KiZ-ePaper Nr. 21/2021

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JACK HAIJES

Nr. 21 I 27. Mai 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Pilgern macht den Kopf frei Im Gespräch. Die Katholische Jugend der Diözese Linz ist 75 Jahre jung. Seite 3

Der Theologe Reinhard Stiksel stimmt auf die Serie „Beten mit den Füßen“ ein. Eine Gelegenheit zum Pilgern ist der neue Benediktweg. Seiten 8 und 10

Dreifaltigkeitssonntag. Wenn ein Bauwerk vom Glauben erzählt: die Kirche in Stadl-Paura. Seite 14

Kultur. Das Stift Wilhering bereitet sich auf sein 875-Jahr-Jubiläum vor. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR

27. Mai 2021

Die katholische Breite

Nicht verloren

„Katholisch“ kommt vom griechischen „kath‘ hólou“: im Ganzen, im Allgemeinen. „Katholisch“ dient also der Verbindung, nicht der Abgrenzung. Angesichts zunehmend sichtbarer Spannungen in der Reformdebatte in der Kirche – weniger in Österreich, umso mehr aber in Deutschland und der Schweiz – gilt es, diese Grundausrichtung der Katholizität im Auge zu haben. Wenn in Deutschland einzelne Kirchenrechtler derzeit darüber diskutieren, ob Seelsorger, die homosexuelle Paare gesegnet haben, einen kirchenspalterischen Akt begangen haben oder nicht, sei an den Grundsatz der Breite und der Vielfalt des Katholizismus erinnert. Selbstverständlich ist er deshalb nicht beliebig. Auch die größte Breite endet an einem Punkt. Aber Katholizität und enge Grenzen passen nicht zusammen. Vielmehr gilt es, eine Haltung der Toleranz zu schaffen, also

Vorige Woche herrschte eine Mischung aus Aufregung und Neugier. Es war nicht der erste Schultag und doch wie der erste Schultag. Wie würde es sich anfühlen mit so vielen Kindern in der Klasse? Seit über einem Jahr hatte Schule unkonventionell stattgefunden. Teils selbstständig, teils vor dem Bildschirm zu Hause, teils mit halbleeren Klassen in der Schule, teils gar nicht

monika.slouk@koopredaktion.at

– für Kinder oder Jugendliche ohne Unterstützung von Erwachsenen. Eine niederländische Studie besagt, dass Volksschulkinder während des ersten Lockdowns „keinen Lernfortschritt“ hatten. Düstere Stimmen bezeichnen die Schüler/innen der Coronazeit als „verlorene Generation“. Doch Kinder und Jugendliche sind extrem flexibel. „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“ ist ein geflügeltes Wort, die Coronaversion lautet: „Nicht in der Schule, im Leben lernen wir.“ Schule ist wichtig. Aber deshalb eine „lost generation“ heraufzubeschwören, ist falsch. Der Temperaturanstieg auf der Erde, die bald unfinanzierbaren Pensionen der geburtenstärkeren älteren Generation, der steigende Pflegebedarf, unleistbares Wohnen, schwache Berufsaussichten, weltweite Ungerechtigkeit – das sind Themen, die Lösung brauchen, damit die Generation nicht verloren geht.

einander zu ertragen (Kolosser 3,13; Epheser 4,2). Das ist durchaus herausfordernd, denn beim Ertragen geht es nicht darum, sich mit etwas abzufinden. Ertragen meint, Spannungen auszuhalten, die sich nicht auflösen lassen. Ertragen erfordert Kraft. Wenn die Kraft für das Ertragen nicht aufgewendet wird, dann wird die Breite eng. Und auf engem Raum finden nur wenige Menschen Platz. Deshalb gilt es, sehr genau nachzudenken, bevor man Trennstriche zieht, und im Zweifel tolerant zu sein.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: PATER FRITZ WENIGWIESER OFM, PROVINZIAL

Frei von Geld leben Pater Fritz Wenigwieser vom Shalomkloster Pupping (OÖ) ist neuer Provinzial der Franziskaner von Österreich und Südtirol.

FRANZISKANER

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Provinzkapitel der Franziskanerprovinz Austria wählte Pater Fritz Wenigwieser am 18. Mai zum neuen Provinzial. Wenigwieser wirkte 23 Jahre lang im Shalomkloster Pupping, das er mit seinen eigenen Händen und mit vielen Helfer/innen zu einem gastfreundlichen, ökologischen Haus renovierte. Im Klostergarten baute er außerdem eine Jägerstätter-Kapelle. In seinem Leben ist Pa-

„Wie können wir unsere Tradition verbinden mit den Fragen von heute?“ P. FRITZ WENIGWIESER

ter Fritz bereits zigtausend Kilometer zu Fuß gepilgert, meistens ohne Geld in der Tasche. „Sicherheitsdenken“ ist nicht seine Sache. Dass die Welt vom Geld regiert wird und die Menschen zum Konsum angeregt werden, sieht er skeptisch. Ordensleute sollten eine Alternative leben, so Pater Fritz. Im Kloster Pupping nahm er 2015 spontan mehrere Flüchtlinge auf. Die Kirche solle den Himmel offen halten, sagte er in einem Gespräch 2017 für die Ordensgemeinschaften. Kampfsport. P. Fritz Wenigwieser wurde am 19. Juni 1966 in Gallneukirchen (Mühlviertel/OÖ) geboren. Von 1981 bis 1986 besuchte er das Aufbaugymnasium Horn. Er trat 1986 in den Franziskanerorden ein und wurde 1994 zum Priester geweiht. Während des Theologiestudiums beschäftigte er sich auch mit Kampfsportarten wie Taekwondo. Die Franziskanerprovinz in Österreich und Südtirol umfasst 19 Niederlassungen. In ihr leben 103 Brüder. Pater Wenigwieser löst Pater Oliver Ruggenthaler als Franziskanerprovinzial ab, dessen Amtszeit zu Ende gegangen ist. SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

27. Mai 2021

Discomesse im Empire in St. Martin im Mühlkreis im Jahr 2017. Die KJ ist in der Liturgie experimentierfreudig. KJ OÖ

Interview zum 75-Jahr-Jubiläum der Katholischen Jugend über ihre Bedeutung und Zukunft

Fromm, aber nicht frömmelnd Wie es gelang, in der Pandemie mit den Jugendlichen Kontakt zu halten, und warum sich die Katholische Jugend OÖ für die Segnung von homosexuellen Paaren einsetzt: ein Gespräch mit Daniel Neuböck, Leiter der Diözesanjugendstelle, anlässlich des heurigen 75-Jahr-Jubiläums der kirchlichen Jugendorganisation. Es war im letzten Jahr schwierig, sich persönlich zu treffen, und es gab kaum Veranstaltungen. Wie ist die Katholische Jugend mit dieser Situation umgegangen, gerade bei einer Zielgruppe, die besonders unter der sozialen Distanzierung litt? Daniel Neuböck: Wir haben uns dafür ein-

gesetzt, dass es vernünftige und gleichzeitig schnelle Öffnungen für Treffen in geregelter Form gibt. Unser Argument war, dass es vernünftiger ist, wenn die Treffen im Rahmen einer Organisation stattfinden. Diese Interessen haben wir gegenüber der Politik stark vertreten. Gleichzeitig ist klar, dass die Jugendlichen viel in den sozialen Medien unterwegs sind, den Part haben wir stark aufgegriffen. Unsere Social-Media-Auftritte sind professioneller geworden. Wir haben gemerkt, dass das sehr in Anspruch genommen wird. Bei manchen Formaten und Veranstaltungen hatten wir viel mehr Teilnehmer/innen, als wir vorher in Präsenz hatten. Was wird davon nach der Pandemie bleiben? Neuböck: Wir werden weiterhin auf Online-

Angebote setzten. Wir haben gelernt, in wel-

Daniel Neuböck ist Leiter der Diözesanjugendstelle. KJ OÖ

chen Bereichen es gut und wichtig ist. Man kann aber nur einen Teil der Jugendarbeit damit abdecken. Es braucht hier ein gutes Abwägen, was sinnvoll ist und wo es einfach auch für die Psyche gut ist, wenn Treffen und Begegnungen in präsenter Form stattfinden. Die klassischen Pfarrrjugendgruppen, die gemeinsam viel unternehmen und in Jugendgottesdiensten ab und zu präsent sind, werden tendenziell weniger. Welche Bedeutung hat diese Form der Jugendarbeit noch? Neuböck: Ja, die Pfarrjugendgruppen werden

weniger, aber nicht in einer dramatischen Dimension. Denn gerade Jugendliche, die ein Stück weit Beheimatung und Schutz suchen, finden diese in den Jugendgruppen. Daneben müssen wir aber schon darauf schauen, dass wir wieder stärker an die Lebenswelten der Jugendlichen andocken können. Wie ist das konkret zu verstehen? Neuböck: Zum Beispiel verstehen die Jugend-

lichen das Ehrenamt heute anders. Jugendliche wollen sich sinngebend engagieren, aber dabei keine Bindung über mehrere Jahre eingehen. Gefragt ist mehr das punktuelle Engagement. Die KJ nimmt immer wieder zu heißen Eisen in der Kirche Stellung. Ist das ein Privileg der Jugend, damit ab und zu auch anecken zu dürfen? Neuböck: Es braucht Organisationen wie die

Katholische Jugend, die manchmal auch ein Reibebaum ist, an dem man Anstoß nehmen kann. Außerdem wollen wir uns den Veränderungen der Zeit stellen. Gehört dazu auch, dass ihr euch ganz klar für die Segnung von homosexuellen Paaren einsetzt? Neuböck: Ja, wir verfolgen den Ansatz der

Gleichheit aller Menschen. Wir nehmen wahr, dass sich junge Leute total für christliche Werte begeistern lassen, und das umge-

setzt sehen wollen in der katholischen Kirche. Unsere Stellungnahme für die Segnung von homosexuellen Paaren hatte deshalb eine enorm positive Resonanz. Das ist wichtig, damit Kirche sich weiterentwickelt. Die Ergebnisse der Jugendstudien aus den letzten Jahren zeigen, dass Spiritualität nur für eine Minderheit der Jugendlichen wichtig ist. Ist das ein Problem für die KJ? Neuböck: Das ist kein wirkliches Problem,

weil man differenzieren muss. Die Sehnsucht nach Spiritualität ist im Gegensatz zum kirchlich institutionalisierten Glauben immer noch stark präsent bei vielen Jugendlichen. Die Fragen „Wer bin ich?“, „Worauf darf ich hoffen?“ und „Woran kann ich glauben?“ beschäftigen junge Menschen nach wie vor. Wie fromm ist die Katholische Jugend? Neuböck: Wir sind nicht frömmelnd, aber die

Katholische Jugend ist im Blick darauf, wie wir Spiritualität und Glauben leben, durchaus fromm. Fromm heißt, dass wir uns intensiv bemühen, unsere christliche Spiritualität authentisch zu leben. In der Achtsamkeit mit uns, im Umgang mit der Schöpfung und im Vertrauen darauf, dass wir von Gott getragen sind und danbkar für das Leben. Die KJ ist 75 Jahre alt. Ihr blickt optimistisch in die Zukunft, weil ... Neuböck: Weil die Jugendlichen uns brau-

chen und wir Jugendlichen Zugang zum Glauben ermöglichen wollen. Wir sind mit dem Blick auf die jugendpastoral relevanten Themen gut mit der Diözesanleitung in Kontakt und mit unserem gesellschaftspolitischen Engagement können wir die Anliegen der Jugendlichen gut vertreten.

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INTERVIEW: PAUL STÜTZ

u Mehr zum 75-Jahr-Jubiläum unter https://www.kj-ooe.at/erlebnisse


4 Oberösterreich

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

KURZ GEMELDET Gewinner. Pater Ernest Bamminger, Subprior des Benediktinerstiftes Kremsmünster und Kurat in der Pfarre Sipbachzell, ist der Hauptpreisgewinner des Rätsels aus dem Jahrbuch der Diözese Linz 2021. Der Hauptpreis besteht aus einem Reisegutschein im Wert von 1000 Euro. Wir gratulieren herzlich! Derzeit laufen die Arbeiten zur Fertigstellung des neuen Jahrbuchs unter der Federführung von Matthäus Fellinger, dem früheren Chefredakteur der KirchenZeitung.

Der Schöpfungsgarten in Schlägl. STIFT SCHLÄGL / WIMMER

Bibelwerk bietet wieder Führungen im Schöpfungsgarten Schlägl an

Erfolgreiche Apostelgeschichte Rund 50.000 Mails mit den Texten der Apostelgeschichte hat das Bibelwerk Linz zwischen Ostern und Pfingsten versandt. Nun bereitet sich das Team auf Angebote im Schöpfungsgarten Schlägl vor.

Venus von Wels. Im Streit um die Aufstellung der „Venus von Wels“ im öffentlichen Raum (Schmidtgasse) liegt nun ein Gutachten der Linzer Universitätsprofessorin und Historikerin Birgit Kirchmayr für das Mauthausen Komitee Österreich vor. Sie kommt zu dem Schluss: „Ein Objekt kann nicht losgelöst von seiner Geschichte betrachtet werden. Im Fall der Welser Venus besteht diese Geschichte nicht nur in ihrer altrömischen Herkunft, sondern eben auch in ihrer nationalsozialistischen Vereinnahmung.“ Als eine mögliche Lösung schlägt sie vor: „Der geeignete Ort für eine Auseinandersetzung wäre vielmehr eine museale Lösung, in der eine Erörterung der Figur und ihrer Rezeptionsgeschichte stattfinden könnte.“

X  Führungen im Schöpfungsgarten: Zur besseren Planbarkeit wird um Anmeldung zu diesen Führungen im Stift Schlägl gebeten: Tel. 07281 / 8801. Am 14. Juli ist eine Führung mit speziellen Angeboten für Leser/innen der KirchenZeitung geplant. Nähere Informationen dazu folgen. X  Onlineangebote des Bibelwerks: www.dioezese-linz.at/bibelwerk/onlineangebote

Arbeiterkammer, Demokratie und Verfassung Mit einem Festakt im Design Center Linz hat die Arbeiterkammer Oberösterreich vergangene Woche ihre Gründung vor 100 Jahren gefeiert. Festredner Bundespräsident a. D. Heinz Fischer betonte unter anderem, dass in einer Demokratie die „Spielregeln“ der Verfassung eingehalten werden müssen. Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer rief zu Respekt vor den Institutionen der demokratischen Republik auf. Gastgeber AK-Präsident Johann Kalliauer unterstrich die Bedeutung der Arbeiterkammer als Interessenvertretung der Arbeitnehmer/ innen, lobte das Konzept der Sozialpartnerschaft und betonte mit Blick in die Zukunft die Bedeutung von Digitalisierung, Ökologisierung und Bildungssystem.

STAUDINGER/AKOÖ

Pater Ernest Bamminger freut sich über den Hauptgewinn. PRIVAT

Der Apostelgeschichte-Schwerpunkt, der sich auch auf den Sonntagsseiten der KirchenZeitung wiederfand, zeigte sich zudem in den erfolgreichen Online-Bibelgesprächen. „Die Themen der Apostelgeschichte sind sehr aktuell“, sagt Bibelwerk-Leiter Franz Kogler: „Auch heute stehen wir vor der Aufgabe, uns auf etwas Neues einzulassen, uns zu öffnen.“ Das Bibelwerk hat zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen – verbunden mit

Interesse an den kommenden Angeboten. So werden die Bibeltalks weiter fortgesetzt (immer am Freitag). Und mit dem Sommer kommen nun auch die „Outdoor-Aktivitäten dazu, nämlich von Juni bis September jeden Mittwoch zwei Führungen in Schlägl (14 Uhr: Schöpfungsgarten; 16 Uhr: Beziehungsweg).

