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E-Motorräder aus der Sportler-Schmiede: Sie brechen mit bekannten Mustern

28. Oktober 2023 | Christian Lutz
Kawasakis E-Motorrad Ninja e-1 sieht aus wie eine große Maschine, hat aber nur wenig Leistung.
(Bild: Kawasaki)Kawasakis E-Motorrad Ninja e-1 sieht aus wie eine große Maschine, hat aber nur wenig Leistung.

Lange brodelte die Gerüchteküche, jetzt steht fest: Kawasaki steigt in den Markt für E-Motorräder ein. Mit der Z e-1 und der Ninja e-1 schicken die Japaner zwei Modelle an den Start, die optisch an Rennmaschinen erinnern, allerdings eine ganz andere Zielgruppe ansprechen sollen als bisherige Verbrenner-Modelle.

Update vom 12. Oktober 2023: Mittlerweile sind nun alle Eckdaten zu den beiden E-Motorrädern von Kawasaki bekannt, die der Hersteller bereits im Oktober in Deutschland auf den Markt bringen will. Tatsächlich werden beide Modelle auf 12 PS (9 kW) kommen. Auch wenn das nach wenig klingt, holt Kawasaki damit alle Autofahrer ab, die mit dem Aufbauschein B196 diese Fahrzeugklasse fahren können, ohne extra einen Motorradführerschein zu haben. Auch die Besitzer des kleinen Motorradführerscheins A1 (bis 125 ccm) dürfen die Kawasaki-E-Motorräder fahren.

Als Höchstgeschwindigkeit sind mit den E-Bikes 99 km/h, als Reichweite lediglich 72 Kilometer Reichweite drin.Großer Vorteil: Die beiden 11,5 Kilogramm schwere Akkus sollen sich zum Laden entnehmen lassen - ein echtes Novum bei gängigen Elektro-Motorrädern! Angeblich dauert es 3,7 Stunden, bis die Akkus an der Steckdose wieder voll sind. Außerdem kommen die Flitzer mit zwei Fahrmodi (Road und Eco) sowie einer Schiebehilfe.

Auch wenn früher mal von einer Schaltung gemunkelt wurde, handelt es sich bei der Ninja e1 und Z e-1 um E-Motorräder mit Automatikschaltung. Während die Z e-1 135 Kilogramm wiegt, bringt die e-1 mit ihrer Verkleidung 5 Kilogramm mehr auf die Waage. Sehr gut: Neben Scheibenbremsen dachte Kawasaki auch an ABS.

Kommen wir zum Preis: Laut Motorradonline.de müssen Sie für die Z e-1 stolze 8.235 Euro, für die Ninja e-1 sogar 8.835 Euro hinblättern. Das sind stolze Preise angesichts ähnlich motorisierter Roller wie dem Seat Mó oder dem Supersoco CPX, die bei etwa 6.500 Euro liegen, praktischer in der Stadt sind, eine größere Reichweite aber kein ABS liefern. Im Vergleich zu anderen E-Motorrädern von Zero oder Harley-Davidson sind die vierstelligen Preise hingegen Schnäppchen.  

Ursprüngliche News von August 2023: Auf der Motorradmesse EICMA, die 2022 in Mailand stattfand, stellte Kawasaki einige Elektro-Motorräder für die Straße vor. Einem Bericht von Electrek zufolge könnten nun zwei Modelle bald auf den globalen Markt kommen. Der US-Blog stützt sich dabei auf Informationen von Motorcycle.com, dass Kawasaki für die elektrischen Motorräder Ninja e-1 und Z e-1 in Australien eine Zulassung beantragt hat. Die Bikes sollen ähnlich wie ihre Verbrenner-Brüder Ninja 400 und Z 400 aussehen. Jedoch scheinen die Räder und Bremsen von den kleineren Modellen Ninja 300 und Z 300 zu stammen. Bei der Vorstellung der Elektro-Motorräder im vergangenen Jahr sprach Kawasaki von einer Nennleistung von 11 kW/14,75 PS. Die Unterlagen für die Zulassung in Australien zeigen jedoch einen weiteren Rückgang der schon sehr mickrigen Leistung auf jetzt nur noch 9 kW/12 PS.

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Der Schein trügt: Die Kawasaki-Bikes haben die Leistung einer 125er

Den Zulassungsunterlagen ist weiterhin zu entnehmen, dass die Z e-1 rund 135 kg und die Ninja e-1 rund 140 kg wiegen wird. Dabei ist nicht klar, ob dies schon die zwei entnehmbaren Batterien beinhaltet, die Kawasaki im vergangenen Jahr als Energiespeicher für die Elektro-Motorräder angekündigt hat. Laut Unternehmensangaben soll eine Batterie 12 kg wiegen und im Doppelpack eine Kapazität von 3 kWh bereitstellen. Auch dies ist für aktuelle E-Motorräder sehr wenig und bedeutet folglich Einschränkungen der Kawasaki-Bikes bei Reichweite und Höchstgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Modelle von Konkurrenten wie Zero Motorcycles, Livewire oder Energica haben Batterien mit mindestens 14 kWh an Bord.

Auch interessant:E-Motorräder 2023: Von Harley bis Zero

Weitere Elektro-Motorräder aus Japan erwartet

Dennoch könnten die Z e-1 und Ninja e-1 den Einstieg der japanischen Hersteller in den Massenmarkt für Elektro-Motorräder markieren. So gelten die vier großen Namen aus Japan, Kawasaki, Honda, Yamaha und Suzuki, als rückständig im Bereich E-Motorrad-Entwicklung. Immer wieder wurden Prototypen und Vorserienmodelle gezeigt, jedoch erreichte außer Elektrorollern keines dieser Zweiräder bisher den Endkunden.

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