Änderung des Namens erwogen :
Saarland vor Rückkauf seiner Landesbank

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Die Saar LB ist die kleinste deutsche Landesbank
Das Saarland will in Kürze seine Anteile an der Saar LB aufstocken. Nach den bisherigen Plänen will das Land zusätzlich zu seinem derzeitigen Anteil von 10 Prozent weitere 25,2 Prozent von der krisengeschüttelten Bayern LB übernehmen. Die Bayern hatten im Jahr 2002 die Mehrheit an der Landesbank übernommen.

Das Saarland könnte schon in Kürze wieder eine eigene Landesbank besitzen. Die Vereinbarungen zum Rückkauf der Saar-LB-Anteile von der Bayern LB seien wohl unterschriftsreif, sagte der Saar-LB-Vorstandschef Thomas Christian Buchbinder in Saarbrücken. Nach den bisherigen Plänen wollte das Land zusätzlich zu seinem derzeitigen Anteil von 10 Prozent zunächst weitere 25,2 Prozent an der kleinsten deutschen Landesbank übernehmen und damit gemeinsam mit den saarländischen Sparkassen wieder die Mehrheit an ihrer einstigen Landesbank halten. Der Anteil der Bayern LB würde dann von rund 75 Prozent auf 49,9 Prozent sinken. Im Jahr 2002 hatte die Bayern LB die Mehrheit an der Saar LB übernommen.

Über Details und den Preis der Anteile wollte Buchbinder keine Auskunft geben. Dies sei Sache der Eigentümer.

Der Saarländische Landtag hatte unter der alten Landesregierung schon Anfang April einmütig eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung über 80 Millionen Euro beschlossen, um den Anteil an der Bank aufzustocken. Der neue Wirtschaftsminister und FDP-Landeschef Christoph Hartmann hält an dieser Linie offenbar fest. Auf Anfrage der F.A.Z. sagt er, das Land werde die Anteile an der Saar LB aufstocken. „Die dadurch zusammen mit dem Anteil der Saarländischen Sparkassenorganisation entstehende Mehrheit werden wir nutzen, um die Saar LB neu auszurichten und so zukunftsfähig zu machen.“ Nach Worten von Finanzminister Peter Jacoby (CDU) ist es das Ziel, für die Bank dann einen oder mehrere strategische Partner zu gewinnen.

Die angeschlagene Bayerische Landesbank hatte im Wege ihrer Schrumpfkur einen Verkauf der Tochtergesellschaft nicht ausgeschlossen - auch unabhängig von möglichen EU-Auflagen. Die Saar LB wird zur Zeit mit Blick auf ihre Lage in der Grenzregion als deutsch-französische Mittelstandsbank positioniert. Angeblich wird auch eine Änderung des Namens erwogen, um die neue Ausrichtung zu unterstreichen.

Die mit 20 Milliarden Euro Bilanzsumme mit Abstand kleinste Landesbank hat im laufenden Jahr ihre Kapitalbasis um 200 Millionen Euro aufgestockt und dabei 150 Millionen Euro auslaufendes Hybridkapital ersetzt. Dabei haben dem Vernehmen nach alle Alteigentümer ihren Teil beigetragen.