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„Das hat nichts mit Teamsport zu tun“: So reagieren Ole Werner und Naby Keita nach dem Eklat des Werder-Profis

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Laut Vereinsgaben soll sich Naby Keita (re.) entschieden haben, nicht mit dem SV Werder Bremen zum Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen zu reisen, nachdem er erfahren hatte, dass er nicht in der Startelf stehen wird. Trainer Ole Werner (li.) zeigte sich daraufhin fassungslos und enttäuscht.
Laut Vereinsgaben soll sich Naby Keita (re.) entschieden haben, nicht mit dem SV Werder Bremen zum Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen zu reisen, nachdem er erfahren hatte, dass er nicht in der Startelf stehen wird. Trainer Ole Werner (li.) zeigte sich daraufhin fassungslos und enttäuscht. © gumzmedia, IMAGO / osnapix

Naby Keita hat hat beim SV Werder Bremen für einen großen Eklat gesorgt. SVW-Trainer Ole Werner reagiert, aber auch Keita selbst meldet sich zu Wort.

Leverkusen – Es war DAS Gesprächsthema beim SV Werder Bremen. Und Cheftrainer Ole Werner war sichtlich entnervt wegen der Ereignisse, die sich einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen abgespielt hatten. Hauptdarsteller: Naby Keita. Der Mittelfeldakteur hatte für einen riesigen Eklat gesorgt, weil er am Samstag nach dem Abschlusstraining in Bremen nicht mit der Mannschaft an den Rhein reisen, sondern lieber in der Hansestadt bleiben wollte. Der Grund: Der 29-Jährige hatte kurz zuvor erfahren, dass er gegen den neuen Deutschen Meister nicht in der Startelf stehen würde. Knapp eine Stunde vor dem Anpfiff hatte Werder die Verweigerung publik gemacht. „Die Aktion sagt alles, da muss ich nicht mehr viel zu sagen“, zürnte Werner nach der Partie. „Da kann sich jeder sein Bild machen, meins habe ich mir gebildet. Natürlich ist das nichts, was mit Teamsport zu tun hat.“ Eine Suspendierung scheint nach diesen unmissverständlichen Worten nur noch eine Frage der Zeit zu sein. „Dazu werden wir morgen etwas sagen und dann seid ihr schlauer“, kündigte Werner an, während er in die Augen der fragenden Journalisten schaute.

Naby Keita reagiert nach seinem Eklat vor dem Spiel des SV Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen

Ein breites Medienecho hatte es bis zu diesem Augenblick längst in Fußball-Deutschland gegeben. Und auch Naby Keita schien die vielen Schlagzeilen um seine Person vernommen zu haben – denn der 29-Jährige meldete sich noch während des Spiels des SV Werder Bremen in Leverkusen via Instagram selbst zu Wort. „Seit dem ersten Tag, an dem ich bei diesem großartigen Verein unterschrieben habe, habe ich immer selbstlos und professionell gearbeitet“, erklärte der frühere Liverpooler. „Mein einziger Wunsch war es immer, dem Verein zu helfen und den vielen Fans Freude zu bereiten, vor allem in einer Zeit, in der die Ergebnisse nicht so sind, wie wir es uns wünschen.“ Zu seinem Verzicht auf die Busfahrt ins Rheinland äußerte er sich höchst vage, schrieb nur: „Seit Beginn meiner Karriere hatte ich überall, wo ich war, nie Probleme mit der Disziplin und habe immer versucht, ein Vorbild zu sein. Ich werde daher nicht akzeptieren, dass jemand dieses Bild trübt.“

Worte, die sich gegen seine Kritiker in den nicht immer ganz so sozialen Medien richten könnten - oder aber auch so verstanden werden können, dass Keita Werder Bremens Darstellung beziehungsweise der von Leiter Profifußball Clemens Fritz widerspricht. Der war vor der Begegnung auf dem vereinseigenen Kanal des Kurznachrichtendienstes „X“ wie folgt zitiert worden: „Nachdem Naby gestern erfahren hat, nicht von Beginn an zu spielen, hat er sich entschieden, nicht in den Bus zu steigen, sondern nach Hause zu fahren. Wir werden morgen mit ihm und seinem Berater über die Konsequenzen und das weitere Vorgehen sprechen.“
Ole Werner schilderte später noch einmal seine Sicht der Dinge. „Einen Tag vor dem Spiel wird meistens ersichtlich, wer spielt und wer nicht. Ehrlicherweise war es jetzt auch keine überraschende Entscheidung für alle, die auf dem Trainingsplatz stehen, dass Naby nicht beginnen wird“, erklärte er. „Dann wurde mir zugetragen, dass er daraufhin nach Hause gefahren ist und sich entschieden hat, nicht mit nach Leverkusen zu kommen.“ Auch die Teamkollegen wurden völlig davon überrascht, dass Naby Keita die Mannschaft im Stich gelassen hat. So berichtete Marvin Ducksch: „Ich habe es gar nicht so richtig mitbekommen, gestern war er dann auf einmal weg und seine Sachen lagen noch auf dem Platz.“ Und der 30-Jährige schickte noch recht diplomatisch hinterher: „Es ist schade für den Jungen. Im Training hat er noch alles gegeben.“

Schwerer Image-Schaden für Naby Keita: Profi sorgt für großen Eklat beim SV Werder Bremen

Genau diesen Aspekt hob auch Naby Keita selbst noch einmal in seinem Statement hervor: „An die Fans: Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich jedes Training kämpfe, damit ich euch jedes Wochenende glücklich machen kann. Trainieren, alles geben, das sind die Grenzen meiner Macht.“ Fraglich ist, wie groß das Vertrauen bei Werder Bremens Anhängerschaft noch in seine Person ist. Und ob der Nationalspieler Guineas überhaupt noch eine Zukunft am Osterdeich hat. Nach den Worten von Ole Werner ist das nur noch sehr schwer vorstellbar. Rein rechtlich dürfte es vorerst auf eine Abmahnung hinauslaufen, für eine fristlose Kündigung reicht ein derartiges Verhalten im Normalfall nicht aus. Den Schaden, den die Keita-Verweigerung für den Verein, die Mannschaft und das Image des Spielers hinterlassen hat, minimiert das dennoch nicht. Im Gegenteil. (mbü/dco)

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