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Frühling 2022

O-Ton

Birs Magazin

Im Gespräch mit Alt Regierungsrat Andreas Koellreuter

Einblicke

Steil nach oben

Mut

Fokus Frühling


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EDITORIAL

INHALT

Liebe Leserin, lieber Leser

Titelbild: Ohne Netz und doppelten Boden: der Zirkus Fahraway, Foto: Christian Jaeggi Fokus Mut (Seiten 8–9): Auf dem Gempen dem Himmel so nah, Foto: Christian Jaeggi

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Birsfutter Von Zwingen bis Aesch

Foto: Christian Jaeggi

Was ist eigentlich Mut? Was bedeutet es, mutig zu sein? Vielleicht eine Andouillette oder einen überreifen Époisses zu essen? Vor dem Lastkahn quer durch den Rhein zu schwimmen? In das Dunkel einer Höhle einzutauchen oder im Schwimmbad vom Zehnmeterbrett zu springen? Alle von uns haben eine andere Wahrnehmung von Mut – der oft Hand in Hand mit der Angst geht. Angst behindert, verhindert, macht unsicher und mutlos. Der Mut kann uns im dümmsten Moment verlassen. Dann, wenn es ihn dringend benötigen Martin Jenni, Redaktionsleitung würde. Das ist wiederum menschlich. Schon vielen mutigen Menschen ist im entscheidenden Moment der Mut abhanden gekommen und schon viele Angsthasen haben unerwartet mutig gehandelt. Wer quer vor dem Lastkahn durchschwimmt, handelt nicht mutig, sondern verantwortungslos und wer vor Freunden seiner grossen, unnahbaren Liebe seine Liebe offenbart, hat Mut, den andere als Übermut interpretieren. Wie auch immer. Wir offerieren Ihnen in unserer Frühlingsausgabe einen Köcher voller Geschichten zu unserem Fokus Mut. Sabina Haas schreibt über das Tauchen in Flüssen und über Höhlengänge, und Sarah Ganzmann hat Lucia Hunziker besucht, die 38 Jahre Lucian war. Niggi Ullrich hat sich mit Urs Bihler unterhalten, der vom Mut auf der Bühne erzählt, und die Gebrauchsanweisung, wie ein Dorf um seine Dorfbeiz kämpft, finden Sie in unserer Rubrik «Zu Tisch». Wie die Passion des Onkels von Luca Baur dessen Leben verändert hat, lesen Sie im «Einkaufskorb», während die Titelgeschichte von einem Musiker, einem Metallbauer und zwei Artistinnen handelt, die «Zirkus werden». Ohne Netz und doppelten Boden. Eine Geschichte vom Mut zur eigenen Freiheit. Wussten Sie, dass jährlich weltweit 45 Millionen Tonnen Elektroschrott anfallen? Das ent­spricht in etwa dem Gewicht von 4500 Eiffeltürmen. Das vor neun Jahren gegründete Basler Unternehmen Revendo hält dagegen. Wie genau, erfahren Sie im Artikel von Daniel Aenishänslin. Übrigens: Wer Wortspielereien liebt, dem empfehle ich den Ausklang von Andreas Thiel. Viel Lesevergnügen und bis zum Mai, dann, wenn wir uns mit der Pause beschäftigen. Passt doch zum Sommer.

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Mut 8 Fokus Frühling Gesellschaft Ein perfektes Wochenende 18 Zu Tisch | Einkaufskorb 24 Bettgeschichte 25 Blick ins Kloster Frisch, fröhlich und freudig in den Frühling Die drei von der Rezeption Lasst uns teilen – gifty gifty Im Kloster Dornach ...

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Kultur Buchzeichen: Sprung ins Unbekannte Urs Bihler im Neuen Theater Dornach

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Menschen Klinik Arlesheim: Gesund essen im Spital O-Ton mit Alt Regierungsrat Andreas Koellreuter Handwerk: Das Upcycling-Konzept der Revendo AG Einblicke in die Bouderhalle «hebdi» Köpfe Ein Tag im Leben von Lucia Hunziker

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Impressum

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Kolumnen Rudolf Trefzer, A point Marko Lehtinen, Hirngespinste Jürg Seiberth, Wortwörtlich Sandra Moser, Carte Blanche Anita Fetz, Denk-Bar Andreas Thiel, Ausklang

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Publireportagen uptownBasel AG bloch gruppe Verein Birsstadt simon motorgeräte ag Bethesda Spital Swisslos Sportfonds Baselland St. Claraspital Möbel Roth Home Instead Hasler HF Fashion Modeva Eingliederungsstätte Baselland ESB Garage Beat Wetzel H. Vogelsanger AG Region Wasserfallen

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6. ETAPPE BIRSFUTTER

Von Zwingen bis Aesch Ob Zwingen wird die Birs im Wasserkraftwerk Obermatt zur Erzeugung von 600 Kilowatt Strom gestaut. Danach fliesst sie frei durch Grellingen und Duggingen am Schloss Angenstein vorbei bis Aesch, der Endstation der Tramlinie 11. ■

Text: Jürg Erni, Foto: Christian Jaeggi

Im Strudel überwinden Äschen und Forellen die 5,5 Meter hohe Fischtreppe beim jüngsten Birs-Kraftwerk Obermatt vor der Gabelung zum Schloss Zwingen. Danach schmiegt sich der Fluss an den Verlauf der Jurabahn und erreicht in einer langgezogenen Kurve das Chessiloch zum Eingang des Chaltbrunnentals. An den schroffen Felsen haben Grenzsoldaten im Ersten Weltkrieg 60 Denk­ steine mit Wappen der Schweizer Kantone aufgemalt oder in Stein gehauen. Grellingen ist der nächste Ort mit einer Brücke, die das Dorf und sein 1908 erbautes Jugendstil-Schulhaus mit dem Bahnhof verbindet. Hier starten die Buslinien zum sonnigen Himmelried respektive ins weite Hochtal von Seewen. Nach der vor sechs Jahren stillgelegten Papierfabrik Ziegler schlängelt sich die Birs am Hangdorf Duggingen vorbei, das als unterstes Dorf im Tal bis 1994 zum Kanton Bern gehörte. Im Tunnel unter dem Schloss Angenstein, am «Engen Stein», wird’s im Bahnwagen kurzzeitig dunkel. In der Burg musste Ritter Münch um 1444, von einem Steinwurf an der Schlacht zu St. Jakob getroffen, sein Leben lassen. Während des 30-jährigen Kriegs war sie das Hauptquartier von schwedischen Truppen. Nach etlichen Bränden erhob sich das trutzige Wahrzeichen an der Klus wie ein Phönix aus der Asche. Seit 1992 wird Angenstein von einem Schlossherrn privat bewohnt, während in der kleinen Kapelle mit Glasmalereien von 1562 Hochzeitspaare den Bund fürs Leben schliessen und das Festmahl von der nahen Schlossküche auftragen lassen. Auch Aesch kann sich eines schmucken Schlosses samt Parkanlage und Gewölbekeller rühmen. Es wurde um 1606 von der durch Leinhandel reich gewordenen St. Galler Familie Blarer von Wartensee erbaut. Aesch ist auch Endstation der BLT-Tramlinie 11, die auf ihrer 45-minütigen Fahrt durch Basel bis zur Landesgrenze St. Louis an 34 Stationen hält. Ab Aesch nimmt die Birs neben der Eisenbahn die N18-Autobahn zum Geleit und fliesst zwischen Schiene und Strasse in geordneten Bahnen.

Drei Tipps für die Region

• Einkehren: Linde, Nenzlingen, 061 741 12 68, Mi ab 17 Uhr, Do – Sa ab 11 Uhr und So von 10 –17 Uhr geöffnet. • Einkaufen: Metzgerei Schaad, Aesch, www.metzgerei-schaad.ch • Einschlafen: Landgasthof Roderis, www.roderis-nunningen.ch

Im Laufental sind Birs und Jurabahn enge Weggenossinnen. Am Chessiloch kreuzen sie sich unter der steinernen Eisenbahnbrücke, deren weiter Bogen im Wasser spiegelt. 1/2022 BirsMagazin

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PUBLIREPORTAGE

Nachhaltig bauen: Hier und jetzt, nicht anderswo und später

Fotos: zVg

25 Jahre lang lag das ehemalige Industrieareal von Brown Boveri auf dem Schorenareal Arlesheim fast gänzlich brach. Das Grundstück wurde von Altlasten und Abfällen befreit und sauber gereinigt. Nun ziehen die ersten Mieter in das erste Gebäude ein und erhalten einen wunderschönen, grossen Dachgarten, damit sie sich hier wohlfühlen.

Das Flaggschiffgebäude des Innovationscampus uptownBasel hat einen schönen Dachgarten erhalten.

Die digitale Transformation verändert nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern auch die Art zu arbeiten. Kreative und fle­ xible Arbeitsmethoden stehen zunehmend im Mittelpunkt. Klassische Hierarchien, Arbeitszeiten und langweilige Bürolandschaften lösen sich dagegen auf. «New Work» wird zum «New Normal». Dabei werden die Fähigkeiten der Menschen immer mehr im Zentrum stehen. Es sind letztlich immer die Mitarbeiter, die die neuen Ideen haben und Impulse setzen. Bei uptown

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Basel besteht die Definition von «New Work» aus den Säulen Mensch, Natur und Technologie. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Dreiklang eng verwoben werden muss, damit die Möglichkeiten, die hinter den digitalen Technologien stecken, genutzt werden können. Wie schnell sich eine Veränderung äusserer Umstände auf die Arbeitswelt auswirken kann, zeigt die Krise, die durch den Ausbruch der welt­ weiten Corona-Pandemie hervorgerufen worden ist und die dem digitalen Transfor-

mationsprozess in Unternehmen gezwungenermassen einen grossen Schub gegeben hat. Der Wandel in der Arbeitswelt führt uns in eine digitalere Gesellschaft, in der sich mit hoher Geschwindigkeit eine spürbare Transformation vollzieht. uptown­ Basel ist bereit, diese Transformation mit dem Menschen im Zentrum zu gestalten. Dabei ist uptownBasel Gastgeber, aber auch Impulsgeber. So wird der Innovationscampus als Ganzes gestärkt, denn Erfolgsgeschichten schreibt man nicht alleine.


PUBLIREPORTAGE

Persönlicher Austausch

Derzeit verdoppelt sich die Menge des Wissens der Menschheit ungefähr alle zehn Jahre. Wissenschaftliche Erkenntnisse mehren sich auf allen Gebieten. Teilweise wächst das Wissen sogar exponentiell. Die zunehmende Arbeitsteilung und die Informationsverteilung erfordern daher mehr Austausch und eine stärkere Vernetzung der Wissensträger untereinander. Kurze Meetings, lange Meetings, in kleinen oder grossen Gruppen bringen den Wissens­ austausch an seine Grenzen. Die beiden Hauptmieter im ersten Gebäude, VINCI Energies und Bouygues, haben sich ein dichtes Netz für den Wissenstausch auf­ gebaut. Diese Netze will uptownBasel fördern und baut darum Co-Creation-Räume, die es so in der Region noch nicht gibt, damit die Firmen sich unkompliziert, aber persönlich austauschen können.

Begegnung fördern

Grundvoraussetzung für den Austausch zwischen Mitarbeitenden ist, dass diese sich über den Weg laufen, sehen und begegnen. Ein solcher Austausch funktioniert nur im direkten, persönlichen Kontakt. Da fällt es nicht schwer zu glauben, dass die Gestaltung der Arbeitsumgebung einen enormen Einfluss auf den Austausch hat, sie kann und soll Begegnungen fördern. Genau aus diesem Grund hat uptownBasel für seine Mieter eine grosse Dachterrasse gestaltet, die für alle Mitarbeiter frei zu-

uptownBasel will bis ins Jahr 2027 total acht Gebäude realisieren.

gänglich ist. Das Gebot der Stunde sind selbstorganisierte Teams, die mehr Entscheidungen selbst und in der Gruppe treffen sollen. Das heisst, mehr Zeit miteinander zu verbringen, mehr zu diskutieren und sich stärker auszutauschen.

Fokusthemen

Das Rad der Zeit dreht immer schneller. Die Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz werden sämtliche Berufsbilder in kürzester Zeit verändern und neue Berufe kreieren. Berufe, für die sich schon heute viele junge Menschen interessieren. uptownBasel konzentriert sich auf die aktuellen Themen wie Elektromobilität, Batterietechnologie, Digital Health, personalisierte Medizin, Additive Manufacturing, Datacenter und Data Analytics. uptownBasel hat dafür in Arlesheim auf dem Schorenareal ein Grundstück mit 70 000 m2 Fläche

gekauft und wird bis 2027 dort modernste Räume und Infrastrukturen für mindestens 50 Firmen mit 2000–2500 innovativen Arbeitsplätzen schaffen. Die einmalige Lage direkt vor der Kernstadt ist der richtige Ort zur richtigen Zeit. uptownBasel wird der Inkubator für Innovation und technologischen Wissenstransfer der industriellen, digitalen Produktion. Die Lage im urbanen Umfeld, gute Verkehrsanbindungen und ein positives Gesamtbild zählen zu den Eigenschaften, die den Standort als Arbeitsort attraktiv machen. Die Gesamtheit der positiven Eigenschaften soll Unternehmen mit hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Corporate Responsibility und technologieorientierte Unternehmen mit wissensintensiver Produktion sowie Dienstleistungsunternehmen mit hohem Fachkräfteanteil anziehen. «uptownBasel ist unterwegs in die Zukunft.» uptownBasel bietet die perfekten Rahmen­bedingungen für Innovationen und kollaboratives Arbeiten. Der kollabo­ rative Campus der Zukunft ist eine Arealentwicklung von Hans-Jörg Fankhauser, der zusammen mit dem visionären Investor Dr. Thomas Staehelin den Campus seit Anfang 2015 entwickelt. (Text: H.-J. Fankhauser, Arealentwickler)

uptownBasel AG 25 Jahre lang lag das Schorenareal fast gänzlich brach, nun entsteht Neues.

Schorenweg 10 4144 Arlesheim www.uptownbasel.ch 1/2022 BirsMagazin

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Mut

Freiheit erfordert Mut, Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, ist von Grund auf kein Geschenk. Der Weg zur Freiheit ist immer wieder zäh und steinig. Mut und Freiheit gehen Hand in Hand und werden oft durch Gewalt getrennt. Mut hat viele Facetten. Mut erfordert Vorsicht, aber auch die Gabe loszulassen und zu vertrauen. Ohne Vertrauen kein Mut. Das weiss auch diese Klettergruppe am Gempen. Bleiben Sie mutig. Nicht immer, aber immer wieder. (mj)



Mut

MUT FOKUS

zur eigenen Freiheit

Ein Musiker, ein Metallbauer und zwei studierte Artistinnen werden Zirkus. Ohne Netz und doppelten Boden. Dafür setzen sie sich der Gefahr des Scheiterns aus. Es soll sich gelohnt haben. ■

Text: Daniel Aenishänslin, Fotos: Christian Jaeggi

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FOKUS MUT

Das Fahraway-Quartett hat sich sein Zirkusdorf gemütlich eingerichtet.

Sie haben ihn riskiert. Den Schritt in eine andere Welt. In ein anderes Leben sowieso. Unterwegs mit ihrem Zirkus Fahraway sind Nina Wey (30) und ihr Lebenspartner Valen­ tin Steinemann (35) sowie die Geschwister Solvejg (32) und Donath Weyeneth (34). «Die Arbeit im Zirkus ist unser Job, sie ist aber auch ein Lebensstil», sagt Valentin Steinemann, «wir führen ein Leben in grosser Freiheit.» Klinge ein wenig nach Klischee, sei aber so. Begonnen hat das Abenteuer 2010. Das Quartett lernte sich im Zürcher Jugend­ zirkus Chnopf kennen. Ein Zirkus, der sein Spektakel unter freiem Himmel bietet. Wie der Zirkus Fahraway. Steinemann gab den Techniker. Donath Weyeneth sorgte schon damals für die Musik. Schwester Solvejg und Nina Wey standen als Artistinnen im Fokus. Dann schrillten die Alarmglocken. Es schien, als würde der Zirkus Chnopf bald Geschichte sein. Doch die Weyeneths, Wey und Steinemann liessen sich nicht entmutigen.

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Sie machten sich auf ihren eigenen Weg. Vom Arlesheimer Jugendzirkus Robiano konnten sie den Traktor ausleihen. Solvejg Weyeneth und Valentin Steinemann verfügten bereits über je einen Zirkuswagen. Die erste Tournee war so gut wie geboren. Wenn auch mit mulmigen Gefühlen. «Am

Anfang hat mich verunsichert, dass man nie so genau weiss, ob am Ende des Monats etwas auf dem Konto sein wird», sagt Steinemann, «aber mit der Zeit entwickelt man eine Sicherheit, die auf Erfahrung aufbaut.» Zuversicht, dass Anfragen eingehen, dass es weitergeht.

Wie aus einer längst vergangenen Zeit: mit Traktorspeed von Dorf zu Dorf.


MUT FOKUS

Die andere Wirklichkeit

Der Zirkus Fahraway ist ein Arlesheimer Zirkus. Seine Winterarbeiten verrichtet er jedoch auf einem Platz in Basel. Gleich neben dem Wolfgottesacker. Es ist, als schreite man durch ein Dorf aus einer anderen Wirklichkeit. Umgeben von Zirkuswagen. Der Wohnwagen oben auf einem Con­tainer ist das Gästezimmer. Unter einem Anhänger robben zwei Gestalten mit Werkzeug hin und her. Wartungsarbeiten. Sitzungen werden in einem alten Bus abgehalten. Das Übungszelt mit eingebautem Holztor könnte als eine Mischung aus anthroposophischem Baustil und Steampunk durch­ gehen. Zirkus habe seine ganz eigene Anziehungskraft, erzählt Valentin Steinemann. Der Zirkus Fahraway Gegründet wurde der Arlesheimer Zirkus Fahraway 2010 von Nina Wey, Solvejg Weyeneth, Donath Weyeneth, der die Mu­ sik jeweils selbst komponiert, und Valentin Steinemann. Ein Zirkus, der sich nicht an einem Nummernprogramm orientiert, son­ dern Geschichten erzählt. An der Schnitt­ stelle von Zirkus und Theater, aber ohne grosse Worte. 2019 verlieh ihm der Kanton Basel-Landschaft wegen «unverwechsel­ barem Charme» den Förderpreis Nouveau Cirque. www.zirkusfahraway.ch

Ihr Partner für Gartenmöbel. Während der Winterpause wird das gesamte Rollmaterial wieder in Schuss gebracht.

In seiner Kindheit sei er am Strassenrand gestanden, wenn ein Zirkuskonvoi im Dorf ankam. Er habe die Aufbauarbeiten verfolgt genau­so wie die Abbauarbeiten. Natürlich habe er sich die Vorstellung ange­ sehen. Heute ist es Steinemann, der von Kindern bestaunt wird. Der Seitenwechsel sei ein guter Schritt gewesen. «Wir haben uns nicht von heute auf morgen für dieses Leben entschieden, sondern sind immer mehr da hin­eingerutscht», beschreibt er, «irgend­wann kam für uns alle der Punkt, an dem wir unsere ganz persönliche Entscheidung treffen mussten – okay, ich habe nun keinen Chef mehr und setze voll auf dieses Projekt.» ➔

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FOKUS MUT

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Ursprünglich

Die vier vom Zirkus Fahraway entdeckten, dass ihr unkompliziertes Open-Air-Spektakel, diese ursprüngliche Form von Zirkus, heute noch funktioniert. Mit kleinem Team von Dorf zu Dorf fahren. Den Dorfplatz zur Manege machen und zum Schluss geht der Hut um. Aufbauen, spielen, abbauen, schlafen und weiter gehts. Dazwischen an der mobilen Bar Crêpes und Drinks ver­ kaufen, mit den Gästen ins Gespräch kom-

«Am Anfang hat das extrem viel Mut gebraucht.» Valentin Steinemann

men. Dieses Parlieren zwischen Crêpes und Drinks gilt als ein Luxus im Zirkusleben. Valentin Steinemann erzählt von Dörfern, zum Beispiel im Jura, die weder Laden noch Restaurant auf ihrem Gemeindegebiet ken­

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nen. Einen Treffpunkt gibt es nicht, aber einmal im Jahr kommt der Zirkus Fahraway. «Für diese Leute», so Steinemann, «ist das der Dorfanlass des Jahres.» Inzwischen verfügt der Zirkus über ein Zelt, das ihm vor allem in der kalten Jahreszeit dient. Gespielt wird von März bis Dezember. Von Belgien bis nach Kroatien.

Schwierigkeiten

Gelegentlich kollidiert der Zirkus mit herausfordernden Umständen. Wenn beispiels­ weise der nächste Termin bereits steht, der Zirkustross aber auch. Vergangenen Sommer hielt die Polizei den Zirkus Fahraway auf, weil sie an einem Fahrzeug Mängel festgestellt hatte. Valentin Steinemann erinnert sich auch an einen Kreuzbandriss, den eine Artistin während einer Vorstellung erlitt. Programmänderung programmiert. «Ist jemand verletzt oder geht es

ihm nicht gut, ist das für die ganze Gruppe schwierig», weiss er. Valentin Steinemanns Spezialität ist der Seiltanz. Dazu ist eine Extraportion Mut vonnöten. Sagt er selbst. Es brauchte einige Jahre, bis er sich aufs Hochseil wagte. Eine Saison in sechs Metern Höhe: «Wenn ich mir meiner Sache nicht sicher wäre, würde ich es nicht tun.» Doch bekennt er auch, der erste Schritt auf das Seil sei der schwierigste. «Am Anfang hat das extrem viel Mut gebraucht.» Während einer Saison mit 80 Vorstellungen brauche es irgendwann sicher weniger Zeit, bis er den ersten Schritt mache. Herzklopfen habe er trotzdem. Immer.

In Erinnerungen schwelgen

All die gelebten Zirkusjahre sind in vielen Erinnerungen gespeichert. Es sei wunderbar, wenn im Publikum Anna Rossinelli sit-


MUT FOKUS

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ze oder Ursus und Nadeschkin. Den Austausch unter Künstlerinnen und Künstlern schätze er ausserordentlich. Unfassbar jedoch sei, was der Zirkus Fahraway in Dresden erleben dürfe. Vor drei Jahren trat er erstmals in Dresden auf. «Die erste Vor­ stellung war voll, die zweite übervoll und zur dritten kamen 1000 Leute», erzählt Steinemann mit einem Lächeln und einem Achselzucken, «es ist, als hätten wir in Dresden aus einem unerklärlichen Grund einen Fanclub.» Das Kernteam mit den vier Zirkus-Verrückten haucht seinem Fahraway immer wieder neues Leben ein. Benötigen sie für eine Produktion weitere Artisten, hilft ihnen ihr grosses Netzwerk. Aufgebaut über die Jahre hinweg. Wer denkt, ausgewählt werde nach rein fachlichen Kriterien, der irrt. «Wenn wir auf Tournee gehen, leben wir über eine längere Zeit auf engstem Raum

1 Hektik war gestern. 2 Ist das Wetter gut, wird im Freien getafelt. 3 Selbst ist die Frau – wie immer. 4 Das Winterquartier aus der Perspektive des Gästezimmers.

