Russland erhöht den Druck auf die ukrainische Energieversorgung mit gezielten Angriffen auf Stromversorgungseinrichtungen. Die ukrainischen Luftverteidigungsreserven sind inzwischen erschöpft.
Russische Raketen und Drohnen haben am Donnerstag in einem großangelegten Angriff Energieanlagen in fünf ukrainischen Regionen bombardiert. Das meldet „Reuters“. Diese Angriffe erhöhen den Druck auf das bereits stark belastete Energiesystem der Ukraine, insbesondere da die ukrainischen Luftabwehrreserven zur Neige gehen.
Bisher schwerster derartiger Angriff
Die Angriffe haben Anlagen von der Region Lwiw an der polnischen Grenze bis zur nordöstlichen Region Charkiw beschädigt. Infolgedessen fiel für 200.000 Menschen der Strom aus. Es handelt sich hierbei um den größten Angriff dieser Art seit der Invasion Russlands vor über zwei Jahren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte die Notwendigkeit von Luftabwehr und forderte ein Ende der langwierigen Diskussionen. „Wir brauchen Luftverteidigung und andere Unterstützung bei der Verteidigung, nicht Augenverschließen und lange Diskussionen", sagte Selenskyj.
Befürchtungen über Stabilität des Energiesystems
Die Angriffe, die auch Wasserkraftwerke trafen, lösten Befürchtungen über die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems aus, das bereits im ersten Winter des Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Zwei unterirdische Speicheranlagen, in denen die Ukraine Erdgas lagert, wurden ebenfalls angegriffen. Die Anlagen sind jedoch weiterhin in Betrieb, so das Energieunternehmen Naftogaz.
Die Ukraine warnte, dass sie bei fortgesetzter Intensität der russischen Angriffe ohne Luftabwehrsysteme auskommen muss und bereits schwierige Entscheidungen darüber trifft, was zu verteidigen ist.