Trommelfell
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Das Trommelfell hat ungefähr eine Fläche von 1 cm2. Es hat eine leicht ovale Form und ist 10-11 mm hoch sowie ca. 9 mm breit. Es ist in etwa 0.5 mm dünn. Die Pars tensa bildet mit ca. 2/3 den grössten Flächen-Teil des Trommelfells.

Diese wird von einem Faser-Knorpelring dem Anulus fibrosus (fibrocartilagineus,Limbus) umfasst und straff in den knöchernen Sulcus tympanicus eingespannt, ähnlich wie ein Fell einer Trommel. Der Sulkus besitzt oben eine halbkreisförmige Knochenaussparung, die Incisura tympanica (Rivini), Vorne oben vom otoskopierenden Prüfer aus sitzt mit ca. 1/3 Fläche die kleine Pars flaccida. Der Knorpelring ist als weisser Rand zu sehen und mit dem umgebenen Knochen verwachsen.

 

Trommelfell

Kleine Einführung in die Anatomie des Trommelfells

Das menschliche Ohr besteht aus dem äusseren Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr. Das Aussenohr umfasst die Ohrmuschel und den äusseren Gehörgang. Zwischen Aussenohr und Mittelohr befindet sich das Trommelfell (Membrana tympani). Das Trommelfell ist eine dünne Membran mit einer Stärke von etwa 0,5 mm und befindet sich am inneren Ende des Gehörgangs. Es ist sozusagen die Grenze zum Mittelohr. Die im Mittelohr liegenden winzigen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel), verbinden das Aussenohr mit dem Innenohr. Das Trommelfell ist mit dem Griff des Hammers (Malleus) verwachsen. Der Hammer wiederum ist gelenkig mit dem Amboss (Incus) verbunden, dieser wiederum mit dem Steigbügel (Stapes). Der Steigbügel zum Schluss ist mit einer beweglichen Fussplatte in das ovale Fenster (Fenestra ovalis) des Innenohrs eingepasst. Diese Kette aus den verschiedenen Gehörknöchelchen, überträgt die an ihr durch Schallwellen ausgelöste Schwingungen auf das Innenohr. Das Innenohr besteht aus der Gehörschnecke (Cochlea) und dem Gleichgewichtsorgan. Die mit ihrer Basis an das Mittelohr nebst Gehörknöchelchen angrenzende Gehörschnecke schliesslich, ist das Empfängerfeld für die Hörwahrnehmung beim Menschen. Das Trommelfell hat einen vertikalen Durchmesser von 9 bis 10 mm und eine Fläche von etwa 85 mm². Ca. 2/3 dieser Fläche, das sind um die 55 mm², ist schallempfindlich.

Das Trommelfell setzt sich aus mehreren Gewebeschichten zusammen. Der Aufbau des Trommelfell-Organs von Aussen- nach Innen betrachtet ist wie folgt:

  • Stratum cutaneum (Hautschicht)
    Mehrschichtiges und wenig verhorntes Plattenepithel welche die Fortsetzung des Gehörgangepithels bildet.
  • Stratum fibrosum (lamina propria)
    Bindegewebeschicht mit radiär und zirkulär verlaufenden Fasern. Dies ist der schallaufnehmende Teil des Trommelfells. Der komplexe Faserverlauf dessen optimiert die Schallübertragung.
  • Stratum mucosum (Schleimhautschicht)
    Einschichtiges Schleimhautepithel (die gesamte Paukenhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleide
 

Krankheiten des Trommelfells

Das Trommelfell hat nicht nur die Aufgabe Schallwellen zu übertragen, sondern auch das angrenzende Mittelohr vor dem Eindringen von Bakterien oder Fremdkörpern zu schützen. Wenn es verletzt oder entzündet ist, kann es diese Aufgabe nicht mehr richtig wahrnehmen. Die Folgen sind Gehörverlust oder schlimmer noch eine Mittelohrentzündung. Häufig vorkommende Trommelfellverletzungen sind Trommelfellperforationen in verschiedenen Ausprägungen. Das Trommelfell kann platzen, reissen oder sogar ein Loch bekommen. Die Symptome einer Trommelfellverletzung sind vielfältig. Von Schmerzen im Ohr, über Ausfluss, Schwerhörigkeit, Blutungen aus dem Gehörgang, bis hin zu Schwindel, Übelkeit oder Fieber, kann alles vorkommen. Infolge einer Erkältung kann sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell ansammeln. Der HNO-Arzt spricht dann von einem Paukenerguss. Die Flüssigkeit erhöht den Druck auf die Ohren, was zu Schmerzen, Schwindelgefühlen und vermindertem Hörvermögen führt. Ein Paukenerguss wird üblicherweise medikamentös behandelt. Das Medikament bewirkt einen Abfluss der Flüssigkeit. In chronischen Fällen werden auch kleine Röhrchen eingesetzt, die später wieder entfernt werden können.

