Spaziergang in Horn-Lehe: Die Weiten des Hollerlands
Das Grünland mit den charakteristischen Gräben lohnt sich für eine Auszeit
Durch die Nachbarschaft schlendern und dabei interessante und unbekannte Ecken erkunden. Wir stellen Strecken vor, die einen Stadtteilspaziergang zu etwas Besonderem machen. In Horn-Lehe liegt das Hollerland – ein Areal, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Doch bei näherer Betrachtung gibt es dort einiges zu entdecken.
Fotos: Linda Bussmann
Krebsscheren, Igelkolben, Armleuchteralgen, Mosaikjungfer, Kuckucks-Lichtnelken – das Hollerland ist weit mehr als nur Grünland mit Gräben. Die Natur hat auch dort ihre Besonderheiten. Es ist einmal ein anderer Spaziergang, der sich in Horn-Lehe anbietet. Ausflügler zieht es in diesem Stadtteil meist in den Rhododendonpark inklusive Botanika. Aber auch der Unisee (Stadtwaldsee) mit angrenzendem Bürgerpark und Stadtwald sind beliebt. Doch zwischen Wümme, der A27, Blockland, Lehesterdeich und dem Kuhgrabenweg liegt ein 293 Hektar großes Areal, bei dem es sich lohnt, einmal genauer hinzuschauen.
Sieben Kilometer langer Wanderweg
Das Westliche Hollerland (Leher Feld) ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Holländische Siedler haben einst im 12. Jahrhundert die zahlreichen Gräben angelegt. Diese durchziehen die Wiesenlandschaft, um das hohe Grundwasser und das Regenwasser abfließen zu lassen. Wer will, kann einen circa sieben Kilometer langen Fußweg ablaufen und damit einmal das gesamte Gebiet umrunden. Einer der Startpunkte für den Spaziergang in Horn-Lehe könnte der Kuhgrabensee sein. Von dort aus geht es parallel zur Autobahn A27 entlang – mit Blick zum Fallturm Richtung Jan-Reiners-Weg. Dieser führt dann zur Straße Am Lehester Deich. Von dort aus geht es über den Kuhgrabenweg zurück zum Ausgangspunkt.
Zugegeben, die Ruhe, die über diesem Gebiet liegt, wird ein wenig von der A27 übertönt. Doch davon ist am idyllischen Kuhgrabenweg oder auch bei den anderen Wegstrecken kaum bis gar nichts mehr zu hören. Wem die sieben Kilometer zu Fuß zu weit sind, der kann sich Teilstrecken aussuchen. Und natürlich kann man das Ganze auch mit einem Besuch in nahe gelegenen Gastronomien verbinden. Eine Einkehr bietet sich im Landhaus Kuhsiel, Zum Platzhirsch oder – mit etwas mehr Fußweg – im Haus am Walde an.
Spaziergang in Horn-Lehe: Das Hollerland entdecken
Wer mehr über die Flora und Fauna des Gebiets wissen möchte, der sollte sich die Seite „Bremer Naturerlebnisse“ zu Gemüte führen. Die Stadt Bremen hat eine Faltblattserie herausgegeben, in der es auch Informationen zum Westlichen Hollerland gibt. Dort sind nicht nur die Tier- und Pflanzenarten beschrieben, die es zu sehen gibt, sondern es ist ebenfalls eine Karte aufgeführt, in der der sieben Kilometer lange Fußwege eingezeichnet ist.
Tipp: Im benachbarten Stadtteil Schwachhausen gibt es für Naturinteressierte ebenfalls viel zu entdecken: zum Beispiel auf dem Natur- und Erlebnispfad im Stadtwald. Einen Artikel dazu gibt es hier.