Bonner Polizei klärte Einbruchserie in Wohnhäuser mit Schwerpunkt in Meckenheim und legte fünf Tatverdächtigen das Handwerk
Vier Festgenommene kamen in Haft - 30 Straftaten geklärt - Rund 100 weitere Wohnungseinbrüche in Meckenheim, Alfter, Rheinbach, Swisttal und im westlichen Bonner Stadtgebiet werden geprüft
Bonn. Erneut legte eine Ermittlungsgruppe der Bonner Polizei einer mutmaßlichen Einbrecherbande das Handwerk. Die Ermittler überführten fünf Tatverdächtige. Vier der 19 bis 20 Jahre alten Männer wurden am 15.01.2013, ein weiterer am 26.01.2013 in Meckenheim festgenommen.Vier von ihnen kamen in Untersuchungshaft, einer wurde gegen strenge Auflagen haftverschont. Bislang klärten die Ermittler 30 Straftaten, überwiegend Wohnungseinbrüche. Zu mehr als 100 Straftaten dauern die Prüfungen an, ob diese ebenfalls auf das Konto der Verdächtigen gehen.Seit dem Spätsommer 2012 ereigneten sich in Meckenheim vermehrt Einbrüche und Einbruchsversuche, überwiegend in Einfamilienhäuser. Auch in den umliegenden Gemeinden waren steigende Fallzahlen zu verzeichnen. „Diese Entwicklung hat uns große Sorgen bereitet. Trotz mehrerer Festnahmen von Einzeltätern und Tätergruppierungen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gingen die Einbruchszahlen nicht zurück. Wir haben daraufhin mit intensiven Kontrollaktionen und Überprüfungen in den belasteten Wohngebieten und auf den Zufahrtstraßen reagiert. Mit Umfeldbefragungen und dem zielgerichteten Einsatz des PolizeiMobils waren wir zudem nah bei denBürgerinnen und Bürgern, um zum Einbruchschutz zu informieren und noch mehr Hinweise zu den einzelnen Taten zu erlangen. Zudem haben wir beim Kriminalkommissariat 34 eine Ermittlungsgruppe eingerichtet“, erläuterte die Leitende Kriminaldirektorin Gerlinde Hewer-Brösch, Leiterin der Direktion Kriminalität der Bonner Polizei. Kriminaloberrat Dirk Schuster, Leiter der Kriminalinspektion 3, ergänzte: „Durch die Ergebnisse der Tatortaufnahmen, der Umfeldbefragungen und unserer weiteren Recherchen mussten wir von einem Zusammenhang einer Vielzahl dieser Wohnungseinbrüche ausgehen. Um der Serie entgegenzuwirken, arbeitete die Ermittlungsgruppe eng mit der Bonner Staatsanwaltschaft zusammen.“ „Immer wieder konnten die Verdächtigen nahezu unbemerkt die Taten ausführen und auch flüchten. Ein Indiz dafür, dass wir es mit Ortskundigen zu tun haben könnten. Neben beharrlichen Ermittlungen zu den einzelnen Einbrüchen brachte uns schließlich die Sicherstellung mehrerer Wertsachen in einem Antiquitätengeschäft in der Bonner Innenstadt auf die Spur der Verdächtigen“ erklärte Kriminaloberkommissar Christian Herschung, Leiter der Ermittlungsgruppe.Diese Wertgegenstände, darunter eine Porzellanfigur, ein Gemälde und eine Tischuhr, hatten mehrere junge Männer mit der Begründung, es handele sich um Sachen aus einer „Entrümpelung“, an das Geschäft verkauft. Unmittelbar im Anschluss daran wurde vor dem Laden ein geparkter Wagen gestohlen. Im Zusammenhang mit den Recherchen zu dem Autodiebstahl, stellte die Polizei auch diese kurz zuvor angebotenen Wertsachen sicher. Die Ermittlungsgruppe konnte einen Teil dieser Wertgegenstände bekannten Einbruchstatorten in Meckenheim zuordnen. Aufgrund einer Presseveröffentlichung der Polizei Bonn mit Fotos der Tischuhr und der Porzellanfigur (siehe hierzu auch unsere