Straßensperrung wegen Kletteraktion: Protest gegen "Catcalling" - Aktivisten legen am Frauentag Verkehr in Ravensburg ab

8. März 2024 18:39 Uhr von Redaktion all-in.de
Zwei Aktivisten haben sich von einer Brücke über der B32 in Ravensburg abgeseilt. Auf einem Plakat zwischen ihnen steht ein frauenfeindlicher Anmachspruch, auf einem zweiten ist das Wort "Kompliment" durchgestrichen, darunter steht "Belästigung".
picture alliance/dpa | David Pichler

Mit einer Protestaktion am Frauentag haben Aktivisten bei Ravensburg einen Polizeieinsatz ausgelöst und eine Straßensperrung verursacht. Die Aktivisten wollten auf "Catcalling" aufmerksam machen.

Zwei Menschen haben sich am Freitagmittag in Ravensburg von der Fußgängerbrücke beim Gänsbühl über die Fahrbahn der Leonhardstraße (B 32) abgeseilt. Bei den Aktivisten handelte es sich laut Polizei möglicherweise um Personen aus dem Umfeld der Klimaaktivistenszene. 

 Straße gesperrt: Aktivisten protestieren in Ravensburg gegen Catcalling

Kurz nach 11 Uhr seilte sich das Duo über die Fahrbahn der B32 ab und blieb in rund vier Metern Höhe hängen. Die beiden Aktivisten enthüllte dort zwei Transparente, die gegen sogenanntes "Catcalling" gerichtet waren. "Catcalling" ist eine Form der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt.  Es beschreibt das obszönes Hinterherrufen bei Frauen. Auf einem Plakat stand ein frauenfeindlicher Anmachspruch, auf einem zweiten ist das Wort "Kompliment" durchgestrichen, darunter stand stattdessen "Belästigung".

 Gefährliche Situation: Feuerwehrauto im Einsatz bleibt an Plakat hängen

Allerdings kam es bei der Aktion zu einem gefährlichen Moment. Ein Feuerwehrfahrzeug war nämlich um diese Zeit im Einsatz. Das Feuerwehrauto war auf dem Weg zu einem Brandalarm und fuhr deshalb die B32 entlang. Das Fahrzeug blieb jedoch an einem von den Transparenten herabhängenden Seilende hängen. Dadurch kam es laut Polizei zu einer gefährlichen Situation für die dort hängenden Aktivisten. Es wurde jedoch offenbar niemand verletzt.

 Polizei beendet Protestaktion schließlich

Damit nicht noch Schlimmeres passiert, sperrte die Polizei die Straße in beide Richtungen. Danach forderten die Beamten die beiden Aktivisten mehrfach dazu auf, die Aktion selbstständig zu beenden. Sogar eine alternativen Versammlungsfläche wiesen die Versammlungsbehörden den Aktivisten zu. Die lenkten aber nicht ein, weshalb die Polizei die Aktion auflösen musste. Mit einer Feuerwehr-Drehleiter brachten die Beamten das Duo auf den Boden zurück. Dabei verhielten sich beide kooperativ und leisteten keinerlei Widerstand. Die Sperrung der Leonhardstraße konnte schließlich gegen 13:30 Uhr aufgehoben und der Verkehr wieder freigegeben werden. Gegen die beiden Personen wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet.

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