Beschattungssysteme

5 Ein alter Bus dient als Sitzungszimmer: Valentin Steinemann, Solvejg Weyeneth, Donath Weyeneth und Nina Wey (von links) 6 In solchen Momenten hält das Publikum den Atem an. 7 Valentin Steinemann reicht der Drahtseilakt nicht, es soll auch noch schaukeln. 8 Im Zirkus Fahraway erlebt das Publikum bewegte und bewegende Geschichten, die durchs Auge mitten ins Herz gehen.

zusammen», erklärt Valentin Steinemann, «darum muss es zwischenmenschlich einfach stimmen.» Alles andere wäre zu riskant. Viel zu riskant. ■

Feldstr. 13, 4104 Oberwil 061 401 03 22

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PUBLIREPORTAGE

Schöne Hülle für feinen Rum

Fotos: everyday

Für Coruba-Rum hat die bloch gruppe in Arlesheim ein Geschenkset, eine neue Website und weitere Marketingprodukte entwickelt. Dabei profitierte der Kunde von massgeschneiderten Lösungen aus einer Hand.

Das Coruba-Geschenkset mit der Flaschenbox, dem Flaschenhänger (links) und der Box für den Jigger (rechts).­

Der Schriftzug «Coruba» wurde hochgeprägt und zusätzlich mit UV-Lack veredelt.

Vom Online-Marketing bis zum hochwer­ tigen Druckerzeugnis bietet die bloch gruppe diverse hochstehende Dienstleistungen aus einer Hand an. Von den Kompetenzen der Arlesheimer Firmen-Gruppe konnte kürzlich die traditionsreiche RumMarke Coruba profitieren. Coruba steht für «Compagnie Rhumière de Bâle» und gehört zur Haecky-Gruppe in Reinach. Der feine Coruba-Rum, in Jamaica destilliert und ausgereift, wird im Keller der HaeckyGruppe gelagert und bekommt dort seinen letzten Schliff. Nach der Abfüllung wird jede Flasche mit viel Geschick einzeln und von Hand «gebastet» und erhält so das für

hat sich um das Projektmanagement, das Gestaltungskonzept und die Verpackungsgestaltung gekümmert und eine neue Website für Coruba konzipiert, gestaltet und technisch umgesetzt. Bei den Texten und sprachlichen Anpassungen waren die redaktionellen Spezialisten der BirsForum Medien behilflich. Für die Herstellung der Verpackung kamen die Fachleute der Druckerei Bloch und Gantenbein Verpackungen ins Spiel. «Unsere Spezialisten wurden schon in der Entstehungsphase in beratender Funktion zugezogen», erklärt Dominik Müller, Betriebsund technischer Leiter der Druckerei Bloch.

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Coruba typische Bastkleid. «Distilled and matured in Jamaica. Selected and blended in Basel. Seit 1889», schreibt Coruba in seiner Werbung.

Innovatives Konzept für Verpackungs- und Layoutlösungen

Die bloch gruppe durfte für Coruba ein Weihnachts-Geschenkset und diverse Mar­ ketingprodukte entwickeln und produzieren. Achim Kaufmann, Art Director der Werbeagentur everyday, hat das Projekt von A bis Z betreut und konnte dabei auf diverse Kompetenzen in der bloch gruppe zurückgreifen. Die Werbeagentur everyday


PUBLIREPORTAGE

Druckerei Bloch AG Talstrasse 40 · 4144 Arlesheim 061 701 19 00 · www.blo.ch

everyday Werbeagentur GmbH Malsmattenweg 1 · 4144 Arlesheim 061 271 20 00 · www.everyday.agency

Gantenbein AG Offsetdruck | Verpackung Talstrasse 40 · 4144 Arlesheim 061 319 97 97 · www.gantenbeinag.ch

BirsForum Medien GmbH Malsmattenweg 1 · 4144 Arlesheim 061 690 77 00 · www.birsforum.ch Die neue Website zeigt die Coruba Produkte auf einen Blick.

«Nach der Gestaltung des Designs durch everyday waren wir für den Druck, das Stanzen und Kleben der Packung verantwortlich», erklärt Dominik Müller. Oberstes Ziel war, eine hochwertige, funktionale, aber dennoch nachhaltige Verpackung herzustellen. Als Wunsch wurden Veredelungen und eine Haptik definiert, die einem Naturpapier entspricht.

Lösung für alle Bedürfnisse

«In der technischen Beratung konnten wir eine Lösung erarbeiten, die alle Bedürfnisse abgedeckt hat», sagt Dominik Müller. Der Naturcharakter konnte über einen technischen Kniff bewerkstelligt werden – und zwar über die Simulation eines Graskartons im Druckbild. Die Verpackung musste so konstruiert werden, dass ein Jigger – ein Messbecher zum Cocktail-Mixen – als Giveaway Platz hatte. Und ein Rezeptzettel sollte ebenfalls integriert werden. «Wir lösten dies mit einem Flaschenhänger», sagt Dominik Müller. Zu

den Herausforderungen bei diesem Auftrag gehörten das Timing, die Hochprägung des Schriftzuges mit UV-Lack und die Auswahl des richtigen und verfügbaren Materials. Alle Herausforderungen wurden – auch dank einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Kundin – bravourös gelöst. «Die Zusammenarbeit war stets fair und partnerschaftlich», bestätigt Aline Petermann, Brand Manager bei Haecky.

«Ich schätze das Engagement, die Kreativität und den offenen Austausch sehr.» Aline Petermann, Brand Manager Coruba

Petermann hat bei der bloch gruppe «die Freude und die Leidenschaft» gespürt, mit der an Projekten gearbeitet wird. «Das macht Lust auf mehr», kündigt Petermann weitere gemeinsame Projekte an. Die Erfolgsgeschichte von Coruba begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Handelsreisenden aus Basel, der in der

ganzen Welt Ausschau nach leckeren Dingen hielt. So gelangte er nach Jamaika, wo er den Rum entdeckte. Nach dem ersten Glas war ihm klar: Er musste dieses Getränk nach Europa bringen. So kehrte er mit Proben zurück in die Heimat, wo er im Jahr 1889 die Compagnie Rhumière de Bâle gründete – die Basler Rum Gesellschaft. Aus den Anfangsbuchstaben entstand der Markenname Coruba. Bis heute erfolgen das Blending sowie die Abfüllung in Reinach.

Ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte

«Schön, dass die bloch Gruppe mit ihren Marketingprodukten ein weiteres Kapitel zur Erfolgsgeschichte hinzufügen konnte», sagt Projektmanager Achim Kaufmann. Auch die Kundin Aline Petermann zeigt sich begeistert: «Vom Konzept bis zur fer­ tigen Verpackung – alles kommt aus einer Hand; und erst noch direkt aus der Re­ gion.» (zen) 1/2022 BirsMagazin

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GESELLSCHAFT EIN PERFEKTES WOCHENENDE

Mutprobe oder Hochgefühl?

Die einen fühlen sich unwohl, wenn sie den Himmel nicht mehr sehen, die anderen, wenn sie den Boden unter den Füssen verlieren. Wieder andere haben Respekt vor der Dunkelheit, dem Wasser oder vor grossen Tieren. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihren Mut herausfordern können. ■

Text: Sabina Haas, Fotos: Christian Jaeggi

Das Nidlenloch ist ein acht Kilometer langes Höhlensystem voller Überraschungen.

Einmal Unterwelt gefällig? Auf dem Solothurner Hausberg liegt auf 1274 m der Eingang zum «Nidlenloch», dem mit über acht Kilometern Länge wohl grössten Höhlensystem im Jura. Diese Höhlenwelt ist gegen eine Million Jahre alt und verdankt seine Entstehung den Schmelzwassern der Eiszeit. Nasse Füsse bekommt man aber trotzdem nicht, denn das Nidlenloch ist meist trocken. Obwohl der vordere, touristisch erschlossene Teil relativ einfach begehbar ist, sollte man Höhlengänge nie unterschätzen. Eher kalte Füsse könnten man bekommen, wenn man hört, dass es

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im Nidlenloch ein Labyrinth, einen Irrgang und einen Truggang gibt. Längere Touren bedürfen Höhlenerfahrung, da einige Abund Aufstiege am Seil zu bewältigen sind.

Berge von innen und von aussen

Wer sich also weiter in die Tiefen des Berges wagen will, sollte unbedingt eine Tour buchen. Diese gibt es ab einer Dauer von zwei bis drei Stunden bis zu der technisch anspruchsvollen und zwölf Stunden langen Variante «Einmal ganz nach unten und wieder hoch». Wer sich zutraut, das Nidlenloch auf eigene Faust zu erkunden, erhält

im Restaurant Hinter Weissenstein gegen Eintrittsgebühr und Depot einen Schlüssel für die Höhle. Sie kann nur während der Öffnungszeiten des Restaurants besucht werden; Mittwoch bis Samstag von 8.00 bis 21.00 Uhr und Sonntag von 8.00 bis 18.00 Uhr. In der schneefreien Zeit und ausser sonntags kann man mit dem Auto zufahren, mit öV führt der Weg nach Oberdorf SO, umsteigen auf die Gondelbahn und eine halbe Stunde nach Westen spazieren, immer den Schildern nach. Bei guter Sicht wird man gar mit einem herrlichen Blick auf die Berner Alpen verwöhnt.


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Nidlenloch-Führungen Tel. 032 636 36 61 / tour@nidlenloch.ch Eine Führung kostet für eine Gruppe bis max. 10 Personen CHF 690.– (inkl. Führung, Eintritt, Benützung Helm mit Lampe) 3

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Roger Muchenberger liebt beim Tauchen die Ruhe unter Wasser.

Lautlos Schweben – aber nicht im All

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1 Restaurant Hinter Weissenstein 2 –3 Eingang Nidlenloch 4–5 Höhlenimpressionen

Tatsächlich abtauchen kann man mit Roger Muchenberger, Leiter und Instruktor der Tauchschule Basilisk. «Das Schönste am Tau­ chen ist die Ruhe unter Wasser», schwärmt er. «Egal, wie viel Stress ich habe – wenn ich tauchen gehe, ist alles wieder gut.» Was für den erfahrenen Tauchinstruktor mit seinen mehr als fünftausend Tauchgängen Erholung und Glück pur ist, kann für Tauchanfänger ganz schön beängstigend sein. Wie atmet man durch dieses Ding? Funk­ tioniert es auch wirklich? Wie «rede» ich unter Wasser? Muchenberger hat Verständnis: «Der Mensch ist ein Luftatmer,

gehört eigentlich nicht ins Wasser. Und das Ertrinken ist eine Urangst im Menschen.» Mit viel Geduld bringen er und sein Team den Schülerinnen und Schülern bei, sich im Wasser sicher und eigenverantwortlich zu bewegen, sich richtig einzuschätzen und vor allem ruhig zu bleiben. Das Brevet hängt denn auch nicht von der Anzahl Tauchgänge ab, sondern davon, ob Muchenberger und seine Kollegen bei einem Schüler ein gutes Gefühl haben. Das hat sich bewährt; nicht umsonst hat es in der ältesten Tauchschule der Nordwestschweiz seit über vierzig Jahren bei der Schulung keinen einzigen Unfall gegeben. ➔ 1/2022 BirsMagazin

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A POINT KOLUMNE

■ Rudolf Trefzer Historiker und Publizist

Lieber Regenwurm Obwohl es schon etliche Jährchen her ist, erinnere ich mich noch gut an diese be­ sondere Mutprobe. In einer kleinen Runde von Schulfreunden bot einer zwanzig Franken, die derjenige erhalten sollte, der einen lebendigen Regenwurm essen wür­ de. Natürlich hat keiner von uns diese Mutprobe bestanden. Der Ekel war ein­ fach zu gross, trotz der verlockenden Aus­ sicht auf eine substanzielle Aufbesserung des Taschengeldes.

Grosse Gefahr Selbstüberschätzung

«Das Gefährlichste beim Tauchen ist die Selbstüberschätzung. Oder die Idee, man müsse den Helden spielen», so Muchenberger. Ein seriöser Taucher ist sich bewusst, dass er nie ausgelernt hat, denn auch erfahrene Taucher können in brenzlige Situationen geraten. Muchenberger erinnert sich an einen Strömungstauchgang im Rhein, bei dem er in beiden Beinen den Krampf bekam und sich auch sonst elend fühlte. «Da habe ich schon mit dem Leben abgeschlossen. Aber ich habe es überstanden.» In einer solchen Situation ist der Tauchpartner sehr wichtig, die eingeübte nonverbale Kommunikation. Aufgrund seiner Erfahrung kann Muchenberger heute sagen: «Ich höre es am Atmen, wenn es jemandem unter Wasser nicht gut geht.» Das könnte auch die ängstlicheren Schüler motivieren, den Sprung ins kalte Nass zu wagen. Wer sich lieber in die Lüfte statt in die Tiefen begeben möchte: •S egelfluggruppe Dittingen www.sg-dittingen.ch •F allschirmspringen in Grenchen www.skydivegrenchen.ch ■ auchschule Basilisk T www.tauchschule-basilisk.ch Ausbildungen nach CMAS-Richtlinien im Sporttauchen und Spezialdisziplinen

Dabei sollen Regenwürmer, wie ich in ei­ nem Buch über skurrile Lebensmittel gele­ sen habe, ziemlich gut schmecken. Dem würden wohl auch all die Menschen zu­ stimmen, die regelmässig Würmer und Insekten essen. Laut einer Schätzung der FAO (der UNO-Organisation für Ernäh­ rung und Landwirtschaft) sind das rund zwei Milliarden Menschen. Und es sollen noch mehr werden. Da die ressourcen­ schonende Züchtung von Würmern und Insekten dazu beitragen könnte, die wach­ sende Nachfrage nach tierischen Protei­ nen zu decken, gelten sie als Nahrungs­ mittel der Zukunft. Auch bei uns. Seit Mai 2017 dürfen in der Schweiz Heuschrecken, Grillen und Mehl­ würmer zum Verzehr verkauft werden. Natürlich kam mir da gleich die Mutprobe aus meiner Kindheit in den Sinn. Ich gab mir eine zweite Chance und besorgte mir die drei zugelassenen Insektenarten in tiefgekühlter Form sowie ein einschlägi­ ges Kochbuch. Dann lud ich ein paar wagemutige Gourmets zur kulinarischen Mutprobe ein. Es ging los mit einer Chili-Guacamole mit gebackenen Grillen, dann folgten eine Kürbiscrèmesuppe mit gebratenen Mehl­ würmern und ein asiatisches Nudelge­ richt mit Heuschrecken. Klingt gewöh­ nungsbedürftig, und das war es auch. Gleichwohl kann ich vermelden, dass wir alle diese Mutprobe locker bestanden haben. Aber es waren ja auch nicht leben­ dige Regenwürmer, sondern vertraute Ge­ richte, die nur mit je einer skurrilen Zutat angereichert waren. 1/2022 BirsMagazin

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Sonnige Ostern

Speisen wie im Orient

Die Tage werden länger und der Frühling naht. Die Küchenmann­ schaft im «Dreimädelhaus» ist für Sie bereit. Verpassen Sie nicht das traditionelle Fischbuffet à discrétion am Karfreitagmittag. Es erwarten Sie kalte und warme Fischspezialitäten und ein reich­ haltiges Dessertbuffet. Auch an den Ostertagen offeriert die Gast­ geberfamilie Achermann gluschtige Menus. Und bei jedem Mit­ tagsmenu ist ein reichhaltiges Salatbuffet à discrétion inbegriffen. Die Sonne in Aesch verfügt über eigene Parkplätze und lässt sich bequem mit dem 11er-Tram erreichen.

Mit seiner orientalischen Küche entführt Sie das Restaurant Adler in eine kulinarische Märchenwelt. Eine Fülle von aromatischen Gewürzen gibt jedem Gericht eine ganz besondere Note. Genies­ sen Sie im Dorfkern von Arlesheim die einzigartige Küche mit indisch-arabischem Einschlag. Nicht nur unser Fladenbrot aus Weizen- oder Dinkelmehl wird täglich frisch gebacken, im Adler ist sowieso praktisch alles hausgemacht – auch der Eistee und das Lassi. Auf der Karte entdecken Sie immer neue Gerichte.

Gasthaus zur Sonne Untere Kirchgasse 1 · 4147 Aesch Tel. 061 751 17 72 www.sonneaesch.ch Osterfeiertage geöffnet

Adler · Orientalisches Restaurant Hauptstrasse 15 · 4144 Arlesheim Tel. 061 703 11 00 www.adler-restaurant.ch

Der Chef kocht Ihr Lieblingsgericht

Neue Frühlingskarte eröffnet die Terrassensaison

Gibt es Lieblingsgerichte aus Ihrer Kindheit, an die Sie sich nicht wagen und die auch sonst niemand für Sie kocht? Lieben Sie Kut­ teln oder Innereien nach Grossmutter Art? Ist Ihnen ein Sauer­ braten zu aufwändig? Geben Sie Ihr Wunschmenu rechtzeitig be­ kannt und der Chef des Hauses kocht es mit seinem Team extra für Sie und Ihre Freunde. Verraten Sie Ihren Gastgebern Jean Daniel Moix und Julia Thiele, was Sie sich wünschen, und lassen Sie sich überraschen. Auf Vorbestellung zaubern die Gastgeber mit Leiden­ schaft und Herzblut auch ein Menu Surprise auf den Tisch.

Die Frühlingskarte lädt wieder zum saisonalen Genuss ein. Die Dorfterrasse ist aus dem Winterschlaf erwacht; alle warten sehnsüchtig darauf, unter freiem Himmel zu speisen. Nebst den «Ochsen-Klassikern» bereichern kreative Frühlingsgerichte die Karte – etwa Appenzeller Entenbrust mit Kräuterseitlingen oder ein gabelzarter Kalbsschulterspitz an cremiger Bärlauchsauce. Der saisonale Butcher’s Cut ist ein Teres Major, zart und saftig aus der Rindsschulter geschnitten. Da dürfte die Entscheidung nicht leichtfallen.

Gasthof Schlüssel Julia Thiele & Jean-Daniel Moix Hauptstrasse 29 · 4153 Reinach Tel. 061 712 33 00 www.schluessel-in-reinach.ch

Hotel Gasthof zum Ochsen Tel. 061 706 52 00 gasthof@ochsen.ch www.ochsen.ch Fleischgenuss mit Familientradition

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TA DA A A A A ! Ein Gasthof für alle Schön und mächtig steht der Gasthof Rebstock im Dorfzentrum von Muttenz. Freunde, Paare, Familien, Geschäftsleute, Sportle­ rinnen – alle fühlen sich wohl in der Traditionsbeiz. Die Karte ist vielfältig und der Saison angepasst. Zu Spezialitäten aus der fran­ zösisch-mediterran geprägten Küche gehören «Les trois filets», Chateaubriand oder das allseits beliebte Kalbs-Cordon bleu «Reb­ stock», serviert mit Gemüsebouquet und Pommes frites oder Kalbsleberli – fein und butterzart. Gasthof zum Rebstock Kirchplatz 7 · 4132 Muttenz Tel. 061 461 04 60 info@rebstockmuttenz.ch www.rebstockmuttenz.ch

αλώς ορίσατε!

Wenn Sie jetzt nur spanisch verstehen, liegen Sie falsch. Gern sagen wir Ihnen bei einem Glas Amethystos, was der griechische Titel be­ deutet. Oder wir sagen es gleich: «Herzlich willkommen!» Das ist bei uns täglich gelebte Gastfreundschaft. Was gibt es Schöneres, als sich mit einem butterzarten Osterlamm verwöhnen zu lassen? Vorab einige Spanakopittakia (Spinatkäseteigtaschen), danach ein ganzer Tintenfisch vom Grill und als Krönung wie gesagt das Oster­ lamm. Wann haben Sie Zeit? Die Familie de Feo freut sich auf Sie. Griechische Taverne Hauptstrasse 31 4142 Münchenstein Tel. 061 411 08 01 info@griechische-taverne.ch www.griechische-taverne.ch

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GESELLSCHAFT ZU TISCH | EINKAUFSKORB

Rettet den «Ochsen»! Dieser Aufruf hat ein ganzes Dorf, die Region und zahl­reiche passionierte Beizengänger mobilisiert. Aber der Reihe nach. ■

Text: Martin Jenni, Foto: Christian Jaeggi

«Ochsen»-Wirt mit Leib und Seele: Markus «Stocky» Stocker.

Freude herrscht unter den Einheimischen über die Wiedergeburt ihres «Ochsen» in Oltingen. Der gebürtige Sissacher Markus Stocker vulgo Stocky hat der verwaisten Dorfbeiz vor etwas mehr als drei Jahren neues Leben eingehaucht. Geboten werden eine schlichte Küche, eine kleine Weinauswahl, diverse Konzerte (Dominik Schürmann, Stiller Has und andere Musikgrössen waren schon hier) und kontinuierliche Herz­lichkeit. Zum Ess-Pflichtprogramm der Stammgäste gehört der Elsässer Flamm­ kuchen, dessen Rezept Stocky von seiner Mamama aus Strasbourg übernommen hat und der sehr beliebt ist. Am Tage des Herrn lockt der Sonntagsbraten, unter der Woche warten Wurstsalat, Schwarten­ magen und auch mal ein Edelstück vom Rind auf Beizengänger mit Appetit. Das zarte Fleisch liefert der Nachbar, die Metzgerei Rickenbacher, der nur Viecher von den umliegenden Weiden schlachtet. Der Kreis schliesst sich. Ein «zum Wohl» auf den «Ochsen», der in den letzten zwei Jahren von den Covid-Unwettern nicht ver-

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schont geblieben ist. Damit dem «Ochsen» nicht die Luft ausgeht, hat der Wirt zu einer Spendenaktion aufgerufen, die vom Dorf und von zahlreichen «Ochsen»-Freunden aus der Region mitgetragen wird. Am Mittwoch, 23. März ist die Sammel­aktion abgeschlossen. Kommen die erforderlichen CHF 50 000.– zusammen, geht’s mit dem «Ochsen» weiter, kommen sie nicht zu­sammen – aber daran will in diesen Tagen niemand denken. Per Mitte Februar, also 40 Tage, 15 Stunden, 20 Minuten und 46 Sekunden vor dem Finale, lag der Kontostand bei CHF 39 935.–. Das macht Mut – der kurz vor Druckbeginn dieser Ausgabe belohnt wird. Die CHF 50 000.– sind erreicht. Applaus! ■

Rauchzeichen ■

Text: Martin Jenni, Foto: zVg

Was so nicht stimmt und doch wieder, aber ein guter Einstieg in den Text ist, um als Leser neugierig zu werden. Die RäucherManufaktur von Luca Baur überzeugt mit handwerklichem Geschick, mit Qualitätsprodukten, gepaart mit seiner Leidenschaft, die er vor einigen Jahren in der Räucherkammer seines Onkels entdeckt hat, der ihm die Kunst des Räucherns beibrachte. Aus der Passion, aus seinem Hobby entwickelt sich mit der Zeit ein Beruf, von dem Luca Baur sein Einkommen prästieren will, was in Zeiten wie diesen Mut erfordert. Wer auf Qualität setzt, ist bei Luca Baur an der richtigen Adresse. Er kauft direkt bei den Produzenten Bio-Lachs aus Irland und Sockeye Wildlachs aus Alaska ein, um die Rohlachse mit seinen Rezepten, Gewürzen, Kräutern, die er als gelernter Gartenbauer selber züchtet, und mit feinem Buchenholzrauch zu geräucherten Delikatessen zu verfeinern. Mir persönlich schmeckt der Wildlachs besser, weil er weniger fett ist und subtilere Aromen hat. Novizen, die diese Lachse verkosten, werden wohl nie mehr auf billige Zuchtlachse ausweichen. Apropos schmecken: Luca Baur hat mir irische Austern empfohlen, die er ab und zu fangfrisch verkauft. Noch nie habe ich irische Austern gegessen und noch nie war ich von Austern so begeistert wie von diesen. ■

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BETTGESCHICHTE GESELLSCHAFT

Es muss nicht immer Italien sein Wer sich kurz – oder auch etwas länger – erholen möchte und keine Lust hat auf lange Staus, der wende sich doch nach Westen, dem guten alten Jura zu. Genauer gesagt: dem Hôtel de la Chaux-d’Abel in La Ferrière. ■

Text: Sabina Haas, Fotos: zVg Was man hier unbedingt probieren muss: •D ie hausgemachten Meringues – natürlich mit Double Crème! •D ie Biere aus der kreativen, kleinen BFM-Brauerei in Saignelégier •D as Käsebuffet (bis zu dreissig verschie­ dene Sorten aus dem Maison du fromage Sterchi) – jeden Mittwoch­ abend mit Gschwellti und Salat www.hotellachauxdabel.ch www.sterchi-fromages.ch

Im Salon trifft man sich zum Plaudern, Lesen, Spielen oder einfach zum Sein; im Hintergrund der Speisesaal.

