Politik

Ergebnisloses Spitzengespräch P-Frage wird erst am Montag beantwortet

Verließ das Treffen im Kanzleramt bereits nach einer knappen Stunde: SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Verließ das Treffen im Kanzleramt bereits nach einer knappen Stunde: SPD-Chef Sigmar Gabriel.

(Foto: dpa)

Auch im zweiten Anlauf können sich die Koalitionsspitzen nicht auf einen gemeinsamen Bundespräsidenten-Kandidaten einigen. Nun soll eine Entscheidung am Montag in einer Telefonschalte fallen.

Union und SPD ringen weiter um einen gemeinsamen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl. Die Entscheidung soll nun am Montag fallen, wie nach einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer und dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel in Berlin bekannt wurde.

Eine Einigung sei noch möglich, obwohl das Dreier-Spitzengespräch im Kanzleramt nach noch nicht einmal einer Stunde zu Ende war, hieß es. CDU und CSU würden am Montag ihre Spitzengremien telefonisch informieren. Dabei solle erneut darüber beraten werden, ob die Union Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Nachfolger von Joachim Gauck mittragen würde. Gabriel habe an ihm als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl am 12. Februar auch in dem Gespräch am Sonntag festgehalten, hieß es.

Auch CDU-Politiker Norbert Röttgen schloss eine Einigung auf Steinmeier nicht aus. "Ich glaube, das werden wir morgen wissen. Und morgen wissen wir, dass es entweder einen oder zwei gibt. Und beides wäre kein Drama", so Röttgen am Abend in der ARD.  Röttgen gab dem SPD-Chef eine Mitschuld an der Hängepartie. Er habe "den Prozess der Findung eines Kandidaten nicht vereinfacht". Gabriel sei vorgeprescht und habe mit Außenminister Steinmeier ein SPD-Mitglied vorgeschlagen. "Die Präferenz der Union war, dass die Koalition einen gemeinsamen Kandidaten vorschlägt."

So gibt es weiterhin diese drei Möglichkeiten: Steinmeier wird gemeinsamer Kandidat. Oder Union und SPD stellen gemeinsam einen anderen Kandidaten auf - das gilt allerdings als unwahrscheinlich. Oder es kommt zur Kampfkandidatur zwischen Steinmeier und einem Bewerber der Union.

Die CSU pochte erneut auf einen eigenen Unionskandidaten, schließt eine Unterstützung für Steinmeier aber nicht aus. Einen Grünenkandidaten will sie nicht akzeptieren. Bei einer Kampfkandidatur fällt die Entscheidung vermutlich erst im dritten Wahlgang, wenn nur noch die einfache Mehrheit nötig ist. Hier werden dem in der Bevölkerung beliebten Steinmeier große Chancen nachgesagt, falls die Union keinen Kandidaten seines Kalibers ins Rennen schickt. Die Linke will einen eigenen Kandidaten benennen.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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