Kann sie das veränderte Verhalten auf vor und nach Corona aufteilen? „Ja.“ Karin Osterkamp kann nur für ihr Unternehmen sprechen, berichtet davon, dass der Alkoholkonsum aktuell sehr hoch sei bei den Partygästen. Was fast wöchentlich dazu führt, dass sich jemand in einem der Fahrzeuge erbricht. Fast wöchentlich komme es auch vor, dass jemand die Zeche prellt. Fast wöchentlich gibt es einen Wildschaden an einem der Fahrzeuge.
Ein weiteres Problem ist die Dauer der Reparaturen. Das Taxi-Unternehmen muss länger auf die Fahrzeuge verzichten. Denn: Verzögerte Lieferketten für Ersatzteile und Personalprobleme bei den Werkstätten führen dazu, dass Fahrzeuge mitunter monatelang stillgelegt sind. Wie ein Firmenfahrzeug, für das Karin Osterkamp seit Januar auf die neuen Bremsbeläge wartet.
100 Mitarbeiter hat das Unternehmen, am Wochenende sind zehn der 40 Fahrzeuge im Einsatz. Früher waren es mal 30. Gäbe es mehr Fahrer für die Nachtschicht, würden es vielleicht mehr sein. Dass „Taxi Osterkamp“ mal an einem Freitag nicht fährt, war früher undenkbar. Ist jetzt aber schon vorgekommen. Nein, sie denkt nicht daran, zu schließen, aber „ich fahre den Betrieb auch nicht mehr so hoch. Jedes Wochenende passiert etwas.“
Mit dem Pfingstwochenende nahen die nächsten Feste. „Wir haben geöffnet“, sagt Karin Osterkamp. In der Hoffnung, dass nicht wieder irgendwer mit genügend Promille die Motorhaube des Taxis mit der Tanzfläche verwechselt.