Marienmonat Mai gnadenreich nutzen

Marienmonat Mai gnadenreich nutzen

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Nachstehender Text mit konkreten Ideen für einen gnadenreichen Mai-Monat stammt vom heiligen Don Bosco (Quelle: Buch “Der Monat Mai, Maria, der Unbefleckten Empfängnis, geweiht”, hl. Don Bosco, S. 5-13 Wirth-Verlag, mit täglicher Betrachtung, erhältlich z. B. bei Sarto.de):

don bosco fotoDer Monat Mai, der schönste Monat des Jahres, sollte sinnvollerweise Maria geweiht sein. In diesem Monat bedeckt die Natur die Wiesen mit Gräsern, die Pflanzen mit Blüten und die Weinberge mit Knospen. Deshalb widmet sich auch der Mensch in dieser Zeit mit besonderem Eifer der Bewirtschaftung des Bodens – in der Hoffnung auf eine reiche Ernte. Dies ist für ihn jedoch mit einer ständigen Furcht verbunden, da die Früchte seiner Arbeit verschiedenen Gefahren ausgesetzt sind. So kann ein Hagel, ein Wirbelsturm, eine Tierplage, eine Dürre oder ein anderes Unglück in nur einem Augenblick all seine Hoffnungen zunichtemachen und Hungersnot über ein Dorf, eine Stadt und manchmal auch ein ganzes Gebiet bringen. Daher gibt es neben den geistlichen Bedürfnissen, die uns jederzeit dazu bewegen müssen, zu dieser Mutter der Barmherzigkeit Zuflucht zu nehmen, auch den zeitlichen Grund, nämlich, dass sie unsere Häuser, unser Vieh und die Früchte des Feldes segnen und beschützen und uns vor Unfällen bewahren möge.

Es ist wahr, dass die Verehrung dieser großen Himmelskönigin schon immer der Trost der Menschheit war.

Von der Zeit der Apostel bis zu unserem heutigen Tag hat es kein Jahrhundert, kein Jahr, keinen Monat, keine Woche, keinen Tag, keine Stunde, man kann sogar sagen keinen Augenblick gegeben, der nicht durch irgendeine Gunst gekennzeichnet wäre, die diese barmherzige Mutter ihren Anhängern gewährt.

Es ist auch wahr, dass es kein Gebiet, keine Stadt, keinen Ort und kein Haus gibt, in dem sich als Zeichen der empfangenen Gnaden und Wohltaten, wenngleich auch kein Altar, so doch zumindest ein Bild oder eine Statue zu Ehren Mariens befindet.
Der Monat Mai schien jedoch in besonderer Weise Maria gewidmet zu sein.

Seit 1700 wurden in verschiedenen piemontesischen Städten an jedem Maitag besondere Übungen der christlichen Frömmigkeit zu Ehren Mariens durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass diese Reihe von täglichen Bittgebeten an die Mutter der Barmherzigkeit ein sehr mächtiges Mittel war, um ihren Schutz in unseren verschiedenen Nöten zu erwirken. Diese Hingabe wurde jeden Tag stärker. Private Familien, religiöse Gemeinschaften, Städte und Gemeinden begrüßten diese Andacht als eine Quelle großen Segens.
Pfarrer und Bischöfe förderten es eifrig in ihren jeweiligen Diözesen. Und im Jahre 1747 gab Monsignore Saporiti, Erzbischof von Genua, den Auftrag zum Druck eines Buches mit dem Titel: ,Il mese di Maria, ossia il mese di maggio consacrato a Maria coll’esercizio di varii fiori di virtù da praticarsi nelle case delle familie cristiane – Der Marienmonat, d.h. der Monat Mai, der Maria geweiht ist, mit der Übung verschiedener Tugendwerke, die in den Häusern der christlichen Familien praktiziert werden sollen.’

Anerkennung dieser Verehrung durch die Kirche

Vatikan RomDie Kirche billigt diese Verehrung und gewährt denen, die sie praktizieren, Ablässe. Zu Beginn dieses Jahrhunderts, als die geistlichen und zeitlichen Nöte immer offensichtlicher wurden, begannen die Marienverehrer mehr und mehr, die Verehrung Mariens im Monat Mai zu propagieren. Die Bischöfe billigten es und sorgten dafür, dass es in ihren Diözesen eingeführt wurde. Die Praktiken der Religion können den Katholiken jedoch nicht vollständig befriedigen, solange sie nicht vom Stellvertreter Jesu Christi, dem von Gott zur Leitung der universalen Herde der ganzen Christenheit eingesetzten Oberhirten, gebilligt werden. Und hier sind dieselben Päpste, die die Praktiken, die in diesem Monat zu Ehren Mariens durchgeführt werden, gutheißen, fördern und mit den himmlischen Schätzen bereichern.