AK-Präsident Kalliauer mit Altbundespräsident Fischer


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

27. Mai 2021

Brigitte Fischerlehner aus Alberndorf über ihren Hilfseinsatz auf der griechischen Insel Lesbos

„Was ist das für ein Europa?“ Die Psychologin und Psychotherapeutin Brigitte Fischerlehner hat einen Monat lang als Freiwillige auf Lesbos mit traumatisierten Flüchtlingen gearbeitet. Ihr Einsatz hat sie in der Überzeugung gestärkt: „Wir müssen vor Ort und hier in Österreich helfen.“ JOSEF WALLNER

„Nach etwas mehr als einer Woche Arbeit auf Lesbos sitze ich hier auf der wunderschönen Frühlingsinsel und frage mich: Was ist das für ein Europa?“, schreibt Brigitte Fischerlehner in einem E-Mail an die Freund/ innen in Österreich. Sie war von 1. April bis 1. Mai 2021 – in ihrem Urlaub – für die Hilfsorganisation Medical Volunteers International tätig, die am Rand des Flüchtlingslagers Kara Tepe eine „Mental Health Clinic“ betreibt. Traumatisierte Flüchtlinge finden dort psychologisches Fachpersonal als Ansprechpartner/innen. Was die Therapeutin aus Alberndorf dort an Not und seelischen Verwundungen erlebt hat, ist unvorstellbar. Eine Mutter sagte ihr: „Es tut mir so leid, dass ich meine Kinder auf die Welt gebracht habe. Sie haben es so schwer und das ist meine Schuld.“ Fischerlehners Aufgabe bestand darin – mithilfe von Dolmetscher/innen für Farsi (persisch), Arabisch und Lingali (Kongo) – Erstgespräche mit den Eltern und Kindern zu führen. Nach der Diagnose wurden die Familien therapeutischen Kinder- und Elterngruppen zugeteilt. Gewalt im Lager. Diese Angebote sind wie eine Oase, in der die Kinder zumindest für einige Stunden das Lager hinter sich lassen, Spaß haben und aufatmen können. Denn das Leben im Lager spielt sich auf engstem Raum ab, zwei Familien müssen sich ein Zelt teilen und im Zelt gibt es weder Tisch, Sessel noch Feldbetten. Verlassen darf man Kara Tepe nur für vier Stunden in der Woche. Zu den Erfahrungen der Flucht, die vielfach bereits Traumata bei den Kindern hinterlassen haben, kommt noch die katastrophale Situation im Lager. Die größte Belastung bildet aber die Perspektivenlosigkeit, was die Zukunft betrifft. „Jede einzelne der hier gehörten Geschichten könnte ein ganzes trauriges Buch füllen, und dabei werden Hunderte Geschichten nicht einmal gehört“, schreibt Fischerlehner. „So schwer es mir fällt, euch

Was das Bild zeigt, ist ein Wunder: Ein Mädchen, das wegen Kriegserlebnissen nicht mehr spricht, hat für Brigitte Fischerlehner Blumen gepflückt. PRIVAT

diese Texte zu schicken, doch Europa, Österreich – wir müssen uns trauen hinzuschauen!“ Für sie ist es völlig klar, dass viele Tausend Flüchtlinge durch die Art und Weise, wie sie leben müssen, struktureller Gewalt durch Griechenland und die EU ausgesetzt sind. Das hat sie aus Lesbos als ihren Auftrag mit nach Hause genommen: „Wir müssen die österreichische Regierung auffordern, dass sie sich für menschenwürdige Lebensbedingungen im Lager einsetzt. Das ginge ganz einfach.“ Und ein zweiter Schritt müsse sein, Menschen nach Österreich zu holen. „So, wie wir das 2015 geschafft haben, würden wir das auch jetzt schaffen.“ Reich beschenkt. Brigitte Fischerlehner möchte aber – trotz aller Not – nicht aus den Augen verlieren, dass sie reich beschenkt heimgekommen ist. Sie denkt zum Beispiel an ein 11-jähriges afghanisches Mädchen, das aus eigener Initiative eine „GriechischLernklasse“ mit 19 Schüler/innen eröffnet hat. Begegnungen wie diese sind wie ein Schatz, den sie auf Lesbos gefunden hat und der sie zu Hause in ihrem Engagement begleitet und stärkt.

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IN ALLER KÜRZE Flüchtlingshilfe vor Ort. Das Camp Lipa in Bihac ist das einzige Aufnahmezentrum in Bosnien und Herzegowina, das keinen Zugang zu stabiler Wasserversorgung hat. Das Land OÖ unterstützt das OÖ Hilfswerk und Hilfswerk International bei der Errichtung eines Wasserversorgungssystems im Camp Lipa und wird das Vorhaben mit 110.000 Euro fördern. Die Bauarbeiten sollen noch im Juni beginnen. „Das Land Oberösterreich steht zu seiner humanitären Verantwortung. Mit der finanziellen Hilfe wollen wir die Lebensbedingungen in den Flüchtlingsunterkünften an Ort und Stelle verbessern“, sagt LH Thomas Stelzer. Kinderrechte. Die Dreikönigsaktion der D ­ iözese Linz beteiligt sich an zwei ­Kampagnen zum Weltspieltag (28. Mai) und zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit (12. Juni). Um auf das Recht des Kindes auf Spiel aufmerksam zu machen, wird ein Mosaik mit Fotos von Menschen, die eine Stopp-Hand oder das Lieblingsspielzeug in die Kamera halten, gestaltet. Am 11. Juni wird die Dreikönigsaktion am Martin-­ Luther-Platz mit Straßenkreiden Botschaften zum Thema Kinderrechte aufschreiben. Auch Bischof Scheuer meldete sich zum Thema zu Wort: „Ohne Spiel verlieren wir uns im Reich der Zwecke, wird das Leben leer und beziehungslos. Eine Gesellschaft, die sich von der Kindheit losreißt, vergreist.“ X  Infos: www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit

Bischof Scheuer, ein passionierter Tarock-Spieler DIÖZESE/WASELMAYR


6 Reportage

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Abschiebung in den Iran

„Ich befürchte, dass ihm die Todesstrafe droht“ Der gebürtige Iraner Ehsan M. ist ehemaliger Muslim und zum christlichen Glauben konvertiert. Er lebt seit rund fünf Jahren in Österreich, 2017 wurde er in Linz getauft. Nun droht ihm die Abschiebung in den Iran. Dort müsse er im schlimmsten Fall mit dem Tod rechnen, sagt sein Unterstützer, Pater Stefan Leidenmühler, zum negativen Asylbescheid. PAUL STÜTZ

Es sind verstörende Videoszenen, die auf Ehsans Handy gespeichert sind. Burschen und junge Männer verletzen sich selbst mit Schwertern im Gesicht, bis sie bluten. Die Aufnahmen stammen aus Ehsans Heimatstadt im Süden des Irans und zeigen Selbstgeißelungen, die beim schiitischen Aschura-Fest begangen werden. Viele schiitische Religionsgelehrte lehnen diese exzessive Form der gläubigen Ekstase ab. „Ich bin in einer streng religiösen muslimischen Familie aufgewachsen, die dieses blutige Ritual aber für richtig hielt“, erzählt Ehsan, 29 Jahre alt und im Iran geboren, im Gespräch mit der KirchenZeitung. Im Teenageralter wurden die täglichen Besuche der Moschee für ihn immer mehr zur Qual. Freundschaft mit jungen Christen. Die Suche nach einer anderen Weise, seinen Glauben zu leben, führte ihn zu einer christlichen Gruppe, die im Internet aktiv war. Ehsan baute den Kontakt über eine SocialMedia-Seite auf und lernte eine andere Welt kennen, wie er heute sagt. Die Herzlichkeit der jungen Christen überzeugte ihn, sich Schritt für Schritt vom Islam abzuwenden. Doch vor seinen Eltern konnte er die Veränderung nicht verbergen. „Sie fragten mich, wieso ich nicht mehr in die Moschee gehen mag“, sagt Ehsan. Er wurde in der Großfamilie, die ihn auch zu der blutigen Selbstgeißelung zwingen wollte, ausgegrenzt, später sogar bedroht.

Während Ehsan beim iranischen Militär seinen Pflichtdienst leistete, fingen die richtigen Schwierigkeiten jedoch erst an. Eine staatliche, geheimdienstähnliche Organisation sei den jungen iranischen Christen und ihrer Social-Media-Seite auf die Spur gekommen, gibt Ehsan gegenüber der KirchenZeitung an. Es kam zu mehreren Verhaftungen. Aus Angst vor Verfolgung floh er in die Türkei, wobei er gegenüber seiner Familie über die wahren Gründe schwieg. Über eine Bekannte erfuhr er, dass ihn die iranischen Behörden suchten. Zwei Jahre lebte er in Istanbul, bis er genug Geld für seine Flucht gespart hatte und 2015 in Österreich landete. Seither versucht er, sich ein neues Leben aufzubauen. Er bekam Deutschunterricht bei einem Ehepaar, fand Arbeit als selbstständiger Friseur und setzte seinen Weg zum Christentum fort. Im April 2017 wurde er in der Pfarre Linz-St. Markus getauft. Zweifel an seinem Glauben. Ehsans Asylantrag wurde mehrfach abgelehnt. Die Richterin des Bundesverwaltungsgerichts bestätigte im März 2021 in zweiter Instanz den negativen Bescheid des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl. Sie zweifelte nicht nur an den von Ehsan vorgebrachten Fluchtgründen, sondern auch an seiner wahrhaften, inneren Glaubensüberzeugung. Die Tatsache, dass Ehsan getauft ist, nützte ihm im Verfahren nichts. Denn die Richterin führt die

Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes an, dass es „für die Beurteilung einer Konversion nicht entscheidend darauf ankommt, ob der Religionswechsel durch die Taufe erfolgte oder bloß beabsichtigt ist“. Somit sei die Taufe nicht entscheidungsrelevant. Die Richterin glaubt auch nicht, dass Ehsan ein wirklich aktives Glaubensleben hat. Gegen ihn wird beispielsweise vorgebracht, dass er wegen Sprachbarrieren keinen Austausch mit Österreichern in der Kirche habe. Priester unterstützen Ehsan. In diesem Zusammenhang übt der Pater Stefan Leidenmühler, Ordenspriester der Oblaten des Heiligen Franz von Sales (OSFS), Kritik an der Entscheidung. Ja, es stimme, dass Ehsan sprachlich gesehen leider noch große Probleme habe. Seine Haltung zu seinem katholischen Glauben sei aber seit der Taufe ungebrochen und intensiv. Er nehme aktiv am kirchlichen Leben teil und habe den Glauben durch eine entsprechende soziale Haltung verinnerlicht. Das gab Pater Leidenmühler auch gegenüber dem Bundesverwaltungsgericht an. In ähnlicher Form bekam Ehsan auch Unterstützung von Pfarrer Pater Eugen Szabo OSFS, der bestätigte, dass Ehsan regelmäßig die Gottesdienste der Basillika am Pöstlingberg besuchte. Pater Stefan Leidenmühler versteht nicht, wieso diese Empfehlungen nicht entsprechend berücksichtigt wurden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

27. Mai 2021

Ehsan liest in seiner persischen Ausgabe der Bibel. KIZ/PS

Antwort des BVwG. Auf Anfrage der KirchenZeitung antwortet das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) dazu: „Die Richterinnen und Richter des BVwG haben (…) ausschließlich zu entscheiden, ob eine relevante Asyl bzw. subsidiären Schutz begründende Verfolgung bei Rückkehr in das Herkunftsland vorliegt. Daher kann es auch trotz Zeugenaussagen bzw. Empfehlungsschreiben von

Kirchenvertretern zu negativen Entscheidungen kommen.“ Die Richterin geht davon aus, dass keine Gefahr für Ehsan besteht, wenn er zurückkehrt. Er wird aufgefordert, sich zu einer „freiwilligen“ Rückkehr beraten zu lassen. Ansonsten droht ihm die Abschiebung. Gegen den negativen Bescheid legt Ehsan nun Revision ein – eine letzte Hoffnung, dass er bleiben kann. Sollte Ehsan zurück in den Iran

müssen, rechnet Pater Stefan Leidenmühler mit schlimmen Konsequenzen. Denn die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte mit Sitz in Frankfurt habe erst vor wenigen Monaten bekanntgegeben, dass das iranische Regime immer härter gegen Andersdenkende vorgehe und sich die Lage im Iran zuspitze. Leidenmühler: „Ich befürchte, dass ihm im Iran die Todesstrafe droht.“

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8 Lebendige Kirche

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Benedikt weist den Weg Unter dem Leitwort „Von Kloster zu Kloster“ entsteht ein neuer Pilgerweg durch Oberösterreich, der sich vor allem an Ordenshäusern mit benediktinischer Tradition orientiert. Bei den Benediktinerinnen in Steinerkirchen erfolgte am 20. Mai 2021 als Startveranstaltung eine erste Pilgerwanderung auf dem bereits markierten Weg nach Kremsmünster. „Unser Benedikt-Pilgerweg verbindet Kultur, Kirchen, Kunst mit Natur und mit Menschen, er verbindet mich und alle, die ihn gehen, mit Gott, untereinander und sich selbst“, betont Kurt Rumplmayr, Obmann des Trägervereins „BENEDIKT beWEG-t Oberösterreich“. Die

Route führt von Spital am Pyhrn an die Donau und von dort weiter nach Passau. Nach mehr als vier Jahren Vorarbeiten und Gesprächen mit rund fünfzig Gemeinden wird der Weg nun Schritt für Schritt errichtet. Finanziell wird der Benediktweg im Rahmen eines LEADER-Projekts mit 133.000 Euro von der Europäischen Union unterstützt. Nach kartografischen Erhebungen und rechtlichen Klärungen erfolgt die praktische Umsetzung vorwiegend durch ehrenamtliche Arbeit. Der Weg durch Oberösterreich ist ein Teilstück einer benediktinischen Route durch Europa. Mehr unter: www.benedikt-bewegt.at JOSEF WALLNER

An der ersten Pilger-Wanderung am Benediktweg nahm Landesrat Max Hiegelsberger (links) teil. HAIJES

MOMENTE Wels-St. Franzikus. Die bildenden Künstler Klara Kohler und Franz Frauenlob haben von Aschermittwoch bis Pfingsten in der Pfarre St. Franziskus eine Reihe von Interventionen (Foto unten: Blick in den Kirchenraum) vorgenommen, die um das das Thema „Noli me tangere“ (Rühre mich nicht an) kreisten. „‚Noli me tangere‘ ist ein Versuch, durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Kunstformen eine Aussage zu grundlegenden Fragen des Lebens und der künstlerischen Arbeit zu entwickeln“, betonen die Künstler. Kuratiert wurde das spanndende Projekt von Pfarrmoderator Anton Achleitner. PFARRE

Gedenken an Todesmarsch von Mauthausen nach Gunskirchen

Jugendliche erinnern an NS-Opfer Gunskirchen. Im März und April 1945 wurden 22.000 Juden vom KZ Mauthausen ins 55 Kilometer entfernte KZ Gunskirchen getrieben. An diesen Todesmarsch haben mehrere Jugendliche aus dem Dekanat Wels-Land am 15. Mai erinnert, indem sie sich von Schloss Puchberg zu Fuß nach Gunskirchen auf den Weg gemacht haben. Organisiert wurde die Aktion von der Katholischen Jugend und vom Mauthausen Komitee. Die Jugendlichen sagten ihre Namen und hörten, wie wichtig der Name für ihre Identität ist. Es gab eine Zeit, da wurden Menschen zu Nummern – zu Nummern in einer Liste – in einer Liste des Grauens. Mit zwei Namen auf einem Stoffband machten sie sich auf den Weg zum KZ Außenlager Gunskirchen. „Es waren bewegende, berührende, traurige, würdevolle und intensive Stunden auf diesem Weg“, berichtet Ela Klein, Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Wels-Land. Insgesamt waren 17 Personen unterwegs, darunter auch ein paar ältere Menschen. Zum Abschluss des Weges gab es eine Gedenkfeier am Gelände des Außenlagers, bei der die Biografien auf Fähnchen in den Waldboden gesteckt wurden. Die Namensbänder

wurden an der Tafel, die an diesen Ort erinnert, angebunden und als bleibendes Zeichen dort gelassen.

Namensbänder verhindern, dass die NS-Opfer vergessen werden. KJ


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

27. Mai 2021

Die frisch grünenden Bäume bildeten eine beeindruckende Kulisse für den Gottesdienst vor der Kirche am Heiligenstein: mit Bischof Manfred Scheuer (Mitte), Pfarrprovisor Walter Dorfer (rechts) und Diakon Martin Rögner (links). Dessen Sohn Matthäus – verkleidet als Sebaldus – eröffnete das Fest mit einem Gedicht über das bewegte Leben des heiligen Sebald. PFARRE

Reliquieneinsetzung in der Sebalduskirche am Heiligenstein bei Gaflenz

Kraft schöpfen am Heiligenstein Bischof Manfred Scheuer hat am Pfingstmontag im Rahmen einer Festmesse eine Reliquie des heiligen Sebaldus in der Sebalduskirche am Heiligenstein „eingesetzt“ und ihr damit einen festen Platz im Gotteshaus gegeben. „Der Heiligenstein ist uns Gaflenzern sehr viel wert“, betonte einmal ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Pfarre, der am Heiligenstein Führungen hält, gegenüber der KirchenZeitung: „Gar nicht so selten hört man: ‚Ja, ich tu‘s für Heiligenstoan.‘“ Am Pfingstmontag hat sich das wieder gezeigt. Obwohl Corona enge Grenzen setzte, wurde der Gottesdienst vor der Kirche zu einem beeindruckenden Fest. Geladen waren alle, die Woche für Woche am Heiligenstein Dienst tun oder getan haben, sei es in der Jausenstation, als Blumenschmückerin oder Mesner in der Sebalduskirche. Sebaldus verbindet. Anlass für die Feier war die Einsetzung einer Reliquie des heiligen Sebald, die die Pfarre Gaflenz durch einen glücklichen Zufall erhalten hat. Eine Abordnung der Pfarre nahm 2019 an einem Sebaldus-Jubiläumswochenende und Symposium in Nürnberg teil. In diesem Zusammenhang wurde das Grab Sebalds, des Stadt-

patrons von Nürnberg, geöffnet, wurden seine Gebeine entnommen und zum Abschluss des Festes wieder zurückgelegt. Dabei fanden sich aber zwei Knochenpartikel in der Hülle der Gebeine außerhalb der bereits ordnungsgemäß verwahrten Knochen des Heiligen. Für den Pfarrer der Nürnberger Sebalduskirche, Martin Brons, war das der Anstoß, den „Kirchenschatz“ mit den beiden Sebalduspfarren zu teilen, die es noch im deutschen Sprachraum gibt. So kam je ein Stück nach Egling (Bayern) und Gaflenz. Diakon Martin Rögner, der mit seiner Familie noch anwesend war, konnte die Reliquie unmittelbar entgegennehmen. Es hat dann noch zwei Jahre gedauert, bis der richtige Platz und die richtige Art der Präsentation der Sebaldusreliquie am Heiligenstein gefunden war. Für den Knochenpartikel wurde eine Reliquienmonstranz angeschafft, die am Seitenaltar fix aufgestellt – „eingesetzt“ – ist. Damit ist sie auch für Besucher/innen des Heiligensteins sichtbar, wenn die Kirche versperrt ist. Denn von der Laube aus sieht man durch ein Fenster auf den Altartisch. Pilgern heilt. In der Predigt bei der Messfeier am Pfingstmontag wies Bischof Manfred Scheuer auf die Bedeutung des Gehens hin und dass Gehen nicht nur für den Körper,

sondern auch psychisch heilsam ist. Da keine Agape möglich war, verteilte das Seelsorgeteam, das für die Feier verantwortlich war, „Bschoad-Pinkerl“ mit regionaler Jause und einem Pilgergebet. Sebalduskirche und Jausenstation sollen ab Juli wieder an den Wochenenden geöffnet sein. JOSEF WALLNER

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Begleitet von Pfarrer Martin Brons aus Nürnberg (links) bringt Diakon Martin Rögner die Reliquie in die Kirche. PFARRE


10 Thema

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Pilgerweg als Symbol für den Weg des Lebens Das Pilgern ist für Reinhard Stiksel zu einer großen Leidenschaft geworden. Als Auftakt zur Sommerserie „Beten mit den Füßen“ gibt der Referent des Bibelwerks Linz Einblicke rund ums Pilgern, worauf man beim Rucksackpacken achten soll und welche Bereicherung das Pilgern in sich birgt.

