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Buchhalter Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Buchhalter: Buchhalterin am Taschenrechner
© AlexYnuk / Shutterstock
Die Buchhaltung dokumentiert alle Geschäftsvorfälle. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Buchhalters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Buchhalter (m/w/d)

Art der Ausbildung

 Weiterbildung

Ausbildungsdauer

 3 - 12 Monate

Durchschnittsgehalt

 2.700 Euro

Einstiegsgehalt

 1.900 Euro

Das Berufsprofil: Buchhalter

Buchhalter sind Experten des Rechnungswesens und aus keinem Unternehmen wegzudenken. Monats- und Jahresabschlüsse gehören ebenso zu den Aufgaben eines Buchhalters wie Mahnungen zu schreiben oder Einnahmen gegen Ausgaben aufzurechnen. Ebenfalls müssen sich Buchhalter gut mit dem Steuerwesen auskennen und oft auch in beratender Funktion agieren.

Vorteile Nachteile

wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe

 kein abwechslungsreicher Beruf

zum größten Teil unbefristete Verträge mit hoher Zukunftssicherheit

 wenig Aufstiegsmöglichkeiten, eher Möglichkeiten, sich zu spezialisieren


die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen

Wie wird man Buchhalter?

Um eine weiterführende Ausbildung zum Buchhalter beginnen zu können, wird eine kaufmännische Ausbildung sowie eine 2-jährige Berufspraxis im Finanz- und Rechnungswesen vorausgesetzt. Die Ausbildung zum Buchhalter selbst wird nicht vergütet, sondern ist gebührenpflichtig. Es besteht die Möglichkeit, dass der Betrieb, bei dem der angehende Buchhalter arbeitet, die Kosten der beruflichen Ausbildung übernimmt.

Daher ist es von Vorteil, die Ausbildung zum Buchhalter berufsbegleitend oder im Fernlehrgang zu absolvieren. In Vollzeit würde weiterführende Ausbildung zum Buchhalter drei Monate betragen, welche sich in Teilzeit auf bis zu ein Jahr erhöhen kann. Am Ende der Ausbildung zum Buchhalter wird eine theoretische und praktische Prüfung zum geprüften Buchhalter abgelegt. Die Ausbildung kann bei der IHK, gängigen Fernlehrinstituten oder an berufsbegleitenden Abendschulen, welche einen Lehrgang zum Buchhalter anbieten, absolviert werden.

Die gängigsten Inhalte der Ausbildung zum Buchhalter sind:

  • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
  • Rechnungswesen (Kostenrechnung)
  • Finanzbuchhaltung (Umsätze gegen Ausgaben aufrechnen)
  • Personalwesen und genaue Auflistung der entstandenen Personalkosten
  • Organisation von Büro und Dokumenten
  • geschäftlicher Stil beim Erstellen von Briefen und Rechnungen

Am Ende der Buchhalter-Ausbildung steht eine Abschlussprüfung, in der alle vermittelten Kenntnisse aus der Weiterbildung abgefragt werden.

Welche Fähigkeiten sollten Buchhalter mitbringen?

Ein Buchhalter muss vor allem sorgfältig und ordentlich arbeiten. Zudem sollte er seine erste kaufmännischen Ausbildung mit guten Noten bestanden haben. Kreatives Chaos ist bei der Ablage von Rechnungen von einem Buchhalter nicht gefragt, sondern eher ein übersichtliches System, in dem der Buchhalter immer schnell die notwendigen Unterlagen parat hat. Da Buchhalter auch stressige Zeiten erleben können, zum Beispiel wenn der Jahresabschluss ansteht oder ein großer Stapel Rechnungen zum Monatsende verschickt werden müssen, ist eine gewisse Belastbarkeit von Buchhaltern gefordert, um auch in Stresssituationen nicht den Kopf zu verlieren und in Ruhe alle anfallenden Aufgaben gewissenhaft abzuarbeiten.

Arbeitgeber: Wer sucht Buchhalter?

Buchhalter gibt es in jedem Unternehmen, so zum Beispiel

  • in der Industrie
  • in Handwerksbetrieben
  • in gemeinnützigen Organisationen
  • im öffentlichen Dienst.

Alle diese Arbeitgeber benötigen je nach Unternehmensgröße einen oder mehrere Buchhalter, die ihnen beim Rechnungswesen und der Finanzkontrolle helfen.

Gehalt: Was verdient ein Buchhalter?

Das Gehalt von angestellten Buchhaltern variiert je nach Spezialisierung und beruflicher Erfahrung. Das Einstiegsgehalt liegt bei 1.900 Euro brutto monatlich und steigt mit beruflicher Erfahrung als Buchhalter auf 2.700 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Es zeigen sich jedoch auch große Unterschiede im Verdienst als Buchhalter zwischen den Geschlechtern und den neuen und alten Bundesländern. Dies sollte beachtet werden, wenn sich ein Buchhalter für einen zukünftigen Wohnort entscheidet.