Seine Heiligkeit Pius VII. hat mit seinem Dekret vom 21. März 1815 die folgenden Ablässe gewährt:

  1. 300 Tage Ablass für jeden Tag an alle, die im Monat Mai zu Ehren der heiligsten Jungfrau Maria irgendeine Art von Frömmigkeit üben.
  2. Vollkommener Ablass am letzten oder einem beliebigen Tag des Monats, an dem eine Beichte abgelegt und die Kommunion empfangen wird.
  3. Derselbe Papst bestätigte mit einem weiteren Dekret vom 18. Juni 1822 die oben genannten Ablässe und machte sie für die Armen Seelen im Fegefeuer anwendbar.

Hier, christlicher Leser, ist ein Hinweis auf den Ursprung des Marienmonats. Dieser Brauch gründet sich auf die große Verehrung, die die christlichen Gläubigen seit jeher der großen Himmelskönigin entgegenbringen. Sie gründet sich auf die großen geistlichen und zeitlichen Nöte, von denen wir umgeben sind und von denen wir durch Maria befreit werden können. Sie gründet sich auf die Zustimmung der Gläubigen, auf die Zustimmung der Bischöfe und des Stellvertreters Jesu Christi selbst.

Angeregt durch den Geist eines Kindes, der sich an eine zärtliche Mutter wendet, verpflichte ich mich daher, das zu lesen und zu praktizieren, was dort damals zu unserem gemeinsamen Vorteil eingeführt worden ist.

Anleitung für den Marianischen Monat

  1. Fatima Madonna in der KircheJeder Christ ist herzlich eingeladen, die Gottesdienste in der Pfarrkirche oder einer anderen öffentlichen Kirche zu besuchen. Die, die nicht in der Lage sind, eine Kirche zu besuchen, oder zusätzlich zum öffentlichen noch etwas in ihrem jeweiligen privaten Umfeld tun möchten, mögen sich an das Folgende halten:
    Am letzten Tag des Aprils sollte im eigenen Haus und zwar in dem Raum, wo sich die Familie gewöhnlich zum Gebet vor dem Marienbild versammelt, ein kleiner Altar vorbereitet und das Bild oder die Statue auf die beste Weise geschmückt werden, mit der man es vermag.
    Darüber hinaus sollen Kerzenständer, Teppiche und ein paar Vasen mit, entsprechend der Jahreszeit, möglichst frischen Blumen überall dort aufgestellt werden, wo man gewöhnliche Handlungen, wie Arbeit, Studium, Spiel und Erholung ausübt, um diese Orte zu heiligen und unsere Handlungen mit der Einstellung auszuführen, als ob sie unter den reinsten Augen der Heiligen Jungfrau geschähen.
  2. Am Abend vor dem ersten Mai, wenn sich die Familie und andere Gläubige vor dem durch Kerzen erhellten Altar versammeln, soll der dritte Rosenkranz oder zumindest die Litanei der Heiligen Jungfrau gebetet werden. Am Ende dieser Gebete ist die für jeden Tag zugewiesene Betrachtung zu lesen, mit dem angefügten Beispiel und dem Gebet. Im Anschluss wird noch eines der Fioretti [Abtötungen/Enthaltsamkeiten], die im nächsten Absatz aufgelistet sind, ausgewählt. Diese Fioretti können kopiert und in Form von ebenso vielen kleinen Blättern zusammengefaltet bereit liegen, aus dessen Stapel dann für jeden Tag des Monats eine Übung gezogen wird.’
    Um die frommen Praktiken dieses Monats zu erleichtern, ist es ratsam, die christlichen Übungen nicht zu sehr zu steigern, da sie sonst zu hastig oder unwillig ausgeführt werden, besonders wenn es Kinder betrifft, oder Leute, die zeitlich sehr eingeschränkt sind.
    Lies die für jeden Tag zugewiesene Betrachtung sorgfältig durch und führe pünktlich die Übung aus, die durch das herausgezogene Fioretti angezeigt wird. Am Abend bevor du zu Bett gehst, solltest du dir die Lesung des Tages in Erinnerung rufen.
  3. Geh im Lauf des Monats mindestens zweimal zu den heiligen Sakramenten der Beichte und Kommunion.
  4. Da die Ablässe, die in diesem Monat gewonnen werden, auch an die Armen Seelen im Fegefeuer verschenkt werden können, wird dir dringend empfohlen, sie zu verwenden. Denn, wie der hl. Augustinus lehrt, verschaffen wir, während wir die Qualen der Armen Seelen im Fegefeuer vermindern, auch uns selbst einen großen Verdienst. Es ist auch gut, darauf hinzuweisen, dass es für die heiligen Ablässe nicht notwendig ist, dieses oder ein anderes Buch zu verwenden. Es genügt, an den Handlungen der Kirche teilzunehmen oder ein Versprechen in der Familie abzulegen. Die Päpste verlangen nur, dass du einige fromme Übungen zu Ehren Mariens ausführst und für die gegenwärtigen Bedürfnisse der Heiligen Kirche betest’.
  5. Am Ende des Monats bringe Maria die Opfergabe deines Herzens dar, wie es am Ende der täglichen Betrachtungen angegeben ist.
  6. Drei Dinge, die im Laufe dieses Monats geübt werden sollen:
    a) Alles tun, um in diesem Monat keine Sünde zu begehen. Er soll ganz Maria geweiht sein.
    b) Wir müssen sehr darauf bedacht sein, die geistlichen und zeitlichen Pflichten unseres Standes zu erfüllen. Zum Beispiel sollten wir das Morgen- und Abendgebet mit besonderer Andacht sprechen und vor und nach dem Essen mit dem Zeichen des Heiligen Kreuzes beten. Mit größerer Vorbildlichkeit an den heiligen Gottesdiensten der Kirche an Festtagen teilnehmen.
    c) Unsere Verwandten, Freunde und alle, die von uns abhängig sind, sollten wir einladen, an den frommen Übungen teilzunehmen, die zu Ehren Mariens während des Monats durchgeführt werden.