Wunderbar ruhig auf einem Hügel gelegen – das Hôtel de la Chaux-d’Abel.

Es sind nicht die Betten, die so herrlich nostalgisch knarzen, sondern die alten Parkettböden in einigen der Zimmer, die Namen tragen wie «La clairière» oder «La matinale» und entsprechend dekoriert sind, mit leichter Hand, viel Holz und ab und an einem antiken Sofa. Fernseher sucht man im Chaux-d’Abel vergebens; wer irgendwo hineinstarren möchte, setze sich in den Salon mit dem echten Cheminée, in dem ein echtes Feuer brennt, das man, hält man sich an die Regeln, auch selber entfachen darf. Hier kann man in den prächtigen Sesseln stundenlang lesen oder an einem der Tischchen Scrabble spielen, bis es Zeit ist, fürs Abendessen in den Speisesaal mit dem imposanten Kachelofen zu wechseln.

saisonal wechselnde Kollektion an BFMBieren mit innovativen Geschmacksrichtungen. Oder haben Sie schon mal ein Bier getrunken, das ein wenig nach chinesischem Rauchtee schmeckt? Und dann die Freiberge! Im Winter locken die Loipen, oder für alle, die lieber auf Abwegen wandern, die Schneeschuhe, die man hier mieten kann. In schneelosen Zeiten entzücken die Weiden mit den grossen Tannen, unter denen Pferde dösen, und vor der Haustüre, im fast schon parkartigen Garten, erinnert eine Boulebahn an den letzten Italien- oder Südfrankreichurlaub. Nur, dass man von einem Aufenthalt im Chaux-d’Abel erholter nach Hause zurückkehrt, weil, eben – genau: der Stau ... ■

Dort ist weiss aufgedeckt, und statt einer Speisekarte liegt das Menu auf dem Tisch, frisch ausgedruckt, ebenso frisch wie die Gerichte, die auf den Tisch kommen. Die Wirtin legt Wert auf regionale Produkte, der umfangreiche Gemüsegarten mit dem malerischen Steinmäuerchen steuert einiges dazu bei.

Es schöpft der Gast

Der Hauptgang mit Fleisch, Beilagen und zwei verschiedenen Gemüsen wird auf einer grossen Platte auf den Tisch gestellt, schöpfen tut der Gast selbst. Zwei Weine empfiehlt die Chefin zu jedem Essen, einen Schweizer und einen Europäer. Solche aus Übersee findet man hier nicht, dafür eine

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PrimaNatura – der Bio-Frischeladen im Herzen Arlesheims Bio-Vollsortiment nennt sich das Angebot von PrimaNatura. Schwer­ ­punkt wird bei uns auf Demeter-Produkte gelegt. Demeter-Ge­ müse und -Früchte, Brot und Käse, die Kundschaft findet alles für vegane sowie für gluten- und laktosefreie Ernährung. Ergänzt wird das Angebot durch ein beeindruckendes Non-­Food-Sortiment. Bei Abgabe dieses Inserates erhalten Sie 10 Prozent auf Ihren Einkauf ! PrimaNatura Dorfplatz 4 · 4144 Arlesheim Tel. 061 703 02 01 Mo bis Fr 8.30 –18.30 Uhr Sa 8.30 –16.00 Uhr

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Ostern kann uns dieses Jahr keiner nehmen, höchstens wegessen.

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PUBLIREPORTAGE

Der Standort Birsstadt wird gezielt gefördert Der Verein Birsstadt hat sich in den letzten zwei Jahren intensiv mit dem Thema Standortförderung beschäftigt. Daraus sind ein Flyer und eine Website entstanden, auf welchen die wichtigen Informationen zum Standort Birsstadt präsentiert werden. bensräumen und prosperierenden Arbeitsgebieten ist einmalig. Nun müssen wir uns noch besser vermarkten.»

Fotos: zVg Verein Birsstadt

Nachhaltige Raumentwicklung

Eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale der Birsstadt: der Hafen Birsfelden.

Bei einem Austausch mit der Standortförderung Baselland fiel auf, dass zwischen den zehn Gemeinden des Vereins Birsstadt und dem Kanton eine Informationslücke besteht: Angaben zur Qualität des Wirtschaftsraums entlang der Birs von Grellingen bis Birsfelden fehlten. Um diese Lücke zu füllen, organisierte der Verein einen Workshop mit regionalen Unternehmern. Vier Fragen standen dabei im Zentrum: Was bietet die Region Birsstadt? Welches sind die Höhepunkte? Gibt es einen gemeinsamen Nenner? Wer soll angesprochen werden? Das Resultat des Workshops ist eine Liste wichtiger Erkenntnisse und Alleinstellungsmerkmale. So wurde die Nähe zur Uni/ETH, den Fachhochschulen sowie zur Interna­ tional School Basel (ISB) für Unternehmer als elementar eingeschätzt. Man war sich einig, dass die Gewerbegebiete ihre Profile vor allem in regionaler Hinsicht schärfen müssen. Die Nähe zu Basel-Stadt, Deutschland und Frankreich und die guten Verkehrs­ anbindungen sind wichtige Standortfaktoren. Im Verkehr fehlt eine Velovorzugsroute,

und bei den Tangentialverbindungen gibt es Defizite. Handlungsbedarf sieht man auch bei der Schaffung von Mischzonen, der Kombination von Wohnen und Arbeiten, bei den hohen Leerständen in den Gewerbeliegenschaften so­wie bei bezahl­ barem Wohnraum für Mitarbeitende. Die zehn Gemeinden möchten eine Plattform aufbauen, auf der wichtige Informa­ tionen abgerufen werden können. Christof Hiltmann, Präsident des Vereins Birsstadt, ist überzeugt: «Die Region Birsstadt hat für Unternehmen unglaublich viel zu bieten. Die Kombination aus attraktiven Le-

Gleich, ob es sich um bereits stark entfal­ tete Standorte wie etwa das Techcenter Kägen in Reinach, um neue Entwicklungsgebiete wie Aesch Soleil oder das sich rasant entwickelnde Waren- und Zollfrei­ lager auf dem Dreispitz-Areal handelt: Es geht um Arbeitsplätze, um die Schaffung neuen, bezahlbaren Wohnraums, um gut erreichbare, qualitativ hochstehende Bildungsinstitutionen sowie um die Lösung verkehrstechnischer Aufgaben. Herausfordernd ist die unmittelbare Nähe zum Landschaftsgebiet der Birs, mit dem rücksichtsvoll umgegangen werden soll. Das gilt etwa auch für das Areal Wydeneck in Dornach, das schrittweise vorangetrieben wird. Im Zentrum steht Raum für Wohnen und Arbeiten – aufbereitet mit einer weitsichtigen und nachhaltigen Raumplanung. Die industrielle Nutzung wird dabei durch gewerbliche Nutzung abgelöst. Der Wohnanteil soll grosszügig ausgebaut werden, womit eine Öffnung des Raumes einhergeht und somit der Bevölkerung zugänglich gemacht wird. Der Verein Birsstadt wird in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Standortvermittlung übernehmen. (cf)

Verein Birsstadt

Das Areal Wydeneck Dornach wurde für zehn Jahre in eine Zwischennutzung freigegeben.

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Während der Operation sicher und gut schlafen Eine Narkose ist heute dank moderner Medikamente und bester Überwachung sicher und nebenwirkungsarm. Patientinnen und Patienten sind beim Anästhesie-Team des Bethesda Spitals in besten Händen. Der künstliche Schlaf bei einer Operation hat für viele Menschen etwas Unheimliches. Umso wichtiger ist die sorgfältige Vorbereitung. Das beste Mittel gegen Ängste ist die Vorbesprechung. «In der Narkosesprechstunde zeigen wir auf, dass heutzutage eine Narkose ein sicheres Verfahren ist. Dies, weil wir Herz, Kreislauf und Lunge mit modernsten Geräten ständig überwachen. So gewinnt man viel Sicherheit», erklärt Dr. Henrik Sjöström, Chefarzt Anästhesie am Bethesda Spital. Im Vorgespräch können Fragen gestellt und Bedenken aus dem Weg geräumt werden.

«Das beste Mittel gegen Ängste ist die Vorbesprechung in der Narkosesprechstunde» Dr. Henrik Sjöström, Chefarzt Anästhesie am Bethesda Spital

Anschliessend stellen die Narkosespezialisten den Medikamentenmix massgeschneidert auf die individuellen Gegebenheiten zusammen. «Bei der Dosierung berücksichtigen wir Geschlecht, Grösse und Gewicht sowie allfällige Nebenerkrankungen.» Um zu sehen, wie tief der Schlaf ist, messen die Anästhesistinnen und Anästhesisten kontinuierlich die Hirnströme und beobachten jeden einzelnen Atemzug. So sehen sie laufend, wie der Körper auf die Medikamente reagiert und können bei Bedarf sofort intervenieren. Das Anästhesie-Team gibt alles, um auch in der Narkose-Einleitung eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. «Wir versuchen, die Patientinnen und Patienten in dieser Ausnahmesituation etwas herunterzuholen. Dafür arbeiten wir mit Musik und Ablenkung. So erinnern wir sie beispielsweise an die letzten Ferienerlebnisse und achten auf eine positive Wortwahl. Das ist hilfreich.» Dank der technisch-fachlich hochstehenden Überwachung und der empathischen Begleitung geben sich viele beim Aufwachen erstaunt, wie gut es gelaufen ist.

Nach der Narkose rasch wieder auf den Beinen Noch immer fürchten einige, während der Operation zu erwachen. Gerade weil die Narkose so sicher geworden ist, können nun auch Patientinnen und Patienten mit komplexen Erkrankungen von einer Operation profitieren. Das war früher nicht möglich. In vielen Fällen wird auch in Teilnarkose operiert. Im Bethesda Spital hat diese Methode eine lange Tradition. «In den Neunzigerjahren wurden praktisch alle Eingriffe in Teilnarkose durchgeführt. Wir haben das aufgenommen und weiterentwickelt. Wenn es geht, bieten wir immer diese Variante an.» Insbesondere bei Betagten mit Mehrfacherkrankungen sei diese Methode schonender, medizinisch aber die Voll- und Teilnarkose etwa gleichwertig, führt Anästhesist Dr. Sjöström aus. Eine Narkose ist heute gut verträglich Weil die Narkose-Medikamente äusserst kurz wirksam sind, erholen sich die Frischoperierten meist rasch. Nach einem kurzen Eingriff ist man in der Regel nach wenigen Stunden schon wieder auf dem Weg nach Hause. «Natürlich fühlt man sich in den ersten Stunden noch etwas müde. Das geschieht aber nicht nur wegen der Narkose, sondern immer in Kombination mit der Operation.» Und weil bereits während der Narkose prophylaktisch Medikamente gegen Übelkeit gegeben werden, ist das Wohlbefinden heute viel besser. Ganz allgemein muss man sich weder vor einer Narkose selber noch vor deren Langzeitwirkungen fürchten. So haben etwa Studien gezeigt, dass eine Anästhesie die Vergesslichkeit bei einer Demenz nicht verstärkt. Stephanie Weiss

Kontakt Anästhesiologie

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2,99 Millionen Franken für das sportliche Baselbiet

Fotos: zVg

Die Anzahl an Swisslos Sportfonds-Gesuchen reduzierte sich aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr deutlich. Trotzdem zahlte der Kanton Basel-Landschaft aus dem Erlös von Spielgeldern 2,99 Millionen Franken an den kantonalen Breiten- und Leistungssport aus.

Eine Junioren-Mannschaft des FC Münchenstein vor einem der neuen Fussballtore

Vereinspräsident Tobias Hofer

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich in den Jahresabschlusszahlen des Swisslos Sportfonds Baselland: Insgesamt 592 Anträge trafen beim Sportamt Baselland ein (Vorjahr: 815), die zu einer Auszahlung von 2 992 100 Franken führten (Vorjahr: 3 692 308 Franken). Die Rückgänge zeichnen sich nicht in allen Kategorien gleichermassen ab. Vor allem wurden bedeutend weniger Sportlager und Sportveranstaltungen durchgeführt. Relativ unver-

täglich von mehreren Juniorenteams für Spiele und Trainings in Nutzung und natürlich ein elementarer Bestandteil des Sports, gibt Präsident Tobias Hofer Auskunft. «Egal, ob A-Junior oder G-Junior: Jeder Spieler ist froh und dankbar, wenn Tore in gutem Zustand vorhanden sind», ergänzt der Münchensteiner. Durch die Unterstützung aus dem Swisslos Sportfonds sei es dem Verein zusätzlich möglich, den Mitgliedern ein umfassendes Angebot mit gescheitem Trainingsmaterial, einer guten Ausrüstung und gut ausgebildeten Trainern zu einem kostengünstigen und fairen Preis anzubieten. «Ohne diese Gelder müsste unser Verein die finanziellen Mittel über Mitgliederbeiträge generieren, was wiederum die Familien stärker belasten und einigen vielleicht auch die Möglichkeit nehmen würde, sich in der Freizeit fussballerisch und eingebettet in einem Verein aktiv betätigen zu können», schliesst Hofer seine Ausführungen. (zVg)

Swisslos Sportfonds – Was ist das? Neben der Gewinnausschüttung an die Gewinnerinnen und Gewinner von Glücks­ spielen zahlt die Swisslos jährlich rund 400 Millionen Franken an kantonale Lotterieund Sportfonds. Diese kantonalen Gefässe dienen dazu, den jeweiligen Gewinnanteil an kantonale, gemeinnützige Projekte um­ zuverteilen. Der Sport im Kanton BaselLandschaft erhält zurzeit 30 %, die rest­ lichen 70 % gehen an den Kultur- und Sozialbereich. Auskunft: Christian Saladin, Stv. Leiter Sportamt Baselland, Tel. 061 552 14 01, christian.saladin@bl.ch Mehr im Internet: www.sport-bl.ch

ändert blieben dagegen die Gesuche für Sportmaterial, Sportanlagen und Jahresbeiträge für Vereine.

Vielseitige Einsatzbereiche

Die ausbezahlten Beiträge kommen in unterschiedlichen Kategorien zum Einsatz. Bei­spielsweise flossen Beiträge zugunsten kan­tonaler Sportanlagenprojekte (727 852 Fran­ken), für Veranstaltungen im Kantonsgebiet (649 665 Franken), zugunsten Ju­ gendsportlager (195 643 Franken), für kanto­ nale Vereine beziehungsweise Verbände und Leistungsstützpunkte (474 856 respektive 445 400 Franken) oder für Leistungssport treibende Athletinnen und Athleten (286 502 Franken). Die Investitionen in Sportmaterial nahmen im Vergleich zum Vorjahr mit Gesamtausgaben von 190 541 Franken wieder zu. Ein Beispiel für einen von den Auszahlungen profitierenden Verein ist der FC Münchenstein, welcher dank der Unterstützung des Swisslos Sportfonds zwei alte Tore ersetzen und den Junioren zwei zusätzliche Tore zur Verfügung stellen konnte. Die neuen Tore seien aktuell von April bis im Oktober

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FRÜHLING 2022

Frisch, fröhlich und freudig in den Frühling So viele Aktivitäten wie in den nächsten Wochen hat das Kloster noch nie gehabt. Bestimmt wird Ihnen das eine oder andere Angebot zusagen. Wenn Sie nicht fündig werden, schauen Sie sich die fröhlichen Bilder der Ausstellung an und lassen Sie sich von den Gedichten von Elias Dahler berühren. ■

Text: Jay Altenbach-Hoffmann, Fotos: zVg auch sonntägliche «Matinée-Konzerte» von 11.00 bis 12.00 Uhr stattfinden, mit der Möglichkeit, danach das festliche Sonntagsmenu zu geniessen. Das erste Konzert findet am 1. Mai mit Darina Ablogina aus Russland und Liane Sadler aus Australien an den Traversflöten bei barocken Klängen statt. Ein weiteres Sonntagskonzert ist für den 22. Mai mit dem Brezza Ensemble angesetzt.

Stunden im Garten

Im Kloster weht ein frischer Wind. Die farbigen Gestalten, Sprüche und Texte an den Wänden lassen trübe Gedanken verschwin­ den. Die Künstlerinnen und Künstler von Ich bin da haben Grossartiges geleistet und lassen unsere Herzen freudig hüpfen. Die umtriebige Barbara van der Meulen, Programmleiterin des Klosters Dornach, hat ein spannendes Frühlingsprogramm zusammengestellt und die Gastronomie wird dazu vermehrt thematisch passende Menus anbieten. Eine rechtzeitige Anmeldung für alle Events ist ratsam.

Sonntagsbrunch

Mike Stoll hat wieder zugesagt, das Kloster mit seinen religionshistorischen Ausführungen zwischen den Gängen zu bereichern. Ein erster Abend ist für den 28. März zu den Frühjahrsmythen und Osterbräuchen geplant. Der 10. Mai steht unter dem Motto «Eva und der Apfel – Menschwerdung einmal anders». Wer Mike Stoll schon erlebt hat, weiss, dass seine Ausführungen alles andere als langweilig sind. Freuen Sie

sich auf einen vergnüglichen Abend mit österlichen Menukreationen. Mit einem weiteren Klosterfarbendinner von Nina Gautier am 7. April zum Löwenzahn feiern wir den definitiven Frühlingseinzug. Am 10. April findet zum ersten Mal im Refek­ torium ein Sonntagsbrunch für die ganze Familie statt. Knusprige Brote, frische Zöpfe, Eier vom Bauern der Region, Konfitüren aus dem eigenen Obst und viele weitere Köstlichkeiten stehen für die Gäste bereit. Anschliessend an den Brunch freut sich das Kultur-Team, Sie kostenfrei durch die aktuelle Ausstellung «Lass uns teilen – gifty gifty» zu führen. Zum ersten Mal werden

Brezza Ensemble

Nach dem grossen Erfolg der SilvesterKrimi-Lesung findet am 15. Mai von 17.00 bis 18.30 Uhr eine weitere Lesung mit Matthias Schuppli, dem bekannten Schauspieler und Sprecher, statt. Er wird aus Hermann Hesses Buch «Stunden im Garten» in Begleitung von Hans Martin Ulbrich an der Oboe und am Englischhorn rezi­ tieren und Sie in die Frühlingspracht des Klostergartens entführen. Bei einem an­ schlies­sen­den Abendessen lassen sich diese poetischen Impres­sionen wunderbar ausklingen. ■ KLOSTER DORNACH Restaurant Hotel Kultur Kirche Amthausstrasse 7 · 4143 Dornach Tel. 061 705 10 80 · info@klosterdornach.ch www.klosterdornach.ch Öffnungszeiten Täglich geöffnet von 7.00 –22.00 Uhr Take-Away Montag bis Samstag: 11.30 –14.00 Uhr

Stiftungsrat Lorenz Altenbach, Dornach, Präsident Thomas Kunz, Dornach, Vizepräsident Hans Abt, Dornach Wanda Bürgin, Liestal Bernhard Meister, Dornach Daniel Müller, Dornach Heinz Müller, Dornach Kevin Vögtli, Dornach 1/2022 BirsMagazin

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BLICK INS KLOSTER

Die Drei von der Rezeption Wer im Kloster isst, übernachtet oder ein Seminar organisieren möchte, begegnet in der Regel einer der drei Frauen an der Rezeption: Petra Maier, Michèle Schoch und Jénay Vogel bilden das Trio, welches neu an 365 Tagen Wünsche und Fragen der illustren Gäste im Kloster entgegennimmt. ■

Text: Jay Altenbach-Hoffmann, Foto: Martin Staub

Von links: das Rezeptions-Trio Petra Maier, Jénay Vogel und Michèle Schoch

Bereits in aller Frühe um 6.30 Uhr ist die Rezeption besetzt. Petra Maier oder eine ihrer Kolleginnen bereiten das Frühstücksbuffet für die Hotelgäste vor. Sie holt die Schüsseln mit Obst, Teller mit Aufschnitt und Käse aus der Küche, richtet Brot und Gip­feli her und stellt die beliebten, selbstgemachten Klosterkonfitüren auf die Tische. Auch Spezialwünsche werden nach Möglichkeit erfüllt, während an der Rezeption das Telefon zwischendurch klingelt und erste Gäste auschecken, um ihren Flieger rechtzeitig zu erreichen. «Das ist, was unsere Arbeit so abwechslungsreich macht», sagt Petra Maier lachend, während eine Hochzeitsgesellschaft aufgeregt durch die Rezeption Richtung Zivilstandsamt geht. Sie ist als administrative Leiterin und Stellvertreterin von Klosterleiter Jonas Rapp auch für die Einsatzpläne und Buchhaltungsabschlüsse zuständig. Nebenbei bietet sie Handwerker auf, wenn der Lift nicht fährt oder eine Lampe nicht brennt. Dann

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gibt sie Anweisungen an Menschen, die im Kloster eine Strafe mit gemeinnütziger Arbeit abarbeiten und kontrolliert diese.