Was schätzen Sie am Pilgern? Reinhard Stiksel: Zeit zu haben – für wich-

Worauf achten Sie beim Rucksackpacken? Stiksel: Mittlerweile weiß ich aus Erfahrung,

tige Fragen, um aufs Leben zu schauen, um über Dinge nachzudenken. Die Zeit zu nutzen, konkret auch fürs Gebet. Gerade das Gehen bietet viel Freiraum im Kopf und offenbart auch reichlich Raum für Gespräche. Das schätze ich sehr. Und natürlich ist Pilgern auch ein Begegnen und sich Austauschen mit anderen Pilgern oder Menschen, die in den Gegenden entlang des Weges wohnen. Dazu gesellt sich die Möglichkeit, die Natur zu genießen, neue Kunst und Kultur kennenzulernen und auf alten Wegen unterwegs zu sein, die von Pilgern im Mittelalter schon genutzt wurden.

dass mehr als 12 Kilo im Rucksack zu einer schweren Last werden, vor allem, wenn ich sie vier Wochen beim Unterwegssein am Rücken tragen muss. Sich gut vorzubereiten, ist deshalb wichtig. Entscheidend ist, mich zu fragen, was brauche ich wirklich, was ist notwendig und was kann ich ein Stück weit loslassen. Im Laufe der Zeit haben meine Frau und ich gemerkt, dass man auch mit wenig Gepäck gut

Wann hat Sie die Pilgerleidenschaft gepackt? Stiksel: Die wurde 2006 nach der Matura

entfacht. Wir sind damals mit unserem Klassenvorstand von der Schule weg im oberösterreichischen Kremsmünster gestartet und ins steirische Mariazell gepilgert – als Dank an die Schulzeit. Diese vier Tage waren für mich etwas ganz Besonderes. Als Fußpilger länger unterwegs zu sein, kam dann vor vier Jahren mit meiner Frau Beatrix auf. Unsere erste Route war der Franziskusweg in Italien, die Via Francigena, von Florenz über Assisi nach Rom. Eine wunderschöne Erfahrung war auch der Weg nach Santiago de Compostela. Dort findet ja heuer das Heilige Jahr statt (Anm.: siehe Kasten). Jeder Weg hat seinen eigenen Rhythmus, die unterschiedlichen Gegenden und Orte bieten immer wieder neue faszinierende Landschaften, die Leute, die man trifft, kommen aus den verschiedensten Ländern. Das finde ich vielfältig und spannend.

 In Ausgabe 23 startet die neue 11-teilige Sommerserie „Beten mit den Füßen“. Präsentiert werden Pilgerwege und Sinnstifterouten in Österreich und Südtirol.

auskommt, und wir haben das eine oder andere Kleidungsstück zu Hause gelassen. Entlang des Weges gibt es ja Gelegenheiten, Wäsche zu waschen. Auch die Lektüre hat sich bei uns auf einen guten Pilgerführer reduziert. Das erleichtert den Rucksack enorm. Durch die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, Unterkünfte zu haben, kann man auch auf eine Isomatte als Schlafunterlage verzichten. Was macht das Pilgern mit Ihnen? Stiksel: Auf dem Weg nach Santiago de Com-

postela 2019 versuchte ich, belastende Situa-

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

tionen meines Lebens einzuordnen und ein Stück weit zu überwinden. Ich nahm mir drei kleine Steine mit als Symbol für jedes dieser Themen, die mich beschäftigten, um sie in finis terrae, quasi am Ende der Welt, ins Meer zu hauen und mich von ihnen zu lösen. Ist Ihnen das gelungen? Stiksel: Ein Jahr später auf dem Weg nach Rom

waren sie immer noch da. Mir wurde bewusst, dass ich durch den Blick zurück auf diese Zeit die Themen, die ich zu bewältigen habe, nicht einfach auslöschen kann. Aber klar war mir auch, dass ich mich als Mensch verändert habe und mit diesen schwierigen Erfahrungen nun besser umgehen kann. Durch das Pilgern hat sich mein Horizont erweitert und es eröffneten sich dadurch neue Perspektiven. Der Pilgerweg steht hier sinnbildlich für den persönlichen Lebensweg, die eigenen gesammelten Erfahrungen von einer anderen Sichtweise zu betrachten. Das Gehen stößt Prozesse an, um Themen zu verarbeiten. Das geht in Etappen und braucht Zeit ... Stiksel: Genau. Und diese Etappen ähneln je-

nen auf einem Pilgerweg. Manchmal geht es leichter, manchmal schwerer, manchmal geht es bergauf, dann wieder bergab, manchmal geht es gerade dahin und ab und zu kommt man drauf, dass man einen Umweg gegangen ist oder im Kreis unterwegs war. Diese Erlebnisse finde ich so toll am Pilgern, weil sie viel mit dem Leben zu tun haben. Deutlich wird das auch durch die Labyrinthe entlang von Pilgerwegen wie im italienischen Lucca in der Toskana. Fährt man das Finger-Labyrinth am Dom nach, lassen einem die vielen Windungen, die dieses Labyrinth nimmt, denken,


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

27. Mai 2021

Reinhard Stiksel mit seiner Frau Beatrix unterwegs auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien.

man ist kurz vor dem Ziel. Doch dann geht es wieder weg, bis man plötzlich überraschend dort ankommt, wo man hinmöchte. Diese Erfahrungen teilen wir mit Menschen aus vielen Nationen und mit unterschiedlichen Sprachen. Und mit Menschen, die schon vor Jahrhunderten gepilgert sind. Welche Situationen sind es, in denen Sie losgehen? Stiksel: Ein Anlass war unsere Hochzeit. Nach-

dem meine Frau und ich geheiratet hatten, machten wir uns auf den Weg nach Santiago de Compostela und nutzten die Zeit für uns als Startmoment ins gemeinsame Eheleben. Ein Jahr davor war der Vater meiner Frau gestorben. Wir versuchten, die Trauer darüber im wahrsten Sinne des Wortes anzugehen, und sind nach Rom gepilgert. Es sind Lebensthemen, Übergangs- und Umbruchsituationen im Leben, die nicht nur bei uns beiden, sondern bei ganz vielen Pilgerinnen und Pilgern Anstoß dafür sind, aufzubrechen. So fragen sich viele Studenten, wie es nach dem Studium weitergeht. Oder Menschen pilgern, weil sie sich in Trennungssituationen befinden, ein Kind verstorben ist oder sie trauern, weil ein geliebter Mensch einfach nicht mehr da ist. Geführte Pilgergruppen mit Pilgerbegleiterinnen und -begleitern sind da oft eine große Hilfe, um schwierige Lebensphasen zu thematisieren. Was versteht man konkret unter Pilgern? Stiksel: Die Bedeutung des Pilgerns wird be-

reits im Alten Testament beschrieben. Damals wie heute sind die Menschen auf der Suche nach Sinn in ihrem Leben, nach Antworten, auf der Suche nach sich selbst und nach Gott. Pilgern zeichnet sich durch das Losgelöstsein

von der gewohnten Umgebung aus, durch das Weggehen von daheim. Es ist verknüpft mit geschichtlich traditionellen Formen des Unterwegsseins und einem Sich-auf-den-WegMachen zu heiligen Orten oder Zentren. Pilgerwege sind religiös begleitet mit Klöstern und Kirchen entlang des Weges. Beim Pilgern setzt man sich neue Ziele. Und man merkt, dass diese Ziele trotz der Anstrengung des Tages, die viel abverlangt, machbar und schaffbar sind. Das gibt ein gutes Gefühl und kann sehr heilsam sein. Was ist für Sie der Unterschied zwischen Pilgern und Wandern? Stiksel: Wandern kann ich schnell einmal, in-

dem ich auf einen Berg gehe oder mich mit meiner Frau auf einen der vielen Wanderwege mache und einen schönen Tag in der Natur verbringe. Beim Pilgern stelle ich diesen Weg wie gesagt ganz besonders unter das Motto der Sinnsuche. Das muss nicht nur ein konkret konfessioneller oder religiöser Hintergrund sein. Nach Santiago pilgert eine große Bandbreite von Menschen, die sich auf Sinnsuche begeben. Natürlich gibt es auf Pilgerwegen auch Leute, die nur wandern oder günstig Urlaub machen wollen. Das ist auch legitim. Hatten Sie persönlich während des Pilgerns schon Gotteserfahrungen? Stiksel: Gott kann auf Pilgerwegen in vie-

len Arten und Weisen erfahrbar werden. Bei mir war es so, dass ich mich manchmal selbst plötzlich mehr spürte und stärker bei mir war, weil ich an meine Grenzen gegangen bin. Auch der Sonnenuntergang am Meer in Moxía im Nordwesten Spaniens hat starke Emotionen in mir ausgelöst. Tief gegangen

© BEATRIX STIKSEL, WWW.BIBELWERKLINZ.AT

sind auch die vielen Gespräche oder Begegnungen, die das eigene Leben reflektieren. Dafür braucht es nicht immer ein religiöses Ziel, aber die eine oder andere Erfahrung, die sich im Nachhinein vielleicht schon als eine Gotteserfahrung einordnen lässt. Wichtig ist, sich schrittweise einzulassen und offen zu werden dafür, was mit mir auf diesem Weg geschieht, welche Fragen da sind, und diese durchaus auch in den Horizont des Gebetes zu stellen. Für mich ist es ein großes Geschenk, dass ich mich mit meiner Frau in Ruhe in einer Kirche oder Kapelle hinsetzen kann, es möglich ist, an Gottesdiensten entlang von Pilgerwegen teilzunehmen und in der Natur einen Psalm oder das Vaterunser zu beten und Danke zu sagen für all das, was man erfährt. Denn der Alltag mit seinen Herausforderungen bietet dafür selten Möglichkeiten. u Buchtipp: Reinhard Stiksel: „Pilgern mit der Bi-

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bel.“, Tyrolia-Verlag 2021, Euro 14,95.

Das Heilige Jahr in Santiago de Compostela Wenn der Tag des heiligen Jakobus auf einen Sonntag fällt, findet ein Heiliges Compostelanisches Jahr in Santiago de Compostela (Spanien) statt. Heuer am 25. Juli ist das der Fall. Die Stadt ist Wallfahrtsort und Ziel des Jakobsweges. Das Heilige Jahr beginnt am Abend des 31. Dezember des Vorjahres mit der Öffnung der Heiligen Pforte der Kathedrale in Santiago. Dabei klopft der Erzbischof von ­außen an die Mauer, die den Zugang verdeckt. In den folgenden zwölf Monaten bleibt die Tür für Pilger geöffnet.


12 Panorama ANALYSE Ernst Papst Johannes XXIII. wusste: So kann es mit der Kirche nicht weitergehen, und er setzte ein Konzil an. Papst Franziskus weiß: So kann es mit der Kirche nicht weitergehen, und er setzt eine auf das Kirchenvolk erweiterte Bischofssynode an. Organisator Kardinal Mario Grech betont, dass sich jeder einbringen können soll. („Jede“ erwähnt er nicht, aber wir nehmen wohlwollend an, dass er sie mitmeint.) „Entscheidungsfindung in der Kirche beginnt immer mit Zuhören“, erklärt er den dreistufigen Prozess. Keine Gesprächstherapie. Leider haben viele Katholik/innen gegenteilige Erfahrungen gemacht, und es erfordert Anstrengung, sich voll Vertrauen in den Prozess zu begeben. Zu oft sind Ideen bereits im gefräßigen Magen des Vatikanischen Archivs verschwunden. Wenn sie es dahin überhaupt geschafft haben. Katholik/innen brauchen keine Gesprächstherapie mehr, sondern, dass das viele Gesagte von den Entscheidungsträgern im Vatikan ernst genommen wird. Chance. Natürlich: Was alles von 1,3 Milliarden Katholik/ -innen weltweit gesagt, gehofft und gewünscht wird, ist so vielfältig wie die Menschen selbst. Worauf also sollen die Bischöfe in der Bischofssynode 2023 hören? Was kann herauskommen, ohne dass es gute Teile der 1,3 Milliarden wieder auf die eine oder andere Weise vor den Kopf stößt? Der weltweite synodale Weg ist jedenfalls eine große Chance, birgt aber auch Gefahr: dass viele Menschen, die sich einbringen, in welche Richtung auch immer Frust und Enttäuschung erleben und dass der synodale Weg ein Begräbniszug der Kirche wird. Das darf nicht passieren! MONIKA SLOUK

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Aufeinander hören ist im dreistufigen synodalen Prozess wichtig

Weltweiter synodaler Weg Papst Franziskus schickt die Weltkirche auf einen synodalen Weg. Dieser beginnt im Oktober 2021, hat drei Phasen und endet mit der Bischofssynode im Oktober 2023. Die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom wird von Papst Franziskus zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut. Es sind drei Phasen vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche. Ziel ist, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, wie es Papst Franziskus einmal formulierte. Thema offen. Eine inhaltliche Vorgabe gibt es vorerst nicht, Themen sollen auf dem Weg gefunden werden. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sollen Gespräche und Reflexionen sein, bei denen Teilnehmer vor allem aufeinander hören. Dazu kommen gemeinsame Gebete und Messfeiern. Koordiniert wird das Projekt vom Synodensekretariat in Rom unter Kardinal Mario Grech. Mitmachen. Eröffnet wird der Prozess am 9. und 10. Oktober vom Papst in Rom. Eine Woche später soll er in jeder Diözese weltweit starten. Anhand eines Fragebogens und Leitfadens wird unter Leitung des Ortsbischofs bis März 2022 beraten und gebetet. Auch Ordensgemeinschaften, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen. Alle Ergebnisse gehen an das Synodensekretariat in Rom. Dieses erstellt daraus ein

erstes Arbeitsdokument, das ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten wird. Auch die Früchte dieser zweiten Phase gehen zurück nach Rom und werden dort zu einem zweiten Arbeitsdokument destilliert. Dieses bildet die Grundlage für die Beratungen der Vollversammlung der Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom tagt. Bischofssynode plus. Kardinal Mario Grech koordiniert als Leiter des Synodensekretariats in Rom den gesamten Prozess, der unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ stehen wird. „Von einem Ereignis wandelt sich die Bischofssynode zu einem Prozess“, so Grech. Gut 50 Jahre Erfahrung mit der von Papst Paul VI. 1965 eingesetzten Bischofssynode hätten gezeigt, dass dieses Instrument selbst synodaler werden müsse. Das soll damit beginnen, dass auf Ebene der Diözesen zunächst die Gläubigen ihre Anliegen und Erfahrungen einbringen. Beteiligung. „Entscheidungsfindung in der Kirche beginnt immer mit Zuhören; nur dann können wir verstehen, wie und wohin der Geist die Kirche leiten will“, so Kardinal Grech. Erst nachdem sich das Volk Gottes geäußert hat, sollten die Bischöfe über dessen Anliegen – „und nur darüber“ – beraten, betonte Grech. Der Synodensekretär zeigte sich zuversichtlich, dass Beratungen, Austausch und Gebete an der Basis „reiche Früchte“ für die Synodenversammlung im Oktober 2023 bringen. Seine Behörde wolle alles dafür tun, dass sich jeder einbringen könne. SLOUK/KATHPRESS

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Volle Unterstützung für die Weltbischofssynode bekommen Papst Franziskus und Kardinal Mario Grech vonseiten der Österreichischen Bischofskonferenz: „Wir tun mit ganzem Herzen und Engagement mit“, sagte Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender. Die Bischofskonferenz wird sich von 14. bis 16. Juni in Mariazell damit befassen. Als Generalsekretär der Bischofssynode koordiniert er die Weltsynode: Kardinal Mario Grech aus Malta. SICILIANI/KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

27. Mai 2021

Der Streit zwischen den Mönchen von Rochefort und einer belgischen Bergbaufirma zog sich über zehn Jahre. Auf dem Spiel stand eines von nur elf authentischen Trappistenbieren der Welt. COOPERPHOTOS/VISUM/PICTUREDESK.COM; GABY WOJCIECH/VISUM/PICTUREDESK.COM

Trappisten siegen über Bergbauriesen Die Trappistenabtei Notre-Dame de SaintRemy in Rochefort in der belgischen Provinz Namur hat einen Bergbauriesen in die Knie gezwungen. Der Weltkonzern „Lhoist“ wollte die nahe dem Kloster gelegene Kalksteingrube „La Boverie“ bis 2046 weiter abgraben. Das wiederum bedrohte jene Quelle, aus der die Abtei seit 1892 das Wasser für ihre hauseigene Brauerei bezieht. Kein Wasser mehr – kein Bier mehr! Diese Drohung stand über viele Jahre im Raum. Es wäre das Aus für eines von nur noch elf authentischen Trappistenbieren

der Welt gewesen. Doch nun entschied ein Lütticher Berufungsgericht: Zwar gehöre die Quelle dem Grubenbesitzer, doch habe er gemäß einem Vertrag aus dem Jahr 1833 nicht das Recht, dem Kloster das Wasser abzugraben. In der wallonischen Abtei wird seit rund 130 Jahren das bekannte ­Trappisten­bier Rochefort gebraut. Das Kloster ist ein ­beliebtes Ausflugsziel. Die Trappisten dort produzieren jährlich einige Zehntausend Hektoliter Starkbier, dessen Frucht- und ­Karamelaromen von Liebhabern ­gerühmt

werden. Seinen vollen Geschmack entfaltet es, so will es das belgische Bier-Marketing, nur im Originalglas und bei einer Trinktemperatur zwischen 12 und 14 Grad. Dieses Wunderwerk scheint nun gerettet. Allerdings prüft „Lhoist“ laut einem Sprecher noch, ob es das Lütticher Urteil vor dem Kassationsgericht anficht. Wenn nicht, soll nun womöglich in einem Plan B bis 2040 in eine andere Richtung gegraben werden. So blieben auch die rund 150 Arbeitsplätze der Grube erhalten.