Pressemeldung vom 12.11.2012) meldeten sich die Eigentümer. Das Diebesgut konnte jetzt Einbrüchen in Alfter und Meckenheim zugeordnet werden.Das war ein wichtiger Mosaikstein in unserer Arbeit, denn wir erhielten dadurch gute Anhaltspunkte auf den Aktionsradius und die Arbeitsweise der Tatverdächtigen. Weitere offen und verdeckt durchgeführte Ermittlungen erhärteten schließlich den Tatverdacht gegen fünf Meckenheimer Männer im Alter von 19 bis 20 Jahren“, so Kriminaloberkommissar Christian Herschung. Die zuständige Staatsanwältin erwirkte daraufhin beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnanschriften und Aufenthaltsorte der Tatverdächtigen. Mit Unterstützung durch weitere Kriminalbeamte, Zivilfahnder und Beamte der Bonner Einsatzhundertschaft durchsuchten die Einbruchsermittler in den frühen Morgenstunden des 15.01.2013 an insgesamt sechs Anschriften. Dabei stellten die Beamten mehrere Beweismittel und mutmaßliches Diebesgut sicher, darunter Schmuckstücke, Bargeld, DVD und elektronische Spiele. Bei den Durchsuchungen trafen die Kriminalbeamten vier Verdächtige an und nahmen sie fest. Gegen drei von ihnen, zwei 19-Jährige und einen 20-Jährigen, hatte die Staatsanwältin beim Amtsgericht Untersuchungshaftbefehle beantragt, sie kamen in eine Justizvollzugsanstalt. Gegen den vierten, 20-jährigen Verdächtigen erließ ein Richter auch einen Haftbefehl, der gegen strenge Auflagen zunächst außer Vollzug gesetzt wurde. Nach dem fünften Tatverdächtigen, der bei den Durchsuchungsmaßnahmen nicht angetroffen worden war, wurde per Haftbefehl gesucht. Am Samstag, 26.01.2013, trafen Zivilfahnder der Polizei den 19-Jährigen in einer Meckenheimer Wohnung an und nahmen ihn fest.Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wird den fünf Verdächtigen schwerer Bandendiebstahl zur Last gelegt.„ Den drei 19 bis 20 Jahre alten Haupttatverdächtigen rechnen wir nach dem derzeitigen Ermittlungsergebnis mehr als 30 Straftaten zu, darunter 28 Wohnungseinbrüche überwiegend in Meckenheim aber auch in Alfter, Bonn-Röttgen, Lessenich, Duisdorf und auf dem Brüser Berg, sowie zwei Autodiebstähle und einen Geschäftseinbruch. Ihren beiden mutmaßlichen Komplizen werfen wir die Beteiligung an mindestens zwei Einbrüchen vor. Nach unserem Ermittlungsergebnis soll die Gruppierung überwiegend bei Dämmerung oder Dunkelheit in die Häuser eingedrungen sein, indem sie die Verglasung an Fenstern oder Türen mit Steinen einschlug. Dabei hatten es die Verdächtigen überwiegend auf Bargeld, Schmuck und kleinere Elektronikartikel abgesehen“, erläuterte Kriminaloberkommissar Christian Herschung, der Leiter der Ermittlungsgruppe.
Derzeit prüfen die Beamten ob mehr als 100 Wohnungseinbrüche in Meckenheim, Rheinbach, Alfter, Swisttal und im westlichen Bonner Stadtgebiet, auf das Konto der Tatverdächtigen gehen. Die Ermittlungen hierzu sowie zu den einzelnen Tatbeiträgen dauern an. „Damit ist ein erfolgreicher Schlag gegen den Wohnungseinbruch gelungen. Wir sind uns aber bewusst darüber, dass der „Sumpf“ der Einbruchskriminalität damit nicht ausgetrocknet ist. Wir werden daher in unseren Bemühungen im Rahmen der landesweiten Offensive „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ nicht nachlassen“, bilanzierte die Leitende Kriminaldirektorin Gerlinde Hewer-Brösch. Pressemitteilung der Polizei Rhein-Sieg