Altes Brauchtum an Allerseelen

Spitzeln in Freystadt: Kinder bitten um Leckereien oder ein paar Groschen

Anne Schöll

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2.11.2023, 14:50 Uhr
An Allerseelen waren die Kinder in Freystadt wieder zum "Spitzeln" unterwegs.

© Anne Schöll An Allerseelen waren die Kinder in Freystadt wieder zum "Spitzeln" unterwegs.

Früher war es an Allerseelen ein Festtag nur für Freystädter Kinder: Heute hat sich der "Spitzeltag" zum Anziehungspunkt für Mädchen und Buben aus der gesamten Großgemeinde und den umliegenden Oberpfälzer und mittelfränkischen Orten gewandelt.

Trotz kaltem Novemberregen zogen zahlreiche Kinder im Stadtgebiet und im Gewerbegebiet Süd von Geschäft zu Geschäft, um sich ihre "Spitzelsach" zu ersingen mit dem seit alters her gebräuchlichen Spruch "God morgn um an Spitzweck, so grouß wäi a Hauseck, so grouß wäi a Stodltor, dou liegt a Haufa Göd davor. Gebts ma nert zvü, gebts ma nert zweng, dass mei Sackl nert sprengt." Danach landen süße Leckereien oder ein paar Groschen in den mitgebrachten Taschen und Rucksäcken.

Brauch aus dem Jahr 1743

Das Legat geht zurück auf das Jahr 1743. Damals stiftete eine reiche Freystädterin 300 Gulden mit der Auflage, von den Zinsen alljährlich am Allerseelentag "Laibln" backen zu lassen und an die Armen zu verschenken. Diese Schenkerrolle haben die örtlichen Geschäftsleute übernommen.

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