Langeweile komme nie auf

Jeder Tag sei wie ein Überraschungsei, nie wisse sie, was der neue Tag bringe, meint Petra Maier, obwohl sie schon seit über elf Jahren das Gesicht hinter der Rezeption sei. Genau dieser Reichtum an Abwechslung gefällt auch Michèle Schoch, welche ihr Pensum nach und nach ausbauen konnte und auch bereits seit sechs Jahren die Vertretung von Petra Maier übernimmt. Nach einem Sprachaufenthalt hat sie vorübergehend in der Gastronomie gearbeitet und festgestellt, dass ihr diese Arbeit richtig Spass mache. «Hier im Kloster gehen so viele unterschiedliche Menschen ein und aus: Während einer Tagung im Goethe­ anum schätzen viele Gäste die Ruhe im Kloster. Illustrere Besucherinnen und Be­ sucher der Art Basel mussten sich zuerst

einmal mit Gemeinschaftsduschen auf dem Gang anfreunden», weiss Michèle Schoch. Ganz andere Bedürfnisse an das Rezeptionsteam hatte im Sommer eine Gruppe von Wanderern, die anstelle von Weihrauch einen Duft von Muskelrelaxans im Kloster verbreiteten. Sie wollten wissen, wo sie ihre Sportwäsche aufhängen könnten. Da es keinen öffentlichen Trocknungsraum gibt, zierten farbige Sporttrikots am Abend die Hausfassade. Neu im Team ist Jénay Vogel, die ihre Ausbildung als Filmemacherin abgeschlossen hat. Nach ihrem Masterabschluss an der Hochschule Luzern suchte sie nach einer neuen Herausforderung und freut sich auf Geschichten, die sie in ihren zukünftigen Filmen zeichnerisch und filmisch verar­ beiten kann. Jénay Vogel ist gespannt auf die kommenden Kunst-, Musik- und Din­ ner­events, welche den Betrieb mit immer neuen und spannenden Menschen beleben. ■


BLICK INS KLOSTER

Lass uns teilen – gifty gifty An der Vernissage haben es die Künstlerinnen und Künstler von Ich bin da geschafft, Herzen zum Hüpfen und zu neuen Gedanken anzuregen, und Cynthia Thommen begeisterte alle mit ihrem zauberhaften Harfenspiel. ■

Text: Jay Altenbach-Hoffmann, Foto: Sascha Jeger

AGENDA ​ ULINARIUM MIT MIKE STOLL C 3-Gang-Menu mit Apéro und religions­ historischen Ausführungen zwischen den Gängen (exkl. Getränke), CHF 65.–, Reservation Montag, 28. März Frühjahrsmythen und Osterbräuche oder Wie der Hase zum Ei kam . . . Dienstag, 10. Mai Eva und der Apfel – Menschwerdung und Sündenfall einmal anders! MENU MUSICA Letzter Dienstag im Monat, 12.30 –13.00 Uhr, Klosterkirche Dienstag, 29. März Veränderung und Abwandlung Nadia Belneeva (Flügel) und Hristo Kouzmanov (Violoncello) Werke von Ludwig van Beethoven und Helene Liebmann

Vernissage in der Klosterkirche am 6. Februar

einer tuberösen Sklerose geboren wurde. Am Sonntag, 2. April liest Walter Beutler, Rollstuhlfahrer, Buchautor und Poet, einige der berührendsten poetischen Texte von Elias Dahler vor. Elias Dahler leidet seit Geburt an einer Cerebralparese und schreibt seine Texte mittels Augensteuerung an seinem Computer. Die Lesung wird mit Harfenklängen von Cynthia Thommen bereichert, die seit dem dritten Lebensjahr Harfe spielt und im Haus Anfora in Dornach lebt. An der Finissage am 24. April finden sich nochmals alle Mitwirkenden unter dem Motto «Ich freue mich händeringend auf dich» zusammen und laden alle Interessierten zu einem feierlichen Abschluss dieser bemerkenswert inspirierenden Ausstellung ein. ■ Übrigens stammt die Wortkreation «Lass uns teilen – gifty gifty» von Michael Piatti, verstorbener Sohn des Grafikers Celestino Piatti. Er bot seiner Schwester Sabine an, ein von beiden äusserst begehrtes beleg­ tes Brötchen «50 / 50» zu teilen.

Dienstag, 31. Mai Arien von Mozart bis Puccini Aneta Ruková (Sopran) und Josef Kratochvíl (Flügel) JAZZ & SOUL AFTERWORK Letzter Donnerstag im Monat, 18.30 –20.00 Uhr. Barbetrieb ab 18.00 Uhr. Donnerstag, 31. März switalo jazz Simone Bollini (p), Lucio Marelli (dr), Attilio Troiano (sax/fl/voc), Giuseppe Venezia (b) Donnerstag, 28. April INEZONA Ines Brodbeck (git/voc), Fabian Gisler (b) Donnerstag, 26. Mai Nicole Johänntgens «Henry III» Nicole Johänntgen (sax), Lukas Wyss (tb) Jon Hansen (tuba), Clemens Kuratle (dr) EIN ABEND MIT . . . Mittwoch, 6. April, 18.00 –19.00 Uhr, Kirche (Chorraum) . . . Johannes Schleicher (Theologe) «Mystische Spiritualität für heute»

Nicht schlecht haben die Gäste gestaunt, als an der Vernissage der Beichtstuhl in eine Seelendusche umgewandelt wurde. Gemusterte Kissen und poetische Sätze zieren die Kirchenbänke. Aber vor allem wurden die Altarbilder mit bunten Bildern verhüllt und lassen uns vor lustigen Kreaturen schmunzeln. Eine Wohltat bei diesem trüben Wetter und in dieser schwierigen Zeit, meinte eine Besucherin. Im Anschluss genossen die Gäste den Apéro und die Möglichkeit, sich in aller Ruhe in die eindrücklichen Texte von Elias Dahler zu vertiefen. Während der Ausstellung findet ein reichhaltiges Rahmen- und Vermittlungsprogramm statt, an dem teilweise auch die Künstlerinnen und Künstler Birol Catal, Elias Dahler, Marcel Ingold, Roland Minikus und Helena Kisling anwesend sind. Ein Filmporträt über das Leben von Helena Kisling und ihrer Mutter wird in Anwesenheit von beiden am 18. März in der Bibliothek gezeigt. In berührenden Bildern wird die Geschichte von Helena erzählt, die mit

Dienstag, 26. April Musik im Schatten Hirginia Vallejo (Flügel) und Maria Ramirez (Violine) Werke von Clara Schumann, Lili Boulanger, Cécile Chaminade und Caroline Charrière

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KLOSTERFARBENDINNER MIT NINA GAUTIER Donnerstag, 7. April, 18.00 –22.00 Uhr Edition Frühling: Der Löwenzahn 5-Gang-Menu inkl. Apéro, Give Away und Präsentation, CHF 99.–. Reservation bis 4. April.

BLICK INS KLOSTER

STUNDEN IM GARTEN Sonntag, 15. Mai, 17.00 –18.30 Uhr Matthias Schuppli (Schauspieler) rezitiert «Stunden im Garten» von Hermann Hesse, begleitet von Hans Martin Ulbrich (Oboe und Englischhorn). Kollekte (Richtpreis CHF 20.–). Limitierte Plätze KONZERT-MATINEE AM SONNTAG An ausgewählten Sonntagen im Jahr jeweils von 11.00–12.00 Uhr, auf Reservation mit Mittagessen. Sonntag, 1. Mai Französische Barockklänge mit Laute und Flöte Darina Ablogina und Liane Sadler Sonntag, 22. Mai Opernarien von G. F. Händel für Kammermusikensembles Brezza Ensemble KONZERTE IN DER KIRCHE Samstag, 26. März, 19.30 –20.30 Uhr Barocke Traversflöten-Duette Original­duette aus dem 18. und 19. Jh. von Mozart, Mendelssohn, Schubert und Ross Edwards mit Darina Ablogina und Liane Sadler Samstag, 9. April, 20.00–21.30 Uhr Passionskonzert Stabat Mater – Salve Regina. Giovanni Battista Pergolesi Marion Ammann (Sopran), Jordana Milkova (Alt), Matyas Bartha (Konzert­ meister), Zsofia Bartha (Violine), Dominik Ostertag (Viola), Malcom Kraege (Cello), Iona Haueter (Continuo), Alexander Seidel (Cembalo/Leitung) Tickets CHF 40.–, Vorverkauf ab sofort 079 298 78 22 (8 – 23 Uhr) oder Geschäft Sutter 061 701 12 04 Samstag, 16. April, 18.30 – 19.40 Uhr Musikalische Einstimmung auf Ostern Kiewer Solistenquartett «A Capella Oda» Traditionelle orthodoxe Gesänge zu Ostern, mit Einführung und Moderation in Deutsch. GOTTESDIENSTE IN DER KIRCHE Jeden Sonntag 18.00 Uhr Regionaler Abendgottesdienst Jeden ersten Sonntag im Monat als Taizéfeier gestaltet 10.30 Uhr christkatholischer Gottesdienst (14-täglich) Jeden Montag, 18.45 Uhr, Gebetsgruppe Donnerstag, 19.00 Uhr und Samstag, 17.00 Uhr, Eucharistiefeier, Missione Cattolica Italiana Infos monatlich in «Kirche heute» und unter www.christkatholisch.ch

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Im Kloster Dornach ...

... heiraten Wir beraten Sie gerne in Bezug auf Apéro, Hochzeitsessen und Übernachtung Ihrer Gäste. ... Ihren runden Geburtstag feiern Wir stellen Ihnen unsere unterschiedlichsten Räume für Ihre perfekte Feier zur Verfügung und bereiten ein unvergessliches Geburtstags­menu für Sie zu. ... ein Firmenjubiläum feiern Wir organisieren den Anlass ganz nach Ihren Wünschen mit Mittagessen, Galadiner oder einem Apéro im Klostergarten. ... einen Workshop besuchen Jederzeit. Wir stellen Ihnen die passenden Lokalitäten inklusive Beamer und Pausengetränke zur Verfügung. ... eine Retraite durchführen Wir sorgen dafür, dass Sie die nötige Ruhe und Konzentration finden, um neue Ziele festzusetzen. Und diese beim Armbrust­schiessen im Kloster­garten auch treffen. ... sich ein Time-Out gönnen Wir bieten die Kloster-Zimmer ohne plärrendes Radio oder flimmernden Fernseher. Gönnen Sie sich Erholung, den Rest übernimmt das gastfreundliche Klosterteam.

Begleitprogramm zur Ausstellung «Lass uns teilen – gifty gifty» mit Birol Catal, Elias Dahler, Marcel Ingold, Helena Kisling, Roland Minikus und Michael Piatti. Ein Inklusionsprojekt von Veronika Kisling und Ich bin da, bis 24. April, freier Eintritt. Samstag, 2. April, 19.00 Uhr, Bibliothek Lesung mit Harfenmusik «Ich alleine bin der König über meine Route» Lesung von Texten von Elias Dahler mit Harfenmusik von Cynthia und Monique Thommen. Gelesen von

Wenn nicht anders vermerkt: Ohne Reservation / Kollekte

Klosterfarbendinner Frühling 2019

Walter Beutler (Rollstuhl­fahrer, Autor, Poet). Anmeldung: 1. April Grosser Sonntagsbrunch mit Führung Sonntag, 10. April, 9.00 –13.00 Uhr, Refektorium, 1 1.00 –12.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Veronika Kisling und Barbara van der Meulen. Kosten: CHF 43.–. Anmeldung: 8. April Sonntag, 24. April, 15 Uhr, Klosterkirche Finissage: «Ich freue mich händeringend auf dich» Programm noch offen. Anmeldung: 22. April


BUCHZEICHEN KULTUR

Sprung ins Unbekannte Wenn unsereins von Mut redet, geht es vielleicht um einen Gang bei Nacht durch einen dunklen Wald oder um einen Bungee Jump. Auf Tara Westover wartete eine ganz andere Mutprobe. ■

Text: Sabina Haas, Bild: zVg

Tara Westover ist dreizehn Jahre alt, als sie das erste Mal ein Mädchen trifft, das zur Schule geht und nicht zuhause unter­richtet wird wie sie. Taras Vater ist fundamenta­ listischer Mormone, vom nahenden Welt­ untergang überzeugt und fühlt sich vom Staat verfolgt. Die Schulmedizin hält er für ein Werk des Sozialismus, die schweren Verletzungen, die sich Tara und ihre sechs Geschwister bei der gefährlichen Arbeit auf seinem Schrottplatz zuziehen, behandelt die Mutter mit Kräutern. Alles, was der Familie zustösst, proklamiert der Vater, ist von Gott gewollt. Sein Wort ist Gesetz. Je älter Tara wird, desto mehr zweifelt sie an diesem Gesetz; ihr Wissensdurst zerrt an ihr. Doch was, wenn der Vater recht hat? Was, wenn «die Welt da draussen» tatsächlich direkt in die Hölle führt? Derweil wird Tara von ihrem Bruder Shawn manipuliert, misshandelt, als «Dirne» bezeichnet. Nur einmal gelingt es Tara, ihre Mutter und ihre Schwester dazu zu bringen, die Gewalttätigkeit des Bruders zu bestätigen. Doch auf Druck von Vater und Sohn verlässt sie der Mut; sie leugnen alles und lassen Tara im Stich.

Die Schatten der Kindheit

Haltlos hin- und hergerissen bewegt sich die Erzählerin durch diese Jahre, lange Zeit gelingt ihr der Absprung nicht, denn sie weiss: Wenn sie geht, gibt es kein Zurück. Als sie mit siebzehn ihre Familie verlässt und sich selber beibringt, was sie für die Zulassung an die Universität benötigt, ist ihr Kampf von Rückfällen, Zweifeln und Schuldgefühlen geprägt. Die neue Welt ist gross, unbekannt, bedrohlich. Sie weiss zum Beispiel nicht, wovon man schwanger wird, sie traut sich trotz rasender Zahnschmerzen nicht zum Arzt und sie wehrt sich lange Zeit, ein Stipendium anzunehmen, weil sie immer noch die Stimme des Vaters im Ohr hat: «Wenn du Geld an-

nimmst, haben sie dich.» Nicht mehr auf diese Stimme zu hören, ist ihre grösste Herausforderung. Dazu muss sie ein Bewusstsein von sich selbst entwickeln und ihren Erinnerungen vertrauen lernen. Erst allmählich findet sie sich in der neuen Welt zurecht, sodass sich auch ihre grosse Be­ gabung zeigen kann. Tara Westover erzählt ihre Geschichte beeindruckend zurückhaltend, fast schon neutral. Sie verzichtet auf Eigenlob und Vorwürfe und beschränkt sich stattdessen auf Feststellungen und die Wiedergabe von Fakten. Im Vorwort verwahrt sie sich dagegen, die Missstände ursächlich mit Religion in Verbindung zu bringen. Eindringlich erzählt sie, was es bedeutet, sich nicht nur von seinen Wurzeln, sondern auch von dem vertrauten Weltbild und den jahrelang eingepflanzten Dämonen lossagen zu müssen. Auf S. 439 resümiert sie: «Ob die Trennung von Dauer ist, ob ich eines Tages den Weg zurückfinde, weiss ich nicht, aber sie hat mir Frieden gegeben.» Und den hat sich diese mutige junge Frau weiss Gott verdient. ■ Tara Westover wurde 1986 als jüngstes von sieben Geschwistern geboren und wuchs als Tochter radikalfun­ damentalistischer Mormonen in Idaho auf. Mit siebzehn er­ hielt sie eine Zulas­ sung für die Brigham Young University und erlangte einen Mas­ ter of Philosophy an der University of Cambridge. 2010 war sie Gaststipendiatin an der Harvard University, bevor sie am Trinity College in Cambridge ihren Doktor­ titel in Geschichte erwarb. Tara Westover lebt im britischen Cambridge. Erschienen bei KiWi, 448 Seiten, Original­ titel «Educated», übersetzt von Eike Schön­ feld, ISBN 3462054007

HIRNGESPINSTE KOLUMNE

Marko Lehtinen Journalist und Musiker

Freiwillig auf den Scheiterhaufen? Mut! Was für ein grosses Wort, eine Tu­ gend voller Pathos! Die Geschichte der Menschheit ist gespickt mit Figuren, die sich heroisch in die Lanzen der Gegner werfen oder für ihren Glauben auf dem Scheiterhaufen landen. Mut ist das Thema einer jeden Legende, eines jeden Epos. Es geht um Patriotismus, Religion, Ehre und Krieg. Und heute? Wo braucht es im Jahr 2022 noch Mut? Ganz so offensichtlich sind die Möglichkeiten nicht mehr, sich aus­ zuzeichnen. Heldenhafte Krieger auf dem Schlachtfeld, Märtyrer vor der Inquisition? Fehlanzeige – zum Glück. Die Kriege von heute werden dafür im Büro ausgefoch­ ten. Wer am Arbeitsplatz im richtigen Mo­ ment mit den richtigen Leuten auskommt und dem Chef nach dem Mund redet, kann sich auf dem Schlachtfeld des schwei­ zerischen Lebens in Sicherheit wähnen. Es braucht dagegen Mut, sich einem Vorge­ setzten auch mal entgegenzustellen. Ich kann mich an einen Morgen erinnern, als ich bei einer Zeitung stellvertretender Chefredaktor war. Ich hatte ein junges Team zu führen. Doch es herrschte dicke Luft. Der Chef galt als schwierig, das halbe Team hatte innerhalb von Monaten ge­ kündigt. Und ich? Ich sass zwischen Stuhl und Bank. Sollte ich mich im Sinne des Vol­ kes gegen den vermeintlichen Tyrannen erheben? Eine empfindliche Kritik hätte meine Kündigung bedeuten können. An diesem Morgen wagte ich es trotzdem. Wir sassen in einer Redaktionssitzung, als ich dem Chef vor den Augen des Teams widersprach. Prompt lief er wutentbrannt aus dem Büro, wenige Tage später landete eine schriftliche Verwarnung, quasi die Vorstufe einer Kündigung, auf meinem Pult. Der Mut verliess mich, und ich be­ schloss, fortan lieber zu spuren als meinen Arbeitsplatz zu verlieren. Ich rettete mich vor dem Scheiterhaufen. Als Held werde ich jedoch nicht in die Geschichte eingehen. 1/2022 BirsMagazin

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PUBLIREPORTAGE

Gewichtsverlust und eine allgemeine Kraftlosigkeit kommen in allen Altersklassen vor und können ganz unterschiedliche Ursachen haben.

Dank komplexer Untersuchungen rasch zur Diagnose

Wenn jemand zunehmend schwächer wird, könnte dies ein Hinweis auf eine Krankheit sein. Dabei ist das Spektrum der möglichen Erkrankungen breit. Dem interdisziplinären Team der Allgemeinen Inneren Medizin des Claraspitals gelingt es meist innerhalb weniger Tage, dem Grund auf die Spur zu kommen. Eigentlich hätte er schon lange einen ­Checkup beim Hausarzt machen wollen, doch Robert Keller* schob dies aufgrund der Covid-Pandemie auf die lange Bank. Eines Tages merkte der 58-Jährige, dass er immer kraftloser wurde, so dass er in der Freizeit kaum mehr etwas unternehmen konnte. Zudem zeigte seine Waage auf einmal fünf ­Kilo weniger an. Der Hausarzt untersuchte ihn und entnahm Blut, welches ebenfalls Auffälligkeiten aufzeigte. Um keine Zeit zu verlieren, wies er ihn der Allgemeinen Inneren Medizin des Clara­

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spitals zur Abklärung zu. «Die Symptome von Herrn Keller laufen unter dem Begriff der Allgemeinzustandsverschlechterung. Das ist eine übergeordnete Diagnose, mit der wir es in der Allgemeinen Inneren Medizin häufig zu tun haben. Dabei ist eines der wichtigen Leitsymptome der Gewichts­ verlust», erklärt Prof.  Dr.  med. Thomas Peters, Chefarzt ­Allgemeine Innere Medizin am Claraspital. Häufig gesellen sich Kraftlosigkeit sowie andere Symptome hinzu, die für die Diagnosestellung weitere Indi­ zien liefern.

Ein anspruchsvoller Prozess

«Diese Zustände gibt es in jeder Altersgruppe. Mit zunehmendem Alter kommen Tumorerkrankungen ins Spiel, bei Jüngeren handelt es sich meistens um endokrine, Stoffwechsel- oder Darmerkrankungen.» Mit endokrinen Untersuchungen wird abgeklärt, ob Störungen in den hormonellen Systemen vorliegen. «Junge Menschen kön­ nen aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion kräftemässig an ihr Limit kommen. Diese muss stationär behandelt werden. Es könnte sich aber auch um eine Neben­


PUBLIREPORTAGE

«Wir bewegen uns fast in der ganzen Bandbreite der Medizin.» Prof. Dr. med. Thomas Peters Chefarzt Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie und Endokrinologie

Die Allgemeine Innere Medizin am Claraspital Für die rasche und kompetente Abklärung unklarer Symptome steht das interdis­ ziplinäre Team der Allgemeinen Inneren Medizin zur Verfügung. Das Behandlungsspektrum umfasst: • Diabetes mellitus – akute Entgleisung / Komplikation • Elektrolyt- und Stoffwechsel­störungen • Komplexe Krankheitsbilder • Infektiologie • Infektiologisch-entzündliche Krankheitsbilder Kontakt +4 1 61 685 83 79 innere-medizin@claraspital.ch

Innerhalb von drei Tagen zu mehr Klarheit

machen und eine kompetente Behandlungsempfehlung abgeben.» Auch gehe es darum, der Patientin oder dem Patienten zeitnah zu helfen. Bereits am Eintrittstag werden umfassende Blutentnahmen gemacht und die Krankheitsgeschichte er­ hoben. «Hier gilt die alte Regel: Eine gute Anamnese macht bereits 90 % der Diagnose aus. Deshalb ist der Eintrittstag wichtig, denn da stellen sich die Weichen.» Nach dieser Bestandesaufnahme folgen am zwei­ ­ten Tag die technischen Untersuchungen, mit denen die Vermutungen eingegrenzt werden. Nebst radiologischen Massnahmen kann dies auch eine Magen- oder Darmspiegelung sein. «In der Regel wissen wir nach drei Tagen, in welche Richtung es geht. Bei 70– 80 % der Fälle liegt eine genaue Diagnose vor. Bei den anderen haben wir eine Arbeitshypothese und können eine Behandlung starten, so dass sich bereits im Spital eine Besserung einstellt.» Anschliessend gehe es darum, in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt den Verlauf zu beurteilen. (sw) *Name geändert

Die eingehenden Abklä­rungen werden am ­Claraspital stationär vorgenommen. «Wenn die Diagnose unklar ist, lohnt es sich, dies von einer zentralen Stelle und interdisziplinär anzuschauen. Für den Hausarzt ist es schwierig, aufgrund dieser Komplexität das Puzzle zusammenzusetzen. Im Spital können wir das schneller und umfassender

Fotos: zVg

niereninsuffizienz handeln.» Sind die Entzündungswerte hoch, so wird bei entsprechenden Symptomen nach Entzündungen im Körper, beispielsweise im Darmbereich oder an den Herzklappen, gesucht. Auch eine Rheumaerkrankung kann sich dahinter verbergen. «Natürlich gibt es auch psychische Erkrankungen, wie etwa eine Depression, die ebenfalls solche Symptome hervorrufen. In solchen Fällen ziehen wir einen Psychiater hinzu.» Der Weg von den Symptomen bis zur genauen Diagnosestellung ist ein komplexer Prozess. «Wir bewegen uns fast in der ganzen Bandbreite der Medizin. Wir können jedoch nicht alles gleichzeitig abklären, sondern müssen Schwerpunkte setzen. Wenn hohe Entzündungswerte ohne Fieber vor­liegen, schaue ich zuerst, welches Organ entzündet sein könnte. Dafür nehme ich Blutkulturen ab, mache einen Herz­ ultraschall, frage nach Gelenkschmerzen

und schaue, ob klinische Zeichen eines Infekts vorliegen.» Diese Abklärungen seien nicht nur komplex, weil man priorisieren müsse, sondern weil bei Betagten oft mehrere Erkrankungen zusammenkommen. Dabei ist die Interpretation der einzelnen Untersuchungsergebnisse von zentraler Bedeutung. Im Claraspital werden diese Abklärungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführt. «Alle Ärzte der Allgemeinen Inneren Medizin sind mindestens Doppelfachärzte. Wir haben Internisten, Infektiologen, ­Gastroenterologen und Nephrologen. Darüber hinaus ziehen wir Kardiologen und hauptamtliche Gastroenterologen hinzu, um mit ihnen zusammen eine differenzierte Therapie zu planen.»