Fioretti zum Auslosen

handAnmerkung der Redaktion: Fioretti ist ein italienisches Wort, das “kleine Blümchen” oder “Blütenblätter” bedeutet. Wie oben erwähnt kann man jeden Tag ein solches kleines Blümchen auswählen und sich als Vorsatz für den Tag vornehmen:

  1. Wenn die Stunde des Aufstehens gekommen ist, werde ich schnell aus dem Bett steigen und mich mit der größten Bescheidenheit anziehen.
  2. Ich werde andächtig der Heiligen Messe folgen, um für die Armen Seelen im Fegefeuer zu beten, und wenn ich nicht kann, werde ich fünf Vaterunser und Ave Maria, sowie den Psalm Miserere beten.
  3. Ich werde allen, die mich beleidigt haben, von Herzen verzeihen und sagen: Herr, vergib mir meine Sünden, wie auch ich denen vergebe, die mich beleidigt haben.
  4. Ich will meine Zunge durch Schweigen abtöten und sie damit beschäf-tigen, ein Loblied auf Maria zu singen.
  5. Ich werde meinen Geschmackssinn abtöten, indem ich mich einer bestimmten Portion Essen oder Trinken enthalte.
  6. Ich werde meine Augenlust abtöten, indem ich sie für ein paar Augenblicke auf ein Kreuz oder ein Marienbild richte.
  7. Ich werde mit besonderer Andacht morgens, mittags und abends den ‚Angelus’ beten und dabei eine Marienmedaille oder ein Marienbild küssen.
  8. Am Abend, bevor ich zu Bett gehe, werde ich ein ‚Salve Regina an Maria für diejenigen beten, die Gott in dieser Nacht in die Ewigkeit rufen wird.
  9. Ich werde ein paar Augenblicke innehalten, um über die Früchte nachzudenken, die ich aus vergangenen Beichten gewonnen habe, und dann werde ich darüber Reue erwecken.
  10. Ich werde ein paar Augenblicke innehalten, um über die Passion Christi nachzudenken, und dann werde ich sagen: “Heilige Mutter, ach! Präge du die Wunden des Herrn in meinem Herzen ein.” Jedes Mal, wenn man dieses Gebet spricht, erwirbt man einen Ablass.
  11. Alles, was ich morgen tue, will ich für die Seele im Fegefeuer tun, die in ihrem Leben Maria mehr als ich verehrt hat.
  12. Bevor ich zu Bett gehe, werde ich das Kreuz küssen und sagen: “Maria, wenn ich heute Nacht sterbe, lass mich in der Gnade Gottes sterben.”
  13. Ich werde mich auf die Beichte vorbereiten, als ob es die letzte meines Lebens wäre.
  14. Ich werde die Kommunion zu Ehren Mariens nehmen; und wenn ich nicht kann, werde ich die „Akte’ um die drei göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe beten.”
  15. Ich werde jemandem, den ich kenne, einen guten Rat geben, um die Verführung zum Schlechten wiedergutzumachen, die durch die Reden meines vergangenen Lebens entstanden sind.
  16. hl. MesseIch werde eine Spende gemäß meinem Besitz machen; wenn ich sie nicht machen kann, werde ich drei Ave Maria für die Bekehrung der Sünder beten.
