Gibt es bei schmuddelig-grauem Winterwetter etwas Besseres, als eine herzhafte, selbstgekochte Zwiebelsuppe? Wir hier in der Kleinfamilie finden: neeee, auf keinen Fall! Früher hat meine Mutter immer sehr gern Zwiebelsuppe aus Tüten zubereitet. Die gaben dann oft am Wochenende als Mittagessen mit einem Butterbrot – bester 80er-Jahre-Hausfrauen-Standard halt. Als ich dann irgendwann zum ersten Mal eine selbstgekochte Zwiebelsuppe probiert habe, bin ich fast ausgeflippt. So lecker! Und so einfach und unkompliziert gemacht.

Noch besser wird die tolle Suppe mit etwas gutem Käse, Und zwar nicht als überbackener Hohlraumversiegelungsdeckel à la Vesuv, sondern direkt in die Suppe gerieben. Und da wir aromatischen Käse hier sehr lieben, habe ich schnell noch ein paar leckere Käsenocken als Suppeneinlage geklöppelt. Die bringen noch eine Extra-Portion Aroma mit, vertragen sich wirklich ganz ausgezeichnet mit der Zwiebelsuppe und machen schön satt. Fertig ist ein einfaches vegetarisches Soulfood für Tage, an denen die Seele und der Bauch etwas Warmes brauchen.

Mein liebster Partner in Zwiebelsuppen-Crime: Emmentaler aus Heumilch von den tollen Kühen aus dem Kufsteiner Land 

Als ich die fliegenden Milchkannen der Bio-Sennerei Hatzenstädt für #sennermeetsblogger der AMA in Tirol besucht habe, hat mir der Betriebsleiter Franz noch ein dickes Care-Paket mit ihren tollen Bio-Spezialitäten mitgegeben. Den fantastischen Naturjoghurt musste ich noch direkt am Flughafen auslöffeln. Aber der Käse durfte mit ins Handgepäck und macht uns zu Hause jetzt großen Spaß. Einer meiner Lieblinge ist neben dem Bergkäse der Emmentaler von Hatzenstädt. Durch die Reifung bekommt der Käse die typischen großen Lufteinschlüsse, die wir im fertigen Käse dann als „Löcher“ kennen. Und der Heumilch-Emmentaler von Hatzenstädt hat riesiges Löcher – und sieht damit aus wie ein typischer Tom-und-Jerry-Käse. Der Geschmack ist nussig, leicht süß und wunderbar aromatisch. Als Hartkäse lässt sich der Emmentaler sehr gut reiben und so auch in der warmen Küche toll verarbeiten. wie z.B. in meinem fluffigen Käsenocken. Die Milch für die Käsespezialitäten stammt übrigens von Heumilchkühen und wurde von der EU entsprechend geschützt.

Mich von nach Jahreszeiten lebenden Heumilchkühen mit natürlichem Futter – der g.t.S.-Standard

Heumilch ist eine österreichische geschützte Spezialität und die natürlichste Form der Milchwirtschaft. Darum wurde ihr von der EU auch ein spezielles, kontrolliertes Siegel verliehen: g.t.S. bedeutet garantiert traditionelle Spezialität. Die Kühe leben in kleinen Herden von 10-15 Tieren  im Rhythmus der Jahreszeiten auf der Weide oder der Alm und erhalten als Futter ausschließlich frisches oder getrocknetes Gras – das Heu. Die Milchbauern ernten das Heu auf ihren eignen Weiden zusammen mit wild wachsen Kräutern und Blumen und lagern dieses in Scheunen für den Winter ein. Eine Fütterung mit Silage oder Kraftfutter ist gänzlich verboten.

Heumilchkühe geben aufgrund des natürlichen Futter viel weniger Milch als Kühe aus konventioneller Haltung. Darum haben sie auch viel kleinere Euter und können sich entspannt und ihrem natürlichen Verhalten entsprechend bewegen.

Wo bekommt man Heumilch-Produkte in Deutschland? 

Wenn man genau hinschaut, findet man Produkte aus Heumilchkäse auch in Deutschland. Viele Discounter führen Joghurt oder Käse aus Heumilch g.t.S. – das kann man anhand des aufgedruckten Siegels (s.o.) auf den Packungen leicht erkennen. Und ansonsten kann man natürlich immer an der Käsetheke seines Vertrauens nachfragen. Viele Käsefachkräfte sind sehr an den Wünschen und auch Anregungen der Kunden interessiert und passen gern auch die Bestellung beim Großhändler entsprechend an.

Ein einfacher Teller Glück: Butter, Zwiebeln, kräftige Brühe und guter Kääääääse

Sprechen wir noch mal kurz über die köstliche Suppe? Für dein neues Lieblings-Soulfood an grauen Tagen brauchst du nämlich nur ein paar günstige Basis-Zutaten. Reichlich Zwiebeln werden in Butter geschmort bis sie appetitlich braun sind und dann mit kräftiger Gemüsebrühe aufgegossen. Etwas Salz, Pfeffer und ein Hauch Kümmel (ja, das muss und schmeckt super!) dazu und 20 Minuten köcheln lassen – das war’s auch schon. Die wunderbar satte Farbe der Suppe entsteht dann ganz automatisch durch die gebratenen Zwiebeln. Und während die Suppe unkompliziert vor sich hinköchelt, klöppelt wir noch schnell ein paar große Käsenocken aus Milch, Butter, Gries, Ei und gutem Käääääse.

Schon kann alles serviert werden. Ein Tupfer Grün (ich bevorzuge die milde glatte Petersilie) und noch mehr Käse geben dem ganzen den letzen Schliff.

Ihr könnt es kaum abwarten kopfüber in den Teller zu springen? Sehr gut. Denn hier kommt das Rezept.

Habt es lecker! ღ

Das Rezept für herzhafte vegetarische Zwiebelsuppe mit Käsenocken