Ein neuer Bischof für Hongkong

Welle der Gewalt in Kolumbien

WELTKIRCHE

Nach knapp vier Jahren erhält die katholische Diözese Hongkong wieder einen Bischof. Der Papst ernannte den Oberen der Jesuitenprovinz in China, Stephen Chow Sau-yan (61), zum neuen Bischof in der Hafenmetropole. Die katholische Kirche in der Sonderverwaltungszone Hongkong befindet sich in einer schwierigen Lage. Seitdem das Regime in Peking die Demokratiebewegung dort immer mehr unterdrückt und dem politischen System der übrigen Volksrepublik angleicht, geraten auch kirchliche Vertreter und andere Gläubige unter Druck.

Angesicht der Welle der Gewalt forderte die Kirche in der kolumbianischen Unruheregion Cali den Staat auf, die Akteure der Unterdrückung, vor allem die Spezialeinheit ESMAD, zurückzuziehen. Stattdessen müsse der Staat die Sicherheitskräfte zum Schutz aller, einschließlich friedlicher Demonstranten, mobilisieren und garantieren, dass keine Waffen gegen das Leben der Bürger eingesetzt würden und Waffenbesitz stärker kontrolliert werde. Kolumbien wird seit Wochen von Unruhen erschüttert, die sich an einer inzwischen zurückgenommenen Steuerreform entzündeten.

Personelle Verstärkung bekommt der Gerichtshof des Vatikanstaates: Papst Franziskus ernannte die italienische Juristin Lucia Bozzi (54) zur Laienrichterin. Die gebürtige Römerin lehrt Privatrecht an der Universität Foggia. Das Vatikangericht ist für die staatlichen Verfahren im Bereich des Vatikans zuständig und übt die richterliche Gewalt im Namen des Papstes aus. Aus Sicht des Jesuiten und Generaloberen der Gesellschaft Jesu, Arturo Sosa, ist die Zusammenlegung mehrerer Jesuitenprovinzen zur neuen Ordensprovinz Zentraleuropa „ein ganz enormer Schritt vorwärts“. Dank der neuen Struktur mit Sitz in München könne man laut Sosa die Mission in Europa künftig besser erfüllen.

Arturo Sosa

KNA


14 Spiritualität

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Vom Drängen der Zeit Manchmal wundere ich mich: Gerade vor Tagen, an denen Menschen gerne schenken, finden sich ganze Zeitungsbeilagen, die für Uhren werben. Zeitmessgeräte also. Man kann doch nicht ständig neue Uhren brauchen. An Uhren selbst dürfte wohl kaum Mangel herrschen. An dem, was sie messen vielleicht? An der Zeit? Das Dringliche, das ist die Zeit. Sie drängt. Zeit ist Geld in unseren Tagen. Sie kostet. Selbst grenzenlos – wer wüsste um Anfang und Ende? – ist sie für Menschen dennoch zum knappen Gut geworden. Man berechnet Leistung und Löhne nach Zeit, kalkuliert Preise nach Zeitaufwand. Sie geht dahin, sie eilt. Ereignisse überstürzen sich, überholen sich in der Zeit. Von „unserer Zeit“ spricht man – aber wem gehört sie wirklich? Wer hat Anspruch darauf? Manche kommen schwer mit. Sie fallen heraus aus der Zeit. Die Zeit drängt: Umwelt, Friede, Wirtschaft – überall ist es höchste Zeit. Aber: Wo die Zeit drängt, ist es der Mensch, der in Bedrängnis kommt. Vielleicht liegt es am ungeeigneten Maß, mit dem man Zeit bewertet: dass man ihren Wert mit Geld bemisst – und nicht bedenkt, dass Zeit stets geschenkte Zeit ist. Sie kommt und geht. Man muss sich nicht drängen lassen. Man kann sie dankbar erwarten, genießen und nutzen. Ruhig werden wird in der Zeit, wer nicht mit ihr geizt.

MATTHÄUS FELLINGER

Die Dreifaltigkeitskirche von Stadl-Paura wurde 1725 geweiht.

STIFT LAMBACH

Das Dreifaltigkeitsfest am Sonntag nach Pfingsten

Drei Kirchen unter einer einzigen Kuppel Ein Rundgang durch die Kirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in StadlPaura gibt eine Ahnung davon, was das Glaubensgeheimnis des „einen Gottes in drei Personen“ bedeutet. War es die Vorgabe des Bauherren, des Lambacher Abtes Maximilian Pagl, oder die Idee des Architekten Johann Michael Prunner oder haben sich die beiden Richtigen getroffen – das Ergebnis ist auf jeden Fall sensationell. Das barocke Gotteshaus von Stadl-Paura vereinigt drei Kirchen unter einer einzigen Kuppel: drei Türme, drei Portale, drei Altäre und sogar drei Orgeln. Nichts an der Ausgestaltung ist beliebig, jedes Detail entspringt dem theologischen Programm: dem Bekenntnis zum dreifaltigen Gott, zu dem einen Gott in drei Personen. Oder einfacher formuliert: Der Bau ist die Umsetzung des Gebetes „Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist“ in die Form einer Kirche. Bereits die Grundfläche spiegelt dieses Anliegen wider. Sie verbindet die geometrischen Figuren eines Kreises mit drei gleichschenkeligen Dreiecken. Betritt man die Kirche durch den Westeingang, steht man

vor dem „Gott-Vater-Altar“, dessen Thema die Schöpfungsgeschichte und der Glaube sind. Der „Gott-Sohn-Altar“ veranschaulicht das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu und verbindet die Erlösungsgeschichte mit der Tugend der Hoffnung. Der dritte Altar ist der dritten göttlichen Person, dem Heiligen Geist geweiht, der in der Tradition auch die personifizierte Liebe Gottes genannt wird. Auf dem Altar ist in Figuren die Tugend der Liebe dargestellt: eine betende Frau versinnbildlicht die Gottesliebe, eine Frau mit drei Kindern die Mutterliebe, eine Frau, die einem bettelnden Kind gibt, weist auf die Nächstenliebe hin und die Frau mit einem Schaf auf die Liebe zu den Tieren und Geschöpfen. Gerade diese Szene ist selbst für das heutige Verstehen des Glaubens eine sehr moderne Darstellung. So schwer die Dreifaltigkeit zu verstehen ist, sie bildet das Zentrum des Glaubens. Bereits in den ältesten Schriften des Neuen Testaments finden sich Hinweise darauf. So beschließt der Apostel Paulus den zweiten Brief an die Korinther: „Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2 Kor 13,13) JOSEF WALLNER

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

27. Mai 2021

Ecce Homo – Seht den Menschen

„Kunst kommt von Künden!“ „Kunst kommt von Künden“, verkündete der deutsche Aktionskünstler Joseph Beuys (1921–1986). Der runde Geburtstag verbindet ihn mit Petrus Canisius. Canisi: So wurde bis in die letzten Jahrzehnte der Katechismus in der Schweiz genannt. Das bevorstehende Fest der Heiligen Dreifaltigkeit feiert, wozu der Katechismus im Alltag unterweist: die Summe des Glaubens. Der Taufbefehl nach Matthäus 28,19, „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, prägte das Leben des Kirchenlehrers Petrus Canisius. Zeitgenosse. Die Büste des Heiligen im Dom zu St. Jakob in Innsbruck weist momentan mit der Rechten auf eine Statue des Londoner Künstlers Mark Wallinger. Das aus Marmor und Resin gebildete Werk mit der golden leuchtenden Stacheldraht-Krone verdeutlicht die göttliche Natur Christi. Für Ecce Homo wählte der Bildhauer als Modell einen Zeitgenossen, einen von uns, wodurch die menschliche Natur Jesu unterstrichen wird. Die Unsichtbarkeit und Undarstellbarkeit des Vaters gewinnt durch die Menschwerdung des Sohnes einen sichtbaren Repräsentanten in der Welt. Mittäter. Die Hände der Statue sind in Richtung der Gläubigen auf dem Rücken gefesselt. Das Gesicht mit den gesenkten Augenlidern ist dem Altar zugewandt. Er ist das

„Gebt mir Bilder!“ Gegenwartskunst zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius: Dialog zu den existentiellen Fragen des Menschseins. Diese Serie stellt einige zentrale Werke vor.

Teil 2 MIT HUBERT SALDEN KURATOR BERGER

„Ecce Homo“ von Mark Wallinger: Zeitgenössische Kunst im Innsbrucker Dom anlässlich des Petrus-Canisius-Jahres. SCHALLNER/LEIHGABE: COURTESY DER KÜNSTLER UND HAUSER & WIRTH

Agnus Dei. Dem widersprechend fragt Pilatus nach der Wahrheit. Er suchte nach einem Weg, sich aus der Mittäterschaft herauszustehlen, als ließen sich die Hände – unsere Hände – in Unschuld waschen. Sprich von Jesus. Wallinger geht noch weiter, wenn er darüber spricht, was ihn bewogen hat, die Skulptur anzufertigen. In unserer säkularen Gesellschaft würde nur immer sehr zögerlich gesagt, dass sie auf einer christlichen Tradition fuße: „Das empfand ich ziemlich bizarr, so etwa wie: ‚Jesus Christus erwähnen verboten!‘“ Der TurnerPreisträger konzipierte die Skulptur für den Trafalgar Square in London. Anders als in einem Museum lässt die Skulptur im Dom die Energie zirkulieren, konzentriert sie, bindet den Umraum an sich und gehört ihm an.

Bilder wirken. An der Ausstattung des Doms fällt auf, dass ebenso die Hände der sitzenden Jesus-Figur in der Verspottung auf dem linken Seitenaltar geknebelt sind. Sie können wie ein Echo des Ecce Homo vernommen werden. Zwei Gemälde zeigen in je eigener Weise das Lamm Gottes. Die Skulptur zwischen beiden schafft Präsenz, Atmosphäre und die besten Voraussetzungen, damit Begegnung möglich wird und glückt. Sie gibt zu sehen, zu betrachten, öffnet die Augen und weist über sich hinaus. Der Logos, Mensch geworden, reicht über eine sprachliche Handlung hinaus. Der russische Filmregisseur Andrej Tarkovskij notiert über die künstlerische Arbeit: „Bild – das ist ein Eindruck von Wahrheit, auf die wir mit unseren blinden Augen schauen.“

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SONNTAG Dreifaltigkeitssonntag – Lesejahr B, 30. Mai 2021

Was fehlt, wenn Gott fehlt? Israels Gott wirkt in der Welt, in der Geschichte, im Leben der Menschen. Gott schreibt Geschichte und er schreibt mit uns allen eine besondere Geschichte. Gott schreibt gerade auch auf krummen Zeilen.

1. Lesung Deuteronomium 4,32-34.39-40

M

ose sprach zum Volk; er sagte: Forsche einmal in früheren Zeiten nach, die vor dir gewesen sind, seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde erschuf; forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende: Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses und hat man je solches gehört? Hat je ein Volk mitten aus dem Feuer die donnernde Stimme eines Gottes reden gehört, wie du sie gehört hast, und ist am Leben geblieben? Oder hat je ein Gott es ebenso versucht, zu einer Nation zu kommen und sie sich mitten aus einer anderen herauszuholen unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm und unter großen Schrecken, wie alles, was der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat, vor deinen Augen? Heute sollst du erkennen und zuinnerst begreifen: Der Herr ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner sonst. Daher sollst du seine Gesetze und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, bewahren, damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht und du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.

Der Gott Jesu Christi ist nicht einfach nur der liebe Gott, sondern auch der gerechte, manchmal der zornige, auch der verborgene Gott. Auch die Gottesfinsternis ist dem Glaubenden nicht fremd. In seiner tiefsten Tiefe aber ist Gott Liebe.

Macht alle Völker zu meinen Jüngern und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gleichgültigkeit Gott gegenüber und Gottvergessenheit nehmen auch den Blick für die Menschen.

2. Lesung

Evangelium

Römerbrief 8,14-17

Matthäus 28,16-20

S

I

chwestern und Brüder! Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

n jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET


WORT ZUM EVANGELIUM

Dreifaltigkeit – Gnadenstuhl.

Am Sonntag nach Pfingsten feiern die Kirchen des Westens das Fest der Dreifaltigkeit Gottes. Dieses Fest ist nicht nur der Versuch, sich der Wahrheit Gottes anzunähern, es ist die „theologische Klammer“, welche die heilsgeschichtlichen Ereignisse von Weihnachten, Ostern und Pfingsten beinhaltet. Jede Annäherung an das christliche Gottesbild muss sich an der Aussage vom dreifaltigen Gott messen. Diese ist die Zusammenfassung eines langen philosophischen und theologischen Ringens und vor allem des Feierns und der Liturgie der ersten Christen. Die Weisheit des Ostens und des Westens, die frühe Kirche und die apostolische Überlieferung sind das Fundament des Redens über Gott. Er ist keine Ideologie, kein Denkkonstrukt, sondern Beziehung, Offenheit und Hingabe. Gott ist ein Geheimnis! Das sollte der erste und der letzte Satz aller Theologie, allen Redens von Gott sein. Das Reden über Gott darf nicht den frommen Spezialisten und charismatischen Träumern überlassen werden, der Gott der Glaubenden ist zugleich immer auch der Gott der Suchenden. Glaube und Atheismus sind zwei Sichtweisen der Verborgenheit Gottes, der Undurchdringlichkeit seines Geheimnisses. Der hl. Thomas von Aquin sagt, dass wir mit dem Verstand zwar zur Überzeugung kommen können, dass Gott existiert, aber immer zugeben müssen, dass wir Menschen nicht wissen, wer Gott ist und wie er ist. Der evangelische Theologe Karl Barth merkt nach langem Nachdenken an: „Gott spricht – Deus dixit!“ Mit diesem einfachen Satz beginne die Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes. Gott spricht, vom ersten Anfang bis zur letzten Vollendung, er sagt sein schöpferisches Wort, das geistvoll ist und Leben schafft – immer und durch alle Zeit. Das Ringen mit Gott und das Ringen um Gott ist schon im Buch Genesis, das von der Gotteserfahrung des Erzvaters Jakob erzählt, grundgelegt. Das Reden von ihm und über ihn darf nie harmlos sein, sollte es nicht peinlich werden. „Was fehlt, wenn Gott fehlt?“ Der Schriftsteller Martin Walser, ein Ringender, fügt die Antwort hinzu: „Er fehlt – mir!“

KATHBILD.AT / FRANZ JOSEF RUPPRECH

ZUM WEITERDENKEN

D

as Wort des Herrn ist redlich, all sein Tun ist verlässlich.

Ist mein Glauben zuerst Gottsuche oder nur eine Frage von Gefühlen oder Stimmungen? Kann ich damit leben, dass Gott immer größer, unsagbar, ganz anders ist und meinen Wünschen und Vorstellungen von ihm niemals entspricht? An Gott glauben heißt, mit ihm ringen. Suchen, zweifeln, hadern, mit Gott streiten sind so ehrlich wie der Lobpreis und die Dankbarkeit. Der Erfahrungsschatz der Kirche ist unausschöpflich.

Er liebt Gerechtigkeit und Recht,

erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde. Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes. Denn er sprach und es geschah; er gebot und da stand es. Siehe, das Auge des Herrn ruht auf denen, die ihn fürchten, die seine Huld erwarten, dass er ihre Seele dem Tod entreiße und, wenn sie hungern, sie am Leben erhalte. Unsre Seele hofft auf den Herrn; er ist unsre Hilfe und unser Schild.

P. KARL SCHAUER OSB

Lass deine Huld über uns walten, o Herr,

AUS PSALM 33

Bischofsvikar in der GOSSMANN

wie wir auf dich hofften!

Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ob „Browser“, „App“ oder „Cookies“ – Begriffe aus der Welt des Internets hören sich manchmal an wie eine Geheimsprache. Die meisten entstammen aber tatsächlich dem Englischen und sind leicht erklärt. Zu den gefüllten Paprika passt am besten SONJA PRILLER ein frischer grüner Salat.

