Der Trend des „Quantified Self“ schwappt aus Amerika nach Europa – und mit ihm auch ein dünnes schwarz oder bunt leuchtendes, digitales Armband. Jawbone Up! ist ein Minicomputer, der dokumentiert wie viele Schritte sein Nutzer tut, wie viel und gut er schläft und ob er zu viele Kalorien zu sich nimmt.
Das Armband selbst wertet die Daten nicht aus, sondern überträgt sie an eine App. Der Anwender läd sie direkt auf sein Handy, indem er das Armband an ein iPhone oder Smartphone anschließt. Denn es verwendet kein Bluetooth, um den Akku zu schonen. Der soll nach Angaben des Herstellers bis zu zehn Tage laufen.
Bewegungssensoren im Armband spüren, wann der Nutzer typische Gehbewegungen macht und zeichnet automatisch Gehen und Laufen auf. Inliner oder Fahrrad fahren, Reiten oder Yoga dokumentiert es hingegen nicht direkt. Diese Aktivitäten muss der Träger manuell eingeben, ebenso die Kalorien von Mahlzeiten, die er selber zubereitet hat. Die Ernährungsangaben von Fertigprodukten kann die App allerdings durch Einscannen direkt aufnehmen.
Kontrolle rund um die Uhr
Per Klick teilt der Armbandträger mit, wann er schlafen geht. Später zeigt ihm die App Charts an, die seinen Schlaf auswerten, etwa, wann er in einer Tiefschlafphase war, wie lange er geschlafen hat und wie erholsam seine Nachtruhe tatsächlich war. Wer mag, kann sich von dem Armband auch wecken lassen. Es wartet eine Phase ab, in der der Nutzer gerade nicht tief schläft und weckt ihn durch Vibration. „Dadurch fühlst du dich erfrischt, wenn du wach wirst“, sagt Danika Laszuk, die das Armband auf der DLDwomen 2013 vorstellt.
Wer mag, kann ein Team mit anderen Nutzern des digitalen Accessoires bilden und sich gegenseitig motivieren oder sogar die Informationen auf Facebook teilen. Doch Produkte, wie das digitale Analyse-Armband, das um die 130 Euro kostet, bietet nicht nur eine Motivationshilfe für Couch Potatos oder Menschen, die wenig Zeit haben. Die „Quantified-Self“-Bewegung ist auch ein interessanter und profitabler Markt für Unternehmen.