Prof. Dr. med. Thomas Peters

www.claraspital.ch 1/2022 BirsMagazin

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KULTUR THEATER

Einfach nur mitspielen geht nicht

Wer hätte gedacht, dass die Begegnung mit dem in der Region bestens bekannten Schauspieler Urs Bihler fast zwei Stunden dauern würde und dass der kleine Mut, den der Schreibende am Telefon zur Vereinbarung des Treffens aufbringen musste, sich als obsolet erweisen würde! ■

Text: Niggi Ullrich, Fotos: Christian Jaeggi

Urs Bihler begeistert mit seinem Solo-Programm das Publikum im Neuen Theater.

Die Person Urs Bihler, der Entertai­ner, der Artist, das Theatertier par excellence kommt subito ins Erzählen, dass es gar nicht so einfach ist, die vorbereiteten Fragen dazwischenzuschalten. Es vergehen bestenfalls einige Augenblicke, und schon sind wir mitten drin in Urs Bihlers Theaterkosmos. Kein Wunder! Er kommt quasi direkt nach dem letzten Vorhang seines mehrfach aus-

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verkauften Solo-Abends «Früher wird alles besser» im Neuen Theater hinter den Gleisen am Bahnhof hinüber auf die andere Seite ins ehrwürdige Kloster Dornach, wo das Gespräch über sein bewegtes und bewegendes Theaterleben zwischen zwei Türen stattfindet, die mit Latrina und Refektorium angeschrieben sind. Was für ein Schauplatz- und Stimmungswechsel!

Vom Mut, «sein Leben zu spielen»

Dass ihn «seine» Produktion, in der er mit Liedinterpretationen von Charles Aznavour, Hildegard Knef bis Udo Jürgens das Publikum einen Abend lang durch seine Bühnen­ karriere mit seinen liebsten Rollen im Gepäck mitnimmt und seine Reisen von Basel über Berlin nach Paris und Tokio Revue pas­ sieren lässt, aber dabei auch intime Blicke


WORTWÖRTLICH KOLUMNE

hinter die Kulissen seines 77-jährigen Künst­ lerlebens gewährt, derart emotional umtreibt, mag bei einem Routinier seines Formats erstaunen. Und er fügt an, dass das Vorhaben, sein zurückliegendes Leben zu spielen, doch viel Mut gebraucht hat. Damit waren wir schon bei der Kardinalfrage, auf was es denn ankomme, wenn jemand auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sein Leben nicht nur verbringen, sondern auch persönlich gestalten will. Bref: Um was geht es eigentlich auf dem Theater? Spätestens jetzt kommt der sonst eloquente Urs Bihler ins Sinnieren. Und landet bei weit zurückliegenden Erinnerungen aus den 70/80er-Jahren, als er in Paris mit der Theater­legende Peter Brook zu be­ greifen lernt, was Theater elementar ausmacht. Die Begegnung mit Menschen. Zuerst auf der Bühne während der Proben mit den Kollegen und Kolleginnen vor und hinter den Kulissen, aber dann auch das Spiel für und das Zusammenspiel mit dem Publikum während der Vorstellungen.

Theater heisst, das Leben immer neu erfinden

Jenes Spiel also, das Abend für Abend – auch nach der Premiere – immer wieder neu erfunden und erprobt werden müsse. «Spielen wir eigentlich Herrschaften, oder spielen wir nicht?» lautet die Schlüssel­ frage von Carlo Goldoni, dem Meister der italienischen Commedia dell’Arte, und bringt es auf den Punkt. Theater beginnt jeden Morgen vor der Probe und jeden Abend vor der Vorstellung nicht nur neu, sondern von vorne. Wer das nicht einsieht oder nicht aushält, sagt Urs Bihler mehrfach, nimmt seine Verantwortung gegenüber den Geschichten und den Figuren auf der Bühne dieser Welt nicht wahr. Der hat nicht begriffen, dass Theater beim «Lever du Rideau» und wenn das Licht die Bühne sprichwörtlich erhellt und während das Spiel läuft, eine Art Ausnahmezustand kreiert, dem sich sowohl das Ensemble auf der Szene als auch das Publikum im Dunkel des Saals nicht ent­ ziehen können. Der Applaus am Schluss dient zuerst mal der Auflösung dieser Spannung und ist erst in zweiter Linie verdienter Lohn.

Theater als Verpflichtung und Verantwortung

Urs Bihler mag nicht über die sattsam bekannten Skandälchen hinter den Kulissen mit Kollegen:innen oder über Pleiten, Pech und Pannen auf der Bühne reden. Theaterkabale sind seine Sache nicht, obwohl durchaus anzunehmen ist, dass er aus der Schule plaudern könnte. Wer sich mit ihm über Theater austauscht, landet immer wieder beim Terminus «Verantwortung», der ihn als Gefühl und Verpflichtung während seines ganzen Wirkens seiner künst­ lerischen Laufbahn begleitet zu haben scheint. Und als wir beim Lampenfieber landen, entpuppt sich dieses nicht als der Augenblick der Mutlosigkeit vor dem Auftritt, sondern als jener Moment vor dem einen Moment, wenn es gilt Verantwortung zu übernehmen. Für eine zu spielende Figur, für eine zu erzählende Geschichte oder, dass es auszuhalten gilt, wenn Theater immer mehr Fragen als Antworten bereithält. Diesem (Zeit)raum fühlt sich Urs Bihler verpflichtet, weil einfach nur mitspielen nicht möglich ist. Schon immer … und selbst wenn früher alles besser würde, erst recht! ■

Urs Bihler: Hat seine liebsten Rollen im Gepäck.

P. S. Der Solo-Abend «Früher wird alles besser» von Urs Bihler wird wegen grosser Nachfrage am 30. und 31. März 2022, je um 19.30 Uhr im Neuen Theater in Dornach wiederholt. Vorverkauf: 061 702 00 83

■ Jürg Seiberth Autor, Gestalter

Kunst wagen Kunst braucht Mut, denn «Kunscht isch gäng es Risiko», wie Mani Matter singt. Die Risiken in den verschiedenen Kunst­ sparten sind vielfältig. Wie kannst du – wenn du die Bühne betrittst – sicher sein, dass der ganze Hamlet in deinem Ober­ stübchen gespeichert und abspulbereit ist? Wie kannst du – wenn du dich mit deiner Bratsche ins Streichquartett stürzt – sicher sein, dass du den gemeinsamen Takt mit den beiden Geigen und dem Cel­ lo finden wirst, dass ihr euch gegenseitig stützen und gemeinsam auf das Ziel zu­ steuern werdet? Wie kannst du – wenn du dein innig geliebtes Gemälde oder dein persönlichstes Gedicht präsentierst – sicher sein, dass niemand mit einem peinlichen Zwischenruf und Hohngeläch­ ter reagiert und dich damit bis auf die Knochen blamiert? Kunst ist immer eine Gratwanderung. Du möchtest, dass dein künstlerisches Erzeug­ nis der Familie, den Nachbarn und auch sonst allen Leuten gefällt. Und – das wirst du zwar kaum zugeben, aber – es schwingt immer auch ein wenig Anspruch auf Un­ sterblichkeit mit. Du kannst also auf der einen oder auf der anderen Seite abstür­ zen. Auf der einen Seite lauert das Un­ verständnis der Leute, auf der andern die Hölle der Belanglosigkeit. Der künstlerische Absturz endet aber in der Regel nicht tödlich, wie bei Mani Matters Eskimo. Doch die Risiken sind da. Schade, dass sie viele davon abhalten, sich künstlerisch zu betätigen oder andern die Resultate ihrer kreativen Beschäftigung zu zeigen. Die Kunst birgt nämlich auch Chancen und kann Wunder wirken. Ich finde, wir sollten die Ansprüche an uns selbst und an unser Publikum reduzieren und den Mut haben, unsere künstlerische Seite auszuleben und offen zu zeigen. Das Zusammenleben wird dadurch bun­ ter und entspannter. Und auf dieser Grundlage lösen sich viele Probleme fast von selbst. Übrigens: Diese Ermutigung soll für alle gelten, von den ganz Jungen, die dabei sind, die Welt zu entdecken bis zu den Älteren und Alten, die aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen können. 1/2022 BirsMagazin

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Gartentische aus Edelstahl mit Keramikplatten erweisen sich als ideal für den Outdoor-Bereich.

Schöne Möbel für das Wohnzimmer an der frischen Luft Wetterfeste Loungesessel für den Apéro oder zeitlose Gartentische für gemütliche Treffen mit Familie und Freunden: Möbel Roth präsentiert in Reinach eine schöne Kollektion mit Gartenmöbeln für Ihre Wohlfühloase.

Gartenmöbel aus Aluminium sind besonders pflegeleicht.

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Die wärmeren Tage wecken unsere Vorfreude auf gemütliche Stunden unter freiem Himmel. Bald ist der Sommer da und läutet für viele Menschen die schönste Jahreszeit ein. Man freut sich auf gemeinsame Abende oder Wochenenden im Garten, auf dem Balkon oder auf der Dachterrasse – Hauptsache an der frischen Luft. Auch diesen Frühling präsentiert Möbel Roth am Kägenhofweg in Reinach eine vielfältige, zeitlose Kollektion an Gartenmöbeln für die Ausstattung Ihrer Wohlfühl­ oase. Lassen Sie sich von den kompetenten Wohnberaterinnen und Wohnberatern durch die Ausstellung führen; lassen Sie sich inspirieren von der schönen Auswahl. Sehr wichtig für das gemütliche Beisammensein mit Familie und Freunden ist ein

beständiger, wetterfester Tisch, an dem man gemeinsam die warme Jahreszeit in vollen Zügen geniessen kann. Als optimal für den Outdoor-Bereich erweisen sich zum Beispiel pflegeleichte Gartentische aus langlebigem, rostfreiem Edelstahl, bestückt mit klassischen Platten aus Keramik HPL oder Teakholz. Die Keramikplatten sind UV-beständig, resistent gegen Kälte und Hitze und nehmen keine Feuchtigkeit auf. Wer es eleganter mag, wählt vielleicht einen Gartentisch mit einer sehr widerstandsfähigen Dekton-Platte und einem wundervoll gestalteten, eisengrauen Gestell in Kufenform. Je nach Farbsituation bietet sich die Möglichkeit, Edelstahl mit dunklem Finish zu wählen – ein Trend mit besonderem Reiz.


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Eines ist sicher: Edelstahl-Möbel wirken zeitlos und zaubern ein erfrischendes Flair auf die Terrasse oder in den Garten. Natürlich bietet Möbel Roth die Tische in verschiedenen Grössen und Ausführungen an, wie Wohnberaterin Monica Udry erklärt. «Die Tische sind so konzipiert, dass man sie im Handumdrehen verlängern kann, wenn auf der Gartenparty spontan neue Gäste eintreffen.»

Den Apéro oder den Schlummertrunk geniesst man vielleicht lieber in einer gemütlichen Sitzgruppe auf dem Balkon oder im Garten. Bei den Lounges sind organische, gerundete Formen und zeitlose Farben im Trend. Sehr viel Wert legt Möbel Roth auf Kollektionen mit qualitativ hochstehenden, wetterfesten Kissen. Diese OutdoorPolster sind nicht nur bequem und weich, sondern auch atmungsaktiv, wasserabweisend und leicht zu reinigen. Und sie halten auch mal einem Regen stand und trocknen relativ schnell, wenn man mal vergisst, sie vor dem Gewitter wegzuräumen. «Wir freuen uns darauf, Ihre Wohlfühloase zu gestalten», sagt Wohnberaterin Monica Udry. Sie verkauft seit 14 Jahren Garten­ möbel und weiss, worauf es ankommt. «Unsere grosse Kollektion eröffnet zahlreiche Möglichkeiten – auch wenn im Garten oder auf dem Balkon etwas weniger Platz zur Verfügung steht.»

Wer solch bequeme Möbel im Garten hat, freut sich doppelt auf den Feierabend.

Fotos: zVg

Wetterfeste Polster und Kissen

Auf dieser Sitzgruppe kann man wunderbar ausspannen.

Mit den Gartenmöbeln von Möbel Roth in Reinach steht einem unbeschwerten Sommer im «Wohnzimmer an der frischen Luft» nichts mehr im Weg. Setzen Sie sich hin und geniessen Sie die warme Jahreszeit in entspannender Atmosphäre! (zVg)

«Wir freuen uns darauf, Ihre Wohlfühloase zu gestalten.» Monica Udry, Wohnberaterin

Möbel Roth AG

Kägenhofweg 8 · 4153 Reinach Tel. 061 711 86 16 · info@moebel-roth.ch www.moebel-roth.ch Öffnungszeiten: Mo 13 – 18.30 Uhr Di – Fr 9 – 12 / 13 – 18.30 Uhr Sa 9 – 17 Uhr Dieser Tisch mit dem eisengrauen Gestell in Kufenform setzt im Garten einen besonderen Akzent.

Gratisparkplätze 1/2022 BirsMagazin

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Willkommen beim Tiergesundheitszentrum AM BLAUEN

Entlastung bei der Betreuung zuhause

Ob Katze, Hund bis hin zu Meerschweinchen, Kaninchen oder Schildkröte, alle uns anvertrauten Haus- und Kleintiere behandeln wir mit grossem Respekt und professioneller medizinischer Sorgfalt. Gerne sind wir auch Ihr kompetenter Ansprechpartner für Tiernahrung, Tierkrankheiten und Gesundheitsvorsorge.

Benötigen Senioren Unterstützung, kann dies zur Belastung für die ganze Familie werden. Entlastung bietet hierbei Home Instead, der schweizweit führende Anbieter für die Betreuung zuhause. Die Einsätze reichen von wenigen bis 24 Stunden und richten sich genau nach den individuellen Bedürfnissen von Senioren und ih­ ren Angehörigen. Home Instead ist von Krankenkassen anerkannt. Die Beratung ist kostenlos.

Seit über 25 Jahren in Laufen und neu auch in Dornach.

Tiergesundheitszentrum AM BLAUEN Laufen 061 765 97 00 Dornach 061 702 02 02 info@tiergesundheitszentrum.ch www.tiergesundheitszentrum.ch

Home Instead Seniorendienste Schweiz AG Güterstrasse 90 · 4053 Basel Tel. 061 205 55 77 www.homeinstead.ch

Kompetenzzentrum für Kontaktlinsen

Gutes Hören ist Lebensqualität

Kontaktlinsen sind eine sichere und unsichtbare Möglichkeit, um ohne Brille oder Operation deutlicher und schärfer sehen zu kön­ nen. So individuell Ihre Augen sind, so vielfältig sind die Möglich­ keiten: Tageslinsen, Wochenlinsen, Monatslinsen, Dauertragelin­ sen, Nachtlinsen, Sklerallinsen, Bifokallinsen, Multifokallinsen etc. Damit wir gemeinsam die beste Lösung finden, passen wir die Linsen den anatomischen Gegebenheiten Ihrer Augen sowie Ihren individuellen Bedürfnissen an. Kommen Sie in unser KontaktlinsenKompetenzzentrum von Bloch Optic, wir beraten Sie gerne.

Der Hörgeräteakustik-Meister Jan Kappe und sein Team der JK Hör­ beratung sorgen dafür, dass Sie jederzeit gut hören. Ausgewiesene Fachleute nehmen sich Zeit für Sie, hören Ihnen gut zu, lernen Ihre Bedürfnisse kennen und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen eine massgeschneiderte Lösung für das perfekte Hören. Denn richtig gutes Hören bedeutet mehr Lebensqualität und -freude.

BLOCH OPTIC AG 4226 Breitenbach Wydehof Tel. 061 781 31 31 www.blochoptic.ch

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• Friedensgasse 12 · 4143 Dornach Tel. 061 703 00 01 • Bauerngasse 6 · 4242 Laufen Tel. 061 761 80 00 • In der Schwarzbuebe Apotheke Fehrenstrasse 7 · 4226 Breitenbach Tel. 061 781 42 26 www.jk-hoerberatung.ch


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Damit Einsamkeit nicht krank macht

Foto: zVg Home Instead

Wie die Luft zum Atmen brauchen wir den Kontakt zu anderen. Wenn im Alter wichtige Kontakte wegfallen, macht sich oft Einsamkeit breit. Dann heisst es, aktiv werden. Eine gute Anlaufstelle ist die Organisation Home Instead.

Professionelle Unterstützung kann dabei helfen, Einsamkeit im Alter zu überwinden.

Einsamkeit macht krank. Laut Studien so sehr wie Fettleibigkeit und Rauchen. Bedenkt man, dass in der Schweiz jede dritte Person über 65 angibt, sich einsam zu fühlen, besteht dringender Handlungsbedarf. So war es auch bei Ida Häfliger, die sich nach dem Tod ihres Mannes immer mehr zurückzog. Die 75-Jährige brach den Kontakt mit den Nachbarn ab, zeigte kein Interesse mehr an ihrer geliebten Jass-Runde und auch nicht am Frauenchor, dem sie über 50 Jahre verbunden war. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, die sozialen Kontakte seiner Mutter wieder zu inten­ sivieren, wandte sich Peter Häfliger an Home Instead. Eine Organisation, die auf

die Betreuung von Senioren zuhause spe­ zialisiert ist. Im Beratungsgespräch erzählte der Sohn davon, wie gerne und gut seine Mutter immer gekocht hatte. Schnell war klar, das Thema Essen könnte der Türöffner sein. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten: Nachdem die Betreuerin regelmässig mit Frau Häfliger kochte, Behaglichkeit schaffte und unaufdringlich Gesellschaft leistete, ging es der Seniorin zusehends besser und sie fand neuen Lebensmut.

Über Home Instead

Home Instead ist von Krankenkassen anerkannt und führend in der Seniorenbetreu-

ung zuhause. Die Dienstleistungen sind breit gefächert und richten sich nach den individuellen Bedürfnissen. Unterstützung ist auch kurzfristig möglich, die Beratung ist kostenlos. (zVg)

Home Instead Seniorendienste Schweiz AG Güterstrasse 90 · 4053 Basel Tel. 061 205 55 77 www.homeinstead.ch 1/2022 BirsMagazin

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MENSCHEN GESUNDHEIT

Gesund essen im Spital

Küchenchefin Sabine Hagg und ihr Team setzen sich in der Klinik Arlesheim täglich dafür ein, dass gesundes Essen auf den Tisch kommt. ■

Text: Verena Jäschke, Fotos: Christian Jaeggi

Sabine Hagg und Carlos Rodrigues bereiten eine Gemüselasagne vor.

Dass die Mahlzeiten während eines Spitalaufenthaltes wichtige Fixpunkte für einen kranken Menschen sind, ist leicht vorstellbar. Ebenso, dass die Qualität der Zube­ reitung eine grosse Rolle spielt. Was dem Menschen schmeckt und was ihm guttut, ist jedoch individuell verschieden und stellt eine Spitalküche vor grosse Herausforderungen. Sabine Hagg, Küchenchefin und Leiterin der Gastronomie der Klinik Arlesheim, nimmt diese Herausforderung gern an. Sie ist überzeugt, dass die Ernährung den Therapieerfolg fördert und engagiert sich mit ihrem Team Tag für Tag, dass die Patientinnen und Patienten durch das Es-

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sen in ihrem Gesundwerden unterstützt werden. «Ein gesunder Darm wirkt wie ein fruchtbarer Boden», betont Sabine Hagg. Insofern überrascht es nicht, dass die Ernährung im Konzept der Anthroposophischen Medizin einer der wesentlichen Pfeiler ist.

Frische und Qualität

«Wir wissen um den Mehrwert frisch zu­ bereiteter Speisen», sagt Sabine Hagg. So werden in der Klinikküche Gemüse und Salate frisch gerüstet. Die Zutaten kommen überwiegend aus nachhaltiger tier- und umweltgerechter Produktion und entsprechen

den hohen Anforderungen von Bio- oder Demeter-Qualität. Das sind wesentliche Elemente der anthroposophischen Küche, wie sie in der Klinik Arlesheim umgesetzt wird und dazu führen, dass die Klinikküche sowohl «Goût mieux»- als auch «Bio-Knos­ pe-Komponenten»-zertifiziert ist. Auch wird die Dreigliederung der Pflanzen in Wurzel / Blatt / Stängel und Blüte / Frucht / Same im Speiseplan integriert. Sabine Hagg beschreibt das an einem Beispiel: «Wir verarbeiten die Blätter des Federkohls, ergänzen das Menu durch Wurzelgemüse in Form einer Rüeblisuppe und runden es mit Getreiden und Gewürzen ab, wodurch auch


GESUNDHEIT MENSCHEN

100 Jahre Heilmittelherstellung

der Teil von Blüte / Frucht abgedeckt ist.» Dabei setzt das Küchenteam auf schonende Zubereitungsarten wie zum Beispiel Dampfgaren. Regionalität und Saisonalität spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Viele der Lieferanten sind persönlich bekannt – so weiss Sabine Hagg, woher die Milch stammt oder wie das Geflügel gehalten wird.

