Heute wählen wir eine Tour in einer Gegend, die für uns noch unerforscht ist. Die Wahl fällt auf das Urner Schächental. Eine Tour aus gps-tracks.com ändern wir noch nach unserem „Gusto“ ab. Wir bauen ein paar zusätzliche Trails ein, dafür lassen wir ein paar schweisstreibende Hm aus. Wir wollen dem Herbstnebel im Unterland entfliehen.
Mit dem PW fahren wir nach Bürglen, wo wir 1000Hm ganz locker mit der ein wenig in die Jahre gekommenen Ruegig Bergbahn zurücklegen. Die Bahnstation sieht wirklich museumsreif aus. Aber das ist nur der erste Eindruck. In der Gondel haben genau 4 Personen platz. Zusätzlich hat es auf der Frontseite noch 3 Haken zum Bikes aufhängen. Es klappte alles tipptopp. Übrigens bezahlen muss man erst bei der Mittelstation. Bei der Talstation hat es nicht mehr für das nötige Personal gereicht…….
Im Nu sind wir auf 1730MüM. und können schon die herrliche Morgensonne geniessen. Wir wollen den Panorama Höhenweg Richtung Klausenpass in Angriff nehmen. Zuerst meistens auf Schotter führt der Weg in Leichtem up and down der Sonne entlang. Wir geniessen die traumhafte Aussicht auf die Urner Berglandschaft und die warmen Temperaturen. Bei der Abzweigung zum Älpeli folgen wir diesem Uphill nach links, weg von der offiziellen Route 416, da wir so wenig wie nötig Hm verlieren wollen und zudem noch auf ein paar coole Trails hoffen. Ein Blick ins Brunnital, wo wir am Nachmittag noch vorbeikommen werden. Die Schächentaler Windgällen und wie sie alle heissen, ragen in den tiefblauen Himmel hinauf. Der Panoramaweg führt nahen an den Felsen vorbei. Wir haben eigentlich mit mehr Wanderer gerechnet. Konnten uns aber nicht beklagen. Die Route oben durch lohnt sich meiner Meinung nach, es hat ganz spassige Trails darunter, obwohl man ab und zu mal gezwungen wird, sein Bike zu schieben. Ich würde diese Variante wieder wählen. Die Sicht reicht bis nach Altdorf hinaus. Erich kurz vor Heidmanegg. Fast unbemerkt läppern sich doch einige Höhenmeter zusammen. Erich auf dem letzten Stück des Trails, bevor man oberhalb von Mettenen wieder auf die Schotterstrasse einbiegt. Unser Ziel ist, soviel wie möglich auf Trails zu fahren. Was uns bis jetzt ganz gut geglückt ist. Schon bald treffen wir bei einer grossen S-Kurve auf die Klausenpasstrasse. Ein paar Meter die Passtrasse runter und schon biegen wir links in einen Wiesentrail. Diese ist ziemlich morastig vom nasskalten Sommer und daher sehr mühsam zum Hochfahren. Nach gut 2h Fahrzeit erreichen wir den Klausenpass. Das ist unser Umkehrpunkt. Auf der anderen Talseite müssen wir noch ein paar Hundert Hm zurücklegen bis zur Alp Chammli.
Das sind keine Schneeresten, wie man vermuten könnte, sondern nur so helle Felsgesteine. Ein schönes Naturphänomen. Traumhafte Aussicht auf das Schächental und die Klausenpasstrasse. Jetzt können wir zurückblicken auf die Route von heute Morgen. Chammli, höchster Punkt der Tour. Links von uns ragen der Clariden, der Chammliberg und des Schärhorn gegen den Himmel. Alles ü 3000er. Das Gelände wir zunehmend hochalpin. Zwischen riesigen Felsbrocken führt der Trail hindurch. Kurz darauf schon wieder ein Geländewechsel. Nun wird es abschüssig und unzählige Serpentinen schlängeln sich vor uns den Hang hinunter. Hier sind wieder die Speziallisten gefragt, die das Hinterrad versetzen können. Ich denke zu diesem Zeitpunkt an roger, für ihn wäre das absolut machbar. Bei uns klappt das nicht so einwandfrei, wie wir es gerne hätten. Oberalp, Adrenalin runterfahren und sich wieder Sammeln für die nächste Herausforderung. Das Dörfchen Wannelen in Sichtweite. Gleich hinter dem Dorf zweigt der Weg nach links ab ins Brunnital. Schon folgen wieder ein paar happige Serpentinen in schwierigem Gelände. Je weiter man ins Brunnital hineinfährt, desto näher kommen die riesigen Felswände, die einem fast zu erdrücken scheinen. Sehr imposant, ein paar Hundert Meter senkrechte Felswand. Nachdem wir feststellen mussten, dass die einzige Beiz im Brunnital „wegen zu geschlossen ist“, freuen wir uns umsomehr auf den schönen Trail hinunter nach Unterschächen. Da wir die Tour zeitlich ein wenig unterschätzt haben, düsen wir ausnahmsweise auf der Klausenpasstrasse via Spiringen zum Ausgangsort Bürglen zurück. Eine anspruchsvolle Tour neigt sich dem Ende entgegen.Ein super Tag war das, es ist immer schön eine Biketour in einem fremden Gebiet zu fahren, gps sei dank.
http://www.gps-tracks.com/chammli-mountainbike-tour-002040.html
Nur schon beim Wort Serpetinen kribbelt es bei mir im ganzen Körper 🙂 Dann nehme ich diese Tour mal in meine to-do Liste auf. Danke für den schönen Bericht.