  • Myringitis (Trommelfellentzündung): Diese schmerzhafte Erkrankung wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Oft tritt sie auch im Zusammenhang mit einer Mittelohrentzündung auf. Die Entzündung tritt in Form von schmerzhaften Bläschen auf der Trommelfellmembran auf und verursacht starke Schmerzen, Fieber und Hörstörungen. Die Behandlung erfolgt wie bei der Mittelohrentzündung mit Antibiotika.
  • Geplatztes Trommelfell: Das Trommelfell kann bei Erwachsenen infolge einer Mittelohrentzündung auch manchmal platzen. Bei Kindern kann bereits eine starke Druckveränderung, wie sie z. B. beim Start oder Landung eines Flugzeugs auftritt, ausreichend sein. Die Verletzung heilt in der Regel binnen weniger Tage wieder von selbst. Bei schwereren Fällen werden Antibiotika verordnet.
  • Trommelfellriss: Starker Druckabfall, äussere Gewalteinwirkung oder eine Mittelohrentzündung können auch einen Trommelfellriss verursachen. Diese Verletzung geht oft mit stechenden Schmerzen, Ausfluss, und Hörverlust einher. Kleinere Risse bilden sich meistens von selbst zurück. Bei grösseren Rissen ist gegebenenfalls eine Operation erforderlich. Klärung bringt der HNO-Arzt.
  • Loch im Trommelfell: Anzeichen für ein Loch im Trommelfell sind im Prinzip die gleichen wie bei den anderen Trommelfellverletzungen: Schmerzen und Beeinträchtigungen des Hörvermögens. Die Verletzung muss behandelt werden, da sonst Wasser ins Mittelohr eindringen kann und dann Bakterien freien Zugang haben. In der Regel werden Antibiotika verordnet. Kleinere Löcher schliessen sich meist von selbst. Grössere müssen durch eine Operation geschlossen werden.

Jede Art von Trommelfellperforation ist schmerzhaft und sollte beim HNO-Arzt abgeklärt werden. Dieser untersucht die Symptome und entscheidet über die richtige Therapie.

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Wer nicht hören will, braucht Ohrstöpsel. Wer nicht hören kann, benutzt ein Hörgerät.

Das klingt erst mal banal, ist es aber nicht. Über 300.000 Millionen Menschen leiden heutzutage an Hypakusis (Schwerhörigkeit). In der Schweiz sind es ca. 7% der Bevölkerung. Die Ursachen für schlechtes Hören sind vielschichtig. Häufig nimmt die Hörfähigkeit im Alter ab. Verschiedene Faktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, und starkes Rauchen können diesen Prozess sogar beschleunigen. In der Schweiz sind von den 65-jährigen und älteren, bereits jeder zweite Mann und jede dritte Frau von Schwerhörigkeit betroffen. Die Krankheit führt unbehandelt in die soziale Ausgrenzung, Isolation und Einsamkeit. Ausserdem erhöht eine unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko an Demenz zu erkranken. Mit dem rechtzeitigen Einsatz einer Hörhilfe können die misslichen Folgen der Schwerhörigkeit weitestgehend vermieden werden. Das Hören bleibt erhalten und Betroffene können problemlos allen sozialen Aktivitäten nachgehen. Ob jemand schwerhörig ist, kann der Arzt leicht durch einen Hörtest feststellen. Ein solcher sollte bereits bei den ersten Anzeichen einer Schwerhörigkeit durchgeführt werden, denn auch Hörgeräte helfen nur, wenn sie früh zum Einsatz kommen. Schwerhörigkeit ist ein schleichender Prozess. Ist die Hörbahn erst einmal verkümmert, können auch die besten Hörsysteme nicht mehr helfen.