Wärme durch Nahrung

Die Klinikküche setzt auf Vielfalt. Zweimal pro Woche steht auch Fleisch auf dem Speiseplan, einmal wöchentlich Fisch. Über­ wiegend wird vegetarisch gekocht, ab und zu auch vegan. «Mit Gewürzen wie Kori­ ander, Kurkuma und Ingwer machen wir die Nahrung leichter verdaulich», erläutert Sabine Hagg. «Wir kochen angepasst auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und optimieren mit einer geeigneten Speisefolge ihren Wärmehaushalt, der viel dazu beiträgt, eigene Heilkräfte zu entwickeln.» Eine zusätzliche Herausforderung sind die zunehmenden Allergien sowie notwendige Diätvorschriften. Nur ein Teil der Patientinnen und Patienten kann entsprechend des Menuplans der Woche versorgt werden. Das Ernährungskonzept der Klinik ermöglicht verschiedene Kostformen bei einem stationären Aufenthalt. Im Rahmen der ärztlichen Aufnahme werden die Patien­ tinnen und Patienten beraten und die entsprechende Verordnung ausgestellt. So können Ernährung und Behandlung optimal miteinander verbunden werden. Für die individuellen Fragen gehören auch Ernährungsberaterinnen zum Behandlungs­ team.

«Das Auge isst mit»

Dieser Ausspruch wird wohl von Hobbyköchen und Gourmets gleichermassen unterschrieben. Auch Sabine Hagg ist es wichtig, dass die Speisen der Klinikküche liebevoll zubereitet und angerichtet werden. Dazu gehört eine Auswahl an Farben ebenso wie die unterschiedliche Konsistenz von Speisen und die Verwendung von essbaren Blüten. Wenn uns etwas nicht schmeckt oder wir neue Gerichte nicht probieren wollen, liegt das häufig an schlechten Erfahrun-

gen. Das ist Sabine Hagg bewusst und sie ist auch hier leidenschaftlich aktiv. Sie führt Sinnesschulungen mit Patientinnen und Patienten durch und lädt regelmässig dazu ein, sich intensiv ausgewählten Kräutern und Gewürzen zuzuwenden. Damit möchte sie Impulse geben für ein bewusstes Essen und die Menschen aufmerksam machen dafür, was sie eigentlich essen. Bewusstes Spüren, Riechen, Sehen, Kauen und Schmecken trägt dazu bei, die wunderbare Vielfalt wertzuschätzen. Das geht weit über den Genuss hinaus.

Ein Restaurant für alle

Von der Leidenschaft für gesunde Ernährung, wie sie in der Klinikküche erlebbar ist, profitieren neben den Patientinnen und Patienten auch die Mitarbeitenden, die sich hier versorgen lassen können. Ausserdem verpflegen Sabine Hagg und ihr Team die Gäste im öffentlichen Restaurant. Hier sind Stammgäste ebenso anzutreffen wie Angehörige aktueller Patientinnen und Patienten. Auch Menschen, die zu einer ärzt­lichen Konsultation oder für Therapien vor Ort sind, nutzen die Möglichkeit, die das Restaurant bietet – sei es für einen gesunden Snack, ein leckeres Mittagessen oder ein feines Dessert zum Nachmittagskaffee. ■

In der klinikeigenen Manufaktur werden bis zu 600 verschiedene Produkte her­ gestellt. Das sind zum einen Heilmittel, meist auf der Basis von verschiedenen Heilpflanzen. Zum anderen entstehen Pro­ dukte zur Körperpflege und sogenannte Diätetika. Eines davon ist das Schlehen­ elixier, ein mit rhythmischen Prozessen hergestellter sirupartiger Saft, der gerade in den Übergangsmonaten Frühjahr und Herbst sowie nach Infektionskrankheiten die Lebenskräfte stärken kann. Schlehen­ früchte enthalten Gerbstoffe, wertvolle Fruchtsäuren und Vitamin C. Die Rhyth­ misierung trägt wesentlich zur Stärkung der Vitalkräfte bei. Das Elixier schmeckt pur oder verdünnt. Es lassen sich daraus kalter und warmer Saft bereiten oder auch leckere Desserts! Über die aufwändige Herstellung können Sie gern hier nachlesen:

Erhältlich u. a. in der öffentlichen Apotheke der Klinik Arlesheim und auf quinteshop.ch

Leseempfehlung Zum Thema Heilmittelherstellung der Kli­ nik Arlesheim haben wir vor kurzem eine Ausgabe unseres Magazins «Quinte» her­ ausgegeben. Nachzulesen auf quinte.ch.

Pfeffingerweg 1, 4144 Arlesheim

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MENSCHEN O-TON

«Gefahren lauern, wenn man mit unkonventionellen Ideen kommt»

Er hat vieles erlebt. Auch Drohungen. Und er habe alle Achtung vor Menschen, die sich Tag für Tag durch das Leben kämpfen müssen. Alt Regierungsrat Andreas Koellreuter über Grenzbereiche, Ängste und politischen Mut.

Zur Person Andreas Koellreuter (74) sass von 1991 bis 2003 für die Freisinnigen im Baselbieter Regierungsrat. Er leitete die Justiz-, Polizeiund Militärdirektion. Zuvor engagierte sich Koellreuter von 1983 bis 1991 im Baselbie­ ter Landrat. Der ausgebildete IngenieurAgronom ist Aesch und dem Klushof so verbunden, dass ihn ein Bekannter einst gefragt haben soll, warum er überhaupt nach Liestal arbeiten gehe. Darauf soll Andreas Koellreuter geantwortet haben: «Weisst du, das Spielen im Fegefeuer kann ganz lustig sein.» Den Hof übernahm 2008 seine älteste Tochter. Nach seinem Ausscheiden aus dem Regie­ rungsrat leitete er für das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölke­ rungsschutz und Sport das Projekt Bevöl­ kerungsschutz. Danach präsidierte er die Eidgenössische Kommission für Telematik im Bereich Rettung und Sicherheit sowie die Coop Patenschaft Berggebiete. Immer noch aktiv ist er als Präsident der Stiftung Bibliotheca Afghanica in Bubendorf, als Präsident der Betriebskommission des Mu­ seums für Musikautomaten Seewen und als Mitglied im Lions Club Dorneck. Der Vater dreier Kinder lebt mit seiner Frau in Aesch.

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Andreas Koellreuter, wie würden Sie Mut definieren? Man will etwas unternehmen, will etwas erreichen und gelangt dabei in einen Grenzbereich. Unter Umständen könnten einem in diesem Grenzbereich Nachteile erwachsen. Das nimmt die oder der Mutige in Kauf. Politischen Mut bewiesen haben Mahatma Gandhi, Nelson Mandela oder kürzlich in Belarus Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja, die letztlich fliehen musste. Das sind wirklich mutige politische Persönlichkeiten, die Bereitschaft zeigten, etwas zu bewegen. Auf einer hohen Stufe von Mut. Es gibt gewiss auch tiefere Stufen. Beispielsweise? Als junger Schnösel habe ich mich Ende der 70er-Jahre dafür eingesetzt, dass es keine Rennbahn durch die Klus gibt, eine Umfahrung von Aesch in Richtung Pfeffingen. Damit wäre ein Grüngürtel zerstört worden. Der Gemeinderat hatte mich dann für ein paar Jahre nicht mehr so furchtbar gern und legte mir ab und zu einen Stein in den Weg. Sind Politikerinnen und Politiker eher mutig oder ängstlich? Sie sind wie alle anderen auch. Es gibt sehr viele mutige Menschen, die nicht in der Politik agieren, sich aber Tag für Tag durch das Leben kämpfen. Sie kämpfen dafür, dass ihre Familien gut über die Runden kommen. Das braucht Mut und Beharrlichkeit. Davor habe ich Achtung. Wann braucht es Mut in der Politik? Wenn man feststellt, dass man mit etwas nicht gerade auf unglaubliche Begeiste-

rung stösst. Das kann sich beispielsweise um ein Gesetz drehen. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass im Land- und Regierungsrat wieder darüber diskutiert wird, ob auch Ausländerinnen und Ausländer ins Polizei-Korps aufgenommen werden können. Das spielten wir bereits vor 25 Jahren durch, als wir das erste Polizeigesetz machten. Das brauchte damals einen gewissen Mut. Und wir sind damit auf die Nase gefallen. Welchen Gefahren sind Politikerinnen und Politiker für gewöhnlich ausgesetzt? Gefahren lauern, wenn sie mit unkonven­ tionellen und neuen Ideen kommen, solche, die nur schwer zu realisieren sind. Ist dann auch noch deren Leistungsausweis schlecht, dann laufen sie halt Gefahr, dass sie nicht mehr gewählt werden. Das kann passieren. Ich habe es aber in der Schweizer Politik effektiv noch nie erlebt, dass jemand nicht mehr gewählt wurde, nur weil er zu mutig war. In der Regel wird jemand, der mutig agiert, dafür auch belohnt und es wird ihm der eine oder andere Fehler verziehen. Gibt es auch Situationen, in denen Ängstlichkeit durchaus nützlich ist? Ich würde sagen Ängstlichkeit nicht, aber Vorsicht. Dinge, die man ändern will, können eine Überforderung von Regierung, Parlament oder Bevölkerung bedeuten. Wir revidierten einst das Gastgewerbe­ gesetz des Kantons Baselland und wollten das Wirtepatent abschaffen. In der Volksabstimmung erhielten wir ziemlich auf den Deckel. Aber gut. Wir leben in einer Demokratie, die wirklich in der Bevölkerung verankert ist. Das sind biblische Zustände.


O-TON MENSCHEN

Wird Politik nicht auch dadurch gemacht, dass man der Bevölkerung Angst macht? Zum Beispiel mit dem Wegzug guter Steuer­zahler oder drohender Klimaerwärmung? Müsste nicht auch die Bevölkerung mutiger sein? Ich glaube, die Bevölkerung hat durchaus Ansätze, mutig zu sein. Denken Sie an das Initiativrecht. Da mischt sich die Bevölkerung ein. Beispielsweise Armin Capaul, dieser Bauer aus dem Berner Jura. Praktisch im Alleingang stemmte er die Hornkuh-Initiative. Das brauchte Mut. Vor der Laufental-Abstimmung im Herbst 1993 wurden Sie bedroht. Wie geht man damit um? Das werden Berntreue gewesen sein. Da ich zu diesem Zeitpunkt im Regierungsrat sass und meine Frau den Hof führte, rich­ teten sich die Drohungen vielmehr gegen sie. «Wir zünden dir den Hof an», bekamen wir zu lesen. Ich hatte damals weniger Angst um mich als um meine Familie. Das ist natürlich nicht angenehm. Damit muss man umgehen können, wenn man in die Politik einsteigt. Welches war Ihre mutigste Entscheidung? Mich zur Wahl in den Regierungsrat zu stellen. Meine Frau und ich führten gemeinsam den Hof, unser Himmelreich auf Erden. Den Mut aufzubringen und meine Frau zu fragen, ob sie bereit wäre, den Hof alleine weiterzuführen, sollte ich in die Regierung gewählt werden – da musste ich einiges an Mut zusammensammeln. ■ ■

ext: Daniel Aenishänslin, T Foto: Christian Jaeggi 1/2022 BirsMagazin

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Freuen Sie sich auf den Frühling!

Wir lieben Kleider seit 30 Jahren

Er wird leicht und bunt. Pink und Rot wechseln sich mit Puderrosa und Grün-Variationen ab. Mit den Marken HIGH und Herzen’s Angelegenheit für gehobene Ansprüche und den trendigen italieni­ schen Labels Rich & Royal und Princess lassen wir den Winter hin­ ter uns. Neu führen wir die Brands «Bitte-Kai-Rand» aus Dänemark, EUROPEAN-CULTURE und MEIMEIJ aus Italien. Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren.

In unserer einladenden Kleiderboutique mit integriertem Atelier finden Sie ein trendiges und stilvolles Frühlingsangebot. Unsere ausgesuchte Auswahl deckt die unterschiedlichsten Labels ab. Wir helfen Ihnen gerne dabei, Ihr Lieblingsstück für die kommende Frühlings- und Sommerzeit zu finden. Und wenn etwas auf Anhieb nicht gleich perfekt passen sollte, erhalten Sie die Anpassung zu einem reduzierteren Preis gleich dazu.

Öffnungszeiten:

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Marc Cain macht Lebensfreude tragbar

Trauringberatung mit Herz

Den betörend-süssen Duft einer Blumenwiese kennt jeder. Und wie sieht es mit den Farben aus? Deren Intensität widerspiegeln die aktuellen Kollektionen von Marc Cain bei Hasler Fashion auf smarte Art und Weise. Die Mode 2022 strahlt pure Lebensfreude aus, eingefangen in spannenden Kleidern, Blusenshirts, Tops und Pullovern. Der Tragekomfort lässt dabei wie immer keine Wünsche offen. Lassen Sie sich von der neuen Lässigkeit des TrendsetterLabels Marc Cain begeistern.

Seid Ihr auf der Suche nach einzigartigen Trauringen? Dann be­ stellt Euch eine persönliche Trauring-Vorteilbox bei Strobel Uhren und Schmuck. Euch erwartet eine personalisierte Box mit Gut­ scheinen und einer feinen Auswahl an Prospekten von RingManufakturen. Entwerft Eure Trauringe mit dem 3D-Designer oder kommt ins Geschäft von Familie Strobel, wo ein kompetentes Team Euch herzlich empfängt und alles Weitere für Euch in die Wege leitet für das wichtige Symbol Eurer Liebe.

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PUBLIREPORTAGE

Frühlingserwachen bei Hasler Fashion Die Schwermütigkeit des Winters ist bald vorüber, der Frühling kündet sich farbenfroh an. Bei Hasler Fashion in Arlesheim ist er bereits voll erblüht. Lassen Sie sich inspirieren von bunten Kollektionen und luftig-leichtem Tragekomfort. Da und dort streckt sich schon eine ein­ zelne Blume der Frühlingssonne entgegen. Das volle Spektrum an strahlenden Farben kann man aber jetzt schon bei Hasler Fashion erleben. Modebewusste Frauen finden hier eine handverlesene Auswahl verschiedener Kollektionen, die alle gute Laune machen. Lindengrün und Mint sind aktuell ein grosses Thema, ebenso wie Puderrosa und Pink in verschiedenen Nuancen. Frauen mit Modeverständnis nutzen die Gelegenheit, Mut zur Farbe zu bekennen.

Abwechslungsreiche Wohlfühl-Mode

Foto: zVg Marc Cain

Geschäftsführerin Franziska Hasler weiss genau, was ihre Kundinnen schätzen. Darauf basiert ihr Erfolg. Das Sortiment ist ständig im Wandel, darum gibt es regelmässig viel zu entdecken. Die neuen Kol­ lektionen sind stilvoll, abwechslungsreich, originell und praktisch. Die Muster wirken etwas gezähmter und die Materialien sind angenehm zu tragen – alles dreht sich ums Wohlfühlen.

Die Mode von Hasler Fashion ist stilvoll und abwechslungsreich.

Was passt zu einem? Welcher Look, welche Schnitte? Franziska Hasler und ihr erfahrenes, kompetentes Team beraten Sie gerne. Sie stellen auf Wunsch typgerechte Outfits zusammen. «Nach der Pandemie und dem tristen Winter sehnen wir uns alle nach etwas mehr Leichtigkeit. Und die spiegeln auch die aktuellen Kollektionen wider», sagt die Geschäftsführerin von Hasler Fashion.

Foto: Christian Jaeggi

Formbetonte Kleider für Trendsetter

Manche Outfits greifen sogar bereits Akzente des bevorstehenden Sommers auf – sie sind taillierter, kürzer geschnitten und formbetonter. Neben Marc Cain, Sportalm, Peuterey und Zerres zieht auch Ana Alcazar die Blicke auf sich; mit tollen, luftig-leichten Kleidern in knalligen Farben. Sie passen perfekt zu selbstbewussten Frauen, die gerne selbst Trends setzen.

Auch im Accessoires-Bereich hat sich viel getan. Neben einer einzigartigen FlipflopKollektion aus den Philippinen (mit einem Teil des Erlöses werden bedürftige Familien vor Ort unterstützt) führt Hasler Fashion nun auch eine eigene Schmuckkollektion mit Elementen aus Naturstein und Glas in Form von Halsketten und Armbändern. Überzeugen Sie sich selbst von der handverlesenen Auswahl vor Ort und spüren Sie dabei einen Hauch von Frühlingsgefühlen. (doz)

Postplatz 7 · 4144 Arlesheim · Tel. 061 554 10 26 Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9.00 –12.00 Uhr / 13.30–18.30 Uhr Samstag 9.00 –16.00 Uhr 1/2022 BirsMagazin

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Fashion Days bei Modeva Endlich kann Modeva in den Filialen in Ihrer Nähe wieder richtige Fashion Days durchführen. Kommen Sie vorbei! sehr, dass wir unsere Kundinnen wieder mit einem unmaskierten Lächeln zu unseren Fashion Days begrüssen dürfen», sagt Barbara van Bürck, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung.

Zwei Jahre musste Modeva ihre traditionellen Fashion Days in einer abgespeckten Variante durchführen. Nun kann das Prattler Modeunternehmen wieder richtige Fashion Days organisieren. Zwischen dem 25. März und dem 28. April 2022 präsentiert Modeva die aktuelle Damenkollektion, mit Apéro, speziellen Angeboten und in einigen Filialen mit einer inspirierenden Modeschau. Die Filiale in Oberwil feiert dabei ihr 30-jähriges Bestehen. «Wir freuen uns

Fotos: Mimmo Muscio

Erfolgreiches Konzept

Modeva steht für sportlich-elegante Damenmode.

Die Beratung ist eine der Stärken von Modeva. «Unsere geschulten Modeberaterinnen bedienen die Kundinnen professionell und ehrlich. Farbe und Schnitt sollen ihnen stehen. Dafür haben unsere Mitarbeiterinnen ein gutes Auge», lobt van Bürck das Verkaufsteam. «Zudem bieten wir Mode auch in den Grössen 44 bis 52.» Modeva steht für einen sportlich-eleganten Stil, der die saisonalen Modetrends aufnimmt. Dabei setzt das Baselbieter Unternehmen auf ausgesuchte Labels und vor allem auf Eigenmarken, die es in Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten produziert. Der Erfolg gibt dem Modeunterneh-

Modeva extra Grössen 44 – 52 finden Sie in Allschwil, Bubendorf, Laufen, Oberwil, Reinach, Rheinfelden, Riehen, Burgdorf, Kriens.

men recht. Modeva besteht seit über 40 Jahren, zählt 16 Filialen für Damenmode in der Nordwestschweiz, in Burgdorf, Kriens und Luzern sowie einen Outlet in Schönenwerd. (ip)

Modeva

www.modeva.ch

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«Die Jugendlichen sollen sich zuhause fühlen» Das Jugendwohnhaus der ESB Liestal bietet Jugendlichen in Ausbildung ein familiäres Umfeld. Von Sozialpädagog*innen betreut, sollen sie ihre Ausbildung abschliessen und, wenn möglich, auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle finden. Das Angebot der ESB umfasst ... ... rund 100 Wohn- und 480 Arbeits- und Ausbildungsplätze an 16 Standorten.

Foto: zVg

stützt, wo sie es brauchen, zum Beispiel bei Hausaufgaben, Prüfungsvorbereitungen, oder auch bei der Auto- oder Töffprüfung. Wir setzen auch Grenzen, und zwar dort, wo es nötig ist.

In der ungezwungenen Atmosphäre entstehen oft gute Gespräche, sagt der langjährige Co-Leiter des Jugendwohnhauses, Andreas Schär.

Andreas Schär, Sie sind Co-Leiter des Ju­gend­ ­wohnhauses. Welche Jugendlichen wohnen bei Ihnen? Die meisten der Jugendlichen haben mit Einschränkungen zu kämpfen, seien sie körperlicher, kognitiver oder psychischer Natur. Diese jungen Menschen werden oft direkt von der IV oder Gemeinden angemeldet. Es gibt auch Jugendliche, die aus anderen Gründen nicht zuhause wohnen können oder wollen. Voraussetzung ist, dass die Finanzierung durch die IV oder die Gemeinde gewährleistet ist. Die ESB bietet auch Ausbildungen an, von der IV-Anlehre bis zum EFZ-Abschluss. Sind Ihre Jugendlichen alle auch bei der ESB in Ausbildung? Nein, die beiden Angebote sind unabhängig voneinander. Es gibt viele Jugendliche,

die sich bei der ESB ausbilden lassen und bei den Eltern wohnen. Genauso haben wir Jugendliche, die eine Lehre in einer anderen Institution oder auf dem ersten Arbeitsmarkt absolvieren und bei uns wohnen. Was erwartet die Jugendlichen hier? Wir versuchen, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen, in der jeder und jede wahrund ernstgenommen wird. Sie sollen sich hier zuhause fühlen. Das Haus ist immer offen und betreut, die Jugendlichen dürfen also auch an Wochenenden und Feier­ tagen hierbleiben. Alle haben ein eigenes Zimmer mit Dusche und WC. Wir sind also gut eingerichtet. Überhaupt ist es wichtig, dass die Jugendlichen ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechend Freiheiten geniessen. Die Jugendlichen haben alle eine Bezugsperson, die sie dort unter-

Sie haben Gemeinschaftsräume und bieten Freizeitaktivitäten. Bleiben die Jugendlichen vor allem im Wohnhaus? Das ist ganz individuell. Die meisten pflegen ihre Freundschaften und Familien ausserhalb des Jugendwohnhauses und bringen diese auch mit ins Jugendwohnhaus. Sie gehen auch weiterhin ihren Hobbies und Freizeitaktivitäten nach. Unsere Freizeitaktivitäten wie Ausflüge, Sport, Tischtennis, Game-Partys werden ebenfalls gut genutzt. Es entstehen manchmal neue Freundschaften zwischen den Jugendlichen. Auch wir Betreuenden spielen immer gerne mal Billard oder am Döggelikasten mit den Jugendlichen. In diesen ungezwun­ genen Momenten entstehen oft gute Gespräche. (zVg)

Eingliederungsstätte Baselland ESB

Schauenburgerstrasse 16 · 4410 Liestal Tel. 061 905 14 84 · esb@esb-bl.ch · www.esb-bl.ch 1/2022 BirsMagazin

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MENSCHEN HANDWERK

«Ja, das hat Mut gebraucht»

Zwei junge Tüftler finden eine Marktlücke und lassen sich auf ein Abenteuer ein. Aus einem Nebenverdienst formen sie ein preisgekröntes Unternehmen. Eines, das alte Geräte aufwertet und damit Ressourcen spart. ■

Text: Daniel Aenishänslin, Fotos: Christian Jaeggi

Das Kerngeschäft: Gebrauchte Geräte werden flott gemacht und finden einen neuen Einsatzort.

