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Schule in Uganda gegründet Bockhorner verhilft Aids-Waisen zu einer guten Zukunft

560 Kinder werden an der Schule in Uganda unterrichtet, die der Bockhorner Johannes Dittrich mitgegründet hat.

560 Kinder werden an der Schule in Uganda unterrichtet, die der Bockhorner Johannes Dittrich mitgegründet hat.

Privat

Bockhorn - Lange Jahre hat der Bockhorner Johannes Dittrich als Berufspilot bei der Bundespolizei gearbeitet; als er mit 60 Jahren in den Ruhestand gegangen ist, beschloss er, etwas Gutes zu tun „und Danke dafür zu sagen, dass mir in meinen Beruf nichts passiert ist“. Bei einer Pilgerfahrt lernte der Katholik 2008 den Kaufmann Stephen Sematico aus Uganda kennen und erfuhr von ihm vom Elend der Aids-Weisen in dem ostafrikanischen Land.

Gemeinsam beschlossen sie, dort eine Schule zu gründen, um den Kindern eine Perspektive zu geben. Mit Erfolg: 560 Kinder besuchen heute die Schule und müssen dank der Initiative der beiden Männer nicht mehr betteln und stehlen, sich prostituieren oder als Kindersoldaten arbeiten, um zu überleben. Jetzt gibt es neben der Schule weitere Pläne und Johannes Dittrich hofft auf Unterstützung.

560 Kinder

Gelder von Menschen aus aller Welt, viele von ihnen Pilgerer, hat der Bockhorner gesammelt, um in dem Dorf Lwabikere in der Nähe der Stadt Masaka in Uganda eine Schule zu eröffnen. Mit der Spende einer Frau aus Australien, die einen Klassenraum finanziert hatte, fing alles an. Andere Menschen spendeten weitere Räume oder übernahmen Patenschaften für Kinder. 2016 konnte die St.-Philomena-Schule für 50 Kinder eröffnet werden, mittlerweile werden 560 Kinder in zehn Klassen unterrichtet.

Für die Kinder ist die Schule nicht nur dafür da, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen, sagt Johannes Dittrich, „die Schule ist ein sicherer Ort, die Kinder werden medizinisch versorgt und bekommen Kleidung und zu essen“. Zudem sollen die Kinder Bildung erfahren und unter anderem darüber aufgeklärt werden, dass an Zauberei nichts dran ist.

Schutz vor Zauberern

Johannes Dittrich weiß, dass in Uganda viele Menschen an Zauberei glauben, und möchte mit der Schule die Kinder davor schützen. So gebe es in Uganda reiche Menschen, die bei einem Zauberer die Organe eines Kindes bestellen. „Die Organe werden herausgeschnitten und verkauft“, berichtet Dittrich, „anschließend werden sie im Garten vergraben oder in die Wände des Hauses eingemauert, um Böses vom Haus abzuwenden“.

Johannes Dittrich und Stephen Sematico haben kürzlich mit Spendengeldern noch eine Nähwerkstatt neben der Schule eingerichtet. Die jungen Frauen nähen dort Schuluniformen und auch Stoffbinden für die Menstruation. Für Hygieneartikel haben die Frauen dort kein Geld.


Demnächst eingeweiht wird eine Kirche auf dem Schulgelände und auch das nächste Projekt ist bereits in Planung: ein Schlafsaal für ältere Schüler, die bis Einbruch der Dunkelheit Unterricht haben. Wegen giftiger Schlangen und Zauberern ist ihr Heimweg gefährlich, berichtet Johannes Dittrich.

Arbeitsplätze geschaffen

Der Bockhorner, der bereits 148 Paten für 300 Kinder angeworben hat, ruft jetzt zu weiteren Spenden auf und richtet seinen Appell auch an die Politik. Mit Institutionen wie der Schule würde nicht nur den Kindern der Weg in eine gute Zukunft geebnet, sondern auch vielen Menschen eine Arbeit gegeben, die sie davon abhalten, das Land als Flüchtling zu verlassen, ist sich Johannes Dittrich sicher. 31 Arbeitsplätze wurden an der Schule mittlerweile geschaffen. Wer die Schule in Uganda unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an Johannes Dittrich wenden: johannesdittrich1@gmx.net.

Traute Börjes-Meinardus
Traute Börjes-Meinardus Redaktion Varel
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