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Dorffest

Hoch hinaus ging es beim Nepperwitzer Fest per Drohne

Harald Urbanke quälte sich, um den Trecker zu bewegen, doch er verwies alle anderen auf die hinteren Plätze.

Harald Urbanke quälte sich, um den Trecker zu bewegen, doch er verwies alle anderen auf die hinteren Plätze.

Bennewitz/Nepperwitz. Ein Zwei-Tonnen-Schlepper und ein Seil – das waren die Herausforderungen, denen sich die Teilnehmer des Traktor-Ziehens am Sonnabend in Nepperwitz stellen mussten. Und sie legten sich buchstäblich mächtig ins Zeug, schließlich gab es für den Sieger immerhin 100 Euro Preisgeld.

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Fünf Männer stellten sich der Aufgabe und hängten sich in die Seile. Mike Brückner, Maik Ubl, Daniel Böhme, Knut Becker und Harald Urbanke quälten sich, um den Famulus-Traktor über eine Strecke von 35 Metern zu ziehen. Diesen Kraftakt bewältigte Harald Urbanke am schnellsten. Er benötigte gerade mal 47 Sekunden. 54 Sekunden brauchte Herausforderer Daniel Böhme, Platz drei belegte Maik Ubl mit 1,07 Minuten. Sieger Urbanke beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Kraft-Dreikampf – Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben – , das alles jeweils mit entsprechenden Gewichten. „Aber Wettkämpfe sind kein Thema für mich, es ist nur ein Hobby.“ Aufs Traktor-Ziehen hat er sich trotzdem gut vorbereitet. „Ich habe mir ein paar Videos angeschaut und mein Auto über den Parkplatz gezogen.“

Auf dem diesjährigen Nepperwitzer Dorffest gab es auch eine Premiere: Erstmals konnten sich die Besucher für Drohnenflüge anmelden. Drohnen-Fachmann Arne Knoll war mit einigen seiner Fluggeräte angerückt und konnte so für jeden Dorfbewohner einzigartige Luftaufnahmen herstellen. Die gab es für kleines Geld; der Erlös floss direkt in die Vereinskasse des Heimat- und Dorfvereins „Wir für Nepperwitz“. Knoll hatte zusätzlich ein besonderes Bonbon dabei: „Wer möchte, kann sich eine Videobrille aufsetzen und dann aus Pilotensicht den Flug miterleben. Das ist der Hammer.“

Beim Dorffest schauten auch Julia und Christoph Busch mit Sohn Jonah vorbei. „Wir wohnen derzeit in Leipzig, wollen aber schon bald in meiner alten Heimat Nepperwitz wohnen“, sagte Christoph. „Dafür haben wir ein Mini-Wohngebiet selbst erschlossen, in den vergangenen zwei bis drei Jahren waren wir damit gut beschäftigt.“ Große Firmen würden sich mit solchen Kleinprojekten meist gar nicht abgeben. „Wir freuen uns schon darauf, endlich die Tür aufzumachen und im Grünen zu stehen.“

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Für das Wohlfühlen im Ort sind auch die Mitstreiter von „Wir für Nepperwitz“ zuständig. „Wir sind 45 Mitglieder, Nepperwitz selbst hat gerade mal 130 Einwohner. Wenn wir vom Verein sprechen, dann sprechen wir also fürs ganze Dorf“, betonte Vereinschef Knut Becker. Seit es den 2009 gegründeten Verein gibt, habe es mehr Veranstaltungen gegeben. „Uns ist es gelungen, den Hochwasser-Deich schneller als anderswo fertig zu haben. Das hat uns zusammengeschweißt. Jetzt wissen alle, dass ein Verein mehr als eine Einzelperson erreichen kann.“

Von Bert Endruszeit

LVZ

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