«Wir haben so früh damit angefangen, dass wir nichts zu verlieren hatten», sagt Aurel Greiner (31). Als er mit Laurenz Ginat (28) vor neun Jahren das Upcycling-Unternehmen Revendo gründete, waren keine Familien da, die versorgt werden mussten, führten sie kein Leben in Luxus, das finanziert werden wollte. Gerade einmal 12 000 Franken zahlten sie sich im ersten Jahr aus. Einen Tausender pro Monat und Kopf. «Es konnte also nur besser werden», lautet Greiners Fazit. Und es wurde besser. Was damit begann, das eigene Taschengeld aufzubessern, wurde vom Markt mit offenen Armen empfangen. Ginat und Greiner hatten etwas ganz Einfaches verstanden. Ihnen wurde klar, dass viele

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Smartphones und Apple-Computer nicht solange genutzt werden, wie sie genutzt werden können. Oder um es mit den Worten von Aurel Greiner zu sagen, «wie sie genutzt werden sollten».

Die Gelegenheit

Sie recherchierten Daten und rechneten. Acht Millionen Geräte werden jedes Jahr in der Schweiz verkauft. Durchschnittlich sind sie 18 Monate im Einsatz. «Es war nicht Mut, der uns ins Geschäft mit gebrauchten Geräten einsteigen liess», bekennt Greiner, «es war die Gelegenheit, welche dieses unglaubliche Volumen uns bot.» Aus potenziellem Elektroschrott wurde ein Business mit ressourcenschonendem und energie-

sparendem Charakter. «Wir sind überhaupt nicht politisch engagiert oder motiviert», winkt Greiner ab, «aber die Umwelt ist uns definitiv ein Anliegen.»

Gegen die Skepsis

Revendo startete als Online-Shop. Schnell sei ihnen klar geworden, dass ihr Geschäfts­ modell zwar funktioniere, dass sie aber auch Läden brauchten. Läden, weil die Kund­ schaft die Geräte sehen wolle. «Es besteht oft eine gewisse Skepsis gegenüber gebrauchter Ware», erklärt Greiner, «und es besteht ein Bedürfnis nach Beratung.» Dem begegnete das Unternehmen, indem es aus dem Schatten des Internets ins Licht der direkten Begegnung trat.


CARTE BLANCHE KOLUMNE

Laurenz Ginat bastelte bereits als Schüler an gebrauchten Computern herum.

Das Ziel, das sich Laurenz Ginat und Aurel Greiner damals gesteckt hatten, wurde von ihnen längst übertroffen. Aurel Greiner präzisiert, «wir wollten ursprünglich allen Leuten, die nach unserer Dienstleistung suchen, eine Lösung bieten können». Heute dreht es sich vermehrt um ganz konkrete Zahlen. Es sind nicht nur die Firmen-Gründer, die von ihrem Geschäftsmodell leben, sondern mit ihnen viele Angestellte. «Unser aktuelles Ziel ist es, jährlich eine Million Geräte zu verarbeiten», so Greiner.

Den Druck spüren

Mit dem Erfolg kam auch die Verantwortung. Die spüre er sehr wohl, sagt Greiner: «Solange man alleine unterwegs ist, ist man nur für sich selbst verantwortlich, sollte das Geschäft nicht laufen.» Mitt­ lerweile gerät Revendo auch mal unter Druck, denn die weit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen zum Monatsende ihren Lohn aufs Konto. Der Druck besteht darin, dass immer genügend ge-

brauchte Geräte reinkommen müssen, die revidiert und wieder verkauft werden können. «Während der Pandemie wechselten die Leute ihre Geräte nicht mehr so häufig», erzählt Greiner, «gewisse Quellen versiegten.» Am meisten Courage habe jener Schritt gefordert, der sie ins Ausland führte. Laurenz Ginat und Aurel Greiner beschlossen, den Schritt ins Ausland zu wagen. 2020 kaufte Revendo ein Reparatur-Center in Bratislava, 2021 eröffnete die Firma ein Büro und einen Laden in der österreichischen Metropole Wien. «Organisatorisch war es eine Herausforderung, denn man begibt sich in ein anderes Rechtssystem oder in ein Land mit einer anderen Sprache», sagt Greiner, «ja, das hat Mut gebraucht.» ■ Die Revendo AG 2013 gründeten Aurel Greiner und Laurenz Ginat die Revendo GmbH, heute Revendo AG, mit Sitz in Basel. Revendo verfolgt ein Upcycling-Konzept gegen den stetig wach­ senden Berg von Elektroschrott. Damit gewann das Unternehmen im November 2021 den Prix Swiss Venture Club Nord­ schweiz. Es werden gebrauchte Smartphones und Appleprodukte aufgekauft, flott gemacht und erneut verkauft. Unter der Führung von Greiner und Ginat arbei­ ten heute 130 Angestellte. In der Schweiz ist Revendo mit neun Läden präsent. Dazu verfügt die Firma über ein Büro und einen Laden in Wien sowie ein Reparatur-Center im slowakischen Bratislava. Machte Re­ vendo im ersten Jahr noch einen Umsatz von rund 170 000 Franken, sind es 2020 25,5 Millionen Franken, das 150-fache. revendo.ch

Was quasi im «Homeoffice» begann, entwickelte sich zu einem Unternehmen mit heute zehn Verkaufsfilialen.

■ Sandra Moser Schauspielerin, Autorin und Regisseurin

Zuviel Courage Heute war ich bei meiner Freundin Silke zum Abendessen und wir sind uns über die Frage in die Haare geraten, ob Mut lernbar ist. Ich behaupte, den hat man – oder eben nicht. Aber Silke hat da so einen Kurs gemacht … Wir haben viel zu viel Wein getrunken und gequatscht bis in die Puppen. Dafür schlägt mein Stimmungsbarometer end­ lich mal wieder so richtig nach oben aus, als ich mich endlich auf den Heimweg mache. An der Tramhaltestelle wartet aus­ ser mir noch eine blutjunge Junkie-Frau. Ihr Oberkörper sinkt immer wieder vorn­ über. Wenn die jetzt kippt, landet sie mit­ ten auf den Schienen. Ich sehe zur elektro­ nischen Fahrplananzeige hoch. Stürzt die Frau auf die Geleise, habe ich wenigstens noch sieben Minuten, um sie von dort wieder wegzukriegen. – Ob ich das ma­ chen würde? Na klar. Würde auf jeden Fall den sozialen Normen entsprechen, die ich hochzuhalten pflege. Dass ich mutig eingreifen würde, ist statistisch gesehen auch gar nicht unwahrscheinlich: Silke hat erzählt, es gibt Studien, die besagen, dass Menschen, die in guter Stimmung sind, eher helfen als solche mit mieser Laune. Ausserdem ist man eher bereit, bei einer unangenehmen Situation hinzusehen, wenn man nicht unter Zeitdruck steht. Weil keine weiteren Personen an der Hal­ testelle sind, würde ich weder in Versu­ chung geraten, die Verantwortung auf die Mitreisenden zu schieben, noch bräuchte ich Angst zu haben, mich durch mein Eingreifen vor jemandem zu blamieren. – Während ich so sinniere, kommt das Tram und die Junkie-Frau und ich steigen ein. Nichts ist passiert. Und trotzdem: Welche Handlungsmöglichkeiten hätte ich, wenn mehr auf dem Spiel stehen würde? Wäre ich mutig genug, um in eine wirklich brenzlige Situation einzugreifen oder wäre ich vielleicht gar zu mutig? – Mein Handy vibriert. Typisch Silke: Ungefragt hat sie mir doch noch den Link zu diesem Zivilcourage-Kurs geschickt. Find’ ich echt mutig. 1/2022 BirsMagazin

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Ferien zuhause

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Andlauring 30, 4147 Aesch


PUBLIREPORTAGE

Auf vier und zwei Rädern Ob Neuwagen, Service oder weitere Dienstleistungen: Die Garage Beat Wetzel geniesst seit über 30 Jahren das Vertrauen der Kundschaft. Der stop + go-Partner ist Spezialist für die Fahrzeuge von VW, Audi, SEAT und SKODA. Brandneu ist der Vertrieb von Motorrollern der Marke Lambretta. Wetzel. Wer sich für neue Pneus entscheidet, erhält eine kostenlose 24-MonateGarantie, sofern es sich um Reifen-Hausmarken der AMAG handelt. Sicher und bequem ist die Möglichkeit, seine Reifen bei der Garage Wetzel professionell einzulagern. Zu einem geringen Preis ist somit das lästige Reifenschleppen passé und die Räder erfahren vor der Montage jeweils einen Sicherheitscheck sowie Reinigung und Pflege.

Fotos: zVg

Italianità

Eingespielt: das Team um Beat und Esther Wetzel vor dem Showroom an der Aescher Hauptstrasse

Der «Seat vom Beat» ist ein Kurzreim, der weit über Aesch hinaus bekannt ist. Über 30 Jahre lang haben Beat und Esther Wetzel und ihr Team den Ruf als engagierte und kompetente Verkäufer und Dienst­ leister der Marke Seat gefestigt. Vor zwei Jahren hat man nun den Horizont auch auf die Marken Volkswagen, Audi und SKODA erweitert. Als stop + go-Partner leistet die Garage Beat Wetzel Service-, Unterhaltsund Reparatur-Dienstleistungen auf höchs­ tem Niveau zu fairen Preisen. Für die Diagnose und Reparatur am Fahrzeug kommen die aktuellsten Geräte und Spezialwerkzeuge zum Einsatz. «Fairness und die Wertschätzung für unsere Kunden ist bei uns

Mediterranes Flair: Seat trifft auf Lambretta

vom Chef bis zum Lernenden fest ver­ ankert. Aus diesem Grund dürfen wir auf eine grosse Stammkundschaft zählen, die uns seit Jahrzehnten die Treue hält», sagt Esther Wetzel. Das gilt natürlich auch nach wie vor für die Beratung und Vermittlung von Neuwagen und Occasionen.

In neuem Glanz

Das Repertoire an Dienstleistungen geht weit über den üblichen Service hinaus: So wird beispielsweise bei Karosserieschäden das komplette Schadenmanagement übernommen, bis das Fahrzeug wieder wie vorher aussieht. Dasselbe gilt für Schäden an den Scheiben, denen mit einer schnellen und kostengünstigen Reparatur begegnet wird. Nach grösseren Dienstleistungen erfährt das Fahrzeug jeweils ein «Wellnessprogramm», d. h. es wird sorgfältig von Hand gewaschen, bis es in neuem Glanz erstrahlt. Auch der umfassende Reifenservice der Garage Beat Wetzel ist ein sicherer Wert. «Mit dem April beginnt nun auch wieder die Saison der Sommerpneus», sagt Beat

Das neuste «Kind» aus dem Hause Wetzel stammt aus Mailand, genauer aus dem Stadtteil Lambrate: Die Motorroller von Lambretta wurden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Italien zum Lieblingsverkehrsmittel der Massen und erlangten in den 1960er-Jahren in ganz Europa definitiv Kultstatus. 1997 verabschiedete sich die Kultmarke für eine 20-jährige Auszeit, um 2017 mit der neuen V-Special wieder auf den Markt zurückzukehren. «Das Design ist und bleibt zeitlos. In Sachen Technik ist die V-Special aber natürlich auf dem neusten Stand», schwärmt Beat Wetzel. Die Garage Wetzel hat seit Anfang Jahr den Vertrieb der Roller von Lambretta in der Region übernommen und richtet sich somit gleichermassen an ein junges Publikum sowie auch an Nostalgiker. Wer einen Blick auf die Lambrettas werfen möchte, schaut am besten spontan im Showroom an der Hauptstrasse 134 in Aesch vorbei oder besucht die Frühlingsausstellung an der Bahn­ hofstrasse 3 am 1. und 2. April. (se)

Garage Beat Wetzel

Werkstatt: Bahnhofstrasse 3 Showroom: Hauptstrasse 134 4147 Aesch Tel. 061 751 63 35 info@garage-wetzel.ch www.garage-wetzel.ch 1/2022 BirsMagazin

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Raffiniert. Anspruchsvoll. Küchenwelten von athoplan.

Bard-Erlebniswelt in Münchenstein

Die Küche ist der Begegnungsort für die ganze Familie. Ein Raum für Genuss, Zusammensein und Kreativität. Die Küchenplaner von athoplan wissen aus über 30-jähriger Erfahrung, was es braucht, damit die Küche zur Wohlfühl-Oase für die ganze Familie wird. Küchen von athoplan orientieren sich an den Wünschen und Be­ dürfnissen der Besitzer:innen. So wie Sie es sich wünschen: persön­ lich, individuell und auf den eigenen Lifestyle abgestimmt.

Mit individuellen Schränken, Küchen, Bädern und Büroeinrich­ tungen erfüllt der Münchensteiner Möbelhersteller Wünsche im Wohn- und Arbeitsraum. Einen Überblick über die unzähligen Möglichkeiten verschafft die Ausstellung auf über 1000 Quadrat­ metern Fläche. Der Showroom ist von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr sowie von 13.30 bis 17.00 Uhr geöffnet, am Freitag bis 16.30 Uhr und am Samstag durchgehend von 10.00 bis 16.00 Uhr. Weitere Termine gerne auch auf Anfrage. Kundenpark­ plätze befinden sich direkt vor dem Gebäude.

Jetzt Beratungstermin vereinbaren und Angebot einholen. athoplan GmbH Wuhrmattstrasse 13 4103 Bottmingen Tel. 061 422 03 22 info@athoplan.ch www.athoplan.ch

Bard AG Dammstrasse 56 4142 Münchenstein Tel. 061 416 90 00 www.bard.ch

Entsorgungsbehälter vom Profi

Autos, Roller und Mode am 1. und 2. April

Die Auswahl an Containern und weiteren Behältern für die Ent­ sorgung ist riesig. Welcher ist nun aber der richtige für den vorge­ sehenen Einsatzbereich? Lassen Sie sich beim Kauf oder der Miete des richtigen Entsorgungsbehälters aus Stahl oder Kunststoff von uns beraten. Auch hier setzen wir auf Nachhaltigkeit: Sind ein neu­ er Deckel, Griffe oder Räder fällig oder liegen weitere Mängel vor? In der hauseigenen Werkstatt reparieren wir Ihren Container und machen diesen wieder voll einsatzfähig.

Am Freitag, 1. April sowie am Samstag, 2. April 2022 präsentieren sich die Garage Beat Wetzel sowie das Herrenmodegeschäft H. von Euw bei einer gemeinsamen Frühlingsausstellung an der Bahn­ hofstrasse 1 und 3 in Aesch. Während bei H. von Euw die aktuelle Frühlingskollektion präsentiert wird, liegt der Fokus der Garage Wetzel auf den aktuellen Motorrollern von Lambretta. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen auf den Modefrühling mit viel Fahrspass auf eine neue Lambretta anzustossen!

H. Vogelsanger AG Talstrasse 75 · 4144 Arlesheim Tel. 061 701 39 38 info@vogelsanger.ag.ch www.vogelsanger-ag.ch

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Garage Beat Wetzel Bahnhofstrasse 3 4147 Aesch www.garage-wetzel.ch

H. von Euw Herrenmode Bahnhofstrasse 1 · 4147 Aesch www.voneuw.shop


PUBLIREPORTAGE

Alles muss weg

Fotos: zVg

Die H. Vogelsanger AG prägt schon in dritter Generation das Entsorgungswesen in der Region. Ein wichtiges Standbein des Familienunternehmens sind Räumungen nach Wohnungsauflösungen oder von Büros und Lagerräumlichkeiten. Bei kleinerem Bedarf rückt das praktische Abfall-Taxi aus.

Die Entsorgungsspezialisten der H. Vogelsanger AG bauen auf einen rund 80-jährigen Erfahrungs­schatz.

Rundum sorglos: Räumungen und weitere Dienstleistungen der H. Vogelsanger AG entlasten die Kundschaft.

Wenn Seniorinnen und Senioren ihr Eigenheim für eine Alterswohnung oder einen Platz im Altersheim aufgeben oder sich ein Todesfall ereignet, ist zumeist die nächste Generation mit den verschiedensten Aufgaben konfrontiert. Viel aufwendiger als vermutet, gestaltet sich jeweils die Räumung und Reinigung der ehemaligen Bleibe. Das weiss auch Gaby Grolimund: «Mit 20 Jahren Erfahrung bei Räumungen im Rücken machen wir uns ein Bild vor Ort, berechnen die einzelnen Arbeitsschritte und nehmen anschliessend das ganze Proze­ dere sauber und sorgfältig bis hin zur fachgerechten Entsorgung an die Hand», sagt die Inhaberin und Geschäftsleiterin der H. Vogelsanger AG. Aufgrund der Kompetenz und der Professionalität arbeitet das Arlesheimer Unternehmen bei Wohnungsauf­ lösungen eng mit Liegenschaftsverwaltungen, den Spitex-Diensten und den Sozialämtern zusammen. Oft nachgefragt werden Räumungen von Büros und Warenlagern von Unternehmen, die sich dank der professionellen Unterstüt­ zung auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. «Unsere Kunden können voll und ganz auf unsere Diskretion bauen», sagt Filippo Meschi, Geschäftsleiter und Ansprechpartner bei der H. Vogelsanger AG für Räumungen.

Innovative Ideen

Das «Rundum-sorglos-Paket» für die Räumung von Kellern, Wohnungen, Häusern, Büros und Lagern ist aber nur eines von mehreren Standbeinen der H. Vogelsanger AG, die auf eine fast 80-jährige Erfahrung zurückblicken darf. «Wir dürfen gut und gerne von uns behaupten, dass wir das Entsorgungswesen in der Region über Jahrzehnte mitgeprägt haben», sagt Gaby Grolimund, die in dritter Generation das Familien­unternehmen führt. Mit innovativen Ideen reagiert man auch heute noch auf die sich stetig ändernden Bedürfnisse der Kundschaft. Soll ein schweres Möbel oder nach einem Schaden nur so wenig Material abtransportiert werden, dass sich eine Mulde nicht lohnt? Oder die Entsorgung des Abfalls ist dringend fällig, man ist aber zurzeit nicht mobil? Eine Mail oder ein Anruf bei Vogelsanger genügen, und das Abfall-Taxi macht sich auf den Weg.

müssen wir dabei ein Kränzchen winden: Bei immer mehr Verkehr und Hindernissen stemmen sie pro Tag rund 100 Tonnen an Gewicht», sagt Gaby Grolimund. Ebenfalls zuständig ist das Familienunternehmen für die Entleerung von Glas- und Alu-Sammelcontainern an über 100 Standorten. Das von den öffentlichen Aufträgen erarbeitete Know-how kommt natürlich auch den Privat- und Geschäftskunden zugute, wie etwa im Fall von Räumungen, bei der Entsorgung von Grüngut, dem Verkauf oder der Vermietung von Entsorgungsbehältern oder bei der beliebten Drive-in-Sammelstelle für Recycling an der Talstrasse 75 in Arlesheim. Diese gestaltet sich sehr übersichtlich und benutzerfreundlich, und die Mitarbeitenden vor Ort unterstützen die Kunden bei der richtigen Zuteilung des kostenlosen sowie kostenpflichtigen Entsorgungsguts. (se)

Pink unterwegs

Zu den Haupttätigkeiten der H. Vogelsanger AG gehört das kommunale Entsorgungs­ wesen mit den auffälligen, in Pink gehal­ tenen Sammelfahrzeugen. So übernimmt man unter anderem für über 20 Gemeinden in der Nordwestschweiz die Entsorgung des Kehrichts. «Unseren Beladern

H. Vogelsanger AG

Talstrasse 75 · 4144 Arlesheim Tel. 061 701 39 38 · info@vogelsanger.ag.ch www.vogelsanger-ag.ch 1/2022 BirsMagazin

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Steil nach oben

Kleine künftige Gipfelstürmer lernen den Aufstieg am Boulder in altersgerechten Kursen.

Wo einst in Liestal das Ziegelhof-Bier gebraut wurde, führen Chasper Kron (43) und Dominique Baumann (38) heute die Boulderhalle «hebdi». Für den Aufstieg braucht es Kraft, Ausdauer, Geschick und Mut. Kinder lernen hier, Höhenangst zu überwinden. ■

Text: Simon Eglin, Fotos: Christian Jaeggi

Abenteuer erleben. Die Freizeit unabhängig von Strukturen und Abhängigkeiten an der frischen Luft verbringen. Und vor allem: Orte erreichen, an die sonst niemand gelangt. Das sind jene Reize, die für Chasper Kron das Klettern ausmachen. Es ist ein Hobby – in seinem Fall eher eine Lebens­ einstellung – das den Liestaler mittlerweile seit drei Jahrzehnten prägt. «Klettern kann man ortsunabhängig. Wo immer ich mich auch auf der Welt bewege, gehe ich an den Felsen», sagt Kron. Als angehender Teenager hat er sich einst durch verschiedene Sportarten geschnuppert, bis er beim Klettern gelandet und hängengeblieben ist. «13 ist wohl das perfekte Alter für den Einstieg: Einerseits ist schon etwas Kraft vorhanden, andererseits geht man die Sache relativ unbekümmert

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an und lässt sich nicht von der Angst leiten», so Kron.

Vertrauenssache

Von seiner Faszination liess sich Dominique Baumann an der Schwelle vom Teenagerdasein zum Twen inspirieren und zog mit Chasper rund um die Welt, um steil nach oben zu gelangen – unter anderem auch auf einem fünfjährigen Segeltörn. «Stimmen der Partner und das Material, ist automatisch auch das Vertrauen da. Trotzdem: Ich bin auf unseren Touren schon an etliche Positionen gelangt, an denen ich gehörig Angst hatte», sagt Baumann. Als die beiden von ihrem langjährigen Trip zurückkehrten, hatten sie auch den Traum im Gepäck, ihre Leidenschaft Teil ihres Alltags werden zu lassen. Mit dem ehemali-

Passion zum Beruf gemacht: Chasper Kron und Dominique Baumann


EINBLICKE MENSCHEN

gen Areal der Brauerei Ziegelhof, das schon seit 2006 mehr oder minder brach lag, fanden sie die perfekte Location für ihre Zwecke. Sie konkretisierten die Pläne, rechneten die ganze Geschichte durch, führten für die Startfinanzierung ein Crowdfunding durch und eröffneten schlussendlich im November 2019 mit dem «hebdi» ihre eigene Boulderhalle.

Auf Absprunghöhe

Das Bouldern, das in der Region seit der Jahrtausendwende einen wahren Boom erlebt (siehe auch Infobox), unterscheidet sich vom Klettern darin, dass man nicht angeseilt ist und somit auch nicht zwingend einen Partner braucht. Dadurch gestaltet sich der Einstieg niederschwelliger, unter anderem weil auch weniger Equipment benötigt wird. «Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe», bringt es Chasper Kron auf den Punkt. Vor den verschiedenen Wänden im «hebdi», die bezüglich Schwierigkeitsgrad vom Einsteiger bis hin zum Profi reichen, sind Sprungmatten ausgelegt für eine weiche Landung. Die Idee der umgenutzten In­ dustrieräumlichkeiten geht allerdings weit über den blossen Aufstieg via verschiedener bunter Greif- und Standmöglichkeiten hinaus. Mit dem «hebdi» ist in Liestal ein alternativer Mikrokosmos entstanden, wo sich die Boulder-Community aus dem Dreiland nicht nur zwecks körperlicher Ertüchtigung trifft, sondern auch zum Zelebrieren des Miteinander bei Bier und Kultur.

