Ex-Leica-Chef wird Vorstand bei Maxdata

An Herausforderungen wird es dem neuen Mann im Maxdata-Vorstand nicht fehlen. Ralf Coenen bringt Know-how bei Innovationen sowie im Logistikumfeld mit. Auch seine Erfahrungen mit Turnaround-Strategien können nicht schaden. Bei Leica gab er als CEO nur ein kurzes Gastspiel.

Maxdata-Chef Thomas Stiegler wird ein neues Vorstandsmitglied zur Seite gestellt: Ralf Coenen. Er löst Maxdata-Großaktionär Siegfried Kaske ab, der vom Vorstand wieder in den Aufsichtsrat wechselt und diesem wie früher vorstehen wird. Coenen, so hofft Maxdata, soll die Tochtergesellschaft Manulogs erfolgreich als Fertigungsunternehmen für eigene Produkte etablieren und dafür sorgen, dass die Gesellschaft auch für andere Hersteller im Werk Würselen Produkte fertigen kann. Coenen ist seit Februar als Geschäftsführer bei Manulogs tätig und nun neues Vorstandsmitglied der Maxdata AG.

Logistik, Supply-Chain Management sowie Organisationsentwicklung: Wichtige Themen für Maxdata, mit denen sich Coenen auch bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Combase befasst hatte. Davor war der Manager fast fünf Jahre bei einem anderen deutschen Traditionsunternehmen tätig: Kamerahersteller Leica. Zuletzt sogar als Vorstandsvorsitzender, allerdings nur vier Monate bis April 2005. Damals löste er Hanns-Peter Cohn an der Spitze von Leica ab. Was es heißt, als Hersteller einem Trend jahrelang unbeteiligt zuzuschauen, hatte Coenen am eigenen Leib erfahren. Das Leica-Magagement ignorierte konsequent die digitale Fotografie und hatte sich zu spät auf diese Entwicklung eingestellt. Coenen, als Vorstandmitglied für die Ressorts Technik und Kooperationen sowie den Vertrieb in Asien zuständig, konnte den Niedergang ebensowenig verhindern wie seine Nachfolger.

Erste Erfahrungen bei einem weiteren Traditionshersteller sammelte der Manager während seiner Tätigkeit 1996 bis 2000 bei Carl Zeiss. Der Diplomphysiker Coenen bringt aber auch betriebswirtschaftliches Know-how mit, was im schwierigen IT-Geschäft bei Maxdata nicht schaden kann. Nach seinem MBA an der Universität Pittsburgh war der Cessna-Pilot Coenen fünfeinhalb Jahre als Unternehmensberater bei McKinsey beschäftigt.