LISA-MARIA LANGHOFER

Gefüllte bunte Paprika ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 4 Paprikaschoten 2 Knoblauchzehen 150 g Tomaten 2 EL Olivenöl Blättchen von 3 Zweigen Oregano 400 g gekochter Dinkel 100 g gekochte weiße Bohnen 50 g Kalamata-Oliven 2 TL Balsamicoessig Blättchen von 2 Zweigen Thymian Steinsalz, schwarzer Pfeffer 150 g Schafskäse

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ZUBEREITUNG Backofen auf 200°C Heißluft- oder Grillfunktion vorheizen. Paprika waschen, halbieren und den Strunk entfernen. Knoblauchzehen schälen und hacken. Tomaten waschen und halbieren oder je nach Größe in Stücke schneiden. Paprika mit 1 EL Olivenöl, Knoblauch und Oregano würzen und mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform geben. Bei 200°C im Ofen 20–25 Minuten grillen, bis sie etwas gebräunt sind. Währenddessen den Dinkel mit Bohnen, Oliven, Tomaten, restlichem Olivenöl, Balsamicoessig, Thymian, Steinsalz und Pfeffer marinieren. In die Paprika füllen und mit dem zerkrümelten Schafskäse bestreuen. Nochmal für 5–10 Minuten in den Backofen stellen, bis der Schafskäse gut gebräunt ist.  Rezept aus: Rezepte für eine gute Zeit. Melanie Zechmeister, Elisabeth Unger, Löwenzahn Verlag, 328 Seiten, € 29,90

Von „Account“ bis Beim erstmaligen Einstieg ins Internet über Computer oder Smartphone wird man sofort mit Begriffen konfrontiert, deren Bedeutung sich oft nicht sofort erschließt. Ein paar der häufigsten seien hier kurz erklärt. • Account: Auf Deutsch sagt man Benutzerkonto dazu. Ein Benutzerkonto ist die Zugangsberechtigung zu einem Computer bzw. zu Informationen oder Angeboten im Internet. Die Zugangsberechtigung setzt sich in der Regel aus einem individuellen Benutzernamen (auf English: „Username“) und einem Passwort zusammen. Als Benutzername wird zumeist eine E-Mail-Adresse verwendet. • App: Eine App ist eine Anwendung bzw. ein Programm zum Herunterladen, das den Funktionsumfang eines Smartphones oder Computers erweitert. Das können Nachrichtenangebote sein, ein Wetterdienst, eine Navigationssoftware, Spiele und mehr. Apps werden für jedes Betriebssystem separat konzipiert. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Apps. • App-Store: Hier können die verschiedenen Apps heruntergeladen werden. Das Wort setzt sich aus dem Begriff App und dem englischen Wort „store“ (= Geschäft, Laden) zusammen. Den App-Store erreicht man über eine eigene App, die auf dem Smartphone oder Computer schon vorinstalliert ist.

• Betriebssystem: Ein Betriebssystem ist die Voraussetzung dafür, dass die Apps auf einem Computer oder Smartphone funktionieren. Betriebssystem und App müssen zusammenpassen, damit eine Installation auf dem Gerät möglich ist. Aktuelle Betriebssysteme für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets sind „Android“ von Google sowie „iOS“ und „IPadOS“ von Apple. • Browser: Der Browser ist ein in der Regel kostenlos herunterladbares oder bereits vorinstallierts Programm, mit dem sich Internetseiten anschauen lassen. Zu den gängigsten Browsern gehören „Chrome“, „Firefox“ und „Safari“. Das englische Wort „browse“ bedeutet durchsuchen oder durchstöbern. • Cookies: Cookie ist englisch und bedeutet Keks. Cookies sind kleine Dateien, die beim Aufrufen einer Internetseite auf der Festplatte des Computers abgelegt werden. Manche davon sind notwendig, damit eine Internetseite korrekt funktioniert. Cookies können allerdings auch Teil der Nachverfolgung der Internetaktivitäten eines Benutzers sein. Diese sogenannten Drittanbieter-Cookies kann man überlicherweise in den Browser-Einstellungen blockieren. • Download: Der Download bezeichnet das Herunterladen von Daten aus dem Internet, um diese auf einem Computer oder


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

27. Mai 2021

Kochbuch-Tipps

Einfach und doch raffiniert Frische kulinarische Ideen, alltagstauglich und doch mit einem gewissen Etwas, bieten die hier vorgestellten Kochbücher.

Hat man die technischen Begriffe einmal verstanden, sind Dinge wie das Videochatten ein Kinderspiel.

„Zoom“

SEVENTYFOUR/STOCKADOBE

Smartphone nutzen zu können. Es kann sich dabei um Apps, Fotos, Musik, Videos oder auch Textdokumente handeln.

Unkomplizierte Rezepte für den Alltag, die trotzdem nicht langweilig sind, hält das Kochbuch „Genuss macht Schule“ bereit. Angefangen von Aufstrichen und Broten über Salate und Suppen bis hin zu Hauptgerichten und Desserts ist alles dabei. Sehr sympathisch sind die übersichtlich gestalteten Anleitungen mit Tipps zu konkreten Verarbeitungsmethoden, austauschbaren Zutaten oder Ideen für verschiedene Beilagen. Die verwendeten Zutaten und Gewürze sind zudem in jedem Supermarkt zu finden. Einige nette Anregungen zum Verschenken bietet das Kapitel „Geschenke aus der Küche.“

• Link: Ein Link ist ein Querverweis auf einer Internetseite, in einem E-Mail oder einem elektronischen Dokument. Links sind meist farblich hervorgehoben und zum Teil auch unterstrichen. Mit einem Klick auf den Link gelangt man automatisch zu jener Stelle im Internet oder dem Dokument, auf die im Link verwiesen wird. • Videotelefonie: Mit Videotelefonie ist ein Telefonat mit Bildübertragung gemeint – die Anrufer sehen sich also gegenseitig. Man sagt auch „Videochat“ dazu. Verschiedene Programme und Apps werden dafür verwendet, dazu gehören etwa „Skype“ oder „Zoom“ sowie die Kurznachrichtendienste „Facebook Messenger“ und „Whatsapp“.

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 Erklärungen aus: „Das Lexikon für die digitale Welt“ (Coverbild rechts), Gernot Schönfeldinger, Verein für Konsumenteninformation (Hrsg.), www.konsument.at/technik-lexikon  SelbA OÖ bietet im Juni/Juli Kurse zum Videochat-System „Zoom“ sowie SmartphoneKurse an, Infos und Anmeldung unter weiterbildung.katholischesbildungswerk@ dioezese-linz.at, 0732 7610 3209 oder www. facebook.com/SelbA.Selbstaendig.und.Aktiv

Genuss macht Schule. 100 vielfach erprobte Rezepte. Rosi Partl, Beatrix Rödlach, Tyrolia Verlag 2021, 160 Seiten, € 19,95.

Was beim Durchblättern von Gesund essen – Teller für Teller“ sofort den Appetit anregt, sind die farbenfrohen Rezeptfotos. Ziel des Kochbuchs ist es, gesunde Nährstoffe (Gemüse, Kohlenhydrate, Eiweiß) ohne umständliches Herumrechnen optimal auf jeden Teller zu verteilen. Der Praxistest zeigt: Es schmeckt nicht nur, sogar die angegebenen Portionsgrößen stimmen:

Ein Teller ist ein Teller. Die Autorinnen wenden das Prinzip nicht nur auf Hauptspeisen an, sondern auch auf Frühstück oder Snacks, und spicken die Rezepte immer wieder mit leicht verdaulichen Infos über die Nährstoffe, die die verwendeten Lebensmittel jeweils enthalten.

Gesund essen – Teller für Teller. Einfach, genial & ausgewogen: Essen nach Augenmaß. Karin Hofele, Janine Ehret, Trias Verlag 2021, 144 Seiten, € 20,60

Sie lieben Berge, Seen und vor allem Fisch? Dann ist das „Salzkammergut“-Kochbuch das Richtige für Sie. Es besticht durch schön bebilderte Reportagen zu Geschichte und Brauchtum des „zehnten Bundeslandes Österreichs“ und enthält – sortiert nach Jahreszeiten – viele Fischrezepte, aber auch Wildund Mehlspeisenspezialitäten wie etwa den „G‘schlamperten Apfelstrudel“. LILA

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Salzkammergut. Das Kochbuch. Lukas Nagl, Katharina Seiser, Brandstätter Verlag 2020, 248 Seiten, € 35,00


20 Familie & Unterhaltung

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 22 Jahren in der „Kirchenzeitung Diözese Linz“

Er hätte seine Familie in Albanien zurücklassen müssen „Ein echter Einzelfall“. So titelte die KirchenZeitung einen Bericht über das Schicksal eines in Oberösterreich lebenden Kosovo-Albaners, der trotz Aufenthaltserlaubnis nicht nach Österreich durfte. Cahani Shemedin, ein als Bäcker in Aschach an der Donau lebender Albaner, war im Mai 1999 gerade zu Besuch bei seiner Familie im Kosovo, als die ersten Nato-Bomben auf Jugoslawien fielen. Auf dem Weg nach Albanien wurden ihm alle Dokumente abgenommen. Damit verlor Cahani Shemedin den Nachweis über seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in Österreich. Er landete gemeinsam mit seiner Frau, den drei Kindern, der Mutter und einem Neffen in einem Flüchtlingslager in Tirana. „Trotz tagelanger Bemühungen, in der österreichischen Botschaft in Tirana vorgelassen zu

KIZ MIT WITZ „Lukas, was hatten wir denn gestern auf?“, fragt die Lehrerin. Lukas überlegt kurz und sagt: „Sie gar nichts und ich eine Kappe.“ „Heute war ich in der Klasse die Beste!“, strahlt Sophia. „Wie kam das denn?“, fragt die Mutter. „Ich hab als Einzige gesagt, Papageien hätten drei Beine!“ – „Aber die haben doch nur zwei!“ – „Stimmt, aber die anderen haben vier gesagt.“ „Du, Papa“, fragt die kleine Lisi, „wächst du eigentlich noch?“ Der Vater erstaunt: „Wie kommst du denn darauf?“ Susi: „Naja – dein Kopf kommt schon aus den Haaren raus!“ „Tom, hast du nicht Lust, mit dem Elektroelefanten zu spielen?“ – „Mama, ich bin schon 13. Kannst du mir bitte ganz normal sagen, dass ich staubsaugen soll?“

werden, blieben für ihn – ohne gültigen Reisepaß – die Türen verschlossen“, schrieb die KirchenZeitung. Sie fand im Zuge der Recherchen heraus, dass die Rückkehr von Cahani Shemedin nicht zuletzt am Innenministerium (damals unter SPÖ-Innenminister Karl Schlögl) gescheitert war. Es hatte die Einreiseerlaubnis für die Familie nicht erteilt.

Ende der 1990er verschärfte Österreich seinen Asylkurs. Die Aufnahme von Kosovo-Albanern in Österreich wurde deutlich beschränkt. KIZ/ARCHIV

Kritik der Caritas. Cahani Shemedin hätte demnach nur allein nach Österreich einreisen dürfen und dabei seine Familie in Albanien zurücklassen müssen. „Ein Mix aus Bürokratie und mangelndem politischen Willen verhindert, dass Menschen bei uns Schutz und Sicherheit finden“, zitierte die KirchenZeitung Caritasdirektor Michael Landau. PAUL STÜTZ

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SuchMal Farbsudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte, in jedem 3x3Block (bzw. 2x3-Block) und zusätzlich in allen Feldern gleicher Farbe jede Ziffer von 1 bis 9 (bzw. 1 bis 6) genau einmal vorkommt.

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© Philipp Hübner

Lösung des Farbsudokus der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

27. Mai 2021

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist Wer ist dieser Gott, an den wir Christen glauben? Das Glaubensbekenntnis stellt ihn als einen Gott in drei Personen vor, als Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiligen Geist. Am Sonntag nach Pfingsten wird die Dreifaltigkeit Gottes in einem eigenen Fest gefeiert. Anders als viele andere Festtage bezieht sich der Dreifaltigkeitssonntag nicht auf ein be­ stimmtes Ereignis im Leben Jesu, sondern auf ein Glaubensgeheimnis des Christen­ tums: die Dreifaltigkeit. Wir glauben an • Gott, den Vater, der Himmel und Erde er­ schaffen hat, • Gott Sohn, Jesus, der auf die Erde kam, ge­ kreuzigt wurde und auferstanden ist und • Gott, den Heiligen Geist, der bei uns ist und uns stärkt.

BERNHARD ANREITER/WIKIMEDIA.COMMONS

Die Symbole der Dreifaltigkeit: das Auge (Gott Vater), das Kreuz (Jesus) und die Taube (Hl.Geist) in der Einheit des Dreiecks FACTUM / ADP IN: PFARRBRIEFSERVICE.DE

Taufe und Kreuzzeichen. Dass es im christ­ lichen Glauben Gott in drei Personen gibt, hören wir zum Beispiel bei jeder Taufe: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Mt 28,19). Das Kreuzzeichen ist zwar im Gegensatz zur Taufe nicht biblisch belegbar, aber auch da­ bei bezeugen wir unseren Glauben an den dreieinigen Gott.

BALDUIN BAUM

Beim großen Kreuzzeichen berühren wir mit den ausgestreckten Fingern unserer rechten Hand zuerst unsere Stirn, dann unsere Brust, die linke und schließlich die rechte Schul­ ter und sprechen dazu ,Im Namen des Vaters (Stirn), des Sohnes (Brust) und des Heiligen Geis­tes (Schultern)‘. Beim kleinen Kreuzzei­

Die Linzer Dreifaltigkeitssäule

chen zeichnen wir uns mit dem Daumen ein kleines Kreuz auf die Stirn, dann über den Mund und schließlich auf die Brust. Dreifaltigkeit im Glaubensbekenntnis. Besonders beim Beten des Glaubensbekennt­ nisses zeigen wir, dass wir an die Dreieinig­ keit Gottes glauben: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöp­ fer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unse­ ren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist ... – Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, ....“

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BRIGITTA HASCH

Wenn du schon einmal am Lin­ zer Hauptplatz gewesen bist, dann hast du diese große Säule sicher schon gesehen. Manche sagen dazu „Pestsäule“, meist wird sie jedoch „Dreifaltigkeits­ säule“ genannt. Beides ist richtig, denn das Denkmal steht auch als Dank dafür, dass Linz die große Pest­ welle am Anfang des 18. Jahr­ hunderts glimpflich überstan­ den hat. Nicht nur das: Man war hier 1683 auch vor den Türkenkriegen, 1704 im Spa­ nischen Erbfolgekrieg vor dem Einmarsch fremder Truppen und 1712 vor einem drohenden Großbrand bewahrt worden. Das alles erklärt, warum der hl. Karl Borromäus (der „Pestheili­ ge“) und unser Landespatron, der hl. Florian (als Brandschüt­ zer) auf der Säule verewigt wur­ den. Ganz oben auf der kürzlich res­ taurierten Säule glänzt die Drei­ faltigkeitsgruppe aus vergolde­ tem Kupfer. B. HASCH

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

30. Mai bis 5. Juni 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

30. MAI

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Gaflenz, Oberösterreich. ServusTV 9.30  Evangelischer Gottesdienst aus dem Kloster Eberbach, Hessen. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Graz-Gösting. ORF III 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Tiroler Lieblingsplätze. Das Gaistal, die Kaiserklamm bei Brandenberg und die Ober- und Unterstaller Alm in Osttirol. ORF 2 17.30  Von Bach bis Mozart: Festival Folle Journée von Nantes (Klassik). Beim diesjährigen Klassikfestival geht es vor allem um die Interaktion zwischen den Musikergenerationen. arte 19.10  Slow Fashion: Wertschätzen statt wegwerfen (Dokumentation). Europa im Kleiderrausch: Rund 100 Milliarden Teile werden jedes Jahr neu produziert. Die SlowFashion-Bewegung wehrt sich gegen diesen Raubbau. 3sat MONTAG

31. MAI

20.15  Von Südtirol an die Adria – Entlang der Etsch (Dokumentation). Die Etsch markiert für viele Reisende den Weg von den Alpen gen Süden. Viele Menschen, die am Fluss leben, sind in ihrer Heimat fest verwurzelt. 3sat 23.20  Klimawandel in der Kunst – Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden? (Dokumentation). Wie kann man den Kulturbetrieb mit seinen vielen internationalen Events klimafreundlicher gestalten? ORF 2 DIENSTAG

1. JUNI

23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Mut zur Menschlichkeit – Caritas wörtlich genommen. ORF 2 MITTWOCH

2. JUNI

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Die Freiheit nehm‘ ich mir? Was Freiheit uns bedeutet, was sie ausmacht – das wird deutlich, wenn sie uns fehlt oder zumindest Teile von ihr. Nach über einem Jahr Corona hat sich der Blick auf individuelle Freiheiten gewandelt. BR

Di 22.35  kreuz und quer. Wahre Wunder? Haben Wunder in der heutigen Welt noch einen Platz? Die Doku geht der Frage nach, ob Heilungen, die medizinisch nicht erklärbar sind, als religiöse Wunder gedeutet werden können. Sind Ereignisse, die die menschliche Logik durchbrechen und anscheinend unerklärlich sind, deshalb schon Wunder? Oder Fügung, ORF/Feature Film/Koscher Zufall? ORF 2 23.25  Das ewige Leben (Krimi, A/D, 2014). Verfilmung eines Romans von Wolf Haas, in der das ebenso präzise wie skurril gezeichnete Milieu mehr im Vordergrund steht als die Krimihandlung. Brillante schwarzhumorige Dialoge und hervorragende Schauspieler erwecken die Figuren stimmig zum Leben. 3sat FRONLEICHNAM

3. JUNI

9.00  Cultus (Religion). Fronleichnam ist das Fest, an dem die Kirche nach außen geht. Was dieser Tag bedeutet, erklärt Pater Florian in Stift Seitenstetten. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Militärkapelle Eisenstadt. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Basilika in Waldsassen. BR 11.45  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Fest Fronleichnam von Hermann Josef Kugler, OPraem., Abt der Prämonstratenserklöster Windberg und Roggenburg. BR 19.53  FeierAbend (Religion). Der lange Weg. 1991 beschloss der Arzt Franz Brunner, zu Fuß nach Santiago di Compostela aufzubrechen. Nach seiner Rückkehr hat er geheiratet, Zwillinge bekommen. Als die Kinder 14 Jahre alt waren, ist seine Frau Elisabeth an Krebs gestorben. Der Tod seiner Frau hatte seinen Glauben zutiefst erschüttert – nicht aber seine Hoffnung. ORF 2 23.05  Sein letztes Rennen (Drama, D, 2013). Anrührend erzählt das Drama die Liebesgeschichte zweier alt gewordener Eheleute und handelt davon, wie man auch im Alter seine Würde bewahrt. ORF 2

