Neuwieder Bürger und Bürgerinnen votieren in Torney einmütig gegen die AfD und ihre rechtsextreme Parolen
Mehr als 300 Menschen „stehen auf“, weil sie Demokraten sind

Neuwied.-Torney. (jüg) Josef Freise ist pensionierter Hochschullehrer und engagiert sich u.a. auch im AK Palästina der Lokalen Agenda sowie im Neuwieder Rat der Kirchen. Bei der kürzlich durchgeführten Anti-AfD -Veranstaltung in Torney betonte Freise, der der Heilig-Kreuz-Gemeinde sehr verbunden ist, und unbedingt seine absolute Gegnerschaft zu der „Alternative für Deutschland“ bekundete, deren Programm in jedem Fall antidemokratisches Gedankengut enthält. Unter der Moderation von Peter Schwarz, der seit vielen Jahren Veranstaltungen von „Puls of Europe“ und seit einiger Zeit mit Gleichgesinnten auch das Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz organisiert, moderierte am vergangenen Donnerstag eine Veranstaltung im Stadtteil Torney, bei der sich zum Widerstand gegen eine Versammlung der Neuwieder AfD mehr als 300 Neuwieder zur Gegenoffensive formiert hatten.

„ Ich kenne junge Menschen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, regelmäßig bei Nazi-Aufmärschen und bei AfD-Kundgebungen mit Gegenaktionen auf die Straße zu gehen und ihren Widerstand bekunden. Einige von ihnen wurden dabei tätlich angegriffen. Aus Angst vor Übergriffen bringen sie ihren Namen nicht mehr an den Klingelschildern ihrer Wohnungen an. Sie passen auf, dass ihr Bild nicht im Internet auftaucht. Ich finde das schrecklich. Wenn Si*e es noch nicht getan haben und die Möglichkeit haben: Schauen Sie sich auf YouTube die szenische Lesung des Correctiv-Recherche-Teams vom Berliner Ensemble zum Potsdamer Treffen an, wo über die massenhafte Vertreibung von Menschen gesprochen wurde. In dem Video wird auch deutlich, wie mit SA-Methoden antifaschistisch-denkende und handelnde Menschen durch rechtsradikale Schlägertrupps gezielt bis ins Ausland verfolgt und angegriffen werden und wie die AfD mit diesen Menschen gemeinsame Sache macht.

Ich erinnere daran, dass Du, lieber Manfred Kirsch, vor Jahren rechtsextremen Drohungen ausgesetzt warst, und ich möchte Dir ausdrücklich für Dein jahrzehntelanges Engagement gegen Rechtsextremismus danken. Ein Hinweis von mir lautet deshalb:“ Zeigen wir im Alltag Zivilcourage! Seien wir mutig! Mut gemacht haben uns u.a. auch Neuwieder Karnevalisten , die klare Stellungnahmen in ihren Büttenreden gegenüber den demokratiefeindlichen Menschen, die solche Einstellungen haben, durchaus für entsprechenden Beifall sorgten und Populisten und Rechtsextreme unbedingt in ihre Grenzen gewiesen wurden. Ich rufe uns allen zu: Geben wir der AfD im öffentlichen Raum keine Macht! Wehren wir uns gegen die Spaltung unserer Gesellschaft und machen wir die Menschen in unserem Umfeld darauf aufmerksam, dass wir uns aktiv gegen den Rechtsextremismus und die AFD wehren müssen. Nie wieder ist jetzt – dieser Grundsatz
 gilt heute und zu allen Zeiten !“, betonte Josef Freise. Neben Freise sprachen an diesem Donnerstagabend auch Anthea Bethge von EIRENE und Christoph Nitsche von Puls of Europe sowie Inge Rockenfeller u.a. für Amnesty International. „Wir stehen heute hier, weil wir die AfD als eine antidemokratische, menschenverachtende, populistische und faschistische Partei betrachten und wir eintreten für eine liberale und soziale Demokratie und uns entschieden gegen Rechtsextremismus und Rassismus bei der AfD wehren.“

In diesem Zusammenhang zitierte Inge Rockenfeller, überzeugte Kämpferin für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rassismus Manfred Kirsch, wie folgt: „Unsere Verfassung wurde nicht zuletzt aus den bitteren Erfahrungen der Weimarer Republik wehrhaft gestaltet. Wenn wir es heute mit der AfD zu tun haben, die unseren Rechtsstaat bekämpfen, dann wird es Zeit diese Wehrhaftigkeit unter Beweis zu stellen und über ein Verbot dieser Partei nachzudenken“. Nachdem Veranstaltungs-Mitinitiator und und Moderator Peter Schwarz sein bemerkenswertes Schlusswort gesprochen hatte, in dem er auch die weiteren Redner-Rednerin erwähnte, die mit all ihrer Kompetenz und nachhaltigen persönlichen Einstellung grundsätzlich aus ihrer Ablehnung dieser pseudo-demokratischen „Alternative“ keinen Hehl machten. Dies waren waren vornehmlich die Geschäftsführerin von EIRENE, Anthea Bethge sowie Christoph Nitsche von Pulse Europe, die gemeinsam mit den Besuchern-innen ein Lied von Konstantin Wecker, verinnerlichten der u.a. folgendes gesungen hat. „Sage Nein..! Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder NaziLieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen, wenn sie dann in lauten Tönen saufend ihrer Dummheit frönen und lauthals gröhlen, „ an Deutschen hinterm Tresen muss nun auch die Welt genesen“.. Dann steh´auf und misch dich ein... Sage Nein !“