Lifte und Rolltreppen
Alfred Schindler tritt nach 30 Jahren als Chef ab

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr erneut steigern können. Das nächste Jahresergebnis wird Alfred N. Schindler nicht mehr präsentieren. Er tritt nach 30 Jahren als Chef kürzer.

Drucken
Das wars: Alfred Schindler gibt sein Amt als Konzernchef ab

Das wars: Alfred Schindler gibt sein Amt als Konzernchef ab

Keystone

Von einem "exzellenten Resultat" sprach Alfred N. Schindler heute Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz. Schindler präsentierte zum letzten Mal das Geschäftsergebnis. Nach 30 Jahren tritt er kürzer. Schindler übergibt die Konzernleitung Jürgen Tinggren, der bis jetzt die Sparte Aufzüge und Fahrtreppen leitete. Schindler bleibt aber Verwaltungsratspräsident und wird die Geschicke der Firma damit weiter mitbestimmen.

Der neue übernimmt eine kerngesunde Firma, die Krisen locker wegsteckt. Hatte Schindler bereits im Krisenjahr 2009 dank Sparmassnahmen bei einem Umsatzminus den Gewinn gehalten, wiederholte das Unternehmen dies im 2010. Der Umsatz (erstmals ohne die mit Actebis fusionierte Also) ist als Folge des starken Frankens um 1,1 Prozent auf 8,19 Mrd. Fr. zurückgegangen. Mit konstanten Wechselkursen wäre er um 2,4 Prozent gestiegen. Unter dem Strich blieb mit einem Reingewinn von 711 Mio. Franken trotzdem 8,9 Prozent mehr übrig als im Vorjahr.

Mehr Bestellungen

Der Schindler-Konzern verzeichnete 2010 Bestellungen von 8,78 Mrd. Franken. Das sind 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In Lokalwährungen gerechnet wären es sogar 7,7 Prozent mehr gewesen. Auch das Betriebsergebnis (EBIT) des Lift- und Rolltreppengeschäfts konnte Schindler von 962 auf 980 Mio. Franken steigern.

Stark in China und Indien

Das Geschäft entwickelte sich in den drei Märkten Schindlers allerdings sehr unterschiedlich. Am stärksten gewachsen ist Schindler in Asien, insbesondere in China und Indien. Dort wurden 72 Prozent der neuen Einheiten verkauft. Der Umsatzanteil hält allerdings noch nicht mit und beträgt lediglich 19 (+ 2) Prozent.

In Süd- und Osteuropa (inbesondere in Spanien und Griechenland) war der Markt stark rückläufig. Das übrige Europa verzeichnete ein geringes Wachstum oder stagnierte. Europas Anteil am Gesamtumsatz ging um 2 Prozentpunkte auf 52 Prozent zurück.

Zusatzdividende von 1 Franken

Amerika steuerte unverändert 29 Prozent zum Umsatz bei. Während Nordamerika allerdings weiterhin auf tiefem Niveau stagnierte, erholte sich Lateinamerika; insbesondere in Brasilien zog die Bautätigkeit wieder an.

Der Generalversammlung der Schindler Holding AG, die mit einem Gewinn von 670 (Vorjahr: 491) Mio. Fr. abschloss, wird die Ausschüttung einer unveränderten ordentlichen Dividende von 2 Franken sowie einer Zusatzdividende von 1 Franken beantragt.

Der neue hat ehrgeizige Ziele

Der Neue, Jürgen Tinggren, hat bereits ehrgeizige Ziele ausgegeben für 2013 ausgegeben. Er will die EBIT-Marge von 12 auf 14 Prozent steigern und einen Reingewinn von 900 Mio. Franken erzielen. (rsn/sda)