Er ging ablösefrei zu Juve: So verlor Bayern den Kampf um den Türkei-Helden!

Zunge-raus-Jubel nach dem Traum-Tor: Kenan Yildiz bejubelte sein 2:1 für die Türkei gegen die DFB-Elf

Zunge-raus-Jubel nach dem Traum-Tor: Kenan Yildiz bejubelte sein 2:1 für die Türkei gegen die DFB-Elf

Foto: WITTERS
Von: TOBIAS ALTSCHÄFFL und DAVID VERHOFF

Kenan Yildiz (18) wurde in seinem zweiten A-Länderspiel für die Türkei gleich zum Helden – den deutschen Bayern-Fans tat das doppelt weh…

Das Super-Talent von Juventus Turin traf bei seinem Startelf-Debüt am Samstagabend in Berlin zum 2:1 gegen die deutsche Nationalmannschaft. Ein Traum-Tor des Mittelstürmers, das den Weg zum 3:2 gegen die Nagelsmann-Elf ebnete.

Nicht nur der DFB verpasste es, Kontakt zum Spieler oder seinem Management aufzunehmen, damit er für Deutschland spielen könnte. Dieses Sturm-Juwel ließen auch die Bayern im Sommer 2022 ablösefrei zu Juve ziehen.

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Quelle: X // @Official_Benji_

So verlor Bayern den Kampf um Türkei-Held Yildiz!

Wieder ein Nachwuchs-Spieler, der den Durchbruch in München nicht schaffte. Erkannten die Bayern-Bosse etwa das Potenzial des jungen Deutsch-Türken (Mutter Deutsche, Vater Türke) nicht?

Der Grund war ein anderer! Die Verantwortlichen hätten den Regensburger gerne gehalten. Schon 2012 kam er zu den Bayern in die Jugend. In den Jugend-Teams war er fast immer Kapitän und Leistungsträger.

Aber: Als er sich nach zehn Jahren bei Bayern für einen Wechsel zum Italien-Klub entschied, sagten die Bosse des Rekordmeisters erstaunlich offen, dass ein neuer Vertrag an der Kohle scheiterte.

Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46/bis Ende Mai 2023 im Amt) damals zu BILD: „Yildiz ist ein junger, talentierter Spieler, den wir gerne weiter auf seinem Weg begleitet hätten. Seinen finanziellen Forderungen konnten und wollten wir allerdings nicht entsprechen. Deshalb wird Yildiz uns leider verlassen.“

Konnte und wollte Kenan Yildiz 2022 nicht halten beim FC Bayern: Hasan Salihamidzic

Konnte und wollte Kenan Yildiz 2022 nicht halten beim FC Bayern: Hasan Salihamidzic

Foto: Getty Images

Zwei Jahre später sagt der Youngster über seinen Abgang zu BILD: „Es war komisch, nach so einer langen Zeit vom FC Bayern wegzugehen. Ich habe lange über diesen Schritt nachgedacht. Juventus hat mir den besten sportlichen Plan vorgestellt. Daher war es der richtige Weg.“

Über die Bemühungen der Bayern-Verantwortlichen erzählt Yildiz: „Als klar war, dass ich wechseln möchte, haben sich Hasan Salihamidzic und Marco Neppe (Kader-Planer; Anm. d. Red.) bei meinem Management gemeldet, sich noch einmal intensiver bemüht: Sie wollten mich sehr gerne halten. Aber es war Zeit für den Schritt weg aus München, die beste Option war der Wechsel nach Turin.“

Kenan Yildiz bei einem seiner Juve-Einsätze in der Serie A gegen Hellas Verona

Kenan Yildiz bei einem seiner Juve-Einsätze in der Serie A gegen Hellas Verona

Foto: MASSIMO PINCA/REUTERS

Bei Juve schaffte er nach einem Jahr in der U19 und U23-Einsätzen diese Saison den Durchbruch bei den Profis.

Yildiz: „Es ist etwas ganz Besonderes, bei einem Verein wie Juventus Turin in der ersten Mannschaft zu sein. Ich war schon beim FC Bayern, aber als mir meine Berater von Juventus erzählt haben, war ich gleich begeistert. Es war der richtige Weg von Bayern zu Juventus, der Wechsel meine beste Entscheidung.“

Über seine Berufung zu den Profis verrät er: „Der Schritt war riesengroß. Wenn man aber den Charakter hat, an sich zu glauben, kann man es schaffen. Ich habe von Anfang an geglaubt, dass ich es bei Juve schaffen werde! Ich ging am Anfang in die U19, wollte mich an das Land, die Mitspieler, die Sprache gewöhnen. Anfangs habe ich ein paar Spiele mit der U23 gemacht, im Sommer durfte ich mit der ersten Mannschaft auf die USA-Reise und konnte mich beweisen. Der Moment, als ich gehört habe, dass ich mit in die USA war ganz besonders. Ich habe diese Spieler als Fan im TV verfolgt, dann war ich mit dabei und Spieler wie Chiesa oder Vlahovic haben mir plötzlich Tipps gegeben. Es macht unglaublich viel Spaß.“

Juve-Trainer Massimiliano Allegri

Juve-Trainer Massimiliano Allegri

Foto: Getty Images

Der Türken-Held kommt nun schon auf fünf Kurzeinsätze bei Juve!

Der Deutsch-Türke: „Als ich mein Debüt in der Serie A gefeiert habe, ist mein Traum in Erfüllung gegangen. Es war eine Gefühlsexplosion. Auf dem Spielfeld war aber dann keine Nervosität, da kann ich alles ausschalten.“

Trainer Massimiliano Allegri (56) prophezeit ihm eine „brillante Zukunft“. „Diese Worte sind eine Ehre für mich. Sie zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Er behandelt die Spieler alle gleich, wir haben einen sehr guten Kontakt. Er ist nicht nur ein Top-Trainer, sondern auch ein super Mensch“, sagt der Angreifer.

Jetzt möchte Yildiz noch mehr Einsätze: „Ich will mich im Training so aufdrängen, dass ich hier noch mehr Spielzeit bekomme. Ich traue mir zu, hier noch mehr Spielzeit zu bekommen.“

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