die Art ist ein Bewohner der Schlammschicht und des Phytals stehender Gewässer. Für Österreich gibt es nur eine einzige Meldung von Drepanothrix dentata: FLÖßNER (2000) erwähnt ihr Vorkommen in einem Donau-Altwasser oberhalb von Wien, ohne nähere Auskunft über das Gewässer, die Zeit oder den Namen des Entdeckers. Nachdem die Art für diese geografische Region nicht bekannt war (HRBACEK et al. 1978), ist anzunehmen, dass ihr Fund nach dem Jahr 1978 stattfand. 32 Dr. S. Gaviria, Institut für Ökologie und Naturschutz, Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien bzw. Technisches Büro für Biologie Fred-Raymondgasse 19/2/4, A-1220 Wien Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

264 264 Neobiota in Österreich Tiere Picripleuroxus denticulatus ist aus Nordamerika beschrieben (BIRGE 1879) und in Europa seit Anfang des 20. Jahrhunderts (SCOURFIELD 1907) bekannt. In Deutschland wurde die Art erstmals 1973 gefunden (FLÖßNER 2000). Zwanzig Jahre später (1993/1994) trat sie in Österreich in den Donau-Auen bei Tulln auf (FORRÓ 1999), 1994 in der Slowakei (HUDEC & ILLYOVA 1998) und 1997 in Ungarn (FORRÓ 1999). In den beiden letztgenannten Ländern stammen die Tiere ebenfalls aus der Donau oder ihren Nebengewässern. Picripleuroxus denticulatus gilt als Neozoon für Österreich, ihre sichere Herkunft ist Westeuropa. Eine detaillierte morphologische Analyse der europäischen Populationen im Vergleich mit den nordamerikanischen fehlt; sie könnte aufklären, ob es mehr als eine Art innerhalb des P. denticulatus-komplexes gibt (FREY 1986; SMIRNOV 1996; HUDEC & ILLYOVA 1998). Copepoda Ruderfußkrebse oder Hüpferlinge (Copepoda) werden leicht von einem Gewässer zum anderen verschleppt, entweder als Adulte und Larven oder als Dauerstadien. In der Natur ist die passive Wanderung einiger Arten als Dauereier im Gefieder und/oder Darmtrakt von Zugvögeln eine Strategie, periodische Kleingewässer zu kolonisieren (LÖFFLER 1968). Unter anthropogenem Einfluss werden Copepoden durch Ballastwasser von Schiffen (LOCKE et al. 1991), durch Fischbesatz (CARLTON & GELLER 1993) und mit aquatischen Pflanzen (NOODT 1956) eingeschleppt. Weltweit sind 11 Fälle von interkontinentaler Einschleppung von Süßwasser-Copepoden bekannt (REID & PINTO-COEHLO 1994). Nach Europa wurden 3 Arten aus anderen Kontinenten eingeschleppt: Boeckella triarticulata kam mit chinesischen Karpfen aus Australasien nach Italien (FERRARI et al. 1991), Attheyella aliena mit einem Transport von tropischen Pflanzen unbekannter Herkunft nach Deutschland (NOODT 1956) und Mesocyclops ruttneri mit Pflanzen aus Ostasien vor dem Jahr 1926 nach Österreich (KIEFER 1981). Mesocyclops ruttneri lebte mindestens 55 Jahre in einem Gewächshaus der Biologischen Station in Lunz am See (Niederösterreich). Diese warm-stenotherme Art, konnte sicherlich wegen der winterlichen Bedingungen in den Alpen keine natürlichen Populationen bilden. Das Gewächshaus wurde 1979 entfernt, seitdem ist Mesocyclops ruttneri nicht mehr in Österreich gefunden worden. Die Art ist in China (GUO 2000) und Vietnam (NAM et al. 2000) verbreitet und besiedelte vor wenigen Jahren Reisfelder der südlichen Staaten der USA wie Lousiana und Mississippi (REID & PINTO-COELHO 1994). Außer Mesocyclops ruttneri gelten für Österreich noch 3 Copepoden-Arten als Neozoen: der Cyclopoide Cyclops vicinus, der Calanoide Eurytemora velox und der Harpacticoide Halectinosoma abrau. Cyclops vicinus, eine im paläarktischen Raum weit verbreitete Art, fehlte früher in den Alpenseen (KIEFER 1978). Die Art wurde von diesem Autor 1954 zum ersten Mal im Bodensee gefunden. Möglicherweise wurde sie mit Fischbesatz eingeschleppt, es gibt keine konkreten Angaben über ihre Herkunft. In anderen Voralpenseen in Tirol, im Salzkammergut, Kärnten und Niederösterreich (GAVIRIA 1998) wurde die Art später wahrscheinlich ebenfalls durch Fischbesatz verbreitet. Seit 1989 ist sie auch aus dem Seewinkel bekannt (METZ & FORRO 1989), in den fünfziger Jahren kam sie dort noch nicht vor. LÖFFLER (1959) fand die Art in keinem der 58 untersuchten Gewässer des Seewinkels. In der österreichischen Donau ist sie seit 1985 (NAIDENOV 1985), in der Lobau seit 1986 bekannt (PFAFFENWIMMER 1986; GAVIRIA 1998; HOLAREK 1999). Die Art könnte durch Fischbesatz oder den Schifffahrtsverkehr in die österreichische Donau und ihre Nebengewässer gelangt sein. Cyclops vicinus ist ein typischer Bewohner eutropher Gewässer (EINSLE 1993). Die Eutrophierung mehrerer österreichischer Seen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dürfte die Etablierung dieser Art ermöglicht haben. Sie zeigt starke Präferenz zu räuberischer Ernährung, deswegen dürfte sie zum Teil für das Verschwinden von Heterocope borealis aus dem Bodensee verantwortlich sein (LÖFFLER 1983). Sie übt auch auf die Nauplien von Eudiaptomus gracilis einen starken Räuberdruck aus (EINSLE 1993). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

265 Neobiota in Österreich Tiere 265 Eurytemora velox und Halectinosoma abrau stammen aus dem Brackwasser und waren bei der Besiedlung von Fließgewässern von der westlichen Paläarktis bis zur Wolga erfolgreich (BORUTSKII 1964; GAVIRIA & FORRO 2000). Beide Arten sind möglicherweise mit Ballastwasser von Schiffen aus der unteren Donau nach Österreich eingeschleppt worden. Eurytemora velox wurde zum ersten Mal 1994 in Klosterneuburg bei Wien gefunden (GAVIRIA & FORRO 2000) und ist heute in mehreren Nebengewässern zwischen Hainburg und Greifenstein (Niederösterreich) gut etabliert. Sie bevorzugt Augewässer mit Makrophytenbeständen. Über die ökologische Auswirkung dieser Art auf einheimische Gewässer ist nichts bekannt. Aufgrund ihrer räuberischen Ernährungsweise könnte sie eine Konkurrenz für Cyclops vicinus und Acanthocyclops robustus darstellen. Die erste und einzige Meldung der Harpacticoiden-Art Halectinosoma abrau ist der Fund von einigen Exemplaren in Benthosproben der Donauauen bei Orth in Niederösterreich im Jahr 1999 (Fuchs mündl. Mitt.). Diese Art ist seit 1996 aus der slowakischen Donau bei Gabsikovo bekannt (VRANOVSKY 1999) und stammt möglicherweise aus dem Donaudelta. Die Art dürfte in den österreichischen Donau-Nebengewässern weiter verbreitet sein. Über die Auswirkung dieser euryhalinen Art auf die Ökologie der Augewässer der Donau kann man noch keine Voraussagen machen. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

266 266 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkung potenziell invasiv invasiv ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Branchiopoda Krebstiere - Wasserflöhe Cladocera Wasserflöhe Daphnia parvula Fordyce Nord- und Südamerika Drepanothrix dentata (Eurén) nördliche Holarktis Picripleuroxus denticulatus (Birge) Crustacea Krebstiere Copepoda Ruderfußkrebse Westeuropa, Nordamerika? N (Klosterneuburg), S (Zell am See), T (Reither See), V (Bodensee) Cyclops vicinus Uljanin? Holarktis B (Seewinkel), N (Donau, Thaya u. Nebengewässer, Oberwaltersdorf), O, K (Ferlacher See), S, T (Piburger See), V (Voralpen-Seen) Eurytemora velox (Lilljeborg) Donaudelta N (Donau, Donauauen) Halectinosoma abrau (Kritschagin) Flussauen, Seen x x x x Erstfund 1972, möglicherweise mit Schiffsverkehr Schaber 1983, Forró 1996, Flößner 2000, Moog et al W (Donau Altwasser) Flussauen x x x x Einziger Fund nach 1978 Flößner 2000 N (Tullner Auen) Donauauen x x x? x Funde 1996/1997 Forró 1999 planktisch in mesotrophen Seen u. Flüssen, Auen planktisch in Auen und Flüssen, bevorzugt Areale mit Makrophytenbeständen Donaudelta N (Orther-Auen) benthisch in Flussauen Mesocyclops ruttneri Kiefer Ostasien N (Lunz am See) Gewächshaus, künstliche Warmwasserbecken x x x x? Erstfund 1954, Verschleppung durch Fischbesatz (Seen), Schiffsverkehr oder Fischbesatz (Donau), teilweise verantwortlich für das Verschwinden von Heterocope borealis im Bodensee x? x x x x? Erstfund 1994, heute in den Donauauen zw. Greifenstein und Hainburg; Verschleppung mit Schiffsverkehr x? x x? x Einziger Fund 1999, sollte weiter verbreitet sein x x x seit mindestens 1926 im Gewächshaus, seit 1979 verschollen Löffler 1983, Gaviria 1998 Gaviria 1999, Holarek 1999, Gaviria & Forró 2000 Fuchs mündl. Mitt. Kiefer 1981 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

267 Neobiota in Österreich Tiere 267 Literaturverzeichnis ALONSO, M. (1996): Crustacea, Branchiopoda. In: RAMOS, M. A. et al. (eds): Fauna Iberica Vol. 7., Museo Nacional de Ciencias Naturales, CSIC, Lundwerg Editores S.A., Madrid, 486 pp. BIRGE, E. A. (1879): Notes on the Cladocera. Trans. Wis. Acad. Sci. Arts Lett. 4: BORUTSKII, E. V. (1964): Fauna of the U.S.S.R., Crustacea, Harpacticoida. Vol. III, No 4, Translated from Russian, Israel Program for Scientific Translations, Jerusalem, 396 pp. CARLTON, J. T. & GELLER, J. B. (1993): Ecological roulette: the global transport of non-indigenous organisms. Science 261: EINSLE, U. (1993): Süßwasserfauna von Mitteleuropa, Bd. 8/4 1: Copepoda, Calanoida und Cyclopoida. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 209 pp. FERRARI, I.; FARABEGOLLI, A.; PUGNETTI, A. & STELLA, E. (1991): The occurrence of a calanoid Australasian species, Boeckella triarticulata, in fish ponds of Northern Italy. Verh. Int. Ver. Limnol. 24: FLÖßNER, D. (2000): Die Haplopoda und Cladocera (ohne Bosminidae) Mittleleuropas. Backhuys Publishers, Leiden, 428 pp. FORRÓ, L. (1996): Kleinkrebse (Cladocera, Copepoda) einiger ausgewählter Augewässer. In: MOOG, O. (Hrsg.): Beschreibung der räumlichen und zeitlichen Verteilung der benthischen Lebensgemeinschfaften und der Fishbiozönosen im Projektsbereich des KW Freudenau (Limnologische Beweissicherung). Bd. III, Biozönotische Charakteristik der Klosternauburger und Korneuburger Augewässer. Bericht Abt. f. Hydrobiologie, Fischereiwirtschaft und Aquakultur, Universität für Bodenkultur, FORRÓ, L. (1999): Zooplankton (Wasserflöhe, Ruderfußkrebse, Rädertiere); Qualitative Zooplanktonanalyse. In: SCHMIDT-KLOIBER, A.; MOOG, O. & GRAF, W. (Hrsg.): Gießgang Greifenstein, Makrozoobenthos. Schriftenreihe der Forschung im Verbund, Bd. 50, 198 pp. FREY, G. D. (1986): The non-cosmopolitism of chydorid Cladocera: Implications for biogeography and evolution. In: GORE, R. H. & HECK, K. L. (eds): Crustacean Biogeography. A.A. Balkema, Rotterdam & Boston, GAVIRIA, S. (1998): Checklist and distribution of the free-living copepods (Arthropoda: Crustacea) from Austria. Ann. Naturhist. Mus. Wien 100 B: GAVIRIA, S. & FORRÓ, L. (2000): Morphological characterization of new populations of the copepod Eurytemora velox (Lilljeborg, 1853) (Calanoida, Temoridae) found in Austria and Hungary. Hydrobiologia 438: GUO, X. (2000): A redescription of Mesocyclops pehpeiensis Hu, 1943, and notes on Mesocyclops ruttneri Kiefer, 1981 (Copepoda, Cyclopidae). Hydrobiologia 418: HOLAREK, C. (1999): Zooplanktonentwicklung in zwei Augewässern mit unterschiedlicher hydrologischer Vernetzung. Diplomarbeit Universität Wien, 105 pp. HRBACEK, J.; KORINEK, V. & FREY, D. G. (1978): Cladocera In: ILLIES, J. (Hrsg.): Limnofauna Europaea. Eine Zusammenstellung aller die europäischen Binnengewässer bewohnenden mehrzelligen Tierarten mit Angaben über ihre Verbreitung und Ökologie. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, New York und Swets & Zeitlinger B.V., Amsterdam. HUDEC, I. & ILLYOVÁ, M. (1998): Pleuroxus denticulatus (Crustacea: Anomopoda: Chydoridae): a new invader in the Danube Basin. Hydrobiologia 368: KIEFER, F. (1978): Das Zooplankton der Binnengewässer 2. Teil. In: ELSTER, H. J. & OHLE, W. (Hrsg.): Die Binnengewässer. Einzeldarstellung aus der Limnologie und ihren Nachbargebieten. Bd. 26/2: KIEFER, F. (1981): Beitrag zur Kenntnis von Morphologie, Taxonomie und geographischer Verbreitung von Mesocyclops leuckarti auctorum. Arch. Hydrobiol., Suppl. 62 (Monogr. Beitr.) 1: KOROVCHINSKY, N. M. (1997): On the history of studies on cladoceran taxonomy and morphology, with emphasis on early work and causes of insufficient knowledge of the diversity of the group. Hydrobiologia 360: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

268 268 Neobiota in Österreich Tiere LOCKE, A.; REID, D. M.; SPRULES, W. G.; CARLTON, J. T. & VAN LEEUWEN, H. C. (1991): Effectiveness of mid-ocean exchange in controlling freshwater and coastal zooplankton in ballast water. Can. Tech. Rep. Fish. Aquat. Sci. 1822: LÖFFLER, H. (1959): Zur Limnologie, Entomostraken- und Rotatorienfauna des Seewinkelgebietes (Burgenland, Österreich). Sitzungsberichte Österr. Akad. Wiss., Math.-naturw. Kl., Abt. I, 168: , 4 Tafeln. LÖFFLER, H. (1968): Tropical high mountain lakes; their distribution, ecology and zoogeographical importance. Proc. Unesco Mexico Symp. 1966: Geo-ecología de las regiones montañosas de las Américas tropicales: LÖFFLER, H. (1983): Aspects of the history and evolution of Alpine lakes in Austria. Hydrobiologia 100: METZ, H. & FORRO, L. (1989): Contribution to the knowledge of the chemistry and crustacean zooplankton of sodic waters: the Seewinkel pans revisited. BFB (Biologische Forschung Burgenland), Bericht 70: 73 pp. MOOG, O.; BRUNNER, S.; HUMPESCH, U. H. & SCHMIDT-KLOIBER, A. (2000): The distribution of benthic invertebrates along the Austrian stretch of the River Danube and its relevance as an indicator of zoogeographical and water quality patterns Part 2. Large Rivers. Vol. 11, No. 4. Arch. Hydrobiol. Suppl. 115(4): NAIDENOV, W. (1985): Die Auswirkung der Wasserbauten auf das Zooplankton im österreichischen Donauabschnitt. In: IAAD/SIL (ed.): Die Auswirkung der wasserbaulichen Maßnahmen und der Belastung auf das Benthos der Donau. Verlag der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Sofia, NAM, V. S.; YEN, N. T.; HOLYNSKA, M.; REID, J. W. & KAY, B. H. (2000): National progress in dengue vector control in Vietnam: Survey for Mesocyclops (Copepoda), Micronecta (Corixidae) and fish as biological control agents. Am. J. Trop. Med. Hyg. 62(1): NOODT, W. (1956): Attheyella (Chappuissiella) aliena n.sp., ein Copepode tropischer Verwandtschaft aus Phytotelmen des Göttinger Gewächshauses. Gewäss. Abwass. 14: PFAFFENWIMMER, G. (1986): Zur Limnologie einiger ausgewählter Lobau-Altwässer. Dissertation Universität Wien, 207 pp. REID, W. J. & PINTO-COEHLO, R. (1994): An Afro-Asian Continental Copepod, Mesocyclops ogunnus, found in Brazil, with a new Key to the Species of Mesocyclops in South America and a Review of Intercontinental Introductions of Copepods. Limnologica 24(4): SARS, G. O. (1901): Contribution to the knowledge of the freshwater Entomostraca of Southamerica, as shown by artificial hatching from dried material. Part I. Cladocera. Arch. Math. Naturvidensk. 23: SCHABER, P. (1983): Erstnachweis von Daphnia parvula FORDYCE, 1901, in Tirol (Österreich). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 70: SCOURFIELD, D. J. (1907): An Alona and a Pleuroxus new to Britain (A. weltneri Keilhack, and P. denticulatus Birge). J. Quekett microsc. Club, ser. 2, 10: SCOURFIELD, D. J. & HARDING, J. G. (1966): A key to the British species of freshwater Cladocera with notes on their ecology. II Ed. Freshwater Biological Association Brit. Emp. Sc. Publishers 5, 3th ed., 55 pp. SMIRNOV, N. N. (1996): Cladocera Chydorinae and Sayciinae (Chydoridae) of the world. Guides to the identification of the microinvertebrates of the Continental Waters of the World No 11. SPB Academic Publisching bv, Amsterdam, 197 pp. VRANOVSKY, M. (1999): First records of Ectinosoma (Halectinosoma) abrau (Copepoda, Harpacticoida) in the Middle Danube and in Slovakia. Biologia, Bratislava, 54(5): 584. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

269 Neobiota in Österreich Tiere Krebstiere: Schwebgarnelen und Süßwassergarnelen (Crustacea: Mysidacea: Mysidae, Decapoda: Atyidae) K. J. Wittmann 33 Mysidae Schwebgarnelen Die Vertreter der Ordnung Mysidacea werden aufgrund äußerer Ähnlichkeit oft Schwebgarnelen genannt, sind aber keine echten Garnelen, ja nicht einmal zehnfüßige Krebse, sondern gehören zu den Peracarida (Ranzenkrebsen), die ihre Jungen in einem bauchseitig gelegenen Brutbeutel austragen, wie zum Beispiel die Amphipoda (Flohkrebse u. a.) und Isopoda (Asseln). Die meisten der etwas mehr als bekannten Arten sind Meeresbewohner. So ist die Donau mit zehn Süßwasserarten das an Mysiden (= Familie Mysidae) reichste Binnengewässer der Erde. Dennoch kennt Österreich keine angestammten einheimischen Arten, denn die natürliche Verbreitung aller zehn Arten war auf die untere Donau und das Delta beschränkt. Alle zehn Arten entstammen dem pontokaspischen Raum und die meisten zeigen eine mehr oder weniger starke Affinität zu Brackwasser. Überwiegend ernähren sie sich durch aktives Filtrieren von Planktonalgen, teilweise auch durch Abweiden des Algenaufwuchses auf Hartsubstrat und auf Makrophyten. Bestimmte Arten ernähren sich zusätzlich als Fleischfresser; vereinzelt wird auch abgestorbenes Pflanzenmaterial als Beikost oder alternative Kost aufgenommen. Mit Limnomysis benedeni wurde im Jahre 1973 erstmals für Österreich eine Mysidae in Gewässern der Donauniederung zwischen Wien und Hainburg entdeckt (WEISH & TÜRKAY 1975). Von hier aus hat sie sich Donau-aufwärts weiter verbreitet (WITTMANN 1995) und ist über den Main-Donau-Kanal (REINHOLD & TITTIZER 1998) bis in die Niederlande (FAASSE 1998) und nach Frankreich (WITTMANN & ARIANI 2000) gelangt. Im Zuge der europaweit beobachteten Expansion von pontokaspischen Mysiden wurden jüngst zwei weitere Arten, vermutlich durch die Schifffahrt, in den österreichischen Abschnitt der Donau eingeschleppt: 1998 langte Hemimysis anomala hier ein, nachdem sie einen transeuropäischen Rundkurs (WITTMANN et al. 1999) absolviert hatte. Vom Kaspisee entnommen und in Gewässern Litauens ausgesetzt ist sie über die Ostsee und hier anliegende Schifffahrtskanäle in den Rhein gelangt und von hier flussaufwärts über Main und Main-Donau-Kanal in die obere Donau. Im Jahre 2001 folgte Katamysis warpachowskyi, wahrscheinlich von der unteren Donau hierher verschleppt (WITTMANN 2002). Über eine mögliche Gefährdung indigener Arten oder Auswirkungen auf die Biodiversität durch die Invasion von Mysiden in Binnengewässer liegen bisher noch keine Berichte vor. Nachteilige Folgen der Einsetzung oder Invasion von Mysiden in Binnengewässer wurden bisher für Mysis relicta und H. anomala berichtet (RIEMAN & FALTER 1981; FÜRST et al. 1984; RASMUSSEN et al. 1990; KOKSVIK et al. 1991; CABANA et al. 1994; KETELAARS et al. 1999). Nach Massenvermehrung von M. relicta in tiefen sauerstoffreichen Seen Nordamerikas (RIEMAN & FALTER 1981) oder Schwedens (FÜRST et al. 1984), beziehungsweise von H. anomala in tiefen Reservoirs zur Trinkwasseraufbereitung in den Niederlanden (KETELAARS et al. 1999) entstanden sichtbare Schäden jeweils durch Überweidung des Zooplanktons, vor allem in den Cladoceren-Beständen. Voraussetzung dafür war unter anderem, dass diese Mysiden nachts pelagisch sind und sich zu einem erheblichen Anteil räuberisch ernähren, zusätzlich zur bei diesen Spezies üblichen mikrophytophagen Komponente. Nach höchstgerichtlichem Erkenntnis (KORT OM HØYESTERETT 1999) hatte die Aussetzung von M. relicta im Selbusjøen See (Mittel-Norwegen) einen Rückgang der Seibling-Population zur Folge, weswegen den Inhabern der Fischereirechte Schadenersatz zustehe. Ähnlich wie 33 Univ. Prof. Dr. K. J. Wittmann, Lab. Ökophysiologie und Ökotoxikologie, Institut für Medizinische Biologie der Universität Wien, Währinger Strasse 10, A-1090 Wien; Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

270 270 Neobiota in Österreich Tiere bei planktotrophen Fischen hatte die Aussetzung von M. relicta in einem anderen norwegischen See einen eutrophierenden Effekt durch Zunahme der Phytoplankton-Biomasse (KOKSVIK et al. 1991). Hingegen wurde nach KETELAARS et al. (1999) bei H. anomala ein derartiger Effekt möglicherweise durch die anhaltend mikrophytophage Ernährungsweise der Jungtiere hintan gehalten. Die PCB- und Quecksilber-Gehalte in pelagischen Fischen zeigten höhere Werte in von M. relicta bewohnten Seen Nordamerikas als in Mysiden-freien Gewässern. Möglicherweise hat die Einschaltung der Mysiden als zusätzliches Glied in die Nahrungskette die Biomagnifikationskette dieser Schadstoffe verlängert (RASMUSSEN et al. 1990; CABANA et al. 1994). Hemimysis anomala ist in Österreich noch wenig vertreten und wurde bisher nur in Wien, und zwar untertags im Kuchelauer Hafen und in der nächtlichen Drift im Hauptstrom der Donau bei Nußdorf nachgewiesen (WITTMANN et al. 1999). Aufgrund der Nachweise im bayerischen Donauabschnitt ist zu vermuten, dass es noch unentdeckte Bestände im oberösterreichischen und im niederösterreichischen Donautal gibt. Die natürliche danubische Verbreitung dieser Art ist auf das Donaudelta beschränkt, wo sie seit jeher nur vereinzelt gefunden wurde (WITTMANN et al. 1999). Im Donautal sind die meisten Gewässer zu seicht um dieser photophoben Art die Möglichkeit zur Massenvermehrung im dunklen Tiefenwasser zu geben. Sollte sie in tiefere (ab 10 m) Stillgewässer gelangen oder verschleppt werden, so könnte es zu ähnlichen Schäden an Zooplankton-Populationen wie in den Niederlanden kommen (KETELAARS et al. 1999). Potenziell gefährdet ist auch der Bodensee, denn H. anomala hat in einer jüngsten Ausbreitungswelle (FAASSE 1998; SCHLEUTER et al. 1998) weite Teile des Rhein besiedelt und könnte von hier aus durch die Schifffahrt in den See verschleppt werden. Limnomysis benedeni und Katamysis warpachowskyi sind im Wesentlichen phytophage aktive Filtrierer mit nur sehr geringer zoophager Ernährungskomponente und nehmen daher eine marginalere Rolle im Nahrungsnetz ein als Mysis relicta und Hemimysis anomala. Außerdem sind sie deutlich benthischer als die letzteren. WITTMANN & ARIANI (2000) konnten nach der Invasion von L. benedeni in die Alte Donau bei Wien keine erheblichen Veränderungen der Zooplankton-Gemeinschaft feststellen. So wie für L. benedeni gelten daher auch für K. warpachowskyi stark abträgliche Auswirkungen am Ökosystem-Niveau als wenig wahrscheinlich. Atyidae Süßwassergarnelen Die Vertreter der Familie Atyidae oder Süßwassergarnelen sind eine kleine Gruppe innerhalb der formenreichen Ordnung der zehnfüßigen Krebse (Decapoda). Österreich beheimatete ursprünglich keine Süßwassergarnelen. Jedoch ist eine Vertreterin dieser Gruppe, Atyaephyra desmaresti, kürzlich in die obere Donau eingewandert. Nach einer Fehlmeldung durch PRETZMANN & PAULER (1981) gelang MOOG et al. (1999) im Jahre 1998 erstmals für Österreich ein gesicherter Nachweis in der Donau bei Engelhartszell. Wie bei TITTIZER et al. (2000) ausführlich referiert und dokumentiert, stammt Atyaephyra aus dem Mittelmeerraum und ist bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorzugsweise über Schifffahrtswege nach Westeuropa gelangt. Von hier aus gelangte sie in den Rhein und über den 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal schließlich in die obere Donau (WEINZIERL et al. 1997; MOOG et al. 1999; WITTMANN et al. 1999). Sehr wahrscheinlich wird A. desmaresti ihre langjährige Ausbreitungsdynamik auch in Österreich fortsetzen, wenngleich weitere Nachweise vorläufig noch ausstehen. Die Nahrung von A. desmaresti besteht überwiegend aus Detritus und Plankton. Mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Biodiversität oder auf ökosystemare Abläufe durch die Ausbreitung von Süßwassergarnelen wurden bisher nicht berichtet. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

271 Neobiota in Österreich Tiere 271 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Atyidae Süßwassergarnelen Atyaephyra desmaresti (Millet) Europäische Süßwassergarnele ursprünglich mediterran, sekundär auch westeuropäisch O (Donau bei Engelhartszell) Mysidae Schwebgarnelen Limnomysis benedeni Czerniavsky Ponto-kaspis B (Neusiedler See), W, N, O (Gewässer der Donau-Niederung) Hemimysis anomala G.O.Sars Ponto-kaspis W (Donau- Hauptstrom), N?, O? Katamysis warpachowskyi G.O.Sars Ponto-kaspis W (Donau, Neue Donau), N (Donau- Hauptstrom) Große Flüsse, Bereiche mit geringer Fließgeschwindigkeit, bevorzugt Makrophytenbestände und auch Hohlraum-reiche Substrate x x x x erster gesicherter Fund in Ö 1998, über Main-Donau-Kanal in die obere Donau eingewandert; rezent-expansive Art, die sich weiter flußabwärts ausbreiten wird Moog et al bes. Stillgewässer (Häfen, Staubecken), Altarme, auch an mäßig beströmten Ufern von Fließgewässern, nachts im Donau- Hauptstrom driftend eigentlich euryhalin, Fließgewässerabschnitte mit Hartsubstrat, nachts im Donau-Hauptstrom driftend, auch in Stillgewässern (Häfen) etwas euryhalin, vornehmlich Fließgewässerabschnitte mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, auch Stillgewässer (Häfen), an Ufern mit Blockwurf und teilweise auch mit Makrophyten x x x Erstfund in Ö 1973, Verschleppung mit Schiffverkehr von indigenen Beständen in der unteren Donau x x x x Erstfund in Ö 1998, Verschleppung mit Schiffsverkehr von in Litauen ausgesetzten Beständen über die Ostsee, Verbindungskanäle zum Rhein und den Rhein-Main-Donau- Kanal x? x x x Erstfund in Ö 2001, möglicherweise Verschleppung mit Schiffsverkehr von indigenen Beständen in der unteren Donau Weish & Türkay 1975, Wittmann et al Wittmann et al Wittmann 2002 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

