Second-Hand-Kleidung: Die wichtigsten Tipps zum Kauf und Verkauf

Second-Hand-Kleidung: Die wichtigsten Tipps zum Kauf und Verkauf

Second Hand ist eine tolle Option: Neue Lieblingsstücke ergattern, ohne die Umwelt erneut zu belasten und Kleidungsstücken für wenig Geld ein zweites Leben schenken. Second-Hand-Shopping ist eine nachhaltige, günstige und ressourcenschonende Alternative, die wir alle häufiger in Betracht ziehen sollten. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Second-Hand-Shoppen achten sollten und welche Tipps Ihnen beim Verkaufen helfen.

Was bedeutet Second Hand?

Second Hand ist englisch für „zweite Hand“ und will sagen, dass ein Kleidungsstück oder Gegenstand von einem ersten Besitzer zum Zweiten übergeht. Dabei kann es sich um alles Mögliche handeln, oft ist aber die Rede von Kleidung.

Second-Hand-Shops sind bestimmte Läden, die sich ganz darauf spezialisiert haben, nur bereits gebrauchte Ware zu verkaufen. Second-Hand-Waren kann man aber auch auf Flohmärkten, in Online-Shops oder auf Online-Marktplätzen wie eBay Kleinanzeigen oder Vinted handeln.

Im Video: Second-Hand gewinnt durch Inflation an Beliebtheit

3 Gründe für Second Hand

Ob Sie kaufen oder verkaufen, Second Hand ist eine gute Sache. Lesen Sie hier genauer, welche Vorteile Second-Hand-Shopping hat.

1. Geld sparen

Im Vergleich zur Neuware kostet Second-Hand-Kleidung natürlich viel weniger. Vor allem bei original teuren Stücken wie Lederjacken, Brautkleidern oder Ballkleidern, Luxusmarken oder bei Babykleidung, die nur sehr wenig getragen wurde, lohnt sich das Second-Hand-Shopping und schont den Geldbeutel.

2. Umwelt schonen

Wer die Kleidung weiterverwendet, die bereits im Umlauf ist, hilft der Umwelt. So tragen Sie nämlich dazu bei, Ressourcen zu schonen und große Hersteller nicht in ihrem Produktionswahn zu unterstützen. Auch, wenn Sie denken, als Einzelperson haben Sie nicht viel Einfluss – jeder, der sich Gedanken macht und seinen Teil dazu beiträgt, hilft.

3. Individualität

Wer Second-Hand-Ware shoppt, bekommt auch Dinge in die Hände, die gerade nicht auf dem Markt sind. Vintage-Teile und Retro-Looks sind super angesagt und verleihen Ihnen einen ganz individuellen Stil. Hinter manchen Kleidungsstücken verbergen sich vielleicht sogar tolle Geschichten, die Sie auf dem Flohmarkt gratis dazu bekommen.

Second-Hand-Kleidung shoppen: Darauf sollten Sie achten

Wer sich dazu entscheidet, gebrauchter Kleidung eine zweite Chance zu geben, sollte nun noch die ein oder andere Sache vor dem Shoppen beachten.

1. Nicht zu viel kaufen

Weil es günstig ist und man ein gutes Gefühl dabei hat, neigt man beim Shoppen von gebrauchter Kleidung dazu, gleich ein paar mehr Teile mitzunehmen. Wenn die Kleidungsstücke bei Ihnen ungetragen im Schrank landen, ist der Zweck von Second Hand nicht wirklich erfüllt und sparsam ist es am Ende auch nicht, wenn Sie Geld für Dinge ausgeben, die Sie nicht nutzen.

2. Zeit nehmen

Beim Second-Hand-Shopping müssen Sie ausreichend Zeit einplanen. Ob Sie einfach nur stöbern, oder etwas Bestimmtes suchen: In Second-Händ-Läden gibt es nicht die gleiche Sortierung, wie in einem Laden einer großen Kleidungskette. Jedes Stück ist individuell. Schauen Sie sich deshalb in aller Ruhe um und gehen Sie lieber einmal mit leeren Händen nachhause, als etwas Falsches mitzunehmen.

3. Bei Marken zweimal hingucken

Sie wollen sich eine tolle Designerhandtasche gönnen, und greifen aus Preisgründen oder aus Überzeugung zur Second-Hand-Ware? Das ist eine tolle Option – achten Sie jedoch gerade bei hochwertigen Marken darauf, nicht reingelegt zu werden. In offiziellen Second-Hand-Shops wird die Ware in der Regel geprüft. Auch eBay zum Beispiel kontrolliert Sneaker und Handtaschen und versieht diese im Rahmen der eBay Echtheitsprüfung mit einem blauen Haken. Einige Online-Shops haben sich darauf spezialisiert, High-Fashion-Ware zu verkaufen, auch hier können Sie sich sicher fühlen. Bei privaten Händlern ohne Instanz sollten Sie die Ware kritisch hinterfragen, bevor Sie Geld dafür ausgeben.

