Boss ME-90 Test

Das Boss ME-90 ist ein Multi-Effektpedal für Gitarristen, die gerne an Reglern schrauben und so im altgewohnten Effektpedal-Style ihre Sounds einstellen. Das Gerät kommt in einem soliden Gehäuse und sollte damit auch den härteren Bühnenbedingungen standhalten. Es hat eine amtliche Anzahl an Amp- und Effektmodellen – nicht überdimensioniert, aber auch nicht zu wenig – die alle wichtigen Sounds in verschiedenen Musikstilen abdecken. Die Klangqualität ist in Ordnung, aber Boutique-Sounds darf man für den Preis nicht erwarten. Im Vergleich zu höherpreisigen Effektgeräten klingt das ME-90 etwas dünn, wenn es direkt in das Audio-Interface eingespielt wird. Bessere Ergebnisse erzielt man in dem Bereich, wenn eine externe IR geladen wird. Werden mehrere Effekte verwendet, wird der Ton etwas undefiniert. Mir persönlich gefällt das ME-90 am besten als Pedalboard-Ersatz vor einem unverzerrten Amp.

Das Boss ME-90 machte im Test vor allen Dingen als Pedalboard-Ersatz vor einem unverzerrten Amp eine gute Figur.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • solides Gehäuse, stabil, roadtauglich
  • editieren über Regler am Gerät
  • Boss Tone Studio App
  • Expression-Pedal
  • interner FX-Loop
Contra
  • Direct Recording – Amp-Sounds etwas dünn
  • Klangqualität – etwas undefiniert, wenn mehrere Module aktiviert sind
Artikelbild
Boss ME-90 Test
Für 339,00€ bei
  • Hersteller: Boss
  • Modell: ME-90
  • Typ: Multi-Effektgerät mit Amp-Modeling
  • Herkunft: Malaysia
  • Amp-Modelle: 11
  • Effektmodelle: 60
  • Effekte gleichzeitig: 8
  • Anschlüsse: Input, 2x Output (Klinke), Send, Return, Phones (Miniklinke), USB-C,
  • Spannung: 9V (Minuspol innen) per Netzteil oder 4x AA Batterien
  • Stromaufnahme: 117 mA (gemessen)
  • Display: LED mit 2 Ziffern
  • Speicher: 36 User- und 36 Preset-Patches
  • Maße: 443 x 220 x 67 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Ladenpreis: 348,00 Euro (Oktober 2023)
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Profilbild von Stephan Everling

Stephan Everling sagt:

#1 - 31.12.2023 um 12:08 Uhr

1

Vielen Dank für den Review, den ich allerdings nicht nachvollziehen kann. Von mir würde das ME 90 nur 2 Sterne bekommen, und wohlgemerkt: Ich finde den Sound gut, mag das Konzept und die Möglichkeiten, die das Gerät bietet. Doch das Drumherum ist von einer Hirnlosigkeit, die mir den Puls in die Höhe treibt. Erst einmal, und das kostet den ersten Stern, zeigt Boss sich mal wieder von der Scroogigsten Seite: Kein Netzgerät, kein Bluetooth-Adapter, noch nicht einmal ein fimschiges USB-Kabel liegt dem Gerät bei. Dabei ist Bluetooth eminent wichtig für die Bedienung. Denn, und das kostet den nächsten Stern, ist eine ganze Reihe von Effekten und Einstellungen nur erreichbar, wenn man entweder über einen Computer geht, oder, und das wird die Regel sein, wenn man im Proberaum, Studio oder auf der Bühne ist, über die Handyapp. Die ist aber aus unerfindlichen Gründen nicht per Kabel ansprechbar, sondern nur über Bluetooth, was also zwingend notwendig ist, wenn das ME 90 professionell eingesetzt werden soll. Doch der Bluetooth-Adapter, ach, stimmt, hatte ich ja schon. Denn dritten Stern kostet die Idee, schwarze Knöpfe auf ein schwarzes Gerät zu setzen. Hat der Designer jemals auf einer schlecht beleuchteten Bühne gestanden, in einem Raum mit funzeliger Beleuchtung? Offensichtlich nicht. Stattdessen ist dem ME 90 eine affige, bunte Discobeleuchtung spendiert worden, die zeigen sollen, welche Effekte an sind. Abgesehen davon, dass sich immer mehrere Effekte eine Farbe teilen, kann sich doch niemand merken, was das alles heißen soll, vor allem nicht, bei einem schnellen Seitenblick beim Gig. Wer sich diese Features ausgedacht hat, sollte mit Schwarzwaldklinik nicht unter 100 Folgen bestraft werden. Völlig idiotisch ist auch der Wahn von Boss, der ME-Serie immer 36 unbrauchbare Presets einzuspeichern, statt den Raum für frei programmierbare Sounds zur Verfügung zu stellen. Davon gibt es nämlich nur 36, was je nach Einsatzart knapp sein kann. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Zum einen lässt sich die Beleuchtung auf neutrales Weiß umschalten. Zum anderen: Das ME 90 ist gegenüber dem ME 80, das ich jetzt seit einigen Jahren eingesetzt habe, deutlich im Sound verbessert. Auch gibt es Effekte, wie zum Beispiel das Proco Rat als Verzerrungsmodell, die eine wirkliche Verbesserung darstellen. Dass der Sound dünn sein soll, wie einige schreiben, kann ich nicht feststellen. Allerdings braucht es schon einige Beschäftigung mit dem ME 90, um es zufriedenstellend einsetzen zu können. Doch dann, wenn es läuft, dann läuft es auch. Und bei welchem komplexeren Gerät ist das anders? Deshalb werde ich es wohl auch trotz aller Cons, über die ich mich immer wieder aufrege, wahrscheinlich behalten.

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