272 272 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis CABANA, G.; TREMBLAY, A.; KALFF, J. & RASMUSSEN, J. B. (1994): Pelagic food chain structure in Ontario lakes: a determinant of mercury levels in lake trout (Salvelinus namaycush). Can. J. Fish. Aquat. Sci. 51: FAASSE, M. A. (1998): The Ponto-caspian mysid Hemimysis anomala Sars, 1907, new to the fauna of The Netherlands. Bull. Zoöl. Mus. Univ. Amsterdam 16: FÜRST, M.; HAMMAR, J.; HILL, C.; BOSTRÖM, U. & KINSTEN, B. (1984): Effects of the introduction of Mysis relicta into impounded lakes in Sweden [in Swed.]. Inf. Sötvattens-Lab. Drottningholm 1: KETELAARS, H. A. M.; LAMBREGTS-VAN DE CLUNDERT, F. E.; CARPENTIER, C. J.; WAGENVOORT, A. J. & HOOGENBOEZEM, W. (1999): Ecological effects of the mass occurrence of the Ponto-Caspian invader, Hemimysis anomala G.O. Sars, 1907 (Crustacea: Mysidacea), in a freshwater storage reservoir in the Netherlands, with notes on its autecology and new records. Hydrobiologia 394: KOKSVIK, J. I.; REINERTSEN, H. & LANGELAND, A. (1991): Changes in plankton biomass and species composition in Lake Jonsvatn, Norway, following the establishment of Mysis relicta. Am. Fish. Soc. Symp. 9: KORT OM HØYESTERETT (1999): Summary of Recent Supreme Court Decisions. Judgement 26. October Høyesterett internetsider ( [Internetseite mit höchstgerichtlichen Entscheidungen Norwegens, Zugriff am 15. März 2002]. MOOG, O.; NESEMANN, H.; ZITEK, A. & MELCHER, A. (1999): Erstnachweis der Süßwassergarnele Atyaephyra desmaresti (Millet 1831) (Decapoda) in Österreich. Lauterbornia 35: PRETZMANN, G. & PAULER, K. (1981): Atyaephyra desmaresti (Millet 1831) in Österreich? Anzeiger der math.-naturw. Kl. Österr. Akad. Wiss. 1981(8): RASMUSSEN, J. B.; ROWAN, D. J.; LEAN, D. R. S. & CAREY, J. H. (1990): Food chain structure in Ontario lakes determines PCB levels in lake trout (Salvelinus namaycush) and other pelagic fish. Can. J. Fish. Aquat. Sci. 47: REINHOLD, M. & TITTIZER, T. (1998): Limnomysis benedeni Czerniavsky 1882 (Crustacea, Malacostraca), ein weiteres pontokaspisches Neozoon im Main-Donau-Kanal. Lauterbornia 33: RIEMAN, B. E. & FALTER, C. M. (1981): Effects of the establishment of Mysis relicta on the macrozooplankton of a large lake. Trans. Am. Fish. Soc. 110: SCHLEUTER, A.; GEISSEN, H.-P. & WITTMANN, K. J. (1998): Hemimysis anomala G.O. Sars 1907 (Crustacea: Mysidacea), eine euryhaline pontokaspische Schwebgarnele in Rhein und Neckar. Erstnachweis für Deutschland. Lauterbornia 32: TITTIZER T.; SCHÖLL, F.; BANNING, M.; HAYBACH, A. & SCHLEUTER, M. (2000): Aquatische Neozoen im Makrozoobenthos der Binnenwasserstraßen Deutschlands. Lauterbornia 39: WEINZIERL A.; SEITZ, G. & THANNEMANN, R. (1997): Echinogammarus trichiatus (Amphipoda) und Atyaephyra desmaresti (Decapoda) in der bayerischen Donau. Lauterbornia 31: WEISH, P. & TÜRKAY, M. (1975): Limnomysis benedeni in Österreich mit Betrachtungen zur Besiedlungsgeschichte (Crustacea: Mysidacea). Arch. Hydrobiol., Suppl. 44: WITTMANN, K. J. (1995): Zur Einwanderung potamophiler Malacostraca in die obere Donau: Limnomysis benedeni (Mysidacea), Corophium curvispinum (Amphipoda) und Atyaephyra desmaresti (Decapoda). Lauterbornia 20: WITTMANN, K. J. (2002): Weiteres Vordringen pontokaspischer Mysidacea (Crustacea) in die mittlere und obere Donau: Erstnachweise von Katamysis warpachowskyi für Ungarn, die Slowakei und Österreich, mit Notizen zur Biologie und zum ökologischen Gefährdungspotential. Lauterbornia 44: WITTMANN, K. J. & ARIANI, A. P. (2000): Limnomysis benedeni: Mysidacé ponto-caspien nouveau pour les eaux douces de France (Crustacea, Mysidacea). Vie et Milieu 50: WITTMANN, K. J.; THEISS, J. & BANNING, M. (1999): Die Drift von Mysidacea und Decapoda und ihre Bedeutung für die Ausbreitung von Neozoen im Main-Donau-System. Lauterbornia 35: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

273 Neobiota in Österreich Tiere Krebstiere: Flohkrebse (Crustacea: Amphipoda: Corophiidae und Gammaridae) M. Pöckl 34 Weltweit sind mehr als Arten der Ordnung Amphipoda bekannt (BOUSFIELD 1983), 80 % davon gehören in die Unterordnung der Gammaridea. In Österreich kommen fünf Familien vor: Corophiidae, Talitridae, Crangonyctidae, Niphargidae und Gammaridae. Die zuletzt genannte Familie beinhaltet die meisten autochthonen und allochthonen Arten der Oberflächengewässer Österreichs. Weltweit umfasst die Familie Gammaridae (s. l.) etwa Arten, in der überwiegenden Mehrzahl Süßwasserkrebse (BARNARD & BARNARD 1983). Die meisten Arten bewohnen Fließgewässer in Europa und Nordamerika und unterirdische Gewässersysteme. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich die Zahl der bekannten taxonomischen Einheiten mehr als verdreifacht. Dabei wird die Validität einzelner Merkmale und deswegen auch der morphologisch verschiedenen Formen von verschiedenen Autoren recht unterschiedlich beurteilt. In der Limnofauna Europaea sind 356 Amphipodenarten aufgelistet (PINKSTER 1978). Im Catalogus Faunae Austriae nennt VORNATSCHER (1965) 21 Amphipodenarten, von denen er 15 Arten der stygobionten Fauna zurechnet. Somit verbleiben für die Oberflächengewässer Österreichs 6 Arten, darunter aber auch schon zwei pontokaspische Arten (Corophium curvispinum und Dikerogammarus haemobaphes) und die osteuropäische Synurella ambulans. Hinzu kommen folgende erst in den letzten beiden Jahrzehnten eingewanderten 5 Neozoen: Dikerogammarus villosus, D. bispinosus, Echinogammarus ischnus, E. trichiatus, Obesogammarus obesus. Gammaridea dominieren vielfach die jeweiligen Biozönosen sowohl nach Anzahl der Individuen als auch nach der Biomasse, weil sie unter günstigen Bedingungen eine hohe Fortpflanzungskapazität besitzen. Die genannten Arten haben eine vorwiegend detritivore Ernährungsweise. Sie verzehren partikuläre organische Substanz, Falllaub von Laubbäumen, anderen pflanzlichen Detritus, lebende, grüne Pflanzen und Algen. Auch andere Evertebraten, vor allem Insektenlarven, werden von den Amphipoden konsumiert. Isotopenanalysen belegen für D. villosus dasselbe trophische Niveau wie für verschiedene Fischarten (MARGUILLIER 1998). Durch ihre detritivore Ernährung und hohe Fortpflanzungskapazität nehmen die Amphipoden eine wichtige Position im Nahrungsnetz aquatischer Ökosysteme ein. Ihre hohe Bedeutung als Fischnährtiere ist legendär. Der Schlickkrebs Corophium curvispinum ist die heute am weitesten verbreitete Amphipodenart pontokaspischer Herkunft (JAZDZEWSKI 1980; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999; VAN DEN BRINK et al. 1991, 1993a). Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Art durch verschiedene Kanäle wandernd und von Schiffen verschleppt ihre ursprüngliche Verbreitung auszuweiten und in Richtung Ost- und Nordsee vorzustoßen wurde der Schlickkrebs in der Umgebung von Berlin entdeckt (WUNDSCH 1912), unter dem Namen C. devium beschrieben und später auch vom Odersystem (WUNDSCH 1913, 1915, 1920) gemeldet. SELIGO (1920) meldete die Art von der unteren Vistula, SCHLIENZ (1924b) von der unteren Elbe, LEPEHNE (1924) vom Neman (Ostpreußen). Großbritannien wurde wahrscheinlich 1918 über das Ballastwasser von Handelsschiffen erreicht, die von Häfen aus der Elbe ausgelaufen waren (CRAWFORD 1935; HARRIS 1991). Dort verbreitete die Art sich rasch über das verzweigte englische Kanalnetz und wurde von vielen Fundstellen aus den Midlands gemeldet (GLEDHILL et al. 1993). Deutsche Angaben belegen Funde aus dem Mittellandkanal zwischen Peene und Hannover (GENNERICH & KNÖPP 1956) und vom Dortmund- Ems-Kanal (HERHAUS 1978a). 34 Dr. M. Pöckl, Am Schierlberg 1, A-3381 Golling an der Erlauf, bzw. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. BD1-N, Landhausplatz 1, Haus 13, A-3109 St. Pölten, Manfred.Poeckl@noel.gv.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

274 274 Neobiota in Österreich Tiere Die Arealausweitung des Schlickkrebses entgegen die Fließrichtung der Donau wurde ebenfalls bereits früh registriert (UNGER 1918). In den frühen 1930er Jahren drang die Art über den Sio-Kanal in den Plattensee vor, den sie rasch in Besitz nahm (MOON 1934; SEBESTYÉN 1934). In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre war das Vorkommen von C. curvispinum aus der deutschen Donau oberhalb von Passau bekannt (VORNATSCHER 1965; KOTHÉ 1968; LIEPOLT ) wurde der Schlickkrebs im deutschen und niederländischen Abschnitt des Rheins gefunden (VAN DEN BRINK et al. 1989; SCHÖLL 1990a; TITTIZER et al. 1990). Der Rhein wurde über das Havel-Spree-System, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal besiedelt (TITTIZER 1996). Von dort eroberte die Art den ganzen Fluss und seine Zubringer (BOBBE 1994). In den Main-Donau-Kanal drang C. curvispinum von zwei Richtungen aus vor: einerseits von Rhein und Main, andererseits von der oberen Donau wurde der Schlickkrebs im Main-Donau-Kanal gefangen (TITTIZER 1996). Auch andere große Ströme des ponto-kaspischen Beckens, wie Ural, Wolga, Don, Dnjepr und Dnjestr wurden weit stromaufwärts besiedelt. Ebenso wurden in vielen russischen, ukrainischen und asiatischen Flüssen, Kanälen und Staubecken erfolgreich Einbürgerungsversuche durchgeführt (Literatur in JAZDZEWSKI 1980). Besonders im Rheinabschnitt hat sich C. curvispinum explosionsartig entwickelt und eine Dichte von Individuen pro m 2 Steinsubstrat erreicht (SCHÖLL 1990a; VAN DEN BRINK et al. 1993a). Der maximal 7 mm Körperlänge erreichende Schlickkrebs hat eine Lebenserwartung von weniger als acht Monaten. Seine Fortpflanzungsperiode beginnt im März und endet im Oktober, es werden dabei drei Generationen durchlaufen. Die Nahrung dieses euryöken Filtrierers besteht aus Phytoplankton und Detritus. Eutrophierung wirkt sich auf die Population positiv aus. Corophium curvispinum baut auf Steinen und Holzbalken, aber auch auf Wasserpflanzen Schlammröhren (VAN DER VELDE et al. 1998, 1999; RAJAGOPAL et al. 1999). Um in den Röhren genügend Sauerstoff zu erhalten, benötigen die Tiere bestimmte Strömungsgeschwindigkeiten oder Wellenschlag. Bei niedrigen Sauerstoffkonzentrationen verlassen die Tiere ihre Röhren und beginnen zu schwimmen. Bereits Anfang der 1960er Jahre war Dikerogammarus haemobaphes in der österreichischen Donau von Hainburg bis Wien-Nußdorf bekannt (WEBER 1962; VORNATSCHER 1965). In den 1980er Jahren war sie im Rahmen der Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth die Gammaridenart mit der höchsten Abundanz im Stauwurzelbereich und der freien Fließstrecke. Seit 1976 wurde D. haemobaphes regelmäßig in der deutschen Donau nachgewiesen, ist seither bis über die Weltenburger Enge hinaus vorgedrungen und auch in den Unterlauf der Isar eingewandert (WEINZIERL et al. 1996). Zumindest das Vorkommen in der Isar zeigt, dass diese Art zu aktiver Ausbreitung, unabhängig von einer Verschleppung durch Schiffe, fähig ist hatte die Art den Main-Donau-Kanal erreicht. Ein Jahr nach der Inbetriebnahme des Kanales wurde sie 1993 im Kanal selbst und auch im Main bei Bamberg festgestellt. Somit war D. haemobaphes wahrscheinlich die erste Art, welche über den Main-Donau-Kanal die europäische Wasserscheide zwischen Rhein- und Donausystem überwunden hat. Obwohl D. haemobaphes im Main in recht stattlicher Zahl auftrat, lassen die damals noch großen Lücken in seiner Verbreitung vermuten, dass er von Schiffen verschleppt wurde und sich punktförmig insbesondere von Häfen ausgehend weiter ausgebreitet hat (SCHLEUTER et al. 1994). Nachdem diese Gammaridenart zahlreiche Gewässer Deutschlands besiedelt hatte, ist ihre Bestandsentwicklung derzeit wieder überall rückläufig. Dies ist auch in Österreich der Fall und dürfte mit dem Vorkommen und zahlenmäßig starken Auftreten von Dikerogammarus villosus in Zusammenhang stehen (siehe unten). Dikerogammarus haemobaphes ist eine euryöke Gammaridenart, die auf Steinen, Makrophyten und Fadenalgen in großen Flüssen und Seen vorkommt (KITISYNA 1980; MUSKÓ 1993; TITTIZER 1996). Die Art ist salzwassertolerant bis zu einer Konzentration von 0,8 % und verträgt einen weiten Temperaturbereich, die Fortpflanzungsperiode beginnt im April und endet im Oktober, im warmen Abwasser von Kraftwerksanlagen pflanzt sich D. haemobaphes jedoch das ganze Jahr hindurch fort (PONOMAREVA 1975; KITISYNA 1980). Die Nahrung (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

275 Neobiota in Österreich Tiere 275 besteht aus verschiedenem pflanzlichen Material: Diatomeen, Fadenalgen und Detritus (PONYI 1961; ROMANOVA 1963). Wegen ihres hohen Fortpflanzungspotenzials verfolgte man in Russland die Absicht, D. haemobaphes als Fischnährtier zu züchten (VOROB EVA & NIKONOVA 1987). Dikerogammarus villosus ist eine pontokaspische Gammaridenart, die in der unteren Donau und im Deltabereich sehr häufig vorgekommen ist (MORDUKHAI-BOLTOWSKOI 1969). Früher drang sie in den Flüssen des pontokaspischen Beckens nicht so weit stromaufwärts vor wie D. haemobaphes (POLITSCHUK 1969; ZIMBALEWSKAJA 1969). In der großen ungarischen Tiefebene ist sie seit Beginn der systematischen Aufsammlungen gut bekannt, ihre ehemalige Verbreitung war aber durch das Engtal bei Dunakanyar begrenzt. In den 1980er Jahren wurde diese Art im Rahmen der Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth noch nicht gefunden wurde D. villosus dann zum ersten Mal in der österreichischen Donau nachgewiesen, 1991 wurde sie unterhalb von Hainburg, bei Schönau östlich von Wien, und bei Zwentendorf gefangen, 1993 im Linzer Hafen (NESEMANN et al. 1995). Wegen der enormen Größe dieser Art erwachsene Männchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 30 mm und wegen der oft auffälligen Zeichnung ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Exemplare in Aufsammlungen früherer Jahre übersehen wurden. Dikerogammarus villosus wurde 1991 bei Jochenstein beobachtet und war dort schon im folgenden Jahr häufiger als D. haemobaphes (WEINZIERL et al. 1996). Später nahm diese Gammaridenart denselben Ausbreitungsweg wie D. haemobaphes, nämlich die obere Donau (1992), den Donau-Main-Kanal (1993), den Main (1994), und schließlich den Rhein, wo sie in den Niederlanden gefangen wurde (BIJ DE VAATE & KLINK 1995). Auch im unteren Rhein ist D. villosus mittlerweile zu einem bedeutenden Fischnährtier geworden und erreicht die höchste Dichte auf Hartsubstraten (KELLEHER et al. 1998) wurde D. villosus im Mittellandkanal, den Stichkanälen Hildesheim und Salzgitter, dem Elbe-Seitenkanal, dem Elbe- Havel-Kanal, der Weser bei Minden und in der Elbe bei Magdeburg, 1999 auch im Oder- Spree-Kanal nachgewiesen (TITTIZER et al. 2000). Im Mai und Juni 2001 wurde D. villosus in der Oder und im Oder-Spree-Kanal nachgewiesen (MÜLLER et al. 2001). In vielen Kanalabschnitten ist die Art bereits dominant. Die Tiere wurden unter Steinen, in sowohl lockerer als auch mit Beton oder Asphalt vergossenen Steinschüttungen, in durch Ablösung des Asphaltes entstandenen Ritzen, in Spalten und Betonverbundsteinen, zwischen Kolonien der Dreikantmuschel Dreissena polymorpha und in Hohlräumen des Süßwasserschwammes Spongilla lacustris gefunden. Kleinere Individuen befanden sich im oberflächennahen Algenfilz von Steinen und der Spundwände (GRABOW et al. 1998). Stromabwärts von Hainburg wurde D. villosus 1991 in Felstümpeln am rechten Donauufer gefunden. In porösen Steinen klettern die Tiere tief in die Löcher, aus denen sie nur mit sanfter Gewalt herausgezogen werden können. Bei Niedrigwasser können die von D. villosus bewohnten Felstümpel auch austrocknen (Pöckl unpubl.). Dikerogammarus villosus weist einen weiten Toleranzbereich gegenüber Temperatur und Salinität auf (BRUIJS et al. 2001). Die Nahrung setzt sich aus einem pflanzlichen, aber auch aus einem erheblichen tierischen Anteil zusammen. Die Männchen besitzen kräftige Mundwerkzeuge und fressen andere Makroevertebraten, andere Gammaridenarten und auch kleine und schwache Artgenossen (MORDUKHAI-BOLTOVSKOI 1949; DICK & PLATVOET 2000, 2001; Pöckl unpubl.). Dadurch scheinen sie gegenüber anderen Gammariden einen großen Konkurrenzvorteil zu haben. Große Exemplare von D. villosus haben so starke Mundwerkzeuge, dass sie andere Gammariden (einschließlich Artgenossen) zu jedem beliebigen Zeitpunkt (und nicht nur knapp nach der Häutung) fressen können (DICK & PLATVOET 2000, 2001). In den kommenden Jahren ist mit weiteren Populationszuwächsen, Arealvergrößerungen und einer Verschiebung der benthischen Dominanzverhältnisse zugunsten von D. villosus zu rechnen. Viele Details bezüglich Lebensgeschichte und Verhalten dieser interessanten Gammaridenart sind noch unbekannt. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

276 276 Neobiota in Österreich Tiere Nach MÜLLER & SCHRAMM (2001) hat eine dritte Dikerogammarus-Art die mittlere und obere Donau besiedelt: Dikerogammarus bispinosus. Die Autoren untermauern ihre Behauptung hinsichtlich der Gültigkeit des Artstatus von D. bispinosus durch genetische Untersuchungen. In der ungarischen Donau bei Szob kamen im August 1997 alle drei Arten, D. haemobaphes, D. villosus und D. bispinosus syntop vor und dürften reproduktiv isoliert sein. In der March-Mündung bei Theben an der slowakisch-österreichischen Grenze fanden MÜLLER & SCHRAMM (2001) eine reine D. bispinosus-population in hoher Dichte, im Linzer Hafen hingegen nur zwei Individuen an einem Schiffskörper. Auch in der deutschen Donau bei der Isarmündung wurde D. bispinosus bereits gesammelt (Rachl & Potel mündl. Mitt.). Adulte Männchen von D. bispinosus sind auch morphologisch relativ gut von D. villosus abzugrenzen (vgl. CARAUSU et al. 1955), für weibliche Exemplare ist eine morphologische Trennung der beiden Arten sehr schwierig, für Jungtiere in der Praxis nicht möglich. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass sich im österreichischen Dikerogammarus-Material früherer Aufsammlungen auch die nunmehr nachgewiesene dritte Art, D. bispinosus, in mehr oder weniger großem Ausmaß verbirgt. Echinogammarus ischnus gehört zu jener Gruppe von pontokaspischen Gammariden, welche sich am weitesten durch Europa in nordwestlicher Richtung ausbreiten konnte und die Nord- und Ostsee erreichte (JAZDZEWSKI 1980). Außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes wurde E. ischnus erstmals 1928 in der Weichsel entdeckt (JAROCKI & DEMIANOWICZ 1931). Wahrscheinlich ist er dorthin über die Flüsse Dnjepr, Pripjet und Bug sowie über den Pripjet-Bug-Kanal gelangt (JAZDZEWSKI 1980). Die Art wurde auch im Dortmund-Ems-Kanal entdeckt (HERHAUS 1978b). Der wahrscheinlichste Ausbreitungsweg ist das gut ausgebaute Kanalsystem, das die Flüsse Vistula, Oder, Elbe und Weser miteinander verbindet (JADZDEWSKI 1980). Im Zeitraum 1979 bis 1981 wurden Exemplare von E. ischnus von mehreren Sammelstellen am Mittellandkanal gefunden (HERBST 1982). Ende der 1980er Jahre wurde die Art im Rhein-Herne-Kanal und im Wesel-Dattel-Kanal gesammelt (SCHÖLL 1990b). Diese drei Kanäle stehen alle mit dem unteren Rhein in Verbindung. Im Oktober 1989 wurde die Art im deutschen Teil des unteren Rheins bei Emmerich mit einer Populationsdichte von ca. 100 Individuen pro m 2 festgestellt (SCHÖLL 1990b) wurde E. ischnus im unteren Rhein bei Lobith und Waal bei Nijmegen in den Niederlanden gefunden (VAN DEN BRINK et al. 1993b; VAN DER VELDE et al. 1998, 1999). In der Donau drang diese Gammaridenart bis in den slowakischen Teil bei Jarovce vor (BRTEK 1953; STRASKRABA 1953, 1959, 1962; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964) und wurde von der gesamten Donaustrecke unterhalb dieses Ortes häufig nachgewiesen (CARAUSU et al. 1955; KARAMAN 1974). Exemplare von E. ischnus drangen auch in die Theiß bis oberhalb von Szeged (DUDICH 1927), aber auch in die Unterläufe der Drau und Save vor (KARAMAN 1953). Bis in die 1960er Jahre war E. ischnus aus der österreichischen Donau noch nicht bekannt (VORNATSCHER 1965; DUDICH 1967). In den 1970er Jahren muss E. ischnus einen weiten Sprung stromaufwärts vollzogen haben. Die Art wurde erstmals für Österreich in den 1980er Jahren im Rahmen der Ökosystemstudie Donaustau Altenwörth westlich von Krems in der Wachau nachgewiesen (PÖCKL 1988). Dort kam sie gemeinsam mit Dikerogammarus haemobaphes vor. Echinogammarus ischnus gilt als Bewohner von Unterläufen großer Flüsse und soll für den Potamalabschnitt typisch sein (JAZDZEWSKI 1980; VAN DEN BRINK et al. 1993b). Die Gammaridenart bevorzugt schlammige Stellen unter Steinen. Darüber hinaus gilt sie als eurytherm und salztolerant bis zu einer Konzentration von 0,13 % (SCHELLENBERG 1942; JAZDZEWSKI 1980). Hinsichtlich der Lebensgeschichte und der Konkurrenzstärke von E. ischnus gegenüber anderen Gammaridenarten ist kaum etwas bekannt. In diesem Zusammenhang dürfte besonders interessant sein, dass E. ischnus vermutlich über das Ballastwasser von Schiffen über den Atlantischen Ozean transportiert wurde. In den unteren Großen Nordamerikanischen Seen und im Oberen St. Lorenz-Strom verdrängt er derzeit die dort heimische Gammaridenart Gammarus fasciatus (DERMOTT et al. 1998). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

277 Neobiota in Österreich Tiere 277 Echinogammarus trichiatus stammt ebenfalls aus dem pontokaspischen Becken und wurde 1996 erstmals in der bayerischen Donau bei Jochenstein und Kachlet konstant in geringer bis mittlerer Abundanz nachgewiesen (WEINZIERL et al. 1997). Die Art kommt auch in der unteren Donau (Rumänien, Bulgarien, z. B. RUSSEV 1979) vor. Im Frühjahr 1999 schließlich trat E. trichiatus in wenigen Exemplaren bereits bei Deggendorf und in der Stauhaltung Straubing auf, etwa 120 km stromaufwärts vom bayerischen Erstfund. Im August 1998 wurden Exemplare von E. trichiatus auch im oberösterreichischen Donauabschnitt bei Engelhartszell und Kramesau im Bereich überströmter Schotterbänke gefunden (Nesemann mündl. Mitt.). Ein Vorkommen dieser Art vom Donauabschnitt in Niederösterreich und Wien ist bisher noch nicht bekannt, mit einer Ausbreitung in Fließrichtung ist jedoch sicherlich zu rechnen. Im Juni 2000 wurde E. trichiatus erstmals im Oberrhein bei Kirschgartshausen (Baden-Württemberg) nachgewiesen. Im Juni 2001 wurde ein weiteres weibliches Exemplar bereits im Niederrhein bei Duisburg (Nordrhein-Westfalen) gefunden (PODRAZA et al. 2001). Durch die Funde im Rhein bestätigte sich die von TITTIZER et al. (2000) geäußerte Vermutung, dass auch diese Art über den Main-Donau-Kanal die natürlichen Einzugsgebietsgrenzen überwinden kann. Interessant ist jedoch das sehr disjunkte und große Lücken aufweisende Verbreitungsmuster von E. trichiatus in der unteren, bayerischen und oberösterreichischen Donau sowie am Ober- und Niederrhein. Dieses ist nur durch die Schifffahrt als Hauptausbreitungsvektor erklärbar. Lebensweise und Ökologie dieser Art sind größtenteils unbekannt. Obesogammarus obesus ist im Becken des Schwarzen und Assow schen Meeres sowie des Kaspisees weit verbreitet und steigt in die großen Fluss-Systeme des Gebietes bis in ihre Mittelläufe auf (JAZDZEWSKI 1980). Seit 1994 wird O. obesus auch in Österreich gefunden. Der Erstfund gelang am rechtsseitigen Donauufer bei Strom-km im Bereich überströmter Schotterbänke bei der Rollfähre Klosterneuburg (Nesemann mündl. Mitt.) wurde die Art dann auch in Oberösterreich bei Engelhartszell nachgewiesen konnten WEINZIERL et al. (1996) O. obesus in der oberen Donau in Bayern nachweisen. Zunächst trat die Art in der Donau-Stauhaltung Jochenstein und bei Passau-Kachlet auf, später zwischen Regensburg und der Staustufe Geisling. Dort wurde O. obesus 1998 in hoher Dichte (bis Individuen pro m 2 ) gesammelt (TITTIZER et al. 2000). In einigen Bereichen der Donau scheint O. obesus bereits Dikerogammarus-Arten zu verdrängen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass auch diese pontokaspische Gammariden-Art über den Main-Donau- Kanal in das Flussgebiet des Rheins weiter eindringen wird. Der halotolerante Süßwasserstrandflohkrebs Orchestia cavimana (Fam. Talitridae) hatte ursprünglich eine ponto-mediterrane Verbreitung und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit durch Schiffe nach Westeuropa verschleppt. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wanderte O. cavimana aus dem westlichen Mittelmeergebiet den Flussläufen Frankreichs nach Norden und Nordosten folgend ins westliche Mitteleuropa ein (KINZELBACH 1965). In den Bundeswasserstraßen Deutschlands wurde seine Ausbreitung durch den Bau von Kanälen und durch die Schifffahrt begünstigt. In Deutschland wurde O. cavimana erstmals 1920 von SCHLIENZ (1924a) am Ufer der Außenalster bei Hamburg gefunden. KINZELBACH (1972) beschreibt einen möglichen Ausbreitungsweg aus hauptsächlich südwestlicher Richtung vorstoßend via Seine, Marne, Rhein-Marne-Kanal in die Mosel und den Oberrhein. Vom Rheindelta breitete sich die Art wahrscheinlich in den 1950er Jahren noch nach Friesland und möglicherweise bis in die Unterweser aus. Die Art soll auch massenhaft im Main vorkommen (Nesemann mündl. Mitt.). Im Unterschied zu allen anderen hier genannten Amphipoda besiedelt O. cavimana semiterrestrische Habitate der Spritzwasserzone stehender und fließender Gewässer. Der dämmerungs- und nachtaktive Süßwasserstrandfloh findet sich hier unter Steinen und Schwemmholz und gilt als wichtiger Destruent allochthonen Pflanzenmaterials. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

