Anzeige

Doppeldotter Zwei Eigelb in einem Ei: Wie es dazu kommt und was es über die Qualität aussagt

Zwei Eigelb in einem Ei - auch Doppeldotter genannt
Wer zwei Eigelb in einem Ei entdeckt, ist meist überrascht – der so genannte Doppeldotter kommt eher selten vor
© Wolfgang Minich | Wolfgang Minich / picture alliance
Wird ein Ei in der Pfanne aufgeschlagen und gibt dieses plötzlich zwei Eigelb frei, löst das schnell Irritationen aus. Wir erklären, wie der so genannte Doppeldotter entsteht und welchen Einfluss er auf das Ei hat

Wer morgens am Herd steht, um Spiegel- oder Rühreier zuzubereiten und beim Aufschlagen des Eis in der Pfanne plötzlich zwei Eigelb darin schwimmen sieht, reibt sich vielleicht verwundert die Augen und prüft nochmal die Zahl der geöffneten Eierschalen: Mehrere Eigelb in einem einzelnen Ei? Wie kann das sein?

Dem Aberglauben zufolge soll der so genannte Doppeldotter ein Vorzeichen auf eine baldige Hochzeit oder Zwillingsgeburt sein. Wem diese Theorie keine zufriedenstellende Antwort liefert, für den gibt es auch eine wissenschaftliche Erklärung.

Wie zwei Eigelb in einem Ei entstehen

Doppeldotter ist das Ergebnis eines ganz natürlichen Prozesses. Die Produktion von Hühnereiern erfolgt im Körper der Henne und beginnt im Eierstock, von dem das Tier zwei besitzt. Unter dem Einfluss von Hormonen werden die Eierstöcke dazu angeregt, eine Eizelle (das spätere Eigelb) freizusetzen.

Aus dieser Eizelle entsteht im Zusammenspiel mit Nährstoffeinlagerungen im Eierstock mit der Zeit eine Dotterkugel. Aus ihr kann theoretisch neues Leben, ein Küken, entstehen – vorausgesetzt es kommt zur Befruchtung durch einen Hahn. Im weiteren Prozess wird die Dotterkugel mit Eiweiß, der Schalenhaut und schließlich von der Eierschale ummantelt. Ein Ei entsteht.

Zwei Eigelb in einem Ei werden auch als Doppeldotter bezeichnet
Zwei Eigelb in einem Ei werden auch als Doppeldotter bezeichnet
© Picture Partners / Adobe Stock

So weit so normal. Ab und zu kann es allerdings passieren, dass es zu einer erhöhten Hormonausschüttung im Körper der Henne kommt, wodurch zwei Eizellen gleichzeitig aus dem Eierstock in den Eileiter wandern. Es lagert sich an beiden Eizellen der Eiklar an und es bildet sich infolge ein Ei mit zwei Eigelb.

Junge Hennen legen häufiger Doppeldottereier

Gerade bei Eiern von jungen Hennen ist dieses Phänomen nicht selten. Der Hormonhaushalt von Junghennen ist häufig noch nicht auf die Produktion von Eiern mit einem Dotter eingestellt, der Eibildungsprozess muss sich hormonell erst einpendeln. Deshalb lösen sich manchmal aus dem Eierstock mehrere Follikel gleichzeitig, spätere Dotter. Sie wandern dann in den Eileiter, verschmelzen dort zu einem Ei und führen zu sogenannten Mehrdottereiern.

Tatsächlich können auf diese Weise nicht nur zwei Eigelb, sondern auch drei oder vier Eigelb in einem Ei unterkommen. Das aus einem solchen Ei dann auch Zwillings-Küken, oder gar Drillinge oder Vierlinge schlüpfen, ist zwar theoretisch die Konsequenz. In der Praxis können aus Platzmangel jedoch nicht mehrere Küken in einem Ei heranwachsen.

Foto: Stockfotos-MG/Fotolia, Code auf Eierschale

Neben dem Alter kann auch die Hühnerrasse die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, dass sich Doppeldotter im Ei bildet. Insbesondere große Hühnerrassen mit einem hohen Eigengewicht produzieren in der Regel häufiger Doppeldottereier als kleinere Hühnerrassen. Diese Eier werden im Handel deshalb häufig auch mit der Größenbezeichnung L und XL verkauft. Meistens findet man sie auf Wochenmärkten oder in Bio-Supermärkten – hier werden die großen Eier nicht industriell aussortiert, weil sie nicht der Norm entsprechen.

Was der Doppeldotter über die Eier-Qualität aussagt

Wer sich nun Gedanken darüber macht, ob ein Ei mit mehreren Eigelben bedenkenlos verzehrt werden darf, kann beruhigt sein: Doppeldottereier können problemlos gegessen werden. Sie unterscheiden sich – abgesehen von der Anzahl der Dotter – in keinster Weise von anderen Eiern. Da Doppeldottereier in der Regel größer sind als gewöhnliche Eier, bringen sie sogar noch den Vorteil mit sich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sogar noch etwas "mehr Ei im Ei" haben.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel