Unfallsstelle
In den frühen Morgenstunden ist im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan ein Doppeldeckerbus verunglückt.
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Micheldorf – Ein internationaler Reisebus mit 45 Passagieren und zwei Fahrern ist am Dienstag in den frühen Morgenstunden im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan bei Micheldorf verunglückt. Eine 19-jährige Oberösterreicherin kam laut Polizei ums Leben, mindestens 20 weitere Insassen wurden verletzt, fünf Passagiere schwer. Der Doppeldeckerbus war von Berlin über Linz nach Triest unterwegs. Die Unfallursache war zunächst unklar. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Tötung.

Der Bus war gegen 4.45 Uhr aus noch ungeklärter Ursache in einer Linkskurve rechts von der Fahrbahn der Friesacher Bundesstraße (B317) abgekommen, über eine Leitschiene gekippt und seitlich liegen geblieben. Die Insassen stammen aus zahlreichen Ländern, eine Polizeisprecherin nannte auf Nachfrage Österreich, Slowenien, Italien, Deutschland und die Ukraine sowie Mexiko, Kosovo, Türkei und Neuseeland. Die meisten Verletzten wurden ins Krankenhaus Friesach eingeliefert, eine schwerverletzte Deutsche ins Klinikum Klagenfurt.

Video: Schwerer Busunfall in Kärnten mit einer Toten und rund 20 Verletzten
APA/kha

Ermittlungen wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung

Ein nachkommender Lenker hatte nach dem Unfall den Notruf gewählt. Alkomattests bei den Lenkern fielen negativ aus. Die Erhebungen an Ort und Stelle waren zunächst noch nicht abgeschlossen. Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreute die Leichtverletzten und Betroffenen.

Die Polizei war mit zwölf Streifen bei dem Großeinsatz, mehrere örtliche Feuerwehren waren mit 55 Personen an den Berge- und Aufräumarbeiten beteiligt. Die Feuerwehr Althofen berichtete in einer Aussendung, dass sich zahlreiche Passagiere, darunter auch Verletzte, beim Eintreffen der Rettungskräfte noch im Bus befanden. Drei Menschen wurden mit hydraulischen Rettungsgeräten aus dem Unfallfahrzeug geholt. Den übrigen Passagieren halfen die Einsatzkräfte mit Leitern aus dem umgestürzten Bus. Weil so viele Verletzte in die Spitäler gebracht werden mussten, halfen auch die Feuerwehren beim Transport. Der Bus wurde von einem Abschleppunternehmen geborgen. Die Bundesstraße war an der Unfallstelle bis ca 11.00 Uhr gesperrt.

Die Ermittlungen in dem Fall werden vorläufig wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung geführt, hieß es seitens der Polizei. Bei den beiden Chauffeuren, die den Reisebus in Doppelbesetzung über die Route nach Italien bringen sollten, handelt es sich um zwei ukrainische Berufskraftfahrer im Alter von 27 und 58 Jahren. Als der Unfall passierte, saß der 27-Jährige am Steuer. Die Einvernahmen waren zunächst noch nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat einen Sachverständigen mit der Untersuchung des Unfalls beauftragt. (APA, 19.9.2023)