Skip to main content

Logik der Aggregation und die Erklärung sozialer Phänomene und Prozesse

  • Chapter
  • First Online:
Journalistisches Handeln in der Skandalberichterstattung
  • 1195 Accesses

Zusammenfassung

Mit Hilfe des dargestellten Handlungsmodells auf Basis der Frame-Selektions-Theorie lässt sich das Handeln einzelner Journalisten in Skandalsituationen gut nachvollziehen. Für die Erklärung von Makroeffekten, wie die Entstehung des Skandals, oder sozialer Prozesse, wie der Zunahme medialer Skandalisierung, reicht die Handlungstheorie alleine jedoch nicht aus, da das Handeln der Journalisten stets in sozialen Situationen stattfindet, in denen weitere Akteure vorkommen. Dies sind neben anderen Journalisten, u. a. Rezipienten, Skandalisierte oder Informanten, die sich „wechselseitig als handlungsfähige, entscheidende und daher im Prinzip auch zu strategischen Überlegungen fähige und bereite ‚Subjekte‘ wahrnehmen“.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    „Wann eine Geschichte wirklich zum Skandal wird und wann nicht, hängt total davon ab, in welchem zeitlichen Rahmen sie passiert. (…) Es gibt auch Sachen, die nie zum Skandal geworden sind, obwohl sie eigentlich das Zeug dazu gehabt hätten: Zum Beispiel die ganzen Missbrauchsfälle in den Kirchen und später auch in den Schulen – von der Odenwaldschule über sämtliche Priester und so weiter. (…) Das ist ja kein neues Thema. Diese Berichterstattung gab es seit Jahren. Ich habe mal nachgeguckt, Panorama berichtet seit 30 Jahren über katholische Priester, die irgendwelche Ministranten anfassen, über Missbrauchsfälle in irgendwelchen Elite-Gymnasien. Selbst über die Odenwaldschule gab es Berichterstattung, die nie groß geworden ist. Es gab exakt diesen Bericht über die Odenwaldschule, ich glaube in der ZEIT, FAZ oder so. Warum ist sie erst zu diesem Zeitpunkt groß geworden? Alle Welt hat plötzlich darüber gesprochen, wie viele Menschen in diesem Land als Kinder missbraucht worden sind. Ich glaube, das war auch ein Prozess. Ich glaube, vor 20 Jahren war die Welt noch nicht so weit, darüber zu sprechen und die Kirche so öffentlich anzuprangern. Vielleicht ist das eben jetzt erst da. Es hängt auch wirklich mit dem richtigen Zeitpunkt zusammen. Und den kann man nicht planen, das ist dann Zufall.“ (Leiterin eines Politikmagazins)

  2. 2.

    Zu diesen Vorwürfen zählten beispielsweise die später als „Bobby-Car-Affäre“ bekannt gewordene Enthüllung oder die Anfrage einer Zeitung, ob es stimme, dass Christian Wulff damals Schulkollegen mit After-Eight bestochen habe, um von ihnen zum Klassensprecher gewählt zu werden (Pörksen, 2013).

  3. 3.

    Etwas zu framen bedeutet mit Entman (1993, S. 52–53) „to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in a communicating text, in such a way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation for the item described.“

  4. 4.

    Der in der Kommunikationswissenschaft mittlerweile etablierte „Framing-Ansatz“ ist nicht mit der in dieser Arbeit verwendeten Frame-Selektions-Theorie nach Esser (1999, 2001) und Kroneberg (2011) zu verwechseln, der bislang in der Kommunikationswissenschaft nur wenig Beachtung gefunden hat.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2021 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Wehlisch, N. (2021). Logik der Aggregation und die Erklärung sozialer Phänomene und Prozesse. In: Journalistisches Handeln in der Skandalberichterstattung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-36135-8_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-36135-8_8

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-36134-1

  • Online ISBN: 978-3-658-36135-8

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics