Konkret fließt der Erlös aus dem Verkauf der Niederlassungen in der Ukraine, Polen, Serbien und Rumänien jetzt in die Kasse. Frei verfügen dürfen die Wiener über diese Mittel nicht. „Wir haben einen Geschäftsplan der Gruppe, dieser bestimmt die Anlagetätigkeit“, sagte Generali-CEO Giovanni Perissinotto zum STANDARD.
Erstmals nannte Haschka auch Zahlen zum Bawag-Deal: 60 Mio. Euro kostete die 50,01 Prozent-Beteiligung an der Bawag PSK-Versicherung. Weitere 60 Mio. Euro zahlte die Generali für ein 2,5 Prozent-Paket an der Bawag PSK. Nun soll mit den neuen Filialen weiter expandiert werden. Bei der HV probten einige Hedgefonds-Aktionäre erstmals den Aufstand gegen den greisen 83-jährigen Präsidenten Antoine Bernheim. Das ist in der 176-jährigen Geschichte des Triestiner Löwen, der größten italienischen und drittgrößten europäischen Versicherung, Assicurazioni Generali, noch nie passiert. Nicht nur der Hedgefonds Algebris mit 0,5 Prozent Anteilen, auch andere Kleinaktionäre haben gegen die Corporate Governance des Versicherers, gegen die hohen Managergehälter und eine angeblich zu geringe Rentabilität protestiert. Genützt hat der Aufstand wenig. Bernheim wird bis 2010 weiterhin die Geschicke von Generali leiten. Vize-General Vittorio Rispoli stärkte Bernheim den Rücken.
Generali hat im Rekordjahr 2007 bei Prämieneinnahmen von 66 Mrd. Euro (+2,2 Prozent) einen Nettogewinn von 2,9 Mrd. Euro (+21 Prozent) erwirtschaftet. Laut Davide Serra vom Hedgefonds Algebris könnte der Gewinn mittelfristig auf 4,5 Mrd. Euro wachsen. Der Versicherer trotzte bislang den Turbulenzen der Finanzmärkte, riskante Subprime-Veranlagungen wurden nicht getätigt. Einzig 1,2 Mrd. Euro flossen in Finanzderivate, um Wechselkursschwankungen abzusichern.
Auch im ersten Quartal 2008 habe Generali den Nettogewinn „zweistellig“ erhöht. Das Ergebnis liegt über den Erwartungen der Analysten. Dies bestätigte Generali-Konzernchef Giovanni Perissinotto.