Welche Formen der Achtsamkeit gibt es und ist das was für jede*n? Fragen an eine Achtsamkeitsexpertin.

Hier der zweite Teil der Achtsamkeitsreihe mit der Achtsamkeitsexpertin Mascha Blankschyn.

“Welche Formen der Achtsamkeit gibt es?”

Mascha: “Achtsamkeit kommt aus dem Buddhismus und hat an sich keine Form. Es ist vielmehr eine innere Haltung, eine Lebenseinstellung, eine Art von Wahrnehmung. Letztendlich geht es darum, eine achtsame Haltung zu etablieren, so dass du eigentlich in jedem Moment des Lebens achtsam bist. Und diese Haltung oder Einstellung können wir in verschiedenen Formen schulen. Man unterscheidet hier zwischen formeller und informeller Praxis. Formelle Praxis ist die Meditation, bei der du für eine bestimmte Dauer aufmerksam deinen Geist beobachtest. Dabei kannst du verschiedene Techniken anwenden. Achtsamkeitsübungen gibt es ganz viele verschiedene, bei denen du deine Wahrnehmung schulen kannst. Ganz klassisch ist der Bodyscan zu nennen, aber auch Yoga kann als Achtsamkeitsübung gelten. Informelle Praxis bedeutet, dass du achtsam bist, ohne eine bestimmte Technik anzuwenden oder dich in eine bestimmte Körperhaltung zu begeben. Wenn du zum Beispiel abwäschst, kannst du dabei auch ganz achtsam sein. Spüren, wie der Schwamm über die Teller gleitet, das warme Wasser und die Seife an deiner Haut wahrnehmen, die verschiedenen Texturen des Schwamms, der Teller und Töpfe bemerken, in dich hineinfühlen und schauen, ob da eher Widerstand da ist, ob du gedanklich gerade beim Abwaschen oder nicht vielleicht doch wo ganz anders bist.”

“Ist Achtsamkeit was für jede*n?”

Mascha: “Auch wenn Achtsamkeit so viele gute Dinge hervorbringen kann, Stress, Depressionen und Bun ist es doch nicht für jeden geeignet. Wichtig ist auch zu wissen, dass Achtsamkeit keine Therpieform ist. Es kann eine Psychotherapie unterstützen, aber nicht ersetzen. Menschen in akuten Krisen, mit psychischen Krankheiten, Süchten und traumatischen Erfahrungen und/oder bestimmter Medikation sollten also vorsichtig sein, nur mit Rücksprache ihres Arztes und Therapeuten an Achtsamkeitskursen teilnehmen und immer darauf achten, dass die unterrichtende Person gut ausgebildet ist.”

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Fake Achtsamkeit & on the road?

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Was ist Achtsamkeit eigentlich? Was nicht? Fragen an die MBSR-Lehrerin Mascha Blankschyn.