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Massentierhaltung Wie lang Nutztiere leben könnten - und wie alt sie tatsächlich werden

Grafik: Lebensdauer von Nutztieren
Die tatsächliche Lebensdauer von Nutztieren liegt in der Regel weit unter ihrer Lebenserwartung
© Vectorovich
Unsere Grafik zeigt: Die meisten Tiere in der konventionellen Tierproduktion erleben nur einen Bruchteil ihrer möglichen Lebensspanne. Und Millionen von ihnen sogar nur den ersten Tag

Schon seit langem streiten Tierschützer und Tierhalter über die Haltungsbedingungen von Nutztieren. Denn wohl kein Tier in der konventionellen Nutztierhaltung kann im Schlachthof auf ein „glückliches“ oder auch nur „artgerechtes“ Leben zurückblicken. Eine andere Frage ist: Wie lange leben diese Tiere überhaupt? Und wie lange könnten sie leben, wenn man sie ließe?

Die Grafik zeigt: Alle Nutztiere fristen ein vergleichsweise kurzes Dasein. Viele von ihnen werden sozusagen als Babys, Kinder oder Jugendliche getötet.

Masttiere haben ein besonders kurzes Leben

Dabei muss man unterscheiden zwischen Tieren, die zur Fleischgewinnung gemästet und solchen, von denen „Produkte“ wie etwa Eier oder Milch genutzt werden.

Vor allem die Masttiere sterben früh. Denn meist vor Eintritt ihrer Geschlechtsreife verschlechtert sich das Verhältnis von Futtereinsatz und Wachstum. Die Tiere länger zu halten (und leben zu lassen) wird damit für den Tierhalter unrentabel. Legehennen und Milchkühe dagegen müssen das Erwachsenenalter erreicht haben, um Milch und Eier liefern zu können.

Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie nur einen Bruchteil ihrer möglichen Lebenserwartung im Stall oder auf der Weide verbringen.

Bio-Kühe und -Vögel leben länger

Ob Tiere aus Bio-Haltung länger leben, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn für die Bio-Tierhaltung liegen dazu keine Zahlen vor. „Regionale Stichproben zeigen aber, dass Milchkühe auf Bio-Betrieben länger leben als auf konventionellen Milchviehbetrieben“, sagt Gerald Wehde, Pressesprecher des Anbauverbands Bioland. Zudem gibt es für bestimmte Vogelarten der EU-Öko-Verordnung festgelegte Mindestschlachtalter. So kommen Gänse auf 140 Tage, Masthühner auf immerhin 81 Tage „garantiertes“ Mindest-Lebensalter. Damit leben Bio-Masthühner im Schnitt etwa doppelt so lange wie konventionell gemästete Tiere.

Besonders dramatisch ist die Situation bei männlichen Küken: Sie werden in der Legehennen-Produktion nicht gebraucht – und direkt nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert.

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