  17. Ich werde die Erde dreimal küssen und sagen: Ich bin Erde, und ich werde bald zur Erde zurückkehren.
  18. Ich werde eine Weile innehalten, um die Beichten des vergangenen Lebens zu betrachten, und wenn irgendetwas mich veranlasst, sie für nichtig oder zweifelhaft zu halten, werde ich mich darauf vorbereiten, sie so bald wie möglich durch eine Lebensbeichte zu korrigieren.
  19. Ich werde dreiunddreißig Gloria Patri beten, zu Ehren der dreiunddreißig Jahre, die Jesus mit Maria, seiner Mutter, lebte.
  20. Ich esse und trinke tagsüber nicht, außer es ist notwendig.
  21. Ich werde eine Messe für die Armen Seelen meiner Verwandten bestellen oder zumindest besuchen.
  22. Ich werde den Tag in äußerster Zurückgezogenheit verbringen, aus Rücksicht auf die Zeit, die Maria im Tempel verbrachte.
  23. Ich werde fasten, sofern es mit meiner jetzigen Situation vereinbar ist, zu Ehren der Schmerzen, die Maria in der Passion ihres Sohnes Jesus erlitten hat.
  24. Ich werde ein Almosen für die Seele geben, die am längsten im Fegefeuer zu leiden hat.
  25. Ich werde Eitelkeit in meiner Kleidung und Rede vermeiden, und ich werde drei “Angele Dei – Engel Gottes” beten, um den Geist der Demut und Buße zu erlangen. Jedes Mal, wenn man das “Angele Dei” betet, gewinnt man einen Teilablass. (Angele Dei = “Engel Gottes, mein Beschützer. Gottes Vaterliebe hat mich dir anvertraut. Erlauchte, beschütze, regiere und leite mich. Amen.”)
  26. Ich werde die Litanei der seligen Jungfrau beten, um von Jesus zu erlangen, dass alle, die in diesem Monat sterben, in der Gnade Gottes sterben mögen.
  27. Ich werde mich darauf vorbereiten, eine Generalbeichte abzulegen, oder zumindest meine Beichten seit meiner letzten Generalbeichte durchgehen, gemäß dem Rat meines Beichtvaters.
  28. Ich werde die „Sieben Freuden Mariens” beten, und wenn ich das nicht kann, werde ich sieben Ave Maria mit folgendem Zusatz beten: “Jesus, Josef und Maria! Jesus, Josef und Maria, möge meine Seele mit euch in Frieden sterben!”
  29. Zu Ehren Mariens möchte ich mich von etwas entledigen, das mir lieb und teuer ist, damit ich nicht empfindlich darauf reagieren werde, die Welt im Moment des Todes verlassen zu müssen.
  30. Ich werde über den Anlass nachdenken, der mich in Sünden zurückfallen ließ, und ich werde mich bemühen, einen solchen in Zukunft zu fliehen.
  31. Ich werde vor dem Müßiggang fliehen und Maria um Vergebung für die Nachlässigkeiten bitten, die ich in diesem Monat begangen habe. Und mit den Armen am Kreuz werde ich sagen: “Salve Regina”.

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