278 278 Neobiota in Österreich Tiere Osteuropäische Populationen von O. cavimana sind im Donausystem auf den unteren und mittleren Abschnitt beschränkt. Sie sind bisher nie über die Große Ungarische Tiefebene westwärts vorgestoßen und eine derartige Expansion ist derzeit auch nicht zu erwarten (NESEMANN et al. 1995). Außerdem unterscheiden sich die osteuropäischen Populationen von O. cavimana erheblich von den oben besprochenen westeuropäischen Populationen: (i) erste weisen eine deutlich kleinere Körperlänge von maximal 14 mm auf, während zweite bis 20 mm lang werden, (ii) erste scheinen auf geschützte, beschattete Uferbereiche mit relativ stabilen Wasserständen und Mikrohabitaten mit hoher Luftfeuchtigkeit beschränkt, während zweite Schotterbänke größerer Fließgewässer mit stark schwankenden Wasserständen bewohnen, und dabei besser an Überflutungen und Trockenperioden über längere Zeiträume angepasst sind, (iii) erste haben ein ziemlich konstantes, zweite ein stark expansives Verbreitungsmuster. Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimana Populationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Deshalb wurde diese interessante Art hier etwas ausführlicher beschrieben. Außerdem erscheinen vergleichende Untersuchungen zwischen den west- und osteuropäischen Populationen von O. cavimana hinsichtlich Genetik, Morphologie und Ökologie aufgrund der oben beschriebenen Unterschiede viel versprechend. Die im Karpatenbecken häufig und beinahe lückenlos vorkommende Synurella ambulans besiedelt in den Niederungen Kleingewässer und temporär überflutete Sümpfe der Auwälder, Flachmoore, Bruchwälder und Sumpfquellen, im Hügelland Quelltümpel, Sumpfquellen und (langsam fließende) kleine Bäche. Bisher wurden bereits eine Fülle von Nachweisen aus der Großen und Kleinen Ungarischen Tiefebene publiziert (z. B. DUDICH 1927, 1947; STRASKRABA 1958, 1962; BRTEK 1953; BRTEK & ROTHSCHEIN 1964) wurden Exemplare von S. ambulans in einem Leitha-Altwasser unterhalb von Rohrau, in einem temporären Altwasser der Thaya bei Hohenau, 1992 in einem Weidenbruchwald an der Leitha bei Pachfurth und 1995 in Sumpfgebieten der Strem, Südburgenland, gefunden (NESEMANN 1993; NESEMANN et al. 1995). Auch am Ufer des Plattensees und am Ostufer des Neusiedler Sees kommt diese Amphipodenart vor. Darüber hinaus existieren disjunkt verbreitete Populationen im Gebiet des Po in Norditalien sowie im Klagenfurter Becken. Nach VORNATSCHER (1965) kommt die Art in Bad Deutsch Altenburg, Keutschach, Warmbad Villach, in der Grazer Umgebung und im burgenländischen Nikitsch (Kroatisch Minihof) vor. Der deutsche Erstnachweis im Donaueinzugsgebiet (Oberbayern) von 1994 ist weiträumig isoliert und wird als Relikt eines postglazialen Ausbreitungsvorstoßes gedeutet (HECKES et al. 1996). Im Überschwemmungsgebiet großer Tieflandflüsse, aber auch im Plattensee und Neusiedler See besiedelt S. ambulans Schilf- und Röhrichtbestände in großer Individuenzahl. Im Donausystem bewohnt die Art strömungsarme bis -freie Seitenarme, wo man sie in dichten Ansammlungen sich zersetzenden Falllaubes, in der Röhrichtzone und im abgestorbenen Pflanzenmaterial findet (NESEMANN et al. 1995). Eine wenig beachtete ponto-sarmatische Gruppe hat sich innerhalb des Genus Niphargus (Familie Niphargidae) mit dem Subgenus Phaenogammarus herausgebildet. Es handelt sich hierbei um Amphipoden, die von Grundwasserbewohnern abgeleitet werden können und die sekundär wieder zum Leben in Oberflächengewässern zurückgekehrt sind (STRASKRABA 1958). Bemerkenswert ist die beibehaltene Fähigkeit zum Überleben in äußerst sauerstoffarmen Habitaten und damit die Fähigkeit stehende Gewässer zu besiedeln, in denen Gammariden sonst nicht dauerhaft vorkommen können. Niphargus (Phaenogammarus) hrabei wurde 1992 von Donau-Sümpfen am Fadenbach bei Witzelsdorf und Eckartsau, von einem Donau- Tümpel am Schönauer Wasser zwischen Schönau und Mühlleiten, von einem Donau- Waldsumpf in der Lobau südlich von Mühlleiten sowie im Theißgebiet bei Zagyva oberhalb Jaszberény gesammelt (NESEMANN 1993). Ansonsten besiedelt die Art die pannonische und walachische Tiefebene sowie weiter östlich das Tiefland am Schwarzen Meer. Ihre westlichste Verbreitung erstreckt sich von der Kleinen Ungarischen Tiefebene bis ins Wiener (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

279 Neobiota in Österreich Tiere 279 Becken, in der Donau aufwärts bis unterhalb von Wien wurde die Art in Donau-Altwässern in der Klosterneuburger Au, also westlich von Wien, gefunden (NESEMANN et al. 1995). VORNATSCHER (1965) nennt sie für das Nordburgenland: Wallern am Ostufer des Neusiedler Sees. Es kann damit gerechnet werden, dass die expansiven westeuropäischen O. cavimana- Populationen über das Donaueinzugsgebiet nach Österreich vordringen werden. Aus der unteren Donau könnten durchaus noch weitere Arten der Gattung Pontogammarus gefördert durch den Schiffsverkehr nach Österreich verschleppt werden. Mit einer sprunghaften Zunahme von Neozoen unter den Amphipoden (und auch Malakostraken Crustaceen) muss gerechnet werden, sollte der Donau-Oder-Kanal als Wasserstraße verwirklicht werden. Dann könnten nach Wegfall einer weiteren natürlichen Ausbreitungsbarriere viele weitere Vertreter der Höheren Krebstiere (Malacostraca) in unsere Gewässer vordringen. Dies hätte massive Auswirkungen auf die aquatischen Ökosysteme, deren Folgen im Detail jedoch nicht prognostizierbar sind. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

280 280 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name nach Eggers & Martens (2001) Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Crangonyctidae Synurella ambulans Müller Schreitender Flohkrebs Corophiidae Corophium curvispinum (Sars) Süßwasser- Schlickkrebs Gammaridae Flohkrebse Echinogammarus ischnus Granataugen- (Behning) Flohkrebs Echinogammarus trichiatus (Martynov) Dikerogammarus bispinosus Martynov Zweidorn- Höckerflohkrebs Dikerogammarus haemobaphes (Eichwald) Kleiner Höckerflohkrebs Dikerogammarus villosus (Sovinski) Obesogammarus obesus (Sars) Großer Höckerflohkrebs Niphargidae Niphargus (Phaenogammarus) hrabei S. Karaman Ponto-Kaspis B, N, St, K (Strem, Neusiedlersee, Nikitsch, Leitha, Thaya, Bad Deutsch-Altenburg, Graz-Umgebung, Keutschach, Warmbad Villach) Aue- und Bruchwälder, Flachmoore, Quellsümpfe, Sumpfwiesen, Schilfbestände x? x? x x anthropogener Anteil an der Verbreitung nicht bekannt Nesemann 1993, Nesemann et al Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau, March, Raab, Pinka, Strem) Gewässer mit mäßiger Fließgeschwindigkeit, Flußsohle und Hartsubstrate x x x x x? seit etwa 1900 mit Schiffsverkehr verbreitet, aber auch aktiv wandernd Kothé 1968 Ponto-Kaspis B, W, N, O (Donau) im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat Ponto-Kaspis O (Donau bei Engelhartszell und Kramesau) Ponto-Kaspis W, N (Donau bei Theben), O (Donau, Linzer Hafen) im Uferbereich großer Flüsse auf steinigem Substrat in fließenden Gewässern, rheophil Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) in stehenden und fließenden Gewässern der Donau und ihrer großen Zubringer Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) in fließenden Gewässern, rheophil Ponto-Kaspis W, N, O (Donau) in großen Strömen, steinige Bereiche aber auch pelorheophil x x x x mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd Pöckl 1988, Nesemann et al x x x x Flußabwärts wandernd Weinzierl et al. 1997, Nesemann mündl. Mitt. x x x x? mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd x x x x? mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd x x x x x? mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd, seit 1989 in Ö x x x x mit Schiffsverkehr verschleppt, aber auch aktiv wandernd Müller & Schramm 2001 Pöckl 1988 Neseman et al Nesemann 2000, Tittizer 2000 Ponto- Sarmatisch B, W, N (Lobau, Fadenbach, Schönauer Wasser, Klosterneuburg) Sümpfe, temporäre Aue-Altwässer x? x? x x anthropogener Anteil an der Verbreitung nicht bekannt Nesemann 1993 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

281 Neobiota in Österreich Tiere 281 Literaturverzeichnis BARNARD, J. L. & BARNARD, C. M. (1983): Freshwater Amphipoda of the World, Volumes 1 and 2. Hayfield Associates. Mt. Vernon, Virginia. 830 pp. BIJ DE VAATE, A. & KLINK, A. G. (1995): Dikerogammarus villosus SOWINSKY (Crustacea: Gammaridae) a new immigrant in the Dutch part of the Lower Rhine. Lauterbornia 20: BOBBE, T. (1994): Erstnachweis von Corophium curvispinum SARS in der Lahn. Lauterbornia 19: BOUSFIELD, E. L. (1983): An updated phyletic classification and palaeohistory of the Amphipoda. In: SCHRAM, F. R. (ed.): Crustacean Issues 1: Crustacean Phylogeny, , A.A. Balkema, Rotterdam. BRTEK, J. (1953): Beitrag zur Erkenntnis der Verbreitung einzelner neuer oder weniger bekannter pontokaspischer Tierarten der tschechoslowakischen Republik in der Donau. Biológia (Bratislava) 8(4): BRTEK, J. & ROTHSCHEIN, J. (1964): Ein Beitrag zur Kenntnis der Hydrofauna und des Reinheitszustandes des tschechoslowakischen Abschnittes der Donau. Biologicke Prace 10: (5), BRUIJS, M. C. M.; KELLEHER, B.; VAN DER VELDE, G. & BIJ DE VAATE, A. (2001): Oxygen consumption, temperature and salinity tolerance of the invasive amphipod Dikerogammarus villosus: indicators of further dispersal via ballast water transport. Arch. Hydrobiol. 152: CARAUSU, S.; DOBREANU, E. & MANOLACHE, C. (1955): Amphipoda, forme salmastre si de apa dulce. Fauna Republicii Populare Romine, Crustacea IV, 4, 1 407, Editura Academiei Republicii Populare Romine. CRAWFORD, G. I. (1935): Corophium curvispinum G.O. SARS, var. devium WUNDSCH, in England. Nature 136: 685. DERMOTT, R.; WITT, J.; YOUNG, M. & GONZÁLES, M. (1998): Distribution of the Ponto-Caspian amphipod Echinogammarus ischnus in the Great Lakes and replacement of native Gammarus fasciatus. J. Great Lakes Res. 24: DICK, J. T. A. & PLATVOET, D. (2000): Invading predatory crustacean Dikerogammarus villosus eliminates both native and exotic species. Proc. R. Soc. Lond. B 267: DICK, J. T. A. & PLATVOET, D. (2001): Predicting future aquatic invaders; the case of Dikerogammarus villosus. Aquatic Nuisance Species Digest 4/3: DUDICH, E. (1927): Neue Krebstiere in der Fauna Ungarns. Arch. Balatonicum 1: DUDICH, E. (1947): Die höheren Krebse (Malacostraca) der Mittel-Donau. Fragm. Faun. Hung. 10: DUDICH, E. (1967): Systematisches Verzeichnis der Tierwelt der Donau mit einer zusammenfassenden Erläuterung. In: LIEPOLT, R. (ed.): Limnologie der Donau 3: 4 69, Schweitzerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. EGGERS, O. & MARTENS, A. (2001): Bestimmungsschlüssel der Süßwasser-Amphipoda (Crustacea) Deutschlands. Lauterbornia 42: GENNERICH, J. & KNÖPP, H. (1956): Beiträge zur Chemie und Biologie des Mittellandkanals (Vorläufige Mitteilung). Mitt. Bundesanstalt Gewässerk. Koblenz 80: GLEDHILL, T.; SUTCLIFFE, D. W. & WILLIAMS, W. D. (1993): British Freshwater Crustacea Malacostraca: a key with ecological notes. Freshwater Biological Assiciation No. 52. Titus Wilson & Son, Kendal. 173 pp. GRABOW, K.; EGGERS, T. O. & MARTENS, A. (1998): Dikerogammarus villosus SOVINSKY (Crustacea: Amphipoda) in norddeutschen Kanälen und Flüssen. Lauterbornia 33: HARRIS, R. R. (1991): Amphipod also invades Britain. Nature 354: 194. HECKES, U.; HESS, M. & BURMEISTER, E.-G. (1996): Ein Vorkommen von Synurella ambulans F. MÜLLER, 1846 (Amphipoda: Crangonyctidae) in Südbayern. Lauterbornia 25: HERBST, V. (1982): Amphipoden in salzbelasteten niedersächsischen Oberflächengewässern. Gewässer und Abwässer 68/69: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

282 282 Neobiota in Österreich Tiere HERHAUS, K. F. (1978a): Die ersten Nachweise von Corophium curvispinum SARS, 1895 (Crustacea, Amphipoda, Corophiidae) im Dortmund-Ems-Kanal. Natur und Heimat 38(3): HERHAUS, K. F. (1978b): Die ersten Nachweise von Gammarus tigrinus SEXTON, 1939, und Chaetogammarus ischnus (STEBBING, 1906) (Crustacea, Amphipoda, Gammaridae) im Einzugsgebiet der Ems und ihre verbreitungsgeschichtliche Einordnung. Natur und Heimat 38(3): JAROCKI, J. & DEMIANOWICZ, A. (1931): Über das Vorkommen des pontokaspischen Amphipoden Chaetogammarus tenellus (G.O. SARS) in der Wisla (Weichsel). Bull. Acad. Polon. Sci. Cracovie, (B II) 1931: JAZDZEWSKI, K. (1980): Range extensions of some Gammaridean species in European inland waters caused by human activity. Crustaceana, Suppl. 6: KARAMAN, S. (1953): Pontokaspische Amphipoden der jugoslawischen Fauna. Acta Mus. Macedon. Sci. Nat., 1(2): KARAMAN, S. (1974): Crustacea, Amphipoda. Cat. Faun. Jugoslaviae, 3(3): KELLEHER, B.; BERGERS, P. J. M.; VAN DEN BRINK, F. B. W.; GILLER, P. S.; VAN DER VELDE, G. & BIJ DE VAATE, A. (1998): Effects of exotic amphipod invasions on fish diet in the Lower Rhine. Arch. Hydrobiol. 143: KINZELBACH, R. (1965): Ein Strandflohkrebs, Orchestia cavimana HELLER, am Oberrhein. Beitr. Naturkundl. Forsch. Südwestdeutschland 24: KINZELBACH, R. (1972): Zur Verbreitung und Ökologie des Süßwasser-Strandflohs Orchestia cavimana HELLER, 1865 (Crustacea: Amphipoda: Talitridae). Bonn. Zool. Beitr. 23: KITISYNA, L. A. (1980): Ecological and physiological pecularities of Dikerogammarus haemobaphes (EICHW.) in the region of the Tripolye State Supercentral Electric Station heated water discharge. Gidrobiol. Zh. 16(4): KOTHÉ, P. (1968): Hypania invalida (Polychaeta Sedentaria) und Jaera sarsi (Isopoda) erstmals in der deutschen Donau. Arch. Hydrobiol. Suppl. 34: LEPEHNE, J. H. (1924): Corophium curvispinum in Ostpreussen. Schr. Physik.-ökon. Ges. Königsberg 64(1): LIEPOLT, R. ( ): Limnologie der Donau. Lieferung 1 4. Schweitzerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 648 pp. MARGUILLIER, S. (1998): Stable isotopes ratios and food web structure of aquatic ecosystems. Thesis Vrije Universiteit Brussel, Belgium. MOON, H. P. (1934): A quantitative survey of the Balaton mud fauna. Magy. Boil. Kut. Munk. 7: MORDUKHAI-BOLTOWSKOI, D. (1949): Life cycle of some Caspian gammarids. Dokl. Akad. Nauk SSSR 46(5): MORDUKHAI-BOLTOWSKOI, D. (1969): Besondeheiten der kaspischen Fauna im Bassin der Donau. In: Limnologische Donauforschungen, Kiew, MÜLLER, J. & SCHRAMM, S. (2001): A third Dikerogammarus invader is located in front of Vienna. Lauterbornia 41: MÜLLER, O.; ZETTLER, M. L. & GRUSZKA, P. (2001): Verbreitung und Status von Dikerogammarus villosus (SOVINSKI, 1894) (Crustacea: Amphipoda) in der mittleren und unteren Strom-Oder und den angrenzenden Wasserstraßen. Lauterbornia 41: MUSKÓ, I. B. (1993): The life history of Dikerogammarus haemobaphes (EICHW.) (Crustacea: Amphipoda) living on macrophytes in Lake Balaton (Hungary). Arch. Hydrobiol. 127: NESEMANN, H. (1993): Zur Verbreitung von Niphargus (Phaenogammarus) DUDICH, 1941 und Synurella WRZESNIOWSKI, 1877 in der ungarischen Tiefebene (Crustacea, Amphipoda). Lauterbornia 13: NESEMANN, H. (2000): NESEMANN, H.; PÖCKL, M. & WITTMANN, K. (1995): Distribution of epigean Malacostraca in the middle and upper Danube (Hungary, Austria, Germany). Miscnea zool. Hung. 10: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

283 Neobiota in Österreich Tiere 283 PINKSTER, S. (1978): Amphipoda. In: ILLIES, J. (ed.): Limnofauna Europaea , Gustav Fischer Verlag. Stuttgart, New York. PÖCKL, M. (1988): Bestimmungsschlüssel für Peracarida der österreichischen Donau (Crustacea, Malacostraca). Wass. Abwass. 32: PODRAZA, P.; EHLERT, T. & ROOS, P. (2001): Erstnachweis von Echinogammarus trichiatus (Crustacea: Amphipoda) im Rhein. Lauterbornia 41: POLITSCHUK, W. W. (1969): Zusammensetzung und Besonderheiten der Hydrofauna des Donauunterlaufes im Bereiche der USSR. In: Limnologische Donauforschungen, Kiew, PONOMAREVA, Z. A. (1975): Distribution of some amphipods of the Caspian relict complex under different temperature conditions. Izv. Vniorkh 110: PONYI, J. (1961): Über die Ernährung einiger Amphipoden (Crustacea) in Ungarn. Annal. Biol. Tihany 28: RAJAGOPAL, S.; VAN DER VELDE, G.; PAFFEN, B. G. P. & BIJ DE VAATE, A. (1999): Growth and production of Corophium curvispinum G.O. SARS, 1895 (Amphipoda), an invader in the Lower Rhine. In: VON VAUPEL KLEIN, J. C. & SCHRAM, F. R. (eds): Crustaceans and the biodiversity crisis: Proceedings of the fourth international Crustacean Congress, Amsterdam, the Netherlands, July 20 24, Crustacean Issues, 12, A.A. Balkema, Rotterdam. ROMANOVA, N. N. (1963): Sposoby pitaniya u pushchevye gruppirovki donnykh bespozvonochnykh Severnoga Kaspiya. Trudy Vsesosyuznogo gidrobiol. Obshch, T. 13. M. izd. AN SSSR, RUSSEV, B. (1979): Gegenwärtige Kenntnisse über die Artenzusammensetzung des Zoobenthos der Donau. Limnologische Beiträge der XIX. Jubiläumstagung der IAD, Sofia, SCHELLENBERG, A. (1942): Krebstiere oder Crustacea. IV: Flohkrebse oder Amphipoda. In: DAHL, F. (ed.). Die Tierwelt Deutschlands. Gustav Fischer Verlag, Jena. SCHLEUTER, M.; SCHLEUTER, A.; POTEL, S. & BANNING, M. (1994): Dikerogammarus haemobaphes (EICHWALD, 1841) (Gammaridae) aus der Donau erreicht über den Main-Donau-Kanal den Main. Lauterbornia 19: SCHLIENZ, W. (1924a): Eine Süßwasser-Orchestia in der Außenalster in Hamburg. Zugleich eine kritische systematische Betrachtung. Arch. Hydrobiol. 14: SCHLIENZ, W. (1924b): Verbreitung und Verbreitungsbedingungen der höheren Krebse im Mündungsgebiet der Elbe. Arch. Hydrobiol. 14: SCHÖLL, F. (1990a): Zur Bestandssituation von Corophium curvispinum SARS im Rheingebiet. Lauterbornia 5: SCHÖLL, F. (1990b): Erstnachweis von Chaetogammarus ischnus STEBBING im Rhein. Lauterbornia 5: SEBESTYÉN, O. (1934): Appearance and rapid increase of Dreissena polymorpha PALL. and Corophium curvispinum G.O. SARS forma devium WUNDSCH in Lake Balaton. Arb. Ung. Biol. Forsch. Inst. 7: SELIGO, A. (1920): Das Leben im Weichselstrom. Mitt. Westpreuss. Fisch. Ver. 32: STRASKRABA, M. (1953): Predbezná zpráva o roz sireni rodu Gammarus v CSR. Ceskoslov. Zool. Spol. 17: STRASKRABA, M. (1958): Beitrag zur Kenntnis der Verbreitung der Amphipoden in der Tschechoslowakei aus dem zoogeographischen Gesichtspunkt. Acta Univ. Carol. Biol. 2: STRASKRABA, M. (1959): Prispevek k poz naw fauny Amphipod Slovenska. Biológia, 14, STRASKRABA, M. (1962): Amphipoden der Tschechoslowakei nach den Sammlungen von Prof. Hrabe, 1. Vestnik Ceskoslov. Zool. Spol. 26: TITTIZER, T. (1996): Vorkommen und Ausbreitung aquatischer Neozoen in den europäischen Bundeswasserstraßen. In: GEBHART, S.; KINZELBACH, R. & SCHMIDT-FISCHER, H. (eds): Gebietsfremde Tierarten Auswirkungen auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope. Situationsanalyse. EcoMed Verlag, Landsberg Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

284 284 Neobiota in Österreich Tiere TITTIZER, T.; SCHÖLL, F. & SCHLEUTER, M. (1990): Beitrag zur Struktur und Entwicklungsdynamik der Benthalfauna des Rheins von Basel bis Düsseldorf in den Jahren 1986 und In: KINZELBACH, R. & FRIEDRICH, G. (eds): Biologie des Rheins. Limnologie aktuell 1: TITTIZER, T.; SCHÖLL, F.; BANNING, M.; HAYBACH, A. & SCHLEUTER, M. (2000): Aquatische Neozoen im Makrozoobenthos der Binnenwasserstraßen Deutschlands. Lauterbornia 39: UNGER, E. (1918): A Corophium devium elöfordulása a Dunaban. Allattani Közlem. 17: VAN DEN BRINK, F. W. B.; VAN DER VELDE, G. & BIJ DE VAATE, A. (1989): A note on the immigration of Corophium curvispinum SARS, 1895 (Crustacea: Amphipoda) into the Netherlands via the river Rhine. Bull. Zool. Mus. Amsterdam 11: VAN DEN BRINK, F. W. B.; VAN DER VELDE, G. & BIJ DE VAATE, A. (1991): Amphipod invasion on the Rhine. Nature 352: 576. VAN DEN BRINK, F. W. B.; VAN DER VELDE, G. & BIJ DE VAATE, A. (1993a): Ecological aspects, explosive range extension and impact of a mass invader, Corophium curvispinum SARS, 1895 (Crustacea: Amphipoda), in the Lower Rhine (Netherlands). Oecologia 93: VAN DEN BRINK, F. W. B.; PAFFEN, B. G. P.; OOSTERBROEK, F. M. J. & VAN DER VELDE, G. (1993b): Immigration of Echinogammarus (STEBBING, 1899) (Crustacea: Amphipoda) into the Neterlands via the Lower Rhine. Bull. Zool. Mus. Amsterdam 13: VAN DER VELDE, G.; RAJAGOPAL, S.; VAN DEN BRINK, F. W. B.; KELLEHER, B.; PAFFEN, B. G. P.; KEMPERS, A. J. & BIJ DE VAATE, A. (1998): Ecological impacts of an exotic amphipod invasion in the River Rhine. In: NIENHUIS, P. H.; LEUVEN, R. S. E. W. & RAGAS, A. M. J. (eds): New concepts for sustainable management of river basino. Backhuys Publishers, Leiden, VAN DER VELDE, G.; RAJAGOPAL, S.; KELLEHER, B.; MUSKÓ, I. B. & BIJ DE VAATE, A. (1999): Ecological impact of crustacean invaders: General considerations and examples from the Rhine River. In: VON VAUPEL KLEIN, J. C. & SCHRAM, F. R. (eds): The Biodiversity Crisis and Crustacea: Proceedings of the fourth international Crustacean Congress, Amsterdam, The Netherlands, July 20 24, Crustacean Issues, 12, A.A. Balkema, Rotterdam. VORNATSCHER, J. (1965): Amphipoda. Catalogus Faunae Austriae. Teil VIIIf, 1 3. VOROB EVA, A. A. & NIKONOVA, R. S. (1987): Rearing of the gammarids Dikerogammarus haemobaphes and Niphargoides maeoticus. Gidrobiol. Zh. 23(6): WEBER, E. (1962): Die Ursachen der häufig auftretenden Fischsterben in der March. Wass. Abwass. 7: 203. WEINZIERL, A. (1988): WEINZIERL, A.; POTEL, S. & BANNING, M. (1996): Obesogammarus obesus (SARS 1894) in der oberen Donau (Amphipoda, Gammaridae). Lauterbornia 26: WEINZIERL, A.; SEITZ, G. & THANNEMANN, R. (1997): Echinogammarus trichiatus (Amphipoda) und Atyaephyra desmaresti (Decapoda) in der bayerischen Donau. Lauterbornia 31: WUNDSCH, H. H. (1912): Eine neue Spezies des Genus Corophium LATR. aus dem Müggelsee bei Berlin. Zool. Anz. 39: WUNDSCH, H. H. (1913): Das Auftreten der marinen Amphipodengattung Corophium LATR. im Gebiete der Oder und Ober-Spree. Zeitschr. Fisch. 14: WUNDSCH, H. H. (1915): Weitere Beiträge zur Frage der Süßwasserform von Corophium curvispinum G.O. SARS. S.B. naturforsch. Freunde Berlin 1915(3): WUNDSCH, H. H. (1920): Weitere Fundorte der Süßwasserform von Corophium curvispinum G.O. SARS in der Baltischen Tiefebene. Arch. Hydrobiol. 12: ZIMBALEWSKAJA, V. (1969): Verteilung der Wirbellosen in den Wasserpflanzendickichten des Kliadeltas der Donau. In: Limnologische Donauforschungen, Kiew, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

