Rijksmuseum in Amsterdam :
Rembrandts „Nachtwache“ erstmals vollständig zu sehen

Lesezeit: 3 Min.
„Die Nachtwache“ von Rembrandt im Amsterdamer Rijksmuseum: rekonstruiert und im Originalformat.
Komplott im Kleinen Kriegsratzimmer: Das Rijksmuseum in Amsterdam hat Rembrandts „Nachtwache“ um Nachbildungen vor dreihundert Jahren abgetrennter Teile ergänzt. Eigentlich zeigt das Werk eine Aufbruchssituation.

Im Grunde ist die Sache unbegreiflich und bis heute ein Rätsel: Seit dreihundert Jahren ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt unvollständig, fragmentarisch, verstümmelt. Fast drei Millionen Besucher im Jahr hatte das Amsterdamer Rijksmuseum vor der Pandemie, und die meisten von ihnen dürften zumindest einen kurzen Blick auf Rembrandts „Nachtwache“ geworfen haben. Aber nicht allen wird bewusst gewesen sein, dass sie vor einem Kunstwerk standen, das vor Jahrhunderten energisch beschnitten wurde. Heute würde man von einem barbarischen Akt sprechen, damals war es vermutlich nur der schale Triumph des Pragmatismus über die Kunst, deren Ewigkeitsansprüche mit einer simplen Schere zunichtegemacht werden können.

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