Wahlkrimi in Heidenheim

Michael Rogowski, Ex-BDI-Chef und langjähriger Boss des Maschinenbauers Voith, steht im Fokus der Polizei. Der 75-Jährige soll Wahlplakate einer linksextremen Partei gestohlen haben.

 
Foto: pr
 

Heidenheim. Ein Mann aus Heidenheim soll von Laternenmasten zwei Wahlplakate der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) abgehängt und im Keller seiner Villa verstaut haben. Sein Name: Michael Rogowski, Ex-BDI-Chef und langjähriger Boss des Maschinenbauers Voith.

„Jeden Tag gafft mich der Che Guevara an oder eine Knarre oder sonst irgend ein Spruch, der mich in Rage bringt“, sagte Rogowski der Zeitungsgruppe Stuttgart (u.a. „Stuttgarter Nachrichten“). Irgendwann habe er sich gesagt, da müsse was geschehen.

Als die MLPD bemerkte, dass die Plakate weg sind, schickte sie einen Helfer, um neue Wahlwerbung zur Europawahl aufzuhängen. Den stellte Rogowski zur Rede. Laut „Stuttgarter Nachrichten“ sagte er ihm, dass er „so etwas Undemokratisches“ vor seinem Haus nicht dulde.

Die Partei erstattete Anzeige – jetzt ermittelt die Polizeidirektion Ulm wegen Verdachts des Diebstahls. Wie es weitergeht, soll die Staatsanwaltschaft Ellwangen entscheiden. Die Plakate hat die Polizei bereits sichergestellt. Rogowski habe sie auf Nachfrage ausgehändigt.

Die MLPD hat neue Plakate vor der Villa des Voith-Patrons aufgehängt. Rogowski wehrt sich nun anders: „Die drehen die Plakate so, dass ich genau drauf schaue, wenn ich aus dem Haus trete. Ich drehe sie jedes Mal weg, damit ich sie wenigstens nur von der Seite sehen muss.“

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