285 Neobiota in Österreich Tiere Krebstiere: Landasseln (Crustacea: Isopoda partim) K. Schmölzer 35 Von den ungefähr 65 in Österreich vorkommenden Isopoden-Arten sind nur ganz wenige als prä- bzw. interglaziale Elemente anzusehen, die im Inneren der Alpen oder an ihrem Südostrand die Eiszeit überdauert haben. Der größte Teil der Arten ist im Zuge der postglazialen Wiederbesiedlung eingewandert. Entsprechend den beiden großen Entwicklungszentren der europäischen Isopoden im Südosten Europas bzw. im westmediterranen Bereich erfolgte auch diese postglaziale Besiedlung des Ostalpenraumes zum größten Teil von Südosten, zu einem geringeren Teil von Westen. Sie war jedenfalls mit dem Erreichen des gegenwärtigen Zustandes der Vegetation abgeschlossen. Zuwanderer, d. h. neue Elemente in der Isopodenfauna Österreichs in den letzten Jahrhunderten, sind entweder durch eine allgemeine Arealausbreitung oder durch eine durch den Menschen unabsichtlich erfolgte Einschleppung hierher gekommen. Der erstgenannte Fall trifft sicher auf Protracheoniscus major zu. Obwohl die Art in Österreich bis heute nur aus Wien bekannt ist, hat sie sich doch nördlich von Österreich fast über ganz Westböhmen ausgebreitet (STROUHAL 1951 als P. asiaticus). Durch den Menschen unabsichtlich nach Österreich gebracht wurden die folgenden Neozoen unserer Isopodenfauna. Jaera istri wurde sicher durch die Donauschifffahrt bis Wien verfrachtet; dort lebt die kleine, wenig bewegliche Assel am Strom und am Donaukanal an Steinen der Uferverbauung (vgl. Kap ). Armadillidium nasatum ist ein ursprünglich westeuropäisches Element der Isopodenfauna. Die Einschleppung nach Österreich erfolgte zweifelsfrei mit Gewächshauspflanzen anlässlich der Errichtung der großen botanischen Gärten und Warmhäuser in Wien (Botanischer Garten, Schönbrunn). Von hier aus wurde die Art dann weiter verschleppt, so in die großen städtischen Gärtnereien im 22. Bezirk von Wien und in den Botanischen Garten von Innsbruck. Wahrscheinlich kann man A. nasatum an entsprechenden Biotopen in ganz Österreich finden. Vermutlich ebenfalls mit Gewächshauspflanzen eingeschleppt wurde Trichorhina tomentosa im Palmenhaus Schönbrunn (PROY 2000). Eine weitere Art, Porcellio laevis, ist möglicherweise durch das Zutun des Menschen aus dem mediterranen Bereich nach Österreich gekommen. Es ist aber anzunehmen, dass dies schon vor 1492 erfolgt ist, da diese Art bei uns nicht ausschließlich synanthrop lebt und weitab von jedem menschlichen Einfluss auch inneralpin gefunden wurde. 35 Dr. K. Schmölzer, Hauptstraße 26/D/5/5, A-2351 Wr. Neudorf Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

286 286 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Isopoda Asseln Trachelipidae Protracheoniscus major (Dollfus) Armadillidiidae Armadillidium nasatum Budde-Lund Platyarthridae Trichorhina tomentosa (Budde-Lund) Osteuropa, West- und Mittelasien West- Mediterraneis Südwesteuropa W synanthrop in Wohnhäusern x x x Strouhal 1939, Gruner 1966, Schmölzer 1974 W, T (wohl in allen BL) Gewächshäuser x x x heute in Gewächshäusern fast ganz Europas Strouhal 1939, Schmölzer 1952 W (Schönbrunn) Gewächshäuser x x? x Proy 2000 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

287 Neobiota in Österreich Tiere 287 Literaturverzeichnis GRUNER, H. E. (1966): Isopoda. Die Tierwelt Deutschlands. 53. Teil. G. Fischer Verlag, Jena, PROY, C. (2000): Praktische Erfahrungen bei der Zucht der Grünen Schabe (Panchlora nivea) und der Weißen Assel (Trichorhina tomentosa) sowie ihrer Verwendung als Futtertiere. Herpetofauna 22: SCHMÖLZER, K. (1952): Die Landasseln der Umgebung von Innsbruck und ihre tiergeographische Beziehungen zu den Nachbarländern. Z. Mus. Ferd. Innsbruck 30: SCHMÖLZER, K. (1974): Isopoda. Catalogus Faunae Austriae VIIIe: STROUHAL, H. (1939): Einige bemerkenswerte Vorkommen von Wirbellosen, besonders Isopoden, in der Ostmark. Festschr. Strand V: STROUHAL, H. (1951): Die österreichischen Landisopoden, ihre Herkunft und ihre Beziehungen zu den Nachbarländern. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 92: Krebstiere: Flusskrebse (Crustacea: Decapoda: Astacidae und Cambaridae) E. Eder 36 Europaweit sind alle autochthonen Flusskrebse (Fam. Astacidae) stark gefährdet. Dafür ist in erster Linie eine von amerikanischen Krebsen übertragene Pilzkrankheit verantwortlich, die sogenannte Krebspest (Aphanomyces astaci, Oomycetes; vgl. Kap ). Die hohe Infektionsrate und nahezu 100 %ige Mortalität (CERENIUS et al. 1984; OIDTMANN & HOFFMANN 1998) stellen für die Tiermedizin eine epidemiologische Einzigartigkeit dar. In Europa trat die Krebspest das erste Mal 1860 in der Lombardei auf (NINNI 1865), wohin vermutlich amerikanische Krebse im Ballastwasser von Schiffen nach Europa gelangt waren. In wenigen Jahrzehnten breitete sich die Krankheit über den gesamten Kontinent aus (SPITZY 1972). Ein ehemals florierender Wirtschaftszweig, der Fang und Handel von Edelkrebsen (Astacus astacus), sank in vielen Ländern Europas zur Bedeutungslosigkeit herab. Der erste Krebspest-Fall in Österreich datiert aus dem Jahr 1879; in den folgenden Jahren wurden zahlreiche Krebspopulationen in ganz Österreich infiziert. In Österreich 37 kommen zurzeit sechs Flusskrebs-Arten vor, zwei davon sind mit Sicherheit allochthon: Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) und Kamberkrebs (Orconectes limosus). Der Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) wurde zumindest in den westlichen Bundesländern vom Menschen eingesetzt (die Vorkommen in Ostösterreich sind möglicherweise auf natürliche Ausbreitung zurückzuführen) und wird hier deshalb ebenso erwähnt wie der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii), dessen Einschleppung nach Österreich möglicherweise kurz bevorsteht. 36 Dr. E. Eder, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, erich.eder@univie.ac.at, 37 Eine umfassende Darstellung der aktuellen Situation in Österreich gibt das Buch Flusskrebse Österreichs (EDER & HÖDL 1998). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

288 288 Neobiota in Österreich Tiere Astacidae Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus) Der ( Galizische ) Sumpfkrebs ist eine asiatische und osteuropäische Art, die ihr Areal gegenüber Westeuropa ausgedehnt hat. Ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist das Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres, die untere und mittlere Donau beinhaltend (ENTZ 1914) führte man den wirtschaftlich interessanten Sumpfkrebs nach Österreich ein, weil man ihn fälschlicherweise für resistent gegen die Krebspest hielt. Vorkommen in Westösterreich sind mit Sicherheit Relikte dieser Besatzversuche, also nicht autochthon, während die Vorkommen in Donaualtwässern im östlichen Niederösterreich bis in den Wiener Stadtbereich möglicherweise die westlichste natürliche Verbreitung darstellen (PÖCKL 1998). Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) Die ursprüngliche Heimat des Signalkrebses liegt in Nordamerika westlich der Rocky Mountains bis zur Pazifikküste. Hinsichtlich der ökologischen Ansprüche ebenso wie nach wirtschaftlichen Kriterien ist der Signalkrebs dem Edelkrebs sehr ähnlich wurden Signalkrebse aus Nordamerika nach Schweden importiert, wo die gegen die Krebspest widerstandsfähige Art ab 1969 rasche Verbreitung fand. Schwedische Krebszuchtstationen beliefern seither ganz Europa mit Signalkrebsbesatzmaterial, der ursprünglich heimische und in Schweden traditionell hochgeschätzte Edelkrebs starb in Schweden aus. Nach Österreich wurden die ersten Signalkrebse im Sommer 1970 direkt aus Kalifornien eingeflogen. Sie wurden in Gewässern Salzburgs, der Steiermark, Ober- und Niederösterreichs ausgesetzt, was damals von führenden Astacologen noch ausdrücklich befürwortet wurde (SPITZY 1971). Zurzeit ist der Signalkrebs in Österreich bereits weit verbreitet (Abb. 8). Selbst im oberen Waldviertel bisher als Refugium des Edelkrebses bekannt wurden mittlerweile Besatzmaßnahmen mit dem Signalkrebs durchgeführt (PÖCKL 1998). Im Gegensatz zu bisherigen Meinungen muss davon ausgegangen werden, dass alle Signalkrebse auch Tiere aus schwedischen Zuchtanstalten Überträger der Krebspest sind (Oidtmann mündl. Mitt.). Abb. 8: Aktuelle Verbreitung des Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) in Österreich (Stand 2001) (Quelle: Datenbank ZOBODAT Linz). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

289 Neobiota in Österreich Tiere 289 Cambaridae Kamberkrebs (Orconectes limosus) 1880 wurde der Kamberkrebs aus Pennsylvania (USA) nach Deutschland eingeführt und in einem Zubringer der Oder ausgesetzt (SELIGO 1895). In Deutschland ist diese Art heute das bedeutendste Neozoon unter den Flusskrebsen. Die Habitatansprüche dieser Art sind indifferent, er scheint jedoch die Oberläufe von Fließgewässern zu meiden. Der Kamberkrebs zeichnet sich durch eine hohe Reproduktionsrate, hohe Wanderaktivität und Toleranz gegenüber Wasserbelastungen aus. Wie alle nordamerikanischen Arten ist er Überträger der Krebspest. In Österreich wurden 1969, in erster Linie im Land Salzburg, Stück ausgesetzt. Da die Art als Speisekrebs nur geringen ökonomischen Wert hat, wurden weitere Besatzmaßnahmen unterlassen, die Art ist daher in Österreich nicht weit verbreitet. Seit 1985 tritt der Kamberkrebs auch im Donausystem auf (THURÁNSZKY & FORRÓ 1987), wo er sich offensichtlich rasch ausbreitet (NESEMANN et al. 1995). Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) Der aus den Südstaaten der USA, Mexiko, Mittelamerika und Kuba stammende Süßwasserkrebs ist in Österreich in der freien Wildbahn noch nicht nachgewiesen. Er wird im Aquarienhandel als Teichhummer oder Zierkrebs verkauft. In Europa wurde er erstmals in Spanien importiert, wo gezielte Besatzmaßnahmen in Reisfeldern durchgeführt wurden. Inzwischen sind reproduktive Bestände aus der Po-Ebene, Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz bekannt (BORNER et al. 1997, 1998; MINDER et al. 1997; TROSCHEL 1997). Wahrscheinlich geriet der Teichhummer über den Aquarienhandel und Gartenteiche(!) in die freie Natur. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs weist eine hohe Toleranz gegenüber Umweltbedingungen auf und erträgt offenbar selbst mitteleuropäische Winterbedingungen. Er ist ebenfalls Überträger der Krebspest und aufgrund seiner hohen Mobilität ein aggressiver Eindringling. Eine Besiedlung österreichischer Gewässer durch Besatz oder unbedachtes Aussetzen von Aquarientieren sollte unbedingt vermieden werden. Es ist bisher weltweit dem Menschen noch nie gelungen, importierte Populationen des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses wieder auszurotten (HUNER 1997). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

290 290 Neobiota in Österreich Tiere Taxliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung (inkl. Gefangenschaftsflüchtlinge) unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkung potenziell invasiv invasiv ARTHROPODA Gliederfüßer Crustacea Krebstiere Astacidae Pacifastacus leniusculus (Dana) Cambaridae Orconectes limosus (Rafinesque) Signalkrebs Nordamerika alle BL Bäche und Flüsse im Tiefland, Seen, Zuchtteiche Kamberkrebs Nordamerika W, N, O, K, S Flüsse, Bäche und Stillgewässer im Tiefland, Seen in den Alpen x x x (x) um 1970 in Österreich eingeführt, seit etwa 1994 in starker Ausbreitung; Überträger der Krebspest x x x 1969 mehrfach ausgesetzt; Überträger der Krebspest Spitzy 1971, Eder & Hödl 1998 Spitzy 1971, Eder & Hödl 1998 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

291 Neobiota in Österreich Tiere 291 Literaturverzeichnis BORNER, S.; BÜSSER, T.; EGGEN, R.; FENT, K.; FRUTIGER, A.; LICHTENSTEIGER, T.; MÜLLER, R.; MÜLLER, S.; PETER, A. & WASMER, H. R. (1997): Procambarus clarkii (Roter Sumpfkrebs) im Schübelweiher bei Küsnacht. Ökologische Situationsanalyse und Vorschläge zur Bekämpfung. Eidgen. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, ETH Zürich, BORNER, S.; BÜSSER, T.; EGGEN, R.; FRUTIGER, A.; MÜLLER, R.; MÜLLER, S.; PETER, A. & WASMER, H. R. (1998): Die Bekämpfung des Roten Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) im Schübelweiher und Rumensee (Kanton Zürich). Auswertungen der Maßnahmen Eidgen. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, ETH Zürich, CERENIUS, L.; SÖDERHÄLL, K.; PERSSON, M. & AJAXON, R. (1984): The crayfish plague fungus Aphanomyces astaci diagnosis, isolation, and pathobiology. Freshwater Crayfish 6: EDER, E. & HÖDL, W. (eds) (1998): Flusskrebse Österreichs. Stapfia 58: 284 pp. (zugleich Kataloge des OÖ. Landesmuseums N. F. 137) ENTZ, G. Jr. (1914): Über die Flußkrebse Ungarns. Math. naturw. Ber. Ungarns 30: HUNER, J. V. (1997): Observations on the exotic crayfish situation in Canton Zürich, Switzerland and Canton Aargau, Switzerland December 1996 with special reference to the red swamp crayfish, Procambarus clarkii (Girard, 1852). Eidgen. Anstalt f. Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, ETH Zürich, MINDER, H.; STUCKI, T. & JEAN-RICHARD, P. (1997): Schutz für einheimische Krebse und deren Lebensräume vor eingeschleppten fremden Arten im Kanton Aargau. Grundlagenpapier zur Problembearbeitung. Stand: 11. April Sektion Jagd und Fischerei. Arbeitsgruppe Schutz der einheimischen Krebse. NESEMANN, H.; PÖCKL, M. & WITTMANN, K. (1995): Distribution of epigean Malacostraca in the middle and upper Danube (Hungary, Austria, Germany). Misc. Zoolog. Hung. 10: NINNI, A. P. (1865): Sulla mortalita dei gamberi (Astacus fluviatilis L.) nel veneto e piu particolarmente nella privincia trevigiana, accompagnata da esemplari di gamberi ammalati e sani. Atti Inst. Veneto, Series III, 10: OIDTMANN, B. & HOFFMANN, R. W. (1998): Die Krebspest. In: EDER, E. & HÖDL, W. (eds): Flusskrebse Österreichs. Stapfia 58: PÖCKL, M. (1998): Verbreitung und Ökologie in Österreich vorkommender Flußkrebse. In: EDER, E. & HÖDL, W. (eds): Flusskrebse Österreichs. Stapfia 58: SELIGO, A. (1895): Bemerkungen über die Krebspest, Wasserpest, Lebensverhältnisse des Krebses. Zeitschr. Fischerei 3: SPITZY, R. (1971): Resistente amerikanische Krebse ersetzen die europäischen, der Krebspest erliegenden Arten. Salzburgs Fischerei 2: SPITZY, R. (1972): Crayfish in Austria, history and actual situation. In: ABRAHAMSSON, S. A. (ed.): Freshwater crayfish I, Lund: THURÁNSZKY, M. & FORRÓ, L. (1987): Data on the distribution of freshwater crayfish (Decapoda: Astacidae) in Hungary in the late 1950s. Misc. Zoolog. Hung. 4: TROSCHEL, H. J. (1997): Procambarus clarkii in Germany. Internat. Association of Astacology Newsletter 19: 2, 8. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

292 292 Neobiota in Österreich Tiere Tausendfüßer: Hundertfüßer (Myriapoda: Chilopoda) J. Gruber & E. Christian 38 Spinnenläufer (Scutigerida) Der zirkummediterran verbreitete Spinnenläufer Scutigera coleoptrata hat Süd- und Ostösterreich wohl aus eigener Kraft besiedelt (CHRISTIAN 1983) und ist daher für Österreich nicht als Neozoon aufzufassen. Dass er prinzipiell verschleppbar ist, zeigen aber Funde an der Wiener Donaulände, in Kellern und auf Märkten sowie sein Vorkommen als house centipede in Nordamerika (KEVAN 1983). Erdläufer (Geophilida) Erdläufer sind an das Leben im Mineralboden angepasst. Nach neueren Untersuchungen in Kärnten (KOREN 1986) und im östlichen Niederösterreich sind über 20 autochthone Arten aus Österreich bekannt. Man kann davon ausgehen, dass sie sehr häufig mit der Wurzelerde von Nutz- und Zierpflanzen verschleppt werden. Dennoch führte anthropogener Transport nur selten zur Ansiedlung gebietsfremder Arten in Österreich. Adventive Geophilida wurden bisher nur aus Wien gemeldet (CHRISTIAN 1986). Das Vorkommen des Himantariiden Stigmatogaster gracilis an einer einzigen Stelle des Wiener Augartens geht auf Einschleppung aus dem Mediterrangebiet zurück. Ob die Population noch besteht, ist ungewiss. Tygarrup javanicus stammt aus Südostasien und lebt seit Jahren im Schönbrunner Palmenhaus. Im Freien wurde die Art bei uns nie angetroffen. Das Hauptverbreitungsgebiet von Schendyla dentata liegt in Westeuropa, der einzige mitteleuropäische Fundort im Flaumeichen-Buschwald des Leopoldsberges. Die Verbreitungslücke kann wohl nicht zur Gänze auf mangelhafte faunistische Kenntnisse zurückgeführt werden, obwohl die unscheinbaren Tiere leicht zu übersehen sind. Schendyla dentata pflanzt sich parthenogenetisch fort und ist dadurch für Verschleppung prädisponiert. Nyctunguis persimilis, die einzige paläarktische Art einer sonst in Nord- und Mittelamerika verbreiteten Gattung, war bis zu den Wiener Nachweisen nur von der Typlokalität in der Umgebung von Ankara bekannt. Die beträchtliche Entfernung der Fundgebiete könnte in diesem Fall zu überbrücken sein, wenn das Spezialhabitat dieser Tiere in Südosteuropa genauer untersucht wird: Nach unserer bisherigen Erfahrung lebt N. persimilis im Mulm kernfauler Laubbäume. Steinläufer (Lithobiida) Der Artenbestand Österreichs kann nur näherungsweise angegeben werden. WÜRMLI (1972, dort auch Erörterung der Problematik) nennt für Österreich noch 40 Arten der Lithobiida (mit Unterarten 52 nominelle Taxa). Unter Berücksichtigung neuerer Arbeiten (KOREN 1992; THALHAMER 1998; MOSER 1999; SPELDA 1999) und von später erkannten Synonymien kann man derzeit mit rund 35 Arten in Österreich rechnen. Bis auf eine gehören unsere Arten zur überwiegend holarktisch verbreiteten Familie Lithobiidae. Diese dürften durchwegs authochthon sein. Dass Lithobius-Arten verschleppbar sind, zeigt das Vorkommen europäischer Arten in Übersee (Nord- und Südamerika, Australien), von wo sie gelegentlich als neue Arten beschrieben wurden (vgl. z. B. EASON 1992, 1997). 38 Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

293 Neobiota in Österreich Tiere 293 Als einziger Vertreter der überwiegend südhemisphärisch verbreiteten Familie Henicopidae findet sich in Österreich der Kosmopolit Lamyctes emarginatus (Syn.: Lamyctes fulvicornis, vgl. MESIBOV 1994; EASON 1997), dessen Verbreitungstyp vielfach als westpaläarktisch (WÜRMLI 1972) bis holarktisch (ZALESSKAJA & GOLOVATCH 1996) angegeben wird. Tatsächlich ist die Art in der Holarktis weit verbreitet: von den Färöern bis Sibirien (ZALESSKAJA & GOLOVATCH 1996), auf den Kurilen (EASON 1997), in Nordamerika bis zum Polarkreis (Alaska, Kanada: KEVAN 1983) und auf Grönland (BÖCHER & ENGHOFF 1984). Lamyctes emarginatus kommt aber auch in den Tropen vor (z. B. in Amazonien, ZALESSKAJA 1994), in Australien und der terra typica Neuseeland (ATTEMS 1926, 1949, 1954; EASON 1992, 1997; MESIBOV 1994). Sicher ist zumindest ein Teil dieser Verbreitung auf Verschleppung zurückzuführen, wenn auch z. B. KEVAN (1983) bezüglich der Vorkommen in entlegenen Lokalitäten des nordwestlichen Nordamerika Zweifel anmeldet. Lamyctes emarginatus besiedelt in Europa Litoraea-Habitate (Flussufer, Flussauen), Moore, Felder, Wiesen, Kahlschläge, Ruderalflächen und Gärten, also vorwiegend instabile, anthropogen beeinflusste Habitate (FEILLER 1878; LATZEL 1880; BONESS 1958; JEEKEL 1964; TISCHLER 1965; BRASSE 1975; ANDERSSON 1985; DUNGER & VOIGTLÄNDER 1990; ZULKA 1991; SEIDEL et al. 1992; ZERM 1997; MOSER 1999; SPELDA 1999). Als in unserem Gebiet parthenogenetische Form mit kurzer Generationszeit, hoher Ausbreitungskapazität und Störungstoleranz (ZULKA 1991) ist Lamyctes emarginatus eine typische Pionierart. Die Fortpflanzungsbiologie mag Hinweise auf das Ursprungsgebiet der Art geben. Männchen sind nur von mittelatlantischen Inseln (Azoren, Kanaren) und aus Australien bekannt. Erstere Region ist als Heimatgebiet unwahrscheinlich. JOHNS (in LEWIS 1988) vermutet australischen Ursprung und Einschleppung mit exotischen Pflanzen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein früheres Datum wäre angesichts der späten Kontakte mit Australien kaum möglich, die Ausbreitung in der Holarktis müsste also sehr schnell erfolgt sein. EASON (1992, 1997) teilt diese Ansicht ( may originate in Australia ). Obwohl nach MESIBOV (1994) die Art auch in Tasmanien eher in anthropogen überformten Habitaten auftritt, dürfte die Heimat dieses Kosmopoliten in der Australischen Region liegen: Australien oder Neuseeland. Zu den Vorkommen in Österreich: Nach ATTEMS (1954) scheint (die Art) das Alpeninnere zu meiden ; die recht zerstreuten Nachweise gelingen vorwiegend in randlichen Tieflagen. Wien (im heutigen Umfang): Wienflussufer (FEILLER 1878; LATZEL 1880), in Anbetracht der Verbauung der Ufer ist die derzeitige Existenz unsicher; Grinzing: in verwildertem Garten (Gruber unpubl.); Niederösterreich: Marchauen (ZULKA 1991); Burgenland: Hanság, vor allem auf Brachen (SEIDEL et al. 1992); Steiermark: Graz, Leechwald, im Gemüsegarten (ATTEMS 1895); Nordtirol: Umgebung von Innsbruck, Rinn 900 m, Naturwiese, Erstnachweis für Nordtirol (THALER 1984); Innsbruck, in Haus, auf Weg neben Feldern (MOSER 1999). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

294 294 Neobiota in Österreich Tiere Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Myriapoda - Chilopoda Tausendfüßer i.w.s. - Hundertfüßer Geophilida Erdläufer Himantariidae Stigmatogaster gracilis Meinert Mediterraneis W (Augarten) in der Laubstreu x x? x Christian 1996 Mecistocephalidae Tygarrup javanicus Attems Südostasien W (Schönbrunn) Palmenhaus x x x Christian 1996 Schendylidae Schendyla dentata Brölemann & Ribaut Nyctunguis persimilis Attems? (loc. typ. Umgebung von Ankara; alle anderen Arten der Gattung nearktisch) Lithobiida Steinläufer Henicopidae Lamyctes emarginatus (Newport) = L. fulvicornis Meinert Westeuropa W (Leopoldsberg) im Boden eines Flaumeichen- Buschwaldes Australische Region? W (Lainzer Tiergarten, Tirolergarten, Freudenau) B (Hanság), W, N (Marchauen), St (Graz), T (Innsbruck Umg.) x? x x Christian 1996 in Baummulm x? x x Autochthonie nicht auszuschließen Christian 1996 Flussufer, Flussauen, Brachen, Gärten, Wiesen; urban? x x? x Feiller 1878, Attems 1895, Thaler 1984, Zulka 1991, Seidel et al (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

295 Neobiota in Österreich Tiere 295 Literaturverzeichnis ANDERSSON, G. (1985): The distribution and ecology of centipedes in Norrland, Sweden (Chilopoda). Bijdragen tot de Dierkunde 55: ATTEMS, C. (1895): Die Myriopoden Steiermarks. Sitz.ber. Kais. Akad. Wiss., math.-nat. Cl., Abth. I, 104: ATTEMS, C. (1926): Myriopoda. Handbuch der Zoologie IV: ATTEMS, C. (1949): Die Myriopodenfauna der Ostalpen. Sitz.ber. Österr. Akad. Wiss., math.-nat. Kl., Abt. I 158(1/2): ATTEMS, C. (1954): Myriapoda. In: FRANZ, H. (Hrsg.): Die Nordost-Alpen im Spiegel ihrer Landtierwelt. I. Bd., 664 pp., Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, BÖCHER, J. & ENGHOFF, H. (1984): A centipede in Greenland: Lamyctes fulvicornis Meinert, 1868 (Chilopoda, Lithobiomorpha, Henicopidae). Entomol. Medd. 52: BONESS, M. (1958): Biocoenotische Untersuchungen über die Tierwelt von Klee- und Luzernefeldern (Ein Beitrag zur Agrarökologie). Z. Morph. u. Ökol. Tiere 47: BRASSE, D. (1975): Die Arthropodenfauna von Getreidefeldern auf verschiedenen Böden im Braunschweiger Raum. Pedobiologia 15: CHRISTIAN, E. (1983): Kärntner Fundorte des Spinnenläufers Scutigera coleoptrata (L.) und seine Verbreitung in Österreich und Mitteleuropa. Carinthia II 173./93.: CHRISTIAN, E. (1996): Die Erdläufer (Chilopoda: Geophilida) des Wiener Stadtgebietes. Verh. Zool.- Bot. Ges. Österreich 133, DUNGER, W. & VOIGTLÄNDER, K. (1990): Succession of Myriapoda in primary colonisation of reclaimed land. In: MINELLI, A. (ed.): Proceedings of the 7th International Congress of Myriapodology, E.J. Brill, Leiden, EASON, E. H. (1992): On the taxonomy and geographical distribution of the Lithobiomorpha. Ber. nat.- med. Verein Innsbruck, Suppl. 10: 1 9. EASON, E. H. (1997): Lithobiomorpha from Sakhalin Island, the Kamtchatka Peninsula and the Kurile Islands (Chilopoda). Arthropoda Selecta 5 (1996) (3 4): FEILLER, F. von (1878): Die Myriopodengattung Henicops bei Wien. Verh. k.k. zool.-bot. Ges. Wien 27(1877): 41. (Sitzungsberichte) JEEKEL, C. A. W. (1964): Beitrag zur Kenntnis der Systematik und Ökologie der Hundertfüßer (Chilopoda) Nordwestdeutschlands. Abh. Verh. Naturwiss. Ver. Hamburg, N.F. 8(1963): KEVAN, D. K. McE. (1983): A preliminary survey of known and potentially Canadian and Alaskan centipedes (Chilopoda). Canadian J. Zool. 61: KOREN, A. (1986): Die Chilopoden-Fauna von Kärnten und Osttirol. 1. Geophilomorpha, Scolopendromorpha. Carinthia II, 43. Sonderheft, 85 pp. KOREN, A. (1992): Die Chilopoden-Fauna von Kärnten und Osttirol. 2. Lithobiomorpha. Carinthia II, 51. Sonderheft, 138 pp. LATZEL, R. (1880): Die Myriopoden der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Erste Hälfte: Die Chilopoden. Wien, Alfred Hölder, xv+228 pp., 10 Taf. LEWIS, J. G. E. (1988): Ecology and distribution in lithobiomorph and geophilomorph centipedes: gleanings from the Seventh International Congress of Myriapodology held at Vittorio Veneto in July Bulletin of the British Myriapod Group 5: 9. MESIBOV, R. (1994): Tasmania and its myriapods. Bulletin of the British Myriapod Group 10: MOSER, K. (1999): Vertikalverteilung und Habitatwahl der Steinkriecher im Exkursionsgebiet um Innsbruck (Nordtirol, Österreich) (Chilopoda, Lithobiomorpha). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 86: SEIDEL, B.; REITER, A.; TADLER, A. & ZULKA, K. P. (1992): Meadow, fields, fallows of a drained moorland in eastern Austria: A comparison of the Arthropoda in particular Myriapoda. Proceedings of the 4th ECE/XIII. SIEEC, Gödöllö 1991: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

