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Traubenzucker: schneller Energielieferant mit Tücken

Für einen schnellen Energieschub eignet sich Traubenzucker bestens. So gesund, wie die Werbung es uns weismachen will, ist er leider allerdings nicht.

Eine Schale Traubenzucker vor frischen Trauben
Cover Images

Vor einer Prüfung oder einem wichtigen Vortrag kann dir Traubenzucker nochmal einen Kick geben: Er verleiht dir innerhalb kürzester Zeit einen ordentlichen Energieschub, kann in zu großen Mengen allerdings auch deinen Körper durcheinander bringen. Wie bei so vielen Dingen gilt also auch beim Traubenzucker: in Maßen genießen!

 

Was genau ist Traubenzucker?

Für Traubenzucker gibt es unterschiedliche Namen: Dextrose, Glucose, Stärkezucker – all diese Begriffe beschreiben die gleiche chemische Verbindung. Warum ausgerechnet Traubenzucker? Weil dieser Einfachzucker (Monosaccharid) zuerst in der Weintraube entdeckt und später aus ihr gewonnen wurde. Inzwischen wird er industriell hergestellt, meist aus Mais- und Weizenstärke. Als Monosaccharid ist Traubenzucker ein Grundbaustein für komplexere Verbindungen und zählt zudem zu den Kohlenhydraten. In 100 Gramm stecken rund 400 Kalorien.

 

Wie wirkt Traubenzucker auf den Körper?

Weil Glukose zu einer sofortigen Ausschüttung von Insulin führt, geht sie direkt ins Blut über und liefert so schnelle Energie. Das kann kurzfristig eine Leistungssteigerung erwirken und dein Gehirn auf Hochtouren bringen. Lange hält der Power-Schub aber nicht an:

Traubenzucker lässt den Blutzuckerspiegel rasch in die Höhe schnellen, dann aber auch ratzfatz wieder abfallen.

Deine Konzentration kann nach dem Lutschen eines Traubenzuckerplättchens also genauso schnell nachlassen, wie sie sich verbessert hat. Zudem sorgt ein schnell sinkender Blutzuckerspiegel gerne für Heißhunger

 

Für wen ist Traubenzucker okay?

Für Diabetiker kann purer Traubenzucker unter Umständen lebenswichtig sein, bei ihnen ist der Glukose-Stoffwechsel gestört. Gesunde Menschen müssen den Einfachzucker allerdings nicht nahrungsergänzend zu sich nehmen, da er bereits in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist, zum Beispiel in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Honig und Milch. Zu viel Traubenzucker sollte man nicht konsumieren, denn der ständige rasche Wechsel zwischen einem erhöhten und gesenkten Blutzuckerspiegel macht auf lange Sicht dick, schadet der Bauchspeicheldrüse und steigert das Diabetes-Risiko. Leidet man an Bluthochdruck, sollte man ebenfalls vorsichtig sein, Traubenzucker führt nämlich auch zu einem schnellen Anstieg des Blutdrucks. Ganz zu schweigen davon, was Zucker mit den Zähnen macht: Wer nachlässig putzt, muss mit Karies rechnen.

 

Traubenzucker darf nicht als gesund beworben werden

Aufgrund der gesundheitlichen Risiken, die ein vermehrter Zuckerkonsum birgt, darf der Traubenzucker-Hersteller Dextro Energy nicht mit den gesundheitlichen Vorzügen seiner Produkte werben – das entschied kürzlich der Europäische Gerichtshof. Zwar sind die Werbeslogans „Glukose trägt zu einer normalen Muskelfunktion bei“ oder „Glukose unterstützt die normale körperliche Betätigung“ nicht falsch und sogar wissenschaftlich belegt, allerdings passe dies nicht zum Bestreben der EU, den Durchschnittsverbraucher zu einem verringerten Zuckerverzehr anzuregen. Wer meint, trotzdem immer Traubenzucker in der Tasche haben zu müssen, sollte diesen sparsam und auf keinen Fall als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung einsetzen.

 

(Quelle: Cover Media)

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