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Schenken macht glücklich Warum uns das Schenken Freude macht

Wer schenkt, macht nicht nur sein Gegenüber glücklich sondern auch sich selbst. Das ist jetzt auch wissenschaftlich erwiesen: Schenken macht glücklich.

Stand: 15.12.2023

Eine Familie freut sich über das Kind, das ein Geschenk auspackt | Bild: mauritius images / Westend61 / Bonninstudio

Das Glücksgefühl, wenn man jemandem mit einem Geschenk eine Freude macht, kennt vermutlich jeder. In der Wissenschaft hat dieses Gefühl sogar einen eigenen Begriff. Wenn eine gute Tat ein wohliges Gefühl in einem auslöst, so wird das als "warm-glow" beschrieben. Diesem Gefühl sind Forscher und Forscherinnen der Universitäten Lübeck, Zürich und der Feinberg School of Medicine in Chicago auf den Grund gegangen. Das Team um Professorin Soyoung Park untersuchte, ob und inwiefern großzügiges Verhalten und Glücksgefühle in unserem Gehirn miteinander verknüpft sind.

Studie - Macht schenken glücklich?

Sie untersuchten in einer Studie, wie genau es dazu kommt, dass man sich gut fühlt, wenn man jemandem was Gutes getan hat. Mit Hilfe einer funktionellen Magnetresonanztomografie-Studie sollte das beleuchtet werden. Die Magnetresonanztomografie ermöglicht es unter anderem, detaillierte Informationen über die Hirnaktivität zu erhalten.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie wurde versprochen, dass sie in den nächsten vier Wochen Geld erhalten würden. Die eine Hälfte wurde darum gebeten, das Geld für Freunde und Bekannte auszugeben, die andere Hälfte sollte den Betrag für sich selbst ausgeben. Nachdem alle der Abmachung zugestimmt hatten, wurden alle Probanden unvorbereitet darum gebeten, eine andere Aufgabe zu erledigen. Hierbei sollten sie Entscheidungen treffen, bei denen ihre Großzügigkeit untersucht wurde. Am Ende der Aufgabe wurden alle auch noch gefragt, wie glücklich sie sich fühlten. Die Aufgabe wurde im Magnetresonanztomografie-Scanner durchgeführt.

Das Ergebnis: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit - wie vorher abgemacht - dem zu erhaltenden Geldbetrag ihren Freunden und Bekannten etwas Gutes hätten tun sollen, zeigten sich im Versuch großzügiger, als die Probanden, die das Geld für sich selbst hätten ausgeben sollen. Obendrein gab die "schenkende" Gruppe nach der Aufgabe an, glücklicher zu sein, als die Gruppe, die das Geld für sich hätte nutzen dürfen. Damit konnten die Forscherinnen und Forscher bestätigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Großzügigkeit und Glücksgefühlen gibt.

Großzügigkeit erzeugt Glücksgefühle

Auch konnte belegt werden, dass großzügiges Verhalten die Aktivierung der Temporallappen (temporal-parietaler Kortex) ansteigen lässt und dies die Aktivierung unseres Belohnungssystems im Gehirn (ventrales Stratium) so beeinflusst, dass uns das eingangs erwähnte, wohlige Glücksgefühl - der "warm-glow" überkommt.

Wer großzügig ist und andere beschenkt, ist also wirklich glücklicher.


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