Erster Aufstieg

Nach einem wahren Ansturm in den Eröffnungsmonaten kam mit Corona dann die grosse Ernüchterung. Die ständig wechselnden Einschränkungen hinterliessen Spuren bei der Nachfrage. Was hingegen praktisch immer ein Selbstläufer war, sind die Kurse für Kinder ab acht Jahren. Diese werden hier zweimal pro Woche angeboten. «Es ist faszinierend mitzuerleben, wenn die Jüngsten hier zum ersten Mal die Wand überwinden, oben ankommen und happy via Rutschbahn wieder nach unten gelangen», sagt Dominique Baumann. Mit dem ersten Aufstieg wird der Bann gebrochen. Allfällige Höhen- und Berührungsängste

DENK-BAR KOLUMNE

■ Anita Fetz alt Ständerätin BS

Kann man Mut lernen? Die Heldin meiner Kinder- und Jugend­ jahre war «die rote Zora» im Roman von Kurt Held. So mutig, kämpferisch und klug wollte ich unbedingt auch werden. Im «hebdi» ist der Name Programm

weichen schnell der Lust nach dem nächsten Level – sprich dem nächstschwierigeren Pfad nach oben. Mit zunehmendem Alter kann der Einstieg aber durchaus harziger ausfallen. «Wir hatten auch schon Erwachsene hier, die nach den ersten Versuchen aufgrund von Höhenangst wieder aufgegeben haben», sagt Chasper Kron. ■

Bouldern und Klettern Indoor in der Region • hebdi – Bouldern im Ziegelhof, Liestal www.hebdi.rocks • Birsmill Boulder – Boulderhalle in Laufen www.birsmillboulder.ch • Kletterhalle SAC Hohe Winde in Laufen www.sac-hohewinde.ch • B2 Boulders & Bar – Boulderhalle in Pratteln, www.bzwei.ch • K7 Kletterhalle Gundeldinger Feld, Basel www.kletterhalle7.ch • E LYS Boulderloft – Boulderhalle Basel www.boulderloft.ch • BlocUP Boulderhalle Delémont www.grimpebloc.ch • LÖ bloc Boulderhalle Grenzach-Wyhlen D www.loebloc.de • IMPULSIV Freizeitcenter Weil am Rhein D mit Kletterhalle, www.impulsiv-weil.de Darüber hinaus ist der Jura auch draussen ein ausgesprochenes Paradies für Klette­ rer und Boulderer – vor allem das Laufen­ tal und das Schwarzbubenland sowie der französische Jura. Hier ist das Gestein be­ deutend weniger brüchig als beispielswei­ se im Ergolztal. Während Klettermöglichkeiten hinläng­ lich bekannt sind – z. B. rund um den Gem­ pen – müssen geeignete Boulder erstmals aufgespürt werden. «Am besten einfach in eine Boulderhalle gehen und mit den Leuten reden. Tipps gibt es genug», sagt Chasper Kron.

Dank einer grossartigen Primarlehrerin habe ich gelernt viel mutiger zu werden. Frau Meier brachte uns bei, dass man Mut lernen kann, Schritt für Schritt. Dass man das genauso trainieren kann wie Schwim­ men, Fussball spielen oder Gummi-Twist. Sie liess uns sogar ein Mut-Tagebuch schreiben. Ihre Mut-Lektion war einer der seltenen Momente, bei denen ich nicht für die Schule, sondern für das Leben ge­ lernt habe. Bis heute! Dieses Wissen gebe ich gerne an Sie weiter – auch wenn es Jahrzehnte alt ist. Unterdessen ist es von psychologischen Studien dutzendfach bestätigt worden. Also: Die wenigsten Menschen glauben von sich selbst, dass sie mutig sind. Das hat damit zu tun, dass wir Mut mit irgend­ welchen ausserordentlichen Heldentaten assoziieren. Im wirklichen Leben geht es darum, sich in bestimmten Situationen zu überwinden und das zu tun, was man richtig und wichtig findet. Frau Meier nannte folgende Beispiele: Mut ist, wenn ihr in einer Klasse die einzige seid mit einer bestimmten Meinung, und diese trotzdem sagt. Wenn ihr etwas angestellt habt und euch dafür entschuldigt. Das ist Mut. Oder wenn ihr nicht mitmacht, wenn ein Kind gehänselt wird und noch besser, wenn ihr ihm helft. Mutig zu sein bedeu­ tet, unangenehme Gefühle, Unsicherheit, den «inneren Angsthasen» zu überwin­ den und zu handeln. Wer das im Kleinen übt, kann es auch im Grossen. Jedes Mal, wenn es gelingt, steigt die Erfahrung und die emotionale Sicherheit. Als Erwachsene habe ich immer mal wie­ der an Frau Meier gedacht, wenn ich et­ was gewagt und meinen «inneren Angst­ hasen» überwunden habe. Ich hoffe sehr, dass es heute viele so kluge Lehrerinnen gibt. Frau Meier war damals eine grosse Ausnahme. 1/2022 BirsMagazin

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PUBLIREPORTAGE

Erlebnisspielplatz auf der Wasserfallen

Fotos: zVg Region Wasserfallen

Die Ausflugsregion Wasserfallen ist ab sofort um eine Attraktion reicher. Der neue Erlebnisspielplatz bietet Spass und Abenteuer für alle Kinder und macht einen Ausflug auf die Wasserfallen noch spannender und unvergesslicher.

Auf dem Holzschlitten geniessen die Kinder die wunderbare Aussicht.

Die Hauptattraktion ist ein überdimensio­ na­ler Holzschlitten, der über eine Brücke mit dem Kletterturm verbunden ist. Mit ein wenig Geschick und Mut können die Kinder auf den Holzschlitten gelangen und die tolle Aussicht geniessen. Mit einer Rutschbahn geht es dann zurück auf den Boden. Wer es lieber ein wenig ruhiger angeht, den laden zwei Schaukeln zu vergnüglichen Aktivitäten ein. An einem überdimensionalen Wanderschuh können die kleinen Kinder einen Kletterversuch machen oder im Inneren des Schuhes verstecken spielen. Das Wackelpodest erfordert einiges an Geschicklichkeit und Gleichgewicht, bietet dafür aber ein lustiges und «wackeliges» Vergnügen für die Kinder. Auf dem grossen Hirschgeweih aus Holz können die Kinder herumturnen und ein kleines Kletterabenteuer erleben. Die geräumige Plattform mit Tischen und Bänken gehört ebenfalls zum Spielplatz und bietet ausreichend Platz für ein Pick-

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nick oder eine kleine Verschnaufpause von den wilden Kletterabenteuern. Speisen und Getränke können bei Bedarf beim Restaurant Heidistübli, direkt neben der Bergstation bezogen werden. Mit dem neuen Erlebnisspielplatz wird auf der Wasserfallen eine letzte Lücke im Angebot für die Gäste geschlossen. Nun haben auch die kleineren Kinder eine schöne Gelegenheit, aufregende und spannende Dinge zu Erleben.

Kletterabenteuer der besonderen Art

Ist der Kletterspass auf dem Spielplatz nicht genug, so kann auf dem Waldseilpark Wasserfallen ein weiteres Abenteuer in Angriff genommen werden. Im Waldseilpark Wasserfallen bietet das Kletterabenteuer für Gross und Klein Spass und Action für alle Altersklassen. Die Binggis können sich bereits ab 4 Jahren im Kinderseilpark austoben und über verschiedene Parcours durch die Bäume klettern.

Für Kinder ab 8 Jahren und alle Erwachsenen gibt es im grossen Seilpark diverse Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu bewältigen. Sausen Sie schwerelos durch den Wald, machen Sie mutige Sprünge in den freien Fall, beweisen Sie Ihr Geschick an der kniffligen «Rock Tour» oder schweben Sie auf der 150 m langen Seilrutsche «Wassi-Flyer» über den klei­nen See. Dank dem hochmodernen Sicherungssystem können Sie Ihren Ausflug un­beschwert geniessen und sich voll und ganz auf das Klettervergnügen konzentrieren. (zVg)

Die Schaukel lädt zu vergnüglichen Aktivitäten ein.


PUBLIREPORTAGE

Zu Fuss hoch hinaus Die Region Wasserfallen ist ein Wanderparadies – gerade jetzt im Frühling. Von der Bergstation der Luftseilbahn kann man zum Beispiel den höchstgelegenen Punkt des Baselbiets entdecken.

Der passende Wandertipp Auf der Website der Region Wasserfallen finden Sie breite Palette an Vorschlägen für Wanderungen rund um das beliebte Ausflugsziel im Oberbaselbiet. Darunter sind nicht nur Tipps für ambitionierte und ausdauernde Wanderer aufgeführt, son­ dern beispielsweise auch kürzere Routen, die mit einem Kinderwagen und als Fami­ lie ein besonderes Erlebnis bieten. region-wasserfallen.ch

Fotos: zVg Region Wasserfallen

Das Frühlingserwachen geniesst man bei einer Wanderung in der Region Wasserfallen.

Die Wasserfallenbahn fährt Sie direkt in ein grünes Naturparadies.

In der Region Wasserfallen bei Reigoldswil findet man ein interessantes Netz von Spazier- und Wanderwegen, die sich bestens für unvergessliche Tagesausflüge eignen. Ob Gross oder klein, älter oder noch jünger – jede und jeder findet eine Wanderroute, die seinem persönlichen Gusto entspricht. Als besonders empfehlenswert gilt die durchgehend ausgeschilderte «Rundwanderung Wasserfallen 470». Die spannende Tour beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn und führt in drei Stunden einmal rund um die Wasserfallen. Auf dieser Route erreicht man spannende Ort wie die Waldweid, die Hintere Egg, das Chellenchöpfli, den Vogelberg und die Bürten.

Rundsicht bis in die Alpen

Haben Sie gewusst, dass Sie auf dieser Route mit der Hinteren Egg den höchst­ gelegenen Punkt des Kantons Basel-Landschaft besuchen? Und vom Chellenchöpfli geniessen Sie bei schönem Wetter ein traumhaftes Panorama bis in die schneebedeckten Alpen. Wer unterwegs eine Pause braucht, kehrt in einem der Bergrestaurants ein und geniesst die Sonnen auf einer Gartenterrasse. «Zudem lässt es sich auch prima an einer der zahlreichen Feuerstellen grillieren», sagt Raphael Kissling, Geschäftsführer der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen. Bei der Bergstation locken übrigens noch andere vergnügliche Aktivitäten. So können Sie

Die Region Wasserfallen hat auch für Familien das passende Spazier- und Wanderangebot.

etwa mit dem Trottinett ins Tal brausen. Für Familien bietet zudem der neue Erlebnisspielpark (Artikel links) wunderbare Mög­ lichkeiten der Entspannung mit der ganzen Familie. (zVg)

Region Wasserfallen

Luftseilbahn Reigoldswil–Wasserfallen (LRW) Oberbiel 62 · 4418 Reigoldswil Tel. 061 941 18 20 · Infoband 061 941 18 81 info@region-wasserfallen.ch www.region-wasserfallen.ch 1/2022 BirsMagazin

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MENSCHEN KÖPFE

Foto: zVg

Die Jugend ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Themen wie Sicherheit und Nachhaltigkeit werden intensiv diskutiert. «Ich stelle eine Entwicklung zu mehr Regeln und weniger Freiräumen fest», sagt Thomas Furrer. Der Abteilungsleiter Kind Jugend Familie des Jugendsozialwerks Blaues Kreuz BL nimmt die heutige Jugend angepasster und zurückhaltender wahr als noch vor zehn Jahren. Weiterhin ein Thema seien Mutproben und das Auflehnen gegen Autoritäten. Das Jugendsozialwerk bietet mit «Helpnet» eine Beratung an, die über verschiedene Kanäle 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Die Themen sind sehr unterschiedlich: Familienkonflikte, Zukunfts­ sorgen, Konsum und Sucht, Beziehungsfragen, Suizidalität etc. «Die Pandemie hat den Druck auf Jugendliche und deren Familien deutlich erhöht», so Furrer. Er ermutigt die Jugendlichen zur Selbstreflexion, damit eine Veränderung der Situation möglich wird. (se) www.kjf.swiss

Foto: zVg

Thomas Furrer

Jelena Vorburger

Eigentlich wollte sie nur zur Arbeit fahren. Doch plötzlich wird Jelena Vorburger zwischen Zwingen und Basel zur Lebensretterin: Im Zug bemerkt sie einen Mann, dem es nicht gut geht. Sie fühlt ihm den Puls – nichts. «Ich verliess mich auf mein Bauchgefühl und begann mit der Herzdruckmassage», erinnert sie sich. Die Haut­ farbe des Patienten ändert sich, Flüssigkeit läuft ihm aus dem Mund. Jelena Vorburger realisiert schweissgebadet, dass ein leb­ loser Mensch vor ihr liegt. Keiner hilft der Restaurationsfachfrau, deren Nothilfekurs viele Jahre zurückliegt. Passagiere stolpern über ihre Beine, aber die 27-Jährige hört nicht auf, zu reanimieren. Als nach 15 Minuten in Basel die Zugtüren öffnen, schnappt der Mann nach Luft, noch bevor Notarzt und Sanität eintreffen. Der Patient überlebt. Jelena Vorburger wird erst später klar, dass sie mutig war. «Ich bin so aufgewachsen, wenn jemand Probleme hat, dann helfe ich.» (sg)

Dominik Straumann

Im November 2008 stand das «Moulin Rouge» in Augst in Flammen. Wissend, dass sich noch Personen im Haus befinden, startete die vor Ort geeilte Stützpunktfeuerwehr Muttenz einen Löschangriff. «Eine Situation, die unseren ganzen Mut erforderte», erinnert sich Kommandant Dominik Straumann an einen seiner bisher brenzligsten Einsätze. Im Feuerwehrdienst gälte es immer wieder, Ängste zu überwinden – sei es aus Respekt vor der Höhe oder vor der Innenbrandbekämpfung. Die Feuerwehr geniesst in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Das erleichtert die Rekrutierung von Nachwuchs. Die grössere Herausforderung sei allerdings, die jungen Menschen langfristig an die Feuerwehr zu binden, was zwingend ist für den Erhalt der Milizorganisation. Die Stützpunktfeuerwehr Muttenz bietet eine Jugendfeuerwehr, damit schon werdende Erwachsene an diesen wichtigen Dienst an der Gesellschaft herangeführt werden. (se)

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Man stelle sich mal vor, alles, was einem so durch den Kopf geht, zeichnerisch, bildnerisch darstellen zu können. Von der lieblichsten Szene eines Kinderbuches bis zur abstrusesten erotischen Phantasie, von der beissendsten Kulturkritik bis zu Bildern prallen, ausgelassensten Lebens. Tomi Ungerer hatte diese Fähigkeit – und mehr noch: Er hatte den Mut, damit als Künstler an die Öffentlichkeit zu gehen. Ungerer, der im Jahre 2019 verstorbene Elsässer aus Strassburg, hinterliess ein immenses Werk an Zeichnungen, Collagen, Skulp­ turen, Bilderbüchern etc. Davon besitzt die Kunstsammlung des Unternehmers Reinhold Würth 250 Bilder und Objekte. Ein grosser Teil ist zurzeit im Forum Würth zu sehen. Verblüfft steht man vor diesen Arbeiten des «scharfen» Strichs und der blühenden Phantasie, des surrealistischen Schalks und der bitterbösen Satire. Forum Würth, Dornwydenweg 11, Arlesheim. Di bis So 11–17 Uhr. Bis 14. August. (es)

Foto: zVg

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Tomi Ungerer


EIN TAG IM LEBEN MENSCHEN

Zwischen zwei Welten In Paris schnupperte Lucia Hunziker bei bekannten Modefotografen – und war der Meinung «die kochen auch nur mit Wasser». Zurück in der Schweiz, brachte sie sich das Fotografieren bei. Heute hat sich die Baslerin als Porträtfotografin einen Namen gemacht. Anfangs noch als Lucian. ■

Text: Sarah Ganzmann, Foto: Christian Jaeggi

2019 wagte Lucia Hunziker den mutigsten Schritt ihres Lebens.

Jeden Tag trifft Lucia Hunziker neue Menschen, geht auf sie zu, rückt sie ins beste Licht. Privat sei sie eher das Gegenteil, sagt die Fotografin. Da fehlt der Mut, sich «zu connecten». Vielleicht, weil sie sich zwischen zwei Welten fühlt – 38 Jahre lang war Lucia ein Mann. Jedenfalls äusserlich. Mittlerweile kann jeder sehen, dass Lucia Hunziker eine Frau ist. Sie selbst findet allerdings ihre Statur unpassend: «Ich bin gross und breit. Das fällt auf.» Darum heisst sie heute Lucia Luca Hunziker, statt Lucian. «Ich wollte nur das n weglassen, denn ich bin ja immer noch dieselbe Person.» Der Name Luca weise darauf hin, dass sie immer zwischen den Welten als Mann und Frau stehen werde. «Ich wollte nicht nochmals vor mir wegrennen.» Im

Teenager-Alter merkte Lucian, dass er sich mehr als Frau fühlte. Das war vor über 20 Jahren. Doch damals war die TransgenderWelt noch eine andere und die medizinischen Möglichkeiten nicht die heutigen. Also trug Lucian die Sehnsucht still mit sich herum. Bis er merkte, dass Transgender in den Köpfen der Gesellschaft einen Platz gefunden hat. 2019 schlägt die Sehnsucht Wurzeln: Lucian verschickt ein Com­ ing-Out-Video an Freunde und Bekannte und heisst ab sofort Lucia.

Medizinische Eingriffe

«Ich habe die Gesichtshaare entfernen lassen und vermisse keines davon», sagt sie. Ihre Stimme wurde operativ verändert, Hormone machen die Haut weicher und

sie wurde emotionaler. «Die Transition war der mutigste Schritt in meinem Leben. Ich wollte ihn endlich gehen.» Die Reaktionen waren erleichternd, reichten von «so what?!» bis «jetzt bist du viel sympathischer!». Mutig war auch, nach dem Geschichts­ studium alles auf die Fotografie zu setzen. Autodidaktisch brachte sich die Baslerin das Handwerk bei und legte den Schwerpunkt auf Porträtfotografie. Der Erfolg gibt ihr Recht. Ihr Alltag ist, dass jeder Tag anders ist, gespickt mit vielen schönen Aufträgen. Lucia Hunziker lächelt. Sie ist zufrieden. ■ www.luciahunziker.com www.llhproductions.net

1/2022 BirsMagazin

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KOLUMNE AUSKLANG

Zeichnung: Andreas Thiel

Birchermüesli

Das Wort Birchermüesli kam durch die Konsonantenverschiebung im Zuge der Zweiten Deutschen Lautverschiebung zustande und bildet sich aus dem altdeutschen Wort Birsermüechli. Müechli ist Althochdeutsch und bedeutet Mühli bzw. Mühle. Das Wort Birchermüesli bedeutet also Birsermühle, womit klar ist, woher die weltbekannte Getreidemischung kommt. Dieser sprachwissenschaftliche Beleg dürf­ te genügen, um für das Birchermüesli die Herkunftsbezeichnung AOC – Appellation

Impressum 27. Jahrgang, Nr. 103 – Frühling 1/2022 Herausgeberin BirsForum Medien GmbH Malsmattenweg 1 4144 Arlesheim Tel. 061 690 77 55 info@birsmagazin.ch www.birsmagazin.ch Verlagsleitung Thomas Bloch, Thomas Kramer Redaktionsleitung Martin Jenni (mj) martin.jenni@birsmagazin.ch Redaktion Daniel Aenishänslin (da), Simon Eglin (se), Sarah Ganzmann (sg), Sabina Haas (sh), Christian Jaeggi (cj)

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BirsMagazin 1/2022

d’Origine Contrôlée de Laufental – zu beantragen. Die Alte Stadtmühle Laufen ist seit 1434 urkundlich belegt, und archäologisch lässt sich der Mühlestandort Laufen sogar seit 800 n. Chr. nachweisen. Die Linguistik ist ein hochspannendes Feld. Rheinfelden müsste zum Beispiel Dorfbachfelden heissen, flösse in Rheinfelden der Rhein in den Dorfbach. Aber wie der Flurname belegt, verhält es sich umgekehrt. In Rheinfelden mündet der Dorfbach in den Rhein. Deshalb heisst Rheinfelden

Redaktionelle Mitarbeiter Jürg Erni ( je), Joël Gernet ( jg), Jürg Seiberth ( js), Martin Staub (ms), Freddy Widmer (fw) Fotografie Christian Jaeggi (Leitung) photo@christianjaeggi.com Marco Aste, Joël Gernet, Kathrin Horn, Martin Staub Kolumnen Anita Fetz, Marko Lehtinen, Sandra Moser, Jürg Seiberth, Andreas Thiel, Rudolf Trefzer, Niggi Ullrich PR-Redaktion Rolf Zenklusen (zen) rolf.zenklusen@birsforum.ch Medienberatung und Anzeigenverkauf Ueli Gröbli, Tel. 061 690 77 05 ueli.groebli@birsforum.ch Andreas Kunle, Tel. 061 690 77 08 andreas.kunle@birsforum.ch

nicht Dorfbachfelden, sondern Rheinfelden. Und in Birsfelden mündet der Rhein in die Birs. Uns Linguisten kann man nichts vormachen. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht dürfte folglich auch die Rheinland-Pfalz nicht Rheinland-Pfalz genannt werden. Die korrekte Bezeichnung lautet Birsland-Pfalz. Erst in Düsseldorf fliesst die Birs in die Düssel und bei Wuppertal die Düssel in die Wupper. Nach der Juragewässerkorrektion und der Rechtschreibreform drängt sich also eine umfassende Flurnamenbereinigung auf. Ganz Mitteleuropa muss in Wuppertal umbenannt werden, denn erst bei Novosibirsk fliesst die Wupper wieder in die Birs bzw. in die Birsk. Novosibirsk ist Russisch und heisst Neue Birs. Das Wort Birchermüesli könnte also noch älteren Ursprungs sein und dem indogermanischen Wort Birskermüli entstammen. Den Streit um die Herkunftsbezeichnung AOC muss Laufen also mit Novosibirsk austragen, was angesichts der angespannten politischen Lage ein mutiges Unterfangen darstellt.

Andreas Thiel Publizist

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verteilt: Aesch, Arlesheim, Bärschwil, Beinwil, Birsfelden, Blauen, Breitenbach, Brislach, Büren, Büsserach, Dittingen, Dornach, Duggingen, Erschwil, Fehren, Flüh, Gempen, Grellingen, Grindel, Himmelried, Hochwald, Hofstetten, Laufen, Liesberg, MetzerlenMariastein, Meltingen, Münchenstein, ­Muttenz, Nenzlingen, Nuglar, Nunningen, Pfeffingen, Reinach, Röschenz, Seewen, St. Pantaleon, Wahlen, Zullwil und Zwingen

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ISSN 2673-7884


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