Do 17.35  Der Himmel vor der Tür – Hofkapellen in Osttirol. Ob „Dank oder Bitt“, überstandener Krieg oder drohende Gefahr – sie wurden gebaut, um den Frieden zu finden, inneren Frieden vor dem Herrn. Hofkapellen zeugen vom tiefen Glauben der ländlichen Bevölkerung. Sie sind heute noch fixer baulicher Teil der Osttiroler Weiler und Gehöfte. ORF 2

FREITAG

Foto: ORF/Hippacher

4. JUNI

11.30  Einfach Mensch! (Dokumentation). Corona – Inklusion in der Krise. Viele Menschen mit Behinderung, die in stationären Wohnformen untergebracht sind, müssen seit über einem Jahr mit schärferen Einschränkungen ihrer Grundrechte leben. Der psychische Druck ist groß. 3sat 22.25  Gattaca (Science-Fiction, USA, 1997). In nicht allzu ferner Zukunft beherrschen genmanipulierte, im Labor gezeugte Menschen die Welt. Science-Fiction-Thriller als anklagende Parabel über die die Menschlichkeit zerstörende GenManipulation. 3sat SAMSTAG

5. JUNI

16.30  Unterwegs in Österreich (Magazin). Rundwanderweg um den Dobratsch – Höhepunkte am Fuße des Berges. ORF 2 17.45  Unser Österreich (Dokumentation). Über uns nur der Himmel – Almauftrieb in Kärnten und der Steiermark. ORF III 23.20  Mud – Kein Ausweg (Drama, USA, 2012). Zwei 14-jährige Jungen entdecken auf einer unbewohnten Insel im Mississippi einen heruntergekommenen Mann. Ein von großer Liebe zu den Charakteren und dem Handlungsort der verarmten Mississippi-Region getragener Film. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Generalvikar Johann Sedlmaier, Diözese Gurk. So/ Do 6.05, Mo–Mi/Fr/ Sa 5.40, Ö2. Diözesan-Pressestelle/khfessl Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. Wenn der Wald zum Arzt und der See zum Therapeuten wird. Heilsame Naturverbindungen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Klein St. Veit, Kärnten. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre

Ambiente. Orte der Ruhe – Klöster. So, 10.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Gott in mir.“ Susanne Heine über Carl G. Jung. Mo–Mi/Fr/Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Biodiversität in Österreich. Alarmstufe Rot für das artenreichste Land Mitteleuropas. Mo–Mi 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi/Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Zappelphilipp & Co. Konzentrieren trotz ADHS. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Helden. Wiederverwertbar oder hoffnungslos altes Eisen? Mi 21.00, Ö1. Lebenskunst. Do 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Kapelle der Martin-Kaserne in Eisenstadt. Do 10.00, Ö2. Matinee. Antonin Dvorak: Biblische Lieder. Do 11.03, Ö1. Memo. „Patene, Kelch und Hostienzange.“ Ein Streifzug zu Fronleichnam durch Kirche und Sakristei. Do 19.05, Ö1. Im Gespräch. „Gott ist für mich der Name für die Überfülle an Leben und Lieben, die auf uns wartet!“ Melanie Wolfers, Bestsellerautorin und Ordensfrau. Fr 16.05, Ö1. Logos. „Dataismus – eine neue Religion?“ Wie künstliche Intelligenz unser Denken verändert. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Auf vielen Wegen aus Nimwegen – 500 Jahre Petrus Canisius.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

27. Mai 2021

HINWEISE

Überraschungspackerl zum Tag des Lebens Aktion leben. Unter dem Motto „Die Über-

raschung des Lebens“ verteilt der Verein „aktion leben oberösterreich“ heuer zum 12. Mal rund um den Tag des Lebens am 1. Juni die beliebten Überraschungen in türkisgrüner Verpackung. Heuer halfen elf junge Mädchen und Burschen im Rahmen ihrer Firmvorbereitung in der Pfarre LeondingSt. Michael bei der Kampagne mit. Über 2200 Packerl wurden innerhalb einer Woche gefertigt. „Das Verpacken der Sachspenden machte uns sehr viel Spaß und wir hoffen, dass die Aktion viele Spendengelder für schwangere Frauen in Not bringt“, sagen die Firmlinge. Einen wahren Begeisterungssprung machten die Mädels (siehe Foto), um gemeinsam Lebensfreude zu verbreiten.

AKTION LEBEN OÖ

X  OÖ-weite Termine, Standplätze und Gottesdienste im Rahmen der „Überraschungspackerlaktion“ unter www.aktionleben.at

X  Anmeldung: selba@ dioezese-linz.at oder 0732 7610 3213, Kosten: € 10,-/ € 9,-

Spiel und Spaß bei den Väter-Aktionstagen Väterfreuden. Von 1. bis 13. Juni

ROBERT KNESCHKE/STOCKADOBE

finden die 3. Väter-Aktionstage der Väterplattform OÖ statt. Eröffnet wird am Di., 8. Juni, im Wissensturm Linz mit einem Vortrag des Gründers der Berufsorientierungsplattform whatchado.com, Ali Mahlodji, zum Thema „Super-Dads retten die Welt.“ Unter dem Motto „Verschlossene Orte erkunden“ hält die Väter-

plattform OÖ, ins Leben gerufen von der Katholischen Männerbewegung, für Väter und Kinder spannende Erlebnisse bereit: Eine Abenteuernachtwanderung in den Donauauen, eine Führung über Flugfeld und Flughafenfeuerwehr in Hörsching, eine Erkundung tierischer Väterliebe im Zoo Linz und vieles mehr. X  Infos: kmb.dioezese-linz.at

KiZ-Angebot

CHRISTA DIETRICH

Jedes Stück wird individuell gestaltet, daher werden auch außergewöhnliche Form- und Farbgebungen berücksichtigt.

Erreichen können Sie die Künstlerin, Frau Dietrich, unter der E-Mailadresse: christadietrich@gmx.at und Tel. 0676 633 12 00. Die KirchenZeitung verlost drei Glaskreuze. Schreiben Sie bis Fr., 4. 6. 2021, (KW: „Glaskreuz“) an: KirchenZeitung D ­ iözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Online-Talk mit Ferdinand Kaineder. Unter dem Titel „Mitmachen will der Mensch“ gibt Autor, Coach und Theologe Ferdinand Kaineder am Di., 15. Juni, einen 25-minütigen Impuls zum Thema Mitmachen und Partizipation. „Mitmachen, Partizipation schafft Bindung an die Gruppe, die Gemeinschaft. Mitmachen ist der zentrale Aspekt einer Verlebendigung, sagt der Referent. Nach dem Impulsvortrag steht Kaineder auch für Fragen und Anliegen zur Verfügung. Beginn 19 Uhr. X  Link zur Teilnahme: www.kbw-ooe.at, keine Anmeldung notwendig.

Kunstvolle Glas-Unikate Christa Dietrichs Kunst ist das kreative Verbinden von farblich harmonierenden Fusing-Glasteilen. Diese setzt die Künstlerin mosaikähnlich zusammen, schmilzt sie bei ca. 800 Grad und formt daraus Kunstwerke wie Schalen, Bilder, Fliesen, Objekte, Kreuze usw.

Gedächtnis-Weltmeisterin kommt nach Puchberg. Die Senioren-Gedächtnisweltmeisterin Luise Sommer kommt am Mo., 31. Mai, ins Bildungshaus Schloss Puchberg nach Wels. „Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Sommer als Vortragende für unseren SelbA-Impuls gewinnen konnten“, sagt Maria Hofstadler, Leiterin von SelbA-Selbständig und Aktiv. Unter dem Titel „Lässt mein Gehirn nach?“ verrät die 66-jährige Referentin von 17 bis 19.30 Uhr alltagstaugliche Tipps und Tricks für ein besseres Gedächtnis.

Online-Dialog „Rauchen und Covid-19“. Am Mo., 31. Mai, lädt die Österr. Krebshilfe um 18 Uhr zum Online-Dialog „Rauchen und COVID-19“. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde der JKU Linz, informiert darüber, ob Raucher/innen anfälliger für eine Covid19-Infektion sind, ob es zu schwereren Krankheitsverläufen kommt, ob Zigarettenrauch das Virus übertragen kann und über weitere Fragen. X  Anmeldung unter: onlinedialog@krebshilfe.net


24 Anzeigen & Service

Johanna Hofer (61) arbeitet als Ehrenamtskoordinatorin bei der Caritas für Menschen mit Behinderungen in St. Pius / PRIVAT Steegen und Andorf.

Johanna (30. Mai) Der Vorname Johanna bedeutet „die Begnadete“ und „Jahwe ist gütig“. Da Jahwe der hebräische Gottesname ist, existiert zusätzlich die Bedeutung „Gott ist gütig“. Johanna ist die weibliche Form des griechischen Namens Johannes, der wiederum eine hebräische Herkunft hat. Johanna gehört zu den beliebtesten Vornamen in Österreich, 2019 belegte er Platz neun in der Rangliste. Ich bin das älteste von sechs Kindern. Meine Großmutter väterlicherseits hieß auch Johanna. Früher war es in kinderreichen Familien üblich, die Namen der Großeltern und Taufpaten weiterzugeben. Als Kind und Jugendliche wurde ich von meiner Familie immer „Hanni“ gerufen. Jetzt nennen mich fast alle Johanna, worüber ich sehr froh bin. Ich mag alte, klassische Namen, die eine religiöse oder geschichtliche Bedeutung haben.

AUSSAATTAGE 31. 5.: 1. 6.: 2. 6.: 3. 6.:

--- ab 7 Wurzel Wurzel bis 5, ab 6 Blüte Blüte Blüte bis 3, 5 bis 10 Blatt, ab 11 Wurzel, 19 bis 24 Wurzel und Blüte 4. 6.: Blüte bis 5, ab 6 Blatt 5. 6.: Blatt 6. 6.: Blatt bis 7, ab 8 Frucht

Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

KLEINANZEIGEN

HINWEISE

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12–24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13

 Ausstellung im Mariendom. Die Ausstellung „Entwurzelung – die gefährlichste Krankheit“ im Linzer Mariendom mit Texten von Simone Weil betrachtet die Welt auf der Suche nach den Ursachen von Gewalt und Ungerechtigkeit. Sie beleuchtet das Problem der Entwurzelung, deren Kennzeichen sie schonungslos benennt: Krieg und Umweltzerstörung, Waffenverkäufe, die Allmacht des Geldes und das Verlangen nach Bereicherung, das Ausspielen der einen Armen gegen die anderen. Simone Weil (1909– 1943), Philosophin, Autorin, selbst Opfer Hitlers und seines Systems, benennt mit ihren Tex-

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com REISEN Innviertler Reisen – Reisebüro Leidinger Pilgerreisen 2021: Assisi – Pater Pio – Padua 21. – 27. 6. 2021 (7 Tage) € 635,– Pater Pühringer, Kufstein Pilgerfahrt nach Südtirol 1. – 5. 7. 2021 (5 Tage) € 475,– Pfarrer Kurz, Auffach/Wildschönau Wallfahrt in die Steiermark 8. – 10. 7. 2021 (3 Tage) € 260,– Pater Ludwig Wassner, Kitzbühel Pilger- und Kulturreise Kärnten – Monte Lussari 15. – 17. 7. 2021 (3 Tage) € 265,– Pfr. Walter Miggisch, Altschwendt, St. Willibald, Raab Pilger- und Kulturreisen Fatima • Pfr. Santan Fernandes, St. Ulrich/ Pillersee 9. – 20. 8. 2021 (12 Tage) € 1.045,– • Pfr. Johann Trausnitz, Oberndorf/ Tirol 7. – 19. 10. 2021 (13 Tage) € 1.135,– Apostelwallfahrt Speyer – Trier – Aachen 29. 8.– 4. 9. 2021 (7 Tage) € 660,– Pfr. Martin Strasser, Reit im Winkl Nevers – Lourdes – Ars 5. – 10. 9. 2021 (6 Tage) € 555,– Pfr. Fleischer, Rotthalmünster Nähere Informationen zu diesen und vielen weiteren Pilgerreisen erfahren sie auf unserer Homepage www.leidinger-reisen.at oder unter 07716 63 40.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

AUSSTELLUNG – BÜCHERFLOHMARKT  Kefermarkt. Bilder einer Landschaft, Ausstellung, Robert Moser; zu sehen sind Arbeiten auf Leinwand, die während eines Stipendiums des Landes OÖ im Schloss Weinberg hergestellt wurden. Galerie Schloss Weinberg, Landesbildungszentrum, bis 31. Oktober geöffnet, Fr., Sa. und So., jeweils 13 bis 18 Uhr.  Lambach. Bücherflohmarkt der Pfarrbibliothek Lambach, Sa.,

29. 5., und So., 30. 5., jeweils von 8 bis 12 Uhr.  St. Florian. 950 Jahre Augustiner Chorherren, „IMMER. NOCH. DA!“, Sonderausstellung bis 1. November 2021, Do. bis Mo., jeweils von 10 bis 16 Uhr, ab 19. 5. tägliche Stiftsführungen, 11, 13 und 15 Uhr.  Wels, St. Stephan. Bücherflohmarkt, Fr., 4. 6., 14 bis 19 Uhr und Sa., 5. 6., 10 bis 19 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

KIZ/NIE

NAMENSTAG

27. Mai 2021

ten scharfsinnig die Ursachen und Folgen von Entwurzelung. Sie glaubt an einen Gott, der sie gerade in ihrer Ohnmachtserfahrung begleitet.  Eröffnung: Lange Nacht der Kirchen, Fr., 28. Mai, ab 18 Uhr

 Crossing Europe. Die 18. Ausgabe des Crossing Europe Filmfestivals bietet von Di., 1., bis So., 6. Juni, Einblick in das vielgestaltige Filmschaffen in Europa. Das Programm umfasst 123 handverlesene Filme aus 40 Ländern in 145 Vorführungen. Gezeigt wird unter anderem „Sluzobnici“ (zu deutsch „Diener“), in dem zwei Glaubenssysteme aufeinandertreffen: Die Seminaristen der theologischen Fakultät in Bratislava und die Funktionäre des kommunistischen Geheimdienstes.  Infos und Details: www. crossingeurope.at

 Ausstellungseröffnung. Am Do., 27. Mai, eröffnet um 19 Uhr die Ausstellung „Re3 Redesign, Reevolution, Renaissance“ in der Galerie der KHG Leben in der Mengerstraße 23 in Linz. „Re3“ ist ein künstlerisches Projekt des sozialen Bewusstseins, das versucht, eine mehrdimensionale Vision der Idee des Menschen zu vermitteln. Die Ausstellung greift bedeutende Bilder der Renaissance auf und erstellt sie neu, indem sie das Originalbild und seine Bedeutung in die Gegenwart trägt.  Info und Anmeldung: www.khglinz-leben.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine & Liturgie 25

27. Mai 2021

FREITAG, 28. MAI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Ales Nosek, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Schärding. XVIII. Internationales Orgelfestival Schärding 2021, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 19.30 Uhr, Peter Planyavsky spielt auf der Nelson-Orgel. SAMSTAG, 29. MAI X  Gschwandt. Mahnwache für ein Ende des Dramas auf Lesbos und der Balkanroute, Kirchenplatz, 20.30 bis 22 Uhr, anschließend Möglichkeit zur Übernachtung im Protest-Camp, bringe deine Campingausrüstung mit. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Die Eröffnung, Bruckners „Fünfte“, Sinfonie Nr. 5, B-Dur WAB 105, Anton Bruckner, Stift St. Florian, Basilika, 18 Uhr, Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner, Dirigent. X  Wels. Konzert im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte, Werke von Tosic, Sanayei, Pärt, Frieden u. a., Minoriten Wels, 19.30 Uhr, mit Duo Arcord, Ana Topalovic, Violoncello und Nikola Djoric, Akkordeon, bereits um 19 Uhr werden Eva Kögler und Benjamin Gotthard in der Reihe Preludio al Concerto für Sie musizieren. SONNTAG, 30. MAI X  Andrichsfurt. frischer.wind-Outdoor-Gottesdienst, Dorfplatz „unter der Linde“, 9.15 Uhr, bei Schlechtwetter findet der Gottesdienst in der Pfarrkirche statt. X  Maria Neustift. Maiandacht, Leid durch schuldig werden – heil werden durch Versöhnung, Maria, die alles von Menschen verursachte Leid erfahren hat, hilft dir zu deinem Weg der Umkehr, sie führt dich zu ihrem Sohn, dem Erlöser! Suche Hilfe bei ihr, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. X  Wels. Familienkonzert Lillipizz – Der kleine Lipizzaner, empfohlen ab 6 Jahren, Saal „Concerto“, Dreiklang Herminenhof, Landesmusikschule, 15 Uhr, Duo Arcord, Ana Topalovic, Violoncello, Nikola Djoric, Akkordeon, Chris Pichler, Schauspiel. X  Wels. Konzert im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte, Werke von Ludwig van Beethoven, Dmitri Schostakowitsch, Sergej Rachmaninow, Minoriten Wels, Matinee, 11 Uhr, mit Fritz Kreisler Trio, Josef Herzer, Violine, Lisa Kilian, Violoncello und Stefan Gurtner, Klavier. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Ikarus Kaiser, anschließend CD-Präsentation „Die Orgeln in der Stiftskirche Wilhering“,

Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr. MONTAG, 31. MAI X  Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr. DIENSTAG, 1. JUNI X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. MITTWOCH, 2. JUNI X  Linz. Morgenmeditation, wir treffen uns wieder in Präsenz, werden 25 Minuten gemeinsam schweigen, danach gibt´s ein einfaches Frühstück (Haferbrei und Tee/Kaffee), Urbi@Orbi, 7 bis 7.30 Uhr. DONNERSTAG, 3. JUNI X  Steyr. OÖ. Kirchentag, der oberösterreichische Kirchentag lädt zur ökumenischen Begegnung, die evangelische Pfarrgemeinde und die röm. kath. Stadtpfarre feiern gemeinsam den OÖ Kirchentag, Morgenandacht, evangelische Kirche, 10 Uhr, FestGottesdienst mit dem evangelischen Bischof Michael Chalupka , Stadtpfarrkirche, 11.30 Uhr, es wird vier verschiedene Führungen/Workshops am Nachmittag geben, Abschlusssegen, evangelische Kirche, 17 Uhr, für den FestGottesdienst ist eine Anmeldung erforderlich, nähere Informationen zum Programm finden Sie auf www.evang-steyr.at FREITAG, 4. JUNI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Wolfgang Kraus, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 SONNTAG, 6. JUNI X  Peterskirchen. frischer.wind-Outdoor-Gottesdienst, Wetterkreuz, 9.30 Uhr, bei Schlechtwetter ­findet der Gottesdienst in der Pfarrkirche statt. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 10 Uhr. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Elias Praxmarer, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

BILDUNG

LITURGIE

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Talita kum! Mk 5,41, mit einer großen Vision sind wir von zu Hause aufgebrochen – die Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche. Dieses Anliegen trugen wir in den Vatikan zu Papst Franziskus, wo Entscheidungen getroffen werden. Nach 65 Tagen und über 1400 km Fußweg haben wir unser Ziel erreicht, Di., 8. 6., 19 Uhr, Ref.: Margit und Arnold Schmidinger, Anmeldung erwünscht, aber spontan kommen möglich. X  Männerherz – Was Männer bewegt, Lesung und Gespräch, Mi., 9. 6., 19 Uhr, Ref.: Dr. R ­ ichard Schneebauer, Anmeldung erwünscht, spontan kommen möglich. X  Simpel, Sommerkino im Schlosshof, Do., 10. 6., 21 Uhr, Anmeldung erwünscht.

