Das Feederschiff »Pictor J«. (Foto Wägener)
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Während Überlastungen und Umleitungen in großen Häfen für Probleme sorgen, setzen Linienreedereien zunehmend auf Feederdienste von Drittanbietern, um flexibel reagieren zu können.

[ds_preview]Die beiden größten gemeinsamen Feeder-Betreiber, X-Press Feeders (Rang 17 in den Alphaliner Top 100) und Unifeeder (Rang 19), haben ihre Flotten seit dem 1. Januar 2020 um mehr als 20 % erweitert, berichtet der Branchendienst Alphaliner. »Dies steht in starkem Kontrast zum Wachstum der gesamten Containerflotte von 2,9 % im gleichen Zeitraum«, heißt es. Bei X-Press Feeders beträgt das Flottenwachstum 21,6 %, bei Unifeeder sind es 22,5 %.

»Der beispiellose Anstieg der Frachtnachfrage aus China ab Mitte 2020 und die daraus resultierende Knappheit an Containerschiffen hat die großen Reedereien davon abgehalten, ihre eigenen Feederdienste wieder aufzunehmen. Trotz größeren Volumina bleibt der aktuelle Markt jedoch eine große Herausforderung für Feeder-Betreiber«, berichtet Alphaliner. Aufgrund der Überlastungsprobleme in vielen großen Häfen hätten die  Hochseeschiffe oft mit Verspätungen zu kämpfen oder würden umgeleitet, was den Bedarf an flexiblem Ad-hoc-Feedering erhöhe.

Dem aktuellen Bericht zufolge haben einige große Carrier im ersten Halbjahr 2020 eigene Feederdienste aufgrund der geringen Frachtnachfrage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie eingestellt. Als Beispiel wird Hapag-Lloyd genannt. Die Hamburger stellten im Mai 2020 drei Hamburg-Skandinavien-Ostsee-Feederdienste ein und unterzeichneten stattdessen einen Vertrag mit Unifeeder. Hapag-Lloyds Allianzpartner ONE hat seine Zuteilung auf diesen Diensten durch eine Vereinbarung mit X-Press ersetzt.

Sowohl X-Press Feeders als auch Unifeeder zogen auch mehr Geschäft von Maersk an: X-Press startete im November einen Deutschland-Litauen-Dienst (GLX), der Maersks eigenen Service nach Klaipeda ersetzt, während Unifeeder nun zwei Abfahrten pro Woche zwischen Benelux und St. Petersburg anbietet und dabei unter anderem Kühlladung aus Ecuador befördert, die Maersk zuvor auf seinen eigenen Schiffen transportierte.