296 296 Neobiota in Österreich Tiere SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). Teil II: Abhandlung der einzelnen Arten. Dissertation Universität Ulm, vi+324 pp., 141 Abb., 20 Tab. THALER, K. (1984): Fragmenta Faunistica Tirolensia VI (Arachnida: Aranei, Opiliones; Myriapoda: Diplopoda, Chilopoda; Insecta: Coleoptera, Carabidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 71: THALHAMER, V. (1998): Die Chilopodenfauna der Steiermark in ökofaunistischer Sicht (Myriapoda, Chilopoda). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 128: TISCHLER, W. (1965): Agrarökologie. Jena, 499 pp. WÜRMLI, M. (1972): Chilopoda. In: ATTEMS, C.; WÜRMLI, M. & IMHOF, G.: Myriapoda: Chilopoda, Symphyla, Pauropoda. Catalogus Faunae Austriae XIa: 23 pp., ZALESSKAJA, N. T. (1994): The centipede genus Lamyctes Meinert, 1868, in the environs of Manaus, Central Amazonia, Brazil (Chilopoda, Lithobiomorpha, Henicopidae). Amazoniana 13(1/2): ZALESSKAJA, N. T. & GOLOVATCH, S. I. (1996): Some patterns in the distribution and origin of the lithobiomorph centipede fauna of the Russian Plain (Chilopoda: Lithobiomorpha). Mémoires du Muséum national d'histoire naturelle 169: ZERM, M. (1997): Distribution and phenology of Lamyctes fulvicornis and other lithobiomorph centipedes in the floodplain of the Lower Oder Valley, Germany (Chilopoda: Henicopidae: Lithobiidae). Entomol. scand., Suppl. 51: ZULKA, K. P. (1991): Überflutung als ökologischer Faktor: Verteilung, Phänologie und Anpassungen der Diplopoda, Lithobiomorpha und Isopoda in den Flußauen der March. Dissertation Universität Wien, 65 pp Tausendfüßer: Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) J. Gruber 39 Die Zahl der in Österreich vorkommenden Diplopoden-Arten ist mangels einer zuverlässigen neueren Artenliste und wegen offener systematisch-nomenklatorischer Fragen nur näherungsweise anzugeben: nach neuerer Literatur und unpublizierten eigenen Neufunden sind um 165 bis 170 Arten (gegen 180 bei Einbeziehung einiger fraglicher Formen) anzunehmen. Aus den sechs im Gebiet vertretenen Ordnungen sind nur unter den Julida und Polydesmida, in geringerem Maße unter den Chordeumatida (vermutete oder gesicherte) zumindest regionale Neozoen (nicht-autochthone Arten) anzutreffen, bei den Polyxenida, Glomerida und Polyzoniida (fast) durchwegs autochthone Formen. Die Vorkommen von Neozoen betreffen überwiegend anthropogen mehr oder minder stark beeinflusste, vielfach urbane Lebensräume der Artenreichtum der Adventivfauna in locker verbauten Stadtrandgebieten ist auch aus anderen Gebieten bekannt (z. B. ENGHOFF (1973) für Kopenhagen, Kime (1990a) für Belgien: the greatest species diversities have been recorded in the suburbs of Brussels ). Die Mehrzahl dieser Formen bleibt unauffällig, oft nur kleinräumig verbreitet, nur wenige Arten treten in großer Zahl auf und können dann als Belästigung oder Schädlinge bewertet werden; vorübergehende Massenvermehrungen sind zu beobachten. Solche synanthrope Arten sind oft kontinentweit bis weltweit, wenn auch sporadisch verbreitet und ihre ursprünglichen Heimatgebiete lassen sich kaum mehr mit Sicherheit feststellen; das gilt z. B. für manche Blaniulidae oder die kleinen Cylindroiulus-Arten der luscus-gruppe (KIME 1999); ebenso ist für gewisse zuerst aus europäischen Gewächshäusern beschriebene Arten das Ursprungsgebiet nur indirekt zu erschließen. 39 Dr. J. Gruber, Naturhistorisches Museum Wien, 3. Zool. Abt., Burgring 7, A-1014 Wien, juergen.gruber@nhm-wien.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

297 Neobiota in Österreich Tiere 297 Julida (Schnurfüßer) Julidae Pachyiulini: Mesoiulus franzi: beschrieben von Moosbrunn; Neufunde in Wien: Katakomben von St. Stephan (CHRISTIAN 1999: im Kieslückensystem ); Augarten (in Laubhaufen, unter Holz), Nußberg (in Komposthaufen), Heiligenstadt (ruderal: unter Abfall) (alle Gruber unpubl.). ATTEMS (1944, 1949) hielt die Art für ein Wärmezeitrelikt, STRASSER (1971) dürfte richtiger urteilen, wenn er diese synanthrope Form für identisch mit M. gridellii aus Venedig hält und anthropochore Verbreitung annimmt (vgl. Diskussion in CHRISTIAN 1999). Oncoiulini: Unciger foetidus: Verbreitung: mittel- bis osteuropäisch (KIME 1999), nach Nordwesten und Norden zunehmende Synanthropie bzw. adventiv; in Österreich autochthon westwärts etwa bis Salzburg und Osttirol (randalpin auch noch im nördlichen Vorarlberg, vgl. MEYER 1973). Im Gebiet von Innsbruck synanthrop urban, z. B. in Neubauten mit Grünanlagen seit 1980 häufig (THALER 1984; THALER et al. 1993) ein regionales Neozoon. Cylindroiulini: Allajulus nitidus: Verbreitung: westliches Mitteleuropa (subatlantisch) (KIME 1990b, 1999); in Österreich in Vorarlberg autochthon (THALER et al. 1993); die Karte in KIME (1999) zeigt ein Vorkommen im Bereich Salzburg (Bayern?). Im Osten Österreichs lokal, vermutlich verschleppt, im Wienerwald (Wiental im Bereich Tullnerbach Preßbaum), ebenfalls ein regionales Neozoon. Cylindroiulus britannicus: Verbreitung: wohl atlantisch; vorwiegend West- und Nordeuropa, auf den Britischen Inseln häufige und vorwiegend rurale Funde, besonders unter Rinde, am Kontinent von Frankreich ostwärts zerstreute Nachweise, synanthrop, auch auf atlantischen Inseln und in Übersee verbreitet (KIME 1990b, 1999; HOFFMAN 1999). In Österreich nur ein Nachweis (ATTEMS 1954): Nördliche Voralpen: Lofer, am Grubhof, in gedüngter Gartenerde (Lofer bei Hinterstoder, Oberösterreich; nicht Salzburg, wie bei ATTEMS & SCHMÖLZER- FALKENBERG (1975) angegeben; ein Fundpunkt der Karte in KIME (1999) beruht wohl auf dieser Fehldeutung!). Cylindroiulus caeruleocinctus (= teutonicus, londinensis auct.): Verbreitung: Westeuropa und westliches Mitteleuropa (subatlantisch), nach Süden bis Nordspanien, nach Norden und Osten bis Südskandinavien, Südfinnland, Polen, Russland, Ukraine (DZEVERIN 1992; KIME 1999). Art des offenen Geländes, in Westeuropa im Grasland oft dominierend, typisch für Ackerland, besonders auf Lehmboden, gelegentlich Schädling ; nach Norden und Osten zu mehr synanthroper Charakter. Die Art ist auch in Nordamerika nach Einschleppung (im frühen 19. Jahrhundert?) weit verbreitet. In Österreich war die Art in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht bekannt; nächste Fundorte lagen in Bayern (um Regensburg war Julus Londinensis um die Mitte des 19. Jahrhunderts häufig, KOCH 1863); GULIÈKA (1955) berichtet über einen Fund im September 1953 in Südmähren (Lednice/Eisgrub); SCHMIDT (1950), die um 1947/48 im Wiener Raum Diplopoden gesammelt hat, erwähnt die Art nicht; eigene Erfahrungen (J. Gruber) beginnen im Jahre 1958, als zahlreiche Exemplare vermutlich dieser Art in Wien XIX (zu Futterzwecken, ohne Belegstücke!) gesammelt wurden; Erstmeldungen aus Wien in Literatur für 1989/1990 (EDER 1991). In den 1990er Jahren tritt die Art in Wien und Umland manchmal in solchen Massen auf, dass sie durch Eindringen in Häuser lästig wird. Weitere Meldungen in Österreich liegen aus Nordtirol vor (THALER 1982: Innsbruck, Erstmeldung; THALER 1988: massenhaftes Auftreten in Innsbruck , auch Vorkommen in Kufstein). Die Karte in KIME (1999) zeigt einen Fundpunkt im Raume Salzburg. Auch aus der Umgebung von Graz wird seit Mitte der 1990er Jahre über zum Teil massenhaftes Auftreten vermutlich der selben Art berichtet (Adlbauer mündl. Mitt.). Für Ungarn verzeichnet KORSÓS (1994) die Art noch nicht. Freilandpopulationen finden sich in Österreich im Stadtgrün (Rasenflächen in Wohnsiedlungen), Parks, Gärten, bevorzugt also im Siedlungsbereich, gelegentlich auch (marginal) in Laubwäldern. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

298 298 Neobiota in Österreich Tiere Cylindroiulus latestriatus: Verbreitung: Nordwesteuropa, vorwiegend Küstenbewohner, auf Sanddünen und Sandböden, im Osten des Areals zerstreut bis Russland, Zentralasien (KIME 1990b; MIKHALJOVA & GOLOVATCH 2001), zunehmend synanthrop, auch auf atlantischen Inseln, in Nordamerika (urban), Südafrika, Neuseeland (HOFFMAN 1999). In Österreich in Gewächshäusern (Wien, Schönbrunn) neuerdings nachgewiesen. Cylindroiulus punctatus (= silvarum): Verbreitung: häufig in NW-Europa, Skandinavien bis Nordspanien (KIME 1990b). In Österreich nur sehr lokal in einem verwilderten Garten in Wien Grinzing. Dort kommt auch eine bisher unbestimmte endogäische Pachyiulinen-Art vor,?hylopachyiulus sp. (Thaler mündl. Mitt.); ein geplanter Tiefgaragenbau wird diese Populationen voraussichtlich eliminieren. Cylindroiulus truncorum: Verbreitung: Nordafrika (vermutliches Heimatgebiet), zerstreut in Mitteleuropa, bis England und Finnland, auch auf atlantischen Inseln, zerstreut in Nord- und Südamerika, Südafrika (KIME 1999; HOFFMAN 1999), vielfach synanthrop. In Österreich aus Wien (Augarten, Schönbrunn: Komposthaufen, Gewächshäuser) bekannt. Polydesmida (Bandfüßer) Polydesmidae: 15 Arten dieser Familie sind in Österreich autochthon, davon ist eine als regionales Neozoon anzusprechen: Polydesmus angustus: Atlantische Art in Westeuropa häufig (KIME 1990b, 2001); in Österreich nur in Vorarlberg gesichert autochthon (TADLER & THALER 1993); offensichtlich adventive Freilandpopulationen im Wiener Gebiet, um Innsbruck und Klagenfurt (TADLER & THALER 1993; THALER et al. 1993). Auch in Nordamerika eingeschleppt (HOFFMAN 1999). Paradoxosomatidae: Stosatea italica: Nach TADLER & THALER (1993) und KIME (1990b, 2001) im zentralen Mediterrangebiet (vor allem Italien und umliegende Inseln) verbreitet; zerstreute (z. T. unbeständige?) Vorkommen nördlich der Alpen (nach Nordwesten bis Irland, Frankreich). Freilandpopulationen im Wiener Gebiet in gestörten Lebensräumen, Gärten, Parks, Ruderalstellen, Abfallhaufen; offenbar kein Wärmezeitrelikt, wie ATTEMS (1949) meinte. Oxidus gracilis: der typische Gewächshausdiplopode, durch Befressen von Pflanzen gelegentlich schädlich; auch (z. T. unbeständige?) Freilandpopulationen (Komposthaufenfauna!) (TADLER & THALER 1993); Heimatgebiet vermutlich Ostasien (Japan: HOFFMAN 1999); heute fast weltweit verbreitet und oft in großen Massen auftretend. Haplodesmidae: Cylindrodesmus hirsutus (= laniger ): in den letzten (über 15?) Jahren in Gewächshäusern in Europa z. T. massenhaft auftretend (und daher nicht leicht zu übersehen); parthenogenetisch mit selten auftretenden Männchen. Die kürzlich erschienene Revision der Gattung (GOLOVATCH et al. 2001b) betrachtet die parthenogenetische laniger -Form als synonym mit dem anthropochor pantropisch verbreiteten bisexuellen C. hirsutus; als Herkunftsgebiet kann daher derzeit nur Tropengebiete angegeben werden. Pyrgodesmidae: Poratia digitata: parthenogenetische Form, aus Gewächshäusern Westeuropas (Göteborg) beschrieben, auch in Gewächshäusern Nordamerikas sowie Freilandpopulationen in den südlichen USA, Java, vielleicht auch in Zentralamerika; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis (Zentralamerika). In Wien erst im Jahre 2000 gesichert nachgewiesen (Gruber unpubl.). Rezente Revision der Gattung: GOLOVATCH & SIERWALD (2001); zur Biologie: ADIS et al. (2001). Oniscodesmidae: Amphitomeus (= Detodesmus) attemsi: ebenfalls parthenogenetisch und aus europäischen Gewächshäusern beschrieben; Herkunft vermutlich nördliche Neotropis ( Venezuela oder Columbien, SCHUBART 1934; so auch GOLOVATCH et al. 2002, wo auch Angaben zur Biologie zu finden sind); alle Genera der Familie auf die Neotropis beschränkt (HOFFMAN 1999); in Brasilien in Gewächshäusern und Park (ENGHOFF 1978); Auftreten in Wien seit mindestens 20 Jahren belegt (Gruber unpubl.). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

299 Neobiota in Österreich Tiere 299 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Myriapoda - Diplopoda Tausendfüßer i.w.s. - Doppelfüßer Polydesmida Bandfüßer Paradoxosomatidae Oxidus gracilis (C.L. Koch) Ostasien (Japan)? Stosatea italica (Latzel) Mediterraneis (Italien)? Haplodesmidae Cylindrodesmus hirsutus Pocock (= laniger Schubart) Pyrgodesmidae Neotropis ( virtually pantropic ) Poratia digitata (Porat) Neotropis (Zentralamerika)? Oniscodesmidae Amphitomeus attemsi Schubart Julida Schnurfüßer Julidae nördliche Neotropis Mesoiulus franzi Attems Nord- Mediterraneis (falls identisch Cylindroiulus britannicus (Verhoeff) Cylindroiulus caeruleocinctus (Wood) Cylindroiulus latestriatus (Curtis) Cylindroiulus punctatus (Leach) Cylindroiulus truncorum (Silvestri) mit M. gridellii) Westeuropa (atlantisch) Westeuropa (subatlantisch) W (z.b. Botanischer Garten, Schönbrunn, Rothschild-Gärten, Gärtnerei in Sievering, Augarten) Gewächshäuser, Gärtnereien, im Freiland in Komposthaufen W, N (Höflein a.d.) Gärten, Auparks, Ruderal- und Abfallstellen W (Schönbrunn, Burggarten) W (Schönbrunn, Burggarten) x x x (x) große Bestandesschwankungen, in Gewächshäusern u.u. schädlich Attems 1949, Tadler & Thaler 1993, Hoffman 1999, Gruber unpubl. x? x x z.t. ephemer Tadler & Thaler 1993, Gruber unpubl. Gewächshäuser x x x bisher nur parthenogenetisch Golovatch et al. 2001a, 2001b Gewächshäuser x x? x parthenogenetisch Gruber unpubl. W (Schönbrunn) Gewächshäuser x x x parthenogenetisch Schubart 1934, Golovatch et al. 2002, Gruber unpubl. W, N (Moosbrunn) endogäisch, ruderal, Komposthaufen, Kieslückensystem (Katakomben) x? x x Attems 1944, Christian 1999, Gruber unpubl. O (Lofer bei Hinterstoder) Gartenerde x x? x Attems 1954 W, N, T (Innsbruck, Kufstein) urban, Gärten, Parks, ruderal, randlich in Wäldern x x x (x) bei Massenauftreten ev. Lästling Thaler 1982, 1988, Eder 1991, Gruber unpubl. Nordwesteuropa W (Schönbrunn) Gewächshäuser x x? x Gruber unpubl. (vorw. Küsten) Westeuropa W (Grinzing) in verwildertem Garten x x x Gruber unpubl. Nordafrika? W (Augarten, Schönbrunn) Gewächshäuser, Komposthaufen x x x Gruber unpubl. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

300 300 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis ADIS, J.; GOLOVATCH, S. I.; WILCK, L. & HANSEN B. (2001): On the identities of Muyudesmus obliteratus Kraus, 1960 versus Poratia digitata (Porat, 1889), with first biological observations on parthenogenetic and bisexual populations (Diplopoda: Polydesmida: Pyrgodesmidae). Fragmenta faunistica, 43 (Suppl.): ATTEMS, C. (1944): Zwei zoogeographisch bemerkenswerte Vorkommen von Myriopoden. Zool. Anz. 144: ATTEMS, C. (1949): Die Myriopodenfauna der Ostalpen. Sitz.ber. Österr. Akad. Wiss., math.-nat. Kl., Abt. I 158(1/2): ATTEMS, C. (1954): Myriapoda. In: FRANZ, H. (Hrsg.): Die Nordost-Alpen im Spiegel ihrer Landtierwelt. I. Bd., , Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 664 pp. ATTEMS, C. & SCHMÖLZER-FALKENBERG, U. (1975): Klasse Myriapoda, Unterklasse Diplopoda. Catalogus Faunae Austriae, XI b: CHRISTIAN, E. (1999): Die Fauna der Katakomben des Wiener Stephansdomes. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 135 (1998): DZEVERIN, I. I. (1992): Morphometric and coloration variability in a population of the anthropochorous millipede Cylindroiulus caeruleocinctus (Wood) (Diplopoda Julida Julidae). Arthropoda Selecta 1(3): EDER, E. (1991): Beiträge zum Sexualverhalten und zur Funktionsmorphologie der Kopulationsorgane und Sexualdimorphismen einheimischer Diplopoda der Gattung Cylindroiulus Verhoeff 1894 (Julidae). Diplomarbeit Universität Wien. ENGHOFF, H. (1973): Diplopoda and Chilopoda from suburban localities around Copenhagen. Videnskabelige Meddelelser fra dansk naturhistorisk Forening 136: ENGHOFF, H. (1978): Parthenogenesis and Spanandry in Millipedes. Abhandlungen und Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg (NF) 21/22: GOLOVATCH, S. I. & SIERWALD, P. (2001): Review of the millipede genus Poratia Cook & Cook, 1894 (Diplopoda: Polydesmida: Pyrgodesmidae). Arthropoda Selecta 9(3): GOLOVATCH, S. I.; GRUBER, J.; ADIS, J.; KNAPINSKI, S.; ZERM, M. & HANSEN, B. (2001a): Parthenogenetic populations of the millipede Cylindrodesmus laniger Schubart, 1945 to be recorded in Europe for the first time (Diplopoda: Polydesmida: Haplodesmidae). Arthropoda Selecta 9(3): GOLOVATCH, S. I.; HOFFMAN, R. I.; KNAPINSKI, S. & ADIS, J. (2001b): Review of the millipede genus Cylindrodesmus Pocock, 1889 (Diplopoda: Polydesmida: Haplodesmidae). Fragmenta Faunistica 44(2): GOLOVATCH, S. I.; KNAPINSKI, S. & ADIS, J. (2002): On the identity of the European hothouse millipede Amphitomeus attemsi (Schubart, 1934), with first biological observations of this parthenogenetic species (Diplopoda: Polydesmida: Oniscodesmidae). Arthropoda Selecta 10(2): GULIÈKA, J. (1955): Dva nové druhy diplopód pre eskoslovensko (Zwei neue Diplopoden-Arten für die Tschechoslowakei). Biológia, Bratislava, 10: HOFFMAN, R. L. (1999): Checklist of the millipeds of North and Middle America. Virginia Museum of Natural History, Special Publication Number 8: KIME, R. D. (1990a): Spatio-temporal distribution of European millipedes. In: MINELLI, A. (ed.): Proceedings of the 7th International Congress of Myriapodology, , E. J. Brill, Leiden. KIME, R. D. (1990b): A provisional Atlas of European Myriapods. Part 1. Fauna Europaea Evertebrata. Vol. I. EIS-CIE-EEW. 109 S. Luxembourg. KIME, R. D. (1999): The continental distribution of British and Irish millipedes. Bulletin of the British Myriapod Group 15: 33 76, 30 figs. KIME, R. D. (2001): The continental distribution of British and Irish millipedes. Bulletin of the British Myriapod and Isopod Group 17: 7 42, 28 maps. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

301 Neobiota in Österreich Tiere 301 KOCH, C. L. (1863): Die Myriapoden. 2 Bände. Halle, H.W. Schmidt. KORSÓS, Z. (1994): Checklist, preliminary distribution maps, and bibliography of millipedes in Hungary (Diplopoda). Miscell. Zool. Hung. 9: MEYER, E. (1973): Über die Diplopoden Nordtirols und Vorarlbergs (Kritische Artenliste, mit biologischen Daten aus der Literatur). Diplomarbeit Universität Innsbruck. MIKHALJOVA, E. V. & GOLOVATCH, S. I. (2001): A review of the millipede fauna of Siberia (Diplopoda). Arthropoda Selecta 9(2) (2000): SCHMIDT, H. (1950): Nahrungswahl und Nahrungsverarbeitung bei Diplopoden. Dissertation Universität Wien. SCHMIDT, H. (1952): Nahrungswahl und Nahrungsverarbeitung bei Diplopoden (Tausendfüßlern). Mitt. naturw. Ver. Steiermark 81/82: SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda I: Diplopoda. Die Tierwelt Deutschlands (Begr. von F.Dahl, weitergef. v. M.Dahl & H.Bischoff), 28.Teil: vii+318 S. G. Fischer, Jena. STRASSER, K. (1971): Über italienische, besonders kavernikole Diplopoden. Mem. Mus. civ. Stor. nat. Verona 19: TADLER, A. & THALER, K. (1993): Genitalmorphologie, Taxonomie und geographische Verbreitung ostalpiner Polydesmida (Diplopoda: Helminthomorpha). Zool. Jb., Abt. f. Syst. 120: THALER, K. (1982): Fragmenta Faunistica Tirolensia V (Arachnida: Aranei; Crustacea: Isopoda, Oniscoidea; Myriapoda: Diplopoda; Insecta: Saltatoria). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 69: THALER, K. (1984): Fragmenta Faunistica Tirolensia VI (Arachnida: Aranei, Opiliones; Myriapoda: Diplopoda, Chilopoda; Insecta: Coleoptera, Carabidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 71: THALER, K. (1988): Fragmenta Faunistica Tirolensia VIII (Arachnida: Aranei, Opiliones; Myriapoda: Diplopoda; Insecta: Coleoptera). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 75: THALER, K.; KNOFLACH, B. & MEYER, E. (1993): Fragmenta Faunistica Tirolensia X (Arachnida, Acari: Caeculidae; Myriapoda: Diplopoda; Insecta, Nematocera: Limoniidae, Sciaridae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 80: Die primär flügellosen Urinsekten (Apterygota) E. Christian 40 Diplura (Doppelschwänze) Die Familie Campodeidae (Doppelschwänze i.e.s.) ist in Österreich mit rund zwanzig Arten vertreten. Eine verlässliche Zahl ist wegen der unklaren Taxonomie der höhlenbewohnenden Plusiocampa-Arten derzeit nicht anzugeben. Über Verbreitung und Habitatpräferenz der frei lebenden Campodeiden sind wir nur aus Wien im Detail unterrichtet, hier leben aber elf und somit vier Fünftel der aus Österreich bekannten nicht-cavernicolen Arten. Die Funddichte ist ausreichend, um Aussagen über die Bodenständigkeit und die Verteilung entlang des urbanen Gradienten treffen zu können (CHRISTIAN 1992): Allein von Campodea rhopalota wurden in Wien 43 Funde kartiert. Anhand der Verbreitungskarten können Kulturflüchter, Kulturindifferente und Kulturfolger unterschieden werden. Die drei markantesten Kulturfolger Campodea lubbockii, C. quilisi und C. rhopalota treten in der Gartenvorstadt und im dicht verbauten Gebiet auf. Ihre Abwesenheit im Umland Wiens ist ein Indiz für Verschleppung über weite Strecken. Sie stammen aus dem westmediterran-atlantischen Raum und dürften mit der Wurzelerde importierter Pflanzen in mitteleuropäische Städte eingeschleppt worden sein. Hier, unter dem für sie günstigen Lokalklima und bei geringem Konkurrenzdruck durch autochthone Arten, konnten sie sogar Kleinst- und Extremlebensräume besiedeln: Blumentröge, Pflaster- 40 Univ. Prof. Dr. E. Christian, Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, erhard.christian@boku.ac.at Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