Second-Hand-Kleidung kaufen: Das sind die besten Online-Shops

Second-Hand-Ware kriegen Sie natürlich ganz klassisch auf dem nächsten Flohmarkt. Mittlerweile haben sich aber auch viele Online-Händler auf den Gebrauchtwarenhandel spezialisiert. Toll! Wir verraten Ihnen unsere Lieblingsshops.

Folgende Designer-Shops haben sich auf das Wiederverkaufen von Luxusmarken spezialisiert:

Hier shoppen Sie gebrauchte Kleidung in verlässlichen Online-Shops:

Vertrauensvolle Second-Hand-Plattformen für Privatkäufer und -verkäufer:

Ist gebrauchte Kleidung unhygienisch?

In der Regel ist gebrauchte Kleidung nicht unhygienisch. Natürlich sollten Sie fremde Klamotten vor dem Gebrauch einmal gründlich durchwaschen – das Gleiche gilt jedoch auch für Neuware, die einen langen Produktionsweg hinter sich hat, in Lagerhallen hing und von Fremden anprobiert wurde.
Kaufen Sie Ihre Second-Hand-Ware in einem offiziellen Laden oder Online-Shop, können Sie sicher sein, dass die Kleidungsstücke vor Aufnahme akribisch kontrolliert wurden. Pieces mit Löchern, Flecken und starken Gerüchen werden gar nicht erst angenommen.

Vorsichtiger müssen Sie bei privaten Online-Käufen sein. Hier kann es schonmal vorkommen, dass der Verkäufer die Ware auf dem Dachboden gelagert hat und diese einen muffigen Geruch angenommen hat. Fragen Sie nach Fotos und Videos, um Löcher und Flecken auszuschließen und waschen Sie das Kleidungsstück gründlich, wenn Sie es erhalten.

Gebrauchte Kleidung verkaufen: Auf diesen Wegen verdienen Sie Geld

Sie möchten Ihren Kleiderschrank selbst aussortieren und noch den ein oder anderen Euro damit machen? Wege gibt es hier viele. Wir verraten Ihnen, auf welchen Plattformen Sie mit Ihrer alten Kleidung noch Geld machen können.

1. Flohmarkt

Flohmärkte liegen wieder im Trend und werden gut besucht. Hier lässt sich unter Umständen einiges an Geld verdienen. Informieren Sie sich über große Flohmärkte in Ihrer Nähe, vor allem die nächste Großstadt lohnt sich. Bekannte Flohmärkte, die besonders beliebt sind, etwa der Mädchenflohmarkt, kommen an verschiedenen Terminen in unterschiedliche Regionen.
Informieren Sie sich über die Standmiete und schauen Sie, was Sie zu verkaufen haben. Es sollte genug sein, damit sich die Standmiete lohnt. Wichtig ist außerdem, dass die Kleidung schön und ansehnlich ist, um verkauft zu werden. Tipp: Planen Sie den Flohmarkt als Aktivität mit einer Freundin – selbst wenn finanziell nichts bei rumkommt, hatten Sie einen netten Tag zusammen.

2. Ankaufportale

Ankaufportale sind ein bequemer Weg, Kleidung zu verkaufen. Hier müssen Sie fast keinen Aufwand betreiben, außer einmal Ihre Kleidung in das Portal einzutragen und wegzuschicken. Auf der jeweiligen Webseite (z.B. Momox Fashion) erfahren Sie, wie viel Geld Ihnen das Portal pro Kleidungsstück bietet. Dabei handelt es sich in der Regel um niedrige Beträge – allerdings können sich diese gut summieren und Sie müssen kaum etwas dafür tun. Diese Möglichkeit eignet sich vor allem für eine größere Menge an gut erhaltener Kleidung.

3. Auktionsportale

Auch auf Auktionsportalen, wie etwa eBay, können Sie Ihre gebrauchte Kleidung zu Geld machen. Der Aufwand hier ist deutlich größer – Sie müssen selbst jedes Piece online hochladen, ansehnlich präsentieren, betreuen und anschließend verschicken. Dafür ist die Chance, viel Geld zu machen, höher. Diese Option lohnt sich vor allem für bekannte und beliebte Markenwaren.