Natürlich kann man sich auch als Buchhalter selbstständig machen, hierbei arbeitet man sich in jedem Unternehmen, welches einen engagiert, neu in die Materie ein, um dann die gewünschten Abschlüsse oder Rechnungen zu erstellen. Das Buchhalter-Gehalt ist hier abhängig von der Auftragslage und lässt sich nicht verallgemeinern.

Einstieg: Aussichten von Buchhaltern

Buchhalter sind spezialisierte Fachkräfte, ohne die kaum ein Unternehmen reibungslos funktioniert. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Buchhalter jedoch leicht rückläufig. Dies lässt sich auf die Digitalisierung zurückführen, denn vieles läuft heute mit hilfreicher Software. Der Bedarf an Buchhaltern ist noch immer gegeben, nur einige Prozesse wurden mit Computerprogrammen effizienter und schneller gemacht als noch zu Zeiten des analogen Schriftverkehrs.

Ca. 90 Prozent aller angestellten Buchhalter sind unbefristet angestellt, daher sind die längerfristigen Aussichten in diesem Beruf als rosig zu bezeichnen.

Bewerbung: Womit punkten Buchhalter?

Da Buchhalter tagtäglich mit Zahlen jonglieren, sind fortgeschrittene Mathematikkenntnisse von immensem Vorteil. Gerade bei einer Tätigkeit als Buchhalter ist es außerdem ein Qualitätsmerkmal der Bewerbung, wenn das Anschreiben der Bewerbung im Stil eines Geschäftsbriefes akkurat geschrieben ist.

Es hilft weiter, wenn der sich bewerbende Buchhalter viel Augenmerk auf seine Fähigkeiten und Motivation als Buchhalter lenkt, denn dies kann man bereits durch Ordnung und Sorgfalt beim Erstellen des Schreibens deutlich machen. Der Buchhalter-Lebenslauf ist ebenso schnörkellos und informativ zu halten. Der moderne Buchhalter arbeitet nicht mehr mit Bergen von Papierkram, sondern kennt sich sehr gut mit den gängigsten Tabellenkalkulationsprogrammen und der digitalen Rechnungserstellung aus, dies kann auch gerne in der Bewerbung für eine Stelle als Buchhalter Erwähnung finden.

Karriere: Aufstiegschance für Buchhalter?

Nach der Weiterbildung zum Buchhalter gibt es noch andere Weiterbildungsmöglichkeiten im Rechnungswesen, zum Beispiel zum Bilanzbuchhalter oder zum Finanzbuchhalter. Zudem können diese mit einer weiteren Ausbildung noch weiter spezialisieren.

Der Buchhalter für Bilanzen weiß genauestens über die aktuelle wirtschaftliche Situation seines Arbeitgebers Bescheid und agiert auch in beratender Funktion, wenn dort Verbesserungen gebraucht werden. Zudem ist der Bilanzbuchhalter ein Vertrauter der Geschäftsleitung und der außerordentlichen Schweigepflicht über die wirtschaftliche Situation des Arbeitgebers unterlegen. Ähnliche Voraussetzungen im Bezug auf abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung, wie bei der allgemeinen Ausbildung zum Buchhalter, liegen vor. Gerade im Bereich der Bilanzbuchhalter werden verstärkt junge, dynamische Fachkräfte gesucht, welche sich im digitalen Zeitalter in die wandelnde Arbeit als Buchhalter und Bilanzbuchhalter einfuchsen können.

Der Buchhalter für Finanzen wiederum hat ein ähnliches Arbeitsfeld wie der Bilanzbuchhalter, jedoch ist er eher für externe Kosten und Einnahmen zuständig und berechnet aufgrund der vorliegenden Daten den tatsächlichen Gewinn des Unternehmens. Die Weiterbildung beruht auf dem gleichen Schema, wie die zum Buchhalter und Bilanzbuchhalter.

Weitere Spezialisierungen der Buchhalter sind:

  • Kreditorenbuchhalter (Buchung von Eingangsrechnungen)
  • Debitorenbuchhalter (Buchung von Ausgangsrechnungen)
  • Lohnbuchhalter
  • Anlagenbuchhalter
  • Rechnungsprüfer

Mit einem Studium kann man seine Kenntnisse in der Buchhaltung weiter ausbauen. Dies ist mit einem Weiterbildungsabschluss, wie dem des Buchhalters, auch ohne allgemeine Hochschulzulassung machbar. Mögliche Studiengänge, welche ein Buchhalter studieren kann, sind:

  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Controlling
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Business Administration
  • Industriebetriebswirtschaft

Buchhalterinnen: Welche Chancen haben Frauen in der Buchhaltung?

