Arbeitszeugnisse :
Und beinahe hätte ein „sehr gut“ dringestanden

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Mittelmäßige oder schlechte Beurteilungen gibt es fast nicht.
Eine schlechte oder auch nur mittelmäßige Beurteilung in einem Arbeitszeugnis? Gibt’s kaum. Im Gegenteil: Selbst betrügerische Mitarbeiter haben vor Gericht noch Aussichten auf ein „sehr gut“. Warum bloß?

Herr K. genoss seine neuen Freiheiten. Zuletzt war er Geschäftsführer gewesen, und damit ständig unter Druck. Jetzt, beim neuen Arbeitgeber, war er zwar nur noch Chef einer ausländischen Tochtergesellschaft - aber weit weg von der Zentrale. Herr K. genehmigte sich schöne Dienstreisen, Sightseeing und Wellness ließ er die Firma zahlen, auch für die Ehefrau und die Töchter. Die Mitarbeiter würden’s derweil schon richten, so sein Kalkül. Aber seine Rechnung ging nicht auf, die Geschäfte liefen schlecht, und bald hatte er die Revision aus der Zentrale im Haus. „Wir hatten schon lang das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt“, berichtet Brigitte Vöster-Alber, geschäftsführende Gesellschafterin der Geze GmbH über die frühere Führungskraft. Die Revision förderte Fakten zutage, die für eine doppelte Kündigung reichten: wegen schlechter Leistung und zudem auch noch fristlos wegen Betrugs.

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