Tauschieren

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tauschierte Rückseite einer Taschenuhr von Cyma

Ziertechnik in der Goldschmiedekunst

Diese Technik wird auch Toledo-Arbeit (nach der spanischenen Stadt Toledo) genannt.

Tauschierung wird eine Verzierung aus, meist, Edelmetall-Einlagen in metallene Oberflächen genannt. Dazu werden in eine Grundplatte Vertiefungen eingebracht, die so geformt sind, daß ein weiches Metall eingehämmert werden kann.

Die Technik des Tauschierens wird schon seit der Bronzezeit angewendet (Goldflächen-Tauschierung am Beispiel der Himmelsscheibe von Nebra). In Europa standen Tauschierungen in der Merowingerzeit, besonders im 7. Jahrhundert, bei den Alamannen, Franken und Thüringern in hoher Blüte. Verziert wurden hauptsächlich Waffenteile, Gürtelschnallen sowie Beschläge, Rüstungen und Zaumzeuge. Später wurde die Kunst des Tauschierens vor allem in Asien angewendet. Im Japan des frühen 19. Jahrhundert entwickelte sich das Tauschieren (Hon Zogan) zu einer besonders aufwändigen Verzierungskunst. Auch in Toledo, einer spanischen Hochburg der Waffenherstellung, wurde die Tauschierung zu hoher Kunstfertigkeit gebracht.

Die Vertiefungen im Grundmaterial werden durch Ätzen, Feilen, Gravieren, Meißeln oder Punzieren hergestellt.

In die enstandene Vertiefung wird Draht, Blechstreifen oder Blech eingelegt und durch Hammerschläge so verformt, daß die Vertiefung voll ausgefüllt ist.