4. Apps

Mittlerweile sind auch private Marktplätze zum Verkaufen und Kaufen von Kleidung beliebt. Besonders bekannt ist die App Vinted (ehemals Kleiderkreisel). Auch hier haben Sie die Chance, für einzelne Teile gutes Geld einzunehmen. Jedoch müssen Sie selbst den Aufwand betreiben, schöne Fotos von jedem einzelnen Piece zu erstellen und dies zu präsentieren. Dafür legen Sie den Preis selbst fest und können mit Käufern verhandeln.

Gebrauchte Kleidung verkaufen: Darauf müssen Sie achten

Egal, auf welchem Weg Sie Ihre gebrauchte Kleidung verkaufen möchten – einige Dinge müssen Sie in jedem Fall beachten.

1. Qualität

Die Qualität der Kleidung, die Sie verkaufen möchten, muss einwandfrei sein. Das bedeutet: keine Löcher, kaputte Reißverschlüsse, hartnäckigen Flecken, Risse oder ähnliches. Sowohl Ankaufportale als auch die direkten Käufer sind hier sehr kritisch und erwarten saubere, heile Kleidung. Alles, was den Ansprüchen nicht mehr entspricht, können Sie immer noch spenden oder in die Altkleidersammlung geben. Waschen Sie zudem alle Teile, bevor Sie diese weiter verschicken.

2. Präsentieren

Wer die Kleidung selbst verkauft, muss unbedingt Zeit und Aufwand in ein präsentables Foto des Kleidungsstückes investieren. Waschen und bügeln Sie das Kleidungsstück und fotografieren Sie es in schönem Licht, sodass es gut erkennbar und vorteilhaft aussieht. Ein schönes Foto ist die halbe Miete, wenn Sie die Aufmerksamkeit eines Käufers auf sich ziehen möchten. Sorgen Sie außerdem dafür, dass das Kleidungsstück gut zu sehen ist, laden Sie gern mehrere Fotos aus verschiedenen Winkeln hoch.

3. Preis

Auch wenn das Kleidungsstück für Sie einen emotionalen Wert hat oder einmal viel Geld gekostet hat, ist es wichtig, den Preis nicht zu hoch anzusetzen. Für Käufer zählen hier höchstens harte Fakten. Recherchieren Sie zu Materialien, der Marke und aktuellen Trends. Ist ein hoher Preis gerechtfertigt, weil das Teil auf Instagram trendet? Ist das Material besonders hochwertig? Kostet das Original deutlich mehr? Versetzen Sie sich in die Lage eines potenziellen Käufers und stellen Sie sicher, dass Ihre Ware einen Mehrwert darstellt.

Gebrauchte Kleidung spenden

Wem das Verkaufen der aussortierten Kleidung zu mühselig ist, oder keine nennenswerten Marken besitzt, die Geld einbringen, der kann seine gebrauchte Kleidung auch spenden. Aufgrund des Überschusses an Textilien durch die Fast Fashion Bewegung wird es jedoch immer schwerer, dankbare Abnehmer zu finden. Die bekannten Altkleidercontainer sind mittlerweile in Verruf geraten, viele der Container seien unseriös und verkaufen die Textilien zu ihrem Gewinn ins Ausland.

Jedoch gibt es natürlich dennoch Menschen, die getragene Kleidung und Schuhe gut gebrauchen können! Ob Kriegsflüchtlinge, Obdachlose oder finanziell schwache Familien – wir verraten Ihnen, wie Sie gut erhaltene Anziehsachen weitergeben können.

Lokale Vereine

Viele Spendenannahmen werden von lokalen, ehrenamtlichen Vereinen und Organisationen durchgeführt. Informieren Sie sich speziell in Ihrer Stadt nach Annahmestellen. Häufig können Sie sich auch an die heimische Kirche wenden. Ebenfalls freuen tun sich soziale Einrichtungen wie die Arbeiterwohlfahrt, die Johanniter, die Malteser, die Bahnhofsmission, Sozialkaufhäuser, die regionale Flüchtlingshilfe oder Oxfam – fragen Sie aber vorher nach, was dort tatsächlich benötigt wird.

Kleiderkammern

Kleiderkammern sind der bekannteste Weg, den Altkleider gehen, um weitergegeben zu werden. In der Regel werden gebrauchte Klamotten sortiert und kostenlos an bedürftige Personen abgegeben. Informieren Sie sich auch hier nach Standorten in Ihrer Stadt. Hier finden Sie Kleiderkammern des Deutschen Roten Kreuzes für Ihren Wohnort >>

Kleidung online spenden

Eine andere Option ist es, gebrauchte Kleidung in ein Paket zu packen und online zu versenden. Der Versand ist dabei für den Spender kostenlos. Annahmestellen dafür sind zum Beispiel Platz schaffen mit Herz, PackMee oder Die Deutsche Kleiderstiftung.