Mehrheit will Inflationsprämie spenden: Wollen DIESE Minister wirklich die 3000 Euro einsacken?

Von links oben: Finanzminister Christian Lindner (44, FDP), Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD), Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD), Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (52, SPD), Justizminister Marco Buschmann (45, FDP) und Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP)

Von links oben: Finanzminister Christian Lindner (44, FDP), Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD), Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD), Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (52, SPD), Justizminister Marco Buschmann (45, FDP) und Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP)

Foto: LISI NIESNER/REUTERS, Bernd von Jutrczenka/dpa, Getty Images, ©Niels Starnick/Bild/BamS, Christoph Michaelis, picture alliance/dpa
Von: N. Aswad, J. Forster, A. Hellemann, T. Kindel, L. Pinter, P. Tiede und L. Uhrig

Darf's noch ein bisschen mehr sein…?

Pünktlich zur parlamentarischen Sommerpause hat sich das Ampel-Kabinett einen dreisten 3000-Euro-Bonus gegönnt – während Millionen deutsche Rentner in die Röhre gucken.

Hintergrund ist das „Gesetz zur Anpassung der Bundesbesoldung und -versorgung“, das am Donnerstag von der Bundesregierung beschlossen wurde. Es regelt, dass auch die Beamten des Bundes eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro bekommen. Die Einmalzahlung war bei der Einführung im Herbst 2022 eigentlich vor allem für Arbeitnehmer mit kleinen und mittleren Einkommen gedacht, damit die besser mit den explodierenden Lebenshaltungskosten klarkommen.

Jetzt „beschenken“ sich aber auch die Regierungsmitglieder – auf Kosten der Steuerzahler!

Immerhin: Die meisten wollen das Geld anderen zugutekommen lassen.

Arbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) spendet an „verschiedene soziale Organisationen in seiner niedersächsischen Heimat“, erklärt eine Sprecherin des Ministeriums. Eine Sprecherin von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte auf BILD-Anfrage, die Ministerin wolle „die 3000 Euro Inflationsausgleich für die zahnmedizinische Versorgung von Obdachlosen“ spenden.

Und was machen SIE mit dem Geld?

Die rote Laterne geht an drei Genossen und drei Liberale, die auch trotz mehrfacher Nachfrage NICHT verraten wollten, was sie mit der Prämie tun. Sogar die letzte Frist (Donnerstagabend, 19 Uhr) haben sie verstreichen lassen.

Das sind die Heimlichtuer:

▶︎ Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD)

▶︎ Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD)

▶︎ Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (52, SPD)

▶︎ Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP)

▶︎ Finanzminister Christian Lindner (44, FDP)

▶︎ Justizminister Marco Buschmann (45, FDP)

Wo bleibt da der so häufig beschworene Respekt, z.B. vorm Steuerzahler?

Michaela Engelmeier (62), Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), kritisiert den üppigen Schluck aus der Pulle, den die Regierung auch für sich selbst genehmigt hat – während die Rentner in die Röhre gucken: Millionen Menschen mit kleinen Renten gerieten immer mehr unter Druck und müssten „den Euro dreimal umdrehen“. Engelmeier zu BILD: „Die Schlechterstellung von Rentnerinnen und Rentnern ist eine unglaubliche Ungerechtigkeit.“

Die Bundesregierung müsse sich stattdessen um ALLE kümmern, „die wirklich Unterstützung brauchen.“ Darum kämpfe der SoVD dafür, dass auch Rentner die Prämie bekämen.

Rentner auf Zinne: „absolute Sauerei“

Jürgen Jarren (81, arbeitete 45 Jahre als Maurer) aus Hamburg: „Klar, die Politiker sitzen direkt an der Quelle, die stecken sich selbst die 3000 Euro ein. Und dass die pensionierten Beamten was kriegen und wir Rentner nicht – das ist ungerecht!“

Jürgen Jarren (81, arbeitete 45 Jahre als Maurer) aus Hamburg: „Klar, die Politiker sitzen direkt an der Quelle, die stecken sich selbst die 3000 Euro ein. Und dass die pensionierten Beamten was kriegen und wir Rentner nicht – das ist ungerecht!“

Foto: Sybill Schneider
Gaby Wollbold (65, hat 50 Jahre gearbeitet, vor allem als Verkäuferin) erzählt: Im Schnitt habe sie 1200 DM verdient. Nach der Rentenerhöhung bekäme sie 863 Euro ausgezahlt. „Wäre ich alleinstehend, würde das noch nicht einmal für die Miete reichen. In meinen Augen ist es eine absolute Sauerei, dass sich die Politiker diese Prämie auszahlen. Warum die und warum nicht die Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben?“

Gaby Wollbold (65, hat 50 Jahre gearbeitet, vor allem als Verkäuferin) erzählt: Im Schnitt habe sie 1200 DM verdient. Nach der Rentenerhöhung bekäme sie 863 Euro ausgezahlt. „Wäre ich alleinstehend, würde das noch nicht einmal für die Miete reichen. In meinen Augen ist es eine absolute Sauerei, dass sich die Politiker diese Prämie auszahlen. Warum die und warum nicht die Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben?“

Foto: Laszlo Pinter
Heidi Krause (79) und Angelika Bröhan (81, früher beide in der Gastronomie) aus Hamburg: „Die Politiker mit ihrem hohen Lebensstandard brauchen die Prämie nun wirklich nicht. Und auch pensionierte Beamte haben meistens genug Geld und müssen nur wenig Steuern zahlen.“

Heidi Krause (79) und Angelika Bröhan (81, früher beide in der Gastronomie) aus Hamburg: „Die Politiker mit ihrem hohen Lebensstandard brauchen die Prämie nun wirklich nicht. Und auch pensionierte Beamte haben meistens genug Geld und müssen nur wenig Steuern zahlen.“

Foto: Sybill Schneider
Uwe Karasch (70) aus Herne, hat 45 Jahre gearbeitet (u.a. als Installateur und Bauleiter), seit 2015 ist er Rentner. Er sagt: „Wer kommt denn bitte auf die Idee, die Rentner leer ausgehen zu lassen? Das ist ungerecht bis zum geht nicht mehr.“ Er schimpft: „Es gibt knapp 20 Millionen Rentner in Deutschland. Das sind auch alles Wähler. Und da braucht man sich nicht mehr wundern, dass die Parteien, die so was beschließen, nicht mehr gewählt werden.“

Uwe Karasch (70) aus Herne, hat 45 Jahre gearbeitet (u.a. als Installateur und Bauleiter), seit 2015 ist er Rentner. Er sagt: „Wer kommt denn bitte auf die Idee, die Rentner leer ausgehen zu lassen? Das ist ungerecht bis zum geht nicht mehr.“ Er schimpft: „Es gibt knapp 20 Millionen Rentner in Deutschland. Das sind auch alles Wähler. Und da braucht man sich nicht mehr wundern, dass die Parteien, die so was beschließen, nicht mehr gewählt werden.“

Foto: Christoph Reichwein (crei)
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