302 302 Neobiota in Österreich Tiere ritzen oder straßenbegleitende Grünstreifen, deren Streuschicht größtenteils aus Rindenmulch und Hundekot besteht. Dass diese Campodeiden auch in anderen Städten Österreichs auftreten, gewinnt durch den Fund von C. rhopalota im Zentrum von Sopron an Wahrscheinlichkeit. Die beiden Vertreter der Familie Japygidae (Zangenschwänze) sind in Österreich autochthon. Protura (Beintastler) Die zirka 1 mm langen, schlanken Proturen leben im Porensystem des Bodens. Das Auftreten einiger Arten in ortsfremden Böden städtischer Grünanlagen ist ein Hinweis auf anthropogenen Kurzstreckentransport. Bei den bescheidenen biogeografischen Kenntnissen würden nur extrem unwahrscheinliche Funde Verdacht auf Einschleppung erregen. Collembola (Springschwänze) Aus der größten und individuenreichsten Gruppe der primär flügellosen Insekten sind in Österreich rund 550 Arten nachgewiesen. Die mehrheitlich 0,5 bis 3 mm messenden Collembolen übertreffen die übrigen Urinsekten auch in der Vielfalt der Gestalten und Lebensgewohnheiten. Verschleppung ist insbesondere bei bodenbewohnenden Springschwänzen kein seltenes Ereignis. Die weltweite Verbreitung einiger Arten geht mit Sicherheit darauf zurück. Je reger aber der Verkehr blinder Passagiere, desto schwerer ist seine Auswirkung zu beweisen, umso eher entstehen geschlossene, natürlich wirkende Areale. Andererseits sind Disjunktionen oft ohne Einwirkung des Menschen entstanden, sofern sie nicht eher Kenntnisals Verbreitungslücken darstellen. Adventive Collembolen sind daher nur mit Vorbehalt anzuführen. Desoria trispinata wurde in den letzten Jahren fast gleichzeitig von verschiedenen europäischen Fundorten gemeldet. Alle Nachweise stammen wie der Wiener Fund ( Isotoma sp. in CHRISTIAN & KINDL-STAMATOPOLOS 1999; KINDL-STAMATOPOLOS 2001) aus anthropogen stark beeinflussten Lebensräumen, vorwiegend Städten. Die aus Ohio beschriebene Art ist in der Nearktis auch in naturnahen Biotopen weit verbreitet. Der Kugelspringer Sminthurinus trinotatus wurde in Österreich nur einmal im Freien, aber wiederholt in Blumentöpfen beobachtet. Seine Verschleppung nach Skandinavien gilt als erwiesen. Um die Frage der Autochthonie in Mitteleuropa beantworten zu können, liegen zu wenige Belege vor. Freilandfunde häufen sich im südlichen Europa und in Ostasien. Archaeognatha (Felsenspringer) Felsenspringer sind wenig expansiv und dürften kaum verschleppt werden. Zygentoma (Fischchen) Ctenolepisma longicaudata (Lepismatidae) wurde vor kurzem im Depot eines Wiener Museums entdeckt (Christian unpubl.). Die rund um den Globus verschleppte Art ist heute in vielen Weltgegenden das lästigste Hausfischchen". Rezente Einschleppung erscheint plausibler als die Annahme, dass sie in Österreich bisher verkannt wurde: Die langen Antennen und Schwanzanhänge sind ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem allgegenwärtigen Silberfischchen Lepisma saccharina. Das Silberfischchen und das seltenere Streifenfischchen Ctenolepisma lineata sind vermutlich Archäozoen, wenngleich aktive Einwanderung während einer wärmeren Klimaperiode nicht auszuschließen ist. Ihre Synanthropie nimmt gegen Norden zu; in Österreich werden sie nur in Siedlungsnähe gelegentlich unter freiem Himmel gefunden. Beide profitieren von der modernen Bau- und Heizungstechnik, wobei sich die Nachweise des Streifenfischchens in letzter Zeit mehren (CHRISTIAN 1999). Besonders schwer zu beurteilen ist Coletinia maggii. Das geschlossene Verbreitungsgebiet dieser Art und der Familie Nicoletiidae allgemein endet in Norditalien und Dalmatien. Ließ der österreichische Erstfund in der Gärtnerei des Wiener Stadtparks an rezenten Import denken, so änderte sich das Bild mit zwei Nachweisen am Nordufer des Plattensees und dem Fund in einem Auwaldrest des Wiener Praters (PACLT & CHRISTIAN 1996). Seither wurde trotz intensiver Suche in Ostösterreich kein weiteres Exemplar entdeckt. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

303 Neobiota in Österreich Tiere 303 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv INSECTA Insekten Diplura Doppel- und Zangenschwänze Campodeidae Doppelschwänze i.e.s. Campodea lubbockii Silvestri Westeuropa W in städtischen Böden Campodea quilisi Silvestri West- Mediterraneis, Madeira, Azoren W in städtischen Böden Campodea rhopalota Denis Westeuropa W in städtischen Böden Collembola Springschwänze Isotomidae Desoria trispinata (MacGillivray) unsicher W erdiges Sediment des Wienflusses Katiannidae Sminthurinus trinotatus Axelson Mediterraneis? Ostasien? Zygentoma Fischchen Lepismatidae Ctenolepisma longicaudata Escherich Nicoletiidae W, K (Klagenfurt Umgebung) Coletinia maggii Grassi Mediterraneis W (Stadtpark, Freudenau) wiederholt in Blumentöpfen und Glashäusern; in Kärnten in feuchtem Heu x x x Christian 1992 x x x Christian 1992 x x x Christian 1992 x? x? x Europäische Funde erst ab ca. 1990; seither zwischen Portugal und Russland nachgewiesen, durchwegs in anthropogen geprägten Biotopen Kindl-Stamatopolos 2001 x? x x Christian 1987 (Sub)Tropen W synanthrop x x? x bei Massenauftreten Schäden an Papier und Textilien nicht auszuschließen im Gartenboden und in Baummulm x? x? x Autochthonie ist nicht auszuschließen Christian unpubl. Paclt & Christian 1996 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

304 304 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis CHRISTIAN, E. (1987): Collembola (Springschwänze). Catalogus Faunae Austriae XIIa, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien, 80 pp. CHRISTIAN, E. (1992): Verbreitung und Habitatpräferenz von Doppel- und Zangenschwänzen in der Großstadt Wien (Diplura: Campodeidae, Japygidae). Entomol. Gener. 17(3): CHRISTIAN, E. (1999): Gürteltiere. In: VEIGL, C. (Hrsg.): Stadtraum Gürtel. Natur Kultur Politik. Wien, Promedia, 156 pp., CHRISTIAN, E. & KINDL-STAMATOPOLOS, L. (1999): Arthropods on plastered riverbanks in the builtup area of Vienna. In: TAJOVSKY, K. & PIZL, V. (Hrsg.): Soil Zoology in Central Europe. Proc. 5 th Central Europ. Workshop Soil Zoology, Ceske Budejovice: KINDL-STAMATOPOLOS, L. (2001): Arthropoden des Wienflußufers im dicht bebauten Stadtgebiet Wiens. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 138: PACLT, J. & CHRISTIAN, E. (1996): Die Gattung Coletinia in Mitteleuropa (Thysanura: Nicoletiidae). Dtsch. Ent.Z. 43, Ausgewählte Insektengruppen: Libellen, Heuschrecken, Schaben, Termiten, Fransenflügler, Wanzen, Zikaden (Insecta varia: Odonata, Orthoptera, Blattodea, Isoptera, Thysanoptera, Heteroptera, Auchenorrhyncha ) W. Rabitsch 41 Libellen (Odonata) Von den 78 in Österreich vorkommenden Libellenarten ist keine als Neozoon anzusehen. Die in der äthiopischen Faunenregion verbreitete Feuerlibelle Crocothemis erythraea (Libellulidae) befindet sich nach OTT (1988) zurzeit in einer expansiven Phase der Arealerweiterung und könnte möglicherweise für Deutschland als Neubürger gelten (BRECHTEL 1996; LUDWIG et al. 2000). Der erste Nachweis für Österreich stammt aber schon aus dem Jahr 1856, als die Art bei Wien beobachtet wurde (BRAUER 1856). Obwohl sich die Fundmeldungen in jüngster Zeit häufen (erst seit einigen Jahren liegen Nachweise aus allen Bundesländern vor, z. B. LANDMANN 1983; SCHWEIGER-CHWALA 1990; RAAB & CHWALA 1997) gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diese Wanderlibelle" nicht auch schon früher nach Österreich eingeflogen ist (Raab mündl. Mitt.). Die Feuerlibelle bevorzugt ungestörte, stehende Gewässer mit reichlich Ufer- und Wasserpflanzenvegetation, Fischteiche werden gemieden. Gelegentlich werden Libellenlarven auch mit Wasserpflanzen verschleppt. In den Glashäusern einer auf den Import von Wasserpflanzen spezialisierten Gärtnerei in Oberösterreich wurden etwa 20 (vorwiegend asiatische) Arten festgestellt (z. B. Orthetrum sabina, Crocothemis servilia), die durch die im Sommer geöffneten Oberlichten der Gläshäuser auch ins Freie entkommen, jedoch bei Brutversuchen in der Umgebung noch nicht beobachtet wurden (Laister mündl. Mitt.). Eine Etablierung dieser Arten ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber auch nicht völlig auszuschließen. Heuschrecken (Orthoptera) Von den rund 130 in Österreich vorkommenden Heuschreckenarten sind nur wenige als etablierte Neozoen zu betrachten. Die Südliche Eichenschrecke, Meconema meridionale (Tettigoniidae) wurde am 16.August 1900 erstmals für Österreich bei Wr. Neustadt in einem 41 Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

305 Neobiota in Österreich Tiere 305 Eisenbahnwaggon gefunden. EBNER (1946) zählt die Art noch zu jenen, die sich bei uns nicht dauerhaft vermehren können. Die nächsten Funde gelangen 1953 und 1968 in Wien (KALTENBACH 1970; BIERINGER & ROTTER 2001), mittlerweile liegen aber für alle Bundesländer Nachweise vor, in der Regel aus dem unmittelbaren Siedlungsbereich, der klimatisch günstige Voraussetzungen für ein Überleben der Art schafft (z. B. THALER 1977; ADLBAUER 1987; GEISER 1990; BERG et al. 1998; DERBUCH & BERG 1999; AISTLEITNER & KOPF 2000). Diese flugunfähige Art kann als ein klassisches Beispiel für anthropochore Verschleppung angesehen werden, als Transportmittel wird in der Literatur immer wieder der Autoverkehr genannt (KALTENBACH 1970; KLAUSNITZER 1988; DETZEL 1998). Eine weitere, rezent-expansive südeuropäische Art ist die punktierte Zartschrecke, Leptophyes punctatissima (Tettigoniidae), die 1956 in Wien (Pötzleinsdorf) erstmals für Österreich gefunden wurde (EBNER 1958). Sie wurde auch nach Amerika verschleppt, wo sie sich ebenfalls etablieren konnte. Auch Leptophyes punctatissima ist flugunfähig und gilt als Kulturfolger, wo sie vor allem im Siedlungsbereich (Parkanlagen, Gärten) gefunden wird. Während die isolierten ostösterreichischen Vorkommen höchstwahrscheinlich auf Verschleppung beruhen, handelt es sich bei den westösterreichischen Nachweisen möglicherweise um autochthone Populationen (KILZER 1996). Im Freiland nicht reproduktionsfähig ist die aus Ostasien stammende und mittlerweile weltweit verbreitete Gewächshausschrecke, Tachycines asynamorus (Rhaphidophoridae), die aus mehreren Gewächshäusern in Österreich bekannt ist (EBNER 1953; HÖLZEL 1955). Zur Morphologie und Biologie der Art siehe z. B. DETZEL (1998). Die in Afrika, Asien und Südosteuropa verbreitete Europäische Wanderheuschrecke, Locusta migratoria (Acrididae), ist nach EBNER (1946) nicht zur heimischen Fauna zu zählen, die aktiven Wanderungen dieser Art über große Distanzen und die Folgen großer Heuschreckenschwärme auf die Vegetation wurden aber bereits im Früh- und Hochmittelalter (jedenfalls vor dem 15. Jahrhundert) in Mitteleuropa beobachtet und dokumentiert. In Österreich wurde die Art aus allen Bundesländern gemeldet, die Herkunft der Tiere ist aber oftmals unbekannt. DERBUCH & BERG (1999) weisen auf die Möglichkeit entkommener Terrarientiere hin, da die Art in der Amphibien- und Reptilienzucht gerne verfüttert wird. Schaben (Blattodea) Schaben erscheinen geradezu prädestiniert für eine erfolgreiche passive Verschleppung: Grund dafür sind ihre flache Körperform, die heimliche Lebensweise, die breite Palette an geeigneter Nahrung (Omnivorie), ihre gegen Austrocknung gut geschützten und widerstandfähigen Eipakete (Ootheken) und natürlich ihre ausgeprägte Anpassung an menschliche Behausungen und Warenumschlagplätze. Der Zeitpunkt des Auftretens der im Gefolge des Menschen verbreiteten und lebenden Schabenarten ist so wie ihre Herkunft oft nicht eindeutig festzulegen. Möglicherweise sind die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) und die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana) Archäozoen und schon seit langer Zeit bei uns vertreten. Beide Arten sind heute weltweit verbreitet und leben synanthrop, bevorzugt in ganzjährig beheizten Räumen. Bei hohen Individuenzahlen können diese Arten zu einem hygienischen Problem (und schon bei geringeren Abundanzen auch zu einem psychologischen Problem) werden, wodurch ihnen in Folge der Bekämpfungsmaßnahmen auch wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Die aus dem tropischen Afrika stammende Möbel- oder Fernsehschabe (Supella supellectilium) wurde 1910 in Südfrankreich erstmals für Europa festgestellt, seit 1954 liegen auch Nachweise für Deutschland vor. In Österreich ist sie bislang noch nicht aufgetreten, ihr Vorkommen darf aber erwartet werden. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

306 306 Neobiota in Österreich Tiere Termiten (Isoptera) Die Gelbfußtermite Reticulitermes flavipes (Rhinotermitidae, Nasentermiten) wurde von Vinzent Kollar in den Gewächshäusern von Schönbrunn in Wien entdeckt und als neue Art beschrieben (KOLLAR 1837). Erst später wurde festgestellt, dass es sich um eine importierte Art handelte, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Sie wurde mit Holzimporten mehrfach nach Mitteleuropa (Deutschland, Frankreich) importiert (BECKER 1970). Lange Zeit wurde auch von einem Vorkommen in Hallein berichtet, der aktuelle Status ist aber unbekannt. Diese Termitenart lebt im Boden, von wo sie Holz in der näheren Umgebung befällt. Durch die Fraßtätigkeit kann beträchtlicher Schaden entstehen. Im Gegensatz zu den vorwiegend tropischen Termitenarten erträgt die Gelbfußtermite das mitteleuropäische Klima offenbar gut; ein Auftreten erfordert in der Regel eine gezielte Bekämpfung durch Fachkräfte. Fransenflügler (Thysanoptera) In der Liste von SCHMÖLZER-FALKENBERG (1971) finden sich rund 200 Thysanopterenarten für Österreich, darunter mit Limothrips cerealium eine einzige eingeschleppte Art, die aber möglicherweise als Archäozoon gelten kann. Gebietsfremde Thysanopteren sind aus naturschutzfachlicher Sicht bislang ohne Bedeutung. Zahlreiche Fransenflügler leben jedoch in Gewächshäusern, werden durch den Handel mit Zier- und Nutzpflanzen verschleppt, und können oft bedeutende Schäden verursachen. Erst in jüngster Zeit wurden die beiden nordamerikanischen Thripse Frankliniella occidentalis (seit 1983) und Echinothrips americanus (seit 1993) wahrscheinlich mit Zierpflanzen für Gewächshäuser nach Europa (Niederlande) importiert (VIERBERGEN et al. 1998). Der ausgesprochen polyphage Kalifornische Blütenthrips F. occidentalis (es sind über 200 Wirtspflanzen bekannt) gilt nach den Mottenschildläusen (vgl. Kap ) als wichtigster Schädling im Unterglasanbau. Zur Bekämpfung werden neben chemischen Pflanzenschutzmitteln auch verschiedene Nützlingsarten im Handel angeboten (Raubmilben, Blumenwanzen, Florfliegen). Dieser Fransenflügler hat in Südeuropa bereits den Sprung ins Freiland geschafft (LUDWIG et al. 2000), während er sich in Mittel- und Nordeuropa wegen der kälteren Winter bisher nicht im Freiland etablieren konnte. Echinothrips americanus wurde im Februar 2000 erstmals in einem Wiener Gewächshaus an Azaleen gefunden (KAHRER & LETHMAYER 2000). Wanzen (Heteroptera) Von den rund 900 in Österreich vorkommenden Wanzenarten sind nur sehr wenige als Neozoen zu betrachten. Als eines der bekanntesten Beispiele kann die Platanengitternetzwanze Corythucha ciliata (Tingidae) gelten. Diese an Platanen lebende und aus Nordamerika stammende kleine Wanze wurde 1964 erstmals für Mitteleuropa in Oberitalien (Padua) festgestellt. Der erste Nachweis für Österreich stammt aus dem Jahr 1982, als einige Exemplare am Fenster der Kärntner Landesmuseums gefunden wurden (MILDNER 1983). Wie auch in anderen Fällen besteht ein beträchtlicher time-lag von über 200 Jahren zwischen Einfuhr der Wirtspflanze in Mitteleuropa im 18. Jahrhundert und Auftreten der bei uns monophagen Corythucha ciliata. Nachdem Platanen nicht nur im innerstädtischen Bereich, sondern auch im ländlichen Raum gerne angepflanzt werden, hat Corythucha ciliata mittlerweile ein großes Areal besiedelt. In Europa ist die immer noch expansive Art mittlerweile nordwärts bis Frankfurt am Main, westwärts bis Spanien und ostwärts über Ungarn bis zum Kaukasus (Krasnodar) vorgedrungen. Die Platanengitternetzwanze wurde auch nach Südamerika (Chile) verschleppt. Bei Massenvorkommen treten über Hundert Tiere pro Blatt auf, die an den Parenchymzellen saugend zur Vergilbung der Blätter führen können, vor allem aber auch die Abwehrkraft gegenüber anderen Belastungen (Pilzinfektionen, Verkehrsimmissionen) schwächt. Während der Überwinterung kann man die Tiere dicht gedrängt unter der Platanenborke antreffen. Obwohl noch nicht Nachweise für alle Bundesländer vorliegen, ist mit einem Vorkommen in ganz (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

307 Neobiota in Österreich Tiere 307 Österreich zu rechnen. Eine zusammenfassende Darstellung zur Ausbreitungsgeschichte in Österreich findet sich bei HEISS (1995). Auch für die pontomediterrane, ursprünglich an der ostmediterran verbreiteten Platanus orientalis lebende, Platanen-Bodenwanze Arocatus longiceps (Lygaeidae), ist eine nordwärts gerichtete Ausbreitung dokumentiert, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Der erste Nachweis für Mitteleuropa stammt aus Graz aus dem Jahr 1995 (ADLBAUER & FRIESS 1996), weitere folgten in kurzen Abständen (1997: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Baden-Württemberg; 1998: Tschechische Republik) (RIEGER 1997; RABITSCH 1998; RIETSCHEL 1998; STEHLIK & HRADIL 2000). Seit den 1980er Jahren durchläuft Orsillus depressus (Lygaeidae) eine bemerkenswerte Arealerweiterung aus dem Mediterranraum bis in die Niederlande und Belgien, Norddeutschland und Großbritannien (VOIGT 1977; AUKEMA 1988; HAWKINS 1989; MELBER 1998). Diese ursprünglich am Wacholder lebende Wanze hat sich wohl mit den als Zierpflanzen im Stadt- und Ortsbereich (Friedhöfe, Gärtnereien) weit verbreiteten Cupressaceae (Thuja sp., Chamaecyparis sp.) ausgebreitet. Allerdings wurde kürzlich am Niederösterreichischen Landesmuseum ein Exemplar aus Niederösterreich aus dem Jahr 1948 (von einem offenbar natürlichen Standort) entdeckt (Rabitsch unpubl.), d. h. zumindest die ostösterreichischen Vorkommen könnten auch autochthonen Ursprungs sein. Zur Verbreitung in Österreich siehe ADLBAUER & RABITSCH (2000), eine Reihe weiterer Nachweise liegt aber bereits vor (Rabitsch unpubl.). Der jüngste Neuzugang betrifft mit dem mediterranen Oxycarenus lavaterae eine weitere Bodenwanze (Lygaeidae). Diese Art wurde vorwiegend im Siedlungsbereich an angepflanzten Linden (vor allem Tilia cordata) gefunden. Vereinzelt werden große Aggregationen dieser Tiere am Stamm und an den Ästen beobachtet, die in Graz bereits Anlass für Bekämpfungsmaßnahmen gegeben haben (RABITSCH & ADLBAUER 2001; Adlbauer mündl. Mitt.). Für die in jüngerer Zeit (vor allem in Süddeutschland) offenbar zunehmenden Funde der Baumwanze Nezara viridula (Pentatomidae) scheint der Ferntransport mit Autoreiseverkehr eine Rolle zu spielen (VOIGT 1998). Das Auftreten weiterer Wanzen-Neozoen ist zu erwarten. In Italien wurden kürzlich zwei neue nordamerikanische Arten festgestellt, für die eine forstwirtschaftliche Bedeutung nicht auszuschließen ist. Die an Eichen lebende Corythucha arcuata (Tingidae) wurde im Jahr 2000 in Norditalien (Lombardei und Piemont) festgestellt, hat binnen kurzer Zeit ihr Areal erweitert und ist vermutlich bald in den angrenzenden Regionen zu erwarten. Die Art besitzt eine hohe Reproduktionsrate und durchläuft in Italien drei komplette Generationen pro Jahr. Sie wurde an Quercus robur, Qu. pubescens und Qu. petraea gefunden und verursachte eine Entfärbung und vorzeitiges Welken der Blätter (BERNARDINELLI & ZANDIGIACOMO 2000). Zwischen 1999 und 2001 wurde die an verschiedenen Koniferensamen (vor allem Pinus, aber auch Picea, Pseudotsuga, Thuja) lebende Leptoglossus occidentalis (Coreidae) bereits an 15 Standorten in Norditalien (Lombardei und Venetien) aufgefunden (VILLA et al. 2001). Auch in Nordamerika hat diese Art ihr ursprüngliches Areal westlich der Rocky Mountains erst in den letzten Jahren bis zur Ostküste durch die Verschleppung mit den Wirtspflanzen erweitert. Sie gilt vor allem als Belästigung, da die Tiere zur Überwinterung oft in Wohnungen eindringen. Sie kann aber bei Massenauftreten an den Wirtspflanzen die Diasporenproduktion beeinträchtigen (CONNELLY & SCHOWALTER 1991). Zikaden ( Auchenorrhyncha ) Wie für Wanzen gilt auch für Zikaden, dass von den über 600 in Österreich vorkommenden Arten (HOLZINGER 1996), nur ein kleiner Teil allochthoner Herkunft ist. Die Amerikanische Büffelzikade, Stictocephala bisonia (Membracidae), wurde 1912 erstmals für Europa in Jugoslawien festgestellt. Sie ist wahrscheinlich mit Obst- und Weinstöcken aus Nordamerika verschleppt worden und hat sich mittlerweile bis Nordafrika und Mittelasien Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

308 308 Neobiota in Österreich Tiere ausgebreitet. Ein unpublizierter Nachweis aus dem Burgenland von 1960 (leg. R. Remane, Holzinger mündl. Mitt.) und ein am Naturhistorischen Museum entdeckter Beleg aus Marchegg (Niederösterreich), ebenfalls aus den 1960er Jahren (leg. E. Gotz, Rabitsch unpubl.) revidiert den Zeitpunkt der ersten Einwanderung um 28 Jahre (bisher galt 1988 als frühester Nachweis in Österreich, vgl. SCHEDL 1991) und fällt somit in die Zeit der westlichen Ausbreitung aus dem Mediterranraum nach SW-Deutschland (z. B. REMANE 1972). Mittlerweile ist die Art aus allen Bundesländern bekannt, ausgenommen Vorarlberg und Salzburg, wo sie aber ebenfalls vorkommen dürfte. Stictocephala bisonia lebt vor allem in anthropogen gestörten Ruderalbiotopen, in Obst- und Weinrebengärten (besonders an Fabaceae), aber auch an Fluss- und Bachufern (SCHEDL 1991, 1995). Auch aus den USA stammt die an Rhododendron-Sträuchern saugende Graphocephala fennahi (Cicadellidae), die an den Nahrungspflanzen vor allem in Kleingärten oder auf Friedhöfen vorkommt und die in Österreich bisher nur aus Wien vorliegt. Die ebenfalls aus den USA stammende Bläulingszikade Metcalfa pruinosa (Flatidae) ist für Österreich bisher nur aus Graz bekannt (HOLZINGER et al. 1996). Die Nachweise in Südeuropa nehmen aber zu und bei Massenauftreten wurden bereits Schäden an Obst- und Weinkulturen verursacht. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

309 Neobiota in Österreich Tiere 309 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Heller et al [Orthoptera], Ebner 1946 [Blattodea], Günther & Schuster 2000 [Heteroptera], Holzinger 1996 [Auchenorrhyncha] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv INSECTA Insekten Orthoptera Heuschrecken Conocephalidae Homorocoryphus laticeps (Redtenbacher) Agraecia abbreviata (Redtenbacher) Meconematidae Meconema meridionale A.Costa Phaneropteridae Leptophyes punctatissima (Bosc) Südliche Eichenschrecke Punktierte Zartschrecke Rhaphidophoridae Buckelschrecken Tachycines asynamorus Adelung Gewächshausschrecke Kolumbien, Costa Rica W x x x Einzelfund 1927 in Wiener Lebensmittelhandlung Brasilien W x x x Einzelfund 1931 im Glashaus des Botanischen Gartens Südeuropa alle BL (O*) im Siedlungsbereich an Bäumen und Sträuchern, thermophil Südeuropa W, N, V im Siedlungsbereich an Gebüschen und Stauden, in Gärten und Parkanlagen Ostasien (heute Kosmopolit) Gryllidae Gryllodes sigillatus (Walker) Südwestasien Mogoplistidae Arachnocephalus vestitus Costa Acrididae Feldheuschrecken Anacridium aegyptium (Linne) Ägyptische Knarrschrecke x x x Erstfund am bei Wr. Neustadt in einem Eisenbahnwaggon Ebner 1946 Ebner 1946 Ebner 1946, Kaltenbach 1970, Adlbauer 1987, Geiser 1990, Wieser & Kofler 1992, Derbuch & Berg 1999, Aistleitner & Kopf 2000, u.a., *Essl unpubl. x? x x Erstfund 1956 in Wien Ebner 1958, Schmidt 1990, Kilzer 1996 W, N, St, K Gewächshäuser x x x (x) Ebner 1951, 1953, Hölzel 1955 W (12. Bez.) x x x Einzelfund 1932 in Holzwarenfabrik Ebner 1946 Mediterraneis N (Purgstall) x x x verschleppter Einzelfund Ressl 1983 Mediterraneis W, N, St, K, T x x x z.b. am mit Salat aus Italien, am an importierten Gemüse in Purgstall Ebner 1946, Kofler 1980, Ressl 1983 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

310 310 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname Heller et al [Orthoptera], Ebner 1946 [Blattodea], Günther & Schuster 2000 [Heteroptera], Holzinger 1996 [Auchenorrhyncha] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv Phasmatodea Stabheuschrecken Phyllidae Bacillus rossii (Fabricius) Südeuropa W x x x zumindest zweimal mit Pflanzen nach Wien verschleppt Blattodea Schaben Blattidae Echte Schaben Blatta orientalis Linne Orientalische Schabe Kosmopolit alle BL synanthrop, vorwiegend in bäuerlichen Betrieben und Bäckereien Ebner 1946 x x x x ev. Archaeozoon Ebner 1946, 1951, Ressl 1983 Nyctibora sp. W x x x Einzelfund einer Larve 1929 in Lebensmittelgeschäft Panchlora cubensis Saussure Mittel- und Südamerika Periplaneta americana (Linne) Amerikanische Schabe Periplaneta australasiae (Fabricius) Australische Schabe Rhyparobia maderae (Fabricius) Dermaptera Ohrwürmer Afrika (heute Kosmopolit der Tropen und Subtropen) Kosmopolit der Tropen und Subtropen Kosmopolit der Tropen Forficulidae Forficula decipiens Gene Südeuropa, Nordafrika Isoptera Termiten W, N?, St synanthrop x x x wiederholt mit tropischen Früchten zwischen 1926 und 1932 eingeschleppt alle BL synanthrop x x x x wohl schon vor langer Zeit eingeschleppt Ebner 1946 Ebner 1946 Ebner 1946, 1951, 1953, Kanzler 1998 W, N (Purgstall) synanthrop x x x (x) wenige Einzelfunde Ebner 1946, 1951, 1953, Ressl 1983 N (St. Andrä- Wördern) Rhinotermitidae Reticulitermes flavipes (Kollar) Gelbfußtermite Nordamerika W (Schönbrunn), S (Hallein) Gärtnerei x x x Einzelfund 1926 in Gärtnerei Ebner 1946 W x x x mit Blumen eingeschleppt, Einzelfund Gewächshäuser, Gebäude Ebner 1946 x [x?] x (x) Vorkommen erloschen? Heisterberg 1958, 1959a, 1959b, Kurir 1958a, 1958b, 1959, 1962, Egger 1974 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