Lesejahr B Lesereihe I

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  Smartphone für Fortgeschrittene, Do, 10. 6., 16.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Tanzabend zum Sommerbeginn: Lebendigkeit und Lebensfreude, Mi., 9. 6., 19 bis 21 Uhr, mit Veronika Santer, Anmeldung erbeten. X  Meditation – In der Stille eins werden, Do., 10. 6., Kapelle des Franziskushauses, 19 bis 20 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Science talk, Do., 10. 6., 15.30 bis 17.30 Uhr, Anmeldung erwünscht. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Einmal volltanken bitte, Beziehungstage 2020, Do., 3. 6., 15 Uhr bis Sa., 5. 6., 16 Uhr, Ltg.: Paula Wintereder, Anmeldung: beziehungleben@dioezese-linz.at Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Internationale Volkstänze, Do., 3. 6., 19 Uhr bis So., 6. 6., 12 Uhr, mit Sibylle Helmer; Abendeinheiten sind vorgesehen, daher empfehlen wir die Übernachtung im Bildungshaus.

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

SONNTAG, 30. MAI Dreifaltigkeitssonntag. L1: Dtn 4,32–34.39–40 L2: Röm 8,14–17 Ev: Mt 28,16–20 MONTAG, 31. MAI L: Tob 1,3; 2,1b–8 Ev: Mk 12,1–12 DIENSTAG, 1. JUNI Hl. Justin, Philosoph, Märtyrer. L: Tob 2,9–14 Ev: Mk 12,13–17 L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mt 5,13–19 MITTWOCH, 2. JUNI Hl. Marcellinus und hl. Petrus, Märtyrer in Rom. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Joh 17,6a.11b–19 L: Tob 3,1–11a.16–17a Ev: Mk 12,18–27 DONNERSTAG, 3. JUNI Hochfest des Leibes und Blutes Christi, Fronleichnam. L1: Ex 24,3–8 L2: Hebr 9,11–15 Ev: Mk 14,12–16.22–26 FREITAG, 4. JUNI L: Tob 11,5–17 Ev: Mk 12,35–37 SAMSTAG, 5. JUNI Hl. Bonifatius, Bischof, Glaubens­ bote in Deutschland, Märtyrer. L: Tob 12,1.5–15.20 Ev: Mk 12,38–44 oder L: Apg 26,19–23 Ev: Joh 15,14–16a.18–20 oder Joh 10,11–16 SONNTAG, 6. JUNI 10. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 3,9–15 L2: 2 Kor 4,13 – 5,1 Ev: Mk 3,20–35

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung


26 Kultur & Buchtipps KULTURLAND

ERBLEHNER

 Theater Spectacel Wilhering. Es geht wieder los – auch in Wilhering. Für heuer hat Intendant Joachim Rathke ein besonderes Konzept entwickelt: Es wird vor der Scheune gespielt. Zu jedem Termin gibt es einen Ersatztermin, der gleich dazugebucht wird. Auf dem Programm steht „Der Revisor“, eine Komödie nach Nicolaj Gogol in einer Fassung von Joachim Rathke. Premiere ist am 14. Juli. Bis 12. August wird gespielt, der Vorverkauf hat bereits begonnen.  www.theaterspectacel. at, 0699/1097 67 39.

 Orgelpunkt Freistadt. Seit neun Jahren gibt es den Orgelpunkt Freistadt: eine Mittagsandacht mit 30 Minuten Orgelmusik. Die Pfarre Freistadt und der Verein Labyrinthus laden nun bis 30. Juli 2021 freitags von 12 bis 12.30 Uhr in die Stadtpfarrkirche Freistadt dazu ein. Es musizieren u.a.: Ales Nosek (Pilzen/CZ), Wolfgang Kraus (Furth im Wald/D), Katharina Zauner (Kleinzell).

Starke Frauen, große Berge Der Großglockner wurde im Jahr 1800 von einer Expedition im Auftrag von Fürstbischof Franz II. Xaver von Salm-Reifferscheidt erstmals bestiegen. Aus dem Jahr 1802 liegt uns ein ganz außergewöhnliches Werk vor: eine Reisebeschreibung des Arztes Joseph August Schultes, der die beiden adeligen Brüder Anton und Joseph von Apponyi auf einer Reise von Wien über Klagenfurt und den Großglockner (Besteigung inklusive) nach Salzburg und schließlich zurück nach Wien begleitete. Christoph Braumann hat aus dem umfangreichen Werk die heute noch interessantesten Textstellen zusammengesucht und durch umfangreiche Kommentare ergänzt. Manche Abbildungen geben einen Eindruck davon, was die Reisenden einst auf ihrer Tour durch die österreichischen Alpen gesehen und erlebt haben. Das Buch eignet sich durchaus auch als Vergleichsmöglichkeit, wenn man heute Teile der Wegroute von damals besucht. Besonders interessant ist zum Beispiel neben zahlreichen anderen Beobachtungen, wie unterschiedlich die damalige Reisegesellschaft untergebracht und verpflegt wurde. Faszinierend auch die Wortwahl der Beschreibungen: „Hier stand er vor uns, der Glockner, die Sonne deckend mit seinem Rücken, den Gipfel hoch im reinsten Abendäther, die Lenden umgürtet mit dem blaugrünen Eise der Gletscher.“ NIE Christoph Braumann: Eine Reise auf den Glockner. Das Abenteuer der Besteigung im Jahr 1802, Salzburg, Anton Pustet Verlag 2021, € 25,–

Metzler-Orgel in Freistadt PRAMMER

 Kunst-Sonntag. Am 30. Mai ist Kunst-Sonntag. Dieser steht im Zeichen der Graffitis: Um 15 Uhr beginnt eine Führung durch den Mural Harbor in Linz.  Details:& Info: www.fss-linz.at

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Für Sie gelesen

Vom Großglockner bis zu starken Frauen und Gedanken, die knapp formuliert durch den Tag führen können: die Buchtipps der Woche für Sie. Theater im Freien.

27. Mai 2021

Salzburger Festspiele ohne Helga Rabl-Stadler – fast undenkbar; eine Übergangsregierung mit der souveränen Brigitte Bierlein, der ersten Bundeskanzlerin Österreichs, eine Politikerin wie Maria Rauch-Kallat, die sich für Frauen in männerdominierten Kreisen stark macht, und eine Vorreiterin wie Helga Kromp-Kolb, die nicht müde wird, über den Klimawandel zu reden – und dies schon tat, als es noch nicht im Trend lag: Diese Frauen hat Christine Dobretsberger in ihrem Buch

„Idole sind weiblich“ vorgestellt. Die ausgewählten Persönlichkeiten zählen zu den erfolgreichsten und innovativsten Frauen in Österreich. Sie sind Ausnahmeerscheinungen, weibliche „Role-Models“, die den Weg an die Spitze geschafft haben. Doch von wem wurden sie selbst inspiriert? Gab es jemand, der sie ermutigte und Vorbild war? Dem geht Dobretsberger in ihrem Buch nach und lässt die Frauen selbst erzählen. Spannende Einblicke in berufliche und private Welten werden gewährt, interessant auch, wie es gelang, Kinder, Beruf, Hobbys und Ehrenamt zu vereinen. Entstanden sind 18 einfühlsame Porträts von Frauen, die inspirieren, begeistern und ermutigen. ELLE Christine Dobretsberger: Idole sind weiblich. Starke Frauen und ihre Vorbilder, Amalthea, € 25

„Schon als Kind begann ich zu staunen über den Sternenhimmel über mir und die Gefühle von Sehnsucht und Liebe in mir. Ich interessierte mich für die Geschichte des Kosmos und beobachtete die Entwicklung von Kaulquappen zu Fröschen.“ – So formuliert es Andreas Knapp im Vorwort zu seinem Büchlein „noch knapper“. In den 99 Miniaturen schreibt er über seinen Glauben, den er mit der Evolutionstheorie zusammendenkt. Es sind nicht getrennte Welten, sondern Brücken zueinander. „Religion dient als Heilmittel gegen jeglichen Absolutismus“, sagt der Autor. In seinen kurzen, prägnanten Texten schimmert dies immer wieder durch. Eine Lektüre, die sich bestens für Betrachtungen eignet: frühmorgens, zwischendurch oder ein Gedanke zum Schlafengehen wie dieser: „Bei seinem Abschiedsessen zelebrierte Jesus jene innige Geste, die allein den Planeten Erde retten kann: Angesichts begrenzter Ressourcen ist das Teilen absolut notwendig (...)“ Inspirierende Gedanken, die weiterwachsen können. ELLE

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Andreas Knapp: noch knapper, 99 Miniaturen über Gott, Welt und Mensch, Verlag echter, € 12,90


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Impuls 27

27. Mai 2021

Dank Dir Mein Schöpfer

der mich so sehr bewegt

in dem unser Sein wird

eben versinke ich

ich höre

so wie Du es vom

wieder einmal

ich freue mich

Grunde aus

in einer wunderbaren Musik

und werde innerlich

erdacht hast

ganz ruhig Dank Dir

Tief bewegt folge ich den Tönen

Dank Dir

die so viele schöne Bilder

der Du in uns wirkst

in mir

und uns die Begabungen

zum Erwachen bringen

schenkst die aufblühen

Mein Schöpfer

wenn ein Herz sich

Du Schöpfer jedes Tones

öffnet für Deinen Einfluss

unserem Schöpfer

FRIEDERIKE WEICHSELBAUMER AUS: DAS LEBEN BLÜHT AUF, SEI GESEGNET, LOGO VERLAG.

FOTO: ORGEL IN DER STIFTSKIRCHE VON GARSTEN/PRIVAT


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Orgelklang Zum Zisterzienserstift Wilhering gehört die reiche Tradition der Musikpflege, die mit P. Balduin Sulzer verbunden ist. Passend zum Stiftsjubiläum ist nun die CD „Die Orgeln in der Stiftskirche Wilhering“ erschienen. An den Orgeln ist Stiftsorganist Ikarus Kaiser unter Mitwirkung von Thomas Dinböck (Chororgel) zu hören. Die Orgeln wurden 2018 restauriert. Ihr imposanter Klang wird auch auf der vorliegenden Aufnahme gut transportiert. Das variantenreiche und virtuose Spiel von Ikarus Kaiser macht das Hören zum Genuss. Er hat Werke von Karl Waldeck (Ersteinspielung der Fantasie in C-Dur), Simon Anton Weiss, Jan Kritel Kuchar, Josef Reinberger, Alexandre Guilmant und Paul Barras eingespielt, dazu gibt es eine Eigen-Improvisation. ELLE

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Musik, die uns zu Gott trägt

Die Orgeln in der Stiftskirche, Ikarus Kaiser, Ambiente Audio, € 13 mit KiZ-Vorteilscard

Musik hat einen hohen Stellenwert für die Ordensgemeinschaft und die Pfarre: P. Balduin Sulzer hat das Stift Wilhering musikalisch geprägt. Mit dem neuen Stiftskapellmeister Till Alexander Körber wird – nach dem plötzlichen Tod von Kurt Azesberger – diese Tradition weitergeführt. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Wie wird man Stiftskapellmeister von Wilhering? Till Alexander Körber: Ich habe mich be-

worben, es gab ein Hearing und ich wurde ausgewählt. Ich unterrichte Klavier und Klavier-Kammermusik an der Anton Bruckner Privatuniversität und bin ausgebildeter Chorleiter. Ich hatte einen gewissen Heimvorteil, da ich seit 2005 in Wilhering wohne und mich hier in der Stiftspfarre – gemeinsam mit meiner Familie – seit Jahren engagiere. Ich war schon bisher Kantor und habe mich auch als Musiker eingebracht. Ich

freue mich riesig, dass ich diese Arbeit ausführen darf. Worauf legen Sie in Ihrer Arbeit Wert? Wo möchten Sie Schwerpunkte setzen? Körber: Mein Traum ist, Kompositionsauf-

träge zu vergeben. Wichtig ist da auch, dass die Musik für Laienchöre zu singen ist. Und: Ich möchte das Spektrum der Musik möglichst breit halten. Zu Pfingsten gab es etwa ein Halleluja aus Malawi, die ChrysostomosLiturgie, ein Werke von Rachmaninow und ein Stück aus der Renaissance. Außerdem möchte ich gerne andere Ensembles zu uns einladen. Stift und Gemeinde unterstützen uns sehr. Man freut sich hier über die gute Musik! Was kann Musik im Gottesdienst? Warum brauchen wir sie und: Warum ist sie für die Liturgie wichtig? Körber: Jede Musik kommt aus dem Kult, das

ist auch im Christentum so. Die Musik ver-

875 Jahre Stift Wilhering Spannend ist die Geschichte der Gründung, auch der Fortbestand stand öfter auf wackeligen Beinen. Wie fast alle Klostergründungen des Mittelalters verdankt auch Wilhering sein Entstehen der Stiftung durch eine reiche Adelsfamilie. Im Falle Wilhering waren es die „Herren von Wilhering“. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts leiteten sie die Rodungen im Gebiet nördlich der Donau. Als die Familie um 1145 ihren Wohnsitz auf die von ihr neu erbaute Burg Waxenberg verlegte, stellte sie die aufgelassene Burg Wilhering und das zugehörige Land im Donautal dem steirischen Zisterzienserkloster Rein für eine Tochtergründung zur Verfügung. Als eigentliche Stifter kann man die beiden jungen Ritter Ulrich und Kolo bezeichnen, die mit der Gründung des Klosters einen lang gehegten Wunsch ihres Vaters erfüllten. Als Gründungstag des Klosters Wilhering gilt der 30. September 1146. An diesem Tag sol-

len zwölf Mönche aus dem Kloster Rein mit ihrem neu bestellten Abt in Wilhering eingetroffen sein. Der Gründung folgten Jahre mit Schwierigkeiten und Krisen. Nach nicht einmal 40 Jahren zeichnete sich das Ende des Klosters ab: Von 12 Mönchen waren nur mehr zwei in Wilhering. 1185 wurde das Kloster neu besiedelt. Die Ebracher Mönche begannen im Jahr 1195 mit dem Bau einer Kirche, die in späteren Jahrhunderten immer wieder umgebaut wurde. In der Reformationszeit war das Ende des Klosters wieder einmal bedrohlich nahe: Der damalige Abt nahm die Klosterkasse an sich und floh damit nach Nürnberg, wo er sich verheiratete. 1585 war dann das Kloster gänzlich verlassen. Aber im Zuge der Gegenreformation setzte der Kaiser wieder einen tüchtigen Abt ein, den Benediktinermönch Alexander a Lacu. Als am 6. März 1733 Kloster und Kirche aufgrund von Brandlegung in Flam-

men standen, war das für das Kloster eine Katastrophe. Die Kirche wurde vorerst auf billigste Weise neu gebaut, jedoch im Laufe der nächsten Jahre mit höchstem finanziellen Aufwand prachtvoll gestaltet. Gerade die Rokokoausstattung sichert der Kirche bis heute ihren hohen Berühmtheitsgrad. Im Jahr 1940 kam es unter dem nationalsozialistischen Regime zur Enteignung. Im Mai 1945 erreichten die amerikanischen Truppen Wilhering. In den darauffolgenden Monaten kehrten etliche Stiftsangehörige zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Konvent auf über 60 Mönche. Neben dem klösterlichen Leben waren die Führung des Stiftsgymnasiums und die Seelsorge in den Pfarren besondere Aufgaben des Stiftes. Die Stiftsgärtnerei wurde wesentlich erweitert. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde 2019 das neue Stiftsmuseum eröffnet. Im September wird nun das Jubiläum 875 Jahre gefeiert.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

27. Mai 2021

Musik im Stift Wilhering: Der neue Stiftskapellmeister Till Alexander Körber freut sich über seine Aufgabe.

bindet uns mit dem Judentum, was wir auch bei der Gregorianik merken. Musik ist Teil der liturgischen Handlung, die uns zu Gott trägt. Die Musik ist Teil der Opfergabe, die die Gemeinde zum Altar bringt. Und: Für die Musik ist die Liturgie das Allererste, die Konzertsituation bleibt dagegen ein Provisorium. Wie hat sich die Coronakrise auf den Chor ausgewirkt? Sind wieder alle am Start? Körber: Zurzeit sind an die 20 Sängerinnen

und Sänger im Chor. Einige kommen noch aus Balduin Sulzers Zeiten aus dem Domchor. Es gibt einige, die haben nun aus Altersgründen aufgehört. Zu Nachwuchs zu kommen, ist jetzt wichtig. Ich möchte daher in den Schulen unseres Sprengels und in unserer Region schauen, ob ich junge Sängerinnen und Sänger gewinnen kann. Wichtig ist mir, das musikalische Spektrum möglichst groß zu halten und auch der Jugend und ihren Stilen Raum zu geben. Menschen sollen Musik in die Liturgie einbringen können. Meine Aufgabe ist es zu koordinieren, zu integrieren – und dabei zugleich natürlich auf die Würde der Feier zu achten. Sie sind Lehrender an der Bruckner-Privat-Universität. Gelingt es hier, junge Sängerinnen und Sänger für die Stiftsmusik zu begeistern? Körber: Immer wieder sind Studierende der

Bruckner-Uni hier in Wilhering im Einsatz. Erst kürzlich gab es eine Messe mit vier Solisten der Bruckner-Uni.