Das Durchschnittsgehalt einer Buchhalterin mit abgeschlossener Ausbildung und mehreren Jahren Berufserfahrung liegt bei 2.600 Euro brutto. Bei einem männlichen Buchhalter mit gleichem Kenntnisstand liegt der Verdienst bei 3.000 Euro brutto. Somit ist die Gleichberechtigung im Beruf der Buchhalter noch nicht angekommen, auch wenn die Zahl der Buchhalterinnen viel höher ist als die der männlichen Buchhalter. Deswegen ist es gerade für Frauen eine Überlegung wert, in einen durch öffentliche Tariflöhne geregelten Buchhalter-Job einzusteigen, um diese Lohnungerechtigkeit auszugleichen und bis zu 3.300 Euro brutto pro Monat zu verdienen, solange diese Diskrepanz noch in der Branche der Buchhalter besteht.

Da der Job als Buchhalter ein reiner Bürojob von Montag bis Freitag ist, bietet er Frauen eine gute Work-Life-Balance durch freie Wochenenden.

Auch ergibt sich oft für Frauen die Möglichkeit, in Teilzeit als Buchhalter zu arbeiten, vor allem wenn sie sich um ihre Familie kümmern wollen. Dies wäre eine mögliche Erklärung für den Unterschied der Gehälter.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Buchhalters entwickelt?

Heutzutage ist das Büro eines Buchhalters nicht mehr mit Aktenbergen überhäuft, da viele Prozesse digitalisiert wurden. Das antiquierte Bild von Buchhaltern und Bilanzbuchhaltern, die hinter dicken Brillengläsern in ihre Kladden spähen und Zahlen addieren, hat heute mehr als ausgedient. Bei vielen Buchhaltern und Bilanzbuchhaltern der älteren Generation löst dieser Trend Zukunftsängste aus, welche jedoch unbegründet sind, wenn man sich mit Computern und EDV-Programmen auseinandersetzt.

Die Software wird den betriebswirtschaftlich gebildeten Buchhalter nicht in seinem Angestelltenverhältnis ersetzen, sondern nur viele langatmigere Tätigkeiten, wie das Eingeben von analogen Datensätzen, erleichtern. Dadurch wird viel Schreibarbeit vereinfacht, sodass sich der zukünftige Buchhalter, insbesondere auch der Bilanzbuchhalter, mehr den analytischen kaufmännischen Fähigkeiten, welche er in seiner Ausbildung erlernt hat, zuwenden kann. Buchhalter nutzen die Daten, welche Programme für sie erstellen, um in Zukunft noch mehr in die Richtung der statistischen Auswertung und unternehmerischen Beratung zu gehen. Dies wird sich zukünftig auch in der Entwicklung der Löhne der Buchhalter wiederspiegeln, denn mit mehr Verantwortung und dem strategischen Planen kommt meist auch eine Gehaltserhöhung daher. Die Berufe von Buchhalter und Bilanzbuchhalter werden sich nach und nach annähern und somit werden Buchhalter in Zukunft mehr den Aufgaben eines Bilanzbuchhalters nachkommen (natürlich mit entsprechendem Gehalt).

Sobald dieser Trend sich komplett durchgesetzt hat, werden auch für Buchhalter und Bilanzbuchhalter die Soft Skills im Bereich Gesprächsführung und selbstsicherem Auftreten bei der Unternehmensberatung großgeschrieben werden, etwas was dem bisherigen Berufsprofil der Buchhalter noch ein wenig abgeht. Natürlich wird weiterhin die sorgfältige Arbeit mit Daten und Dokumenten wichtig für Buchhalter sein, jedoch muss dann auch gelernt werden, wie diese in ein größeres unternehmerisches Bild einzuordnen sind, um diese auch als Buchhalter und Bilanzbuchhalter adäquat präsentieren zu können.

Die Buchhalter werden ihren Blick in die Zukunft richten, basierend auf den Daten, welche sie ermittelt haben. Sie werden eine Prognose erstellen, anstatt das Bild der Vergangenheit mit einem Vergleich der bisher erstellten Jahresabschlüsse zusammenzufassen. Somit ergibt sich auch ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Ausbildungen bzw. Weiterbildungen der neuen Buchhalter und Bilanzbuchhalter.

Ähnliche Berufe wie Buchhalter:

Controlling, Betriebswirt für Rechnungswesen

Quellen:

steuerberater-ausbildung.net, beruf-steuerberater.de, ulmato.de, berufenet.arbeitsagentur.de, ausbildung.de, candis.io, boeckler.de

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