311 Neobiota in Österreich Tiere 311 Heteroptera Wanzen Tingidae Netzwanzen Corythucha ciliata (Say) Platanen- Gitternetzwanze Reduviidae Raubwanzen Oncocephalus squalidus (Rossi) Lygaeidae Bodenwanzen Nordamerika B, W, N, St, K, S an Platanen x x x x seit 1964 in Europa (Padua, Italien), 1982 erstmals in Ö festgestellt Mediterraneis St x x x wahrscheinlich mit Entomologenzubehör eingeschleppt Arocatus longiceps Stal Mediterraneis B*, W, N, O, St an Platanen, mitunter Massenauftreten im urbanen Bereich Orsillus depressus (Mulsant & Rey) Oxycarenus lavaterae (Fabricius) Pentatomidae Baumwanzen Mildner 1983, Höpoltseder 1984, Höbaus & Schönbeck 1986, Kreissl et al. 1988, Zukrigl & Höbaus 1989, Heiss 1995 Adlbauer 1992 x x x (x) seit etwa 1995 in Ö Adlbauer & Friess 1996, Rabitsch 1998, *Rabitsch unpubl. Mediterraneis B, W, N, O*, St, K, T an Cupressaceae x x x bereits seit 1948 in Ost-Österreich, ev. ein regionales Neozoon? Mediterraneis B, W, N, St an Linden x x x (x?) Einzelfund 1966, zahlreich seit 2001 Nezara viridula (Linnaeus) Kosmopolit K, T polyphytophag an Gehölzen Homoptera Pflanzensauger, Gleichflügler Auchenorrhyncha Zikaden Cercopidae Schaumzikaden Haematoloma dorsatum (Ahrens) Kiefernblutzikade Südwesteuropa Membracidae Buckelzikaden Stictocephala bisonia Kopp & Yonke Amerikanische Büffelzikade K (Dobratsch Südhang) Nordamerika B, W, N, O, St, K, T Ruderalstandorte, in Obst- u. Weinrebengärten mit Luzerne-Unterwuchs; auch an Bachufern; polyphag x x x vereinzelte eingeschleppte Exemplare Adlbauer & Rabitsch 2000, *Rabitsch unpubl. Rabitsch 1999, Rabitsch & Adlbauer 2001 Heiss 1977, Dethier 1989, Friess et al an Pinus nigra x x x seit etwa 1950 Arealexpansion Holzinger et al x x x seit etwa 1960 in Ö Schedl 1991, 1995, Holzinger & Hausl- Hofstätter 1994, Laister & Holzinger 1996 Cicadellidae Zwergzikaden Cofana spectra (Distant) Tropen T (Innsbruck) x [x] x einmalige Einschleppung (1926 in Innsbruck) Graphocephala fennahi Young Nordamerika W an Rhododendron Arten Macropsis elaeagni Emeljanov Asien (Kasachstan) Flatidae B, N an Elaeagnus angustifolia Metcalfa pruinosa Say Bläulingszikade Nordamerika St (Graz Stadtgebiet) auf Quercus rubra, bei Massenauftreten schädlich in Obst- und Weinkulturen x x x um 1930 in England, ab 1970 in Mitteleuropa, 1987 in Ö Dlabola 1957, Holzinger 1999 Sergel 1987 x x x 1993 in Ö entdeckt Holzinger & Remane 1994, Holzinger unpubl. x x? x (x) in Südeuropa expansiv, seit 1996 in Ö, weitere Ausbreitung in den nächsten Jahren denkbar Holzinger et al Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

312 312 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis Libellen BRAUER, F. (1856): Verzeichnis der im Kaiserthume Oesterreich aufgefundenen Odonaten und Perliden. Verh. Ver. Wien 6: BRECHTEL, F. (1996): Neozoen neue Insektenarten in unserer Natur? In: GEBHARDT H.; KINZELBACH, R. & SCHMIDT-FISCHER, S. (Hrsg.): Gebietsfremde Tierarten. Ecomed Verlag, LANDMANN, A. (1983): Zum Vorkommen und Status der Feuerlibelle (Crocothemis erythraea Brullé, 1823) in Österreich (Insecta, Odonata: Libellulidae). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 70: LUDWIG, M.; GEBHARDT, H.; LUDWIG, H. & SCHMIDT-FISCHER, S. (2000): Neue Tiere und Pflanzen in der heimischen Natur. BLV München, 127 pp. OTT, J. (1988): Beiträge zur Biologie und zum Status von Crocothemis erythraea (Brullé, 1823). Libellula 7: RAAB, R. & CHWALA, E. (1997): Rote Listen ausgewählter Tiergruppen Niederösterreichs Libellen (Insecta: Odonata), 1. Fassung Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Wien, 91 pp. SCHWEIGER-CHWALA, E. (1990): Hemianax ephippiger (Burmeister, 1839) und Crocothemis erythraea (Brullé, 1832) (Odonata) in der Oberen Lobau in Wien, Österreich. Lauterbornia 4: Heuschrecken und Schaben ADLBAUER, K. (1987): Untersuchungen zum Rückgang der Heuschreckenfauna im Raum Graz (Insecta, Saltatoria). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 117: AISTLEITNER, U. & KOPF, T. (2000): Die südliche Eichenschrecke (Meconema meridionale Costa, 1860) neu für Vorarlberg (Orthoptera, Saltatoria, Tettigoniidae). Vorarlberger Naturschau 8: BERG, H.-M.; KARNER-RANNER, E.; RANNER, A. & ZUNA-KRATKY, T. (1998): Die Heuschreckenund Fangschreckenfauna Wiens. Eine Übersicht unter besonderer Berücksichtigung gefährdeter Arten der Wiener Artenschutzverordnung Studie i.a. d. MA 22, Wien. 53 pp. BIERINGER, G. & ROTTER, D. (2001): Verzeichnis der österreichischen Heuschrecken-Belege (Orthoptera: Ensifera und Caelifera) der Sammlung Wilhelm Kühnelt ( ). Beiträge zur Entomofaunistik 2: DERBUCH, G. & BERG, H.-M. (1999): Rote Liste der Geradflügler Kärntens (Insecta: Saltatoria, Dermaptera, Blattodea, Mantodea). In: ROTTENBURG, T. et al. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens. Naturschutz in Kärnten 15: DETZEL, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart, 580 pp. EBNER, R. (1946): Die Adventiv-Fauna an Orthopteren in Österreich. Zentralblatt für das Gesamtgebiet der Entomologie 1: EBNER, R. (1951): Kritisches Verzeichnis der orthopteroiden Insekten von Österreich. Verh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 92: EBNER, R. (1953): Catalogus Faunae Austriae. Teil XIIIa: Saltatoria, Dermaptera, Blattodea, Mantodea. 18 pp. EBNER, R. (1958): Nachträge und Ergänzungen zur Fauna der Orthopteroidea und Blattoidea von Österreich. Entomologisches Nachrichtenblatt der Österreichisch-Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft 10: GEISER, R. (1990): Beitrag zur Heuschreckenfaunistik Salzburgs. Jahresber. Haus der Natur 11: HELLER, K.-G.; KORSUNOVSKAYA, O.; RAGGE, D. R.; VEDENINA, V.; WILLEMSE, F.; ZHANTIEV, R. D. & FRANTSEVICH, L. (1998): Check-List of European Orthoptera. Articulata Beiheft 7: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

313 Neobiota in Österreich Tiere 313 HÖLZEL, E. (1955): Heuschrecken und Grillen Kärntens. Carinthia II, Sonderheft 19, 112 pp. KALTENBACH, A. (1970): Zusammensetzung und Herkunft der Orthopterenfauna im pannonischen Österreich. Ann. Naturhist. Mus. Wien 74: KANZLER, P. (1998): Populationserhebung bei Schaben im Tiergarten Schönbrunn und Möglichkeiten zu deren Bekämpfung. Dissertation Vet.-med. Univ. Wien, 80 pp. KILZER, G. (1996): Zur Heuschreckenfauna von Vorarlberg. Vorarlberger Naturschau 1: KLAUSNITZER, B. (1988): Verstädterung von Tieren. Neue Brehm Bücherei 579, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg, 315 pp. KOFLER, A. (1980): Naturkundliche Raritäten aus Osttirol. Nr. 1. Ägyptische Knarrschrecke (Anacridium aegyptium L., 1764). Osttiroler Heimatblatt 48(6): 4. RESSL, F. (1983): Naturkunde des Bezirkes Scheibbs. Tierwelt (2). Naturkdl. Arge Scheibbs, 584 pp. SCHMIDT, G.H. (1990): Verbreitung von Leptophyes-Arten (Saltatoria: Tettigoniidae) in Mittel- und Norwesteuropa. Braunschweiger naturkundliche Schriften 3: THALER, K. (1977): Fragmenta Faunistica Tirolensia III (Insecta: Saltatoria, Hymenoptera, Diptera; Arachnida: Opiliones). Veröff. Tiroler Landesmus. Ferdinandeum 57: WIESER, C. & KOFLER, A. (1992): Die Arthropodenfauna des Botanischen Gartens in Klagenfurt. Mitteilungen des Botanischen Gartens des Landes Kärnten 1: Termiten BECKER, G. (1970): Reticulitermes (Ins., Isopt.) in Mittel- und West-Europa. Z. angew. Entomol. 65: EGGER, A. (1974): Beitrag zur biologischen Bekämpfung eingeschleppter gelbfüßiger Bodentermiten (Reticulitermes flavipes Kollar, Isoptera, Rhinotermitidae). Holzforsch. u. Holzverwert. 26: HEISTERBERG, W. (1958): Bemerkungen zum Thema: Termitengefahr in Österreich. Holzforsch. u. Holzverwert. 10: HEISTERBERG, W. (1959a): Abschließende Bemerkungen zur Diskussion über das Thema Termitengefahr in Österreich. Holzforsch. u. Holzverwert. 11: 12. HEISTERBERG, W. (1959b): Eine Entgegnung zum Thema: Termitenvorkommen in Österreich und die Möglichkeit einer radikalen Ausrottung. Prakt. Schädlingsbekämpfer 11: KOLLAR, V. (1837): Naturgeschichte der schädlichen Insekten. Verh. Landwirtsch. Ges. Wien (n.s.) 5: 411. KURIR, A. (1958a): Termitengefahr für Österreich und somit für Zentraleuropa durch die Gelbfüßige Termite (Reticulitermes flavipes Kollar). Holzforsch. u. Holzverw. 10: KURIR, A. (1958b): Bemerkungen zum Thema Termitengefahr in Österreich. Holzforsch. u. Holzverwert. 10: KURIR, A. (1959): Termitenvorkommen in Österreich und die Möglichkeit einer radikalen Ausrottung. Prakt. Schädlingsbekämpfer 11: KURIR, A. (1962): Fraßbilder der Gelbfüßigen Termite (Reticulitermes flavipes) in der Unterwelt. Gesundheitswesen und Desinfektion 54: Fransenflügler KAHRER, A. & LETHMAYER, C. (2000): Einschleppung von Echinothrips americanus (Morgan) (Thysanoptera, Thripidae) in Österreich. Pflanzenschutzberichte 59(1): LUDWIG, M.; GEBHARDT, H.; LUDWIG, H. W. & SCHMIDT-FISCHER, S. (2000): Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur. BLV Verlagsgesellschaft, München-Wien-Zürich, 128 pp. SCHMÖLZER-FALKENBERG, U. (1971): Catalogus Faunae Austriae. Teil XIIIc: Thysanoptera, 23 pp. VIERBERGEN, G. B.; SOMMEIJER, M. J. & FRANCKE, P. J. (1998): Echinothrips americanus Morgan, a new thrips in Dutch greenhouses (Thysanoptera, Thripidae). Proc. Exp. Appl. Entomol. 9: Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

314 314 Neobiota in Österreich Tiere Wanzen ADLBAUER, K. (1992): Neue Wanzenarten für die Steiermark und für Österreich (Heteroptera). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 122: ADLBAUER, K. & FRIESS, T. (1996): Die Ritterwanze Arocatus longiceps eine für Mitteleuropa neue Tierart (Heteroptera, Lygaeidae). Landesmus. Joanneum Graz, N.F. 25: ADLBAUER, K. & RABITSCH, W. (2000): Orsillus depressus (Mulsant & Rey, 1852) in Österreich und Liechtenstein (Het., Lygaeidae). Heteropteron 8(1999): AUKEMA, B. (1988): Orsillus depressus nieuw voor Nederland en Belgie (Heteroptera, Lygaeidae). Entomol. Ber., Amsterdam, 48(12): BERNARDINELLI, I. & ZANDIGIACOMA, P. (2000): Prima segnalazione di Corythucha arcuata (Say) (Heteroptera, Tingidae) in Europa. Informatore Fitopatologico 50(12): CONNELLY & SCHOWALTER (1991): Seed losses to feeding by Leptoglossus occidentalis (Heteroptera: Coreidae) during two periods of second-year cone development in western white pine. J. Econ. Entomol. 81(1): DETHIER, M. (1989): Les Pentatomoidea de la collection Kapeller. Archs. Sci. Genéve 42: FRIESS, T.; HEISS, E. & RABITSCH, W. (1999): Verzeichnis der Wanzen Kärntens (Insecta: Heteroptera). In: ROTTENBURG, T. et al. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens. Naturschutz in Kärnten 15: GÜNTHER, H. & SCHUSTER, G. (2000): Verzeichnis der Wanzen Mitteleuropas (Insecta: Heteroptera) (2. überarbeitete Fassung). Mitt. internat. entomol. Ver., Supplement VII: HAWKINS, R. D. (1989): Orsillus depressus Dallas (Hem., Lygaeidae), an arboreal groundbug new to Britain. Entomol. mon. Mag. 125: HEISS, E. (1977): Zur Heteropterenfauna Nordtirols VI: Pentatomoidea. Veröff. d. Mus. Ferd. Innsbruck 57: HEISS, E. (1995): Die amerikanische Platanennetzwanze Corythucha ciliata eine Adventivart im Vormarsch auf Europa (Heteroptera, Tingidae). Stapfia 37: HÖBAUS, E. & SCHÖNBECK, H. (1986): Die Platanen-Netzwanze (Corythucha ciliata Say) ein neuer Schädling in Österreich. Pflanzenschutz (Wien) 7: 4 5. HÖPOLTSEDER, H. (1984): Die Platanen-Netzwanze ein neuer Schädling in Ostösterreich. Der Pflanzenarzt, Wien 37: KREISSL, E.; WOLKINGER, F. & GEPP, J. (1988): Zum Auftreten von Corythucha ciliata (Say) in der Steiermark und im südlichen Burgenland (Tingidae, Heteroptera). Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 41: MELBER, A. (1998): Bemerkenswerte Vorkommen von Wanzen (Insecta, Heteroptera) in Niedersachsen. Drosera 98(1): MILDNER, P. (1983): Neues zur Kärntner Arthropodenfauna. Carinthia II 173./93.: RABITSCH, W. (1998): Zur Verbreitung von Arocatus longiceps Stal, 1873 (Heteroptera, Lygaeidae) im nördlichen Österreich mit Anmerkungen zur Merkmalsvariabilität. Linzer biol. Beitr. 30/1: RABITSCH, W. (1999): Neue und seltene Wanzen (Insecta, Heteroptera) aus Wien und Niederösterreich. Linzer biol. Beitr. 31/2: RABITSCH, W. & ADLBAUER, K. (2001): Erstnachweis und bekannte Verbreitung von Oxycarenus lavaterae (Fabricius, 1787) in Österreich (Heteroptera: Lygaeidae). Beiträge zur Entomofaunistik 2: RIEGER, C. (1997): Ergänzungen zur Faunistik und Systematik einiger Wanzen in Baden- Württemberg (Insecta, Heteroptera) II. Carolinea 55: RIETSCHEL, S. (1998): Arocatus longiceps Stal, 1873 (Lygaeidae) ein Platanen-Neubürger in Mitteleuropa. Heteropteron 4: (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

315 Neobiota in Österreich Tiere 315 STEHLIK, J. L. & HRADIL, K. (2000): Arocatus longiceps Stal in the Czech Republic too (Lygaeidae, Heteroptera). Acta Musei Morav., Scient. biol. 85: VILLA, M.; TESACARI, G. & TAYLOR, S. J. (2001): Nuovi dati sulla presenza in Italia di Leptoglossus occidentalis (Heteroptera Coreidae). Boll. Soc. entomol. ital. 133(2): VOIGT, K. (1977): Bemerkenswerte Wanzenfunde aus Baden-Württemberg, mit einem Erstnachweis für Deutschland. Beitr. naturk. Forsch. Südw. Dtschl. 36: VOIGT, K. (1998): Nezara viridula erneut in Süddeutschland gefunden! (Heteroptera, Pentatomidae). Carolinea 56: ZUKRIGL, S. & HÖBAUS, E. (1989): Zur Verbreitung der Platanen-Netzwanze (Corythucha ciliata Say) in Österreich. Pflanzenschutzber. 50: Zikaden DLABOLA, J. (1957): The problem of the genus Delphacodes and Calligypona, three new species and other czechoslovakian faunistics (Hom. Auchenorrh.). Acta entomol. Mus. Nat. Pragae 31: HOLZINGER, W. (1996): Kritisches Verzeichnis der Zikaden Österreichs (Ins.: Homoptera, Auchenorrhyncha). Carinthia II 186./106.: HOLZINGER, W. (1999): Taxonomie und Verbreitung ausgewählter Zikadenarten Österreichs (Insecta: Hemiptera: Auchenorrhyncha). Faun. Abh. staatl. Mus. Tierkunde Dresden 21: HOLZINGER, W. & REMANE, R. (1994): Zikaden-Erstnachweise aus Österreich (Ins.: Homoptera, Auchenorrhyncha). Mitt. naturwiss. Ver. Steiermark 124: HOLZINGER, W. & HAUSL-HOFSTÄTTER, U. (1994): Zur bisher bekannten Verbreitung der Zikaden Dictyophara europaea, Gargara genistae und Stictocephala bisonia in der Steiermark, mit einem Nachweis von S. bisonia aus Kärnten (Ins., Homoptera, Auchenorrhyncha). Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum 48: HOLZINGER, W.; JANTSCHER, E. & REMANE, R. (1996): Erstnachweise von Zikaden aus Österreich, mit Bewertungen zu weiteren Arten (Insecta: Homoptera, Auchenorrhyncha). Linzer biol. Beitr. 28/2: LAISTER, G. & HOLZINGER, W. (1996): Erstnachweis der Büffelzikade (Stictocephala bisonia) für Oberösterreich. Öko-L 18/1: 15. REMANE, R. (1972): Funde der nordamerikanischen Buckelzirpe Stictocephala (früher Ceresa) bubalus (F.) (Homoptera, Auchenorrhyncha, Membracidae) in Südwestdeutschland. Faun. ökol. Mitt. 4: SCHEDL, W. (1991): Invasion der Amerikanischen Büffelzikade (Stictocephala bisonia Kopp and Yonke 1977) nach Österreich (Homoptera, Auchenorrhyncha, Membracidae). Anz. Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz 64: SCHEDL, W. (1995): Einwanderung der Amerikanischen Büffelzikade (Stictocephala bisonia Kopp and Yonke 1977) nach Österreich. 2. Beitrag. Stapfia 37: SERGEL, R. (1987): Area expansion of the imported nearctic cicadelline leafhopper Graphocephala fennahi Young 1977 in western Europe (Homoptera, Auchenorrhyncha). Articulata 3(1): Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

316 316 Neobiota in Österreich Tiere Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) C. Lethmayer & W. Rabitsch 42 Zur Gruppe der Pflanzenläuse zählen die Blattflöhe (Psyllina), Mottenschildläuse (Aleyrodina), Blattläuse (Aphidina) und Schildläuse (Coccina), die mit rund Arten in Mitteleuropa vertreten sind (JACOBS & RENNER 1988). Die Zahl der in Österreich vorkommenden Pflanzenläuse ist unbekannt. Der faunistische Kenntnisstand, insbesondere der im Freiland vorkommenden Arten, muss als sehr lückenhaft eingestuft werden. So liegen nur wenige umfassende faunistische Arbeiten, beispielsweise über Blattläuse, in Österreich vor (z. B. WEIS 1955; BÖRNER & FRANZ 1956). Dagegen ist das Auftreten eingeschleppter Arten, die an Kulturpflanzen, vor allem in geschützten Kulturen, Schäden verursachen und wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben, sehr gut dokumentiert. Die hier vorliegende Liste der Neozoen- Pflanzenläuse Österreichs würde sich bei einer Intensivierung der faunistischen Erforschung dieser Tiergruppe wahrscheinlich beträchtlich verlängern. Die meisten allochthonen Pflanzenlaus-Arten sind an anthropogen geschaffenen Standorten zu finden, wo sie zum Teil große wirtschaftliche Bedeutung als land- und forstwirtschaftliche Schaderreger besitzen. In den meisten Fällen stellen die eingeschleppten Arten keine naturschutzfachliche Gefahr für die heimische Fauna und Flora dar, da sie eng an ihre Wirtspflanzen gebunden sind, oft nur in Gewächshäusern vorkommen und unter Freilandbedingungen nicht überleben können. Die Gefahr einer Ausbreitung und eines Einflusses auf die heimische Fauna und Flora ist daher bei diesen Arten nicht gegeben, im Gegensatz zu eingeschleppten Arten, die bei Freilandkulturen auftreten. Einige Arten sind aus den benachbarten Ländern bekannt und kommen vermutlich auch in Österreich vor, wurden bisher aber noch nicht nachgewiesen. So ist z. B. die von England (1964) nach West- und Mitteleuropa (Frankreich 1965, Belgien 1983 und Deutschland ab 1989) verschleppte Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) auch für Österreich zu erwarten (BATHON 1998; SENGONCA & ARNOLD 1999). Sie besitzt ein breites Wirtsspektrum und Massenbefall kann im städtischen Bereich, vor allem an Ahorn-, Linden- und Kastanienbäumen auftreten. Auch die an Impatiens glandulifera und I. parviflora (Balsaminaceae) lebende asiatische Impatientinum asiaticum (Aphididae) kommt mit großer Wahrscheinlichkeit in Österreich vor. Diese Blattlaus wurde 1967 bei Moskau festgestellt, seit den 1970er Jahren liegen auch Nachweise aus Mitteleuropa (Tschechische Republik, Schweiz, Deutschland) vor (HOLMAN 1971; LAMPEL 1978). Ähnliches gilt für die aus Nordamerika stammende Myzocallis walshi (Callaphididae), die an der Rot-Eiche (Quercus rubra) lebt und sich seit etwa 1980 in Europa ausbreitet (GIACALONE & LAMPEL 1996) sowie für Appendiseta robiniae (Aphididae), die an Robinien (Robinia pseudacacia) in Mitteleuropa weit verbreitet und für Italien, Schweiz, Deutschland und die Tschechische Republik nachgewiesen ist (BATHON 1998). Beide Arten sind für Österreich noch nicht nachgewiesen. 42 Dr. C. Lethmayer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und Bundesamt für Ernährungssicherheit (=AGES), Institut für Phytomedizin, Abt. Biologischer Pflanzenschutz und Gartenbau, Spargelfeldstraße 191, A-1226 Wien, Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

317 Neobiota in Österreich Tiere 317 Viele Schildlaus-Arten sind mit ihren Wirtspflanzen, meist tropische oder subtropische Zierpflanzen (z. B. Palmen und Orchideen), weltweit verschleppt worden und in Mitteleuropa nur aus Glashäusern bekannt, wie z. B. die Langdornige Schmierlaus Pseudococcus adonidum, die Farnschildlaus Pinnaspis aspidistrae oder die Arten Nipaecoccus nipae, Hemiberlesia rapax, Abgrallaspis cyanophylli, Parlatoria proteus und Gymnaspis aechmeae (KOSZTARAB & KOZAR 1988). Inwieweit diese Arten auch in Österreich vorkommen, ist nicht bekannt. Aufgrund des geringen faunistischen Kenntnisstandes der Pflanzenläuse Österreichs werden in der Neozoentabelle keine Angaben zur Verbreitung der Arten in den Bundesländern gemacht. Nur in einzelnen Fällen (Einzelfunde oder rezente Neuankömmlinge) werden genauere Ortsangaben angeführt. Unter den Blattläusen (Aphidina) ist die Reblaus (Dactylosphaera vitifolii) wohl eines der bekanntesten Beispiele für eine Einschleppung mit Kulturpflanzen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Reblaus mit Weinreben von Nordamerika nach Europa (Frankreich) eingeschleppt und 1868 von A. W. Freiherr v. Babo mit Rebmaterial zu Versuchszwecken aus Frankreich nach Österreich importiert. Von der Weinbauschule in Klosterneuburg breitete sich die Reblaus ab 1872 aus. Schon 20 Jahre später kam es zu großen Verlusten im europäischen Weinbau (LUDWIG et al. 2000). Erst durch die Einführung des Pfropfrebbaues mit resistenten nordamerikanischen Unterlagen konnten die europäischen Reben vor der Reblaus geschützt werden. Doch in den letzten Jahren gibt es wieder Berichte über ein Auftreten der Reblaus in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern; auch für Österreich wurde 2000 ein verstärktes Auftreten beobachtet (POLESNY & REISENZEIN 2000). Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) stammt ursprünglich aus den temperaten und subtropischen Zonen der Alten Welt und ist heute weltweit verbreitet. Diese polyphage Art ist nicht nur wegen der durch ihre Saugtätigkeit hervorgerufenen Schäden, sondern auch wegen der Übertragung von Viruskrankheiten von Bedeutung. Sie kann über 100 Pflanzenviren übertragen und ist damit unter den Blattläusen der wichtigste Virusüberträger. Im Frühling kann die Sitkalaus oder Fichtenröhrenlaus (Elatobium abietinum) bei günstigen Witterungsbedingungen nicht nur in Baumschulen und Gärtnereien große Schäden durch Massenvermehrung an verschiedenen Fichten-Arten verursachen (die Saugtätigkeit der Läuse kann zu vorzeitigem Nadelfall führen), sondern auch in (natürlichen) Waldbeständen. Ihr vermutliches Ursprungsgebiet ist Nordamerika, von wo sie im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt und weit verbreitet wurde (die Herkunft der Art ist jedoch umstritten, vgl. HOLZSCHUH 1995). Als wirtschaftlich bedeutender Getreideschädling ist die Russische Weizenblattlaus (Diuraphis noxia) zu nennen, die erst kürzlich in Österreich festgestellt wurde (CATE 2000). Die beinahe weltweit verschleppte Art ist im östlichen Österreich in weiterer Ausbreitung begriffen. Obwohl viele Pflanzenläuse sehr eng mit ihren Wirtspflanzen verbunden sind und diese nur selten verlassen, liegt zwischen Einfuhr der Wirtspflanze und Auftreten der Pflanzenläuse (ähnlich wie zwischen erstem Auftreten und der Ausbreitung einer Art, vgl. Kap. 3.2) meist ein time-lag von Jahrzehnten bis Jahrhunderten. So wurde z. B. die nordamerikanische Erdbeerenart Fragaria virginiana (Rosaceae) bereits 1623 in Mitteleuropa kultiviert, die daran lebende Aphis forbesi (Aphididae) aber erst 1928 in Frankreich, 1958 in der Schweiz und 1960 in Österreich entdeckt (nach KLAUSNITZER 1988). Manche der an Neophyten lebenden Blattläuse haben einen Wirtswechsel auf heimische Arten vollzogen (z. B. die nordamerikanische Strobenlaus (Eopineus strobus, Adelgidae) von Pinus strobus auf Picea abies). Unter den Schildläusen (Coccina) ist die wahrscheinlich aus Nordchina stammende San- José-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus) das bekannteste Neozoon und mittlerweile in den wärmeren Teilen der Welt weit verbreitet. Ihre Schäden an Obstbaumkulturen waren um 1950 so bedeutend, dass zur Kontrolle die aus den USA stammende Schlupfwespe Prospaltella perniciosi (Aphelinidae) in Europa gezüchtet und freigesetzt wurde. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

318 318 Neobiota in Österreich Tiere Die aus Ostasien stammende Maulbeerschildlaus (Pseudaulacaspis pentagona) wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in Europa festgestellt und in den südlichen Ländern Europas mit befallenen Pflanzenteilen weiter verschleppt. Zu Beginn waren im Mittelmeerraum vor allem der Maulbeerbaum und Pfirsichkulturen befallen, in letzter Zeit ist sie aber auch ein wichtiger Schädling an Ziergehölzen in den Städten, wie z. B. an Schnurbaum, Flieder, Oleander usw., und auch an Obstgehölzen geworden (MANI et al. 1997). Bei stärkerem Befall können Äste oder ganze Bäume absterben. Bei den Mottenschildläusen (Aleyrodina) sind vor allem zwei eingeschleppte Arten zu erwähnen, die weltweit wichtige Schädlinge im Zierpflanzen- und Gemüsebau darstellen. Da sie in Österreich hauptsächlich in Glashäusern oder geschützten Kulturen vorkommen und im Freiland nicht überwintern können, ist ihre naturschutzfachliche Bedeutung gering. Während die Gemeine Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) schon längere Zeit in Europa weit verbreitet ist, war die Baumwoll-Weiße Fliege oder Tabak-Mottenschildlaus (Bemisia tabaci) bis vor kurzem als Schädling in tropischen und subtropischen Gebieten bekannt. Inzwischen ist sie auch in Europa zu einem schwer bekämpfbaren Schädling in Glashauskulturen geworden. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