Wie wird das musikalische Erbe von Pater Balduin Sulzer in ihre Arbeit einfließen? Körber: Seine Musik wird hier weiter gepflegt

werden und in die Liturgie einfließen. Sein Schaffen ist ja noch nicht vollständig aufgearbeitet: Bei vielen Werken müssen noch die Noten gesetzt und für den Druck vorbereitet werden. Wir werden Sulzer auch andere komponierende Zeitgenossen an die Seite stellen. Was Kompositionsaufträge betrifft, fällt mir schon auf, wie wenig sich die Kirche um zeitgenössische Musik kümmert. Musik unserer Zeit ist wichtig, auch in der Liturgie: Sie zeigt, dass die Liturgie nicht alt, sondern die Vergegenwärtigung des Opfers ist.

PRIVAT

„Musik unserer Zeit ist wichtig, auch in der Liturgie: Sie zeigt, dass die Liturgie nicht alt, sondern die Vergegenwärtigung des Opfers ist.“ TILL ALEXANDER KÖRBER

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KiZ-Kulturtipp Unter dem Stichwort „ERLEBNIS STIFT WILHERING“ werden jeden Sonntag von Ende Mai bis Ende September Kunst, Musik und Gebet auf besondere Weise verknüpft. n 14.15 bis 15.15 Uhr: Kunsterlebnis im Stiftsmuseum (Anmeldung erbeten, Telefonnummer siehe Artikelende) n 16 bis 16.45 Uhr: Orgelmeditation in der Stiftskirche mit Gästen aus Österreich, Deutschland und Italien

Orgelmeditation in Wilhering

KUHN

n 18 bis 18.30 Uhr: Vesper mit den Zisterziensermönchen in der Stiftskirche X  Anmeldung: Tel. 07226/231112 (vormittags)


30 Personen & Dank GEBURTSTAGE

DANK

n Am 28. Mai 2021 wird Sr. Hedwig Köpernik OSF, Franziskanerin von Vöcklabruck, frühere Missionsschwester in Kasachstan, 80 Jahre alt. Sie ist gebürtig aus Machendorf in Tschechien und trat 1958 in den Orden der Franziskanerinnen von Vöcklabruck (Deutsche Provinz) ein. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im St. Marienkrankenhaus in Brandenburg an der Havel und dem Noviziat legte sie 1962 ihre Profess ab und arbeitete daraufhin als Krankenschwester in Brandenburg. In der Jugendarbeit und Verwaltung im Jugendhaus der Erzdiözese Berlin in AltBuchhorst war sie von 1979 bis 1983 tätig, von 1995 bis 1997 war Sr. Hedwig im Missionseinsatz in Kasachstan. Nach ihrer Rückkehr nahm sie ihre Berufstätigkeit in Brandenburg wieder auf. Seit 2018 verbringt Sr. Hedwig ihren Ruhestand im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Vöcklabruck.

n Offenhausen. Die Katholische Frauenbewegung Offenhausen hat Ende April dem Verein „Rollende Engel“ eine Spende von € 500 überreicht. Die Wunscherfüller um Obmann Florian Aichhorn ermöglichen schwer kranken Menschen die Erfüllung besonderer Wünsche: einmal noch zu einem Fußballspiel, in den Tierpark oder ein Konzert besuchen. Möglich wird dies durch den „Rollenden Engel“. Dabei handelt es sich um ein geräumiges und perfekt auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmtes Fahrzeug. Begleitet werden die Ausfahrten von Krankenschwestern, Sanitätern und Notfallmedizinern – je nach Bedarf. Der Verein „Rollende Engel“ finanziert sich ausschließlich durch Spenden und das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Die Wunschfahrten sind für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos.

n Am 29. Mai 2021 vollendet KonsR P. Meinrad Brandstätter OCist, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, emeritierter Pfarrer, sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Vorderweißenbach, trat 1965 in das Stift Wilhering ein und wurde 1971 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Gramastetten und Pfarrer in den Pfarren St. Johann bei Großheinrichschlag und Weinzierl am Walde (Diözese St. Pölten). Von 1988 bis 1996 hatte er die Funktion des Priors im Stift Wilhering inne. 1994 wurde P. Meinrad zum Pfarrer in Zwettl an der Rodl und ab 2002 außerdem zum Pfarrprovisor von Traberg und ab 2014 noch dazu zum Pfarrprovisor von Oberneukirchen und Waxenberg bestellt. In den Jahren 2016 bis 2020 war er Kooperator in den Pfarren Zwettl und Traberg. Jetzt wohnt er im Stift Wilhering und macht als Kurat Aushilfen in den Pfarren Zwettl und Traberg.

Julia Hochmair und Ulrike Minihuber von der kfb Offenhausen sind mit Florian Aichhorn vom Verein „Rollende Engel“ im Gesdpräch. PRIVAT

WEIHEJUBILÄUM n Am 27. Mai 2021 begeht Prälat Maximilian Neulinger OSB, Abt des Stiftes Lambach, Pfarradministrator in Lambach und Professor am Stiftsgymnasium, das 25-JahrJubiläum seiner Priesterweihe. n Am 28. Mai 2021 feiert KonsR Peter Paul Kaspar, emeritierter Professor und Akademikerseelsorger, sein 55-jähriges Priesterjubiläum. n Am 1. Juni 2021 vor 35 Jahren wurde Walter Habring, Ständiger Diakon und Krankenhausseelsorger in Vöcklabruck, zum Diakon geweiht.

27. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bischof Manfred Scheuer mit Camila Luzia da Silva und Clara Elfrieda da Silva Mayr, den Töchtern von Preisträger Martin Mayr, der derzeit in Brasilien ist MAYRHOFER/LAND OÖ

n Eduard-Ploier-Preise 2021. Die Eduard-­ Ploier-Preise 2021 wurden kürzlich von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Diözesanbischof Manfred Scheuer im Linzer Landhaus übereicht. Insgesamt wurden 26 Projekte und Persönlichkeiten für diese Auszeichnung eingereicht. Die Jury hat sieben Preisträger/innen ermittelt. Die Preise gingen an: Diakon Martin Mayr, der in der ­Diözese Barreiras (Brasilien) das Projekt „10envolvimento-Ländliche Entwicklung, Umweltschutz und Landpastoral“gegründet hat und engagiert betreibt „Arbing Meets Africa“: Der Arbinger Verein setzt sich für das Projekt „Arbing School Kamobo“ in Kenia ein. Ursula Watzek, Dietmar Götzloff und ­Peter Augendopler junior aus Linz, die zum Team „Hope for Future“ gehören, sind in Kenia tätig. Brigitte Söllinger aus Meggenhofen unterstützt Projekte für Frauen und Kinder der untersten Kasten in Nepal. IG Welt Ottensheim, die im Niger das Projekt „Wüstengemüse durch das Kompetenzzentrum Amaney in Agadez“ betreibt Lizeth Außerhuber-Camposeco aus Braunau und Franz Stöttinger aus Ebensee wurden für ihr Lebenswerk geehrt. „Mit dem Eduard-Ploier-Preis wollen wir von Herzen Danke sagen für wertvolle Dienste sowie besonderes Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit“, betonte Landeshauptmann Stelzer. Oberösterreich könne auf eine lange Tradition in der Entwicklungszusammenarbeit zurückblicken, die gerade auch jetzt angesichts der CoronaKrise von besonderer Bedeutung sei. „Die Leistungen der Preisträger unterstreichen einmal mehr, dass Entwicklungszusammenarbeit erfolgreich funktionieren kann und sich stetig weiterentwickelt“, unterstrich der Landeshauptmann.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

27. Mai 2021

Frauen in der Kirche Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17 und zur Leserbrief-Diskussion:

Sehr geehrter Herr Dr. Hahn, danke Ihnen für Ihren biblischen Befund, mit dem Sie die derzeit gültigen Zulassungsbedingungen zum Priestertum in der römisch-katholischen Kirche begründen. Bei den biblischen Berichten ist es spannend zu schauen, was und wovon berichtet wird, und es ist mindestens ebenso spannend, was und wovon nicht berichtet wird. So wird ein paar Verse nach den von Ihnen erwähnten (Lk 9,14) von 5.000 Männern erzählt, die Jesus begegnen wollten und daher sich am Ende des Tages vor Ort niedergelassen hatten. Da kann die Frage auftauchen, wo waren die Kinder, wo die Frauen? Gab es keine, oder werden sie nicht erwähnt oder einfach „mitgedacht“, wie wohl gemäß des damaligen Gesellschaftsbildes üblich? Kann es sein, dass das Nichterwähnen von Frauen im engsten Kreis der Freunde Jesu mit vielem zu tun hat, nur nicht mit einer gewollten Ausgrenzung von Frauen durch Jesus? (...) Was bewegt(e) dazu, (...) das Weglassen der Frauennamen durch die Erzähler – aus was immer für Gründen – als Rechtfertigung zu nehmen für ein auch

heute noch Frauen ausgrenzendes, patriarchales Kirchensystem? Für mich bleibt es eine Frage, eine Wunde, ein Skandalon. (...) MAG. ANDREAS PAUL, KLINIKSEELSORGER, LINZ

Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Freude zumeist Männer mit biblischen Zitaten die Unmöglichkeit beweisen, Frauen weihen zu können. Bei der Vorstellung, dass die Erde eine Scheibe ist und auf Säulen steht, hat sich die Wissenschaft und Erfahrung durchgesetzt und die Kugelform zum Allgemeinwissen bestätigt. Das Wissen zur Zeit der Entstehung der Psalmen war nicht anders. Zur Zeit Jesu war die Männerwelt dominierend, sie wurde erwähnt und gezählt. Vielleicht gingen auch Frauen mit den 72 Jüngern mit? Die männliche Form für beide Geschlechter war bis vor einigen Jahrzehnten auch bei uns üblich. Die soziale Situation hat sich bei uns in 2000 Jahren aber verändert. „Frauen ... begleiteten ihn (Jesus), ... Maria Magdalena ... Johanna ... Susanna und viele andere.“ (Lk 8,2f.) Das verschweigt man(n) gern, dass sie Jesus und die Jünger unterstützten und mit ihnen unterwegs waren. Wo wären wir heute, wenn wir keine Religionslehrerinnen hätten?

Wir Frauen dürfen beim eigenen Bibellesen, in Bibelrunden, beim Unterricht die Wandlungsworte lesen, erzählen; in der Messe darf sie nur der Priester sprechen. Warum? Wollte das Jesus so? Wo steht das, dass er die Frauen ausschließt? (...) CHRISTA FALKENSTEINER, BAD ISCHL

Sexualmoral Zu „Es muss eine Theologie des Scheiterns geben“ in Ausgabe 19:

Ich bedanke mich für das Interview mit dem Theologen und Sexualtherapeuten Joachim Reich in der Kirchenzeitung von letzter Woche. Die katholische Sexualmoral erreiche die heutigen Menschen nicht mehr, und sie ignoriere den Stand der Wissenschaft in Theologie, Medizin und Sexualforschung, sagt Reich. Das ist für mich glaubwürdig und nachvollziehbar. Für mich stellt sich darüber hinaus die Frage, warum sich die Kirche überhaupt für das Sexualleben ihrer Mitglieder interessiert beziehungsweise dieses bestimmen will. Was um alles in der Welt geht sie das an? Gibt es auf diese Frage eine einleuchtende theologische Erklärung? HERMINE MOSER, FREISTADT

Applaus dem Krankenhauspersonal Die Politik, das Parlament, die Regierung fallen komplett aus als verantwortungsvolle Löser und Visionäre zur Bewältigung unserer Nöte, Ängste und Probleme. Sie sind irgendwo gelähmt verschwunden im nie enden wollenden Kontinuum der grauslichen Skandale, versunken in den sauren Sümpfen von Macht-Seilschaften. Wir als Staat, also jede und jeder von uns, haben einiges zur tragen in den nächsten Jahrzehnten, um all die Sackgassen der Vergangenheit, die neuen Hundertmilliarden Schulden, all die Gewalt, all den Absturz des Bildungssystems, all den kaputten Planeten zu sanieren. (...) Eine Verbeugung vor dem atemlosen Krankenhauspersonal auf den Intensivstationen, auf den Neuromed-Stationen … Eine Verbeugung vor dem wirklichen Super-Personal in den gar nicht so super Supermärkten. Herzlicher Applaus, tiefe Verbeugung und tausend Danke! FRITZ BAUMGARTNER, ST. GEORGEN AN DER GUSEN

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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DENKMAL

Die Rede vom unbekannten Gott Der Apostel Paulus, dem sich die KirchenZeitungsreise im Oktober widmet, trat als Vermittler zwischen der jüdischen und der griechisch-römischen Welt auf. Das zeigt sich besonders in Athen. HEINZ NIEDERLEITNER

widmeten. Dieser Gott, so die Argumentation des Paulus, sei der Schöpfer, der eine Gott schlechthin (Apg 17,22–31). Machen Sie mit! Diese berühmte Rede hielt Paulus am Areopag. Auf der Akropolis, ganz in der Nähe des Areopags, wurde im Parthenon-Tempel die heidnische Schutzgöttin der Stadt, Pallas Athene, verehrt. Wie heißt der Stadtberg, auf dem der Parthenon steht? Einsendungen bis 6. Juni an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 19: Speedy Gonzales

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Wenn das Wetter nach der Wirtshausöffnung nun endlich auch die Gastgartenöffnung erlaubt, finden wir Spatzen auch wieder was Gutes zu essen.

„Wir sind Meinungsverschiedenheiten in der Kirche nicht so gewohnt und werden auch darum zu oft von der Angst der Spaltung bestimmt.“ FRANZ-JOSEF BODE, BISCHOF VON OSNABRÜCK

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Nach der Apostelgeschichte (17,16–21) waren die Athener stets „heiß“ auf Neuigkeiten, konnten aber mit der Lehre des Paulus wenig anfangen: „Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüssten gern, worum es sich handelt.“ Und Paulus, der aus der kleinasiatisch-griechischen Stadt Tarsos stammte, wusste, wo er anküpfen musste. Die Griechen mit ihrem an Göttern vollen Olymp hatten nämlich die Befürchtung, dass es Götter geben könnte, die sie nicht kennen. Daher errichteten sie auch einen Altar, den sie „dem unbekannten Gott“

Der Parthenon („Haus der Jungfrau“) ist der Tempel der Pallas Athene in Athen. NIEDERLEITNER

Die Beine treten in die P ­ edale, der Wind bläst frisch ins Gesicht. Ins Büro radeln ist eine super Methode, um munter in den Arbeitstag zu starten. Und die Vollbremsungen, die ich regemäßig hinlege, weil Türen von parkenden Autos aufgerissen werden, machen mich sowieso hellwach. Nur die Harten kommen durch, scheint die Devise im Verkehr. Ist das so, weil alle Autofahrer so blöd sind? Nein, viel eher liegt es daran, dass die Verkehrspolitik kurzsichtig ist und trotz Klimawandel noch immer voll und ganz den Autos Raum und damit den Vorzug gibt. Damit es zu einer Verkehrswende kommt und möglichst viele aufs Rad umsteigen, muss diese Form der Fortbewegung viel sicherer werden. Dass dazu der Autoverkehr eingeschränkt werden muss, ist eine Binsenweisheit. Wird aber nicht beherzigt, wie der Blick auf Linz zeigt. Um 743 Millionen Euro wird der Westring gebaut und ein kostbares Stück Natur ruiniert. Für den Radverkehr fehlt dann angeblich das Geld. Aber es gibt auch positive Zeichen: Die Stimmen für ein großflächiges Tempo 30 in der Innenstadt werden lauter. Da ich natürlich nicht nur Radfahrer, sondern auch Lenker eines Kraftfahrzeugs bin, will ich es so sagen: Bitte nehmt mir als Autofahrer endlich was weg.


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