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Senator Entertainment Filmproduzent im Abspann

Der Senator-Entertainment-Vorstand räumt den Chefsessel und wird sich in Zukunft aufs Produzieren beschränken. Hanno Huth war unter anderem mit den Filmen "Das Wunder von Bern" und "Comedian Harmonists" erfolgreich.

Berlin - Der Vorstandschef des Filmproduzenten und - verleihers Senator Entertainment, Hanno Huth, wechselt zurück in die Filmproduktion.

Er habe seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängert, sagte Huth. Der Schritt erfolge in bestem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. Nachfolger werde der bisherige Geschäftsführer der Senator Filmproduktion, Christopher Borgmann. Huth will künftig wieder Filme produzieren. Er bleibe aber dem Unternehmen als unabhängiger Filmproduzent und Berater eng verbunden.

Nach Huths Angaben wird das börsennotierte Unternehmen nach seinem tiefen Sturz in die roten Zahlen 2004 wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Zahlen wollte er nicht nennen. "Ich gehe davon aus, dass wir 2004 die Lasten der Vergangenheit bewältigt haben werden", sagte Huth. Dazu beitragen werde Senator International in Los Angeles. Der amerikanische Arm von Senator werde mit aktuellen Eigenproduktionen operative Gewinne erzielen. Im ersten Halbjahr schrieb Senator Entertainment trotz des mitproduzierten Kassenschlagers "Good Bye Lenin!" ein Minus von 6,9 Millionen Euro.

"Kleines Arschloch" und "Der alte Sack"

Huth sagte, Grund für sein Ausscheiden sei der Wunsch gewesen, wieder Filme zu produzieren. "Ich kann nicht von Montag bis Mittwoch Vorstandsvorsitzender sein und am Donnerstag und Freitag Filme machen", sagte der 50-Jährige.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Kursmanipulationen seien hingegen kein Grund für diese Entscheidung gewesen. "Ich gehe davon aus, dass die Ermittlungen recht bald abgeschlossen sein werden und dass sich daraus keine Anhaltspunkte für unrechtmäßiges Verhalten von mir oder dem Vorstand ergeben werden."

Der Filmproduzent ("Das Wunder von Bern", "Comedian Harmonists") wechselte 1983 zu Senator und leitete seit 1999 dort den Vorstand. Huth will nach eigenen Angaben demnächst einen historischen Film produzieren. Geplant sei außerdem mit dem Produzenten Michael Schaack ein Nachfolgefilm des Films "Kleines Arschloch" mit dem Titel "Der alte Sack".