319 Neobiota in Österreich Tiere 319 Taxaliste Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Heie (1980, 1986, 1992, 1994, 1995) [Aphidina] und Kosztarab & Kozar (1988) [Coccina] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum, Wirtspflanze Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv INSECTA Insekten Sternorrhyncha Pflanzenläuse Coccina Schildläuse Diaspididae Deckelschildläuse Aonidia lauri Bouché Lorbeerschildlaus Mediterraneis Ö Gewächshäuser in Mitteleuropa; Zierpflanzen Aspidiotus hederae Vallot Oleanderschildlaus subtropisches Afrika Pseudaulacaspis pentagona Targioni-Tozzetti Maulbeerschildlaus Quadraspidiotus perniciosus San-José- Comstock Schildlaus Lecaniidae Napfschildläuse Ostasien, wahrscheinlich Japan Coccus hesperidum Linné Weiche Schildlaus Tropen/Subtropen Pseudococcidae Woll- oder Schmierläuse Planococcus citri (Risso) Zitronenwolllaus, Citrus-Schmierlaus Aphidina Blattläuse Ö in Mitteleuropa in Gewächshäusern, in Südeuropa im Freien; polyphag (Zierpflanzen; auch Platane, Robinie, Roßkastanie, Pinus u.a.) x x x Kosztarab & Kozar 1988, Stahl et al x x x Schwenke 1972, Stahl et al W Obst- und Ziergehölze x x x x Kosmopolit Mani et al. 1997, Schwenke 1972, Kozár & Nagy 1998 Nordchina Ö an verholzten Teilen u. Früchten von Obstbäumen Ö Gewächshäuser, an Kübelpflanzen, oft an Oleander, Efeu, Lorbeer, Anthurium Neotropis Ö polyphag, bei uns nur in Gewächshäusern Ortheziidae Röhrenschildläuse Orthezia insignis Browne Gewächshausröhrenschildlaus Tropen/Subtropen Ö polyphag, Gewächshäuser, auch an Zimmerpflanzen Adelgidae Tannenläuse Dreyfusia nordmannianae Tannentrieblaus Kaukasus alle BL Abies alba u. Picea-Arten, Eckstein Schädling an Weißtanne Eopineus strobus (Hartig) = Pineus strobi (Hartig) Strobenlaus Nordamerika Ö Weymouthskiefer (Pinus strobus), Picea sp. x x? x x seit ca in Europa, in den 1940er Jahren große Bedeutung Böhm 1961, Persen et al x x x Stresemann et al. 1988, Stahl et al x x x Kosmopolit Zahradnik 1968 x x x x Kosztarab & Kozar 1988, Stresemann et al x x x x mit Wirtspflanze ab 1840 in weite Gebiete Europas eingeschleppt, Entwicklung i.d.r. anholozyklisch Jahn & Sinreich 1961, Kurir 1971, Schwenke 1972 x x x (x) um 1750 eingeschleppt Schwenke 1972 Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

320 320 Neobiota in Österreich Tiere Systematische Kategorie und wissenschaftlicher Artname nach Heie (1980, 1986, 1992, 1994, 1995) [Aphidina] und Kosztarab & Kozar (1988) [Coccina] Deutscher Name Herkunftsgebiet Verbreitung in Österreich Lebensraum, Wirtspflanze Art der Ausbreitung Status Naturschutzfachliche Beurteilung Neg. Wirt. Bed. Anmerkungen Zitate anthropogen bedingte Einwanderung Einschleppung aktive Freisetzung unbeständig etabliert - nicht expansiv etabliert - expansiv bisher ohne Auswirkungen potenziell invasiv invasiv westliches Nordamerika Ö Primärwirt: Picea sitchensis, P. engelmannii, P. pungens; Sekundärwirt: Pseudotsuga menziesii Gilletteella coweni (Gillette) Douglasienwollaus Kalifornien Ö Pseudotsuga menziesii, bei Wirtswechsel: Picea sp. Aphididae Röhrenläuse Acyrthosiphon pisum (Harris) Grüne Erbsenblattlaus Aphis citricola van der Goot Grüne Zitronenlaus Aphis forbesi Weed Kleine Erdbeerlaus Aphis spiraephaga F.P. Müller Zentralasien (W-Sibirien, Mongolei), Diuraphis noxia (Kurdjumov) Russische Weizenblattlaus Elatobium abietinum (Walker) Sitkalaus, = Liosomaphis abietina Walker Fichtenröhrenlaus Paläarktis? B, N, St verschiedene Fabaceae, Schädling an Erbsen Ferner Osten St polyphag; schädlich an Zitrone, in Ö an Apfel x x x in den 1930er Jahren nach Europa eingeschleppt x x x 1913 mit Pseudotsuga nach England verschleppt Schwenke 1972 Schwenke 1972 x? x x x weltweite Verbreitung Dubnik 1991, Berger & Stangelberger 1998, Blackman & Eastop 1984 x? x x (x) nahezu weltweit verbreitet Heie 1986, Nordamerika Ö Fragaria virginiana x x x seit 1928 in Frankreich, 1958 in der Schweiz, 1960 in Ö Teile Europas Ukraine, Zentralasien Ö Spiraea sp. x x x vor 1956 nach Mitteleuropa eingewandert W, N Getreide (bes. Gerste, Weizen); Gräser Blackman & Eastop 1984, Lampel 1996 (schriftl. Mitt.) Klausnitzer 1988 Heie 1986, Stary 1995 x x x x in Ost-Ö in Ausbreitung begriffen Heie 1992, Cate 2000, Stary 2000 Nordamerika Ö Picea spp. x x x (x) seit 1938 in Ö Schwenke 1972, Enser 1939 Illinoia azaleae (Mason) Nordamerika Ö Rhododendron sp., auch andere Ericaceae Macrosiphoniella sanborni (Gillette) Gilletteella cooleyi (Gillette) Sitkafichtengallenlaus, Sitkafichten-Walzengallenlaus Chrysanthemenblattlaus x x? x nach Europa eingeschleppt Blackman & Eastop 1984, Heie 1995 Ostasien Ö an Chrysanthemum spp. x x x Kosmopolit, weltweit verschleppt, seit 1962 in England, 1964 in Norwegen, 1968 in der Schweiz Macrosiphum albifrons Essig Lupinenblattlaus Nordamerika Ö nur an Lupinus sp. x x? x (x) seit 1981 in England, 1983 in Deutschland, auch in der CZ Macrosiphum euphorbiae (Thomas) Grünstreifige Kartoffelblattlaus Myzus persicae (Sulzer) Grüne Pfirsichblattlaus Nordamerika Ö Schädling an Kartoffeln u. Zierpflanzen; polyphag; Überwinterung im Freien nicht möglich temperate und subtropische Zonen der alten Welt Ö sehr bedeutender Pflanzenschädling, polyphag, v.a. an Brassicaceae und Solanaceae Börner & Franz 1956, Heie 1995 Dubnik 1991, Stary & Havelka 1991, Heie 1994, Karl et al x x x seit etwa 1917 in Europa Dubnik 1991, Heie 1994 x x x x heute weltweit verbreitet Blackman & Eastop 1984, Dubnik 1991 (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

321 Neobiota in Österreich Tiere 321 Rhodobium porosum (Sanderson) Rhopalosiphoninus latysiphon (Davidson) Amerikanische Rosenlaus Nordamerika? W Rosa spp. (v.a. kultivierte Arten), Fragaria vesca Kellerlaus Nordamerika Ö besiedelt unterirdische Pflanzenteile, polyphag, in Kellern und Lagerräumen an Kartoffelknollen, Karotten, Rüben und Blumenzwiebeln x x? x x an Rosen in Wien (Gewächshaus) Blackman & Eastop 1984, Dubnik 1991, Lampel 1996 in litt. x x x x aus Amerika nach W- u. S-Europa (nach 1930) eingeschleppt, heute weltweit verbreitet Lachnidae Baumläuse Lachnus longipes (Dufour) Eßkastanienlaus Südfrankreich St (Graz) Castanea sativa, C. vesca x? x x im Mittelmeergebiet weiter verbreitet, vereinzelte Funde in Mitteleuropa, 1998 in Graz Pemphigidae Blasenläuse Eriosoma lanigerum (Hausmann) Phylloxeridae Zwergläuse Dactylosphaera vitifolii Shimer = Phylloxera vastatrix Planch, = Viteus vitiifolii (Fitch) Blutlaus Nordamerika Ö Obstgehölze (Kernobst) x x? x x im 18. Jhdt. nach Europa eingeschleppt, heute weltweit verbreitet Reblaus Nordamerika W, N, B, St schädlich an Weinreben x x x x seit 1863 in Europa (Frankreich), 1868 in Ö (Weinbauschule Klosterneuburg) Psyllina Blattflöhe Homotomidae Homotoma ficus (Linne) Feigenlaus Mediterraneis Ö Ficus carica x x? x Alford 1997 Aleyrodina Mottenläuse Aleyrodidae Bemisia tabaci (Gennadius) Baumwoll-Weiße Fliege, Tabakmottenschildlaus Trialeurodes vaporariorum Westwood Gemeine Weiße Fliege Asien? Ö polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser) Mittelamerika Ö polyphager Pflanzenschädling an Gemüse und Zierpflanzen (Gewächshäuser) Börner & Franz 1956, Blackman & Eastop 1984, Heie 1994, Thieme & Heimbach 1994 Sorauer 1957, Stadtgartenamt Graz 1999 in litt. Persen et al. 2000, Heie 1980 Redl 1999, Höbaus et al. 1999, Polesny & Reisenzein 2000 x x x x Smith et al. 1997, Stahl et al x x x x laufend Einschleppung mit Jungpflanzen Smith et al. 1997, Stahl et al Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

322 322 Neobiota in Österreich Tiere Literaturverzeichnis ALFORD, D. V. (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Enke Verlag, Stuttgart, 475 pp. BATHON, H. (1998): Neozoen an Gehölzen in Mitteleuropa. Gesunde Pflanzen 1: BERGER, H. & STANGELBERGER, J. (1998): Bericht über den Witterungsverlauf und bemerkenswertes Schadauftreten an Kulturpflanzen in Österreich in den Jahren 1996 und Schriftenreihe des BFL 1/98: 33 pp. BLACKMAN, R. L. & EASTOP, V. F. (1984): Aphids on the world s crops. An Identification guide. John Wiley & Sons, 466 pp. BÖHM, H. (1961): 25 Jahre San-José-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus Comst.) in Österreich. Tätigkeitsbericht BFL: BÖRNER, F. & FRANZ, W. (1956): Die Blattläuse des Nordostalpengebietes und seines Vorlandes. Österreichische Zoologische Zeitschrift 6: CATE, P. (2000): Nachweise der Russischen Weizenblattlaus Diuraphis noxia (Homoptera: Aphididae) in Niederösterreich und Wien. Beiträge zur Entomofaunistik 1: DUBNIK, H. (1991): Blattläuse: Artenbestimmung Biologie Bekämpfung. Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen-Buer, 120 pp. ENSER, K. (1939): Über ein Auftreten von Neomyzaphis abietina Walker in Österreich. Neuheiten auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes 31: 106. GIACALONE, I. & LAMPEL, G. (1996): Pucerons (Homoptera, Aphidina) de la région insubrique tessinoise d origine subméditerranéenne, méditerranéenne, est-européenne, asiatique et américaine. Mitt. Schweiz. Entomol. Gesell. 61: HEIE, O. E. (1980): Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 9: The Aphidoidea (Hemiptera) of Fennoscandia and Denmark. I. E.J. Brill/Scandinavian Science Press Ltd., 236 pp. HEIE, O. E. (1986): Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 17: The Aphidoidea (Hemiptera) of Fennoscandia and Denmark. III. E.J. Brill/Scandinavian Science Press Ltd., 314 pp. HEIE, O. E. (1992): Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 25: The Aphidoidea (Hemiptera) of Fennoscandia and Denmark. IV. E.J. Brill/Scandinavian Science Press Ltd., 189 pp. HEIE, O. E. (1994): Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 28: The Aphidoidea (Hemiptera) of Fennoscandia and Denmark. V. E.J. Brill/Scandinavian Science Press Ltd., 242 pp. HEIE, O. E. (1995): Fauna Entomologica Scandinavica, Vol. 31: The Aphidoidea (Hemiptera) of Fennoscandia and Denmark. VI. E.J. Brill/Scandinavian Science Press Ltd., 222 pp. HÖBAUS, E.; NIEDER, G.; POLESNY, F. & REISENZEIN, H. (1999): Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Weinbau. Institut für Phytomedizin im Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Verlag Jugend & Volk, 191 pp. HOLMAN, J. (1971): Taxonomy and ecology of Impatientinum asiaticum Nevsky, an aphid species recently introduced to Europe (Homoptera, Aphididae). Acta ent. bohemoslov. 68: HOLZSCHUH, C. (1995): Forstschädlinge, die in den letzten fünfzig Jahren in Österreich eingewandert sind oder eingeschleppt wurden. Stapfia 37: JACOBS, W. & RENNER, M. (1988): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 690 pp. JAHN, E. & SINREICH, A. (1961): Verbreitung und Schadwirkung der Tannentrieblaus Dreyfusia nüsslini in Österreich, sowie die Kennzeichnung neuerer Methoden zur Niederhaltung dieses gefürchteten Schädlings. Presse-Umschau, Linz 4: 1 2. KARL, E.; PLANK, A. & SCHMIDT, H. E. (1991): Zum Vorkommen der Lupinenblattlaus (Macrosiphum albifrons Essig) in Süddeutschland und Österreich. Archiv f. Phytopath. u. Pfl. schutz 27: KLAUSNITZER, B. (1988): Verstädterung von Tieren, Neue Brehm Bücherei 579, A.Ziemsen Verlag, Wittenberg, 315 pp. KOSZTARAB, M. & KOZÁR, F. (1988): Scale Insects of Central Europe. Dr W. Junk Publishers, 456 pp. (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

323 Neobiota in Österreich Tiere 323 KOZAR, F. & NAGY, B. (1998): New data to the distribution of some palearctic scale insects (Homoptera: Coccoidea). Folia Entomologica Hungarica 59: KURIR, A. (1971): Auftreten und Bekämpfung der Tannentrieblaus Dreyfusia nüsslini C.B. (Homoptera, Adelgidae) in Österreich Z. angew. Ent. 67: LAMPEL, G. (1978): Impatientinum asiaticum News, 1929, eine asiatische Blattlausart, neu im Botanischen Garten Freiburg/Schweiz. Bull. Soc. Fribourg. Sci. Nat. 67: LUDWIG, M.; GEBHARDT, H.; LUDWIG, H. W. & SCHMIDT-FISCHER, S. (2000): Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur. BLV Verlagsgesellschaft, München-Wien-Zürich, 128 pp. MANI, E.; SCHWALLER, F.; HIPPE, C. & KOZAR, F. (1997): Die Maulbeerschildlaus in der Schweiz. Der Gartenbau 26: MÜLLER, F. P. (1964): Merkmale der in Mitteleuropa an Gramineen lebenden Blattläuse (Homoptera: Aphididdae). Wiss. Zeitschrift der Univ. Rostock, math.-nat. Reihe 13(2/3): PERSEN, U.; POLESNY, F.; BLÜMEL, S. & STEFFEK, R. (2000): Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Obstbau. Institut für Phytomedizin im Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Verlag Jugend & Volk, 248 pp. POLESNY, F. & REISENZEIN, H. (2000): Neues von der Reblaus. Der Winzer 12: 6 9. REDL, H. (1999): Die Reblaus auch in Österreich wieder (beängstigend?) im Kommen. Der Pflanzenarzt 52(1 2): SCHWENKE, W. (1972): Die Forstschädlinge Europas. 1. Band: Würmer, Schnecken, Spinnentiere, Tausendfüßler und hemimetabole Insekten. Verlag Paul Parey, 464 pp. SENGONCA, C. & ARNOLD, C. (1999): Survey on the distribution of the Horse Chestnut Scale Pulvinaria regalis Canard (Hom., Coccidae) in Germany in the years 1996 to J. Pest Science 72: SMITH, I. M.; McNAMARA, D. G.; SCOTT, P. R.; HOLDERNESS, M. (1997): Quarantine pests for Europe, 2 nd ed., CAB International with EPPO, 1425 pp. SORAUER, P. (1957): Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Band 5, 5. Aufl., Homoptera 2. Teil. Verlag Paul Parey, 578 pp. STAHL, M.; UMGELTER, H.; JÖRG, G.; MERZ, F.; RICHTER, J. (1993): Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau. Ulmer Verlag, 396 pp. STARY, P. (1995): Natural enemy spectrum of Aphis spiraephaga (Hom., Aphididae), an exotic imigrant aphid in Central Europe. Entomophaga 40, STARY, P. (2000): On-going expansion of Russian wheat aphid, Diuraphis noxia (Kurdj.) in central Europe (Hom.: Aphididae). Anz. f. Schädlingskunde 73(3): STARY, P. & HAVELKA, J. (1991): Macrosiphum albifrons Essig, an invasive lupin aphid and its natural enemy complex in Czechoslovakia (Homoptera, Aphididae). Acta Entomol. Bohemoslov. 88: STRESEMANN, E.; HANNEMANN, H.-J.; KLAUSNITZER, B. & SENGLAUB, K. (1988): Exkursionsfauna. Band 2/2 Wirbellose, Insekten 2.Teil. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 424 pp. THIEME, T. & HEIMBACH, U. (1994): Bildschlüssel zur Bestimmung von Blattläusen an Kartoffeln. Nachrichtenbl. Deut. Pflanzenschutzd. 46(8): WEIS, S. (1955): Die Blattläuse Oberösterreichs I (Homoptera, Aphidoidea). Österr. Zool. Z. 5: ZAHRADNIK, J. (1968): Schildläuse unserer Gewächshäuser. Neue Brehm Bücherei 399, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg, 42 pp. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

324 324 Neobiota in Österreich Tiere Käfer (Coleoptera) W. Rabitsch & R. Schuh 43 Die Zahl der in diesem Band als Neozoen behandelten Käferarten übertrifft alle anderen Tiergruppen, obwohl die vorliegende Liste nicht als vollständig angesehen werden kann, da fast ausschließlich eingeschleppte Arten berücksichtigt sind. Die durch indirekte anthropogene Unterstützung aus benachbarten Gebieten eingewanderten Arten wurden aufgrund der unsicheren Datenlage kaum berücksichtigt; der nur in Gewächshäusern zur biologischen Kontrolle ausgebrachte australische Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri ist das einzige Beispiel für aktive Freisetzung. MÜLLER-MOTZFELD (2000) nennt für die deutsche Käferfauna (insgesamt rund Arten) 307 nicht-indigene Arten (4,7 %), von denen etwa zwei Drittel als unbeständig gelten. Nach GEISER (1998) sind insgesamt rund Käferarten für Österreich bekannt. Die hier genannten 147 Neozoen machen somit etwa 2 % der Gesamtartenzahl aus: 66 unbeständige und 81 etablierte Arten. Somit ist trotz der auffallenden Unterschiede die absolute Zahl der etablierten Neozoen durchaus ähnlich. Der Vergleich macht vor allem den unterschiedlichen Erforschungsgrad der unbeständig auftretenden Arten (oftmals Einzelfunde) und der aus benachbarten Gebieten eingewanderten Arten deutlich; für letztere kommt noch die schwierige Differenzierung zwischen natürlichen und anthropogen geförderten Neuankömmlingen hinzu. Unbedingt sollten bei quantitativen Vergleichen aufgrund der eventuell unterschiedlichen Definitionen Interpretationen daher nur mit großer Vorsicht vorgenommen werden (vgl. z. B. auch die Unterscheidung Archäozoen und Neozoen). Ausdrücklich wird auch darauf hingewiesen, dass die Statusangaben als vorläufige Einschätzungen anzusehen sind. Ein Vergleich der Herkunftsländer der Käfer-Neozoen zwischen Österreich und Deutschland (Abb. 9) zeigt markante Unterschiede in den Anteilen ostasiatisch/australischer und nordamerikanischer Arten, während der Anteil mediterraner Arten in beiden Ländern annähernd gleich ausfällt. Ob es sich dabei um ein auf die unterschiedliche Erforschungsintensität zurückzuführendes Artefakt oder um einen signifikanten Unterschied handelt, lässt sich beim vorliegenden Kenntnisstand nicht sicher beurteilen. Nachdem zahlreiche ostasiatische Arten in Deutschland früher gefunden wurden als in Österreich, scheint die geografisch unterschiedliche Lage von untergeordneter Bedeutung zu sein (vermutlich ist sie nur eine Folge der unterschiedlichen Sammelintensität). Eine mögliche Erklärung für das Übergewicht amerikanischer Arten in Deutschland könnte der wichtige Importhafen und Warenumschlagplatz Hamburg darstellen. 43 Dr. W. Rabitsch, Institut für Zoologie der Universität Wien, Althanstraße 14, A-1090 Wien, wolfgang.rabitsch@univie.ac.at; R. Schuh, Raugasse 28A/2/18, A-2700 Wr. Neustadt, rudolf.schuh@chello.at (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

325 Neobiota in Österreich Tiere 325 Käfer Deutschland Ostasien/Australien 14 % übrige 17 % Kosmopoliten 21 % Amerika 26 % Mittelmeergebiet 22 % Käfer Österreich Ostasien/Australien 26,5 % übrige 28,5 % Kosmopoliten 11,0 % Mittelmeergebiet 18,5 % Amerika 15,5 % Abb. 9: Vergleich der Herkunft der Käfer-Neozoen in Deutschland (nach MÜLLER-MOTZFELD 2000) und Österreich (diese Studie). Als Ausbreitungsvektoren für eine Verschleppung von Käfern kommen Erde, Holz, Verpackungsmaterial, Pflanzen, Samen, Vorräte und dgl. in Frage. Die weitere Ausbreitung nach der Verschleppung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Fähigkeit zum aktiven Flug ist dabei nicht unbedingt Vorraussetzung, so kommt z. B. auch Windverdriftung bei Käfern vor. Der erste österreichische Fund von Philonthus rectangulus (Staphylinidae) gelang WÖRNDLE (1950) auf einer Schneefläche in 2300 m Seehöhe. Vermutlich wurde das Tier aus Italien eingeweht, wo diese ostasiatische Art bereits 1927 eingewandert ist. Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

326 326 Neobiota in Österreich Tiere Sehr viele Arten haben ihr ursprüngliches Areal synanthrop vergrößert und sind dem Menschen entlang der Verkehrswege gefolgt. In den Gebäuden, Wohnungen und Lagerräumen konnten sich diese Arten weltweit etablieren, so dass ihre ehemalige Herkunft oft nicht sicher bekannt ist. Wegen der geringen Körpergröße und der versteckten Lebensweise ist der Zeitpunkt der Verschleppung und Ausbreitung nicht immer eindeutig festzulegen. Historische Aufzeichnungen wirtschaftlich bedeutender Vorratsschädlinge (z. B. Oryzaephilus surinamensis, Sitophilus granarius, Stegobium paniceum u. a.) geben Auskunft über vermutliche Einschleppungszeitpunkte dieser als Archäozoen geltenden Arten, die wahrscheinlich schon mit Nahrungsvorräten in der Römerzeit nach Mitteleuropa gelangt sind. Die Unterscheidung zwischen Archäo- und Neozoen ist für Vorratsschädlinge mit geringerer wirtschaftlicher Bedeutung nicht einfach zu treffen und kann für eine Reihe von Arten wahrscheinlich niemals mit Sicherheit geklärt werden. Einige Käferarten, deren Einstufung als Neozoen für Österreich nicht eindeutig bestätigt werden kann, sind nicht in der Liste angeführt. Dies betrifft in Mitteleuropa vollständig etablierte Arten, die heute kosmopolitisch verbreitet sind, deren ursprüngliche Herkunft aber nicht bekannt ist. Von diesen Arten existieren sowohl Freilandfunde als auch synanthrope Vorkommen. Ob diese Tiere nach erfolgter Einschleppung durch den Menschen Lebensräume in freier Natur besiedeln konnten, oder ob sie umgekehrt als immer schon einheimische Faunenelemente in der Lage waren neu entstandene Anthropozönosen zu erobern, ist aufgrund fehlender historischer Daten nicht zu rekonstruieren. Zu diesen Arten zählen beispielsweise: Alphitophagus bifasciatus, Alphitobius diaperinus und A. laevigatus (Tenebrionidae), Carcinops pumilio (Histeridae), Typhaea stercorea (Mycetophagidae), Mycetaea subterranea (Endomychidae) und Aglenus brunneus (Salpingidae). Ein besonderer Fall ist Langelandia anophthalma (Colydiidae), die ausschließlich subterran an faulenden Vegetabilien (Kompost, Humus) lebt. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art liegt in Südeuropa und erstreckt sich nördlich bis zum Südalpenrand und Süd-Ungarn. In Österreich ist diese Art nur aus Wien bekannt, wo sie bisher ausschließlich im Stadtgebiet (Parks, Kompostanlagen) gefunden wurde und eine Einschleppung mit Wurzelballen südeuropäischer Zierpflanzen vermuten lässt. Ein natürlicher Zusammenhang mit dem autochthonen Vorkommen in Ungarn ist jedoch auch denkbar (CHRISTIAN 2000). Aus naturschutzfachlicher Sicht wird gegenwärtig keine einzige Art als potenzielle oder akute Bedrohung autochthoner Arten eingestuft. Obwohl vereinzelte Berichte über veränderte Häufigkeiten und Artenzusammensetzungen vorliegen, gibt es zurzeit keine wissenschaftliche Grundlage zu einer solchen Annahme. Die vielen Spekulationen und eher narrativen Schilderungen über mögliche Konkurrenz- oder Verdrängungsprozesse sollten in naher Zukunft durch gezielte Grundlagenforschung näher untersucht werden. Aus wirtschaftlicher Sicht sind 43 der hier genannten Arten (29 %) als Schädlinge an Vorräten und Materialien bzw. in der Land- oder Forstwirtschaft von Bedeutung. Eine Zuordnung der bevorzugten Lebensräume zeigt, dass insgesamt mehr als die Hälfte der Arten zu den Vorrats- und Holzschädlingen zu zählen ist (Abb. 10). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

327 Neobiota in Österreich Tiere 327 Käfer Lebensräume Gewächshäuser 5 % übrige 11 % Vorratsschädlinge 34 % synanthrop 13 % Kompost und Ruderal 16 % Holzschädlinge 21 % Abb. 10: Vereinfachte Zuordnung der Käfer-Neozoen Österreichs nach ihrer Lebensweise. Landwirtschaft Zu den bekanntesten Neozoen zählt sicherlich der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata (Chrysomelidae), dessen Invasionsgeschichte in Mitteleuropa gut dokumentiert ist (Abb. 11). Von besonderem Interesse ist die gegenwärtige Arealexpansion des ebenfalls aus Nordamerika stammenden Mais-Schädlings Diabrotica virgifera (Chrysomelidae) im südlichen Europa. Der Käfer wurde 1992 erstmals in Europa in der Nähe des Belgrader Flughafens gefunden, 1995 hatte er bereits Kroatien, Ungarn und Rumänien erreicht. Daraufhin wurden ein Warndienst eingerichtet, Pheromon- und Gelbfallen aufgestellt und Landwirte informiert. Mittlerweile ist der Käfer dennoch weiter vorgedrungen (vgl. BACA & BERGER 1995; RABITSCH et al. 2002) und wurde auch in Italien (bei Venedig und Mailand) und der Schweiz (Lugano) festgestellt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Diabrotica in Europa betrug in den letzten Jahren je nach geografischen Voraussetzungen und Intensität des Maisanbaues im Durchschnitt etwa km pro Jahr. Die Ausbreitung erfolgte zumeist entlang größerer Verkehrsströme und Wasserwege. In Österreich wurde er bislang noch nicht gefunden 44, ein Auftreten in den nächsten Jahren ist zu erwarten. 44 Während der Drucklegung des Manuskriptes wurde Diabrotica virgifera im Juli 2002 an mehreren Standorten im nordöstlichen Burgenland festgestellt (Cate mündl. Mitt.). Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria (2002)

328 328 Neobiota in Österreich Tiere Abb. 11: Die Ausbreitung des Kartoffelkäfers (Leptinotarsa decemlineata) (oben) und des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera) (unten) in Europa (nach SCHWEIGER 1975; EDWARDS & KISS FAO WCR NET 2001). (2002) Umweltbundesamt/Federal Environment Agency Austria

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