 

Die ersten Anzeichen und Symptome von Schwerhörigkeit

Die Betroffenen erkennen selbst nur schwer, dass sie ein Hörproblem haben. Dass Tückische an dieser Erkrankung ist, das sie im Anfangsstadium kaum bemerkt wird. Die Anzeichen sind äusserst subtil. Betroffene denken oft, der Gesprächspartner würde zu leise sprechen oder nuscheln. Sie fragen dann immer häufiger nach. Die Türklingel oder das Telefon werden überhört. Bei grösserer Geräuschkulisse wie z. B. bei Unterhaltungen im Restaurant und Hintergrundgeräuschen oder Musik, wird das Gesprochene schlecht verstanden. Spätestens aber wenn sich Familienmitglieder oder Nachbarn über den zu lauten Fernseher beschweren, sollten Betroffene ihr Hörvermögen unbedingt von einem HNO-Arzt überprüfen lassen. Dieser wird mit dem Patienten zunächst die Krankengeschichte (familiäre Vorbelastungen, Freizeitgestaltung, berufliche Tätigkeit, etc.) besprechen. Danach kommen diverse Untersuchungen:

  • 1. Per Ohrmikroskopie erfolgt eine Untersuchung des Trommelfells auf Veränderung oder krankhafte Defekte.
  • 2. Eine Überprüfung der Lautstärken-, Frequenz- und Sprachhörfähigkeit des Ohrs, erfolgt mithilfe verschiedener Hörtests.
  • 3. Die Überprüfung des Drucks innerhalb der Tube (Ohrtrompete) sowie Funktionsfähigkeit der Gehörknöchelchen erfolgt mittels Impedanzmessung.
  • 4. Begleitend erfolgen labormedizinische Untersuchungen (z. B. Blut), zur Erkennung von Stoffwechselkrankheiten.
  • 5. Mithilfe der Magnetresonanztomografie kann abschliessend noch ein möglicher Tumor am Hörnerv ausgeschlossen werden.

Je nach Ursache und Ausmass der Schwerhörigkeit besteht die häufigste Massnahme dann in der Verordnung einer Hörhilfe. Das Tragen einer Hörhilfe fällt manchen Betroffenen aber wesentlich schwerer als das Tragen einer Brille. Hörhilfen erfordern einen gewissen Eingewöhnungsprozess. Der Träger muss sich erst an das wiedergewonnene Hörvermögen gewöhnen. Doch nimmt er die Herausforderung an, bedeutet das für ihn zweifelsfrei wieder mehr Lebensqualität. Wer mit Hörhilfen überhaupt nicht klarkommt oder wenn diese nicht mehr helfen, sind vielleicht Hörimplantate die Lösung.

 

Wie funktionieren Hörsysteme und welche Arten gibt?

Die meisten Einschränkungen des Hörvermögens sind frequenzabhängig, daher verstärken Hörgeräte die Frequenz. Des Weiteren komprimieren sie akustische Signale in den individuellen Wahrnehmungsbereich des Hörgeschädigten. Dazu kommt noch eine Störgeräuschreduktion und fertig ist das Hörsystem. Es gibt hauptsächlich drei Arten von Hörsystemen. Die Bezeichnungen der einzelnen Bauformen sind selbsterklärend.

  • HdO - Hinter-dem-Ohr-Systeme: Grosser Einsatzbereich, einfache Handhabung, lange Batteriedauer. Einziger Nachteil ist die optische Auffälligkeit. Geeignet für leichten bis an Taubheit grenzenden Hörverlust.
  • IdO - Im Ohr-Systeme: kleine Bauform, daher kaum sichtbar, geringer manueller Bedienungsbedarf. Nachteilig sind die höheren Kosten, der hohe Pflegebedarf und die geringe Batteriekapazität. Nachteilig ist auch die geringe Belüftungsmöglichkeit für das Ohr. Geeignet für mittel- bis hochgradigen Hörverlust.

Eine dritte Möglichkeit ist die Kombination aus Im-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten, sogenannte RIC - Empfänger-im-Gehörgang-Systeme. Diese Geräte zeichnen sich durch kleine Bauweise, grosser Einsatzbereich und sehr natürliche Klangwiedergabe aus. Nachteil ist die Verstopfungsgefahr durch Ohrsekret und eine geringe Batteriekapazität. Die Geräte eignen sich bei leichtem bis hochgradigen Hörverlust.