Zu Fuß durch das Hellbachtal im Lauenburgischen
Gudrun und Lothar Arndt aus Bad Schwartau machen mit Schwägerin Silvia Schulze (v.l.) eine Radtour im Hellbachtal. Am Schwarzsee legen sie eine Pause ein.
Quelle: Fotos: Saskia Hassink
Gudow. Der Kies knirscht unter den Schuhen. Schritt für Schritt geht es auf dem Wanderweg voran. Vereinzelt blitzen die Sonnenstrahlen durch das dichte Walddach, am Rand raschelt ein Vogel im Unterholz. Die Wanderstrecke durch das Hellbachtal startet am Waldparkplatz in Gudow. Gut zehn Kilometer ist sie lang und führt durch das Naturschutzgebiet vorbei an Kiefern, Brombeersträuchern und drei Seen. Das Highlight dieser Rundtour ist der Schwarzsee, der im Herzen des Gebiets liegt.
Das Hellbachtal ist ein eiszeitliches Tunneltal. Es wurde unter einer Gletscherzunge 20 bis 30 Meter tief in die Landschaft gespült. Als das Schmelzwasser später langsam ablief, hinterließ es eine vermoorte Niederung. Der Hellbach und die verschiedenen Seen dieses Gebiets sind durch Toteisbrocken und herabstürzendes Schmelzwasser entstanden.
Vorbei an Glockenblumen und Disteln
Vom Parkplatz aus geht es durch den Wald. Holt man tief Luft, riecht es nach Kiefern und Moos. Der Weg auf diesem Teilabschnitt ist breit und gut ausgebaut – gesäumt von Glockenblumen und Disteln. Vorbei am Samekower See folgt die Strecke den Schildern Richtung Mölln.
Nach einer Abbiegung geht es auf einen schmalen Waldweg. Nach einer Weile erstrecken sich auf der rechten Seite des Weges die saftigen Wiesen des Hellbachtals, auf denen ein paar Kühe gemütlich grasen. Auf der linken Seite erstreckt sich dagegen ein steiler Wall.
Zwischen den dicken Wurzeln am Boden tummeln sich Ameisen und glänzende Käfer. Die einzigen Begleiter auf der Strecke, denn kaum ein anderer Wanderer ist hier unterwegs. Man kann die Schönheit der Natur ganz allein genießen und den Gedanken freien Lauf lassen. Etwa nach fünf Kilometern endet der schmale Waldweg an einer Gabelung. Hier gibt es einen kleinen Unterstand zum Rasten und Verschnaufen. Zeit, die Picknick-Verpflegung zu verspeisen.
Weiter geht es in östliche Richtung über die Hellbachbrücke in das Naturschutzgebiet mit seiner moorigen Talniederung. Auf dem breiten Kiesweg sind viele Radfahrer unterwegs – hin und wieder kreuzt auch eine Kröte den Weg.
Alle Beiträge aus der Sommerredaktion lesen Sie auf unserer Themenseite.
Den Blick über den Schwarzsee schweifen lassen
Auch die Ehepaare Schulze und Arndt sind auf ihren Rädern unterwegs. Das Quartett ist in Mölln gestartet und hat Schmalsee, Drüsensee, Krebssee und Lottsee bereits hinter sich gelassen. Am Schwarzsee wollen sie eine kleine Pause einlegen. „Das ist perfekt hier“, sagt Gudrun Arndt. Sie steht am Rand des Stegs, der auf den See hinaus führt. Von Bad Schwartau aus sind sie und ihr Mann Lothar Arndt oft mit dem Rad unterwegs. Heute sind sie zu Besuch bei ihrem Bruder und dessen Frau Silvia Schulze. „Die Wakenitz ist auch schön, aber das ist noch eine Spur schöner“, sagt Gudrun Arndt.
Blaue Libellen schwirren durch die Luft, Seerosenblätter liegen ruhig auf der Wasseroberfläche. Wer sich einen Moment auf dem Steg niederlässt, hat sogar die Chance, den Fischadler zu entdecken. Das Verweilen zwischen dem Schilf und der weißen Sumpf-Calla fällt leicht.
Nachdem Wanderer den Schwarzsee zurückgelassen haben, sind es noch etwa drei Kilometer bis zum Endpunkt der Tour. Die letzte Etappe führt nun wieder durch den Wald über knorrige Wurzeln und an Abhängen vorbei. Auf den letzten hundert Metern wird der Weg wieder sandig und breiter. Noch ein kleiner Hügel, und schon ist der Parkplatz Gudow in Sicht.
Noch nicht gewandert?Wander-Profi Helmut Dreyer gibt Tipps für die erste Tour
Von Saskia Hassink
LN